jahreshefte des –sterreichischen instituts in wien, band 78 2009

349
ÖSTERREICHISCHES ARCHÄOLOGISCHES INSTITUT

Upload: others

Post on 11-Sep-2021

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009

OumlOumlOumlSSSTTTEEERRRRRREEEIIICCCHHHIIISSSCCCHHHEEESSSAAARRRCCCHHHAumlAumlAumlOOOLLLOOOGGGIIISSSCCCHHHEEESSS

IIINNNSSSTTTIIITTTUUUTTT

Jahreshefte des Oumlsterreichischen archaumlologischen institutes in Wien

Band 78

Jahreshefte desOumlsterreichischen

archaumlologischen institutes in Wien

Band 78

2009

Vorgelegt von w M Johannes Koder in der sitzung am 18 Juni 2010

alle rechte vorbehalten

issn 0078-3579isBn 978-3-7001-6909-3

copyright copy 2009 byOumlsterreichische akademie der Wissenschaften

Wien

herstellung satz und layout andrea sulzgruberdruck Prime rate Kft Budapest

httphwoeawacat6909-3httpverlagoeawacat

herausgeber Oumlsterreichisches archaumlologisches institut franz Klein-gasse 1 a-1190 Wien httpwwwoeaiat

redaktionskomitee Maria aurenhammer Barbara Beck-Brandt Johannes Koder Michael Kerschner sabine ladstaumltter helga sedlmayer

scientifc Board necmi Karul istanbul stefanie Martin-Kilcher Bern Marion Meyer Wien felix Pirson istanbul susan i rotroff st louis Mo r r r smith oxford lutgarde Vandeput ankara

redaktion Barbara Beck-Brandt andrea M Puumllz

sigel OumlJh

gedruckt mit unterstuumltzung des Oumlsterreichischen archaumlologischen instituts

die verwendete Papiersorte ist aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestelltfrei von saumlurebildenden Bestandteilen und alterungsbestaumlndig

Inhalt

Editorial 7

Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Kleinfunde aus der Weststadt von Limyra Grabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005 9

Huumllya Bulut

The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and Partially-Glazed Pottery 55

Michael DonDerer

Zur Datierung des Augustus-Mausoleums 69

Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Aumlgina-Kolonna 2008 Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs AltertumswissenschaftenKlassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg 79

Rita GautSchy

Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenon-Gruppe 109

Asuman laumltzer

Studien zu einem spaumlthellenistisch-fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos 123

Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik 221

Nicholas K rauh ndash Rhys F townSenD ndash Michael C hoFF ndash Matthew Dillon ndash Martin W Doyle ndashCheryl A warD ndash Richard M rothauS ndash Huumllya caner ndash Uumlnal akkemsumk ndash LuAnn wanDSniDer ndash F Sancar ozaner ndash Christopher D Dore

Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia 253

Patrick SaumlnGer

Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos 313

Alexander Sokolicek

Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in Ephesos Erste Ergebnisse 321

Editorial

Bereits seit dem Band 69 (2000) werden die raquoJahreshefte des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institutes in Wienlaquo als referierte Zeitschrift gefuumlhrt Mit dem vorliegenden Band 78 (2009) wurde das Peer-Review-Ver-fahren durch Einrichtung eines Scientific Board standardisiert Die internationalen Kolleginnen und Kollegen die sich dankenswerterweise bereit erklaumlrt haben fuumlr fuumlnf Jahre als wissenschaftlicher Beirat zu fungieren uumlbernehmen nicht nur die Begutachtungen der eingegangenen Beitraumlge sondern koumlnnen auch weitere Gut-achter vorschlagen Artikel aus ihrem wissenschaftlichen Umfeld vorlegen und sind eingeladen sich in das Konzept der Zeitschrift insgesamt einzubringen Fuumlr ihr Engagement danken wir Necmi Karul (Istanbul) Ste-fanie Martin-Kilcher (Bern) Marion Meyer (Wien) Felix Pirson (Istanbul) Susan I Rotroff (St Louis MO) R R R Smith (Oxford) und Lutgarde Vandeput (Ankara)

Der Begutachtungspflicht unterliegen alle fuumlr den Druck eingereichten Beitraumlge Eine Ausnahme bilden ndash wie auch schon in der Vergangenheit gehandhabt ndash Berichte uumlber Grabungen Prospektionen und Surveys Diese werden von den Herausgebern der Zeitschrift beurteilt

Neu ist hingegen dass der Jahresbericht des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts der seit dem Jahr 2000 Bestandteil der Jahreshefte war nun nicht mehr in gedruckter Form erscheinen wird Zukuumlnftig ist er auf der Homepage des Instituts lthttpwwwoeaiatgt abrufbar und in den Jahresheften wird somit mehr Raum fuumlr wissenschaftliche Beitraumlge zur Verfuumlgung stehen

Unveraumlndert bleibt hingegen dass das Oumlsterreichische Archaumlologische Institut internationalen Gepflogen-heiten und den Empfehlungen des Archaumlologischen Rates folgend keine Erstpublikation antiker Objekte unge-klaumlrter Herkunft vornehmen wird

Sabine Ladstaumltter

C h r i s t i a n e B l e i e r ndash U l r i k e S c h u h

Kleinfunde aus der Weststadt von LimyraGrabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005

Die vorliegende Arbeit gibt einen Uumlberblick uumlber das Spektrum der Kleinfunde aus der Weststadt von Limy-ra (Abb 1)1 und umfasst Fundstuumlcke der Jahre 1982 ndash 1989 aus den Sondagen SO 3 4 5 und 92 Den zentra-len Befund dieser Grabungen bildeten eine Toranlage das sog Suumldtor von Limyra sowie die noumlrdlich daran anschlieszligende Wehrmauer klassischer Zeit Letztere wurde auch in der ca 70 m weiter oumlstlich gelegenen Sondage (SO 9) angetroffen Des Weiteren konnten ein Abschnitt der aumllteren Phase des Stadtmauerringes sowie daran angesetzte Strukturen dokumentiert werden

SO 9 bildete auch den Ausgangspunkt fuumlr die in den Jahren 2002 ndash 2005 durchgefuumlhrten Grabungen in der Weststadt von Limyra3 deren Kleinfundmaterial hier ebenfalls vorgestellt wird Hauptaugenmerk lag dabei auf der Erfassung der vorhellenistischen Siedlungsgeschichte Limyras (SO 9 Ost und West SO 31 SO 35)4 Bei den Grabungen wurden insgesamt 14 Straten unterschieden5 und so eine Siedlungssequenz von fruumlharchaischer bis in mittelalterliche Zeit nachgewiesen In vier kleinflaumlchigen Sondagen (SO 32 ndash 34 SO 39) an der Auszligenseite der klassischen Stadtmauer konnte eine 20 m oumlstlich des Suumldtores gelegene Bastion lokalisiert werden

In den zwischen der klassischen Stadtmauer und der ersten Phase des byzantinischen Mauerringes ge-legenen Schnitten SO 30 SO 36 und SO 37 wurde eine spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Struktur groszligflauml-chig ergraben6 Noumlrdlich davon wurde eine Sondage (SO 40) angelegt welche die Situation zwischen der fruumlheren Weststadtmauer der Pforte in ihr und der spaumlteren Weststadtmauer abklaumlren sollte7 Die Grabung erbrachte dass das dazwischenliegende Gelaumlnde mit mehreren Fuumlllstraten eingeebnet worden war Dar-uumlber hinaus wurden innerhalb des Mauerringes der Weststadt drei weitere kleinflaumlchige Sondagen (SO 38

1 Fuumlr die Anregung zu dieser Arbeit sowie die Uumlberlassung des Fundmaterials sei dem ehemaligen Grabungsleiter und Ausgraumlber T Marksteiner sowie dem fruumlheren Grabungsleiter J Borchhardt gedankt Dank gebuumlhrt auch den Kolleginnen und Kollegen des Grabungsteams in Limyra fuumlr die Unterstuumltzung bei der Aufnahme der Funde ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrages

2 Zu den Grabungen am sog Suumldtor von Limyra (SO 3 und 5) T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra OumlJh 59 1989 Beibl 39 ndash 110 T Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra in J Borchhardt (Hrsg) Forschungen in Limyra I (Wien 1997) 59 ndash 63 Mark-steiner u a 2008 mit vollstaumlndiger Literatur

3 Vorberichte zu den Grabungen T Marksteiner Limyra 2002 Anmed 1 2003 20 ndash 22 T Marksteiner Bericht der Grabungskampa-gne in Limyra 2002 KST 25 1 2003 55 ndash 68 T Marksteiner ndash A Konecny Bericht der Grabungskampagne in Limyra 2003 KST 26 2 2004 167 ndash 180 T Marksteiner Limyra Kazı ve Ccedilalışmaları 2003 Anmed 2 2004 33 ndash 36 T Marksteiner ndash A Konecny Be-richt der Grabungskampagne in Limyra 2004 KST 27 1 2005 331 ndash 342 T Marksteiner Limyra Kazı Ccedilalışmaları 2004 Anmed 3 2005 47 ndash 50 T Marksteiner Limyra Kazı Ccedilalışmaları 2005 Anmed 4 2006 37 ndash 40 Konecny ndash Marksteiner 2007 15 ndash 28

4 s dazu auch H Schwaiger Vorhellenistische Wohnarchitektur in Lykien (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2007) 5 Zur Schichtabfolge und Datierung der einzelnen Straten s Konecny ndash Marksteiner 2007 17 ndash 24 6 s dazu in vorliegendem Band T Marksteiner ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von

Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik OumlJh 78 2009 221ndash252 7 Zu den beiden Phasen vgl T Marksteiner Die nachantiken Befestigungen von Limyra in J Borchhardt Bericht der Grabungs-

kampagne in Limyra 2001 KST 24 2 2002 308 f A Puumllz ndash P Ruggendorfer Kaiserzeitliche und fruumlhbyzantinische Denkmaumller in Limyra Ergebnisse der Forschungen in der Oststadt und am Ptolemaion (1997 ndash 2001) MiChA 10 2004 77 f T Marksteiner Die spaumltantiken und byzantinischen Befestigungen von Limyra im Bereich des Ptolemaions in M Seyer (Hrsg) Studien in Ly-kien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 29 ndash 45

10 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

SO 41 SO 42) angelegt die vor allem darauf abzielten spaumltmittelalterliche und neuzeitliche Siedlungspha-sen zu erfassen

Dieser Bericht beschraumlnkt sich auf eine typologische Auswertung des zeitlich wie thematisch breit gefauml-cherten Kleinfundmaterials Durch die grobe chronologische Gliederung des Katalogteiles und die Angabe der jeweiligen Fundkontexte8 sollte es dennoch moumlglich sein den Zusammenhang zwischen Fund und ar-chaumlologischem Befund herzustellen sowie einen Uumlberblick uumlber die wesentlichen Abschnitte der Siedlungs-geschichte der Weststadt zu erlangen

8 Bei den Fundstuumlcken aus den Grabungen der 80er Jahre war es anhand der zur Verfuumlgung stehenden Unterlagen nicht in allen Faumll-len moumlglich den Fundkontext eindeutig zu bestimmen sodass bei einzelnen Stuumlcken die Angabe im Katalog fehlt Ihre zeitliche Einordnung erfolgte wie auch jene der Stuumlcke aus rezenten oder gestoumlrten Straten nach rein typologischen Kriterien

1 Limyra Sondagen in der Weststadt Ausschnitt aus dem schematischen Gesamtplan M 1 1000

11kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

I Metallobjekte

Die Metallobjekte bilden den groumlszligten Teil der Kleinfunde Sie bestehen aus Eisen Bronze und Blei wo-bei Eisen das am haumlufigsten verwendete Metall ist Thematisch sind sie acht unterschiedlichen Kategorien zuzuordnen und bieten somit ein weites Spektrum an Zeugnissen des taumlglichen Lebens 1 Waffen 2 Ge-brauchsgegenstaumlnde 3 Toilettegegenstaumlnde 4 Schmuck und Trachtbestandteile 5 Pferdegeschirrteile 6 Ziergegenstaumlnde 7 Werkzeug und Geraumlte 8 Bleche und Beschlaumlge 9 Varia

1 Waffen

Pfeil- und Speerspitzen (Kat 1 ndash 4 50 74 ndash 77)Es sind insgesamt zehn Geschossspitzen unterschiedlicher Formen vertreten Die Pfeilspitzen sind blattfoumlr-mig mit Dorn (Kat 1 50 74 ndash 75) vierkantig pyramidal (Kat 2) dreifluumlgelig mit Tuumllle (Kat 3) und drei-kantig mit Tuumllle (Kat 76) An Wurfwaffen sind eine blattfoumlrmige Wurfspeerspitze mit Tuumllle (Kat 4)9 und eine Plumbata (Kat 77) erhalten

Die Formgebung eines Pfeiles wird laut M Korfmann von der erwuumlnschten Aufschlag-Durchschlag-Wir-kung beim Zielobjekt beeinflusst10 Die mechanischen Vorgaumlnge die beim Abschuss Flug und Aufprall der Pfeile wirksam werden spielen hierbei eine Rolle So ist auch bei Kat 50 der Schwerpunkt in der unteren Haumllfte der Spitze durch eine Verdickung zusaumltzlich verstaumlrkt um eine optimale Flugbahn zu gewaumlhrleisten

Die Form Kat 1 mit deutlich laumlnglichem Blatt findet beispielsweise in Paphos ein Vergleichsstuumlck11 Kat 74 und 75 gehoumlren zu einem Wurfspitzentyp mit deutlich abgesetztem rhombischem Blatt dessen breiteste Stelle unterhalb der Mitte liegt Spitzen dieser Form sind ab dem spaumlten 6fruumlhen 7 Jahrhundert n Chr bis in spaumltbyzantinische Zeit verbreitet12 Die verbogene Form von Kat 2 deutet darauf hin dass das Objekt auf ein hartes Zielobjekt aufgeschlagen haben koumlnnte und aus zu weichem Eisen hergestellt worden war Vierkantige pyramidale Pfeilspitzen wie Kat 2 sind zeitlich schwer einzuordnen Nach E Erdmann wurden sie bis in byzantinische Zeit verwendet Vorlaumlufer in Kleinasien reichen bis in das 14 Jahrhundert v Chr zuruumlck13 In Griechenland gibt es vierkantige Pfeilspitzen ab dem 11 Jahrhundert v Chr besonders haumlufig waren sie auf Zypern14 Vierkantige Pfeilspitzen aus Eisen wurden vor allem vom 7 ndash 4 Jahrhundert v Chr verwendet15 Die bronzene Pfeilspitze Kat 3 entspricht einer in Anatolien Griechenland den grie-chischen Kolonien und im Nahen Osten uumlblichen Form des 6 ndash 4 Jahrhunderts v Chr16 Fuumlr Stuumlcke wie Kat 76 zieht W Gaitzsch auch eine Interpretation als Armbrustbolzenspitze in Betracht17 Die Lanzenspitze Kat 4 ist von einem Formentyp der chronologisch unempfindlich ist Vergleichsstuumlcke reichen bis in das Mittelalter18 und Parallelen in Kleinasien stammen aus phrygischer bis hellenistischer Zeit19 Bei Kat 77 handelt es sich hingegen um eine in der Spaumltantike neu eingefuumlhrte Handwurfwaffe die Plumbata20 Ihre Verwendung laumlsst sich noch im 67 Jahrhundert n Chr belegen schriftliche Quellen geben aber Hinweise auf eine Zunahme von Groumlszlige und Gewicht21

9 Erdmann 1977 4 fuumlhrt als Regel an dass Geschossspitzen die mehr als 10 cm lang sind als Speerspitzen gelten koumlnnen Bei der Unterscheidung der limyraumlischen Waffenkoumlpfe zwischen Pfeil- und Speerspitzen wurde dieser Vorgabe gefolgt

10 Korfmann 1972 40 11 Vgl Erdmann 1977 Kat 407 vgl auch ein aumlhnliches Stuumlck aus Bronze Waldbaum 1983 Taf 4 49 12 Waldbaum 1983 37 f Gaitzsch 2005 139 ndash 141 13 Erdmann 1977 7 32 14 Robinson 1941 392 bezeichnet diese Form auch als zyprischen Typ 15 Erdmann 1977 7 16 C H Greenewalt Jr Sardis Archaeological Research in 1995 KST 18 1 1997 516 527 Abb 9 Robinson 1941 397 f Erdmann

1977 9 zur Entwicklung dieser Pfeilspitze s auch die Vergleiche im Katalog 17 Gaitzsch 2005 146 18 Schaltenbrand-Obrecht 1996 170 19 Erdmann 1977 52 H Baitinger Die Angriffswaffen aus Olympia OF 29 (Berlin 2001) 47 (Form A4) 20 s dazu ausfuumlhrlich Voumllling 1991 287 ndash 298 21 Voumllling 1991 294

12 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Ruumlckschluumlsse auf Pfeil und Bogen sind nur schwer zu treffen Ausgehend von steinernen Pfeilkoumlpfen liefert M Korfmann verschiedene Aufstellungen von Relationsmoumlglichkeiten zwischen Bogengewicht Pfeilgewicht Schussentfernung und Pfeillaumlnge22 Diese koumlnnen leider nicht auf Waffenkoumlpfe aus Metall angewendet werden da Korrosionsschaumlden das urspruumlngliche Gewicht verfaumllschen Als Regel gilt aber dass ein leichter Pfeil zwar schneller ist als ein schwerer jedoch nicht so tief eindringt23 Da die limyraumlischen Pfeilspitzen sehr leicht sind werden auch die zugehoumlrigen Boumlgen nicht besonders schwer gewesen sein

Bei Kat 1 50 74 und 75 handelt es sich um Pfeilspitzen die mit einem Dorn in eine geschnitzte Ver-tiefung des Holzpfeiles eingelassen wurden Die tuumlllenfoumlrmige Spitze Kat 3 hingegen wurde auf den Pfeil aufgesteckt Aufgrund des inneren Tuumlllendurchmessers laumlsst sich fuumlr diesen eine Staumlrke von etwa 038 cm ermitteln ndash ein sehr schlanker und leichter Pfeil fuumlr die Jagd Das kleine Loch in einem der drei Fluumlgel dien-te wohl der zusaumltzlichen Befestigung24 Bei Kat 77 kann man bezuumlglich der Tuumllle auf einen Holzstab von etwa 08 cm Staumlrke schlieszligen Der Holzspeer von Kat 4 hatte denselben Durchmesser

2 Gebrauchsgegenstaumlnde

Eine Datierung der Gebrauchsgegenstaumlnde ist nach rein typologischen Kriterien meist nicht moumlglich da sie wegen ihrer Funktionalitaumlt keinen besonderen Zeitstroumlmungen oder Veraumlnderungen unterliegen Aus diesem Grund werden im Katalog kaum Vergleiche angefuumlhrt

Kuumlchengeraumlte (Kat 5 78 ndash 79)Kleine Messerklingen sowie zwei Bratschaufeln alle stark korrodiert sollen vorerst als Kuumlchengeraumlte be-zeichnet werden wenngleich sie auch von anderer Funktion gewesen sein koumlnnten

Die Klingen weisen unterschiedliche Formen auf Kat 5 und 78 sind Klingen mit geradem Ruumlcken und geschwungener Schneide Im Fundmaterial treten aber auch Messer gekruumlmmter Form auf Die Messer-klingen waren jeweils in einen Griff aus organischem Material eingelassen Der Verwendungszweck der Messer kann natuumlrlich vielseitig sein es muss sich nicht unbedingt um Kuumlchengeraumlte handeln Weitere Ein-satzbereiche von Messern in der Antike sind Schlachter- Handwerks- und Landwirtschaftsgeraumlte bis hin zu Waffen oder auch Toilettegegenstaumlnden (Rasiermesser)25

Was die Brat- oder Backschaufeln (Kat 79) betrifft so werden diese in der gleichen Form noch heute von den Einheimischen der Region verwendet Aumlhnliche Geraumlte treten z B in Pergamon vor allem in spaumlt-byzantinischen und mittelalterlichen Fundkontexten auf 26

Geschirr und Gefaumlszligteile (Kat 6 ndash 8 80 ndash 84)Unter dieser Kategorie werden nur jene Funde aufgelistet die eindeutig als Geschirr oder Gefaumlszligreste zu benennen sind ein Atramentarium27 Teller oder Schalen mehrere Henkel und ein Gefaumlszligfuszlig Zahlreiche Blechfragmente die im hier vorliegenden Katalog nicht explizit angefuumlhrt sind koumlnnten allerdings auch Wandfragmente von Metallgeschirr darstellen

Saumlmtliche Objekte sind aus Bronze weshalb der Erhaltungszustand der Funde recht gut ist und die Be-arbeitungs- und Verzierungstechniken noch zu erkennen sind

22 Korfmann 1972 23 ndash 31 33 M Korfmann verweist zwar auf ein arabisches Lehrbuch uumlber das Bogenschieszligen nach dem der Pfeilkopf ⅟₇ ndash ⅟₉thinsp des Gesamtgewichts des Pfeiles ausmachen sollte hierbei waumlren aber wieder Variablen wie Pfeillaumlnge und Schaft-material zu beachten welche die Wirkung des Pfeilkopfes beeinflussen Genaue Richtwerte bei der Interpretation von Pfeilspitzen werden also nie moumlglich sein

23 Korfmann 1972 43 meint dass beim Aufprall besonders der Schaftdruck bzw die Schaumlftung welche in Symmetrie mit der Pfeil-spitze stehen sollte entscheidend sind

24 Die im Katalog angefuumlhrten Vergleiche weisen ein Nagelloch in der Tuumllle oder gar kein Loch auf Das Nagelloch in der Tuumllle macht auch mehr Sinn da die Pfeilspitze auf diese Weise am Holzstab der in der Tuumllle steckte angenagelt werden konnte

25 Deschler-Erb 1996 48 26 Gaitzsch 2005 25 f 27 Hier kann es sich auch um eine einfache Buumlchse oder ein Schaumllchen handeln vgl Robinson 1941 189 Taf 46 588

13kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Der Gefaumlszliggriff Kat 82 mit plastischem Dekor wurde gegossen28 ebenso der Gefaumlszligfuszlig Kat 83 welcher anschlieszligend aufgeloumltet wurde Es handelt sich dabei um einen Gefaumlszligfuszlig wie er fuumlr kleine flache Bronzege-faumlszlige verwendet wurde Er ist mit einem vertieften Kreisdekor versehen der wegen seiner Einfachheit chrono-logisch unbeeinflusst blieb und sich auf den unterschiedlichsten Objekten aus Metall und Bein findet

Waagen und Gewichte (Kat 51 85 ndash 87)Einfache Balkenwaagen mit Mittelaufhaumlngung und kleinen runden Waagschalen an beiden Enden sind ein weit verbreiteter Typ29 Unter den Funden der limyraumlischen Weststadt finden sich mehrere Waagschalen wie Kat 85 ndash 87 Diese leicht gewoumllbten Scheiben sind aus duumlnnem Bronzeblech gefertigt und zur Anbringung der Kette randnah mit drei oder vier kleinen Loumlchern versehen Fuumlr die hier vorliegenden zarten Waagscha-len ist auch an eine Verwendung im medizinischen Bereich zu denken30

Die Deutung des Objektes Kat 51 eines Bronzegusses in Form einer Miniaturvase ist ungewiss Zwei Parallelen in Korinth wurden von G R Davidson aber als Gewicht bezeichnet ein Vorschlag dem hier vorlaumlufig gefolgt wird31 Der Eisennagel im Henkel duumlrfte sekundaumlr angebracht worden sein Er verhindert leider die exakte Bestimmung des urspruumlnglichen Gewichtes es duumlrfte aber ndash ohne Nagel ndash etwa einer hal-ben Unze entsprochen haben32 Durch Aufsetzen der zweiten hier fehlenden Gewichtshaumllfte kaumlme man auf eine ganze Unze

Glocke (Kat 88)Kleine Gloumlckchen wie Kat 88 sind von zahlreichen Fundorten ndash nicht nur im mediterranen Raum ndash be-kannt33 Groumlszligere Exemplare koumlnnten zur Kennzeichnung von Ziegen oder anderen Kleintieren verwendet worden sein kleinere Stuumlcke auch von Pferdegeschirr stammen34 Daruumlber hinaus wurden Glocken auch im haumluslichen und religioumlsen Bereich benutzt35

Naumlhnadeln (Kat 9 89)Wie bei allen Objekten bei denen die Form primaumlr von der Funktion bestimmt wird ist eine zeitliche Ein-ordnung der Naumlhnadeln nach rein typologischen Kriterien schwierig So ist z B an Stuumlcken aus Olympia von klassischer bis in roumlmische Zeit keine typologische Entwicklung festzustellen36

Man benutzte Naumlhnadeln in der Antike sowohl zum Zusammennaumlhen als auch zum Aufnaumlhen von Besaumlt-zen und Flicken Naumlhnadeln aus Bein kamen aufgrund ihres groumlszligeren Durchmessers wahrscheinlich bei eher groben Stoffen oder vorgelochten Lederstuumlcken zur Verwendung waumlhrend die im Allgemeinen duumlnneren metallenen Naumlhnadeln wohl eher fuumlr feinere Naumlharbeiten geeignet waren37 Daruumlber hinaus ist auch eine Funktion als Haar- oder Gewandnadel nicht auszuschlieszligen38 Groszlige Naumlhnadeln mit starkem Durchmesser konnten auch vom Sattler als Ahle zum Vorstechen von Loumlchern verwendet werden39

28 Vgl Griff gleicher Technik bei Blinkenberg 1931 221 Taf 30 731 (archaisch) Deonna 1938 120 Abb 145 (hellenistisch) 29 z B Waldbaum 1983 82 ndash 84 V Gassner Das Suumldtor der Tetragonos-Agora Keramik und Kleinfunde FiE 13 1 1 (Wien 1997)

221 30 Hauff 1995 116 Kat 226 31 Davidson 1952 Taf 94 1576 ndash 1577 32 O A W Dilke Mathematik Maszlige und Gewichte in der Antike (Stuttgart 1991) 98 1 unica (Unze) entspricht 27 ndash 275 g 33 z B Fluumlgel 1993 99 ndash 103 A Houmlck Archaumlologische Forschungen in Teriola I Die Rettungsgrabungen auf dem Martinsbuumlhel bei

Zirl von 1993 ndash 1997 FOumlMat A14 (Wien 2003) 54 Kat 19 (spaumltantik) 34 Waldbaum 1983 42 H van Enckevort ndash W J H Willems Roman cavalry helmets in ritual hoards from the Kops Plateau at Nij-

megen The Netherlands JRomMilSt 5 1994 128 35 Fluumlgel 1993 99 ndash 103 Gaitzsch 2005 114 ndash 116 36 Baitinger ndash Voumllling 2007 52 ndash 56 37 Zu Naumlharbeit und Nadeln vgl auch J P Wild Textiles in Archaeology (Aylesbury 1988) 53 38 Ruprechtsberger 1979 38 weist auf diese Moumlglichkeit hin die aufgrund der Fundlage einiger Grabfunde wahrscheinlich er-

scheint 39 Schaltenbrand-Obrecht 1996 154

14 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

3 Toilettegegenstaumlnde

Ziernadel Ohrloumlffelchen (Kat 90 ndash 93)Die genaue Zweckbestimmung der Ziernadeln Kat 90 und 91 ist unklar ihre Verwendung kann in kosme-tischem oder medizinischem Zusammenhang gesehen werden (vgl Kat 114)

Das Ohrloumlffelchen Kat 92 wurde zum Ohrenreinigen zur Entnahme kleiner Portionen aus Parfuumlmflaumlsch-chen oder ndash mit seiner Spitze ndash auch zum Aufstechen und Ausschaben von Geschwuumlren verwendet40 Eben-falls kosmetische oder medizinische Verwendung kann wohl fuumlr die Loumlffelsonde Kat 93 angenommen wer-den41 Aumlhnliche Spateln werden allgemein in spaumltroumlmischfruumlhbyzantinische Zeit datiert42

4 Schmuck und Trachtbestandteile

Da es sich bei Schmuckstuumlcken meist um Einzelobjekte handelt koumlnnen im Katalog nur Formvergleiche nicht aber exakte Parallelen angefuumlhrt werden

Fingerringe (Kat 94 ndash 96)Bei den beiden Fingerringen Kat 94 und 95 die jeweils ein Dekorfeld aufweisen handelt es sich aufgrund des geringen Innendurchmessers um Frauenringe Kat 96 ist etwas groumlszliger Die Ringe wurden in einem Stuumlck gegossen ndash Bronze wird wegen seiner geringen Dehnbarkeit nur selten gehaumlmmert ndash und vermutlich am Dekorfeld mit einer Feile nachbearbeitet Der Guss erfolgte laut F Henkel in einer senkrecht stehenden oder liegenden Form bei Ringen mit Dekorfeld von der dem Feld gegenuumlberliegenden Seite aus43 Die Gra-vur von Kat 94 wurde mit einem feinen Grabstichel angebracht44 Ihr Sinngehalt ist bislang unklar

Bei Kat 94 handelt es sich gemaumlszlig F Henkel um eine roumlmische Form der fruumlhen Kaiserzeit45 Fuumlr die ka-rofoumlrmige Dekorplatte von Kat 95 konnte kein exaktes Vergleichsstuumlck gefunden werden Ein Beispiel aus Sardis mit aumlhnlichem Dekorfeld ist von offener Ringform46

Anhaumlnger und Schmuckelemente (Kat 10 52 ndash 53 97)Da Kat 52 und 53 nicht in Autopsie aufgenommen werden konnten und auch keine bildliche Dokumentati-on vorliegt wurden ihre Daten zwar der Vollstaumlndigkeit halber und auch deshalb weil Kat 53 den einzigen Goldfund darstellt im Katalog angefuumlhrt es koumlnnen aber keine daruumlber hinausgehenden Aussagen getroffen werden

Kat 97 ist ein silbernes Amulett in geschlossener Roumlhrchenform und stellt als Grabbeigabe einen Son-derfall im Fundmaterial der Weststadt dar Es stammt vom Hals des Bestatteten im Ziegelgrab von SO 5 A47 Die Kette an welcher das Amulett mit zwei Oumlsen hing ist nicht erhalten Ein direkter Vergleich zu dem Anhaumlnger kann bislang nicht angefuumlhrt werden allerdings weist ein Bronzeamulett aus Harran eine aumlhnliche Form auf 48 Kat 10 ein offener Ring ist wegen seiner dekorartig gestalteten Troddelenden ebenfalls dem Schmuckbereich zuzuordnen

40 İ Uzel İstanbul Arkeoloji Muumlzelerinde Bulunan Antik Tıp ve Cerrahlık Aletleri AST 18 1990 30 Davidson 1952 184 Deschler-Erb 1996 58

41 Hauff 1995 114 42 Waldbaum 1983 107 f 43 Zur Herstellung von Bronzeringen vgl Henkel 1913 280 f 44 Henkel 1913 290 f uumlber Ringgravuren 45 Henkel 1913 52 80 f Taf 19 32 46 Waldbaum 1983 Taf 48 829 47 Marksteiner u a 2008 184 f 48 Yardımcı 1988 291 303 Abb 16

15kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Ohrring und Armreifen (Kat 11 98 ndash 99)Der kleine Ring Kat 11 mit Manschette als Dekor koumlnnte ein Anhaumlnger eines Ohrringes sein Ring sowie Manschette sind einfach zusammengebogen und nicht verloumltet Ein Formvergleich reicht in archaische Zeit zuruumlck49

Die Armreifen Kat 98 und 99 sind aus einem duumlnnen Bronzestreifen gefertigt und waren von offener Form Der Kreisdekor wurde mit einem kleinen Stanzeisen eingeschlagen Die im Katalog angefuumlhrten Ver-gleiche aus byzantinischer Zeit unterscheiden sich zwar im Dekor die Technik ist jedoch aumlhnlich

Fibel- oder Schnallennadeln (Kat 12 ndash 13)Stellvertretend wurden hier nur zwei Beispiele von Fibel- bzw Schnallennadeln im Katalog aufgenommen bei denen zumindest noch eine Windung der Spirale erhalten ist Bei weiteren Stuumlcken ist aufgrund der Fragmentierung nicht eindeutig zu entscheiden ob sie von Fibeln Schnallen Schmuck- oder Naumlhnadeln stammen Sie sind von rundem Querschnitt und gerader gebogener oder geknickter Form50

Schelle (Kat 14)Schellen wie Kat 14 wurden meist in zwei Haumllften hergestellt und zusammengefuumlgt was auch durch die horizontale Naht am Koumlrper belegt wird die kleine Oumlse diente der Aufhaumlngung51 Schellen koumlnnten z B als Riemenanhaumlnger interpretiert werden52

Guumlrtelschnallen und -beschlaumlge (Kat 100 ndash 103)Guumlrtelschnallen waren laut G R Davidson seit der Kaiserzeit in der roumlmischen Welt bekannt und ver-breitet53 Schnallen in Rahmenform wie Kat 100 stellen im Gegensatz zu den Schnallen mit Dekorplatte (Kat 101 ndash 103) die einfachere und auch billigere Variante dar Wohl deshalb ist diese Form auch heute noch vorherrschend Die Guumlrtelschnallen wurden im Guss hergestellt konnten also im Sinne einer hohen Produk-tivitaumlt leicht abgeformt werden

Schnallen wie Kat 101 mit Blattmuster an der Oberseite sind ein weit verbreiteter Typ und von Suumld-england bis Nordafrika ebenso anzutreffen wie auf der Krim54 Diese Form wird auch als Typ Syrakus bezeichnet da einige der fruumlhesten Funde dieser Schnallenform aus Graumlbern in Syrakus stammen Zeitlich sind Stuumlcke dieses Typs in das spaumlte 6 bzw fruumlhe 7 Jahrhundert n Chr zu setzen55 Die Schnalle Kat 102 traumlgt auf der gesamten Flaumlche Wuumlrfelaugenpunzierungen Aumlhnlicher Dekor findet sich z B auch auf Rie-menzungen des spaumlten 4Anfang des 5 Jahrhunderts n Chr56 Kat 103 ist von aumlhnlicher Grundform jedoch ist die Platte durchbrochen Sie steht den sog Maskenschnallen nahe Ein fast identisches Vergleichsstuumlck aus Sardis fuumlr das auch eine Verwendung als Guumlrtel- oder Riemenbeschlag vorgeschlagen wird wird in das spaumlte 6 Jahrhundert n Chr datiert57

49 I Margreiter Die Kleinfunde aus dem Apollon-Heiligtum Alt-Aumlgina 2 3 (Mainz 1988) 65 Taf 2 46 ndash 47 50 Vgl z B gerade gebogene und geknickte Fibelnadeln bei Robinson 1941 Taf 22 357 358 611 51 Waldbaum 1983 126 52 Fluumlgel 1993 101 53 Davidson 1952 266 54 Zur Verbreitung vgl Werner 1955 46 Karte 1 55 Werner 1955 37 Waldbaum 1983 118 56 M Sommer Die Guumlrtel und Guumlrtelbeschlaumlge des 4 und 5 Jahrhunderts im roumlmischen Reich BonnHVg 22 1984 Taf 35 14

I Greuszliging Zur Punzverzierung auf Metallgegenstaumlnden des 4 bis 6 Jahrhunderts n Chr (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2008) Taf 51 1

57 Waldbaum 1983 119

16 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

5 Pferdegeschirrteile

Die V-foumlrmigen Riemenbeschlaumlge Kat 104 und 105 werden nicht unter den Trachtbestandteilen (als End-besaumltze von Guumlrteln) angefuumlhrt da sie auch zu einem Pferdegeschirr gehoumlren koumlnnten Das Rankenmuster gleicht aber dem der typischen Guumlrtelschnallen des 7 Jahrhunderts n Chr58

6 Ziergegenstaumlnde

Mobiliarreste Zierbeschlaumlge (Kat 15 ndash 16 54 106 ndash 107)Moumlbelstuumlcke aus organischem Material sind nur noch anhand von Metallelementen nachzuweisen Der lan-zettfoumlrmige Riegel Kat 106 ist an der Oberflaumlche mit Kerbschnittdekor versehen und diente wohl als Ver-schluss beispielsweise eines Kaumlstchens

Ob es sich bei den Zierstiften Kat 15 54 und 107 um Mobiliarreste handelt ist nicht eindeutig Sie koumlnnten aber auch Wagenbeschlaumlge oder Reste anderer Geraumlte sein

Eine Sonderstellung nimmt Kat 16 ein Der halbplastische Delphin darf wohl als Einlage in ein anderes Material angesehen werden Aufgrund fehlender Spuren von Befestigungstechnik koumlnnen aber keine Aussa-gen uumlber das Traumlgerobjekt gemacht werden bei dem es sich vielleicht um ein Moumlbelstuumlck handelte

7 Werkzeug und Geraumlte

Schere (Kat 55)Scheren wurden fuumlr verschiedene haumlusliche und handwerkliche Taumltigkeiten eingesetzt59 Aufgrund der starken Fragmentierung des vorliegenden Stuumlckes ist keine Zuordnung zu einem bestimmten Scherentyp und damit auch keine konkrete Aussage uumlber die Verwendung moumlglich

Meiszligel (Kat 17 56 108 ndash 109)Die Funde lassen zwei Typen von Meiszligeln erkennen 1 Flachmeiszligel runden Querschnitts im unteren Drittel abgeflacht und von vierkantigem Querschnitt sowie 2 Flachmeiszligel vierkantigen Querschnitts Das Kopfen-de ist bei diesem Typ verbreitert und abgeflacht60

Beide Formen sind fast ausschlieszliglich aus Eisen Fuumlr Kat 17 dem einzigen Exemplar aus Bronze scheint eine Verwendung als Stempel moumlglich Die vierkantigen Geraumlte (Typ 2) sind vermutlich deshalb haumlufiger weil sich die Form aus der Herstellungsmethode dem Haumlmmern ergibt Das gilt fuumlr die meisten Werkzeuge und Geraumlte aus Eisen auch fuumlr Haken und Naumlgel Die unterschiedlichen Groumlszligen der Geraumlte leiten sich aus deren Funktion ab

Die Form des Flachmeiszligels war weit verbreitet und wegen ihrer Funktionalitaumlt aumluszligerst bestaumlndig61 Eine Datierung nach typologischen Kriterien ist daher nicht moumlglich

Ringe und Reifen (Kat 57 110)Die genaue Zweckbestimmung von Ringen und Reifen ist oft schwierig da sie sowohl Schmuck- als auch Geraumltelemente sein koumlnnen Dies trifft auf Ringe wie Kat 5762 und den Reif Kat 110 alle aus Bronze ge-

58 s Kat 101 vgl auch Werner 1955 37 Taf 5 9 11 59 s dazu z B Gaitzsch 2005 37 ndash 40 60 Schaltenbrand-Obrecht 1996 181 187 Taf 62 Nr 779 ndash 788 bezeichnet diese Geraumlteform auch als Plattkopfnagel dessen Schaft zu

einer Schneide verbreitert ist Er diente dazu Bretter an den Kanten festzunageln 61 Vgl etwa einen fruumlhhelladischen Flachmeiszligel bei D N Tripathi Bronzework of Mainland Greece from c 2600 BC to c 1450

BC (Ankara 1988) 309 Kat 742 mit einem seldschukischen Exemplar bei A Harmankaya Bucak-İncirhan Ccedilevresinde 1991 Yılında Yapılan Kurtarma Kazısı in 3 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 27 ndash 30 Nisan 1992 Efes (Ankara 1993) 325 332 Abb 12

62 Vgl Robinson 1941 231 ndash 241 Taf 62 f

17kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

fertigt zu Bei einfachen Bronzeringen muss es sich nicht unbedingt um Schmuckringe handeln sie koumlnnen auch Teile von Aufhaumlngungen Verbindungen o Auml sein

Wurde Kat 110 ein offener Reif mit zwei kleinen Manschetten als Armreif gefertigt so gehoumlrte er auf-grund des geringen Durchmessers eher einem Maumldchen als einer Erwachsenen Manschetten sind als Ver-zierung von Schmuckstuumlcken bekannt (s o Kat 11) hier koumlnnte es sich aber auch um die fragmentarische Befestigungsvorrichtung des Reifes handeln

Kat 57 hat zwar eine aumlhnliche Form wie Tragringe wie sie etwa fuumlr Moumlbel verwendet wurden63 ist aber von geringerem Durchmesser und koumlnnte deshalb auch als Fingerring interpretiert werden64 Der funktionale Zusammenhang der uumlbrigen Stuumlcke im Fundmaterial ist wegen der vielfaumlltigen Verwendungsmoumlglichkeiten nicht festzulegen

Tuumlllen (Kat 111)Eisentuumlllen gibt es in den unterschiedlichsten Formen Eine Deutung als Geschossspitze oder als Endauf-satz eines Geraumltes ist ebenso denkbar wie eine Verwendung als Punze oder Meiszligel65 Hier soll mit Kat 111 nur ein Stuumlck exemplarisch vorgestellt werden Die konische Tuumllle endet in einem massiven Knauf Sie ist wohl als Geraumltaufsatz oder Griff zu interpretieren auch eine Verwendung als Bestandteil eines Wagens waumlre moumlglich

NaumlgelEisennaumlgelDie Eisennaumlgel werden aufgrund ihrer Menge nicht im Katalog angefuumlhrt Insgesamt wurden mehrere hun-dert Stuumlck meist sehr fragmentarisch und stark korrodiert gefunden Anhand des Nagelkopfes des Schaftes und der Groumlszlige wurden folgende Typen festgestellt

1 Nagel mit flachem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts2 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts 3 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts4 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts5 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts der in der unteren Haumllfte

gegabelt ist6 Nagel mit flachem bis leicht gewoumllbtem Kopf und hakenfoumlrmig gebogenem Schaft vierkantigen

Querschnitts7 T-foumlrmiger Nagel mit geradem Schaft vierkantigen Querschnitts8 Kleiner Nagel mit pilzfoumlrmigem Kopf und geradem sehr kurzem Schaft vierkantigen Querschnitts9 Kleiner Nagel mit pilzfoumlrmigem Kopf und gebogenem sehr kurzem Schaft vierkantigen Quer-

schnitts10 Kleiner Nagel mit flachem Kopf und gebogenem sehr kurzem Schaft vierkantigen Querschnitts

Alle Schaumlfte verjuumlngen sich regelmaumlszligig zu einer Spitze Ihre vierkantige Form laumlsst die handgeschmiedete Herstellung erkennen Die Nagelkoumlpfe sind meist unregelmaumlszligig rund Laumlnge und Staumlrke des Schaftes sowie die Maszlige der Koumlpfe sind unterschiedlich sodass sich keine Massenproduktion einer Nagelgroumlszlige feststellen laumlsst

Die Typen 1 ndash 2 3 ndash 4 und 8 ndash 9 koumlnnen jeweils zusammengefasst werden Ihre Unterscheidung gibt ledig-lich den Erhaltungszustand des Schaftes wieder Dieser gestattet Schluumlsse bezuumlglich der Anbringung Die Naumlgel mit gebogenem bzw verbogenem Schaft waren offensichtlich houmlheren Belastungen ausgesetzt oder wurden an den Enden noch umgehaumlmmert um eine bessere Befestigung zu erzielen Die am haumlufigsten vorkommenden Formen sind die der Typen 1 und 2 Es handelt sich um einen einfachen Holznagel der

63 Vgl Deschler-Erb 1996 40 Taf 6 68 ndash 69 64 Vgl Deschler-Erb 1996 78 Taf 20 292 ndash 296 65 Vgl Tuumlllenmeiszligel bei A Muumlller-Karpe Altanatolisches Metallhandwerk Offa 75 (Neumuumlnster 1994) Taf 74 2 75 22

18 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

sich nur durch den Scheibenkopf von Typ 3 und 4 unterscheidet Die Naumlgel vom Typ 1 ndash 4 konnten fuumlr die unterschiedlichsten Holzkonstruktionen verwendet werden66

Der Nagel vom Typ 5 erreicht durch seine Schaftgabelung mehr Halt im Holz67 Die Schaftspitzen die abgebrochen sind konnten an der Ruumlckseite des durchschlagenen Gegenstandes wie beim Splint Kat 60 umgebogen werden Nageltyp 6 diente eventuell als Vorsteherhaken Die Form kann aber auch vom Um-biegen des Schaftes zur sicheren Befestigung herruumlhren Mit T-foumlrmigen Naumlgeln wie Typ 768 bei denen der Kopf dieselbe Breite wie der Schaft aufweist nagelte man Bodenbretter oder houmllzerne Wandverkleidungen fest Groumlszligere Exemplare wurden auch als Haltevorrichtung fuumlr Verkleidungsplatten aus Stein gebraucht69

Die Typen 8 ndash 9 wurden eventuell bei Stoff und Leder verwendet ndash aumlhnlich den Noppen bei heutigen Textilmoumlbeln70 Es kann sich aber auch um Beschlaumlge von Tuumlren Truhen usw handeln Typ 10 in der Form eines Reiszlignagels71 wurde womoumlglich als Schuhnagel gebraucht Der flache Kopf kann in diesem Fall von der Abnuumltzung herruumlhren

BronzenaumlgelDie Anzahl der Bronzenaumlgel ist weitaus geringer Kat 14 54 und 107 gehoumlren eigentlich auch in die Kate-gorie der Bronzenaumlgel da sie aber einen dekorativen Zweck erfuumlllten sind sie unter den Ziergegenstaumlnden angefuumlhrt Anhand der den Eisennaumlgeln gleichen Kriterien wurden bei den Bronzenaumlgeln sechs Typen fest-gestellt

1 Nagel mit flachem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts2 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts3 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts4 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts5 Nagel mit flachem Pilzkopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts6 Kleiner Nagel mit gewoumllbtem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts

Wie bei den Exemplaren aus Eisen verjuumlngen sich alle Schaumlfte zu einer Spitze die Nagelkoumlpfe sind meis-tens unregelmaumlszligig rund

Typ 1 und 2 sind wiederum zusammenzufassen sie unterscheiden sich nur durch den Erhaltungszustand des Schaftes Die Formen Typ 1 ndash 3 entsprechen jenen der Eisennaumlgel ein Schaft runden Querschnitts wie bei Typ 4 kommt dort allerdings nicht vor Dies liegt wohl an den unterschiedlichen Bearbeitungsmoumlglich-keiten der Metalle Typ 5 unterscheidet sich von den eisernen Pilzkopfnaumlgeln dadurch dass seine Kappe flach und sein Schaft lang ist Er hat damit nicht den Noppencharakter wie die eisernen Typen 8 ndash 9 Auch der bronzene Reiszlignagel Typ 6 hat einen anderen Kopf als sein eiserner Verwandter Typ 10 Er wirkt zudem viel filigraner

Da die Anzahl der Bronzenaumlgel im Vergleich zu den Eisennaumlgeln geradezu verschwindend ist ist fuumlr sie eine andere Funktion anzunehmen Eisennaumlgel waren zudem billiger und viel belastbarer Bronzenaumlgel ver-wendete man eher in dekorativem Zusammenhang bei Mobiliar72

Varia (Kat 58 ndash 60 112)Im Fundmaterial zahlreich vertretene streifen- und plattenfoumlrmige Fragmente werden hier nicht explizit er-fasst Sie alle stellen Reste von Werkzeugen oder Geraumlten dar sind aber weder in Form und Funktion noch in ihrer zeitlichen Einordnung genauer bestimmbar Es kann sich auch um Schmiedeabfallstuumlcke handeln73

66 Das laumlngste vollstaumlndig erhaltene Exemplar misst 154 cm (Inv Li 1986 KF 8 Typ 1) 67 Inv Li 1989 KF 26 Maszlige St max 07 times 067 cm Dm Kopf 25 times 22 cm FO SO 9 68 Vgl Davidson 1952 Taf 72 Nr 1056 69 Inv Li 198227 Maszlige St max 074 times 044 cm Dm Kopf 113 times 05 cm FO SO 3 B vgl Schaltenbrand-Obrecht 1996 187

Taf 61 771 ndash 777 70 Schaltenbrand-Obrecht 1996 186 Taf 61 762 71 Vgl Waldbaum 1983 69 Taf 22 341 (roumlmisch) 72 Vgl die Bronzenaumlgel bei Robinson 1941 309 ndash 323 Taf 91 ndash 94 73 Schaltenbrand-Obrecht 1996 195 f Taf 72 ndash 73

19kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Unter dem Begriff rsaquoHakenlsaquo werden hier exemplarisch Stifte und Baumlnder zusammengefasst die eine gebo-gene Form aufweisen oder hakenfoumlrmig auslaufen Sie bestehen ndash abgesehen von wenigen Ausnahmen aus Bronze ndash aus Eisen nur Kat 59 ist aus Blei Die Objekte sind fast ausschlieszliglich vierkantigen Querschnitts Die Verwendung als Haken ist nicht immer eindeutig Bei mehreren Stuumlcken koumlnnte es sich auch um das Ende einer kleinen Klammer oder das Fragment eines Kettenringes handeln

Die L-foumlrmig gebogenen Objekte wie Kat 76 mit spitz zulaufender Angel koumlnnen Schaftreste umge-bogener Naumlgel darstellen (vgl o Nageltyp 6) Es gibt aber auch Haken dieser Form Sie wurden mit dem zugespitzten Ende in Holz eingeschlagen und dienten laut V Schaltenbrand-Obrecht als Verschlusshaken74

Eindeutige Hakenfunktion hatten Objekte wie Kat 59 mit rundem oder oumlsenfoumlrmigem Ende Sie koumlnnten als Verbindungselemente oder Aufhaumlngungen gedient haben

Stiftfragmente sind sowohl aus Bronze wie auch aus Eisen erhalten Bei den Bronzestuumlcken koumlnnte es sich eventuell um Reste von Toilettegeraumlt z B Nadelfragmente oder Spatelgriffe handeln Es sind gerade bis leicht gebogene Stifte vierkantigen oder runden Querschnitts Da die Interpretation all dieser Objekte aber nicht eindeutig ist wurden sie unter dem Uumlberbegriff der Geraumlte vereinigt

Die eisernen Fragmente wie Kat 112 werden wohl als Werkzeuge oder Geraumltteile gedient habenUnter den Splinten erlaubt nur Kat 60 genauere Aussagen Dieser zu einer Oumlse geschwungene Stab ist

eine sehr haumlufige Befestigungsform fuumlr bewegliche Teile75 Splinte dieser Art wurden mit den Spitzen wel-che dann auf der Ruumlckseite umgebogen wurden in das Holz geschlagen Meist wurden darin Ringe Haken oder Griffe eingehaumlngt

Aus fast allen Bereichen der Weststadt stammen einfache Draumlhte die wegen ihrer geringen Aussagekraft nicht in den Katalog aufgenommen wurden

8 Bleche und Beschlaumlge

Die Blechfragmente aus Eisen und Bronze sind Reste von Beschlaumlgen Sie koumlnnen von Holzkaumlstchen und anderen Moumlbelstuumlcken von Wagenteilen und Pferdegeschirr von Ruumlstzeug u a stammen lassen aber kei-ne eindeutigen Interpretationen zu und werden ndash auch aufgrund ihrer groszligen Stuumlckzahl ndash nicht im Katalog angefuumlhrt Da keine typischen Randstuumlcke oder gewoumllbten Wandfragmente gefunden wurden ist es unklar ob auch Gefaumlszligfragmente unter den Funden sind Einige der Bleche weisen noch winzige Nagelloumlcher oder Nieten auf und lassen eine bestimmte Form erkennen so z B Kat 18 oder 19 Die Streifen und Plaumlttchen76 hatten verstaumlrkende Funktion

Bei Kat 113 handelt es sich um das Fragment eines Hufeisens Vergleichsstuumlcke aus Pergamon stammen aus spaumltbyzantinischen oder juumlngeren Kontexten77

9 Varia

Abgesehen von den im Katalog angegebenen Metallfunden wurden auch Schmiedeabfaumllle (aus SO 4) und mehrere Kilo Metallschlacke gefunden wobei der Groszligteil aus SO 5 (besonders Raum 3) stammt Hinzu kommen noch 54 g Eisenspaumlne aus diesem Bereich78 In SO 9 wurde eine Gussform geborgen79 Da jedoch bislang keine Metallanalysen moumlglich waren wurden diese Reste der Metallverarbeitung aus der Bearbei-tung genommen

74 Vgl Schaltenbrand-Obrecht 1996 192 Abb 178 Taf 66 997 ndash 1005 75 Laut Schaltenbrand-Obrecht 1996 179 sind solche Splinte von der Lategravenezeit bis in die Neuzeit hinein bekannt 76 Exakte Parallelen zu Kat 18 finden sich bei Robinson 1941 302 ndash 304 Taf 88 1313 ndash 1315 1322 ndash 1324 auch die Form der Nietnauml-

gel ist die gleiche 77 Gaitzsch 2005 126 f 78 SO 5 D R3 Abh 6 79 Da das Stuumlck aufgrund der zahlreichen Einbruumlche in den 80er Jahren im Depot nicht mehr auffindbar war koumlnnen hier nur die aus

der Fundkartei vorliegenden Daten uumlbernommen werden Leider liegt zu diesem Objekt auch keine bildliche Dokumentation vor Rechteckige Gussform mit seitlich gebohrten Gusskanaumllen fuumlr ein laumlngliches Geraumlt (erh L 7 cm B 21 cm H 065 cm)

20 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

II Beinobjekte

Auch bei der Aufnahme der Beinobjekte stehen Typologie und Technik der Funde im Vordergrund Die bei den Grabungen 2002 ndash 2005 gefundenen Stuumlcke wurden zudem osteologisch untersucht80

Die Form der Beinobjekte ist jeweils vom Material beeinflusst Das heiszligt dass die Auswahl eines be-stimmten Knochentyps fuumlr die Anfertigung eines speziellen Geraumltes oder Gegenstandes funktional begruumln-det ist81 So wurden z B Muscheln fuumlr Loumlffelchen (Kat 20) oder abgesaumlgte Roumlhrenknochen fuumlr Scharniere (Kat 28) verwendet Man nutzte also die Dinge so wie sie von der Natur vorgegeben waren Die Bearbei-tung reduzierte sich dadurch bei diesem Material in vielen Faumlllen auf das Zurechtschneiden und eine Ober-flaumlchenbehandlung (Polieren Verzieren)

1 Gebrauchs- und Toilettegegenstaumlnde

Loumlffel (Kat 20 61)Bei rundlaffigen Loumlffeln wie Kat 61 handelt es sich um einen gebraumluchlichen Loumlffeltyp (lat cochlear -is) der besonders in roumlmischer Zeit zum Verspeisen von Ei Muscheln und Schnecken diente82 Neben der Ver-wendung bei Tisch ist aber der Gebrauch von cochlearia auch in der Medizin wahrscheinlich83 Das feine Loumlffelchen Kat 20 das aus einer Muschel gefertigt ist und urspruumlnglich an einem Stiel aus Holz oder Metall befestigt war wurde vielleicht fuumlr Kosmetika verwendet

Nadeln (Kat 62 114 ndash 115)G R Davidson schreibt der auch als Pfriem bezeichneten Nadelform wie sie Kat 114 aufweist ebenfalls kosmetische Zwecke zu84 Sie koumlnnte zum Aufstecken der Haare zum Ziehen eines Lidstriches oder zum Schlieszligen von Gewaumlndern gedient haben85 Vorgeschlagen wurde auch eine Verwendung als Schreibge-raumlt86 Dieser Nadeltyp war von roumlmischer bis in byzantinische Zeit weit verbreitet87 Eine Nadel mit einfach geformtem Kopf stellt Kat 62 dar deren Form typologisch und chronologisch wenig signifikant ist Ver-gleichsstuumlcke aus Enns werden in das 2 ndash 3 Jahrhundert n Chr datiert88 Aufgrund des fehlenden Kopfes und des fragmentierten Schaftes ist Kat 115 keinem bestimmten Nadeltyp89 eindeutig zuordenbar Aumlhnliche Profilierungen sind auch auf Fingerrocken90 oder Stili91 anzutreffen

2 Schmuck

Die Ringe Kat 21 und 116 ndash 118 stammen von Halsketten oder anderem Schmuck ndash eventuell sind sie Teile von Armbaumlndern oder Ohrgehaumlngen92 Zwei der Objekte weisen eine Ritzverzierung in Form umlaufender

80 Fuumlr die Bestimmung der Knochenfragmente sei G Forstenpointner A Galik und G Weissengruber hier nochmals herzlich ge-dankt

81 Obladen-Kauder 1996 288 f uumlber Beinfunde 82 Davidson 1952 191 Sackett 1992 382 fuumlr weitere Vergleiche s Katalog 83 Gostenčnik 2005 79 f 84 Davidson 1952 287 Taf 120 2385 ndash 2387 85 Sackett 1992 381 86 Ruprechtsberger 1979 39 Sackett 1992 381 A Rauchenwald Die Funde der Ausgrabungen 1986 ndash 1990 in der Zivilstadt Carnun-

tum ndash Insula VI CarnuntumJb 1996 1997 85 Deschler-Erb 1998 165 87 s dazu die Vergleiche im Katalog 88 Ruprechtsberger 1979 32 f 89 Vgl z B Deschler-Erb 1998 Taf 32 2070 (Haarnadel mit Pinienzapfenkopf) 35 3398 (Haarnadel mit schmalem profiliertem

Kopf) Ruprechtsberger 1979 Kat 37 (Nadel mit kegelfoumlrmigem Aufsatz) 90 Vgl z B Gostenčnik 2005 Taf 53 4 91 Vgl z B Deschler-Erb 1998 Taf 23 860 92 Vgl eine Kette mit ringfoumlrmigen Elementen bei Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 b

21kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Kreise (Kat 117 118) auf die den Schmuckcharakter der Form betont Aufgrund des groszligen Innendurch-messers koumlnnte Kat 21 auch als Fingerring angesprochen werden

Auch die Ringe Kat 22 ndash 25 und 119 aus Bein gehoumlren wohl zur Gruppe der Ringperlen die als Hals-ketten getragen wurden Solche einfachen Ringe koumlnnten auch als Moumlbel- oder Kleidungsteile interpretiert werden93 G R Davidson bezeichnet dicke Ringe wie Kat 118 auch als Knoumlpfe94

3 Spielsteine

Waumlhrend Spielsteine in roumlmischer Zeit haumlufig auftreten und in verschiedensten Formen und Materialien hergestellt wurden sind Spielsteine griechischer Zeit verhaumlltnismaumlszligig selten95 Es scheint daher nahelie-gend dass Fischwirbel oder Astragale teils unbearbeitet diese Funktion uumlbernahmen Dies macht auch die Zuordnung von Beinfunden unter die Rubrik rsaquoSpielsteinelsaquo mitunter schwierig da einzelne Formen formale Aumlhnlichkeiten mit anderen Gattungen aufweisen

Astragale gehoumlren zu den wesentlichen Bestandteilen antiker Spiele Fehlen deutliche Gebrauchsspuren ist eine Unterscheidung zwischen rsaquoSpielsteinlsaquo oder rsaquoKuumlchenabfalllsaquo meist jedoch nicht moumlglich Zusaumltzlich zu natuumlrlichen Astragalen wurden auch Astragale aus Glas oder Bronze hergestellt was ihre Beliebtheit un-terstreicht96 Astragale wurden nicht nur fuumlr Kinder- oder Geschicklichkeitsspiele benutzt sie wurden auch in so unterschiedlichen Bereichen wie fuumlr Gewichte97 oder als Talismane eingesetzt98 Des Weiteren fanden sie auch Verwendung bei Losorakeln99 Dabei hatte die Kombination der Zahlen die den einzelnen Seiten zugeordnet waren spezielle Bedeutung Besonders in vorroumlmischer Zeit finden sich Stuumlcke mit abgearbei-teten Seiten wie Kat 26 fuumlr die eine Interpretation als Zaumlhlstein vorgeschlagen wird100

Auch Fischwirbel wurden moumlglicherweise als Spielsteine verwendet101 Im Fundmaterial von Limyra sind mehrere Stuumlcke vertreten die mit wenigen Ausnahmen unbearbeitet sind Durchlochte Fischwirbel wie Kat 27 stellen laut F Berti Kettenelemente dar102 Eine Deutung als Spielstein ist aber nicht auszuschlieszligen103

Flache runde Scheiben wie Kat 120 eine darstellt wurden vor allem bei Brettspielen verwendet104 laut S Deschler-Erb daruumlber hinaus auch als Rechensteine105 Ebenso waumlre fuumlr Kat 120 eine Zuordnung als Py-xisdeckel denkbar Mehrteilige Pyxisdeckel bestehen aus einem Ring und einer flachen profilierten Scheibe als Einsatz Die Unterscheidung dieser beiden Formen ist insbesondere schwierig als es sich um ein Einzel-stuumlck im behandelten Fundmaterial handelt das auch keine Hinweise auf die Verwendung wie etwa die bei Spielmarken relativ haumlufigen Zahlzeichen aufweist106

93 Vgl z B Harrison 1986 262 94 Davidson 1952 298 Taf 122 2514 ndash 2518 (5 Jh v Chr bis hellenistische Zeit) Taf 123 2542 (byzantinisch) weist zwar eine

andere Form als Kat 118 auf dafuumlr aber die gleiche Verzierung 95 Davidson 1952 217 96 Davidson 1952 218 97 z B Topbaş 1993 Abb 25 98 Deonna 1938 332 f 99 Vgl dazu J Nolleacute Suumldkleinasiatische Losorakel in der roumlmischen Kaiserzeit AW 18 H 3 1987 41 ndash 49 mit aumllterer Literatur

Gostenčnik 2005 196 f mit weiterer Literatur 100 Davidson 1952 218 101 Davidson 1952 218 102 Berti 1988 3 10 Abb 3 5766 103 Laut Deonna 1938 331 wurden aber eher Fischwirbel ohne Lochung als Spielsteine verwendet waumlhrend solche wie Kat 27 Teile

von Schmuckketten waren 104 Deonna 1938 335 105 Deschler-Erb 1998 146 106 Gostenčnik 2005 166

22 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

4 MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlnde

Nicht mit Sicherheit bestimmen laumlsst sich die Verwendung von Kat 63 Es koumlnnte sich dabei um den Zier-knopf eines nicht naumlher bestimmbaren Gegenstandes handeln107 Ebenso moumlglich waumlre eine Verwendung als Endstuumlck einer Scharnierkonstruktion108

Scharniere (Kat 28)Scharniere aus Roumlhrenknochen wurden besonders fuumlr Kaumlstchen und Schraumlnke verwendet109 Mehrere Kno-chenstuumlcke wurden dabei durch einen langen Stab vermutlich aus Holz miteinander verbunden Die End-stuumlcke waren jeweils gelocht und mithilfe eines Holzstiftes oder Duumlbels am Moumlbelstuumlck befestigt110 Die vorliegenden Stuumlcke wie Kat 28 sind nicht gelocht In Rekonstruktionszeichnungen wird vielfach vorge-schlagen dass sich solche ungelochten Stuumlcke mit gelochten abwechselten S Deschler-Erb weist allerdings darauf hin dass Kurzscharniere ohne Loch im Fundmaterial von Augst ein Indiz fuumlr eine spezielle Monta-getechnik sein koumlnnten111

5 Abfallprodukte der Knochenverarbeitung

Insgesamt sieben Objekte koumlnnen als Abfallprodukte der Knochenverarbeitung oder als Rohprodukte an-gesprochen werden Die Stuumlcke stammen ndash sofern bestimmbar ndash vom Rind (Tibia Scapula) und weisen streifige Abarbeitungen Arbeitskanten etc auf die eine Interpretation als Schlachtspuren ausschlieszligen112 Kat 29 ist moumlglicherweise als Drechselzapfen und somit als Abfallprodukt der Knochendrechslerei anzuse-hen113 obwohl aufgrund der deutlichen Profilierung auch eine Interpretation als Grifffragment nicht gaumlnzlich auszuschlieszligen ist

Die Oberflaumlche von Kat 30 wirkt poliert was moumlglicherweise auf eine Verwendung als Glaumlttwerkzeug hinweist

III Glasobjekte

Die im Folgenden angefuumlhrten Glasobjekte stammen ausschlieszliglich aus dem Schmuckbereich da die Glas-gefaumlszlige separat vorgelegt wurden114 Die Glasgefaumlszlige der Weststadt datieren vom 34 Jahrhundert v Chr bis mindestens in das 7 Jahrhundert n Chr115

1 Schmuck

Armreifen (Kat 121 ndash 123)Von den drei Armreiffragmenten aumlhneln einander zwei in ihrer Form (Kat 122 ndash 123) Es handelt sich dabei um den einfachsten Typ von Armreifen ndash schmucklos und monochrom Reizvoller ist Kat 121 mit seiner

107 Ein aumlhnliches Stuumlck wird auch als Teil einer Dolchscheide angesprochen vgl W Zanier Das roumlmische Kastell Ellingen Limesfor-schungen 23 (Mainz 1992) 277 G47

108 Zur Konstruktion solcher Scharniere s u 109 Vgl Scharniere eines Holzschrankes in Pompeji bei Ciarallo ndash De Carolis 1999 118 Kat 68 (1 Jh n Chr) 110 Davidson 1952 128 111 Deschler-Erb 1998 186 112 Um Knochenmark aus Langknochen zu gewinnen wurden diese mit einem Beil zerhackt sodass selbst abgesaumlgte Enden als Werk-

stattabfall gedeutet werden koumlnnen Vgl A von den Driesch ndash J Boessneck Tierknochenabfall aus einer spaumltroumlmischen Werkstatt in Pergamon AA 1982 1982 563 ndash 574

113 Zur Technologie vgl Deschler-Erb 1998 98 ndash 100 Gostenčnik 2005 308 ndash 323 114 SO 5 und SO 9 Ninfuumlhr 1999 bes 128 ndash 156 Kat 239 ndash 385 Grabungen 2002 ndash 2005 Baybo 2005 211 ndash 239 115 Ninfuumlhr 1999 27 f Baybo 2005 211

23kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

mehreckigen Schauseite Wegen seines geringen Innendurchmessers wird er einem jungen Maumldchen gehoumlrt haben dasselbe trifft auf Kat 123 zu Alle drei Armreifen sind schwarz und undurchsichtig Die linienfoumlr-mige Oberflaumlchenstruktur von Kat 123 weist auf eine andere Herstellungstechnik als bei Kat 121 ndash 122 mit glatter Oberflaumlche hin und zwar mittels Glasfaumlden Da alle drei Exemplare nur fragmentarisch erhalten sind ist heute nicht mehr festzustellen ob es sich um offene oder geschlossene Armreifen handelte

Glasreifen aus Harran zeigen dass dieser Schmuck bis in islamische Zeit beliebt war116 Eine Datierung ist daher schwierig es ist aber anzunehmen dass die limyraumlischen Stuumlcke aus roumlmischer oder byzantinischer Zeit stammen

Perlen und Schmuckeinlagen (Kat 31 ndash 32 64 ndash 67 124 ndash 125)Unter den Glasperlen sind unterschiedlichste Koumlrperformen vertreten Die Perle Kat 31 ist monochrom und annaumlhernd kugelfoumlrmig Kat 124 ebenfalls monochrom hat die Form einer kleinen Halbkugel mit abgeflachtem Pol und zentraler Lochung Diese Form begegnet uns wenn auch deutlich groumlszliger bei den Spinnwirteln (vgl Kat 37)117

Eine weitere Perlenform die im Fundmaterial vertreten ist ist die mit geripptem Koumlrper (Kat 32 125) Daruumlber hinaus gibt es polychrome Perlen die wie Kat 64 mit weiszligen Einlagen (Punkte oder Linien) ver-sehen sind Die gelochten Perlen waren Teil von Hals- Arm oder Ohrschmuck Zwei Halsketten und ein Armband aus Esentepe zeigen dass in roumlmischbyzantinischer Zeit die unterschiedlichsten Perlenformen an ein und derselben Kette kombiniert wurden118

Die monochromen Glassteine Kat 65 ndash 67 die keine Lochung aufweisen werden hier zur besseren Unter-scheidung nicht als Perlen sondern als Schmuckeinlagen bezeichnet119 Sie waren fuumlr Ringe Anhaumlnger oder Ohrgehaumlnge in einer Fassung befestigt und weisen halbkugelige (Kat 65) oder runde bis ovale Form D-foumlr-migen Querschnitts auf Die Objekte Kat 66 ndash 67 koumlnnen auch als Spielsteine fuumlr Brettspiele gedeutet wer-den120 Die eher ovale Form von Kat 67 weist auf eine Datierung in roumlmischer Zeit hin Laut G R Davidson wurden griechische Glassteine in eine runde Form gegossen waumlhrend die roumlmischen Exemplare einfach erkaltete Glastropfen darstellen121 Dieser Glasstein ist auch das einzige Objekt aus durchsichtigem Glas

IV Tonobjekte

1 Gebrauchsgegenstaumlnde

Webgewichte (Kat 33 ndash 36 68 126 ndash 128)Unter den Funden befinden sich insgesamt 15 Webgewichte bzw -fragmente sowie fuumlnf Spinnwirtel Die Webgewichte lassen sich in zwei Grundtypen unterteilen und zwar in 1 Gewichte mit pyramidaler Form und 2 einfache runde Scheiben

Typ 1 ist eine gebraumluchliche Form des Webgewichtes relativ selten ist aber die zweifache Durchlochung die bei zwei der drei limyraumlischen Stuumlcke dieses Typs anzutreffen ist (Kat 33 ndash 34) Formvergleiche weisen wie Kat 35 meist nur ein Loch auf 122

Typ 2 kann wiederum in Stuumlcke mit randnaher Lochung und solche mit zentralem Loch unterteilt wer-den Mit einer Ausnahme sind die vorliegenden Exemplare mit zwei Loumlchern versehen (Kat 126 ndash 128)

116 Yardımcı 1984 91 Abb 24 vgl auch C S Lightfoot ndash M Arslan Anadolu Antik Camları Yuumlksel Erimtan Koleksiyonu Ancient Glass of Asia Minor The Yuumlksel Erimtan Collection (Ankara 1992) 221 ndash 235

117 Aus diesem Grund variiert auch die Deutung bei Objekten dieser Form aus Stein und Ton zwischen Perlen und Spinnwirteln oder gar Knoumlpfen vgl Davidson 1952 304 Taf 125 2612

118 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 6 119 Vgl besonders die Schmuckeinlagen bei Deonna 1938 308 f Taf 90 794 795 120 P Steiner Roumlmisches Brettspiel und Spielgeraumlt aus Trier SaalburgJb 9 1939 34 ndash 45 Parallelen zu glaumlsernen Spielsteinen finden

sich im gesamten Roumlmischen Reich vgl z B B Ruumltti Die Glaumlser Vitudurum 4 (Zuumlrich 1988) Taf 27 2015 2020 121 Davidson 1952 223 122 Vgl etwa Topbaş 1993 6 28 Abb 28 (archaischhellenistisch) Omura 1994 281 291 Abb 93 (hethitisch) Boehringer ndash Krauss

1937 115 Taf 54 a6 ndash 10 Blinkenberg 1931 146 Taf 15 Abb 404

24 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Bemerkenswert ist dass im vorliegenden Fundmaterial doppelt gelochte scheibenfoumlrmige Webgewichte nur aus byzantinischen oder spaumlter gestoumlrten Kontexten vorliegen Eine allgemeine typologische Entwicklung kann daraus aber nicht abgeleitet werden wie Vergleichsstuumlcke von anderen Fundorten belegen123

Fuumlr die Stuumlcke mit zentraler Lochung die im Fundmaterial der Weststadt mit vier Exemplaren vertreten sind (Kat 36 68) sind teilweise auch andere Verwendungsmoumlglichkeiten z B Netzbeschwerer denkbar

Die Webgewichte weisen im Allgemeinen eine geglaumlttete Oberflaumlche ohne Glasur oder Uumlberzug auf Die Loumlcher wurden vor dem Brand mit einem runden Stab gebohrt die Produktion erfolgte bei solch ein-fachen Gegenstaumlnden wahrscheinlich lokal Die Vertiefungen an der Oberflaumlche von Kat 126 sind vermut-lich Kennzeichnungen oder Zaumlhlzeichen

Auch an anderen Fundstellen in Limyra etwa in den Hanghaumlusern in der Nordweststadt zeigt sich dass fuumlr Webgewichte die Form der flachen gelochten Scheibe uumlberwiegt Webgewichte und Spinnwirtel unter-liegen aufgrund ihrer Funktionalitaumlt kaum zeitlichen Veraumlnderungen124 Webgewichte koumlnnen rein theoretisch auch uumlber mehrere Jahrhunderte verwendet werden da keine Abnutzungsgefahr besteht Eine Datierung ist deshalb nicht moumlglich

Spinnwirtel (Kat 37 ndash 40)Auch die toumlnernen Spinnwirteln sind unverziert und mit Ausnahme von Kat 127 ohne Uumlberzug Drei der vorliegenden Exemplare (Kat 37 ndash 39) haben die Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol waumlhrend Kat 40 zylindrisch ist

Die Lochung mit der die Wirtel von unten auf die Spindel gesteckt wurde laumlsst bei den vorliegenden Exemplaren einen Spindelstab in der Staumlrke von 07 ndash 08 cm rekonstruieren Je leichter die Wirtel umso mehr Gewicht sollte der Spindelstab haben und umgekehrt125

2 Varia

Eine Tonscheibe mit eingeritzter Inschrift (Kat 69) erinnert in ihrer Form an Typ 2 der Webgewichte Sie weist auszligerdem zwei oberflaumlchlich angedeutete Loumlcher auf was darauf hindeutet dass sie urspruumlnglich als Webgewicht gedacht war und erst sekundaumlr als Inschriftenplakette verwendet wurde W Deonna zufolge dienten solche Tonplaketten der Markierung von Haumlndlerballen126

Ein kleines leicht gewoumllbtes Terrakottafragment mit Bluumltendekor (Kat 70) kann entweder als Schmuck-stein oder als Spielmarke interpretiert werden127

123 Vgl z B Blinkenberg 1931 Taf 152 3226 ndash 3227 Harrison 1986 395 Taf 267 13 ndash 14 124 Die Scheiben- oder Linsenform gibt es laut Deonna 1938 159 f beispielsweise schon seit praumlhistorischer und protohistorischer

Zeit Die Scheiben aus Ton wurden besonders im Hellenismus und in griechisch-roumlmischer Zeit verwendet 125 Obladen-Kauder 1996 235 und Anm 529 mit weiteren Literaturverweisen Von Groumlszlige und Gewicht der Spindel haumlngt auch die

Fadenstaumlrke ab 126 Deonna 1938 159 f 127 Vgl S Mollard-Besques Catalogue raisonneacute des figurines et reliefs en terre-cuite grecs eacutetrusques et romains IV 1 Epoques hel-

leacutenistique et romaine Italie meridionale Sicile Sardaigne (Paris 1986) Taf 96

25kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

V Steinobjekte

Die Steinfunde sind thematisch Gebrauchsgegenstaumlnden (Spinnwirteln Gefaumlszligen) und Schmuck (Perlen) zu-zuordnen Mehrere unbestimmte Objekte sind unter rsaquoVarialsaquo vermerkt

1 Gebrauchsgegenstaumlnde

Spinnwirtel (Kat 41 ndash 43)Vier Gegenstaumlnde unterschiedlicher Groumlszlige weisen die fuumlr Spinnwirtel typischen Formen auf das konische Objekt Kat 41128 das bikonische Exemplar Kat 42 die relativ flache Scheibe Kat 43 sowie das zylin-drische Stuumlck Kat 71 Alle besitzen eine zentrale Lochung die wiederum auf die Staumlrke des verwendeten Spindelstabes schlieszligen laumlsst Kat 41 zeigt eine Verjuumlngung des Stabes von 09 auf 06 cm an die drei uumlbrigen Exemplare deuten auf Staumlbe von 06 ndash 08 cm Dicke hin Fuumlr diese Stuumlcke sind aber auch andere Interpretationen moumlglich So werden Objekte aumlhnlicher Form wie Kat 42 und mit kleineren Maszligen auch als Perlen129 bezeichnet solche mit noch groumlszligerem Durchmesser und Gewicht als Keulenkoumlpfe130

Beispiele fuumlr bikonische Spinnwirteln allerdings aus Ton reichen in Kleinasien zeitlich weit zuruumlck131 Eine steinerne Wirtel rundlicher Form aus Aphrodisias zeigt dass Steinwirteln in Kleinasien bis in roumlmische Zeit existierten132

Gefaumlszlige (Kat 72 129 ndash 138)Die Steingefaumlszlige bestehen aus weiszligem Marmor oder Kalkstein wobei Kalkstein wegen seiner geringen Haumlr-te und guten Polierfaumlhigkeit gern verwendet wurde Meist sind die Gefaumlszlige innen geglaumlttet und auszligen eher grob belassen sodass z T noch Spuren des Zahneisens oder Spitzmeiszligels erkennbar sind Als Schleifmittel koumlnnen Quarzsand Bims- und Wetzsteine verwendet worden sein

Die erhaltenen Formen sind Handmoumlrser (Kat 129 ndash 136) Teller (Kat 137) eine Schuumlssel (Kat 138) und Schalen (Kat 72) Zahlreiche Wandfragmente bleiben im Katalog unberuumlcksichtigt da sie keine Aussage uumlber die Form des Gefaumlszliges erlauben

Die Handmoumlrser entsprechen im Prinzip alle derselben Schalenform und zwar handelt es sich um dick-wandige Schalen mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand einem Ausguss und drei Randleistengriffen die am oberen Schalenrand sitzen und direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehen133 Nur bei Kat 129 ist der Randleistengriff leicht abgesetzt womoumlglich geht er in einen Ausguss uumlber134 Kat 129 und 132 ndash 134 sind zudem mit Boden einem abgesetzten Scheibenfuszlig erhalten Eine Einteilung in Gruppen wie sie T Korkut vornimmt135 ist anhand des Materials aus der Weststadt Limyras nicht moumlglich Parallelen zu diesen sog Handmoumlrsern mit Randleistengriffen sind etwa in Patara136 Pergamon137 Sardis138 Korinth139

128 Vgl beispielsweise eine Wirtel aumlhnlicher Form allerdings aus Ton bei Blinkenberg 1931 139 Taf 13 368 (archaisch) 129 Baykal-Seeher 1996 180 Taf 85 19 (Perle Dm 27 cm St 13 cm Dm Loch 04 cm) Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 a (Perle) 130 Baykal-Seeher 1996 180 Taf 83 11 (bronzezeitlicher Keulenkopf Dm 57 cm St 37 cm G 100 g Dm Loch 17 cm) vgl auch

Blinkenberg 1931 63 Taf 2 11 (neolithischer Waffenkopf in der Form etwas rundlicher als das limyraumlische Stuumlck aber mit sehr aumlhnlichen Maszligen)

131 Vgl z B U Esin Değirmentepe (Malatya) Kurtarma Kazısı 1983 Yılı Raporu KST 6 1984 13 22 Abb 4 Nr 13 (chalkolithisch) Omura 1995 320 330 Abb 102 (2 Jt v Chr) Z Derin ndash E Oumlner Ulucak Houmlyuumlk Kazıları ve Paleo-Coğrafa-Araştırmaları 1995 KST 18 1 1997 417 438 Abb 16 (fruumlhe Bronzezeit) H Metzger Les ceacuteramiques archaiumlques et classiques de lrsquoacropole lycienne FdX 4 (Paris 1972) 182 f Taf 89 421 ndash 423 429

132 Tulay 1992 149 161 Abb 14 (roumlmisch) 133 Korkut 2002 233 Harrison 1986 262 vgl Stephens Crawford 1990 Abb 298 f 134 Vgl den abgesetzten Randleistengriff bei Davidson 1952 122 f Taf 61 819 zu einer moumlglichen Ausgussform s Deonna 1938

Abb 136 135 Korkut 2002 235 f 136 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 194 215 Abb 15 (2 Haumllfte 2 Jh v Chr ndash 2 Haumllfte 1 Jh v Chr) Korkut 2002 137 Pinkwart ndash Stammnitz 1984 110 Taf 18S8 138 Stephens Crawford 1990 64 Abb 298 f (5 ndash 7 Jh n Chr) 139 Davidson 1952 122 f Taf 61 819 (roumlmisch)

26 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

oder Delos140 zu finden141 und werden ab hellenistischer Zeit hergestellt Die Stuumlcke aus Sardis welche in byzantinische Zeit datieren sind den limyraumlischen besonders aumlhnlich und werden ebenfalls als Moumlrser ange-sprochen Die Ganzform weist drei knauffoumlrmige Randleistengriffe einen Scheibenfuszlig und einen Ausguss auf Die mehrfachen Griffe dienen der besseren Handhabung

Kat 137 ist ein duumlnnwandiger Teller mit eckig verdicktem oben abgeflachtem Rand nach auszligen ge-bogener Wand und Standring Eine Sonderstellung nimmt die Schuumlssel Kat 138 ein Sie ist als einziges Steingefaumlszlig mit Dekor versehen Der ausschwingende Rand dieses offenen Gefaumlszliges ist an der Auszligenseite mit einem eierstabartigen Relief versehen Die verbleibenden Schalen weisen wiederum nur eine Form auf naumlmlich einfach abgerundeten Rand und leicht nach auszligen gebogene Wand (Kat 72)

2 Schmuck

Perlen (Kat 44 ndash 45 73)Mehrere Steinperlen zeigen dass Schmuck in allen Materialgruppen ndash mit Ausnahme der Tonobjekte ndash ver-treten ist

Kat 44 ist ein Vertreter einer einfachen Perlenform Die bikonische Perle Kat 45 vermutlich aus Achat entspricht einem weit verbreiteten Typ Parallelen dazu stammen etwa aus chalkolithischer und archaischer Zeit142 Die laumlngliche Perle Kat 73 ist aus Quarz und mit mehreckig geschliffenen Seitenflaumlchen versehen Alle Exemplare sind durchlocht es handelt sich also nicht um Schmuckeinlagen sondern um Anhaumlnger von Ohr- Hals- oder Armschmuck

3 Varia

Nicht immer ist bei Steinfunden klar ob es sich um eine natuumlrliche Form handelt ob es bearbeitete Stuumlcke sind oder ob sie als Geraumlt verwendet wurden So befinden sich unter den nicht im Katalog angefuumlhrten Funden u a mehrere Objekte fuumlr die eine Verwendung als Wetz- Schleif- oder Mahlsteine wahrscheinlich ist Zwei Steinkugeln sind vermutlich behauen und als Wurfgeschosse anzusehen143

Der Flintabschlag Kat 46 und die Obsidianklinge Kat 47 sind wie die Silexgeraumlte Kat 48 und 49 fruumlhe Werkzeuge144

Zusammenfassung

Die Kleinfunde aus dem hier bearbeiteten Grabungsbereich der Weststadt von Limyra sind zeitlich wie thematisch breit gefaumlchert Dem Grabungsbefund entsprechend sind zahlreiche Fundstuumlcke klassischer und vorklassischer Zeitstellung vertreten Gebrauchsgegenstaumlnde sind ebenso wie Schmuck und Trachtbestand-teile in allen Materialgruppen anzutreffen Abfallprodukte der Knochenverarbeitung koumlnnten Hinweise auf eine handwerkliche Nutzung einzelner (Wohn-)Bereiche sein

Auch wenn Funde aus hellenistischer und roumlmischer Zeit nur in relativ kleiner Menge vorliegen und vor-wiegend aus Fuumlllstraten oder nachantik gestoumlrten Kontexten stammen belegen sie doch jenen zeitlichen Ho-rizont dessen bauliche Hinterlassenschaften im hier bearbeiteten Grabungsbereich nicht oder nur rudimentaumlr

140 Deonna 1938 111 f Taf 44 317 f Taf 55 319 ndash 321 141 Zur Verbreitung s auch Korkut 2002 237 142 s die Vergleiche im Katalog 143 Vgl Schleudersteine bei Yardımcı 1984 91 Abb 26 (islamisch) 144 Vgl Obsidianklingen bei Yener 1994 286 290 Abb 4 (akeramisches Neolithikum) O Bilgi İkiztepe Kazılarının 1995 Doumlnemi

Sonuccedilları KST 18 1 1997 147 161 Abb 24 (Bronzezeit) vgl Flintabschlaumlge bei U Esin ndash S Harmankaya Değirmentepe (Mala-tya) Kurtarma Kazısı 1986 KST 9 1 1987 104 125 Abb 39 7 (chalkolithisch) Esin ndash Harmankaya 1986 111 Abb 33 D85 ndash 72 (chalkolithisch)

27kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

erhalten geblieben sind Diese Beobachtung ist mit intensiver Bautaumltigkeit in spaumltantik-fruumlhbyzantinischer Zeit zu erklaumlren145 und deckt sich auch mit den Ergebnissen der Keramikauswertung

Der Groszligteil der Fundstuumlcke stammt aus spaumltantik-byzantinischen Kontexten Es sind Objekte aus al-len Materialgruppen und verschiedensten Bereichen des taumlglichen Lebens vertreten Ein silbernes Amulett nimmt als einzige Grabbeigabe eine Sonderstellung innerhalb des Fundmaterials ein

