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Malteser Hilfsdienst in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis Jahresbericht 2014 Malteser Hilfsdienst

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Jahresbericht des Malteser Hilfsdienst e.V. Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis mit Informationen über den Katastrophenschutz, die Erste-Hilfe-Ausbildung, die Malteser Jugend, den Malteser Hausnotruf, den Rettungsdienst, den Menüservice, den Senioren Besuchs- und Begleitungsdienst, die Schülerpatenschaften, den Schulintegrationsdienst, die Malteser Altkleidercontainer, etc.

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Page 1: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Malteser Hilfsdienst in Wetzlar und im Lahn-Dill-KreisJahresbericht 2014

Malteser Hilfsdienst

Page 2: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Naunheim

Braunfels

Wetzlar

Mitgliederstand

Malteser-Standorte im Lahn-Dill-Kreis

Stadtgeschäftsstelle Wetzlar

Christian-Kremp-Straße 17

Ausbildung Notfallvorsorge Sanitätszug Sanitätsdienst Menüservice Fahrdienste Besuchs- und Begleitungsdienst Hausnotruf Eingliederungshilfen Malteser Jugend Schulsanitätsdienst Schülerpatenschaften

Wetzlar-Naunheim:

Lehrrettungswache

Braunfels:

Notarztwache

Wetzlar, Schillerplatz 4

Seniorenbistro Franziskanerhof

Wetzlar, Ludwig-Erk-Platz 5

Malteser Bildungszentrum HRS Rettungsdienstschule

0

2.000

4.000

6.000

8.000

2013 2014

Ordentliche Mitglieder

Fördermitglieder

Gesamtzahl aller Mitglieder

452467

65666766

70187233

Page 3: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 1

Vorwort: Kreis- und Stadtbeauftragter Boris Falkenberg 2

Grußwort: Oberbürgermeister Wolfram Dette 3

Notfallvorsorge 4

Katastrophenschutz, Sanitätsdienste 4Realistische Unfalldarstellung 5

Erste-Hilfe-Ausbildung 6

Rettungsdienst 8

Fahrdienst 8Bildungszentrum 9

Hausnotruf 10

Menüservice 11

Soziales Ehrenamt 12

Besuchs- und Begleitungsdienst (BBD) 12BBD mit Hund 12

Schulintegrationsdienst 13

Jugend 14

Schülerpatenschaften 15Schulsanitätsdienst 16

Auslandsdienst 17

Altkleidercontainer 18

Ansprechpartner 19

Die Malteser im Bistum Limburg 21

Impressum 20

Neu

InhaltMalteser-Standorte im Lahn-Dill-Kreis

Page 4: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

2 | Jahresbericht 2014

Vorwort

Liebe Mitglieder, liebe Helfer,liebe Freunde und Unterstützer des Malteser Hilfsdiensts in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis,sehr geehrte Damen und Herren,

wir blicken auf ein ereignisreiches, erfolgreiches aber auch trauriges und nachdenkliches Jahr zurück. Gerade die aktuellen weltweiten Ereignisse – von der Ebola-Epidemie in Westafrika, der Ukraine-Krise, dem Krieg im Westjordanland, bis hin zu Terroranschlägen oder den Angriffen des Islamischen Staates in mehreren Ländern des Nahen Ostens haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich gerade in der heutigen Zeit auf Werte wie Nächstenliebe und die Hilfe von Bedürftigen zu besinnen.

Der Malteser Hilfsdienst in Deutschland setzt sich als Werk des internationalen Malteser-Ritterordens seit mehr als 50 Jahren dafür ein, den seit 900 Jahren geltenden Ordensleitsatz „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ und die christliche Nächstenliebe in zeitgemäßer Form zu verwirklichen. Daraus ergeben sich Aufgaben, die sich auf den Worten des damaligen Ordensgründers Gerhard gründen:

„Unsere Bruderschaft wird unvergänglich sein, weil der Boden, auf dem diese Pflanze

wurzelt, das Elend der Welt ist und weil, so Gott will, es immer Menschen geben wird, die

daran arbeiten wollen, dieses Leid geringer, dieses Elend erträglicher zu machen.“

Wir Malteser in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis haben ein breites Angebot für die Be-dürftigen unserer Zeit: Auslandsdienst, Katastrophenschutz, Sanitätsdienste bei Veranstal-tungen, Realistische Unfalldarstellung, Rettungsdienst, eine Rettungsdienstschule, Erste-Hilfe-Ausbildung, sozialpflegerische Ausbildung, Hausnotruf, Menüservice, Besuchs- und Begleitungsdienste, Schülerpatenschaften, Schulsanitätsdienste und Jugendarbeit bieten Unterstützung in vielen Lebenslagen. Auch neue Angebote werden immer wieder ge-schaffen, wie zum Beispiel ein Besuchs- und Begleitungsdienst mit Hund oder spezifische Angebote zur Integration und Unterstützung der immer zahlreicher werdenden Flüchtlinge in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis. All diese wunderbaren Dienste werden durch viele engagierte ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter und Helfer erbracht, deren Engagement durch unsere zahlreichen Förderer, Spender, Freunde und Unterstützer von Seiten der ört-lichen Behörden, Unternehmen, kirchlichen Einrichtungen uvm. ermöglicht wird. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank.

Ich freue mich auf ein interessantes Jahr 2015 und bin zuversichtlich, dass wir es gemein-sam schaffen, die Malteser Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis auf diesem erfolgreichen Wege weiter voranzubringen.

Danke für Ihre Unterstützung!Herzliche GrüßeIhr

Boris Falkenberg,Kreis- und Stadtbeauftragter

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Jahresbericht 2014 | 3

Grußwort

Die Malteser in Wetzlar haben im vergangenen Jahr in ihrer Arbeit wieder vielfältige Schwerpunkte gesetzt: So zum Beispiel in der Kinder- und Jugendarbeit mit der Gründung der „Maltinis“ – einer Kindergruppe für Kinder ab sechs Jahren –, der Ausweitung der Schülerpatenschaften und einem Pfingstzeltlager für Jugendliche. Damit werden die Jüngsten an die Hilfsdienste der Malteser herangeführt, aber auch Potentiale von Älteren genutzt, um die Bildungschancen von Kindern mit erschwerten Bedingungen zu fördern.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld war die Ausbildung von Pflegehilfskräften. Die Schulung be-fähigt die Teilnehmer dazu, Fachkräfte in Alten- und Pflegeheimen zu unterstützen. Damit wird dem Pflegenotstand ein Stück entgegengewirkt.

Und auch beim Blick über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus waren die Wetzlarer Malteser aktiv: Mit ihrer Spendenaktion zugunsten der Flutopfer in Bosnien haben sie nach schweren Überschwemmungen Katastrophenhilfe geleistet.

Dies alles zeigt, wie sich der Malteser Hilfstdienst in unserer Stadt über den traditionellen Bereich des Rettungsdienstes hinaus engagiert und zum Wohle des Gemeinwesens wirkt.

Ich danke den Maltesern in Wetzlar für diese vielfältigen Dienste und wünsche ihnen Gottes Segen und weiterhin gutes Gelingen auf allen Arbeitsfeldern.

Wolfram Dette Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar

Page 6: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

4 | Jahresbericht 2014

Auf einen Blick

Der größte Einsatz für die Helfer des

Katastrophenschutzes im vergangenen

Jahr war das Ochsenfest in Wetzlar. Hier

waren 66 Helfer über den Zeitraum von

einer Woche täglich im Einsatz. Weitere

Großeinsätze waren unter anderem eine

gemeinsame Übung mit der Jugendfeu-

erwehr Wetzlar, der Tag der Hilfsorgani-

sationen der Stadt Wetzlar, das Sommer-

nachtsweinfest, das Farbrausch Festival

in Wetzlar, die Wetzlarer Festspiele und

das Oktoberfest. Insgesamt waren die

ehrenamtlichen Helfer des Malteser Sani-

tätsdienstes 2014 bei 91 Einsätzen dabei.

Dabei fielen rund 5.039 Dienststunden für

die Helfer der Notfallvorsorge an.

Bei Konzerten, Kirmessen, Stadtfesten, Sportereignissen und anderen Veranstal-tungen gehören sie zum festen Inventar wie der Süßigkeitenstand und das Kinder-karussell – die Sanitätsdienste. Stets erkennbar an ihrer reflektierenden Schutz-kleidung und den Funkgeräten, stehen sie einsatzbereit am Rand von Festplätzen – mal in Verbindung mit einem Rettungswagen, an einer Unfallhilfsstelle oder auch einem Erste-Hilfe-Rucksack.

Doch wie viele Einsatzkräfte werden eigentlich für welche Veranstaltung gebraucht? Welche Qualifikation müssen sie haben, welche Fahrzeuge müssen vorgehalten werden, wie lange darf ein Retter im Einsatz sein und welche Kosten entstehen den Maltesern für einen Einsatz? Mit Fragen wie diesen beschäftigten sich Romina Karrach und Robin Langer. Karrach ist ehrenamtliche Referentin für den Bereich Sanitätsdienste in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis. Sie erstellt die Angebote für die Sani-tätsdienste und verhandelt diese mit dem jeweiligen Veranstalter. Dazu gehört neben der Anzahl der Helfer auch deren Qualifikation zum Beispiel als Einsatzsanitäter, Notarzt oder Rettungssanitäter sowie die benötigten Fahrzeuge und ein Kostenvor-anschlag.

Langer wiederum ist ein sogenannter Dienstplaner. Seine Aufgabe ist es, die von Karrach verhandelten Sanitätsdiensteinsätze der Malteser in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis zu planen und Helfer entsprechend nach Bedarf und notwendiger Qualifikation anzusprechen und für Dienste einzusetzen. Eine große Aufgabe für den 17-jährigen Abiturienten, die viel Engagement und Kenntnisse erfordert. „Im Grunde muss ich jeden unserer 73 Helfer im Katastrophenschutz kennen und wissen, welche Qua-lifikation er hat“, erklärt Langer. Die Einschätzung, wer gemeinsam mit wem für welchen Einsatz geeignet ist gehört hier ebenso dazu, wie dafür zu sorgen, dass neue Helfer eingebunden werden, die eingearbeitet werden müssen.

