inklusion und teilhabe - sozialwirtschaft inklusiv
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Präsentation zur Fortbildung "Sozialwirtschaft Inklusiv" des DRK-Kreisverbandes Borken.TRANSCRIPT
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Modul I
Inklusion & Teilhabeim beruflichen AlltagDiakonin Angela Quack, Dipl. HeilpädagoginWissenschaftliche Mitarbeiterin Fachhochschule der Diakonie
Wolfgang Barking, Dipl.-Ing. (FH), Bildungsreferent DRK-Bildungswerk Borken
Sozialwirtschaft Inklusiv
Das Projekt „Sozialwirtschaft Inklusiv“ wird im Rahmen des Programms „rückenwind - Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
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Gliederung
I. Zur Geschichte be/gehinderter Menschen
II. Begriffssalat: Inklusion Behinderung: Vom Schädigungsfolgenmodell zum
systemischen Behinderungsbegriff Praxis der Integration: Was hat sie noch mit der Theorie
der Integration zu tun?
Inklusion: Was ist jetzt der Unterschied zur Integration? Die UN-BRK: Inklusion ist menschenrechtsbasiert! Soziale Partizipation: Vom Teilhaben, Teilnehmen,
Teilgeben Diversity: Ach so, es geht nicht nur um Behinderung? ??? – Ihre Ergänzungen
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Geschichte
be/gehinderter Menschen
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Geschichte be/gehinderter Menschen
Historische Spuren
und aktuelle Herausforderungen
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Folie 5gefördert durch:
Frühzeit
Fund eines Grabes aus der Zeit der z.B. auf der Krim aus der Zeit der „Neandertaler“: Ehrenvoll bestattet fand man dort ein etwa zweijährigen Kind mit Hydrozephalus.
Auch Grabfunde erwachsener Menschen mit erheblichen Körperbehinderungen.
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Folie 6gefördert durch:
Frühzeit
„Mit der noch weitverbreiteten Klischeevorstellung, dass Schwache, Kranke und Behinderte unter den urgeschichtlichen Menschen keine Überlebenschancen gehabt hätten, lassen sich die hier zusammengestellten Befunde aber sicher nicht vereinbaren.“ (Reisch,2002)
In mythischen, naturreligiösen Zusammenhängen lösen Handlungsweisen psychisch Kranker Verehrung und/oder Entsetzen aus: Schamanen, Medizinmänner, Priester reagieren mit magisch-religiösen Praktiken (z.B. Exorzismus) (Dörner, 2012)
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Antike
Körperbehinderung im Gegensatz zum ästhetischen Schönheitsideal; Fremdheit/Naturwidrigkeit
Keine Anerkennung der Lebensrechte von Menschen mit Behinderungen „Erscheinungsformen eines tierischen Wesen“ (Aristoteles, Nikomachische Ethik)
Tötung/Aussetzung körperbehinderter Neugeborener; in Sparta gesetzlich geregelt
Im römischen Reich: Bis zum 4.Jh nach Chr. konnten behinderte Neugeborene und Kinder in Rom vom Vater getötet und ausgesetzt werden
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Folie 8gefördert durch:
Antike
Menschen mit Körperbehinderungen konnten mit öffentlicher Fürsorge rechnen (zeitweise)
Für Hippokrates (ca. 460-370 v Chr.) sind psychische Erkrankungen Krankheiten wie alle anderen auch (Humoralpathologie: Lehre der Körpersäfte)
Begriff Psychotherapie stammt von Platon (ca. 428 – 348 v. Chr.)
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Mittelalter ca. 6. – 15. Jh nach Chr.
Gesellschaftlich/rechtlich, religiös:
Behinderung bedeutete eines Minderung
des Wertes einer Person
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Gesellschaftsstruktur im Mittelalter
Stratifikatorisch; das bedeutet streng in Stände gegliedert:
Klerus, Adel, Handwerk, Kaufleute, Bauern
MmB als Bettler; viele von ihnen erbrachten die „Dienstleistung Gebet“ für Almosengebende
Missachtung/Ausschluss vom öffentlichen Leben
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Bildung im Mittelalter (- ca 12. Jh)
Entsprechend war auch die Bildung organisiert
Unterteilt in schriftliche und nicht-schriftliche Bildung - und keine Bildung
Keine Bildung:
Landbevölkerung
Religiöse Erziehung: Aneignung von Liturgie und Brauchtum
Bettler, Nichtsesshafte
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1. Mose 1,27:
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum
Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann
und Weib.