Insgesamt spiegelt das Fundspektrum den zivilen Charakter der ergrabenen Bereiche wider und ergaumlnzt so das durch Grabungsbefund und Auswertung anderer Materialgruppen gewonnene Bild der Bebauungsge-schichte der Weststadt Limyras

Katalog

Die Aufnahme der Objekte konzentrierte sich auf das Formenspektrum und die Technik (Herstellungskrite-rien Oberflaumlchenbehandlung Zustandsbeschreibung Maszlige) Die Kleinfunde wurden dazu wenn moumlglich zeichnerisch und photographisch dokumentiert und vermessen146

Um einen besseren Uumlberblick uumlber das Fundspektrum einzelner zeitlicher Abschnitte zu geben wurde der Katalog in drei Zeitabschnitte unterteilt Archaische bis klassische Zeit Hellenismus bis roumlmische Kaiser-zeit Spaumltantike bis byzantinische Zeit147 Sofern eine Datierung aus dem Befund nicht moumlglich war erfolgte die Zuordnung anhand typologischer Kriterien Innerhalb dieser grob chronologischen Einteilung wird eine typologische Gliederung analog zum Textteil vorgenommen

Die Kleinfunde befinden sich mit wenigen Ausnahmen im Grabungsdepot in Limyra Davon abweichen-de Verwahrorte werden im Katalog explizit angefuumlhrt

Im Katalog werden zusaumltzlich zu den sonst empfohlenen folgende Abkuumlrzungen verwendet

Abh Abhub Rfrgt Randfragment

AO Aufbewahrungsort St Staumlrke

Bfrgt Bodenfragment Wfrgt Wandfragment

Erh Erhaltungszustand WSt Wandstaumlrke

G Gewicht Das Objekt konnte nicht in Autopsie aufgenommen werden die Angaben zur Beschaffenheit sind deshalb un-vollstaumlndig In Einzelfaumlllen liegt auch keine bildliche Dokumentation vor

KE Keramik

NUM Numismatik

Ofl Oberflaumlche

rek rekonstruiert(eer)

Die Angabe der Maszlige erfolgte in Zentimetern jene des Gewichts in Gramm Wegen der starken Korrosion bei Eisenfunden entsprechen deren heutige Maszlige nicht immer den urspruumlnglichen

Die Abbildungen sind mit Ausnahme der Steingefaumlszlige im Maszligstab 1 2 Steingefaumlszlige sind im Maszligstab 1 5 abgebildet

145 s dazu auch Konecny ndash Marksteiner 2007 26 146 Vgl Obladen-Kauder 1996 209 f zu Methoden der Aufnahme und Auswertung von Kleinfunden Die Aufnahme der Funde im

Grabungsdepot Limyra erfolgte durch C Bleier (Grabungen 1982 ndash 1989) und U Schuh (Grabungen 2002 ndash 2005) in einem zeit-lichen Abstand von mehreren Jahren wodurch kleine Uneinheitlichkeiten im Katalog begruumlndet sind

147 Neuzeitliche Fundstuumlcke wurden in dieser Arbeit nicht beruumlcksichtigt

28 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Archaische bis klassische Zeit

Kat 4 Taf 1 4WurfspeerspitzeInv Li 1986 KF 5 EisenMaszlige L 110 cm Dm Tuumllle innen 08 times 07 cm erh G 16 gErh Riss am SchaftFO SO 5 D R3 Abh 3Fundkontext Einschuumlttung (rezent)Flache blattfoumlrmige Spitze mit tuumlllenfoumlrmigem Schaft runden QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 209 Taf 70 558 (Bronze) Robinson 1941 413 Taf 127 2146 (54 Jh v Chr) Davidson 1952 201 f Taf 92 1556 Erdmann 1977 Taf 10 477 Schalten-brand-Obrecht 1996 170 Taf 53 E337

GebrauchsgegenstaumlndeKat 5 Taf 1 5MesserfragmentInv Li 04-939EisenMaszlige L 57 cm B 18 cm D 04 cmErh Ofl stark verrostetFO SO 9 WestRiegelFundkontext Stratum VIStark geschwungene Klinge Ruumlcken annaumlhernd gerade und leicht verdickt

Kat 6 Taf 1 6TellerInv Li 1985 KF 2Bronze Ofl glatt z T profiliertMaszlige rek Dm auszligen 288 cm WSt max 035 cmErh RfrgtFO SO 5 A R3 M1 Osterweiterung SchuttlageFundkontext rezentTeller mit leicht nach auszligen gebogener Wand und profilierter RandzoneLit Vgl Robinson 1941 184 Taf 43 Nr 573A (1 Haumllfte 4 Jh v Chr)

Kat 7 Taf 1 7HenkelInv Li 02-243BronzeMaszlige B 12 ndash 13 cm D 06 cmErh Palmette teilweise abgebrochenFO SO 9 West1 Abh 97Fundkontext Stratum VIGriff eines (kannenartigen) Gefaumlszliges Oberseite eingesattelt am oberen Ende Einkerbung (zur Befestigung am Rand) am unteren Ende leicht verbreitert mit Rest einer Palmette parallel zum Rand je eine Rille

Metall

WaffenKat 1 Taf 1 1PfeilspitzeInv Li 05-1263EisenMaszlige L 81 cm B Spitze 16 cm D Spitze 05 cm Dm Dorn 04 cmErh vollstaumlndig Ofl korrodiertFO SO 35 OstFundkontext Stratum VIBlattfoumlrmige laumlngliche Spitze mit spitz-ovalem Querschnitt zum Dorn hin annaumlhernd runder Querschnitt Dorn deutlich abgesetztLit Vgl Erdmann 1977 Kat 407 (6 ndash 4 Jh v Chr) Wald-baum 1983 Taf 4 49 (Bronze)

Kat 2 Taf 1 2PfeilspitzeInv Li 19824 EisenMaszlige erh L 59 cm St max 07 cm erh G 4 gErh FrgtFO SO 3 B Abh 1Fundkontext rezent (Schwemmlage)Dat 7 ndash 4 Jh v ChrVierkantige pyramidale Spitze an einem Ende leicht ge-schwungenLit Vgl Robinson 1941 392 394 415 Taf 123 1986 1997 124 2161 (4 Jh v Chr) Davidson 1952 Taf 92 1557 Erd-mann 1977 32 43 Taf 5 227 243 7 341 Obladen-Kauder 1996 314 Taf 155 4 11

Kat 3 Taf 1 3PfeilspitzeInv Li 1985 o Nr BronzeMaszlige L 315 cm Dm Tuumllle innen 038 cm G 02 gErh vollstaumlndigFO SO 5 AFundkontext StreufundDat 6 ndash 4 Jh v ChrDreifluumlgelige Spitze mit Befestigungstuumllle runden Querschnitts In einem der Fluumlgel befinden sich ein rundes Loch und eine EinkerbungLit Vgl Deonna 1938 209 Taf 69 556 (r u) Robinson 1941 Taf 125 f 2073 ndash 2094 2027 ndash 2071 Davidson 1952 Taf 91 1517 1518 Erdmann 1977 Taf 1 9 ndash 55 Blinkenberg 1931 195 Taf 23 608 Waldbaum 1983 35 Taf 3 41 Mikami ndash Omura 1987 4 19 Abb 151 S Omura 1987 Yılı Kaman-Ka-lehoumlyuumlk Kazıları KST 10 1 1988 363 Abb 6 7 S Omura 1991 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 14 1 1993 314 Abb 7 4

29kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Kat 8 Taf 1 8Henkel ()Inv Li 03-663BronzeMaszlige erh L 10 cm Dm max 08 cmErh FragmentFO SO 35 Abh 113Fundkontext Stratum VIIIRundstabiges Bronzeobjekt an einem Ende durch Benutzung ausgeleierte Oumlse

Kat 9 Taf 1 9NaumlhnadelInv Li 04-1082BronzeMaszlige L 74 cm B 04 cm Dm 015 cmErh am Oumlhr abgebrochenFO SO 9 West Abh V041Fundkontext Stratum IX ()Naumlhnadel am Kopfende zusammengebogen

Schmuck und TrachtbestandteileKat 10 Taf 1 10RingInv Li 1987 KF 5 Bronze Ofl glattMaszlige Dm 415 times 37 cm St 037 cmErh verbogenFO SO 9 Suumld Schnitt am Ostprofil Abh 5 (Schicht 7)Fundkontext KE 76 Jh v Chr z T ostgriechische Ware148

Offener Ring runden Querschnitts an den Enden troddelfoumlrmig verdickt Am Ring haumlngt ein flaches zusammengewundenes Band

Kat 11 Taf 1 11OhrringInv Li 198430 BronzeMaszlige Dm 17 cm St 011 cmErh vollstaumlndig ()FO SO 5 C Ostkante der Nord-Suumld-MauerFundkontext OberflaumlcheOffener Ring runden Querschnitts mit beweglicher Man-schetteLit Vgl I Margreiter Die Kleinfunde aus dem Apollon-Heilig-tum Alt-Aumlgina 2 3 (Mainz 1988) 65 Taf 2 46 ndash 47

Kat 12 Taf 1 12FibelnadelInv Li 04-965BronzeMaszlige L 36 cm B 06 cm Dm 02 cmErh Spirale fragmentiertFO SO 9 West1 RiegelFundkontext Stratum VIII (a)

148 Mader 1997 12

Nadel einer Fibel von Spirale nur noch eine Windung erhal-ten

Kat 13 Taf 1 13FibelnadelInv Li 04-947BronzeMaszlige L 61 cm B 06 cm D 02 cmErh in zwei Teile gebrochenFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum IX (a)Nadel einer Fibel von Spirale nur eine Windung erhalten

Kat 14 Taf 1 14SchelleInv Li 03-596BronzeblechMaszlige H 19 cm (inkl Oumlse) Dm 20 cmErh untere Halbkugel fehlt leicht verformtFO SO 9 Ost1 Abh 121Fundkontext Stratum IXBlech durchlocht halbkugelfoumlrmig bandfoumlrmige Oumlse von in-nen durchgesteckt und innen auseinandergebogenLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 46 799 (mittel- bis spaumltbyzan-tinisch) Fluumlgel 1993 Taf 34 192 (roumlmisch)

ZiergegenstaumlndeKat 15 Taf 2 15ZiernagelInv Li 1983 ohne Nr Bronze Ofl z T mit EinkerbungenMaszlige erh L 205 cm St Dorn max 025 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 4 Abh 18 NFundkontext KE schwarz- und rotfigurige KeramikZiernagel mit doppelkonischem Kopf und Dorn runden Quer-schnitts

Kat 16 Taf 2 16DelphinInv Li 05-1250BronzeMaszlige L 92 cm B 49 cm D 005 cmErh Schwanz und Teil der Flosse abgebrochenFO SO 35 OstFundkontext Stoumlrung VIHalbplastischer Delphin aus Bronzeblech getrieben keine Spuren von Befestigungstechnik

Werkzeug und GeraumlteKat 17 Taf 2 17MeiszligelStempel ()Inv Li 02-269BronzeMaszlige L 98 cm Dm 06 cm Dm Kopf 08 cmErh vollstaumlndig Abnutzungsspuren

30 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

FO SO 9 Ost1 Abh 1011Fundkontext Stratum VIII cKopfende abgeflacht vom Draufschlagen abgenuumltzt eventuell Stempelflaumlche am unteren Ende aber kein Motiv erkennbar Querschnitt unten quadratisch am Kopfende rund

Bleche und BeschlaumlgeKat 18 Taf 2 18Inv Li 1989 KF 13a BronzeblechMaszlige Plaumlttchen L 52 cm und 53 cm B 19 cm und 16 cm WSt 01 cm Nietnaumlgel L 36 cm St max 03 cm Dm Kopf max 07 cmErh fragmentiert die Nietnaumlgel sind verbogen einer davon abgebrochenFO SO 9 B Abh 13Fundkontext KE fruumlhe Keramik und attischer Import 6 Jh v Chr149

Zwei rechteckige leicht gewoumllbte Plaumlttchen mit abgerundeten Ecken an den Enden jeweils einmal gelocht Die Plaumlttchen sind uumlberlappend durch einen Nietnagel verbunden in den zwei frei-en Enden stecken zwei weitere Nietnaumlgel derselben Form Die drei Nietnaumlgel haben einen flachen Kopf einen Schaft runden Querschnitts und ein leicht verbreitertes Ende als HalterungLit Vgl Robinson 1941 302 ndash 304 Taf 88 1313 ndash 1315 1322 ndash 1324

Kat 19 Taf 2 19BlechInv Li 03-788BronzeMaszlige L 29 cm B 12 cm Dm Nieten 04 ndash 06 cmErh in zwei Teile gebrochen am Ende fragmentiertFO SO 9 Ost3 Abh 71Fundkontext Stratum V bZwei Bronzeblechstreifen durch zwei Nieten verbunden

Bein

Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 20 Taf 2 20LoumlffelchenInv Li 1982299 Muschel Ofl poliertMaszlige erh L 24 cm B 20 cm T 065 cmErh Loumlffel mit Griffansatz Rand z T ausgebrochenFO SO 3 A Abh 26Fundkontext NUM 4 Jh v ChrOvales Loumlffelchen Loumlffelteil und Stiel weisen dieselbe Tiefe bzw Staumlrke auf

SchmuckKat 21 Taf 2 21RingInv Li 1987 KF 10 b

149 Mader 1997 14

Bein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm innen 18 cm B 055 cm St 038 cmErh fragmentiertFO SO 9 N Schnitt 1 suumldlich M12 Abh 8 (Schicht 3)Fundkontext KE 6 Jh v Chr150

Dekorloser Ring flach-ovalen QuerschnittsLit Vgl B Yalman Bolu Hisartepe Kazısında Bulunan Tapınak Kalıntısı in 9 Tuumlrk Tarih Kongresi Ankara 21 ndash 25 Sept 1981 (Ankara 1986) 446 Abb 24

Kat 22 Taf 2 22RingperleInv Li 02-49BeinMaszlige D 06 cm Dm 18 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Ober- und Unterseite uneben Oberseite leicht eingesattelt zen-tral durchlocht Mittelwulst

Kat 23 Taf 2 23RingperleInv Li 02-49BeinMaszlige D 04 cm Dm 17 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndig Rand z T ausgebrochenFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Bei hoher Temperatur weiszlig klazinierend verbrannt vgl Kat 22

Kat 24 Taf 2 24PerleInv Li 02-49BeinMaszlige D 06 cm Dm 18 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Kreisrund vgl Kat 22

Kat 25 Taf 2 25PerleInv Li 02-257Bein eventuell GeweihMaszlige D 05 ndash 06 cm Dm 16 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 31 Abh 103Fundkontext Stratum VAnnaumlhernd runder Ring in der Mitte durchlocht Ober- und Un-terseite leicht gewoumllbt

150 Mader 1997 11

31kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

SpielsteineKat 26 Taf 2 26AstragalInv Li 03-729KnochenMaszlige L 25 cm B 14 cm Dm max 15 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 32Fundkontext Stratum VVIAstragal an der Unterseite abgeschliffen linker Astragal (Ta-lus) einer Ziege plane Abarbeitung der medialen Flaumlche

Kat 27 Taf 2 27FischwirbelInv Li 1982281 KnochenOfl geglaumlttet z T RitzverzierungMaszlige Dm 15 cm St 06 cm Dm Loch 045 cmErh verwittertFO SO 3 B Abh 42Knopffoumlrmiges Knoumlchelchen mit zentralem Loch und kreisfoumlr-miger Ritzverzierung an der Ober- und UnterseiteLit Vgl Deonna 1938 331 333 Abb 418 Taf 93 818 f Pinkwart ndash Stammnitz 1984 161 Taf 35 B 11 Berti 1988 3 10 Abb 3 5766

MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlndeKat 28 Taf 2 28Knochenring Scharnier ()Inv Li 04-942KnochenMaszlige D 15 cm Dm max 26 cm Dm Loch 13 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum IX (b)Knochenring ausgesaumlgt aus Rindermetatorsus Oberflaumlche mo-difiziertLit Vgl Deonna 1938 242 ndash 244 Taf 78 643 ndash 651 Davidson 1952 128 Sackett 1992 383

Kat 29 Taf 2 29DrechselzapfenInv Li 02-288BeinMaszlige L 21 cm B 07 ndash 08 cm Dm 055 cmErh fragmentiertFO SO 9 Ost1 Abh 113Fundkontext Stratum VIII c (mit Stoumlrung aus Klassisch VIII b)Fragment eines Griffes () bei nicht allzu hoher Temperatur schwarz verbrannt Koumlrper annaumlhernd quadratisch mit abge-schraumlgten Ecken Ende abgebrochen am anderen Ende deutlich profiliert ndash Querschnitt wird rundLit Vgl Deschler-Erb 1998 Kat 5481

Kat 30 Taf 2 30Glaumlttwerkzeug ()Inv Li 04-1101

KnochenMaszlige L 57 cm B 43 cm D 05 ndash 08 cmErh leicht fragmentiertFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum XI b2Rind Tibia links disto-caudales Fragment von proximo-crani-al nach disto-caudal laufende Schnittflaumlche wirkt poliert moumlg-licherweise als Gaumlttwerkzeug verwendet

Glas

SchmuckKat 31 Taf 2 31PerleInv Li 03-551Glas blauMaszlige D 06 cm Dm 08 cm Dm Loch 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld1 Abh 83Fundkontext KlassischPerle aus blauem Glas kugelfoumlrmig oben und unten abgeflacht in der Mitte durchlocht

Kat 32 Taf 2 32PerleInv Li 04-1045Glas gruumlnlichMaszlige H 14 cm Dm max 16 cm Dm Loch 04 cmErh stark korrodiert in drei Teile gebrochenFO SO 31 Abh IV048Fundkontext Stratum VIII bPerle mit sechs vertikalen Rippen

Ton

GebrauchsgegenstaumlndeKat 33 Taf 3 33WebgewichtInv Li 1982135Ton roumltlich fein Ofl geglaumlttet keine Glasur oder VerzierungMaszlige H 50 cm St 15 ndash 36 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 19Trapezfoumlrmiges Webgewicht mit zwei runden Loumlchern in Rand-naumlheLit Vgl Davidson 1952 171 Taf 76 Nr 1196 1198 ndash 1199 (5 ndash 4 Jh v Chr) A Topbaş Kuumltahya Seyitoumlmer Houmlyuumlğuuml 1990 Yılı Kurtarma Kazısı in 2 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Ankara 29 ndash 30 Nisan 1991 (Ankara 1992) 14 25 Abb 10

Kat 34 Taf 3 34WebgewichtInv Li 03-568TonMaszlige H 67 cm B 43 cm D 36 cm Dm Loch 04 cm

32 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Erh Oberseite leicht fragmentiertFO SO 9 West1 Abh 143Fundkontext Stratum VIIIWebgewicht mit rechteckiger Grundflaumlche trapezoide Seiten-flaumlchen doppelt durchlocht

Kat 35 Taf 3 35WebgewichtInv Li 04-1082TonMaszlige H 62 cm B 38 cm Dm Loch 05 cmErh Grundflaumlche leicht abgeschlagenFO SO 9 West1 Abh V041Fundkontext Stratum IX ()Webgewicht mit annaumlhernd quadratischer Grundflaumlche stumpf-pyramidaler Aufbau am oberen Ende durchlocht Loch nach oben erweitert

Kat 36 Taf 3 36WebgewichtInv Li 03-582TonMaszlige D 24 ndash 29 cm Dm 85 ndash 86 cm Dm Loch 14 ndash 15 cmErh Ofl leicht beschaumldigtFO SO 31 Abh 157Fundkontext Stratum VII a (gestoumlrt )Annaumlhernd rundes Webgewicht Durchlochung nicht ganz zen-tral

Kat 37 Taf 3 37SpinnwirtelInv Li 198415Ton 10 YR 52 graubraun grob mit weiszligen Einschluumlssen Ofl geglaumlttet keine Glasur oder VerzierungMaszlige Dm ca 315 cm H ca 20 cm Dm Loch ca 08 cm erh G 18 gErh stark verwittert aber vollstaumlndigFO SO 5 C Abh 9Wirtel in Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol und zen-traler LochungLit Vgl Blinkenberg 1931 134 138 f Abb 365 368 (8 ndash 6 Jh v Chr) H Metzger Les ceacuteramiques archaiumlques et classiques de lrsquoacropole lycienne FdX 4 (Paris 1972) 182 f Taf 89 Nr 428 432 Esin ndash Harmankaya 1986 112 132 Abb 28 D 85-781 (eisenzeitlich) Omura 1995 319 328 Abb 84

Kat 38 Taf 3 38SpinnwirtelInv Li 05-1205TonMaszlige H 18 cm Dm 29 cm Dm Loch 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 35 OstFundkontext rezente StoumlrungUnterseite flach leicht gerippter halbkugeliger Koumlrper zentral durchlochtLit Vgl Kat 37

Kat 39 Taf 3 39SpinnwirtelInv Li 02-288TonMaszlige D 19 cm Dm ca 34 cm Dm Loch 07 cmErh mehr als die Haumllfte abgebrochenFO SO 9 Ost1 Abh 113Fundkontext Stratum VIII c (mit Stoumlrung aus Stratum VIII b)Unterseite flach Oberseite halbkugelig gewoumllbt zentral durch-locht schwarzer Uumlberzug

Kat 40 Taf 3 40SpinnwirtelInv Li 02-293TonMaszlige D 28 cm Dm 39 ndash 40 cm Dm Loch 07 cmFO SO 9 Ost1 Abh 114Fundkontext Stratum VIII ()Annaumlhernd runder Spinnwirtel an den Polen abgeflacht zentral durchlocht Koumlrper leicht nach auszligen gebaucht laumlngs-ovaler Querschnitt

Stein

GebrauchsgegenstaumlndeKat 41 Taf 3 41SpinnwirtelInv Li 1982192 Stein Ofl grob geglaumlttetMaszlige Dm max 195 cm erh H 11 cm erh G 2 g Dm Loch 06 ndash 09 cmErh an einem Ende abgebrochen an der Seite z T abgesplit-tertFO SO 4 Abh 1Fundkontext rezent gestoumlrtKonisches Objekt mit abgesetztem Wulstring und zentralem sich verbreiterndem LochLit Vgl Boehringer ndash Krauss 1937 115 Taf 45 c 2 4 5

Kat 42 Taf 3 42SpinnwirtelInv Li 1982204 glimmerhaumlltiger Stein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm max 405 cm H 31 cm erh G 48 g Dm Loch 08 ndash 12 cmErh Ofl z T abgesplittertFO SO 4 Abh 3Fundkontext rezent gestoumlrtBikonisches Objekt mit zentraler Lochung

Kat 43 Taf 3 43SpinnwirtelInv Li 04-1075SteinMaszlige D 14 cm Dm 34 ndash 35 cm Dm Loch 07 cmErh leicht fragmentiertFO SO 31 Abh IV043Fundkontext Stratum VIII b

33kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Wirtel mit relativ flacher Ober- und Unterseite Loch etwas schraumlg

SchmuckKat 44 Taf 3 44PerleInv Li 02-202SteinMaszlige D 05 cm Dm 135 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost1 Abh 811Fundkontext Stratum VIII bc ()Relativ flache runde Perle zentral durchlocht Oberflaumlche po-liert

Kat 45 Taf 3 45Perle Inv Li 1989 KF 1Achat () Ofl glatt geschliffenMaszlige L 14 cm Dm 07 ndash 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 9NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch151

Laumlngliche bikonische Perle ovalen Querschnitts mit Laumlngs-durchbohrungLit Vgl Blinkenberg 1931 94 Taf 10 162 (archaisch) Esin ndash Harmankaya 1986 106 136 Abb 32 D85-50 (chalkolithisch) Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 a M Oumlzdoğan ndash A Oumlzdoğan ndash D Bar-Yosef ndash W van Zeist Ccedilayoumlnuuml Kazısı ve Guumlneydoğu Anadolu Karma Projesi 30 Yıllık Genel Bir Değerlendirme KST 15 1 1994 117 Abb 1 b

VariaKat 46 Taf 3 462 FlintabschlaumlgeInv Li 198451Maszlige G 4 g und 2 gErh fragmentiertFO SO 5 B Abh 1Fundkontext rezentFragmente von zwei Steingeraumlten Kanten intentionell modifi-ziert

151 Mader 1997 12

Lit Vgl U Esin ndash S Harmankaya Değirmentepe (Malatya) Kurtarma Kazısı 1986 KST 9 1 1987 104 125 Abb 39 Nr 7 Esin ndash Harmankaya 1986 111 Abb 33 Nr D85-72

Kat 47 Taf 3 47KlingeInv Li 1989 KF 15Obsidian Ofl glatt seitlich retuschiertMaszlige L 50 cm B 20 cm St 04 cmErh fragmentiertFO SO 9 BW Abh 25Fragment einer Klinge mit sorgfaumlltig bearbeiteten KantenLit Vgl Baykal-Seeher 1996 76 f Yener 1994 286 290 Abb 4 O Bilgi İkiztepe Kazılarının 1995 Doumlnemi Sonuccedilları KST 18 1 1997 147 161 Abb 24

Kat 48 Taf 3 48SteingeraumltInv Li 03-456SilexMaszlige L 38 cm B 31 cm D 05 cmErh fragmentiertFO SO 32Fundkontext byzantinisch ()Fragment eines Steingeraumltes Kanten nicht erhalten eine Seite stark patiniert (Auszligenkante einer Knolle)

Kat 49 Taf 3 49SteingeraumltInv Li 05-1220SilexMaszlige L 24 cm B 31 cm D max 17 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 9 West1Fundkontext Stratum XII bFragment eines Steingeraumltes Kanten bearbeitet eine Seite pati-niert (Auszligenkante einer Knolle)

Metall

WaffenKat 50 Taf 4 50PfeilspitzeInv Li 1982279EisenMaszlige erh L 605 cm max B 21 cm erh G 14 gErh Dorn abgebrochen Ofl durch Korrosion z T abgeblaumlt-tert

Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit

FO SO 4 Abh 4Fundkontext rezentDat roumlmischFlache blattfoumlrmige Spitze mit Dorn ovalen Querschnitts Oberhalb des Dornansatzes befindet sich beidseitig eine runde VerdickungLit Vgl Gaitzsch 2005 P20 P63 (kaiserzeitlich)

GebrauchsgegenstaumlndeKat 51 Taf 4 51Gewicht ()Inv Li 198411Bronze Ofl glatt

34 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

FO SO 36Fundkontext hellenistisch IFragment einer Schere

Kat 56 Taf 4 56FlachmeiszligelInv Li 1983100EisenMaszlige L 562 cm B max 115 cm St max 045 cmErh Kopfende verbogen korrodiertFO SO 4 Abh 10 SFundkontext NUM KE 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrFlachmeiszligel vierkantigen QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 213 Taf 71 573 ndash 574 Waldbaum 1983 Taf 12 153 ndash 154 Tulay 1992 150 162 Abb 18

Kat 57 Taf 4 57RingInv Li 1983109Bronze Ofl auszligen gerieft innen glattMaszlige Dm innen 14 cm B 085 cm St 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 4 Abh 11 SDat roumlmisch ()Breiter Ring mit umlaufender Spirale im Querschnitt annauml-hernd vierkantigLit Vgl Deschler-Erb 1996 40 78 Taf 6 68 ndash 69 Taf 20 292 ndash 296

VariaKat 58 Taf 4 58HakenInv Li 1982 o NrEisenMaszlige erh L 395 cm St 04 cmErh an beiden Enden abgebrochen stark korrodiertFO SO 3 A Abh 20Fundkontext NUM 2 und 4 Jh n ChrL-foumlrmig gebogener Haken quadratischen Querschnitts der sich regelmaumlszligig verjuumlngt

Kat 59 Taf 4 59HakenInv Li 198314BleiMaszlige erh L 56 cm B max 09 cm St ca 04 cm erh G 8 gErh an beiden Enden abgebrochen () Ofl rissigFO SO 4 Abh 6Fundkontext KE NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrLeicht geschwungenes in der Mitte verbreitertes Band das in einem runden Haken auslaumluft

Kat 60 Taf 4 60SplintInv Li 198315 BronzeMaszlige L 96 cm St max 06 cmErh verbogen

Maszlige G 14 g (inkl Nagel) L 26 cm B max 11 cm St gesamt 12 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 BFundkontext ReinigungsfundDat roumlmisch ()Der Laumlnge nach halbierte hohle Miniaturvase mit einem Hen-kel An der Schnittstelle befinden sich drei Noppen zur Befes-tigung der zweiten Haumllfte Durch den Henkel laumluft ein Eisen-nagelLit Vgl Davidson 1952 Taf 94 Nr 1576 ndash 1577 Omura 1994 281 Abb 85

Schmuck und TrachtbestandteileKat 52 ohne AbbAnhaumlngerInv Li 1982282BronzeMaszlige Dm ca 195 times 26 cmErh gebrochenFO SO 3 B Abh 42Fundkontext KE hellenistischkaiserzeitlichSechseckiger Anhaumlnger (Polyeder) mit zentraler Lochung

Kat 53 ohne AbbGoldplaumlttchenInv Li 1982312Gold Ofl glatt und unverziertMaszlige Dm 08 cmErh fragmentiertFO SO 3 A Abh 27AO Museum Antalya (Inv Li 198310)Fundkontext NUM 1 Haumllfte 1 Jh n ChrRundes Plaumlttchen mit zwei seitlichen Oumlsen

ZiergegenstaumlndeKat 54 Taf 4 54Zierstift ()Inv Li 03-558BronzeMaszlige L 22 cm Dm Knopf max 12 cmErh Schaft abgebrochenFO SO 39 Abh 1Fundkontext rezentDat hellenistischroumlmischZierstiftNadel mit leicht bikonischem Kopf mit acht einge-druumlckten Einkerbungen dekoriert durch Ringwulst vom Schaft abgesetztLit Vgl H Goldman (Hrsg) Excavations at Goumlzluuml Kule Tar-sus 1 The Hellenistic and Roman Periods (Princeton NJ 1950) Taf 264 32 (Nadel)

Werkzeug und GeraumlteKat 55 Taf 4 55SchereInv Li 03-693EisenMaszlige L 64 cm B 37 cm D 03 cmErh Ofl stark verrostet Griff abgebrochen beide Spitzen ab-gebrochen

35kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

FO SO 4 Abh 6Fundkontext KE NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrSplint von vierkantigem bis rundem Querschnitt Lit Vgl Blinkenberg 1931 204 Taf 26 636 (archaisch) Schaltenbrand-Obrecht 1996 179 Taf 59 650 ndash 660 (roumlmisch)

Bein

Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 61 Taf 4 61LoumlffelchenInv Li 03-617Bein eventuell GeweihMaszlige D max 04 cm Dm 20 cmErh Stiel abgebrochenFO SO 9 Suumld Abh 2Dat roumlmischKreisrunder Loumlffel entlang Rand und im Zentrum je ein geritz-ter Kreis Stielansatz an Unterseite deutlich abgesetztLit Vgl z B Sackett 1992 Taf 316 2 (augusteisch)

Kat 62 Taf 4 62NadelInv Li 02-130BeinMaszlige L 48 cm Dm max 04 cm Dm Kopf 05 ndash 06 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 9 Ost Abh 6Fundkontext seldschukisch ()Dat roumlmischNadel mit laumlnglichem KopfLit Vgl Ruprechtsberger 1979 Kat 71 A Rauchenwald Die Funde der Ausgrabungen 1986 ndash 1990 in der Zivilstadt Carnun-tum ndash Insula VI CarnuntumJb 1996 1997 192 Kat 453

MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlndeKat 63 Taf 4 63EndstuumlckInv Li 02-236BeinMaszlige H 24 cm Dm max 15 cm Dm innen 07 cmErh EndeSpitze abgebrochenFO SO 31 Abh 101Fundkontext rezentEichelfoumlrmiger Aufsatz zentrale Bohrung fuumlr Schaft zum Ende durch scharfe Profilierung abgesetztLit Vgl Deonna 1938 241 Abb 267 Deschler-Erb 1998 Kat 4515

Glas

SchmuckKat 64 Taf 4 64PerleInv Li 02-137Glas blau mit weiszligen EinlagenMaszlige H 08 cm Dm 10 cm Dm Loch 03 cm

FO SO 9 West1 Abh Mauer 2 ProfilFundkontext Stratum IIIIV ()Annaumlhernd runde Perle Einlagen teilweise herausgefallen zen-tral durchlocht neun weiszligecremefarbene Einlagen unregelmaumlszligg verteilt

Kat 65 Taf 4 65Schmuckeinlage ()Inv Li 1982241Glas gelblich undurchsichtig hohe Dichte Ofl linienfoumlrmig irisierend am Bruch groszligporig (phoumlnikisches Glas)Maszlige rek Dm ca 24 cm St 105 cmErh FragmentFO SO 3 B Abh 32Dat hellenistischroumlmischPolychromer Glasstein in Form einer Halbkugel mit abge-flachtem PolLit Vgl Deonna 1938 308 f Taf 90 794 f

Kat 66 Taf 4 66Schmuckeinlage ()Inv Li 1982144 Glas kupferfarben undurchsichtig Ofl porig irisierendMaszlige L 118 cm B 112 cm St 055 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 21Dat hellenistischroumlmischMonochromer Glasstein annaumlhernd runder Form und D-foumlrmi-gen QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 308 f Taf 90 794 f Davidson 1952 223 Taf 101 1782 ndash 1784 (hellenistisch) 1786 ndash 1789 (12 Jh n Chr) B Ruumltti Die Glaumlser Vitudurum 4 (Zuumlrich 1988) Taf 27 2015 2020 (roumlmisch)

Kat 67 Taf 4 67Schmuckeinlage ()Inv Li 1982405Glas hellgruumln durchsichtig Ofl glatt irisierendMaszlige L 135 cm B 115 cm St 055 cmErh vollstaumlndigFO SO 4 Abh 6Dat roumlmischMonochromer Glasstein ovaler Form und D-foumlrmigen Quer-schnittsLit Vgl Kat 66

Ton

GebrauchsgegenstaumlndeKat 68 Taf 4 68WebgewichtInv Li 02-207TonMaszlige L 61 cm B 65 cm D erh 22 cm Dm 65 cm Dm Loch 04 ndash 05 Dm Vertiefung 22 cmErh fragmentiertFO SO 31 Abh 96

36 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Fundkontext Stratum IIIOber- und Unterseite flach eine Seite mit weiszligem Uumlberzug (partiell erhalten) um die Durchlochung konisch zulaufende Vertiefung

VariaKat 69 Taf 4 69Tonplakette ()Inv Li 1983104Ton leicht kreidend Ofl geglaumlttetMaszlige Dm 635 cmErh Rand z T weggebrochenFO SO 4 Abh 10 NFundkontext NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrRunde Scheibe auf einer Seite mit eingeritzter Inschrift und zwei oberflaumlchlich angedeuteten LoumlchernLit Vgl Deonna 1938 160 Taf 57 Abb 454

Kat 70 Taf 4 70Spielstein ()Inv Li 03-433TonMaszlige D 07 cm Dm 19 cmErh vollstaumlndigFO SO 35 Nord-Erweiterung Abh 31Fundkontext umgelagertDat hellenistisch ()Annaumlhernd runde Terrakottascheibe Unterseite flach leicht gewoumllbt Oberseite reliefiert bluumltenfoumlrmiges Motiv mit acht rsaquoBluumltenblaumltternlsaquoLit Vgl S Mollard-Besques Catalogue raisonneacute des figuri-nes et reliefs en terre cuite grecs eacutetrusques et romains IV 1 Epoques hellenistique et romaine Italie meacuteridionale Sicile Sardegne (Paris 1986) Taf 96 Kat D3901 (Schmuckstein hel-lenistisch)

Stein

GebrauchsgegenstaumlndeKat 71 Taf 4 71Spinnwirtel ()Inv Li 02-289SteinMaszlige H 27 cm Dm 37 ndash 38 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld1 Abh 5Fundkontext roumlmisch (gestoumlrt)Zylindrisch leicht dezentral durchlocht

Kat 72 Taf 4 72SchaleInv Li 1982 o NrKalkstein Ofl innen und auszligen sehr grob geglaumlttetMaszlige a) rek Dm innen ca 200 cm erh WSt max 46 cm b) rek Dm innen ca 180 cm erh WSt max 70 cmErh 2 RfrgteFO SO 3 A Abh 27Fundkontext roumlmisch ()Dickwandige tiefe Schale mit einfach abgerundetem Rand und leicht nach auszligen gebogener Wand

SchmuckKat 73 Taf 4 73Inv Li 1982171 Quarz 25YR 58 orange leicht durchsichtig Ofl geschliffenMaszlige L 09 cm B 055 cm St 04 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 24Fundkontext NUM 21 Jh v ChrLaumlngliche vierkantige Perle mit abgeschraumlgten Seitenflaumlchen und Laumlngsdurchbohrung

Metall

WaffenKat 74 Taf 5 74PfeilspitzeInv Li 04-927EisenMaszlige L 71 cm B Spitze 19 cm D 03 cm Dm Dorn 04 cmErh Spitze und Dorn abgebrochenFO SO 9 WestRiegelFundkontext StoumlrungDat Ende 6Anfang 7 Jh n Chr bis spaumltbyzantinischSehr flache blattfoumlrmige Spitze zum Dorn hin eingezogen Dorn durch Verdickung deutlich abgesetztLit Vgl z B Waldbaum 1983 Kat 70 Gaitzsch 2005 P15 P28

Spaumltantike bis byzantinische Zeit

Kat 75 Taf 5 75PfeilspitzeInv Li 04-1122EisenMaszlige L 77 cm B Spitze 18 cm D Spitze 03 cm Dm Dorn 05 cmErh korrodiert vollstaumlndigFO SO 42Fundkontext rezentDat Ende 6Anfang 7 Jh n Chr bis spaumltbyzantinischFlache blattfoumlrmige Spitze Dorn deutlich durch Verdickung abgesetztLit Vgl z B Davidson 1952 Taf 91 1530 Gaitzsch 2005 P15 P28

Kat 76 Taf 5 76PfeilspitzeInv Li 02-10Eisen

37kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Maszlige L 70 cm B Spitze 09 cm Dm max 11 cmErh korrodiert Tuumllle leicht fragmentiertFO SO 9 Ost Abh 23Fundkontext byzantinisch gestoumlrtKurze Spitze mit dreieckigem Querschnitt deutlich abgesetzt von TuumllleLit Vgl z B Waldbaum 1983 Taf 2 17 (roumlmischfruumlhbyzan-tinisch) Gaitzsch 2005 Taf 14 G39 ndash 40 (spaumltbyzantinisch)

Kat 77 Taf 5 77Wurfpfeil (Plumbata)Inv Li 198229 Eisen BleiMaszlige erh L 106 cm Dm Tuumllle innen 08 times 07 cm erh G 70 gErh fragmentarische Spitze stark korrodiertFO SO 3 B Abh 2Fundkontext byzantinisch-mittelalterliche SchuttauffuumlllungDat spaumltantikFlache Spitze mit seitlichen Widerhaken langer Schaft vier-kantigen Querschnits roumlhrenfoumlrmige BleimanschetteLit Vgl D Cahn Waffen und Zaumzeug Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig (Basel 1989) 79 f Nr W50 Abb 52

GebrauchsgegenstaumlndeKat 78 Taf 5 78MesserklingeInv Li 1989 KF 5 EisenMaszlige L 95 cm B max 13 cm St max 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 NW Abh 6 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch152

Klinge mit geradem Ruumlcken und geschwungener Schneide im Querschnitt dreikantig

Kat 79 Taf 5 792 BratschaufelnInv Li 198417 EisenMaszlige a) L 169 cm St 03 ndash 07 cm Schaufel B 46 cm b) L 154 cm St 025 ndash 065 cm Schaufel erh B 40 cmErh Schaufelteil jeweils beschaumldigtFO SO 5 AFundkontext OberflaumlcheZwei laumlngliche Bratschaufeln mit flachem rund-ovalem Schau-felteil Der Stiel ist von vierkantigem Querschnitt und endet in einer kernartigen Verdickung

Kat 80 Taf 5 80Atramentarium ()Inv Li 198283b Bronze Ofl glatt und unverziertMaszlige rek Dm auszligen 40 cm WSt 02 cm

152 Mader 1997 12

Erh RfrgtFO SO 3 B Abh 8Fundkontext NUM hellenistischndashislamisch (1 Haumllfte 15 Jh n Chr)Schaumllchen mit steiler Wand und einfachem RandabschlussLit Vgl Robinson 1941 189 Taf 46 Abb 588 ndash 591 David-son 1952 72 Taf 50 546 ndash 547 (byzantinisch) Tulay 1992 149 161 Abb 13 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 213 Abb 13

Kat 81 Taf 5 81TellerSchale ()Inv Li 03-574BronzeMaszlige H 15 cm B 095 cm D 01 cm rek Dm ca 16 cmErh Rfrgt Ofl stark korrodiertFO SO 36 Abh 41Fundkontext byzantinischRandfragment eines Bronzegefaumlszliges mit leicht ausladendem RandLit Vgl z B Fluumlgel 1993 Taf 32 134 (roumlmisch)

Kat 82 Taf 5 82GefaumlszlighalterungInv Li 1985 KF 35 Bronze Ofl glatt plastischer DekorMaszlige gesamt L 78 cm B 70 cm H (mit Ranke) 54 cm in-nerer Dm Halterung 57 cm St 038 ndash 07 cmErh Gefaumlszlighalterung mit abgebrochenem GriffFO SO 5 B R1 Abh 3Fundkontext KE Ende 4 ndash Anfang 7 Jh n Chr153

U-foumlrmige flache Halterung fuumlr ein Gefaumlszlig eventuell fuumlr einen Glasbecher oder eine Vase In der Mitte der Halterung die leicht asymmetrisch gearbeitet ist setzt ein nach unten gebo-gener Griff an Am Grat des Griffes sowie an der Halterung befinden sich plastische Blattverzierungen

Kat 83 Taf 5 83GefaumlszligfuszligInv Li 1984 ohne Nr Bronze Ofl Ritzdekor Maszlige L 17 cm B 07 cm St 01 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 CFundkontext StreufundDat roumlmischbyzantinischPeltafoumlrmiges flaches Plaumlttchen mit drei Kreisaugen an der Schauseite an der Ruumlckseite glatt und unverziertLit Vgl Davidson 1952 71 Taf 50 539 O Ziegenaus ndash G de Luca Das Asklepieion Der noumlrdliche Temenosbezirk und an-grenzende Anlagen in hellenistischer und fruumlhroumlmischer Zeit AvP 11 2 (Berlin 1975) 137 Taf 75 754 Deschler-Erb 1996 22 Taf 2 ME 12

153 Marksteiner u a 2008 Kat C5 C40 C83

38 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Kat 84 Taf 5 84AttascheInv Li 04-1042BronzeMaszlige L 37 cm B max 11 bzw 06 cm D 01 ndash 02 cmErh leicht fragmentiertFO SO 40 Abh 2Fundkontext Stratum 40IBlattfoumlrmiger Beschlag doppelt durchlocht (fuumlr Nieten) band-foumlrmiger Haken mit D-foumlrmigem QuerschnittLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 36 566 ndash 568 (byzantinisch)

Kat 85 Taf 5 85WaagschaleInv Li 02-2BronzeblechMaszlige D 005 cm Dm 49 cmErh vollstaumlndig Risse im RandbereichFO SO 301 Abh 1Fundkontext rezentDat byzantinischGewoumllbtes Bronzeblech randnah dreifach gelochtLit Vgl Davidson 1952 Taf 98 1675 ndash 1678 Waldbaum 1983 Taf 29 462

Kat 86 Taf 5 86WaagschaleInv Li 02-18BronzeblechMaszlige D 003 cm Dm 34 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 23Fundkontext byzantinisch ()Gewoumllbtes Bronzeblech dreifach durchlocht kleine Vertiefung im Zentrum

Kat 87 Taf 5 87WaagschaleInv Li 02-2BronzeblechMaszlige D 004 cm Dm 46 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 1Fundkontext rezentDat byzantinischGewoumllbtes Bronzeblech in Randnaumlhe vierfach gelocht

Kat 88 Taf 6 88GlockeInv Li 02-2BronzeMaszlige H 45 cm B 17 times 26 cm D 01 cm Dm Oumlse innen 06 cmErh leicht fragmentiertFO SO 301 Abh 1Fundkontext rezentDat fruumlhbyzantinisch

Zylindrische Glocke am Koumlrper vier doppelte RitzlinienLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 8 100 (spaumltes 6fruumlhes 7 Jh n Chr)

Kat 89 Taf 6 89NaumlhnadelInv Li 02-245BronzeMaszlige L 51 bzw 28 cm Dm max 02 cmErh in zwei Teile gebrochenFO SO 30 Abh 610Fundkontext byzantinischNadel mit rundem Querschnitt am Kopfende abgeflacht und abgerundet leicht ovales OumlhrLit Vgl z B Baitinger ndash Voumllling 2007 Kat 152

ToilettegegenstaumlndeKat 90 Taf 6 90ZiernadelInv Li 1982 o Nr Bronze Ofl glatt am Kopfende gerilltMaszlige L 628 cm Dm max 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 31Fundkontext spaumltantikNadel ovalen Querschnitts am Kopfende mit Rillendekor ver-sehen regelmaumlszligige Verjuumlngung

Kat 91 Taf 6 91NadelInv Li 03-StreufundBronzeMaszlige L 134 cm Dm 04 cmErh Kopf abgebrochenFO Streufund WeststadtDat spaumltantik ()Nadel mit mehrfach durch Querprofilierung gegliedertem Schaft Kreuzgitterdekor

Kat 92 ohne AbbOhrloumlffelchenInv Li 1986 KF 1Bronze Ofl Rillendekor unterhalb des LoumlffelsMaszlige L 101 cm Dm 032 cmErh vollstaumlndig ()FO SO 5 D R3 Abh 1AO Museum Antalya (Inv Li 19863)Dat roumlmischbyzantinischFundkontext NUM KE bis seldschukische ZeitLanges nadelartiges Geraumlt mit kreisrundem Loumlffelchen an ei-nem EndeLit Vgl Waldbaum 1983 106 Taf 41 626 İ Uzel İstanbul Arkeoloji Muumlzelerinde Bulunan Antik Tıp ve Cerrahlık Aletle-ri AST 18 1990 33 Abb 3

Kat 93 Taf 6 93LoumlffelsondeInv Li 03-550

39kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

BronzeMaszlige L 108 cm B max 05 cm Dm Kopf 04 cm Dm Schaft max 03 cmErh ein Ende (Loumlffel) abgebrochen Ofl schlecht erhaltenFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIKopf deutlich abgesetzt Schaft teilweise tordiert durch dop-pelte Querrillen gegliedert vor dem Loumlffel leicht verdicktLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 41 642 (spaumltroumlmisch-fruumlh-byzantinisch)

Schmuck und TrachtbestandteileKat 94 Taf 6 94FingerringInv Li 198292Bronze Ofl RitzverzierungMaszlige Dm innen 16 times 18 cmErh Teile abgesplittert verbogenFO SO 3 A Abh 5 (Ofen)Fundkontext byzantinischDat roumlmischbyzantinischFingerring mit ovalem Dekorfeld das dem Ringverlauf folgt In das Feld sind Zeichen eventuell Initialen eingraviert Links und rechts der Zeichen verjuumlngt sich der Ring und geht jeweils in eine pinienkernfoumlrmige Verdickung als Begrenzung des De-korfeldes uumlberLit Vgl Henkel 1913 52 80 f Taf 19 32 Deonna 1938 317 f Abb 391 Waldbaum 1983 Taf 47 816 ndash 822

Kat 95 Taf 6 95FingerringInv Li 1985 KF 5b Bronze Ofl glatt und unverziertMaszlige Dm innen 14 cm B 03 cm St 02 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 A R3 Osterweiterung Mauer 1 Abh 1Fundkontext KE byzantinischFingerring ovalen Querschnitts und mit karofoumlrmigem Dekor-feld

Kat 96 Taf 6 96FingerringInv Li 02-167BronzeMaszlige D 02 cm Dm auszligen 23 cmErh vollstaumlndigFO SO 301 Abh 44Fundkontext byzantinischRelativ schmaler Fingerring oben rechts und links der Mitte zwei halbrunde Houmlcker

Kat 97 Taf 6 97AmulettInv Li 1986 KF 17 Silber Ofl glatt und unverziertMaszlige L 38 cm Dm 065 cm Dm Oumlsen innen 04 times 033 cm erh G 2 gErh Bruchstelle in der Mitte (restauriert)

FO SO 5 A Nord ZiegelgrabFundkontext durch Raubgraumlber gestoumlrtDat byzantinisch ()Roumlhrchenfoumlrmiges an den Enden geschlossenes Schmuckstuumlck (Amulett) das von zwei ovalen Doppeloumlsen zur Befestigung an einer Kette umschlossen ist Die Doppeloumlsen bestehen aus jeweils drei bis vier zusammengeloumlteten SilberdraumlhtenLit T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra Die Grabung und ihre Ergebnisse (ungedr Mag Universitaumlt Wien 1987) 25 Marksteiner u a 2008 184 f Abb 14

Kat 98 Taf 6 98ArmreifInv Li 1986 KF 1 Bronzeblech Ofl gestanzter Dekor an der Schauseite Innen-seite glattMaszlige erh L 63 cm B 105 cm St 005 cmErh Fragment mit einem originalen Ende leicht verbogenFO SO 5 D R3 Abh 1Fundkontext NUM KE bis seldschukische ZeitDat byzantinischAbgerundetes Ende eines offenen Armreifens der mit einem Kreisdekor verziert ist Dieser besteht aus einem doppelten zickzackfoumlrmigen Ornamentband durchsetzt von kleinen Bluuml-ten und eingerahmt von einem weiteren Band aus KreisenLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 47 804 W Radt Bergama 1980 Kazı ve Onarım Ccedilalışmaları KST 3 1981 35ndash37 Taf 16 Abb 10 Berti 1988 3 9 Abb 2 5750

Kat 99 Taf 6 99ArmreifInv Li 03-467BronzeblechMaszlige L 122 cm B 15 cm D 01 cmErh verbogen an den Seiten mehrere kleine RisseFO SO 38 Abh 2Fundkontext rezentDat byzantinischBandfoumlrmiger Armreif mit kreisfoumlrmigen Punzverzierungen in RankenmusterLit Vgl Davidson 1952 Taf 112 2131 (4 Jh n Chr) 2132 (spaumltroumlmischfruumlhbyzantinisch) G Ploug ndash E Oldenbourg ndash E Hammershaimb ndash R Thomsen ndash F Loslashkkegaard Les objets meacutedieacutevaux sauf les verreries et poteries Hama 4 3 (Kopenha-gen 1969) Taf 31 13 Waldbaum 1983 Taf 47 805 ndash 806

Kat 100 Taf 6 100GuumlrtelschnalleInv Li 198472EisenMaszlige L 36 cm B 32 cm St max 04 cmErh vollstaumlndig aber stark korrodiertFO SO 5 B Suumld Abh 6Fundkontext KE spaumlthellenistisch ndash 5 Jh n Chr154

Guumlrtelschnalle in Form eines rechteckigen flachen Rahmens Sowohl Rahmen als auch Dorn sind von vierkantigem Quer-schnitt

154 Marksteiner u a 2008 Kat B20 B28 C8

40 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Lit Vgl R Madyda-Legutko Die Guumlrtelschnallen der Rouml-mischen Kaiserzeit und der fruumlhen Voumllkerwanderungszeit im mitteleuropaumlischen Barbaricum BAR IntSer 360 (Oxford 1986) Taf 13 Typ 1 8

Kat 101 Taf 6 101GuumlrtelschnalleInv Li 04-1182BronzeMaszlige L 32 cm B 23 cm D 02 bzw 08 cmErh am oberen Ende abgebrochenFO SO 42Fundkontext rezent gestoumlrtDat 67 Jh n ChrSchnalle mit zwei quergestellten Oumlsen an der Unterseite an der Oberseite nicht naumlher bestimmbarer BlattdekorLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 44 689 ndash 690

Kat 102 Taf 6 102SchnalleInv Li 03-401BronzeMaszlige L 38 cm B 28 cm D 015 cm Oumlsen 09 cm Dm Kreis-augen 03 ndash 09 cm Dm Loch 04 cmErh GebrauchsspurenFO SO 36 Abh 11Fundkontext rezentDat 4 ndash 6 Jh n ChrSchnalle an der Unterseite drei Oumlsen in Laumlngsrichtung an der Oberseite Wuumlrfelaugenpunzierungen (zwei groszlige in der Mittel-achse rechts und links davon je drei kleinere) an der Oberseite mittig gelochtLit Dekor vgl M Sommer Die Guumlrtel und Guumlrtelbeschlaumlge des 4 und 5 Jahrhunderts im roumlmischen Reich BonnHVg 22 1984 145 Taf 35 14 I Greuszliging Zur Punzverzierung auf Metallgegenstaumlnden des 4 bis 6 Jahrhunderts n Chr (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2008) Taf 51 1

Kat 103 Taf 6 103SchnalleInv Li 04-1063BronzeMaszlige L 31 cm B 27 cm D 07 cm Wst 02 cmErh GebrauchsspurenFO SO 40IFundkontext umgelagert ()Dat 2 Haumllfte 6 Jh n ChrDurchbrochene Schnalle mit Wuumlrfelaugenpunzierungen an der rsaquoSpitzelsaquo quergestellte am geraden Ende laumlngsgestellte Oumlse durchlochtLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 44 694

PferdegeschirrKat 104 Taf 6 104RiemenverzierungInv Li 198434 Bronze Ofl erhabener DekorMaszlige erh L 53 cm B max 062 cm St max 009 cm

Erh an beiden Enden abgebrochenFO SO 5 C Abh 1 Ostseite Mauer 6Fundkontext KE osmanisch NUM islamischDat byzantinischBeschlag in Form eines breiten V im Querschnitt leicht ge-woumllbt Die beiden Enden sind nach hinten gebogen Im Zen-trum befindet sich ein abgesetztes Rankenornament

Kat 105 Taf 6 105RiemenverzierungInv Li 198474Bronze Ofl erhabener DekorMaszlige erh L 38 cm B max 05 cmErh an einem Ende abgebrochenFO SO 5 B Suumld Abh 6Fundkontext KE spaumlthellenistisch ndash 5 Jh n Chr155

Dat byzantinischForm und Verzierung gleichen Kat 106

ZiergegenstaumlndeKat 106 Taf 6 106RiegelInv Li 03-454BronzeEisenMaszlige L 73 cm B max 11 bzw 03 cm D 12 bzw 02 ndash 04 cm Dm Ring 15 cmErh Eisenring fragmentiertFO SO 36 Abh 23Fundkontext rezentDat fruumlhbyzantinischLanzettfoumlrmiger Bronzeriegel Oumlse am Ende darin fragmen-tierter Eisenring Ende eingerollt an der Oberflaumlche Kerb-schnittdekorLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 26 412

Kat 107 Taf 6 107ZiernagelInv Li 1986 KF 9 BronzeMaszlige L 345 cm Dm max 065 cm Nagel L 11 cm St 02 cm Dm Kopf 07 cmErh FragmentFO SO 5 D R3 Abh 6Fundkontext KE bis Mittelalter NUM Gordian ()Dat roumlmischbyzantinischZiernagel vierkantigen Querschnitts der sich regelmaumlszligig ver-juumlngt Das Kopfende ist spulenfoumlrmig und schlieszligt mit einer Halbkugel In der unteren Haumllfte des Stiftes steckt ein Nagel mit flachem KopfLit Vgl Davidson 1952 Taf 63 854 ndash 856 Deschler-Erb 1996 40 ndash 43 Taf 7 78

Werkzeug und GeraumlteKat 108 Taf 7 108FlachmeiszligelInv Li 198458a

155 Marksteiner u a 2008 Kat B20 B28 C8

41kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

EisenMaszlige erh L 53 cm B max 095 cm St max 032 cmErh Spitze abgebrochen Kopfende verbogenFO SO 5 B R1 Abh 2Fundkontext KE 78 Jh n Chr156 NUM lykischkaiserzeit-lichFlachmeiszligel mit vierkantigem Querschnitt

Kat 109 Taf 7 109FlachmeiszligelInv Li 198467EisenMaszlige erh L 56 cm B max 18 cm St max 07 cmErh Spitze abgebrochen korrodiertFO SO 5 B R1 Abh 3Fundkontext KE Ende 4 ndash Anfang 7 Jh n Chr157

Flachmeiszligel mit vierkantigem Querschnitt

Kat 110 Taf 7 110ReifInv Li 1989 KF 6 Bronze Ofl glattMaszlige Dm innen max 435 cm St 02 cmErh stark verbogen eine Endspitze abgebrochenFO SO 9 NW Abh 7 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch158

Offener Reif runden Querschnitts mit zwei kleinen Manschet-ten

Kat 111 Taf 7 111Geraumltaufsatz ()Inv Li 1985 KF 4b EisenMaszlige erh L 116 cm Dm max 22 cm WSt max 02 cmErh am staumlrkeren Ende ausgerissenFO SO 5 A R3 Abh 5Fundkontext KE 5 Jh v Chr ndash Ende 6 Jh n Chr159

Tuumllle die sich zu einem Ende hin verjuumlngt und dort in einem runden Knauf endet

Kat 112 Taf 7 112Stift ()Inv Li 1989 KF 4 EisenMaszlige erh L 492 cm St 04 cm Dm Kopf max 082 times 07 cmErh am Kopf beschaumldigtFO SO 9 NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch160

Gerader Stift runden Querschnitts der sich leicht zu einer Spit-

156 Marksteiner u a 2008 Kat C71 E3 E4 157 Marksteiner u a 2008 Kat C5 C40 C83 158 Mader 1997 12 159 Marksteiner u a 2008 Kat A7 A18 B16 C6 C15 C25

C26 C52 ndash 54 C59 160 Mader 1997 12

ze verjuumlngt Das Kopfende ist abgesetzt verstaumlrkt und ebenfalls von rundem Querschnitt

Bleche und BeschlaumlgeKat 113 Taf 7 113Inv Li 1989 KF 2EisenMaszlige erh L 106 cm St max 038 cmErh Fragment verbogenFO SO 9 NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch161

Dat spaumltbyzantinisch ()Rute eines Hufeisens mit drei Nagelloumlchern in Randnaumlhe Der Rand ist umgebogenLit Vgl Mikami ndash Omura 1987 3 12 Abb 8 Nr 18 Gaitzsch 2005 HU 34

Bein

Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 114 Taf 7 114NadelInv Li 1985 KF 38 Bein Ofl geglaumlttet und poliertMaszlige Dm max 06 times 08 cm erh L 83 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 5 B R1 Abh 4Fundkontext KE 6 ndash 7 Jh n Chr162 NUM roumlmischspaumltantikDat roumlmischbyzantinischNadel mit regelmaumlszligiger Verjuumlngung gewoumllbtem Kopf und an-naumlhernd rundem QuerschnittLit Vgl Deonna 1938 277 f Taf 84 717 Nr 2 5 7 David-son 1952 287 Taf 120 2385 ndash 2386 (12 Jh n Chr) 2387 (spaumltroumlmischbyzantinisch) Pinkwart ndash Stammnitz 1984 161 Taf 35 B 8 A Evren ndash Uuml Yuumlğruumlk Efes Antik Kanal Boyu Lacirchit Kazısı in 4 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Marma-ris 26 ndash 29 Nisan 1993 (Ankara 1994) 409 422 Abb 19 (rouml-mischspaumltroumlmisch) Topbaş 1993 25 Abb 22 M Metin Ulus Kazısı 1995 in 7 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Kuşadası 8 ndash 10 Nisan 1996 (Ankara 1997) 206 216 Abb 11

Kat 115 Taf 7 115NadelInv Li 03-550BeinMaszlige L 38 cm Dm max 06 cmErh Schaft und Kopf abgebrochenFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IINadel mit dreifacher Profilierung am oberen Ende des SchaftesLit Vgl Sackett 1992 Taf 315 7

161 Mader 1997 12 162 Marksteiner u a 2008 Kat C64

42 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

SchmuckKat 116 Taf 7 116RingInv Li 1985 KF 23Bein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm innen 06 cm St 02 cmErh FragmentFO SO 5 A R3 Abh 10Fundkontext KE 1 Jh v Chr ndash 7 Jh n Chr163 NUM weite Streuung bis in byzantinische ZeitDekorloser Ring ovalen Querschnitts

Kat 117 Taf 7 117RingInv Li 1985 KF 39 Bein Ofl geglaumlttet und poliert RitzverzierungMaszlige Dm innen 06 cm B 03 cm St 015 cmErh FragmentFO SO 5 B R1 Abh 4Fundkontext KE 6 ndash 7 Jh n Chr164 NUM roumlmischspaumltantikFlacher Ring mit kreisfoumlrmiger Ritzverzierung auf beiden Sei-ten

Kat 118 Taf 7 118RingInv Li 1986 KF 3 Bein Ofl geglaumlttet und poliert RitzverzierungMaszlige Dm innen 06 cm B 028 cm St 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 D R3 Abh 1Fundkontext rezent gestoumlrt KE 67 Jh n Chr165

Dicker Ring mit querlaufender Ritzverzierung im Querschnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 298 f Taf 122 Nr 2514 ndash 2518 (un-verziert 5 Jh v Chr ndash hellenistische Zeit) Taf 123 2542 (byzantinisch)

Kat 119 Taf 7 119PerleKnopf ()Inv Li 05-1222BeinMaszlige D 05 cm Dm 17 cm Dm Loch 06 cmErh Gebrauchsspuren vollstaumlndigFO SO 35 OstFundkontext roumlmischbyzantinischFlache Knochenscheibe zentral durchlocht eine Seite abge-schraumlgt (Abnutzungsspuren)

SpielsteineKat 120 Taf 7 120SpielmarkeInv Li 02-104

163 Marksteiner u a 2008 Kat B26 C1 C3 C12 C2 C36 C44 C51 C61 C69 C78 C80

164 Marksteiner u a 2008 Kat C64 165 Marksteiner u a 2008 Kat C16 C19 C62 C81

Bein eventuell GeweihMaszlige D 03 cm Dm 27 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 37Fundkontext byzantinischKreisrunde Knochenscheibe Unterseite glatt in der Mitte Ver-tiefung vom Bearbeiten an der Oberseite in der Mitte stumpfke-gelige Erhebung umgeben von geritztem Kreis leicht gewoumllbtLit Vgl z B Harrison 1986 Kat 514 ndash 521

Glas

SchmuckKat 121 Taf 7 121ArmreifInv Li 1982130 Glas schwarz undurchsichtig Ofl glattMaszlige Dm innen 40 cm B max 085 cm St 02 ndash 04 cmErh Fragment mit SinterablagerungenFO SO 3 B Abh 19Dat byzantinisch ()Monochromer Armreif mit glatter Innenflaumlche und mehreckiger Schauseite im Querschnitt laumlnglich-oval

Kat 122 Taf 7 122ArmreifInv Li 1982216Glas schwarz undurchsichtig Ofl glatt irisierendMaszlige Dm innen 60 cm B 085 cm St 05 cmErh FragmentFO SO 3 B Abh 28 (Suumldostecke)Fundkontext byzantinischMonochromer dekorloser Armreif im Querschnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 264 Taf 113 2159 Yardımcı 1988 291 304 Abb 18 ndash 19 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 8

Kat 123 Taf 7 123ArmreifInv Li 198425Glas schwarz undurchsichtig Ofl linienfoumlrmigMaszlige Dm innen ca 44 cm B 045 ndash 06 cm St 04 ndash 051 cmErh FragmentFO SO 5 CFundkontext OberflaumlcheDat byzantinisch ()Monochromer dekorloser Armreif unrunder Form im Quer-schnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 263 Taf 112 2142 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 8

Kat 124 Taf 7 124PerleInv Li 1982209 Glas schwarz undurchsichtig Ofl glattMaszlige Dm 09 cm H 057 cm Dm Loch 025 cmErh vollstaumlndig

43kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

FO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Winzige monochrome Glasperle in Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol im Zentrum durchbohrtLit Vgl Davidson 1952 292 Taf 121 Nr 2438

Kat 125 Taf 7 125PerleInv Li 03-630Glas cremefarbenweiszlig opakMaszlige H 12 cm Dm 15 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld Abh 4Fundkontext byzantinischAbgeflachte Perle zentral durchlocht am Koumlrper unregelmaumlszligi-ge schraumlge Rillen

Ton

GebrauchsgegenstaumlndeKat 126 Taf 7 126WebgewichtInv Li 04-952TonMaszlige D 26 cm Dm 80 cm Dm Loch 05 cmErh leicht fragmentiertFO SO 37 Abh 22Fundkontext byzantinisch IpostbyzantinischAnnaumlhernd rundes Webgewicht doppelt durchlocht an der Oberseite zwischen den Loumlchern beginnend fuumlnf parallele Ver-tiefungen

Kat 127 Taf 7 127WebgewichtInv Li 03-550TonMaszlige D 24 cm Dm 99 cm Dm Loch 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIAnnaumlhernd rundes Webgewicht doppelt durchlocht zentrums-nah dritte Bohrung begonnen

Kat 128 Taf 7 128WebgewichtInv Li 03-703TonMaszlige H 91 cm B 86 cm D 26 cm Dm Loch 04 ndash 06 cmErh vollstaumlndig Rand z T ausgebrochenFO SO 9 Ost3 Abh 22Fundkontext umgelagert (seldschukisch)Unregelmaumlszligig rund-ovales Webgewicht doppelt durchlocht

Stein

GebrauchsgegenstaumlndeKat 129 Taf 8 129SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr b Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige WSt max 22 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Dat roumlmisch ()Dickwandige sehr flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand leicht nach auszligen gebogener Wand abgesetztem Schei-benfuszlig und einem Randleistengriff der ebenfalls leicht abge-setzt ist Eventuell ist hier ein spitz zulaufender Ausguss im Ansatz erhaltenLit Vgl Davidson 1952 122 f Taf 61 819

Kat 130 Taf 8 130SteingefaumlszligInv Li 02-268KalksteinMaszlige H 65 cm D 21 cm Dm 18 ndash 20 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 301Fundkontext byzantinischrezentSteingefaumlszligfragment mit Randleistengriff Standflaumlche abge-setzt

Kat 131 Taf 8 131SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr Kalkstein Ofl innen und auszligen grob geglaumlttetMaszlige rek Dm innen 260 cm erh WSt max 27 cmErh Rfrgt mit GriffFO SO 3 B Abh 22Dat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und einem Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Pinkwart ndash Stammnitz 1984 110 Taf 18S8 Stephens Crawford 1990 64 298 ndash 299 Topbaş 1993 6 22 Abb 16 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 194 215 Abb 15

Kat 132 Taf 8 132SteingefaumlszligInv Li 03-414Maszlige H 56 cm rek Dm Boden auszligen ca 14 cm WSt 26 cmErh BfrgtFO SO 36 Abh 12Fundkontext rezentSteinschale an der Wand knapp oberhalb des Bodens begin-nend Rest einer plastischen Dekoration (wahrscheinlich Ansatz eines Ausgusses) Boden deutlich abgesetzt am Boden deutli-che WerkzeugspurenLit Vgl Davidson 1952 Taf 61 818 (1 Jh n Chr)

44 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Kat 133 Taf 8 133SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 280 cm WSt max 315 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Dat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand abgesetztem Scheibenfuszlig und einem Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Kat 131

Kat 134 Taf 8 134SteingefaumlszligInv Li 03-437Kalkstein Ofl Innenseite geglaumlttetMaszlige H 66 cm Dm Boden 96 Dm Rand 194 cmErh RfrgtFO SO 9 West2 Abh 1103Fundkontext rezentSteinschale mit Randleistengriff Standflaumlche abgesetzt

Kat 135 Taf 8 135SteingefaumlszligInv Li 19822371 Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 320 cm erh WSt max 41 cmErh Rfrgt mit GriffFO SO 3 B Abh 32 (Schwemmlage)Fundkontext spaumltantikDat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und einem tiefen Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Kat 131

Kat 136 Taf 8 136SteingefaumlszligInv Li 03-556Kalkstein Ofl Innenseite geglaumlttetMaszlige H 57 cm Dm Ausgussloch 11 cmErh Rfrgt mit AusgussFO SO 9 SuumldFundkontext rezentRandfragment eines Steingefaumlszliges mit Ausguss Auszligenseite re-lativ grob bearbeitet (Werkzeugspuren sichtbar)

Kat 137 Taf 8 137TellerInv Li 19822372 Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 240 cm WSt max 20 cmErh Rfrgt bis BodenFO SO 3 B Abh 32 (Schwemmlage)Fundkontext spaumltantik

Duumlnnwandiger Teller mit eckig verdicktem oben abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und Standring

Kat 138 Taf 8 138SteingefaumlszligInv Li 03-550KalksteinMaszlige H ca 93 cm D 25 cm Dm nicht rekonstruierbarErh RfrgtFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIOffenes Steingefaumlszlig mit ausschwingendem Rand Rand auszligen mit eierstabartigem Relief verziert Innenseite geglaumlttet

Archaische bis klassische Zeit Funde aus Metall M 1 2

Tafel 1

Archaische bis klassische Zeit Funde aus Metall Bein und Glas M 1 2

Tafel 2

Archaische bis klassische Zeit Funde aus Ton und Stein M 1 2

Tafel 3

Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit Funde aus Metall Bein Glas Ton und Stein M 1 2 (mit Ausnahme Kat 72 M 1 5)

Tafel 4

Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall M 1 2

Tafel 5

Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall M 1 2

Tafel 6

Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall Bein Glas und Ton M 1 2

Tafel 7

Spaumltantikebis byzantinische Zeit Funde aus Stein M 1 5

Tafel 8

53kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Baitinger ndash Voumllling 2007 H Baitinger ndash T Voumllling Werkzeug und Geraumlt aus Olympia OF 32 (Berlin 2007)Baybo 2005 S Baybo Glasfunde aus der rsaquoWeststadtlsaquo in Limyra aus den Kampagnen 2002 ndash 2004 Adalya 8 2005

211 ndash 239Baykal-Seeher 1996 A Baykal-Seeher Die lithischen Kleinfunde in M Korfmann (Hrsg) Demircihuumlyuumlk 4 Die Klein-

funde (Mainz 1996)Berti 1988 F Berti Les Travaux de la Mission Archeacuteologique Italienne agrave Iasos en 1987 KST 10 2 1988 1 ndash 10Blinkenberg 1931 C Blinkenberg Les petits objets Lindos 1 (Kopenhagen 1931)Boehringer ndash Krauss 1937 E Boehringer ndash F Krauss Das Temenos fuumlr den Herrscherkult rsaquoPrinzessinnen Palaislsaquo AvP 9 (Berlin

1937)Ccedilambel u a 1986 H Ccedilambel ndash R J Braidwood ndash M Oumlzdoğan ndash W Schirmer 1985 Yılı Ccedilayoumlnuuml Kazısı KST 8 1 1986

51 ndash 66Ciarallo ndash De Carolis 1999 A Ciarallo ndash E De Carolis (Hrsg) Homo Faber Natura scienza e tecnica nellrsquoantica Pompei (Napoli

Museo Archeologico Nazionale 1999)Davidson 1952 G R Davidson The Minor Objects Corinth 12 (Princeton NJ 1952)Deonna 1938 W Deonna Le Mobilier Deacutelien Deacutelos 18 (Paris 1938)Deschler-Erb 1996 E Deschler-Erb Die Kleinfunde aus Edelmetall Bronze und Blei in E Deschler-Erb (Hrsg) Die

Funde aus Metall Ein Schrank mit Lararium des 3 Jahrhunderts Vitudurum 7 (Zuumlrich 1996) 13 ndash 139Deschler-Erb 1998 S Deschler-Erb Roumlmische Beinartefakte aus Augusta Raurica Rohmaterial Technologie Typologie

und Chronologie FiA 27 (Augst 1998)Erdmann 1977 E Erdmann Nordosttor und persische Belagerungsrampe in Alt-Paphos Waffen und Kleinfunde Alt-

Paphos 1 (Konstanz 1977)Esin ndash Harmankaya 1986 U Esin ndash S Harmankaya 1985 Değirmentepe (Malatya İmamı Koumlyuuml) Kurtarma Kazısı KST 8 1

1986 95 ndash 137Fluumlgel 1993 C Fluumlgel Die roumlmischen Bronzegefaumlszlige von Kempten-Cambodunum Materialhefte zur Bayerischen

Vorgeschichte A63 (Kallmuumlnz 1993)Gaitzsch 2005 W Gaitzsch Eisenfunde aus Pergamon Geraumlte Werkzeuge und Waffen PF 14 (Berlin 2005)Gostenčnik 2005 K Gostenčnik Die Beinfunde vom Magdalensberg Kaumlrntner Museumsschriften 78 = AForschMB 15

(Klagenfurt 2005)Harrison 1986 R M Harrison Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 1 The Excavations Structures Architectural

Decoration Small Finds Coins Bones and Molluscs (Princeton NJ 1986)Hauff 1995 E Hauff Die medizinische Versorgung von Carnuntum CarnuntumJb 19931994 1995 89 ndash 196Henkel 1913 F Henkel Die roumlmischen Fingerringe der Rheinlande und der benachbarten Gebiete (Berlin 1913)İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 H İşkan Yılmaz ndash N Ccedilevik Die Gruumlfte von Patara Lykia 2 1995 187 ndash 216Konecny ndash Marksteiner 2007 A Konecny ndash T Marksteiner Zur Bebauungsgeschichte des Areals hinter der klassischen Stadtmauer

im Bereich der Weststadt von Limyra Ein Vorbericht in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 15 ndash 28

Korfmann 1972 M Korfmann Schleuder und Bogen in Suumldwestasien Von den fruumlhesten Belegen bis zum Beginn der historischen Stadtstaaten Antiquitas 3 13 (Bonn 1972)

Korkut 2002 T Korkut Steinerne Moumlrserschalen aus Patara AA 2002 233 ndash 245Mader 1997 I Mader Die fruumlhe Keramik der Sondage 9 in Limyra (ungedr Diss Universitaumlt Wien 1997)Marksteiner u a 2008 T Marksteiner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76

2008 171 ndash 277Mikami ndash Omura 1987 T Mikami ndash S Omura 1986 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 9 2 1987 1 ndash 20Ninfuumlhr 1999 M Ninfuumlhr Glasgefaumlszlige aus Limyra (ungedr Mag Universitaumlt Wien 1999)Obladen-Kauder 1996 J Obladen-Kauder Die Kleinfunde aus Ton Knochen und Metall in M Korfmann (Hrsg) Demirci-

huumlyuumlk 4 Die Kleinfunde (Mainz 1996)Omura 1994 S Omura 1992 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 15 1 1994 271 ndash 292Omura 1995 S Omura 1993 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 16 1 1995 313 ndash 330Pinkwart ndash Stammnitz 1984 D Pinkwart ndash W Stammnitz Peristylhaumluser westlich der Unteren Agora AvP 14 (Berlin 1984)Robinson 1941 D M Robinson Metal and Minor Miscellaneous Finds An Original Contribution to Greek Life Olyn-

thus 10 (Baltimore 1941)Ruprechtsberger 1979 E M Ruprechtsberger Die roumlmischen Bein- und Bronzenadeln aus den Museen Enns und Linz LAF

9 (Linz 1979)Sackett 1992 L H Sackett Knossos From Greek City to Roman Colony Excavations at the Unexplored Mansion II

BSA Suppl 21 (Oxford 1992)Schaltenbrand-Obrecht 1996 V Schaltenbrand-Obrecht Die Eisenfunde in E Deschler-Erb (Hrsg) Die Funde aus Metall Ein

Schrank mit Lararium des 3 Jahrhunderts Vitudurum 7 (Zuumlrich 1996) 141 ndash 288Stephens Crawford 1990 J Stephens Crawford The Byzantine Shops at Sardis Sardis 9 (Cambridge 1990)

54 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Topbaş 1993 A Topbaş Seyitoumlmer Houmlyuumlğuuml 1991 Kurtarma Kazısı in 3 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 27 ndash 30 Nisan 1992 Efes (Ankara 1993) 1 ndash 30

Tulay 1992 A S Tulay Afrodisias Muumlzesi Bahccedilesi Kurtarma Kazısı ndash 1990 in 2 Muumlze Kurtarma Kazıları Semi-neri 29 ndash 30 Nisan 1991 Ankara (Ankara 1992) 147 ndash 166

Voumllling 1991 T Voumllling Plumbata ndash mattiobarbulus ndash μαρτζοβάρβουλον Bemerkungen zu einem Waffenfund aus Olympia AA 1991 287 ndash 298

Waldbaum 1983 J C Waldbaum Metalwork from Sardis The Finds through 1974 Sardis 8 (Cambridge 1983)Werner 1955 J Werner Byzantinische Guumlrtelschnallen des 6 und 7 Jahrhunderts aus der Sammlung Diergardt Koumll-

nerJb 1 1955 36 ndash 48Yardımcı 1984 N Yardımcı Harran 1983 KST 6 1984 79 ndash 91Yardımcı 1988 N Yardımcı 1987 Doumlnemi Harran Kazı ve Restorasyon Ccedilalışmaları KST 10 1 1988 287 ndash 306Yener 1994 E Yener Levzin Houmlyuumlk Kurtarma Kazısı 1992 in 4 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 26 ndash 29 Nisan

1993 Marmaris (Ankara 1994) 285 ndash 296Yenisoğancı 1991 H V Yenisoğancı Reyhanlı-Esentepe Kaya Mezarları Kurtarma Kazısı in 1 Muumlze Kurtarma Kazı-

ları Semineri 19 ndash 20 Nisan 1990 Ankara (Ankara 1991) 215 ndash 224

Mag Christiane BleierHabichergasse 2042 A-1160 Wien

Ulrike SchuhBergstraszlige 13 A-3433 KoumlnigstettenE-Mail ulrikeschuhunivieacat

Abbildungsnachweis Abb 1 Lykien-Archiv OumlAI Wien Kat 1 ndash 138 Zeichnungen S Baybo C Bleier N Fuchshu-ber S Mayer B Schretzmayr U Schuh K Zhuber-Okrog Umzeichnungen C Bleier U Schuh Kat 10 82 97 107 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo L Fliesser Kat 16 26 30 34 ndash 36 68 126 ndash 128 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo M Guumlngoumlr Kat 33 45 69 94 105 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo R Schiele Kat 73 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo W Reiter

H uuml l y a B u l u t

The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and

Partially-Glazed Pottery

Discussions about the identification of the site1 of Daskyleion2 the satrapal centre in northwest Anatolia where the palace of Pharnabazos (Xen hell 4 1 15 ndash 25) was located came to an end when bullae were uncovered in 1952 to 1955 The pottery which was uncovered in the same context as the bullae and some of which has been taken under the protection of the Bandırma Museum in 2001 has been mentioned but never published An evaluation of this pottery may suggest forth a new proposal for the closing date of the satrapal archive

Daskyleion3 which was one of the four satrapal centres in Anatolia at the time of the expedition of Xerxes I into Greece is located on top of Hisartepe Houmlyuumlk to the west of Ergili village on the southwest coast of Manyas Lake (Daskylitis Limne4) HisartepeDaskyleion was an administrative centre containing residential buildings together with the nearby paradeisos5

The seal impressions which cleared up the debate concerning the identification of Daskyleion were un-covered in the raquoburnt levellaquo in Trench C only one came from the sounding excavated on the south slope of Hisartepe in 19526 Trench C (50 times 125 m) and its extension Trench C1 (50 times 5 m) located on the south-west of Hisartepe constitute a large trench as seen in the topographic plan of the site (fig 1) Excavations initiated in 1952 in Trench C continued until 1959 In the course of the 1955 campaign the foundations of

I am most grateful to Prof Dr Tomris Bakır for her support during my studies and for giving me the opportunity to work on the material The material was studied under the permission of the Ministry of Culture and Tourism General Directorate for Cultural Heritage and Museums I would like to also thank Elmas Kaya and Tuumllin Tan for their help during my work at Bandırma Mu-seum I am indebted to my friend and colleague Dr Maria Mili for checking the text The original topographic plan given in fig 1 belongs to the Daskyleion Excavation Archive and it has been redrawn by the author The colour of the material presented in the catalogue is described by reference to the Munsell Soil Colour Chart (Baltimore 1975) Abbreviations are Diam diameter Est diam estimated diameter H height PH preserved height PW preserved width For abbreviations additional to those published in lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt s the end of this contribution

1 Research on the identification of the site of Daskyleion started with R Kiepert in 1905 and was accomplished by the surveys of K Bittel in the region and excavations at ErgiliHisartepe by E Akurgal in 1953 See R Kiepert Die Lage der bithynischen Stadt Daskylion und des Daskylitis-Sees Klio 5 1905 241 ndash 243 F W Hasluck Cyzicus Being Some Account of the History and Antiqu-ities of that City and of the District Adjacent to it with the Towns of Apollonia AD Ryndacum Miletupolis Hadrianutherae Pria-pus Zeleia etc (Cambridge 1910) 55 ndash 58 J A R Munro Dascylium JHS 32 1912 57 ndash 67 K Bittel Zur Lage von Daskyleion AA 1953 1 ndash 16 Akurgal 1956a 47 ndash 51 Akurgal 1956b 335 Akurgal 1957a 350 Akurgal 1957b 662 Akurgal 1958 632 ndash 633 Akurgal 1959 692 Akurgal 1967 32 ndash 33 Bakır 1988 75 ndash 84

2 Major ancient sources are Arr an 1 17 2 Hdt 3 120 126 6 33 Hell Oxyrh 22 3 Steph s v Daskyleion Thuk 1 29 2 67 1 Xen hell 14 1 15 ndash 25

3 J M Balcer The ancient Persian satrapies and satraps in western Anatolia AMI 26 1993 81 4 Strab 12 550 575 ndash 576 13 587 Hell Oxyrh 22 3 5 E Akurgal established the link between the raquoencircled parks full of trees and gameslaquo mentioned by Xenophon (Xen hell 4 1

15 ndash 16 33) ie the Persian period paradeisos and the bird sanctuary of Manyas Lake discovered by C Kosswig in Sığırcı Atik Mevkii to the northeast of DaskyleionHisartepe (Akurgal 1956a 48 ndash 49 n 32) This hypothesis was later supported by Bakır (Bakır 1988 81 fig10 Bakır-Akbaşoğlu 1997 229 ndash 230 n 4 Bakır 2001 172 ndash 173)

6 E Akurgal Propontis AnatSt 5 1955 21 Akurgal 1956a 50 Akurgal 1956b 335 Akurgal 1967 32 ndash 33 Balkan 1959 124 126 Bakır 1988 80 Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 17 E Akurgal Eski Ccedilağda Ege ve İzmir (Izmir 1993) 66 Kaptan 2002 I 9 ndash 10

56 Huumllya Bulut

1 Topographic plan of the site of Daskyleion

57the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

a building first thought belonging to the palace of Pharnabazos and then a megaron-type temple But finally due to the absence of an altar it is considered a raquolarge house of megaron layoutlaquo which is dated to the first half of the 2nd century BC7 The trench was extended southwards when large foundation blocks of another building were discovered in the east of it and the terrace wall partially standing today and built of reused blocks from a late 6th century BC building and from the mid-5th century satrapal palace was uncovered8 In the course of excavations in Trench C architectural fragments of Ionic order dated to the 4th century BC9 and also fragments of Attic black-figure pottery dated between the first quarter of the 6th century and 480470 BC were documented10

Other finds which were recorded together with the seal impressions include bronze and silver coins of Kyzikos Attic black-glazed pottery a glass unguentarium fragment leaf shaped spear heads and fragmen-tary horse-bits11

The clay seal impressions which bear traces of the fire they were exposed to bear inscriptions in cu-neiform12 Aramaic13 and Greek and their obverses have depictions from Persian and Greek art The Ach-aemenid bullae with inscriptions uncovered from 1952 to 1955 were first published by K Balkan14 Balkan linked the seal impressions with cuneiform inscriptions containing the name of Xerxes to the first decade of his reign and considered them as proof for his close connections with the Daskyleion satrapy during his expedition to Greece15 D Kaptan however disputed this suggestion16 while R Schmitt proposed that the Daskyleion bullae should be dated to the last years of Xerxesrsquos reign if they were to be dated to his reign at all17

The most comprehensive study of the style of the Daskyleion bullae is that of D Kaptan18 The collec-tion has 185 seal impressions on 406 bullae and 74 of them display Achaemenid and Persianising stylistic features19 The seal impressions in question are grouped by her in terms of their styles as in the following