Hierbei ist neben Organisationstalent und Einfühlungsvermögen auch Durchset-zungskraft und Überzeugungsarbeit vonnöten. Grundsätzlich wird jeder Einsatz in eine speziell dafür vorgesehene Datenbank eingepflegt. Hier können sich die Helfer selbstständig für Dienste eintragen. Auf diese Weise behält Langer den Überblick, bei welchen Einsätzen noch Helfer fehlen. Denn dann muss der Schüler die Helfer persönlich ansprechen und dazu motivieren, ihre Freizeit zu opfern und einen Einsatz zu übernehmen. Auch das Erinnern und Nachfragen gehört zu seinem Job. Außerdem erstellt er die Einsatzprotokolle, in der alle Helfer mit Kontaktdaten und dem jeweiligen Einsatzzeitraum und -ort vermerkt sind. Diese heftet er dann bei der Fahrzeugkontrolle vor jedem Einsatz in die dafür vorgesehenen Klemmbrette der Fahrzeuge. Taucht ein Helfer bei einem Einsatz nicht auf oder fehlt etwas in der Ausrüstung der Fahrzeuge, werden Langer und Karrach als Notfallkontakt direkt angerufen. „Dann kann es vorkommen, dass wir selbst mitfahren und unsere Wochenendpläne spontan über den Haufen werfen müssen. Aber so ist das eben“, schmunzelt der ausgebildete Einsatzsanitäter. Kenntnisse über die Arbeit der Mal-teser hat Langer trotz seines jungen Alters reichlich, denn der Schüler war bereits in der Malteser Jugend und im Schulsanitätsdienst aktiv. Im Katastrophenschutz selbst engagiert er sich seit 2013.

Notfallvorsorge

Sanitätsdienste – die richtige Planung ist das A & O

Ansprechpartner

Romina Karrach

Referentin Sanitätsdienste

Telefon: 06441 9494-246E-Mail: [email protected]

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Jahresbericht 2014 | 5

Schauspielerische Fähigkeiten und schminken gehören nicht zu den klassischen Tätigkeiten, die man im Bereich Notfallvorsorge, der alltäglichen medizinischen Absicherung der deutschen Bevölkerung, vermutet. Für die Mitglieder der Gruppe von Michael Mack zählt jedoch genau das zum Aufgabenprofil. Denn sie bilden das Team der sogenannten „Realistischen Unfalldarstellung“ (RUD) beim Malteser Hilfsdienst in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis.

Statt schweren Gerätschaften und Einsatzfahrzeugen zählen Puder, künstliches Blut, Latexwunden und Blutpumpe zu ihren Einsatzwerkzeugen. „Unsere Helfer heißen nicht Einsatzsanitäter oder Rettungsassistent, sondern unsere Gruppe ist aufgeteilt in Darsteller und Schminker“, erzählt Mack, der das Team 2013 neu aufgebaut hat und seither als Referent leitet. Seine Truppe ist bunt gemischt. „Zurzeit arbeiten elf Ehrenamtliche in der Realistischen Unfalldarstellung mit. Darunter sind Jugendliche ebenso wie zwei Mitvierziger.“ In anderen Worten: Im Bereich Realistische Unfall-darstellung kann jeder mitmachen. „Mitbringen sollte man lediglich Interesse am Schminken, Schauspielern und auch an verschiedenen Krankheitsbildern, Verlet-zungen sowie deren Symptome“, so Mack.

Letzteres ist dem 33-jährigen besonders wichtig: „Früher wussten die meisten Darsteller in der RUD gar nicht, was sie eigentlich darstellen, das ist heute anders.“ Einmal im Monat treffen sich die RUDler in der Malteser Dienststelle in der Chri-stian-Kremp-Straße, um zu üben und sich weiterzubilden. „Zum Beispiel schauen wir uns Videos und Bilder von Verletzten an, um diese perfekt imitieren zu können. Die Helfer müssen wissen, wie sich zum Beispiel eine Person, die unter Schock steht, verhält oder welche Körperstellen etwa besonders stark bluten“, erklärt der Malteser. Außerdem wird das Schminken trainiert. „Bei uns lernt jeder neue Helfer erst einmal beides: Wunden schminken und schauspielern. Je nach Begabung spezialisiert man sich dann später zum Schminker oder Darsteller.“

Doch warum ist das RUD-Team eigentlich so wichtig? „Unsere Aufgabe ist es, den Helfern die Möglichkeit zu geben, realitätsnah den Notfall zu trainieren und sie auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Das gilt für den Katastrophenschutz, die Feuerwehr, den Rettungsdienst ebenso wie für die Polizei.“ Für diese Aufgabe wird Macks Grup-pe regelmäßig für Übungen der Malteser aber auch für andere Organisationen ge-bucht. „Wir bekommen dann meistens eine Einladung, in der die Übungsszenarien beschrieben sind. Diese studieren wir dann zuvor ein, überlegen, welche Symptome gemimt werden müssen und wie die Verletzungen zu schminken sind“, sagt Mack. 2014 waren seine Helfer unter anderem beim Jugendlager der Jugendfeuerwehren des Feuerwehrverbandes Wetzlar in Solms-Oberbiel und nahmen an gemeinsamen Übungen der Hilfsorganisationen sowie der Polizei teil. Die Anforderungen und die Szenarien an das Team sind dabei sehr unterschiedlich. Gerade deshalb ist es auch wichtig ein bunt gemischtes Einsatzteam aus verschiedenen Altersgruppen zu haben. „Einen Jugendlichen kann ich schlecht hinter das Steuer eines Unfallwagens setzen und ein Mitvierziger kann keinen Schulrucksack tragen. Deshalb freue ich mich über Interessierte aller Altersstufen, die bei der Realistischen Unfalldarstellung mitarbei-ten wollen. Langweilig wird es bei uns nie!“

Notfallvorsorge

Realistische Unfalldarstellung – Darsteller und Schminker gesucht

Ansprechpartner

Michael Mack

Referent Realistische Unfalldarstellung

Telefon: 06441 9494-228E-Mail: [email protected]

Page 8: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

6 | Jahresbericht 2014

Gemeinsam mit den vier anderen großen Hilfsorganisationen haben die Malteser sich darauf verständigt, die Erste-Hilfe-Ausbildung von bisher zwei auf nur einen Tag zu verkürzen. Stichtag für diese Umstellung war der 1. April 2015. Für die Umsetzung des neuen Konzepts waren auch in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis einige orga-nisatorische Anpassungen und Vorbereitungen notwendig, die Alexander Jakob als Leiter Ausbildung in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis 2014 auf den Weg gebracht hat.

Dazu zählte unter anderem auch die Umschulung aller Malteser Ausbilder nach dem neuen Konzept. Dieses setzt auf wesentlich mehr praktische Elemente bei einer deutlichen Reduzierung des Theorieteils. Ziel dieser Praxisorientierung ist es, den Teilnehmern möglichst schnell die wichtigsten Handgriffe beizubringen und sie diese üben zu lassen. Dahinter steckt der pädagogische Ansatz, bei den Menschen die Freude am Helfen zu wecken und ihnen durch die Übungen die Sicherheit zu geben die sie brauchen, um im Notfall auch wirklich aktiv zu werden.

Ausbildung

Erste Hilfe lernen und lehren – neue Ausbildungs vorschrift als (Einstiegs)Chance

Ansprechpartner

Alexander Jakob

Leiter Ausbildung

Telefon: 06441 9494-221E-Mail: [email protected]

Page 9: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 7

Mit der Umstellung in das neue Ausbildungssystem ging eine gezielte Werbung ehren-amtlicher Ausbilder einher – nicht nur, um die bisherigen Ausbilder zu entlasten, mehr Kurse anbieten zu können und Kosten für Hauptamtliche zu sparen, sondern auch um Menschen in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis für das Thema Erste Hilfe zu begeistern.

Denn wer anderen Erste-Hilfe-Maßnahmen beibringt, trägt aktiv dazu bei, Leben zu retten und unsere Gesellschaft ein bisschen sicherer zu machen. Davon ist Alexander Jakob, der ehemals selbst Ersthelfer ausgebildet und Erste-Hilfe Kurse bei Kinder-notfällen oder für Firmen durchgeführt hat, überzeugt. „Es ist ein gutes Gefühl zu helfen. Viele haben Angst etwas falsch zu machen. Das brauchen sie nicht. Falsch wäre nur, nichts zu tun“, so Jakob.

Die Ausbildung zum Ausbilder im Bereich Erstversorgung beinhaltet unter anderem eine sogenannte Helfergrundausbildung zur Einführung in die Malteser Welt, eine medizinische Fachausbildung, didaktische und methodische Mittel der Unter-richtsdurchführung sowie begleitete Unterrichtseinheiten durch erfahrene Malteser Ausbilder. Im Anschluss bestehen ferner Weiterbildungsmöglichkeiten zum Dozent in der Sozialpflegerischen Ausbildung für Schwesternhelferinnen/Pflegediensthelfer oder Betreuungsassistenten.

Die Ausbildung ist auch im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes möglich. Konkret heißt das umfassende Qualifizierungs-seminare zum Erste-Hilfe-Ausbilder, Bildungstage und Seminare, 26 Urlaubstage, ein monatliches Taschengeld und Verpflegungsgeld sowie die Übernahme aller Sozialver-sicherungsleistungen durch die Malteser.

Als Voraussetzungen sollten Bewerber lediglich Interesse an den Themen Erste Hilfe und Notfallvorsorge mitbringen, Freude an Bildungsseminaren und weiteren fachlichen Einführungsseminaren haben und den Führerschein der Klasse B besitzen.

„Optimal wären auch Vorerfahrungen im Bereich der Bildungsarbeit, diese sind aber kein Muss“, betont Jakob.

