jaeckel klima 2016 [kompatibilitätsmodus] · 3 wetterwetter20152015 letzten 15 jahre: niederschlag...

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1 Pflanzenschutz im Klimawandel Pflanzenschutz im Klimawandel – Trends und Tipps für Berliner Trends und Tipps für Berliner Freizeitgärtner und Freizeitgärtner und Gärtnerinnen Gärtnerinnen Dr. Barbara Jäckel Dr. Barbara Jäckel Pflanzenschutzamt Berlin Pflanzenschutzamt Berlin Weiter wichtige Einflussfaktoren auf das Weiter wichtige Einflussfaktoren auf das Schadprobleme im Pflanzenschutz Schadprobleme im Pflanzenschutz Witterungsveränderungen Witterungsveränderungen Temperaturerhöhungen Temperaturerhöhungen Witterungsveränderungen Witterungsveränderungen, Temperaturerhöhungen , Temperaturerhöhungen in in Großstädten Großstädten Handel und weltweiter Transport mit Pflanzen, Handel und weltweiter Transport mit Pflanzen, Baumaterialien und Holz, auch Verpackungen Baumaterialien und Holz, auch Verpackungen Veränderung in der Pflanzenvielfalt, Modetrends, Veränderung in der Pflanzenvielfalt, Modetrends, Anfälligkeit von Sorten Anfälligkeit von Sorten Bekämpfungsmaßnahmen im urbanen Bekämpfungsmaßnahmen im urbanen Bereich sehr ereich sehr Bekämpfungsmaßnahmen im urbanen Bekämpfungsmaßnahmen im urbanen Bereich sehr ereich sehr begrenzt begrenzt – gutes Etablieren möglich gutes Etablieren möglich 2

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Pflanzenschutz im Klimawandel Pflanzenschutz im Klimawandel ––Trends und Tipps für Berliner Trends und Tipps für Berliner Freizeitgärtner und Freizeitgärtner und GärtnerinnenGärtnerinnen

Dr. Barbara JäckelDr. Barbara Jäckel

Pflanzenschutzamt BerlinPflanzenschutzamt Berlin

Weiter wichtige Einflussfaktoren auf das Weiter wichtige Einflussfaktoren auf das Schadprobleme im PflanzenschutzSchadprobleme im Pflanzenschutz

WitterungsveränderungenWitterungsveränderungen TemperaturerhöhungenTemperaturerhöhungenWitterungsveränderungenWitterungsveränderungen, Temperaturerhöhungen , Temperaturerhöhungen in in Großstädten Großstädten 

Handel und weltweiter Transport mit Pflanzen, Handel und weltweiter Transport mit Pflanzen, Baumaterialien und Holz, auch VerpackungenBaumaterialien und Holz, auch Verpackungen

Veränderung in der  Pflanzenvielfalt, Modetrends, Veränderung in der  Pflanzenvielfalt, Modetrends, Anfälligkeit von SortenAnfälligkeit von Sorten

Bekämpfungsmaßnahmen im urbanenBekämpfungsmaßnahmen im urbanen BBereich sehrereich sehr Bekämpfungsmaßnahmen im urbanen Bekämpfungsmaßnahmen im urbanen BBereich sehr ereich sehr begrenzt begrenzt –– gutes Etablieren möglichgutes Etablieren möglich

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2

Abiotischen Schadursachen

StressfaktorenStressfaktorenSonne-Hitze-Frostereignisse

Wasser-Trockenheit

Nährstoffe – Bodeneigenschaften (Verfügbarkeit von Nährstoffen)

Toxischen Stoffe (Ozon)

Verstärkte Taubildung in der Vegetationszeit

44

Sorteneigenschaften, Standortansprüche

Pflegemaßnahmen

Abiotische Probleme Abiotische Probleme

3

WetterWetter 20152015

Letzten 15 Jahre: Niederschlag im April um 25 % weniger und Temperaturen 1,7 Grad April wärmer

66

4

NICHT PARASITÄR ‐ Tomaten

77Ausgewogenen Kulturführung, kein Trockenstress und Hitzestau

Blattrandkrankheit an JohannisbeereBlattrandkrankheit an JohannisbeereStippigkeit des Apfels und FleischbräuneStippigkeit des Apfels und FleischbräuneChlorosenChlorosenGummifluss des Steinobstes, Gummifluss des Steinobstes, 