Schöpfungsgeschichte
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Folie 13gefördert durch:
Deutungen von Behinderung
Wer durch Behinderungen von der „Gottesebenbildlichkeit“
abwich, geriet (insbesondere im ausgehenden Mittelalter) in den
Verdacht, vom Teufel besessen zu sein:
„Wechselbälger“
„Hexenprozesse“
Behinderung/Krankheit als Strafe Gottes
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Klöster
Für „Gesundheit und Soziales“ war neben dem Domus, der Hausgemeinschaft, vor allem die Kirche zuständig.
Hospitäler (Hospes – Fremde)
Behandlungsprinzipien für „Verirrte“ entsprachen den klösterlichen Tugenden von Keuschheit, Arbeit und Gehorsam.
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Folie 15gefördert durch:
Mittelalter
Polit./gesell-schaftliche Hintergründe
Erziehung/
BildungBehinderungsbegriffe
InstitutionelleBedingungen
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Folie 16gefördert durch:
Aufklärung
Mit der Renaissance (1470 -1600)
beginnt die moderne europäische Aufklärung; sie ist zu
verstehen als Gegenbewegung zur christlich-mittelalterlichen
Lebensführung: Das „dunkle Mittelalter“ sollte überwunden
werden durch das „Licht der Vernunft“.
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Folie 17gefördert durch:
Cogito ergo sum; sum cogitans
Ich denke, also bin ich; ich bin denkend.
Descartes (1596- 1650)
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Folie 18gefördert durch:
Aufklärung im „engeren Sinne“ (1720 – 1785)
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Habe Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“
(Kant, 1784; zit. nach Blankertz, 1985)
Gegen Ende dieser Epoche schrieb Kant:
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Folie 19gefördert durch:
Aufklärung
Radikale Veränderung des Lernens im Zuge der Aufklärung durch:
die Entdeckung von „Kindheit.“
die Vorstellung von einer universalen Methode der richtigen Erziehung.
die Feststellung der Bildungsbedürftigkeit aller(!) Kinder - Grundlage der allgemeinen Schulpflicht.
• Amos Comenius, Didactica Magna 1662:„Alle Menschen Alles zu lehren“
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Folie 20gefördert durch:
Anfänge der systematischen Beschäftigungmit den Phänomen der Behinderungen
„Schwachsinnigenforschung“
z.B. Paracelsus (1490 – 1541)
Erste Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen: Landgraf Philipp gründete 1533 die „Hohen Hospitäler für
Alte, Arme, Gebrechliche, Körperbehinderte und Geisteskranke
August-Herrman Francke (1663 – 1727) Johann Heinrich Pestalozzi (1746- 1827)
Systematische Erziehungsversuche: Jean Marc Gaspard Itard (1774 – 1838)
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Folie 21gefördert durch:
Rigorose Sonderbehandlung: „Narrentürme“
1784 von Kaiser Josef II in Wien erbaut
bis 1870 in Betrieb
Foto: Gryffindor
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Folie 22gefördert durch:
Aufklärung
Polit./gesell-schaftliche Hintergründe
Erziehung/
BildungBehinderungsbegriffe
InstitutionelleBedingungen
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Folie 23gefördert durch:
Industrielle Revolution mit Beginn des 19. Jh
Zeitalter bahnbrechender Erfindungen und Entdeckungen;
Städte werden zu Industriezentren;
Landflucht, herkömmliche Sozialstrukturen zerbrechen, Pauperismus
„Soziale Frage“: Sozialreformen Bismarcks
• Ab 1883: Verabschiedung von Gesetzen zu Kranken-, Unfall., Alter/Invaliden-, Rentenversicherungen
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Folie 24gefördert durch:
Soziale Frage
Warum war die Soziale Frage auch für die
Kirchen ein brennendes Thema?
![Page 25: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/25.jpg)
Folie 25gefördert durch:
Institutionalisierung der Sorge für Menschen mit Behinderungen
Das 19. Jh wird als das Jahrhundert der Anstaltsgründungen betrachtet. (U.a.)