7 Akurgal 1957a 350 Akurgal 1957b 662 Akurgal 1958 632 Akurgal 1959 692 8 Akurgal 1959 692 Akurgal 1961 168 171 fig 115 Bakır 1988 83 fig 14 For the architectural elements of the terrace wall s Ba-

kır-Akbaşoğlu 1997 236 Ateşlier 2001 147 ndash 160 figs 1 ndash 21 Ogan 2007 6 ndash 13 pls 3 andashb figs 1 ndash 7 pl 4 andashb figs 8 ndash 9 16 ndash 18 pl 10 a fig 18 a 20 ndash 23 pls 2 3 andashb 12 bndash15 a figs 19 b 20 ndash 24 26 b 38 ndash 39 pl 17 a figs 26 b 30 b 31 a 48 ndash 53 A Erdoğan Beobachtungen zur achaumlmenidischen Architektur Daskyleions in I Delemen (ed) The Achaemenid Impact on Local Populations and Cultures in Anatolia (SixthndashFourth Centuries BC) Papers Presented at the International Workshop Istanbul 20 ndash 21 May 2005 (Istanbul 2007) 181 ndash 183 figs 4 ndash 76 E Akurgal claimed that the architectural elements re-used in the construction of the terrace wall must have come from the palace of Pharnabazos Later S Ateşlier dated the pieces with cyma with egg-and-darts dentils and window lintels of the Prokonnessian marble to the 2nd quarter of the 5th c BC while the architrave blocks were dated to the last quarter of the 6th c BC Ateşlier proposed a reconstruction based on the hypothesis that this building which was built in the reign of Artabazos I (477 ndash 468 BC) and reused the blocks of another building constructed in the last quarter of the 6th c BC was a palace or an andron that stayed in use for a long time until the reign of Pharnabazos Based on the presence of a single Persian element (a horn-shaped fascia) on the window lintel while all the rest were Ionian elements S Ateşlier suggested that an Ionian architect was employed for the construction by Artabazos (Ateşlier 2001 156 ndash 157 159 ndash 160 fig 21) G Bakır the director of the excavations considers the proposal of an andron more plausible (Bakır 1995 276 Bakır-Akbaşoğlu 1997 236 Bakır 2001 171) On the other hand D Ogan proposed a new point to the reconstruction by Ateşlier based on a new lintel fragment uncovered in 2005 (Ogan 2007 49 ndash 50 figs 11 37)

9 Akurgal 1956a 50 ndash 51 Akurgal 1957a 350 10 For more information on the Attic black-figure pottery comprising mostly cups and skyphoi s Goumlrkay 1999 4 ndash 7 11 Kaptan 2002 I 9 ndash 10 n 46 In the course of writing the article it has not been possible to access the other materials uncovered

together with the seal impressions 12 Balkan 1959 125 figs 1 ndash 3 pl 33 cndashd Kaptan 2000 pl 35 no 1 Kaptan 2001 58 Schmitt 2002 194 ndash 197 13 Akurgal 1956a pl 12 Akurgal 1961 fig 123 Balkan 1959 128 A Lemaire Les Inscriptions Arameacuteennes de Daskyleion in

T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Anatolia in the Achaemenid Pe-riod Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 32 ndash 34 W Roumllling Aramaic Inscription in Kaptan 2002 198 ndash 210

14 Balkan 1959 123 ndash 128 figs 1 ndash 3 pls 33 ndash 34 15 Balkan 1959 127 16 Kaptan 2001 58 ndash 60 17 Schmitt 2002 195 18 Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 15 ndash 27 D Kaptan The Great Kingrsquos Audience in F Blakolmer et al (eds) Fremde Zeiten Fest-

schrift Juumlrgen Borchhardt I (Vienna 1996) 259 ndash 271 figs 1 4 ndash 7 Kaptan 2000 213 ndash 223 Kaptan 2001 57 ndash 64 figs 1 ndash 2 Kaptan 2002 Kaptan 2007 figs 2 ndash 7

19 Kaptan 2002 Kaptan 2007 280

58 Huumllya Bulut

Neo-Babylonian style (group 1) Court style (group 2) Achaemenid Persian koine styles (groups 3 ndash 15) Persianising styles (groups 16 ndash 29) Greek styles (30 ndash 36) Considering the bullae together with the pottery they were found with Kaptan dated the seals according to their stylistic features to the period between the reign of Xerxes (486 ndash 465 BC) and the first quarter of the 4th century BC20 Apart from the single seal in the Neo-Babylonian style21 the earliest examples in the Daskyleion bulla collection are those containing the name of Xerxes in the Groups 2 3 and 422 According to D Kaptan the latest bullae are those in groups 35 and 3623

After D Kaptan G Coşkun in his doctoral study on the activities of Daskyleion in the Middle Achaeme-nid period suggests a new date based on the Agesilaosrsquos destruction level of 395 BC which was unearthed in 2004 The destruction was attested over a wide area to the south of the raquolarge house of megaron layoutlaquo but did not extend inside the building itself where the sounding by E Akurgal was done G Coşkun how-ever accepting that the archive room containing the seal impressions burnt in the fire by Agesilaos of 395 BC argued that the seal impressions must be placed in between 477 and 395 BC24

Evidence from the black-glazed and partially-glazed pottery uncovered together with the bullae

In the excavation reports E Akurgal mentions Greek pottery dated to the beginning of the 4th century BC and uncovered together with the bullae25 D Kaptan dated these Attic black-glazed pottery fragments including bolsal and fish-plate fragments to the turn of the 5th and the first half of the 4th century BC26 18 pieces of the pottery found together with the bullae could be accessed ndash 6 of them (Cat 1 2 8 15 16 18) are at the Bandırma Museum and 12 (Cat 3 ndash 7 9 ndash 14 17) are at Ankara University27 9 have a label reading raquoErgili C together with the bullaelaquo while the labels of the other 9 read raquoErgili C level of the bullaelaquo Both phrases must indicate a single context excavated carefully

It is worth noting that Daskyleion as a Persian satrapal centre imported notable amounts of figured28 and black-glazed pottery29 produced in Attica in the 5th century BC By the 4th century BC the imported wares decreased while non-Attic local production pottery increased considerably According to G Coşkun this decrease in imported pottery was linked with the decline in the economic power and shrinking relations of the satrapy and its inclination to non-Attic production30 In the 4th century BC with the local workshops gaining superiority over the market the imported Attic pottery lost its market share gradually31 Now the

20 Kaptan 2002 I 27 Furthermore Kaptan takes her suggestion a step further and proposes 479478 BC narrowing the possible beginning date by relating the earliest bullae containing the name of Xerxes to the period when Artabazos was appointed the satrap following the defeat at Plataia in 479478 BC

21 Kaptan 2002 I 106 ndash 107 Kaptan 2002 II 3 pls 3 ndash 4 22 For bulla DS 2 in group 2 (the Royal Sphinx Group) s Kaptan 2002 II pls 5 ndash 8 For the bullae DS 3 DS 11 in group 3 (Achaeme-

nid Persian koine styles) s Kaptan 2002 II pls 9 ndash 46 75 ndash 76 For the bulla DS 4 in group 4 (the Audience Group) s Kaptan 2002 II pls 47 ndash 59

23 For the bullae DS 169 ndash 172 in group 35 (the Nike Group) s Kaptan 2002 II pls 441 ndash 447 For the bullae DS 173 ndash 177 in group 36 (the Apollo Group) s Kaptan 2002 II pls 448 ndash 457

24 G Coşkun Daskyleionrsquoda Orta Akhaemenid Doumlnem (unpubl Diss Izmir 2005) 434 25 Akurgal 1956b 335 26 Kaptan 2002 9 ndash 10 raquoThese finds which consist of Attic black-glazed pottery sherds some of which are bolsal and fish plate frag-

ments dated to the turn of the fifth and first half of the fourth centuries BC and a few bronze and silver coins which are heavily corroded due to exposure to the conflagration were labelled rsaquotrench C together with the bullaelsaquolaquo

27 I would like to thank Prof Dr Coşkun Oumlzguumlnel and Assoc Prof Dr Kutalmış Goumlrkay for their help during the work at the Ankara University

28 Tuna-Noumlrling 1999 Goumlrkay 1999 29 The Attic black-glazed pottery is greater in number than the figured and rsaquointentional redlsaquo group Attic pottery The Attic black-glazed

pottery first appearing in the late 6th c BC exhibits a rapid increase in the early 5th c BC (period of satrap Megabazos) For more information s Coşkun 2004 89 ndash 134 pls 13 ndash 20

30 Coşkun 2006 84 ndash 114 figs 1 ndash 5 31 The emigration of the potters from Athens during and soon after the Peloponnesian Wars in the late 5th c BC negatively affected

the distribution of Attic pottery (Cook 1965 143 B B Macdonald The Emigration of Potters from Athens in the Late Fifth Cen-tury BC and Its Effect on the Attic Pottery Industry AJA 85 1981 159 ndash 168) Evidence of local productions appearing as a result

59the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

market which had once been under Athenian hegemony was full of inexpensive products easily accessible due to the increasing number of local workshops and almost as good in quality as the Attic products The reasons for the dominance of the locally manufactured Attic-imitation pottery in comparison to their Attic counterparts at Daskyleion in the 4th century BC must have been the easy access and the lower prices which were due to the availability of various alternatives in the market rather than due to the decline in the economic power of the satrapy This was also the case in many other sites In the Troad region for instance recent excavation results from Ilion indicate the presence of Atticizing pottery with forms very similar to those found in the Athenian Agora in the 4th century BC32

Attic-type skyphos (Type A fig 2 1)

Attic-type skyphoi emerged in Athens under the influence of Corinthian-type skyphoi of the mid-6th century BC and attained their canonical forms in the early years of the 5th century BC33 The standard form of Attic-type skyphoi has an S-shaped body and handles rising immediately below the rim The body tapers down towards the foot which has the form of a ring foot with a torus The handles were bell-shaped at the beginning but in imitation of the Corinthian-type they also became horseshoe-shaped Towards the end of the 5th century BC they became triangular Attic-type skyphoi first appeared at Daskyleion from 500 BC onwards late examples dated to the 4th century BC are also found34 Furthermore it is possible to find partially glazed versions of skyphoi at the satrapal centre35

The rim and body fragment belonging to a skyphos (Cat 1) has an out-turned rim and a body profile making a considerable curve starting from the bottom of the handle and tapering down toward the bottom Handles are attached just below the rim and rise their roots approaching each other On both surfaces wheel marks are visible and not well finished The clay and glaze properties of this skyphos point to non-Attic production Although the poor preservation of the form prevents dating precisely its shape suggests a date in the third quarter of the 4th century BC36

Bolsal (figs 2 2 ndash 3)

The shape appeared in large numbers at Daskyleion during the 5th and 4th centuries BC37 and partially glazed examples are also seen in the 4th century BC38 There are two examples of bolsal uncovered together with the bullae one piece (Cat 2 ) gives full profile while the other is a rim fragment (Cat 3)

of this emigration are found in Thurii Taras in Lucania Italy Falerii in Etruria Italy in Syracusa and Lipari in Sicily in Olympia Corinth and Olynthos in mainland Greece and in Old-Smyrna in western Anatolia A decree from Ephesos dated to the late 4th c BC and which refers to an award of citizenship to two Athenian brothers Kittos and Backhios on the condition that they produced black pottery for the city and hydriae for the goddess (J Keil Ephesische Buumlrgerrechts- und Proxeniedekrete aus dem vierten und dritten Jahrhundert v Chr OumlJh 16 1913 232 239 E Preuner Archaumlologisch-Epigraphisches JdI 35 1920 69 ndash 72 J D Beazley Panathenaica AJA 47 1943 456 ndash 457 and recently B Kratzmuumlller ndash E Trinkl Von Athleten und Toumlpfern ndash ephesischen Buumlrgern auf der Spur in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (eds) Synergia Festschrift Friedrich Krinzinger I [Vienna 2005] 157 ndash 167) indicates the presence of Athenians working in local workshops in western Anatolia (Cook 1965 143)

32 A M Berlin Ilion Before Alexander A Fourth Century BC Ritual Deposit StTroica 12 2002 138 pl 4 nos 11 ndash 14 pl 5 nos 19 ndash 22 pl 6 nos 23 ndash 31 pl 8 no 39 pl 10 nos 47 ndash 50 pl 11 nos 52 ndash 59 pls 13 ndash 14 nos 70 ndash 81 pl 15 nos 89 ndash 92 For a preliminary report of a comprehensive study on Atticizing pottery in the 4th c BC s A M Berlin ndash K Lynch Going Greek At-ticizing Pottery in the Achaemenid World StTroica 12 2002 167 ndash 178

33 For more information on the shape and its development s Sparkes ndash Talcott 1970 84 ndash 85 34 For the examples from the 5th c BC s Coşkun 2004 fig 1 nos 9 ndash 10 fig 2 nos11 ndash 15 for the examples from the 4th c

BC s Coşkun 2006 fig 1 no 1 (400 ndash 375 BC) no 2 (ca 330 BC) no 3 (ca 320 BC) 35 Tunuz 1993 fig 22 nos 1 ndash 2 fig 23 nos 3 ndash 5 36 It is not clear whether these so-called non-Attic or Atticizing pottery was produced around Daskyleion in northwest Anatolia or

somewhere else further south 37 Coşkun 2004 95 fig 5 nos 44 ndash 47 Coşkun 2006 90 fig 2 nos 20 ndash 27 38 Tunuz 1993 fig 24 nos 1 ndash 3 fig 27 nos 4 ndash 6 fig 28 nos 7 ndash 8

60 Huumllya Bulut

This vessel form with a shallow bowl-shaped body two horizontal handles and an elaborate low ring foot is attested at the Athenian Agora from the third quarter of the 5th century BC39 Bolsals gained in popularity from the third quarter of the 5th century BC and their popularity reached its zenith in the late 5th century BC Although the popularity of the shape declined in the 4th century BC with the appearance of the kantharos a new drinking vessel its production continued until the end of the century even into the early years of the 3rd century40

The bolsal fragment displayed in Cat 2 is entirely black-glazed except for the concave profiled reserved band in the lower part of the body Its rim is slightly out-turned It has a reserved groove on the lower part of wall The inner face of the flaring foot is black-glazed and the underside is reserved with a glazed circle The roots of the handles which join the rim horizontally are closer to each other The early 4th century examples from the Athenian Agora41 and the specimens from Daskyleion are very similar42 The rim body reserved groove beneath the body and the concave profile right below it match the example from Daskyleion On the other hand the handles of the example from the Athenian Agora get thinner as they extend while the handles of the bolsal (Cat 2) are short and wide Cat 2 can be dated to the early 4th century BC judging from its form

Fish plate (fig 2 4)

Only few examples of body and foot fragments from Daskyleion belong to fish plates43 and one rim and body fragment from the assemblage were uncovered within the bullae context (Cat 4) The fish plate has a reserved band on the transition from the lip to the body both on the interior

These plates named after the red figured fish motifs which decorated them have a deep lip hanging down a body descending with a slope down toward the centre a depression in the centre and a wide ring foot44 The earliest fish plates are dated to the end of the 5th century BC and the black-glazed examples which appeared just before 400 BC continued well into the Hellenistic period Changes are observed on the fish plates in the course of the 4th century BC The 4th century BC examples from the Athenian Agora have a sharp angle at the junction of the rim and the body but in the 3rd century BC this angle softened45 The vertical rim became gradually sloped and the curve reached about 45deg in the late 3rd and 2nd century BC46 The rim fragment (Cat 4) has a clay in reddish yellow and somewhat dark grey due to firing (5 YR 66 ndash 5 YR 41) and black glaze (5 YR 251) Its rim is neither vertical as with the early examples of the 4th cen- tury BC nor sloped as much as the Hellenistic examples

Partially glazed bowls with projecting rims47 (fig 3 5 ndash 10 fig 4 11 ndash 18)

The majority of the pottery uncovered together with the bullae belongs to bowls with projecting rims This type of bowl has a delicate projecting rim and a wide and shallow body resting on a low ring foot Their en-tirely glazed forerunners appear in the last quarter of the 5th century BC according to the examples from the

39 For more information about the shape and its development s Sparkes ndash Talcott 1970 107 ndash 108 40 Sparkes ndash Talcott 1970 108 Rotroff 1997 97 41 Sparkes ndash Talcott 1970 fig 6 no 557 42 Coşkun 2006 fig 2 no 20 43 Coşkun 2004 100 fig 7 no 76 Coşkun 2006 94 fig 3 nos 38 ndash 40 44 For more information s Sparkes ndash Talcott 1970 147 ndash 148 Rotroff 1997 146 ndash 148 45 Rotroff 1997 148 46 Rotroff 1997 148 47 The term of raquoout-turnedlaquo (Cook 1965 148 Sparkes ndash Talcott 1970 147 Rotroff 1997 156 ndash 160) raquoout-rolledlaquo (Waageacute 1948 9)

and raquoprojectinglaquo (Rotroff ndash Oliver 2003 24) are used in describing the shape of the rim S Rotroff and A Oliverrsquos terminology is preferred in this article

61the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

Athenian Agora48 They gained popularity in the 4th century BC and continued into the Hellenistic period49 Besides Attic examples the non-Attic products of the bowls with projecting rim are found in many sites from Greek mainland islands Anatolia and to Levant by starting from the 4th to through out the 3rd century BC50 Most probably the Daskyleion examples51 had been produced locally unfortunately the comparisons with the Attic material and distant parallel are not useful for dating

It is indeed not surprising as they formed the dominant group of the Daskyleionrsquos ceramic repertory from the second quarter of the 4th century BC Partially glazed pottery a less expensive alternative to the entirely glazed pottery became a standard of local production in the Hellenistic period52 These bowls were dipped into the glaze by holding them from their foot and their interiors are usually glazed As they were left to rest standing before firing on most examples there are traces showing that the glaze flowed from the middle of the body down towards the foot53

The bowls with projecting rim found together with bullae have a rim diameter of about 15 ndash 16 cm and a foot diameter varying from 55 ndash 8 cm The bowl Cat 5 has a full profile and a height of 54 cm The clay is hard and non-porous sometimes may be fairly porous refined and usually does not contain any mica One example has very little amount of lime temper (Cat 18 body fragment) The colour range varies from red and its shades (10 R 58 25 YR 68 25 YR 63 5 YR 56) to reddish brown shades (5 YR 63 ndash 64 5 YR 44 10 YR 63) One example (Cat 5 5 YR 41) has the clay core in grey shades due to firing The unglazed lower part of the bodies are usually yellowish red (5 YR 56) and light reddish brown (5 YR 64) The glaze on the exterior surface is usually black (5 YR 251 25 YR 251) but can sometimes be in the shades of brown (75 YR 32 5 YR 32) due to firing The glaze on the interior is in the shades of red (25 YR 48) black (25 YR 251 5 YR 251 10 YR 21) and brown (75 YR 32 5 YR 32 ndash 33)

Cat 6 ndash 7 9 13 ndash 14 have a projecting rim slightly downward with a round turn while Cat 5 and 10 ter-minate more sharply Bowls Cat 11 and 12 have a more concave sloped junction of rim and the upper body Bowl Cat 8 has a junction from the mouth to the body with a considerable thinning of the profile Bowl Cat 5 has a rounded transition to the resting surface on the exterior of the foot Cat 16 has a foot thinner than those of Cat 5 and 17 and the inner surface of the foot is slightly concave The bowl Cat 5 which gives a full profile resembles the partially glazed bowl with projecting rim from the Samian Heraion54 Its rim body and foot profiles suggest a date between 375 and 350 BC The fragments of Cat 6 ndash 17 do suggest a date in the second and third quarters of the 4th century BC based on analogies with similar profiles despite the fact that they do not give full profiles

Evaluation

The fact that numerous bullae providing evidence for the recording of bureaucratic and economic activities within the satrapy were uncovered together in the same place reveals the presence of a satrapal archive at

48 Sparkes ndash Talcott 1970 128 49 Rotroff 1997 156 50 The bowls with projecting rim appeared at Eretria (Metzger 1978 229) in the early 4th c BC and at Thasos (Blondeacute 1985 294 fig

8 nos 61 ndash 66) in the 1st quarter of the 4th c BC The non-Attic bowl with out-turned rim uncovered in the Well H at Kofinagrave Ridge Khios is dated to the last quarter of the 4th c BC( J K Anderson Excavation on the Kofinagrave Ridge Chios BSA 49 1954 123 ndash 181 fig 15 no 145) Bowls with projecting rim occurred in Antiokheia (Waageacute 1948 9 pl 1 nos H9 ndash 10) in the late 4th c BC and 3rd c BC at Dura-Europos (D H Cox The Greek and Roman Pottery The Excavation at Dura-Europos Final Report 4 [London 1949] 3 ndash 4 figs 10 ndash 11) At Samaria these series begins with bowls with rolled rims in the early 4th c and survived until the 3rd c BC (J W Crowfoot ndash G M Crowfoot ndash K M Kenyon The Objects from Samaria Reports of the Work of the Joint Expedition in 1931 ndash 1933 and of the British Expedition in 1935 Samaria-Sebaste 3 [London 1957] 245 ndash 246 fig 48) The partially-glazed bowls with projecting rim uncovered in Sardis and dated to the 4th c BC due to their similarity in form with the black-glazed one-handler of the Classical period and due to the quality of both their clay and glaze (Rotroff ndash Oliver 2003 25 pl 10 nos 51 ndash 53)

51 For further information about Daskyleion examples s Tunuz 1993 11 ndash 21 52 Rotroff ndash Oliver 2003 24 53 Further information for dipping technique s T Schreiber Dipping as a Glazing Technique in Antiquity in Greek Vases in the

J Paul Getty Museum Occasional Papers on Antiquities 2 (Malibu CA 1986) 143 ndash 148 54 Technau 1929 fig 33 no1

62 Huumllya Bulut

Daskyleion55 For the time being any archaeological evidence is recorded by the excavators that be firmly linked to a fire or a destruction taking place in 375 BC which would have damaged the seal impressions and coins in the satrapal centre On the other hand D Kaptan considers the possibility that records were kept here at the satrapal centre until its invasion by Alexander the Great in which case there could have been another later archive on the mound56 The available excavation on the site however does not reveal any archive belonging to the later times G Coşkun had proposed the date of the destruction of the archive as 395 BC which is the date for the destruction of satrapal centre by Agesilaos But it is known that three more satraps57 came to power from this date until the invasion by Parmenion58 The reigns of the first two satraps namely Ariobarzanes and Artabazos II stand out particularly because of the revolts Diodoros men-tions that the people living in the western part of the Persian Empire revolted against the Persians and that some Achaemenid officials in office in Anatolia joined them59 In addition to economic activities we must also take into consideration the need for archiving the correspondence with the Great King other governors and local leaders in the region which must have been intensive during that disturbance in between 395 and 334 BC

It is obvious that there must have been correspondences in the following years after the destruction by Agesilaos in 395 BC Furthermore the lack of available archaeological evidence that does not indicate a fire causing damage at the site in 375 BC and the latest finds from the same level that go down to the third quarter of the 4th century BC suggest that the archive may have been destroyed down at the end of the sat-rapy Most likely it can be associated with 334 BC when Parmenion invaded the city The above analysis pointed out that the skyphos fragment is the piece with the latest date indicating a date in the third quarter of 4th century BC However it must be kept in mind that the coins and any remaining pottery uncovered together with the bullae but which could not be accessed for this study may lead in the future to new in-terpretations for the closing date of the archive at Daskyleion

55 Akurgal 1956a 50 Balkan 1959 126 Bakır-Akbaşoğlu 1997 236 Kaptan 2002 I 21 ndash 23 56 Kaptan 2002 I 27 57 Ariobarzanes (388 ndash 3632 BC) Diod 15 90 3 17 17 6 Xen hell 1 4 5 ndash 7 5 1 28 Xen Kyr 8 8 4 Dem or 23 141 Arta-

bazos II (363362 ndash 352 BC) Arr an 3 21 4 Diod 16 52 4 Plut Alexandros 21 Xen hell 5 1 28 Xen Ag 3 3 Arsites vice satrap () (352 ndash 334 BC) Arr an 1 12 8 ndash 9 116 3 2 14 5 Diod 16 75 1 Paus 1 29

58 Alexander the Great set off on his expedition onto Hellespont in the spring of 334 BC (Arr an 1 11 3) Crossing the Dardanelles he set foot on Asia Minor presented his offering to the deities at Troia and continued his march (Arr an 1 11 7 ndash 8) He defeated the joint Persian army of Arsites the last officer (vice satrap) of Daskyleion and Spithridates the satrap of Lydia-Ionia at Grani-kos (modern Biga) 90 km west of Daskyleion (W Judeich Die Schlacht am Granikos Klio 8 1908 372 ndash 397 K Lehmann Die Schlacht am Granikos Klio 11 1911 230 ndash 244 N Th Nikolitsis The Battle of the Granicus [Stokholm 1974] N G L Hammond The Battle of the Granicus River JHS 100 1980 73 ndash 88) Following the victory at Granikos Parmenion the commander of Alex-ander captured Daskyleion We learn from Arrianos ndash supported until recently by the excavations at Daskyleion ndash that Parmenion captured an raquoalready abandoned citylaquo raquoHe also sent Parmenion to take over Daskylion and this he duly did the guards having evacuated the placelaquo (Arr an 1 17 2) However a destruction level of this period has been recently uncovered and this suggests that we have to approach the account by Arrianos with some doubt now (Bakır 1995 278) The evidence reveals that the satrapal centre was not deserted by the habitants before Macedonians attacked to the city

59 Diod 15 90 1 For more information on this so-called Great Satrapsrsquo Revolt s P Meloni La Grande Rivolta dei Satrapi contro Artaserse II Rivista Storica Italiana 63 1951 2 ndash 27 M Weiskopf The So-Called rsaquoGreat Satrapsrsquo Revoltlsaquo 366 ndash 360 Concerning Local Instability in the Achaemenid Far West Historia Einzelschriften 63 (Stuttgart 1989)

63the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

Catalogue

Attic-type (Type A) skyphos

Cat 1 fig 2 1Rim and body fragmentFind spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 99Diam of rim 104 cm PH 73 cmClay Fairly hard non-porous slightly shiny (contains mica-like inclusion) 5 YR 68 reddish yellowGlaze Exterior slightly metallic 5 YR 251 black interior 75 YR 32 dark brown around rim 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b 6

Cf Sparkes ndash Talcott 1970 fig 4 no 352 Pemberton 1989 fig 7 pl 12 no 80 C K Williams II ndash J E Fisher Corinth 1975 Forum Southwest Hesperia 45 1976 120 no 37 pl 21 Edwards 1975 pl 13 no 320 C Abadie ndash Th Spyro-poulos Fouilles agrave Helleacuteniko (Elia de Thyreacuteatide) BCH 109 1985 385 ndash 466 fig 86 inv147 J L Caskey Objects from a Well at Isthmia Hesperia 29 1960 168 ndash 176 pl 54 no 2 Sabattini 2000 fig 2 2 5 (Fat Boy Group) Blondeacute 1985 fig 17 no 138

Bolsal

Cat 2 fig 2 2Rim body and base fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 98Diam of rim 132 cm H 68 cm Diam of foot 8 cmClay Hard non-porous slightly shiny 2 YR 41 dark grey partly 25 YR 68 light red because of the firingGlaze Exterior lustrous 5 YR 251 black in the junction of the wall and foot 5 YR 32 dark reddish brown interior mat soot-black

Cf Sparkes ndash Talcott 1970 fig 6 no 557 Coşkun 2006 fig 2 no 20

Cat 3 fig 2 3Rim and upper body fragment Find spot Ergili C together with the bullaeDiam of rim 122 cm PH 33 cmClay Hard non-porous slightly shiny 25 YR 68 light redGlaze 25 YR 251 blackSimilar Cat 2

Fish Plate

Cat 4 fig 2 4Rim and body fragment Find spot Ergili C together with the bullaeDiam of rim 21 cm PH 18 cmClay Fairly hard 5 YR 66 reddish yellow ndash 5 YR 41 dark grayGlaze 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b7 ndash 7a

Partially-glazed bowls with projecting rim

Cat 5 fig 3 5Rim body and base fragmentFind spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 152 cm H 54 cm Diam of foot 8 cmClay Hard 25 YR 64 light reddish brown ndash 5 YR 41 dark grayGlaze Exterior 5 YR 251 black interior metallic 25 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21c9 ndash 9aCf Py ndash Sabattini 2000 fig 3 no 1904 (375) Technau 1929 fig 33 no1 Rotroff ndash Oliver 2003 pl 10 no53

Cat 6 fig 3 6Rim and body fragment

Find spot Ergili 55 C1 100 ndash together with the bullaeDiam of rim 148 cm H 47 cmClay Hard 25 YR 68 light redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior slightly metallic 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b8 ndash 8a

Cat 7 fig 3 7Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 146 cm PH 42 cmClay Hard non-porous 5 YR 64 light reddish brownGlaze 5 YR 251 black

64 Huumllya Bulut

Cat 8 fig 3 8Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 102Diam of rim 166 cm PH 5 cmClay Hard non-porous 5 YR 56 yellowish red partly 10 YR 63 pale brown because of the firingGlaze 75 YR 32 dark brown

Cat 9 fig 3 9Rim and body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 144 cm PH 44 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior 25 YR 48 red partly blackCf Metzger 1978 fig 3 no 12

Cat 10 fig 3 10Rim and upper body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 101Diam of rim 16 cm PH 47 cmClay Hard non-porous 25 YR 63 weak red 5 YR 63 64 light reddish brownGlaze 5 YR 32 dark reddish brownReserved surface 5 YR 64 light reddish brown

Cat 11 fig 4 11Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C together with the bullaeEst diam of rim 16 cm PH 29 cmClay Hard 5 YR 44 reddish brownGlaze 10 YR 21 black

Cat 12 fig 4 12Rim and upper body fragmentFind spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 162 cm PH 25 cmClay Hard non-porous 25 YR 66 light redGlaze mat 5 YR 251 black

Cat 13 fig 4 13Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 164 cm PH 31 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze mat 5 YR 251 black

Cat 14 fig 4 14Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 148 cm PH 28 cmClay Hard 5 YR 68 reddish yellow partly 25 YR 68 light red

Glaze mat 5 YR 251 blackCf Py ndash Sabattini 2000 fig 3 no1904

Cat 15 fig 4 15Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 162 cm PH 29 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze 25 YR 251 black

Cat 16 fig 4 16Lower body and base fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 108Diam of foot 76 cm PH 33 cmClay Fairly hard and porous 5 YR 56 yellowish redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior partly 75 YR 32 dark brownReserved surface 5 YR 56 yellowish redPublication Bulut 2007 fig 21c10

Cat 17 fig 4 17Lower body and base fragment Find spot Ergili 1955 C together with the bullaeDiam of foot 72 cm PH 19 cmClay Hard 10 R 58 redGlaze mat 5 YR 251 black

Cat 18 fig 4 18Body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 114PH 59 cm PW 48 cm Clay Fairly hard little amount lime temper 5 YR 56 yel-lowish red Glaze Exterior 25 YR 251 reddish black core partly 5 YR 33 dark reddish brown interior 25 YR 48 dark redReserved surface 5 YR 56 yellowish red

65the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

2 Cat 1 ndash 4

3 Cat 5 ndash 10

66 Huumllya Bulut

Bibliography

Akurgal 1956a E Akurgal Les Fouilles de Daskyleion Kyzikos ve Ergili Araştırmaları Anatolia 1 1956 20 ndash 24 43 ndash 51

Akurgal 1956b E Akurgal Ergili-Daskyleion Kazısı Belleten 78 1956 335Akurgal 1957a E Akurgal Ergili Kazısı Belleten 82 1957 350Akurgal 1957b E Akurgal Ergili Kazısı Belleten 84 1957 662Akurgal 1958 E Akurgal Ergili Kazısı ve Kyzikos Ccedilalışmaları Belleten 88 1958 632 ndash 633Akurgal 1959 E Akurgal Ergili Kazısı Belleten 92 1959 692Akurgal 1961 E Akurgal Die Kunst Anatoliens von Homer bis Alexander (Berlin 1961)Akurgal 1967 E Akurgal Ergili Kazıları in VI Tuumlrk Tarih Kongresi (Ankara 1967) 32 ndash 33Ateşlier 2001 S Ateşlier Observations on an Early Classical Building of the Satrapal Period at Daskyleion in

T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Ana-tolia in the Achaemenid Period Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 147 ndash 168

Bakır 1988 T Bakır Daskyleion Houmlyuumlk 1 1988 (1991) 75 ndash 84Bakır 1995 T Bakır Archaumlologische Beobachtungen uumlber die Residenz in Daskyleion in P Briant et al Dans

les pas des Dix-Mille peuples et pays du Proche-Orient vus par un Grec Pallas 43 (Toulouse 1995) 269 ndash 285

Bakır 2001 T Bakır Die Satrapie in Daskyleion in T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Anatolia in the Achaemenid Period Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 169 ndash 180

Bakır-Akbaşoğlu 1997 T Bakır-Akbaşoğlu Phryger in Daskyleion in RGusmani ndash M Salvini ndash P Vanicelli (eds) Frigi e Frigio Atti del 1deg simposio Internazionale Roma 16 ndash 17 ottobre 1995 (Rome 1997) 229 ndash 238

Balkan 1959 K Balkan Inscribed Bullae from Daskyleion-Ergili Anatolia 4 1959 123 ndash 128Blondeacute 1985 F Blondeacute Un remblai thasien du IVegraveme siegravecle avant notre egravere BCH 109 1985 281 ndash 344

4 Cat 11 ndash 18

67the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

Bulut 2007 H Bulut Daskyleion Akhaemenid Satraplığı Sonu ve Hellenistik Doumlnem (unpubl Diss Izmir 2007)Cook 1965 J M Cook Old Smyrna Fourth-Century Black Glaze BSA 60 1965 143 ndash 153Coşkun 2004 G Coşkun Daskyleionrsquoda Bulunan MOuml 5 Yuumlzyıl Siyah Firnisli Attika Seramiği Olba 10 2004

89 ndash 134Coşkun 2006 G Coşkun Daskyleionrsquoda MOuml 4 Yuumlzyıl Siyah Firnisli Seramiği Olba 13 2006 84 ndash 114Edwards 1975 G R Edwards Corinthian Hellenistic Pottery Corinth 7 3 (Princeton NJ 1975)Goumlrkay 1999 K Goumlrkay Attic Black Figure Pottery from Daskyleion Studien zum antiken Kleinasien AMS 34

(Bonn 1999) 1 ndash 100Kaptan 2000 D Kaptan Common Traits on Seals and Coins of the Achaemenid Period in an Anatolian Context in

O Casabonne (ed) Meacutechanismes et innovations moneacutetaires dans lrsquoAnatolie acheacutemeacutenide Numisma-tique et histoire Actes de la table ronde internationale drsquoIstanbul 22 ndash 23 mai 1997 Varia Anatolica 12 (Paris 2000) 213 ndash 223

Kaptan 2001 D Kaptan On the Satrapal Center in Northwestern Asia Minor Some Evidence from the Seal Impres-sions of ErgiliDaskyleion in T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First In-ternational Symposium on Anatolia in the Achaemenid Period Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 57 ndash 64

Kaptan 2002 D Kaptan The Daskyleion Bullae Seal Images from the Western Achaemenid Empire IndashII Achaeme-nid History 12 (Leiden 2002)

Kaptan 2007 D Kaptan A Channel of Communication Seals in Anatolia during the Achaemenid Period in I Dele-men (ed) The Achamenid Impact on Local Populations and Cultures in Anatolia (SixthndashFourth Cen-turies BC) Papers presented at the International Workshop Istanbul 20 ndash 21 May 2005 (Istanbul 2007) 275 ndash 290

Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 D Kaptan-Bayburtluoğlu A Group of Seal Impressions on the Bullae from ErgiliDaskyleion Epi-grAnat 16 1990 15 ndash 27

Metzger 1978 I R Metzger Ein fruumlhhellenistisches Keramikdepot in Eretria ADelt 33 1978 (1984) 198 ndash 239Ogan 2007 D Ogan M Ouml 5 ve 4 Yuumlzyıllarda Daskyleion Satrap Saraylarının Mimari Buluntuları (unpubl MA

Izmir 2007)Pemberton 1989 E G Pemberton The Sanctuary of Demeter and Kore The Greek Pottery Corinth 18 1 (Princeton NJ

1989)Py ndash Sabattini 2000 M Py ndash B Sabattini La ceacuteramique attique du IVe s agrave Lattes (Heacuterault) in La ceacuteramique attique du

IVe siegravecle en meacutediterraneacutee occidentale Actes du colloque international organiseacute par le Centre Camille Jullian Arles 7 ndash 9 deacutecembre 1995 (Naples 2000) 167 ndash 200

Rotroff 1997 S I Rotroff Hellenistic Pottery Athenian and Imported Wheelmade Table Ware and Related Material Agora 29 (Princeton NJ 1997)

Rotroff ndash Oliver 2003 S I Rotroff ndash A Oliver Jr The Hellenistic Pottery from Sardis The Finds through 1994 Sardis 12 (Cambridge MA 2003)

Sabattini 2000 B Sabattini Les skyphos du FB Group agrave Spina apport chronologique de lrsquoeacutetude stylistique et typolo-gique in La ceacuteramique attique du IVe siegravecle en meacutediterraneacutee occidentale Actes du colloque internatio-nal organiseacute par le Centre Camille Jullian Arles 7 ndash 9 deacutecembre 1995 (Naples 2000) 47 ndash 65

Schmitt 2002 R Schmitt Cuneiform Inscription in Kaptan 2002 194 ndash 197Sparkes ndash Talcott 1970 B A Sparkes ndash L Talcott Black and Plain Pottery of the 6th 5th and 4th Centuries BC Agora 12 (Prin-

ceton NJ 1970)Technau 1929 W Technau Griechische Keramik im samischen Heraion AM 54 1929 6 ndash 64Tuna-Noumlrling 1999 Y Tuna-Noumlrling Die attische Keramik Daskyleion I ADerg 6 1999 1 ndash 92Tunuz 1993 Y Tunuz Daskyleion Daldırma Firnisli Seramiği (unpubl Diss Izmir 1993)Waageacute 1948 F O Waageacute Antioch-on-the-Orontes 4 1 Ceramics and Islamic Coins (Princeton 1948)

Dr Huumllya BulutMuğla Uumlniversitesi Fen-Edebiyat Fakuumlltesi Arkeoloji Boumlluumlmuuml TR-48000 KoumltekliMuğlaE-Mail hulyabulutmuedutr

References of figures All drawings by the author

M i c h a e l D o n d e r e r

Zur Datierung des Augustus-Mausoleums

Seit dem bekannten Aufsatz von Konrad Kraft1 wird von der Forschung mehrheitlich akzeptiert2 dass Oc-tavian im Jahre 32 v Chr propagandistisch auf eine Entscheidung seines Gegenspielers reagiert hat Anlass fuumlr die Errichtung seines Grabmals in Rom (Abb 1) soll demnach das Faktum gewesen sein dass Marc An-ton in seinem Testament angeordnet hatte in Alexandria begraben zu werden Seine letztwillige Verfuumlgung war bei den Vestalinnen hinterlegt worden aber auf dunklen Wegen an Octavian gelangt und von diesem zumindest partiell veroumlffentlich worden3 Zudem scheint fuumlr die Konzeption oder gar den Baubeginn vor der Seeschlacht von Actium eine Nachricht des Sueton zu sprechen4 Allerdings wurde der These und damit dem fruumlhen zeitlichen Ansatz Krafts gelegentlich widersprochen selten mit meist aber ohne Begruumlndung5

Fuumlr Hinweise sei Ch Boumlrker (Berlin) B Kremer (Erlangen) und J Raeder (Kiel) sehr herzlich gedankt ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrags

1 Kraft 1967 2 Waurick 1973 107 P Gros Aurea Templa Recherches sur lrsquoarchitecture religieuse de Rome agrave lrsquoeacutepoque drsquoAuguste BEFAR 231

(Rom 1976) 29 H von Hesberg Archaumlologische Denkmaumller zum roumlmischen Kaiserkult in ANRW II 16 2 (Berlin 1978) 969 M Giebel Augustus (Berlin 1984) 49 f Z Yavetz The Res Gestae and Augustusrsquo Public Image in F Miller ndash E Segal (Hrsg) Caesar Augustus (Oxford 1984) 6 f E Simon Augustus Kunst und Leben in Rom um die Zeitenwende (Muumlnchen 1986) 26 Zanker 1987 34 73 80 von Hesberg 1988 98 245 H Bellen AEGYPTO CAPTA Die Bedeutung der Eroberung Aumlgyptens fuumlr die Prinzipatsideologie in R Albert (Hrsg) Politische Ideen auf Muumlnzen Festschrift zum 16 Deutschen Numismatikertag Mainz 1991 (Speyer 1991) 35 H von Hesberg Roumlmische Grabbauten (Darmstadt 1992) 99 f A Wallace-Hadrill Augustan Rome (Bris-tol 1993) 60 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54 f F Kolb Rom Geschichte der Stadt in der Antike sup2(Muumlnchen 2000) 338 E Buchner Ein Kanal fuumlr Obelisken Neues vom Mausoleum des Augustus in Rom AW 27 1996 161 M A von Hase Salto LrsquoAugusteo Das Augustusmausoleum im Wandel der Geschichte AW 28 1997 297 A Claridge Rome An Oxford Archaeo-logical Guide (Oxford 1998) 181 183 W Eck Augustus und seine Zeit (Muumlnchen 1998) 112 E Polito Fulgentibus armis Intro-duzione allo studio dei fregi drsquoarmi antichi (Rom 1998) 133 E Buchner Sonnenuhr und Augustus-Mausoleum in Archaumlologische Entdeckungen Die Forschungen des Deutschen Archaumlologischen Instituts im 20 Jahrhundert (Mainz 2000) 182 Scheithauer 2000 56 f mit Anm 258 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 175 G F La Torre Il mausoleo di Blanda Julia (Soveria Manelli 2003) 38 H Knell Bauprogramme roumlmischer Kaiser (Mainz 2004) 57 59 von Hesberg 2006 340 f K Bringmann Augustus (Darmstadt 2007) 97 L Haselberger Urbem adornare Die Stadt Rom und ihre Gestaltumwandlung unter Augustus (Portsmouth 2007) 63 f 93 f Heinemann 2007 55 S Voegtle raquoubi sepe sedebat Octavianuslaquo Das Augustusmausoleum ndash Innen und Auszligen eines imperialen Grabbaus in J Albers u a (Hrsg) Das Marsfeld in Rom Beitraumlge der Berner Tagung vom 2324 November 2007 (Bern 2007) 71 R M Schneider Im Bann der Bilder Rom unter Augustus in A H Arweiler ndash B M Gauly (Hrsg) Macht-fragen Zur kulturellen Repraumlsentation und Konstruktion von Macht in Antike Mittelalter und Neuzeit (Stuttgart 2008) 155 ndash Unentschieden H Schlange-Schoumlningen Augustus (Darmstadt 2005) 77 Kuumlhnen 2008 111 M J Johnson The Roman Imperial Mausoleum in Late Antiquity (Cambridge 2009) 18

3 P Sattler Augustus und der Senat (Goumlttingen 1960) 19 Kraft 1967 195 ndash 197 Kienast 1999 66 f mit Quellen und Lit 4 Vgl u Anm 60 5 F Coarelli Guida archeologica di Roma (Mailand 1974) 274 J-C Richard Recherches sur certains aspects du culte impeacuterial Les

funeacuterailles des empereurs Romains aux deux premiers siegravecles de notre egravere in ANRW II 16 2 (Berlin 1978) 1130 M Eisner Zur Typologie der Mausoleen des Augustus und des Hadrian RM 86 1979 319 J-Cl Richard Les funeacuterailles des empereurs romains aux deux premiers siegravecles de notre egravere Klio 62 1980 468 Coarelli 1983 46 Anm 9 R Trummer Tumulusgraumlber augusteischer Zeit in Rom und Italien RoumlmHistMitt 26 1984 47 M Amand La reacuteapparition de la seacutepulture sous tumulus dans lrsquoempire ro-main AntCl 56 1987 171 L Attilia Il mausoleo di Augusto in Roma repubblicana dal 270 a C allrsquoetagrave augustea (Rom 1987) 29 Arce 1990 61 L Richardson A New Topographical Dictionary of Ancient Rome (Baltimore 1992) 247 E Bertrand-Ecanvil Preacutesages et propagande ideacuteologique A propos drsquoune liste concernant Octavien Auguste MEFRA 106 1994 512 D Favro The Urban Image of Augustan Rome (Cambridge 1996) 117 Bleicken 1998 340 Kienast 1999 412 Anm 120 P B F J Broucke The Pantheon of Agrippa and the Mausoleum of Augustus AJA 104 2000 366 P J E Davies Death and the Emperor Roman

70 Michael DonDerer

Passt die Erbauung aber uumlberhaupt in die all-gemeine historische Situ-ation die sich Octavian vor Actium bot6 Im Jahr 33 v Chr als Octavian den zweiten Consulat be-kleidete hatte Marcus An-tonius den seit Laumlngerem geplanten Partherfeldzug abgeblasen und begonnen seine Truppen fuumlr eine In-vasion Italiens zuerst in Ephesos dann in Athen zu sammeln7 Umstritten ist ob Octavian als Tri-umvir im folgenden Jahr uumlberhaupt noch amtierte oder zumindest uumlber ein imperium verfuumlgte wenn-gleich nur als Privatmann der Adoptivsohn Caesars

befand sich demzufolge in einer schwachen Rechts- und Machtposition8 Diese zeigte sich nicht zuletzt da-rin dass die beiden amtierenden Consuln samt mehr als 300 Senatoren ndash etwa einem Drittel der damaligen Koumlrperschaft ndash Rom in Richtung Ephesos verlieszligen In dieser Phase durch den Bau des Grabmals einen raquomonarchischen Anspruchlaquo manifestieren zu wollen9 erscheint absurd

Hinzu trat die Scheidung Marc Antons von Octavia der Schwester seines vormaligen Kollegen im Tri-umvirat10 die einer Kriegserklaumlrung gleichkam Mitte 32 v Chr brachten die beiden Consulare L Munatius Plancus und M Titius die sich von Antonius abgesetzt hatten die Nachricht mit nach Rom dass dessen Testament bei den Vestalinnen hinterlegt sei11 Aufgrund dieser Information konnte Octavian die letztwillige Verfuumlgung seines Gegners in die Hand bekommen und propagandistisch ausschlachten Musste dies jedoch mit einem derartig monumentalen und daher kostspieligen Bau geschehen12

Das Mausoleum ist als Familiengrabstaumltte kaum auf oumlffentlichem Grund errichtet13 obwohl das Mars-feld damals groumlszligtenteils unbebaut war14 und sich in seinem suumldlichen Teil mehrere Staatsgraumlber fuumlr Ein-

Funerary Monuments from Augustus to Marcus Aurelius (Cambridge MA 2000) 13 M Brinke ndash P Kraumlnzle Rom Ein archaumlolo-gischer Fuumlhrer (Stuttgart 2002) 155 Kolb (Anm 2) 339 f W V Harris The Finale of Roman Topography JRA 16 2003 544 D Favro Making Rome a World City in The Cambridge Companion to the Age of Augustus (Cambridge 2005) 245 Rehak 2006 32 I Koumlnig Caput Mundi Rom Weltstadt der Antike (Darmstadt 2009) 118 ndash Vgl auch Anm 28

6 Vgl dazu allgemein Kienast 1969 444 ndash 446 Bleicken 1998 269 ndash 275 Kienast 1999 59 ndash 70 Schlange-Schoumlningen (Anm 2) 73 ndash 77

7 Fadinger 1969 189 ndash 191 8 Fadinger 1969 104 ndash 130 H W Benario Octavianrsquos Status in 32 BC Chiron 5 1975 301 ndash 309 Kienast 1999 63 f (mit Quellen

und Lit) 78 9 So von Hesberg 1996 236 10 Kienast 1969 444 Fadinger 1969 223 ndash 233 Bleicken 1998 272 f Kienast 1999 65 mit Quellen 11 s o Anm 3 12 So schon Richard 1970 378 13 So jedoch Attilia (Anm 5) 29 Wesch-Klein 1993 109 f ndash Richtig dagegen Waurick 1973 115 ndash 117 1592 wurde naumlmlich in der

Via del Seminario ndash nahe dem Pantheon ndash eine Inschrift gefunden die hier privaten Grundbesitz in der Zeit des Augustus nennt Id quod intra cippos ad Camp(um) versus soli est Caesar August(us) redemptum a privato publicavit (CIL VI 874 Ch Huel-sen Trajanische und Hadrianische Bauten im Marsfelde in Rom OumlJh 15 1912 135 B Goumltze Ein roumlmisches Rundgrab in Falerii [Stuttgart 1939] 36 Waurick 1973 116 Anm 66 [Lit])

14 F Rakob Die Urbanisierung des noumlrdlichen Marsfeldes Neue Forschungen im Areal des Horologium Augusti in LrsquoUrbs Espace urbain et histoire Ier siegravecle av JC ndash IIIe siegravecle ap JC Actes du colloque international Rome 8 ndash 12 mai 1985 (Rom 1987) 687 f

1 Rom Mausoleum des Augustus Rekonstruktion

71zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

zelpersonen befanden15 Zudem gibt es keinen Hinweis darauf dass die Baukosten von der Oumlffentlichkeit getragen worden waumlren sicher haumltte Augustus dies in seinem Tatenbericht nicht unerwaumlhnt gelassen16 In der damaligen Situation in der es um die Vorherrschaft ja gar um Leben und Tod ging benoumltigte Octavian zumal ihm dafuumlr zunaumlchst offensichtlich keine oumlffentlichen Gelder zur Verfuumlgung standen alle vorhandenen Mittel fuumlr die bevorstehenden kriegerischen Auseinandersetzungen was offenbar eine hohe Besteuerung und daraus resultierende Unruhen in ganz Italien zur Folge hatte17 Bezeichnenderweise gibt es keine Belege uumlber anderweitige Bauvorhaben Octavians die kurz vor Actium begonnen worden waumlren18 nur von aumllteren Projekten19 und Instandsetzungen20 wird berichtet doch wird man kaum fehlgehen die uumlberraschend langen Bauzeiten damit zu erklaumlren dass der Triumvir die Fortfuumlhrung der Bauten in dieser fuumlr ihn so entschei-denden politischen Phase unterbrochen hat

Waumlre es nur um eine propagandistische Antwort auf das Vorhaben Marc Antons gegangen sich in Ale-xandria bestatten zu lassen haumltte ndash wenn denn die Reaktion seitens des Octavian nicht nur verbal sondern auch visuell haumltte deutlich gemacht werden sollen ndash ein bescheidenes Monument vor den Toren Roms ge-nuumlgt Allein die Groumlszlige des Grabbaus die alle bisherigen Dimensionen italischer Vorlaumlufer sprengte spricht eindeutig gegen einen zeitlichen Ansatz vor Actium und laumlsst sich auch durch Konrad Krafts These von der Reaktion auf den testamentarischen Willen des Antonius nicht begruumlnden Denn bei dem Mausoleum han-delt es sich ndash im Gegensatz zu den anderen Staatsgraumlbern auf dem Marsfeld ndash nicht um ein Einzelgrab son-dern um einen Familientumulus der ndash kaum von vorneherein21 sondern wohl erst nachtraumlglich aber noch unter Augustus ndash in eine dynastische Grablege verwandelt worden ist da auch die nicht zur gens Iulia bzw Claudia gehoumlrenden Marcellus Octavia und Agrippa darin bestattet worden sind22 Sowohl die Monumen-talitaumlt als auch die aus dem Bauplan ersichtliche Absicht ein Familiengrab mit dynastischen Anspruumlchen zu errichten erscheinen in einer Zeit politischer Instabilitaumlt und kostspieliger Kriegsruumlstungen unvorstellbar23

Einige Jahre spaumlter hatte sich die politische Lage hingegen vollkommen geaumlndert Infolge des Sieges bei Actium und der Einnahme Alexandrias standen Octavian nach seinem dreifachen Triumph im August des Jahres 29 v Chr ungeheure Geldmittel zur Verfuumlgung24 die im Jahre 28 v Chr immerhin ausreichten um 82 Heiligtuumlmer Roms zu restaurieren25 Zudem wurde seine machtpolitische Stellung dadurch gefestigt dass

15 z B die des Sulla der Iulia () der Tochter Caesars sowie der gefallenen Consuln A Hirtius und C Vibius Pansa ndash Vgl allgemein dazu F Castagnoli Il Campo Marzio nellrsquoantichitagrave MemLinc 8 Serie 1 1948 188 ndash 190 Waurick 1973 109 115 E La Rocca La riva a mezzaluna Culti agoni monumenti funerari presso il Tevere nel Campo Marzio occidentale (Rom 1984) 95 ndash 99 Wesch-Klein 1993 10 ndash 13 15 88 109 f F Coarelli Il Campo Marzio dalle origini alla fine della repubblica (Rom 1997) 591 ndash 602 Rehak 2006 36

16 So zu Recht Waurick 1973 116 17 Kraft 1967 195 K Bringmann in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 41 18 Ausnahmen bilden einige Zweckbauten Agrippas aus dieser Zeit die der Freund und spaumltere Schwiegersohn des Augustus wohl aus

seinem Privatvermoumlgen finanziert hat ndash Vgl dazu F W Shipley Chronology of the Building operations in Rome from the Death of Caesar to the Death of Augustus MemAmAc 9 1931 47 f F W Shipley Agripparsquos Building Activities in Rome (St Louis MI 1933) 37 ndash 55 P Grimal Agrippa et le champ de Mars RA 19 19421943 24 ndash 30 J-M Roddaz Marcus Agrippa BEFAR 253 (Rom 1984) 249 ndash 260 E Tortorici Lrsquoattivitagrave edilizia di Agrippa a Roma in Il bimillenario di Agrippa XVII Giornate filologiche genovesi Genova 20 ndash 21 febbrario 1989 (Genua 1990) 19 ndash 55 V Kaumlstner Die roumlmische Baukunst zur Zeit des Augustus in Mo-dus in rebus Gedenkschrift Wolfgang Schindler (Berlin 1995) 82 f Scheithauer 2000 80 f (Lit)

19 Curia Iulia 44 begonnen 29 v Chr eingeweiht LTUR I (Rom 1995) 332 ndash 334 s v (E Tortorici) ndash Tempel des Divus Iulius 42 begonnen 29 v Chr eingeweiht LTUR III (Rom 1996) 116 ndash 119 s v Iulius divus aedes (P Gros) ndash Palatinischer Apollotempel 36 begonnen 28 v Chr eingeweiht LTUR I (Rom 1995) 54 ndash 57 s v Apollo Palatinus (P Gros) ndash Vgl allgemein zum Bauprogramm Octavians in dieser Zeit Shipley (Anm 181931) 47 ndash 49 D E Strong ndash J B Ward Perkins The Temple of Castor in the Forum Romanum BSR 30 1962 4 f Kienast 1999 408 ndash 413 Scheithauer 2000 27 Rehak 2006 31

20 Scheithauer 2000 27 21 Zanker 1987 83 22 Wesch-Klein 1993 110 f S Panciera in von Hesberg ndash Panciera 1994 88 ndash 98 Nr IndashIII Taf 12 e 13 a CIL VI 40356 40357

40358 ndash Spaumlter fanden dort noch Vespasian (zeitweise) und Nerva ihre letzte Ruhe S Panciera in von Hesberg ndash Panciera 1994 142 ndash 147 Nr XIXndashXX CIL VI 40375 40376

23 So schon richtig Kraft 1967 193 ndash 195 der jedoch den Widerspruch zu seiner Interpretation und Chronologie nicht bemerkt ndash Vgl auch Richard 1970 377 380

24 Vgl allein die immensen Ausgaben fuumlr Landzuteilungen sowie die Geldspenden an seine Veteranen und die Bevoumllkerung Roms R Ges div Aug 15 16 ndash s dazu Rehak 2006 32

25 R Ges div Aug 20 ndash Kienast 1999 82 412 f

72 Michael DonDerer

er im Jahre 28 princeps senatus wurde und im folgenden Jahr neben dem imperium proconsulare auf zehn Jahre mit dem Titel rsaquoAugustuslsaquo sowie mit den bekannten Ehrenzeichen ndash Lorbeerbaumlume Ehrenschild und Eichenkranz26 ndash geehrt wurde27 Zwar wird mehrfach in der Forschung darauf hingewiesen28 dass ein Bau-beginn in diese Phase in der Octavian die Restitution der Republik predigte nicht passe doch gibt es einige weitere Fakten die in dieser Hinsicht uumlberraschend wirken29 So hatte der Sieger in Alexandria auch das Sema30 Alexanders des Groszligen besichtigt dessen genaues Aussehen zwar nicht bekannt ist von dem jedoch angenommen wird dass es die Form eines Tumulus gehabt habe31 Auf dieses hellenistische Vorbild koumlnnte wie manche Forscher meinen32 der tumulus Iuliorum zuruumlckzufuumlhren sein33 Zudem sei daran erinnert dass Octavian nach Actium eine Periode der Alexander-Imitatio begann34 das Andenken Alexanders auch in Rom pflegte35 und wohl seit 29 v Chr fuumlr einige Jahre mit dem Bild des Makedonenkoumlnigs siegelte36

Aber auch das Mausoleum selbst vermag Hinweise auf seine Entstehungszeit zu geben37 Es nimmt wo-moumlglich nicht nur Bezug auf das Sema Alexanders des Groszligen sondern erinnert wie mehrfach festgestellt

26 I Lugli Fontes ad topographiam veteris urbis Romae VIII (Rom 1962) 156 ndash 158 Nr 159 ndash 168 A Alfoumlldi Die zwei Lorbeerbaumlume des Augustus Antiquitates 3 14 (Bonn 1973) W K Lacey Octavian in the Senate January 27 BC JRS 64 1974 176 ndash 184

27 K Galinsky Augustan Culture An interpretive Introduction (Princeton NJ 1996) 80 ndash 90 Kienast 1999 83 f 92 ndash 98 mit Quellen und Lit

28 R Syme The Roman Revolution sup2(Oxford 1952) 194 Anm 25 Kraft 1967 194 Reeder 1992 272 Kienast 1999 412 29 Vgl Kienast 1969 432 f mit Lit 30 H Thiersch Die Alexandrinische Koumlnigsnekropole JdI 25 1910 59 ndash 61 P Graindor Alexandrie Recherche de la tombe drsquoAlexan-

dre ChronEg 10 1935 276 ndash 281 M-L Bernhard Topographie drsquoAlexandrie Le tombeau drsquoAlexandre et le mausoleacutee drsquoAuguste RA 47 1956 129 ndash 156 A Adriani Repertorio drsquoarte dellrsquoEgitto greco-romano Serie C IndashII (Palermo 1966) 242 ndash 245 P M Fra-ser Ptolemaic Alexandria (Oxford 1972) I 15 ndash 17 II 33 ndash 42 Arce 1990 65 ndash 67 G Fiaccadori The Tomb of Alexander the Great PP 47 1992 128 ndash 131 Reeder 1992 276 f M J Johnson The Mausoleum of Augustus Etruscan and other influences on its design in Etruscan Italy (Provo Utah 1996) 230 G Grimm Alexandria Die erste Koumlnigsstadt der hellenistischen Welt (Mainz 1998) 67 A Adriani La tomba di Alessandro Realtagrave ipotesi e fantasie (Rom 2000) A Erskine Life after Death Alexandria and the Body of Alexander GaR 49 2002 163 ndash 167 A Chugg The Lost Tomb of Alexander the Great (London 2004) Ortolani 2004 200 f Rehak 2006 50 f

31 Bernhard (Anm 30) 142 Fraser (Anm 30) II 35 Anm 83 Reeder 1992 276 f 32 Thiersch (Anm 30) 88 Coarelli (Anm 5) 275 M Verzar Fruumlhaugusteischer Grabbau in Sestino (Toscana) MEFRA 86 1974

416 Eisner (Anm 5) 322 Coarelli 1983 44 V Kockel Die Grabbauten vor dem Herculaner Tor in Pompeji (Mainz 1983) 35 Anm 293 M Eisner Zur Typologie der Grabbauten im Suburbium Roms RM Ergh 26 (Mainz 1986) 214 Anm 802 F Coarelli ndash Y Theacutebert Architecture funegraveraire et pouvoir Reacuteflexions sur lrsquohelleacutenisme numide MEFRA 100 1988 791 G Cresci Marrone Ecumene Augustea (Rom 1993) 29 f Bertrand-Ecanvil (Anm 5) 512 Favro (Anm 5) 117 Grimm (Anm 30) 160 Kolb (Anm 5) 340 Ortolani 2004 199 Kuumlhnen 2008 111 Koumlnig (Anm 5) 118 ndash Dagegen Kienast 1969 431 Anm 3

33 Zum Begriff rsaquoTumuluslsaquo vgl zuletzt U-W Gans Der Eichelstein in Mainz Monumentum Drusi oder roumlmisches Siegsmal in Miscellanea Archaeologica (Espelkamp 1997) 24 f

34 Kienast 1969 447 ndash 449 O Weippert Alexander-Imitatio und roumlmische Politik in republikanischer Zeit (Diss Universitaumlt Wuumlrz-burg 1970 [1972]) 215 ndash 223 Coarelli 1983 44 f

35 Kienast 1969 452 f G Cresci Marrone Alessandro fra ideologia e propaganda in etagrave augustea GiornItFil 30 1978 245 ndash 259 G Marrone Imitatio Alexandri in etagrave augustea AeR 25 1980 35 ndash 41

36 H U Instinsky Die Siegel des Kaisers Augustus (Baden-Baden 1962) 31 ndash 33 (Lit) Kienast 1969 435 Weippert (Anm 34) 219 ndash 223 G Hafner Das Siegel Alexanders des Groszligen in Festschrift Frank Brommer (Mainz 1977) 140 R Thomas Hellenis-tische Wurzeln roumlmischer Herrscherikonographie Zur Alexanderangleichung des Augustus JdI 110 1995 379 f Kuumlhnen 2008 115 f

37 Ohne chronologische Aussagekraft ist ein Gebaumllkfragment mit aumlgyptischen Motiven das beim Augustus-Mausoleum gefunden wurde jedoch kaum zum Bau selbst sondern eher zu einer Aumldikula-Architektur gehoumlrt haben duumlrfte M de Vos Lrsquoegittomania in pitture e mosaici romano-campani della prima etagrave imperiale (Leiden 1980) 74 Frontispiz Coarelli ndash Theacutebert (Anm 32) 792 Arce 1990 66 Bellen (Anm 2) 35 Abb 11 Reeder 1992 274 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 35 f Anm 225 von Hesberg 1996 234 H Bellen Politik Recht Gesellschaft Studien zur Alten Geschichte Historia Einzelschriften 115 (Stuttgart 1997) 74 Abb 11 M Soumlldner Aumlgyptische Bildmotive im augusteischen Rom in H Felber ndash S Pfisterer-Haas (Hrsg) Aumlgyp-ter Griechen Roumlmer Begegnungen der Kulturen Kanobos 1 (Leipzig 1999) 107 M Soumlldner raquoFruchtbar im Sommer der Nil stroumlmt voll erquickender Flutlaquo (Tibull 1 7 21 ff) Aumlgyptenrezeption im augusteischen Rom AW 31 2000 387 f K Parlasca Aumlgyptisierende Tempelreliefs und Architekturelemente aus Rom in Isis en Occident Actes du IIegraveme Colloque international sur les Eacutetudes Isiaques Lyon III 16 ndash 17 mai 2002 (Leiden 2004) 419 Abb 14 R M Schneider Nicht mehr Aumlgypten sondern Rom Der neue Lebensraum der Obelisken StaumldelJb NF 19 2004 167 Abb 19 von Hesberg 2006 355 Rehak 2006 39 ndash Desgleichen keinen chronologischen Hinweis liefert das Obeliskenpaar das wohl noch unter Augustus vor dem Mausoleum aufgestellt wor-den ist D Boschung Tumulus Iuliorum ndash Mausoleum Augusti Ein Beitrag zu seinen Sinnbezuumlgen HASB 6 1980 39 Buchner (Anm 21996) 161 ndash 168 Buchner (Anm 22000) 182 f Schneider a O 167 von Hesberg 2006 349 Rehak 2006 52 f

73zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

wurde38 in Form (Siegesmal des Pompeius in den Pyrenaumlen39 Monumente von La Turbie40 und Adamklissi41) und Ausstattung (Statue auf Spitze Waffen- undoder Tropaia-Applikationen auf Platten42) an ein trium-phales Siegesdenkmal Sollten diese auf den Betrachter zielenden Assoziationen bereits der Konzeption des Baus zugrunde gelegen haben muumlsste auch dies als ein Hinweis auf den Baubeginn erst nach Actium gewertet werden

Zu dem Augustus-Mausoleum von dem nun seit einiger Zeit eine vorlaumlufige Baubeschreibung vorliegt43 gehoumlrt mit Sicherheit ein Block auf dem der Stamm eines Lorbeerbaumes wiedergegeben ist44 (Abb 2) In Analogie zum Haus des Princeps auf dem Palatin45 liegt es nahe die Darstellung je eines Lorbeerbaumes zu Seiten des Grabeinganges anzunehmen Diese symboltraumlchtigen Zeichen erhielt Octavian wie oben schon geschildert zusammen mit einem Ehrenschild und dem Beinamen rsaquoAugustuslsaquo zu Beginn des Jahres 27 v Chr46 Unter der Praumlmisse dass das Mausoleum bereits vor Actium begonnen worden waumlre muumlsste es sich bei dem Relief um eine sekundaumlre Ausschmuumlckung handeln Gleiches wuumlrde fuumlr den Block mit dem Rest des clipeus virtutis gelten der am ehesten uumlber dem Eingang angebracht gewesen sein duumlrfte47 (Abb 3) In der schon genannten Baubeschreibung wurde vermutet48 die entsprechenden Reliefbloumlcke seien nachtraumlg-lich eingefuumlgt worden nachdem die originalen Quader entfernt worden waren Dies erscheint wenig wahr-scheinlich besitzt der Block mit dem Teil des Lorbeerbaumes doch eine Tiefe von immerhin 88 cm49 jener mit dem Schildrest 44 cm allerdings muss dieser urspruumlnglich tiefer gewesen sein da die ruumlckwaumlrtige Seite eine Bruchkante ist

Statt des schwierigen und aufwendigen Austausches der Quader haumltte es jedoch genuumlgt die nachtraumlg-lich gearbeiteten Reliefplatten in einer neu hergestellten Vertiefung anzubringen Andererseits waumlre es auch

38 Boschung (Anm 37) 41 Zanker 1987 82 von Hesberg 1988 99 248 Arce 1990 69 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 53 Kolb (Anm 2) 339 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 178 Knell (Anm 2) 60

39 Rehak 2006 58 Picard 1957 183 f G Castellvi u a Le tropheacutee de Pompeacutee dans les Pyreacuteneacutees (71 avant J-C) (Paris 2008) Y Schmuhl Roumlmische Siegesmonumente republikanischer Zeit Antiquitates 43 (Hamburg 2008) 126 ndash 129

40 J Formigeacute Le tropheacutee des Alpes La Turbie (Paris 1949) G-Ch Picard Le tropheacutee augusteeacuten de la Turbie RA 34 1949 151 ndash 156 Picard 1957 291 ndash 294 N Lamboglia Le tropheacutee drsquoAuguste agrave La Turbie 5(Bordighera 1983) Schmuhl (Anm 39) 174 ndash 176

41 G G Tocilesco Das Monument von Adamklissi Tropaeum Traiani (Wien 1895) Picard 1957 391 ndash 406 D Kreikenbom Grie-chische und roumlmische Kolossalportraumlts bis zum spaumlten ersten Jahrhundert nach Christus JdI Ergh 27 (Berlin 1992) 52 54 f F B Florescu Monumentul de la Adamklissi Tropaeum Traiani (Bukarest 1959) F B Florescu Das Siegesmal von Adamklissi Tropaeum Traiani (Bukarest 1965)

42 H von Hesberg in von Hesbeerg ndash Panciera 1994 18 53 Polito (Anm 2) 27 von Hesberg 2006 354 43 von Hesberg ndash Panciera 1994 ndash Rez Th Lorenz AnzAW 48 1995 36 ndash 39 Ch Reusser Gnomon 70 1998 277 ndash 280 ndash Eine leicht

modifizierte Rekonstruktion jetzt bei Ortolani 2004 216 ndash 221 44 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 58 Nr Vu 12 Abb 16 Taf 6 e Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002

177 M Schwarz Tumulat Italia tellus Gestaltung Chronologie und Bedeutung der roumlmischen Rundgraumlber in Italien (Rahden 2002) 177 Rehak 2006 39 ndash Zum Mausoleum haben auch Statuenbasen gehoumlrt von denen zumindest eine auf den Seitenflaumlchen ebenfalls die Darstellung eines Lorbeerbaumes getragen hat H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 18 59 Nr Pf 5 Abb 23 24

45 M Donderer Zu den Haumlusern des Kaisers Augustus MEFRA 107 1995 622 ndash 660 (Lit) LTUR II (Rom 1995) 46 ndash 48 s v Do-mus Augustus (I Iacopi) 130 ndash 132 s v Domus Livia (I Iacopi) P Pensabene Elementi architettonici dalla Casa di Augusto sul Palatino RM 104 1997 149 ndash 192 M Royo Domus Imperatoriae Topographie formation et imaginaire des palais impeacuteriaux du Palatin Ier siegravecle av J C ndash Ier siegravecle ap J C BEFAR 303 (Rom 1999) 119 ndash 171 M A Tomei I palazzi imperiali sul Palatino a Roma come esempi di ville urbane in Le ville romane dellrsquoItalia e del Mediterraneo antico Academic meeting at the University of Tokyo November 13 ndash 15th 1996 (Tokio 1999) 10 ndash 20 F Coarelli Rom Ein archaumlologischer Fuumlhrer (Mainz 2000) 159 ndash 162 M A Tomei Le case di Augusto sul Palatino RM 107 2000 7 ndash 36 C Cecamore Palatium Topografia storica del Palatino tra III secolo aC e I secolo dC (Rom 2002) 155 ndash 179 M A Tomei Die Residenz des ersten Kaisers in A Hoffmann ndash U Wulff (Hrsg) Die Kaiserpalaumlste auf dem Palatin in Rom (Mainz 2004) 6 ndash 17 I Iacopi La casa di Augusto Le pitture (Mailand 2007)

46 Vgl o Anm 26 27 47 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 f 58 Nr Vu 11IX Abb 15 15 a Taf 5 b CIL VI 40365 Rehak 2006 40 48 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 f 45 vgl auch von Hesberg 1988 246 248 von Hesberg 1996 236 von

Hesberg 2006 353 f 49 Erstaunlicherweise verwendet H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 in der Baubeschreibung zwar zweimal die Bezeich-

nung raquoBlocklaquo (S 14) aber zweimal auch raquoPlattelaquo (S 14 58) Bei einer derartigen Tiefenerstreckung des Blockes kann jedoch per definitionem nicht mehr von einer Platte gesprochen werden

74 Michael DonDerer

moumlglich gewesen den Hintergrund fuumlr das Reli-ef innerhalb eines Profilrahmens50 oder von allen Seiten her unmerklich tiefer zu legen sodass eine erhabene Reliefdarstellung haumltte herausgearbeitet werden koumlnnen Fuumlr beide technische Vorgehens-weisen gibt es bezeichnenderweise Belege am Augustus-Mausoleum Innerhalb des dorischen

Frieses des oberen Zylinders wurden nach dem Tod eines oder beider Augustus-Enkel (2 bzw 4 n Chr) durch Einsatz neuer Reliefplatten Schilde als Zeichen fuumlr die von Gaius und Lucius Caesar ausgeuumlbte Funk-tion als principes iuventutis angebracht51 Fuumlr eine Inschrift die Gaius Caesar nennt wurde das Feld auf einem Architravblock des dorischen Gebaumllks nachtraumlglich vertieft wie an der noch links auszligen erhaltenen urspruumlnglichen Oberflaumlche deutlich zu sehen ist52

Das handwerkliche Vorgehen bei den nachtraumlglichen Ergaumlnzungen die anlaumlsslich des Todes der Adop-tivsoumlhne des Kaisers moumlglich gewesen sind waumlre allein schon aus arbeitsoumlkonomischen und finanziellen Gruumlnden auch eine Generation zuvor gewaumlhlt worden Dies aber bedeutet Die Reliefs mit Lorbeerbaum und clipeus virtutis muumlssen bereits im ersten Arbeitsgang angebracht worden sein53

Abschlieszligend sollen diejenigen drei literarischen Nachrichten zum Mausoleum gepruumlft werden die ndash al-lerdings divergierende ndash Datierungshinweise betreffend die Vollendung des Baus bieten (Vergil 23 v Chr oder kurz zuvor Cassius Dio 23 v Chr bzw kurz danach Sueton 28 v Chr)

Vergil laumlsst Anchises seinem Sohn Aeneas gegenuumlber eine Prophezeiung uumlber den fruumlhzeitigen Tod des Marcellus verkuumlnden54 Entscheidend ist der Ausdruck tumulus recens Das Adjektiv kann sich in diesem

50 Zwar hat H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 einen solchen postuliert doch laumlsst er sich unter den publizierten Fragmenten nicht nachweisen

51 von Hesberg 1988 246 249 f Nr 113 Abb 148 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 60 Nr Dg 5 Abb 57 Taf 10 f von Hesberg 1996 235 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 178 Heinemann 2007 56 ndash 59 Abb

52 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 24 60 Nr Dg 1VI Abb 34 Taf 9 a CIL VI 40362 Heinemann 2007 56 Rehak 2006 40 ndash Allerdings stellt sich die Frage warum uumlberhaupt eine Vertiefung fuumlr notwendig erachtet wurde Gab es dort eine aumlltere Inschrift oder musste ein Schreibfehler korrigiert werden

53 Stilistische Kriterien als Argumente fuumlr eine Fruumlhdatierung anzufuumlhren erscheint bei einem Zeitraum von ca fuumlnf Jahren vermes-sen H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 41 ndash 45 von Hesberg 1996 234 f

54 Verg Aen 6 872 ndash 874 Quantos ille virum magnam Mavortis ad urbem campus aget gemitus vel quae Tiberine videbis funera cum tumulum praeterlabere recentem (raquoWelch groszliges Seufzen der Maumlnner wird jenes Marsfeld bei der Groszligstadt hervorbringen

3 Fassadenblock mit dem Rest des clipeus virtutis

2 Fassadenblock mit dem Rest eines Lorbeerbaumes

75zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

Zusammenhang inhaltlich nur auf das genannte Begraumlbnis des Neffen und Schwiegersohnes des Augustus beziehen das im Jahre 23 v Chr stattgefunden hat Das Grabmal konnte also zu diesem Zeitpunkt die Aschenreste eines Verstorbenen problemlos aufnehmen Allerdings ist Vergil hier bei der Formulierung durchaus eine gewisse dichterische Freiheit bei der Wortwahl zuzugestehen sodass er nicht unbedingt genau das Todesjahr des Marcellus gemeint haben muss55

In einer Passage seines Geschichtswerkes berichtet Cassius Dio uumlber das genannte Leichenbegaumlngnis des Marcellus56 In der Forschung entzuumlndete sich der Streit daran wie der Relativsatz zu verstehen sei naumlmlich ob das Imperfekt zwangslaumlufig eine noch nicht abgeschlossene Handlung ausdruumlcken muumlsse57 Dies ist zwar nicht unter allen Umstaumlnden erforderlich58 doch wuumlrde man im vorliegenden Nebensatz bei Vorzeitigkeit unbedingt den Aorist erwarten Zudem ergibt der Relativsatz mangels anderer Informationen nur einen Sinn wenn der Aspekt des Unvollendetseins ausgedruumlckt werden sollte59 denn dass das Grabmonument erbaut worden ist versteht sich von selbst und haumltte nicht expressis verbis angegeben werden muumlssen Das Mauso-leum war demnach im Jahre 23 v Chr zwar noch nicht vollendet jedoch zumindest so weit fertiggestellt dass es als Begraumlbnisstaumltte dienen konnte und die Form eines Tumulus erkennen lieszlig

Dem gerade Gesagten widerspricht eine Nachricht des Sueton auf die sich die Befuumlrworter der Fruumlh-datierung des Mausoleums stuumltzen60 Hier wird ein festes Datum genannt an dem das Grabmal vollendet worden ist wenn sich denn die Bedeutung des Verbums exstruere nicht von dem Sinngehalt unterscheidet der in zahlreichen Inschriften begegnet61 allerdings ist zu bedenken dass die Literatursprache groumlszligere Frei-heiten bietet und nicht an die Formelhaftigkeit der epigraphischen Belege gebunden ist Dass das Verbum an dieser Stelle wegen des Zusatzes iam tum (raquobereits damalslaquo) auf den Baubeginn Bezug nimmt62 ist kaum anzunehmen waumlren doch die Bauarbeiten durch die das Monument umgebenden Parkanlagen mit ihren Pflanzungen stark behindert worden Zudem waumlre es fuumlr die Roumlmer sicher kein Vergnuumlgen gewesen auf oder neben einer Baustelle zu flanieren Sinn bekommt die Aussage dadurch dass die das Privatgrab umgebenden Parkanlagen und Promenaden63 nicht erst durch die letztwillige Verfuumlgung des Augustus der

oder welch Leichenbegaumlngnis wirst du erblicken Tiberinus wenn du am frisch aufgeschuumltteten Grabhuumlgel vorbeistroumlmen wirstlaquo) ndash Vgl dazu Kraft 1967 191 Rehak 2006 38

55 So Kraft 1967 191 56 Cass Dio 53 30 5 Καigrave αὐτograveν ὁ Αὔγουστος δημοσίᾳ τε ἔθαψεν ἐπαινέσας ὥσπερ εἴθιστο καὶ ἐς τὸ μνημεῖον ὃ ᾠκοδομεῖτο

κατέθετο (raquoUnd ihn [Marcellus] lieszlig Augustus auf Staatskosten bestatten nachdem er ihm wie es Sitte war eine Leichenrede gehalten hatte und er lieszlig ihn in dem Grabmal das gerade in Bau war beisetzenlaquo) ndash Vgl dazu Kraft 1967 192 Richard 1970 376 Arce 1990 65

57 Bezeichnenderweise verwendete Cassius Dio bei der Beschreibung des Grabmals der Kleopatra dessen Dach noch unfertig war (51 10 8) gerade das Imperfekt (51 8 6) Ἡ γὰρ Κλεοπάτρα πάντα τε αὐτὰ ἐς τὸ μνημεῖον ὃ ἐν τῷ βασιλείῳ κατεσκεύαζεν ἠθροίκει (raquoKleopatra naumlmlich hatte all ihre Schaumltze im Grabbau sammeln lassen den sie sich gerade im Palastviertel erbauen lieszliglaquo) ndash Vgl Kraft 1967 193 mit Anm 20 ndash Korrekterweise waumlhlte Cassius Dio (69 23 1) demgemaumlszlig fuumlr das Mausoleum Ha-driani den Aorist denn der Grabbau war zwar erst 139 n Chr ein Jahr nach dem Tod des Kaisers aber noch vor der Bestattung fertiggestellt worden Ἐτάφη δὲ πρὸς αὐτῷ τῷ ποταμῷ πρὸς τῇ γεφύρᾳ τῇ Αἰλίᾳ ἐνταῦθα γὰρ τὸ μνῆμα κατεσκευάσατο (raquoEr [Hadrian] wurde nahe dem Fluss selbst beim Pons Aelius beigesetzt dort naumlmlich hatte er sein Grabdenkmal anlegen lassenlaquo) ndash Vgl faumllschlich Kraft 1967 192 Anm 17

58 So grundsaumltzlich zu Recht Kraft 1967 192 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54 59 So schon richtig F Matz Rezension zu B Goumltze Das Rundgrab in Falerii Gnomon 17 1941 220 ndash Daher gibt auch die Konjektur

der Plusquamperfektform ᾠκοδόμητο (vgl Kraft 1967 192 mit Anm 17) inhaltlich keinen Sinn 60 Suet Aug 100 4 Reliquias legerunt primores equestris ordinis tunicati et disiuncti pedibusque nudis ac Mausoleo condiderunt Id

opus inter Flaminiam viam ripamque Tiberis sexto suo consulatu exstruxerat circumiectasque silvas et ambulationes in usum po-puli iam tum publicarat (raquoSeine [= des Augustus] sterblichen Reste sammelten die vornehmsten Mitglieder des Ritterstandes die nur mit der Tunica bekleidet waren ohne Guumlrtel und barfuszlig und setzten sie im Mausoleum bei Dieses Bauwerk hatte er zwischen der Via Flaminia und dem Tiberufer in seinem sechsten Consulat [28 v Chr] errichten lassen und die umgebenden Waldungen und Promenaden bereits damals dem Volk zur Verfuumlgung gestelltlaquo) ndash Vgl Kraft 1967 192 f Richard 1970 378 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54

61 Vgl Kraft 1967 192 f mit Anm 19 62 So jedoch Richard 1970 378 63 Zu Grabgaumlrten vgl G L Gregori Horti sepulchrales e cepotaphia nelle iscrizioni urbane BullCom 92 19871988 175 ndash 188

O Draumlger Religionem significare Studien zu reich verzierten roumlmischen Altaumlren und Basen aus Marmor RM Ergh 33 (Mainz 1994) 147 ndash 151

76 Michael DonDerer

Bevoumllkerung zur Nutzung uumlbergeben wurden wie dies z B bei den Horti Caesaris64 und den Horti Agrip-pae65 der Fall gewesen ist sondern ausnahmsweise schon zu Lebzeiten

Unter Beruumlcksichtigung der oben genannten Vorbehalte gegenuumlber einem Baubeginn bereits vor Actium der zu postulieren waumlre wenn das Mausoleum im Jahre 28 v Chr benutzbar gewesen waumlre und der in Be-zug auf die Chronologie abweichenden Nachrichten bei Vergil und Cassius Dio ergibt sich die Frage ob sich Sueton auch hier in der Zeitangabe geirrt haben koumlnnte wie das an anderer Stelle nachweisbar ist66 Dass Zahlen als Ziffern besonders leicht zu Abschreibfehlern fuumlhren ist ein bekanntes Phaumlnomen So werden fuumlr das spaumltklassische Artemision von Ephesos literarisch 127 Saumlulen uumlberliefert67 doch waren es moumlglicher-weise nur 11768 Fuumlr den Hera-Tempel von Samos werden 150 Saumlulen genannt69 doch der Rhoikos-Tempel hatte 134 fuumlr den Nachfolgebau waren 15570 oder 165 Saumlulen71 geplant Der Umfang des Mausoleions von Halikarnass wird in den Handschriften teils mit 411 (CCCCXI) teils mit 440 (CCCCXL) Fuszlig uumlberliefert72 Aber auch in offiziellen Inschriften begegnen entsprechende Fehler In einer Ehreninschrift Iberiens fuumlr Kai-ser Trajan stimmen die Ziffern der tribunizischen Gewalt und der Imperatorenakklamation sowie der Beina-me rsaquoParthicuslsaquo chronologisch nicht uumlberein73 In der Gruumlndungsinschrift des Legionslagers von Regensburg erscheint Marc Aurel mit der Angabe dass er zum 36 Mal die tribunizische Gewalt innegehabt habe richtig waumlre in diesem Zusammenhang das 33 Mal gewesen (also XXXIII statt XXXVI)74 Es ist daher leicht moumlg-lich dass urspruumlnglich die Zahl XI (23 v Chr) vorlag Sueton oder ein spaumlterer Abschreiber sich jedoch auf eine fehlerhafte Vorlage stuumltzte in der irrtuumlmlich daraus die Zahl VI geworden war Wahrscheinlich besaszlig das Mausoleum Augusti keine Dedikationsinschrift wie das Mausoleum Hadriani75 zumal sich keine Reste erhalten haben und die passende Stelle dafuumlr oberhalb des Einganges wohl vom clipeus virtutis eingenom-men wurde Es sprechen also zahlreiche Argumente dafuumlr den Baubeginn des Mausoleums erst nach 31 ja wahrscheinlich erst nach der Ruumlckkehr Octavians aus dem Osten im Jahre 29 oder sogar nach 27 v Chr anzusetzen76

Die bei Sueton uumlberlieferte Zeitangabe duumlrfte somit kaum zutreffen Im Jahre 23 wurde die erste Ablage der Urne mit den Knochenresten des Marcellus im Tumulus vorgenommen Somit war das Grabmal damals funktionsbereit auch wenn noch nicht alle Ornamentarbeiten vollendet gewesen sein sollten77 was die Tem-puswahl bei Cassius Dio nahelegt

Aus dem Gesagten ergibt sich als Konsequenz fuumlr die Datierung des Baus Er kann unter den geschilderten Umstaumlnden nicht schon in den 30er-Jahren begonnen worden sein das Mausoleum muss erst nach Actium

64 P Grimal Les jardins romains sup3(Paris 1984) Index 496 s v Horti Caesaris trans Tiberim LTUR III (Rom 1996) 55 f s v Horti Caesaris trans Tiberim (E Papi) J H DrsquoArms Between Public and Private The epulum publicum and Caesarrsquos horti trans Ti-berim in Horti Romani Atti del Convegno internazionale Roma 4 ndash 6 maggio 1995 (Rom 1998) 33 ndash 43

65 Grimal (Anm 64) Index 495 s v Horti Agrippae LTUR III (Rom 1996) 51 f s v Horti Agrippae (F Coarelli) Coarelli (Anm 15) 548 ndash 555