Insgesamt konnten 2014 vier neue Ausbilder für Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis hinzu gewonnen werden. Das Team umfasst 21 Malteser Ausbilder. Gemeinsam führten sie 47 Erste-Hilfe-Kurse sowie 54 Lebensrettende Sofortmaßnahmen, einen Schwestern-helferin-/Pflegediensthelfer- und einen Behandlungspflege-Kurs durch.

Helfergrundausbildung nach AV 10.1 + med. Fachausbildung EH

Hospitation

Block AEinweisung AV 1Bedeutung der Ersten HilfeRolle des AusbildersHandlungsbereitschaftNachbesprechung Hospitation

Block BLernpsychologieDidaktikMedienMethodenMimik/GestikVorbereitung Assistenz

Assistenz

Block CKonflikteNachbereitung AssistenzUnterrichtsbeispiel

Begleiteter Kurs

Übersicht: Elemente der Ausbilder-Qualifizierung in ihrer zeitlichen Abfolge

Page 10: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

8 | Jahresbericht 2014

Fahrdienste: Mobilität ist Lebensqualität

Wenn das gesundheitliche Befinden es nicht

zulässt, öffentliche Verkehrsmittel oder ein

Taxi zu nutzen, ist der Malteser Fahrdienst zur

Stelle: Freundliche Mitarbeiter in der Zentrale

nehmen ihre Bestellung kompetent und zuver-

lässig an. Durch unser qualifiziertes Personal

auf den Einsatzfahrzeugen wird eine optimale

Betreuung sichergestellt.

Egal, ob Sie einen Arzttermin wahrnehmen

müssen, ein Krankenhausaufenthalt, eine

Entlassung ansteht oder medizinische und

pflegerische Einrichtungen aufgesucht werden

müssen, unsere besonders ausgestatteten

Spezialfahrzeuge ermöglichen eine sichere

und bequeme Beförderung im Tragestuhl,

Rollstuhl oder liegend – auch für Menschen

mit Behinderung. Nicht zuletzt sind die Malte-

ser auch im Bereich Schülertransporte aktiv.

2014 gab es insgesamt 5.841 Einzel- und

Sammeltransporte mit insgesamt 173.766

gefahrenen Kilometern

In einem Notfall zählt nur eines: dass schnellstmöglich Hilfe kommt. Mit der europaweit gültigen Rufnummer 112 für den Rettungsdienst kann jeder schnell Hilfe verständigen. Im Lahn-Dill-Kreis alarmiert die dortige Leitstelle dann das Einsatz-fahrzeug, das sich aktuell am nächsten an der Einsatzstelle befindet.

Passiert ein Unfall in Wetzlar-Naunheim oder in Braunfels, dann wird in den mei-sten Fällen ein Malteser Rettungswagen oder Notarzt alarmiert. Denn dort befinden sich die Rettungswache und die Notarztwache der Malteser im Lahn-Dill-Kreis. Thomas Debus ist der Betriebsleiter für den Rettungsdienst im Lahn-Dill-Kreis und damit Hauptansprechpartner für die Mitarbeiter der beiden Standorte.

2014 waren dort 26 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, darunter vier Auszubil-dende zum Rettungsassistent und zwei, die die neue Ausbildung zum Notfallsanitä-ter absolvieren – lesen Sie auch den Beitrag des Malteser Bildungszentrums Wetzlar auf Seite „Ausbildung“ auf Seite 9).

Damit es im Notfall besonders schnell geht, hilft es, immer an die fünf W-Fragen zu denken, mahnt Debus: „Die Leitstelle braucht immer die gleichen Informatio-nen: Was ist passiert? Wo ist es geschehen? Wie viele Menschen sind verletzt? Und: Welche Arten von Verletzungen liegen vor? Wenn einem eine Frage nicht gleich einfällt, ist das aber auch kein Problem. Die Leitstelle stellt dann die entsprechenden Rückfragen.“ Wer sich tiefer über das absetzen eines Notrufes informieren oder sein Erste-Hilfe-Wissen auffrischen möchte, dem empfiehlt Debus einen Malteser Erste-Hilfe-Kurs. „Von den Ausbildern erfahren Sie die wichtigsten lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Wer diese beherrscht, kann im Notfall sofort handeln und ein Leben retten noch bevor der Rettungsdienst eintrifft!“

In der Rettungswache Naunheim sind zwei Rettungswagen im Einsatz. Der eine ist 24 Stunden an allen 365 Tagen des Jahres in zwei zwölfstunden Schichten mit hauptamtlichem Personal besetzt. Der zweite Rettungswagen wird montags bis samstags von 9:00 Uhr bis 0:00 Uhr eingesetzt. Beide Fahrzeuge kamen 2014 ins-gesamt 4.326 Mal zum Einsatz. Das Notarzteinsatzfahrzeug ist ebenfalls rundum die Uhr an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit und musste im vergangenen Jahr 1.165 Mal ausrücken. Für besondere Notfälle halten die Malteser im Lahn-Dill-Kreis zusätzlich ein Reserve-Notarzt einsatz fahrzeug sowie einen Reserve-Rettungswagen vor.

Rettungsdienst

Im Notfall immer die 112 wählen und die W-Fragen beantworten

Ansprechpartner

Thomas Debus

Bereichsleiter Rettungsdienst und Notfallvorsorge

Telefon: 06441 9494-230E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin

Christine Wagner

Fahrdienst

Telefon: 06441 9494-217E-Mail: [email protected]

Page 11: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 9

Die Malteser Rettungsdienstschule Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland blickt auf ein aufregendes und anstrengendes Jahr zurück, in dem das Notfallsanitäter-Gesetzes das allesbestimmende Thema war. Das Bundesgesetz ist zum 1. Januar 2014 in Kraft getreten und regelt die Ausbildung im Rettungsdienst neu. Statt bisher zwei dauert sie nun drei Jahre und schließt mit der staatlichen Prüfung zum Notfallsanitäter ab. Rettungsassistenten müssen sich weiterqualifizieren und eine Ergänzungsprüfung ablegen.

„Die Neugestaltung der Ausbildung sowie der Ergänzungsprüfungen haben uns viel Zeit und Kraft gekostet“, gibt Claus Kemp, Leiter der Malteser Rettungsdienstschule, zu. Umso mehr freut es ihn, dass 36 junge Frauen und Männer am 1. September des vergangenen Jahres ihre Ausbildung zum Notfallsanitäter bei den Maltesern in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland begonnen haben, davon besuchen 29 die Rettungsdienstschule am Standort Wetzlar – als erster Jahrgang, der den neuen Rettungsberuf lernt, und zugleich als größter in ganz Hessen.

„Wir profitieren davon, dass wir die neue Ausbildung als eine der ersten Organisati-onen und Schulen anbieten. So hatten wir Bewerbungen für die Ausbildungsplätze aus ganz Deutschland“, erklärt Kemp. Und damit nicht genug: 2015 bildet die Schule neben eigenen Malteser-Azubis auch den Nachwuchs für externe Koope-rationspartner – das DRK aus Weilburg und Dillenburg sowie die Rettungsdienst Eschenburg GmbH – aus. Die ersten Rettungsassistenten haben bereits im vergangenen Jahr ihre Ergänzungs-prüfung zum Notfallsanitäter abgelegt. Sie werden nicht die Letzten sein: Bis Ende 2020 haben die Rettungsassistenten Zeit, sich weiter zu qualifizieren. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Claus Kemp. Mit Stephanie Schröder und Jannis Trier sind bereits zwei neue Kollegen in das Team der Rettungsdienstschule hinzugekommen, doch für dieses Jahr ist weitere personelle Verstärkung geplant.

Ausbildung

Malteser Bildungszentrum: Herausforderung „Notfallsanitäter“

.Ansprechpartner

Claus Kemp

Bildungszentrum HRS

Telefon: 06441 94 94-100E-Mail: [email protected]

Ausbildung zum Notfallsanitäter

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter dauert

drei Jahre. Sie findet blockweise statt: in

der Rettungsdienstschule in Wetzlar oder

Frankenthal, einer der 15 Lehrrettungswachen

der Malteser in Hessen, Rheinland-Pfalz und

Saarland sowie in ausgewählten Kliniken.

Die Stellen sind begehrt und für das Aus-

bildungsjahr 2015 schon alle besetzt. Die

Ausschreibung für das kommende Jahr finden

Interessierte ab September 2015 online auf

www.malteser.de/stellenangebote.

36 junge Frauen und Männer haben ihre Ausbildung als Notfallsanitäter bei den Maltesern begonnen – und gehören damit deutschlandweit zu den Ersten, die den neuen Beruf lernen.

Page 12: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

10 | Jahresbericht 2014

Ein Hausnotruf soll Senioren die Möglichkeit geben, möglichst lange sicher in den eigenen vier Wänden zu leben. Das ist das Ziel des Malteser Hausnotrufs in der The-orie. Doch wie arbeitet das System genau? Peter Klein ist bei den Maltesern Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis der Experte für das Hausnotrufsystem und erklärt, wie das System arbeitet und welche Technik dahinter steckt.

Woraus besteht ein Hausnotrufsystem? Es besteht aus zwei Komponenten: dem Hausnotrufgerät und einem mobilen Funksender. Der Funksender ist ein kleiner, drahtloser Sender mit einem roten Notruf-Knopf. Durch das Drücken des Knopfes wird der Notruf ausgelöst. Er kann als Armband oder Halskette getragen werden, ist staub- und wasserdicht und hat eine Funkreichweite von bis zu 50 Metern. Das Hausnotrufgerät stellt nach dem Drücken des Notruf-Knopfes eine automa-tische Sprechverbindung zur Malteser Notrufzentrale her. Es hat eine integrierte Freisprecheinrichtung und einen leistungsstarken Lautsprecher, sodass eine gute Verständigung zwischen dem Hausnotrufnutzer und der Malteser Notrufzentrale in der gesamten Wohnung gewährleistet ist.

Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es? Der Funksender sendet ein automatisches Signal zur Malteser Notrufzentrale aus, wenn die Batterie schwächer wird und gewechselt werden muss. Das Hausnotruf-gerät wiederum hat einen eingebauten Akku, sodass das Gerät auch bei Strom-ausfällen funktioniert und verfügt ebenfalls über einen roten Notruf-Knopf, über den der Notruf auch ausgelöst werden kann.

Wie wird der Hausnotruf installiert? Das Hausnotrufgerät wird normalerweise an die Strom- und Telefonsteckdose an-geschlossen, ist aber auch mit SIM-Karte ohne festen Telefonanschluss erhältlich. Dieses Gerät nutzt das digitale GSM-System (Global System for Mobile Commu-nications) und wird seit 2014 verstärkt eingesetzt. Hier wird der Notruf über das Handynetz abgegeben. Das schafft zusätzliche Sicherheit, wenn zum Beispiel der Festnetzanschluss ausfällt.

Wird bei einem Notruf automatisch der Rettungsdienst alarmiert? Nein, der Malteser Mitarbeiter in der Hausnotrufzentrale klärt persönlich mit dem Betroffenen, was passiert ist und was getan werden soll. Ist der Senior bei-spielsweise nur aus Versehen auf den Knopf gekommen, passiert gar nichts. Ist der Betroffene gefallen, hat sich aber nicht verletzt und braucht lediglich Hilfe beim Aufstehen, kann auch eine hinterlegte Vertrauensperson oder ein Mitarbeiter des Malteser Bereitschaftsdienstes kontaktiert werden. Erst wenn eine akute Erkran-kung oder Verletzung vorliegt oder der Auslösende sich nicht meldet, alarmieren die Malteser unmittelbar einen Rettungswagen.

Hausnotruf

Mehr Sicherheit durch GSM

Ansprechpartner

Peter Klein

Hausnotruf

Telefon: 06441 9494-229E-Mail: [email protected]

Auf einen Blick

Im Lahn-Dill-Kreis gab es 2014 681 Haus-

notruf kunden im Alter von durchschnitt-

lich 83 Jahren. Die Mit arbeiter des

Sozialen Hinter grund dienstes der

Malteser wurden zu 376, die Mit arbeiter

des Technischen Hintergrunddienstes zu

598 Einsätzen gerufen.

Page 13: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 11

Für Wohlbefinden, Fitness und Vitalität im Alter spielt eine gesunde vitaminreiche Ernährung eine entscheidende Rolle. Doch viele Senioren neigen dazu, zu wenig zu essen, weil sie Schwierigkeiten haben, selbst einkaufen zu gehen und daher zu wenig frische Lebensmittel im Haus haben. Auch das eigenständige Kochen fällt mit zunehmendem Alter immer schwerer. Deshalb verzichten viele Senioren auf eine warme Mahlzeit. Hier hilft der Malteser Menüservice.

Jeden Tag liefern Malteser Mitarbeiter im südlichen Lahn-Dill-Kreis und in der Wetterau mehr als 300 warme Mittagessen an Senioren aus. „In diesem Gebiet sind die Malteser der einzige Anbieter für warmes Essen auf Rädern. Gerade deshalb ist uns die Versorgung dort sehr wichtig“, betont Rüdiger Schaal, Dienststellenleiter der Malteser in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis und Hauptverantwortlicher für den Menüservice.

Besonderen Wert legen die Malteser auch auf die speziellen Bedürfnisse ihrer Kunden. „Unsere Mitarbeiter pflegen einen persönlichen Kontakt zu den Senioren.“ Dazu gehöre das tägliche Plaudern mit den Kunden ebenso wie das Einhalten von Sonderwünschen. „Der eine möchte sein Essen auf dem Küchentisch, die andere im Wohnzimmer platziert haben – mal mit oder ohne Deckel“, so Schaal.

Sicherheit für FamilienDer Menüservice hilft jedoch nicht nur für den Senioren selbst, in dem er ihnen einen Teil ihrer Selbstständigkeit und damit Lebensqualität in den eigenen vier Wänden erhält, sondern er gibt auch Angehörigen, die sich aus beruflichen Gründen oder aufgrund ihres Wohnorts nicht um die Ernährung ihrer Angehörigen kümmern können, ein gutes Gefühl. „Die Familien unserer Kunden können sich darauf ver-lassen, dass täglich jemand nach ihren Lieben sieht und sie etwas Gesundes auf den Tisch bekommen“, so Schaal. Der Malteser Service kann auch kurzfristig genutzt werden, wenn Söhne und Töchter einmal verreisen möchten. Zum Einstieg gibt es darüber hinaus immer die Möglichkeit ein Probemenü zum Testen zu bestellen – egal ob Sie es lieber deftig und herzhaft, leicht und gesund, exotisch oder vegetarisch mögen, Diabetiker sind oder Lebensmittelunverträglichkeiten haben, der Malteser Menüservice bietet ab-wechslungsreiche Gerichte für jeden Geschmack.

Menüservice

Warmes Essen direkt auf den Tisch

Ansprechpartnerinnen

Monika Kessler

Menüservice

Telefon: 06441 9494-236 Fax: 06441 9494-290E-Mail: [email protected]

Andrea Potdevin

Menü-Service

Telefon: 06441 9494-236E-Mail: [email protected]

Anna Strack

Menü-Service

Telefon: 06441 9494-236E-Mail: [email protected].

Page 14: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

12 | Jahresbericht 2014

Vor rund eineinhalb Jahren übernahm Anastasia von der Osten-Sacken die Leitung des Malteser Besuchs- und Begleitungsdienstes (BBD) in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis. Inzwischen hat die 44-Jährige einige Erfahrungen in ihrer Rolle gesammelt und die Ziele für ihr zehnköpfiges Team konkretisiert.

„Wir haben uns im letzten Jahr sowohl untereinander als auch mit den Senioren in Wetzlar intensiv ausgetauscht und uns gefragt, was die Bedürfnisse der älteren Menschen sind. Konkret heißt das: Wer sind die Menschen, die einsam leben und sich Gesellschaft wünschen? Wie sollen die Besuche oder Begleitdienste genau aus-sehen?“, erklärt die BBD-Leiterin.

„Dann sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Zukunft unseres Dienstes in der Betreuung im privaten Umfeld liegt.“ In Wetzlar und Umgebung gebe es viele Senioren, die allein leben und aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen könnten und sich ausgeschlossen fühlten. Das beträfe insbesondere diejenigen, die sich aufgrund ihrer finanziellen Si tua tion einen Aufenthalt im Seniorenheim nicht leisten könnten. „Diese Menschen wün-schen sich jemanden, der sich um sie kümmert, der ihnen zuhört und sich ganz ihnen widmet. Deshalb legen wir unseren Schwerpunkt in Zukunft auf die Eins-zu-eins-Betreuung von allein lebenden, alten und kranken Menschen.“

Die bisherige Zusammenarbeit mit hiesigen Seniorenheimen werde beibehalten, jedoch nicht ausgeweitet. Das sei mit der derzeitigen Helferzahl nicht möglich, so Osten-Sacken. 2014 kooperierte der Besuchsdienst unter anderem mit dem Alten-zentrum Wetzlar im Bereich der Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen.

Besuchs- und Begleitungsdienst

„Unser Schwerpunkt ist die Eins-zu-eins-Betreuung“

Ansprechpartnerin

Anastasia von der Osten-Sacken

Leiterin Besuchs- und Begleitungsdienst

Telefon: 06441 9494-200E-Mail: [email protected]

NEU: Besuchs- und Begleitungs-dienst mit Hund

Hunde beherrschen die Kunst der Kommunika-

tion perfekt. Ob groß oder klein, ein Hund bie-

tet immer Gesprächsstoff. Als Kampfschmu-

ser, Spielgefährte und treuer Begleiter besitzt

der sprichwörtlich beste Freund des Menschen

wahre Entertainer-Qualitäten. Diese positiven

Eigenschaften von Hunden wollen die Malte-

ser nutzen, um alten und kranken Menschen

den Alltag zu verschönern und einen soge-

nannten „Besuchs- und Begleitungsdienst mit

Hund“ aufbauen.

Interessierte Hundebesitzer sind herzlich

eingeladen, sich bei Desiree Geisel, Leiterin

Besuchsdienst mit Hund, zu melden und sich

über die Ausbildung im Besuchshunde-Team

und dessen Aufgaben zu informieren. Die

ersten offiziellen Besuche sind für Anfang Juli

vorgesehen.

Ansprechpartnerin

Desiree Geisel

Leiterin Besuchsdienst mit Hund

Telefon: 06441 9494-203E-Mail: [email protected]

Page 15: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 13

Ansprechpartner

Rüdiger Schaal

Dienststellenleiter

Telefon: 06441 9494-205E-Mail: [email protected]

Der Schulintegrationsdienst der Malteser Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis arbeitet primär mit Kindern im Grundschulalter, aber auch mit Schülern der Mittelstufe, die auf-grund ihrer Behinderung auf individuelle Betreuung im Schulalltag angewiesen sind. Dazu zählen beispielsweise Schüler mit herausforderndem Verhalten, die sich nicht konzentrieren können, mit besonderen Kommunikationsbedürfnissen, geistigen oder seelischen Behinderungen oder mit Bedarf an pflegerischen, medizinischen und therapeutischen Hilfen.

Inklusion heißt hierbei das übergeordnete Ziel, weiß Rüdiger Schaal. Als Dienststel-lenleiter der Malteser Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis ist er der Ansprechpartner für diesen Dienst und die ausgebildeten Malteser Schulbegleiter, die im südlichen Lahn-Dill-Kreis rund 30 Schüler bei der Bewältigung des Schulalltags und der Integration in den Klassenverband unterstützen. Der Dienst wird bei Vorliegen der notwendigen Voraussetzungen in der Regel von den Eltern direkt angefragt und die Einsatzkräfte nach Bedarf zugeteilt.

