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Jahresbericht 2019

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www.berami.de

AnerkennungRespektVielfalt

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Sehr geehrte interessierte Lesende,

habe ich das schon mal an dieser Stelle gesagt? Ich freue mich immer wieder, wenn unser Jahresbericht fix und fertig auf dem Tisch liegt: schwarz auf weiß ist dokumen-tiert, was wir in einem Jahr geschafft und vorangetrieben haben. Ich finde: immer wieder beeindruckend!

Eine der Sternstunden ist -nach 10-jähriger Erfolgs-geschichte und einem Jahr Pause-, dass unser Projekt „MiA-Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt“ durch die Förderung der SKala-Initiative der Unternehmerin Sus-anne Klatten in der bewährten Kooperation mit jumpp wieder an den Start gehen konnte. Das Konzept bietet bestmögliche Förderung für die Teilnehmerinnen durch Assessmentverfahren, individuelles Coaching und pass-genaue Qualifizierungsmodule.

Der weitere Stern an unserem Himmel ist Digitalisierung! Wir hatten ja bereits 2018 in verschiedenen Projekten den Grundstein mit Digitalem Lernen gelegt. Wir haben auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen weiter mu-tig und kreativ experimentiert und gearbeitet und dabei unsere Angebotspalette auch auf andere Zielgruppen erweitert. Die Teilnehmerinnen haben sich neugierig da-rauf eingelassen und waren (und sind!) mit Spaß dabei. Da alle Angebote im Blended Learning stattfanden, d. h. teilweise im Präsenz- und teilweise im Online-Unterricht, kamen der persönliche Austausch und das stärkende „Gruppenfeeling“ nicht zu kurz!

Zudem hatten wir das große Glück von der Pro-Bono Initiative von J.P.Morgan Chase & Co. zu profitieren: vier Kolleginnen und Kollegen von J.P. Morgan aus den USA und England analysierten unsere Strukturen und entwi-ckelten für beramí ein Strategiekonzept, um konkrete Prozesse z. B. in der internen Kommunikation oder im Verwaltungsmanagement zu digitalisieren und damit mehr Effizienz in unseren Abläufen zu erreichen.

Parallel wurde beramí durch das Programm „unterneh-mensWert:Mensch plus“ im Digitalisierungsprozess be-gleitet und unterstützt. Wichtiges Ziel dabei war, ein Ins-trument für das Wissensmanagement zu installieren, um allen Kolleginnen und Kollegen internes Wissen transpa-rent und leicht zugänglich zu machen.

Wir haben bereits im vergangenen Jahr einen kulturellen Wandel eingeleitet, der uns - gerade jetzt in Zeiten der Covid-19 Krise - hilft, die enormen Herausforderungen anzunehmen und zu bewältigen.

Dieser Jahresbericht 2019 ist für mich persönlich ein ganz besonderer. Es ist der letzte, den ich Ihnen als geschäfts-führende Vorstandsfrau von beramí präsentiere. Es ist ein bewegender Moment für mich, da er die erste Etappe auf dem Weg zum Abschied am Ende dieses Jahres darstellt.Die, die mich kennen, wissen: ich werde beramí verbun-den bleiben.

Es grüßt Sie herzlich Ihre

Rosina WalterGeschäftsführender Vorstand beramí berufliche Integration e. V.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 1

1. Beratung 4

Beratung für Arbeitsuchende 4• Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf 4• Berufswegeplanung mit Fokus Anerkennung ausländischer Abschlüsse 6• Anerkennungs- und Qualifizierungberatung 7

Beratung für Beschäftigte und Unternehmen 9• ProAbschluss - Nachqualifizierungsberatungsstelle Hessen Süd 9

Beratung für Geflüchtete 11• ComIn Women - Beratung und Informationen für geflüchtete Frauen 11• BLEIB in Hessen II 12• Der Laden 14

2. Deutschförderung 15• Deutsch lernen in Frankfurt - Integrationskurse 15• Berufsbezogene Deutschkurse - DeuFöV 16

3. Berufliche Orientierung 17• Brücke - Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf 17• Angekommen! - Berufsorientierung und -vorbereitung für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung 18

4. Netzwerke 19• NeW Netzwerk Wiedereinstieg 19• FORUM Berufsrückkehr 21• Frankfurter Netzwerk Mentoring 22• Netzwerk IQ Integration durch Qualifizierung 23• Netzwerk BLEIB in Hessen II 23

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5. Mentoringprogramme 24• Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen - Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt/Main 24• SABA - Mentoring 26• Mehr Bock auf Politik - Mehr Mut zum Gestalten 27• MENTEA - Mentoring für junge Geflüchtete 29

6. Qualifizierung 32• BildungSwege - Qualifizierung Bildungsberatung 32 • MiA-SKala - Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt 34• NeW4Job - Wiedereinsteigerinnen fit für den digitalen Arbeitsmarkt 36• Ready-Steady-Go! -Brückenmaßnahme für ausländische Wirtschaftswisenschaftler/innen und Jurist/innen 37• Vorbereitung auf die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher 39

7. Gesellschaftliche Partizipation 41• House of Resources Rhein-Main 41• Care Guides - Interkulturelle Pflegelotsinnen und Pflegelotsen 43• Kompetenzzentrum Vielfalt-Migrantenorganisationen 44

8. Fortbildungen 46• Gender- und Diversitysensible Bildungsberatung 46

9. Pressespiegel 48

10. Auszeichnungen 49

11. Das Team 50

12. Vorstand, Geschäftsführung, Beirat 54

13. Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 55

14. beramí in Zahlen 56

15. Impressum 59

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1. Beratung Beratung für Arbeitssuchende

►Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf

Die Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf ist die erste Anlaufstelle für ratsuchende Migrantinnen unterschied-licher Herkunft mit unterschiedlichsten Bildungsni-veaus. Nach wie vor ist der prozessbegleitende Ansatz besonders gut geeignet, um auf die Informations- und Orientierungsbedürfnisse der Gruppe von Migrantinnen zu antworten, denn Migrantinnen brauchen eine profes-sionelle und zielorientierte Beratung, um sich mittelfris-tige berufliche Perspektiven eröffnen zu können. Rund 12.000 Migrantinnen aus mehr als 120 Nationen wurden in den letzten 29 Jahren beruflich beraten.

Die Qualität der Beratung fußt auf einer bald 30-jährigen kontinuierlichen Weiterentwicklung und Weiterbildung der Beraterinnen, die u. a. bei der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familienthera-pie (DGSF) „Systemische Beratungskompetenz“ erwor-ben haben.

Die Offene Beratung wird ergänzt durch die Berufswege-beratung, die Beratung zur Anerkennung von ausländi-schen Bildungsabschlüssen, Qualifizierungsberatung im Kontext der Anerkennung (beides IQ-Netzwerk) sowie die Nachqualifizierung für Beschäftigte (ProAbschluss).

Aufbau und MethodenInteressierte Migrantinnen erhielten in Einzelberatungs-gesprächen die notwendigen Informationen zur beruf-lichen Qualifizierung und nach Bedarf Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Arbeitsplätzen. Den Ratsuchenden stehen zu den Einzelberatungen auch Coachingprozesse und die Teilnahme an zeitnahen klein-schrittigen modularen Trainings zur Verfügung, in denen die Bedarfe gebündelt und in Kleinstgruppen gezielt

bearbeitet werden (siehe „Brücke – BAB“). Der Umfang der beratenen Personen hat sich im Vergleich zu 2018 erheblich gesteigert, die Beratungsanliegen sind stabil geblieben. Die Fragestellungen werden immer komple-xer, nach wie vor gibt es nicht genügend Qualifizierungs-angebote, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Der daraus resultierende Stress und die Enttäuschungen sind immer wiederkehrende Themen in der Beratung.

ErgebnisseDas Angebot „Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf“ für Frankfurterinnen erweist sich weiterhin als notwendiger Baustein für die Entwicklung einer beruflichen Perspekti-ve. 2019 wurden insgesamt 379 Migrantinnen aus 69 Her-kunftsländern als Neukundinnen aufgenommen. 35 Frau-en kamen als Bestandskundinnen erneut in die Beratung, 20 Frauen wurden in Coachingprozessen begleitet, rund 78 Kundinnen nahmen an den modularen Qualifizierun-gen teil, insbesondere wurde die individuelle Begleitung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen wahrge-nommen. Durchschnittlich kamen die Frauen 1,5 Mal in die Beratung, bei rund 580 Beratungen summierten sich die Beratungsstunden auf rund 1.160 Stunden im Jahr.

Die Zielgruppe der Offenen Beratung - Migrantinnen ohne Schulabschluss, ohne verwertbaren Berufsab-schluss oder mit anderen Vermittlungshemmnissen - war außerordentlich heterogen. Die Frauen unterschie-den sich nicht nur nach Herkunftsland, sondern auch nach Bildungsvoraussetzungen sowie nach ihren Po-tentialen. Durch intensive, individuelle und passgenaue Beratungen konnten die Frauen bei ihren Bedürfnissen und ihren persönlichen und beruflichen Anliegen kom-petent unterstützt werden.

• 62% der Frauen, die in die Beratung kamen, sind im Alter von 26-40 Jahren

• 7% sind maximal 3 Jahre im Land während• 50% der Ratsuchenden bereits zwischen 4 und 7

Jahren in Deutschland leben

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Lebensunterhalt• 32% der Frauen sind im ALG II-Bezug bzw. bezie-

hen ergänzende ALG II-Leistungen• 40% der Frauen leben vom Familieneinkommen• 13% gehen einer Erwerbstätigkeit nach• 8% waren im Asylbewerberleistungsbezug

Berufsabschlüsse/Studium• 20% verfügen über einen Berufsabschluss, davon

knapp 8% im Bereich Gesundheit, Pflege und Erziehung

• 56% haben im Herkunftsland studiert, davon rund 17% Betriebswirtschaftslehre, VWL u.a. und 14% Erziehungs- und Bildungswissenschaften

Zugangswege• 48% der Ratsuchenden kommen auf Empfehlung• 11% kommen auf Eigeninitiative, davon 9% über

Medien• 21% über Kooperationspartnerinnen und -partner• 13% kamen über Agentur für Arbeit bzw. Jobcenter

FazitEs rufen mehr qualifizierte Frauen an und die Anfragen aus den zuletzt beigetretenen EU-Ländern nehmen zu. Rechtliche Fragen nehmen immer mehr Raum in der Beratung ein im Hinblick auf Familienrecht, Arbeitsrecht, Kündigungsschutz, Scheidung und Trennung. Die Bera-tungsziele haben sich erweitert und die Vermittlung in Arbeit ist in den meisten Fällen nur mit einer intensiven Betreuung und Begleitung möglich. Die Vermittlung in Qualifizierung gestaltet sich für ALG II-Bezieherinnen immer noch schwer, da es zu wenige passgenaue Quali-fizierungsangebote gibt. Auch mehren sich die Anfragen von Frauen aus der Umgebung von Frankfurt genauso wie Anfragen von Männern, die an beruflicher Beratung inter-essiert sind.

Verbleib der Frauen nach der Beratung• 46% wurden in eine berufliche Fördermaßnahme

bzw. berufliche Orientierung weitervermittelt

• 13% wurden in deutschfördernde Maßnahmen weitergeleitet

• 2% nahmen direkt nach der Beratung eine Er-werbstätigkeit auf

• 18% ließen Berufsabschlüsse aus dem Herkunfts-land anerkennen

• 1% holten einen Schulabschluss nach • 4% begannen eine Berufsausbildung• 7% nahmen an einem Mentoringprozess teil und/

oder begannen ein qualifiziertes Praktikum

Die Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

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►Berufswegeplanung

Die Berufswegeplanung für Arbeit, Bildung und Beruf wird in Kooperation mit dem Beratungszentrum des Frankfurter Arbeitsmarktprogrammes (FRAP) angeboten und richtet sich an erwachsene Menschen mit Migrati-onserfahrung mit Wohnsitz in Frankfurt, die in der Regel Leistungen nach SGB I, SGB II bzw. SGB XII beziehen und für die keine Möglichkeit der formalen Anerkennung ih-rer Bildungs- und Berufsabschlüsse besteht.

In der Beratung werden die vorhandenen Qualifikatio-nen, Kompetenzen und Berufserfahrungen für den deut-schen Arbeitsmarkt sichtbar und verwertbar gemacht und Ratsuchende erkennen, wie und wo eine berufliche Laufbahn dennoch konstruktiv gestaltet werden kann.

Zusätzlich zur Beratung werden Module zur Kompetenz-feststellung, sowie Bewerbungstraining und eine Sprach-standsanalyse angeboten.

Ziele und Inhalte• Förderung der Kompetenzen, Ressourcen und Be-

rufserfahrungen der Beratenen • passgenaue Vorbereitung auf die Einmündung in

weiterführende Qualifizierungsangebote• Angebote zur gezielten und passgenauen Qualifizie-

rung in Modulen und Workshops• Sprachstandsanalyse zur Ermittlung der berufsbezo-

genen Sprachkenntnisse• Verfassen von schriftlichen Handlungsempfehlun-

gen für die jeweiligen Beratenden der Jobcenter sowie für die Beratenen zur Orientierung über die notwendigen Schritte zum beruflichen Ziel

Darüber hinaus besteht für die Zielgruppe die Möglich-keit, mit der Beraterin in Folgeberatungen weitere beruf-liche Schritte zu klären. Das Beratungsangebot wird in enger Kooperation mit

anderen Trägern der Beratungsstellen, insbesondere mit dem Beratungszentrum Frankfurt und den persönlichen Ansprechpartnerinnen und -partnern des Jobcenters Frankfurt durchgeführt.

Ziel ist die gute Vernetzung aller an der beruflichen Inte-gration von Menschen mit Migrationserfahrung relevan-ten Akteurinnen und Akteuren in Frankfurt. Dabei wer-den besondere Synergieeffekte durch das Engagement von beramí im IQ Landesnetzwerk Hessen erzielt.

ErgebnisseIn dem Angebot wurden insgesamt 128 Personen mit Migrationserfahrung beraten. An den insgesamt 8 Modu-len nahmen 89 Personen teil, für 118 Ratsuchende wurde eine Sprachstandsanalyse durchgeführt und ausgewertet.

Verbleib der Beratenen• 10 Personen haben eine Arbeit (sozialversicherungs-

pflichtige Beschäftigung bzw. Minijob) aufgenommen.• 80 Beratene sind in berufliche Fördermaßnahmen wie

Deutschkurse ab Niveau B1, Praktikum, Berufsvorbe-reitungsmaßnahmen eingemündet.

• 38 Personen besuchen weiterhin Deutschkurse auf den Niveaus A1 und A2, sind in der Familienphase oder durch Krankheit nicht in der Lage, weitere Schrit-te einzuleiten oder haben die Module abgebrochen.

SprachstandsanalyseDie 2013 von beramí entwickelte Sprachstandsanalyse hat sich als Instrument bewährt und unterstützt die Be-ratung im Hinblick auf die berufliche Integration der Rat-suchenden. Es wurden 118 Sprachstandanalysen durchgeführt.

Module zur Kompetenzfeststellung, beruflicher Orientierung und Bewerbungstraining Es wurden im Berichtszeitraum 8 Module mit insgesamt 180 Unterrichtseinheiten für die Teilnehmenden durch-geführt. In den Modulen wurde eine Vielfalt von Methoden

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von Einzelarbeit, Gruppenarbeit sowie Arbeit im Plenum eingesetzt, die die Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit angeregt haben. Die Workshops zum Bewerbungstraining wurden durch Kurztrainings am PC begleitet.

Die Module dauerten im Durchschnitt 5 Tage. Unterrichts-dauer war von 9:00 Uhr bis 12:15 Uhr oder bis 13:00 Uhr. Für jedes Modul gab es einen detaillierten Wochenplan.

Jede Beratung und alle Module wurden am Ende qualita-tiv bewertet, dabei waren die Rückmeldungen der Teil-nehmenden, bezogen auf die jeweiligen Erwartungen, überdurchschnittlich positiv. Die Kursleitung gab den Be-ratenden nach Ende des Moduls ein ausführliches Feed-back über die einzelnen Teilnehmenden, was als Grundla-ge für die Folgeberatungen diente. 30% der Ratsuchenden nahmen eine Folgeberatung wahr. Allen Teilnehmenden wurde bei regelmäßiger Teilnahme an den Modulen eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

►Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung Telefonische und persönliche Erstberatung

Die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung ist ein Teilprojekt im IQ Landesnetzwerk Hessen. In der neuen Förderphase 2019 bis 2022 wurde die zuvor thematisch getrennte Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung zu einer Beratungseinheit zusammengefasst.

Zielgruppe und Ziele Die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung wen-det sich an Personen, die im Ausland einen Berufs-, Hoch-schul- oder Schulabschluss erworben haben und prüfen möchten, ob und wie diese Qualifikation in Deutschland anerkannt werden kann. Personen, deren ausländische Berufsqualifikation in Deutschland nicht oder nur teilwei-se anerkannt wurde, erhalten Informationen über mögli-che Ausgleichs- bzw. Anpassungsmaßnahmen. beramí bietet folgende Beratungsformate an:

• tägliche Telefonhotline zum Thema Anerkennung – für Ratsuchende und Multiplikatorinnen und Multip-likatoren aus ganz Hessen

• E-Mailberatungen für Ratsuchende, Multiplikatorin-nen und Multiplikatoren aus ganz Hessen

• persönliche Anerkennungs- und Qualifizierungsbe-ratung für Ratsuchende aus Frankfurt. Die persön-liche Beratung findet überwiegend in den Räumen der Agentur für Arbeit Frankfurt statt, mit vorheriger Terminvergabe per Telefon oder via Email. Zudem wird einmal pro Woche, donnerstags vormittags, eine offene Sprechstunde ohne Terminvergabe in der Agentur für Arbeit angeboten

• individuell vereinbarte Folgeberatungen zur Beglei-tung während des Anerkennungsprozesses Die Berufswegeplanung wird aus Mitteln des Arbeitsmarktbudgets (Hessisches

Ministeriums für Soziales und Integration und Frankfurter Arbeitsmarktpro-gramm - FRAP) gefördert.

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Die Erstberatung bietet eine Ersteinschätzung, ob ein An-erkennungsverfahren möglich und sinnvoll ist sowie eine Vorklärung, welchem deutschen Beruf die Qualifikation aus dem Ausland zugeordnet werden könnte (Referenz-beruf / Äquivalenz). Danach wird die zuständige Anerken-nungsstelle identifiziert und über Kosten, die zu erwar-tende Dauer eines Anerkennungsverfahrens sowie zu Unterlagen (Zeugnisse, Anträge etc.), die für ein Anerken-nungsverfahren vorgelegt werden müssen, informiert. Im Rahmen von Folgeberatungen werden Anerkennungssu-chende während des Anerkennungsprozesses begleitet. Dabei wird Unterstützung beim Ausfüllen von Formula-ren, beim Verfassen von Schreiben und beim Erfassen von Inhalten behördlicher Schreiben geleistet.

Im Rahmen der Qualifizierungsberatung werden die Inhalte der Anerkennungsbescheide („teilweise Gleich-wertigkeit“) erklärt und über mögliche Ausgleichs- bzw. Anpassungsmaßnahmen, um eine volle Anerkennung zu erreichen, informiert. Außerdem werden die Beratenen bei der Entscheidung für ein passendes Qualifizierungs-angebot unterstützt. Für Personen, deren Berufsabschlüs-se nicht anerkannt wurden, zeigt die Qualifizierungsbe-ratung alternative Qualifizierungsmöglichkeiten auf (z.B. Externenprüfung, etc.).

Ergebnisse 2019 wurden insgesamt 2309 Beratungen durchgeführt: davon 1208 telefonische Beratungen, 1101 persönliche Erstberatungen sowie 100 persönliche Folgeberatungen. Bei ca. 80% der Beratungsfälle handelte es sich um An-fragen zur beruflichen und akademischen Anerkennung und bei 20% der Beratungsfälle um Anfragen zur schuli-schen Anerkennung.

Folgende Merkmale sind aus der NIQ Datenbank der Fachstelle Beratung und Qualifizierung im Förderpro-gramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ und be-ziehen sich auf Personen, die durch das IQ Teilprojekt der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung von beramí 2019 beraten wurden:

Durchschnittlich 64 % der Ratsuchenden sind Frauen;• ca. 44 % der Ratsuchenden sind zwischen 25 und 35

Jahren; • die häufigsten Staatsangehörigkeiten der Perso-

nen sind: Syrien (11,4%), Türkei (8,0%), Iran (7,4%), Deutschland (5,6%), Kroatien (5,2%, Rumänien (4,9%), Serbien (3,6%), Polen (3,5%), Russische Föde-ration (3,4%) und Bosnien und Herzegowina (2,9%).

• Die häufigsten Referenzberufe sind: Betriebs- und Wirtschaftswissenschaftler/-in, Lehrer/-in, Inge-nieur/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Arzt/Ärztin, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Sprachwissenschaftler/-in, Rechtwissenschaftler/-in, Informatiker/-in und Elektroniker/-in.