66 So uumlberliefert Sueton dass der Concordia-Tempel am Forum von Tiberius im Jahre 12 n Chr eingeweiht worden sei (Tib 20) waumlhrend dieses Ereignis nach einer anderen Quelle (Cass Dio 56 25) in Wirklichkeit im Jahre 10 n Chr stattfand S B Platner ndash Th Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome (London 1929) 139 s v Concordia Aedes Templum LTUR I (Rom 1993) 317 s v Concordiae aedes (A M Ferroni)

67 Plin nat 36 95 68 G Gruben Griechische Tempel und Heiligtuumlmer 5(Muumlnchen 2001) 386 f 391 ndash Anders B Wesenberg Beitraumlge zur Rekonstruk-

tion griechischer Architektur nach literarischen Quellen AM Beih 9 (Berlin 1983) 49 ndash 51 H Svenson-Evers Die griechischen Architekten archaischer und klassischer Zeit (Frankfurt 1996) 83

69 Plin nat 36 90 70 Gruben (Anm 68) 386 f 71 Svenson-Evers (Anm 68) 9 ndash 11 72 K Jeppesen ndash A Luttrell The Maussolleion at Halikarnassos 2 The Written Sources and their Archaeological Background (Aarhus

1986) 53 73 J Gonzaacutelez Trajano Part(h)icus trib pot XIIX imp X AEspA 60 1987 237 ndash 250 Abb 1 74 K Dietz ndash Th Fischer Die Roumlmer in Regensburg (Regensburg 1996) 84 ndash 87 Abb 28 75 CIL VI 984 ILS 322 ndash Zum Mausoleum Hadriani allgemein LTUR Suburbium I (Rom 2001) 15 ndash 22 s v P Aelii Hadriani sepul-

crum (Lit) (P Liverani ndash M G Granino Cecere) 76 Dafuumlr koumlnnte die Inschrift mit der Nachricht uumlber den Ankauf von Gelaumlnde auf dem Marsfeld sprechen (o Anm 13) in der bereits

der Ehrentitel rsaquoAugustuslsaquo erscheint Allerdings ist nicht voumlllig sicher ob damit auch das Gelaumlnde gemeint ist auf dem das Mauso-leum errichtet worden ist

77 Belege und Literatur bei Kraft 1967 193 Anm 20

77zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

wahrscheinlich sogar erst nach der Ruumlckkehr Octavians aus dem Osten im Jahre 29 v Chr konzipiert und errichtet worden sein vielleicht war es auch nur Teil eines einheitlichen Projektes das auch andere Anlagen des Marsfeldes umfasste wie Saepta Iulia Pantheon Stagnum und Thermen des Agrippa78 Nach der Be-zwingung des letzten groszligen Diadochenreiches war der Bau des Mausoleums nicht weniger aussagekraumlftig Rom ist und bleibt die Hauptstadt des Imperiums

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Arce 1990 J Arce Funus Imperatorum Los funerales de los emperadores romanos sup2(Madrid 1990)Bleicken 1998 J Bleicken Augustus Eine Biographie (Berlin 1998)Bringmann ndash Schaumlfer 2002 K Bringmann ndash Th Schaumlfer Augustus und die Begruumlndung des roumlmischen Kaisertums (Berlin 2002)Coarelli 1983 F Coarelli Il Pantheon lrsquoapoteosi di Augusto e lrsquoapoteosi di Romolo in Cittagrave e architettura nella

Roma imperiale Atti del seminario del 27 ottobre 1981 nel 25deg anniversario dellrsquoAccademia di Dani-marca (Odense 1983) 41 ndash 46

Fadinger 1969 V Fadinger Die Begruumlndung des Prinzipats Quellenkritische und staatsrechtliche Untersuchungen zu Cassius Dio und der Paralleluumlberlieferung (Berlin 1969)

Heinemann 2007 A Heinemann Eine Archaumlologie des Stoumlrfalls Die toten Soumlhne des Kaisers in der Oumlffentlichkeit des fruumlhen Prinzipats in Roumlmische Bilderwelten Von der Wirklichkeit zum Bild und zuruumlck Kolloquium der Gerda Henkel Stiftung am Deutschen Archaumlologischen Institut Rom 15 ndash 17 Maumlrz 2004 (Heidel-berg 2007) 41 ndash 109

von Hesberg 1988 H von Hesberg Das Mausoleum des Augustus in Kaiser Augustus und die verlorene Republik Aus-stellungskatalog Berlin 1988 (Mainz 1988) 245 ndash 251

von Hesberg ndash Panciera 1994 H von Hesberg ndash S Panciera Das Mausoleum des Augustus Der Bau und seine Inschriften AbhMuumln-chen NF 108 (Muumlnchen 1994)

von Hesberg 1996 H von Hesberg Mausoleum Augusti in LTUR III (Rom 1996) 234 ndash 237von Hesberg 2006 H von Hesberg Das Mausoleum des Augustus Der Vater des Vaterlandes und sein Grabmal in Erin-

nerungsorte der Antike Die roumlmische Welt (Muumlnchen 2006) 340 ndash 361Kienast 1969 D Kienast Augustus und Alexander Gymnasium 76 1969 430 ndash 456Kienast 1999 D Kienast Augustus Prinzeps und Monarch sup3(Darmstadt 1999)Kraft 1967 K Kraft Der Sinn des Mausoleums des Augustus Historia 16 1967 189 ndash 206 (= K Kraft Gesammelte

Aufsaumltze zur antiken Geschichte und Militaumlrgeschichte Kleine Schriften I [Darmstadt 1973] 29 ndash 46)Kuumlhnen 2008 A Kuumlhnen Die Imitatio Alexandri in der roumlmischen Politik (Muumlnster 2008)LTUR Lexicon Topographicum Urbis Romae I ff (Rom 1993 ff)Ortolani 2004 G Ortolani Ipotesi sulla struttura architettonica originaria del Mausoleo di Augusto BullCom 105

2004 197 ndash 222Picard 1957 G Ch Picard Les tropheacutees romains BEFAR 187 (Rom 1957)Reeder 1992 J C Reeder Typology and Ideology in the Mausoleum of Augustus Tumulus and Tholos ClAnt 11

1992 265 ndash 307Rehak 2006 P Rehak Imperium and Cosmos Augustus and the Northern Campus Martius (Madison WI 2006)Richard 1970 J-Cl Richard Mausoleum DrsquoHalicarnasse agrave Rome puis agrave Alexandrie Latomus 29 1970 370 ndash 388Scheithauer 2000 A Scheithauer Kaiserliche Bautaumltigkeit in Rom Das Echo in der antiken Literatur Heidelberger alt-

historische Beitraumlge und Studien 32 (Stuttgart 2000)Waurick 1973 G Waurick Untersuchungen zur Lage der roumlmischen Kaisergraumlber in der Zeit von Augustus bis Con-

stantin JbRGZM 20 1973 107 ndash 146Wesch-Klein 1993 G Wesch-Klein Funus publicum Eine Studie zur oumlffentlichen Beisetzung und Gewaumlhrung von Ehren-

graumlbern in Rom und den Westprovinzen Heidelberger althistorische Beitraumlge und Studien 14 (Stuttgart 1993)

Zanker 1987 P Zanker Augustus und die Macht der Bilder (Muumlnchen 1987)

Prof Dr Michael DondererArchaumlologisches Institut Universitaumlt Erlangen Kochstraszlige 419 D-91054 ErlangenE-Mail mmhdondererwebde

Abbildungsnachweis Abb 1 nach von Hesberg 2006 341 Abb 43 Abb 2 3 nach von Hesberg ndash Panciera 1994 Taf 6 e 5 b

78 Coarelli 1983 43 f

F l o r e n s F e l t e n ndash C l a u s R e i n h o l d t ndash E d u a r d P o l l h a m m e r ndash Wa l t e r G a u szlig ndash R u d o l f i n e S m e t a n a

Aumlgina-Kolonna 2008Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs AltertumswissenschaftenKlassische und

Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg

Einleitung

Die Arbeiten der Kampagne des Jahres 20081 betrafen den Westkomplex (Nordbau Raum I und III oumlst-licher Anschluss Nordostbau mit Nordstraszlige Suumldbau Hof Straszlige suumldlich des Diateichismas) umfassten weitere stratigraphische Untersuchungen im Bereich rsaquoSuumldhuumlgellsaquo sowie Mauerfestigungsmaszlignahmen an den praumlhistorischen Befestigungen noumlrdlich des Apollontempels

1 Westkomplex

a Nordbau

Ein Arbeitsziel der Kampagne 2008 bildete die abschlieszligende bauliche und stratigraphische Untersuchung des Nordbaus mit seinen bislang nicht ergrabenen Raumeinheiten am West- und Ostende (Raum I und III) seinem suumldlich vorgelagerten Annex sowie seiner moumlglichen oumlstlichen Ausdehnung und seinen unter ihm befindlichen aumllteren Nutzungshorizonten (Abb 1 2)

Sondage oumlstlich des NordbausZur Klaumlrung des ostseitigen Abschlusses des Nordbaus wurde unmittelbar oumlstlich der bereits 2007 freige-legten byzantinischen Strukturen eine 9 m lange und 150 m breite Sondage angelegt die nach Suumlden bis in Houmlhe der Nordstraszlige sowie bis zu einem hier bereits fruumlher freigelegten Pflasterrest reichte (Abb 3) Im untersuchten Areal zeigte sich eine dichte Abfolge von Laufflaumlchen die nach Ausweis der Fundkeramik von spaumltantik-byzantinischer bis in die klassische Zeit datieren Die oberen Nutzungshorizonte enthielten neben geringfuumlgigen aumllteren Streufunden etwa einem spaumltarchaischen Terrakottakopf und Fragmenten stempelde-korierter Schwarzfirnisware vor allem hellenistische Reliefbecher Westabhangware und gestempelte Am-

1 Gesamtleitung der Arbeiten F Felten Grabungsleitung Westkomplex C Reinholdt Grabungsleitung Suumldhuumlgel R Smetana W Gauszlig G Klebinder-Gauszlig Photographie und Layout M Del-Negro C Reinholdt W Gauszlig R Smetana Architekturaufnah-me E Pollhammer Fundbearbeitung V Jarosch-Reinholdt G Klebinder-Gauszlig Fundverwaltung Koordination und Museumsar-beiten V Felten Mitarbeiter-innen T Aspacher A Irnberger A Kurz K Lunzner S Tischler A Urthaler Fundrestaurierung T Zikou B Schneider Finanzierung Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen Forschung (Wien) Institute of Aegean Prehistory (Philadelphia) Dr G Schuhfried (Moumldling) Dr H Wiesmuumlller (Salzburg) Die Unter-zeichneten danken Dr E Ligouri und E Papastavrou ΚΣΤ Ephorie fuumlr Praumlhistorische und Klassische Altertuumlmer (Piraumlus) fuumlr freundliche Unterstuumltzung zu den fruumlheren Kampagnen vgl F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2002 OumlJh 72 2003 41 ndash 65 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2003 OumlJh 73 2004 97 ndash 128 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2004 OumlJh 74 2005 7 ndash 37 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2005 OumlJh 75 2006 9 ndash 38 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2006 OumlJh 76 2007 89 ndash 119 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2007 OumlJh 77 2008 47 ndash 76

80 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

1 Westkomplex Gesamtplan BndashE53 ndash 56 mit Phasenkenn-zeichnung

81aumlGina-kolonna 2008

2 Westkomplex Nordbau Nordostbau und Nordstraszlige Ansicht von Suumldosten

3 Westkomplex Nordbau mit Ostsondage Ansicht von Osten

82 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

phorenhenkel2 sowie ein konisches Webgewicht (Abb 4) In den unteren Straten befand sich fast ausschlieszliglich klassische Keramik nebst einem geringen Anteil archaischer und aumllterer Fragmente (Abb 5) Zu diesen fruumlhen Nutzungshorizonten ge-houmlrt auch eine monolithe durch eine unregelmaumlszligige Steinplatte verschlossene Brunnenmuumlndung aus Por-os (OK +1001 m) mit einer Kantenlaumlnge von 1 m die aber da sie sich unter der Ostmauer der spauml-teren Uumlberbauung befindet wegen der aufsitzenden Mauerzuumlge unzugaumlnglich blieb (Abb 1) Zwei der hier festgestellten tieferen Fuszligboumlden (+996 m und +985 m) deren Unterfuumltterungen klassische und aumlltere Keramikfragmente zum Inhalt hatten fuumlh-ren an die Muumlndung heran und sind nutzungszeit-lich mit dem Brunnen zu verbinden waumlhrend ein tieferer Laufhorizont (+976 m) mit dem die Gra-bung an dieser Stelle beendet wurde von dessen ca 10 cm breiter Baugrube durchschlagen wird Abgesehen von einer vermoumlrtelten Ziegelrinne mit ost-westlicher Verlaufsrichtung (OK +1106 m) so-wie einer 080 m langen und 070 m breiten grob-steinigen Podestsetzung auf tieferem Niveau (OK +1074 m) wurden in der Sondage keine baulichen Strukturen festgestellt (Abb 3) Die Ziegelrinne ist zeitlich wohl mit der groszligen tonnenuumlberwoumllbten Zisterne im Westen zu verbinden da die Ver-laufsrichtung des offenen Gerinnes genau auf die Einlaufsoumlffnung in der Nordostecke des Kollek-

tors hinfuumlhrt Ihr sekundaumlrer Verschluss durch die uumlber dem Nordbau befindliche spaumltere Uumlberbauung belegt zugleich eine mehrphasige Nutzung dieses Areals in spaumltantik-byzantinischer Zeit

Ostmauer und Nordostecke des Nord-bausUnter der byzantinischen Bebauung kam der 4 m lange Rest der oumlstlichen Abschlussmauer des Nordbaus (OK +1084 m) zutage diese ist allerdings im weiteren noumlrdlichen Verlauf und ins- besondere im Bereich der Nordostecke

2 Zum Toumlpfernamen ΣΤΡΑΤΙΠΠΟΣ vgl G Jacopich Il museo archeologico di Rodi ClRh 1 (Rom 1928) 34 Abb 14 C Boumlrker ndash J Burow Die hellenistischen Amphorenstempel aus Pergamon PF 11 (Berlin 1998) 155 Der zweite unvollstaumlndig abgepraumlgte Stempel ist moumlglicherweise als ΑΡΙΣΤΙ [ΩΝΟΣ] zu ergaumlnzen vgl V Grace The stamped Amphora handles found in the American excavation in the Athenian Agora 1831 ndash 1932 (Neudruck Chicago 1976) 227 Nr 46 G Joumlhrens Amphorenstempel im National-museum von Athen (Mainz 1999) 324

4 Ostsondage Keramik und Kleinfunde aus den oberen Lauf-flaumlchen Auswahl

5 Ostsondage Keramik aus den unteren Laufflauml-chen Auswahl

83aumlGina-kolonna 2008

komplett ausgerissen (Abb 2) Hier fand sich auf einem ca 20 cm tieferem Niveau eine grobstei-nige Rollierung (OK +1035 m) die sich anschlieszligend im Bereich der Nordostecke weiter nach We-sten hin fortsetzt und mit dem Rest der tiefer liegenden noumlrdlichen Ruumlckmauer des Nordbaus zu ver-binden ist Diese war bereits 2007 in Ansaumltzen freigelegt worden wobei sie auf einer identischen Rollierung aufsitzt Offensichtlich bildet die Ostmauer mit ihrem houmlheren Niveau eine spaumltere Erneue-rung einer urspruumlnglich an derselben Stelle vorauszusetzenden oumlstlichen Abschlussmauer des Nordbaus

Nordbau Raum IIIDie oumlstliche Sondage ergab dass sich der Nordbau nicht weiter nach Osten erstreckt Entsprechend wurde nun das Niveau innerhalb von Raum III kontinuierlich abgesenkt Dabei zeigte sich auch hier dass die byzantinische Bebauung unmittelbar auf der aumllteren Ostmauer aufsitzt und diese partiell sogar ummantelt hat So ist die aumlltere Mauer nur noch suumldlich der Nordostecke zu verifizieren (Abb 3) Ihr zuzurechnen ist ein Fuszligboden der in Raum III (+1049 m) angetroffen und von mehreren byzantinischen Vorratsgruben durchschlagen wurde (Abb 6) Auf dem Boden fand sich neben wenigen byzantinischen Einsprengseln vor-wiegend hellenistische Keramik darunter Westabhangware Megarische Becher eine Schwarzfirnislampe sowie der Hals eines grautonigen Unguentariums (Abb 7 1) Einen rein hellenistischen Keramikbefund mit Haushaltsware3 u a lieferte dagegen eine der Abfallgruben in der Suumldostecke des Raumes (Abb 7 2) Ebenfalls in den Kontext der genannten Ostmauer gehoumlrt eine bereits 2007 angeschnittene noumlrdliche Be-grenzungsmauer (Abb 6) Sie ist aus hergerichteten sorgfaumlltig in Laumlufer- und Bindertechnik verlegten Spo-lien gebaut und stoumlszligt stumpf an die 2007 freigelegte Westmauer wie auch an die Ostmauer von Raum III an Zeitlich voraus geht ihr die bereits oben erwaumlhnte tiefer gelegene noumlrdliche Ruumlckmauer die als Fortsetzung der Nordmauer von Raum II zu sehen ist Sie wurde zusammen mit der Westmauer von Raum III errichtet und bildete offenbar in aumllterer Zeit den Nordabschluss des Komplexes

3 Zu Kannen mit Randrippe und flachen Becken vgl S I Rotroff The Hellenistic pottery The plain wares Agora 33 (Princeton NJ 2006) Taf 3 ndash 7 70 71

6 Nordbau Raum III Ansicht von Norden

84 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Der offenkundigen Zweiphasigkeit der Anlage entspricht die im Inneren von Raum III angetroffene Fuszligbodenabfolge Unter dem oberen Fuszligboden (+1049 m) der rein hellenistisches Material vor allem Westabhang-Ware4 daneben ein toumlnernes konisches Webgewicht und das Fragment eines Terrakottafluumlgels (Abb 8 1) enthielt wurde ein zweiter Fuszligboden angetroffen (+1030 m) der unter der juumlngeren Nordmauer durchlaumluft und an die aumlltere Nordmauer anstoumlszligt Auch dieser hatte ausschlieszliglich helleni-stisches Material zum Inhalt darunter ein Reliefbecherfragment und ein gestem-pelter Amphorenhenkel (Abb 8 2)5

Unklar bleibt wie das Verhaumlltnis dieses tiefer liegenden Fuszligbodens zur Ostmauer von Raum III und zum oumlst-lichen Teil der Suumldmauer zu bewerten ist Beide liegen mit ihren Unterkanten houmlher als der betreffende Fuszligboden und muumlssen demnach einer spaumlteren Errich-tungszeit angehoumlren Es ist in jedem Fall damit zu rechnen dass hier noch in hellenistischer Zeit ein durchgreifender Umbau vorgenommen wurde Der Ver-band der zugehoumlrigen Mauer wurde noch in wesentlich spaumlterer Zeit von der by-zantinischen Bebauung mitbenutzt Wie erwaumlhnt ist davon auszugehen dass sich der Nordbau urspruumlnglich nicht weiter nach Osten erstreckte da die Situation in der oumlstlichen Sondage mit ihrer dichten Schichtenabfolge offener Laufflaumlchen ein vollstaumlndig anderes stratigraphisches Bild ergibt

Unter dem tieferen Fuszligboden war bei einer anschlieszligenden Tiefgrabung zunaumlchst keine weitere klare Stratifikation zu erkennen Hier wurde vielmehr eine massive Erdauffuumlllung festgestellt in ihrem oberen Bereich (ca 20 cm) durchsetzt mit hellenistischer Ware gemischt mit klassischer Keramik (bis +1010 m) Dazu zaumlhlen attisch Rotfiguriges und Schwarzgefirnisstes z T mit Stempeldekor Westabhang-Ware Fragmente hellenistischer Reliefbecher und Gebrauchskeramik sowie ein gestempelter Amphorenhenkel (Abb 9)6 In der folgenden ca 70 cm dicken Verfuumlllung wurden dann nur noch Fragmente klassischer Kera-mik angetroffen darunter attisch Schwarzgefirnisstes z T mit Stempeldekor Fragmente attisch rotfiguriger Kratere gefirnisste und ungefirnisste Lampen Kochtopfware eine Bronzemuumlnze mit Quadratum incusum

4 Zweihenkelige Amphora der Westabhang-Ware vgl S I Rotroff Hellenistic pottery Athenian and imported wheelmade table ware and related material Agora 29 (Princeton NJ 1997) Taf 40 ndash 44

5 ΦΙΛΟΦΩ [Ν] ΤΟΣ der Name ΦΙΛΟΦΩΝ ist u a auf einer Reihe von Kykladeninseln belegt vgl P M Fraser ndash E Matthews A lexicon of Greek personal names I (Oxford 1987) 471

6 ΕΠΙΠΑΥΣΑΝΙΑ vgl W Hoepfner Das Pompeion und sein Nachfolgerbauten Kerameikos 10 (Berlin 1976) 213 Abb 241 ferner V Grace Stamped Amphora handles found in 1931 ndash 32 Hesperia 3 1934 224 Nr 36 37 Joumlhrens (Anm 2) 30 Nr 58 ndash 61 zum Stempel ΠΑΥΣΑΝΙΑ Grace (Anm 2) 224 Nr 30 ndash 35 Joumlhrens (Anm 2) 17 Nr 16

7 Raum III Keramik auf Fuszligboden +1049 m (1) und aus der Abfallgrube (2) Auswahl

8 Raum III Keramik in den Fuszligboumlden +1049 m (1) und +1030 m (2) Auswahl

85aumlGina-kolonna 2008

ein Amphorenhenkel mit Palmettenstem-pel7 sowie ein scheibenfoumlrmiges Webge-wicht (Abb 10) Dem Beginn dieser in spaumltklassischer Zeit aufgebrachten obe-ren Verfuumlllungsschicht gehen die beiden Laufflaumlchen in der oumlstlichen Sondage (+996 m +985 m) die mit der Nut-zungszeit des dortigen Brunnens zu ver-binden sind offenbar voraus

Unter der dicken Verfuumlllungsschicht verlaumluft ein Fuszligboden (+938 m) dessen Unterfuumltterung ausschlieszliglich attische und korinthische Keramik archaischer und subgeometrischer Zeitstellung ent-hielt (Abb 11) Dieser Boden bildet mit einer dunklen festen Erdschicht sowie einer darunter aufgebrachten grobstei-nigen Rollierung eine Abgleichung des unregelmaumlszligig nach Suumlden abfallenden Felsens Be-merkenswert ist dass unter Raum III entsprechend dem Befund in der oumlstlichen Sondage hier mit Aus-nahme des Brunnens keinerlei aumlltere architektonische Strukturen festgestellt werden konnten

Nordbau Raum IWeitere Arbeiten im Nordbau betrafen die bereits 2003 bis zum hellenistischen Fuszligboden (+940 m) freigelegte westliche Raumeinheit Raum I (vormals rsaquoSchwellenbaulsaquo)8 Aumlhnlich wie in dem 2007 aufge-deckten mittleren Raum II in dem eine nunmehr ab-schlieszligende Sondage in der Suumldostecke eine Bestauml-tigung des hellenistischen Nutzungshorizontes u a mit der Auffindung hellenistischer Reliefkeramik so-wie einer fast vollstaumlndigen linsenfoumlrmigen Chytra erbrachte (Abb 12) lieszligen sich auch hier im Rahmen einer Tiefgrabung ndash im Gegensatz zu den bisher be-handelten Grabungsteilflaumlchen der Kampagne 2008 ndash Reste aumllterer Bebauung in den tieferen Straten fest-stellen (Abb 13)

Nach Abnahme des hellenistischen Fuszligbodens in dem sich neben Aumllterem Fragmente hellenistischer Keramik sowie ein Webgewicht fanden wurde auf

7 Der Beginn der Bronze-Emission auf Aumlgina wird gemeinhin mit der Zeit nach 404 v Chr und der durch Lysander ermoumlglichten Ruumlckkehr der vertriebenen aumlginetischen Bevoumllkerung gleichgesetzt vgl B V Head Historia Numorum A manual of Greek Nu-mismatics (Chicago 1967) 397 f B V Head Catalogue of the Greek coins in the British Museum 11 Attica-Megaris-Aegina (Bologna 1963) 142 f Durchmesser und Gewicht der Muumlnze entsprechen auch bei schwer deutbarer Darstellung auf dem Avers (Delphine) der Typenklasse IV Head a O LXVIIndashLXVIII auch der Palmettenstempel auf dem Amphorenhenkel weist mit den geflammten einwaumlrts gebogenen Blaumlttern ebenfalls in das ausgehende 5 Jh v Chr vgl H Moumlbius Die Ornamentik der grie-chischen Grabstelen klassischer und nachklassischer Zeit (Muumlnchen 1968) 17 G Huumlbner Dachterrakotten aus dem Kerameikos von Athen Ein Beitrag zur Bauornamentik des 5 und 4 Jhs v Chr AM 88 1973 123 U Wallat Ornamentik auf Marmorsimen des griechischen Mutterlandes (Frankfurt am Main 1997) 119 mit Anm 708

8 Felten u a (Anm 12004) 99 Abb 2 100 Abb 3

9 Raum III Keramik aus der oberen Verfuumlllungsschicht Auswahl

10 Raum III Keramik aus der unteren Verfuumlllungsschicht Auswahl

86 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

tieferem Niveau auf der gesamten Gra-bungsflaumlche ein festgetretener grauer Lehmfuszligboden angetroffen (+925 m)9 Er enthielt neben spaumltarchaischen Frag-menten darunter Schwarzgefirnisstes und spaumltschwarzfigurig Dekoriertes auch Aumllteres wie die Muumlndung eines ko-rinthischen Aryballos und geometrische Keramik (Abb 14) Diesem Laufhori-zont sind ein groszliger schraumlggelegter Qua-der in der Suumldostecke des Raumes sowie eine Brunnenmuumlndung zuzurechnen die von dem hellenistischen Fuszligboden uumlber-deckt und in spaumlterer Zeit durch einen byzantinischen Ziegelkanal teilweise zerstoumlrt worden ist wodurch auch eine genauere Untersuchung nicht moumlglich war (Abb 13) Es fand sich lediglich in der obersten Schicht seiner Fuumlllung ein korinthischer Miniaturkrater des 5 Jahr-hunderts v Chr (Abb 15)10

Aus der lockeren Erdunterfuumltterung unter dem archaischen Laufhorizont stammt Keramik fruumlhmykenischer bis geometrischer Zeitstellung sowie eine konische Steinperle (Abb 16) In der noumlrdlichen Grabungsflaumlche von Raum I reichte diese Auffuumlllung bis zu einem dunklen lehmigen Fuszligboden (+874 m) der mit einem Ost-West verlaufenden grobsteinigen Mauerzug zu verbinden ist Dieser nimmt in etwa die Richtung einer Mauer auf die bereits fruumlher als aumll-teste Bausubstanz westlich von Raum I

festgestellt worden war11 Im Fuszligboden und in der bis zum Fels (+841 m) reichenden Verfuumlllung war Kera-mik mykenischer bis protogeometrischer Zeit vertreten (Abb 17)

In Verbindung mit den Ergebnissen der Kampagne des Jahres 2007 unter Raum II lassen sich nun unter der gesamten westlichen Haumllfte des Nordbaus sowie im westlich anschlieszligenden Zwickel Nutzungshori-zonte und bauliche Reste der Fruumlhen Eisenzeit dokumentieren Zusaumltzlich zu dem bereits fruumlher freigelegten Bestattungskomplex unter Kern- und Suumldbau sowie nordwestlich des Kernbaus wird die Nutzung des Areals in geometrischer Zeit als Nekropole auch durch eine weitere nur in geringen Resten erhaltene Bestattung bestaumltigt Diese Bestattung kam unter dem geometrischen Fuszligboden in einem Erdgrubengrab unter Raum I zutage Im Gegensatz zu den Graumlbern im suumldlichen Areal des Westkomplexes mit Kindern und adulten In-dividuen handelt es sich hier im Norden bislang ausschlieszliglich um Saumluglingsbestattungen Die unter Raum I und II angetroffenen baulichen Reste der geometrischen Zeit zu denen auch eine 2007 unter der groszligen

9 Das Areal in der Suumldwestecke von Raum I wurde aufgrund einer hier befindlichen byzantinischen Abfallgrube und dem dadurch gestoumlrten stratigraphischen Kontext von der Sondage ausgenommen vgl Felten u a (Anm 12004) 99 Abb 2 101 Abb 4

10 Aufgrund des geringen Oumlffnungsdurchmessers von 055 m koumlnnte es sich auch um eine birnenfoumlrmige Zisterne handeln vgl W Brinker Wasserspeicherung in Zisternen Ein Beitrag zur Frage der Wasserversorgung fruumlher Staumldte (Braunschweig 1990) 21 ndash 56 zum Miniaturkrater vgl A Newhall Stillwell ndash J L Benson The potterrsquos Quarter The pottery Corinth 15 3 (Princeton NJ 1984) 314 f Taf 68 U Knigge Der Bau Z Kerameikos 17 (Muumlnchen 2005) Taf 81

11 Felten u a (Anm 12004) 98 Abb 1

11 Raum III Keramik aus dem archaischen Laufhorizont + 938 m Auswahl

12 Raum II Reliefkeramik und Chytra aus der Suumldostecke auf Fuszligboden + 994 m

87aumlGina-kolonna 2008

Orthostatenstruktur freigelegte starke Mauer gehoumlren duumlrfte sprechen fuumlr eine intramurale Bestattung der Saumluglingsgraumlber im Norden anders als der Komplex unter dem Suumldbau welcher in Verbindung mit den un-ter dem Kernbau befindlichen runden Plattformen als sepulkral-rituelle Zone zu sehen ist12

AnnexDie Fortsetzung und der Abschluss der 2007 begonnenen Tiefgrabung unter dem Annex der dem Nordbau suumldlich vorgelagert ist erbrachten einen stratigraphischen Befund der dem unter Raum III unmittelbar ver-gleichbar ist Auch hier hatte sich bereits im Jahre 2007 eine nach Aussage des Scherbenmaterials offen-bar in klassischer Zeit eingebrachte ho-mogene Erdauffuumlllung (OK +1007 m) feststellen lassen die in der Nord-westecke des Annexes bis zum Fels (+874 ndash 841 m) reichte In der uumlbrigen Flaumlche des Raumes wurde dagegen eine festgetretene von Osten nach Westen leicht abfallende Laufflaumlche freigelegt (+911 m) deren dichte mit mittelgroszlig-en Steinen durchsetzte Unterfuumlllung bis zum gewachsenen Fels reichte Die Fuumll-lung enthielt ausschlieszliglich attische und korinthische Keramik archaischer bis geometrischer Zeitstellung (Abb 18) sodass Auffuumlllung und Fuszligbodenschicht mit dem in Raum III getaumltigten Befund zeitlich zusammen zu sehen sind

12 D C Kurtz ndash J Boardman Greek burial customs (London 1971) 188 ndash 190

13 Raum I Brunnen Ziegelkanal und aumlltere Strukturen Ansicht von Norden

14 Raum I Keramik aus dem archaischen Fuszligboden + 925 m Auswahl

88 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Bei der Untersuchung der daruumlber-liegenden baulichen Strukturen lieszlig sich die Suumldwand des Annexes inklusive ei-ner 1 m breiten Tuumlroumlffnung uumlber eine Laumlnge von 610 m feststellen wobei diese am oumlstlichen Ende in eine grob-steinige Mauerung uumlbergeht welche eine eindeutige Scheidung von der aufsitzen-den nachantiken Uumlberbauung nicht mehr erlaubt (Abb 2) Dies gilt insbesondere fuumlr das suumldliche Ende der Ostwand des Annexes welches in seinen baulichen Strukturen stark verunklaumlrt ist da es von spaumlteren Mauerzuumlgen sowie einer by-zantinischen Abfallgrube durchschlagen wird In dieser fand sich neben Spaumlterem der Kopf einer hellenistischen Terrakot-tafigur (Abb 19)

Auffallend gegenuumlber den Befunden in den uumlbrigen Teilarealen des Westkom-plexes (Suumldbau Ostbau Ostterrasse) ist das Fehlen jeglicher aumllterer Baumasse in der Ostsondage unter Raum III so-wie unter dem vorgelagerten Annex des Nordbaus Dies duumlrfte mit der hier hoch anstehenden Felsformation zusammen-haumlngen die gegenuumlber dem Areal unter dem Kern- und Suumldbau nach Norden um bis zu 2 m ansteigt Hier befindliche Bau-reste fruumlherer Zeit sind vermutlich einer durchgreifenden Planierung und Saumlu-berung des spaumlteren 6 Jahrhunderts v Chr zum Opfer gefallen welche mit den erwaumlhnten grobsteinig rollierten Fuszligbouml-den unter Raum III und unter dem An-nex (+ 938 m + 911 m) fassbar ist

Die Teilstrukturen des Nordbaus sind insbesondere im Bereich der Nordost-ecke sowie des Annexes durch byzan-tinische Ein- und Aufbauten schwer in

Mitleidenschaft gezogen und teilweise verunklaumlrt worden lassen aber anhand der Fundamente der unteren Nordmauer der Rollierung unter der Nordostecke sowie dem Ansatz der Ostmauer die wesentlichen Aus-maszlige wiederherstellen Danach praumlsentiert sich der hellenistische Nordbau in einer ersten Phase als eine rechteckige Dreiraum-Anlage mit einer Laumlnge von 15 m und einer Breite von 525 m Die Ausrichtung seiner Laumlngsachse nach Nordost-Suumldwest weicht geringfuumlgig von den uumlbrigen Strukturen der hellenistischen Neukonzeption (Scherwand Hof Suumldwand Kernbau und Diateichisma) ab und duumlrfte sich am natuumlrlichen Verlauf des Kap-Abbruchs im Norden des Westkomplexes orientiert haben Er bildet damit einen abschlie-szligenden Architekturriegel der gesamten Anlage des hellenistischen Westkomplexes Die drei Raumeinheiten (IndashIII) des Nordbaus weisen mit je 425 m eine identische Laumlnge auf die Breite differiert geringfuumlgig zwi-schen 4 m (Raum I) und 415 m (Raum IIndashIII) Raum I und III besitzen eine suumldliche leicht aus der Mitte ge-ruumlckte Eingangsschwelle von 1 m Laumlnge der Eingang zu Raum II wurde bei dem Einbau der byzantinischen Zisterne entfernt Fuszligboumlden und Mauerunterkanten zeigen dass die Abfolge der Raumlume nach Osten in einer

15 Raum I Miniaturkrater aus der Brunnenmuumlndung

16 Raum I Keramik und Kleinfund aus der Fuumlllung unter Fuszligboden +925 m Auswahl

89aumlGina-kolonna 2008

Niveaustaffelung um jeweils ca 05 m erfolgte (Fuszligboden Raum I +940 m Fuszligboden Raum II +994 m Fuszligboden Raum III +1030 m) welcher auch der kontinuierliche Anstieg der vorgelager-ten Pflasterung (von +942 m im Westen auf +1088 m im Osten) folgt13

Einer spaumlteren aber noch hellenis-tischen Phase zugehoumlrig ist der Einbau der oberen Nordwand von Raum III welche mit ihrem schraumlgen Verlauf die Raumbreite auf 345 ndash 365 m verkuumlrzt Sie steht im Zusammenhang mit ei-ner erhoumlhten Laufflaumlche in Raum III (+1049 m) Zu diesen sekundaumlren Ver-aumlnderungen duumlrfte auch eine grundle-gende Umgestaltung des suumldlichen An-schlusses des Annexes des Nordbaus

gehoumlrt haben Die in der Suumldhaumllfte des Annexes in Resten festgestellte Pflasterung welche mit jener der Nordstraszlige in Material und Verlegetechnik uumlbereinstimmt spricht fuumlr eine komplette Pflasterung des Vor-platzes in einer fruumlheren Phase bis zu den Eingaumlngen des Nordbaus Mit dem Einzug der Suumldmauer des Annexes wird zumindest dem Raum III nun eine trapezoide 400 ndash 470 m breite Struktur vorgeblendet die von der Nordstraszlige aus durch eine 1 m breite Tuumlroumlffnung zu betreten war Der an ihrer Suumldwestecke er-haltene 160 m lange Mauerstumpf belegt aber dass die Suumldmauer des Annexes weiter nach Westen ge-fuumlhrt wurde und somit auch vor Raum II ein aumlhnliches vorgelagertes Geviert angenommen werden darf Ob auch die Ostwand des Nordbaus fuumlr die Anlage des Annexes sekundaumlr nach Suumlden verlaumlngert wurde bleibt aufgrund der angefuumlhrten durchgreifenden Einwirkungen durch die byzantinische Bebauung noch unklar Auch die bauliche Situation im Anschluss an den Kernbau ist durch die byzantinische Zisterne sowie die Altgrabungen weitgehend zerstoumlrt Aber es zeigt sich dass die vor Raum I befindliche Pflasterung partiell unter den byzantinischen Strukturen hindurchlaumluft und ein ansteigendes Niveau in Richtung und Houmlhe des

13 Eine solche dem Gelaumlndeanstieg folgende Niveaustaffelung der Raumeinheiten ist auch im Heiligtum der Demeter und Kore in Korinth zu beobachten vgl N Bookidis ndash R S Stroud The sanctuary of Demeter and Kore Topography and architecture Corinth 18 3 (Princeton NJ 1997) 47 Abb 8 90 Abb 11 107 Abb 13 173 Abb 24

17 Raum I Keramik aus geometrischem Fuszligboden +841 m Auswahl

18 Nordbau Annex Keramik aus Fuszligbodenfuumlllung +911 m Auswahl

19 Nordstraszlige Ostende Terrakottakopf aus byzantinischer Abfallgrube

90 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Pflasters der Nordstraszlige erkennen laumlsst So ist zu vermuten dass die Suumldwand des sekundaumlr dem Nordbau vorgeblendeten Annexes urspruumlnglich bis zur Nordostecke des Kernbaus gefuumlhrt hat Die gegenuumlber den Waumlnden des Nordbaus geringere Breite der Vorbauten spricht dafuumlr dass es sich bei dieser sekundaumlren Nachbebauung um kleine hypaumlthrale Houmlfe oder Vorplaumltze gehandelt hat Zumindest im Annex vor Raum III wird deren Nutzung durch einen uumlber dem alten Pflaster verstrichenen sehr harten Kalkestrich (+1068 m) belegt

Problematisch bleibt der vorauszusetzende Wechsel des urspruumlnglichen Niveaus von der Nordstraszlige (+1023 m) hinunter auf den durch die Schwelle in der Ostwand des Kernbaus (+948 m) sowie der Pfla-sterung suumldlich des Kernbaus (+939 m) festgelegten Laufhorizont Ein solcher Abgang muss sowohl von Norden wie aufgrund des hohen Unterkantenniveaus an der Westwand des Nordostbaus (+975 m) auch von Osten her erfolgt sein Hinweise hierfuumlr bildet eine sekundaumlre Nachbearbeitung der unter dem Nordbau befindlichen groszligen spaumltarchaischen Orthostatenstruktur Der an ihrer Suumldostecke verbliebene Block ist an seiner suumldlichen Schmalseite mit einer auffallenden treppenfoumlrmigen Abarbeitung versehen welche in ihrer schraumlgen Ausrichtung dem Verlauf der Nordstraszlige genau entspricht Dies laumlsst darauf schlieszligen dass der hier verbliebene Block der Orthostatenstruktur (OK + 998 m) zum Zweck der Anlage eines stufenfoumlrmigen Abganges von der Houmlhe der Nordstraszlige hinunter auf das Nutzungsniveau im Hof oumlstlich des Kernbaus ab-gearbeitet worden ist Diese Abkantung duumlrfte der Auflage oder dem Anschub einer vermutlich dreistufigen Treppe gedient haben Wie erwaumlhnt ist ein entsprechender Abgang auch von Osten her anzunehmen die Einwirkungen der Altgrabung die sich bis in den Hof des Kernbaus verfolgen lieszligen14 haben hier allerdings den urspruumlnglichen baulichen Zusammenhang voumlllig zerstoumlrt

b Areal Nordostbau

Ein weiteres Arbeitsziel betraf die Untersuchung einer moumlglichen oumlstlichen Begrenzung des Westkomplexes waumlhrend seiner vorhellenistischen Nutzungsphase Hinweise hatten sich bereits in der Kampagne 2007 mit der Auffindung von Resten einer massiven Terrassierungsmauer mit nord-suumldlicher Verlaufsrichtung unter Raum II des Nordostbaus ergeben15 In dem unmittelbar suumldlich anschlieszligenden Areal das partiell auch den Bereich der Ostterrasse einbezieht wurde innerhalb der Mauern eines byzantinischen Gebaumludes eine Sondage angelegt Die untersuchte Flaumlche war durch eine Reihe spaumlter Abfallgruben die bis in die klassischen und archaischen Straten hinunterfuumlhrten stark gestoumlrt (Abb 20) Sowohl die Abfallgruben als auch die uumlbrige Auffuumlllung erbrachten zeitlich durchmischte stark zerscherbte Keramik aus mykenischer bis byzantinischer Zeit (Abb 21) Lediglich in einem sorgfaumlltig mit Ziegelfragmenten ausgelegten Bothros (Abb 20) fand sich ein geschlossener Keramikkomplex mit groumlszligeren Fragmenten byzantinischer Haushaltsware (Abb 22)

Unter der Auffuumlllung und den Bothroi lieszlig sich der 150 m lange Rest einer Ost-West verlaufenden Mau-er feststellen Sie ist aus sorgfaumlltig hergerichteten mittelgroszligen Steinen gesetzt und besitzt eine gut schar-rierte Sichtseite nach Norden sowie eine unregelmaumlszligige bis zu 080 m dicke ruumlckseitige Hinterfuumltterung aus unbearbeiteten Steinen (Abb 23) Der Mauerzug bildet die untere Lage fuumlr die nordseitige Abstuumltzung der Ostterrasse und verlaumlngert unter der byzantinischen Uumlberbauung hindurch die bereits fruumlher freigelegte material- und bautechnisch identische Struktur welche das Areal noumlrdlich und nordoumlstlich von Ostbau II nach Suumlden begrenzt Ihre Reste befinden sich unter der spaumlter aufgesetzten hellenistischen Scherwand oumlst-lich des Kernbaus16 Der weitere oumlstliche Teil dieser Terrassenmauer ist durch eine der byzantinischen Ab-fallgruben zerstoumlrt die unmittelbar oumlstlich ihres Ausrisses hoch anstehende praumlhistorische Bebauung belegt aber dass auch diese Terrassierung nach Osten hin stark angestiegen sein muss Das Verhaumlltnis der klein-steinigen Terrassenmauer zu dem erwaumlhnten groszligsteinigen Mauerzug unter Raum II des Nordostbaus der aufgrund seiner bruchrauen Ruumlckseite sowie seiner Steinhinterfuumlllung ebenfalls als Terrassenmauer zu sehen ist (Abb 24) erscheint bautechnisch zunaumlchst nicht ganz klar Die Ausrichtung beider Strukturen bildet ei-nen stumpfen Winkel Das unterschiedliche Werkmaterial der Mauern sowie die Tatsache dass die sorgfaumlltig

14 Felten u a (Anm 12004) 105 15 Felten u a (Anm 12008) 60 16 Felten u a (Anm 12007) 90 Abb 1 105 f Abb 29

91aumlGina-kolonna 2008

hergerichtete noumlrdliche Sichtseite der kleineren Mauer uumlber den anzunehmenden Treffpunkt hinaus weiter nach Osten verlaumluft schlieszligt einen konstruktiven Zusammenhang beider Mauern aus Allerdings belegen deutliche Spuren einer Ausrissgrube in der suumldlichen Fortsetzung des groszligsteinigen Mauerzuges bis dicht an die kleinere Terrassenmauer heran dass die beiden Strukturen in sekundaumlrem baulichem Zusammenhang zu sehen sind An eine wohl fruumlhere nach Osten hin ansteigende Terrassierung wurde zu einem spaumlteren Zeitpunkt ein massives nun nach Norden fuumlhrendes Analemma angesetzt Dieses Verhaumlltnis wird auch durch einen festen grauen Lehmfuszligboden nahegelegt (+945 m) der im Bereich beider Terrassenstruk-turen festgestellt wurde Waumlhrend er un-ter der Ausrissgrube des groszligsteinigen Analemmas hindurch laumluft und damit belegt dass hier die Bloumlcke direkt auf-gelegt wurden fuumlhrt er bei der kleineren Terrassenmauer an die Fundamentlagen heran

Aufgrund der tiefreichenden nachan-tiken Eingriffe konnte in diesem Bereich kein aussagekraumlftiger keramischer Be-fund erzielt werden Das angetroffene Keramikmaterial reicht von praumlhisto-rischer bis in byzantinische Zeit

20 Areal Ostterrasse und Nordostbau Byzantinische Abfallgruben und noumlrdliche Terrassenmauer Ansicht von Suumlden

21 Areal Ostterrasse und Nordostbau Keramik aus Abfallgruben und Auffuumll-lung Auswahl

92 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Fuumlr die aufsitzenden Strukturen des Nordostbaus lieszligen sich durch die Analyse der Werkmaterialien sowie der Bauweise zwei unterschiedliche Phasen feststellen Die Waumlnde von Raum I bestehen zum uumlberwiegenden Anteil aus spoliensortierten Mauern die denen des Nordbaus naumlchstverwandt sind waumlhrend fuumlr die Waumlnde des oumlstlich anschlieszligenden Raums II vorwiegend Roll- und Bruchsteine partiell aber auch Platten aus der Pflasterung der Nordstraszlige verwendet wurden Daruumlber hinaus zeigen die Auszligenseite der Nordostecke von Raum I und der Anschluss der Nordmauer von Raum II eine deutliche Baunaht Zudem hat ndash entsprechend dem Befund an der Suumldwand des Annexes ndash der sekundaumlre Einzug der Strukturen auch hier noumlrdlich von Raum II zu einer Stoumlrung in der Pflasterung gefuumlhrt Es liegt nahe diesen nachtraumlglich angesetzten Raum II

22 Areal Ostterrasse und Nordostbau Byzantinische Keramik aus Abfallgru-be Auswahl

23 Areal Ostterrasse und Nordostbau Noumlrdliche Terrassenmauer und aufsit-zende byzantinische Bebauung

93aumlGina-kolonna 2008

des Nordostbaus mit der Anbauphase des Annexes suumldlich des Nordbaus in zeitlichen Zusammenhang zu setzen Uumlber die suumldliche Begrenzung des Nordostbaus lassen sich aufgrund der byzantinischen Einbauten bzw der Vorkriegsgrabungen keinerlei Aussagen treffen Es kann nur vermutet werden dass die Mauern bis zur hellenistischen Scherwand uumlber Ostbau II reichten da sich suumldlich von dieser in den Grabungen der vergangenen Jahre keine Spuren hellenistischer Bautaumltigkeit mehr feststellen lieszligen In der Baumasse der noumlrdlichen Langseiten von Raum I und II des Nordostbaus fanden sich keine Reste von Tuumlroumlffnungen oder Eingangsschwellen Ein markanter Lagerfugenwechsel am Suumldende der erhaltenen Westwand von Raum I sowie Zapfenloumlcher in einem Quader seiner Ostwand weisen auf Eingaumlnge durch die beide Raumlume jeweils von Westen her zu betreten waren Sofern wie angenommen die Seitenwaumlnde von Raum I und II tatsaumlchlich bis zur Scherwand gefuumlhrt worden sind waumlren beide Tuumlren ndash im Gegensatz zu den Kammern des Nordbaus ndash in stark ausmittiger Position angelegt gewesen

Zusammenfassung

Die sich bereits waumlhrend fruumlherer Kampagnen in ihren Grundzuumlgen abzeichnende Bau- und Nutzungsge-schichte des Westkomplexes hat sich durch die Grabungsergebnisse 2008 in den Bereichen von Nord- und Nordostbau bestaumltigt Danach erfolgte im Rahmen der hellenistischen Neukonzeption der Akropolis auch eine umfassende Neugestaltung des Areals am Westende von Kap Kolonna welche nun vorwiegend seine noumlrdliche Haumllfte betroffen hat Die bereits in der zweiten Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr verfuumlllten Struk-turen des Suumldbaus wurden mit einer Pflasterung uumlberdeckt17 die teilweise noch oberirdisch sichtbare aber durch starke Erosionswirkung ruinoumlse Baumasse18 im Bereich des Kernbaus wurde in die Neukonzeption integriert Kernbau Nordbau Nordostbau und Nordstraszlige bildeten die neuen baulichen und funktionalen

17 Felten u a (Anm 12003) 43 Abb 1 44 Abb 4 Felten u a (Anm 12006) 12 Abb 3 4 17 Abb 11 18 Dies zeigt sich nicht nur an der stark abgewitterten Oberseite der Suumldwand des Kernbaus auf welche die hellenistischen Aufbau-

ten Ruumlcksicht genommen haben auch die Houmlhlungen der stark erodierten Nordwand wurden zur Aufnahme des Wandstucks mit einer Lage aus Moumlrtel und Scherben abgeglichen vgl Felten u a (Anm 12006) 17 Abb 11 Felten u a (Anm 12008) 54 mit Anm 13

24 Nordostbau Raum II Reste der groszligsteinigen oumlstlichen Terrassenmauer Ansicht von Osten

94 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Elemente der hellenistischen Konzeption des Westkomplexes wobei die direkt auf die helle-nistische Bautengruppe westlich des Apollon-tempels ausgerichtete Wegefuumlhrung der Nord-straszlige wohl auch ein gesamttopographisches Konzept impliziert19 Nach Suumlden hin wird die Anlage nun durch den Kernbau und die lan-ge Scherwand abgeschlossen zwischen ihr und dem groszligen Diateichisma im Suumlden haben sich auszliger der Spolienpflasterung suumldlich des Kernbaus keine baulichen Reste hellenistischer Zeit nachweisen lassen so ist hier uumlber den verfuumlllten Strukturen der archaischen und klas-sischen Zeit eine partiell spoliengepflasterte freie Zugangsflaumlche anzunehmen Aufgrund des Niveaus der hellenistischen Scherwand die uumlber eine laumlngere Strecke auf der Nord-wand des spaumltklassischen Ostbaus II direkt aufsitzt und im Folgenden ansteigt anhand der hohen Nutzflaumlche des Nordostbaus sowie nicht zuletzt durch die bereits fruumlher festgestellten hellenistischen Laufflaumlchen welche die Reste des klassischen Analemmas der Ostterrasse abdecken20 darf angenommen werden dass die gesamte Osthaumllfte des Westkomplexes bis hin zur Suumldstraszlige eine nach Osten ansteigende Hangformation gebildet hat

Problematisch bleibt die bauliche Gestal-tung des Kernbaus Vor der hellenistischen Neukonzeption wurde seine Grundflaumlche von einer offensichtlich freien trapezfoumlrmigen und moumlglicherweise gepflasterten Hofanlage eingenommen21 Auf die Reste der suumldlichen

westlichen und noumlrdlichen Orthostatenmauer dieser Hofbegrenzung setzte man nun die Seitenwaumlnde des Kernbaus auf waumlhrend die oumlstliche Langseite mit dem Eingang sowie die beiden inneren Raumkammern aus groszligformatigen Spolien komplett neu errichtet wurden Zu diesem neuen Gestaltungskonzept gehoumlrte vermutlich auch der innere Schacht der bei Grabungsbeginn im Kernbau noch in Resten erkennbar war22 Auch wenn der Kernbau mit seiner internen Gliederung der Doppelraumlumigkeit und dem vorgelagerten Hof die Anlage des zur Zeit der hellenistischen Neukonzeption bereits verfuumlllten Suumldbaus aufnimmt23 und damit nicht zuletzt einen funktionalen Bezug nahelegt so bleibt doch die auffallende zeitliche Luumlcke zwischen dem Ende der Nutzungszeit der klassischen Anlage in der zweiten Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr und der hellenistischen Um- bzw Neugestaltung des Westkomplexes waumlhrend des 3 Jahrhunderts v Chr zu beto-

19 Dazu E Pollhammer Das Kap Kolonna auf Aumlgina zur Zeit der pergamenischen Herrschaft Untersuchungen zum Bauprogramm und der Baupolitik der Attaliden auf Aumlgina (ungedr Diss Universitaumlt Salzburg 2004) 130 ndash 171 E Pollhammer Andron-Architek-tur auf Aumlgina-Kolonna in C Reinholdt ndash P Scherrer ndash W Wohlmayr (Hrsg) AIAKEION Beitraumlge zur Klassischen Altertums-wissenschaft zu Ehren von Florens Felten (Wien 2009) 120 ndash 123

20 Felten u a (Anm 12007) 103 f 105 Abb 27 28 21 Felten u a (Anm 12005) 8 Abb 1 Felten u a (Anm 12008) 53 Abb 9 IIndashIII 22 Felten u a (Anm 12004) 105 Abb 8 23 Sowohl im alten Suumldbau wie auch im Kernbau sind die Ausmaszlige der vorgelagerten Houmlfe zu groszlig um sie im Sinne der Wohn-

haustypologie als Prostas- bzw Pastas-Anlagen ansprechen zu koumlnnen vgl dazu F Lang Archaische Siedlungen in Griechenland Struktur und Entwicklung (Berlin 1996) 98 ndash 101

25 Suumldbau Hof Grobsteinige Verfuumlllung und Reste der praumlhisto-rischen Bebauung Ansicht von Osten

95aumlGina-kolonna 2008

nen welche eine kontinuierliche Kulttradition zumindest an dieser Stelle zunaumlchst ausschlieszligen moumlchte Die Wiederaufnahme der architektonischen Struktur des alten Suumldbaus im Kernbau ist bemerkenswert und liegt moumlglicherweise in spezifischen lokalen religioumlsen Aspekten hellenistischer Kultpolitik begruumlndet Welche Funktion die beiden aus groszligformatigen Spolien errichteten Raumlume besessen haben bleibt fraglich Nach der erwaumlhnten Praumlparierung der Erosionsloumlcher an der alten Nordwand zur Aufnahme der neuen Wandverklei-dung zu urteilen duumlrften die Raumwaumlnde in ihrer Gesamtheit mit einem plastischen Quader-Inkrustationsstil ausgestattet gewesen sein der bei den Grabungen G Welters partiell wohl noch erhalten war24 Aufgrund der Innenraummaszlige lassen sich fuumlr die Kammern auffallend geringe Nutzflaumlchen von ca 45 msup2 bzw 7 msup2 veranschlagen wodurch eine Funktion als mehrklinige Speiseraumlume fraglich erscheint Da die Altgrabungen hier bereits bis zu den Unterkanten der Waumlnde gefuumlhrt worden sind lassen sich zur Fuszligbodengestaltung der Kammern keine Aussagen mehr treffen25

Der neu errichtete 15 m lange Nordbau repraumlsentiert mit seiner parataktischen Raumstaffelung eine gaumln-gige Grundform der Banketthaus-Architektur26 Auch wenn im Inneren der Raumlume keine Hinweise auf die Installation von Liegemoumlglichkeiten festgestellt werden konnten wie dies anderorts etwa durch die gemau-erten und gemoumlrtelten Klinensockel in den Speiseraumlumen des Heiligtums der Demeter und Kore in Korinth belegt ist27 so sprechen doch die durchgehend gleichen Innenmaszlige von Raum IndashIII sowie ihre separaten Eingaumlnge fuumlr eine Funktion als Speiseraumlume Zwar gehoumlrt bedingt durch die spezifische Klinenverteilung an den Wandseiten haumlufig eine exzentrische Position der Eingaumlnge zur baulichen Grundgestaltung von Ban-kettraumlumen28 sie bildet jedoch offensichtlich keine verbindliche Regel da vielfach Speiseraumlume auch mit mittigen Eingaumlngen belegt sind29 Unter Zugrundelegung arithmetischer Mittelwerte fuumlr die Klinenlaumlnge und Klinenbreite30 mit 165 m und 080 m wuumlrde sich fuumlr die drei Raumlume des Nordbaus ndash abgesehen von der Eingangsseite ndash eine Wandverteilung von je zwei Klinenlaumlngen und einer Klinenbreite ergeben womit die Raumlume als Heptaklinia bezeichnet werden koumlnnten

c Suumldbau Hof

Im bereits fruumlher partiell untersuchten Hof des Suumldbaus31 wurde eine abschlie-szligende Sondage angelegt um eine moumlg-liche suumldliche Ausdehnung der unter West- und Ostraum festgestellten pro-to- und fruumlhgeometrischen Nekropole zu untersuchen (Abb 25) Aumlhnlich wie in den unteren Straten der beiden Raumlu-me war auch im Hof das Areal mit ei-ner kompakten mittel- bis groszligsteinigen Verfuumlllung versehen in der sich bereits fruumlher Reststrukturen der praumlhistorischen Bebauung identifizieren lieszligen Wenn im

24 G Welter Aeginetica XXVndashXXXVI AA 69 1954 46 25 Fuumlr die Kampagne 2009 ist eine Tiefgrabung in beiden Raumlumen geplant um moumlgliche fruumlhere Nutzungsstraten zu klaumlren 26 C Leypold Bankettgebaumlude in griechischen Heiligtuumlmern (Wiesbaden 2008) 176 f 27 Zusammenfassend Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 397 f rechtwinkelig an die Wand angeschobene Steinsockel als Klinenauflager

u a auch in Troizen G Welter Troizen und Kalauria (Berlin 1941) 32 28 R A Tomlinson Ancient Macedonian symposia in B Laurdas ndash C Makaronas (Hrsg) Ancient Macedonia (Thessaloniki 1970)

310 Leypold (Anm 26) 152 29 Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 396 Leypold (Anm 26) 152 mit Anm 770 und Beispielen aus Aumlgina Delos und Labraunda Kat 10

21 ndash 23 30 Leypold (Anm 26) 170 f zu Klinenmaszligen auch M S Goldstein The setting of the ritual meal in Greek sanctuaries 600 ndash 300 BC

(Ann Arbor 1982) 356 Tab A Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 414 f App I Tab 2 31 Felten u a (Anm 12005) 11 Abb 4

26 Suumldbau Hof Fruumlhmykenische Keramik aus der Steinverfuumlllung Aus-wahl

96 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Hof auch keine Bestattungen angetroffen wurden so ist doch nicht auszuschlieszligen dass mehrere auffallende Leerstellen in dieser Verfuumlllung von einstmals vorhan-denen Graumlbern herruumlhren koumlnnten In-mitten und unter der Verfuumlllung wurde ein hoher Anteil an zerscherbter Keramik festgestellt die einheitlich aus fruumlhmyke-nischer Zeit stammt (Abb 26)32

d Areal suumldlich des Diateichismas

Abschlieszligend wurde auf einer Teilflaumlche suumldlich des groszligsteinigen Diateichismas das den gesamten Westkomplex nach Suuml-den begrenzt und abschlieszligt der rezente Schutt entfernt Bei der Quadermauer handelt es sich offenbar um das westliche Ende der hellenistischen Umfassungs-mauer die im Zusammenhang mit der pergamenischen Neugestaltung der Akro-polis von Aumlgina zu sehen ist und die ver-mutlich uumlber eine groumlszligere Strecke hinweg das alte Heiligtumsareal nach Westen hin

eingefasst hat Zwei vorgelegte mit schraumlgen Spurrillen versehene Quader (Abb 27) am Westende legen die Vermutung nahe dass sich an dieser Stelle ein Zugangstor befunden hat welches allerdings im Vergleich zu dem suumldlich des Apollontempels befindlichen Propylon bescheidenere Ausmaszlige besessen haben muss Da-

32 Zur bereits fruumlher freigelegten fruumlhmykenischen Keramik vgl Felten u a (Anm 12005) 12 Abb 5

27 Diateichisma Zugangsstraszlige und Schwellen des Tores Ansicht von Suumldosten

28 Terrakottasima aus dem Mischbefund uumlber der Zugangsstraszlige Zeich-nung

97aumlGina-kolonna 2008

29 Reliefkeramik aus den Laufflaumlchen der Zugangsstraszlige Auswahl

fuumlr spricht auch dass dieser Zugang gerade am Kreu-zungspunkt von Ost- und Suumldtrasse positioniert gewe-sen waumlre und damit einen zentralen topographischen Erschlieszligungspunkt fuumlr die Gesamtanlage des West-komplexes gebildet haumltte (Abb 1)

Die Abnahme der obersten Schichten suumldlich des Diateichismas erbrachte zunaumlchst einen durchgehend gemischten keramischen Befund unter dem das Frag-ment einer bemalten Terrakottasima mit erhaltenen Partien von Unterseite Sockelband und Profilwelle mit Lotusbluumlten-Palmettenband zu erwaumlhnen ist (Abb 28)33 Die knapp vor den Sockel springende Profilwelle in Form eines Kyma reversa weist eine langgezogene untere Kurve mit einem steilen Anlauf auf der gering-fuumlgig hinter die Vertikale fuumlhrt Von dem Anthemion auf der Hauptzone sind zwei Blaumltter einer Palmette ein Teil des rot bemalten Blattkerns sowie partiell die sich nach innen volutenfoumlrmig einrollenden S-Ran-ken erhalten welche die Basis der stehenden Palmette bilden Der schlechte Erhaltungszustand schlieszligt eine Datierung anhand des Anthemionornaments zwar aus doch weist das Kyma in die zweite Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr34

In der suumldlichen Verlaumlngerung des vermuteten Eingangstores fand sich unter geringfuumlgigen Resten nachan-tiker Strukturen eine Abfolge festgetretener Laufhorizonte mit weiterhin gemischtem keramischem Befund in dem neben Spaumlterem die reiche Anzahl qualitaumltsvoller Schwarzfirniskeramik mit Stempeldekor und hel-lenistischer Reliefbecher sowie ein Fuszligfragment mit Ritzdekor auffallen (Abb 29) Diese Laufflaumlchen wer-den nach Westen hin durch eine nordsuumldlich verlaufende aus Spolien zugerichtete Mauer begrenzt an deren Ostseite sorgfaumlltig verlegte Platten anschlieszligen die zur Pflasterung einer zum Eingangstor fuumlhrenden Straszlige gehoumlren koumlnnten (Abb 30) Gegenuumlber den aus Roll- und Bruchsteinmaterial grob zusammengefuumlgten der byzantinischen Uumlberbauung zuzurechnenden Mauerzuumlgen sind die erwaumlhnten westseitig an die Reste der Pfla-sterung anschlieszligenden Strukturen sorgfaumlltig spoliensortiert und weisen einen sauberen Verband von Stoszlig- und Lagefugen auf Werkmaterial und Mauerungstechnik entsprechen damit der im Rahmen der hellenistischen Neukonzeption der Akropolis von Aumlgina uumlblichen Bauweise

33 Der stark abgeriebene 44 cm hohe Sockel steht leicht schraumlg zur Simaunterseite und bildet mit dieser einen Winkel von 87deg Ein schraumlger Sockel ist zwar ungewoumlhnlich kommt jedoch gelegentlich vor so z B bei Dach 14 von Olympia aus dem letzten Viertel des 5 Jhs v Chr Der Sockel steht in einem Winkel von 85deg zur Simaunterseite s J Heiden Die Tondaumlcher von Olympia OF 24 (Berlin 1995) 50

34 Zur Entwicklung des Kymas s L T Shoe Profiles of Greek mouldings (Cambridge 1936) 78 f Unmittelbar vergleichbar im Profilanlauf wie auch im schraumlgen Sockel ist die Sima von Dach 70 in Delphi (S 58) aus der Zeit zwischen 420 und 400 v Chr Ch Le Roy Les terres cuites architecturales FdD 2 (Paris 1967) 142 Taf 112 Das Profil ist cavettofoumlrmig und biegt erst am Ende seines Verlaufs in eine Welle um Zu aumlhnlichen Simaprofilen s auch Dach 58 von Delphi (S 44) um 460ndash450 v Chr (Le Roy a O 44 Taf 48 103) und die sog Blasse Sima von Olympia um die Mitte des 5 Jhs v Chr (Heiden [Anm 33] 43 Abb 6 1) Eine Zuweisung des im Westkomplex gefundenen Exemplars zu einem der bekannten Bauten auf Kap Kolonna ist derzeit nicht moumlglich allerdings findet die Sima im Ornamentschema im schraumlgen Sockel sowie in den erhaltenen Maszligen eine Entsprechung in zwei Fragmenten die K Hoffelner dem Ersatzdach des sog Artemistempels zuordnete und nach stilistischen Kriterien anhand des An-themions sowie anhand des weit ausladenden Kymas in das 1 Viertel des 4 Jhs v Chr datierte K Hoffelner Die Dachterrakotten des Artemistempels vom Apollon-Heiligtum in Aumlgina in N A Winter (Hrsg) Greek Architectural Terracottas of the Classical and Hellenistic Periods International Conference 1991 Hesperia Suppl 27 (Princeton 1994) 108ndash111 109 Abb 5 Taf 29 a K Hof-felner Das Apollon-Heiligtum Tempel Altaumlre Temenosmauer Thearion Alt-Aumlgina 1 3 (Mainz 1999) 115 Abb 124 Taf 54 3 4 Die Uumlbereinstimmungen in Dekoration und saumlmtlichen Detailmaszligen legen unabhaumlngig von dem differenten Verlauf der Profilwelle eine Zusammengehoumlrigkeit der Fragmente deren Zuordnung zum Ersatzdach des sog Artemistempels keinesfalls zwingend ist mit dem neu gefundenen Stuumlck nahe Der Neufund koumlnnte von der Errichtungsphase die beiden bekannten Fragmente von einer Reparaturphase ein und desselben Baus stammen und waumlren damit vom Ersatzdach des sog Artemistempels auszuscheiden

98 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

30 Areal suumldlich des Diateichismas Straszligenpflasterung und byzantinische Uumlberbauung An-sicht von Suumlden

2 Areal rsaquoSuumldhuumlgellsaquo

Einleitung

Die Arbeiten am Suumldhuumlgel (Abb 31) konzentrierten sich auf die Freilegung des sog Groszligsteinbaus (im Folgenden GSB) und die Klaumlrung seiner Bauphasen35 Vor den Grabungen der Kampagne 2008 lieszlig sich die Baugeschichte des GSB folgendermaszligen zusammenfassen36 Zu Beginn des Mittelhelladikums vermut-lich gegen Ende des MH I wurde der aumllteste GSB errichtet Die zweite Phase des GSB im Wesentlichen MH II zuzurechnen37 definierte sich bis zur Grabungssaison 2008 durch eine auffallend starke Erhoumlhung des Fuszligbodenniveaus innerhalb des Hauptraumes38 Mindestens sieben duumlnne Fuszligbodenschichten koumlnnen hier unterschieden werden Die unterste dieser Fuszligbodenlagen versiegelt eine aus aschiger Erde Knochen und Keramik bestehende Packung die in den bisherigen Vorberichten auch als die sog minoische Schicht be-zeichnet wurde Auf der obersten Fuszligbodenlage der Phase 2 wurden 2007 eine Schaftschuhlanzenspitze und zahlreiche Keramik gefunden39 Die aumluszligeren Mauern des GSB in Phase 2 waren dieselben wie in Phase 1 Die Anlage der dritten Phase ist in die Periode MH III zu datieren und wird wiederum durch eine merkliche Anhebung der inneren Laufhorizonte charakterisiert40 ebenso wie durch die Errichtung neuer Mauern die den Innenseiten der aumllteren Mauern (West und Nord) direkt vorgelegt sind Fuumlr die Ost- und Suumldseite des Gebaumludes war daher von einer entsprechenden Situation auszugehen Die dritte Phase des GSB war sicher bis in SH I in Benuumltzung moumlglicherweise sogar bis in das beginnende SH II

35 Zur Methode s Felten u a (Anm 12002) 56 36 Zum GSB s Felten u a (Anm 12008) 66 ndash 76 mit weiterfuumlhrenden Verweisen 37 Es ist nicht auszuschlieszligen dass der GSB der Phase 2 bis in MH III hinein in Benutzung war bevor das Gebaumlude aufgegeben wurde 38 Zur sog minoische Schicht s Felten u a (Anm 12006) 112 mit Anm 61 114 mit Anm 69 39 Felten u a (Anm 12008) 68 mit Anm 54 40 Uumlber dem obersten Fuszligboden der 2 Bauphase wurde eine maumlchtige Packung aus zerbrochenen Lehmziegeln und verstuumlrzten Stei-

nen gefunden Felten u a (Anm 12008) 67 Vgl dazu das Erdprofil von Q6 mit der Schichtenabfolge von SH III ndash FH III Felten u a (Anm 12004) 35 Abb 31

99aumlGina-kolonna 2008

31

Are

al rsaquoS

uumldhuuml

gellsaquo

Gra

bung

sflaumlc

hen

2008

100 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Die Ausgrabungen des Jahres 2008 konzentrierten sich vor allem auf die Suumld- und Ostseite des Ge-baumludes um hier in erster Linie den Verlauf der Auszligenmauer von Bauphase 2 zu klaumlren Zu diesem Zweck wurden verschiedene Schnitte in den Planquadraten Q2 Q5 und Q6 angelegt die im Uumlbersichtsplan mit den Buchstaben AndashD gekennzeichnet sind (Abb 31)

a Grabung innerhalb des GSB in Q2 und Areal 12 (Abb 31 A)

Die Arbeiten in diesem Bereich konzentrierten sich auf die Freilegung der Nord-Suumld verlaufenden Au-szligenmauer des GSB der Phase 3 (2002162) Durch die Bautaumltigkeit in historischer Zeit waren die Mau-ern teilweise ausgerissen und die stratigraphische Abfolge vor allem durch zwei spaumltroumlmisch-byzantinische

Gruben gestoumlrt worden Die Gruben (200230 und 200810) enthielten eine Fuumllle zerschlagener Ziegel und Kera-mik die von der fruumlhmykenischen bis in die spaumltroumlmisch-byzantinische Zeit reicht (Abb 32 1 ndash 5)41 Die beiden Gru-ben durchschlugen eine Abfolge von Fuszligbodenhorizonten (MH III ndash SH I) die bereits bei den Grabungen 2002 2003 und 2007 erreicht worden waren42 Un-ter dieser Fuszligbodenabfolge befand sich eine Schicht aus zerschlagenen Lehm-ziegelbrocken Steinen und einer Fuumllle von Keramikfragmenten43 die wiede-rum auf dem juumlngsten Fuszligboden des GSB Phase 2 auflagen (200823) Grouml-szligere Teile dieses Fuszligbodens waren bei den Grabungen im Jahr 2007 (200748) freigelegt worden (Abb 33)44 In Abbil-dung 34 ist eine repraumlsentative kleine Auswahl der Keramikfunde zusammen-gestellt45 Die Schale mit einziehendem Rand und Wellenbanddekor (Abb 34 4) ist auf der Innenseite vollkommen be-malt und duumlrfte nach makroskopischer Analyse aus Thera oder Melos stammen Lokal hergestellte rsaquoPanelled Cupslsaquo (wie

41 Abb 32 1 ndash 5 (Q243-5 Q243-4 Q242-8 Q243-21 Q243-2) Zu Abb 32 1 s S Hiller Mykenische Keramik Alt-Aumlgina 4 1 (Mainz 1975) Taf 3 38 5 83 Abb 32 2 vgl zur Dekorvariante I S Lemos The Protogeometric Aegean (Oxford 2002) Abb 7 4 7 6 31 5 hier Abb 32 3 Eine Lampe des gleichen Typs wurde bereits bei den Grabungen 2006 gefunden s Felten u a (Anm 12007) 117 Abb 44 Anm 77 hier Abb 32 5 Zur Zeichnung des Faltenwurfs vgl E Walter-Karydi ndash W Felten ndash R Sme-tana-Scherrer Ostgriechische Keramik Lakonische Keramik Attische schwarzfigurige und rotfigurige Keramik Spaumltklassiche und hellenistische Keramik Alt-Aumlgina 2 1 (Mainz 1982) Taf 26 342 346 aus dem 5 ndash 4 Jh v Chr

42 Felten u a (Anm 12002) 61 (Fuszligboden 2002194) Felten u a (Anm 12003) 121 mit Anm 59 60 (Fuszligboumlden 2002194 und 200328) Felten u a (Anm 12008) 67

43 Zu dieser Schicht s bereits Felten u a (Anm 12002) 61 Felten u a (Anm 12004) 32 W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic sequence of the SCIEM 2000 project in F Felten ndash W Gauszlig ndash R Smetana (Hrsg) Middle Helladic Pottery and Synchronisms Proceedings of the International Workshop held at Salzburg October 31st ndash November 2nd 2004 Contributions to the chronology of the Eastern Mediterranean (Vienna 2007) 63 ndash 65

44 Felten u a (Anm 12008) 68 45 Abb 34 1 ndash 7 (Q249-12 Q248-1 Q249-1 Q249-3 Q249-63 Q249-64 Q249-55) Lokal aumlginetische Produkte sind nach

makroskopischer Analyse Abb 34 1 ndash 3

32 Q2 und Q5 Keramik aus den Gruben und dem Bereich der Brunnenein-fassung (200844)

33 Q2 GSB-Mauer 2002162 (Phase 3) Ansicht von Nordosten

101aumlGina-kolonna 2008

Abb 34 2) mit aumlhnlichem Dekor wurden bereits bei den Grabungen 2007 gefunden46 Besonders erwaumlh-nenswert ist ein fast vollstaumlndig erhaltener mino-ischer Steindeckel (Abb 34 7) Es handelt sich um die ersten auf Kap Kolonna in stratigraphischem Zu-sammenhang dokumentierten Steingefaumlszlige da bei den aumllteren Funden aus den Grabungen vor dem 2 Welt-krieg Informationen zum Fundzusammenhang fehlen Der Deckel vom Typ 1C nach P Warren hat gute Ent-sprechungen auf Kreta und an zahlreichen Fundstel-len am griechischen Festland47

Im noumlrdlich an Q2 anschlieszligenden Areal 12 wa-ren bereits zwischen 1995 und 1997 Grabungen durchgefuumlhrt und Teile des GSB freigelegt worden48 Der schmale Erdsockel zwischen der alten und neu-en Grabungsflaumlche wurde abgetragen um die Fort-setzung des Fuszligbodens 200748 freizulegen49 Die verfuumlllten alten Grabungsflaumlchen wurden teilweise wieder ausgehoben um den Mauerverlauf der ver-schiedenen Phasen des GSB zeichnerisch und photo-graphisch vollstaumlndig dokumentieren zu koumlnnen Ab-bildung 33 und 35 zeigen den Verlauf der Ostmauer des GSB Phase 3 Im Bereich der Grabungsflaumlchen 19951997 fehlen leider groumlszligere Teile der Mauer des GSB Phase 3 Diese muumlssen bei den in unmittelbarer Naumlhe durchgefuumlhrten Baumaszlignahmen in historischer Zeit abgetragen worden sein (hellenistischer Quaderbau spaumltroumlmisch-byzantinische Haumluser und Zisterne)50 Bereits im Steinplan der 1930er Jahre sind dort wo die Mauer des GSB Phase 3 verlaufen sollte nur noch wenige verstuumlrzt liegende Steine eingezeichnet die wahrscheinlich zur Mauer des Groszligsteinbaus gehoumlrten Die tiefer liegende Mauer des aumllteren GSB (Phase 1 und 2 200833) war dagegen von den Zerstoumlrungen nicht betroffen und wurde vollstaumlndig freigelegt (Abb 35) Im Fundamentbereich dieser Mauer liegen sehr groszlige unbehauene Kalksteine unmittelbar uumlber aumllteren Mauerresten die nach bisherigem Kenntnisstand an das Ende von FH III und den Beginn von MH datiert werden (200830)

b Grabung in der Nord-Suumld verlaufenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q2 (Abb 31 B)

Die in Areal 12 freigelegte Ostmauer des GSB Phase 2 wird weiter suumldlich in den Planquadraten Q2 und Q5 durch einen hoch anstehenden Nord-Suumld verlaufenden Weg (2002161) uumlberlagert Entsprechend der Situation an der Nord- und Westseite des GSB wurde in den vergangenen Jahren davon ausgegangen dass die aumllteren Mauern des GSB der Phasen 1 und 2 parallel und auf etwas tieferem Niveau unmittelbar vor den Mauern der dritten und juumlngsten Phase des Gebaumludes liegen Um hier die aumlltere Phase des GSB freizulegen waren bereits in den vergangenen Jahren in Q5 im Bereich des Weges Grabungen durchgefuumlhrt worden je-doch ohne Erfolg51 Um die Fortsetzung von Mauer 200833 von Beginn an zu erreichen wurde ein langer

46 Felten u a (Anm 12008) 69 Abb 27 47 P Warren Minoan Stone Vases (Cambridge 1969) 68 ndash 71 Der Neufund aus Aumlgina entspricht am ehesten Warrens Variante 1C1

Warren a O 69 259 D187 P 349 48 F Felten ndash S Hiller Ausgrabungen in der vorgeschichtlichen Innenstadt von Aumlgina-Kolonna (Alt-Aumlgina) Die Kampagnen

1993 ndash 1995 Ein Vorbericht OumlJh 65 1996 Beibl 40 ndash 49 49 Felten u a (Anm 12008) 68 50 Felten ndash Hiller (Anm 48) 49 Fundamentgrube des hellenistischen Quaderbaus Pollhammer (Anm 192004) 141 ndash 148 Wir dan-

ken E Pollhammer fuumlr diese Information 51 Felten u a (Anm 12008) 69

34 Q2 MH-Keramik und Deckel eines minoischen Steinge-faumlszliges aus dem Lehmziegelversturz uumlber dem Boden der GSB-Phase 2

102 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

schmaler Schnitt im Straszligen-Wegverlauf angelegt Die stratigraphische Abfolge der Straszligen-Wegerhouml-hungen war durch mehrere Gruben aus historischer Zeit gestoumlrt Wie an allen anderen Stellen an denen im Straszligen-Wegbereich bislang gegraben worden war fand sich auch hier eine sehr groszlige Menge an Tierknochen und Keramik (Abb 36 1 ndash 10)52 Ne-

ben lokal aumlginetisch mattbemalter und vollkommen bemalter Keramik53 wurden zahlreiche kleinzerscherbte Fragmente importierter minoischer sowie kykladischer Keramik gefunden wie auch das Fragment eines vermutlich FK II-zeitlichen Marmorgefaumlszliges (Abb 36 11)54 Das mit Spritzdekor bemalte und mit plastischer Leiste verzierte Wandfragment (Abb 36 4) zaumlhlt zu den bislang wenigen groszligformatigen minoischen Vor-ratsgefaumlszligen55 Ausgesprochen selten ist auch ein suumldostaumlgaumlisches Gefaumlszligfragment hier mit Hell-auf-Dun-klem-Dekor (Abb 36 9)56

Die freigelegte Fortsetzung der Mauer 200833 war teilweise von den spaumlten Gruben zerstoumlrt worden Besonders uumlberraschend war der Umstand dass die Mauer 200833 nicht ndash wie angenommen ndash parallel zur spaumlteren GSB-Mauer 2002162 verlaumluft sondern schraumlg dazu Am suumldlichen Ende des Grabungsbereiches B

52 Abb 36 1 ndash 10 (Q258-1 Q258-53 Q258-13 Q258-85 Q258-8 Q258-88 Q258-9 Q255-19 Q258-10 Q255-38) 53 Zu Abb 36 5 Uumlberkreuzende Diagonalen sind ein haumlufiges Motiv bei groszligen Schuumlsseln mit einziehendem Rand H B Sieden-

topf Mattbemalte Keramik der mittleren Bronzezeit Alt-Aumlgina 4 2 (Mainz 1991) Taf 82 443 54 Abb 36 11 (Q254-16) Aumlhnliche Schalen wurden etwa in Dhaskalio Kavos gefunden C Renfrew u a Dhaskali Kavos Keros

The Investigations of 1987 ndash 88 in N Brodie u a (Hrsg) Horizon Όρίζων A colloquium on the prehistory of the Cyclades McDonald Institute monographs (Cambridge 2008) 112 Abb 12 7 C Renfrew u a Keros Dhaskalio and Kavos early Cycladic Stronghold and Ritual Centre Preliminary Report of the 2006 and 2007 excavation seasons BSA 102 2007 119 f

55 Allgemein zu kretischen Vorratspithoi s K S Christakis Cretan Bronze Age pithoi Traditions and trends in the production and consumption of storage containers in Bronze Age Crete Prehistory monographs 18 (Philadelphia PE 2005) und K S Christakis The politics of storage Storage and sociopolitical complexity in neopalatial Crete Prehistory monographs (Philadelphia PE 2008) Zum plastischen Dekor von Abb 36 4 s Christakis a O (2005) 25 (Group III Ropes 7 ndash 11) Abb 28

56 Zu suumldostaumlgaumlischen Importen und deren Verbreitung N Momigliano Kamares or not Kamares This is [not] the question South-east Aegean Light-on-Dark (LoD) and Dark-on-Light (DoL) pottery Synchronisms production centres and distribution (with a contribution by Carl Knappett) in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 257 ndash 272 Ein weiteres Fragment wurde 2007 gefunden s Felten u a (Anm 12008) 72 Abb 33 13

35 Q2 und Areal 12 GSB Phase 1 und 2 (200830 33) GSB Phase 3 (2002162) und MH-Hausmauer (2002136) An-sicht von Norden

36 Q2 MH- und importierte Keramik sowie Randfragment eines vermutlich fruumlhkykladischen Marmorgefaumlszliges aus dem Bereich der Straszlige

103aumlGina-kolonna 2008

ist die aumlltere Mauer vollkommen unter der juumlngeren verschwunden (Abb 31 35) In diesem Bereich wurden auszligerdem an der Maueroberkante und -auszligenseite Brandspuren festgestellt zudem fanden sich im Straszligen-Wegbereich Holzkohlereste und Asche

Fuumlr die allgemeine Gestaltung der mittelbronzezeitlichen Siedlung bestaumltigten die Arbeiten im Grabungs-bereich B aumlltere Beobachtungen Die Nord-Suumld verlaufende StraszligeWegfuumlhrung 2002161 muss urspruumlng-lich wesentlich breiter gewesen sein sie wurde aber offensichtlich im fortgeschrittenen Mittelhelladikum teilweise uumlberbaut (Mauer 2002136 Abb 35) Aumlhnliche Beobachtungen konnten bereits 2005 im Bereich des sog Pithoshauses57 und 2007 im Bereich von Q5 gemacht werden58 Demnach scheint es als ob im spaumlten Mittelhelladikum innerhalb der Siedlung vermutlich aus Gruumlnden des Platzmangels die Straszligen- und Wegfuumlhrungen teilweise mit Gebaumluden uumlberbaut wurden

c Grabungsbereich C (Q5 Q6 Abb 31 C)

In diesem Bereich wurden an verschiedenen Stellen Untersuchungen vorgenommen die wesentlich zum Verstaumlndnis des GSB beitragen konnten

Nordwestlicher Teil von Q5 innerhalb des GSBBereits 2002 zeichnete sich bei der Oberflaumlchenreinigung im nordwestlichen Teil von Q5 eine groszlige Grube ab (200231) und zudem sollte hier auch die Nord-Suumld verlaufende Mauer des GSB Phase 3 (2002126+200262) durchziehen Dieser Abschnitt der Mauer (200262) wird von der byzantinischen Gru-be 200231 und einem Brunnen aus vermutlich klassischer Zeit (200844+51) stark gestoumlrt (Abb 37) Die Funde aus den oberen Schichten waren dementsprechend gemischt Zu den wichtigsten unter ihnen zaumlhlt eine vollstaumlndige einhenkelige Schale die am Ende der Stoumlrung gefunden wurde (Abb 38 1) Eine Reihe von Fuszligbodenhorizonten und Fuumlllschichten konnte im ungestoumlrten praumlhistorischen Schichtenverlauf beobachtet werden Die Keramikfunde erlauben eine zeitliche Einordnung von MH III bis in eine fortgeschrittene Phase von SH I ndash SH II (Abb 38)59 Neben einem Deckel mit geritztem Dekor (Abb 38 12) und zwei importierten mykenischen Fragmenten (Abb 38 5 6) sind besonders zwei kykladische Fragmente mit wahrscheinlich naturalistischem und figuumlrlichem Dekor hervorzuheben (Abb 38 10 11)60

Abtragen des Erdsteges zwischen Q2 und Q5 sowie Q3 und Q6 Die Erdstege zwischen Q2 und Q5 sowie zwischen Q3 und Q6 wurden teilweise abgetragen um die Aus-maszlige und den Grundriss des GSB besser zur Geltung zu bringen Die Nord-Suumld verlaufende Mauer des GSB Phase 3 und die darunterlie-gende MH II-zeitliche Fuszligbodenpa-ckung sind nun uumlber eine Laumlnge von ca 10 m sichtbar (Abb 33)

57 Felten u a (Anm 12005) 36 58 Felten u a (Anm 12006) 112 f Felten u a (Anm 12008) 70 59 Abb 38 1 ndash 12 (Q5110-1 Q6229-1 Q5119-2 Q5115-1 Q5110-3 Q5114-3 Q5119-1 Q6231-1 Q5121-1 Q6229-17

Q6229-21 Q6229-9) 60 Abb 38 10 Vgl I Nikolakopoulou u a Trapped in the Middle New Stratigraphic and Ceramic Evidence from Middle Cycladic