Das Rauhe Haus, Johann Hinrich Wichern, Hamburg, 1833
Die Rettungsanstalt für schwachsinnige Kinder, Wildberg (Schwarzwald), Pfr. Haldenwang, 1838
Die Anstalt Mariaberg, Arzt K.H. Rösch, 1847
Die von Bodelschwinghschen Anstalten (Stiftungen)Bethel (1867/1872)
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Folie 26gefördert durch:
Psychiatrisierung geistiger Behinderung
Neue medizinische Disziplin: Psychiatrie
Prädikat: Wissenschaftlichkeit
Reil (1803) legte eine bis heute gültige Dreiteilung der geistigen Behinderung fest: „Oligophrenie, Imbezillität, Idiotie“ (vgl. Theunissen, 2005);
• in der ICD 10 allerdings durch den Begriff: „Intelligenzminderung“ ersetzt
Unterteilung in „Heilbare“ und „Unheilbare“
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Folie 27gefördert durch:
Psychiatrisierung geistiger Behinderung
Im Zuge wissenschaftlicher, medizinischer Forschung „wurde
zugleich der soziale Einflussfaktor ausgeblendet – ein Aspekt,
der für die institutionelle Betreuung geistig behinderter
Menschen erhebliche Nachteile mit sich brachte.“ (Theunissen,
2005, S.27)
Biologisierung und Pathologisierung rechtfertigten
„Bettenpflege“
„Therapeutischer Nihilismus“
![Page 28: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/28.jpg)
Folie 28gefördert durch:
Sonderschulwesen
Pädagogischer Auftrag der Anstalten und Schulen war die Klientel zu „einigermaßen brauchbaren Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft heranzubilden“ (Klink, 1966, zit. in Speck, 2005)
Für Hilfsschulen war die Abgrenzung „nach unten“ notwendig, auf Grund von immer größer werdendem Rechtfertigungsdruck (Nachweis der sozialen Brauchbarkeit). Wenn die „Blödsinnigen“ nicht gänzlich ausgeschult wurden, kamen sie in „Sammelklassen“.
Unterteilung in „Bildbare“ und „Nicht-bildbare“.(endgültig aufgehoben in der BRD erst 1966)
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Folie 29gefördert durch:
Industrielle Revolution
Polit./gesell-schaftliche Hintergründe
Erziehung/
BildungBehinderungsbegriffe
InstitutionelleBedingungen
![Page 30: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/30.jpg)
Folie 30gefördert durch:
Nationalsozialismus
Gesetz zum Ausschluss der sogenannten Bildungsunfähigen aus den Hilfsschulen trat 1938 in Kraft.
1933 Start des Programms der Zwangssterilisierung; etwa 300.000 Menschen waren davon betroffen.
Ab 1940: „Meldebögen“ werden an in Psychiatr. Anstalten versendet.
In 6 „Tötungsanstalten“ werden über 70.000 Menschen aus Pflegeanstalten und Spezialkliniken ermordet.
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Folie 31gefördert durch:
Nationalsozialismus
Nach Protesten vorwiegen aus kirchlichen Kreisen Stopp der T4 (Tiergarten Nr. 4) Aktion 1941, aber das Morden ging etwas verdeckter, z.B. über Mangelernährung (fettfreie Nahrung), weiter. (vgl. Speck, 2005)
Insgesamt wurden mehr als 300.000 Menschen im Zuge des Gesetzes „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ ermordet (vgl. Theunissen, 2005, S.33)
![Page 32: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/32.jpg)
Folie 32gefördert durch:
Nachkriegszeit
Versorgungslage dramatisch
In den 50er Jahren Versuche, an die Anstaltspraxis aus der Zeit vor der Machtübernahme Hitlers anzuknüpfen
• 1952 Beginn der Pharmakotherapie
Deutliche Verbesserung der Situation behinderter Menschen erst im Zuge der Gründung der Elternvereinigung „Lebenshilfe“ (1958)
Enthospitalisierungsbewegung 80er, 90er Jahre
![Page 33: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/33.jpg)
Folie 33gefördert durch:
Jedem Krüppel
Seinen Knüppel
Krüppelbewegung 1978
![Page 34: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/34.jpg)
Folie 34gefördert durch:
Antipsychiatriebewegung in Italien
„Der Geisteskranke ist vor allem deswegen krank, weil er ein
Ausgeschlossener ist, von allen im Stich gelassen, ein Mensch
ohne Rechte, mit dem man machen kann, was man will“
(Basaglia, 1978)
![Page 35: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/35.jpg)
Folie 35gefördert durch:
Nationalsozialismus
1930-45 50er/60er 70er/80er 90er/2000/2010er
Politisch gesell-schaftlicheHintergründe
„3.Reich“MachtergreifungAdolf HitlersAm 30.01.1933
„Wirtschaft-wunder“,Fortschrittsglaube
68er BewegungGruppenkultFriedens-undStudentenbewegung
GlobalisierungMarkt-OrientierungIndividualisierung
„Meilen-Steine“ Rassenhygienegese
tzGründung des „Lebenshilfe e.V.“ (1958)
Psychiatrie –Enquete (1975)
SGB IXICF der WHOUN Konventionfür Menschen mit Behinderung
Erziehung/Bildung
Ausschluss Bildungs-unfähiger aus Hilfsschulen
Ziel: „höhere Effizienz“ Ausdifferenzierung nach Behinderungs-arten
Förderschulen für geistig behinderte KinderIntegrationsbewegung
Forderung:Teilhabe!Inklusive Schule !