Jedes Kind hat einen Anspruch auf bestmögliche Unterstützung und Förderung, davon ist Schaal überzeugt. „Zumeist können wir eine Eins-zu-eins-Betreuung durch unsere Mitarbeiter sicherstellen“, erklärt der Malteser-Dienststellenleiter. Hierbei reicht die Spanne von wenigen Stunden in der Woche bei speziellen Handicaps bis zur Begleitung während der gesamten Unterrichtszeit.Jeder Schulbegleiter wird seitens der Malteser auf diese anspruchsvolle Tätigkeit vor-bereitet. „Unsere Mitarbeiter sind neben ausgebildeten Erziehern vorwiegend auch Personen, die bereits im Erziehungswesen tätig gewesen sind und eine entsprechende Eignung und Motivation hierfür mitbringen. „Auch Freiwilligendienstleistende können für diese besondere Aufgabe eingesetzt werden“, so Schaal, und fügt hinzu:

„Interessierte, die in diesem spannenden Feld Berufserfahrung sammeln möchten und über ein hohes Maß an Einsatzwillen und Belastbarkeit verfügen, können sich jederzeit für ein FSJ oder den Bundesfreiwilligendienst in diesem Bereich bewerben.“

Behindertenhilfe

Schulintegrationsdienst – Inklusion im Schulalltag

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14 | Jahresbericht 2014

Egal, ob Unterarm, Auge, Becken, Lunge, Fuß, Herz oder Kniegelenk, der mensch-liche Körper besteht aus vielen verschiedenen Körperteilen, die alle an bestimmten Krankheiten leiden oder verletzt werden können. Doch welche Arten von Gebre-chen gibt es eigentlich, wie stelle ich fest, welche Erkrankung vorliegt, und wenn ich das weiß, was mache ich dann? Mit Fragen wie diesen hat sich die Malteser Jugend in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis 2014 auseinandergesetzt.

„Die Erste-Hilfe war im letzten Jahr unser Hauptthema“, sagt Ortsjugendsprecherin Anna Ruppik: „In fast jeder unserer wöchentlichen Gruppenstunden haben wir uns ein Körperteil angeschaut, über mögliche Erkrankungen und die passenden Erste-Hilfe-Maßnahmen gesprochen und diese ausprobiert.“

Anderen Helfen und Verantwortung übernehmen gehören zum zentralen Selbstver-ständnis der Malteser Jugend. Vor diesem Hintergrund haben die Malteser auch 2014 wieder Jugendliche zu Gruppenleitern ausgebildet. Inzwischen gibt es 7 Gruppen-leiter und Gruppenleiterassistenten, die Ruppik unter anderem bei der Durchfüh-rung und Planung der Gruppenstunden oder bei den anderen Aktivitäten unter-stützen. „Wir haben inzwischen ein tolles Team aus 15 engagierten Jugendlichen aufgebaut. Das ist super, weil die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wer-den kann und jeder seine Stärken – sei es bei kreativen Dingen wie Basteln, Backen oder eben im Erste-Hilfe-Bereich – ausleben kann“, so Ruppik.

Besonders wichtig für eine funktionierende Jugendgruppe sind gemeinschaftliche Erlebnisse. Ein Highlight war hierbei das Pfingstzeltlager der Malteser im Bistum Limburg, das dieses Mal in Wetzlar stattfand. Außerdem nahm die Malteser Jugend an einer gemeinsamen Kanutour mit der Malteser Jugend Köln auf der Lahn sowie dem Bundeszeltlager der Malteser Jugend in Paderborn teil und unternahm einen Ausflug in den Kletterwald Gießen.

Auch das soziale Engagement und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Jugendthemen kamen 2014 nicht zu kurz: Unter anderem gab es einen Infoabend zum Thema Cybermobbing, bei dem sich die Jugendlichen von einem Experten über die Gefahren in Sozialen Netzwerken aufklären ließen und die Grup-pe veranstaltete eine Nikolaus-Aktion für die Bewohner des Altenwerks Solmser Heim in Braunfels.

Neue Kindergruppe: die Maltinis Im Oktober 2014 wurde mit den „Maltinis“ ein neues Gruppenangebot für Kinder ab 6 Jahren gegründet. Auch hier hat Anna Ruppik die Gruppenleitung übernom-men. Dem Thema Erste-Hilfe nähern sich die Kinder hierbei in kurzen altersge-rechten Einheiten auf spielerische Art und Weise. Außerdem geht es darum, die indi-viduellen Kenntnisse und Fertigkeiten der Kinder zu fördern. „Wir wollen, dass die Kinder gemeinsam Spaß haben und ihnen sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten aufzeigen – unabhängig von Computer, Smartphone oder Spielekonsolen.“ Es wird gespielt und gebastelt, es werden Ausflüge unternommen, aber auch gesellschaftliche Probleme vermittelt.

Malteser Jugend

„Unser Hauptthema war die Erste-Hilfe“

Ansprechpartnerin

Anna Ruppik

Ortsjugendsprecherin

Telefon: 06441 9494-228E-Mail: [email protected]

Termine

Die Gruppenstunden der Malteser

Jugend finden immer montags in der Zeit

zwischen 17:30 und 19:00 Uhr statt.

Die „Maltinis“ treffen sich in ungeraden

Wochen immer mittwochs von 16:30 Uhr

bis 17:30 Uhr. Beide Gruppenangebote

finden im Malteser-Zentrum, Christian-

Kremp-Straße 17, in Wetzlar statt.

Interessierten Eltern und Kindern steht

Anna Ruppik rund um die Jugend- und

Maltini-Gruppenstunden zur Verfügung.

Page 17: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 15

Ehrenamtliche Malteser aus dem Lahn-Dill-Kreis, die sich einmal pro Woche mit Grundschülern mit Migrationshintergrund oder sozialen und schulischen Problemen treffen, um gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen – das ist das Konzept der Malte-ser Schülerpaten. Hintergrund dieses Ansatzes ist folgender: Die Chancen für einen erfolgreichen Bildungsweg hängen gerade in Deutschland sehr stark vom familiären und sozialen Umfeld ab. Komplizierte Familienverhältnisse, mangelnde Deutsch-kenntnisse, finanzielle Engpässe sind einige von vielen Gründen, die dazu führen können, dass Kinder frühzeitig den Anschluss in der Schule zu verlieren drohen.

„Diesen Kindern fehlen Menschen, die sich Zeit für sie nehmen und ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie brauchen, um Selbstbewusstsein oder auch soziale Kompetenzen zu entwickeln“, erklärt Philip Endres, ehrenamtlicher Malteser Referent für das Schülerpatenprojekt. „So geht es zum Beispiel dem achtjährigen Lucas*. Er hat drei Geschwister und seine alleinerziehende Mutter hat gar nicht die Zeit oder die finanziellen Mittel, um mit ihm etwas zu unternehmen. Das macht er dann mit seiner Patin“, so Endres. Ein gemeinsames Eisessen gehört dabei ebenso dazu wie der Besuch des Tierparks oder einer Bücherei. Es geht darum, die Ent-wicklung der Kinder insgesamt zu fördern. Mit einer sinnvollen Freizeitgestaltung oder Gesprächen – immer in Absprache mit den Eltern. Die Treffen finden je nach Wunsch im Gemeindehaus, im Rahmen der Nachmittagsbetreuung in der Schule oder draußen statt.

Die Projekt Schülerpatenschaften gibt es im Lahn-Dill-Kreis seit zwei Jahren. Die Malteser kooperieren hierbei unter anderem mit der Dalheim-Schule in Wetzlar, der Gesamtschule Schwingbach in Hüttenberg, der Comenius-Schule-Herborn und der Grundschule Solms. Alle Schülerpaten sind entsprechend geschult und werden von den Maltesern bei Bedarf auch bei pädagogischen und rechtlichen Fragen begleitet und im Rahmen regelmäßiger Treffen beraten. Weitere Schülerpaten sind Endres herzlich willkommen: „Je mehr Menschen sich als Schülerpaten engagieren, desto mehr Kindern kann geholfen werden.“

Jugend und Schule

Schülerpatenschaften – sinnvolle Freizeit-gestaltung für Kinder

Ansprechpartner

Philip Endres

Leiter Schülerpatenschaften

Telefon: 06441 9494-251E-Mail: [email protected]

*Name geändert.

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16 | Jahresbericht 2014

Für die 131 Malteser Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis war 2014 ein spannendes Jahr. Ein Höhepunkt war die Auszeichnung der Schulsanitäter der Gesamtschule Solms mit dem Schulsanitätsdienstpreis des Malteser Hilfsdienst e.V. im Oktober. Der Preis wird deutschlandweit jährlich an die zehn besten Malteser Schulsanitätsdienste vergeben und wurde den Schülern von Hilfsdienst-Präsident Constantin von Brandenstein-Zeppelin persönlich überreicht.

Einen weiteren Preis gab es 2014 für eine Gemeinschaftsaktion des Schulsanitätsdiens-tes der Gesamtschule Solms mit der Malteser Jugend Wetzlar: Zusammen drehten die Kinder und Jugendlichen einen Kurzfilm mit dem Titel „Wir machen MUT, denn HELFEN tut gut“. Ziel des Projekts ist es, Menschen dafür zu sensibilisieren, wie wichtig und leicht durchführbar lebensrettende Sofortmaßnahmen und Erste Hilfe sind, und zu zeigen, dass der größte Fehler darin besteht, nicht zu helfen. Das Video ist bei Youtube unter dem Filmtitel sowie unter folgendem Link zu finden: https://youtu.be/MPCbIcb3ls0. Für das Filmprojekt erhielt die Gruppe den Kreativ-Sonderpreis des Malteser Hilfsdienst e.V. Beide Preise sind mit 500 Euro dotiert.

Darüber hinaus gab es neben den Einsätzen im Schulalltag und bei Schulveranstal-tungen mehrere Aktionen und Veranstaltungen, bei denen die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter sich Einblicke in die Arbeit des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes verschaffen konnten. So auch beim Sommerfest der Lahntal schule. Hier waren die Malteser mit einem Rettungswagen vor Ort. Gemeinsam zeigten Einsatz sanitäter aus dem Wetzlarer Katastrophenschutz und Schulsanitäter Schülern, wie eine Herzlungenwiederbelebung funktioniert. Einen Überblick über weitere Aktionen der Malteser Schulsanitätsdienste geben die Bilder oben.