Akrotiri Thera in Brodie (Anm 54) 316 Abb 323e R L N Barber The Middle Cycladic pottery in C Renfrew u a (Hrsg) Excavations at Phylakopi in Melos 1974 ndash 77 Supplementary volume (London 2007) 205 Nr 130 Taf 25 e 130 Zu Abb 38 11 vgl A Papagiannopoulou From Pots to Pictures Middle Cycladic Figurative Art from Akrotiri Thera in Brodie (Anm 54) 442 Abb 40 20 448 Abb 40 28

37 Q5 und Q6 MH-Hausmauer (200770) Nord-Suumld-StraszligeWeg (2002161) Mauern der GSB-Phase 3 (200262 67) und des vermutlich klassischen Brunnens (200851) mit Einfassung (200844)

104 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Tiefschnitt in Q5 innerhalb des GSB Die hier im Jahr 2006 eingestellten Arbeiten wurden wieder aufgenommen und die sog minoische Auf-fuumlllungsschicht wurde abgegraben61 Genau im Be-reich des Tiefschnittes tritt die Innenschale der GSB-Mauer der Phasen 1 und 2 (200841) unter der houmlher liegenden Mauer der Phase 3 wieder hervor (Abb 39 s o Abschnitt b) Eine duumlnne Lage von Erde und Steinen trennt in diesem Bereich die beiden Mauern voneinander Weitere wesentliche Erkenntnisse wur-den vor allem zur ersten Bauphase des GSB erzielt Zusammen mit einer Fuszligbodenpackung (200842) wurden die Reste einer Ost-West verlaufenden Mauer (200843) freigelegt die sicher zu einer Trennmauer zwischen Eingangsraum und Hauptraum des GSB ge-houmlrt (Abb 31 39)

Unmittelbar unter der Fuszligbodenpackung (200842) und Mauer (200843) wurden aumlltere Mau-ern freigelegt auf denen der GSB offensichtlich er-richtet worden war Bereits die 19951997 in Areal 2 und 10 durchgefuumlhrten Grabungen zeigten dass der

GSB auf aumllteren Mauern errichtet worden war die wiederum uumlber dem Brandhorizont der Kolonna-V-Zer-stoumlrungen lagen62

Schnitt im Bereich der Ost-West verlaufenden Quermauer des GSB in Q6 Ein weiterer Schnitt wurde unmittelbar westlich davon im Planquadrat Q6 angelegt um die Ost-West ver-laufende Quermauer (200843) und ihre Anbindung an den GSB zu untersuchen Teile der Quermauer im westlichen Abschnitt mit 200859 bezeichnet wurden auch hier festgestellt

Grabung in derdem Nord-Suumld verlau-fenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q5 (Abb 31)In Q5 wurde die suumldliche Fortsetzung derdes Nord-Suumld verlaufenden StraszligeWeges (2002161) abgetieft um auch hier die noch hoch anstehenden Reste der GSB-Mauer Phase 3 vollstaumlndig dokumentieren zu koumlnnen Dafuumlr wurden auch Teile des Erdsteges zwischen den Planquadraten Q2 und Q5 abgebaut und die massive Steineinfassung (200844) eines Brunnens vollstaumlndig freigelegt63 Die Einfassung des Brunnens hat einen maumlchtigen aumluszligeren Durchmesser von 2 ndash 25 m waumlhrend der bislang sichtbare Teil des Brunnenschachts (200851) ei-nen geringen Durchmesser von etwa

61 Felten u a (Anm 12006) 112 Abb 36 37 62 Felten ndash Hiller (Anm 48) 39 Abb 8 S 40 (raquoStraszligenbereich 10laquo) S 43 ndash 44 Abb 10 63 Bei den Grabungen in Q2 und Q5 wurden Teile der Einfassung bereits 2005 freigelegt und als Mauern 20056 200526 bezeich-

net

38 Q5 Lokale und importierte MH- bis SH-zeitliche Kera-mik aus der stratigraphischen Abfolge

39 Q5 Innenschale der GSB-Mauer (200841) Ost-West-Mauer des GSB (200843)

105aumlGina-kolonna 2008

06 m hat Der Brunnen wurde teilweise uumlber der Mauer des GSB errichtet und zerstoumlrte diese dabei (Abb 31 37)64

d Grabungsbereich D suumldliche Erwei-terung in Q6 (Abb 31 40)

In der suumldlichen Erweiterung von Q6 wurden die Grabungen von 2006 fort-gesetzt um den suumldoumlstlichen Teil des GSB zu erforschen und um den Mau-erverlauf im Bereich der Gebaumludeecke zu klaumlren65 Wie bereits 2006 beobachtet wurde ist der gesamte Bereich der suumld-lichen Erweiterung von Q6 stark von spaumltroumlmisch-byzantinischen Gruben ge-stoumlrt66 Trotz dieser z T tief in die prauml-historischen Schichten reichenden Stoumlrungen wurde eine Abfolge von Fuszligbodenhorizonten von SH I ndash MH II festgestellt Die juumlngeren Bodenpackungen aus getretenem Lehm konnten entsprechend der groszligflaumlchigeren Stoumlrungen nur an wenigen Stellen beobachtet werden Zwei groszligteils erhaltene dreifuumlszligige aumlginetische Koch-toumlpfe (Abb 41 1 2)67 lagen zusammen mit weiterer Keramik auf dem houmlchsten Fuszligboden (20082) Der dreifuumlszligige Kochtopf in den Varianten mit gerunde-tem und flachem Boden war bislang noch nicht fuumlr die Keramikphase K belegt und stellt eine wichtige Ergaumlnzung fuumlr das fruumlhmykenische Formenspektrum dar68 Andere SH I-zeitliche Keramik wie eine beina-he vollstaumlndige Goblet kann ebenso mit diesem Fuszlig-boden in Verbindung gebracht werden (Abb 41 3)69 Unter diesem Fuszligboden wurden die Reste eines mit Kieseln gefuumlllten Herdes freigelegt auf dessen Bo-den die Unterteile von zwei teilweise verbrannten Ge-faumlszligen noch in situ standen In Abbildung 42 ist eine kleine Auswahl an Keramikfunden zusammengestellt die aus dem Grabungsbereich D stammt70 Besonders hervorzuheben ist die groszlige Anzahl importierter Ge-faumlszlige u a von der Peloponnes (Abb 42 3) von den

64 Aus diesem Grabungsbereich stammt die schwarzfigurige Wandscherbe Abb 32 6 (Q2Q5) mit der Darstellung eines Pferdege-spanns oder -wagens moumlglicherweise Szene einer Gigantomachie dem letzten Viertel des 6 Jhs zuzuordnen vgl M B Moore ndash M Z P Philippides Attic Black Figured Pottery Agora 23 (Princeton NJ 1986) Taf 10 87 J Boardman Schwarzfigurige Vasen aus Athen (Mainz 1977) Abb 206 Leagros-Gruppe

65 Zu den Arbeiten von 2005 und 2006 s Felten u a (Anm 12006) 114 66 Die obersten gestoumlrten Schichten enthielten vor allem spaumltroumlmische und fruumlhmykenische Keramik 67 Abb 41 1 2 (Q6186-2 Q6186-1) 68 Zur Keramikphase K s W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic sequence of the SCIEM 2000 project in Felten ndash

Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 65 f vgl auch ltwwwoeawacatsciem2000Pr15mainhtmlgt (Stand 26 2 2009) 69 Abb 41 3 (Q6185-6) vgl dazu aus Keramikphase K von Kolonna W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic

sequence of the SCIEM 2000 project in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 80 Abb 12 sowie aus Lerna VI M Lindblom Early Mycenaean mortuary meals at Lerna VI with special emphasis on their Aeginetan components in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 128 Abb 11

70 Abb 42 1 ndash 12 (Q6197-4 Q6202-1 Q6195-2 Q6187-3 Q6198-15 Q6225-6 Q6216-1 Q6206-1 Q6214-4 Q6214-40 Q6197-5 Q6197-9)

40 Q6 Erweiterung Gesamtansicht von Suumlden

41 Q6 SH-Keramik aus dem Erweiterungsbereich

106 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Kykladen (Abb 42 10 ndash 12)71 und aus Kreta (Abb 42 9) Bei der lokal hergestellten aumlginetischen Keramik ist ferner auf ein weiteres moumlglicherweise figuumlrlich be-maltes Fragment (Abb 42 2) hinzuweisen72 Die neuen Grabungen erbrachten zudem gut stratifizierte Belege fuumlr die Form des Deckels mit Griff (Abb 42 4) die bislang vor allem im Fundmaterial der alten Grabungen belegt war73

Im Norden wird der Grabungsbereich D durch die hoch anstehende Ost-West verlaufende Mauer 200267 begrenzt Die Mauer war seit der ersten Grabung 2002 bekannt und gehoumlrt zum GSB der Phase 3 (Abb 40 43)74 Sie trennt den Hauptraum des GSB im Norden von einem kleineren Raum im Suumlden ab der moumlglicherwei-se als Vorraum und Eingangsbereich diente Die Mauer 200267 wurde durch den in historischer Zeit errichte-ten Brunnen 200217 teilweise zerstoumlrt und in zwei Teile geteilt wobei der oumlstliche Teil in den obersten Steinla-gen stark nach innen geneigt ist75 Bei der Reinigung der gesamten suumldlichen Mauerschale von 200267 wurden die Reste einer Tuumlrschwelle sichtbar Die Tuumlroumlffnung zeichnet sich in Form einer horizontal verlaufenden Aschenlage ab (Abb 43 s Pfeil) Zu einem spaumlteren uns noch unbekannten Zeitpunkt wurde die Tuumlroumlffnung verfuumlllt und teilweise von dem Brunnen 200217 uumlber-baut (Abb 43)

Unmittelbar suumldlich und unter der Mauerunterkante von Mauer 200267 liegt eine aumlltere ebenfalls Ost-West verlaufende Mauer (200829 200838 Abb 40) Diese aumlltere Mauer ist mit einiger Wahrscheinlichkeit die Quermauer des GSB Phase 2 Ist diese Annahme richtig bedeutet das dass die Quermauer des GSB Phase 3 an die Innenseite der Quermauer Phase 2 angesetzt wurde76 Auszligerdem kann in Folge angenommen werden dass der GSB der Phase 2 eine aumlhnliche Raumgliederung wie das juumlngere Gebaumlude hatte Die im Tiefschnitt von Q5 und Q6 freigelegte und oben in Abschnitt c besprochene Ost-West verlaufende Mauer (200843+200859) gehoumlrt nach bisherigem Kenntnisstand zu einer noch aumllteren Quermauer und wird ge-genwaumlrtig mit dem GSB Phase 1 in Verbindung gebracht Andere Mauern die in diesem Grabungsbereich 2008 freigelegt wurden (Abb 31 40) sind durch die spaumltroumlmischen Gruben teilweise stark zerstoumlrt gehoumlren aber houmlchstwahrscheinlich zur Innengliederung des GSB

Nahe der Suumldostecke des GSB der Phase 3 wurde die Fortsetzung der GSB-Mauer der Phasen 1 und 2 freigelegt (200848 Abb 31 40) Wie bereits oben in den Abschnitten b und c beschrieben verlaumluft diese aumlltere Auszligenmauer des GSB nicht parallel sondern schraumlg zur juumlngeren Mauer Entscheidend fuumlr die Grund-rissrekonstruktion des aumllteren GSB im Suumldteil ist die Frage wo die Gebaumludeecken liegen Bei der suumldwest-

71 Abb 42 10 Fragmente eines aumlhnlich dekorierten Gefaumlszliges wurden 2004 gefunden s Felten u a (Anm 12005) 32 Abb 28 6 72 Vgl Siedentopf (Anm 53) Taf 97 597 73 Zu nichtstratifizierten Deckeln von Kolonna mit Toumlpferzeichen M Lindblom Marks and makers Appearance distribution and

function of Middle and Late Helladic manufacturersrsquo marks on Aeginetan pottery SIMA 128 (Jonsered 2001) Taf 56 Nr 1107 (Kolonna ST-436) 1108 (Kolonna ST-435) Zur Form Lindblom a O 28 Abb 6 (FA-11) 31 FA-11 mit weiteren Verweisen Aumlgi-netische Deckel dieser Form wurden auch in Lerna VI gefunden s M Lindblom Early Mycenaean mortuary meals at Lerna VI with special emphasis on their Aeginetan components in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 127 Abb 10

74 Die Mauerabschnitte 200223 200227 und 200267 gehoumlren zu ein und derselben Mauer s Felten u a (Anm 12006) 111 112 Abb 35

75 Felten u a (Anm 12006) 111 76 Das Ansetzen der juumlngeren Mauern an die Innenschale der aumllteren ist bereits von der westlichen und suumldlichen Auszligenmauer des

GSB bekannt

42 Q6 Erweiterung Lokale und importierte MH- bis SH-zeitliche Keramik aus der stratigraphischen Abfolge

107aumlGina-kolonna 2008

lichen Ecke war der archaumlologische Befund aufgrund der spaumltroumlmischen Stoumlrungen nicht eindeutig77 Im Suumldostbereich wurden die Grabungen mit dem Erreichen von MH II-zeitlichen Schichten bei Grabungsende eingestellt Daher koumlnnen nur Vermutungen zur Lage der suumldoumlstlichen Gebaumludeecke des GSB der Phasen 1 und 2 angestellt werden wobei die beiden folgenden Theorien am wahrscheinlichsten erscheinen

1 Die Suumldostecke des GSB Phase 1 ist identisch mit jener von Phase 2 (entsprechend der Situation an den beiden Laumlngsseiten) Die Gebaumludeecke von Phase 1 und 2 liegt unmittelbar suumldlich der Gebaumludeecke von GSB Phase 3 (200632 und 200825 Abb 31 40) Ist diese Annahme zutreffend dann gehoumlren die in einer Flucht liegenden Ost-West verlaufenden Mauerstuumlcke 200849 und 200681 zur suumldlichen Auszligen-mauer des GSB Phase 1 und 278 Die unmittelbar davor (suumldlich) liegenden Mauern 200650 200716 und 200664 gehoumlren dann zu einem weiteren Gebaumlude

2 Die Suumldostecke des GSB Phase 1 ist nicht identisch mit jener von Phase 2 (entsprechend den vermuteten drei Quermauern des Hauptgebaumludes) Die Ecke von GSB Phase 1 liegt direkt unter jener von Phase 3 (200632 und 200825) Am Ende der Grabung wurde unter der Mauerunterkante von 200632 eine bislang erst einlagige Steinsetzung festgestellt (200849 Abb 40) Diese koumlnnte zur Suumldostecke der Pha-se 1 gehoumlren In der zweiten Bauphase des GSB wird die suumldliche Auszligenmauer des GSB neu errichtet und liegt unmittelbar vor (suumldlich) der Mauer von Phase 1 (Mauern 200650 200716 und 200654 Abb 31 40) In Phase 3 wird der gesamte GSB neu errichtet Die Suumldostecke liegt entsprechend der Situation an den Laumlngsseiten an der Suumldmauer bzw der Suumldostecke von Phase 2 Fuumlr die naumlchsten Grabungskampagnen wird eine eindeutige Klaumlrung dieser entscheidenden Fragen erhofft

e Reinigung im Bereich des Spaumlt-MH-Hauses in Q5 (Abb 37)

Beim Reinigen der Ost-West verlaufenden Mauer 200770 (Abb 37) eines Hauses des spaumlten Mittelhella-dikums wurde das Randfragment eines weiteren minoischen Steingefaumlszliges zwischen den Steinen gefunden (Abb 44)79

77 Felten u a (Anm 12006) 115 117 Abb 43 78 Zu Mauer 200849 s u (2) zu Mauer 200681 s Felten u a (Anm 12006) 117 Abb 43 79 Abb 44 (Q5118-1)

43 Ost-West verlaufende Quermauer (200267) des GSB Phase 3 mit horizontaler Aschenlage (Pfeil)

44 Q5 Randfrag-ment eines minoischen Steinschaumllchens

108 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Zusammenfassung

Die Ausgrabungen 2008 lieferten weitere Erkenntnisse zur Sonderstellung der Siedlung von Kap Kolonna waumlhrend der Bronzezeit mit einem ihrer wichtigsten Gebaumlude dem Groszligsteinbau Unter den zahlreichen Einzelfunden ist besonders auf die Fragmente zweier minoischer Steingefaumlszlige zu verweisen die erstmals in der Grabungsgeschichte von Kap Kolonna in einem stratigraphischen Zusammenhang stehen Daruumlber hi-naus wurde wie in den Jahren zuvor eine sehr groszlige Anzahl an lokal gefertigter und importierter Keramik der Mittleren und beginnenden Spaumlten Bronzezeit gefunden

Das bedeutendste Ergebnis war die Freilegung der oumlstlichen Begrenzungsmauer des GSB der Phasen 1 und 2 in den Quadranten Q2 und Q5 (Abschnitte andashd) Entgegen der Situation an der West- und Nordseite verlaumluft im Osten die Mauer der Phase 3 nicht parallel zu den aumllteren Mauern des GSB sondern schraumlg dazu Das bedeutet dass der GSB der Phasen 1 und 2 vollstaumlndig aufgegeben worden war ehe man den GSB der Phase 3 in bzw uumlber dessen Grundmauern errichtet hatte Die Frage weshalb die oumlstliche Laumlngs-mauer des GSB Phase 3 schraumlg zu den aumllteren Mauern verlaumluft kann derzeit nicht beantwortet werden Neue Erkenntnisse wurden auch fuumlr die Innengliederung des GSB gewonnen An der Suumldseite des Gebaumludes wurden auf verschiedenen Niveaus drei Ost-West verlaufende Mauern im Gebaumludeinneren festgestellt die einen kleineren Vorraum suumldlich vom Hauptraum des Gebaumludes abtrennen Nach derzeitigem Kenntnisstand ist mit jeder Bauphase des Gebaumludes eine Quermauer zu verbinden Die Suumldbegrenzung des GSB der Pha-sen 1 und 2 ist derzeit noch unklar da die Grabungen in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen werden konnten Ohne Zweifel sind die Ausdehnung des GSB seine lange Nutzungsdauer und die Funde die mit ihm in Verbindung stehen Beweis dafuumlr dass es sich um das Hauptgebaumlude der Siedlung von Kap Kolonna handeln duumlrfte Die Grabungen der kommenden Jahre sollen vor allem die noch offenen Fragen zur Ausdeh-nung der verschiedenen Bauphasen des GSB klaumlren

Prof Dr Florens FeltenProf Dr Claus ReinholdtDr Eduard PollhammerDr Rudolfine SmetanaFachbereich AltertumswissenschaftenKlassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg Residenzplatz III A-5020 SalzburgE-Mail vornamenachnamesbgacat

Dr Walter GauszligOumlsterreichisches Archaumlologisches Institut Zweigstelle Athen Leoforos Alexandras 26 GR-10683 AthenE-Mail waltergaussoeaiat

Abbildungsnachweis Abb 1 Plan Umzeichnung und digitales Layout E Pollhammer Abb 2 ndash 5 7 ndash 12 14 ndash 19 21 ndash 22 26 ndash 27 29 ndash 30 Photo M Del-Negro Abb 6 13 20 23 ndash 25 Photo C Reinholdt Abb 28 Zeichnung E Pollhammer Abb 31 W Gauszlig H Birk Abb 32 ndash 44 Photo M Del-Negro W Gauszlig G Klebinder-Gauszlig R Smetana digitale Bearbeitung und Layout M Del-Negro C Reinholdt R Smetana Alle Abbildungen copy FB Altertumswissenschaften Klassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg

R i t a G a u t s c h y

Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenongruppe

Sternbilddarstellungen kennt man aus antiker Zeit hauptsaumlchlich von Himmelsgloben Cicero berichtet dass die erste Abbildung des Sternenhimmels auf einem Himmelsglobus auf Eudoxos von Knidos zuruumlckgeht1 Das aumllteste erhaltene Exemplar ist der Himmelsglobus des sog Atlas Farnese in Neapel2 Es handelt sich da-bei um die roumlmische Kopie eines vermutlich hellenistischen Originals aus der Zeit des Augustus3 allerdings fehlen beim Atlas Farnese einige Sternbilder Der einzige komplette Himmelsglobus der aus der Antike erhalten ist befindet sich heute im Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz4 Er wird in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhunderts n Chr datiert

Anordnung und Zeichnung der einzelnen Sternbilder sind bei antiken Darstellungen im Vergleich zu modernen Sternkarten fast immer seitenverkehrt Der Globus zeigt den Sternenhimmel naumlmlich mit dem Auge eines Betrachters den man sich im Zentrum des Globusinneren vorstellte Meist waren sowohl die wichtigsten Einzelsterne durch Punkte gekennzeichnet als auch die Sternbilder personifiziert dargestellt

Auf attischen und italischen Vasenbildern gibt es nur sehr vereinzelt Sternbilddarstellungen Bestimmte Gestirne wie Sonne oder Mond sind fast immer personifiziert abgebildet Unpersonifizierte Gestirnsdar-stellungen findet man auf attischen Gefaumlszligen vor allem als Schildembleme Aus der Masse dieser eher ein-toumlnigen attischen Darstellungen ragt nur eine Hydria in Paris heraus5 In Unteritalien hingegen vor allem auf Gnathiagefaumlszligen ist der gestirnte Himmel manchmal das einzige Thema6 Unter etwa fuumlnf bis zehn bekannten Gefaumlszligen mit solchen Gestirnsdarstellungen sticht wiederum eines aus Canosa hervor das sich heute in Berlin befindet (Abb 1)7 Es wurde von R Zahn im Jahre 1903 auf einer Auktion in Paris fuumlr die Antikensammlung erstanden8 Auf diesem Gefaumlszlig befindet sich auf der Vorderseite die aumllteste uns bekannte Sternbilddarstellung9 Wir sehen auf dem nur 15 cm groszligen kantharosartigen Gefaumlszlig ein Schiffsheck mit Steuerruder auf drei Seiten eingerahmt von einem Wellenband sowie einen aus den Wellen nach links auf-

Ich moumlchte mich herzlich bei Frau Dr R Moumlsch Herrn Prof R-A Stucky und Herrn Dr A Gautschy bedanken welche dieses Manuskript Korrektur gelesen und Anmerkungen geliefert haben die es in wesentlichen Punkten verbesserten Ich danke Frau Dr U Kaumlstner der Antikensammlung in Berlin und Frau F Terzo der Banca Intesa Sanpaolo dass sie die Photos fuumlr diese Publikation zur Verfuumlgung gestellt und mir meine Fragen zu den Gefaumlszligen stets umgehend und ausfuumlhrlich beantwortet haben

1 Cic rep 1 22 Im Folgenden werde ich die Bezeichnung rsaquoSternbilddarstellunglsaquo ausschlieszliglich fuumlr die Beschreibung von Sternbil-dern verwenden bei einzelnen Sternen hingegen spreche ich von einer rsaquoGestirnsdarstellunglsaquo

2 Atlas Farnese Neapel Museo Nazionale Inv 6374 Thiele 1898 33 und Taf 2 ndash 7 Wrede 1982 13 ndash 15 Stuumlckelberger 1998 378 3 Schaefer 2005 167 ndash 196 kommt wie G Thiele zu dem Schluss dass es sich beim Atlas Farnese um eine roumlmische Kopie eines aus

der Zeit des Hipparchos stammenden Originals handelt Kritik hingegen aumluszligerte unlaumlngst Duke 2006 87 ndash 100 der B Schaefer u a vorwirft die Unsicherheit der astronomischen Daten viel zu gering anzusetzen D W Duke kommt seinerseits zu dem Ergebnis dass zumindest ein Einfluss der raquoAratealaquo des Germanicus erkennbar sei das Original des Globus somit nicht aus der Zeit des Hip-parchos stammen koumlnne

4 Himmelsglobus im Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz Inv O 41339 Kuumlnzl 2000 495 ndash 594 5 s zuletzt Gautschy 2007 36 ndash 50 6 Schauenburg 1962 51 ndash 64 7 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Canosa in Berlin Antikensammlung VI 4500 Gundel 1992 69 Abb 34 Karusu 1984 Langlotz

1960 37 Schauenburg 1962 Taf 21 4 ndash 5 Beazley 1947 219 2 Neugebauer 1932 172 Boll ndash Gundel 1937 939 1069 Abb 14 Sambon ndash Canessa 1903 26 Nr 86

8 Boll ndash Gundel 1937 940 Vorher befand es sich offenbar in einer Sammlung in Neapel 9 Schon Boll ndash Gundel 1937 940 deuten das Vasenbild als Sternbilddarstellung

110 Rita GautSchy

springenden Stier dessen Koumlrper von der Mitte an dunkel gehalten ist10 Es handelt sich dabei um eine Wie-dergabe der beiden Sternbilder Argo und Stier Uumlber dem Stier befindet sich ein einzelner Stern ndash vielleicht ist damit die Sonne gemeint Die Malerei ist in mattem Rot auf den schwarzen glaumlnzenden Uumlberzug gesetzt die Abdunkelung des Stierhinterteils wurde durch einen erneuten Auftrag von Glanztonschlicker erzeugt11 Die Ruumlckseite ist abwechselnd mit Sternen Punkten und Sonnenraumldern bemalt die ebenfalls auf drei Seiten von einem Wellenband gerahmt werden (Abb 2) An beiden Henkelansaumltzen des Bechers mit ausladender Muumlndung befinden sich plastische Satyrmasken Da die Gefaumlszligform insgesamt den Kantharoi der Xenon-gruppe gleicht12 wird es auch dieser zugeschrieben und in das 4 Jahrhundert v Chr datiert13

Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen

In Unteritalien hat die Xenongruppe eine Reihe Verwandte14 Sie benutzen ausnahmslos die Technik der rot aufgemalten Figuren wofuumlr es in Athen spaumltarchaische Vorlaumlufer in der sog Sixtechnik gibt Die Tech-nik des Deckrots wird seit etwa der Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr auch in Etrurien angewendet Alle diese Gefaumlszlige gehoumlren zu den Vasen mit aufgesetzten Farben wovon die polychrome Gnathiakeramik die wichtigste ist Die Beziehungen zwischen den Gnathiavasen und den Gefaumlszligen mit aufgesetztem Rot sind vielfaumlltig15 und betreffen die Ornamentik Teile der Motive und einige Gefaumlszligformen Der Formenreich-tum der Gnathiakeramik uumlbertrifft jedoch den der anderen Werkstaumltten bei Weitem und auch die Fuumllle der

10 Die englische Bezeichnung raquocantharoidlaquo fuumlr diese Vasenform hat Beazley 1947 218 eingefuumlhrt Viele folgen ihm andere hingegen bezeichnen diese Form als raquoanforettalaquo Fresa 1991 Taf 18 oder als raquoNestorislaquo Padgett u a 1993 214

11 Die Grundlage der rot aufgemalten Technik bilden Malschlicker die in ihrer chemischen Zusammensetzung verschieden sind Der zuerst aufgetragene Glanztonschlicker versintert in der Reduktionsphase Kaolinhaltiger Malschlicker hingegen versintert in der Reduktionsphase kaum und faumlrbt sich so in der Reoxydationsphase wieder rot Attinger-Gies 1988 52 Anm 2

12 Zur Xenongruppe s Robinson 1996 447 ndash 452 und Cohen 2006 72 ndash 80 13 Beazley 1947 219 2 14 Xenonvasen wurden an zahlreichen Plaumltzen gefunden davon liegt aber nur Nocera auszligerhalb von Apulien und Peuketien Schau-

enburg 1993 24 15 Schauenburg 1993 25

1 2 Kantharosartiges Gefaumlszlig der Xenongruppe aus Canosa Berlin Antikensammlung V I 4500 H 15 cm

111eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

Ornamentformen hat keine Parallele unter den Vasen mit aufgesetztem Rot In der Folge sollen wegen dieser vielfaumlltigen Beziehungen auch Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen betrachtet werden

Auf einer Pelike in Tarent findet sich auf der Schulterzone in der Mitte zwischen den Henkeln eine dunkle Scheibe die von einem breiten hellen Ring umgeben ist16 In der Scheibe sehen wir den Kopf der Selene nach links gewendet

Auf einem Skyphos in Syrakus ist inmitten von Sternen die uumlber den gesamten Gefaumlszligkoumlrper verteilt sind auf der einen Seite die Mondsichel auf der anderen eine helle Scheibe aufgemalt17 In der hellen Scheibe ist ein nach links gewandter Kopf mit Haube teilweise erhalten der von K Schauenburg als Kopf der Selene gedeutet wurde

Einen Skyphos in Modena ziert ein nach links gewandter Selenekopf mit einer Mondsichel im Haar Er ist umgeben von vielen Sternen die abwechselnd einmal mit zentralem Punkt und acht davon weglaufenden Strahlen und einmal als achtstrahliger Stern ohne zentralen Punkt dargestellt sind18 Der obere Bereich der Darstellung wird durch ein einfaches nach rechts laufendes Wellenband zwischen je zwei horizontalen Stri-chen begrenzt Die Sterne sind mehr oder weniger regelmaumlszligig uumlber das Bildfeld verteilt

Auf einer Oinochoe in London sehen wir in gelber und weiszliger Farbe eine Mondsichel die von vierzehn gleichmaumlszligig verteilten Sternen umgeben ist19 Das Bildfeld wird hier von einem Myrthenmotiv begrenzt Die Sterne sind durch einen dicken zentralen Punkt und viele sehr kurze davon wegfuumlhrende kleine Striche auf eher ungewoumlhnliche Art und Weise dargestellt20

Auf einem Skyphos in Stuttgart sind auf dessen Bauch fuumlnfzehn rosa-gelbe Sterne aufgemalt in gegenei-nander versetzten und von unten nach oben an Breite zunehmenden Reihen21 Die Sterne bestehen aus einem zentralen Punkt vier weglaufenden Strahlen und Punkten dazwischen

Neben diesen fuumlnf Gnathiagefaumlszligen bei denen der gestirnte Himmel das Hauptthema ist findet man noch ein paar weitere Gnathiavasen auf denen ein oder zwei Sterne dargestellt sind Stellvertretend fuumlr diese Gruppe moumlchte ich die folgenden drei Gefaumlszlige erwaumlhnen die typisch sind Auf einer Situla des Toledo-Ma-lers in Hannover finden sich zwei in weiszlig und gelb aufgemalte Sterne uumlber einem Juumlnglingskopf mit ausge-breiteten Schwingen22 Eine Kylix in London ziert innen ein groszliger sorgfaumlltig gemalter Stern umringt von einem Efeukranz23 Den Hals einer geriffelten Oinochoe in Philadelphia schmuumlckt ein weiszliger achtstrahliger Stern24

Form Dekoration und Datierung des Berliner Gefaumlszliges

Die Form des kantharosartigen Berliner Gefaumlszliges kommt nicht im Repertoire der griechischen Keramik jener Zeit vor Hingegen ist eine aumlhnliche Form in Peuketien vor allem in der indigenen subgeometrischen Pro-duktion bereits in archaischer Zeit weit verbreitet25 Die Bestimmung dieser Form als peuketisch stammt schon von F N Pryce26 wurde von J D Beazley uumlbernommen und zuletzt durch eine Studie von F E Ro-binson gestuumltzt27 J M Padgett und seine Mitautoren sind der Meinung dass die kantharosartige Form ein-

16 Pelike in Tarent Museo Nazionale ohne Inv 43 Jh v Chr Schauenburg 1962 60 Taf 21 3 17 Skyphos aus Paterno in Syrakus Museo Nazionale 29653 43 Jh v Chr Schauenburg 1955 15 Abb 4 5 18 Skyphos in Modena Museo Archeologico ohne Inv 43 Jh v Chr Schauenburg 1962 60 Taf 21 2 19 Oinochoe aus Fasano in London British Museum F 573 Schauenburg 1962 60 Taf 21 1 20 Ich kenne nur ein einziges weiteres Gefaumlszlig auf dem Sterne annaumlhernd in dieser Art dargestellt sind ndash auf dem Skyphos im Museo

Archeologico in Bari 7748 aus dem 3 Viertel des 4 Jhs v Chr sind zwei Sterne mit einem zentralen Punkt und vielen langen Strahlen aufgemalt Rossi 1983 91 Taf 20 1

21 Skyphos aus Paestum in Stuttgart Wuumlrttembergisches Landesmuseum KAS 204 4 Jh v Chr CVA Stuttgart (1) Taf 59 8 22 Situla des Toledo-Malers in Hannover Kestner-Museum 1977 47 Um 330 v Chr CVA Hannover (2) Taf 57 4 ndash 6 und 58 1 ndash 2 23 Kylix in London British Museum 67 5 ndash 8 1217 CVA London British Museum (1) IV D c 8 Taf 8 13 24 Oinochoe in Philadelphia Philadelphia Universitaumlt L-64-537 Fruumlhes 3 Jh v Chr CVA Philadelphia University Museum (1)

Taf 33 4 ndash 5 25 s De Juliis 1995 31 ndash 32 und Taf 3 10 17 25 56 B 61 64 65 67 68 B 72 B 75 77 99 B 103 A 26 Pryce 1932 IV E b 5 Taf 4 3 Er gibt als Vergleichsbeispiel den peuketischen Kantharos in London British Museum (7) 314 an

Pryce 1932 IV D a 5 und Taf 4 4 27 Beazley 1947 221 und Robinson 1996 253 ndash 259

112 Rita GautSchy

deutig auch eine Variante der lukanischen und apulischen Nestoris ist die sich wiederum von der einheimi-schen messapischen Trozzella ableitet28 Die kantharosartige Form gibt es in zwei Ausfuumlhrungen In uumlblicher Groumlszlige findet sie sich in den Graumlbern waumlhrend der Zeit vom letzten Viertel des 5 Jahrhunderts v Chr bis zum Ende des 4 Jahrhunderts v Chr in Miniaturausfuumlhrung von etwa 375 v Chr bis an das Ende des 4 Jahrhunderts v Chr29

Fuumlr eine genauere Datierung des Berliner Gefaumlszliges stehen theoretisch zwei Moumlglichkeiten zur Verfuumlgung erstens ein Vergleich der Darstellung mit anderen Vasenbildern und zweitens eine Analyse der Form Da das Berliner Gefaumlszlig innerhalb der Xenongruppe eine Ausnahme ist weil es in dieser Gruppe nur sehr wenige Vasen mit szenischen Darstellungen gibt sind die figuumlrlichen Darstellungen nur schwer einzuordnen30 Das Wellenmuster hingegen ist ein vielfach gebrauchtes Motiv sowohl in der Gnathia- als auch in der lokalen daunischen messapischen peuketischen und Canosiner Vasenmalerei Bei diesem Muster lassen sich im Wesentlichen drei Typen unterscheiden31 1) einfaches Wellenmuster bei dem sich die Wellen entweder nach links oder nach rechts bewegen 2) zusammenlaufende Wellen die sich in der Mitte des Gefaumlszliges treffen oder 3) nach unten gespiegelte Wellen Auf dem hier beschriebenen Gefaumlszlig handelt es sich um ein einfaches nach rechts laufendes Wellenmuster wie es auf sehr vielen Haumllsen messapischer Trozzelle zu finden ist32 Der Stern uumlber dem Stier auf dem Berliner Gefaumlszlig ist durch einen Kreis und acht Strahlen um einen zentralen Punkt gestaltet Gute Vergleichsbeispiele dafuumlr finden sich abermals auf messapischen Trozzelle auf denen Sterne ein sehr beliebtes Motiv sind33 Die Ruumlckseite des Gefaumlszliges zieren in zwei Reihen abwechselnd vier Sonnenraumlder und vier Sterne dazwischen einzelne Punkte als Fuumlll- oder Trennelemente (Abb 2) Waumlhrend die Sonnenraumlder alle aumlhnlich gestaltet sind wurden die Sterne unterschiedlich sorgfaumlltig gemalt Drei der vier Sterne auf der Berliner Vase zeigen einen zentralen Punkt und vier fuumlnf bzw sechs davon weglaufende Strahlen Der Stern in der linken unteren Ecke weist fuumlnf Strahlen und fuumlnf Punkte auf Sonnenraumlder sind ein in der lokalen Keramik haumlufiges Motiv man findet sie auf daunischen peuketischen und messapischen Gefaumlssen zu allen Zeiten34 Der Schulterbereich messapischer Trozzelle ist haumlufig metopenartig in drei Seg-mente unterteilt in der mittleren Metope ist dann meist ein Stern aufgemalt35 Manchmal ist dieser Stern jedoch durch ein Sonnenrad ersetzt36 Diese Tatsache laumlsst den Schluss zu dass mit den Sonnenraumldern auf unserem Gefaumlszlig ebenfalls Sterne gemeint sind Durch die alternierende Darstellung der Gestirne auf der Ge-faumlszligruumlckseite mit Sternen oder Sonnenraumldern wirkt diese weniger eintoumlnig Auch ohne metopenartige Unter-teilung kann der Schulterbereich von Trozzelle mit Sonnenraumldern geschmuumlckt sein37 Hingegen findet man das Motiv des Sonnenrades auf anderen Gefaumlszligen der Xenongruppe oder in der Gnathiakeramik kaum Das einzige mir bekannte Beispiel befindet sich auf einer Gnathia-Oinochoe mit Kleeblattausguss in der Colle-zione Torno der Banca Intesa in Vicenza (Abb 3)38 Der dekorative Aufbau ist dort durch herabhaumlngende Zweige charakterisiert die ein metopenartiges Rechteck definieren Unterhalb der beiden Zweige und in der Mitte des Gefaumlszliges sind drei stark vereinfachte Rosetten aufgemalt Symmetrisch zwischen den Roset-

28 Padgett u a 1993 215 29 De Juliis 2002 180 ndash 181 Die Miniaturausfuumlhrungen sind etwa 5 ndash 8 cm groszlig 30 Schauenburg 1993 26 Anm 29 31 Curti 1998 88 32 s z B die Trozzella aus Rugge in Lecce 358 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 8 2 33 z B die messapische Trozella Nr 134 fc in der Sammlung Jatta in Ruvo di Palo 1988 114 Auf der apulischen Gnathiakeramik

hingegen scheint dieses Motiv im Gegensatz zur kampanischen Gnathiakeramik nicht weit verbreitet zu sein Bemerkenswert ist dort dass die vereinzelten apulischen Gnathiagefaumlszlige mit Sternmotiv den nordapulischen Produktionsstaumltten zugeschrieben werden Man kann darin eine Verbindung mit der Keramik der Xenongruppe sehen die in Nord- und Zentralapulien hergestellt wurde und in der das Sternmotiv eine besondere Verbreitung fand Alexandropoulou 2002 75

34 Fuumlr die daunische Keramik s De Juliis 1977 Taf 30 34 46 47 49 50 55 Fuumlr peuketische Keramik s De Juliis 1995 Taf 38 80 ndash 83

35 z B auf der Trozzella aus Rugge in Lecce 367 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 6 Taf 4 9 36 Trozzella aus Rugge in Lecce 365 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 7 12 auf der Trozzella

in Lecce 350 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 8 4 findet man in den beiden Seitenmetopen Sonnenraumlder

37 Trozzella in Verona 157 Ce CVA Verona (1) IV D 12 Taf 17 2 andashb Trozzella aus Laterza in Tarent CVA Taranto (1) IV D d 4 Taf 2 6

38 Oinochoe mit Kleeblattausguss der Collezione Intesa di ceramiche attiche e magnogreche Inv FG-00558A-EBI in Vicenza datiert um 325 ndash 300 v Chr Banca Intesa 2006 706 Nr 324

113eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

ten sind oberhalb im viereckigen Bereich zwei Sonnenraumlder dargestellt Vermutlich zeigt die Praumlsenz dieses Motivs wie auch beim Berliner Gefaumlszlig einen Einfluss der lokalen geome-trischen Keramik

Die Xenongruppe hat von 410 v Chr an uumlber etwa 125 Jahre hinweg kantharosartige Gefaumlszlige in uumlblicher Groumlszlige pro-duziert Die Form dieser Vasen variiert betraumlchtlich Dies laumlsst sich schon an der von J D Beazley zusammengestell-ten Liste erkennen zu der in den letzten Jahrzehnten noch zahlreiche weitere Exemplare hinzugefuumlgt werden konnten39 Am Berliner Gefaumlszlig fallen der globusartige Koumlrper und der abgesetzte profilierte Fuszlig auf Es gehoumlrt zu den qualitaumlts-vollsten und groumlszligten Beispielen dieser Gruppe Identisch mit diesem Gefaumlszlig ist in der Groumlszlige im Fuszlig und im Koumlrper ein kantharosartiges Gefaumlszlig der Xenongruppe in Karlsruhe auf dem eine Palmette auf einer Volutenbasis Tannenzweige Sterne Kreise Wellenlinien und Punkte dargestellt sind40 Sehr aumlhnlich und vermutlich auch vom selben Toumlpfer und Maler gefertigt ist das fuumlr die Gruppe namengebende kantha-rosartige Gefaumlszlig in Frankfurt das eine szenische Darstellung mit der griechischen Inschrift raquoXenonlaquo zeigt41 Es wird in die zweite Haumllfte des 4 Jahrhunderts v Chr datiert Der Fuszlig ist gegenuumlber dem Berliner Gefaumlszlig leicht veraumlndert In die Gruppe der vergleichbaren kantharosartigen Gefaumlszlige reihen sich noch zwei weitere Vasen in Tarent ein Das Gefaumlszlig aus einem Grab aus Rutigliano in Tarent ist in der Form iden-tisch mit der Vase in Frankfurt42 es wird um etwa 330 v Chr datiert Das kantharosartige Gefaumlszlig aus Canosa in Tarent gleicht dem Berliner Gefaumlszlig und wird in die Zeit zwischen 375 und 350 v Chr datiert43 Diese Gefaumlszlige haben alle plastische Masken an den Henkelansaumltzen und sind zwischen 12 und 15 cm groszlig

Zusammenfassend laumlsst sich sagen dass das kantharosartige Berliner Gefaumlszlig aufgrund seiner Form in die Zeit zwischen 375 und 325 v Chr datiert werden muss und eine Entstehung um die Mitte des 4 Jahr-hunderts v Chr wahrscheinlich ist Die Darstellung selbst liefert uns keinerlei Hinweis fuumlr die Datierung sie zeigt allerdings ndash wie auch die Form des Gefaumlszliges ndash einen Einfluss der lokalen geometrischen Keramik Das Verschwinden der Unterschiede zwischen griechischer und einheimischer Traditionen ist ein genereller Trend in der gesamten apulischen Vasenmalerei zu dieser Zeit und ein Zeichen fuumlr die Hellenisierung der einheimischen Gebiete in Suumlditalien44

Was die beiden dargestellten Sternbilder Argo und Stier miteinander zu tun haben ist auf den ersten Blick nicht klar zumal sie am Himmel nicht nebeneinander liegen Dass es sich aber tatsaumlchlich um Stern-bilddarstellungen handelt geht aus ihrer Abbildung als Halbfiguren hervor45

39 Beazley 1947 219 und 221 Ergaumlnzungen zu dieser Liste finden sich bei Schauenburg 1993 23 Anm 9 40 Kantharosartiges Gefaumlszlig in Karlsruhe Badisches Landesmuseum B71 CVA Karlsruhe (2) Taf 85 11 41 Kantharosartiges Gefaumlszlig in Frankfurt Liebieghaus 541 CVA Frankfurt am Main Universitaumlt und Liebieghaus (4) Taf 65 4 ndash 8 42 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Rutigliano in Tarent Museo Nazionale 171463 De Juliis 2002 66 43 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Canosa Ipogeo dei Vimini Cella B in Tarent Museo Nazionale 150579 De Juliis 2002 132 ndash 133

Abb 12 ndash 14 Zur Datierung der Ipogeo dei Vimini Cella B De Juliis 2002 176 44 Green 1982 292 45 Argo Stier und Pegasus sind bei den Griechen am Himmel Halbfiguren

3 Oinochoe mit Kleeblattausguss Vincenza Colle-zione Intesa di ceramiche attiche e magnogreche Inv FG-00558A-EBI H 131 cm

114 Rita GautSchy

Argo und Stier als Sternbilder

Das Sternbild Argo ist das einzige das Eudoxos von Knidos schon kannte und das heute in dieser Form nicht mehr existiert Es handelte sich dabei um eine uumlberaus groszlige Konstellation die im Jahre 1756 von Nicolas Louis de Lacaille in drei Sternbilder unterteilt wurde Puppis (Hinterdeck) Vela (Segel) und Cari-na (Schiffskiel) Der Stern Canopus (α Car) im Sternbild Carina ist nach Sirius der zweithellste Stern am Himmel uumlberhaupt und der suumldlichste aller Fixsterne unseres Himmels Laut Claudius Ptolemaios steht er am zweiten Steuerruder Der Sage nach hat Athena das Schiff Argo am Himmel platziert nachdem Iason nach der erfolgreichen Entfuumlhrung des Goldenen Vlieses aus Kolchis nach Iolkos zuruumlckgekehrt war46 Die 27 in den raquoKatasterismoilaquo des Eratosthenes von Kyrene erwaumlhnten Sterne der Argo gestatteten nicht die Gestaltung eines ganzen Schiffes weshalb die Griechen auch nur ein halbes Schiff am Himmel gesehen haben vom Hinterteil mit seinen Steuerrudern bis zum Mast Aratos von Soloi beschreibt die Argo vom Vorderteil bis zum Mast truumlb und sternlos treibend sonst aber vollkommen glaumlnzend47 Laut den raquoKataste-rismoilaquo soll Argo den Menschen bei der Schifffahrt Mut zusprechen Canopus sowie die Sterne Miaplacidus (β Car) Avior (ε Car) und Alsuhail (ι Vel) die fruumlher alle zum Sternbild Argo gehoumlrten dienten als wichtige Navigationssterne48 Im Kalender wird in antiker Zeit nur von Clodius und Columella der Spaumltaufgang des Canopus am 13 bzw 14 Maumlrz genannt und mit Wetternotaten versehen den Untergang am 22 September erwaumlhnt nur Columella

Das Sternbild Puppis verschwindet in Suumlditalien im April langsam in der Abenddaumlmmerung Es ist dann von Mai bis August unsichtbar ehe es gegen Ende August am Morgenhimmel wieder erscheint Im Laufe eines Jahres ist es auf geographischen Breiten suumldlich von +39deg zur Gaumlnze sichtbar d h in Athen und Si-zilien kann dieses Sternbild gerade noch uumlber den Horizont steigen in unseren Breiten hingegen nicht Das Sternbild Vela ist auf geographischen Breiten suumldlich von +33deg vollstaumlndig sichtbar auf der geographischen Breite von Athen und Suumlditalien hingegen bleibt es zwischen Juni und September unsichtbar Das Sternbild Carina schlieszliglich ist nur auf geographischen Breiten suumldlich von +15deg vollstaumlndig zu sehen zur Gaumlnze unsichtbar ist es auf geographischen Breiten noumlrdlich von +39deg d h auf der geographischen Breite von Athen und Suumlditalien ist noch kein Teil von Carina zu sehen etwas suumldlicher wird jedoch bereits Canopus sichtbar

Das Sternbild Stier ist eines der aumlltesten uumlberhaupt Sein Ursprung ist nicht unumstritten es hat sich jedoch die Meinung durchgesetzt dass es aumlgyptischen und nicht babylonischen Ursprungs ist49 Gesichert ist hingegen dass schon Demokrit und Euripides den Stier als Sternbild kennen Bereits Homer erwaumlhnt die Plejaden die der hellste offene Sternhaufen am Himmel sind Die Plejaden wurden von Eudoxos von Knidos und von Aratos als eigene Konstellation angesehen Aus den Hyaden laumlsst sich das Bild eines Stier-kopfes bilden und aus den Hyadensternen ist vermutlich das gesamte Sternbild hervorgegangen In den mittelalterlichen Aratea-Handschriften wird das Sternbild als Halbfigur eines in die Knie gesunkenen Stieres dargestellt50 In der beruumlhmten Leidener Handschrift wendet er sich mit nach vorn ndash wie zum Stoszlig ndash ge-senktem Kopf und maumlchtigen Houmlrnern dem Sternbild Zwillinge zu51 Auf geographischen Breiten noumlrdlich von ndash59deg wird das Sternbild Stier vollstaumlndig sichtbar in Suumlditalien bleibt es von etwa Mitte April bis Mitte Juni unsichtbar Sein Hauptstern Aldebaran ist einer der auffallend hellen roumltlichen Sterne des Himmels und der vierzehnt hellste Stern insgesamt Wie Hyginus erzaumlhlt waren die Plejaden fuumlr die Schifffahrt sehr wichtig52

46 Dies ist die Version die sich bei Aratos findet 47 Arat 349 f 48 Bakich 1995 72 49 Boll ndash Gundel 1937 939 50 Es existieren zahlreiche Uumlbersetzungen von Aratosrsquo raquoPhainomenalaquo ins Lateinische von denen die des Cicero des Germanicus und

des Avienus die wichtigsten sind Die raquoPhainomenalaquo dienten waumlhrend des Mittelalters als Schulbuch diese Exemplare werden als rsaquoAratea-Handschriftenlsaquo bezeichnet

51 Universitaumltsbibliothek Leiden Codex Vossianus Lat Q 79 Fol 24v Katzenstein ndash Savage-Smith 1988 24 52 Hyg astr 2 21 3 bzw 2 21 4

115eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

hellip Pleiades existimantur choream ducere stellisraquohellip Man denkt dass die Plejaden den Reigen der Sterne anfuumlhrenlaquohellip et hae quidem ampliorem ceteris habent honoremraquohellip und diese genieszligen reichlich Ehre vor allen uumlbrigen (Sternen)laquo

Im Sternbild Stier waren zudem die Sterne Aldebaran (α Tau) und El Nath (β Tau) wichtige Navigati-onssterne53

Ab dem Hellenismus spielt das Tierkreiszeichen Stier ndash wie die anderen Tierkreiszeichen auch ndash eine groszlige Rolle in der Astrologie Soweit wir wissen wurde den Griechen die Astrologie erst gegen Ende des 4 Jahrhunderts v Chr naumlher bekannt54 Den ersten eindeutigen schriftlichen Beleg dafuumlr finden wir bei Theo-phrast in seinem Werk raquoPeri Semainonlaquo in dem schon ein ziemlich ausgebildetes astrologisches System dargelegt wird55

θαυμασιωτάτην εἶναί φησιν ἐν τοῖς κατ᾿ αὐτὸν χρόνοις τὴν τῶν Χαλδαίων θεωρίαν τά τε ἄλλα προλέγουσαν καὶ τούς βίους ἑκάστων καὶ τούς θανάτους καὶ οὐ τὰ κοινὰ μόνον

raquoAm wunderbarsten scheinen gemaumlszlig ihm [= Theophrast] in diesen Zeiten die Theorien der Chaldaumler zu sein die nicht nur das Leben jedes einzelnen und den Tod sondern auch das Ganze vorhersagenlaquo

Bei Ptolemaios schlieszliglich galt Aldebaran wegen seiner roumltlichen Farbe und seines Einflusses wegen als dem Planeten Mars entsprechend und zusammen mit den anderen Hyaden als feurig und als Gewitterbrin-ger56 Canopus im Sternbild Argo wurde mit Saturn und Jupiter in Verbindung gebracht seine Betonung in einem Horoskop zeigte drohende Gefahren bei einer Schiffsreise57 Generell wurden den Planeten Jupiter und Venus gute Mars und Saturn schlechte Einfluumlsse nachgesagt und Merkur nahm die Natur des Planeten an mit dem er in Beziehung trat er konnte also gut oder schlecht sein58 Das Berliner Gefaumlszlig entstand jedoch bevor die Astrologie im griechischen Raum populaumlr wurde weswegen ich nicht annehme dass die Astrolo-gie Einfluss auf diese Darstellung hatte

Bedeutung der Sternbilder fuumlr die Schifffahrt

Im Mittelmeerraum hatte die Schifffahrt fuumlr den uumlberregionalen Handel herausragende Bedeutung da der Transport mit Schiffen auf den meisten Routen wesentlich guumlnstiger war als der Landtransport Die antike Schifffahrt beschraumlnkte sich aber meist auf die Kuumlstennaumlhe die Seeschiffe verlieszligen nur ungern den Kuumlsten-verlauf 59 Aufgrund der in Kuumlstennaumlhe gelegenen hohen Gebirge ist eine Orientierung im Mittelmeer auch relativ einfach Im Sommer herrschen meist gute Sichtverhaumlltnisse nachts konnten sich die Seeleute wenn noumltig an den Sternen oder am Mond orientieren Da im Winterhalbjahr heftige Stuumlrme nicht selten sind und die Sicht durch Regen Nebel und Wolken beeintraumlchtigt wird musste die Schifffahrt zwischen Oktober und April allerdings weitgehend eingestellt werden60 Die phoumlnizische Schifffahrt war u a deswegen so beruumlhmt weil sie aufgrund vertiefter astronomischer Kenntnisse die Nachtfahrt und eine Verlaumlngerung der sonst auf den Sommer beschraumlnkten Fahrt uumlber das hohe Meer bis in den spaumlten Herbst hinein erlaubte61 Da

53 Bakich 1995 72 54 Der Ursprung der Astrologie liegt bei den Chaldaumlern Die Griechen hatten vor dem 4 Jh v Chr zwar Sternbilder von den Chaldauml-

ern uumlbernommen den damit verbundenen rsaquoAberglaubenlsaquo aber offenbar zunaumlchst ignoriert Knappich 1967 46 ndash 52 55 Nach Prokl 285 F 56 Ptol Tetr 1 9 47 Robbins 1940 und Ptol Tetr 2 11 203 57 Ptol Tetr 1 9 57 und 4 9 433 58 Knappich 1967 54 59 Es existierten zahlreiche griechische Seefahrts- und Kuumlstenbeschreibungen sog Periploi Neben ausgesprochenen Logbuumlchern

wurden manche dieser Periploi als Handbuumlcher verfasst die sich auf rein nautische Problematik beschraumlnkten und u a das Vor-kommen von Hafenanlagen zuruumlckgelegte Entfernungen und oumlrtliche Besonderheiten erwaumlhnten In der Schifffahrt spielen Ori-entierung Wind Wetter Schnelligkeit und Gefahren eine Rolle und diese Dinge wurden im Periplus auch beruumlcksichtigt Burian 2000 586

60 Hes erg 663 ndash 686 61 Niemeyer 2001 161

116 Rita GautSchy

Plutarch erwaumlhnt dass Dion ausnahmsweise uumlber das offene Meer von Zakynthos nach Pachynon fuhr und dazu zwoumllf Tage benoumltigte62 und Livius berichtet dass roumlmische Schiffe ostwaumlrts von Messina erst entlang dem Lakinischen Vorgebirge und von da uumlber Korkyra nach Kap Malea fuhren63 muumlssen wir davon ausge-hen dass Nachtfahrten und Fahrten uumlbers offene Meer bei den Griechen und Roumlmern nicht der Normalfall waren und die Gestirne fuumlr Richtungsbestimmungen daher ndash solange alles nach Plan verlief ndash einen gerin-geren Stellenwert gehabt haben als man zunaumlchst annehmen moumlchte Kam jedoch ein Sturm auf und wurde man von der Idealroute abgetrieben so waren Grundkenntnisse des gestirnten Himmels zur Orientierung unabdingbar Dass man von Spanien nach Italien direkt uumlbers Meer segelte berichtet dann im 1 Jahrhundert Strabo64

Die Schiffer verfuumlgten uumlber viele Wetterregeln Die erhaltenen auf das praktische Beduumlrfnis zugeschnit-tenen Kalender geben u a sorgfaumlltig an welche Sternbilder durch ihren Auf- oder Untergang Sturm auf dem Meere anzeigen So schreibt beispielsweise Ptolemaios

Fuumlr den 29 August (Thoth 1)65ὁ ἐπὶ τῆς οὐρᾶς τοῦ λέοντος ἐπιτέλλει Ἱππάρχῳ ἐτησίαι παύονταιraquoDer eine im Schwanz des Loumlwen geht auf Hipparchos die Etesien houmlren auflaquo

Fuumlr den 18 Juli (Epiphi 24)66προκύων ἐπιτέλλει ὁ κοινὸς ποταμοῦ καὶ ποδὸς ὠρίωνος ἐπιτέλλει Ἱππαρχῳ ἐτησίαι ἄρχονται πνεῖνraquoProcyon geht auf Der eine der dem Fluss und dem Fuszlig des Orion gemeinsam ist geht auf Hipparchos

Etesien beginnen zu wehenlaquo

Fuumlr den 10 Januar (Tybi 15)67 Αἰγυπτίοις καὶ Καίσαρι νότος πολύς καὶ ἐπισημαίνει κατὰ θάλασσαν βροντὴ καὶ ψακάςraquoAumlgypter und Caesar viel Suumldwind und auf dem Meer machen sich Donner und Regen bemerkbarlaquo

Besonders beruumlhmt war die επισημασία der Plejaden deren Untergang eine fuumlr die Schifffahrt unguumln-stige Zeit einleitete68 Die Hyaden galten wegen ihres Fruumlhuntergangs Mitte November als Regen- und Sturmgestirn Im Winter waumlhrend des Wehens der starken Suumldwinde ruhte die Schifffahrt69 Laut Livius bildeten die Aumlquinoktien den natuumlrlichen Abschluss der fuumlr die Schifffahrt geeigneten Zeit70 ebenso den des Wiederanfangs

Iam autumnale aequinoctium instabat et est sinus Euboicus quem Coela vocant suspectus nautisraquoSchon stellte sich das Herbstaumlquinoktium ein und der Euboumlische Golf welcher Coela genannt wurde

ist jetzt gefaumlhrlich fuumlr die Schifffahrtlaquo

Genauere Angaben macht nach Varros libri navales Vegetius71Pachone decurso id est post ortum Pliadum a die VI kal Iunias usque in Arcturi ortum id est in diem

VIII decimum kal Octobres secura navigatio creditur quia aestatis beneficio ventorum acerbitas mitiga-tur post hoc tempus usque in tertium idus Novembres incerta navigatio est hellip A Novembri autem mense crebris tempestatibus navigia conturbat Vergiliarum hiemalis occasus Ex die igitur tertio idus Novembres usque in diem sextum idus Martias maria clauduntur

62 Plut Dion 25 63 Liv 36 42 64 Strab 3 25 65 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 203 4 ndash 5 Wachsmuth 1863 66 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 253 5 ndash 7 67 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 224 15 ndash 17 68 Hes erg 618 ndash 623 69 Hes erg 675 ndash 677 70 Liv 31 47 1 71 Veg mil 4 39

117eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

raquoDer Pachon ist durchlaufen nach dem heliakischen Fruumlhaufgang72 der Plejaden am 6 Tag vor den Kalenden des Junis bis zum heliakischen Fruumlhaufgang des Arktur am 18 Tag vor den Kalenden des Ok-tobers wird die Schifffahrt fuumlr sicher gehalten73 da durch die guumlnstigen Umstaumlnde des Sommers die Haumlrte der Winde gelindert wird nach dieser Zeit bis zum 3 Tag vor den Iden des Novembers [11 November] ist die Schifffahrt unsicher hellip Vom Monat November an stoumlrt der winterliche Untergang der Jungfrauen [= Plejaden] die Schifffahrt durch zahlreiche Unwetter Daher wird die Schifffahrt vom 3 Tag vor den Iden des Novembers [11 November] bis zum 6 Tag vor den Iden des Maumlrz [10 Maumlrz] eingestelltlaquo

hellip nam lux minima noxque prolixa nubium densitas aeris obscuritas ventorum imbri vel nivibus gemi-nata saevitia non solum classes a pelago sed etiam commeantes a terrestri itinere deturbat74

raquohellip weil der sehr kurze Tag und die lange Nacht die Haumlufigkeit der Wolken die Verdunkelung der Luft die Staumlrke der Winde verdoppelt durch Platzregen und Schneefaumllle nicht nur die Flotten vom Meer sondern auch die Reisenden von Landreisen abhaltenlaquo

Einen ganzen Katalog mit den jaumlhrlichen Auf- und Untergaumlngen der dreiszligig hellsten Einzelsterne bietet Ptolemaios in seinen raquoPhaseislaquo75 Ptolemaios definiert dort fuumlnf Klimata fuumlr welche vier Phasen der Sterne berechnet werden sollen die dadurch definiert sind dass ein Stern gleichzeitig mit der Sonne in der Naumlhe des Horizonts steht76 das Klima von Syene (I) von Unteraumlgypten (II Alexandria) von Rhodos (III) vom Hellespont (IV Byzanz) und von Aquileia (V)77 Die Klimata sind dadurch definiert dass der laumlngste Tag 135 bzw 14 145 15 und 155 Aumlquinoktialstunden hat Beim Fruumlh- oder Spaumltaufgang wird ein Stern zum ersten oder letzten Mal aufgehend beim Fruumlh- oder Spaumltuntergang zum ersten oder letzten Mal untergehend am Horizont gesehen Bei Sternen in der Naumlhe des Weges der Sonne durch die Tierkreiszeichen (Ekliptik) ist die Reihenfolge der Phasen Fruumlhaufgang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang und Spaumltuntergang Vom Spaumlt-untergang bis zum Fruumlhaufgang ist ein Stern vollkommen unsichtbar Bei den noumlrdlichen und suumldlichen Sternen kann eine andere Reihenfolge der Phasen eintreten Bei suumldlichen Sternen wie Canopus findet der Spaumltuntergang vor dem Fruumlhaufgang statt der Fruumlhuntergang vor dem Spaumltaufgang Das bedeutet dass Ca-nopus zwischen dem Zeitpunkt des Fruumlhuntergangs und dem Spaumltaufgang in einer Nacht sowohl aufgehend als auch untergehend beobachtet werden kann ndash er geht im Suumldosten auf nachdem die Sonne untergegangen ist und im Suumldwesten unter bevor die Sonne wieder aufgeht

Ptolemaios erklaumlrt dass er die Tage der scheinbaren Phasen im jetzt uumlblichen d h im Alexandrinischen Kalender angeben wird Die Wetterzeichen setzt er an den von den Alten beobachteten Tagen an gerechnet vom Eintritt der Sonne in die Tierkreiszeichen78 Er zieht dafuumlr nur fuumlnfzehn Sterne erster und fuumlnfzehn Sterne zweiter Groumlszlige heran79 Saumlmtliche Phasen fuumlr die fuumlnf Klimata sind bei H Vogt uumlbersichtlich zu-sammengestellt und zusaumltzlich zu den alexandrinischen noch mit den julianischen Daten versehen80 Die Wetterzeichen uumlbernahm Ptolemaios aus verschiedenen Kalendern Fuumlr uns interessant sind die rein astrono-

72 Der heliakische Fruumlhaufgang eines Sterns bedeutet dass dieser Stern in der Morgendaumlmmerung im Osten erstmals wieder sichtbar wird bevor die Sonne aufgeht

73 Das entspricht der Zeit zwischen 27 Mai und 14 Juli 74 Veg mil 4 39 75 Der Kern der raquoPhaseislaquo ist ein Wetterkalender (Parapegma) der Daten erster und letzter Sichtbarkeiten von hellen Fixsternen und

mehr oder weniger fixen Wetterwechseln angibt Ptolemaios liefert uns diese Angaben im Alexandrinischen Kalender der wie der Julianische Kalender 3 Jahre mit 365 Tagen und darauf folgend eines mit 366 Tagen hat

76 Mit raquoPhasenlaquo meint Ptolemaios die Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs des Spaumltuntergangs des Spaumltaufgangs und des Fruumlhuntergangs 77 Syene liegt auf etwa 24deg noumlrdlicher geographischer Breite Unteraumlgypten auf etwa 31deg Rhodos auf etwa 36deg der Hellespont auf

etwa 41deg und Aquileia auf etwa 46deg 78 Die bei Ptolemaios angegebenen Wetterzeichen der Aumlgypter wurden von G Hellmann am Beginn des 20 Jhs gruumlndlich unter-

sucht mit dem Ergebnis dass sie zum heutigen Klima Aumlgyptens vielfach uumlberhaupt nicht passen Hellmann 1916 339 Die fuumlr Aumlgypten angefuumlhrten Witterungsbedingungen passen in der heutigen Zeit vor allem in der warmen Jahreshaumllfte eher fuumlr Gegenden wie Nordgriechenland oder das Pontusgebiet

79 Helligkeiten werden in der Astronomie in Groumlszligenklassen (auch Magnituden genannt) gemessen Je groumlszliger der Wert der Groumlszligen-klasse desto schwaumlcher erscheint ein Stern Die hellsten Sterne haben negative Groumlszligenklassen mit freiem Auge gerade noch sichtbar sind Sterne 6 Groumlszligenklasse Ein Stern 2 Groumlszligenklasse erscheint 25-mal schwaumlcher als ein Stern 1 Groumlszligenklasse

80 Vogt 1920 54 ndash 61

118 Rita GautSchy

mischen Angaben des Ptolemaios zu Aldebaran (α Tau) und Canopus (α Car) fuumlr die Klimata II III und IV die ich hier in Tabelle 1 zusammengefasst habe sowie die bei H Vogt angegebenen Sehungsbogen (SB)81

Tabelle 1 Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs Spaumltuntergangs Spaumltaufgangs und Fruumlhuntergangs fuumlr die Sterne Aldebaran und Canopus fuumlr die Klimata IIndashIV des Ptolemaios (2 Jh n Chr)

Klima Fruumlhaufgang Spaumltuntergang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang

Aldebaran SB 119deg SB 122deg SB 60deg SB 68deg

II 1 Juni 21 April 3 November 13 November

III 8 Juni 19 April 3 November 12 November

IV 11 Juni 18 April 3 November 12 November

Canopus SB 95deg SB 92deg SB 82deg SB 96deg

II 25 August 15 April 31 Januar 6 November

III 11 September 28 Maumlrz 17 Februar 21 Oktober

IV unsichtbar unsichtbar unsichtbar unsichtbar

Zur Entstehungszeit des Berliner Gefaumlszliges im 4 Jahrhundert v Chr unterschieden sich die Daten noch leicht von den bei Ptolemaios angegebenen weil die Sonne wegen der sog Praumlzession in etwa 2000 Jahren im Jahreslauf um ein Tierkreiszeichen voranschreitet82 In Tabelle 2 sind daher die entsprechenden Daten fuumlr Aldebaran und Canopus fuumlr das 4 Jahrhundert v Chr angegeben wobei die bei H Vogt angegebenen Sehungsbogen fuumlr die Berechnung verwendet wurden

Tabelle 2 Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs Spaumltuntergangs Spaumltaufgangs und Fruumlhuntergangs fuumlr die Sterne Aldebaran und Canopus fuumlr die Klimata IIndashIV des Ptolemaios (4 Jh v Chr)

Klima Fruumlhaufgang Spaumltuntergang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang

Aldebaran SB 119deg SB 122deg SB 60deg SB 68deg

II 30 ndash 31 Mai 17 ndash 18 April 31 Oktober ndash 1 November

9 November

III 3 ndash 4 Juni 16 ndash 17 April 31 Oktober ndash 1 November

8 November

IV 7 ndash 8 Juni 16 April 1 ndash 2 November 7 ndash 8 November

Canopus SB 95deg SB 92deg SB 82deg SB 96deg

II 1 September 11 ndash 12 April 6 Februar 2 November

III 20 September 22 Maumlrz 27 Februar 14 ndash 15 Oktober

IV unsichtbar unsichtbar unsichtbar unsichtbar

Astronomische Deutung der Vasenbilder

Die beiden auf dem kantharosartigen Berliner Gefaumlszlig dargestellten Sternbilder Argo und Stier liegen am Himmel nicht nebeneinander Beide Sternbilder beinhalten jedoch markante fuumlr die Schifffahrt wichtige Sterne Die Griechen haben im horizont- und daher ozeannahen Suumldbereich des Himmels eine ausgedehnte Wasserregion erkannt waumlhrend der noumlrdliche Teil des Himmels von allerlei in der Luft fliegenden Wesen

81 Vogt 1920 15 Unter dem Sehungsbogen eines Sterns versteht man die geringste Tiefe der Sonne unter dem Horizont bei welcher der Stern sichtbar ist

82 Aus demselben Grund stimmen heute auch unsere Tierkreiszeichen im Horoskop nicht mehr mit den entsprechenden Sternbildern uumlberein Eine Person die laut Horoskop ein rsaquoStierlsaquo ist wurde geboren als die Sonne am Himmel im Sternbild Widder stand Die Praumlzession wurde von Hipparchos um 130 v Chr entdeckt Die Anziehung von Sonne Mond und den Planeten auf den Aumlquator-wulst der Erde bewirkt ein Drehmoment das die Erdachse aufrichten will Die Folge ist dass die Erdachse ausweicht und einen Kegel um den Pol der Ekliptik beschreibt Dadurch wandert ein bestimmter Punkt im Laufe der Zeit auf der Ekliptik entgegen der jaumlhrlichen Bewegung der Sonne also ruumlckwaumlrts (praecedere)

119eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

bevoumllkert war Auf geographischen Breiten zwischen Rhodos und Alexandria war der zweithellste Stern des Himmels Canopus im 4 Jahrhundert v Chr zwischen 22 Maumlrz und 20 September am Nachthimmel nicht zu sehen Das langsame Verschwinden von Canopus am Abendhimmel im Suumldwesten zeigte somit den Be-ginn der neuen Schifffahrtssaison an sein erstmaliges Auftauchen am Morgenhimmel des 20 Septembers (auf einer geographischen Breite von Rhodos) hingegen geht sehr gut mit der Angabe des Livius zusammen nach der die Aumlquinoktien den natuumlrlichen Abschluss der fuumlr die Schifffahrt geeigneten Zeit bilden83 Der Fruumlhuntergang von Canopus Mitte Oktober bis Anfang November war dann definitiv das Zeichen fuumlr das Ende der Schifffahrtssaison Zwischen 14 Oktober und 27 Februar konnte nachts jeweils der Aufgang und der Untergang des Canopus beobachtet werden Der Stern kommt im Suumldosten hoch beschreibt eine Kreis-bahn um den Suumldpunkt um im Suumldwesten wieder unterzugehen Zusammen mit Canopus scheinen auch die anderen markanteren Sterne des Sternbildes Argo diese Reise um den Suumldpunkt zu vollfuumlhren Wurden spaumlt im Jahr Schiffer von Stuumlrmen uumlberrascht und abgetrieben so war Canopus ideal um die Suumldrichtung zu finden

Aldebaran war im 4 Jahrhundert v Chr auf 40deg noumlrdlicher Breite zwischen 16 April und 78 Juni un-sichtbar In Alexandria hingegen tauchte er schon Ende Mai am Morgenhimmel erstmals wieder auf Dort kuumlndigte er die von Vegetius erwaumlhnte sichere Phase der Schifffahrt an84 Zwischen 78 Juni und 1 Novem-ber war der Stern dann zu sehen und somit ein treuer Begleiter der Seemaumlnner Sein Fruumlhuntergang zeigte ebenso wie jener des Canopus das endguumlltige Ende einer Schifffahrtssaison an Im Gegensatz zu Canopus der nur einen kleinen Kreis am Himmel in Horizontnaumlhe von Suumldosten nach Suumldwesten beschreibt beschrei-tet Aldebaran aber zwischen dem Zeitpunkt seines Fruumlhaufgangs im Juni und dem seines Fruumlhuntergangs im November einen groszligen Kreisbogen von Osten uumlber Suumlden nach Westen aumlhnlich dem der Sonne

Auf dem Berliner Vasenbild umrahmt das Wellenband zwar die gesamte Darstellung auf drei Seiten aber ich denke man darf das Bild durchaus so verstehen dass die Argo auf dem Wasser schwimmt und der Stier aus dem Wasser emporsteigt Sowohl das Wasser als auch die Argo haben einen eindeutigen Bezug zur Schifffahrt Man koumlnnte daher die Argo mit dem hellen sofort ins Auge stechenden Canopus als Bildchiffre fuumlr den horizontnahen suumldlichen Teil des Himmels verstehen und den Stier mit seinem Hauptstern Alde-baran als Vertreter des noumlrdlichen Himmels der aus dem Okeanos aufsteigt und in hohem Bogen uumlber das Firmament zieht um im Laufe des Jahres ganz im Westen wieder unterzugehen Die Wahl der Argo hierfuumlr scheint einleuchtend da sie den suumldlichen Bereich der vom Mittelmeer aus sichtbaren Himmelsregion gut abdeckt und andere markante Sternbilder in dieser Region fehlen Anstelle des Stieres haumltte im Prinzip jedes andere Tierkreiszeichen gewaumlhlt werden koumlnnen jedoch beinhaltet der Stier mit Aldebaran und den Plejaden aumluszligerst wichtige Navigationssterne und Wetterzeiger Interessant ist auch die Wahl der Gefaumlszligform fuumlr eine derartige Sternbilddarstellung Der globusartige Koumlrper des Berliner Gefaumlszliges erinnert an Himmelsgloben die uns bei Cicero genau fuumlr die Entstehungszeit der Vase erstmals sicher bezeugt sind85

Zusammenfassung

Das kantharosartige Gefaumlszlig der Xenongruppe in Berlin zieren auf der Vorderseite die zwei aumlltesten uns uumlber-lieferten Sternbilddarstellungen Zu sehen sind die beiden Sternbilder Argo und Stier die auf drei Seiten von einem Wellenband umrahmt werden Auf der Ruumlckseite sind Sterne Sonnenraumlder und Punkte als Trenn-elemente aufgemalt Sonnenraumlder lassen sich bei der Xenongruppe und auch in der Gnathiakeramik kaum finden sie weisen auf einen Einfluss der lokalen geometrischen daunischen messapischen und peuketischen Keramik hin wo dieses Motiv weit verbreitet ist Die Form dieses Gefaumlszliges erinnert an peuketische Formen

Gestirnsdarstellungen sind in der unteritalischen Vasenmalerei mit aufgesetzten Farben keine Raritaumlt dass der gestirnte Himmel aber alleiniges Thema eines Vasenbildes ist ohne Kontext zu einem mythischen Geschehen stellt auch hier eine Ausnahme dar Ein Vergleich der Berliner Vase der Xenongruppe mit fuumlnf Gnathiagefaumlszligen auf denen ausschlieszliglich Gestirne dargestellt sind zeigt dass die Sterne typischerweise in

83 Liv 31 47 1 Ptolemaios gibt fuumlr das Herbstaumlquinoktium den 25 September (Thoth 28) an 84 Veg mil 4 39 85 s Anm 1

120 Rita GautSchy

der gleichen Art und Weise gemalt wurden naumlmlich mit einem zentralen Punkt und davon weglaufenden Strahlen die relativ regelmaumlszligig uumlber die Bildflaumlche verteilt sind Innerhalb der Xenongruppe stellt das Ber-liner Gefaumlszlig eine Ausnahme dar Es gibt nur sehr wenige andere Vasen dieser Gruppe mit figuumlrlichen Dar-stellungen

Obwohl das kantharosartige Gefaumlszlig in Berlin schon fruumlh im 20 Jahrhundert publiziert wurde hat doch bisher niemand eine genauere Interpretation des Vasenbildes versucht Die beiden Sternbilder Argo und Stier liegen am Himmel nicht nebeneinander und es ist auf den ersten Blick nicht klar was diese beiden Him-melsbilder miteinander zu tun haben Das Wellenband umrahmt zwar die gesamte Darstellung auf drei Sei-ten aber es laumlsst sich durchaus so verstehen dass die Argo auf dem Wasser schwimmt und der Stier aus dem Wasser emporsteigt Man koumlnnte daher die Argo mit dem hellen sofort ins Auge stechenden Canopus als Bildchiffre fuumlr den horizontnahen suumldlichen Teil des Himmels verstehen und den Stier mit seinem Haupt-stern Aldebaran als Vertreter des noumlrdlichen Himmels der aus dem Okeanos aufsteigt und in hohem Bogen uumlber das Firmament zieht um im Laufe des Jahres ganz im Westen wieder unterzugehen Beide Sternbilder beinhalten wichtige Navigationssterne fuumlr die Schifffahrt und Wetterzeiger Der globusartige Koumlrper erinnert zudem an Himmelsgloben die uns fuumlr die Entstehungszeit des Gefaumlszliges Mitte des 4 Jahrhunderts v Chr erstmals sicher bezeugt sind

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Alexandropoulou 2002 A Alexandropoulou Gnathia- und Westabhangkeramik Eine vergleichende Betrachtung (Muumlnster 2002)

Attinger-Gies 1988 G Attinger-Gies Zwei unteritalische Gefaumlsse mit rot aufgemalten Figuren AntK 31 1988 52 ndash 59Bakich 1995 M E Bakich The Cambridge Guide to the Constellations (Cambridge 1995)Banca Intesa 2006 Banca Intesa Ceramiche attiche e magnogreche Collezione Banca Intesa 3 (Mailand 2006)Beazley 1947 J D Beazley Etruscan Vase Painting (Oxford 1947)Boll ndash Gundel 1937 F Boll ndash W Gundel in Roscher ML VI (1937) 867 ndash 1071 s v Sternbilder Sternglaube und Sternsym-

bolik bei Griechen und RoumlmernBurian 2000 J Burian Periplus in DNP IX (2000) 586 ndash 587Cohen 2006 B Cohen The Colors of Clay Special Techniques in Athenian Vases (Los Angeles 2006)Curti 1998 F Curti La Ceacuteramique de Gnathia du Museacutee drsquoArt et drsquoHistoire de Genegraveve (Genf 1998)De Juliis 1977 E M De Juliis La Ceramica Geometrica della Daunia (Florenz 1977)De Juliis 1995 E M De Juliis La ceramica geometrica della Peucezia (Rom 1995)De Juliis 2002 E M De Juliis La ceramica sovraddipinta apula (Bari 2002)Duke 2006 D W Duke Analysis of the Farnese Globe Journal of the History of Astronomy 37 2006 87 ndash 100Fresa 1991 M P Fresa Osservazioni sulla composizione dei corredi in A Bottini ndash M P Fresa (Hrsg) Forentum

2 Lrsquoacropoli in etagrave classica (Venosa 1991)Gautschy 2007 R Gautschy Eine Hydria mit einer astronomischen Darstellung AntK 50 2007 36 ndash 50Green 1982 J R Green Native Apulian and Xenon in M E Mayo ndash K Hamma The Art of South Italy Vases

from Magna Graecia (Richmond 1982) 291 ndash 292Gundel 1992 H G Gundel Zodiakos Tierkreisbilder im Altertum (Mainz 1992)Hellmann 1916 G Hellmann Uumlber die aumlgyptischen Witterungsangaben im Kalender von Claudius Ptolemaeus in Sit-

zungsberichte der Koumlniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften (Berlin 1916) I 332 ndash 341Karusu 1984 S Karusu in LIMC II (1984) 924 s v Astra Nr 99Katzenstein ndash Savage-Smith 1988 R Katzenstein ndash E Savage-Smith The Leiden Aratea Ancient Constellations in a Medieval

Manuscript (Malibu 1988)Knappich 1967 W Knappich Geschichte der Astrologie (Frankfurt 1967)Kuumlnzl 2000 E Kuumlnzl Ein roumlmischer Himmelsglobus der mittleren Kaiserzeit Studien zur roumlmischen Astralikono-

graphie (Stuttgart 2000)Langlotz 1960 E Langlotz Der triumphierende Perseus (Koumlln 1960)Neugebauer 1932 K A Neugebauer Fuumlhrer durch das Antiquarium II Vasen (Berlin 1932)Niemeyer 2001 H G Niemeyer Schifffahrt in DNP XI (2001) 160 ndash 161Padgett u a 1993 J M Padgett ndash M B Comstock ndash J J Herrmann ndash C C Vermeule Vase-Painting in Italy Red-Figure

and Related Works in the Museum of Fine Arts Boston (Boston 1993)di Palo 1988 F di Palo Dalla Ruvo Antica al Museo Archeologico Jatta (Fasano 1988)Pryce 1932 F N Pryce in CVA British Museum 7 (London 1932)Robbins 1940 F E Robbins (Hrsg) Ptolemy Tetrabiblos (Cambridge 1940)

121eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

Robinson 1996 E G D Robinson La ceramica sovraddipinta monocroma vasi dei Gruppi Xenon e del Cigno Ros-so in E Lippolis (Hrsg) I Greci in Occidente Arte e artigianato in Magna Grecia (Neapel 1996) 447 ndash 452

Rossi 1983 F Rossi Il Museo Archeologico di Bari (Bari 1983)Sambon ndash Canessa 1903 A Sambon ndash C Canessa ndash E Canessa Collection drsquoantiquiteacutes Vases peints Vente II ndash 14 Mai (Paris

1903)Schaefer 2005 B Schaefer The epoch of the constellations on the Farnese Atlas and their origin in Hipparchusrsquos lost

catalogue Journal of the History of Astronomy 36 2005 167 ndash 196Schauenburg 1955 K Schauenburg Helios Archaumlologisch-mythologische Studien uumlber den antiken Sonnengott (Berlin

1955)Schauenburg 1962 K Schauenburg Gestirnbilder in Athen und Unteritalien AntK 5 1962 51 ndash 64Schauenburg 1993 K Schauenburg Zur Gruppe des Roten Schwans NumAntCl 22 1993 21 ndash 39Stuumlckelberger 1998 A Stuumlckelberger Der Astrolab des Ptolemaios Ein antikes astronomisches Messgeraumlt AW 29 1998

377 ndash 383Thiele 1898 G Thiele Antike Himmelsbilder (Berlin 1898)Vogt 1920 H Vogt Griechische Kalender V Der Kalender des Claudius Ptolemaumlus Sitzungsberichte der Heidel-

berger Akademie der Wissenschaften Philosophisch-historische Klasse (Heidelberg 1920)Wachsmuth 1863 C Wachsmuth (Hrsg) Ioannis Laurentii Lydi Liber De Ostentis et Calendaria Graeca Omnia (Leipzig

1863)Wrede 1982 H Wrede Der Antikengarten der del Bufalo bei der Fontana Trevi TrWPr 4 (Mainz 1982)

Rita GautschyWetterchruumlzstrasse 8c CH-4410 LiestalE-Mail ritagautschych

Abbildungsnachweis Abb 1 2 Berlin Antikensammlung VI 4500 Phot Mus Neg 7287 und 7288 Abb 3 Photo Museum

A s u m a n L auml t z e r

Studien zu einem spaumlthellenistisch-fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos

Ausgangslage

Im Folgenden soll ausgewaumlhltes Material aus einem Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 vorgestellt werden Es handelt sich um einen geschlossenen Fundkomplex der spaumlthellenistischen Zeit anhand dessen Stratigra-phie eine relative Chronologie fuumlr die Feinkeramik1 erstellt werden konnte Den terminus post quem liefern hellenistische Muumlnzfunde der terminus ante quem ist mit der Errichtung der Insula in augusteisch-tibe-rischer Zeit gegeben2 Das Fundmaterial besteht zum groumlszligten Teil aus Keramik oder keramischen Produkten wie z B Lampen Terrakotten und Webgewichten aber auch aus Metall Glas Bein und Stuck Aufgrund der Fuumllle an Keramikfragmenten wurde das Material zunaumlchst statistisch aufgenommen und im Hinblick auf Definition DatierungLaufzeit Herkunft und gegebenenfalls Verbreitung ausgewertet anschlieszligend wurde eine Typenreihe erstellt

Befundbeschreibung

Im Jahre 1999 wurde uumlber dem Hanghaus 2 eine neuer Schutzbau errichtet3 Durch den Einbau tragender Pfeiler in die antike Bausubstanz war es notwendig den Bau archaumlologisch zu begleiten und Sondagen an-zulegen4 Dabei konnten erstmalig die fruumlhesten Straten des Areals auszugsweise ergraben werden Eine der Sondagen Sondage B6 wurde in Wohneinheit 7 Raum 32c nach Abnahme eines Mosaikpaviments ange-legt Die Grabungsflaumlche war 472 m lang 342 m breit und durchschnittlich etwa 250 m tief somit wurden knapp uumlber 40 msup3 Erdmasse ausgehoben Auf dem Boden des Raumes 32c lag ein schwarz-weiszliges Mosaik als Paviment5 Unter dem Mosaik und seinen Rollsplittunterlagen konnte die Ausgraumlberin Reste von zwei

Fuumlr die Erlaubnis das Material im Rahmen einer Magisterarbeit zu bearbeiten danke ich F Krinzinger Besonderer Dank gilt S Ladstaumltter die das Thema initiiert und mich stets sowohl wissenschaftlich als auch in allen anderen Belangen tatkraumlftig unter-stuumltzt hat Zudem danke ich T Fischer der das Thema wohlwollend als Abschlussarbeit annahm und mir seinen Rat und seine Kri-tik zur Verfuumlgung stellte L Rembart J Struber und M Weissteiner bin ich sehr verbunden da sie mich vor Ort unterstuumltzt haben Ohne die wissenschaftliche Arbeitslust des zustaumlndigen Regierungsvertreters und Archaumlologen B Aydın waumlre die Materialaufnah-me in dem zeitlichen Rahmen nicht moumlglich gewesen Fuumlr wissenschaftlichen Rat und Austausch danke ich herzlich A Waldner und U Mandel Zuletzt moumlchte ich mich in spezieller Weise bei B Lasar bedanken der mir nicht nur bei der digitalen Aufbereitung geholfen hat sondern mir auch in anstrengenden Zeiten zur Seite stand ndash Abkuumlrzungen und abgekuumlrzt zitierte Literatur folgen den Richtlinien des OumlAI lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt Kurzzitate finden sich am Ende des Beitrags aufgeloumlst