Viele Ratsuchende mit einem Abschluss in den Bereichen Wirtschaftswissenschaft und Betriebswirtschaft konnten an die von beramí entwickelte IQ Qualifizierungsbrü-ckenmaßnahme „Ready-Steady-Go! Brückenmaßnahme für Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaft-ler“ vermittelt werden.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Qualifizierungs-angeboten für Lehrerinnen und Lehrer sowie pädago-gische Fachkräfte aus dem Ausland bot beramí bereits 2018 eine Sprachqualifizierung im Berufsfeld Pädagogik an, die in abgeänderter Form in 2019 weiterhin in der IQ Qualifizierungsbrückenmaßnahme BildungSwege von beramí angeboten wird.

Fachtagungen und Referententätigkeiten Die Kolleginnen und Kollegen der Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung beteiligten sich mit ihrer Exper-tise zum Thema Anerkennung an einer Reihe von Fach-tagungen, Veranstaltungen und als Referentinnen und Referenten an Schulungen und nahmen an Podiumsdis-kussionen teil. U.a.:

• Infoveranstaltung zur Anerkennung von ausländi-schen Abschlüssen für geflüchtete Akademiker bei der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA_UAS) in Frankfurt

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• IQ-Stand bei der Infomesse „Alternativen zum Studi-um“ des Academic Welcome Programs der Goethe Universität

• IQ-Stand beim Newcomers-Festival Frankfurt; Fortbildung für die Mentorinnen und Mentoren des Projektes SOCIUS des Evangelischen Regionalver-bands Frankfurt

• Schulungen zur Anerkennung von ausländischen Schul- und Berufsabschlüssen für neue Mitarbeiten-de des Jobcenters Frankfurt

• Schulungen bei der „Sozialberatungen (nicht nur) für Migrantinnen und Migranten Zugänge zu Ar-beitsmarkt und Weiterbildung“ bei AmkA

• Schulung zur Anerkennung von ausländischen Schul- und Berufsabschlüssen für Fachkräfte der Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit.

Beratung für Beschäftigte

►Mobile Nachqualifizierungsberatung- Bildungspoint Südhessen

Die Initiative ProAbschluss des Landes Hessen legt den Schwerpunkt auf die Qualifizierung von Beschäftigten, die über keinen Berufsabschluss verfügen oder deren Ab-schluss nicht mehr verwertbar ist bzw. länger als vier Jahre nicht mehr in ihrem originären Beruf tätig sind.

Die mobile Nachqualifizierungsberatungsstelle Bildungs-point Südhessen berät regelmäßig vor Ort in den Räumlich-keiten der Arbeitsagenturen in Bad Homburg, Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Offenbach und Wiesbaden und infor-miert zu Themen der Nachqualifizierung für Beschäftigte.

Ziele• Beratung und Information zu Themen der Nachquali-

fizierung sowie zu Nachqualifizierungsangeboten und zur Förderung und Beantragung des Qualifizierungs-schecks

• Aufbau von Expertise zum Thema • Koordination der regionalen Netzwerkbildung zum

Thema Nachqualifizierung und Beteiligung am Erfah-rungsaustausch der Netzwerke

• Begleitung und Berichterstattung in programmbeglei-tenden Gremien wie z.B. Steuerkreisen

Übergeordnete Ziele• Förderung der Fachkräfteentwicklung durch die An-

regung zur Entwicklung passender Bildungsangebote• Förderung eines adäquaten Nachqualifizierungsan-

gebotes • Einschätzbarkeit nicht formeller, informell und

non-formal erworbener Kompetenzen• Förderung einer adäquaten Integration auf dem Ar-

beitsmarkt

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ wird durch das Bun-desministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond geför-dert. Die Anerkennungsberatung in Hessen wird zusätzlich aus Mitteln des Hessi-schen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert.

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Zielgruppen• Sozialversicherungspflichtige und geringfügige Be-

schäftigte ohne Berufsabschluss, die mindestens 27 Jahre alt sind und ihren Hauptwohnsitz in Hessen haben

• Beschäftigte mit Berufsausbildung fern von ihrer ak-tuellen Beschäftigung (sogenannte Quereinsteiger), deren Berufsausbildung länger als 4 Jahre zurückliegt

• Beschäftigte mit nicht verwertbarer Berufsausbildung (weil z. B. keine Jobangebote vorhanden sind)

• Beschäftigte mit formalen oder informellen Helferab-schlüssen, die auf Fachkraftebene qualifiziert werden sollen

• Beschäftigte mit im Ausland erworbenem Abschluss• Quereinsteigende, die länger als 4 Jahre eine Tätigkeit

ausgeübt haben und über keinen Berufsabschluss verfügen

• Personen, die über eine Externenprüfung einen Be-rufsabschluss erwerben möchten

NetzwerkarbeitDie Nachqualifizierungsberatungsstelle Bildungspoint Südhessen steht in engem Austausch mit den wichtigsten Institutionen des Arbeitsmarktes wie Arbeitsagenturen, Jobcenter, Kammern, Innungen, der Wirtschaftsförderung sowie Trägern und anderen Bildungsinstituten. Für die Ge-winnung von strategischen Kooperationen im Bildungs-bereich werden Kontakte mit Migrantenorganisationen, Berufsschulen und Ausbildungsstätten gepflegt.

Es finden quartalsweise Arbeitstreffen unter Beteiligung vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Ver-kehr und Landesentwicklung (HMWEVL), von Mobilen Nachqualifizierungsberatungsstellen aus Nord- Mitte und Südhessen sowie Weiterbildung Hessen e. V., statt.

ErgebnisseIm Zeitraum 01.01. bis 30.06.2019 wurden insgesamt 49 Beratungen durchgeführt. Die Zielzahlen wurden erreicht und die Quote „abgeschlossen mit QS" wurde

mit knapp 44% nochmals gegenüber dem Vorjahr ge-steigert, wobei der Schwerpunkt der Berufsgruppen im Bereich „Fachkraft Gastronomie", "Koch, Köchin" und in den „Kaufmännischen Berufen" lag.

Bewertung / Resümee des ProjektesDa die Nachqualifizierungsberatung bis dato nicht den direkten Kontakt zu Betrieben hatte, konnte die Ziel-gruppe nur durch die gezielte Netzwerkarbeit gewon-nen werden. Dies erschwerte die direkte Ansprache, was den Prozess zeitaufwändiger gestaltete.

Zum 01.07.2019 wurden die Mobilen Nachqualifizie-rungsberatungsstellen neu aufgestellt. Die Berate-rinnen und Berater der Bildungspoints stehen als Bil-dungscoaches nun auch Personalverantwortlichen in Betrieben zur Seite.

beramí ist zuständig für den Main-Taunus-Kreis und die Stadt Frankfurt und konnte im 2. Halbjahr 27 erfolgrei-che Beratungen im neuen Umfeld tätigen. Zusätzlich wurden neue Netzwerkstrukturen aufgebaut.

Problematisch bleibt aber weiterhin, dass individuelle Nachqualifizierungsangebote für Beschäftigte noch im-mer nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind. Darü-ber hinaus ist für viele Ratsuchende - insbesondere für Geringverdienende - das Aufbringen der Kofinanzie-rung für Inanspruchnahme des Qualifizierungsschecks kaum zu leisten, wenn der Arbeitgeber nicht einen Teil übernimmt.

Die Mobile Nachqualifizierungsberatung wird im Rahmen der Initiative ProAb-schluss aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung und des Europäischen Sozialfonds gefördert.

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Beratung von Geflüchteten

►ComIn – Women

– Informationen und berufliche Beratung für geflüchtete Frauen in Frankfurt am Main -

ComIn Women ist ein Angebot für Frauen mit Fluchter-fahrung, das sie darin unterstützen soll, gleichberech-tigten Zugang zu gesellschaftlicher und beruflicher Teil-habe zu erlangen. Im zweiten Projektjahr 2019 wurde weiterhin auf möglichst niedrigschwellige Informations-vermittlung und Beratung gesetzt.

Projektaufbau und Methoden

Ein zentrales Angebot stellten die aufsuchenden Infor-mationsveranstaltungen in Übergangsunterkünften und Frauencafés dar. Auch Frauen, die Kurse bzw. Projekte ko-operierender Bildungseinrichtungen besuchten, konnten durch die Veranstaltungen erreicht werden. Der inhaltli-che Schwerpunkt wurde je nach Interessen aber auch Bildungsstand der Teilnehmerinnen aus folgenden The-men gewählt: das deutsche Schul- und Bildungssystem, Qualifizierungsmöglichkeiten, Beratungsangebote vor Ort, Deutschförderung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Ausbildung, sowie aufenthaltsrechtliche Rah-menbedingungen. Die Übersetzung durch Dolmetscher ist für die Zielgruppe ein sehr unterstützendes Element.

Das zweite Standbein des Projekts ist die Einzelberatung. In einem individuellen Prozess (einem einzigen Bera-tungstermin oder mehreren Beratungen bzw. Coachings) werden konkrete Schritte für die berufliche Integration erarbeitet. Je nach Bedarf und Zielsetzung der ratsu-chenden Frauen können sie in Deutschkurse, Qualifizie-rungsmaßnahmen, Sprachstandsanalysen oder berufs-orientierende Kurse vermittelt werden. Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen sowie bei der Suche nach Praktikums- oder Ausbildungsplätzen ist ebenso Teil der Beratung.

Ergebnisse Im Berichtszeitraum fanden 12 Informationsveranstal-tungen mit insgesamt 87 Teilnehmenden statt. Die Ver-anstaltungen wurden übersetzt in Tigrinja (2), Arabisch (2), Persisch (3), Somalisch (1) sowie in Amharisch (1).

Außerdem wurden 37 Frauen beruflich beraten. Davon hatten vier Frauen ihr Erstberatungsgespräch im Vorjahr – sie nutzten das Angebot der Folgeberatung in Form von Bewerbungscoaching oder Anerkennungsberatung.

Unter den 33 Erstberatenen waren auffallend viele qua-lifizierte Frauen.

• Ein Drittel von ihnen besaßen eine Hochschulreife/ Abitur (22), davon hatten 14 Frauen ein Studium ab-geschlossen.

• Drei Ratsuchende hatten einen mittleren Abschluss. • Über eine berufliche Ausbildung oder im Ausland

übliches on-the-job-training verfügten sieben Per-sonen.

• Dem gegenüber standen drei Frauen, die nie eine Schule besuchen konnten, sowie fünf, die die Schule nach wenigen Jahren abbrechen mussten.

• Im Vergleich zum Vorjahr kamen weniger Frauen mit jungen Kindern (9) in die Beratung.

• Fast zwei Drittel aller Ratsuchenden wurde eine wei-terführende Deutschqualifizierung empfohlen.

Geringe Deutschkenntnisse, keine (anschlussfähige) be-rufliche Qualifizierung sowie die Ermangelung an Kin-derbetreuungsmöglichkeiten sind für die ratsuchenden Frauen nach wie vor die größten Hemmnisse für den Ein-tritt in den Arbeitsmarkt.

Comin Women wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

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►BLEIB in Hessen II

Das Projekt ist ein Teilprojekt des hessischen Bleibe-rechtsnetzes BLEIB in Hessen II zur Arbeitsmarktintegrati-on von geflüchteten und geduldeten Menschen.

Die Aufgaben des Teilprojektes sind:• Arbeitsmarktliche Beratung von Geflüchteten zur

beruflichen Orientierung und zur Integration in den Arbeitsmarkt. Darüber hinaus Vermittlung von Systemkenntnis, um die Beratenen handlungs- und entscheidungsfähig zu machen; Herausarbeiten von Kompetenzen und Ressourcen, Erstellen von Be-werbungsunterlagen, Vermittlung in Qualifizierung, Praktika, Ausbildung und Arbeit; Schriftwechsel mit Behörden und Arbeitgebern zur Klärung offener Fra-gestellungen

• Erstellung einer Handreichung für Beratungsfach-kräfte: Grundlagen zur Beratung von Geflüchteten und ihre Vermittlung in Unternehmen für Berate-rinnen und Berater von Bleibeberechtigten und Ge-flüchteten.

• Vernetzung mit Unternehmen, Bildungsträgern und Multiplikatoren im Rhein-Main-Gebiet.

Eine erweiterte Aufgabe des Teilprojektes im Rahmen der Netzwerkaktivitäten zielt auf regionale Vernetzung von Unternehmen, Bildungsträgern und Multiplikatoren im Rhein-Main-Gebiet ab, die mit der beruflichen Integrati-on von Geflüchteten befasst sind. Es finden regelmäßige Treffen der Mitarbeitenden im Netzwerk statt, die dem Austausch der Teilprojekte untereinander und der Ausei-nandersetzung mit relevanten Themen dienen. Zweimal jährlich finden Treffen auf Geschäftsführungsebene im Netzwerk statt. Diese dienen der Überprüfung der Zieler-reichung und der Auseinandersetzung mit übergeordne-ten Themen. Beide Treffen werden von der Koordination des Netzwerks BLEIB in Hessen II organisiert:

Projektaufbau und MethodenDie Beratung von geflüchteten Menschen gliedert sich in folgende Aktivitäten:

• Einzelberatung zu Berufswegeplanung, • Coaching, Aufdecken von Kompetenzen, • Erstellen von Bewerbungsunterlagen, • Vermittlung in Qualifizierung, Praktika, Ausbildung

und Arbeit.

ErgebnisseEs wurden 49 Personen beraten, zum Teil auch mehr-fach. Davon waren 34 Männer und 15 Frauen.

• 22 Personen konnten vermittelt werden: » 4 Personen in eine Qualifizierung bzw. in Praktika » 5 Personen in den ersten Arbeitsmarkt » 3 Personen in eine Ausbildung » 1 Person in ein Studium » 9 Personen in weiterführende Sprachkurse

Vernetzung

Personen, die einen Asylantrag gestellt haben bzw. Per-sonen mit negativem BAMF–Bescheid wurden an den Hessischen Flüchtlingsrat zur Beratung und Unterstüt-zung im Asylverfahren und im Klageverfahren vermittelt.

Kooperiert wurde mit

• (1) der Gesellschaft für Jugendbeschäftigung (Ver-mittlung von jungen Geflüchteten in die Gemein-schaftsinitiative BIFF – berufliche Integration von Flüchtlingen in Frankfurt),

• (2) Joblinge Frankfurt– Anmeldung von Geflüchte-ten zur Teilnahme am Programm, um Geflüchtete in eine Ausbildung zu bringen.

• (3) Wirtschaft integriert - Anmeldung von Geflüchte-ten zur Teilnahme am Programm, um Geflüchtete in eine Ausbildung zu bringen

• (4) Academic Welcome Program for highly qualified refugees (AWP) - STEPS Frankfurt*International - An-meldung von Geflüchteten zur Teilnahme am Pro-gramm, um Geflüchtete ins Studium zu bringen.

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Die Ratsuchenden nahmen die Anerkennungsberatung bei beramí in Anspruch. Es gab einen intensiven Aus-tausch mit dem BLEIB Team aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Teilnahme an folgenden Veranstaltungen: • 09.03.19: Teilnahme an der Jobmesse und Netzwer-

karbeit, Kap Europa, Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main.

• 25.03.19: Kooperationstreffen mit der Leiterin der Organisation „smart work frankfurt - gemeinnützige GmbH“, Lärchenstraße 131, 65933 Frankfurt am Main, organisiert von beramí e.V.

• 27.03.19: Teilnahme an der Jobmesse „jobvector career day Frankfurt“ und Netzwerkarbeit, Kap Euro-pa, Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main.

• 01.04.19: Kooperationstreffen mit dem Projektkoordi-nator „Faire Integration“, DGB-Haus, Wilhelm-Leusch-ner-Str. 69/77, 60329 Frankfurt am Main, organisiert von beramí e.V.

• 02.04.19: Referent im Rahmen der Veranstaltung „Er-fahrungsaustausch der Initiative VerA in der Region Rhein-Main“, durchgeführt: Senior Experten Service (SES), Stiftung der Deutschen Wirtschaft für interna-tionale Zusammenarbeit GmbH, Gemeinnützige Ge-sellschaft, Buschstraße 2, 53113 Bonn. Ort der Veran-staltung: Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Bockenheimer Landstr. 21, 60325 Frankfurt am Main

• 16.05.19: Teilnahme an der Veranstaltung „3 Jahre Netzwerk Unternehmen integrieren“ und Netzwer-karbeit, durchgeführt: DIHK Service GmbH, Breite Straße 29, 10178 Berlin. Ort der Veranstaltung: Indus-trie- und Handelskammer Frankfurt, Börsenplatz 4, Frankfurt am Main.

• 22.05.19: Kooperationstreffen mit dem Integrati-onskoordinator der Organisation „jobs4refugee“, Soci-al Impact Lab, Falkstraße 5, 60487 Frankfurt am Main.

• 05.06.19: Kooperationstreffen mit dem Personaldispo-nenten der Organisation „Amicus“, Organisation für Arbeit und Personal, Große Bockenheimer Straße 41, 60313 Frankfurt am Main.

• 19.06.19: Referent im Rahmen des Projektes „Acade-mic Experience Worldwide“, Johann Wolfgang-Go-ethe-Universität Frankfurt, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main.

• 22.06.19: Kooperationstreffen mit der Fachvermittlerin und EQ-Betreuerin der DB Systel, Jürgen-Ponto-Platz 1, 60329 Frankfurt am Main.

• 30.10.19: Arbeitskreis „Qualifizierung“ (Bildungsträger in Frankfurt, Beratungseinrichtungen, FRAP Agentur usw.), durchgeführt vom Evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit, Rechneigrabenstraße 102, 60311 Frankfurt am Main.

• 19.11.19 + 26.11.19: Referent im Rahmen des Projek-tes „Academic Experience Worldwide“, organisiert von beramí e.V.

• 02.12.19: Kooperationstreffen mit dem Projektkoor-dinator „Wirtschaft Integriert“, Bildungswerk der Hes-sischen Wirtschaft e. V., Heddernheimer Landstraße 147, 60439 Frankfurt am Main.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozi-ales in Verbindung mit dem Europäischen Sozialfonds (Integrationsrichtlinie Bund, Handlungsschwerpunkt IvAF)

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►Der Laden

- Menschen Willkommen -

Der Laden ist ein Beratungs- und Begegnungszentrum für Geflüchtete, das in Kooperation von IG Metall, beramí e.V. und MYPEGASUS angeboten wird. beramí bietet vor Ort in der Wilhelm-Leuschner-Straße 79 berufliche Bera-tung für geflüchtete Menschen an. Die Beratungszeiten sind jeweils dienstags (11 – 16 Uhr), mittwochs und frei-tags (9 - 14 Uhr) donnerstags (8:30 - 17 Uhr).

Projektaufbau und MethodenInhalte und Struktur des beruflichen Beratungsange-botes wurden durch beramí entwickelt und aufgebaut und in Synergie mit der IG Metall seit Beginn im Januar 2016 stetig weiterentwickelt. In Der LADEN entwickeln Ratsuchende gemeinsam mit den Beraterinnen ihre be-ruflichen Chancen und Perspektiven. Dazu gehören Ver-mittlungen in Deutschkurse, Berufsorientierungs- und Vorbereitungskurse, Bewerbungstrainings, Sprachstan-danalysen, Einstiegsqualifizierungen, Kompetenzfest-stellungsmaßnahmen, und in Praktika, Ausbildung und Arbeit.

RatsuchendeDas Beratungsangebot war gut frequentiert. 2019 wur-den an 172 Beratungstagen insgesamt 635 Beratungen für 221 Ratsuchende durchgeführt.

• 193 waren Erstberatungen und 442 Folgeberatungen. • 38,5 % der Ratsuchenden waren Frauen. Die meis-

ten Ratsuchenden kamen aus Eritrea (49), Afghanis-tan (29), dem Iran (24), Äthiopien (15), Syrien (13).

Weitere Länder waren: Marokko (11), Somalia (9), Gha-na, Nigeria (je 8), Pakistan (5), Italien (4), Irak, Rumänien, Spanien, Tunesien (je 3); Algerien, Armenien, Gambia, Kolumbien, Saudi-Arabien, Jemen, Kamerun, Moldawien,

Sudan (je 2); Argentinien, Ecuador, Georgien, Kenia, Grie-chenland, Indien, Kroatien, Liberia, Nepal, Peru, Senegal, Türkei, Turkmenistan, Ukraine (je 1).

Ergebnisse• 26 Personen wurden in Deutschkurse vermittelt (da-

von 8 in B2-Kurse)• 19 Personen konnten in Bewerbungstrainings,

Kompetenzfeststellungsmaßnahmen und Sprach-standsanalysen vermittelt werden.

• 10 Personen wurden in Maßnahmen zur Berufsorien-tierung und –vorbereitung vermittelt und

• 9 Personen konnten mit der Unterstützung der Bera-terinnen ein Praktikum absolvieren.

• 108 Personen wurden bei der Erstellung ihres Lebens-laufs und ihrer Bewerbungsunterlagen unterstützt.

• 2 Personen haben einen Minijob• 7 Personen einen Teilzeitjob und • 7 einen Vollzeitjob gefunden• 5 Personen haben einen Ausbildungsplatz

Der Laden hatte auch 2019 zunehmend mehr Anfragen zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 30% auf 635 Beratungen an. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ist gut und nach den Bedarfen der Ratsuchenden ausgerichtet.