Schulsanitätsdienst

Sie haben den Mut, zu helfen Ansprechpartner

Emanuel Schönfeld

Leiter Schulsanitätsdienst

Telefon: 06441 9494-221E-Mail: [email protected]

Auf einen Blick

Malteser Schulsanitätsdienste gibt es

an der Gesamtschule Solms, in Gießen,

an der Willy-Brandt-Schule, an der

Eichendorffschule, der Werner-von-

Siemens-Schule und der Ludwig Erk

Schule in Wetzlar, der Carl-Kellner-Schule

Braunfels, der Gesamtschule Schwing-

bach in Rechtenbach, der Lahntalschule

in Lahnau, Johannvon-Nassau-Schule in

Dillenburg sowie der Comenius-Schule in

Herborn.

Februar 2014: Tag der offenen Tür an der Gesamtschule Solms. Der Malteser Hilfsdienst unterstützte die Schulveranstaltung mit der Präsentation eines Rettungs-wagens und kostenloser Blutdruckmessung. Der Schulsanitätsdienst an der Gesamt-schule Solms besteht seit 10 Jahren. Aktuell sind es ca. 30 Schulsanitäter im Alter von 11 bis 17 Jahren.

Juni 2014: Tag der Vereine an der Gesamtschule Solms. Emanuel Schönfeld und Till Heller stellten den Malteser Hilfsdienst als Verein an der Gesamtschule Solms vor, übten mit den Schülern, wie man Druckverbände macht. Außerdem zeigten die Mal-teser Fünft- und Sechstklässlern wie man aus einem Verbandpäckchen einen kleinen Fußball zur WM basteln kann.

Oktober 2014: Besuch im Malteser Zentrum. Schulsanitäter der Lahntal Schule aus Lahnau besuchten die Malteser in der Dienststelle in der Christian-Kremp-Straße. Neben einer Besichtigung der Hallen des Katastrophenschutzes und der Einsatz-fahrzeuge durften die Schüler Malteser Einsatz- und Rettungssanitäter zu ihrem beruflichen Werdegang und den jeweiligen Aufgabengebieten befragen.

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Jahresbericht 2014 | 17

Der Auslandsdienst der Malteser im Lahn-Dill-Kreis hat sich 2014 mit der Weiterent-wicklung der Aktion „Hoffnungszeichen“ in Bosnien und Herzegowina beschäftigt. Nach mehr als 20 Jahren des Engagements auf dem Balkan bilden die neuen, spen-denbasierten Projekte einen anderen Ansatz als die bisherigen Weihnachtspäckchen-lieferungen für Kinder und die Hilfsgüterlieferungen.

Im Kern geht es um die Akquise von Spenden für konkrete Projekte in Bosnien und Herzegowina, um arme Familien zu unterstützen: sei es mit Schulbüchern für Kinder, die dort sehr teuer sind, Gewächshäusern, um Menschen mit posttraumatischen Bela-stungssyndromen, die keine Arbeit haben oder nicht arbeiten können, eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten, Begegnungen zwischen den verschiedenen Ethnien zu ermög-lichen oder Wiederaufbau- oder Renovierungsmaßnahmen von Häusern zu leisten.

Im Rahmen eines Treffens der Leiter Auslandsdienst der Malteser in der Diözese Limburg wurde vereinbart, dass sich der Auslandsdienst Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis zukünftig auf Projekte in der Großgemeinde (Opcina) Novi Travnik mit etwa 25.000 Einwohnern konzentriert. Sie liegt im Kanton Zentralbosnien der Föderation, einer stark bewaldeten Mittelgebirgslandschaft mit Höhen bis über 1.400 Meter und ist mehrheitlich von Kroaten bevölkert. Hauptort der Gemeinde ist die gleichnamige Stadt Novi Travnik. Sie liegt etwa 70 km nordwestlich der Hauptstadt Sarajevo.

Horst Kasperski, Leiter Auslandsdienst in Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis hat die Stadt be-reits mehrmals besucht und Kontakte insbesondere zu einer lokalen Schule geknüpft. Ziel wird es sein, die neuen Hoffnungszeichen Bildung, Begegnung, Beschäftigung und Begleitung vor Ort auf den Weg zu bringen, um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Ein erstes Projekt soll 2015 im Rahmen des Hoffnungszeichens Bildung mit der Schule durchgeführt werden. Dafür bittet Kasperski die Wetzlarer Bevölkerung um Spenden.

Darüber hinaus unterstützte der Wetzlarer Auslandsdienst im vergangenen Jahr die Malteser aus Fulda bei Hilfsgüterlieferungen nach Bosnien und Herzegowina und Rumänien. Unter anderem wurden 100 Aulastühle des Gymnasiums Dillenburg nach Bosnien und Herzegowina sowie 40 Krankenbetten des Krankenhauses Wetzlar nach Rumänien gebracht.

Weitere Informationen und Materialien zur neuen Aktion Hoffnungszeichen sowie aktuelle Reise- und Projektberichte finden Sie unter www.malteser-auslandsdienst-limburg.de bzw. in der neuen Auslandsdienstbroschüre, die wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung stellen.

Auslandsdienst

Unterstützung für Novi Travnik

Ansprechpartner

Horst Kasperski

Leiter Auslandsdienst

Telefon: 06441 9494-298E-Mail: [email protected]

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18 | Jahresbericht 2014

Seit April 2014 leitet Thomas Loh das Altkleiderreferat der Malteser im Lahn-Dill-Kreis. Für jeden, der sich fragt, was diese Tätigkeit eigentlich beinhaltet, hat der 42-jährige eine passende Erklärung parat: „Ich bin verantwortlich für die Akquise neuer Altkleidercontainerplätze, deren Wartung und Instandhaltung sowie die Überwachung der pünktlichen Entleerung.“ Außerdem steht Loh den Bürgern des Lahn-Dill-Kreises bei Fragen zum Thema Malteser Altkleidersammlung oder bei Be-schwerden, wenn Altkleidercontainerstandorte vermüllt oder Container voll sind, als Ansprechpartner zur Verfügung. „Ich stehe in ständigem Kontakt zum Entleerungs-team, das wenn nötig, einen Container binnen 24 Stunden leeren oder austauschen kann.“

Auch aus seiner Motivation für diese Aufgabe macht Loh kein Geheimnis: „Alt-kleider sammeln ist nicht nur sinnvolles Recycling und aktiver Umweltschutz, son-dern auch ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung und Finanzierung der ehrenamtlichen Dienste der Malteser in Wetzlar“, ist Loh überzeugt, und fügt hinzu: „Wenn das Logo der Malteser auf einem Container zu sehen ist, ist eine faire und extern über-prüfte, karitative Verwertung und Verwendung der Einnahmen garantiert.“ Dafür arbeiten die Malteser mit der zertifizierten Verwertungsfirma FWS zusammen. Diese leert die Container regelmäßig und führt sie einer professionellen Sortierung zum weiteren Tragen oder zur stofflichen Verwertung zu.

„Die Kleidung wird pro Tonne an die Malteser vergütet und der Erlös fließt direkt den sozialen Projekten der Malteser zu. Das unterscheidet unsere Sammlung und die der anderen Hilfsorganisationen von denen der gewerblichen Sammel unter-nehmen“, stellt der Malteser klar: „Jeder Altkleidercontainer ist eine Finanzspritze für die wichtige soziale Arbeit unserer Helfer.“ Darum wirbt er bei den Kommunen aber auch bei Firmen und Privatleuten um neue Stellplätze. Im vergangenen Jahr konnten 11 weitere Altkleidercontainer aufgestellt werden. Aktuell befinden sich 77 Container an 55 Standorten im Lahn-Dill-Kreis. „Da ist definitiv 2015 noch Luft nach oben“, lacht Loh.

Eine Übersicht aller Altkleidercontainer-Standorte im Lahn-Dill-Kreis finden Sie auf unserer Homepage unter: www.malteser-wetzlar.de/dienste-und-leistungen/weitere-dienstleistungen/altkleider

Sollte Ihre Stadt/Gemeinde hier noch nicht aufgeführt sein, haben wir leider noch keinen geeigneten Stellplatz in Ihrer Stadt/Gemeinde gefunden. Sollten Sie über ein Grundstück verfügen, auf dem wir einen Altkleidercontainer aufstellen können, würden wir uns freuen, wenn Sie uns die Erlaubnis erteilen würden um somit unsere Arbeit tatkräftig zu unterstützen.

Altkleidercontainer

Altkleider unterstützen ehrenamtliche Dienste

Ansprechpartner

Thomas Loh

Leiter Altkleider

Telefon: 06441 9494-252E-Mail: [email protected]

Page 21: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 19

Malteser Hilfsdienst e.V.: Führungskreis

Boris Falkenberg

Kreis- und Stadtbeauftragter/Leiter EinsatzdiensteTelefon: 06441 9494-209E-Mail: [email protected]

Mathias Winter

Stellv. StadtbeauftragterTelefon: 06441 9494-270E-Mail: [email protected]

Marc Naumann

Ehrenamtlicher GeschäftsführerTelefon: 06441 9494-203E-Mail: [email protected]

Romina Karrach

Referentin SanitätsdiensteTelefon: 06441 9494-246E-Mail: [email protected]

Anastasia von der Osten-Sacken

Leiterin soziales EhrenamtTelefon: 06441 9494-200E-Mail: [email protected]

Michael Mack

Referent Realistische UnfalldarstellungTelefon: 06441 9494-228E-Mail: [email protected]

Horst Kasperski

Leiter AuslandsdienstTelefon: 06441 9494-298E-Mail: [email protected]

Franz Langsdorf

PfarrbeauftragterTelefon: 06441 9494-200E-Mail: [email protected]

Peter Kollas

OrtsseelsorgerTelefon: 06441 9494-0

Helen Schneider

HelfervertreterinTelefon: 06441 9494-0E-Mail: [email protected]