1 Zur Problematik der Chronologie hellenistischer Keramik Rogl 2007 182 Giuliani 2007 172 Mitsopoulos-Leon 1991 15 Da-tierte Fundkomplexe aus Ephesos Ladstaumltter 2003andashc Mericcedil 2002 Rogl 2003a Pergamon Schaumlfer 1968 Ziegenhaus ndash de Luca 1968

2 Die Errichtung des Hanghauses 2 (Bauphase I) wird anhand der Auswertung mehrerer Fundkomplexe in diesen Zeitraum datiert Ladstaumltter 2005a passim

3 s dazu ausfuumlhrlich Krinzinger 2000 passim 4 Die Leitung des Projekts oblag S Ladstaumltter Die Sondage B6 wurde von E Juen ausgegraben 5 Wozu der Raum urspruumlnglich diente ist unklar Nach einer Verkleinerung in einer spaumlteren Umbauphase benutzte man ihn als Ver-

teilergang in andere Raumlumlichkeiten In einer weiteren oder derselben Bauphase die nicht datiert werden kann wurde in den Raum ein Praumlfurnium eingebaut das zur Beheizung der uumlbrigen Raumlume diente

124 Asuman laumltzer

weiteren Mosaikboumlden mit den zu ihnen gehoumlrenden Untergrundkonstruktionen nachweisen Unter diesen waren weitere Bebauungsspuren aus verschiedenen Perioden festzustellen Sowohl im Norden als auch im Osten und Suumlden befanden sich Ziegelmauern die teilweise aus ungebrannten Lehmziegeln bestanden und die in die Fruumlhkaiserzeit also in die Entstehungsphase der Insula zu datieren sind6 Der bedeutendste Be-fund war jedoch eine im Suumldprofil gelegene Steinquadermauer Sie gehoumlrt zu den umfangreichen Terrassie-rungsmaszlignahmen die in hellenistischer Zeit auf dem Areal stattfanden7 und erstreckt sich uumlber die gesamte Laumlnge der Sondage Die Mauer ist bis zu 168 m hoch erhalten8 fuumlr ihre Errichtung war der Fels kuumlnstlich eingetieft worden9

Die fundfuumlhrenden Schichten 1 ndash 410 sind stratigraphisch von den daruumlberliegenden Straten die zu den Mosaiken gehoumlren klar zu trennen In den vier Straten fand sich neben Grobkeramik feinchronologisch gut datierbare Feinkeramik Man kann von einem ausgewogenen Mischverhaumlltnis sprechen wie es fuumlr einen haumluslichen Siedlungsbefund nicht unuumlblich ist Die vier relevanten Straten setzen sich aus insgesamt 21 439 Keramikfragmenten zusammen Dabei entfallen ca 10 auf Rand- und Bodenfragmente sowie dekorierte Wandscherben11 Von diesen wiederum ist ungefaumlhr die Haumllfte also 1 115 Fragmente der Feinkeramik zu-zuordnen welche im Folgenden vorgestellt wird Es handelt sich dabei um 936 Gefaumlszligindividuen die anhand von 562 Randfragmenten 255 Bodenfragmenten 219 Wandfragmenten 75 Lampenfragmenten und 4 zur Gaumlnze erhaltenen Lampenformen12 erkannt wurden

Gerade an der Feinkeramik zeigt sich dass die Keramikfunde der Straten 1 ndash 3 sehr kleinteilig zerscherbt sind Die durchschnittlichen Scherbengroumlszligen liegen zwischen 08 times 12 cm und 54 times 7 cm Man kann davon ausgehen dass es sich dabei um mehrfach umgelagertes Planiermaterial handelt13 Wie S Ladstaumltter bereits fuumlr die Wohneinheit 4 festgestellt hat war das Material benutzt worden um das Areal anlaumlsslich der fruumlh-kaiserzeitlichen Baumaszlignahmen aufzufuumlllen bevor als Abschluss jeweils ein Mosaikboden daruumlber gelegt wurde14 Stratum 4 der Wohneinheit 7 ist davon auszunehmen Es korreliert mit Lehmstraten aus den Wohn-einheiten 4 und 5 die direkt uumlber dem Fels angetroffen wurden und hellenistisch datiert werden15 Das erhal-tene Keramikmaterial ist groszligscherbiger gebrochen es lassen sich zahlreiche Anpassungen durchfuumlhren

Stratigraphie der Sondage B6 der Wohneinheit 7

Mit ca 625 cm ist das oberste auch das staumlrkste der vier Straten Groumlszligtenteils besteht das Fuumlllmaterial aus Bauschutt also Ziegeln Moumlrtel und Steinen aber auch aus Keramik und einigen Kleinfunden16 Im oberen Bereich sind Reste einer aschehaltigen Kalkgrube und im unteren einer Ziegelsetzung die zu einer spaumlter abgetragenen Ziegelmauer gehoumlrt erhalten Ein keilfoumlrmiger Einbruch ist in der Mitte des Ostprofils zu se-hen (Abb 1) Aus dieser Schicht wurden 248 signifikante Scherben aufgenommen

6 Unklar sind die Funktionen der Mauern und wie diese zeitlich zueinander stehen Lediglich die Datierung in roumlmische Zeit ist gesichert Freundliche Mitteilung S Ladstaumltter

7 Ladstaumltter 2002 117 Anm 612 8 Aus der Mauer stehen drei Gesimse vor Diese wurden normalerweise benutzt um eine Unterlage z B einen Dielenboden o Auml

zu stuumltzen Leider ist der Ausschnitt der Sondage zu klein um zu erkennen ob es sich um die Fundamentierung einer Straszlige oder eines Hausbodens handelt Freundliche Mitteilung S Ladstaumltter U Mandel W Raeck und E Laufer

9 Auf dem Fels befinden sich drei Pfostenloumlcher Es ist nicht klar zu welchem Bau diese gehoumlren oder aus welcher Periode sie stam-men

10 Dem vorliegenden Fundkomplex konnten nach Auswertung der Grabungsdokumentation vier Straten zugewiesen werden Fuumlr die Informationen sei hier S Ladstaumltter gedankt Der Einfachheit halber werden hier diese vier Schichten beginnend mit 1 von oben durchnummeriert In der eigentlichen Grabungsdokumentation sind die Schichten urspruumlnglich mit 8 9 10 und 12 bezeichnet

11 Das entspricht 2 146 Fragmenten 12 Der Groszligteil der Keramik befindet sich im Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses in Selccediluk ausgewaumlhltes Material und die

uumlbrigen Gattungen stammen aus dem Depot des Efes Muumlzesi in Selccediluk Fuumlr die Unterstuumltzung bei der Bearbeitung moumlchte ich dem Museumsdirektor C Topal danken

13 Ladstaumltter 2000 98 14 Ladstaumltter 2005a 231 f 15 Ladstaumltter 2005a 231 f Ladstaumltter 2005c 260 263 16 Terrakottafragmente Metallfunde Glasspielsteine und Muumlnzen

125StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Die Qualitaumlt des Fuumlllmaterials von Stratum 2 veraumlndert sich zu lockerer Erde mit weniger Steinauf-kommen durchsetzt mit einigen Ziegelfragmenten und Keramik Im oberen Bereich ist die 273 cm starke Schicht dunkler verfaumlrbt da sie einen groumlszligeren Anteil an Holzkohleresten enthaumllt Das Keramikspektrum umfasst Fragmente von 350 Gefaumlszligindividuen

Der Uumlbergang vom zweiten in das dritte Stratum ist durch eine Lehmlinse abgesetzt Die Erdqualitaumlt bleibt zwar dunkel und aschig wird jedoch sandig Die Schicht aumlhnelt in ihrer Beschaffenheit Stratum 2 jedoch wirkt das Fuumlllmaterial viel kompakter Aus dem 218 cm dicken Stratum 3 wurden 202 signifikante Scherben ausgewertet Die Verteilung der Warengattungen deutet auf ein mit Stratum 2 vergleichbares Re-pertoire17

Das vierte und mit 216 cm schmalste Stratum setzt sich deutlich von den vorhergehenden ab Es ist in seiner Gesamtkonsistenz sehr homogen besteht aus einem leicht sandigen Lehm der nicht steril ist sondern eine vergleichsmaumlszligig hohe Konzentration an ausgewerteten Scherben (Fragmente von 135 Gefaumlszligindividuen) aufweist Es konnten einige wenige Gefaumlszlige fast komplett zusammengefuumlgt und restauriert werden Man kann davon ausgehen dass dieses Stratum keine Auffuumlll- oder Planierschicht als Bauvorbereitung war wie die anderen drei Straten sondern einen Gehhorizont darstellt Die Webgewichte deuten auf einen haumluslichen Siedlungskontext

17 Es konnten mehrere schichtuumlbergreifende Anpassungen vorgenommen werden Die Straten muumlssen dabei nicht zwingend zusam-mengehoumlren Anpassungen koumlnnen auch durch eine Bioturbation entstehen Ein Anzeichen dafuumlr liefert der Fund eines Maumluse-nestes welches mit rezentem Material wie Plastik und Zigarettenfilter gefuumlllt war

1 Ostprofil der Sondage B6

126 Asuman laumltzer

Fundgattungen

1 Muumlnzen

Insgesamt konnten 18 Bronzemuumlnzen aus den vier Straten geborgen werden18 Sie werden durchweg hellenis-tisch bis fruumlhaugusteisch datiert19 wobei zu beachten ist dass hellenistische Praumlgungen eine lange Laufzeit haben So treten im Hanghaus immer wieder sog Altstuumlcke in fruumlhkaiserzeitlichen Komplexen auf20

Tabelle 1 Muumlnzfunde aus Stratum 1

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 17 19538 g

hellenistischIlion

AElig Gegenstempel Palladion

Muuml 18 13522 g

Antiochos II 261 ndash 246 v ChrSardis

AElig Apollonkopf nach rechts Dutt am Hin-terkopf

hoher Dreifuszlig Newell 1977 255 Nr 1404

Muuml 19 1433 g

hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 20 2043 g

hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 21 1731 g

hellenistischKleinasien

AElig Kopf nach rechts ()

Muuml 22 1949 g

48 ndash 27 v ChrEphesos

AElig Artemisbuumlste mit Zopf im PerlenkranzBogen und Koumlcher uumlber der Schulter

zwei gegenuumlber-stehende Hirsche unter ihnen die Buchstaben Ε und Φ dazwischen Fackel darunter Legende [ΣΩΠΑ]ΤΡΟ[Σ]

Head 1964 69 Taf 11 8

Muuml 23 1008 g

hellenistischEphesos

AElig Biene

Muuml 24 29102 g

Augustus 25 v ChrAntiochia am Orontes

Kopf nach rechts CAESA[R] links des Kopfes

AVG[VS]TVSim Lorbeerkranz

Burnett 1992 Nr 2235 Arslan 1992 23 Nr 13

Die meisten Muumlnzfunde stammen aus Stratum 1 Die Muumlnzen sind zeitlich sehr durchmischt Das fruuml-heste Beispiel zeigt eine Bronzepraumlgung (Muuml 18) mit einem Apollonkopf nach rechts auf dem Avers und einem Dreifuszlig (normalerweise mit einem Monogramm) auf dem Revers Die Muumlnzpraumlgestaumltte Sardis emit-tierte diesen Typus zwischen 261 und 246 v Chr fuumlr den Seleukidenkoumlnig Antiochos II21 Sein Sohn und Nachfolger Antiochos III lieszlig den gleichen Bildtypus fuumlr sich zwischen 223 und 208 v Chr in Apameia praumlgen22 Aufgrund der fehlenden Legende kann die Muumlnze nicht mit Sicherheit einem der beiden Herrscher zugeschrieben werden In das 1 Jahrhundert v Chr gehoumlrt die Muumlnze Muuml 22 (Abb 2 a) welche vorn die

18 Das Schema fuumlr die numismatischen Angaben wurde uumlbernommen aus Voegtli 1993 27 19 Erste Angaben basieren auf einer Auflistung der Muumlnzfunde der Grabung in Ephesos des Jahres 1999 von S Karwiese fuumlr das Efes

Muumlzesi in Selccediluk (auf Tuumlrkisch) Fehlende Maszlige Avers- und Reversbestimmungen Legendenlesung und die photographische Aufnahme konnten nachtraumlglich von der Verfasserin mit Unterstuumltzung von S Ateşoğulları (Museum fuumlr Anatolische Kulturen in Ankara) dokumentiert werden Ihm sei herzlich gedankt

20 Ladstaumltter 2005c 263 21 Vgl Newell 1977 255 Nr 1404 lthttpwwwcoinarchivescomagt (01 08 2007) mit der Referenz Sammlung Spaer 360

Houghton-Lorber 186 523a 22 Vgl Newell 1977 Nr 1191

127StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Buumlste der Goumlttin Artemis zeigt hier mit einem hohen Zopf sowie Bogen und Koumlcher uumlber der Schulter Auf der Ruumlckseite sind einige ihrer Attribute zwei einander gegenuumlberstehende Hirsche mit einer Fackel zwi-schen ihnen dargestellt Die Buchstaben Ε und Φ kennzeichnen Ephesos als den Emissionsort dort wurde die Muumlnze von 48 ndash 27 v Chr gepraumlgt23 Ein As (Muuml 24 Abb 2 b) zeigt auf der Vorderseite den Kopf des Kaisers Augustus im Profil nach rechts gewendet Auf dem Revers steht der Titel AVGVSTVS in einem Lorbeerkranz Die Muumlnze gehoumlrt zu der rsaquoCA Augustus Class 2lsaquo-Serie24 deren Muumlnztyp im Jahre 25 v Chr in Antiochia am Orontes in Umlauf gebracht wurde ndash somit ist dies der spaumlteste terminus post quem fuumlr das Stratum Die restlichen fuumlnf Muumlnzen konnten nur grob dem hellenistischen Asien zugewiesen werden

Tabelle 2 Muumlnzfunde aus Stratum 2

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 25 21554 g

hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 27 1821 g

hellenistischKleinasien

AElig

Zwei Bronzemuumlnzen (Muuml 25 und Muuml 27) wurden aus Stratum 2 geborgen Ihre Oberflaumlchen sind so stark abgerieben dass sie nicht genauer als zum rsaquohellenistischen Asienlsaquo gehoumlrend bestimmt werden konnten

Tabelle 3 Muumlnzfund aus Stratum 3

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 28 18520 g

202 ndash 133 v ChrEphesos

AElig BieneΕΦ

Hirsch vor einer (Dattel-)Palme

Head 1964 Taf 11 4 ndash 6

In Stratum 3 wurde eine einzige Bronzemuumlnze (Muuml 28) gefunden Auf ihrer Vorderseite ist die Biene das Wappentier der Stadt Ephesos zu sehen flankiert von den Buchstaben E und Φ welche Ephesos als Emissionsort ausweisen Auf dem Revers ist der Hirsch ein Attribut der Artemis vor einer (Dattel-)Palme dargestellt Ohne die uumlbliche Angabe des Magistratsnamen kann der Muumlnztypus nicht naumlher als in die Zeit-spanne zwischen 202 und 133 v Chr dem Produktionszeitraum datiert werden25

23 Vgl Head 1964 69 Taf 11 Abb 8 24 Vgl Burnett 1992 Nr 2235 und Arslan 1992 23 Nr 13 25 Vgl Head 1964 Taf 11 Abb 4 ndash 6

2 a Muumlnze 22 aus Stratum 1 2 b Muumlnze 24 aus Stratum 1

128 Asuman laumltzer

Tabelle 4 Muumlnzfunde aus Stratum 4

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 29 16525 g

hellenistischEphesos

AElig Biene aumlsender Hirsch

Muuml 30 1623 g

Antiochos II 295 ndash 280 v ChrEphesos ()

AElig Dreifuszlig mit Gegen-stempelAntiochos II

Muuml 31 11 hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 32 2512 g

Arsinoe II 288 ndash 280 v ChrEphesos

AElig weiblicher Kopf nach rechts mit Schleier

stehender Hirsch nach rechts

aumlhnlich Head 1964 Taf 10 6

Muuml 33 30589 g

Imperium Roma-numKleinasien

AElig

Muuml 34 1635 g

280 ndash 258 v Chr AElig Biene im Kranz aumlsender Hirsch Head 1964 Taf 10 10

Muuml 35 1833 g

280 ndash 258 v ChrEphesos

AElig Biene im Kranz aumlsender HirschLegende ΙΣΧοΙ ()

Head 1964 Taf 10 10

Den terminus post quem fuumlr Stratum 4 liefern sieben hellenistische Muumlnzen Zwei Muumlnzen (Muuml 34 ndash 35) zeigen auf dem Avers jeweils eine umkraumlnzte Biene und auf dem Revers einen aumlsenden Hirsch (Abb 3)26 Auf der Felsoberkante lag eine Muumlnze der Arsinoe (Abb 4 b) Auf der Vorderseite ist Arsinoe II nach rechts mit einem Schleier uumlber dem Kopf dargestellt Die Ruumlckseite zeigt einen Hirsch der nach rechts gerichtet steht Solche Asse wurden in den Jahren 288 ndash 280 v Chr in verschiedenen Typen emittiert27 zu einem davon gehoumlrt der hier beschriebene Aus dem oberen Bereich28 stammt Muuml 30 auf deren Revers ein Drei-fuszlig dargestellt ist welcher von Antiochos II gegengestempelt wurde (Abb 4 a) Die letzte identifizierbare Bronzemuumlnze dieses Stratums Muuml 29 zeigt das hinreichend bekannte Bildprogramm mit Biene auf der Vorderseite und aumlsendem Hirsch auf der Ruumlckseite Datiert wird der in Ephesos emittierte Typus zwischen 280 und 258 v Chr29

26 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 10 Dort wird der Typus in die Jahre 280 ndash 258 v Chr datiert Dies festigt den Datierungsansatz von S Ladstaumltter die eine Wohnbebauung auf dem Areal der Hanghaumluser um das Ende des 2 Jhs v Chr ansetzt s dazu Ladstaumltter 2005a 232

27 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 6 lthttpwwwcoinarchivescomagt (01 08 2007) mit der Referenz Sammlung von Aulock 1840 Klein KM 52 379

28 Der exakte Fundort konnte nicht ermittelt werden 29 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 10

3 Muumlnze 35 aus Stratum 4 4 a b Revers der Muumlnze 30 und Muumlnze 32 aus Stratum 4

129StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

2 Keramik30

21 Eastern Sigillata A (ESA)Die Eastern Sigillata A (ESA) ist sowohl an ihrem individuellen Fabric als auch an dem Grad der Standar-disierung ihrer Formen gut zu erkennen31 In Stratum 1 sind ausschlieszliglich die Standardtellerformen Atlante 3 und 4 (Taf 1 1) vorzufinden Auf der Innenseite des Bodens befinden sich leichte Roulettierungen Zwei Exemplare weisen zusaumltzlich eine Stempelung in Form einer Palmette auf der Bodeninnenseite auf (Kat 3 Taf 9 3) Stempel in Palmetten- Isiskronen- oder Rosettenform sind bis zur fruumlhen Kaiserzeit haumlufig zu beobachten32

Im zweiten Stratum erscheinen wieder die Teller Atlante 3 4 A und 4 B Die Haumllfte der ESA dieser Schicht bedient sich der Formen Atlante 22 A und B33 die eine halbkugelige Schale mit einem Ringfuszlig beschreiben (Kat 4 Taf 1 4) Das Formenspektrum der ESA entspricht in Stratum 3 dem in Stratum 2 zu-saumltzlich weist sie hier aber den groumlszligten Mengenanteil (5 ) auf In Stratum 4 fehlt die ESA gaumlnzlich

Die Formenvielfalt der ESA innerhalb des Fundkomplexes ist eingeschraumlnkt Die Tellerform Atlante 34 sticht immer wieder hervor und wird durch die Formen 13 und 22 zu einem Service komplettiert Das glei-che Ensemble tritt gehaumluft in ephesischen Fundkontexten des Hellenismus und der Fruumlhkaiserzeit auf 34 ESA kommt in Ephesos das erste Mal in Fundkomplexen des spaumlten 2 Jahrhunderts v Chr vor Sie etabliert sich vor allem im Laufe der ersten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr wird jedoch durch die lokal produzierten Eastern Sigillata B (ESB)-Formen schon in augusteischer Zeit langsam verdraumlngt35 Es verwundert zunaumlchst dass die ESA im vorliegenden Fundkomplex lediglich einen 3 -igen Anteil am Gesamtvolumen einnimmt In Kleinasien wie z B auch in Paphos in Antiochia am Orontes Tel Anafa Tarsus Anemurium oder in Sa-maria Sebaste ist die ESA die vorherrschende Keramikgattung mit einem der groumlszligeren oder sogar dem groumlszlig-ten Anteil an der zeitgenoumlssischen Feinkeramik36 Allerdings trifft dies nicht fuumlr Delos oder die Westkuumlste Kleinasiens von Troja uumlber Pergamon Assos Didyma Knidos bis Ephesos zu In Troja wird aumlhnlich wie in Ephesos das Tafelservice mit den Atlanteformen 34 22 und hier mit der Ergaumlnzung 23 ab dem 2 Jahrhun-dert v Chr benutzt Ab augusteischer Zeit wird die ESA durch ESB Eastern Sigillata C (ESC) und italische Sigillata ersetzt die gemeinsam einen Marktanteil von bis zu 86 erreichen Im Gegensatz dazu haumllt die ESA einen Anteil von nur 2 37 Ab der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts n Chr verschwindet die ESA gaumlnzlich aus dem Repertoire von Troja38 Das Inventar auf Delos der Jahre 88 ndash 69 v Chr ist mit nur wenig ESA durchsetzt vorrangig werden pergamenische Importe und Weiszliggrundige Ware benutzt39 In Pergamon selbst bedient man sich der eigenen rsaquoPergamenischen Sigillatalsaquo nicht lokal produzierte Warengattungen sind

30 Fuumlr diesen Fundkomplex schien es sinnvoll die Nummerierung und Bezeichnung der Typen wie folgt abzukuumlrzen Ein oder zwei Groszligbuchstaben stehen fuumlr die Warengattung d h G fuumlr Glanztonware D fuumlr Duumlnnwandige Ware GW fuumlr Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug usw Anschlieszligend folgt eine Zahl wobei die Abfolge der Ziffern der Chronologie der Gefaumlszliggattung und der Auslegeordnung im Sommer 2006 entspricht Die Angaben zur Struktur des Fabrics sind wie folgt eingeteilt sehr feinporoumls feinporoumls mittel und grob Vereinzelt wird die Bezeichnung raquokompaktlaquo substitutiv fuumlr feinporoumls verwendet Die Magerung bzw Koumlrnung entspricht dem rsaquogeologischen Systemlsaquo wie bei Kunow u a 1986 beschrieben Da die Bestimmungen meist mit freiem Auge und nur einige Male mit einem Mikroskop gemacht wurden wurde um Fehlschluumlsse zu vermeiden auf eine Zaumlhlung der Ma-gerungspartikel verzichtet Der Haumlrtegrad wurde nach folgender Skala eingeteilt sehr hart hart mittelhart weich sehr weich Die Haumlufigkeit der Partikel wird bestimmt mit sehr haumlufig haumlufig mittel selten vereinzelt Abgebildet werden nur die grundlegenden Stellvertreter des jeweiligen Typs und dessen Varianten Bei den Wandstuumlcken mit Dekor und dem Groszligteil der Lampenfragmente wurde auf Zeichnungen verzichtet sie wurden photographisch erfasst Die Farbbestimmungen wurden nach dem Katalog Munsell Soil colour charts (Newburgh NY 1992) vorgenommen Die Zeichnungen und Umzeichnungen stammen von der Verfasserin

31 Eine grundlegende Typologie dazu haben F O Waageacute und J W Hayes aufgestellt s Warner Slane 1997 271 mit Anm 65 32 Ladstaumltter 2005b 204 33 Hayes 1985 22 Abb 9 10 34 Ladstaumltter 2003andashc Ladstaumltter 2005a Mericcedil 2002 Mitsopoulos-Leon 1991 Rogl 2001a Alle passim 35 Ladstaumltter 2003a 23 36 Hayes 1991a 32 Warner Slane 1997 272 37 Tekkoumlk 2003 237 38 Tekkoumlk 2001 372 Gessl 2007 240 39 Erste Katastrophe und Zerstoumlrung durch Mithridates (88 v Chr) bis zur zweiten Zerstoumlrung (69 v Chr) Lediglich drei Bodenfrag-

mente in ESA Peignard-Giros 2000 134

130 Asuman laumltzer

aumluszligerst spaumlrlich vertreten Auch in Assos betraumlgt der Anteil der ESA nur 28 am Gesamtbestand40 der Groszligteil an Sigillata wird auch hier vom nahe gelegenen Pergamon bestritten In Didyma stehen 22 ESA- 97 ESB-Fragmenten gegenuumlber41 ndash der Schwerpunkt liegt klar auf der ESB-Produktion In Knidos sind zwar die Weiszliggrundige Ware und die ESA die haumlufigsten Importprodukte doch ist deren Ausmaszlig verhaumlltnismaumlszligig ge-ring Das Tafelservice wird vornehmlich von regionalen Produkten wie rsaquoKnidischen Schalenlsaquo halbkugeligen Bechern mit Kerbdekor Tellern und Schalen dominiert Auch in Ephesos wird der Groszligteil der Keramik mit den Gattungen der lokalen Waren so der Glanztonware der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug den Reliefbechern oder der Duumlnnwandigen Ware bestritten

22 Eastern Sigillata B (ESB)Die hier vorliegende Sigillata wird nach J W Hayes als Eastern Sigillata B I (ESB I) bezeichnet (Taf 1 5 ndash 13) In juumlngerer Forschung wurde auf die luumlckenhafte Typologie der ESB und die groszlige Menge erstmalig auftretender Typen hingewiesen42 Es ist ein Forschungsdesiderat den alten Bestand mit den neu hinzuge-kommenen Formen und ihren entsprechenden Datierungen zu komplettieren

In Stratum 1 sind Schalen der Formen Atlante 24 (Taf 1 8) sowie Atlante 39 und ein nicht genau zuzu-ordnender Standringfuszlig gefunden worden Letztgenannter aumlhnelt der fuumlr Schalen und Teller der Glanzton-ware haumlufig verwendeten Form G28 (s u Taf 4 53) Es ist ein einfacher schlauchartiger und recht hoher Standring mit kleinem Randdurchmesser von 64 cm wie er zu der Schale der Form Atlante 29 passen koumlnnte43

In Stratum 2 und 3 zeigt die ESB ihr breitestes Formenspektrum Zunaumlchst sind die Tellerformen Atlante 4 B 13 (Taf 1 5) 14 (Taf 1 6)44 und 1653 (Taf 1 7) zu nennen An Schalen lassen sich die Atlanteformen 24 29 36 (Taf 1 10) und eine Form aumlhnlich Atlante 76 A (Taf 1 13) vorfinden Das Fragment eines Kra-ters der Atlanteform 38 konnte erkannt werden Im Allgemeinen stammen die bei J W Hayes angefuumlhrten Prototypen meist aus Korinth

Zeitlich orientierte sich der Produktionsbeginn der ESB am Aufkommen der Arretinischen Sigillata im oumlstlichen Mittelmeergebiet Dies soll raquofruumlhestens in augusteischer Zeit bzw um die Zeitwende oder knapp danachlaquo45 passiert sein Ausnahme war bis jetzt die sehr fruumlhe Vergesellschaftung von ESB in einem Fund-komplex auf Delos der vom letzten Drittel des 2 Jahrhunderts v Chr bis in das erste Drittel des 1 Jahr-hunderts v Chr datiert wird Der hier beschriebene Fundkomplex belegt ebenfalls dass die ESB fruumlher als bisher angenommen einsetzte auch parallel mit der ESA produziert wurde und sich dabei stark der helleni-stischen Formen bediente46 Der regelmaumlszligige Verweis auf Prauml- oder Proto-ESB in der Forschung47 bekraumlftigt die These dass es einen flieszligenden Uumlbergang von der hellenistischen roten Glanztonware zur ESB gab Diesen Uumlbergang in spaumlthellenistischer Zeit anhand von Formentypologien genauer aufzuschluumlsseln stellt ebenfalls ein Desiderat dar

23 Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe Eastern Sigillata BSechs Gefaumlszligindividuen vereinen die Charakteristika verschiedener Warengattungen Es werden einerseits Gefaumlszlige hellenistischer Formen jedoch in Sigillataton und -uumlberzug produziert andererseits gibt es Bei-spiele deren Formen von Sigillatagefaumlszligen entlehnt wurden deren Fabric und Uumlberzug dabei aber ganz der hellenistischen Glanztonware entsprechen (Taf 1 14 ndash 21)

40 Zelle 1997 19 41 Gessl 2007 108 Wintermeyer 2004 145 ndash 146 42 So konstatiert S Zabehlicky-Scheffenegger fuumlr einen Fundkomplex von der Tetragonos Agora inklusive der drei rsaquoneuenlsaquo For-

men publiziert bei Mitsopoulos-Leon 1991 mindestens 24 neu hinzukommende Formen Zabehlicky-Scheffenegger 1995b 254 f Uumlberdies stammen aus der Marienkirche und auch aus dem Hanghaus 1 und 2 unbekannte Formen s dazu Beyll 1993 Ladstaumltter 2003a ndash c und Ladstaumltter 2005a

43 Hayes 1985 29 44 Die Atlanteform 14 ist nach V Mitsopoulos-Leon eine flache Schale mit runder Wandung s Mitsopoulos-Leon 1991 99 mit

Anm 540 45 Mitsopoulos-Leon 1991 94 46 s dazu den Fundkomplex der Wohneinheit 4 in Ladstaumltter 2005a 236 47 Conspectus 1990 4

131StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

In Stratum 1 finden sich zwei Becherformen (FE1 und FE3 Taf 1 14 16) Die Wandung von FE1 (Kat 14) ist eingeschnuumlrt wie es innerhalb der Duumlnnwandigen Ware gaumlngig ist Doch bleibt anzumerken dass die Lippe bei diesem Stuumlck im Gegensatz zu den duumlnnwandigen Be-chern nach auszligen schwingt und die Form eher kantig ist Man kann wohl vermuten dass hier italische Formen als Vorlaumlufer dienten jedoch lieszligen sich keine geeigneten Parallelen als Vergleich heranziehen Der Uumlberzug ent-spricht der Sigillata das Fabric wurde mithilfe des Mikro-skops anhand seiner Beschaffenheit als lokal identifiziert (Abb 5)

Das Randfragment von FE3 (Kat 16) zeigt eine aus-biegende Lippe Der Typ aumlhnelt der ESB-Form Atlante 13 B 27 49 oder auch rara a Die Formen werden zwischen der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr und dem 1 Jahrhundert n Chr (u a in Delos) datiert48

Aus Stratum 2 sind zwei Schalen (FE2 Kat 15 und FE7 Kat 20) eine Becherform (FE5 Kat 18 Taf 9 18) und ein Krater (FE8 Kat 21) erhalten Der Typ FE2 be-sitzt einen stark verdickten inneren Rand Die Form ist ty-pisch hellenistisch allerdings ist der Uumlberzug in ESB Das Fabric ist zwar aumluszligerst fein geschlaumlmmt konnte jedoch unter dem Mikroskop als zur Glanztonware gehoumlrig er-kannt werden (Abb 6) Vergleichsbeispiele aus Pergamon werden von der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert49

Das Bodenfragment der Schale FE7 hat einen profi-lierten Fuszlig der formtypologisch der ESB entspricht Der Uumlberzug und die Roulettierung als Dekor entsprechen

ebenfalls der Eastern Sigillata jedoch ist auch hier das Fabric lokal Der Becher FE5 hat einen flachen Bo-den und einen nur auszligen aufgetragenen Uumlberzug was auf eine enge Muumlndung schlieszligen laumlsst Die Form tritt in Stratum 2 und 3 auf In Stratum 2 ist ferner das Exemplar (Typ FE6 Taf 1 19) eines Tellers vertreten bei dem die ESA-Tellerform Atlante 34 imitiert wurde jedoch sind Uumlberzug und Fabric in Glanztonware hergestellt Das Randfragment eines Kraters mit einem Randdurchmesser von 18 cm (FE8 Taf 1 21) aumlhnelt der Atlanteform 38 welche in das 1 Jahrhundert v Chr datiert wird wiederum ist das Fabric als lokal zu bestimmen

Zuletzt ist aus Stratum 3 ein groszliges Fragment einer Schale mit Rand und Boden erhalten (FE4 Taf 1 17) Die halbkugelige Schale ist eher flach und breit der Standring ebenfalls breit und niedrig Die Wandung steigt senkrecht an und endet in einer schmalen abgerundeten Lippe Diese Form ist uumlber das gesamte Mit-telmeergebiet bis ins Rheinland verbreitet50 Der Uumlberzug entspricht der ESB allerdings faumlllt eine Changie-rung im Farbton auf was auf ein zweites Eintauchen hinweisen kann wie es vor allem bei der Glanztonware (s Echinusschale) beliebt ist

Schon P Kenrick erkannte die Problematik bei Uumlbergangsformen verwies auf flieszligende Grenzen zwi-schen der hellenistischen Glanztonware und der Eastern Sigillata und sprach auch die Schwierigkeiten in der Wahl der Terminologie an51 Einige Objekte aus Samaria Provinz Iudaea entsprechen der oben beschrie-

48 Hayes Atlante 13B 27 49 rara a Taf 9 3 Bruneau 1970 246 Abb 126 D 48 49 Meyer-Schlichtmann 1988 Sa 8 Kat 203 Taf 14 50 Conspectus 1990 Form 3644 51 Kenrick 2000 236

5 Mikroskopphoto von Kat 14 (FE1)

6 Mikroskopphoto von Kat 15 (FE2)

132 Asuman laumltzer

benen Gruppe Der Uumlberzug ist mit der rsaquoCcedilandarlı Warelsaquo identisch52 die Formen sind hellenistisch einzuord-nen J W Crowfoot nennt diese Mischform raquoforerunner of Sigillatalaquo53 Diese Hybride zeigen deutlich dass sich die ephesischen Toumlpfer im 1 Jahrhundert v Chr in einem Stadium des Experimentierens befanden Man kann annehmen dass die Toumlpfer laufend Anregungen durch Importe oder italische Einwanderer54 erhielten und diese kombiniert mit ihren Materialien und verschiedenen Techniken fuumlr den regionalen Absatzmarkt umzusetzen versuchten Die Typen FE2 FE3 FE4 und FE6 bilden in der Uumlberzug- und Fabricgestaltung eine homogene Gruppe die man als Vorstufe zur Entwicklung der ESB ansehen kann Daher scheint es plausibel fuumlr diese Formen hier den Begriff rsaquoFruumlhe Eastern Sigillata Blsaquo anzufuumlhren55 Diese Entwicklungs-stufe ist anhand der Relativchronologie ab der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr durch die starke Schichtzu-sammengehoumlrigkeit von Stratum 2 und 3 jedoch entsprechend der Datierung von S Ladstaumltter56 im letzten Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr anzusetzen

24 GlanztonwareIn spaumlthellenistischer Zeit bediente man sich in Ephesos zumeist der Glanztonware Der hier vorliegende Fundkomplex bestaumltigt dies mit seinem 47 -igen Anteil der Glanztonware (Taf 2 22 ndash 4 59) Der Ton enthaumllt wenig Eisenoxyd aber mindestens 15 ndash 20 Kalkspat und andere Magerungspartikel57 Das Fabric ist feinkoumlrnig Je nach Brenngrad und organischen oder anorganischen Zusaumltzen changiert die Fabricfarbe zwischen roumltlichem Beige bis Braun oder Grau Die feine Magerung enthaumllt immer weiszlige Kalkpartikel und Glimmer Oft sind feine bis mittelfeine Quarz- (Kalziumsilikat) oder bunte (roumltliche gelbliche graumluliche schwarze gruumlne und orangefarbene) Partikel zu finden Der Ton wurde lokal abgebaut Trotz der hohen Frequenz von Einschluumlssen ist das Fabric feinporoumls Da Kalk und Quarz schon bei niedrigen Temperaturen (ver-)schmelzen erhaumllt der Scherben eine mittlere bis starke Haumlrte

Die Qualitaumlt dieser Massenware ist mittelmaumlszligig was besonders beim Uumlberzug auffaumlllt Er wurde nicht aufgepinselt sondern waumlhrend des Drehens auf der Toumlpferscheibe duumlnn aufgetragen und vom Toumlpfer mit den Fingern oder einem Pinsel verstrichen Oft sind sehr feine durch die Fingerprofile oder Borsten er-zeugte Rillen zu sehen Der Uumlberzug kann matt matt glaumlnzend metallisch glaumlnzend oder glaumlnzend sein58 wobei der glaumlnzende als der kompakteste gilt Haumlufig ist ein fleckiger Brand zu beobachten Die Farben va-riieren zwischen rot braun grau und schwarz Bei der Engobe sind mehr Abreibungen als Abplatzungen zu beobachten was wohl an der Duumlnnheit des Schlickers liegt Die Oberflaumlche ist eher rau und nicht poliert

Bei den Schalen Bechern und Tellern die in den folgenden Kapiteln beschrieben werden ist der Dekor verhaumlltnismaumlszligig einfach Oft sind nur die Raumlnder und Boumlden farblich hervorgehoben Der Farbschlicker wur-de wohl recht fluumlchtig aufgetragen denn es kam haumlufig zu mehreren und langen Rinnspuren (rsaquoLaufnasenlsaquo) auf den Gefaumlszligen Bei einigen Schalen sind die oberen Raumlnder andersfarbig als die Wandung Bei den Tellern ist es die Bodenmitte die zusaumltzlich durch eine nachtraumlgliche Einritzung des Farbkreises betont wurde Dies kann zum einen durch die Technik des Brandes verursacht worden sein zumal man die Gefaumlszlige ineinander stapelte wodurch es am selben Gefaumlszlig zu gleichzeitig reduzierendem und oxidierendem Brand kam Zum anderen wurde die Technik des rsaquodouble-dippinglsaquo angewandt bei der zwei verschiedenfarbige Tonschlicker benutzt werden In Anbetracht der Haumlufigkeit zweifarbiger Ware muss man davon ausgehen dass diese Art der Herstellung intendiert war Da die Bichromitaumlt erst ab der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr auftritt kann sie fuumlr die chronologische Klassifizierung hilfreich sein59

Allgemein ist auffallend dass die fruumlheren Stuumlcke einen festeren Uumlberzug und eine dickere Wandung aufweisen Daruumlber hinaus wurden sie haumlufig mit einem Stempeldekor verziert Bei der spaumlteren Ware fallen diese Stempelungen weg und die Gefaumlszligqualitaumlt verringert sich60

52 Entspricht der ESC bei Hayes 1985 Zur Definition dieser Gattung s Loeschcke 1912 344 ndash 386 Taf 30 53 Crowfoot 1957 226 54 Kirbihler 2007 passim 55 Freundlicher Vorschlag S Ladstaumltter 56 s raquoESB-Adaptionlaquo Ladstaumltter 2005a 233 57 Sauer 1995 2 58 Beispiele mit mattem Uumlberzug werden andernorts als raquocolor-coatedlaquo bezeichnet 59 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter 60 Dies muss sich im 2 Jh v Chr vollzogen haben s dazu Mericcedil 2002 26

133StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

241 SchalenDie universell sowohl fuumlr Fluumlssigkeiten als auch fuumlr feste Lebensmittel einsetzbare Schale war das gebraumluch-lichste Gefaumlszlig im Spaumlthellenismus und der fruumlhen Kaiserzeit61 Im ausgewerteten Gesamtkomplex waren 296 Fragmente enthalten die zur Gattung der Schale zu zaumlhlen sind (Taf 2 22 ndash 28) Somit ist die Schale mit 72 die haumlufigste Gefaumlszligform innerhalb der Glanztonware62 Neben der Echinusschale als Leitform gibt es im Fundspektrum drei weitere Arten trichterfoumlrmige Schalen mit ausbiegendem Rand Schalen mit ge-schwungener Wand und ausbiegender Lippe sowie konische Schalen

Die trichterfoumlrmigen Schalen mit horizontal ausbiegendem Rand wie Typ G4 (Kat 25 Taf 2 25) und G35 (Kat 60 Taf 4 60) sind in ihrer Form schon seit klassischer Zeit bekannt Im 2 Jahrhundert v Chr aumlndert sich die Morphologie Die Schale wird kantiger houmlher und duumlnnwandiger63 Diese Entwicklung laumlsst sich bei beiden Typen fassen In Samaria und noch fruumlher in Tarsus erfreute sich die trichterfoumlrmige Schale groszliger Beliebtheit sie konnte dort in allen hellenistischen Straten nachgewiesen werden Eine besondere Vermehrung war in Tarsus in den Schichten des 3 bis in die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr zu finden In Antiochia am Orontes wird die trichterfoumlrmige Schale fuumlr die spaumlteren Schichten des Fruumlhhellenismus also um 175 v Chr angefuumlhrt64

In allen Straten doch vor allem in Stratum 4 der Sondage B6 konnten insgesamt elf Fragmente des Typs G3 (Taf 2 24) geborgen werden die dem Typus der rsaquoSchaleSchaumllchen mit Wandknick und ausgebogener Lippelsaquo zuzuordnen sind65 Der Uumlberzug ist meist roumltlich und matt in seltenen Faumlllen kann er schwarz sein Spuren einer Tauchung durch Nichtexistenz von Engobe im unteren Gefaumlszligteil wie bei den Funden der Brunnenfuumlllung 2 im Hanghaus 1 in Ephesos konnten nicht beobachtet werden Eine Setfabrikation ist sehr wahrscheinlich manifestieren sich doch beim Randdurchmesser zwei Durchschnittsgroumlszligen von 10 bzw 20 cm Auch dieser Formtypus ist ein Relikt aus der Klassik eine durchgehende Produktion und weitgehen-de Distribution im Westen Kleinasiens zwischen dem 3 und dem 1 Jahrhundert v Chr kann als gesichert gelten66

Die Muumlndung des Typs G5 (Taf 2 26) der sog feinen Schale67 ist weit nach auszligen gestellt sodass die Gefaumlszligform nach oben hin konisch wirkt Die Randdurchmesser messen zwischen 12 und 20 cm meistens 16 cm Bei G5 ist die Lippe rund und dicker als die Wandung Sie kann durch eine Profilrille abgesetzt sein wie bei G5 A (Taf 2 27) einer Variante die nur in Stratum 1 und 4 vorkommt Das fruumlheste Beispiel aus Stratum 4 ist jedoch G5 B (Taf 2 28) auch als hemisphaumlrischer68 oder parabolischer SchaleMastos69 bezeichnet die Form ist im Fundkomplex lediglich einmal enthalten Viele Entsprechungen lassen sich in anderen Warengattungen finden wie der Keramik im Westabhang-Nachfolgestil wo ein Efeurankenfries im Gefaumlszliginneren aufgemalt worden ist70 der ESA71 der Grauen Ware72 und der unbestimmten Sigillata73 Die Schale mit Innendekoration bei der Ware im Westabhang-Nachfolgestil wird in das spaumlte 3 ndash 2 Jahrhundert v Chr datiert und laumlsst sich sowohl in Ephesos als auch in Pergamon gut nachweisen74

Einige Bodenfragmente konnten dank des Erhaltungszustandes den Schalen zugeordnet werden sie wur-den in drei Typen eingeteilt Der erste Typ (G23 Taf 3 48) zeigt den haumlufig anzutreffenden Ringschlauch

61 Ebenso in Pergamon s Schaumlfer 1968 37 62 Um das Bild nicht zu verfaumllschen muss eingeraumlumt werden dass einige Skyphoifragmente vermutlich zu den Schalen gezaumlhlt

wurden da Anhaltspunkte zur Unterscheidung wie Henkel oder besondere Formgebung fehlten 63 Mitsopoulos-Leon 1991 19 A 18 64 Crowfoot 1957 223 Kat 16 Taf 37 Goldman 1959 Form T I Nr 41 ndash 49 Man sollte beachten dass die stratigraphische Chronolo-

gie anhand historischer Eckdaten ermittelt wurde weshalb die Datierung unbedingt mit Vorbehalt zu betrachten ist 65 Ladstaumltter 2005a K 313 Ladstaumltter 2003a 32 K 95 ndash 101 Gassner 1997 42 Nr 82 ndash 91 66 Ladstaumltter 2003a 32 Gassner 1997 42 ndash 43 67 Mitsopoulos-Leon 1978 114 Mitsopoulos-Leon 1991 38 68 Rotroff 1997 107 ndash 109 Taf 20 69 Rotroff 1997 109 Taf 20 Rogl 2003 176 70 Rogl 2003a Abb 198 Nr 10 Taf 58 Ladstaumltter 2003a 30 K 72 71 V Gassner sieht die Form Hayes Atlante 16 Gassner 1997 49 S Ladstaumltter erkennt die Formen Tel Anafa 15 und Atlante 40

Ladstaumltter 2005a K 65 72 Ladstaumltter 2005a K 134 73 Ladstaumltter 2005a K 367 74 Mitsopoulos-Leon 1978 114 f

134 Asuman laumltzer

als Standfuszlig der schlank und recht hoch ist Die Wandung geht in eine bauchigehalbkugelige Form uumlber wie sie von den Echinusschalen bekannt ist Haumlufig ist der Uumlberzug nur innen belegt Die Qualitaumlt ist maumlszligig Die Randdurchmesser liegen zwischen 44 und 125 cm In der untersten Schicht wurden keine Vertreter gefunden anscheinend setzte die Form spaumlter ein Der zweite Typ G24 (Taf 3 49) ist der gebraumluchlichste ndash er kommt in allen Perioden vor G24 hat ebenfalls einen Boden mit einem niedrigen Ringfuszlig der im Profil rundlicher ausgepraumlgt ist Die Wandung ist eher steil und laumlsst eine schmale tiefe Schale vermuten Die Randdurchmesser (38 ndash 10 cm) sind kleiner als bei Typ G23 in Beschaffenheit und Farbspektrum jedoch gleich Der letzte Typ G25 (Taf 2 50) ist zweimal und nur in Stratum 3 vertreten Seine Standflaumlche liegt flach auf die Wandung steigt konisch an

2411 EchinusschalenDer ephesische Scherben der Echinusschalen folgt dem Kanon hart gebrannt weiszlige feine Einschluumlsse und feiner Glimmer Es koumlnnen Varia hinzukommen wie Quarz oder graue Partikel Die Formen und der Dekor der Echinusschalen sind trotz der unterschiedlichen Produktionsorte einander sehr aumlhnlich Beim Dekor wurde meistens die Randzone betont d h mit einer Engobe uumlberzogen waumlhrend der Rest tonfarben belas-sen wurde75 War das Gefaumlszlig komplett mit einer Engobe uumlberzogen dann bekam der betonte Rand durch ein zweites Eintauchen eine andere Farbe das Gefaumlszlig war also bichrom76

Knapp ein Drittel (166 von 502 Fragmenten) der gesamten Glanztonware gehoumlrt zur Gattung der Echi-nusschale Sie wurde grob in zwei Typen unterteilt Der erste Typ G1 ist die halbkugelige Schale mit leicht eingezogenem Rand (Taf 2 22) und runder bis leicht spitz zulaufender Lippe Die Echinusschale vom Typ G1 hat einen Ringstandfuszlig dessen Form variieren kann77 Als eher singulaumlr ist ein Knick in der Auszligenwan-dung zu betrachten Die Randdurchmesser koumlnnen zwischen 6 und 16 cm liegen Andernorts wird dieser Typ als rsaquohalbkugelige Fuszligschalelsaquo klassifiziert78 In Wohneinheit 7 ist der Typ dem 85 Fragmente zuzuschreiben sind in jedem Stratum belegt

Zu G2 dem zweiten Typus gehoumlren 81 Fragmente (Taf 2 23) Diese Schale steht ebenfalls auf einem Ringstandfuszlig doch besitzt sie einen viel staumlrker eingezogenen Rand welcher haumlufig einen Wandknick an der Stelle des maximalen Durchmessers des Gefaumlszliges aufweist Die Lippe erhaumllt dadurch einen Winkel von 90 ndash 100deg sie ist haumlufiger spitz zulaufend als rund Die Maszlige von G2 schwanken sehr So liegen die Rand-durchmesser zwischen 45 und 21 cm wobei der Groszligteil zwischen 10 und 12 cm anzusetzen ist Die sehr groszlige Bandbreite der Randdurchmesser weist auf eine Set-Fabrikation79 G2 wird von v Mitsopoulos-Leon vor allem in das 2 Jahrhundert v Chr datiert H Liko schraumlnkt durch den Vergleich mit Paphos auf die erste Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr ein80

242 SkyphoiDrei Arten von Skyphoi konnten im vorliegenden Material festgestellt werden (Taf 2 29 ndash 35) Zum einen gibt es die sog Knidischen Schalen welche jeweils einen Henkel zu beiden Seiten des Gefaumlszliges haben Die Houmlhe der Henkel uumlbersteigt nicht die des Gesamtgefaumlszliges das somit kein Kantharos ist sondern die Henkel gehen knapp unterhalb der Lippe vertikal vom Gefaumlszligkoumlrper ab Dabei koumlnnen sie einen leichten Bogen be-schreiben wie es z B bei G9 (Taf 2 32) der Fall ist Zum anderen gibt es Skyphoi mit leicht nach innen gewoumllbter Wandung verdickter Lippe und Profilierung hier repraumlsentiert von Typ G10 mit seinen zwei Va-rianten (Taf 2 33 ndash 35) Zuletzt ist eine Skyphosform mit einer innen verdickten Lippe zu verzeichnen wie sie bei den Typen G33 und G34 (Taf 4 58 59) zu finden ist

Die rsaquoKnidische Schalelsaquo81 ist eine sehr langlebige Form die schon ab dem Ende des 3 Jahrhunderts v Chr in Erscheinung tritt und bis in die mittlere Kaiserzeit laumluft82 Sie gilt als Leitform der knidischen Kera-

75 s dazu auch Gassner 1997 40 76 Eiring 2000 57 Die sehr scharfen Farbraumlnder sind auf die Stapeltechnik im Brennofen zuruumlckzufuumlhren 77 s u 78 Ladstaumltter 2003a K 100 Ladstaumltter 2005a K 106 107 79 Das gilt fuumlr die Echinus- Knickwand- und fuumlr die rsaquofeine Schalelsaquo in Delos und Athen s dazu Rogl 2003 177 80 Liko 2001 84 mit Anm 14 81 Auch als KoanKnidian Cup oder Wein-Trinkschale mit Π-foumlrmigen Henkeln bekannt Koumlgler 1996 64 Rogl 2003b 196 ndash 204 82 Ladstaumltter 2003a 31 Koumlgler 1996 64 Gassner 1997 49

135StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

mik und wurde fruumlh im Mittel- und Schwarzmeergebiet vertrieben Ohne umfassende naturwissenschaftliche Analysen laumlsst sich letztendlich nicht klaumlren ob die Fundstuumlcke aus unserem Fundkomplex Importe oder lo-kal produzierte Waren sind Allerdings hat die mikroskopische Untersuchung von Stichproben gezeigt dass der Gefaumlszligtypus in den ephesischen Produktionskatalog uumlbernommen und im hauseigenen Ton produziert wurde83 Meistens ist der Uumlberzug auszligen schwarz und innen rot Die fuumlr Knidos typischen Dekorelemente die erst im Spaumlthellenismus auftreten84 sind ndash bis auf den Kerbdekor bei Typ I16 (Kat 154) ndash bei dem ephesischen Material nicht zu beobachten Die Grundform zeigt einen Knick im unteren Bauchbereich des Skyphos dann verlaumluft die Wandung vertikal oder leicht schraumlg Selten ist die Lippe nach auszligen gestellt was bei nur einem der vier Typen zutrifft (G6 Taf 2 29) eher ist sie leicht nach innen gestellt (G7 G8 und G9 Taf 2 30 ndash 32) Die Henkel deren Form P Koumlgler als Π-aumlhnlich beschreibt liegen seitlich gegenuumlber85 An den Gefaumlszligfragmenten konnten zwar nur Henkelansaumltze festgestellt werden trotzdem lieszlig sich diese Art der Henkel in Form einzelner Fragmente im Fundmaterial nachweisen

Es sind 32 Fragmente des Typs rsaquoKnidische Schalelsaquo im Fundkomplex enthalten Typologisch ist fuumlr den Fundkomplex anzunehmen dass G7 einer der fruumlhesten Vertreter ist da er uumlber den gesamten Zeitraum prauml-sent bleibt Charakteristisch ist bei diesem Typ die lange Wandung die in einer leicht zugespitzten und nach innen gestellten Lippe endet Die Randdurchmesser schwanken zwischen 8 und 16 cm G6 ist in den Straten 1 2 und 4 vorhanden die Durchmesser von 10 ndash 13 cm sind auch hier vertreten Die Muumlndung ist konisch und hat eine spitze Lippe G9 kommt in den Straten 1 2 und 3 vor Bei diesem Typus ist die Wandung staumlr-ker gewoumllbt Das Gefaumlszlig ist mit Randdurchmessern von 10 ndash 12 cm im Durchschnitt kleiner als die anderen Skyphosformen Bei G8 der nur im zweiten Stratum nachzuweisen war ist der Gefaumlszligumbruch ein eckiger Knick Die Lippe ist innen verdickt und die Raumlnder haben Durchmesser von 10 ndash 14 cm

Die Skyphoi des Typs G10 (A und B Taf 2 33 ndash 35) sind im Durchmesser mittelgroszlig bis weit Die Wan-dung ist leicht nach innen gebogen und der obere Rand mit der Lippe wird haumlufig durch Profilierungen in anderen Fundkontexten auch durch Bemalungen im Westabhang-Nachfolgestil betont86 An den Seiten besitzen sie zwei Henkel Die Skyphoi werden vor allem in das 2 Jahrhundert v Chr datiert Aufgrund ihres geringen Aufkommens im Fundkomplex besonders durch die Absenz in den oberen Straten sind diese Formen als die letzten Auslaumlufer zu betrachten

In Stratum 1 und 2 sind die Skyphosformen G33 und G34 (Taf 4 58 59) zu finden Beide haben eine vertikale Wandung sind leicht nach innen gewoumllbt und die Lippe ist charakteristischerweise innen stark verdickt G34 besitzt zusaumltzlich eine Profilierung unter der Verdickung Die Henkel sind knapp unter dem Rand angesetzt und fuumlhren in einem Bogen nach unten Diese Skyphosformen treten in Ephesos in auguste-ischen Fundkomplexen auf 87

243 BecherBecherformen in Glanztonware sind eher selten Entweder bediente man sich der besonders umfangreichen Auswahl an Relief- und Applikenbechern der pergamenischen Sigillata oder an den Bechern der Duumlnnwan-digen Ware Trotzdem wurden neun Fragmente geborgen die zu Formen von Bechern in Glanztonware zu zaumlhlen sind Es lassen sich drei Formentypen ableiten die alle in der Beschaffenheit von Fabric und Uumlber-zug der ephesischen Glanztonware gleichen

G11 (Taf 2 36) ist eine Form die sich in jedem Stratum jeweils einmal erhalten hat Die Stuumlcke weisen alle eine vertikale Wandung auf Die Muumlndung ist leicht ausgestellt was dem Becher eine konische Form gibt Die Lippe ist rund und nach innen verdickt Der durchschnittliche Randdurchmesser liegt bei 12 cm Die Engobe ist rot grau oder schwarz wobei sich die aumluszligere Farbe von der inneren unterscheiden kann Dies waumlre auf das wechselseitige Phaumlnomen des reduzierenden und oxidierenden Stapelbrandes zuruumlckzu-fuumlhren Bei Typ G12 (Taf 2 37) handelt es sich um vier Randfragmente mit Randdurchmessern zwischen 8 und 13 cm Die Wandung ist vertikal und endet in einer runden etwas verjuumlngten Lippe Die Form erin-

83 In der Brunnenfuumlllung 2 im Hanghaus 1 sind zwei von drei Fragmente lokal hergestellt Ladstaumltter 2003a 31 84 Kerbmuster vegetabile oder figuumlrliche Stempelungen oder Froschappliken im Innern des Gefaumlszliges Koumlgler 1996 64 85 Koumlgler 1996 64 86 Mitsopoulos-Leon 1991 fuumlr G10 B 42 B 53 fuumlr G10 A B 30 B 36 B 49 fuumlr G10 B B 32 B 48 ndash 49 87 Ladstaumltter 2005andashc K 86 (aber kleiner und duumlnnwandiger) zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 S 3

136 Asuman laumltzer

nert an die rsaquoionischen Reliefbecherlsaquo jedoch unterscheidet sich die Optik Der Uumlberzug kann matt bis matt glaumlnzend sein und rot oder grau bis schwarz Die Oberflaumlche ist nicht geglaumlttet sondern als fein-rau zu bezeichnen Auffallend ist ebenfalls dass sich der innere Uumlberzug von dem aumluszligeren unterscheidet Er kann innen schwarz und auszligen rot sein oder auch umgekehrt Das Bodenfragment G13 (Taf 2 38) ist von einem Becher dessen Tonzusammensetzung der Glanztonware wie oben beschrieben entspricht Der Uumlberzug ist roumltlich und matt die Oberflaumlche recht kompakt doch feinkoumlrnig Die Standflaumlche ist sehr flach nur auf einem ganz leicht angedeuteten Standring erhebt sich ein konischer Bauch Das Fragment wurde in der fruuml-hen Schicht 4 gefunden seine Form ist als Einzelstuumlck zu bezeichnen

244 Kannen und KruumlgeFragmente von Kannen und Kruumlgen der Glanztonware sind eher selten im Fundkomplex der Sondage B6 wie auch andernorts in Ephesos und beispielsweise auch in Korinth88 V Gassner postuliert dass die Ge-faumlszligform vor allem in Metall umgesetzt worden und zudem die Praumlsenz der feinen Gebrauchskeramik der Weiszliggrundigen sowie der Duumlnnwandigen Ware nicht zu unterschaumltzen sei die mit ihren Krugformen ver-deutlichen dass Substitute keineswegs nur in nichtkeramischem Material zu suchen seien89

Drei Formen sind als Kannentypen zu bestimmen Bei der stratigraphisch aumllteren Form G14 (Taf 3 39) liegen die Randdurchmesser zwischen 6 und 12 cm Der Uumlberzug ist matt bis matt glaumlnzend und erscheint in den Farbtoumlnen rot grau und schwarz Den fuumlnf Randfragmenten ist ein enger Hals mit einer weit ausla-denden Muumlndung gemeinsam die sich leicht nach innen woumllbt Im Profil sieht es aus als ob die Muumlndung eine schraumlg nach hinten gelegte S-Form bildet Die Form tritt in Stratum 2 3 und 4 auf 90 Nur in den Stra-ten 1 und 2 findet sich jeweils ein Randfragment des Kannentyps G15 (Taf 3 40) Es handelt sich dabei um eine birnenfoumlrmige Kanne deren Rand nach auszligen gebogen ist Die Lippe laumluft spitz zu und haumlngt leicht nach unten Bei beiden Fragmenten der Kanne G15 betraumlgt der Durchmesser 9 cm eines ist mit einer glaumlnzend schwarzen das andere mit einer matten roten Engobe uumlberzogen Parallelen sind aus Ephesos und Paphos bekannt91 Zuletzt ist aus Stratum 2 die Oinochoe G32 (Taf 4 57) belegt Die Muumlndung der kleinen Kanne hat einen Randdurchmesser von 6 cm ihre Lippe ist innen nach unten abgestrichen

245 TellerMit 20 haben die Teller unter den Gefaumlszliggattungen der Glanztonware den zweitgroumlszligten Anteil uumlberdies weisen sie die reichste Formvielfalt der Keramikgattung auf Wie bei der Glanztonware uumlblich ist ein fle-ckiger Brand in verschiedenen Staumlrkegraden zu beobachten Die Teller sind in allen Farben zwischen rot braun uumlber grau bis zu schwarz vertreten bei dunkelfarbigen Tellern (braun grau schwarz) tritt der metal-lische Glanz besonders zum Vorschein

Sieben Randtypen sowie drei gesicherte und drei eventuell zu Tellern passende Bodentypen wurden konstatiert (Taf 3 41 ndash 47) Der fruumlheste Typ ist wohl der Fischteller G17 (Taf 3 42) der als Einzelstuumlck zu betrachten ist92 Bei ihm handelt es sich um einen schwarzen matt glaumlnzenden Teller mit einem Stand-ring und einer charakteristischen runden Vertiefung in der Mitte der Innenseite93 es war nicht moumlglich ein zu diesem Teller passendes Randfragment zu finden Das Bodenfragment weist einen Randdurchmesser von 10 cm auf Der Standring ist recht niedrig und als eher fein zu bezeichnen was zur konstant duumlnnen Wandung passt94 Jedoch ist er nicht profiliert wie beispielsweise fruumlhe Vertreter von der Athener Agora95

88 In den Publikationen von V Mitsopoulos-Leon und R Mericcedil fehlen diese Formen voumlllig Andernorts sind sie in geringen Mengen vorhanden vgl Liko 2001 85 und Gassner 1997 55

89 Gassner 1997 55 mit Anm 53 Zu den Krugformen s u 90 Ein aumlhnliches Randstuumlck einer Kanne mit Trichtermuumlndung kommt aus dem Stratum 2 Es hat einen RDm von 5 cm der Uumlberzug

ist schwarz und matt glaumlnzend Hier sind die Formen doch etwas dicklicher und runder gepraumlgt Ein zu erwartender Siebeinsatz konnte nicht nachgewiesen werden Ein vergleichbares Fragment mit identischem Durchmesser und Uumlberzug ist von der Tetrago-nos Agora bekannt Gassner 1997 55 Kat 148 Taf 8

91 Liko 2001 38 Hayes 1991a Nr 52 Abb 16 8 92 Ein weiteres Fragment (Inv 9964343) aus dem Stratum 1 ist nicht eindeutig als Fischteller zu identifizieren 93 Diese diente wohl dazu Soszlige aufzunehmen Sparkes ndash Talcott 1970 147 94 Oftmals wechselt die Staumlrke der Wandung spontan s dazu Sparkes ndash Talcott 1970 148 Abb 10 1061 1066 1075 95 Sparkes ndash Talcott 1970 148 Abb 10 1061 ndash 1066

137StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

sondern schlicht gehalten In Ephesos wurden diese Teller uumlberwiegend lokal produziert96 V Mitsopoulos-Leon grenzt ihre Laufzeit zwischen der zweiten Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr und dem 1 Jahrhundert v Chr ein Fischteller in ESA sind aus Paphos bekannt wurden aber von J W Hayes in das 2 Jahrhundert v Chr datiert da ihm keine weiteren Beispiele aus dem 1 Jahrhundert v Chr bekannt waren97 Aufgrund der geographischen Lage an der Kuumlste und der damit verbundenen Speisegewohnheiten verwundert es nicht dass diese Keramikform in Ephesos noch bis in das 1 Jahrhundert v Chr nachzuweisen ist98 Vielmehr ist zu fragen in welchen Formen sich dieser Gefaumlszligtyp z B in der Glanztonware in der ESA oder der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug widerspiegelt

Nachfolger der Fischteller koumlnnen in den Tellern mit rsaquogedrechseltem Randlsaquo wie er hier als Typ G18 beschrieben ist gesehen werden99 G18 (Taf 3 43) ist ein Teller mit verdicktem und stark unterschnittenem Rand unter dem jeweils zwei Profilrillen folgen100 Von diesem Typ sind Fragmente von 16 Gefaumlszligen erhal-ten wobei der Groszligteil in Stratum 1 zu finden ist Der Teller mit beidseitig verdickter Lippe (G19 Taf 3 44) erscheint regelmaumlszligig in spaumlthellenistischen Fundkomplexen in Ephesos101 Diese Tellerform bildet sich schon ab dem 3 Jahrhundert v Chr in Athen aus und wird in Kleinasien zuumlgig adaptiert102 in Tarsus entwi-ckelte sie sich zur zweitbeliebtesten Tellerform103 Die Randdurchmesser der Teller rangieren zwischen 16 und 24 cm Typ G19 ist in jedem Stratum unseres Fundkomplexes vertreten und ist die dritthaumlufigste Tel-lerform Eine Variante bildet G19 A dessen Lippengestaltung kleiner fast simpler und abgerundeter wirkt und der waumlhrend des 2 Jahrhunderts v Chr aus den Fundkomplexen verschwindet104 G21 ein Teller mit uumlberhaumlngender Lippe tritt am haumlufigsten auf was darauf zuruumlckzufuumlhren ist dass seine Varianten sehr viel-faumlltig sein koumlnnen105 So ist er manchmal duumlnnwandig dann wieder dickwandig Seine Lippe kann schraumlg aber auch vertikal haumlngen sie kann fein geschwungen und spitz zulaufend oder dick und rund sein Der Bodendurchmesser liegt bei ca 10 cm die Randdurchmesser liegen zwischen 16 und 25 cm Die Randtypen G19 und G21 aumlhneln sehr den Randformen der Fischteller bei V Mitsopoulos-Leon oder J W Crowfoot106 Da jedoch keine weiteren Bodenfragmente zutage kamen die eine Vertiefung aufweisen kann es sich dabei um die direkten Nachfolger der Fischteller handeln Zwar zeigen sie die gleichen Randformen aber in der Mitte werden statt der Vertiefung nur noch Profilrillen angedeutet107 Die Teller mit eingerollter Lippe (G20 Taf 3 45) treten schon fruumlh im Athen des 4 Jahrhunderts v Chr auf reichen bis zum Anfang des 1 Jahr-hunderts n Chr108 und verbreiten sich bis nach Antiochia am Orontes109 Im Gegensatz zu den attischen Exemplaren sind die Teller in Ephesos aber eher flach und weitmundig Der Tellertyp erscheint vereinzelt in den ephesischen Komplexen110 Fuumlr Typ G20 sind Fragmente von sieben Tellern erhalten die sich in Stratum 4 konzentrieren lediglich ein Fragment wurde in Stratum 1 gefunden Als Einzelstuumlck ist der Teller G22 (Taf 3 47) zu betrachten der sich durch eine nach auszligen geschwungene Wandung und einen besonders profilierten Rand auszeichnet Die Tellerform ist im ephesischen Hanghaus 2111 sowie in Pergamon hier

96 Mitsopoulos-Leon 1972 498 97 Hayes 1991a 33 und Taf 46 14 98 Die Frage nach der Verwendung wird bei N Kunisch ausfuumlhrlich diskutiert Er kommt zwar zu keinem definitiven Urteil raumlumt

aber ein dass der Teller wohl primaumlr als Fischteller daneben aber auch fuumlr andere Speisen vorkommt Kunisch 1989 43 ndash 48 99 Mitsopoulos 1991 23 Liko 2001 85 100 Gassner 1997 46 f 101 Ladstaumltter 2003b K 17 K 161 ndash 171 Ladstaumltter 2005a K 112 Gassner 1997 Nr 107 Mericcedil 2002 K 14 ndash 20 Mitsopoulos-Leon

1991 A 56 102 Mitsopoulos-Leon 1991 24 103 Crowfoot 1957 222 104 Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37 Goldman 1959

Form T 1 Nr 27 ndash 38 105 Formenvielfalt und -veraumlnderung sind gut bestimmbar Eine uumlbergreifende Typologisierung der Teller ist ein Desiderat 106 Mitsopoulos-Leon 1991 20 Taf 8 9 Crowfoot 1957 221 f Abb 37 Nr 1 ndash 13 Der Durchmesser allein ist kein ausschlaggebendes

Kriterium da z B manche Schale einen groumlszligeren Randdurchmesser als ein Teller haben kann 107 Gassner 1997 44 ndash 46 108 Ladstaumltter 2003a 24 mit Anm 36 109 Gassner 1997 Nr 108 Parallelen 110 Brunnenfuumlllung 1 im Hanghaus 1 Ladstaumltter 2003a 24 K 18 Tetragonos Agora Gassner 1997 Nr 108 Taf 6 111 Ladstaumltter 2005a K 117

138 Asuman laumltzer

jedoch in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug belegt112 Der Teller G16 (Taf 3 41) mit beidseitig verdick-ter Lippe tritt lediglich einmal in Stratum 4 auf Diese Tellerform wird zum Ende des 3 Jahrhunderts v Chr aus Athen uumlbernommen113 und besonders gern in Tarsus benutzt114 Ein letztes singulaumlres Beispiel ist Typ G36 (Taf 4 61) Der aus Stratum 3 geborgene Teller hat eine steile Wand mit hohem Rand der leicht nach innen gewoumllbt ist Die Form wird waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr an mehreren Orten verwendet115

246 Nicht naumlher definierbare BoumldenEine groumlszligere Anzahl von Bodenfragmenten konnte nicht sicher einer bestimmten Gefaumlszligform zugewiesen werden (Taf 3 51 4 52 ndash 54)116 Es sind vier Formen voneinander zu unterscheiden Typ G26 ndash G29

Bei allen Bodenfragmenten handelt es sich um Ringstandfuumlszlige G27 ist eine in allen Straten oft vertretene Form117 Der Ring ist schlauchfoumlrmig die Randdurchmesser liegen zwischen 6 und 13 cm die Fragmente sind in allen Farben zwischen rot und schwarz anzutreffen Parallelen lassen sich in Ephesos in mehreren spaumlthellenistischen Komplexen finden118 G26 ist ein kleiner quadratischer Fuszlig Die Seiten sind nach innen hoch gestrichen bei dem Uumlbergang vom Fuszlig zum Koumlrper ist eine Einkehlung angebracht wodurch der im Durchschnitt kleinere Boden feiner gestaltet wirkt Vermutlich diente er vornehmlich Skyphoi oder Bechern zum Stand Die 46 Fragmente des Typs G28 sind regelmaumlszligig uumlber alle Straten verteilt Charakteristikum ist der hohe Standring welcher schraumlg gestellt ist Proportional zu der Groumlszlige des Durchmessers (zwischen 46 und 11 cm) ist auch die duumlnne Wandung Einige Beispiele belegen dass G28 im spaumlthellenistischen Ephesos eine beliebte Fuszligform fuumlr jegliche Art von Tischgeschirr war119 Typ G29 aumlhnelt zwar sehr G28 jedoch ist sein Ringfuszlig senkrecht gestellt und im Uumlbergang zur Wandung profiliert Dieser Typ ist seit dem 2 Jahrhun-dert v Chr sowohl in Athen als auch an der Westkuumlste Kleinasiens bekannt und bis zur Mitte des 1 Jahr-hunderts v Chr belegt120 Im vorliegenden Komplex tritt er in den zwei oberen Straten die etwas spaumlter datiert werden jeweils einmal auf Bei Ganzformen sind im ephesischen Fundmaterial sowohl fuumlr Schalen als auch fuumlr Teller immer wieder hohe Ringstandfuumlszlige beschrieben die unprofiliert sind121

25 Ware im Westabhang-Nachfolgestil (WAN)Die Ware im Westabhang-Nachfolgestil wird aumlhnlich wie die Glanztonware hergestellt122 In Tonzusam-mensetzung und Uumlberzugstechnik sind beide gleich123 allerdings wird die WAN durch ihre Verzierung den Schlicker- und Ritzdekor bestimmt weswegen sie an dieser Stelle gesondert besprochen wird

Der Scherben ist orangefarben bis braun Er bricht hart und enthaumllt auszliger Glimmer kaum Einschluumlsse Die Textur ist feinporoumls Die Oberflaumlche ist glatt und der Uumlberzug wurde dicht und geschlossen aufgetragen Die schwarzen Engoben sind schwach glaumlnzend waumlhrend rote eher von minderer Qualitaumlt und matt sind Der Farbdekor ist mit weiszligem dicklichem Schlicker aufgetragen der in seiner Deckungskraft unterschiedlich ist ndash je nach Konsistenz kann er durchscheinend oder deckend weiszlig sein124 Vegetabiles wie Blaumltter und Knos-pen wurde mit Farbschlicker aufgetragen Dabei stellte man meist Efeuranken oder Taumlnien mit an ihnen

112 De Luca ndash Radt 1999 49 Kat 239 113 Mitsopoulos-Leon 1991 24 114 Dort war es die zweitbeliebteste Tellerform Goldman 1959 Form T 1 Nr 27 ndash 38 Parallelen lassen sich jedoch auch in Ephesos

finden Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 und Samaria Sebaste Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37

115 Hayes 1985 Atlante 14 Ladstaumltter 2005a K 69 Conspectus 1990 Form 461 (Fundorte Korinth Berenice Bolsena Conimbriga Kempten Tessin Tipasa)

116 Zu diesem allgemein bekannten Problem s Conspectus 1990 153 117 Insgesamt 33 Fragmente 118 Ladstaumltter 2003b Taf 16 ndash 17 Ladstaumltter 2005a K 22 Liko 2001 Taf 56 Nr 44 119 Ladstaumltter 2003b Taf 17 Ladstaumltter 2005a K 122 Mericcedil 2002 K 12 120 Outschar 1996 Nr 9 Ladstaumltter 2002 K 12 K 370 Rotroff 1997 Taf 64 Nr 1044 Hayes 1997 Troja Nr 40 121 Ladstaumltter 2003a 32 33 34 122 Zum Begriff s Rotroff 1997 39 Schaumlfer 1968 45 123 Dies gilt fuumlr lokal produzierte Gefaumlszlige 124 D Behr geht davon aus dass die Farbe absichtlich nuanciert verwendet wurde um die Gefaumlszlige plastisch wirken zu lassen Behr

1988 105 f Bei dem vorliegenden Material geht es meist um kleine Punktdekore daher kann man von einer diesbezuumlglichen In-terpretation absehen s hier Abb 6

139StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

haumlngenden Knospen auch als rsaquoBommelkettelsaquo bekannt125 dar Besonders beliebt waren zudem Punktreihen oder sog Tupfenketten (Abb 7)126 Die kleinen Punkte beginnen auf der vorausgehenden Westabhangware schon in der zweiten Haumllfte des 3 Jahrhunderts v Chr und sind noch bis ca 10 v Chr in Athen belegt Sie dienten als Begrenzung oder wurden in die Girlanden integriert Beim vorliegenden Material ist besonders bei der roten Ware im WAN dieser Punktdekor immer vorhanden Entweder liegt er wie ein Band knapp unterhalb der Lippe an oder begrenzt geo-metrisch verzierte Feldeinheiten Zu dem Farbauftrag kommt noch der Ritzdekor Bei den vegetabilen Mustern ersetzte man vor allem Stiele und Staumlngel durch Ritzungen entweder um das Blattwerk plastisch zu gestalten127 oder um eine Aufmalung zu vermeiden

Daruumlber hinaus benutzte man fuumlr die Betonung des tektonischen Gefaumlszligaufbaus abstrakte Formenmuster (Abb 7) Die Entfaltung der geometrischen Motive entwickelte sich zeitgleich mit dem Aufkommen der Reliefbecher128 bis die Skyphoi und Kantharoi im WAN um 175 ndash 150 v Chr langsam von den Bechern abgeloumlst wurden129

Vor allem Trinkgefaumlszlige sind bei dieser Warengattung beliebt130 Das bezeugen u a die im Fundmaterial vielfach vertretenen Rotellenhenkel die zu den Skyphoi zaumlhlen131 Der fruumlheste Typ W1 (Taf 4 62) ist ein Skyphos mit leicht einwaumlrts biegender Lippe die zudem profiliert und leicht abgesetzt ist Auszligen ist der Uumlberzug schwarz und metallisch glaumlnzend innen rot und glaumlnzend Zahlreiche Beispiele dieses Typs sind aus ephesischen Fundkomplexen des 2 Jahrhunderts v Chr belegt wo sie meist mit Efeublaumlttern als vegeta-bilem Dekor verziert sind132 Der Typ kam in Sondage B6 selten (drei Randfragmente) und nur in Stratum 1 und 4 zutage

In Stratum 3 wurde das Fragment eines Skyphos (W3 Taf 4 64) mit gerader rund abgestrichener Lip-pe und mehrfacher Auszligenprofilierung gefunden das Schlickerdekor aber keinen sichtbaren Ritzdekor auf-weist Vergleichsbeispiele innerhalb von Ephesos sind selten belegt133 jedoch findet sich eine aumlhnliche Form in Pergamon in rsaquohauseigenerlsaquo Sigillata wieder und wird von der Mitte des 1 Jahrhunderts v bis zur Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert134 Weitere Analogien sind in der Gattung der Westabhangware in Sama-ria-Sebaste und Tarsus des 2 ndash 1 Jahrhunderts v Chr anzutreffen135 Ob es sich bei dem vorliegenden Objekt um Westabhangware oder ein Gefaumlszlig im WAN handelt ist letztendlich nicht eindeutig zu bestimmen Beim Skyphos des Typs W4 (Taf 4 65) kann als gesichert gelten dass er dem WAN angehoumlrt Alle sieben Be-lege des Typs W4 weisen den typischen Schlicker- und Ritzdekor auf W4 zaumlhlt zu den groumlszligeren Skyphoi deren Randdurchmesser von 96 bis zu 17 cm betragen koumlnnen Der Dekor zeigt die bekannte rsaquoTupfenkettelsaquo am Lippenrand unter der sich durch eine horizontale Leiste getrennt ein schwungvoller Blaumltterdekor mit Ritzungen befindet Der Typ ist in Ephesos vom 1 Jahrhundert v Chr bis in das fruumlhe 1 Jahrhundert n Chr gebraumluchlich136 In Stratum 4 ist er nicht enthalten Beim Typ W5 (Taf 4 67) handelt es sich ebenfalls um eine Skyphosform Das Gefaumlszlig ist leicht kugelig Die Lippengestaltung steht mit der innen verdickten Lippe in hellenistischer Tradition137 der Rand ist gerade Unterhalb des Randes ist eine Profilleiste ange-

125 Mitsopoulos-Leon 1991 32 126 Schaumlfer 1968 52 127 Behr 1988 106 128 Eine Beziehung zwischen den Dekoren der Ware im WAN und den Reliefbechern wurde bei V Mitsopoulos-Leon angesprochen

Sie geht davon aus dass ein bestimmender rsaquoZeitgeistlsaquo auf die Motivwahl Einfluss hatte Mitsopoulos-Leon 1978 118 129 Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 73 f mit Anm 13 14 130 Das gilt fuumlr Ephesos Mitsopoulos-Leon 1978 115 wie auch fuumlr Pergamon Behr 1988 101 107 131 Sie wurden unter der Rubrik raquoHenkellaquo nur in der Gesamtstatistik aufgefuumlhrt s auch Behr 1988 105 132 Ladstaumltter 2003c K 287 Ladstaumltter 2005a K 7 Outschar 1996a Nr 48 Mitsopoulos-Leon 1991 B 41 ndash 79 Gassner 1997

Nr 170 ndash 173 Liko 2001 Taf 57 Nr 48 133 Mitsopoulos-Leon 1978 Taf 41 Nr 9 134 Meyer-Schlichtmann 1988 S4 Kat 15 Taf 7 135 Crowfoot 1957 Form Samaria 3 Abb 46 Nr 5 Goldman 1959 Form Tarsus 1 159 Abb 170 B Nr 102 107 110 136 Ladstaumltter 2005a K 94 Mericcedil 2002 K 39 Mitsopoulos-Leon 1991 B 140 137 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter

7 Geometrische Formenmuster und Punktreihe auf Kat 66 (W4)

140 Asuman laumltzer

bracht Die Henkel setzen vertikal am Koumlr-per an und beschreiben dabei einen leichten Bogen nach oben Mit Randdurchmessern zwischen 8 und 11 cm ist W5 ein kleinerer Vertreter seiner Form

Der letzte Typ W2 beschreibt das Hals-fragment einer Oinochoe aus Stratum 2 (Kat 63 Abb 8 a b) Es zeigt eine Mischung aus appliziertem Relief und Schlickerdekor wie sie z B von den ephesischen Medail-lonschalen bekannt ist138 Unterhalb der Henkelpartie ist auf dem Hals eine reliefie-rte Plakette aufgesetzt deren Raumlnder abge-schnitten und mit der Wandung verstrichen sind Sie zeigt einen Silenskopf mit den ty-pischen wulstigen Augenbrauen der dicken

Nase und den hervorstehenden Wangenpartien Dem schon etwas aumllteren Silen fehlt beinahe das gesamte Deckhaar das restliche Haar faumlllt seitlich herab Um den Kopf traumlgt er eine dicke Symposiumsbinde die auf den Einsatz des Gefaumlszliges hinweist Dieser Typus des Papposilen ist von den ptolemaumlischen Oinochoen aus Alexandria die D B Thompson in die Zeit Arsinoes II setzt bekannt139 und auf einer Terrakottagruppe aus Myrina des spaumlten 2 Jahrhunderts v Chr belegt Kurz danach muss unser Gefaumlszlig entstanden sein denn eine Laufzeit der Keramik mit aufgesetztem Relief ist nur bis in die 60er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr belegt140

Plastischer Schmuck auf Westabhangkeramik ist in Pergamon vertreten wobei Satyrmasken die in der Henkelzone oder auf freien Endflaumlchen angebracht wurden eine besondere Raritaumlt darstellen141 Es ist aller-dings nicht ungewoumlhnlich dass auch auf einem Gefaumlszlig im WAN eine Applik erscheint ist doch die naumlchste Parallele im Hanghaus 2 in Ephesos selbst zu finden142

26 ApplikenwareIn der Sondage sind lediglich sieben Objekte definitiv zur Applikenware zu zaumlhlen wobei ein Halsfragment aufgrund seiner Dekorierung im WAN schon unter W2 aufgefuumlhrt wurde Da zwei Objekte mit Efeuapplik pergamenischer Herkunft (Typ I3 s u) sind werden sie hier nicht beruumlcksichtigt Bei den uumlbrigen Frag-menten handelt es sich um eine Muschel einen Juumlnglingskopf und ein nicht eindeutig zu identifizierendes Fragment Man muss davon ausgehen dass Rand- oder Bodenfragmente aufgrund der fehlenden Applik nicht mehr als der Applikenware zugehoumlrig identifiziert werden konnten und so der Glanztonware zugeord-net wurden

Die hemisphaumlrische Schale G31 (Kat 56) gehoumlrt zur Gruppe der Medaillonschalen143 Auf der inneren Bodenmitte ist eine Applik angebracht deren Umrandung durch Profilrillen betont wird Zusaumltzlich besitzt die Trinkschale am aumluszligeren oberen Rand Profilierungen die bei dieser Gefaumlszligform uumlblich sind (Abb 9 a)144 Die zentrale Applik zeigt zwei nebeneinander stehende Figuren (Abb 9 b) Bei der rechten handelt es sich um einen Mann mit um die Huumlfte geschlungenem und am Oberbauch gebauschtem Hymation Sein Oberkoumlr-per ist frei Der Mann steht ponderiert auf seinem linken Bein und stuumltzt sich gleichzeitig auf seinen Stock den eine Schlange umschlingt Das rechte Bein hat er locker nach rechts angewinkelt seinen Kopf dreht er ebenfalls nach rechts in Richtung seiner Bildpartnerin Die weibliche Figur traumlgt ein schweres Gewand uumlber das sie noch einen Mantel geworfen hat Das Mantelende ist uumlber ihren linken Arm gelegt Beide Arme

138 Mitsopoulos 1991 55 f Taf 64 Rogl 2003b 187 ndash 195 139 Thompson 1973 4 45 275 ndash 270 v Chr 140 LIMC VIII Suppl 1 (1997) 1116 Nr 48 ndash 50 Taf 754 s v Silenoi (E Simon) Zur Datierung s Mitsopoulos 1991 62 141 Behr 1988 106 Anm 46 Zwei aumlhnliche Beispiele aus Piraumlus Watzinger 1901 78 f Anm 2 Nr 25 26 142 Ladstaumltter 2005a 234 Die Applik war abgeplatzt 143 Rotroff 1997 110 ndash 117 144 Mitsopoulos-Leon 1991 56

8 a b Oinochoe Kat 63 mit Silenskopf-Applik (W2) Front- und Seiten- ansicht

141StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

sind angewinkelt und es scheint als ob sie etwas in Haumlnden gehalten hat von dem aufgrund des Erhaltungs-zustandes nichts mehr zu sehen ist Die Frau blickt ebenfalls zur Bildmitte Ikonographisch entspricht die Darstellung Asklepios und seiner Tochter Hygeia Das Bildthema ist in der Keramik singulaumlr denn zumeist werden auf Medaillonschalen mythologische besonders dionysische Themen in Form von Portraumltbuumlsten (z B Dionysos Satyrn Medusen und Maumlnaden) dargestellt weshalb Schalen als Trinkgeschirr oder fuumlr Libationen im haumluslichen Ritus interpretiert werden145 Diese Medaillonschale wurde im Lehmstratum der Baugrube zur hellenistischen Suumldmauer gefunden weshalb sie einen terminus post quem fuumlr die Mauer am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr geben kann