Behinderungs-begriffe
„lebensunwer-tes“ Leben schadet der Rassenhygiene
„Sorgenkind“„Contergan“-OpferEinführung des Begriffs „Behinderung“
Abkehr vom der Unterteilung in bildbare und nicht bildbare Menschen„Förder-optimismus“
Behinderungist relativ undrelational
Insti-tutionellerRahmen
In 6 „Tötungs-Anstalten“ 70.000 MmB ermordet
Erstarrung,„totale Institution“
Professiona-lisierung,Wohngruppen
Diakonisches Unternehmen, Regionalisierung
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Folie 36gefördert durch:
Begriffssalat: Inklusion
![Page 37: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/37.jpg)
Folie 37gefördert durch:
Begriffssalat
?!
![Page 38: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/38.jpg)
Folie 38gefördert durch:
Behinderung aus der Sicht des SGB
Der Begriff der Behinderung findet sich an verschiedenen Stellen des SGB
Wird nicht einheitlich verwendet
§ 2 Abs. 1 Satz 1 SGB IX
„Danach sind Menschen behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe an der Gesellschaft beeinträchtigt ist.
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Behinderung aus der Sicht der WHO (1980)
Dreidimensionales Modell (ICIDH)
Impairment: Schädigung der biologischen bzw. psychischen Strukturen und Funktionen des menschlichen Organismus
Disability: Einschränkung, bzw. Störung auf der personalen Ebene (der Fähigkeiten im Vergleich zu Personen der gleichen Altersstufe)
Handicap: daraus folgende soziale Benachteiligung
Beispiel: gehörlos geboren, eingeschränkter Spracherwerb, schulische und private „Besonderung“, kein Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt
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Folie 40gefördert durch:
Krankheitsfolgenmodell alsGrundlage der ICIDH der WHO, Woods, 1980
![Page 41: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/41.jpg)
Folie 41gefördert durch:
Schädigungsfolgenmodell
![Page 42: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/42.jpg)
Folie 42gefördert durch:
Aus der Sicht der WHO / ICF
![Page 43: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/43.jpg)
Folie 43gefördert durch:
Murmelgruppen:
Wählen Sie ein eigenes Gesundheitsproblem und klassifizieren Sie es nach dem bio-psychosozialen Modell der ICF.
Verfahren Sie in gleicher Weise mit einem Gesundheitsproblem eines/einer Klienten/in.
Haben sich durch diese Analysetechnik für Sie neue Perspektiven/Betrachtungsweisen im Hinblick auf das Gesundheitsproblem ergeben?
Gibt es auch kritische Anfragen an dieses Modell?
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Folie 44gefördert durch:
Behinderung aus soziologischer Sicht:
…„dauerhafte und sichtbare Abweichung (… A.Q.), der
allgemein ein ausgeprägt negativer Wert zugeschrieben wird.
Ein Mensch ist „behindert“, wenn erstens eine solche
Abweichung von wie auch immer definierten gesellschaftlichen
Erwartungen vorliegt und wenn zweitens deshalb negativ auf ihn
reagiert wird. Es kommt also auf die „soziale Reaktion“ an, sie
„schafft“ Behinderungen und Behinderte.“ (Cloerkes, 2007:103)
Ist eine…
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Folie 45gefördert durch:
Doppelter soziologischer Aspekt von Behinderung
Eine Person weicht in Aussehen oder Fähigkeiten von einer
Norm, die selbst ein gesellschaftliches Konstrukt ist, ab.