NICHT  PARASITÄR Mangelerkrankungen ‐ Obst

FruchtberostungFruchtberostung

88

5

Verteilung der KaliumgehalteVerteilung der Kaliumgehalte

99

WasserWasser

1010

6

NICHT PARASITÄR Komplexkrankheit ‐ Obst

1111

1212

7

Stämme kalkenStämme kalkenKalkfarbeKalkfarbeBaumweißBaumweiß

1313

Biotischen Schadursachen

8

TrendsTrends

Quantität bekannter Quantität bekannter SchadorganismenSchadorganismen

Spektrum der Spektrum der SchadorganismenSchadorganismengg

PilzkrankheitenPilzkrankheiten

ObstbaumschädlingeObstbaumschädlinge

BorkenkäferBorkenkäfer

SchildläuseSchildläuse

SchadorganismenSchadorganismen

neue Schneckenneue Schnecken‐‐ArtenArten

neue Schmetterlingsneue Schmetterlings‐‐ArtenArten

neue Käferartenneue Käferarten

neue Läuseneue Läuse

GallGall‐‐ bzw. Rostmilbenbzw. Rostmilben

FlechtenFlechten‐‐ und Algenund Algen

Zivilisation Zivilisation ‐‐ SchädlingeSchädlinge

neue Pilzkrankheitenneue Pilzkrankheiten

1515

Pilzliche SchaderregerPilzliche Schaderreger

1616

9

PILZKRANKHEITEN Grauschimmel

Salate, Tomaten (Geisterflecken), Kräutern, Zierpflanzen– unspezifischer Pilz

1717Luftiger Standort, Ausputzen, keine Überkopfberegnung

1818

10

MechanischGartenhygiene

Entfernen von Früchten und Mumien

Ausputzen von Blüten Ausputzen von Blüten und Blättern

Ausschneiden ganzjährig abgedeckt kompostieren

1919

PILZKRANKHEITEN Blattfleckenpilze

Samtfleckenkrankheit, Dürrfleckenkrankheit an Tomate, PaprikaSeptoria- Blattflecken an Sellerie, PetersilieBrennfleckenkrankheit an Bohnen, Gurken, ErbsenSternrußtau an Rosen

2020

Gesundes Saatgut, Kulturführung, dichte Bestände vermeiden Entfernen, resistente Sorten, Fungizide und Pflanzenbehandlungsmittel

11

PILZKRANKHEITEN Echter Mehltau

Gurken, Kräutern, TomatenRosen, Rittersporn, Dahlien, Rhlox, Sonnenblumen, diversen Gehölzen

2121

Hohe Luftfeuchte  bei sonnigem Wetter und hohen Temperaturen vermeiden – Luftige Bestände, Sortenwahl, Rückschnitt und Ausputzen, im Bedarf  Pflanzenbehandlungsmittel und Fungizide

PILZKRANKHEITEN Kraut‐ und Braunfäule

2222

Erkennen der Symptome ‐ Prognose; Vermeidung  von Blattnässe‐ Zelte, Behandlung mit Fungiziden

12

Tomatenzelt Tomatenzelt –– KrautKraut‐‐ und Braunfäuleund Braunfäule

Physikalische Verfahren Physikalische Verfahren zur Regulierung der Krautzur Regulierung der Kraut‐‐ und und 

Braunfäule an TomatenBraunfäule an Tomaten‐‐ TomatenzeltTomatenzelt

PILZKRANKHEITEN Welkeerkrankungen

Diversen Gehölzen, Astern, Phlox, Sonnenblumen, Kräuter

Erkennen, herausschneiden, Erkennen, herausschneiden, niemalsniemals kompostieren oder kompostieren oder schreddernschreddern

13

TIERISCHE SCHADERREGERMilben – Spinnmilben, Gallmilben

2525

TIERISCHE SCHADERREGERSaugende Insekten – Weiße Fliegen 

2626

14

TIERISCHE SCHADERREGERSaugende Insekten

2727

TIERISCHE SCHADERREGERSaugende Insekten ‐Wanzenarten

2828

15

TIERISCHE SCHADERREGERbeißende Insekten

RaupenRaupenKäfer und KäferlarvenErdflohGemüsefliegen

2929

AbsammelnNetze

Blattlausschlupfwespe Laufkäferarten MarienkäferartenFlorfliegenlarven

……contra contra 

BlattläuseBlattläuseWeichkäferPotential der natürlichen Potential der natürlichen Gegenspieler Gegenspieler ‐‐ NützlingeNützlinge

OhrwurmSpinnenarten

RaubwanzenartenMarienkäferlarven

SchwebfliegenlarveRäuberische

Gallmückenlarve

16

17

18

19

DANKE FÜR IHRE DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEITAUFMERKSAMKEIT

3737

BedlanBedlan, G., , G., KahrerKahrer, A., , A., SchönbeckSchönbeck, H. (1992): Wichtige Krankheiten und Schädlinge im , H. (1992): Wichtige Krankheiten und Schädlinge im Gemüsebau. Gemüsebau. 