Bewertung / Resümee des ProjektDie Beratungen sind weiterhin sehr zeitintensiv. Die Deutschkurse in Der Laden werden von den Ratsuchen-den gut angenommen. Viele Lebensläufe und Bewer-bungsunterlagen wurden gemeinsam mit den Ratsu-chenden erstellt und führen oftmals zum Erfolg. Allerdings melden sich die Ratsuchenden weiterhin nicht zurück um mitzuteilen, dass sie einen Job gefunden haben.

Die Situation der Menschen aus Afghanistan hat sich auch in 2019 nicht wesentlich verbessert. Aus Angst

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vor einer Abschiebung äußerten viele den Wunsch, sie bei der Ausbildungssuche zu unterstützen, damit sie eine Ausbildungsduldung erhalten. Aufgrund fehlender Schulabschlüsse und Deutschkenntnisse konnten die Einstiege in Ausbildung nicht gelingen. Weiterhin gibt es eine hohe Zufriedenheit des IG Metall Vorstandes mit der Beratungsleistung von beramí. Die Veränderung auf 2 Tage Nachmittagsberatung und 2 Tage Vormittagsbe-ratung wurde von den Ratsuchenden gut angenommen.

Das Team der Beratungsstelle im Laden.

Das Beratungsangebot von beramí wird finanziert durch den IG Metall Vorstand.

2. Deutschförderung►Deutsch lernen in Frankfurt - Integrationskurse -

Für die berufliche Entwicklung und die gesellschaftliche Teilhabe sind Deutschkenntnisse unverzichtbar. beramí bietet als akkreditierter Sprachkursträger Integrations-kurse und Berufsprachkurse Deutsch (DeuFöV) an und beschäftigt ausschließlich gut qualifizierte Lehrkräfte, die über das Bundesamt für Flüchtlinge zugelassen sind.

Ziele und ZielgruppenDie Integrationskurse richten sich an Personen, die nach dem 1. Januar 2005 zugewandert sind.

Projektaufbau und Methoden Der Integrationskurs besteht aus einem Sprachkurs in sechs Niveaustufen und einem Orientierungskurs, in dem Landeskunde vermittelt wird. Der Sprachkurs ist aufgeteilt in einen Basiskurs und einen Aufbaukurs mit je drei Modulen zu je 100 Unterrichtsstunden. An den Sprachkurs schließt sich ein 100-stündiger Orientie-rungskurs an. Im Orientierungskurs beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Deutscher Kultur, Geschichte und Rechtsordnung sowie regionalen Gepflogenheiten und lernen kulturelle und historische Hintergründe kennen. Der Integrationskurs wird mit dem Deutsch-Test für Zu-wanderer (DTZ) abgeschlossen, damit wird das Sprach-niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrah-mens (GER) erreicht.

ErgebnisseIm Jahr 2019 wurden 2 Integrationskurse mit insgesamt 30 Teilnehmenden (20 Frauen und 10 Männer) und ins-gesamt 900 Unterrichtsstunden durchgeführt. Rund 60 Prozent der Teilnehmenden haben den Kurs mit Beste-hen der Zertifikatsprüfung auf B1-Niveau abgeschlossen.

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BewertungNach wie vor ist das geförderte Deutschkursangebot, das insbesondere auf den Abschluss auf dem Niveau B2 und C1 vorbereitet, nicht ausreichend. Angesichts der stetig wachsenden Zahl an Zugewanderten und geflüchteten Menschen ist dies mehr als notwendig.

Die Integrationskurse werden durch das Bundeamt für Migration und Flüchtlinge

(BAMF) gefördert.

►Berufssprachkurse Deutsch (BSK) im Rahmen des DeuFöV-Programms Die Kurse richten sich an Frauen und Männer mit Migra-tionshintergrund, die arbeitssuchend gemeldet sind und/oder in der Regel Leistungen nach SGB II oder SGB III be-ziehen. Im Idealfall haben sie schon einen Integrationskurs absolviert und ihre Sprachkenntnisse sind zu gering, um einen Arbeitsplatz zu finden. Staatsangehörigkeit und Zeitpunkt der Zuwanderung sind dabei nicht relevant; teil-nehmen können auch Spätaussiedler, in Deutschland ge-borene Personen, ausländische Familien und sogenannte Passdeutsche, wenn sie die Schulpflicht erfüllt haben und ihre Deutschkenntnisse auf Niveau B2 sind.

Projektaufbau und Methoden

In den 4 bis 5-monatigen Kursen wird der Sprachschatz erweitert, Grammatik vertieft und es werden Redewen-dungen vermittelt, die im Umgang mit Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden und Vorgesetzten notwendig sind. Außerdem wird das Verständnis von komplexen Texten erarbeitet und das Verfassen von E-Mail und Brie-fen geübt. Der Deutschunterricht vermittelt wichtige Sprachkenntnisse für das Berufsleben.

Ergebnisse

In 2019 fanden 10 Kurse mit insgesamt 236 Teilnehmen-den (147 Frauen und 89 Männer) statt. 30% der Teilneh-menden haben den Kurs mit Bestehen der Zertifikatsprü-fung auf B2-Niveau abgeschlossen.

Die berufsbezogenen Deutschkurse werden durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert.

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3. Berufliche Orientierung

►Brücke – Bausteine für Arbeit, Bildung und Beruf

Die „Brücke“ ist ein Lernpaket an Gruppen- und Trai-ningsangeboten rund um das Thema „Fit und vorbereitet für den Arbeitsmarkt“ und ergänzt sinnvoll die „Offene Beratung für Arbeit, Bildung und Beruf“. Die immer wie-der neu konzipierten Module ermöglichen es den Teil-nehmerinnen, sich zeitnah, passgenau und kleinschrittig relevante Informationen und Kompetenzen anzueignen, die erforderlich sind für einen Einstieg bzw. Wiederein-stieg in den deutschen Arbeitsmarkt.

Projektaufbau und Methoden An den unterschiedlichen Stationen des beruflichen Eingliederungsprozesses benötigen Frauen immer wie-der Orientierung und Unterstützung. Je nach Station auf dem Weg zum Job, in die Ausbildung, Qualifizierung oder ins Studium bietet das Lernpaket die Möglichkeit, an unterschiedlichen Brückenbausteinen teilzunehmen, um noch fehlende Informationen zu bekommen bzw. wichtige Kompetenzen zu erwerben. Die Ergebnisse flie-ßen in den Beratungsprozess ein.

In Einzelberatung und Coaching sowie in Kleinstgruppen wird dieser Prozess unter Berücksichtigung der jeweili-gen Lebenssituation reflektiert und realisierbare Schritte erarbeitet. Die sehr flexible und zeitlich nahe Rückkop-pelung mit der Beraterin ermöglicht einen individuellen Lernerfolg.

Die Themen der Gruppenberatungen und Trainings ori-entieren sich an aktuellen Bedarfen der Teilnehmerinnen. In der Beratung für Arbeit Bildung und Beruf werden die Teilnehmerinnen identifiziert und nach ihren spezifi-schen Bedarfen in Kleingruppen zusammengesetzt.

Ergebnisse

Das modulare Angebot wurde sehr gut angenommen; die Einzelmaßnahmen werden je nach Bedarf der Teilneh-merinnen genutzt.

78 Frauen aus der Beratung für Arbeit Bildung und Beruf konnten an den Modulen teilnehmen. Jede Frau hat je-weils mindestens ein Modul besucht einige auch mehrere.

3 thematische Angebote mit insgesamt 260 Unterrichts-einheiten wurden durchgeführt.

• 4 Bewerbungstrainings à 20 Unterrichtseinheiten mit Gruppenberatung zur Anerkennung ausländi-scher Bildungsabschlüsse mit 36 Teilnehmerinnen

• 4 Bewerbungstrainings mit Schwerpunkt Metho-dentraining à 20 Unterrichtseinheiten mit insge-samt 18 Teilnehmerinnen.

• 5 Workshops zur Kompetenzfeststellung à 20 Unter-richtseinheiten für insgesamt 32 Teilnehmerinnen

Das Angebot „Brückenbausteine Beruf“ wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

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►Angekommen! Berufsorientierung und -vorbereitung

für Frauen mit Flucht- und Migrationsgschichte -

Angekommen! ist ein Angebot für Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte aus Frankfurt, sich mit Zeit und Raum in der neuen Heimat zu orientieren und in ei-nem sicheren Rahmen ihre nächsten Schritte zu planen.

Übergeordnete Themen wie • Informationsvermittlung • Orientierung in Arbeit, Bildung und Beruf• Sprachvermittlung (allgemein und berufsbezogen)• Minimierung von Integrationshemmnissen durch

Aktivierung • Berufs- und Ausbildungsvorbereitung• Integration in Beschäftigung auf adäquaten Quali-

fizierungsniveau werden in kleinen überschaubaren und nachvollziehba-ren Einheiten vermittelt. Im Fokus steht dabei immer die einzelne Frau und ihr Platz in der Gruppe, die zu einer tragfähigen Basis und zu einem Solidaritäts- und Reflexi-onsraum dienen soll.

Das Projekt bietet den Raum, um für die berufliche Basis alles notwendige Wissen und entsprechende Basiskom-petenzen zu erlangen und bedarfsgerecht und gezielt in den Arbeitsmarkt einmünden zu können. Die gemischte Zusammensetzung der Gruppe bietet zudem eine Mög-lichkeit der Vernetzung und des Erfahrungsaustausches und damit verbunden auch der gegenseitigen Stärkung.Die individuelle Stabilisierung und Entwicklung strahlen auf die Familie und das Umfeld aus, jede einzelne Frau wird darin ermutigt, sich in ihrer comunity und im weite-ren Umfeld zu engagieren.

Die Schnupperpraktika bieten neben der persönlichen Lernerfahrung auch die Möglichkeit des interkulturellen Austausches innerhalb des Unternehmens.

Projektaufbau und MethodenDas Konzept verknüpft 6 wesentliche Felder:

• Das Erlernen der deutschen Sprache anhand le-bensnaher und sukzessive auch anhand berufsbe-zogener Themen

• Das Auffrischen diverser Grundkenntnisse und de-ren Anpassung an hiesige Ansprüche (z.B. Mathe-matik, EDV-Unterricht)

• Das Sammeln und Verarbeiten von relevanten In-formationen für das Zurechtfinden in der „neuen“ Heimat: Schul- und Ausbildungssysteme, berufs-kundliche und alltagsrechtliche Informationen, aber auch Systemkenntnisse (z. B. wie funktioniert das Gesundheitssystem?)

• Intensive Kompetenzfeststellungen und Bewer-bungstrainings

• Stärkung der Selbstkompetenz, Empowerment, Selbstreflexion und Dynamik in der Gruppe sowie Förderung interkultureller Kompetenzen, Eroberung des öffentlichen Raumes durch Exkursionen

• Selbsterprobung auf dem Arbeitsmarkt durch kleine Schnupperpraktika

Die Inhalte werden in je 6 Unterrichtseinheiten an 5 Tagen in der Woche vermittelt. Besonders Mütter sind herzlich willkommen.

Ergebnisse und VerbleibIm Berichtszeitraum nahmen 30 Frauen an den zwei 6-monatigen Kursen teil. Die Teilnehmerinnen stammen aus Afghanistan, Äthiopien, Eritrea, dem Iran, dem Irak, Marokko, Syrien, der Türkei. Insgesamt haben 14 Frauen in dieser Zeit ein Schnupperpraktikum absolviert.

Am Ende des Angebotes ist der Verbleib wie folgt:• eine Teilnehmerin startet eine duale Ausbildung im

Einzelhandel• zwei Teilnehmerinnen nahmen eine sozialversiche-

rungspflichtige Beschäftigung auf

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• 10 Teilnehmerinnen besuchten nach Abschluss des Berufsorientierungskurses weiterführende Deutschkursangebote.

• 5 Teilnehmerinnen konnten in weiterführende be-rufsorientierende Angebote vermittelt werden

• eine Teilnehmerin startete einen einjährigen Vorbe-reitungskurs für das Nachholen des Hauptschulab-schluss

• eine Teilnehmerin trat nach Abschluss des Kurses einen Minijob an.

4. Netzwerke

►NeW Netzwerk Wiedereinstieg

NeW Netzwerk Wiedereinstieg ist ein Träger-Verbund in Hessen, der Frauen mit und ohne Migrationserfahrung beim beruflichen Wiedereinstieg unterstützt. In dem Netzwerk sind 8 Träger mit 9 Angeboten an 5 Standor-ten (Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Rüsselsheim und Gießen) tätig. Seit 2018 werden Qualifizierungsangebo-te auch in Digitalen Formaten angeboten. Hierfür steht allen Netzwerkpartnerinnen die netzwerkeigene Lern-plattform ILIAS zur Verfügung.

Koordinierung 2019 prägten drei Schwerpunkte die Arbeit im NeW Netz-werk: zum einen wurde auf die bereits 2018 gelegte Basis aufgebaut und Formate im Digitalen Lernen weiterent-wickelt und Angebote ausgebaut. Ein Fokus wurde auf die Erweiterung der Lernplattform gesetzt. Durch die in der Praxis gewonnen Erfahrungen ergaben sich neue An-forderungen an die Funktionalität der Lernplattform, die praktisch umgesetzt werden mussten. Hierfür musste der Austausch im Netzwerk intensiviert und entsprechend moderiert sowie Informationen weitergegeben werden. Darüber hinaus stand die Koordinierung als Vermittlerin zwischen Netzwerkpartnerinnen und Dienstleistungsfir-men zur Verfügung. In diesem Zusammenhang organi-sierte die Koordinatorin weiterführende Schulungen für alle Projektleiterinnen und Dozentinnen in der Konzepti-onierung und Durchführung von Webinaren.

Des Weiteren wurde die Nutzung des Kompetenzfest-stellungsverfahrens geva in NeW implementiert. Es ste-hen verschiedene, zielgruppenspezifische Tests zur Ver-fügung, die von den Teilnehmerinnen online bearbeitet und ausgewertet werden. Die Ergebnisse flossen in die weitere Beratung, Begleitung und Qualifizierung der Teil-nehmerinnen ein.

Angekommen! wird aus Mitteln des Arbeitsmarktbudgets (Hessisches Ministeri-ums für Soziales und Integration und Frankfurter Arbeitsmarktprogramm - FRAP) gefördert.

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Ein sehr großer Erfolg des NeW Netzwerks war der Fach-tag #Digital Women -Wiedereinstieg mit Zukunft, der am 31. Oktober in der IHK Darmstadt mit über 150 Gästen stattfand. Der Fachtag fand u. a. auch von politischer Seite große Beachtung: Der Landrat, der Oberbürger-meister der Stadt Darmstadt sowie die Präsidentin der IHK Darmstadt begrüßten die Gäste, die Referatsleiterin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Dörte Ahrens, gab einen fachlichen Input und Frau Prof. Dr. Swetlana Franken, AUS Bielefeld, sprach die Keynote.

Mit dem Fachtag konnten drei Ziele verfolgt werden: die aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung auf dem Ar-beitsmarkt darzustellen, die Digitalisierung des Arbeits-marktes und die damit verbundenen Chancen für Frauen zu diskutieren und die Möglichkeiten und Grenzen des Digitalen Lernens aufzuzeigen und in diesem Zusam-menhang auch Einblick in die Praxis im NeW Netzwerk zu gewähren. Dies ist gelungen, was sich u. a. in den durch-weg sehr positiven Bewertungen niederschlug.

Originäre Aufgaben wie Wissensmanagement und Infor-mation sowie Kommunikatorin zwischen Trägern und Fördermittelgeber blieben weiterhin bestehen. Darüber hinaus waren die Vorbereitung von Netzwerktreffen, Präsentation des Netzwerks in Arbeitsgruppen und Ver-anstaltungen weitere zentrale Inhalte der Tätigkeit. Die Teilnahme an verschiedenen Arbeitsgruppen und Foren bzw. Fachtagungen wurde für die Akquise genutzt. Bei diesen Gelegenheiten konnte auch auf die Ressourcen der Wiedereinsteigerinnen und den damit verbundenen Themen wie Vereinbarkeit, Chancengleichheit etc. ge-worben werden. Unternehmen wurden für die Zielgrup-pe sensibilisiert und frauenpolitische Themen platziert.

Die Koordinierung initiierte die Teilnahme von NeW an der Bewerbung am Wettbewerb zum 7. Innovationstag – Auszeichnung „Innovative Netzwerke 2019“, Fachkräfte für die Region. Der Wettbewerb wurde ausgelobt vom Bundesministerium für Arbeit und Bildung.

Netzwerktreffen & Networking Die Koordinierung hat insgesamt 10 Netzwerktreffen geplant und durchgeführt. Zwei davon waren reguläre Netzwerktreffen, dazu kam ein Treffen auf Leitungsebe-ne, sowie 7 Treffen der Vorbereitungsgruppe „NeW Fach-tag“ zur Konzeption und Planung des Fachtags NeW im Oktober 2019 in Darmstadt.

Die Öffentlichkeitsarbeit wurde intensiviert, zum einen auf der NeW-Website zum anderen wurde der Face-book-Auftritt vielseitig genutzt und mit Beiträgen aus dem Netzwerk bereichert. Neben der aktiven Mitglied-schaft im Netzwerk "Erfolgsfaktor Familie" und im bun-desweiten Netzwerk „Fachkräfte für die Region“, enga-gierte sich die Koordinierung auch in der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Equal Pay Day 2019 in Frankfurt und nahm regelmäßig am Arbeitskreis „Arbeit, Qualifizie-rung und Beschäftigung“ des PARITÄTISCHEN Hessen teil. Zur Weiterführung der inhaltlichen Entwicklung zu den Themenschwerpunkten „Digitalisierung des Arbeitsplat-zes und Digitales Lernen“ wurden verschiedene Fachta-gungen und Veranstaltungen besucht.

Presse/Öffentlichkeitsarbeit• Journal Frankfurt,04/ 2019, „Fit für den modernen

Arbeitsmarkt“: Digitales Lernen und berufsbezogene Deutschförderung sind wichtige Schwerpunkte im Angebot des NeW Netzwerk Wiedereinstieg

• Frankfurter Rundschau, Wirtschaft Hessen, 02.12. 2019: „Zurück zur Arbeit - Das New Netzwerk Wie-dereinstieg unterstützt seit 10 Jahren Frauen beim Weg in den Beruf“

Beiträge für die ESF Website(1) „Bei NeW habe ich Kompetenzen erworben, die ich gerade für den digitalen Arbeitsmarkt dringend benöti-ge“ Portrait Teilnehmerin von NeW4Job (2) „Startklar für die Arbeitswelt der Zukunft: NeW Netz-werk Wiedereinstieg bereitet Frauen auf den beruflichen Wiedereinstieg vor“, Vorstellung der Arbeit des Netzwerks

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Präsentationen (1) Mit dabei in der digitalen Arbeitswelt – Impulse zur Entwicklung der Arbeitsmarktförderung im digitalen Ar-beitsmarkt AM 19.02.2019, Paritätischer Gesamtverband, Berlin mit dem Vortrag im Workshop: „Digitales Lernen in der beruflichen Qualifizierung von Wiedereinsteigerin-nen in den Beruf.“(2) Info-Stand: Hessischer Unternehmerinnentag am 22.8.2019, IHK Frankfurt am Main(3) Frankfurter Familienmesse am 14.9.2019 im Palmen-garten Frankfurt am Main Zukunftsdialog FACHKRÄFTE-SICHERUNG IM WANDEL DER ARBEITSWELT: „Nachhaltig-keit der Fachkräfteversorgung in Zeiten demografischer Lücken. Innovationspotenziale von Frauen erschließen. Regionale Zukunft sichern.“

Die Koordinierungsstelle des NeW - Netzwerks Wiedereinstieg wird aus Mitteln des Hessischen Sozialministeriums und dem Europäischen Sozialfond sowie dem Frau-enreferat der Stadt Frankfurt gefördert.

►forum Berufsrückkehr

Im Rahmen der Anlaufstelle für Berufsrückkehrerinnen hat der Trägerverbund - bestehend aus 4 Frankfurter Träger: beramí berufliche Integration e.V., Frauen-Soft-warehaus e.V., jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbstän-digkeit - Frauenbetriebe e.V., VbFF - Verein zur berufli-chen Förderung von Frauen e.V. - folgende Aufgaben übernommen:

• Informationsveranstaltungen für Interessierte Regelmäßige Teilnahme an den monatlich statt-findenden Jour fixes für Berufsrückkehrerinnen der Arbeitsagentur Frankfurt und den sporadisch stattfindenden Info-Terminen des Jobcenters. Wir präsentierten dort die Bildungsangebote des Trä-gerverbunds und waren Ansprechpartnerin für inte-ressierte Frauen.

• Lobbyarbeit: In Vor- und Nachbereitung des Jour fixe und im Rahmen der Bildungsplanung der Ar-beitsagentur und des Jobcenters fanden regelmäßi-ge Kontakte zu den dort verantwortlichen Personen (BCA, Operative Leitung, Teamleitung und Mitarbei-terin Eingliederungsleistungen) statt.

• Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit: Zur Informa-tion von interessierten Frauen und geeigneten Insti-tutionen wurden Flyer und Handzettel zu den Wie-dereinstiegsangeboten erstellt und verteilt.

• Teilnahme an Fachtagungen und Fortbildungen, u.a. » AK Demografie, Beruf & Familie, IHK Frankfurt » Demografiekongress, Frankfurt » Frankfurter Aktionsbündnis Equal Pay Day, » Familienmesse Frankfurt

Das FORUM Berufsrückkehr wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

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• Goethe Universität Frankfurt: » Balu und Du » Ffm. Projekt – Begleitung und Förderung von Kin-

dern und Jugendlichen in entscheidenden Pha-sen ihres Bildungsverlaufs

» Mentoring Hessen. Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft

• Hessischer Rundfunk: » Mentoring-Projekte für weibliche Führungskräfte

des hr • KinderHelden Förderverein FrankfurtRheinMain

» KinderHelden• Kubi - Kultur und Bildung e.V.

» MUV- Migrantenunternehmen und Vielfalt• Malteser Hilfsdienst:

» Ehrenamtliche Integrationsdienste • Über en Tellerrand:

» Job Buddy Programm • Waisenhaus Stiftung

» Patenschaften für Kinder und Jugendliche

Veranstaltungen und Aktivitäten• 4 Netzwerktreffen zum kollegialen Austausch u.a. zu

den Themen: Kommunikation und Umgangskultur / Methoden, Spiele und Projektarbeit / Öffentlichkeits-arbeit und Außenwirkung / Abschiedskultur, Beendi-gung von Tandems u.a.

• Workshop: „Konfliktmanagement" im Oktober 2019• Ehrenamtsmesse der Stadt Frankfurt, gemeinsamer

Stand, September 2019• 2 Fallsupervisionen, März und November 2019• 1 Fachtag zum Thema Mentoring: Vielseitig! Vielbe-

achtet! Vielversprechend mit entsprechender Doku-mentation im Dezember 2019

►Frankfurter Netzwerk Mentoring

Das Netzwerk Patenschafts- und Mentoring-Projekte in Frankfurt wurde im Sommer 2011 auf Initiative des Kin-derbüros der Stadt Frankfurt gegründet und unterstützt. Inzwischen sind 18 Projekte daran beteiligt. Seit 2016 wird das Netzwerk vom Amt für multikulturelle Angele-genheiten der Stadt Frankfurt am Main gefördert und von beramí e.V. koordiniert. Im Netzwerk finden sich Projekte zusammen, die sich über ähnliche Rahmenbedingungen und gemeinsame Qualitätsstandards definieren. Es bietet ein Forum für den kollegialen, fachlichen Austausch, zur Weiterbildung und Fallsupervisionen.

Die Projekte wirken im Bereich Bildung und gesellschaftli-che Teilhabe und legen ihren Schwerpunkt auf die persön-liche Entwicklung der Teilnehmenden, die überwiegend im sozialpädagogischen Bereich angesiedelt sind.

Aktuell sind im Netzwerk 12 Organisationen mit insge-samt 19 Projekten vertreten:

• beramí berufliche Integration e.V. » Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen

Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt/Main » Mehr Bock auf Politik - Mehr Mut zum Gestalten » MENTEA - Mentoring zur Integration in

Ausbildung für junge Geflüchtete• Caritas Frankfurt e.V.

» Companion » FIL (Freunde im Leben)

• Crespo Foundation und beramí e.V. » SABA Mentoring

• Diakonisches Werke.V. » Rückenwind im Job » Socius

• FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht e.V » Gib einem Kind Deine Hand

Das Netzwerk wird gefördert vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main.

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►Integration durch Qualifizierung (IQ)

In Deutschland lebten 2019 rund 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das entspricht 26 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Viele Faktoren füh-ren dazu, dass Menschen mit Migrationsgeschichte etwa doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind wie Personen ohne Migrationshintergrund. Viele von ihnen verfügen über berufliche Bildungsabschlüsse oder andere wertvolle Qualifikationen, die hierzulande oft nicht aner-kannt werden. Gleichzeitig werden Fachkräfteengpässe in Deutschland immer spürbarer. Vor diesem Hintergrund müssen alle Potenziale, insbesondere auch die von Men-schen mit Migrationsgeschichte, aktiviert werden. Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" arbeitet in allen 16 Bundesländern mit etwa 380 Teil-projekten an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufs-abschlüsse – unabhängig vom Aufenthaltstitel – häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden.Das sind auch die Themen von beramí, darum positioniert sich der Verein seit 2012 im Landesnetzwerk Hessen in den Handlungsfeldern Anerkennungsberatung und Qualifizie-rungsmaßnahmen im Kontext des Anerkennungsgesetze und hat erstmalig 2008 einen Leitfaden konzipiert und in mehreren Auflagen publiziert. https://www.hessen.netzwerk-iq.de/fileadmin/user_upload/iqn/Infomaterial/Flyer_Infomaterial_Aner-kennung/iq-leitfaden-anerkennung-berami-v6-2017.pdf

Derzeit besteht das IQ Netzwerk Hessen aus 19 Teilprojek-ten, von denen beramí drei umsetzt.

Gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF). Partner in der Umsetzung sind das Bundesminis-terium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).

► BLEIB in Hessen II

BLEIB in Hessen II ist ein Netzwerk bestehend aus acht Qualifizierungs- und Sprachkursträgern in sieben Land-kreisen in Hessen.Der beste Weg zur Integration von Geflüchteten ist die Be-rufstätigkeit.Mit dieser Überzeugung beraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hessen Geflüchtete und Bleibeberechtigte seit 2008. Um die Voraussetzungen für einen Arbeitsplatz zu schaffen gilt es, den asylrechtlichen Arbeitsmarktzu-gang zu klären sowie eine umfassende Vorbereitung durch Integrationskurse, Sprachkurse, Praktika und Qualifikatio-nen durchzuführen. Die BLEIB-Berater und Beraterinnen kennen die asylrechtliche Situation und arbeiten eng mit den Jobcentern und Arbeitsagenturen zusammen. Durch diese Unterstützung kann die geflüchtete Person ihren individuellen Bedürfnissen und Kompetenzen entspre-chend weiterqualifiziert werden.beramí ist seit 2008 mit einem Beratungsprojekt dabei und hat 2017 eine Handreichung herausgegeben. http://www.bleibin.de/handreichung-fur-beraterinnnen-grundlagen-zur-be-ratung-von-gefluchteten-und-ihre-vermittlung-in-unternehmen/

2007 bis 2008 koordinierte beramí im Kontext der Inte-gration von Geflüchteten das regionale Netzwerk LAiF - Leben und Arbeiten in Frankfurt mit 4 Netzwerkpartnern.

BLEIB in Hessen II ist eines von 41 IvAF-Netzwerken in Deutschland und wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

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5. Mentoring

►Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen - Mentoring für Migrantinnen

in Frankfurt am Main -

Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen Mentoring für Migran-tinnen in Frankfurt am Main ist deutschlandweit auch nach über 15 Jahren seines Bestehens das einzige Men-toring-Projekt für diese Zielgruppe.

Zielgruppe und ZieleDas 1-jährige Mentoring-Programm richtet sich an qua-lifizierte Frauen mit Migrationserfahrung mit Wohnsitz in Frankfurt am Main, die nicht qualifikationsadäquat beschäftigt sind oder den nächsten Karriereschritt an-streben. Sie werden durch ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren beim Einstieg in den qualifizierten Ar-beitsmarkt sowie bei der weiteren Karriereplanung un-terstützt. Diese sind Personen aus allen beruflichen Bran-chen, die über langjährige Berufserfahrung verfügen und bereit sind, ihr berufliches Know-how und Netzwerk in die Mentoring-Beziehung einzubringen.

Gemeinsam bilden sie sogenannte Tandem-Paare und erhalten projektbegleitende, individuelle Betreuung durch das Projekt.

Die mittlerweile 14. Staffel, bestehend aus 19 Mentees und 19 Mentorinnen und Mentoren, startete am 21. Sep-tember 2018 und endete am 07. 09.2019.

Sowohl die Gewinnung der Mentorinnen und Mento-ren als auch die der Mentees erfolgt einerseits aus dem großen Netzwerk des Projektes sowie auf Empfehlung ehemaliger Teilnehmerinnen. Viele Mentees werden au-ßerdem von Beraterinnen und Beratern bei beramí auf das Angebot aufmerksam gemacht oder haben zuvor andere Kurse oder Programme beim Verein absolviert.

Das Mentoring-Projekt hat weit über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad.

Branchen Mentees Mentor/innen

Wirtschaft, Banken, Anwalts-kanzleien

8 8

Kreative, Kunst, Theater 1 1

Naturwissenschaften, Tech-nik, Ingenieurswesen

4 2

Geistes-, Kultur- und Politik-wissenschaften

2 4

Soziales, Pädagogik, Psycho-logie, Medizin

4 4

KursangeboteZu Beginn des Projektes fand für alle Teilnehmenden eine gemeinsame Auftaktveranstaltung, nach 6 Mona-ten eine Zwischenbilanz sowie nach 12 Monaten eine Abschlussveranstaltung statt.

In 17 Workshops und Trainings wurde relevante Themen behandelt, u.a.

• berufliche Orientierung und Zielsetzung• Kompetenzanalyse für den Arbeitsmarkt• Bewerbungsunterlagen und -gespräche• Selbstbewusstsein und berufliche Aktivierung• Selbstmarketing/Selbstpräsentation• Empowerment & berufliche Aktivierung• Konfliktmanagement• Mehr Mut! Umgang mit Misserfolgen• Lebenshaltungskosten im Rhein-Main-Gebiet• Theaterworkshops

Außerdem fanden zwei Informationsveranstaltungen zum deutschen Arbeitsrecht statt. Für die Durchführung der Qualifizierungsmodule der Mentees konnten fast ausschließlich ehemalige Mentorinnen oder Mentees gewonnen werden, die aus ihrer eigenen Erfahrung als

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Projektteilnehmerinnen viel zur Weiterentwicklung der Module beitragen konnten.

Die Gruppe der Mentorinnen und Mentoren tauschte sich in vier moderierten jeweils dreistündigen Reflexionstermi-nen über ihre Tandembeziehung aus. Die Mentees trafen sich in regelmäßigen Abständen an insgesamt 5 Terminen zum Austausch unter der Leitung der Projektleiterin, die zudem allen Pojektteilnehmenden für individuelle Bera-tungen zur Verfügung stand, was vor allem von den Men-tees häufig in Anspruch genommen wurde.

Ergebnisse Zu Beginn des Mentoringprozesses waren

• 63% der Mentees arbeitsuchend• 21% nicht qualifikationsadäquat beschäftigt • 5% auf der Suche nach Unterstützung bei der Karri-

ereplanung und• 11% absolvierten ein qualifziertes Praktikum

Am Ende des Mentoringjahres im September 2019• hatten 58% der Mentees in eine qualifizierte Arbeit • waren 16% in Studium, Ausbildung und Weiterbil-

dung untergekommen• arbeiteten 10% in einer nicht qualifikationsadäqua-

ten Beschäftigung • waren 3% noch arbeitssuchend

Mentees, die viele Trainingsangebote, die Gruppentreffen sowie die Unterstützungsangebote ihrer Mentorin/ihres Mentors optimal nutzten, erzielten am Ende die besten Ergebnisse.

KooperationenMentee-Trainings sowie Informationsveranstaltungen wurden auch für die Teilnehmenden in NeW4Job ( )durchgeführt. Auch mit dem SABA Mentoring ( ) in Ko-operation mit der Crespo Foundation findet eine enge Zusammenarbeit bezüglich potentieller Mentorinnen für beide Gruppen statt.

Nach wie vor findet zudem ein regelmäßiger Austausch im Rahmen des Frankfurter Netzwerks Mentoring ( )mit anderen Mentoring-Projekten in der Stadt Frankfurt, aber auch bundesweit statt.

In Kooperation mit dem Amt für Multikulturelle Angele-genheiten der Stadt Frankfurt und der Crespo Foundati-on wurden sowohl die Teilnehmerinnen des SABA Men-toring-Projektes sowie Mentees und Mentorinnen des Projektes: „Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen. Mentoring für Migrantinnen in Frankfurt am Main“ zu einer Soireé eingeladen. Die Idee, Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zwei Mentoring-Projekten zusammen zu bringen, entsprang dem Netzwerkgedanken, der allen Mento-ring-Projekten zu Grunde liegt.

BewertungNach wie vor ist der Einstieg auch von sehr gut qualifi-zierten Migrantinnen bzw. Akademikerinnen in den deutschen Arbeitsmarkt sehr schwierig, auch wenn sich in letzter Zeit die Anerkennungspraxis von im Ausland erworbenen Bildungs- und Berufsabschlüssen positiv verändert hat.

So haben sich in den letzten Jahren die Instrumente des Mentorings, wie Kompetenzanalyse und berufliche Stand-ortbestimmung, Orientierungshilfe am deutschen Arbeits-markt, Einführung ins berufliche Netzwerk der Mentorin oder des Mentors sowie emotionaler Rückhalt und damit die Stärkung des oft verloren gegangenen Selbstwert-gefühls, gerade für die Zielgruppe der hochqualifizierten Frauen, als sehr effektiv erwiesen, insbesondere auch in seiner nachhaltigen Wirkung.

Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen wird durch das Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

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►SABA Mentoring

SABA Mentoring wird seit 2009 als Kooperationsprojekt mit der Crespo Foundation durchgeführt, 2018/2019 war der zehnte Durchlauf.

Das Ziel des SABA Mentoring ist es, die aus dem SABA Projekt ausscheidenden Stipendiatinnen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt, in die Ausbildung oder eine weitere schulische Qualifizierung durch eine beruflich erfahrene Mentorin zu unterstützen.

Wie auch in den Gruppen davor, arbeiteten die beiden Or-ganisationen sehr eng und konstruktiv zusammen. So tra-fen sie die Auswahl der potentiellen Teilnehmerinnen, Men-tees und Mentorinnen in enger Absprache miteinander und letzendlich entschieden sich 12 Frauen für eine Teilnahme am SABA Mentoring vom 23. Juni 2018 bis 25. Mai 2019.

Die Mentees• jeweils 2 der insgesamt 12 Mentees waren zu Beginn

des SABA Mentoring zwischen 20 und 25 Jahren so-wie zwischen 26 und 30 Jahren und jeweils 4 Men-tees waren über 31 und 35 bzw. über 36 Jahre alt.

• 8 der Teilnehmerinnen sind Mütter, 2 davon alleiner-ziehend

• zu Projektbeginn waren 2 Mentees ledig, 7 waren verheiratet, zwei lebten getrennt und eine war ge-schieden

• Von den 12 Frauen hatten 2 Mentees zu Beginn des Projektes ihren Hauptschulabschluss, 7 ihren Real-schulabschluss und drei das (Fach)abitur absolviert

• 6 der Frauen hatten zu Projektbeginn bereits eine Zusage für einen Ausbildungsplatz, drei begannen zum Wintersemester 2018 ein Hochschulstudium bzw. ein Fachhochschulstudium

• 3 waren noch auf der Suche nach einem Ausbil-dungsplatz

Die MentorinnenEs herrschte eine ausgewogene Mischung aus erfah-renen und bewährten sowie neuen Mentorinnen. Das Matching von Mentee und Mentorin wurde von den bei-den Projektleiterinnen von SABA und SABA-Mentoring gemeinsam entschieden. Ausschlaggebend für die Wahl eines Paares waren neben den beruflichen Übereinstim-mungen von Mentorin und Mentee auch Interessen (z.B. kultureller Art), sowie Erfahrung im Personalwesen der Mentorin oder in der Betreuung von Praktikanten oder Auszubildenden im Unternehmen.

Als Grund für die Teilnahme am Mentoring gaben die Mentorinnen nicht nur den Wunsch, ihren persönlichen Beitrag zur Integration von Migrantinnen als Bereiche-rung mit einem Lerneffekt leisten zu wollen, sondern auch das Interesse an einer Begegnung mit Frauen aus anderen Kulturkreisen und Lebenswelten.

Rahmenprogramm und VeranstaltungenFür alle Teilnehmerinnen fand zu Beginn des Projektes eine mehrstündige Auftaktveranstaltung, nach 6 Mona-ten eine halbtägige Zwischenbilanz und am Ende des Projekt-Jahres eine Abschlussveranstaltung statt. Au-ßerdem kam die Gruppe zum informellen Austausch zweimal im Verlauf des Projektes zusammen. Als Un-terstützung für die Mentorinnen wurden 3 Reflexionen zum Austausch und zur kollegialen Beratung angeboten, die von einem weiblichen Coach durchgeführt wurden. Zusätzlich zu den innerhalb des Projektes festgelegten Treffs, trafen sich die zwölf Tandems je nach individuellen Bedürfnissen.

Ergebnisse• 8 Mentees sind in Ausbildung • 3 Mentee studieren • 1 Mentee ist noch auf Ausbildungsplatzsuche

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BewertungBemerkenswert bei dieser Gruppe war der hohe Anteil an mittleren bis höheren Schulabschlüssen der ehema-ligen SABA Stipendiatinnen zu Beginn des Mentoring.

Einen großen Anteil an den individuellen Erfolgen hat-ten, wie in jeder Mentoring-Gruppe, die regelmäßigen Treffen mit den Mentorinnen, der Austausch mit ihnen und die Unterstützung und Motivation nicht nur bei be-ruflichen Themen. Viele der Mentees berichteten, dass ihnen das Lernen für Haupt- Real- oder Hochschulab-schluss viel leichter gefallen sei, als nun in der Ausbil-dung oder im Studium, was ein zentrales Thema vieler Mentoring-Beziehungen war. Viele Ratschläge und die tatkräftige Unterstützung der einzelnen Mentorinnen führten bei allen Mentees letztlich zu erfolgreichen Aus-bildungsverläufen.

SABA Mentoring wird durch die Crespo Foundation finanziert.

►Mehr Bock auf Politik – Mehr Mut zum Gestalten Ab jetzt mischen wir mit!

- ein Projekt zur politischen Partizipation junger Menschen -

Das erfolgreiche Mentoring-Projekt war von 2015 bis 2017 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau-en und Jugend und mit Unterstützung durch den Paritäti-schen Wohlfahrtsverband geförderte Modellprojekt. 2018 wurde es ausschließlich für Frauen und mit Förderung des Frauenreferates der Stadt Frankfurt im Rahmen des Schwerpunktes FrauenMachtPolitik fortgesetzt. 2019 wurde das Projekt durch Unterstützung der Her-tie-Stiftung, der Naspa-Stiftung und der Stiftung Junge Weltbürger sowie mit Eigenmitteln des Vereins umgesetzt.

Ziel des Mentoring-Projektes ist es, den jungen Teilneh-menden politische Teilhabe- und Gestaltungsmöglichkei-ten in ihrem Lebensumfeld aufzuzeigen. Dem Projekt liegt der Gedanke zugrunde, dass Integration von Zuwanderin-nen und Zuwandern nur dann gelingt, wenn sie sich als Teil der Gesellschaft sehen und Mitwirkungs- und Mitspra-cherechte für sich entdecken und nutzen können.

Zielgruppen und Ziele2019 nahmen erstmalig nicht nur Zugewanderte an dem Programm teil; auch junge Menschen ohne Migrations-erfahrung haben einen großen Bedarf an Information, Orientierung und Begleitung, um sich ein gesellschafts-politisch zu engagieren.23 Mentees nahmen an dem Programm teil. Die junge Menschen kamen aus Äthiopien, Bulgarien, Deutsch-land, Eritrea, Georgien, dem Iran, Kolumbien, Kroatien, der Mongolei, Peru, Russland, Syrien und Togo.Begleitet wurden sie von 23 Mentorinnen und Mentoren aus der Kommunal- und Landespolitik sowie aus Berei-chen und Institutionen des politischen und gesellschafts-politischen Engagements. Sechs von ihnen haben selbst Migrationserfahrung.

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Projektaufbau und MethodenDem Projektbeginn gehen die Akquise und der Matching-Prozess der Tandems voraus. Während der Auftaktveranstaltung im März wurden die insgesamt 23 Tandems „gematcht“ und einander vorgestellt. Die Mentorinnen und Mentoren waren bereits zum wieder-holten Mal in dieser Rolle im Projekt „Mehr Bock auf Poli-tik“ aktiv engagiert, was die Relevanz des Projektthemas unterstreicht. Im Projektverlauf gaben sie Einblick in ihre Aktivitäten und ihre persönliche politische bzw. gesell-schaftspolitische Vita und unterstützten die Mentees dabei, Ideen für ein eigenes politisches Engagement zu entwickeln.

In ganztägigen Seminaren erarbeiteten die Mentees zu-sammen mit Fachreferentinnen und -referenten wichtige Grundlagen der politischen Bildung zu Themen wie z.B.

• das politische System in Deutschland • die Parteienlandschaft• die Zivilgesellschaft• die Medien

und trainierten u.a. ihre Selbstpräsentation, Kommunika-tion und Rhetorik.