Appliken waren im Hellenismus eine beliebte Verzierungsform146 Als Umkehr zu den zentralen Appliken in der Schale wurden Becher Kannen aber auch Schalen auszligen dekoriert Die Schale G30 ist mit 21 cm im Randdurchmesser recht groszlig Die Wandung ist nach innen gewoumllbt und die Lippe innen stark verdickt An der Wandauszligenseite war urspruumlnglich eine Applik angebracht die nicht mehr erhalten ist G30 entspricht dem pergamenischen Typus I Form 2 wie er von G Huumlbner beschrieben wird Weitere Parallelen lassen sich in der spaumlthellenistischen Brunnenfuumlllung 1 des Hanghauses 1 finden147 Pergamon wo diese Gattung ihre Bluumltezeit zwischen 170 und 130 v Chr hatte widmete sich dieser Technik besonders stark und exportierte die Ware jedoch stellten die importierenden Staumldte die Gefaumlszlige bald selbst her148 Chemische Analysen bele-gen auch fuumlr Ephesos eine Eigenproduktion149 Trotzdem ist nur ein minimaler Anteil an lokaler Appliken-ware im Fundkomplex enthalten Vorbilder aus der Toreutik werden mittlerweile ausgeschlossen und auch ein alleiniger Bezug auf den Gebrauch im Herrscherkult der Attaliden als Programmtraumlger wie er noch von G Huumlbner postuliert wurde kann widerlegt werden150 Es sind Symplegmata151 und vegetabile Themen zu finden das Beispiel der Oinochoe W2 zeigt daruumlber hinaus eine mythologische Darstellung

27 Graue Ware mit schwarzem UumlberzugDie Leitform dieser Gattung sind unbestritten der Teller und die Platte doch umfasst die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug ein wesentlich komplexeres Formenspektrum als bisher angenommen152 In ihrer mi-neralogischen Zusammensetzung gleicht die Ware den reduzierend gebrannten Reliefbechern153 und den

145 s Rotroff 1997 115 Rotroff ndash Oliver 2003 167 und Mitsopoulos-Leon 1991 56 146 Ladstaumltter 2005b 202 Zum applizierten Emblemgebrauch s Rotroff ndash Oliver 2003 166 f 147 Zu Typus und Parallelen Ladstaumltter 2003a 24 K15 mit Anm 32 und 33 148 Im Fundmaterial der Sondage B6 wurden in den oberen Schichten die zum Mosaik gehoumlren ein Fragment in pergamenischer

Optik d h gleiche Uumlberzugsfarbe und Dekor aber in lokalem Fabric gefunden sowie ein lokal gefertigtes Becherfragment mit einer Applik die eine Zeus-Ganymed-Darstellung zeigt Aufgrund der Geschlossenheit des Komplexes konnten diese jedoch nicht beruumlcksichtigt werden

149 Zabehlicky-Scheffenegger ndash Schneider 2000 105 150 Schwarzer 1999 298 151 In Pergamon konnten allein neun verschiedene Typen von Symplegma-Darstellungen charakterisiert werden Truumlmpler-Ries 1982

40 152 s auch Ladstaumltter 2005a 234 153 Auch rsaquoMegarischelsaquo oder ionische (Relief-)Becher genannt

9 a b Medaillonschale Kat 56 (G31) mit zentraler Applik (Asklepios und Hygeia)

142 Asuman laumltzer

Ephesos-Lampen die aber trotzdem nicht zur selben Gattung gezaumlhlt werden koumlnnen154 da sich besonders der Uumlberzug unterscheidet

Die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug ist von zahlreichen Fundorten vor allem der Nord- und West-kuumlste Kleinasiens bis in das nordsyrische Binnenland bekannt155 Ein einzelner Ursprungsort konnte nicht eruiert werden und in Anbetracht der Verschiedenheit der Fabrics und der benutzten Morphologie sollte man auch nicht von einem einzelnen Ursprungsort ausgehen Aumlhnlich der Sigillata wurde eine Gattung geschaffen die zwar in sich grundsaumltzliche Aumlhnlichkeiten aufweist deren Gefaumlszlige sich jedoch durch lokale Gegebenheiten wiederum voneinander unterscheiden156 So kann man Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug in Anlehnung an K Warner Slane157 als nordsyrische kyprische pergamenische ephesische knidische und delische Produktionsserien klassifizieren Allen Fundorten ist das Einsetzen der Produktion der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug um 200 v Chr gemein Schon W Radt und G De Luca bestaumltigten dass die Ware in Pergamon bereits vor dem Bau des Groszligen Altars auftrat158 Sie entwickelte sich aus der rsaquoGrauen WareKeramiklsaquo die schon in vorhellenistischer Zeit weite Verbreitung in Aizanoi Pergamon Dorylaion Dasky-laion Gordion und Sardes fand159

Da sich die Ware in ihren Formen gut den Eastern Sigillata-Formen gegenuumlberstellen laumlsst wurde sie in dieselbe Zeit datiert160 Obwohl eine parallele Existenz als gesichert gilt setzt die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug im vorliegenden Fundkomplex vor der ESA ein161 Fuumlr Ephesos ist ein Ende der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug in der fruumlhen Kaiserzeit (tiberisch) anzunehmen162 Es liegt nahe dass sie von der re-duzierend gebrannten ESB abgeloumlst wurde163

271 Teller und PlattenDie Teller und Platten in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug zeigen bei drei von vier Randformen einen runden einwaumlrts biegenden Rand mit runder Lippe Lediglich ein Typ (GW4 Taf 5 71) hat eine nach au-szligen schwingende Wandung mit einer beidseitig verdickten Lippe wie sie von Typ G19 hinreichend bekannt ist Unterschiede die chronologisch zu bewerten sind zeigen sich in Houmlhe oder Auspraumlgung der Wandung Die fruumlhe Form GW7 (Taf 5 74) uumlbrigens die einzige Ganzform eines Tellers aus Stratum 4 aumlhnelt den ESA-Tellern Atlante 34 Der Teller steht auf einem erhoumlhten Ringstandfuszlig uumlber dem sich eine Einkehlung befindet Die Wandung steigt leicht schraumlg an die Lippe biegt rund um und laumluft nahezu senkrecht Im inne-ren Zentrum befindet sich eine Palmettenstempelung die von zwei Roulettierungen eingekreist wird GW5 (Taf 5 72) entspricht der Form 1b bei S Zabehlicky-Scheffenegger164 Es handelt sich um eine runde Platte mit niedriger Wandung deren verdickter Wulstrand aufgestellt und nach innen gebogen ist Diese Form hat einen Randdurchmesser von ca 26 cm und ist mit einem Anteil von insgesamt 14 an der Warengattung in allen Schichten vertreten Besonders auffallend ist dass die Unterseite der Platte nicht mit einer Engo-be uumlberzogen wurde Der Typ tritt haumlufig in ephesischen Kontexten auf und wird in die zweite Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das fruumlhe 1 Jahrhundert n Chr gesetzt165 Waumlhrend die eckigen oder halbkreis-foumlrmigen Exemplare dieses Plattentyps in eine Form gestrichen wurden konnten die runden wie uumlblich auf der Toumlpferscheibe gedreht werden wie dies die feinen Drehrillen auf den nichtuumlberzogenen Partien etwa auf der Unter- und der Standringinnenseite bestaumltigen In der Sondage B6 ist kein einziges Fragment der eckigen oder halbkreisfoumlrmigen Platten gefunden worden was die These von S Zabehlicky-Scheffenegger

154 Es gibt keinen chemischen aber einen petrographischen Unterschied (Brenngrad Schwermineralzusammensetzung) s dazu Za-behlicky-Scheffenegger u a 1996 49 U Outschar verweist auf die raquofrappantelaquo Aumlhnlichkeit von Uumlberzug Ton und Dekor der Reliefbecher mit den Ephesischen Lampen Outschar 1996b 37

155 Dikbaş 2002 8 f 156 Die da waumlren italische arretinische oumlstliche gallische afrikanische usw 157 Warner Slane 1997 364 ndash 366 158 Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 77 159 Rotroff ndash Oliver 2003 31 f 160 J W Hayes konstatiert visuelle Aumlhnlichkeiten Hayes 1991a 8 161 s Typ GW7 und GW5 So auch auf Zypern s Dikbaş 2002 12 und Hayes 1985 79 f 162 Mitsopoulos-Leon 1991 78 Mericcedil 2002 39 163 s dazu Ladstaumltter 2005b 201 ndash 204 164 Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 42 f Taf 11 3 165 Ladstaumltter 2005a K 127 Mitsopoulos-Leon 1991 F 10 Mericcedil 2002 K 97 ndash 100

143StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

unterstuumltzt dass diese erst in spaumltaugusteischer Zeit entstanden sind166 Uumlberzug und Fabric von einem Frag-ment des Typs GW5 sind komplett braunroumltlich gefaumlrbt Ein weiteres Beispiel GW10 (Taf 9 77) ist fleckig gebrannt wobei hier nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden kann ob es sich um sekundaumlr verbrannte Stuumlcke handelt167 oder ob es Resultate von handwerklich schlechter Qualitaumlt oder Experimentierfreude der ephesischen Toumlpfer im ausgehenden 1 Jahrhundert v Chr sind168 GW6 (Taf 5 73) ist ein Teller mit ho-hem einwaumlrts biegendem Rand und rund abgestrichener Lippe Die Rand kann zwischen 19 und 32 cm Durchmesser haben Die Form erscheint relativ haumlufig (acht Fragmente) in den oberen drei Straten jedoch konnten keine passenden Parallelen in Ephesos gefunden werden GW4 ist mit 14 cm Randdurchmesser ein kleiner Teller Er stammt aus Stratum 2 und wird durch ephesische Fundkontexte von der Mitte des 1 Jahr-hunderts v Chr bis 20 ndash 30 n Chr datiert Eine Analogie in ESA ist aus dem Hanghaus 2 belegt169 GW6 stellt stratigraphisch die juumlngste Tellerform des Fundkomplexes aus Wohneinheit 7 dar

Vier Bodentypen konnten erkannt werden wobei GW9 und GW10 (Taf 5 76 77) einander in ihrer Formsprache aumlhneln Beide haben einen sehr niedrigen und breiten Ringfuszlig Bei GW9 ist allerdings eine Tendenz zu flieszligenden Uumlbergaumlngen der Form zu beobachten Auch ist die Innenseite des Fuszliges rund nach oben hin abgestrichen waumlhrend GW10 im Profil rechteckig wirkt Die Wandung von GW10 steigt nach au-szligen leicht an waumlhrend sich das Zentrum bei GW9 leicht erhebt Beide Typen kombinieren im Gefaumlszliginneren konzentrische Kreise mit einer Roulettierung Zusaumltzlich sind Einzelstempel in Form von Palmetten oder auch Rauten in radialer Anordnung gruppiert170

GW8 (Taf 5 75) besitzt zwar auch einen Ringstandfuszlig doch ist dieser hoch und auszligen eingekehlt Im Inneren sind wie bei GW9 konzentrische Rillen angebracht Der Typus erscheint in Ephesos in der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr171 in Aizanoi beispielsweise ist es ein sehr haumlufig vorkommender Typus172 Bei GW11 (Taf 5 78) handelt es sich um einen Teller mit sehr breitem Ringstandfuszlig (16 cm im RDm) der im Profil viereckig ist und auszligen leichte Rillen besitzt Innen ist er mit einer Raute die dem Stempel auf Typ GW10 entspricht gestempelt Formparallelen lieszligen sich nicht feststellen

272 Sonstige FormenWie schon erwaumlhnt setzt die Gattung der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug ihren Formenschwerpunkt auf Teller und Platten Und obwohl eine groszlige Formenvielfalt in Ephesos und andernorts bestaumltigt ist173 existieren in unserem Fundkomplex nur sehr wenig variierende Gefaumlszligformen Aus Stratum 1 ist ein Bo-denfragment einer Schale von 6 cm im Randdurchmesser erhalten (GW1 Taf 5 68) Der Ringstandfuszlig ist auszligen eingekehlt und innen schraumlg nach oben abgestrichen In der Formgebung aumlhnelt die Schale der ESB-Atlanteform 24 bei J W Hayes174 Imitationen von Sigillata in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug sind keineswegs ungewoumlhnlich Beim Aufkommen der Sigillataformen im 2 Jahrhundert v Chr entstehen z B in Aizanoi sogleich die dazu passenden Hybride175 Eine weitere Nachahmung von Sigillata ist das ebenfalls aus Stratum 1 stammende Bodenfragment GW2 (Taf 5 69) Seine Wandung ist gerade und nur leicht schraumlg nach auszligen gestellt und der niedrige innen schraumlg nach oben abgestrichene Standring wird durch eine Einkehlung abgesetzt Der Durchmesser von GW2 betraumlgt 11 cm Typologisch entspricht die Form dem ESA-Becher Atlante 42176 eine weitere Analogie im Fabric der Duumlnnwandigen Ware stammt aus der Wohneinheit 4 im Hanghaus 2177 GW12 (Taf 5 79) zeigt einen Becher mit vertikaler Wandung sowie

166 Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 45 167 Vgl die Stuumlcke vom Magdalensberg Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 41 168 Ladstaumltter 2005a 234 Ladstaumltter 2005b 201 169 Mitsopoulos-Leon 1972 505 Abb 4 D (mit Dekor) In ESA Ladstaumltter 2005a K 53 170 S Ladstaumltter vermutete dass diese Art von Dekor zwischen dem ausgehenden 2 Jh v Chr bis zum fortgeschrittenen 1 Jh v Chr

in Ephesos raquokurzfristig aus der Mode gekommen seilaquo Ladstaumltter 2005b 203 f 171 Ladstaumltter 2005a K 133 172 Muumlndliche Mitteilung G Dikbaş 173 Mericcedil 2002 39 ndash 42 Mitsopoulos-Leon 1991 78 ndash 85 Gassner 1997 152 f Ladstaumltter 2005a 234 Dikbaş 2002 passim Warner

Slane 1997 269 ndash 272 174 Hayes 1985 24 Mericcedil 2002 K 123 124 175 Dikbaş 2002 62 f 176 Hayes 1985 forma 42 177 Ladstaumltter 2005a K 174

144 Asuman laumltzer

leicht ausbiegender und runder Lippe Unter dem Rand sind zwei leichte Profilierungen erkennbar Der Randdurchmesser ist mit 16 cm eher groszlig und auffallend ist auch die Dickwandigkeit des Gefaumlszliges Dem Typ GW3 (Taf 5 70) sind zwei Fragmente zuzuschreiben die aus den Straten 1 und 3 kommen Bei beiden handelt es sich jeweils um ein Bodenfragment von 5 bzw 9 cm im Randdurchmesser Die Wandung ist dick und geschwungen sodass der Koumlrper hemisphaumlrisch wirkt Der Ringstandfuszlig ist hoch und setzt breit auf Die kleinere Form besaszlig vermutlich eine enge Muumlndung oder war geschlossen zumal das Gefaumlszlig innen nicht komplett uumlberzogen ist sondern lediglich Rinnspuren zu beobachten sind178 Bei der groumlszligeren Form kann es sich um eine raquohalbkugelige Schale mit Profilierunglaquo handeln wie bei C Rogl beschrieben179 Der letzte Typ ist GW13 (Taf 5 80) eine dickwandige Schale mit ausbiegender Lippe Profilierungen und abknickender Wandung Der Randdurchmesser betraumlgt 14 cm und der Uumlberzug ist verhaumlltnismaumlszligig hell Parallelen konn-ten nicht eruiert werden

ReliefbecherrsaquoMegarische BecherlsaquoDie reliefverzierten reduziert gebrannten Becher sind seit dem 3 Jahrhundert v Chr von der Athener Agora bekannt180 V Gassner unterscheidet zwei Arten des Fabric die sich ebenfalls im vorliegenden Material wi-derspiegeln ein orangerosa bis braunfarbener Scherben mit einem rotbraunen oder auch zweifarbigen (rot und braun rot und schwarz braun und schwarz) Uumlberzug A Laumonier sieht diese zur Monogrammisten-Werkstatt zugehoumlrig181 Die zweite Gruppe wird durch einen grauen Scherben mit grauschwarzem Uumlber-zug definiert Die Beschaffenheit und Tonzusammensetzung des zweiten Fabric entspricht den Ephesischen Lampen und der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug182 L L Neuru konstatiert eine Aumlhnlichkeit in der Tonzusammensetzung zur ESB183 Wie oben beschrieben variiert die Engobe stark in ihrer Farblichkeit Der meist matte bis matt glaumlnzende Uumlberzug kann zwischen roumltlich und schwarz liegen Lediglich 15 haben einen (metallisch) glaumlnzenden Uumlberzug wobei die metallisch glaumlnzenden Gefaumlszlige durchweg reduzierend gebrannt sind Bei den Bechern mit glaumlnzendem Uumlberzug ist eines der vier Beispiele oxidierend gebrannt und stammt aus der fruumlhesten Schicht184 Bei der Engobe konnten aufgrund des Abreibungsverhaumlltnisses ver-schiedene Qualitaumlten erkannt werden besonders die roumltlichen Uumlberzuumlge sind oft kreidig und von minderer Qualitaumlt

Zur Fertigung der Becher185 benuumltzte man Model die uumlber einen laumlngeren Zeitraum eingesetzt wurden Somit ergeben sich zwar fuumlr einzelne Dekorformen lange Laufzeiten186 die Randgestaltung konnte sich jedoch kurzfristig aumlndern da diese von der jeweiligen Werkstatt oder dem jeweiligen Toumlpfer abhing Aus diesem Grund gestaltet sich die Erstellung einer Typologie anhand der Randformen ndash wie auch bei anderen Gefaumlszligen ndash schwierig Trotzdem sollen der Vollstaumlndigkeit halber die hier auftretenden sechs Typen (R1 ndash R6 Kat 81 ndash 86) beschrieben werden

In der Forschung werden Becher mit nach auszligen gebogener Lippe und nach unten zu dicker werdendem Koumlrper als zum griechischen Festland gehoumlrig angesehen Nach innen gebogene Raumlnder und ein eher steiler Koumlrper hingegen werden den Toumlpfern auf Delos zugeschrieben187 Diese Typenbeschreibungen passen nicht auf die ephesischen Becher So haben besonders haumlufig Schildbecher einige Male aber auch Netz- und

178 Es koumlnnte sich dabei um ein Tintenfaumlsschen oder eine kleine Kanne handeln die benutzt wurde um Pinsel abzustellen oder in Farbe zu tauchen Freundliche Mitteilung von S Ladstaumltter

179 Rogl 2004 K 17 180 Neuru 1991 13 mit Anm 30 S Rotroff vermutet gestuumltzt auf die Chronologie der Amphorenstempel von der Agora dass die

Reliefbecher im Jahr 224223 v Chr aus Anlass der Feiern fuumlr Ptolemaios III Euergetes eingefuumlhrt worden seien s Rotroff 2006 359

181 Gassner 1997 71 mit Anm 99 182 Gassner 1997 71 Rogl 2001b 103 Mericcedil 2002 33 183 Neuru 1991 13 184 Inv 99715139 zu Typ R 9 gehoumlrig 185 Zur Herstellung in Modeln s Rotroff 2006 368 Model wurden weit verstreut im Gebiet von Ephesos geborgen Bouzek 2005 56

Diese Model wurden als Matrizen direkt von Metallgefaumlszligen abgenommen 186 Eine Sammlung kleinasiatischer Modelformen ist in den 60er und 70er Jahren des 20 Jhs in deutsche Museen gekommen S Kuumlnzl

behandelte die 76 Model aus dem Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz Kuumlnzl 2002 passim 187 Kuumlnzl 2002 4 Dereboylu 2001 29

145StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Buckelbecher eine nach auszligen geschwungene Lippe Bei Typ R2 aus der Sondage B6 ist die Lippe ebenfalls nach auszligen umgebogen die uumlbrigen Raumlnder sind nach innen gewendet oder vertikal (wie z B R3)

R1 (Taf 5 81) kann als typischer halbkugeliger Reliefbecher mit rund abgestrichener Lippe angespro-chen werden Der Rand macht etwa ein Drittel des Gefaumlszliges aus Er steigt gerade an und wird undekoriert belassen Nach einer Rille tritt eine Borduumlre beispielsweise das beliebte ionische Kymation auf Dieser Typ kam in allen Straten zutage doch vermehrt in den oberen zwei Schichten R2 (Taf 5 82) aumlhnelt in seiner Form R1 jedoch steht der Rand vertikal die Lippe ist kleiner und die Wandung dafuumlr in ihrer Biegung dicker Wie bei R1 bleibt auch hier die Randpartie ohne Verzierung doch nimmt sie eine breitere Flaumlche ein naumlmlich etwa die Haumllfte des Gefaumlszliges Nach einer feinen Rille setzt ein rsaquoliegendeslsaquo lesbisches Kymation ein188 Das Aufkommen von R2 ist in der Sondage B6 nur sehr maumlszligig R3 (Taf 5 83) besitzt eine besondere Form Der Rand ist gerade die Lippe jedoch biegt mit einem Knick leicht nach auszligen Die mikroskopischen Untersuchungen ergaben dass es sich um eine lokal produzierte Randform handelt Am Ende des Randes der houmlchstens ein Drittel des Gefaumlszliges ausmacht sind mehrere Profilierungen zu finden Leider ist der wei-tere Wandverlauf der Becherform nicht zu erkennen sodass wenig uumlber Form und Dekor ausgesagt werden kann Es ist die zweithaumlufigste Randform im Fundkomplex der Wohneinheit 7 die auch in allen Straten anzutreffen ist Bei R4 (Taf 5 84) laumlsst die starke Woumllbung des Gefaumlszliges auf eine niedrige Becherform schlieszligen Die Lippe ist nach innen gestellt leicht verdickt und rund abgestrichen Die Randbreite ist relativ gering Diese Form setzt erst im zweiten Stratum ein R5 (Taf 6 85) ist ein duumlnnwandiger Becher mit nach innen gestellter Muumlndung und rund abgestrichener Lippe R6 (Taf Taf 6 86) ist eine recht einfache Form Nach einer Profilierung wurde ein vertikaler Rand aufgesetzt dessen Lippe spitz zulaumluft Eine Konzentrati-on des Typs liegt in Stratum 3 vor Aufgrund der sehr fragmentarischen Erhaltung koumlnnen im Fundkomplex keine weiteren Formen als die beschriebenen Becherformen erkannt werden189

Da es spekulativ ist anhand solch kleiner Fragmente auf bestimmte Werkstaumltten zu schlieszligen werden im Folgenden die Dekore grob in vegetabil geometrisch und figuumlrlich eingeteilt (R7 ndash R9 Taf 6 99100 10 91 ndash 98)

Im Fundkomplex wurden 91 Gefaumlszligindividuen bei den Reliefbechern gezaumlhlt Davon gehoumlren 30 Bei-spiele zu R7 (Kat 90 94 ndash 96 100) und weisen den in der hellenistischen Koineacute beliebten vegetabilen Dekor auf etwa Blaumltter und Rosetten190 In Stratum 1 sind 7 von 34 Gefaumlszligindividuen mit Pinienzapfenbuckeln spitzen Blattschuppen zweimal sechs- sieben- und achtblaumlttrigen Rosetten Lotus (nymphaea nelumbo) und Zungenblaumlttern verziert Fuumlr die 8 Gefaumlszligindividuen mit geometrischem Dekor sind lesbische und io-nische Kymatien Rauten Noppen und Riefen belegt Lediglich ein Fragment ist mit einer Tierdarstellung (Hund Kat 101) erhalten wie sie auch andernorts in Ephesos vorkommt191 In Stratum 2 sind insgesamt 27 Gefaumlszligindividuen zu verzeichnen von denen 8 vegetabile Dekore wie Zungenblaumltter sieben- und zwoumllf-blaumlttrige Rosetten Pinienzapfenbuckel Blaumltter und die Philonbluumlte (Kat 87) aufweisen Fuumlr die 5 Beispiele mit geometrischer Verzierung sind ionische und rsaquoliegendelsaquo lesbische Kymatien Maumlander mit Binnenstern liegende S-Spiralen vertikale Punktreihen und Wellen die nach unten zeigen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) belegt Ein Fragment (Kat 89) zeigt die rechte untere Koumlrperhaumllfte eines Juumlnglings () im Ausfallschritt der mit einem knielangen Gewand bekleidet ist und in seiner Rechten eine Fackel traumlgt Hinter ihm ist ein Fisch dargestellt (Abb 10)

In Stratum 3 sind 10 von 21 Gefaumlszligindividuen u a mit Zungenblaumlttern spitzen Blattschuppen Rosetten Langblaumlttern und der Philonbluumlte verziert Drei Fragmente zeigen Noppen Punktreihen ein ionisches und ein herzfoumlrmiges lesbisches Kymation Figuumlrliche Darstellungen fehlen gaumlnzlich Dafuumlr sind in Stratum 4 ein Fragment mit laufenden Hunden und ein weiteres mit einer bewegten Figur (Juumlngling Kat 99) vorhanden

188 Laumonier 1977 9 Es lieszligen sich nur zwei Parallelen bei A Laumonier fuumlr solch einen Dekor finden sie gehoumlren seiner Gruppe V an

189 Aus Ephesos ist bekannt dass die hemisphaumlrischen Becher in ihrer Form nicht allein standen sondern eher als Basis genutzt wur-den Durch das Ansetzen von Henkeln Tuumlllen o Auml wurde das Formenspektrum erweitert So koumlnnen kleine Kannen Trichterbe-cher und Schuumlsseln hinzugezaumlhlt werden Gassner 1997 72 Ladstaumltter 2003a 26 Rogl 2001b 100 Andernorts wird das Repertoire um Gutti Amphoren Lekythen Pyxiden und Kratere ergaumlnzt Kuumlnzl 2002 2

190 Eine repraumlsentative Auswahl regionaler toumlnerner Stempel ist im Museum von Aydın ausgestellt s ebenso Rotroff ndash Oliver 2003 104 Nr 422 Taf 70

191 Gassner 1997 Taf 14 213

146 Asuman laumltzer

Die geringe Anzahl von neun Bechern zeigt drei vegetabile (Zungenblatt Bluumlten und Weinrebe) und zwei geometrische Dekore (ionisches Kymation und Noppen) Auffallend ist das Fehlen von Netzwerkbechern in allen Straten

An wenigen Objekten konnten die Signaturen des Phi-lon und Athenaios erkannt werden Waumlhrend Philon zu den fruumlheren Werkstaumltten am Anfang des 1 Jahrhunderts v Chr gehoumlrt ist Athenaios eher der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhun-derts v Chr zuzuordnen (Abb 11 12)

Keine Fragmente konnten gesichert der Monogramm-Werkstatt zugesprochen werden die als groumlszligter Exporteur Kleinasiens von Ephesos aus agierte192 Hinweise auf eine Werkstatt fehlen zwar bis dato doch fand man Model in ganz

Ephesos Eine besonders starke Konzentration die auf einen lokal ansaumlssigen Toumlpferbetrieb schlieszligen laumlsst wurde hierbei im Bereich des Magnesischen Tors beobachtet193 Die Produktion in Ephesos beginnt zwar etwas spaumlter als in Athen liegt aber trotzdem um das Jahr 200 v Chr wie die juumlngere Forschung gezeigt hat194 Zur Bluumltezeit der Produktion um 180 v Chr wurde dann der Fernhandel mit den ephesischen Relief-bechern uumlber Delos aufgenommen195 aber nicht nur die Gefaumlszlige selbst sondern auch die Punzen und Model wurden weithin gehandelt Dies ist wohl eine der Ursachen warum Imitationen schon sehr fruumlh nach den ersten Exporten einsetzten196 wofuumlr sich viele Parallelen im gesamten Mittelmeerraum anfuumlhren lassen197 Obwohl die meisten kleinasiatischen Staumldte ihre eigenen kleinen Ateliers fuumlr Reliefbecher hatten impor-tierten sie dennoch ephesische Ware wie sogar Pergamon fuumlr das eine groszlige Eigenproduktion qualitaumlts-

192 Der geographische wie auch geo-oumlkonomische Vorteil der Stadt bildete im 2 und fruumlhen 1 Jh v Chr die Grundlage einer optima-len Stellung fuumlr den Vertrieb s dazu Guldager Bilde 1993 200

193 Allein 68 Model kamen beim Magnesischen Tor zutage Bouzek 2005 56 ebenso Mitsopoulos-Leon 1991 17 mit Anm 23 und Liko 2001 86 mit Anm 39

194 Guumlrler 2003 12 mit Anm 45 Im Gegensatz zu J Bouzek der gestuumltzt auf A Laumonier den Beginn im 2 ndash 3 Drittel des 2 Jhs v Chr sieht Bouzek 2005 61

195 Einen terminus post quem bietet das Schiffswrack Grand Congloueacute von Marseille Kenrick 2000 264 Zu Delos Rogl 2001b 104

196 Guumlnay Tuluk 2001 52 Aus einigen Orten beispielsweise in der Naumlhe von Bukarest s Bouzek 2005 59 sind Imitationen ephe-sischer Werkstattypen bekannt Als (guumlnstigere) Variante wurden sie tonfarben belassen

197 Es sind Exemplare aus der rsaquoA dans carreacuteelsaquo-Werkstatt von Gallien (Toulouse) bis in die Provinz Syria (heutiges Van) und Antiochia am Orontes gekommen dazu die Distributionskarte bei Bouzek 2005 63 Abb 9 Guldager Bilde 1993 passim Abb 1 Rogl 2001b 103 f bes Anm 28

10 Fisch und Teil einer Figur auf dem ionischen Re-liefbecher Kat 89 (R9)

11 Signatur des Toumlpfers Philon auf dem Becher Kat 87 (R7)

12 Signatur des Toumlpfers Athenaios auf dem Becher Kat 90 (R7)

147StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

voller Schoumlpfungen belegt ist198 Das Ende der Becherproduktion wird in Ephesos fuumlr die zweite Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr angenommen199

28 Tongrundige WareBei der Tongrundigen Ware handelt es sich um eine Gattung die im Fundkomplex mit nur einem geringen Anteil von 1 vertreten ist Die Keramik zeichnet sich durch einen feinen Ton aumlhnlich der Glanztonware aus Der Scherben ist ebenfalls feinporoumls und mittelhart bis sehr hart gebrannt Das Fabric ist roumltlich und besitzt neben Glimmerpartikeln feine bis mittlere weiszlige Einschluumlsse Uumlber das Gefaumlszlig wurde ein duumlnner Tonschlicker aufgetragen welcher der Zusammensetzung des Fabrics entspricht wodurch das Gefaumlszlig ton-grundig bleibt Vier Formen konnten unterschieden werden

Von Typ T1 (Taf 6 102) einer kleinen flachen Schale mit uumlberhaumlngender Lippe200 ist lediglich ein Fragment aus dem obersten Stratum erhalten Seine Dickwandigkeit trug wohl dazu bei dass die halbe Schale in einem Stuumlck erhalten blieb wodurch die Ganzform rekonstruiert werden konnte Sie ist sehr klein (4 cm im RDm) und hat einen hohen nach innen steil abgestrichenen Standring Typ T2 (Taf 6 103) ist eine weit ausladende Schale mit dicker runder Lippe Von dieser Gefaumlszligform sind nur zwei Fragmente aus Stratum 1 und 2 bekannt

Neben der Schalenform stellte man auch die im Hellenismus beliebte Skyphosform in Tongrundiger Ware her T3 (Taf 6 104) ist ein flacher Skyphos bei V Gassner auch raquogedrungenes Schaumllchenlaquo genannt201 Die Wandung knickt ab und der Rand verlaumluft gerade manchmal sogar leicht nach innen gestellt er kann facettiert sein Knapp unterhalb der Lippe sind kleine Halterungen als Henkel an die Wandung geklebt Der Randdurchmesser des Skyphos liegt zwischen 8 und 12 cm Vergleichsbeispiele stammen aus dem kretischen Mochlos202 Bei T4 (Taf 6 105) handelt es sich wahrscheinlich um einen Krug mit einem Randdurchmes-ser von 82 ndash 10 cm Sein Rand schwingt nach auszligen hoch seine Lippe ist rund abgestrichen Es sind drei Fragmente aus den Straten 1 2 und 3 erhalten Die Tongrundige Ware kann nur schwer datiert werden da sie in der Forschung bislang wenig beachtet wurde und sich keine Parallelen finden Eine Anlehnung an die Formen mit Glanztonuumlberzug waumlre chronologisch jedoch durchaus vertretbar

29 Duumlnnwandige Ware203

Die Duumlnnwandige Ware ist ab spaumlthellenistischerspaumltrepublikanischer Zeit eine beliebte Materialgattung fuumlr Becher Das Fabric der Duumlnnwandigen Ware ist mithilfe hoher Brenngrade sehr hart gebrannt204 der Scher-ben ist uumlberaus fein gemagert So lassen sich nur sehr feine weiszlige Einschluumlsse bei einigen Formen zusaumltz-lich dunkelgraue oder rote Partikel finden Bei fast allen Objekten konnte Glimmer festgestellt werden205 Scherben und Uumlberzug sind m E in drei Gruppen206 einzuteilen wobei vorab zu bemerken ist dass es sich bei den Uumlberzuumlgen um keine Glanztonengobe handelt sondern um duumlnne Tonschlicker ohne farbgebende Zusaumltze207 Die erste Gruppe hat einen orangefarbenen Scherben mit grauem Kern208 Der Uumlberzug ist flaumlchig

198 Im Ketios-Tal konnten Uumlberreste eines (hellenistischen) Toumlpferateliers u a mit Modelformen der ionischen Reliefbecher gebor-gen werden Hausmann 1996 104 f

199 Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 81 200 Fuumlr die Information dass es sich um ein Spendenschaumllchen handeln kann sei hier S Ladstaumltter gedankt Zur Diskussion der Ver-

wendung von rsaquoSpendennaumlpfchenlsaquo im haumluslichen Bereich s Ladstaumltter 2003a 33 201 Gassner 1997 Kat 279 Taf 21 202 Eiring 2000 58 Taf 29 b 1 ndash 3 203 Der Begriff rsaquoDuumlnnwandige Warelsaquo wird vom englischen rsaquoThin-Walled Warelsaquo abgeleitet Bezeichnungen wie rsaquoEierschalenwarelsaquo

rsaquoDuumlnnwandige Hartwarelsaquo (S Japp) oder lediglich rsaquoFeinwarelsaquo (V Gassner) sind nach Meinung der Verfasserin entweder zu spezi-fisch oder zu umfassend und koumlnnen zu Missverstaumlndnissen fuumlhren

204 s dazu auch Japp 1999 302 f 205 Glimmer wurde vor Ort mit dem freien Auge und unter Streiflicht in einzelnen Faumlllen mit einem Mikroskop festgestellt 206 In Pergamon lieszlig sich die Duumlnnwandige Ware ebenfalls in mehrere Gruppen einteilen Die dortige zweite Gruppe besteht aus

schwarzen und hochglaumlnzenden Gefaumlszligen die jedoch nicht in Ephesos nachgewiesen werden konnten Dies spricht fuumlr eine lokal-pergamenische Produktion moumlglicherweise in Anlehnung an die spaumlthellenistische Sigillata s dazu Japp 1999 304

207 Die Verschiedenfarbigkeit ist somit auf den Brand zuruumlckzufuumlhren M T Marabini-Moevs sieht den Ursprung der Technik in der Eisenzeit Marabini-Moevs 1973 36

208 Dies ist auf die unterschiedliche Brennung zuruumlckzufuumlhren s Mitsopoulos-Leon 1991 131

148 Asuman laumltzer

aufgetragen Innen ist er orange auszligen durch den Brand vor allem bei den sich am breitesten ausdehnen-den Gefaumlszligpartien graumlulich209 Die Oberflaumlche ist leicht rau Das Fabric der zweiten Gruppe ist beige Der Uumlberzug changiert zwischen beige bis beigegraumlulichen Nuancen Die Oberflaumlche ist etwas poliert und glatter als bei Gruppe 1 trotzdem ist sie noch als leicht rau zu bezeichnen In der Literatur spricht man zutreffend von der rsaquoegg-shell-warelsaquo oder rsaquoEierschalenwarelsaquo210 Die Farbgebung der dritten Gruppe schwankt von dun-kelrot bis violett Das Fabric ist nicht so fein geschlaumlmmt und eher mittelporoumls es aumlhnelt in der Textur der Glanztonware Der Bruch ist mittelhart bis hart und der Uumlberzug entspricht der Farbe des Scherbens Die Oberflaumlche ist koumlrniger also nicht so kompakt wie bei den Gruppen 1 und 2 auch ist die Wandung oftmals dicker Meines Erachtens handelt es sich dabei um eine Nachahmung der qualitaumltsvollen duumlnnwandigen Ware Man versuchte auf traditionellem Weg also in der Machart der typisch hellenistischen Glanztonware ein aumlhnliches Fabrikat wie das der Duumlnnwandigen Ware herzustellen211

Mit ihren Wandungsstaumlrken von 05 ndash 3 mm ist die Duumlnnwandige Ware ndash wie schon erwaumlhnt ndash meist als Trinkgefaumlszlig oder als Behaumllter fuumlr Fluumlssigkeiten benutzt worden212 Die Herstellungstechnik dieser aumluszligerst fragilen Ware ist nicht ganz geklaumlrt Moumlglich waumlre beispielsweise dass ein sehr duumlnner also besonders fein geschlaumlmmter Ton in einem Gipsmodel geschwenkt wurde Durch das Schwenken entstanden die charak-teristischen Rillen auf der Innenwandung Nachdem das Gefaumlszlig angetrocknet war wurde es bei sehr hohen Temperaturen gebrannt213 Aufgrund der diffizilen Herstellungsweise koumlnnten als Formen vorzugsweise of-fene Gefaumlszlige benutzt worden sein naumlmlich Becher und Schalen214 Auffallend sind bei sich nach oben ver-juumlngenden Bechern die dickeren Raumlnder welche auf eine spaumltere separate Ansetzung hinweisen koumlnnten Allerdings trifft man auch auf andere Gefaumlszlige wie Kruumlge oder kleine Kannen Fuumlr diese ist noch nicht aus-reichend geklaumlrt wie man sie herstellte

Die Gattung der Duumlnnwandigen Ware kann nicht zur Kuumlchenware gezaumlhlt werden denn dafuumlr ist sie zu fein und teilweise zu aufwendig dekoriert Demnach gehoumlrte sie wohl zum Tischgeschirr moumlglicherweise substituierte sie das zu jener Zeit eher selten verwendete Glas Nur 4 der vorliegenden Duumlnnwandigen Ware wurden mit einem Dekor versehen bei dem sich zwei Arten unterscheiden lassen die Barbotine-Tech-nik und die sog Thorn Ware

Die Duumlnnwandige Ware tritt in mehreren Regionen auf und wurde je nach lokalen Gegebenheiten auch unterschiedlich hergestellt215 Nachdem ein hohes Aufkommen Duumlnnwandiger Ware auch in ephesischen Fundkomplexen beobachtet werden konnte ist hier von einer lokalen Produktion auszugehen216 Im Rahmen der Bearbeitung konnten insgesamt drei Keramikproben genommen werden die am Institut fuumlr Silikatche-mie und Archaumlometrie der Hochschule fuumlr angewandte Kunst in Wien von R Sauer analysiert worden sind (Abb 27) Von dem Typ D9 wurden zwei Proben jeweils aus den Fabric-Gruppen 1 und 2 genommen Die petrographisch-mineralogischen Untersuchungen ergaben dass beide Waren lokal hergestellt worden waren Fuumlr die Gruppe 1 konnte sogar das Maumlandertal als Produktionsort nachgewiesen werden Die dritte Probe

209 V Mitsopoulos-Leon verweist auf die Technik bei der die Gefaumlszlige mit einem trockenen Schlicker uumlberzogen werden der durch das Ineinanderstapeln beim Brand eine unterschiedliche Faumlrbung erhalten kann Mitsopoulos-Leon 1991 131 S Japp geht davon aus dass die Verschiedenfarbigkeit des Uumlberzugs durch die Konditionen im Ofen (verschiedene oxidierende und reduzierende Phasen Sauerstoff- und Hitzeverhaumlltnisse) und die individuelle Positionierung zustande kommt Als weitere Option fuumlhrt sie eine sog Ei-gen-Engobe an die durch das Glattstreichen der Auszligenoberflaumlche mit von Tonschlicker genaumlssten Toumlpferhaumlnden entsteht s dazu Japp 1999 303

210 Vor allem in der pergamenischen Terminologie Japp 1999 303 211 Diese These stimmt nicht mit der Typisierung der nabataumlischen Ware von S G Schmid uumlberein meint er doch im Gegenteil dass

der groumlbere Typ auch der fruumlher zu datierende sei Schmid 1996 131 f 212 Montana u a 2003 375 erinnert an Glasgefaumlszlige 213 Hayes 1997 68 214 Montana u a 2003 passim gehen davon aus dass offene Gefaumlszligformen mehr Profit verspraumlchen und einfacher zu transportieren

seien Fuumlr den von ihnen untersuchten Ort Segesta ergaben die petrographischen und chemischen Analysen dass die Duumlnnwandige Ware wie auch schon fuumlr die Amphoren belegt lokal produziert worden ist 12 konnten als Importe deklariert werden In ande-ren antiken Staumltten auf Sizilien ist diese Warengattung jedoch nur in geringem Ausmaszlig belegt Dies spricht dafuumlr dass zumindest Sizilien kein zentrales Produktionszentrum und daher auch nicht der Ursprungsort der Duumlnnwandigen Keramik war

215 Zur nabataumlischen Duumlnnwandigen Keramik Schmid 2000 passim zur pergamenischen Duumlnnwandigen Ware Japp 1999 und 2003 passim fuumlr Priene Fenn 2008 passim fuumlr Stobi Anderson 1977 112 116 Nr 136a Abb 56 fuumlr Ccedilandarlı Loeschcke 1912 392 und fuumlr Ephesos Mitsopoulos-Leon 1991 131 ndash 137

216 Eine lokale Produktion wird ebenfalls von C Rogl vermutet Rogl 2007 188 mit Anm 54

149StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

von Typ D21 die ebenfalls zur Fabric-Gruppe 1 gehoumlrt ist ein Import Fuumlr einen Teil der Duumlnnwandigen Ware ist somit eine Herstellung mit verschiedenen Fabrics in Ephesos und Umgebung im 1 Jahrhundert v Chr belegt

291 BecherBei der Duumlnnwandigen Ware zaumlhlen 97 aller Gefaumlszligformen zu den Bechern Dabei kann man anhand der Raumlnder vier Basisformen unterscheiden konische oder trichterfoumlrmige Becher Becher mit verengter Muumln-dung halbkugelige Becher und Becher mit ausgestellter Lippe Die durchschnittlichen Randdurchmesser liegen bei allen Gruppen bei ca 9 cm

Mit einem 40 -igem Anteil tritt der konische Becher am haumlufigsten auf Zu dieser Gruppe zaumlhlen fuumlnf Typen deren Parallelen alle eher spaumlt datiert werden ab dem 1 Jahrhundert v Chr bis in die claudische Zeit Waumlhrend D3 (Taf 6 108) eine vereinfachte Form mit gerader leicht nach auszligen geschwungener Wan-dung und runder Lippe darstellt haben D9 und D11 (Taf 6 114 116) eine leicht gewoumllbte Wandung Die Lippe ist innen verdickt D11 weist zusaumltzlich eine leichte Einkehlung am Lippenrand auf Bei dem Einzel-stuumlck D12 (Taf 6 117) (Stratum 3) faumlllt die sehr kantige Form auf Die Lippe macht einen starken Knick nach innen und laumluft sehr spitz zu Mit 8 cm Randdurchmesser zaumlhlt dieses Becherfragment zu den kleineren Vertretern D7 (Taf 6 112) ebenfalls aus Stratum 3 erinnert wieder an die Form von D9 und D11 Aller-dings ist die Lippe nicht verdickt sondern rund abgestrichen Am aumluszligeren oberen Rand ist eine leichte schwarz eingefaumlrbte Facettierung zu sehen Der bisher aus anderen Fundkomplexen in Ephesos als auguste-isch datierte Becher ist also bichrom Alle fuumlnf Typen treten in den Straten 2 und 3 auf D9 auch im ersten Stratum

Die Becher mit verengter Muumlndung machen 25 der Gefaumlszliggattung aus Sie kommen alle aus dem zwei-ten und dritten Stratum D4 (Taf 6 109) ist ein Becher mit gerader Wandung darauf folgt ein Absatz nach innen und die hohe rund abgestrichene Lippe laumluft vertikal Der Absatz wird durch Profilrillen betont M T Marabini-Moevs datiert diese Form in Cosa in die spaumltrepublikanische Zeit217 Bei D2 (Taf 6 107) ist der Gefaumlszligkoumlrper halbkugelig die Muumlndung ist jedoch nach innen gezogen Die Lippe ist innen leicht verdickt und biegt nach auszligen um In Tarent wird die dort seltene Form in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhun-derts v Chr datiert218 In ephesischen Kontexten tritt sie bisher erst im dritten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr auf 219 D10 (Taf 6 115) aumlhnelt D2 allerdings ist die Wandung viel schraumlger nach innen gestellt und die Lippe nach auszligen verdickt

Halbkugelige Becher sind in der Sondage B6 in Wohneinheit 7 des Hanghauses 2 in Ephesos am dritt-haumlufigsten vertreten Auch ihr Vorkommen beschraumlnkt sich auf die Straten 2 und 3 und es gibt nur einen Typ (D5 Taf 6 110) der von recht einfacher Form ist halbkugelig mit rund abgestrichener Lippe D5 existiert in ephesischen Fundkomplexen der Jahre 25 v ndash 25 n Chr220

Die Becher mit ausgestellter Lippe kommen mit 15 am seltensten vor Von den drei Typen sind D1 (Taf 6 106 Stratum 2) und D8 (Taf 6 113 Stratum 3) einander sehr aumlhnlich Bei beiden handelt es sich um die bei R Mericcedil als raquoBecher mit kleiner Lippelaquo beschriebenen Gefaumlszlige die von ihm in flavische Zeit datiert werden221 Allerdings befindet sich bei D1 auszligen ein kleiner Wulst an der Stelle des Umbruchs der bei D8 nicht existiert Dafuumlr ist D8 im Dekor der sog Thorn Ware verziert Vom letzten Typ D6 (Taf 6 111) aus Stratum 2 und 3 der ein hoher ovaler Becher mit ausgestellter Muumlndung und nach innen geschwungener Lippe ist sind zwar nur sehr kleine Fragmente erhalten jedoch lassen sich fuumlr die Ganzform gute Parallelen finden die vom spaumlten 1 Jahrhundert v Chr bis in die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert werden222

217 Marabini-Moevs 1973 Form XXXII Nr 163 Taf 15 218 Hempel 2000 Form 626b Nr 8 Auch fuumlr Cosa Marabini-Moevs 1973 Form VIII 219 Mericcedil 2002 K 342 ndash 345 (Atlante 127) Ladstaumltter 2005a K 156 K 327 220 Mericcedil 2002 K 385 Mitsopoulos-Leon 1991 K 18 221 Mericcedil 2002 74 222 Mericcedil 2002 K 359 (Atlante 178) Ladstaumltter 2005a K 159 ndash 162 f

150 Asuman laumltzer

292 Sonstige RandfragmenteVon anderen Gefaumlszligformen wie Schalen Skyphoi und Kruumlgen ist jeweils ein Randfragment erhalten Die Schale D13 aus Stratum 2 kennzeichnet eine eingeschnuumlrte Wandung Die Lippe ist innen verdickt Ver-gleichsbeispiele lassen sich sowohl in Ephesos223 als auch im Westen224 finden datiert werden sie von spaumltre-publikanisch bis tiberisch Der Skyphos D14 aus Stratum 1 faumlllt durch seine konische Form und spitze Lippe auf Durch eine Verdickung der Wand wird die Lippe sogar betont abgesetzt Der Henkelansatz scheint sehr tief am Gefaumlszlig zu beginnen Fuumlr den Skyphos der Fabric-Gruppe 1 sind keine Parallelen zu finden D15 ist ein kleiner Krug mit 64 cm im Randdurchmesser Die Muumlndung ist nach innen gewoumllbt und die Lippe spitz Eine Parallele aus dem Hanghaus 2 wird in das 1 ndash 3 Jahrhundert n Chr datiert225

293 BodenformenAufliegende flache Boumlden wie bei Typ D20 (Taf 7 125) sind in allen Straten vertreten allerdings kann dieser Typ ohne Wandung kaum als Datierungskriterium herangezogen werden Die Durchmesser rangieren zwischen 34 und 92 cm die augusteisch datierte Form ist relativ gebraumluchlich und laumlsst sich mehrfach nachweisen226 D18 und D21 (Taf 6 123 und 7 126) aumlhneln einander sehr Der Boden ist durch einen im Profil dreieckigen Ringfuszlig gekennzeichnet Beide Typen kommen in den Straten 1 ndash 3 vor D18 wird in das 1 Jahrhundert v Chr datiert D21 viel spaumlter in das 1 Jahrhundert n Chr D21 ist im Durchschnitt kleiner als D18 und wird zudem als rsaquoScheinfuszliglsaquo bezeichnet da er einen Absatz am Unterboden hat der ohne Funk-tion und nur durch die Fabrikation zu erklaumlren ist227 D19 (Taf 6 124) ist ein flacher abgerundeter Boden mit Profilierungen Seine Form findet eine Analogie in der Glanztonware die in das erste Viertel des 1 Jahr-hunderts v Chr ndash 25 n Chr datiert wird228 Das Einzelstuumlck D16 (Taf 6 121) aus Stratum 3 beschreibt eine besondere Form Es ist ein hoher nach innen gewoumllbter Standfuszlig der zur ersten Fabric-Gruppe gehoumlrt und einen Durchmesser von 68 cm hat Dieser Typ tritt im Westen schon um die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr auf und hat eine lange Laufzeit naumlmlich bis in das dritte Viertel des 1 Jahrhunderts n Chr

294 Barbotine-Dekor23 Wand- und 3 Bodenfragmente aus Stratum 4 konnten zu einer fast vollstaumlndigen Becherform rekonstruiert werden (D17 Kat 122 Abb 13) leider fehlt die Muumlndung Das Fa-bric aumlhnelt Gruppe 1 allerdings laufen die Farben Orange und Grau innen abwechselnd spiralenfoumlrmig zusammen Zudem sind im Scherben mit dem Mikroskop vulkanische Einschluumlsse sichtbar die nicht ephesischer Herkunft sein koumlnnen229 Der Becher hat eine hohe lang gezogene und ovale Form Sein Boden ist einfach abgerundet und liegt flach auf Kleine Tonperlen wurden aneinandergereiht in Form einer Girlande auf die Auszligenwandung aufgetragen sodass sie sich fast uumlber die gesamte Becherhoumlhe erstrecken nur die obere Randzone wurde ausgelassen Man kann da-von ausgehen dass dieser Becher ein fruumlhes Importstuumlck darstellt Anhand von Parallelen laumlsst er sich in den Zeit-raum zwischen 150 und 75 v Chr datieren230

223 Mericcedil 2002 K 382 (Atlante 2232 2405) Mitsopoulos-Leon 1991 K 18 224 Mayet 1980 Form 33 Marabini-Moevs 1973 Nr 142 Taf 13 225 Ladstaumltter 2005a K 538 226 Mitsopoulos-Leon 1991 K 3 Ladstaumltter 2005a K 170 K 178 Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 6 Taf 1 227 Conspectus 1990 153 228 Mericcedil 2002 K 462 Taf 38 vgl mit G15 229 Sauer 1995 passim 230 Marabini-Moevs Form I Nr 3 Taf 1 zur Form Ladstaumltter 2005a K 171 (dort ohne Dekor und augusteisch datiert)

13 Duumlnnwandiger Becher Kat 122 mit Barbotine-Dekor (D17)

151StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

295 Sog Thorn Ware Kommaregen-Dekor Graumltendekor oder Spachtelkeramik231

Schon die Vielfalt der Bezeichnungen zeigt dass sich die Forschung nicht einig ist wie man diese Verzie-rungsform benennen soll Meist wurden die Funde aus verschiedenen Regionen auch nicht als eine Gattung betrachtet trotz augenscheinlicher Parallelen

Fuumlr diesen Dekor wurden Tonstreifen vermutlich mit einem scharfen Gegenstand etwa einem Messer von un-ten nach oben vertikal auf das Gefaumlszlig aufgestrichen und ein weiteres Mal von der anderen Langseite nach oben gestri-chen sodass sich in der Mitte ein scharfer Grat bildete Sein oberes Ende steht etwas von der Gefaumlszligwandung ab und en-det in leichten Rundungen Die untere Partie ist grob mit der Wandung verstrichen (Abb 14)

Dieser Dekor wird ausschlieszliglich in der Fabric-Gruppe 1 verwendet Er tritt auf den oben beschriebenen Bechertypen D18 und D8 auf In Ephesos sind Parallelen aus dem Hang-haus 2 selbst232 aus der Basilika am Staatsmarkt und von der Tetragonos Agora233 bekannt Allerdings werden diese erst ab claudischer Zeit bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert Es gab aber durchaus eine weite Verbreitung in Kleinasien bereits waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr Eine Herkunft oder ein Produktionszentrum fuumlr die sog Thorn Ware kann mit jetzigen Forschungsstand nicht eruiert werden

210 WeiszliggrundigersaquoLagynos-Warelsaquo234

Die Weiszliggrundige Ware ist in spaumlthellenistischen Fundkomplexen des Mittelmeerraumes eine immer wieder auftretende Gattung235 jedoch ist ihr Aufkommen gegenuumlber anderen Waren meist geringer Die Ware be-wahrt ihren Traditionsreichtum ndash das Haften an wenigen Formen ndash der bis in die Klassik zuruumlckreicht Der Scherben ist hart gebrannt und feinporoumls seine Farbe ist meist roumltlich beige Mit bloszligem Auge sind Glim-merpartikel und weiszlige feine Einschluumlsse sichtbar Der leicht rosa- bis gelbweiszligliche Uumlberzug der auf die Auszligenseiten und die Randinnenseite dick aufgetragen wurde ist charakteristisch fuumlr diese Gattung wobei sich jedoch verschiedene Qualitaumlten feststellen lassen236 Meist ist der Uumlberzug matt bis matt glaumlnzend bei wenigen Beispielen wurde er dicker und kompakter aufgetragen Manchmal wurde die Oberflaumlche leicht ge-glaumlttet sodass der Uumlberzug gelegentlich glaumlnzt ndash bei dem hier vorliegenden Fundmaterial eher die Ausnah-me In den meisten Faumlllen wurde der Tonschlicker zu duumlnn aufgetragen wodurch er kreidig wirkt und sich gut abreiben laumlsst was vor allem im unteren Gefaumlszligteil zu beobachten ist Der Standring wurde haumlufig kom-plett ausgespart und tonfarben belassen Der Dekor wurde noch vor dem Brand aufgetragen237 Bauch- und Schulterbereich sind meist kompakter uumlberzogen auf ihnen befinden sich haumlufig orangerote bis braumlunliche Dekore Die Gefaumlszligformen und besonders die Umbruumlche wie z B die kantige Schulter oder die verdickte Lippe am Ende des roumlhrenfoumlrmigen langen Halses bei der Lagynos werden durch umlaufende Baumlnder deutlich betont Im Allgemeinen sind diese Gefaumlszlige mit vegetabilen oder ornamentalen Dekorformen uumlber-saumlt Beim pflanzlichen Dekor herrschen Blattmotive oder Ranken vor der ornamentale Dekor bedient sich Baumlnder in den verschiedensten Formen und Groumlszligen sowie einiger Punktverzierungsarten Leider sind signi-fikante Stuumlcke nur sehr fragmentarisch erhalten und eine groszligflaumlchige Rekonstruktion daher nicht moumlglich

231 Die Dekorart erhielt in der Forschung sehr unterschiedliche Namen K Warner Slane nennt sie Thorn Ware S G Schmid waumlhlt die illustrative Bezeichnung Kommaregen-Dekor V Mitsopoulos-Leon nennt sie Graumltchendekor waumlhrend S Japp Spachtelkeramik dazu sagen moumlchte Im Folgenden soll der Terminus rsaquoThorn Warelsaquo benutzt werden

232 Ladstaumltter 2005a K 164 233 Mitsopoulos-Leon 1991 132 Gassner 1997 155 234 Dieser Ausdruck ist auf die am haumlufigsten benutzte Gefaumlszligform in dieser Gattung die Lagynos eine einhenkelige Kanne oder ein

Krug mit bikonischem oder sphaumlrischem Bauch zuruumlckzufuumlhren 235 Vgl dazu Rogl 2007 passim 236 Lediglich zwei Beispiele weisen einen glaumlnzenden Uumlberzug auf 237 Dereboylu 2001 21

14 Thorn-Ware Bodenfragment Inv 99649 B16 Form wie D18 (Kat 123)

152 Asuman laumltzer

jedoch lassen sich fuumlr den Dekor Parallelen aus Ephesos he-ranziehen238 Eine inhaltliche Verbindung des Dekors mit dem Verwendungszweck der Gefaumlszlige scheint gegeben zumal diony-sische Motive benutzt wurden239 Auf dem Fragment Kat 137 aus Stratum 2 ist ein figuumlrliches Motiv zu sehen (Abb 15) Das rechte Auge und die rechte obere Kopfhaumllfte bis zum Ohr sind vorhanden Es handelt sich um einen Mann mit kurzem gelocktem Haar und einem Kranz aus Weinblaumlttern darin wahrscheinlich der Gott Dionysos240

Aufgrund der schlechten Haftung des Uumlberzugs geht R Zahn davon aus dass diese Gefaumlszlige nicht taumlglich gebraucht wurden Eher sieht er sie in einem festlichen Kontext241 da es sich bei den Lagynoi242 um Kruumlge mit breiten und flachen Schultern langem engem Hals sowie bikonischem Koumlrper

handelt die man zum Ausschenken von Wein benuumltzte Sie haben lange vertikale Henkel die knapp unter der Lippe ansetzen bis auf die Schulter laufen und sich im Querschnitt langoval oder rechteckig mit abge-rundeten Ecken darstellen Farblich gesehen sind die Henkel recht schlicht gehalten d h weiszliggrundig Ihre Verzierung ist eine Tordierung243 Drei Rand- (L1 L3 und L4 Taf 7 127 129 130) und zwei Bodenformen (L6 und L5 Taf 7 131 132) konnten sicher zu den Kruumlgen gezaumlhlt werden wobei L1 und L3 zu den ein-henkligen Kruumlgen gehoumlren L1 entspricht dem mehrmals uumlberlieferten Typ mit langer runder Lippe die durch einen Knick bei dem sich das Gefaumlszlig nach auszligen verbreitert vom Hals abgesetzt wird Dadurch erhaumllt die Muumlndung im Profil eine S-Form Die Lippenwandung steht leicht schraumlg nach innen die Lippe selber ist rund und schmal wie die Wandung selbst Der Muumlndungsdurchmesser betraumlgt 34 cm L3 hingegen hat eine sehr enge Muumlndung die Lippe ist nur in Ansaumltzen vorhanden Wandung und Henkel sind recht dick Fuumlr L3 konnte kein Vergleich innerhalb der Gattung gefunden werden L4 hat einen sehr charakteristischen Rand Die Muumlndung ist weit ausgestellt sodass der Rand nach auszligen schwingen und uumlberhaumlngen kann Die Form wird von R Mericcedil als raquozweihenkeliger Kruglaquo bezeichnet

Bei den Bodenfragmenten koumlnnen zwei Typen unterschieden werden Beide stehen auf einem niedrigen Standring und beide sehen im Querschnitt eckig aus Bei Typ L6 geht der Koumlrper in eine bauchige oder bir-nenaumlhnliche Form uumlber die sowohl in Ephesos als auch auszligerhalb gebraumluchlich ist und fuumlr die sich reichlich Parallelen finden lassen244 Die Wandung von Typ L5 biegt nach dem Standring nach auszligen sodass seine Form hoch und oval und nicht kugelig oder bauchig werden kann Eine vergleichbare hohe Lagynos stammt aus Tarent und wird in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr datiert245

Zur Weiszliggrundigen Ware gehoumlren neben den Lagynoi (ein- oder zweihenkelig) noch Thymiaterien Be-cher Schalen und Teller Daraus ergibt sich eine Vielzahl verschiedener Gefaumlszligformen die sich zu einem Service zusammenstellen laumlsst Von den Schalen oder Tellern ist Typ L9 (Taf 7 135) aus Stratum 2 zu nennen von dem fuumlnf Fragmente erhalten sind Es handelt sich um ein flaches weit ausladendes Gefaumlszlig mit einem groumlszligeren Randdurchmesser (21 cm) Der Rand ist nach einem kleinen Absatz an der aumluszligeren Lippe uumlberhaumlngend was sowohl auf eine flache Schale als auch auf einen Teller deuten koumlnnte Ferner sind

238 Dereboylu 2001 Taf 10 11 ndash 25 11 26 ndash 33 Mitsopoulos-Leon 1991 Taf 89 239 R Zahn verweist auf den Gebrauch bacchischer Verzierungselemente z B Girlanden aber auch Syrinx Harfe Lagobolon Drei-

zack mit Taumlnien Voumlgel und Delphine Zahn 1904 399 V Mitsopoulos-Leon erweitert dies um Efeu und Lorbeer Mitsopoulos-Leon 1991 75 mit Anm 376 Zusaumltzlich sind bei G Leroux zwei Inschriften auf Gefaumlszligen erhalten die einen bacchischen Bezug nahelegen Leroux 1913 73

240 Eine Aumlhnlichkeit in der Haar- Kranz- und Augengestaltung ist zum Dionysos Fufluns auf einem Stamnos zu erkennen LIMC III 1 (1986) 534 E b 37 Taf 422 s v DionysosFufluns (M Cristofani)

241 Zahn 1904 399 242 Zur Herstellungstechnik der Lagynoi s Dereboylu 2001 22 243 Zwei Tonwuumlrste werden umeinander gedreht Dann setzt man sie auf Lippe und Schulter und verstreicht die Enden mit dem Ge-

faumlszlig 244 Fuumlr Ephesos Dereboylu 2001 1a Kat 1 ndash 29 Mitsopoulos-Leon 1991 75 ndash 77 Gassner 1997 69 f Kat 206 Mericcedil 2002 34 ndash 39

Fuumlr Knidos Mandel u a 1996 61 f Fuumlr Priene Zahn 1904 399 f Huumlbner 2000 161 ndash 173 245 Hempel 2000 430 432

15 Lagynos Kat 137 mit dem Teil eines Gesichtes auf Weiszliggrundiger Ware (Dionysos)

153StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

ein Rand- und zwei Wandfragmente von einem Gefaumlszlig (Typ L2 Taf 7 128) erhalten welches einen Rand-durchmesser von 10 cm aufweist Da dies fuumlr eine Lagynosmuumlndung zu groszlig ist kann es sich nur um einen Becher handeln Die Lippe ist rund und leicht nach auszligen gebogen E Dereboylu fuumlhrt unter dem Punkt raquogeschlossene Gefaumlszligelaquo ein passendes Vergleichsbeispiel an geht aber nicht naumlher auf dessen Form ein246 In derselben Gruppe ist das Bodenfragment L7 (Taf 7 133) aufgefuumlhrt bei dem es sich um einen etwas houmlheren aber auch im Randdurchmesser kleinen (6 cm) schlauchfoumlrmigen Ringfuszlig handelt Die Wandung ist relativ duumlnn Des Weiteren konnten Fragmente von Thymiaterien wie z B vom Bodentyp L8 (Taf 7 134) oder von dem Deckelknauftyp L10 (Taf 7 136) aufgenommen werden L8 stammt aus dem obersten Stratum ein Vergleichsbeispiel wird von R Mericcedil als der raquospaumltere Typlaquo beschrieben und in fruumlhflavische Zeit datiert247

Die im Scherben enthaltenen Glimmerpartikel wuumlrden fuumlr eine lokale Produktion sprechen jedoch konn-te keine konkrete Produktionsstaumltte eruiert werden248 Es wird eine ionische Herkunft mit den Reliefbechern gleichem distributivem Handelsweg in die Mittelmeerregionen postuliert249

211 Sonstige ImporteBei den Importen laumlsst sich eine groszlige Gruppe pergamenischer Ware feststellen Zwei Fragmente stammen aus Knidos ein weiteres konnte nicht sicher bestimmt werden Die als pergamenisch gesicherten Typen zaumlhlen farblich zu der von C Meyer-Schlichtmann definierten Tongruppe 3 welche den Hauptanteil der pergamenischen Sigillata stellt und die er vom letzten Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr bis in die Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr ansetzt250

Im obersten Stratum der Sondage B6 ist die groumlszligte Vielfalt an Formen aufgetreten zwei Schalen drei Skyphoi zwei Becher und ein Krug Die Schalen I6 und I7 (Taf 7 144 145) sind in ihrer Randgestaltung sehr unterschiedlich Die Lippe vom Typ I6 der nur einmal in Stratum 1 belegt ist schwingt weit nach auszligen unterhalb der Lippe befinden sich zwei Einkehlungen Parallelen sind in pergamenischen Kontexten vom zweiten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr zu finden251 I7 ist eine hohe Schale mit leicht schraumlg nach auszligen gestellter Wandung Die Lippe ist eingekehlt verdickt sich auszligen und schlieszligt vertikal ab Vier Fragmente die nicht zum selben Gefaumlszlig gehoumlren stammen aus den Straten 1 und 2 Datiert wurde die Form von C Meyer-Schlichtmann zwischen der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum ersten Viertel des 2 Jahrhunderts n Chr252 Die drei Skyphosformen I1 I2 und I5 (Taf 7 138 139 143) passen zu dem Schema der pergamenischen Trinkgefaumlszlige Die Fuumlszlige sind breit jedoch nicht so hoch253 und werden daruumlber hinaus durch mehrfache Profilierungen gekennzeichnet Bei I1 aus den Straten 1 und 3 handelt es sich um die in Pergamon gebraumluchliche Skyphosform S 8254 Der gleiche Fuszlig ist bei J W Hayes als Atlante 24 angefuumlhrt und wird von ihm zwischen das letzte Viertel des 2 Jahrhunderts v Chr und die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr datiert255 I2 ist eine langlebigere Form und wird von der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr bis zum Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr datiert256 Fuumlr I5 dessen Rand innen hochgezogen wurde lieszligen sich keine passenden Vergleiche finden Die Becher I10 und I11 (Taf 8 148 149) haben eine gerade Wandung und eine rund abgestrichene Lippe die bei I10 jedoch leicht nach innen bei I11 hingegen nach auszligen geschwungen ist Eine Herkunft aus Pergamon ist aufgrund des Fabrics und des Uumlberzugs sehr wahrscheinlich direkte Parallelen konnten aber nicht gefunden werden Die einzige Krugform in Stratum 1 ist I13 (Taf 8 151) dessen an der Innenseite facettierte Lippe ebenfalls nach auszligen

246 Dereboylu 2001 25 f 1c Kat 6 Taf 12 42 247 Mericcedil 2002 36 K 90 Taf 10 248 Es werden mindestens ein aber auch mehrere Zentren in Kleinasien vermutet Entgegen E Dereboylu ist allerdings von einer

Produktion in Ephesos auszugehen vgl Dereboylu 2001 28 249 Ionien Griechenland und seine Inseln Alexandria Westitalien Spanien Karthago und das tunesische Uzita s dazu Neuru 1991

13 Hayes 1991a 20 Dereboylu 2001 22 250 Meyer-Schlichtmann 1988 13 f 251 Meyer-Schlichtmann 1988 N 37 Kat 179 Taf 13 ebenso B 7 Kat 65 Taf 9 252 Meyer-Schlichtmann 1988 Form Suuml 5 Kat 337 Taf 20 253 Meyer-Schlichtmann 1988 63 254 Meyer-Schlichtmann 1988 S 8 Kat 30 Taf 29 255 Hayes 1985 24 Taf 12 19 256 Meyer-Schlichtmann 1988 S 1 Taf 7 Abb 1

154 Asuman laumltzer

geschwungen ist darunter befindet sich eine Rille Entsprechungen finden sich vom 1 Jahrhundert v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr257

In Stratum 2 sind zusaumltzlich zu den schon besprochenen Typen I7 und I10 die Schalenform I8 (Taf 8 146) die Skyphosform I2 A (Taf 7 140) und die einzige pergamenische Tellerform I14 (Taf 8 152) vertre-ten I8 ist eine tiefe Schale mit ausgestellter gerader Wandung und runder Lippe Die Form wird in Perga-mon grob von der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert258 Analogien in ESA lassen sich in Tarsus Samaria Sebaste und Athen finden259 Bei der in Stratum 2 einmalig auftretenden Skyphosform handelt es sich um einen profilierten Standfuszlig wie er schon von I2 bekannt ist und weswegen er auch hier als Variante aufgefasst wurde I2 A entspricht der pergamenischen Sigillataform S 2 und datiert zwischen dem Ende des 2 Jahrhunderts v Chr und dem Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr260 Der Teller I14 mit Steilrand und runder Lippe ist ab dem Ende des 2Anfang des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum An-fang des 1 Jahrhunderts n Chr vorzufinden Mehrere Parallelen und Analogien in Sigillata zeigen dass die Form ausgesprochen beliebt war261

Ein fruumlher Import ist durch die drei Skyphosformen I1 I3 und I4 (Taf 7 138 141 142) die in Perga-mon eine beliebte Trinkgefaumlszligform darstellen in Stratum 3 belegt Auf dem Skyphos Typ I3 mit geradem Rand und verdickter Innenlippe ist ein Efeurelief appliziert262 Die etwa fuumlnf bis sieben Appliken wurden aus Negativ-Matrizen entnommen und vor dem Auftrag der Engobe mit etwas Schlicker kettenartig auf die Gefaumlszlige aufgeklebt263 Efeustraumluszligchen sind das haumlufigste Blattmotiv welches die Toumlpfer versuchten zumin-dest proportional naturnah zu fertigen264 Die typologische Entwicklung der Gefaumlszligform wird von C Meyer-Schlichtmann sehr eng datiert Er geht davon aus dass sie etwa im zweiten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr importiert und angepasst worden sei und in dieser Art bis zum beginnenden 1 Jahrhundert n Chr produziert wurde265 Typ I4 ein Skyphos mit gerader schraumlg nach auszligen gestellter Muumlndung wird spaumlter am Ende des 1 Jahrhunderts v Chr angesetzt Die bisher gefundenen Exemplare in Pergamon und auch Tarsos sind im unteren Drittel mit Sand beworfen ndash ein Dekor der sich erst im spaumlten 1 Jahrhundert v Chr entwickelte266 Als letzte und fruumlheste pergamenische Form in unserem Fundkomplex ist die Schale I9 aus Stratum 4 zu nennen Die duumlnnwandige Schale hat einen ausladenden Rand und eine runde Lippe O Bounegru identifiziert die rsaquoLokalpergamenischelsaquo Ware oder auch rsaquoPergamenische Sigillatalsaquo als die bisher bekannte rsaquoCcedilandarlı Warelsaquo Er vermutet dass die Ware von Ccedilandarlı aus in die gesamte aumlgaumlische Welt und das nordoumlstliche Pontusgebiet exportiert wurde267

Die Herkunft der Typen I12 und I15 konnte nicht eindeutig bestimmt werden I12 aus Stratum 2 ist ein halbkugeliger Becher mit leicht eingezogener spitzer Lippe Das Fabric ist hart und feinporoumls Feiner Glimmer sowie feine rote Partikel und Quarzeinschluumlsse lassen sich mit freiem Auge erkennen Der flaumlchig aufgetragene Uumlberzug ist schwarzgrau und wirkt matt I15 aus Stratum 3 ist ein groumlszligeres Fragment mit Henkel Die Form eines einhenkeligen Kruges mit gerader Wand und stark umbiegender Lippe ist daraus abzuleiten268 Der Henkel ist in der Mitte laumlnglich eingekehlt und wird an einer Stelle von einem Band um-schlossen Unter dem Henkel verlaumluft eine Roulettierung die von je zwei Profilrillen flankiert wird Das Fabric ist wie bei I12 graumlulich jedoch feiner in seiner Poroumlsitaumlt Es konnten nur feine weiszlige Partikel fest-gestellt werden Die Engobe ist blaugrau und glaumlnzt Sowohl I12 als auch I15 koumlnnten aufgrund des Fabrics und des Uumlberzugs aus dem knidischen Raum stammen passende Vergleichsbeispiele konnten bisher aber nicht eruiert werden

257 Meyer-Schlichtmann 1988 Kr 2 Kat 382 Taf 33 258 Zelle 1997 Abb 16 182 Meyer-Schlichtmann 1988 N 24 Taf 31 Abb 153 154 259 Meyer-Schlichtmann 1988 104 260 Meyer-Schlichtmann 1988 64 S 2 261 Meyer-Schlichtmann 1988 T 2 Taf 16 Abb 248 Weiterhin belegt in Tarsos Hama Antiochia Samaria Sebaste Athen Korinth

(in ESA) Stobi (lokal) und auf dem Magdalensberg (in TS) 262 Meyer-Schlichtmann 1988 65 S 3 Kat 12 ndash 14 Taf 7 29 263 Zur Technik Huumlbner 1993 33 264 Huumlbner 1993 64 ndash 68 265 Meyer-Schlichtmann 1988 65 S 3 Kat 12 ndash 14 Taf 7 29 266 C Meyer-Schlichtmann kennt kein Beispiel ohne Sandbewurf Meyer-Schlichtmann 1988 66 S 5b Kat 18 Taf 8 267 Bounegru 1996 106 268 Freundliche Mitteilung G Dikbaş

155StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Einzig das Wandstuumlck Typ I16 kann dem knidischen Herkunftsraum sicher zugerechnet werden Das Fabric ist beigegrau und hart gebrannt Der nur partiell aufgetragene Uumlberzug ist schwarzbraun und matt Anhand dieses Wandstuumlcks laumlsst sich keine gesicherte Form feststellen jedoch sind die Dickwandigkeit und Woumllbung der Scherbe auffallend Eine Profilierung die von der Engobe ausgespart worden ist deutet auf einen Fuszligbereich mit Standring Da Kerben als vegetabiles Blattmotiv eingeschnitten wurden laumlsst dies auf einen halbkugeligen Becher mit Kerbdekor schlieszligen wie er fuumlr Knidos belegt ist269

212 LampenDie Lampen des Fundkomplexes wurden bis auf ein Exemplar typischerweise in Matrizen hergestellt270 Drei Fragmente aus Stratum 1 und zwei aus Stratum 2 zeigen nicht den uumlblichen schwarz bis schwarzblau-grauen Uumlberzug sondern sind tongrundig oder roumltlich (fleckig) Es kann sich entweder um ein rsaquoExperimentlsaquo eine mit Absicht oxidierende Brennung handeln271 oder der Farbgebung koumlnnte ein Nach- bzw Fehlbrand zugrunde liegen272

Ephesische Lampen stehen den Reliefbechern in der Dekorierung in nichts nach Die mannigfaltigen Kombinationsmoumlglichkeiten von Motivelementen sind aufgrund der Verwendung von Einzelstempeln un-erschoumlpflich wodurch es aber leider auch schwerfaumlllt einzelne Werkstaumltten zu unterscheiden Zusaumltzlich muss davon ausgegangen werden dass die Ateliers Einzelstempel untereinander tauschten um noch mehr Dekorvielfalt zu erhalten273 Konkrete Werkstatthinweise liefern daher allein die Toumlpfersignaturen und Mo-nogramme auf den Bodenunterseiten der Lampe Im vorliegenden Fundkomplex kommt die Signatur des Toumlpfers Philon274 vor die schon von den Reliefbechern bekannt ist Weiterhin konnte ein Monogramm des Archetimos () eruiert werden Dieser Toumlpfer wirkte vom Ende des 2 bis in das 1 Jahrhundert v Chr in Ephesos und veraumluszligerte seine Ware u a nach Priene275

Die Verzierung der Lampen laumlsst sich wie bei den Reliefbechern in vegetabilen ornamentalen und figuumlrlichen Dekor trennen Die Unter-schiedlichkeit in der Ausarbeitung der einzelnen Dekorelemente doku-mentiert dass fuumlr Lampenmodel und Reliefbecher andere Punzen benutzt wurden Der vegetabile Dekor zeigt Blaumltter- Langblatt- Palmetten- und Rosettenmotive die aber nicht so lebendig gestaltet sind wie bei den Re-liefbechern sondern eher schematisch ausgearbeitet wurden Beim or-namentalen Dekor bediente man sich anderer Elemente wie Zapfen S-Spiralen Punktreihen oder Rauten Einige Lampen tragen auf dem Hals auch Darstellungen von Gefaumlszligen stilisierten Bukranien und Masken

Es wurden in den vier Straten insgesamt 100 Lampenfragmente (Wandstuumlcke Schnauzen Diskusfragmente) gefunden von denen 76 verziert waren In Stratum 1 sind sechs von fuumlnfzehn verzierten Frag-menten mit vegetabilem Dekor (Pinienzapfen Zungenblaumltter Palmetten Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Lotus Farn und abwechselnde Blattarten) belegt Demgegenuumlber stehen fuumlnf ornamentale Verzierungen die Kringel Punktreihen Strahlen Noppen Rauten Wellen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) und ein ionisches Kyma-tion zeigen Zwei Appliken mit der Darstellung von Juumlnglingskoumlpfen sind zu den figuumlrlichen Motiven zu zaumlhlen (Kat 169 Abb 16) Acht Fragmente tragen keinen Dekor

In Stratum 2 verlagert sich der Schwerpunkt hin zum ornamentalen Dekor (14 von 21 verzierten Frag-menten) Bevorzugt werden vor allem Punktverzierungen Perl- und Eierstaumlbe Rauten Noppen Spiralen und liegende-S Dekore Acht Fragmente zeigen vier- und sechsblaumlttrige Rosetten Zungenblaumltter z T mit Punktreihen kombiniert Ranken spitze Blaumltter mit Punkten dazwischen und Palmetten Zwei Beispiele

269 Rogl 2007 185 270 Zur genauen Technik s Scheibler 1976 133 ndash 139 271 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter 272 Muumlndliche Mitteilung C Houmlpken 273 Giuliani 2001 46 Giuliani 2007 178 274 Rogl 2001c 144 Laumonier 1977 RB 9340 4620 275 Giuliani 2004 153 Abb 3 a 6 mit weiterfuumlhrender Literatur

16 Lampenfragment Kat 169 mit Juumlnglingskopf

156 Asuman laumltzer

17 Lagynos auf dem Schnauzengang der Lampe Kat 156

18 a Lampenfragment Kat 167 mit Theatermaske

18 b Lampenfragment Kat 168 mit Ranke und Bein eines Eroten

19 Dreiecksmuster auf rechteckigen Lampenfragmenten Kat 166

20 a b Fragment der Stocklampe Kat 170 Seitenansicht und Aufsicht

157StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

zeigen eine Lagynos-Darstellung auf dem Schnauzengang (Kat 156 Abb 17) zehn Fragmente sind unver-ziert

In Stratum 3 wird der Anteil an Lampenfragmenten geringer Von zehn verzierten Beispielen besitzen vier vegetabilen Dekor wie Palmetten Lilien Blumen und Efeublaumltter Das Ornamentale besteht aus den uumlblichen Punktverzierungen Rauten Flechtbaumlndern Maumlandern (rsaquoLaufender Hundlsaquo) sowie dem stehenden S-Dekor Der figuumlrliche Dekor ist eher auszligergewoumlhnlich so finden sich eine Theatermaske und das rechte Bein eines Eroten neben einer Ranke (Kat 167 168 Abb 18 a b) Zusaumltzlich wurden vier unverzierte Frag-mente gezaumlhlt

Aus Stratum 4 sind fuumlnf dekorierte Fragmente geborgen worden die vornehmlich vegetabilen Dekor wie achtblaumlttrige Rosetten Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden und Zungenblaumltter zeigen Auf dem Fragment einer Lampe in rechteckiger Form ist ein Dreiecksmuster zu sehen (Kat 166 Abb 19) ein weiteres Fragment zeigt zusaumltzlich zum vegetabilen Dekor eine stilisierte Bukranie auf dem Schnauzengang (Taf 9 159)

Ein erstes Aufkommen der Lampen ist in Ephesos fuumlr die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr belegt276 Vor allem um das Ende des 2 bis zum 1 Jahrhundert v Chr haben sie sich in das Toumlpferrepertoire integriert277 Entgegen J Bouzek konnte die Produktion nicht um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr enden278 sondern muss aufgrund der hohen Fundzahl in fruumlhkaiserzeitlichen Kontexten zumindest in Ephesos in die erste Haumllfte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert werden279

Zu den auf der Scheibe gedrehten Lampen zaumlhlt das Fragment einer Stocklampe (Kat 170 Abb 20 a b) Da solche Lampen bedingt durch ihre Konstruktion meist nur fragmentarisch erhalten sind ist eine genaue typologische Zuweisung schwierig Das vorliegende Beispiel entspricht im Profil der Form L61 der Basi-likafunde deren Parallele aus Athen in das 4 Jahrhundert v Chr datiert wird280 jedoch sind Fabric und Uumlberzug in der Machart der spaumlthellenistischen rsaquoEphesos-Lampenlsaquo gestaltet

213 Toumlnerne WebgewichteEs wurden insgesamt zehn toumlnerne Webgewichte geborgen von denen neun linsenfoumlrmig sind und nur ein einziges zylinderfoumlrmig ist Das zylinderfoumlrmige Gewicht ist 79 cm hoch und besitzt ein Aufhaumlngeloch Die runden Gewichte haben einen Randdurchmesser zwischen 27 und 65 cm Sie besitzen jeweils zwei durchge-hende Loumlcher fuumlr die Aufhaumlngung die im oberen Teil platziert werden Drei Webgewichte sind definitiv und zwei moumlglicherweise mit einem Gemmenring gestempelt281 Die Stempelungen wurden unterhalb der Aufhaumln-geloumlcher und zwar in der Mitte der Oberflaumlche angesetzt Leider sind sie sehr verwaschen was auf eine lange Benutzungsphase hinweist282 und ein etwaiges Motiv nicht mehr deutlich erkennen laumlsst283 Die Produktion der Webgewichte ist lokal das Fabric weist die fuumlr Ephesos typische Tonzusammensetzung auf

214 TerrakottenEs wurden Fragmente von sieben verschiedenen Terrakotten geborgen284 Das Bein eines Eroten erhalten vom Gluteus bis zum Fuszliggelenk mit weiszliger und orangefarbener Bemalung kommt aus Stratum 3285 Zudem gibt es eine hohe viereckige Basis mit weiszligbemalten Zehen eines (maumlnnlichen) rechten Fuszliges286 Das dritte Fragment ist ein weiblicher Kopf mit einer Krone oder einem Diadem (Ceres) Die Haare sind in der Mitte der Stirn gescheitelt und in gerollten Straumlhnen am Hinterkopf befestigt (rsaquoMelonenfrisurlsaquo) An der linken Schlaumlfe ist eine gelockte Straumlhne im Ansatz erhalten

276 Giuliani 2003 passim Giuliani 2007 173 (3 Viertel 2 Jh v Chr) 277 Gassner 1997 193 278 J Bouzek setzt das Ende der Lampen in das 2 Drittel Das wuumlrde bedeuten dass die Lampen lediglich drei bis vier Dekaden ge-

handelt worden waumlren 279 Gassner 1997 193 mit Anm 313 Ladstaumltter 2005a 235 Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 83 Giuliani 2007 176 280 Mitsopoulos-Leon 2007 73 Taf 21 281 Stempelungen wurden durch Gemmenringe aber auch Metallringe und Muumlnzen angebracht 282 Auch die geringe Anzahl an Webgewichtfunden laumlsst vermuten dass sie uumlber lange Zeit benutzt wurden Fuumlr jeden Webstuhl wer-

den ca 65 ndash 70 Gewichte verschiedener Groumlszligen veranschlagt 283 Zur Motivauswahl s Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Taf 34 ndash 38 284 Zu Werkstaumltten s Lang-Auinger 2007 125 126 zur Herstellung Lang-Auinger 2003 209 ndash 212 285 Lang-Auinger 2007 136 ndash 138 bes TK 24 Taf 42 286 Vgl Lang-Auinger 2007 162 TK 99 Taf 53

158 Asuman laumltzer

Aus Stratum 2 stammen zwei Entenkoumlpfe Sie sind flach weiszlig bemalt die Augen wurden extra aufge-setzt (Taf 10 180) Fuumlr die Enten lieszligen sich keine Parallelen in den Hanghaumlusern oder der Basilika finden Ebenfalls aus Stratum 2 ist ein Fragment mit lockigem Kopfhaar und Blaumltterkranz erhalten (Dionysos) ein weiteres Fragment ist undefinierbar Eine Produktion der Stuumlcke in Ephesos ist wahrscheinlich Augrund des starken Fragmentierunsgzustandes sind genauere Datierungen aber nicht moumlglich