BedlanBedlan, G. (2012): Gemüsekrankheiten. Bundesanstalt für Pflanzenschutz Wien., G. (2012): Gemüsekrankheiten. Bundesanstalt für Pflanzenschutz Wien. CransshawCransshaw, W. (2004): Garden , W. (2004): Garden InsectsInsects ofof North North AmericaAmerica. Princeton University Press. . Princeton University Press.  ElEl TitiTiti GlattkowskiGlattkowski Henze (2010): Ackerschnecken DLG VerlagHenze (2010): Ackerschnecken DLG Verlag

LITERATUR

ElEl TitiTiti, , GlattkowskiGlattkowski, Henze (2010): Ackerschnecken. DLG Verlag, Henze (2010): Ackerschnecken. DLG Verlag GriegelGriegel, A.(1999): Mein gesunder Gemüsegarten. , A.(1999): Mein gesunder Gemüsegarten. GriegelGriegel‐‐Verlag.Verlag. Pflanzenschutzempfehlungen für den Biogemüsebau. FIBL (Schweiz) Nr. 1284.Pflanzenschutzempfehlungen für den Biogemüsebau. FIBL (Schweiz) Nr. 1284. Klein, W., König, K., Klein, W., König, K., Grabler,WGrabler,W.(2008): Sachkundig im Pflanzenschutz. Ulmer.(2008): Sachkundig im Pflanzenschutz. Ulmer Meyer, U. u.a. (2010) Praxisleitfaden Krankheiten und Schädlinge im ArzneiMeyer, U. u.a. (2010) Praxisleitfaden Krankheiten und Schädlinge im Arznei‐‐und und 

Gewürzpflanzenanbau. DPG Spektrum Phytomedizin.Gewürzpflanzenanbau. DPG Spektrum Phytomedizin. Schiessendoppler,ESchiessendoppler,E.; .; CateCate, P. (1996): Wichtige Krankheiten und Schädlinge an der Kartoffel. , P. (1996): Wichtige Krankheiten und Schädlinge an der Kartoffel. 

Bundesanstalt für Pflanzenschutz Wien.Bundesanstalt für Pflanzenschutz Wien.

3838

20

WalnußfruchtfliegeWalnußfruchtfliege RagoletisRagoletis completacompleta

Schädling seit einigen Jahren Schädling seit einigen Jahren in Deutschland (besonders im in Deutschland (besonders im Süden), ursprünglich aus Süden), ursprünglich aus 

Pflanzenschädlinge am Obst

NordamerikaNordamerika In Berlin seit etwa In Berlin seit etwa 20072007 Fliegenschlupf: Juli bis Sept. Fliegenschlupf: Juli bis Sept.  pro Nuss mehrere Larvenpro Nuss mehrere Larven

SPANISCHE/PORTUGIESISCHE WEGSCHNECKESPANISCHE/PORTUGIESISCHE WEGSCHNECKEARIONARION LUSITANICUSLUSITANICUS

TIERISCHE SCHADERREGER Schnecken

Ackerschnecke (Deroceras spec.)

Größe: 35-60 mm langMerkmal: gelblich bis braun mit Zeichnung (netzartig)Verbreitung: in Europa, am meisten verbreitete AckerschneckeVorkommen: Kulturland und Gewächshaus

Größe: 70-140 mm langMerkmal: graugrün, umbrabraun bis rötlichbraun oder ziegelrot, selten schwarz; Jungtiere häufig mit dunklen SeitenbindenVerbreitung: west- und mitteleuropäisch, verschleppt bis NordeuropaV k K lt l d bi f kl i t

4040

Ernährung: Allesfresser (omnivor), richtet bei Massenauftreten große Schäden anNachtaktiv, 2 Generationen

Vorkommen: Kulturland bis auf kleinste Grünflächen in der Innenstadt, häufig in GärtenErnährung: Allesfresser200-400 Eier/Schnecke, 1 Generation

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TIERISCHE SCHADERREGER Schnecken

El Titi u.a.: Ackerschnecken, 2010