In regelmäßigen abendlichen Gruppentreffen wurden In-puts zu Möglichkeiten der Gestaltung von Politik im Rah-men von Institutionen wie z.B. InteGREATer e.V. gegeben.

Ein Highlight für die Mentees war der Besuch einer Plen-ardebatte des hessischen Landtags mit anschließender Fragerunde an Politiker und Politikerinnen aus vier im Landtag vertretenen Parteien. Ein Abgeordneter war selbst als Mentor im Projekt engagiert.

Neben der Auftaktveranstaltung wurden Reflexionstref-fen (für Mentees und Mentorinnen/Mentoren getrennt), eine Zwischenbilanz und die Abschlussveranstaltung durchgeführt. Während der Abschlussveranstaltung wur-den den Mentees und den Mentorinnen und Mentoren Teilnahmezertifikate überreicht.

Ergebnisse

• 23 Tandems arbeiteten erfolgreich bis zum Ende des Mentoringprozesses.

• 8 Seminare zur politische Bildung wurden angebo-ten und waren gut besucht.

• 9 Treffen zur politischen Bildung wurden angeboten und waren gut besucht.

• alle 23 Mentees, die bis zum Projektende dabei wa-ren, haben fünf gemeinsame politische öffentliche Veranstaltungen organisiert.

• Themen der Veranstaltungen waren: » Die Institutionen der EU in Frankfurt » Mobbing in der Schule » Antidiskriminierung » Intersektionalität » Aufgaben der Kommunalen Ausländervertre-

tung und Umwelt

Bei der Planung, Durchführung und Evaluation der Akti-on lernten die Teilnehmenden die Grundlagen des Pro-jektmanagements kennen und machten Erfahrungen, wie man in Veranstaltungen und auf der Straße mit Men-schen in Kontakt treten und kommunizieren kann, um eigene Argumente zu platzieren.

Alle Veranstaltungen waren gut besucht und stießen auf reges Interesse des Publikums. Dadurch konnten bereits einige Mentees für einen neuen Projektdurchlauf 2020 ge-wonnen werden.

Bewertung Das Programm und die Gestaltung der Inhalte – wie in der Modelllaufzeit 2015 bis 2017 sowie in 2018 entwickelt - haben sich bewährt. Die Seminare und Abendveranstal-tungen wurden von den Mentees sehr gut bewertet und waren inhaltlich und methodisch gut geeignet, sie auf ihre eigenen Aktivitäten vorzubereiten.

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Die Mentees haben die Erfahrung gemacht, dass es viel-fältige Möglichkeiten für politisches und gesellschaft-liches Engagement in ihrem Lebensumfeld gibt und wurden von ihren Mentorinnen und Mentoren gut un-terstützt- teilweise auch noch über den offiziellen Projek-tabschluss hinaus.

Zwei Mentees sind im Projektverlauf in politische Par-teien eingetreten. Die eigenen Projekte bzw. Veranstal-tungen, die die Mentees durchgeführt bzw. organisiert haben, werden z.T. auch nach Projektende noch weiter-geführt.

Durch die guten Ergebnisse ist es gelungen auch für ei-nen weiteren Projektdurchlauf in 2021 die Finanzierung über die Stadt Frankfurt, die Stiftung Junge Weltbürger und die Stifterin Eva- Marie Ellmauer zu sichern.

Mehr Bock auf Politik wurde finanziert aus Mitteln der Hertie Stiftung, der Nas-pa-Stiftung, der Stiftung Junge Weltbürger sowie aus Spenden und Ressourcen und Eigenmitteln des Vereins.

►MENTEA - Mentoring zur Integration in Ausbildung für junge Geflüchtete

„Ich bin mir nicht ganz sicher, wer in diesem Jahr mehr gelernt hat – mein Mentee oder ich.“

Mit diesen Worten resümierte im Juni 2018 einer der Mentoren aus der ersten Runde des Mentoring-Projekts MENTEA die Erfahrungen als Mentor eines jungen Ge-flüchteten. Ziel des Projekts ist, junge Menschen mit Fluchterfahrung bei der Aufnahme einer Berufsausbildung zu unterstüt-zen. In eins-zu-eins-Tandems begleiten beruflich erfah-rene Mentorinnen und Mentoren die jungen Menschen, ihre Mentees. Die teilnehmenden Mentees müssen Aus-bildungsreife haben und Deutschkenntnisse mitbringen, die die Aufnahme einer Berufsausbildung oder Einstiegs-qualifikation innerhalb von einem Jahr realistisch macht (in der Regel mindestens B1 nach dem europäischen Re-ferenzrahmen). Das Programm läuft in einer festen Gruppe für ein Schul-jahr. Im Sommer 2018 endete die Pilotphase, also die Laufzeit der ersten Projektgruppe. Aufgrund der positiven Erfahrungen konnte direkt dar-an anschließend eine zweite Laufzeit gestartet werden. Auch diese lief sehr erfolgreich, sodass 2019 das dritte Projektjahr startete – Ende September lernten sich zwölf neue Tandems kennen und begannen ihre Zusammen-arbeit. Mit der dritten Laufzeit erfolgte auch ein Wechsel der Projektleitung.

ProjektaufbauKernstück des Programms ist die Mentoring-Beziehung innerhalb der Tandems. Die Mentoring-Tandems treffen sich etwa alle 14 Tage. Sowohl die Auswahl der Men-tees, die Auswahl der Mentorinnen und Mentoren und die Zusammensetzung („Matching“) der Tandems er-folgt durch Einzelgespräche mit der Projektleitung bei beramí. Das Projekt wird in kollegialer Beratung mit an-

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deren Trägern und Bildungsanbietern realisiert. So emp-fehlen unter anderem InteA-Schulen oder Unterkünfte für Geflüchtete geeignete Mentees für das Projekt. Die Pilotphase entstand auf Initiative der Rotary Clubs Frankfurt/Main-Friedensbrücke, Frankfurt am Main--Städel und Frankfurt am Main International. Die Clubs stellten in der ersten Laufzeit (bis Juni 2018) nicht nur die ehrenamtlichen Mentoren und Mentorin, sondern auch einen Teil der Finanzierung. Grundsätzlich getragen wird die Finanzierung aus Mitteln des Landesprogramms WIR. In 2018 trugen auch Spenden der gemeinnützigen DOH-LE-Stiftung und Mittel der Stadt Frankfurt die Finanzie-rung. Die Förderung durch die Stadt Frankfurt wird auch im dritten Projektjahr fortgeführt. Die Projektlaufzeit ist jeweils strukturiert durch drei ge-meinsame Veranstaltungen mit Mentees und Mento-rinnen und Mentoren – eine Auftakt-Veranstaltung im September, die Zwischenbilanz im Februar und die Ab-schluss-Veranstaltung im Juni. Zusätzlich gibt es sowohl für Mentorinnen/Mentoren als auch Mentees eigene regelmäßige Reflexionsveranstal-tungen. In diesem geschützten Rahmen sollen Erfahrun-gen ausgetauscht, aber auch mögliche Schwierigkeiten besprochen werden. In 2019 wurden Bewerbungstrainings, ein Training zum Thema Auftreten und Selbstpräsentation sowie jeweils ein Vorbereitungsworkshop für die Mentorinnen und Mentoren bzw. für die Mentees zu Beginn des Projektjah-res angeboten.Ein gemeinsamer Ausflug ins Weltkulturenmuseum ver-bunden mit einem Workshop zum Thema „Weltenbewe-gend. Migration macht Geschichten“ brachte die Gruppe noch näher zusammen. beramí begleitet die Tandems je nach Bedarf in Tandem- und Einzelgesprächen und mit relevanten Informationen.

Die MenteesDie Gruppe der zweiten Projektlaufzeit (bis Juni 2019) bestand aus 12 Mentees, 8 Männer und 4 Frauen. Her-

kunftsländer waren Afghanistan, Eritrea, Syrien, Somalia und Iran.

• 9 Teilnehmende waren zu Beginn des Programms zwischen 17 und 25 Jahre alt.

• 1 Teilnehmer in der Altersgruppe 26-30 und • 2 Teilnehmer in der Altersgruppe 30-40 Jahre.

Die beruflichen Interessen für eine Ausbildung in Deutschland liegen schwerpunktmäßig im Bereich IT, kaufmännische Berufe, Erziehung und Soziales und Handwerk (Fahrzeuglackierer, Tischler, Elektroniker).

Die Gruppe der dritten Projektlaufzeit (seit September 2019) besteht aus 12 Mentees, 9 Männer und 3 Frauen. Herkunftsländer sind Afghanistan, Syrien, Eritrea und Iran.

• 9 Teilnehmende waren zu Beginn des Programms zwischen 18 und 24 Jahre alt.

• 1 Teilnehmender in der Altersgruppe 26-30 und • 2 Teilnehmende in der Altersgruppe 30-40 Jahre.

Die Bildungsabschlüsse aus dem Heimatland reichen von 6 Jahre Schulbesuch bis abgeschlossenem Studium (Ba-chelor).

• 8 Teilnehmende haben mindestens 10 Jahre die Schule im Heimatland besucht.

• 3 Teilnehmende hatten in ihren Heimatländern ein Studium abgeschlossen oder begonnen

• 5 Teilnehmende besuchte zu Beginn des Programms eine InteA-Klasse

• 3 Teilnehmende besuchten zu Beginn des Pro-gramms weitere schulische Maßnahmen mit dem Ziel, den Hauptschulabschluss zu absolvieren.

• 1 Teilnehmender besucht die Abendrealschule.

Die beruflichen Interessen dieser Gruppe für eine Aus-bildung in Deutschland liegen schwerpunktmäßig im Bereich Handwerk (Elektroniker, Schweißer, KFZ-Mechat-roniker), IT, kaufmännische Berufe und Medizin (zahnme-dizinische Fachangestellte, Apotheke).

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Die Mentorinnen und MentorenDie Gruppe der zweiten Projektlaufzeit (bis Juni 2019) bestand aus 12 Mentorinnen und Mentoren: 7 Frauen, 5 Männer. Diese Mentorinnen und Mentoren waren eine neu zusammengesetzte Gruppe, unabhängig von der Mitgliedschaft in Vereinen oder rotarischem Engagement. Sie kamen aus den Bereichen Banken, Medien, Personal-wesen/Beratung, IT und Baugewerbe. Zwei der Mentoren waren bereits in der ersten Projektlaufzeit aktiv. Die Gruppe der dritten Projektlaufzeit (seit September 2019) besteht aus 12 Mentorinnen und Mentoren: 7 Frau-en und 5 Männer. Zwei der Mentorinnen und Mentoren waren bereits im ersten und/oder zweiten Projektjahr aktiv. Die Mentorinnen und Mentoren kommen aus den Bereichen Banken/Finanzen, Lehramt/Pädagogik, Vertrieb, Personalwesen, Coaching und kultureller Bildung.

Ergebnisse Gemessen am Projektziel ist die Bilanz am Ende der zwei-ten Projektlaufzeit sehr gut:

• 5 der 12 Mentees mündeten in eine Ausbildung oder eine vergleichbare bzw. vorbereitende Qualifizierung (Einstiegsqualifizierung oder Umschulung) ein als Kaufmann für Bürokommunikation, Fachinformatiker und Verkäuferin.

• 4 der Mentees entschieden sich für einen weiterge-henden Schulbesuch, um einen höheren Schulab-schluss zu erwerben und so ihren Ausbildungswün-schen einen Schritt näher zu kommen.

• 2 der Teilnehmenden besuchten eine weitere Sprach-qualifizierungsmaßnahme und fanden eine Erwerbs-tätigkeit.

• Viele der Teilnehmenden machten ihren jeweiligen Schulabschluss während der Projektlaufzeit. Auch in diesem Prozess waren viele der Mentoren als Unter-stützung aktiv, z.B. in Form von Nachhilfe für Deutsch oder Englisch.

Die Gruppe der dritten Projektlaufzeit ist zum Ende des Jahres 2019 in eine gute Zusammenarbeit gestartet.

Schwerpunkte in der Arbeit sind: Berufliche Orientierung, Vermittlung von Praktika, Unterstützung bei Bewerbun-gen, Sprachvermittlung, Vermittlung von Systemkenntnis-sen, Persönliche Kontakte. Auch bei den Schulabschlüssen bzw. der Prüfungsvorbereitung unterstützen die Mento-rinnen und Mentoren aktiv z.B. durch Nachhilfe in Deutsch, Mathe und Englisch. Außerdem konnten viele Mentees durch die Unterstützung ihrer Mentorinnen und Mentoren bereits ein Praktikum absolvieren.

Bewertung Die Bilanz der ersten beiden Projektjahre war so positiv, dass wir begeistert sind, das Projekt auch ein drittes Jahr fortführen zu können. Das Projekt setzt da an, wo institu-tionelle Betreuung nicht hinreicht: persönliche Netzwerke und persönliche Unterstützung. Die Mentees zeigten eine hohe Motivation, waren aber auch hohen Belastungen (z.B. durch einen unsicheren Aufenthaltsstatus, durch Trau-ma, noch nicht ausreichende Deutschkenntnisse, wenig Systemkenntnis) ausgesetzt. Alle Beteiligten machten die Erfahrung, dass viele Prozesse deutlich langsamer gehen oder mit mehr Hindernissen verbunden sind als zu Beginn angenommen. Selten verlaufen die Wege daher so linear wie vielleicht erwartet. Dennoch zeigt sich, dass eine indi-viduelle und auf die Ziele und jeweiligen Voraussetzungen des jungen Menschen fokussierte Unterstützung dazu füh-ren kann, dass die Ziele letztendlich erreicht werden. Die bisherigen Erfahrungen verdeutlichen, wie hilfreich eine Verzahnung der institutionellen Beratung mit persönlicher Unterstützung ist – beides kann sich gegenseitig nicht er-setzen, aber positiv verstärken.

2019 wurde das Projekt aus dem WIR-Programm des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration sowie aus Mitteln der Stadt Frankfurt am Main finanziert.

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6. Qualifizierung

►BildungSwege - Brückenmaß-nahme für Zugewanderte mit pä-dagogischen und sozialwissen-schaftlichen Abschlüssen

Zugewanderte mit sozialwissenschaftlichen oder päd-agogischen Abschlüssen wie zum Beispiel Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, und andere pädagogische Fachkräfte verbindet ein gemeinsames Thema: Sie brauchen Orientierung und Qualifizierung, um beruflich einmünden zu können und um den Ar-beitsalltag sprachlich zu bewältigen, benötigen sie gute berufsbezogene Deutschkenntnisse.

Die Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsab-schlüssen und Qualifizierung im Berufsfeld Pädagogik ist komplex. Oftmals können ausländische Abschlüsse nicht in der gewünschten Form anerkannt werden. Dennoch verfügt die Zielgruppe über Kompetenzen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt gut eingesetzt werden können. Diese Zielgruppe benötigt Anpassungsqualifizierungen für das jeweils spezifische Berufsfeld. Hierfür bietet Bil-dungSwege mit seinen Schwerpunkten Bildungsbera-tung und Berufssprachkurs Pädagogik eine Alternative zur Einmündung in den Arbeitsmarkt.

Das Projekt hatte im 2019 zwei Durchgänge und wird noch bis Ende 2021 bzw. 2022 gefördert.

ZieleZiel des Projektes ist, Personen mit einem ausländischen Abschluss im Bereich Pädagogik, Erziehungswissen-schaften, Lehramt, Psychologie, Soziologie, die bereits über gute bis sehr gute Deutschkenntnisse verfügen, in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der beschleunigten Transformation der Industrie zur

Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft wächst der Be-darf an qualifiziertem Personal. Angesichts einer hohen Arbeitslosigkeit von hochqualifizierten Menschen mit Migrationshintergrund und eines großen Fachkräfteman-gels auf der anderen Seite, ist die Notwendigkeit, passge-naue Qualifizierungsangebote zu schaffen, evident.

Zielgruppe Der Schwerpunk Bildungsberatung (A) richtet sich an Menschen mit Migrationsbiografie mit einem abge-schlossenen ausländischen Hochschulstudium in Päda-gogik, Geistes- oder Sozialwissenschaften, die über sehr gute Deutschkenntnisse verfügen (B2+) und einen beruf-lichen Einstieg im Bereich der Bildungsberatung suchen.

Der Schwerpunk Berufssprachkurs Pädagogik (B) hat als Zielgruppe Personen mit einem ausländischen Ab-schluss im Bereich Pädagogik, Erziehungswissenschaf-ten oder Lehramt, die bereits über gute Deutschkennt-nisse verfügen (B1+) und bereits im pädagogischen Bereich arbeiten oder arbeiten werden.

Projektaufbau und MethodenDas Projekt besteht aus 2 Strängen, die unabhängig voneinander oder auch verzahnt besucht werden kön-nen. Eine individuelle Beratung unterstützt die Ratsu-chenden bei der richtigen Entscheidung.

(A) In der 5-monatigen Qualifizierung für den Bereich (Bildungs-)Beratung durchlaufen die Teilnehmenden Qualifizierungsmodule, durch die sie ihre Fachkennt-nisse analog den Vorgaben des Anerkennungs- bzw. Gleichwertigkeitsbescheides auffrischen können.

• Branchen- und arbeitsmarktbezogene Trainings be-reiten bestmöglichst auf den Arbeitsmarkt, insbe-sondere den Sozial-und Bildungsbereich vor.

• Es werden zu der Fachsprache Deutsch Selbstver-marktung sowie der Umgang mit digitalen Lehr- und Lernformaten vermittelt.

• Darüber hinaus wird Methodenfertigkeit trainiert

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und es erfolgt eine Sensibilisierung für Themen wie Gender, Diversity & Inklusion.

• Durch Simulationen des Lern- und Arbeitsalltags in Form von „Szenario Methoden-und Sprachtrai-nings“ bei Hospitationen, Praxisübungen, Betriebs-besichtigungen und Praxisreflexionsphasen vertie-fen die Teilnehmenden ihre Fachkenntnisse.

(B) Die 16-wöchige Sprachqualifizierung zielt auf die deutliche Verbesserung der fachsprachlichen Kompe-tenz im pädagogischen Feld. In berufsrelevanten Lern-situtionen und mit authentischen Materialien werden die sprachlich - kommunikativen Fertigkeiten in allen vier relevanten Kompetenzbereichen ausgebaut:

• Erziehen• Betreuen• Unterrichten• Weiterentwickeln

Die Nutzung von Blended-Learning-Lernformaten in beiden Schwerpunkten bietet den Teilnehmenden Ge-legenheit, das Lernen außerhalb der klassischen Face to Face Situation zu erleben und auszuprobieren. Sie entwickeln neue Perspektiven, in welcher Nische sie ihr individuelles Berufsprofil am besten einsetzen können. Ihre Chancen auf eine qualifikationsadäquate Arbeits-stelle werden dadurch erhöht.

ErgebnisseInsgesamt nahmen 39 Personen zwischen 30 und 58 Jahren aus 23 Nationen an dem Projekt teil (Afghanistan, Armenien, Chile, Georgien, Griechenland, Jordanien, Ita-lien, Iran, Litauen, Mazedonien, Mexico, Moldawien, Ru-mänien, Pakistan, Peru, Polen, Rumänien, Russland, Ser-bien, Syrien, Taiwan, Türkei und der Ukraine).

Alle 39 Teilnehmenden hatten eine akademische Aus-bildung. 89% der Teilnehmende verfügten über jahr-zehntelange Berufserfahrung, 7% der Teilnehmende über mindestens 5 Jahre Berufserfahrung. Über keine Berufserfahrung verfügten nur 4% der Teilnehmenden,

die aber viele Praktika im pädagogischen Bereich vor-weisen konnten.

Der Schwerpunkt des Projektes liegt in der Vermittlung von fachlichen und branchenbezogenen Kenntnissen sowie auf der Orientierung in und auf dem Arbeitsmarkt. In diesem Rahmen fanden zwölf Teilnehmende eine Arbeit, vier weitere fingen eine Qualifizierung an, eine Person ging in eine Teil-Selbständigkeit, zwei besuchen einen Sprachkurs und weitere zwei haben ein Praktikum im Bereich Pädagogik bzw. Beratung angefangen.

KooperationDas Projekt wird in Kooperation mit der Frankfurter University of Applied Sciences durchgeführt. Die Hoch-schule übernimmt die Umsetzung der Fachmodule.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfond in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Bundesagentur für Arbeit gefördert.

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►MiA-SKala - MIgantinnen fit für den Arbeitsmarkt

Mit Förderung der SKala Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten konnte die 10-jährige Erfolgsgeschichte von MiA in bewährter Weise in Kooperation mit jumpp nach anderthalbjähriger Pause fortgesetzt werden.

Das modular angelegte Programm wurde überarbeitet, mit innovativen Angeboten zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt ergänzt und nach AZAV zertifiziert. Somit bietet es arbeitsuchenden Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung umfassende Unterstützung und Verbes-serung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei ist die Aktivierung ihrer Eigeninitiative.

Grundprinzip und -ziel aller Phasen ist die flexible Vor-gehensweise, d.h. moderierte Gruppen- und Qualifizie-rungsphasen, individuelles Coaching bzw. Beratungs-gespräche wechseln sich ab. Es werden Assessment, Unterstützungsteams sowie verschiedene Qualifizie-rungsmodule angeboten.