Noah Rothgerber

HelfervertreterTelefon: 06441 9494-0E-Mail: [email protected]

Thomas Debus

Leiter Notfallvorsorge/RettungsdienstTelefon: 06441 9494-230E-Mail: [email protected]

Alexander Jakob

Leiter AusbildungTelefon: 06441 9494-221E-Mail: [email protected]

Thomas Loh

Leiter AltkleiderTelefon: 06441 9494-240E-Mail: [email protected]

Emanuel Schönfeld

Leiter SchulsanitätsdienstTelefon: 06441 9494-221E-Mail: [email protected]

Philip Endres

Leiter SchülerpatenTelefon: 06441 9494-251E-Mail: [email protected]

N. N.

Referent ÖffentlichkeitsarbeitTelefon: 06441 9494-225E-Mail: [email protected]

Dr. Edgar Pinkowski

OrtsarztTelefon: 06441 9494-222E-Mail: [email protected]

Anna Ruppik

OrtsjugendsprecherinTelefon: 06441 9494-228E-Mail: [email protected]

Page 22: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

20 | Jahresbericht 2014

Rüdiger Schaal

Dienststellenleiter Telefon: 06441 9494-205E-Mail: [email protected]

Peter Klein

Hausnotruf Telefon: 06441 9494-229E-Mail: [email protected]

Monika Kessler

Menüservice Telefon: 06441 9494-236E-Mail: [email protected]

Anna Strack

MenüserviceTelefon: 06441 9494-236E-Mail: [email protected]

Claus Kemp

Bildungszentrum HRSTelefon: 06441 94 94-100E-Mail: [email protected]

Christine Wagner

Fahrdienst Telefon: 06441 9494-217E-Mail: [email protected]

Andrea Potdevin MenüserviceTelefon: 06441 9494-236E-Mail: [email protected]

Rita de Silvio

VerwaltungTelefon: 06441 9494-204E-Mail: [email protected]

Malteser Hilfsdienst gGmbH

Impressum

Malteser Hilfsdienst e.V. Malteser Zentrum Wetzlar/Lahn-Dill-KreisChristian-Kremp-Straße 1735578 Wetzlar

V.i.S.d.P.: Gudrun Preßler, Referentin Presse und FundraisingTelefon: 06431 9488-541 Telefax: 06431 9488-100 E-Mail: [email protected]

Konzept, Redaktion, Text: Gudrun PreßlerGestaltung, Layout: Thomas Häfner · Foto & DesignFotos: Titelseite, S. 2, 4, 5, 6 u., 8 u., 10 u. r., 11 o. r.,12 u. r., 13 M., 14, 15 M., 16, 17 M., 18

o. r., 19, 20, 26 o. M., r., M. l. Malteser Wetzlar/Lahn-Dill; Titelseite u. l., 9, 15 u., 25 Karolina Kasprzyk; S. 3, 17 o. privat; S. 6 o., 7, 26 u. M. GS_Klindworth; S. 8 o., 10 o., r., 11 o. l., 11 u. r., 12 o., 23, 26 l. o., u. l. GS; S. 13 o., 13 u., 26 M., u. r. © Katha-rina Eckhardt_FD; S. 15 o. © Christian Schwier – Fotolia.com, S. 15 M. © Picture-Factory – Fotolia.com; S. 18 u. Thomas Häfner Foto & Design; S. 21 Gudrun Preßler; S. 24 © niyazz – Fotolia.com

Mitarbeit: Boris Falkenberg, u. a.

Page 23: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 21

Bistum Limburg

Page 24: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

22 | Jahresbericht 2014

Malteser-Standorte im Bistum Limburg

Innerhalb der Diözese Limburg gibt es 12 Orts- und Kreisgliederungen sowie 22 hauptamtliche Dienststellen mit rund 660 Mitarbeitern. Darüber hinaus gibt es diözesanweit derzeit 2.856 ordentliche Mitglieder, davon sind 1.757 aktive Mitglieder. Zudem ca. 33.300 Fördermitglieder und passive Mitglieder sowie 171 Kinder und Jugendliche in der Malteser Jugend. Sie alle werden vom Diözesanleiter als Gesicht der Malteser im Bistum Limburg repräsentiert.

BIST

UM

LIM

BUR

G

Dienste und Leistungen

Christlich und engagiert: Der Malteser Hilfsdienst

setzt sich getreu dem seit 900 Jahren gültigen

Leitsatz des Malteserordens „Tuitio fi dei et obsequium

pauperum“ (Bezeugung des Glaubens und Hilfe den

Bedürftigen) für Bedürftige ein. Dieses Selbst-

verständnis haben auch unsere haupt- und ehren-

amtlichen Helfer im Bistum Limburg verinnerlicht. Sie

leisten professionelle Arbeit in diesen Bereichen:

Ehrenamtlich geprägte Dienste:

Katastrophenschutz/Sanitätsdienst

Erste Hilfe Ausbildung

Pfl egeausbildung

Hilfen für Pfl egende Angehörige von

Menschen mit Demenz

Besuchsdienste für Senioren

Malteser Migranten Medizin

Malteser Jugend

Schulsanitätsdienst

Auslandsarbeit/Osteuropahilfe

Sozialunternehmerische Dienste:

Rettungsdienst/Krankentransport

Krankenfahrdienst und Fahrdienst für

Menschen mit Behinderungen

Malteser Menü Service

Hausnotruf

Drogenhilfe

Dienstleistungen 2014 insgesamt

39.618 Notfalleinsätze mit Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen

5.472 Krankentransporte

12.646 Krankenfahrdienste

11.576 Teilnehmer in den verschiedenen Erste-Hilfe-Kursen

442 Teilnehmer bei Sozialpfl egerischen Ausbildungsangeboten

4.144 Hausnotrufkunden

207.126 verteilte Portionen im Malteser Menüservice/Essen auf Rädern

Bad HomburgFriedrichsdorf

Niederselters

Bad Camberg

Wetzlar/Lahn-Dill-KreisBraunfels

Usingen

Rod an der Weil

Frankfurt am Main

Nastätten

Limburg

NiederneisenDiez

Limburg-Eschhofen

Hadamar

Wallmerod

Oestrich-Winkel

KiedrichWiesbaden

Kelkheim/Main-Taunus-Kreis

Eltville

Page 25: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Jahresbericht 2014 | 23

Dienstleistungen 2014 insgesamt

39.618 Notfalleinsätze mit Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen

5.472 Krankentransporte

12.646 Krankenfahrdienste

11.576 Teilnehmer in den verschiedenen Erste-Hilfe-Kursen

442 Teilnehmer bei Sozialpfl egerischen Ausbildungsangeboten

4.144 Hausnotrufkunden

207.126 verteilte Portionen im Malteser Menüservice/Essen auf Rädern

Ehrenamtsstrategie 2020

Gute Gründe für ein Engagement im Malteser Hilfsdienst

Wie im Jahresbericht 2013 angekündigt, gingen im letzten Jahr die Anstrengungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Ehrenamt im Malteser Hilfsdienst e.V. weiter. Viele Maßnahmen setzen dabei auf die Stärkung der Malteser Gemeinschaft. Denn: Malteser ist man nicht allein.

Deshalb gibt es Einführungsseminare für neue Helfer, in denen sie über die Geschichte und die Strukturen der Malteser informiert werden und erfahren, in welchen Bereichen sich die Malteser engagieren. Je nachdem, für welchen Dienst sich ein Ehrenamtlicher entscheidet, bekommt er qualifi zierende, kostenlose Aus- und Fortbildungen, ein klares Aufgabenprofi l sowie – falls nötig – eine entsprechende Dienstbekleidung und Ausrüstung. Zum Qualitätsanspruch der Malteser gehören hierbei auch der Arbeitsschutz und eine umfassende Versicherung für die Helfer während ihrer Einsatzzeiten.

Bei Fragen gibt es für jeden Dienstbereich direkte Ansprechpartner (Diensteleiter) und Führungs-persönlichkeiten (Beauftragte) vor Ort sowie Unterstützungsleistungen durch die hauptamt-liche Diözesan geschäftsstelle in Limburg. Außerdem informiert der vierteljährlich erscheinende Newsletter namens „Malteser IN FORM“ sowie das „Malteser Magazin“ die Ehrenamtlichen über die wichtigsten Entscheidungen und Entwicklungen des Verbandes im Bistum Limburg und auf Bundesebene.

Diese Unterstützungs- und Informationskul-tur bildet die Grundlage für den innerver-bandlichen Austausch. Hierzu wird es Ende 2015 zudem eine Gesamt-Helfer-Befragung geben, wie weit die Malteser die Vision

„Wir begeistern für das Ehrenamt“ schon mit Leben gefüllt haben. Für die ehrenamt-lichen Führungskräfte gibt es zusätzliche Austausch-Angebote, um sie bei der Planung von lokalen Maßnahmen aber auch der fi nanziellen Aspekte im Leben einer Gliede-rung zu begleiten. Dazu zählen zum Beispiel spezielle Tagungen und Jahresgespräche mit der Diözesanleitung.

Zur Verbandskultur gehören bei den Maltesern auch der Dank und die Wertschätzung für den Einsatz der Ehrenamtlichen. Dass es darauf ankommt, erfahren Ehrenamtliche immer wieder – sei es durch offi zielle Auszeichnungen, kleine Gesten oder gemeinsame Feste.

Wie erfolgreich diese Maßnahmen sind, zeigen die Zahlen der neuen Helfer. Seit dem Start der neuen „Ehrenamtsstrategie 2013“ kamen jährlich 100 neue Helfer im Bistum Limburg dazu. Sie engagieren sich in bereits bestehenden Diensten oder haben neue gegründet. So zum Beispiel den Besuchs- und Begleitungsdienst mit Hund für Einsame und Kranke im Landkreis Limburg-Weilburg, den es bald auch in Wetzlar geben wird.

Bleibt noch der Hinweis, dass dieser Prozess der Veränderungen eingebettet oder getragen ist von einer neuen geistlichen Ausstreckung nach Gott. Deshalb werden auch hier neue Angebote für Glaubenserfahrungen für die Helfer geschaffen.