Wenn nun diese Abweichung als negativ bewertet und mit
Ausgrenzung beantwortet wird, entsteht Behinderung.
An diesem Punkt wird der doppelte soziologische Aspekt des
Behinderungsbegriffes deutlich, denn sowohl die Norm selbst
als auch die Reaktion auf die Abweichung sind
gesellschaftliche Konstrukte bzw. Prozesse.
Cloerkes (2007)
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Zwei Seiten einer Medaille
Struktur Handlung
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Folie 47gefördert durch:
Integration
Zwei Gruppen-Theorie: Menschen mit Behinderungen als
Gruppe in der Gruppe
Kategorisierung: Differenzierung nach Behinderungsarten
Nachteilsausgleich: Behinderung als Kategorie, um
Ansprüche auf Ressourcen geltend machen zu können
Integration als Appell, nicht als verbrieftes Recht,
Ressourcenvorbehalt
Struktur
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Folie 48gefördert durch:
Inklusion
Ununterteilbare Vielfalt der Gruppe
Dekategorisierung
Systemischer Behinderungsbegriff
Ressourcen in das Umfeld/Teilgabe
Keine spezielle Pädagogik sondern allgemeine Pädagogik
Verbriefte Menschenrechte
Struktur
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Folie 49gefördert durch:
An dieser Stelle können wir getrost …
.... eine vielzitierte Killerphrase auf den Müll
schmeißen “Jetzt fordern die schon Inklusion, dabei haben wir nicht mal Integration“
![Page 50: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/50.jpg)
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Menschenrechtsdimension (vgl. Wocken, 2009)
Soziale Partizipation
Inklusion
Ausschluss„lebensun-
werten Lebens“
Keine Rechte
Schutz derGesellschaft
FörderungNormalisierung
Fürsorge/Erhalt von
Arbeitskräften
Exklusion IntegrationSeparationExtinktion
Recht auf Leben
Recht auf Bildung
Antragsrecht auf Gemein-
samkeit
Recht auf Selbst-Bestimmung und Gleichheit
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Folie 51gefördert durch:
UN Behindertenrechtskonvention
Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
Eine Vereinbarung zwischen Staaten, in denen sehr konkrete Spielregeln formuliert werden im Hinblick auf
• gleiche unantastbare Würde
• gleiche Rechte
• gleiche Macht Meilensteine
• 2006: Generalversammlung der UN nimmt Konvention und Fakultativprotokoll an
• 2008: Deutschland ratifiziert
• 2009: Verbindliches Inkrafttreten in Deutschland
Von Menschen mit Behinderung
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Folie 52gefördert durch:
Grundprinzipien der Konvention:
Allgemeine Menschenrechte aus spezieller Perspektive nichts „on Top“)
Würde als Grundlage aller Menschenrechte
Untrennbar damit Verbunden: Recht auf Autonomie
Ergänzt/vertieft durch Recht auf Eingebundensein
Inklusionsparadigma: Forderung nach voller Teilhabe
Empowerment-Ansatz: Macht durch Bildung, Bewusstsein der eigenen Würde und politische Teilhabe
![Page 53: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/53.jpg)
Folie 53gefördert durch:
Diversity:
S. Präambel (UN-BRK)
m) in Anerkennung des wertvollen Beitrags, den Menschen mit Behinderungen zum allgemeinen Wohl und zur Vielfalt ihrer Gemeinschaften leisten und leisten können, und in der Erkenntnis, dass die Förderung des vollen Genusses der Menschenrechte und Grundfreiheiten durch Menschen mit Behinderungen sowie ihrer uneingeschränkten Teilhabe ihr Zugehörigkeitsgefühl verstärken und zu erheblichen Fortschritten in der menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft und bei der Beseitigung der Armut führen wird, (…)
![Page 54: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/54.jpg)
Folie 54gefördert durch:
Diversity:
m) in Anerkennung des wertvollen Beitrags, den Menschen mit
Behinderungen zum allgemeinen Wohl und zur Vielfalt ihrer
Gemeinschaften leisten und leisten können, und in der
Erkenntnis, dass die Förderung des vollen Genusses der
Menschenrechte und Grundfreiheiten durch Menschen mit
Behinderungen sowie ihrer uneingeschränkten Teilhabe ihr
Zugehörigkeitsgefühl verstärken und zu erheblichen
Fortschritten in der menschlichen, sozialen und wirtschaftlichen
Entwicklung der Gesellschaft und bei der Beseitigung der Armut
führen wird, (…)
)
S. Präambel (UN-BRK)
![Page 55: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/55.jpg)
Folie 55gefördert durch:
Partizipation Handlung
Partizipation ist der ausdrücklich auf die
Gemeinschaft mit anderen bezogene Akt
individueller Selbstbestimmung.