Ziele und ZielgruppeMiA-SKala spricht erwachsene Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung unterschiedlicher Bildungshin-tergrunde und Berufserfahrungen an, die im Rhein-Main-Gebiet wohnen und die arbeiten und/oder sich beruflich qualifizieren mochten.

Projektaufbau und MethodeIm Eingangsgespräch werden die von Bildungs- und Sozialträger, Jobcenter, ehemaligen MiA - Teilnehmerin-nen zugewiesene bzw. empfohlene Teilnehmerinnen auf die Eignung zur Teilnahme an der Maßnahme bera-ten. Dabei werden Aspekte wie familiärer Hintergrund, soziale Situation, berufliche Erfahrungen, Motivation an der Maßnahme teilzunehmen, sowie Feststellung der Sprachkenntnisse berücksichtigt. Bei Eignung erfolgt der Eintritt in die Maßnahme.

Elemente des Programms• Eingangsberatung: klärt die Zugangsvoraussetzun-

gen und das Beratungsanliegen. Eine Teilnahme am MiA Programm wird vereinbart bzw. eine Alternative gefunden.

• Assessment: Während einer Assessmentwoche er-stellen die Projektleiterinnen ein Anforderungsprofil, das als eine Eignungsfeststellung für die Teilnahme an weiteren Qualifizierungsmodulen genutzt wird und eine wichtige Grundlage für die darauffolgenden in-dividuellen Coachinggespräche bildet.

• Qualifizierungsmodule: Inhalte der Module sind• Förderung der beruflichen Deutschkenntnisse• Förderung der beruflichen PC-Kenntnisse• Kompetenzprofil und Eigeninitiative• Stellenakquise und Vermarktung des Kompetenz-

profils

Die Bausteine fördern den Cross-Ansatz, entsprechen den Bedarfen der Teilnehmerinnen und unterstützen eine zielgerechte Förderung. Die für jedes der Module einzeln entwickelte Curriculum werden systematisch ausgewertet und nachhaltig weiter entwickelt. Das offe-ne System der Angebote bietet eine hohe Flexibilität und bildet eine Prozesskette, die jede Teilnehmerin komplett durchlaufen kann; mit Unterstützung der Beraterin ent-scheidet sie mit, an welchem Punkt der Prozesskette sie in die Qualifizierung einsteigt, um zeitnah das Passende für einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.

Im prozessbegleitenden Coaching während der Qua-lifizierung werden die Entwicklungsschritte der Teil-nehmerinnen erarbeitet und dokumentiert, evtl. neue, erreichbare Ziele werden festgelegt. Eine nachhaltige, positive Integration in den Arbeitsmarkt bedarf der grundsätzlichen Einsicht und Bereitschaft der jeweiligen Frau zur aktiven Umsetzung.

Um das Coaching-Angebot noch bedarfsgerechter aus-zugestalten, wurden Unterstützungsteams zu unter-schiedlichen Themen wie Standortbestimmung, Zieler-

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reichung, Bewerbungsmanagement usw. durchgeführt. Der Vorteil dieses Angebots ist die themenorientierte Bearbeitung von spezifischen Fragen im Austausch mit der Gruppe.

Flankierend zu dem ProgrammKooperation Unternehmen/Praktika: es bestehen her-vorragende Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen und anderen Organisationen, die den Teilnehmerinnen Mög-lichkeiten für ein Praktikum, Arbeit auf Probe bzw. den Direkteinstieg eröffnen. Dieser Pool wird kontinuierlich erweitert und gepflegt.Nachhaltigkeit: auch wenn nach Durchlauf des Pro-gramms noch nicht die Integration auf dem Arbeitsmarkt erfolgt ist bzw. keine berufliche Weiterbildung gefunden oder die eigene Geschäftsidee verwirklicht wurde, be-steht weiterhin die Möglichkeit der Inanspruchnahme von: Beratung und/oder Coachings.

Dieses Angebot dient dem Erhalt der Motivation, sich weiterhin aktiv um einen Job oder eine entsprechende Weiterbildung zu bemühen. Gleichzeitig werden bei Be-darf auch aktuelle Themen wie Jobverlust, Probleme am Arbeitsplatz, persönliche und andere berufliche Themen besprochen.

Ergebnisse Von den 146 neu eingemündeten Teilnehmerinnen ha-ben 129 Frauen (88%) eine belastbare Perspektive:

• 33 Frauen sind in Maßnahmen der Fort- und Weiter-bildung

• 19 Frauen sind in Arbeit (12 in Vollzeit, 4 in Teilzeit, 3 im Minijob)

• 14 Frauen machen ein qualifiziertes Praktikum• 3 Frauen machen sich selbständig• 7 Frauen sind in Ausbildung• 53 Frauen nutzen weiter das Programm• 17 Frauen sind aus unter unterschiedlichen Gründen

nicht im Programm verblieben

MiA – Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt wird gemeinsam von beramí e.V. und jumpp – Frauenbetriebe e.V. umgesetzt und durch die SKala-Initiative gefördert. SKala ist eine Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten in Partnerschaft mit dem gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus PHINEO. SKala fördert etwa 100 gemeinnützige Organisationen mit insgesamt bis zu 100 Millionen Euro in den Bereichen Inklusion & Teilhabe, Engagement & Kompetenzförderung, Brücke zwischen den Generationen sowie Vergessene Krisen. Unterstützt werden aus-schließlich Organisationen, die gegenüber PHINEO eine große soziale Wirkung nachgewiesen haben.

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►NeW4Job

In dem Teilprojekt des NeW Netzwerk Wiedereinstieg erhal-ten die Teilnehmerinnen ein maßgeschneidertes Angebot an Qualifizierungsmaßnahmen im Blended Learning. Paral-lel arbeiten sie an ihren Deutschkenntnissen von B2 auf C1 Niveau. Der Unterricht erfolgt in Präsenztagen und digital mit dem Einsatz der ILIAS Lernplattform. Dabei verbessern die Teilnehmerinnen ihr Deutsch und lernen gleichzeitig den Umgang mit neuen digitalen Arbeitsformen.

In den letzten 6 Monaten werden sie nach Bedarf von eh-renamtlichen Patinnen und Paten individuell begleitet, die sie bei der beruflichen Zielfindung unterstützen. Das Projekt wird in Kooperation mit jumpp durchgeführt. Die Gruppe startete am 14. März mit 15 Teilnehmerinnen und endete am 14. Dezember 2019.

Zielgruppe und ZieleDas Angebot richtet sich an motivierte Frauen mit Migrationserfahrung zwischen 25-50 Jahren aus der Rhein-Main-Region, die wegen familiärer Verpflichtun-gen oder Arbeitslosigkeit ihren beruflichen Weg unter-brochen haben und wieder berufstätig werden wollen. Vorausgesetzt werden ein abgeschlossenes (oder abge-brochenes) Studium bzw. eine abgeschlossene Ausbil-dung (Ausland oder Deutschland) sowie gute Deutsch-kenntnisse (B2 oder C1).

Die Gruppe bestand aus 15 Frauen:• 2 Frauen aus Kolumbien• je 1 Frau aus Afghanistan, Argentinien, Brasilien, Indi-

en, Italien, Kamerun, Lettland, Moldawien, Rumänien, Serbien, Türkei, Russland und Ukraine.

• 4 Frauen waren im Alter von 25- 30 Jahren • 3 Frauen im Alter von 30- 40 Jahren sowie• 2 Frauen waren über 50 Jahre alt.

Alle Teilnehmeerinnen verfügten über eine akademische Ausbildung und Berufserfahrung aus ihrem Herkunfts-land und vereinzelt auch aus Deutschland

Projektaufbau und MethodenDie Teilnehmerinnen besuchten Trainings und Work-shops zur Vorbereitung auf den digitalen Arbeitsmarkt, lernten Deutsch im Blended Learning und wurden nach Bedarf von Patinnen und Paten begleitet, die ihre Berufs- und Lebenserfahrungen in die Zusammenarbeit ein-brachten. Die Projektleitung betreute die Teilnehmerin-nen individuell nach Bedarf.

Zu den Qualifizierungsangeboten zählten: • zwei Bewerbungstrainings (schriftlich und münd-

lich) mit online Input als Vorbereitung • ein Zieleworkshop • ein Workshop zur Erstellung von Profilen in On-

lineportalen wie XING und LinkedIn • drei Webinare zu den Themen Zeit- und Selbstma-

nagement, Kommunikations- und Informationsbe-schaffung in der digitalen Welt und Selbstmarketing

Zusätzlich wurden Workshops zu Excel, Word und Out-look sowie zum Thema Verhandlungstechniken durch-geführt. Die Teilnehmerinnen konnten darüber hinaus an einem gemeinsamen Interkulturellen Training mit ihren Patinnen und Paten teilnehmen. Ebenfalls fanden Informationsveranstaltungen zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen statt. Die Le-bensläufe der Teilnehmerinnen wurden komplett überar-beitet und aktualisiert.

Bei der Auftaktveranstaltung bildeten die Teilnehmerin-nen sogenannte Erfolgsgruppen, die sich regelmäßig trafen, um ihre Ziele festzulegen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bei der Abschlussveranstaltung erhielten sowohl die Teilnehmerinnen als auch die Patinnen und Paten Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme am Pro-jekt NeW4Job.

Ergebnisse • 13 Teilnehmerinnen haben die Maßnahme regulär ab-

geschlossen. • 6 Teilnehmerinnen haben eine Stelle gefunden

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• 2 Teilnehmerinnen haben eine Weiterbildung abge-schlossen

• eine Teilnehmerin besucht an der FRA_UAS Semi-nare für die Anerkennung ihres ausländischen Ab-schlusses und sucht gezielt weiter

• zwei Teilnehmerinnen mussten aus persönlichen Gründen abbrechen

• 4 Frauen suchen verstärkt weiter.Die Projektleiterin ist seit 2016 aktives Mitglied des Frankfurter Netzwerk Mentoring. ( )

Bewertung50% der Teilnehmerinnen, die die Maßnahme bis zum Ende besucht haben, mündeten im Laufe der Qualifizie-rung bzw. kurz nach Beendigung in ein Beschäftigungs-verhältnis ein. Dieses Ergebnis ist angesichts der häufigen Vorbehalte der Arbeitgeber gegenüber ausländischen Arbeitskräften und generell gegenüber Frauen und de-ren beruflicher Leistungsfähigkeit nach einer oft familiär bedingten Unterbrechung der Erwerbstätigkeit positiv.

NeW4Job wird gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und dem Europäischen Sozialfonds sowie dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt.

► „Ready-Steady-Go!“ - Brückenmaß-nahme für ausländische Wirtschafts-wissenschaftler/innen und Jurist/innen

Das Projekt richtete sich ursprünglich an Frauen und Män-ner, die über einen ausländischen Hochschulabschluss in Wirtschaftswissenschaften verfügen und eine qualifika-tionsadäquate Arbeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt anstreben. 2018 wurde das Projekt auf die Zielgruppe der Akademikerinnen und Akademiker mit wirtschaftsrecht-lichem bzw. juristischem Abschluss ausgeweitet. Neben dem abgeschlossenen wirtschaftswissenschaftlichen oder juristischen Studium müssen die Teilnehmenden Deutsch-kenntnisse auf mindestens B2-Niveau nachweisen.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Frankfurt Univer-sity of Applied Sciences durchgeführt. In regelmäßigen Zeitabständen finden Austauschtreffen mit der Hoch-schule statt. Die Teilnehmenden werden in der 4-mona-tigen Brückenmaßnahme für eine qualifikationsadäquate Tätigkeit im Berufsfeld Wirtschaft durch Vermittlung und Auffrischung branchenbezogener Kenntnisse qualifiziert. Dabei steht vor allem die Vermittlung von Fachkenntnis-sen, die für eine Tätigkeit im deutschen Wirtschafts- und Arbeitsmarktsystem vorausgesetzt werden, im Mittel-punkt wie u. a. Grundsätze des internen und externen Rechnungswesens, Grundlagen des deutschen Wirt-schaftsrechts, Steuerwesens und der Volkswirtschaftsleh-re. Bei der Zielgruppe der Personen mit wirtschaftsrechtli-chem bzw. juristischem Abschluss liegt der Schwerpunkt der fachlichen Qualifizierung im Bereich Wirtschaftsrecht. Die Teilnehmenden lernen, ihre im Ausland erworbenen Fachkenntnisse auf den deutschen Wirtschaftskontext zu transferieren und anzuwenden.

Durch die Vermittlung von berufs- und branchenbezo-genem Deutsch wird die Sprachfähigkeit für die Bewer-bungsphase und den beruflichen Kontext verbessert. Branchenbezogene Trainings, Bewerbungstrainings und Einzelcoachings bereiten auf die Praxis vor.

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Die Teilnehmenden lernen, ihre im Ausland erworbenen Fachkenntnisse auf den deutschen Wirtschaftskontext zu transferieren und anzuwenden. Durch die Vermittlung von berufs- und branchenbezogenem Deutsch wird die Sprachfähigkeit für die Bewerbungsphase und den beruf-lichen Kontext verbessert. Branchenbezogene Trainings, Bewerbungstrainings und Einzelcoachings bereiten auf die Praxis vor.

Projektaufbau und MethodenDas Projekt startete im Juni 2016. Im Januar 2019 begann die neue Förderperiode. In diesem Jahr fanden 2 Durch-läufe mit einer Dauer von jeweils knapp 4 Monaten (85 Qualifizierungstage) für die Zielgruppe mit wirtschafts-wissenschaftlichen Abschlüssen sowie 1 Durchlauf für die Zielgruppe mit wirtschaftsrechtlichen / juristischen Abschlüssen statt.

Für die Zielgruppe mit wirtschaftsrechtlichen / juristischen Abschlüssen wird anschließend zu der regulären Qualifi-zierung ein zusätzliches 1-monatiges Schwerpunktmodul (SP-Modul) mit 20 Qualifizierungstagen angeboten. Im Dezember wurde ein nächster Durchlauf je Zielgruppe ge-startet, der im Jahr 2020 abgeschlossen wird.

Nach Aufnahme in das Projekt und begleitend zum Fachunterricht wurden alle Teilnehmenden in Einzel- und Gruppencoachings begleitet. Nach jedem Training erfolgte eine Feedbackrunde. Nach Ablauf der ersten Hälfte des Projektes wurde eine Zwischenbilanz und am Ende des Projektes eine Abschlussauswertung durch-geführt, um das Angebot kontinuierlich zu optimieren. Am Ende jeder fachlichen Lehrveranstaltung wurde eine schriftliche Klausur geschrieben bzw. eine münd-liche Prüfung abgelegt, die benotet wurden.

Mit erfolgreicher Teilnahme wurden ECTS-Punkte er-worben. Die Noten sowie ECTS-Punkte wurden im Abschluss-Zertifikat nachgewiesen. Im Rahmen des Projektes fand in enger Verzahnung mit der fachlichen Qualifizierung das Sprachtraining statt. Neben verschie-

denen Methoden des modernen Sprachunterrichts (z.B. Szenarientechnik) wurden Elemente von integriertem Fach- u. Sprachlernen eingesetzt, z.B. Teamteaching. Die Teilnehmenden konnten so die Fachinhalte besser aufnehmen und parallel dazu ihre (Fach-)Sprachkompe-tenz erweitern. Zudem wurden Methoden selbstorgani-sierten Lernens vermittelt

Teilnehmende / BerateneIm Jahr 2019 haben insgesamt 50 Personen, davon 23 Männer und 27 Frauen aus aller Welt im Alter zwischen 25 und 50 am Projekt teilgenommen. So betrug im Jahr 2019 der prozentuale Anteil der Teilnehmenden aus Drittstaaten 82%, von denen 32% Geflüchtete aus Syri-en stammen. Die restlichen 18% kamen aus den Staaten der EU. Alle Teilnehmenden haben eine akademische Ausbildung. Der größte Teil der Teilnehmenden verfügte bereits über qualifikationsadäquate Berufserfahrungen aus dem Herkunftsland.

Ergebnisse

Von den 33 Teilnehmenden mit wirtschaftswissenschaft-lichen Abschlüssen, die im Jahr 2019 an dem Projekt teil-nahmen, haben 24 % anschließend eine qualifikationsa-däquate Beschäftigung aufgenommen.

Von den 17 Teilnehmenden aus dem Projekt für die Zielgruppe mit wirtschaftsrechtlichen / juristischen Ab-schlüssen sind ebenfalls 24 % nach Kursende qualifikati-onsadäquat in den Arbeitsmarkt eingemündet.

Resümee des ProjektesDie Abschlussauswertung am Ende des Projektes ergab, dass die Teilnehmenden sehr zufrieden mit der Kon-zeption und der Durchführung des Projektes waren. So berichteten alle, dass sie ihre fachlichen Kenntnisse auf-frischen und neue, für den deutschen Arbeitsmarkt spe-zifische, Kenntnisse erwerben konnten. Sie konnten die Fachsprache erlernen bzw. fachliches Sprachvokabular erweitern. Durch die branchenbezogenen Trainings, das

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Bewerbungstraining sowie das Gruppen- und Einzelcoa-ching fühlten sich die Teilnehmenden am Ende des Pro-jektes motiviert und fachlich, persönlich sowie sprachlich gestärkt. Sie berichteten darüber, dass sie nun eine Ori-entierung darüber haben, auf welche Stellen sie sich be-werben und wie sie sich bei den potenziellen Arbeitge-bern präsentieren können. Es besteht eine sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Hochschule. Die Expertise durch diese Zusammenarbeit wird für weitere Durchläufe im Projekt genutzt und weiter ausgebaut. Die Projektleiterin nahm regelmäßig am Arbeitskreis BWL des Netzwerks Integration durch Qualifizierung (IQ) teil, an dem sich die Vertreterinnen und Vertreter von allen Landesnetzwerken, die ähnliche Qualifizierungsprojekte anbieten, beteiligten.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramm „Integration durch Qualifizie-rung (IQ)“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europä-ischen Sozialfonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Bundesagentur für Arbeit gefördert.

►Vorbereitung für die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher

Der Beruf der/des Erziehenden ist ein anspruchsvolles Wirkungsfeld und die Aufnahmebedingungen an den Fachschulen schaffen z.T. hohe Hürden, daher gelten zur Teilnahme an dem Vorbereitungskurs folgende Voraus-setzungen:

• die Teilnehmenden müssen über einen Schulab-schluss verfügen, der dem deutschen Realschulab-schluss entspricht

• sie sollten über eine abgeschlossene Ausbildung im Herkunftsland verfügen, vorzugsweise im pädagogi-schen, sozialen oder sozialpflegerischen Feld

• Deutschkenntnisse auf B2-Niveau • Motivation und Lernbereitschaft und • Eignung für den Beruf

Ziele und ZielgruppeDie Maßnahme richtet sich an arbeitslose Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die im Ausland einen pädagogischen oder sozialwissenschaftlichen Abschluss erworben haben. Ziel ist, die Aufnahmeprüfung an einer Fachschule für Sozialpädagogik abzulegen und die Ausbil-dung zur anerkannten Erzieherin/ zum anerkannten Erzie-her aufzunehmen. Darüber hinaus wird auf die C1-Prüfung nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) vorbereitet. Durch die erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs erwerben die Teilnehmenden darüber hinaus die Qualifizierung für die Kindertagespflege.

Aufbau und Methoden Der Vorbereitungskurs ist in 3 Phasen strukturiert:

1. Vorbereitung auf das Aufnahmeverfahren durch fach-bezogenen Deutschunterricht für die Prüfung auf C1-Niveau, Erstellung der vollständigen Bewerbungs-unterlagen und Vermittlung relevanter Inhalte in der Berufskunde

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2. Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Aufnahmeprüfung, Vermittlung von Fachwissen aus der Ausbildung und Qualifizierung für die Kinderta-gespflege sowie Reflexion der eigenen Haltung in der Kindererziehung

3. Ein 6-monatiges Praktikum in einer Kindertagesein-richtung. Das ist eine notwendige Voraussetzung für die Aufnahme an einer Fachschule für Sozialpädagogik und dient der praktischen Orientierung für den Beruf.

ErgebnisseDer Vorbereitungskurs beginnt jeweils im August und endet im August des Folgejahres.

• 14 von 17 Teilnehmenden, die am 01.08.2018 am Start waren, haben den Kurs am 01.08.2019 been-det. Alle Teilnehmenden haben ihre Ausbildung in unterschiedlichen Fachschulen begonnen. Die Teilnehmenden müssen über einen Schulabschluss verfügen, der dem deutschen Realschulabschluss entspricht

• 18 Teilnehmende (16 Frauen, 2 Männer) haben den Kurs am 22. Juli 2019 begonnen. Durch die Finan-zierung durch das Jobcenter auf Basis eines AVGS können Teilnehmende auch außerhalb Frankfurts teilnehmen, sodass in dieser Gruppe neben Frankf-urterinnen und Frankfurtern auch Teilnehmende aus dem Lahn-Dill-Kreis, Bad Nauheim, Wächtersbach und Offenbach teilnehmen.