BIST

UM

LIM

BUR

G

Page 26: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

24 | Jahresbericht 2014

Im Fokus: Interkulturelle und -religiöse Toleranz

20 Jahre nach dem Dayton-Abkommen„Hoffnungszeichen Begegnung“ setzen

Die Malteser Jugend und der Auslandsdienst der Malteser in der Diözese Limburg haben sich 2014 dazu entschlossen, ein gemeinsames Projekt zum Thema Völkerverständigung auf den Weg zu bringen und ein „Hoffnungszeichen“ für interkulturelle und-religiöse Toleranz und Begegnung zu setzen. Anlass sind nicht nur die aktuellen weltweiten Entwicklungen, sondern auch das bereits seit mehr als 20 Jahren bestehende Engagement des Auslandsdienstes im multiethnischen Bosnien und Herzegowina. 2015 jährt sich das Friedensabkommen von Dayton, das dem Bosnien-Krieg nach drei Jahren des Blutvergießens ein Ende setzte, 2015 zum zwanzigsten Mal. Dieser Krieg, das sollte man in Erinnerung behalten, der direkt an Europas damaliger Außengrenze stattfand, forderte in den Jahren von 1992 bis 1995 rund 100.000 Todesopfer.

Seither hat sich in Bosnien und Herzegowina wenig verändert. Nach wie vor leben die verschie-denen ethnischen Gruppen voneinander getrennt. Es gibt Schulen für Kroaten, Serben, Bosnier sowie für Muslime und Katholiken. Nur wenige Schulen unterrichten alle Ethnien gemeinsam. Vor diesem Hintergrund wurde das „Hoffnungszeichen Begegnung“ entwickelt, das darauf abzielt, Jugendliche aus allen genannten ethnischen und religiösen Gruppen zusammenzubringen, gezielt deren Dialog zu fördern und sie für eine hilfsbereite Grundeinstellung gegenüber ihren Mitschülern - egal ob christlich oder muslimisch - zu begeistern.

Umgesetzt wird dieses Hoffnungszeichen bereits durch einige Malteser Schulsanitätsdienste in bosnischen Schulen, das Theaterprojekt geht jedoch noch einen Schritt weiter. Es wird es einen deutsch-bosnischen Schüleraustausch geben: Bosnische Jugendliche werden nach Deutschland reisen, in deutschen Gastfamilien wohnen und deutsche Jugendliche werden nach Bosnien fl iegen, um die Lebensverhältnisse und die Kultur der Menschen dort kennen zu lernen. Im Rahmen des Austauschs werden beide Schülergruppen mit Cara Basquit, Malteser Referentin für Jugend und Schule und studierte Theaterpädagogin, ein Theaterstück erarbeiten. Beide Theaterstücke werden am 18. und 19. Juli in Deutschland (20:00 bzw. 17:00 Uhr im Walderdorffer Hof, Limburg) und am 22. Juli in Bosnien präsentiert.

Neben der Wirkung auf die bosnischen Schüler, hoffen die Malteser auch bei den deutschen Schü-lern Verständnis für die Ungerechtigkeit im Verhältnis von Deutschland und den mittel- und ost-europäischen Ländern wie Bosnien-Herzegowina zu wecken. Der Wunsch ist es, dass diese Schüler zu Multiplikatoren werden, die nicht nur die Erfahrungen mit anderen Ethnien und Konfessionen an andere Jugendliche weitergeben und sie dafür zu begeistern, sich als neue Helfer des Malteser Auslandsdienstes zu engagieren.

Das Hoffnungszeichen Begegnung ist eines von vier Hoffnungszeichen, die in Bosnien und Her-zegowina Projekte mit dem Tenor „Hilfe zur Selbsthilfe“ fördern sollen. Weitere Informationen zum Theaterprojekt sowie den anderen Hoffnungszeichen sind unter www.malteser-auslandsdienst-limburg.de zu fi nden.

BIST

UM

LIM

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Page 27: Jahresbericht Wetzlar 2014 online und e-mail version

Im Fokus: Interkulturelle und -religiöse Toleranz

20 Jahre nach dem Dayton-Abkommen„Hoffnungszeichen Begegnung“ setzen

Die Malteser Jugend und der Auslandsdienst der Malteser in der Diözese Limburg haben sich 2014 dazu entschlossen, ein gemeinsames Projekt zum Thema Völkerverständigung auf den Weg zu bringen und ein „Hoffnungszeichen“ für interkulturelle und-religiöse Toleranz und Begegnung zu setzen. Anlass sind nicht nur die aktuellen weltweiten Entwicklungen, sondern auch das bereits seit mehr als 20 Jahren bestehende Engagement des Auslandsdienstes im multiethnischen Bosnien und Herzegowina. 2015 jährt sich das Friedensabkommen von Dayton, das dem Bosnien-Krieg nach drei Jahren des Blutvergießens ein Ende setzte, 2015 zum zwanzigsten Mal. Dieser Krieg, das sollte man in Erinnerung behalten, der direkt an Europas damaliger Außengrenze stattfand, forderte in den Jahren von 1992 bis 1995 rund 100.000 Todesopfer.

Seither hat sich in Bosnien und Herzegowina wenig verändert. Nach wie vor leben die verschie-denen ethnischen Gruppen voneinander getrennt. Es gibt Schulen für Kroaten, Serben, Bosnier sowie für Muslime und Katholiken. Nur wenige Schulen unterrichten alle Ethnien gemeinsam. Vor diesem Hintergrund wurde das „Hoffnungszeichen Begegnung“ entwickelt, das darauf abzielt, Jugendliche aus allen genannten ethnischen und religiösen Gruppen zusammenzubringen, gezielt deren Dialog zu fördern und sie für eine hilfsbereite Grundeinstellung gegenüber ihren Mitschülern - egal ob christlich oder muslimisch - zu begeistern.

Umgesetzt wird dieses Hoffnungszeichen bereits durch einige Malteser Schulsanitätsdienste in bosnischen Schulen, das Theaterprojekt geht jedoch noch einen Schritt weiter. Es wird es einen deutsch-bosnischen Schüleraustausch geben: Bosnische Jugendliche werden nach Deutschland reisen, in deutschen Gastfamilien wohnen und deutsche Jugendliche werden nach Bosnien fl iegen, um die Lebensverhältnisse und die Kultur der Menschen dort kennen zu lernen. Im Rahmen des Austauschs werden beide Schülergruppen mit Cara Basquit, Malteser Referentin für Jugend und Schule und studierte Theaterpädagogin, ein Theaterstück erarbeiten. Beide Theaterstücke werden am 18. und 19. Juli in Deutschland (20:00 bzw. 17:00 Uhr im Walderdorffer Hof, Limburg) und am 22. Juli in Bosnien präsentiert.

Neben der Wirkung auf die bosnischen Schüler, hoffen die Malteser auch bei den deutschen Schü-lern Verständnis für die Ungerechtigkeit im Verhältnis von Deutschland und den mittel- und ost-europäischen Ländern wie Bosnien-Herzegowina zu wecken. Der Wunsch ist es, dass diese Schüler zu Multiplikatoren werden, die nicht nur die Erfahrungen mit anderen Ethnien und Konfessionen an andere Jugendliche weitergeben und sie dafür zu begeistern, sich als neue Helfer des Malteser Auslandsdienstes zu engagieren.

Das Hoffnungszeichen Begegnung ist eines von vier Hoffnungszeichen, die in Bosnien und Her-zegowina Projekte mit dem Tenor „Hilfe zur Selbsthilfe“ fördern sollen. Weitere Informationen zum Theaterprojekt sowie den anderen Hoffnungszeichen sind unter www.malteser-auslandsdienst-limburg.de zu fi nden.

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Vorstand

Nikolaus Graf von Plettenberg

Diözesanleiter

Dr. Stefanie de Frênes

Diözesanoberin

Gregor-Alexander Goetz

Diözesangeschäftsführer Telefon: 06195 9976-23E-Mail: [email protected]

Sebastian Mählmann

Stellvertretender Diözesangeschäftsführer Telefon: 06431 9488-540E-Mail: [email protected]

Clementine Perlitt Stellv. Diözesanleiterin

Monika Gräfi n Magnis

Stellv. Diözesanoberin

Dr. Raimund Mühlhaus

Diözesanarzt

Dompfarrer Gereon Rehberg

Diözesanseelsorger

zurzeit vakant (Stand 4/2015)

Finanzkurator

Jan-Friedrich Klier

Diözesanjugendsprecher

Torsten Gunnemann

Vertreter des Diözesancaritasverbandes

Michael Gies

Helfervertreter

Boris Falkenberg

Helfervertreter

Joerg Ries

Helfervertreter

Natalie Krause

Helfervertreterin

Diözesanreferenten

Alexandra Michel

Sekretariat Telefon: 06431 9488-510E-Mail: [email protected]

Holger Rädisch

Notfallvorsorge Telefon: 06195 911-119E-Mail: [email protected]

Bianca Westphal

Seniorendienste Telefon: 06431 9488-530E-Mail: [email protected]

Cara Basquitt

Jugend/Schule Telefon: 06431 9488-550E-Mail: [email protected]

Jürgen Briegel

Ausbildung/Auslandsdienst Telefon: 06431 9488-520E-Mail: [email protected]

Josef Dorfner

Fundraising/Altkleider Telefon: 06431 9488-542E-Mail: [email protected]

Gudrun Preßler

Presse/Fundraising Telefon: 06431 9488-541E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner im Bistum

BIST

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Kontakt:

Malteser Zentrum Wetzlar/Lahn-Dill-KreisChristian-Kremp-Str. 1735578 WetzlarTelefon: 06441 9494-0E-Mail: [email protected]

Bankverbindung für Spenden

Malteser Hilfsdienst e.V.Pax-Bank IBAN: DE61 3706 0120 1201 2114 13 BIC/SWIFT: GENODED1PA7

Weitere Informationen zu den Maltesern in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis finden Sie unter www.malteser-wetzlar.de.