(Prosetzky, 2009)
![Page 56: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/56.jpg)
Folie 56gefördert durch:
Soziale Partizipation Handlung
Soziale Partizipation ist die Kooperation einer einzelnen
Person mit einer Gruppe. Eigene Interessen werden mit der
Gruppe abgestimmt und in das Gruppenleben eingebracht.
D.h., sie werden angemeldet und unter der Berücksichtigung
der Interessen anderer ausgehandelt.
(vgl. Großmann, 2003, 184ff)
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Folie 57gefördert durch:
Soziale Partizipation Handlung
![Page 58: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/58.jpg)
Folie 58gefördert durch:
Inklusion
„bereits das Wort kann klaustrophobe Gefühle auslösen
- Inklusio (lat. Einschließung)
Der Frosch im Einweckglas ist eingebracht, inkludiert, jener im
Biotop zugewandert, attachiert.
Schulen sollen Attraktoren, (Anziehungspunkte) sein, Biotope,
die um ihrer artgemäßen (diesfalls zweifellos human
kindgemäßen, aber auch ideell und kulturell stimmigen)
Lebensqualität aufgesucht werden.“
Emil E. Kobi, 2006:38ff
![Page 59: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/59.jpg)
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Wie sieht Ihr Bildungs-/ Gemeinwesenbiotop aus?
Was oder wer macht es artgerecht?
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Folie 60gefördert durch:
Literatur
Cloerkes, G. (2007): Soziologie der Behinderten. Eine Einführung, Heidelberg.
Gröschke, D.(2002): Individuum, Gemeinschaft oder Gesellschaft? – Heilpädagogik zwischen individualistischer Subjekt – und kollektivistischer Gesellschaftswissenschaft. In: Forster, R.(Hrsg)(2004): Soziologie im Kontext von Behinderung. Theoriebildung, Theorieansätze und singuläre Phänomene, Bad Heilbrunn, OBB
Greving, H., Gröschke, D. (Hrsg.)(2002): Das Sisyphos-Prinzip. Gesellschaftsanalytische und gesellschaftskritische Dimensionen der Heilpädagogik.
Prosetzky,I. (2009): Isolation und Partizipation in: Dederich, M., Jantzen, W. (Hrsg): Behinderung und Anerkennung, Stuttgart.
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Folie 61gefördert durch:
Literatur
Stange, H. (2004): Grundlagen einer Soziologie der Behinderung. Ein Einführungskurs in 10 Lektionen. Download unter http://www.fk-reha.uni-dortmund.de/Soziologie/Vorlesungen/2004-SS/130063-Skript.pdf. Zugriff am 02.01.2010
Blankertz, H. (1985):Die Geschichte der Pädagogik. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart, Wetzlar
Greving, H. u. Ondracek,P. (2005): Handbuch Heilpädagogik, Troisdorf
Haeberlin, U. (2005):Grundlagen der Heilpädagogik, Weinheim, Basel
O.Speck (2005): Menschen mit geistiger Behinderung. Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung, München
![Page 62: Inklusion und Teilhabe - Sozialwirtschaft Inklusiv](https://reader033.vdocuments.net/reader033/viewer/2022061302/5491b9c7b4795999578b45a5/html5/thumbnails/62.jpg)
Folie 62gefördert durch:
Literatur
Meyer, H.: Geistigbehindertenpädagogik. In: S. Solarová: Geschichte der Sonderpädagogik. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz
Moser,V. u. Sasse, A. (2008): Theorien der Behindertenpädagogik, Köln, Weimar, Wien
G. Theunissen(2000):Wege aus der Hospitalisierung, Bonn