• 17 Teilnehmende, die den Kurs im August 2020 be-enden, werden voraussichtlich die Aufnahmeprü-fung an einer Fachschule für Sozialpädagogik und die C1-Prüfung abgelegt haben; 17 Teilnehmende haben dann auch eine Grundqualifizierung in der Kindertagespflege erworben.

BewertungDie Zertifizierung nach AZAV bietet die Möglichkeit, re-gional über die Grenzen Frankfurts hinaus zu gehen und in der Tat weitet sich der Kreis der Regionen, aus denen Teilnehmende in den Kurs einmünden, beständig aus.

Das Zertifikat C1 stellt eine gewaltige Hürde dar, nur we-nige schaffen die Prüfung beim ersten Versuch. An dieser Stelle lässt allerdings die Verordnung einen Weg offen: die Ausbildung kann mit dem Niveau B2 begonnen werden, allerdings mit der Auflage, bis Ende des ersten Ausbil-dungsjahres C1 nachzuweisen. Die diesjährigen Ergebnisse nach dem ersten Ausbil-dungsjahr sind sehr positiv und lassen den Schluss zu, dass Teilnehmende, die die Ausbildung mit B2 beginnen, realis-tische Chancen haben, das C1-Zertifikat nachzuholen und erfolgreich die Ausbildung zu absolvieren. Im Erzieherberuf sind Frauen zahlenmäßig deutlich über-repräsentiert. Vor diesem Hintergrund sind die 11 männ-lichen Teilnehmer in sieben Kursen als ein Schritt hin zu mehr Chancengleichheit zu sehen und es ist uns ein Anlie-gen, die Zahl der männlichen Teilnehmenden zu erhöhen.In 2019 konnten 5 Teilnehmende, die nicht im Leistungs-bezug sind, durch das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm gefördert werden.

Der Vorbereitungskurs wird durch das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm aus Mit-teln des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Im Einzelfall können AVGS Gutscheine der Jobcenter und Arbeitsagenturen eingelöst werden.

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7. Gesellschaftliche Partizipation

►House of Resources Rhein-Main

Seit 1. September 2016 ist beramí Träger von House of Resources Rhein-Main (HoR) – dem einzigen hessischen Standort des BAMF-Pilotprojekts „House of Resources“. Bundesweit zählte das Pilotprojekt bis Sommer 2019 insgesamt 14 Standorte.

Mit August 2019 endete die ursprüngliche Förderperi-ode. Aufgrund der bisherigen erfolgreichen Arbeit und eines überzeugenden Verlängerungsantrags erhielt be-ramí jedoch als einer von 12 Standorten die Zusage für eine Weiterförderung bis August 2022.

Mit dem Angebot von House of Resources Rhein-Main werden insbesondere migrantische Initiativen und Vereine gefördert, die sich ehrenamtlich für Integration einsetzen. Der Wirkungskreis des Frankfurter Standorts umfasst das Rhein-Main-Gebiet. 2019 erreichte das Angebot insbeson-dere Vereine und Initiativen im Raum Frankfurt, Darmstadt und Offenbach (Kommunen und Landkreise). Die Koope-rationen mit dem Amt für Multikulturelle Angelegenhei-ten der Stadt Frankfurt, dem Amt für Interkulturelles und Internationales der Wissensstadt Darmstadt, dem Amt für Arbeitsförderung, Statistik und Integration sowie der WIR-Koordination der Stadt Offenbach wurden vertieft.

Erfolgreich initiiert wurde die Zusammenarbeit mit dem Büro für Migration und Inklusion im Landkreis Darmstadt-Dieburg und mit dem Migrationsbeauftrag-ten der Stadt Groß-Umstadt. House of Resources steht in kontinuierlichem fachlichem Austausch mit dem ebenfalls bei beramí angesiedelten Kompetenzzentrum Vielfalt – Migrantenorganisationen. Die Angebote und Wirkungsbereiche der beiden Projekte ergänzen sich komplementär.

Ziele und ZielgruppenHouse of Resources Rhein-Main unterstützt Initiativen und Vereine darin, ihre Arbeit zu professionalisieren so-wie Vorhaben und Projektideen zu verwirklichen und eine Plattform für Vernetzung zu schaffen. Darüber hi-naus begleitet das Projekt Initiativen bei der Gründung eines eingetragenen Vereins. Es werden insbesondere migrantische Initiativen und Vereine unterstützt.

ErgebnisseHoR konnte die Nutzung seines Angebotsspektrum 2019 weiter in die Region tragen. Das Workshop-Jah-resprogramm wurde in diesem Jahr erstmals anteilig in Frankfurt, Darmstadt und Offenbach durchgeführt. Da-bei konnte HoR auch im ländlichen Raum neue Vereine für Beratung und Förderung gewinnen.

2019 nutzten rund 40 überwiegend migrantische Initia-tiven und Vereine das Angebot von House of Resources Rhein-Main. Sie wurden eingehend beraten, erhielten Fördermittel zur Durchführung eigener Aktivitäten oder nahmen am Workshop-Jahresprogramm teil.

Zentrale Beratungsthemen waren • Vereinsgründung/Erlangung der Gemeinnützigkeit• Öffentlichkeitsarbeit, • Organisationsentwicklung und Fördermittelakquise

Zur Unterstützung der erfolgreichen Antragstellung von Vereinen/Initiativen bei HoR war insbesondere die fallbezogene Beratung entscheidend. Zudem bewähr-te sich das 2018 entwickelte Format „Bürokratie-Survi-val-Training", um Grundlagen der Antragstellung und des Belegwesens zu vermitteln.

Weitere Inhalte des Workshop Jahresprogramms von House of Resources Rhein-Main waren Projektplanung, Webseitengestaltung und ein Antirassismustraining, durchgeführt von den Neuen Deutschen Medienmachern.

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Drei der Veranstaltungen fanden in Zusammenarbeit mit den kooperierenden Kommunen außerhalb Frankfurts statt.

Die Website www.hores-rhein-main.de wurde um einen weiteren Baustein erweitert: Neben grundsätzlichen Informationen zu HoR sowie dem Blog mit aktuellen Neuigkeiten präsentiert sie seit März 2019 auch Praxis-beispiele von Projekten und Initiativen/Vereinen. Dabei wird die vielfältige ehrenamtliche Arbeit im Bereich der Integration in Rhein-Main deutlich – und die positiven Effekte einer Begleitung durch HoR werden anschaulich dargestellt.

Eine Auswahl an Aktivitäten, die Vereine/Initiativen mit Förderung von House of Resources Rhein-Main 2019 um-gesetzt haben:

• Frauenfest „Teeyan da Mela“ (indische Initiative Shak-ti, Stadt Offenbach)

• „Teestube der Einheit“ (Afghanischer Kulturverein im Landkreis Offenbach e.V.)

• Workshopreihe "Chance for Change“ zum Empower-ment von Migrantinnen (Lilith e.V., Frankfurt)

• „Colombia Festival – Thema: Unternehmertum“ (Co-lombia Viva e.V., Frankfurt)

• Café Ashena (BAnowane Mohajer e.V., Frankfurt), „MigrantenMänner - Gewaltfreies Leben“ (Forward Germany e.V., Frankfurt)

2019 fanden 4 bundesweite und regionale Netzwerk-treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der anderen „House of Resources“-Standorte statt, in denen wesent-liche Herausforderungen, Fragen und Erfahrungen der Projektumsetzung diskutiert wurden. Insgesamt konn-te das Projekt 2019 seinen Bekanntheitsgrad wiederum deutlich steigern, die Vernetzung innerhalb der Zielgrup-pe und zwischen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren stärken und Vertreterinnen und Vertretern der – sehr vielfältigen – Zielgruppe in ihrer Entwicklung erfolgreich unterstützen (Professionalisierung, Vereinsgründung).

Darüber hinaus wurden gemeinsam mit den anderen „House of Resources“-Standorten wertvolle Erkenntnisse aus der Projektarbeit an das BAMF weitervermittelt. Die Ausschreibung einer zweiten Förderperiode durch das BAMF darf als Ergebnis der erfolgreichen Arbeit 2016 - 2019 gewertet werden.

Kooperationspartner:

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►Interkulturelle Care-Guides

In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Menschen mit Migrationserfahrung über 65 Jahre alt. Laut dem aktuel-len Altenbericht wird diese Zahl kontinuierlich ansteigen und somit auch der Anteil an allen Pflegebedürftigen.

Die Studie zeigt weiter, dass ältere Menschen mit Migra-tionserfahrung nur wenige Kenntnisse über die Angebo-te des deutschen Altenhilfe- bzw. Pflegesystems haben und/oder diese kaum nutzen. Gleichzeitig fühlen sich migrantische Familien zunehmend überfordert, ihre alternden Familienmitglieder entsprechend den kultu-rellen Traditionen adäquat zu versorgen. Vorhandene sprachliche, kulturelle und institutionelle Barrieren sowie daraus folgende Informationsdefizite sind die Ursachen, die den Zugang zum Hilfesystem erschweren.

Mit Hilfe von ehrenamtlichen interkulturellen Pflege-lotsinnen und Pflegelotsen sollen ältere Menschen mit Migrationserfahrung sowie deren Angehörige Unterstüt-zung bei der Informationsbeschaffung über das deut-sche Pflege- und Versorgungssystem erhalten.

Zielgruppen und ZieleDas Modellprojekt will Menschen mit Migrationserfah-rung und deren Angehörige niedrigschwellig erreichen. Es informiert sie über ihre Ansprüche und macht sie auf vorhandene Hilfsangebote aufmerksam. Hierfür werden Interkulturelle Pflegelotsinnen und Pflegelotsen geschult. Hierbei geht es auch um die Förderung von gesellschaft-lichem Engagement der Interkulturellen Pflegelotsinnen und Pflegelotsen, die sich als erste Anlaufstelle für hilfe- und pflegebedürftige Menschen mit Migrationserfahrung zur Verfügung stellen.

Projektaufbau und Methoden

Das dreijährige Modell startete am 01.06.2018 und um-fasst 7 Bausteine. Baustein 1: Aufbauphase / Standort- und Bedarfsanalyse.

Kontaktaufnahme mit drei ModellregionenBaustein 2: Entwicklung eines Schulungskonzeptes Baustein 3: Gewinnung von interkulturellen Pflegelotsin-

nen und Pflegelotsen Baustein 4: Schulung der interkulturellen Pflegelotsinnen

und Pflegelotsen Baustein 5: Öffentlichkeitsarbeit Baustein 6: Begleitung und Unterstützung bei der Verste-

tigung und Weiterführung des Konzepts Baustein 7: Entwicklung Nachhaltigkeitskonzept

Aktivitäten und Ergebnisse

Anfang des Jahres wurden Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von verschiedenen Migrations-Commu-nities und mit relevanten Akteuren durchgeführt. Das Ergebnis diente zur Erstellung eines Profils zu den beson-deren Rahmenbedingungen für die Arbeit der interkultu-rellen Pflegelotsinnen und Pflegelotsen. In Zusammenar-beit mit BWHW und den Trainerinnen wurde ein Konzept für die Schulung der interkulturellen Pflegelotsinnen und Pflegelotsen entwickelt. Zusätzlich wurden für die jeweiligen Modellregionen Steuerungsgruppen gegrün-det, die mit lokaler Expertise das Projekt unterstützen. Zudem wurde ein umfangreicher Schulungsordner mit Materialien und Informationen erstellt, den alle interkul-turellen Pflegelotsinnen und Pflegelotsen zu Beginn der Schulung erhalten.

Die Schulung in Frankfurt am Main wurde an drei Sams-tagen in den Räumen von beramí durchgeführt: Sa. 19.10.2019, Sa. 09.11.2019, Sa. 30.11.2019. Insgesamt nahmen 15 Teilnehmende aus China, Pakistan, Russland, Marokko, Türkei, Tunesien, Kolumbien, Vietnam, Peru und Serbien an der Schulung teil.

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Die Schulungstermine sowie die Schulungsräume in Rüsselsheim sind bereits festgelegt. Zwischen dem Land-kreis und den Projektpartnern wurde eine Kooperations-vereinbarung abgeschlossen. Darin wurde eine enge Zu-sammenarbeit zwischen der Kreisverwaltung und dem Projektteam vereinbart. Auf Anraten der Steuerungs-gruppe Groß-Gerau wird die Schulung im nördlichen Teil des Kreises Groß-Gerau (Rüsselsheim, Raunheim, Kelster-bach und Bischofsheim) durchgeführt, da dort mit einem Bevölkerungsanteil von ca. 50% die meisten Menschen mit Migrationserfahrung im Landkreis leben. Bei der Kickoff Veranstaltung am 11.09.2019 konnten insgesamt 14 Personen für die Schulungen gewonnen werden.

Zusätzlich wurde im Landkreis Marburg am 03.12.2019 ein Multiplikatoren-Treffen durchgeführt, an dem insge-samt 11 interessierte Personen aus verschiedenen Orga-nisationen erfolgreich teilgenommen haben.

ProjektpartnerDas Modellprojekt wIrd während der gesamten Laufzeit durch das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V., Forschungsstelle Bad Nauheim, wissenschaftlich begleitet.

►Kompetenzzentrum Vielfalt - Migrantenorganisationen

Das „Kompetenzzentrum Vielfalt – Migrantenorganisa-tionen“ ist eine landesweite Servicestelle für Migran-tenorganisationen (MOen) in Hessen, die Vernetzungs-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote etabliert. Migran-tenorganisationen unterstützen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit die Teilhabe und Integration von Zugewanderten. Die Vereine kennen die Lebenswelten von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung und sind wichtige An-sprechpartner für die Zivilgesellschaft. Seit Mitte Juni 2017 hat das Kompetenzzentrum die Arbeit aufgenommen, es wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integ-ration (HMSI) aufgebaut und ist bei beramí berufliche Inte-gration e.V. in Frankfurt angesiedelt. Zwischen dem HMSI und beramí finden ein regelmäßiger Austausch und eine enge Abstimmung statt. Die Angebote des Kompetenz-zentrums sind drei thematischen Schwerpunkten zuzu-ordnen: Vernetzung, Qualifizierung und Beratung.

AktivitätenDie Förderung der Vernetzung mit anderen migrantischen Organisationen auf lokaler, regionaler und hessenweiter Ebene erfolgt durch die Umsetzung von Vernetzungstref-fen. Diese werden in Kooperation mit den Integrations-beauftragten und/oder WIR-Koordinatorinnen und Koor-dinatoren vor Ort realisiert. Diese Herangehensweise hat sich in der Praxis gut bewährt, um Synergiemöglichkeiten bestmöglich zu nutzen. Die Vernetzungstreffen sind ein wichtiges Instrument, das die Begegnung und den Aus-tausch der Migrantenorganisationen und Initiativen vor Ort ermöglicht. Die Förderung der Professionalisierung der Vereinsarbeit erfolgt durch Workshops, die lokal, regio-nal oder hessenweit durchgeführt werden.

Die Themen werden dabei idealerweise von den Migran-tenorganisationen vorgegeben und vor Ort, durch exter-ne Referentinnen bzw. Referenten oder Mitarbeiterinnen

Gefördert durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und die Pflegekassen in Hessen.

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des Kompetenzzentrums umgesetzt. Im Rahmen des Qualifizierungsangebotes finden auch die Workshops rund um das WIR - Landesprogramm „Stärkung von Migrantenorganisationen“ statt. Hier können Migran-tenorganisationen Fördermittel für Integrationsprojekte beantragen. Mit den Trainings werden die Vereine dabei unterstützt, Projektanträge zu stellen und diese erfolg-reich umzusetzen. Die Schulungsmaterialen werden fortlaufend aktualisiert und auf der neuen gemeinsamen Website des Kompetenzzentrums Viefalt, die seit August 2019 online ist, zum Download zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Beratung haben Migrantenorganisationen die Möglichkeit, bei ihren individuellen Anliegen Unter-stützung zu erhalten. Häufige Themen der Beratung sind Fördermittelakquise sowie andere Möglichkeiten der fi-nanziellen Förderung, zum Beispiel für die Anmietung von Räumen und die Umsetzung ihrer Aktivitäten. Ein Schwer-punkt der Beratung ist auch die Antragsberatung für das WIR-Landesprogramm. Neben dem Angebot der persön-lichen Beratung wurden auch telefonische Sprechzeiten implementiert. Die Beratung erfolgt in der Regel durch die Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums; bei beson-deren Anliegen gibt es zusätzlich die Option Expertinnen und Experten hinzuzuziehen.

Übersicht Aktivitäten und Ergebnisse

• Es wurden 1 Vernetzungstreffen auf Landkreisebene (in Bad Schwalbach für den LK Rheingau-Taunus) und ein hessenweites Vernetzungstreffen (in Frankfurt) durchgeführt.

• Insgesamt wurden 4 Trainings rund um das WIR-Pro-gramm durchgeführt: Training „Projektantragstel-lung“ (2x Frankfurt) und Training „Projektumsetzung“ (Frankfurt, Bad Hersfeld). Die neue gemeinsame Web-site des Kompetenzzentrums Vielfalt ist eine hervorra-gende Plattform für Informations- und Wissenstrans-fer, sodass z.B. die Trainings zu "Projektabschluss/Sachbericht/VWN“ durch die Erstellung ausführlicher Materialien zum Download ersetzt werden konnten.

• Zusätzlich zu den Schulungsangeboten rund um das WIR-Programm wurden Trainings zu vereinsrelevan-ten Themen durchgeführt: Presse und Öffentlichkeits-arbeit für migrantische Organisationen (Limburg); Training zur Vereinsgründung (Limburg und Frie-dberg) und zu Antragstellung von Mikroprojekten im Rahmen des Förderprogramms "Aktion Mensch" (Frankfurt).

• Einzelberatung durch die Mitarbeiterinnen des Kompe-tenzzentrums wurde durchgehend angeboten, sowohl persönlich als auch telefonisch. Auch wurden Fachbera-tungen durch Expertinnen und Experten für das Thema „Vereinsgründung“ in Anspruch genommen.

Mit den oben genannten Aktivitäten wurden insgesamt 355 Personen und 272 Vereine erreicht.

Viele migrantische Organisationen in Hessen haben die Angebote des Kompetenzzentrums (Vernetzung, Qualifi-zierung, Beratung) genutzt und haben sich somit auf dem Weg der Professionalisierung begeben.

ÖffentlichkeitDer Newsletter informiert über Neuigkeiten und Akti-vitäten des Kompetenzzentrums (z.B. Termine für Trai-ningsangebote) und bündelt relevante Informationen (z.B. Fördermöglichkeiten, aktuelle Ausschreibungen, Ver-anstaltungen für MO). 2019 wurden zwei Newsletters ver-öffentlicht (April und Oktober). Alle Informationen und Terminankündigungen werden außerdem regelmäßig auf der Website des Kompetenz-zentrums aktualisiert: Lehrmaterialien für die Trainings rund um das WIR-Programm (PPP), FAQ zu WIR-Landes-programm /Förderung der migrantischen Organisationen, sowie das Schulungsprogramm werden regelmäßig auf der Website veröffentlicht. Das Kompetenzzentrum Vielfalt – Migrantenorganisatio-nen hat bei der WIR-Regionalkonferenz an dem Markt der Möglichkeiten (Kassel, 4. Juni) und an der Veranstaltung „Miteinander statt Nebeneinander“ (Wiesbaden, 23.1.) mit einem Stand teilgenommen.

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Kooperationen2019 konnten verlässliche Kooperationen auf kommu-naler bzw. auf Landkreis-Ebene mit den Akteuren der Integration vor Ort aufgebaut werden. Integrationsbe-auftragte, WIR Koordinatorinnen und Koordinatoren, Vertreterinnen und Vertreter von Ausländerbeiräten sind wichtige Kooperationspartner des Kompetenzzentrums. Auch beramí-intern wurde mit dem Projekt "House of Resources" weiterhin kooperiert um die Unterstützung der migrantischen Organisationen so breit wie mög-lich zu gestalten. Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitarbeiterinnen der zwei Projekte statt; Anfragen von migrantischen Organisationen werden ge-genseitig zum passenden Projekt verwiesen und es ent-stehen Synergien.

Eine weitreichendere Vernetzungsarbeit mit anderen Ak-teuren, z.B. Dachverbände von Migrantenorganisationen ist relevant. Es besteht auch eine Kooperation mit der Bil-dungsstätte Anne Frank, Frankfurt.

Das Kompetenzzentrum Vielfalt – Migrantenorganisationen wird über das Hessi-schen Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) im Rahmen des Förderpro-gramms WIR gefördert.

8. Fortbildungen

►Gender- und diversitysensible Beratung von Migrantinnen und Migranten - Fortbildungen für Beraterinnen und Berater sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren -

Die soziale und berufliche Integration von Migrantinnen und Migranten sowie insbesondere von Geflüchteten ist eine große Herausforderung. Dabei kommt der Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung eine zentrale Rolle zu.

Die langjährige Expertise von beramí fließt in die Kon-zipierung der Fortbildungsangebote ein, die auf dem Grundgedanken „Von der Praxis - Für die Praxis“ basieren. Kennzeichnend für unsere Seminare, Trainings, Work-shops sind ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wis-sensvermittlung und praktischer Einübung. Der Fokus liegt dabei auf dem Transfer in die eigene Beratungspra-xis sowie die Reflexion des eigenen Beratungshandelns.

2019 wurden 5 Veranstaltungen durchgeführt:

• Schulung im Auftrag des Paritätischen Bildungs-werksThema: „Verständlich kommunizieren in der Bera-tung", durchgeführt von Claudia Feger

Den 11 Teilnehmenden wurden Methodenkompetenzen vermittelt, die ihnen ermöglichen, in ihrer Beratungspra-xis mit Personen nichtdeutscher Muttersprache ange-messen zu agieren und komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln. Die Teilnehmenden reflektieren in prak-tischen Übungen eigene Kommunikationsstrukturen und lernen anhand praxisnaher Fallbeispiele Methoden und Strategien kennen, wie sie Beratungsgespräche ver-ständlicher und damit zielführender gestalten können.

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• Schulung für Mitarbeitende im Jobcenter FrankfurtThema: „Anerkennungs- und Qualifizierungsbera-tung“, durchgeführt von Vedrana Fink

In dieser eintägigen Schulung wurden den neuen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen ihrer Ei-narbeitung im Jobcenter Frankfurt die Grundlagen der Anerkennungsberatung vermittelt. Es ging sowohl um die gesetzlichen Grundlagen der Anerkennung von Ab-schlüssen aus dem Ausland als auch um die konkrete Durchführung (Anerkennungsstellen, Antragsprozess, Fi-nanzierung etc.). Dies wurde an praktischen Fallbeispie-len vermittelt und geübt. Ziel der Schulung war zudem, die Zusammenarbeit zwischen den Jobcenter-Sach-bearbeitenden und den Anerkennungsberatenden zu stärken sowie den Zuleitungsprozess zu klären.

Die Gruppe bestand aus 10 Personen. Das Feedback an die Workshop-Leiterinnen war durchweg positiv. Aller-dings erfolgte die Rückmeldung, dass die Schulungs-In-halte für die Arbeit der Jobcenter-Mitarbeitenden zu umfangreich gewesen seien. Dies wird für die kommen-den Schulungen berücksichtigt.

• 2 Workshops im Auftrag des Academic Welcome Program, durchgeführt von Corinna Zahrt-Omar und Christoph Joschko 1. Thema: „Beruflicher Einstieg für Geflüchtete“

Im ersten Workshop liegt der Schwerpunkt in der be-ruflichen Orientierung und wird von 11 Teilnehmen-den besucht. » Wie ist das deutsche Bildungssystem aufgebaut? » Wie kann man sich weiterbilden und qualifizieren? » Welche unterschiedlichen Berufsprofile gibt es?

2. Thema: „Arbeitsmarkt in Deutschland“Der zweite Workshop wird von 17 Teilnehmenden besucht und geht u.a. folgenden Fragen nach:

» Wie findet man einen Job? » Wie analysiert man in Stellenanzeige? » Für wen ist die Anerkennung ausländischer Be-

rufsqualifikationen notwendig?

• Schulung im Auftrag des Hessischen Volkshoch-schulverbandesThema: „Wertevermittlung im Deutschkurs?" , durch-geführt von Claudia Feger und Deniz Tavlı

Die kurze Gesprächsrunde fand im Rahmen des Ge-sprächstages Daf – DaS 2019 für Kursleitungen und VHS Mitarbeitende. Die Veranstaltung war ein durch beramí moderierter Erfahrungs- und Gedankenaustausch:

• Was wird unter dem Begriff „Werte“ verstanden? • Was bedeutet es, wenn von Kursleitungen erwartet

wird, dass sie auch Werte vermitteln? • Wie ist die Sicht der Kursteilnehmenden? • Was hat das mit meinem Kursgeschehen zu tun?

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9. Pressespiegel:

• 19.01.2019, Neue Juristische Wochenzeitung „Mit ausländischem Examen“, Ready-Steady-Go!

• 17.01.2019, bildungsserverblog „Ratsuchende sind Experten ihrer Situation – auch und gerade, wenn sie aus anderen Ländern kommen“, Interview mit Yase-min Yüksel

• 21.01.2019, Institut für Partizipation Berlin, „Interview mit Gabriela Molina von Mehr Bock auf Politik-Mehr Mut zum Gestalten“

• 31.01.2019, Informationen zum Europäischen Sozial-fonds in Hessen „NeW Netzwerk Wiedereinstieg“

• 16.03.2019, FR „Den Bock zum Politiker machen“ Pro-jekt will junge Menschen zu mehr Beteiligung bewe-gen

• 19.03.2019, FAZ „Frauen sehen rot“ equal-pay-day • April 2019, Rundbrief LAG Freie Kinderarbeit Hessen

e.V. „Zugewanderte mit pädagogischen Abschlüssen können Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräfteman-gels leisten.“

• April 2019, Journal Frankfurt „Fit für den modernen Arbeitsmarkt“ - Digitales Lernen und berufsbezoge-ne Deutschförderung sind wichtige Schwerpunkte im Angebot des NeW Netzwerk Wiedereinstieg

• September 2019, Journal Frankfurt „Fachkräfte er-kennen - Perspektiven entwickeln“ zu BildungSwege und Care Guides

• 01.09.2019, FR „Frankfurter Ehrenamtsmesse“ Frank-furter Netzwerk Mentoring

• 11.09.2019, FAZ „Ehrung für echte Frankfurterin“ Ver-leihung der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt an Ro-sina Walter

• 02.12.2019, FR Wirtschaft Hessen, „Zurück zur Arbeit - Das NeW Netzwerk Wiedereinstieg unterstützt seit 10 Jahren Frauen beim Weg in den Beruf“

• 07.12.19, FR „Interkulturelle Pflegelotsen – Neues Projekt schult Menschen mit Migrationserfahrung“

• Beiträge für die ESF Website(1) „Bei NeW habe ich Kompetenzen erworben, die ich gerade für den digitalen Arbeitsmarkt dringend benötige“ Portrait Teilnehmerin von NeW4Job (2) „Startklar für die Arbeitswelt der Zukunft: NeW Netzwerk Wiedereinstieg bereitet Frauen auf den beruflichen Wiedereinstieg vor“

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10. Auszeichnungen

►Ehrenplakette der Stadt FrankfurtAm 09. September 2019 erhielt Rosina Walter die Ehren-plakette der Stadt Frankfurt und widmet ihre Auszeich-nung den Kolleginnen und Kollegen von beramí, ihrer Fa-milie, den Freundinnen und Freunden sowie allen, die sich für die Integration, für die Rechte der Frauen und für mehr Partizipation von Menschen mit Migrationserfahrung in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft einsetzen.Rosina Walter: ... Ohne beramí – ohne meine Kolleginnen und Kollegen - hätte es diese Auszeichnung für mich nicht gegeben. Die meisten von uns wissen aus der eigenen Biographie, was es bedeutet, in der Fremde neu zu starten; das ist ein Grund dafür, warum wir in unserer Arbeit glaub-würdig und erfolgreich sind. Wir wollen gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit für alle Frankfurterin-nen und Frankfurter. Anerkennung, Respekt und Vielfalt sind für uns täglich gelebte Werte und damit setzen wir Impulse in die Stadtgesellschaft. beramí ist richtungswei-send u. a. in den Themen Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen und in der Entwicklung von arbeitsmarktorientierten Qualifizierungsangeboten. Wir bauen auf Ressourcen und nicht auf Defizite und set-zen uns mit Fachkompetenz und Kampfesgeist dafür ein, dass Kompetenzen sichtbar werden. Unser Ziel ist, dass die Teilnehmenden ihrer Qualifikation entsprechend auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können. ...

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11. Das Team

Andrea UlrichInternationale Migration und inter-kulturelle Beziehungen, M.A.Projektleiterin Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung - ab 04/19 in Elternzeit -bei beramí seit 2012

Berna MaralBürokauffrauProjektleiterin Integrationskurse und Berufssprachkurse ( DeuFöV)- ab 11/19 in Elternzeit - bei beramí seit 2012

Cornelia GoldsteinGermanistik, Politische Wissenschaf-ten, Theater- Film- und Fernsehwis-senschaften, M.A.PR- und Öffentlichkeitsarbeit (Stab)NeW - Netzwerkkoordinatorin bei beramí seit 2009

Claudia FegerSlavistik , Philosophie und osteuro-päische Geschichte, M.A.Projektleiterin Vorb. Erzieher/-inIntegrierte Deutschförderungbei beramí seit 2013

Anine LinderPolitikwissenschaften, DiplomProjektleiterin MENTEAbei beramí seit 2017

Christoph Joschko Politikwissenschaften, M.A. Anerkennungs- und Bildungsberater für Geflüchtete bei beramí seit 2018

Corinna Aruna Zahrt-OmarErziehungswissenschaften, DiplomProjektleiterin ComIn Women Bildungsberaterin für Frauen mit Fluchterfahrung bei beramí seit 2018

Dorina DahlkeSoziologie, M.A. Projektkoordinatorin Ready – Steady – Go! bei beramí seit 2018

Daphne VarelaGermanistin M.A.Projektleiterin NeW4JobAnerkennungsberaterinBeratung Vorbereitung Erzieher/inbei beramí seit 2009

Deniz TavlıAllgemeine und Vergleichende Lite-raturwissenschaft, M.A. Projektkoordinatorin House of Re-sources Rhein-Mainbei beramí seit 2018

Dr. Dieter SchulzPromotion IngenieurwissenschaftenNachqualifizierungsberater ProAb-schluss, Bildungspoint Südhessenbei beramí seit 2017

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Hatice PişkinBürokauffrauPersonalverwaltung, OfficeQualitätsmanagementSicherheitsbeauftragtebei beramí seit 2002

Elisa RossiPolitische Wissenschaften, Doktor-examen (Laurea)Projektleiterin Kompetenzzentrum Vielfalt - Migratenorganisationenbei beramí seit 2009

Günter WidmaierVersicherungskaufmannNachqualifizierungsberater ProAb-schluss, Bildungspoint Südhessenbei beramí seit 2017

Gabriela MolinaPolitikwissenschaften, M.A.Projektleiterin Mehr Bock auf Politik - Mehr Mut zum GestaltenAnerkennungsberaterinbei beramí seit 2015

Dima Abou AssalehFinanzmanagement, M.A.Buchhaltung, Projektabrechnungbei beramí 06.18 bis 06.2019

Inga Krüger Psychologie, DiplomAnerkennungs- und Bildungsberaterin Koordination Der Ladenbei beramí seit 2018

Giuseppina PotentinoModerne Fremdsprachen & Literatur B.A.Administration und Social MediaKompetenzzentrum Vielfalt – Migran-tenorganisationen bei beramí seit 2017

Dietlinde Kosub-JankowskiSozialpädagogik, DiplomAnerkennungs- und Bildungsberate-rin für GeflüchteteKoordination Der Ladenbei beramí seit 2006

Irina LagutovaWirtschaftspädagogin, Kauffrau im Groß- und AußenhandelProjektleiterin Ready-Steady-Go!bei beramí seit 2008

Elena BroytmanGymnasiallehrerin in GUS Staaten für Deutsch und EnglischKonzeptentwicklung und Durchfüh-rung Webinare (u.a. NeW4Job)bei beramí seit 2019

Jennifer MinaSozialpädagogik, DiplomProjektleiterin MENTEAbei beramí seit 2019

Klara SchrothEuropäische Literaturen B.A.Sprache und Kommunikation B.A.Dozentin Sprachkurs PädagogikProjektadministration BildungSwegebei beramí seit 2019

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Salwa YousefErziehungswissenschaften, Diplom Projektleiterin Angekommen!Bildungsberaterin für Geflüchtete bei beramí seit 2016

Paola AcevedoBürokauffrau, FachwirtinFinanzcontrolling Mittelverwaltung ESF-Projektebei beramí seit 2002

Naima AnsariBürokauffrau Sekretariat, Termin- u. Veranstal-tungsmanagementbei beramí seit 2009

Miljana BuschmannWirtschaftswissenschaften, B.A. Projektadministration IQ Projektebei beramí seit 2018

Ruth TesfaldetStudentin ErziehungswissenschaftenProjektkoodinatorin und Trainerin in diversen Projektenbei beramí seit 2019

Mona AkramiStudentin PolitikwissenschaftenProjektkoordinatorin Interkulturelle Care Guidesbei beramí seit 2019

Semire ZareiEuropa Programm mit Schwerpunkt Politikwissenschaft, B.A.Anerkennungs- und Qualifizierungs-beraterin - in Elternzeit bis 02.20 - bei beramí seit 2016

Seyat Awat NasseriFremdsprachenkorrespondent Englisch und Spanisch Anerkennungsberater - HOTLINE -bei beramí von 01.17 bis 02.19

Segen DebesaiAmerikanistik, M.A.Social Media & Öffentlichkeitsarbeitbei beramí seit 2017

Melani Dragičević Auszubildende Kauffrau für Büro-kommunikationbei beramí von 08.16 bis 07.19

Lydia MesginaErziehungswissenschaften, Diplom Projektleitung Kompetenzzentrum Vielfalt - Migrantenorganisationenbei beramí seit 2006

Shabana Maliki Pflege- und Gesundheitsmanage-ment, M.A.Projektleiterin Interkulturelle Care Guides bei beramí seit 2018

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Ute ChrysamKulturanthropologie, Germanistik, M.A.Projektleiterin Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen & SABA, Koordination Frankfurter Netzwerk Mentoringbei beramí seit 2000

Tatyana KocharyanEDV-IngenieurinIT-Leitung, Systemadministratorin Trainerin, Datenschutzbeauftragtebei beramí seit 1997

Susanne ZastrauAnglistik, Germanistik, Romanistik, M.A.Projektleiterin House of Resourcesbei beramí seit 2009

Şükriye Altun MangelSozialpädagogik, DiplomAnerkennungs- und Qualifzierungs-beraterinbei beramí seit 1998

Tugba TaşdelenKauffrau für Bürokommunikation Buchhaltung, Projektabrechnung, Empfangbei beramí seit 2018

Zorica ErcegErziehungswissenschaften, DiplomProjektleiterin MiA-SKalaAnerkennungs- und Qualifizierungs-beraterinbei beramí seit 2006

Yasemin Yüksel-SezginerSozialpädagogik, DiplomProjektleiterin BerufswegeplanungBildungs- u. Anerkennungsberate-rin, Qualitätsbeauftragte (QMB)bei beramí seit 1992

Vedrana FinkErziehungswissenschaften, M.A.inhaltliche Leitung Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungbei beramí seit 2017

Walburga HirschbeckSoziologie, M.A. inhaltliche Leitung Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung- ab 09.19 in Elternzeit - bei beramí seit 2017

Valeria Martinez de GanßHumanitäre Hilfe , M.A.Anerkennungs- und Qualifizierungs- beraterinProjektleiterin BildungSwegeVerantwortliche Fortbildungsreihebei beramí seit 2013

Svetlana NockenGrundschullehrerin für GUS StaatenDozentin Deutsch als Zweitsprache Projektleiterin Integrationskurse & Berufssprachkurse (DeuFöV)bei beramí seit 2017

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Halime VurgunDiplom PsychologinSchulpsychologin, Amtsrätinehrenamtlicher Vorstand bei beramí von 2004 bis 07.19

Gerhild FraschDipl. Sozial-pädagogin

Supervisorin, Beraterin

ehrenamtlicher Vorstand bei

beramí seit 2000

Andrea NispelSozialwissen-

schaftlerinTrainerin, Beraterin

ehrenamtlicher Vorstand bei

beramí seit 1995

Sigrid Becker-FeilsDipl. Sozial-pädagogin

stellvertretende Geschäftsführerin

bei beramí seit 2000

Rosina WalterÜbersetzerin,

Therapeutin HPGGeschäftsführen-

der Vorstandbei beramí seit

1990

Barbara UlreichGermanistin M.A.ehem. Geschäfts-führerin WBHes-

senehrenamtlicher

Vorstand bei beramí seit 2016

12. Vorstand, Geschäftsführung und Beirat

Uwe BeckerBürgermeister und Stadtkäm-merer der Stadt

Frankfurt/M.

Dr. Nargess Eskandari -Grünberg

ehem. Integrati-onsdezernentin,

Stadträtin,Frankfurt/M.

KatherineFürstenberg

-Raettig Vorstandsmitglied

Patronatsverein Oper, Schauspiel

Frankfurt/M.

Dr. Rudolf Kriszeleit

Rechtsanwalt und ehem. Staatsse-kretär im Hessi-

schen Ministerium der Justiz und

Integration

Prof. Dr. Helma Lutz

Professorin für Frauen- und

Geschlechterfor-schung an der

Johann Wolfgang Goethe-Universi-tät, Frankfurt/M.

Uli NissenMdB und

Vorsitzende der SPD-Frauen

Hessen-Süd

Ana Violeta Sacaliuc

Sozialwissen-schaftlerin

ehrenamtlicher Vorstand bei be-ramí seit 07.19

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13. Freie Mitarbeit

geringfügig Beschäftigte: • Bengül Pişkin, seit 2014• Ulrike Weissenrieder, seit 2010

Ehrenamtliche und Freiwillige: • Anneliese Feuser, unterstützt seit 2004 die Adminis-

tration • Sybilla Derikum, unterstützt seit 2006 Ratsuchende

aus der Offenen Beratung für Arbeit, Bildung und Be-ruf bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen

• Ute Knie, unterstützt seit 2010 Teilnehmende mit Fluchterfahrung

• Laura Ayelen Tavolara, Juristin aus Argentinien, engagiert sich bei beramí im Rahmen des entwick-lungspolitischen ICJA Freiwilligenaustausches welt-weit e.V. (01.09.2019 - 30.08.2020)

Dozentinnen und Dozenten, Trainerinnen und Trainer in freier Mitarbeit

beramí sagt DANKE » an alle Fördermittelgeber

» an alle Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

» an alle Unterstützerinnen und Unter-stützer

» an alle Spenderinnen und Spender

» an alle ehrenamtlichen Mitarbeite-rinnen, Mentorinnen und Mentoren, Patinnen und Paten

» an Beirat und Vorstand

» an die Vereinsmitglieder

Anastasia Stratschka Annette Zimmer-Kass Antares Vega RubioBarbara PowitzBritta GallmayerCazima MedicChristina GoldChristoph ZöllerDominika RotthalerDorothea WinterlingFatimat OlafusiGerhard KobrowHendrik Heitmann

Jutta JungmannKathrina HillerKerstin SchmidtLina TanaseychukLukas RichterMareike SanderMaria DimartinoMartin WagnerNicole ScherfPetra SchreiberSabine BergSabine MünzerSabrina Khamo Vazirabad

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14. beramí in Zahlen

beschäftigte Ratsuchende / ProAbschluss; 49; 1%

beratene migrantische Organisationen; 290; 8%

Ratsuchende (Fluchthintergrund);

342; 9%

Ratsuchende berufliche Beratung;

746; 20%Ratsuchende, persönliche

Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung;

1101; 30%

Ratsuchende Anerkennung,

HOTLINE; 1208; 32%

►7040 Beratungsstunden

►3687 Ratsuchende

Beschäftigte; 245

migrantische Organisationen; 290

Anerkennung&Qualifizierung; 3272

berufliche Beratung; 3233

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

1

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Mentees; 73; 7%

TN in Deutschkursen; 266; 26%

TN in fachbezogener Qualifizierung; 125; 12%

TN in Qualifizierungsmodulen&

Trainings: 577; 55%

►1041 Teilnehmende in Qualifizierung

UE's-Qualifizierungsmod

ule und Trainings; 914

UE's fachbezogene Qualifizierung; 2360

UE's-Deutschkurse; 3600

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000

►6874 Unterrichtseinheiten Qualifizierung

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►Personal

• Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter 31.12.2019 49 » sozialvericherungspflichtig Beschäftigte 46

in 39 Vollzeitäquivalente » geringfügig Beschäftigte 2 » Auszubildende 1

• Neueinstellungen 2019 6• Abgänge 2019 3

Personalaufwand52%

Vergabe an Dritte, Honorare

17%

allg. Overheadkosten16%

Sach- und Projektkosten9%

Veranstaltungen, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit

4%

Investitionen2%

Bundesmittel/ESF42%

kommunale Mittel13%

Träger der Grundsicherung

5%

Landesmittel/ESF15%

Spenden, Sponsoring, private Mittel

14%

Sonstige11%

►Zusammensetzung Einnahmen

►Zusammensetzung Ausgaben

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15. Impressum

Herausgeberberamí berufliche Integration e. V.Nibelungenplatz 360318 Frankfurt069 - 913010 - [email protected]

VerantwortlichRosina Walter, Geschäftsführung und VorstandCornelia Goldstein, Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitSegen Debesai, Redaktion

StandMai 2020

DruckWir machen Druck, Backnang

GesamtgestaltungRosina Walter

Foto- /BildnachweisCarolina RamirezCornelia GoldsteinFrank RumpenhorstNina WerthAdobe Stock (Fotolia)Tiago PhelipeKatharina DubnoGiuseppina Potentino

2008

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www.berami.de