3 Sonstige Kleinfunde

31 GlasZwei Fragmente zaumlhlen zu Glasgefaumlszligen Das milchig weiszlige Randstuumlck gehoumlrt zu einer konischen Schale mit 12 cm im Randdurchmesser (Taf 10 185)287 Die weit ausgestellte Lippe ist gerundet und auszligen profiliert Das zweite Fragment ist ein stark korrodiertes Wandstuumlck mit braumlunlicher Farbe Beide Fragmente zeichnen sich durch ihre Dickwandigkeit und feine Schliffrillen im Innern aus weshalb man sie als geformte Schalen identifizieren kann288 Zudem wurden drei Glassteine von Ringfassungen inventarisiert Zwei Ringsteine aus Stratum 3 sind ovalfoumlrmig auf einer Seite flach und auf der anderen gewoumllbt Bei einem Ring (Kat 187 Abb 21 a b) ist die eiserne Fassung in einem stark korrodierten Zustand erhalten Der Ring zeigt eine Darstellung eines groumlszligeren Tieres (Kuh Hirsch) Ein hellgruumlner Ringstein aus Stratum 1 besitzt die gleiche Form wie die anderen zwei Beispiele hat jedoch braumlunliche Flecken

32 BeinobjekteEs wurden drei Objekte aus Bein geborgen eine Beinperle bei der es sich um einen Spinnwirtel handeln kann289 ein profiliertes Beinobjekt mit einer Bruchstelle an dem etwas Roumlhrenfoumlrmiges angesetzt gewesen sein musste und eine dicke kurze Haarnadel (Taf 10 189)290

33 MetallIm Stratum 4 wurde ein Henkel aus Silber gefunden der Teil eines Skyphos war Der vertikale Henkel ist nicht geschlossen und an seiner oberen Auflageflaumlche (rsaquoDaumenplattelsaquo) mit Voluten verziert (Abb 22 a b)

287 Czurda-Ruth 2007 Taf 1 2 288 Czurda-Ruth 2007 24 289 Trinkl 2003 323 T 20 Taf 153 290 Zum Gebrauch der Haarnadeln s Jilek 2003 259

21 a b Ring Kat 193 mit Gemmenstein Seitenansicht und Aufsicht

159StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Solche Skyphoshenkel sind aus dem Hellenismus bekannt keramische Analogien finden sich beispielsweise in Pergamon291

Als weiteres Metallobjekt ist ein pyramidales Bleigewicht mit rechteckiger Grundflaumlche erhalten (Taf 10 171) das oben zwei Aufhaumlngeloumlcher aufweist292 An der Unterseite laumlsst sich moumlglicherweise eine Abbil-dung vermuten die jedoch aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes nicht interpretiert werden kann

34 WandmalereiIm Fundkomplex wurden kleinste Fragmente von Wandmalerei gefunden die zwischen 14 und 55 cm groszlig sind Es handelt sich dabei um Stuckplatten die sich besonders durch ihren kompakten hellen Moumlrtel und die geglaumlttete Oberflaumlche auszeichnen293 Nach einer stichprobenartigen Sichtung des Materials wurden sie von B Tober durchweg in die spaumlthellenistische Periode datiert Die Fragmente werden durch ihre Farben (lindgruumln weiszlig schwarz gelb rosa) und besonders durch ihre Kanten charakterisiert Sie gehoumlren dem rsaquoOumlstlichen Ersten Stillsaquo an294

Analyse

Die Auswertung der Stratigraphie laumlsst erkennen dass die vier Straten einen geschlossenen und nicht vom kaiserzeitlichen Bodenhorizont gestoumlrten Komplex bilden Fuumlr die grobe Datierung werden die Muumlnzfunde fuumlr die allerdings eine lange Laufzeit vorausgesetzt werden muss herangezogen Das erhaltene keramische Material liefert zwar konkretere aber eben nur relativchronologische Indikatoren durch welche der Fund-komplex in den Spaumlthellenismus datiert werden kann295 Letztmoumlglicher Zeitpunkt fuumlr die Datierung ist die Errichtung des Hanghauses 2 in augusteisch-tiberischer Zeit Als grobe Eckdaten fuumlr die vier Straten dient also der Zeitraum zwischen 150 v Chr bis zum ersten Viertel des 1 Jahrhunderts n Chr (Abb 23)

291 Huumlbner 1993 Taf 6 Nr 47 292 In Ton Trinkl 2003 T 11 T 19 Taf 152 293 Vergleichsmaterial ist in naumlchster Naumlhe im Nordumgang des Peristylhofs 31a bei den Grabungen des Jahres 2004 zutage gekom-

men Ladstaumltter 2005c 269 Abb 28 294 Vgl dazu Ladstaumltter 2005c 247 ndash 276 Zimmermann u a (in Druck) 295 Beispielsweise ist das Aufkommen von Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug und Sigillata in den fruumlhsten Schichten ein Indikator

dafuumlr

22 a b Silberner Skyphoshenkel Kat 192 Aufsicht und Seitenansicht

160 Asuman laumltzerD

ie L

aufz

eit

der

einz

elne

n T

ypen

in S

trat

um 4

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

G1

G2

G3

G4

G6

G7

G10

G10

A

G11

G12

G16

G17

G18

G19

G20

G21

G24

G26

G27

G28

W1

GW

5

GW

7

R1

R2

R3

R7

R8

R9

D17

I9

161StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Die

Lau

fzei

t de

r ei

nzel

nen

Typ

en in

Str

atum

3

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

Atl

34

Atl

13

Atl

16

Atl

29

FE2

FE4

FE5

G1

G2

G5

G7

G9

G10

G10

B

G11

G14

G18

G19

G21

G22

G23

G24

G25

G26

G27

G28

W3

W4

W5

G 3

0

G36

162 Asuman laumltzer20

0 v

Chr

17

5 v

Chr

15

0 v

Chr

12

5 v

Chr

10

0 v

Chr

75

v C

hr

50 v

Chr

25

v C

hr

025

n C

hr

50 n

Chr

75

n C

hr

100

n C

hr

GW

3

GW

5

GW

6

GW

7

GW

9

GW

10

GW

13

R1

R2

R3

R4

R5

R7

R8

T3

T4

D3

D4

D5

D6

D7

D8

D9

D10

D11

D12

D16

D18

D20

D21

L6

L8

163StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

I1 I3 I4 I15

Die

Lau

fzei

t de

r ei

nzel

nen

Typ

en in

Str

atum

2

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

Atl

14

Atl

22

Atl

24

Atl

29

Atl

76

A

FE5

FE6

FE7

FE8

G1

G2

G3

G5

G6

G7

G8

G9

G10

G11

G12

G14

G15

G19

G21

G23

164 Asuman laumltzer20

0 v

Chr

17

5 v

Chr

15

0 v

Chr

12

5 v

Chr

10

0 v

Chr

75

v C

hr

50 v

Chr

25

v C

hr

025

n C

hr

50 n

Chr

75

n C

hr

100

n C

hr

G24

G26

G27

G28

G29

G32

G34

G35

W2

W4

W5

GW

4

GW

5

GW

6

GW

8

GW

9

GW

10

GW

11

R1

R3

R5

R6

R7

R8

T2

T3

T4

D1

D2

D3

D4

D5

165StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

D6

D9

D10

D11

D13

D15

D18

D20

D21

L1

L4

L6

L9

L10

I2 A

I7 I8 I10

I12

I14

Die

Lau

fzei

t de

r ei

nzel

nen

Typ

en in

Str

atum

1

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

Atl

34

Atl

24

Atl

29

Atl

39

FE1

FE3

G1

G2

G3

166 Asuman laumltzer20

0 v

Chr

17

5 v

Chr

15

0 v

Chr

12

5 v

Chr

10

0 v

Chr

75

v C

hr

50 v

Chr

25

v C

hr

025

n C

hr

50 n

Chr

75

n C

hr

100

n C

hr

G4

G5

G5

A

G6

G7

G9

G10

G11

G12

G15

G17

G18

G19

G20

G21

G23

G24

G26

G27

G28

G29

G33

W1

W4

GW

1

GW

2

GW

3

GW

5

GW

6

GW

7

GW

12

R1

167StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

R2

R3

R4

R5

R6

R7

R8

R9

T1

T2

T4

D9

D14

D18

D19

D20

D21

L3

L4

L5

L6

L7

L8

L10

I1 I2 I5 I6 I7 I10

I11

I13

23

Die

Lau

fzei

ten

der e

inze

lnen

Ker

amik

type

n in

den

Stra

ten

1 ndash 4

168 Asuman laumltzer

Beginnend mit Stratum 4 weisen einige Indikatoren dieses in das letzte Viertel des 2 Jahrhunderts v Chr das Einsetzen des Tellers mit eingerollter Lippe (G20) der importierte duumlnnwandige Becher mit Bar-botinedekor das Verschwinden der Tellerform G16 vor allem aber das geringe Aufkommen von Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug und der rsaquoEphesos-Lampenlsaquo sowie das Fehlen von ESA Die numismatischen Funde deuten in die erste Haumllfte des 3 Jahrhunderts v Chr Dies spricht jedoch aufgrund der gegebenen langen Laufzeit bei Geldmitteln nicht gegen die vorgeschlagene Datierung Die Qualitaumlt der Schicht wie sie oben beschrieben ist deutet auf keinen langen Zeithorizont Als Endpunkt ist die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr zu betrachten Die Laufzeit zweier Typen beginnt gerade erst Es handelt sich um die importierte Schale I9 welche in Pergamon erst in spaumlteren Komplexen auftritt und um Typ GW5 der seine spaumlte Da-tierung aus Fundkomplexen in Ephesos und vom Magdalensberg erhalten hat

Bei den beiden mittleren Straten handelt es sich um Auffuumlllschichten die wahrscheinlich im Zuge einer Fundamentierung gegebenenfalls auch fuumlr deren Ausbesserung umgelagert wurden Dies passierte in einer Zeitspanne zwischen dem dritten und dem letzten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr296 Das Fundmaterial ist sich sehr aumlhnlich weshalb es unmoumlglich scheint gut fundierte Fixpunkte als zeitliche Trennungslinie zu setzen Abbildung 23 veranschaulicht dass die Schnittmengen miteinander verschwimmen

Ein Umbruch der sich besonders bei den Trinkgefaumlszligen manifestiert ist bei der Wahl des Tischgeschirrs zu erkennen Waumlhrend in Stratum 4 sieben Becherformen verschiedener Gattungen vorhanden sind setzen im dritten Stratum vierzehn Bechertypen allein der Duumlnnwandigen Ware ein Davon sind zehn Typen je-weils einmal belegt was auf ein erstes Auftreten der Form hinweist Da die Typen in Ephesos zumeist in spaumlteren Fundkontexten belegt sind scheinen ein fruumlherer Zeitansatz sowie die lokale Produktion fuumlr die Duumlnnwandige Ware in Ephesos evident Neben den duumlnnwandigen Bechern wird das Repertoire durch haumlu-figer in Erscheinung tretende Reliefbecher Knidische Schalen Skyphoi in WAN und den pergamenischen Skyphos I3 mit Efeustraumluszligchen der in Pergamon ab 75 v Chr produziert wurde bereichert Die vermehrt auftretenden Platten in Grauer Ware teilen sich den Anteil an Tellerformen mit den quantitativ stark ab-nehmenden Tellern in Glanztonware Als chronologischer Indikator ist das Einsetzen von ESA-Formen zu werten Die einzige bestimmbare Muumlnze die zwischen 202 und 133 v Chr emittiert worden ist spricht wie schon die Muumlnzen von Stratum 4 nicht gegen eine Datierung dieses Stratums in das dritte bis letzte Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr

Aus den Schnittstellen in Abbildung 23 ergibt sich fuumlr Stratum 2 die Zeitspanne der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr Dass die roumlmische Praumlsenz zunehmend verstaumlrkt wurde bemerkt man in der Zunah-me von Gefaumlszligformen in oumlstlicher Sigillata In Stratum 2 steht die ESB mit der Fruumlhen ESB zwar quantitativ hinter Stratum 3 jedoch wird hier die groumlszligte Formenvielfalt erreicht Zudem ist der vermehrte Ruumlckgriff auf importierte Waren auffallend Engere Datierungsindikatoren sind die hohe Schale I8 aus Pergamon die ab der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr produziert wurde die Teller GW8 und GW4 die in Ephesos um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr vorkommen und die Oinochoe mit Applik die aufgrund der Maskengestal-tung spaumltestens bis in die 60er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr datiert wird

Stratum 1 unterscheidet sich in seiner keramischen Vergesellschaftung von Stratum 2 Das Spektrum der Glanztonware ist zwar annaumlhernd gleich jedoch existiert kaum Sigillata ebenso gehen WAN Graue und Duumlnnwandige Ware zuruumlck Im Gegensatz dazu steigen Lampen Reliefbecher und Importe z T betraumlchtlich an Hervorzuheben ist dass hier nicht von einem ploumltzlichen Wandel des Gattungsrepertoires auszugehen ist vielmehr sind die Gruumlnde dieser Entwicklung in der Funktion der Schicht zu sehen Stratum 1 besteht zu 90 aus grobem Baumaterial das im Zuge der Erbauung des Hanghauses 2 verfuumlllt wurde Dement-sprechend zeigt die Keramik den neuesten rsaquoMuumllllsaquo aus der Umgebung Durch zwei fruumlhaugusteische Muumlnzen (Muuml 22 und Muuml 24) kann ein terminus post quem fuumlr das Stratum mit dem Jahr 25 v Chr angegeben wer-den Endpunkt ist die Errichtung des Hanghauses 2 in augusteisch-tiberischer Zeit

Nach der Klassifizierung und zeitlichen Einordnung des Materials soll an dieser Stelle auch auf statis-tische Fragen eingegangen werden da sich mittels tabellarisch dargestellter Quantitaumlten Ruumlckschluumlsse uumlber Verteilung und Haumlufigkeit der Gattungen oder Typen ziehen lassen

In Abbildung 24 wird die Gesamtverteilung der Feinkeramik des Fundkomplexes dargestellt Daraus ist klar ersichtlich dass die Glanztonware eine herausragende Stellung einnimmt Die uumlbrigen Gattungen

296 Ein Indiz fuumlr die Datierung vor dem letzten Viertel des 1 Jhs v Chr koumlnnte das Fehlen jeglicher Augustus-Praumlgungen sein

169StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Verteilung der Warengattungen - Insgesamt (Individuen)ESA 27 3thinspESB 19 2thinspFruumlhethinspESB 10 1thinspGlanztonware 448 48thinspWAN 38 4thinspGrauethinspWare 51 5thinspReliefbecher 91 10thinspTongrundig 14 1thinspDuumlnnwandig 91 10thinspWeiszliggrundig 34 4thinspImport 33 4thinspLampe 79 8thinsp

24 Gesamtverteilung der Feinkeramik des Fundkomplexes

170 Asuman laumltzer

teilen sich den Restanteil relativ gleichmaumlszligig auf Auch bei anderen Fundkomplexen der kleinasiatischen Westkuumlste ndash z B Samos Delos und Knidos297 ndash trifft man auf aumlhnliche Verteilungen Abbildung 25 zeigt eine genauere Analyse durch die separate Darstellung der einzelnen Straten Stratum 4 setzt sich mit 81 Glanztonware vom Spektrum der anderen Straten die zwischen 38 und 45 liegen ab Es wird vermehrt der ionische Reliefbecher (7 ) als Tischgeschirrergaumlnzung bevorzugt Der geringe Anteil an Typen der Duumlnnwandigen Ware ESB und der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug laumlsst darauf schlieszligen dass sich diese Gattungen im Stadium ihrer fruumlhesten Genese befanden Tongrundige Ware und ESA treten hingegen noch gar nicht auf Aufgrund des gehaumluften Auftretens (Tab 5) lassen sich fuumlr das Ende des 2 Jahrhunderts v Chrden Anfang 1 Jahrhunderts v Chr die Echinusschalen G1 und G2 sowie die Teller G 20 und G21 als feste Bestandteile eines Speiseservices rekonstruieren

Tabelle 5 Haumlufigkeit der Gefaumlszligtypen in den einzelnen Straten

Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4 Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4

Atl 34 5 3 4 GW7 2 1 1

Atl 13 1 3 GW8 1

Atl 14 1 1 GW9 2 1

Atl 16 1 GW10 3 1

Atl 22 6 6 GW11 1

Atl 24 1 3 GW12 1

Atl 29 1 2 GW13 1

Atl 36 1 R1 5 75 3 2

Atl 39 2 1 R2 1 1 1

Atl 76A ()

1 R3 4 7 1 1

FE1 1 R4 2 6

FE2 1 R5 2 2 1

FE3 1 R6 2 1

FE4 1 R7 9 8 10 3

FE5 1 2 R8 6 5 3 2

FE6 1 R9 1 1 2

FE7 1 T1 1

FE8 1 T2 1 1

G1 9 39 12 18 T3 2 2

G2 12 11 3 31 T4 1 1 1

G3 2 2 7 D1 3

G4 1 1 D2 1

G5 1 2 1 D3 1 1

G5 A 1 2 D4 3 1

G5 B 1 D5 3 4

G6 1 1 1 D6 1 1

G7 6 3 8 1 D7 1

G8 2 D8 1

G9 3 4 2 D9 1 4 5

G10 2 3 2 3 D10 4 1

G10 A 1 D11 1 1

G10 B 1 D12 1

G11 1 1 1 1 D13 1

G12 1 2 1 D14 1

G13 1 D15 1

297 Inventaraufstellungen bei Rogl 2007 183 ndash 188

171StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4 Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4

G14 2 2 1 D16 1

G15 1 1 D17 1

G16 1 D18 2 13 5

G17 1 1 D19 1

G18 8 4 4 D20 4 4 4

G19 5 2 2 1 D21 3 3 1

G20 1 6 L1 1

G21 5 2 2 18 L2 3

G22 1 L3 1

G23 3 5 2 L4 1 1

G24 3 11 2 1 L5 1

G25 2 L6 3 2 1

G26 5 5 2 1 L7 1

G27 13 7 5 6 L8 1 1

G28 20 15 9 2 L9 5

G29 1 1 L10 1 1

G30 1 I1 1 1

G31 1 I2 1

G32 1 I2 A 1

G33 1 I3 2

G34 1 I4 1

G35 1 I5 1

G36 1 I6 1

W1 2 1 I7 3 1

W2 1 I8 2

W3 1 I9 1

W4 2 3 2 I10 1 1

W5 4 1 I11 1

GW1 1 I12 1

GW2 1 I13 1

GW3 1 1 I14 1

GW4 1 I15 1

GW5 2 5 2 1 I16 1

GW6 1 5 3 Lampe 23 34 13 5

Tabelle 5 (Fortsetzung) Haumlufigkeit der Gefaumlszligtypen in den einzelnen Straten

25a Verteilung der Warengattungen nach Straten

172 Asuman laumltzer

25b

Verte

ilung

der

War

enga

ttung

en n

ach

Stra

ten

173StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

25c

Verte

ilung

der

War

enga

ttung

en n

ach

Stra

ten

174 Asuman laumltzer

Im dritten Stratum sind zwar alle Warengattungen vertreten jedoch liegt der Schwerpunkt auf den rot engobierten Sigillaten und der Duumlnnwandigen Ware Die Bechertypen finden sich in betraumlchtlicher Anzahl anscheinend festigen sie ihre Position bei Tisch Die Erweiterung des Reliefbecher- und Lampenrepertoires spiegelt die Etablierung der Matrizentechnik wider Eine klare Veraumlnderung macht sich bei den Trinkge-wohnheiten bemerkbar Der Skyphos mit weiter Muumlndung (G10) wie er im 2 Jahrhundert v Chr sehr beliebt war laumluft aus und wird durch den Typ (G7) der Knidischen Schale und die Reliefbecher ersetzt Die Trinkgefaumlszlige aus Irdenware werden nun auch zahlenmaumlszligig staumlrker Entweder wurden vorher mehr Schalen mit geraden oder ausbiegenden Raumlndern zum Trinken benutzt oder was wahrscheinlicher ist die metallenen Vorbilder wurden ersetzt Dahinter steckt wohl kein oumlkonomischer Abstieg sondern ein Prinzip dass bis zum heutigen Tag angewandt wird bei dem guumlnstige doch nicht qualitaumltslose Ware in Massen hergestellt und uumlberaus gern vom Endkonsumenten aufgenommen wird ndash dadurch wird ein viel groumlszligerer Markt ge-schaffen Die ESB nimmt in der Menge und auch in der Formvielfalt anteilig stark zu Waumlhrend man im Spaumlthellenismus Ware mit schwarzem und rotem Glanztonuumlberzug produzierte deren rote Engobe immer etwas matter als die schwarze blieb aumlnderte sich dies mit der Sigillata Es scheint eine neue technische Er-rungenschaft zu sein den Uumlberzug glasig und glaumlnzend herzustellen

Typ G1 erlebt in Stratum 2 noch einmal einen immensen Aufschwung hingegen sind die Teller der Glanztonware duumlrftig vorhanden und werden durch die Graue Ware substituiert Im Allgemeinen laumlsst sich ein Ruumlckgang von Tellerformen und ihren Mengen verzeichnen Nur G18 der Teller mit unterschnittenem Rand wird in Stratum 1 anteilsmaumlszligig wieder staumlrker Die duumlnnwandigen Becher nehmen im Vergleich zu Stratum 2 in Stratum 1 wieder um die Haumllfte ab allerdings ist ein leichter Anstieg von Weiszliggrundiger Ware zu beobachten Sie behaumllt ihre Bedeutung bei haumluslichen Riten ihre Leitformen sind die Lagynos und das Thymiaterion (Abb 26)

Zusammenfassung

Zusammenfassend laumlsst sich festhalten dass Ephesos im Spaumlthellenismus sehr stark von der lokalen Produk-tion abhaumlngig war Das fruumlhe keramische Tischgeschirr ist in seiner Formensprache den hellenistischen Tra-ditionen verhaftet298 und noch nicht so vielfaumlltig wie in der augusteischen Epoche Bevorzugt wurden ein-fache Schalen und Teller Bei den Schalen ist die besondere Form der Echinusschale zum Charakteristikum fuumlr den gesamten Spaumlthellenismus geworden Sie veraumlndert sich nicht formtypologisch sondern in ihrem Dekor der durch Stapeltechnik und die abwechselnd oxidierende und reduzierende Brenntechnik erreicht wird Im 1 Jahrhundert v Chr wandelt sich das Keramikrepertoire langsam aber stetig durch Zusaumltze vor allem aus anderen Warengattungen Eine entscheidende Wende in der Tellerform tritt durch das Aufkommen der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr (Stratum 4) ein Die Teller sind nun mit einem dickeren schwarz glaumlnzenden Uumlberzug versehen der eine neue Qualitaumlt einleitet Ihr Dekor entspricht den hellenistischen Verzierungen mit Stempeln von Palmetten oder Rauten die schon auf der Glanztonware zu finden waren ihre Form allerdings lehnt sich an die ESA-Teller an Anscheinend war den ephesischen Toumlpfern schon fruumlh die Ware aus dem syrischen Raum bekannt die sie dann auch recht bald fuumlr ihre neu entwickelte Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug adaptierten Die rsaquoGrauen Tellerlsaquo erfreu-en sich waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr groszliger Beliebtheit gleichzeitig verringert sich die Produktion von Tellern in Glanztonware und die jahrhundertelang gebraumluchlichen Fischteller verschwinden vollstaumlndig Die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug entwickelt zwar weitere Gefaumlszligformen doch bleibt diese Gattung vornehmlich den Tellern und Platten vorbehalten Diese rsaquoGrauen Plattenlsaquo waren ein Aushaumlngeschild von Ephesos und man verhandelte sie u a bis auf den norischen Magdalensberg

Eine weitere Spezialitaumlt ephesischer Toumlpfer waren die Reliefbecher die ebenfalls reduzierend ge-brannt wurden und in ihrer Tonbeschaffenheit der Grauen Ware entsprechen Einen aumlhnlichen Vergleich zieht l Cornell fuumlr die Reliefbecher aus Tel Anafa welche sie der ESA respektive der von K Warner Slane rsaquoBSPlsaquo genannten Ware die der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug entspricht299 gegenuumlberstellt

298 Ladstaumltter 2007 206 Rogl 2007 189 299 Cornell 1997 407

26

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 1

26 (F

orts

etzu

ng)

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 2

26 (F

orts

etzu

ng)

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 3

26 (F

orts

etzu

ng)

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 4

179StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Als besonders innovativ ist die Kombination altbekannter Herstellungstechnik ndash die Becher werden in Mo-deln geformt ndash mit italischem Formenrepertoire anzusehen300 Das Herausragende ist dabei der Dekor wel-cher durch Negativstempelung in der Matrize erzielt wird Diese Technik erlaubt eine Massenproduktion der aumluszligerst aufwendig dekorierten Ware Die Gattung etabliert sich im ionischen Raum zu Anfang des 2 Jahr-hunderts v Chr und erreicht einen weiten Exportradius Sie entwickelt sich geradezu zu einem Exportschla-ger Erste Filialbetriebe fuumlr die Produktion werden auf Samos gegruumlndet301 und auch in Pergamon begin-nen die dort ansaumlssigen Toumlpfer die Ware zu imitieren In derselben Fabrikationstechnik entstehen auch die rsaquoEphesos-Lampenlsaquo Trotz unterschiedlicher Funktionen und trotz unterschiedlicher Punzenstempel gleichen die beiden Gattungen einander in der Dekorauswahl sehr Generell werden bei beiden vegetabile oder orna-mentale Motive favorisiert Die rsaquoEphesos-Lampenlsaquo setzten mit ihrer Produktion spaumlter ein und werden dann wie die Reliefbecher uumlber den Hafen in Delos vertrieben Der Export barg einen immensen oumlkonomischen Faktor fuumlr die Stadt Ephesos Bis in das 1 Jahrhundert v Chr war damit eine bedeutende Einnahmequelle gesichert die erst mit dem vermehrten Einsetzen der Sigillata und der italischen Lampen (z B Importe oder Red-on-White-Lampen) in der fruumlhen Kaiserzeit langsam versiegte Um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr eroumlffnete schlieszliglich die Sigillata einen neuen groszligen Absatzmarkt Als fruumlhste Sigillata die sich in das kleinasiatische Keramikrepertoire integrierte kann die ESA genannt werden In unserem Fundkomplex ist eine Zuruumlckhaltung gegenuumlber der ESA die sich erst langsam durchsetzte zu bemerken Allein die Teller Atlante 34 werden konstant genutzt

Im Gegensatz dazu scheint die lokal produzierte ESB sehr schnell akzeptiert worden zu sein Man kann davon ausgehen dass sie nicht wie urspruumlnglich angenommen als Nachfolger der ESA hergestellt wur-de sondern sich selbststaumlndig aus dem hellenistischen Formengut entwickelte Anhand des Materials aus dem vorliegenden Fundkomplex muss der Beginn der ESB entgegen J W Hayes der ihn an das Ende des 1 Jahrhunderts v Chr setzt in das letzte Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr korrigiert werden302 Die Toumlpfer befanden sich offenbar in einer kurzen Experimentierphase in der sie erstens die neue Technik an traditi-onellen Formen anwandten und zweitens die innovativen Gefaumlszligtypen auf traditionelle Weise fertigten Das Material zeigt jedoch dass die lokalen Handwerker eher versucht waren Sigillata vor allem ESB in ihrem optischen Erscheinungsbild zu imitieren Im spaumlten 1 Jahrhundert v Chr wurde das hellenistische Formen-gut weitestgehend belassen und die Toumlpfer orientierten sich vornehmlich am italischen Repertoire

Es kamen verschiedene Mischformen zustande die bis jetzt in keiner Katalogisierung zu finden sind J W Hayes legte einen guten raquoZwischenstand der Forschunglaquo303 vor doch die meisten Parallelen der At-lanteformen stammen aus Korinth Da jedoch eine fruumlhere ESB-Produktion in Ephesos belegt ist304 ist es unumgaumlnglich eine neue Klassifizierung Typologisierung und Datierung fuumlr die Gattung zu erstellen Die im Atlante beschriebenen ESB-Formen manifestieren sich erst in der fruumlhen Kaiserzeit zu festen Typen Fuumlr die Zeit davor kann die Benennung einer eigenen Gattung sinnvoll erscheinen obwohl noch nicht absehbar ist inwieweit sich eine eigene Morphologie ausgebildet hat Die Phase des Experimentierens bildet einen kritischen Faktor in der Definition der ESB weswegen die Klassifizierung einer eigenen Gattung mit dem Namen rsaquoFruumlhe ESBlsaquo empfohlen wird305 Die Produktion der Fruumlhen ESB und der ESB sind in der Umgebung von Ephesos anzusiedeln

Die Herkunft der Duumlnnwandigen Ware ist nicht eindeutig geklaumlrt Die meisten Forschungsmeinungen plauml-dieren fuumlr eine Genese im Westen mit einem Hauptproduktionsort auf Sizilien doch lassen sich neuerdings Vermutungen uumlber eine oumlstliche Herkunft fassen306 Auffallend ist in Ephesos das zahlreiche Aufkommen an Typen die zudem in verschiedenen Fabric-Gruppen erscheinen Die petrographisch-mineralogischen Ana-lysen haben ergeben dass zwei von drei verschiedenen Fabrics tatsaumlchlich aus lokalem Ton gefertigt sind womit die Produktion der Duumlnnwandigen Ware im 1 Jahrhundert v Chr in der Umgebung von Ephesos

300 Ladstaumltter 2007 205 301 Rogl 2007 182 302 Zelle 1997 13 Ladstaumltter 2005a 233 303 Zelle 1997 12 304 Ladstaumltter 2007 208 305 Die Empfehlung geht auf S Ladstaumltter zuruumlck 306 Fuumlr eine westliche Herkunft (Sizilien) Marabini-Moevs 1973 35 Japp 1999 306 und Warner Slane 1999 349 oumlstliche Herkunft

Rogl 2007 188 mit Anm 54 und Peignard-Giros 2000 131 ndash 133

180 Asuman laumltzer

27 Chemische Analyse der Keramikproben aus Sondage B6

181StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

bewiesen ist Eine Reziprozitaumlt in der Formsprache zwischen Ost und West soll dabei aber nicht auszliger Acht gelassen werden

Noch vor der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr oumlffnete sich die Stadt fuumlr umgebende Maumlrkte und impor-tierte Waren aus Pergamon und Knidos nehmen zu Besonders die Pergamenische Sigillata mit Appliken erfreute sich groszliger Beliebtheit sodass sie in augusteischer Zeit in kleinen Mengen im lokalen Fabric imi-tiert wird Dennoch ist zu beobachten dass die Konnektivitaumlt und der Austausch unter den Zentren gering blieben307

Festzuhalten bleibt dass Ephesos in seiner Keramikproduktion und -versorgung weitgehend autark war308 Die Menge an Keramik die fuumlr die Metropole Ephesos und den uumlberregionalen Export produziert worden ist weist auf den hohen technologischen Standard einer Massenfabrik mit Arbeitsteilung auf eine ausgepraumlgte Infrastruktur und auf das fundierte Know-how der Toumlpfer hin

Obwohl es sich bei dem Fundkomplex aus Sondage B6 in der Wohneinheit 7 des Hanghauses 2 nur um einen kleinen Auszug aus dem Keramikrepertoire des spaumlthellenistischen-fruumlhroumlmischen Ephesos handelt und raquoone more excavated deposit could change impressionslaquo309 sind neben der Vorstellung einer Typenreihe auch uumlbergreifende Erkenntnisse gewonnen worden

Katalog

Im Katalog werden folgende zusaumltzliche Abkuumlrzungen verwendet

AO Aufbewahrungsort Hfrgt(e) Halsfragment(e)

Atl Atlante Muuml Muumlnze

Dat Datierung BDmRDm Boden-Randdurchmesser

Bfrgt(e) Bodenfragment(e) Rfrgt(e) Randfragment(e)

Dfrgt(e) Diskusfragment(e) TS Terra Sigillata

erh erhalten Wfrgt(e) Wandfragment(e)

Eastern Sigillata A

Kat 1 Taf 1 1TellerAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969001FO Stratum 2Fabric 10 R 83 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelndashsel-tenUumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 16 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 3

307 Rogl 2007 189 308 Die Toumlpfereien siedelten nicht in unmittelbarer Naumlhe der Stadt weil die Tonaufkommen dort nicht verwertbar genug waren und

man gerade fuumlr Reliefbecher Lampen und applikenverzierte Ware einen plastischen gut formbaren Ton benoumltigte Mineralogische Untersuchungen sowie mikroskopische Betrachtungen der Fabrics wurde von N Kun Institut fuumlr Geologisches Ingenieurswesen der 9 Eyluumll Universitaumlt in Izmir durchgefuumlhrt Er fand heraus dass der Ton aus Lagerstaumltten nahe dem heutigen Yenikoumly (ca 15 km vom antiken Ephesos entfernt) genommen wurde s dazu Guumlrler 2003 16

309 Eiring 2000 201

Kat 2 ohne AbbTeller AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967503FO Stratum 2 Fabric10 R 83 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzend Dekor Palmettenstempel Roulettierungen Maszlige RDm 14 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 4 A Abb 9

182 Asuman laumltzer

Kat 3 Taf 9 3Teller AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969601FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzendMaszlige Dekor Palmettenstempel Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 34

Kat 4 Taf 1 4Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970201FO Stratum 2 Fabric10 YR 83 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten Uumlberzug10 R 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 4 8 cm Erh1 Bfrgt Dat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 22 BEastern Sigillata B

Kat 5 Taf 1 5Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970517FO Stratum 3 Fabric10 YR 63 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glim-mer selten Uumlberzug 25 YR 48 und 33 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 9 cmErh 2 Bfrgte Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr (augusteisch) Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 13 und 24 Ladstaumltter 2005a K 83 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r u)

Kat 6 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967506FO Stratum 2 Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 8 cm Erh 2 Rfgrte Dat nach Stuumlck letztes Viertel des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 14

Kat 7 Taf 1 7 9 7Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964101FO Stratum 3

Fabric 75 YR 64 ndash 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 58 teilweise abgeplatzt glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 2 Rfrgte 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck spaumlthellenistischndashaugusteisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 16 (53)

Kat 8 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964316FO Stratum 1 Bauschutt Fabric10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug 25 YR 66 glaumlnzend Dekor Roulettierung Maszlige RDm 7 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 24

Kat 9 ohne AbbBecher AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967902FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 64 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Drittel 2 Jh v Chr ndash 1 Drittel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 29

Kat 10 Taf 1 10Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969003FO Stratum 2 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzendMaszlige RDm 16 cmErh 1 RfgrtDat nach Stuumlck Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 36 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (l 2 von oben)

Kat 11 ohne AbbKrater AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970806FO Stratum 3 Fabric 75 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cmErh 1 Rfrgt

183StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 38 (15)

Kat 12 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964315FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 39

Kat 13 Taf 1 13Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B09

FO Stratum 2 Fabric 10 R 58 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel graue feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 R 58 glaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 12 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 76 A () Taf 15 Abb 10

Kat 14 Abb 5 Taf 1 14Becher mit eingeschnuumlrter Wand Typ FE1Gattung unbestimmmte SigillataAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967901FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 66 hart sehr fein feinporoumls Glimmer sehr fein weiszlige Einschluumlsse fein Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzendMaszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Fruumlhe Eastern Sigillata B

Kat 15 Abb 6 Taf 1 15Schale Typ FE2 AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973207FO Stratum 3 Fabric 25 YR 42 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 46 ndash 251 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 Sa 8 Kat 203 Taf 14

Kat 16 Taf 1 16Becher Typ FE3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965105 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 68 hart sehr fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 13 B 27 49 rara a (Taf 11 3) Bruneau 1970 246 Abb 126 D 48

Kat 17 Taf 1 17Schale Typ FE4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970801

FO Stratum 3 Fabric 10 YR 63 hart sehr fein feinporoumls roumltliche sehr feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 48 10 YR 53 5 YR 66 glaumlnzend Maszlige RDm 112 cm BDm 7 cmErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck fruumlhaugusteischndashtiberisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Conspectus 1990 Form 3644

Kat 18 Taf 1 18Becher Typ FE5Gattung unbestimmte SigillataAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970506 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 Kern 75 YR 63 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten weiszlige feine Einschluumlsse vereinzeltUumlberzug auszligen 25 YR 58 innen tonfarbig glaumlnzend Maszlige RDm 44 cm Erh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen unbekannt

Kat 19 Taf 1 19Teller ESA-Imitat Typ FE6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973101 FO Stratum 2 Fabric25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige und graue feine Einschluumlsse selten

184 Asuman laumltzer

Uumlberzug10 R 58 auszligen fleckig mit 10 R 44 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 164 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 34

Kat 20 Taf 1 20Schale Typ FE7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970402 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Quarz fein selten weiszlige Einschluumlsse fein haumlufig Uumlberzug 10 R 58 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 64 cmErh 1 Bfrgt

Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r o)

Kat 21 Taf 1 21Krater Typ FE8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970204 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten weiszlige Einschluumlsse fein mittel Quarz fein mittel rote Einschluumlsse fein selten Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 38 61 (auch mit Dekor im WAN)

Glanztonware

Kat 22 Taf 2 22Echinusschale Typ G1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970223 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls weiszlige Einschluumlsse feinndashmittel haumlufig Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzendMaszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Haumllfte 2 Jh v Chr ndash augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2003a K 11 ndash 14 Mericcedil 2002 K2 4 5 10 12 Gassner 1997 Nr 63 ndash 66 Thompson 1934 D 9 Rogl 2007 192 Abb 3 Zelle 2007 200 Abb 4

Kat 23 Taf 2 23Bichrome Echinusschale Typ G2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971535 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzeinschluumlsse vereinzelt hell-graue feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 10 R 251 und 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfgrt 3 Bfrgte 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 309 Gassner 1997 Nr 65 Crow-foot 1957 223 Goldman 1950 157 Gassner 1997 Nr 67 ndash 71 Mericcedil 2002 K1 7 8

Kat 24 Taf 2 24Schale mit geschwungener Wand Typ G3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966619 FO Stratum 4 Fabric75 YR 64 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige sehr

feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 43 innen 25 YR 46 glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfgrt Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2003a K 98 ndash 110 Ladstaumltter 2005a K 313

Kat 25 Taf 2 25Trichterfoumlrmige Schale Typ G4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971543 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 46 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig feine Quarzeinschluumlsse selten hellgraue feine Einschluumlsse mit-tel schwarze feine Einschluumlsse vereinzelt rote feine Einschluumls-se vereinzelt Uumlberzug 25 YR 31 und 25 YR 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 22 cmErh 9 Rfrgte Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 18

Kat 26 Taf 2 26Weit ausladende Schale Typ G5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965120 FO Stratum 1Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug auszligen 5 YR 56 innen 10 R 46 mattMaszlige RDm 20 cmErh 1 Rfgrt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 80

185StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Kat 27 Taf 2 27Konische Schale Typ G5 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966625 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 251 und 48 matt Maszlige RDm 16 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 3 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Gassner 1997 Nr 123 ndash 125 Mitsopoulos-Leon 1991 B 81 Ladstaumltter 2005a K 367 (in Sigillata)

Kat 28 Taf 2 28Mastos mit Profilierung Typ G5 BAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971577 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 251 matt Maszlige RDm 20 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 3 Jh v Chr ndash 1 Jh n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 86 Gassner 1997 Nr 124 Rogl 2003 Nr 10 Abb 198 Taf 58 Ladstaumltter 2003a K 72 Ladstaumltter 2005a K 134 (in Grauer Ware) Ladstaumltter 2005a K 65 (in ESA) Ladstaumltter 2005a K 367 (in unbestimmter Sigillata)

Kat 29 Taf 2 29rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970231FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 5 YR 34 Lippe 25 YR 251 innen 25 YR 48 glaumlnzendMaszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 372 Zelle 2007 200 Abb 4

Kat 30 Taf 2 30rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964118 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 10 R 31 innen 10 R 58 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 30 Ladstaumltter 2007 Abb 11

Kat 31 Taf 2 31Skyphos rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969109 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 46 ndash 31 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh1 Rfrgt mit HenkelansatzDat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 29 35 Taf 3 Ladstaumltter 2005a K 109 Taf 152 K 349 Taf 169 Warner Slane 1997 FW 541 Rogl 2007 192 Abb 5

Kat 32 Taf 2 32rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963401 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 10 R 31 innen 10 R 44 metallisch glaumlnzendMaszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt mit Henkel Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003a K 108 Ladstaumltter 2005a K 108 109

Kat 33 Taf 2 33Skyphos Typ G10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970230 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 Uumlberzugauszligen 5 YR 56 innen 10 R 58 matt Maszlige RDm 14 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext letztes Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 42 53

Kat 34 Taf 2 34Skyphos mit Profilierungen Typ G10 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973301FO Stratum 4 Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feine Quarzeinschluumlsse selten feine weiszlige schwarze und gelbe Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 Y 31 matt Maszlige RDm 6 cmErh 3 Rfrgte 1 WfrgtDat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 30 36 49

186 Asuman laumltzer

Kat 35 Taf 2 35Skyphos mit Profilierung Typ G10 BAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963908 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse mittel feine Quarzeinschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 48 und 31 glaumlnzend Maszlige RDm 96 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 32 48 ndash 49

Kat 36 Taf 2 36Becher mit verdickter Lippe Typ G11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967921 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen und Lippe innen 25 YR 31 innen 10 R 48 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 37 Taf 2 37Becher mit vertikaler Muumlndung Typ G12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970232 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 75 YR 251 ndash 32 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 38 Taf 2 38Becher Typ G13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715101 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige sehr feine Einschluumlsse haumlufig schwarze feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug 10 R 46 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 39 Taf 3 39Kanne Typ G14AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973206

FO Stratum 3 Fabric 10 YR41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten weiszlige und dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 75 YR 41 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 40 Taf 3 40Duumlnnwandiger Krug Typ G15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967516 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Liko 2001 38 Hayes 1991a Nr 52 Abb 16 8

Kat 41 Taf 3 41Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ G16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971550 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzeinschluumlsse mit-tel dunkelgraue feine Einschluumlsse vereinzelt rote feine Ein-schluumlsse vereinzeltUumlberzug 75 YR 74 matt Maszlige RDm 24 cmErh 3 Rfrgte Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37 Goldman 1959 Form T 1 Nr 27 ndash 38

Kat 42 Taf 3 42Fischteller Typ G17AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99 715132 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse mittel schwarze feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 75 YR 251 mattglaumlnzendMaszlige RDm 10 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck fruumlhes 3 Jh n Chr ndash fruumlhes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 37 ndash 41 Taf 7 8 Rotroff 1997 Taf 51 Gassner 1997 Nr 92 ndash 93 Ladstaumltter 2003a K 283

187StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Kat 43 Taf 3 43Teller mit unterschnittenem Rand Typ G18AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971570 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel mittlere Quarzeinschluumlsse selten schwarze mittlere Einschluumls-se mittel Uumlberzug25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 19 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte des 2 Jhs v Chr (150) ndash 25 n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 56 ndash 59 Taf 11 Goldman 1959 Form T 1 B C Abb 178 G D Abb 179

Kat 44 Taf 3 44Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ G19AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965222 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine weiszlige Einschluumlsse vereinzelt gelbe feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug10 R 44 matt Maszlige RDm 19 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a K 17 161 ndash 171 Ladstaumltter 2005a K112 Gassner 1997 Nr 107 Mericcedil 2002 K 14 ndash 20 Mitsopou-los-Leon 1991 A 56

Kat 45 Taf 3 45Teller mit eingerollter Lippe Typ G20AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715156 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse selten schwarze feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 21 cm BDm 74 cm Erh 5 Rfrgte 4 Bfrgte 11 Wfrgte Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n ChrDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005 K 111 Mitsopoulos-Leon 1991 A 60 Taf 12

Kat 46 Taf 3 46Teller mit uumlberhaumlngender Lippe Typ G21AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715157 FO Stratum 4 Fabric 75 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse selten schwarze feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 41ndash251 matt Maszlige RDm 23 cm BDm 95 cm Erh 9 Rfrgte 4 Bfrgte 9 Wfrgte

Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 61 ndash 75 Taf 12 ndash 16

Kat 47 Taf 3 47Teller mit profiliertem Rand Typ G22AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967209 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 56 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 75 YR 31 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 20 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen De Luca ndash Radt 1999 49 Kat 239 (in Grauer Ware) Kat 318 319 Ladstaumltter 2005a K 117

Kat 48 Taf 3 48Schale Typ G23AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963216FO Stratum 1 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 75 YR 31 matt Maszlige RDm 66 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 49 Taf 3 49Schale Typ G24AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970241 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 50 Taf 3 50Schale mit flachem Boden Typ G 25AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964123 FO Stratum 3 Fabric 5 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 25 YR 54 und 75 YR 31 mattglaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

188 Asuman laumltzer

Kat 51 Taf 3 51Schale Typ G26AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963213 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer seltenUumlberzug innen 10 R 56 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 52 Taf 4 52Teller Typ G27AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969021 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig feine Quarzeinschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 58 matt Maszlige RDm 82 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a Taf 16 ndash 17 Ladstaumltter 2005a K 22 Liko 2001 44 Taf 56

Kat 53 Taf 4 53Teller Typ G28AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970240 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Viertel 2 Jh v Chr ndash 4 Viertel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a Taf 17 Ladstaumltter 2005a K 122 Mericcedil 2002 K 12

Kat 54 Taf 4 54Teller Typ G29AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970236 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 42 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 5 Y 251 fleckig mattMaszlige RDm 8 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Outschar 1996a Nr 9 Ladstaumltter 2005a K 12 K 370 Rotroff 1997 Taf 64 Nr 1044 Hayes 1991b Nr 40

Kat 55 Taf 4 55Applikenschale Typ G30AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970503 FO Stratum 3

Fabric 25 YR 58 hart sehr fein feinporoumls feine weiszlige Ein-schluumlsse selten feiner Glimmer Uumlberzug 25 YR 46 glaumlnzendMaszlige RDm 21 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a K 15

Kat 56 Abb 9 a b Taf 4 56Medaillonschale Typ G31AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9973701 FO Stratum 4 Fabric Uumlberzug Dekor Medaillon auf der Innenseite des Bodens mit Darstellung der Hygeia und des AsklepiosMaszlige RDm Erh mehrere R- B- und WfrgteDat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 55 ndash 56 Taf 64 ndash 66 C1 ndash 12 Rotroff 1997 110 ndash 117 Abb 21 ndash 22 362 Rotroff ndash Oliver 2003 167 ndash 169

Kat 57 Taf 4 57Oinochoe Typ G32AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969102 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 66 ndash 51 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 51 mattglaumlnzend Maszlige RDm 6 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 58 Taf 4 58Skyphos Typ G33AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969605 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 46 glaumlnzend Maszlige RDm 142 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 59 Taf 4 59Skyphos Typ G34AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B07 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 66 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer

189StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

selten Uumlberzug 25 YR 56 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Aumlhnlich Ladstaumltter 2005andashc K 86 (aber kleiner und duumlnnwandiger) (zur Form) Meyer-Schlichtmann 1988 S 3

Kat 60 Taf 4 60Schale Typ G35AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970203 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 (Napfform) 34 Ladstaumltter 2007 Abb 9 Nr 12 (in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug)

Kat 61 Taf 4 61Teller mit steil aufgebogener Wand Typ G36AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969509 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten rote Einschluumlsse fein selten weiszlige Einschluumlsse fein selten Quarz feinndashmittel vereinzeltUumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck letztes Viertel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 14 Ladstaumltter 2005a K 69 Conspectus 1990 Form 461 (Fundorte in Korinth Berenice Bolsena Conimbriga Kempten Tessin Tipasa)Westabhang-Nachfolgestil

Kat 62 Taf 4 62Skyphos mit Auszligenprofilierung Typ W1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973604 FO Stratum 1 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen GLEY1 31 innen 10 R 46 metallisch glaumln-zend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003a K 287 Ladstaumltter 2005a K 7 Mitsopoulos-Leon 1991 B 41 ndash 79 Gassner 1997 Nr 170 ndash 173 Liko 2001 Taf 57 Nr 48

Kat 63 Abb 8 a b Taf 4 63Oinochoe Typ W2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972901

FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 33 5 YR 81 glaumlnzend Dekor Silenskopf (Applik) Efeuranken Maszlige RDm 74 cmErh 1 Hfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash 60er Jahre des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 55 ndash 60 B 27 Taf 27 C 1 Taf 64 LIMC VIII 2 (1997) 754 s v Silenoi 48 (E Simon)

Kat 64 Taf 4 64Skyphos mit Profilierung Typ W3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969505 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 41 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer vereinzelt graue feine Einschluumlsse vereinzeltUumlberzug 5 YR 33 glaumlnzend Dekor SchlickerdekorMaszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 ndash 1 Jh v ChrMitte 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1978 Taf 41 Nr 9 zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 S4 Kat 15 Taf 7

Kat 65 Abb 7 Taf 4 65Skyphos rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ W4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964117 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt weiszlige feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug auszligen 25 YR 44 ndash 32 innen 25 YR 46 Punkte 25 YR 81 mattglaumlnzendDekor Schlicker- und RitzdekorMaszlige RDm 17 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 94 Mericcedil 2002 K 39 Mitso-poulos-Leon 1991 B 140

Kat 66 Abb 7Becher Typ W4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972917 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzendDekor Ritz- und SchlickerdekorMaszlige RDm 10 cmErh 2 RfrgteDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

190 Asuman laumltzer

Kat 67 Taf 4 67Skyphos Typ W5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962901 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se vereinzelt

Uumlberzug auszligen 25 YR 31 innen 25 YR 58 mattglaumlnzend Dekor Ritzdekor Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Kat 68 Taf 5 68Schale Typ GW1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965125 FO Stratum 1 Fabric 75 YR 73 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 6 () cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 123 124 Taf 12 Hayes 1985 Atlante 24 (in ESB)

Kat 69 Taf 5 69Becher Typ GW2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966308 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 Y 51 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Ein-schluumlsse vereinzelt Uumlberzug 5 Y 51 bis 61 mattglaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen zur Form Hayes 1985 Atlante 42 (in ESA) Ladstaumlt-ter 2005a K 174 (in duumlnnwandiger Ware)

Kat 70 Taf 5 70Tintenfaumlszligchen oder Kanne Typ GW3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965201 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 5N hart fein feinporoumls Glimmer fein selten graue feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 5 cmErh1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Conspectus 1990 Form 5131 Taf 45

Kat 71 Taf 5 71Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ GW4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965508 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 42 sehr hart fein feinporoumls feiner Glimmer

feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 20 ndash 30 n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1972 505 Abb 4 D (mit Dekor) Ladstaumltter 2005a K 53 (in ESA)

Kat 72 Taf 5 72Platte Typ GW5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970815B FO Stratum 3 Fabric 75 YR 54 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig weiszlige feine Einschluumlszlige selten Uumlberzug 75 YR 53 bis 41 glaumlnzend Maszlige RDm 26 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 42 f Taf 11 3 Ladstaumltter 2005a K 127 Mitsopoulos-Leon 1991 F 10 Me-riccedil 2002 K 97 ndash 100

Kat 73 Taf 5 73Teller mit hohem Rand Typ GW6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970207 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 52 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 5 Y 251 glaumlnzend Maszlige RDm 19 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 74 Taf 5 74Teller Typ GW7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715158 FO Stratum 4 Fabric 10 YR 53 (Rand) 75 YR 31 mittelndashhart fein fein-poroumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzein-schluumlsse selten rote sehr feine Einschluumlsse vereinzelt dunkel-

191StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

graue feine Einschluumlsse seltenUumlberzug 25 YR 251 glaumlnzendDekor Palmettenstempel Roulettierung Maszlige RDm 36 cm BDm 10 cm Erh 13 Rfrgte 3 Bfrgte 27 Wfrgte Dat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 75 Taf 5 75Teller Typ GW8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964911 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine und mittlere Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 Y 251 mattglaumlnzend Maszlige RDm 102 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 133

Kat 76 Taf 5 76Platte Typ GW9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970814 FO Stratum 3 Fabric 10 YR 43 hart fein feinporoumls Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzendDekor Palmettenstempel Roulettierung Maszlige RDm 96 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 F 46

Kat 77 Taf 5 77Platte Typ GW10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964110 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 66 ndash 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 5 YR 66 ndash 251 Standring ist ausgespart glaumlnzend Dekor Rautenstempel Roulettierung Maszlige RDm 12 cm

Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 F 43

Kat 78 Taf 5 78 Teller Typ GW11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B12 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 43 mittelhart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten roumltliche feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 YR 21 glaumlnzend Dekor Rautenstempel Maszlige RDm 16 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 79 Taf 5 79Becher mit ausgebogenem Rand Typ GW12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966311 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 Y 41 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Ein-schluumlsse viel Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 16 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003andashc K 71

Kat 80 Taf 5 80Schale Typ GW13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969511 FO Stratum 3 Fabric 25 Y 61 sehr hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 5 YR 41 matt Maszlige RDm 14 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Reliefbecher

Kat 81 Taf 5 81Becher Typ R1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970218 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 251 ndash 54 mattglaumlnzendDekor ionisches Kymation Maszlige RDm 11 cm

Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck fortgeschrittenes 2 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 35 Ladstaumltter 2005a K 13 Dereboylu 2001 Nr 201 Rogl 2001b RB 1 Abb 3

192 Asuman laumltzer

Kat 82 Taf 5 82Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970219 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 5N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 3N mattglaumlnzend Dekor liegendes lesbisches Kymation Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 13 (Randform) D 57 (Dekor) Dereboylu 2001 Nr 201 Taf 22

Kat 83 Taf 5 83Becher mit nach auszligen geknickter Lippe Typ R3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973603 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug auszligen 25 YR 31 innen 25 YR 32 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck (Suumldtor-Werkstatt) vor der Mitte des 2 Jhs v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 44 52

Kat 84 Taf 5 84Becher Typ R4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970227 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 55

Kat 85 Taf 6 85Becher Typ R5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970225 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 25 YR 56 ndash 31 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 41

Kat 86 Taf 6 86Becher Typ R6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965218

FO Stratum 3 Fabric 25 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 25N matt Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 87 Abb 11Becher des Philon Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962707 FO Stratum 2 und 3 Fabric GLEY 6N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY 1 6N bis 4N matt Dekor lesbisches Kymation hohe Bluumlte Signatur des Philon Maszlige RDm 46 cmErh 1 Bfrgt 7 Wfrgte Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte ndash letztes Viertel 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2001c 144 Laumonier 1977 RB 9340 4620

Kat 88 ohne AbbBecher des Philon () Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972929 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 31 mattDekor Laufender Hund (nach unten) Akanthusblatt vertikale Punktreihe Philonbluumlte Maszlige RDm 13 cm Erh1 Rfrgt 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 89 Abb 10Becher des Philon Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972924 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 4N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weisse feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 10 Y 41 mattDekor Fisch Unterkoumlrper von einem Juumlngling mit Fackel Si-gnaturrest Philon am Boden Maszlige RDm 48 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 90 Abb 12Becher des Athenaios Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964347 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric GLEY 1 5N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel

193StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Uumlberzug GLEY 1 4N matt Dekor spitze Blattschuppen Reste der Signatur des Athenaios Maszlige RDm 50 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Ende des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Laumonier 1977 Taf 52 Nr 3431

Kat 91 Taf 10 91Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972004 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart sehr fein sehr feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 41 mattDekor achtblaumlttrige Rosetten ionisches Kymation spitze Blatt-schuppenMaszlige RDm 124 cmErh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 92 Taf 10 92Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970249 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 4N hart fein feinporoumls feiner Glimmer sel-ten Uumlberzug GLEY1 5N matt Dekor Zungenblatt liegende S-Spirale Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 93 Taf 10 93Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966304 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattDekor Perlstab ionisches Kymation spitze BlattschuppenMaszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 30 Guumlnay Tuluk 2003 Kat 20 Laumonier 1977 Taf 10 u

Kat 94 Taf 10 94Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969608 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel

Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor Lotusblatt (nymphaea nelumbo) Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Rogl 2007 192 Abb 2

Kat 95 Taf 10 95Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972928 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 51 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 62 matt Dekor Pinienzapfen Maszlige RDm 4 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck Ende 2 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 96 Taf 10 96Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965528 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 32 matt Dekor Pinienzapfenbuckel 12-blaumlttrige Rosette Erh 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 97 Taf 10 97Becher Typ R8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966305 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor Punktdekor (Noppen) Erh 1 WfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Rogl 2001b RB 11 Taf 67 RB 24 Taf 65 69 Guumln-ay Tuluk 2003 Kat 25 Taf 43

Kat 98 Taf 10 98Becher Typ R8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964915 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug GLEY1 41 stark abgerieben matt Dekor Maumlander mit Binnenstern Erh 1 WfrgtDat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2001b RB 16 19 21 Mitsopoulos-Leon 1991 D 34 D 52

194 Asuman laumltzer

Kat 99 Taf 6 99Becher Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715145 FO Stratum 4 Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor bewegte Figur (Juumlngling)Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck voraugusteisch (vor der Bauzeit der Basilika) Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 24

Kat 100 Taf 6 100Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715148 FO Stratum 4 Gattung Reliefbecher Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel

Uumlberzug 25 YR 56 mattDekor Weinrebe Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 101 ohne AbbBecher Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715153 FO Stratum 4 Fabric GLEY 6N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelUumlberzug GLEY 25N metallisch glaumlnzendDekor tierische Darstellung (laufende Hunde) Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Gassner 1997 Taf 14 213

Tongrundige Ware

Kat 102 Taf 6 102Spendenschaumllchen Typ T1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972701 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 46 sehr hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Maszlige RDm 4 cnErh1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 103 Taf 6 103Schale Typ T2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965107 FO Stratum 1 Fabric 5 YR 56 mittelhart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 75 YR 73 Maszlige RDm 128 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 104 Taf 6 104Skyphos Typ T3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973211 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug 25 YR 68 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndash Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 105 Taf 6 105Becher () Typ T4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965213 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 88 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

195StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Duumlnnwandige Ware

Kat 106 Taf 6 106Becher mit kleiner Lippe Typ D1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970210 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer fein haumlufig weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 75 YR 62 bis 52 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 339 ndash 341 (Atlante I 1)

Kat 107 Taf 6 107Becher mit auswaumlrts gebogener Lippe Typ D2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969107 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 56 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 5 YR 74 ndash 43 Uumlberzug 75 YR 51 matt Maszlige RDm 94 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 2 Jh v Chr 3 Viertel 1 Jh v Chr ndash neronisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hempel 2000 Form 626b Nr 8 Mericcedil 2002 K 342 ndash 345 (Atlante I 27) Ladstaumltter 2005a K 156 K 327 Mara-bini-Moevs 1973 69 70 Form VIII Nr 86 Taf 8 60

Kat 108 Taf 6 108Konischer Becher Typ D3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969518 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 64 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 Form VII Nr 78 Taf 7

Kat 109 Taf 6 109Becher Typ D4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967207 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 31 sehr hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug 75 YR 41 bis 43 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltrepublikanisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 101 Form XXXII Nr 163 Taf 15

Kat 110 Taf 6 110Halbkugeliger Becher Typ D5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964107 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 48 mittelhart fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug auszligen 75 YR 52 innen 25 YR 56 fleckig matt Maszlige RDm 96 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck 25 v Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 385 Mitsopoulos-Leon 1991 K 18

Kat 111 Taf 6 111Becher Typ D6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964601 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 56 und 10 YR 51 sehr hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 62 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 359 (Atlante I78) Ladstaumltter 2005a K 159 ndash 162

Kat 112 Taf 6 112Trichterfoumlrmiger Becher Typ D7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965205 FO Stratum 3 Fabric 10 R 56 Kern 10 R 41 sehr hart sehr fein feinporoumls feiner GlimmerUumlberzug 10 R 46 Rand 10 R 251Dekor Facettierung Maszlige RDm 8 cm Erh 1 RfrgtDat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 153

Kat 113 Taf 6 113Becher Typ D8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9970812 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 56 bis 41 mattDekor applizierte Dornen Maszlige RDm 112 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 ndash 3 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 537 zur Form Mericcedil 2002 K 350 (Atlante I3) Mayet 1980 II D

196 Asuman laumltzer

Kat 114 Taf 6 114Becher mit verdickter Lippe Typ D9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9964109 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 56 hart sehr fein feinporoumls viel Glimmer Uumlberzug10 YR 31 mattMaszlige RDm 10 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck tiberischndashfruumlhclaudisch () Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen D12 D13 Marabini Moevs 1973 Form LVII Nr 300 Taf 33 (hier kleinere Form)

Kat 115 Taf 6 115Becher mit verdickter Lippe Typ D10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970508 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 Kern 75 YR 62 sehr hart fein feinporoumls Glimmer sehr feine dunkelgraue Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 74 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 116 Taf 6 116Konischer Becher Typ D11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973204 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlu-fig Uumlberzug 25 YR 66 ndash 54 Maszlige RDm 10 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 117 Taf 6 117Becher mit eingezogenem Rand Typ D12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972604 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart sehr fein feinporoumls weiszlige feine Ein-schluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 118 Taf 6 118Schale mit eingeschnuumlrter Wand Typ D13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967406 FO Stratum 2Fabric 5 YR 46 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer weiszlige

feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 5 YR 74 und 61Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck republikanischndashtiberischDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 382 (Atlante II232 II405) Mitso-poulos-Leon 1991 K 18 Mayet 1980 F 33 Marabini-Moevs 1973 Nr 142 Taf 13

Kat 119 Taf 6 119Skyphos Typ D14AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965108 FO Stratum 1Fabric 75 YR 56 hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug 10 YR 41 matt Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt 1 Wfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 120 Taf 6 120Krug Typ D15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970211 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 78 hart sehr fein feinporoumlsUumlberzug 25 YR 64 Lippe 5 YR 74 mattMaszlige RDm 64 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 ndash 3 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 538

Kat 121 Taf 6 121Becher mit hohem Standring Typ D16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970811 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 u 41 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel Uumlberzug 5 YR 54 mattMaszlige RDm 68 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash 3 Viertel des 1 Jhs n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 Form XIV Nr 101 103 Taf 9

Kat 122 Abb 13 Taf 7 122Becher Typ D17AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715154 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 68 Kern 5 YR 51 sehr hart fein feinporoumls Glimmer schwarze Einschluumlsse mittel selten Quarzeinschluumls-se feinndashmittel selten weiszlige sehr feine Einschluumlsse selten rote

197StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 66 und 52Dekor Punktgirlande (Barbotine) Maszlige RDm 34 cmErh 3 Bfgrte 23 Wfrgte Dat nach Stuumlck 150 ndash 75 v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 3 Taf 1 Hem-pel 2000 Form 626b Nr 8 Ladstaumltter 2005a K 171 (dort ohne Dekor)

Kat 123 Taf 6 123Becher Typ D18AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970213 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 5 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr ndash 3 Viertel des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 475 Marabini-Moevs 1973 Form VndashVI Nr 153 Taf 14 63

Kat 124 Taf 6 124Becher Typ D19AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964320 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 Y 41 hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzend

Maszlige RDm 5 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh v Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 462 Taf 38 G13

Kat 125 Taf 7 125Becher Typ D20AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964301 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug auszligen 75 YR 31 und 62 innen 25 YR 56 mattMaszlige RDm 34 cmErh 1 Bfrgt 8 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 K 3 Ladstaumltter 2005a K 178 K 170 Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 6 Taf 1

Kat 126 Taf 7 126Becher mit rsaquoScheinfuszliglsaquo Typ D21AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969619 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 66 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug 25 YR 74 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 73 Ladstaumltter 2005a K 23 Mitsopou-los-Leon 1991 K1

Weiszliggrundige Ware

Kat 127 Taf 7 127Einhenkeliger Krug Typ L1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99729A02 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 83 5 YR 56 und 46 matt Maszlige RDm 34 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck augusteisch ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 62 Mitsopoulos-Leon 1991 E 14

Kat 128 Taf 7 128Krug () Typ L2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966601 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 76 und 25 YR 81 matt Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndash

Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Dereboylu 2001 Kat 42 Taf 12

Kat 129 Taf 7 129Krug mit tordiertem Henkel Typ L3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9961806 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 81 matt Maszlige RDm 2 cm Erh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 130 Taf 7 130Zweihenkeliger Krug Typ L4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970425 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 Y 82 matt

198 Asuman laumltzer

Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 64

Kat 131 Taf 7 131Krug Typ L5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966312 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse haumlufig mittlere weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 5 YR 81 Rand 5 YR 54 matt Maszlige RDm 6 cmErh 2 BfrgteDat nach Stuumlck 2 Haumllfte 2 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hempel 2000 Form 114 Huumlbner 2000 Abb 4 Nr 9

Kat 132 Taf 7 132Einhenkeliger Krug Typ L6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964304 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige Einschluumlsse feinndashmittel vereinzelt Uumlberzug 25 Y 81 matt Maszlige RDm 12 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck1 Viertel 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 54 Dereboylu 2001 Kat 10 Taf 10 Smetana-Scherrer 1984 667 669 Taf 51 Schaumlfer 1968 F 11 Taf 45

Kat 133 Taf 7 133Unbestimmtes geschlossenes Gefaumlszlig Typ L7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964330 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 mittelhart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 81 5 YR 66 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Dereboylu 2001 Kat 39 Taf 11

Kat 134 Taf 7 134Thymiaterion Typ L8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972702 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten feine weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 YR 82 mattMaszlige RDm 10 cm

Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash flavisch Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 90 (spaumlter Typ)

Kat 135 Taf 7 135Unbestimmtes offenes Gefaumlszlig Typ L9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965527 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 54 ndash 42 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 54 ndash 32 25 Y 73 matt Maszlige RDm 21 cmErh 1 Rfrgt 4 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Dereboylu 2001 Kat 44 Taf 12

Kat 136 Taf 7 136Deckelknauf eines Thymiaterions Typ L10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969610 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 75 YR 32 25 Y 82 matt Maszlige RDm 4 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 137 Abb 15 Taf 7 137Lagynos AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967502 FO Stratum 2 Gattung Weiszliggrundige Ware Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelUumlberzug 10 R 56 5 YR 81 mattDekor Teil eines Gesichtes Dionysos mit lockigem Haar und KranzErh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen LIMC III 1 (1986) 534 E b 37 s v DionysosFu-fluns (M Cristofani)

199StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Importware

Kat 138 Taf 7 138Skyphos mit gekehltem Standfuszlig Typ I1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964104 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer ImportFabric 10 R 56 hart fein feinporoumls Glimmer sehr feine bis feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 108 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Viertel 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 8 Kat 30 Taf 29 Hay-es 1985 19 24 Taf 12

Kat 139 Taf 7 139Skyphos Typ I2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965122 FO Stratum 1 Gattung pergamenischer Import Fabric 10 R 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vere-inzelt Uumlberzug 25 YR 56 ndash 251 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 9 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 1 Taf 7 Abb 1

Kat 140 Taf 7 140Skyphos Typ I2 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969104 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 68 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glim-mer haumlufig Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 8 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 2 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r 2 von oben)

Kat 141 Taf 7 141Skyphos Typ I3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964114 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug auszligen 25 YR 44 ndash 251 innen 25 YR 48 fleckig glaumlnzendDekor Efeustraumluszligchen (Applik)Maszlige RDm 10 cm

Erh 1 Rfrgt 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck 2 Viertel 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 3 Kat 12 Taf 7 E 67

Kat 142 Taf 7 142Konischer Skyphos Typ I4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970813 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer Import Fabric 5 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Ende 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 5b Kat 18 Taf 8

Kat 143 Taf 7 143Skyphos mit profiliertem Standfuszlig Typ I5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969604 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 5 YR 68 hart sehr fein feinporoumls wenig feiner Glim-mer weiszlige feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 56 und 31 fleckig metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 112 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 144 Taf 7 144Schale mit eingekehltem Rand Typ I6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972001 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug auszligen 10 YR 251 innen 25 YR 56 glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 2 Viertel 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 N 37 Kat 179 Taf 13 B 7 Kat 65 Taf 9

Kat 145 Taf 7 145Schale mit Profilierung Typ I7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964323 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 75 YR 64 mittelhart fein feinporoumls kein Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel

200 Asuman laumltzer

Uumlberzug GLEY1 25N stark abgeplatzt matt Maszlige RDm 12 cm Erh 2 Rfrgte Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 1 Viertel des 2 Jhs n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 Suuml 5 Kat 337 Taf 20

Kat 146 Taf 8 146Schale Typ I8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970202 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Zelle 1997 Abb 16 182 Meyer-Schlichtmann 1988 N24 Taf 31 Abb 153 154

Kat 147 Taf 8 147Schale mit ausladenem Rand Typ I9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966624 FO Stratum 4 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se haumlufig Uumlberzug 25 YR 251 mit 48 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash Mitte 2 Jh n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Meyer-Schlichtmann 1988 N11a Taf 11 Abb 132

Kat 148 Taf 8 148Becher Typ I10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969630 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer ImportFabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 251 innen 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 102 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 149 Taf 8 149Becher Typ I11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969631 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 251 innen 25 YR 48

Maszlige RDm 116 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 150 Taf 8 150Becher Typ I12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967507 FO Stratum 2 Gattung Import Fabric 5 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine rote Einschluumlsse und feine Quarzeinschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 31 matt Maszlige RDm 8 cmErh 2 RfrgteDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 151 Taf 8 151Krug Typ I13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964314 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug 25 YR 48 bis 31 fleckig glaumlnzendDekor innen facettiert Maszlige RDm 9 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 Kr 2 Kat 382 Taf 33

Kat 152 Taf 8 152Teller mit abknickendem Schraumlgrand Typ I14 AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970418 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls Glimmer dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 44 ndash 251 glaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2Anfang 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 T2 Taf 16 Abb 248

Kat 153 Taf 8 153Einhenkeliger Krug Typ I15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970802 FO Stratum 3 Gattung knidischer Import Fabric 5 Y 41 hart sehr fein feinporoumls weiszlige feine Ein-schluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 41 glaumlnzend

201StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Dekor Roulettierung Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt mit Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 154 ohne AbbHalbkugeliger Becher Typ I16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967509

FO Stratum 2 Gattung knidischer Import Fabric 5 YR 73 hart fein feinporoumls Uumlberzug 5 YR 31 mattDekor Kerbschnitt Maszlige ndashErh 1 WfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2007 185

Lampen

Kat 155 Taf 8 155Dreischnauzige Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9962315 FO Stratum 1 Fabric 10 YR 61 hart fein feinporoumls Glimmer sehr fein sel-ten weiszlige Einschluumlsse fein wenig Uumlberzug GLEY1 31 partiell aufgetragen mattglaumlnzend Dekor Einzelne Wellen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) um den Diskus an-geordnet vegetabile Motive Maszlige RDm 39 cmErh in einem Stuumlck ohne Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 156 Abb 17 Taf 8 156Lampe des Archetimos () AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9970 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 51 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittelndashselten dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 10 YR 31 fleckig mattDekor Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Lagynos auf dem Schnauzengang und Monogramm des Archetimos () auf dem Boden Maszlige RDm 45 cmErh ganz ohne Henkel Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Giuliani 2004 153 III a6

Kat 157 Taf 9 157Lampe des A () AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972927 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N matt Dekor Zungenblatt vertikale Punktreihe Signaturrest A () Maszlige RDm 36 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 158 Taf 8 158Ephesos-Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9953 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 31 hart fein feinporoumls mit dunkelgrauen mit-telndashfeinen Einschluumlssen mittel feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 41 mattDekor Zungenblaumltter dazwischen Noppen auf dem Schnauzen-gang ein einzelnes ZungenblattMaszlige RDm 6 cmErh in 2 Frgte Henkel abgebrochen Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 159 Taf 9 159Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9942 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 31 partiell aufgetragen Laufnasen matt-glaumlnzendDekor achtblaumlttrige Rosetten um den Diskus stilisierte Bukranie auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 45 cmErh in einem Stuumlck kein Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 160 Taf 9 160Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962315 FO Stratum 1 Fabric 10 YR 61 hart fein feinporoumls Glimmer sehr fein sel-ten weiszlige Einschluumlsse fein wenig Uumlberzug GLEY 1 71 ndash 41 fleckig matt Dekor Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Palmette auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 49 cmErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

202 Asuman laumltzer

Kat 161 Taf 9 161Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962706 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 61 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 41 matt Dekor Rauten Voluten (mit Punkten) Lagynos auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 55 cmErh1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 162 Taf 9 162Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964701 FO Stratum 2 Fabric 5 Y 61 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY 1 51 metallisch glaumlnzendDekor Zungenblatt Maszlige RDm 56 cmErh 1 Dfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 163 Taf 9 163Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973213 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 31 hart fein feinporoumls feiner Glimmer sel-ten Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzendDekor Lilien und Punkte Erh 1 DfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 164 Taf 9 164Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970833 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 3N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzendDekor rsaquoLaufender Hundlsaquo um den Diskus herzfoumlrmiges Efeu-blatt auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 12 cmErh 1 Dfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 165 Taf 9 165Oxidierend gebrannte Lampe

AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962302 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug 75 YR 46 mattDekor StrahlenRiefen um den Diskus hoher Kragen Erh 1 Dfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 166 Abb 19Viereckige Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966642 FO Stratum 4 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 25N stark abgerieben mattDekor Dreiecksmuster Erh 4 Frgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 167 Abb 18 aLampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963902 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug GLEY1 31 mattDekor Palmette Theatermaske (Applik) Erh 1 Dfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 168 Abb 18 bLampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965801 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzendDekor Ranken Rosetten und ein nacktes rechtes Bein von Glu-teus bis Fuszligknoumlchel (Erot) Erh 1 FrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 169 Abb 16Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973619 FO Stratum 1 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzend

203StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Dekor Juumlnglingskopf in Dreiviertelansicht Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 170 Abb 20 a bStocklampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9961808 FO Stratum 1 Bauschutt

Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N matt Maszlige RDm 4 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 4 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 2007 73 L 61 Taf 21 Howland 1958 Typ 26A

Webgewichte

Kat 171 Taf 10 171Konisches Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9946 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig dunkelgraue Einschluumlsse fein mittel roumltliche Einschluumls-se mittel selten Quarzeinschluumlsse feinndashmittel selten Erh leichte Abplatzungen Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 172 ohne AbbTongrundiges rundes Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9980 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 52 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Maszlige RDm 4 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116

Kat 173 Taf 10 173Tongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9985A FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls Glimmer fein selten Maszlige RDm 54 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 174 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9985B FO Stratum 4 Fabric 75 YR 43 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel dunkelgraue Einschluumlsse fein mittel Maszlige RDm 59 cmErh ganz

Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 175 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981A FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten dunkelgraue feine Glimmer selten Quarz Maszlige RDm 65 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 176 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981C FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel dunkelgraue Einschluumlsse Maszlige RDm 46 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 177 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981B FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Maszlige RDm 62 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

204 Asuman laumltzer

Kat 178 Taf 10 178Tongrundiges Webgewicht AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9981E FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer selten Maszlige RDm 27 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 179 ohne AbbWebgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981D FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Maszlige RDm 28 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Terrakotten

Kat 180 Taf 10 180Spielzeug Entenkopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 542099 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 73 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlu-fig weiszlige dunkelgraue und rote Einschluumlsse feinndashmittel mit-telndashselten Uumlberzug 75 YR 82 matt Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 181 ohne AbbSpielzeug Entenkopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9971102 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige dunkelgraue und roumltliche Einschluumlsse fein mittelndashsel-ten Uumlberzug 25 YR 73 mattErh1 Frgt (Kopf) Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 182 ohne AbbWeiblicher Kopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9976 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 75 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine dunkelgraue Einschluumlsse wenig Uumlberzug 25 YR 81 matt Dekor Weiblicher Kopf mit KroneDiadem Die Haare sind in der Mitte der Stirn gescheitelt und in eingerollten Straumlhnen am Hinterkopf befestigt An der linken Seite ist noch eine gelockte Straumlhne im Ansatz erhalten (Ceres) Maszlige RDm 3 cmErh 1 FrgtDat nach Stuumlck 3 Jh v ndash 2 Haumllfte 1 Jh n ChrDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Lang-Auinger 2003 227 TK 52 Taf 127 Lang-Au-inger 2007 147 TK 49 Taf 47

Kat 183 ohne AbbHaare mit KranzAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9969101FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine dunkelgraue Einschluumlsse wenig Dekor Haare mit Blaumltterkranz (Dionysos) Maszlige ndashErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 184 ohne AbbBasisAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964126 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 74 ndash 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 81 matt Dekor Viereckige hohe Basis mit Zehen und Ansatz vom rech-ten Fuszlig Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck hellenistischDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Lang-Auinger 2003 TK 28 Taf 126 Lang-Auinger 2007 162 TK 99 Taf 53

Kat 185 ohne AbbBein eines ErotenAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963905 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 75 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 81 10 YR 56 mattDekor Gluteus bis FuszliggelenkMaszlige RDm 28 cmErh 2 Frgte Dat nach Stuumlck 1 Haumllfte 1 ndash 3 Jh n ChrDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Lang-Auinger 2003 245 TK 80 Taf 129 Lang-Au-inger 2007 136 137 TK 24 Taf 42

205StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Glas

Kat 186 Taf 10 186Schale Typ GL1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715167 FO Stratum 4 Uumlberzug milchig weiszlig Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Czurda-Ruth 2007 24

Kat 187 Taf 10 187Ovaler RingsteinAO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963404 FO Stratum 1

Uumlberzug hellgruumlnes Glas braumlunliche Verfaumlrbung Maszlige RDm 14 times 12 times 06 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 188 Taf 10 188Ringstein AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963007 FO Stratum 3 Uumlberzug tuumlrkis Maszlige RDm 15 times 12 times 06 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Bein

Kat 189 Taf 10 189Haarnadel AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9969405 FO Stratum 2 Maszlige RDm 08 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 190 ohne AbbBeinobjekt AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9966641 FO Stratum 4 Dekor Profilierung

Maszlige RDm 2 cmErh 1 Frgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 191 ohne AbbPerle oder SpinnwirtelAO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9971801 FO Stratum 4 Maszlige RDm 18 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Trinkl 2003 323 T 20 Taf 153

Metall

Kat 192 Abb 22 a b Taf 10 192Silberner Henkel eines Skyphos AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9964201 FO Stratum 3 Fabric AG mattglaumlnzend Dekor Voluten Maszlige RDm 58 cmErh 1 Henkel (Daumenplatte) Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Huumlbner 1993 Taf 6 Nr 47 Schaumlfer 1968 E 109 (beide in Keramik)

Kat 193 Abb 21 a bRing mit Glasstein AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963604 FO Stratum 3 Fabric FE und Glas

Uumlberzug unbestimmtDekor Vierbeiner (Kuh Hirsch) Maszlige RDm 19 cmErh 1 ganzer Ringstein halber Ring Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 194 ohne AbbBleigewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 99118 FO Stratum 4 Fabric PB Maszlige RDm 28 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash 1 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen in Ton Trinkl 2003 T 11 T 19 Taf 152

Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

Tafel 1 Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

Glanztonware

2223

24

25

26

27

29

30

28

3132

33

34

3536

37 38

Tafel 2

Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

40

39

41

42 43

44

45

46

4748

49 50 51

Tafel 3

40

39

41

42 43

44

45

46

4748

49 50 51

52

Westabhang-Nachfolgestil

54

53

55

57

58

63

62

64

6567

59

61

60

56

Tafel 4

52

Westabhang-Nachfolgestil

54

53

55

57

58

63

62

64

6567

59

61

60

56

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Tafel 5

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Duumlnnwandige Ware

Tongrundige Ware

8586

10099

102103

104 105

106107

108

109

110

111

112113 114

115116

117

118

119

120

121 123 124

Tafel 6Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Duumlnnwandige Ware

Tongrundige Ware

8586

10099

102103

104 105

106107

108

109

110

111

112113 114

115116

117

118

119

120

121 123 124

Weiszliggrundige Ware

Import Ware

122 125

126

127

128129

130131

132 133 134

135136

139138

143

144145

140

141

142

Tafel 7

Weiszliggrundige Ware

Import Ware

122 125

126

127

128129

130131

132 133 134

135136

139138

143

144145

140

141

142

Weiszliggrundige Ware

Import Ware

122 125

126

127

128129

130131

132 133 134

135136

139138

143

144145

140

141

142

146

147

148

150

151

Lampen

158

155

156

149

152

153

Tafel 8

Tafel 9

Tafel 10

216 Asuman laumltzer

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Anderson 1977 V R Anderson Pottery of the Late Hellenistic and Early Roman Periods at Stobi (Diss Austin 1977)Arslan 1992 M Arslan Museum of Anatolian Civilizations Roman coins (Ankara 1992)Behr 1988 D Behr Neue Ergebnisse zur pergamenischen Westabhangkeramik IstMitt 38 1988 97 ndash 178Beyll 1993 D Beyll Terra Sigillata aus der Marienkirche in Ephesos 1 Zwischenbericht in BerMatOumlAI 5 (Wien

1993) 5 ndash 45Bounegru 1996 O Bounegru Notes sur les ateliers de Ccedilandarlı ReiCretActa 33 1996 105 ndash 106Bouzek 1974 J Bouzek (Hrsg) Anatolian Collection of Charles University (Prag 1974)Bouzek 2005 J Bouzek Ephesier auszligerhalb von Ephesos Ephesische Keramik in Mittel- und Schwarzmeergebiet

in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (Hrsg) Synergia Festschrift Friedrich Krinzinger I (Wien 2005) 55 ndash 66

Bruneau 1970 P Bruneau (Hrsg) Lrsquoicirclot de la Maison des Comeacutediens Deacutelos 27 (Paris 1970)Bruneau 1980 P Bruneau Aperccedilu sommaire sur la ceacuteramique helleacutenistique in Ceacuteramiques Helleacutenistiques et Romai-

nes (Paris 1980) 9 ndash 18Burnett 1992 A Burnett ndash M Amandry ndash P P Ripollegraves (Hrsg) Roman Provincial Coinage (London 1992)Callaghan 1992 P J Callaghan Archaic to Hellenic Pottery in L H Sackett (Hrsg) Knossos from Greek City to Ro-

man Colony Excavations at the Unexplored Mansion British School of Archaeology at Athens Suppl 21 (Athen 1992) 89 ndash 136

Conspectus 1990 E Ettlinger ndash B Hedinger ndash B Hoffmann (Hrsg) Conspectus Formarum Terrae Sigillatae Italico Modo Confectae Materialien zur roumlmisch-germanischen Keramik (Bonn 1990)

Cornell 1997 L Cornell A note on the Molded Bowls in S C Herbert (Hrsg) The Hellenistic and Roman Pottery Tel Anafa 2 I (Ann Arbor MI 1997) 407 ndash 416

Crowfoot 1957 J W Crowfoot u a Pottery Hellenistic and Later in J W Crowfoot u a (Hrsg) The Objects from Samaria (London 1957) 217 ndash 306

Czurda-Ruth 2007 B Czurda-Ruth Hanghaus 1 in Ephesos Die Glaumlser FiE 8 7 (Wien 2007)Dereboylu 2001 E Dereboylu Weiszliggrundige Keramik und hellenistische Reliefbecher aus dem Hanghaus 2 in Ephesos

in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 21 ndash 44

Dikbaş 2002 G Dikbaş Die Graue Keramik aus der Tempel-Sondage in Aizanoi (ungedr Mag Universitaumlt Koumlln 2002)

Eiring 2000 J Eiring Hellenistic Pottery from Pyrgos at Myrtos in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 53 ndash 60

Enklaar 1986 A Enklaar Les hydres de Hadra II Formes et ateliers BABesch 61 1986 46 ndash 48Fenn 2008 N Fenn Thin-walled Pottery from PrieneIonia ReiCretActa 40 2008 249 ndash 254Gassner 1997 V Gassner Das Suumldtor der Tetragonos-Agora Keramik und Kleinfunde FiE 13 1 1 (Wien 1997)Gessl 2007 M-M Gessl Produktionslandschaften von Terra Sigillata im oumlstlichen Mittelmeergebiet (ungedr Mag

Universitaumlt Wien 2007)Giuliani 2001 A Giuliani Untersuchungen zu Ephesos-Lampen an Beispielen aus der Werkstatt des Asklepiades

in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 45 ndash 50

Giuliani 2003 A Giuliani Hellenistische Tonlampen von der Tetragonos Agora in Ephesos in Forum Archaeologiae Zeitschrift fuumlr klassische Archaumlologie 26III 2003 lthttpfarchnetgt (20 07 2007)

Giuliani 2004 A Giuliani Namenssignaturen hellenistischer Lampenwerkstaumltten OumlJh 73 2004 137 ndash 157Giuliani 2005 A Giuliani Lampenmatrizen hellenistischer Zeit aus ephesischer Produktion im Rijksmuseum van

Oudheden Leiden OumlJh 74 2005 73 ndash 84Giuliani 2007 A Giuliani Innovationen im Beleuchtungswesen in Kleinasien in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash

Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 171 ndash 180

Goldman 1959 H Goldman Excavations at Goumlzluuml Kule Tarsus 1 (Princeton NJ 1959)Guumlnay Tuluk 2001 G Guumlnay Tuluk Hellenistische Reliefbecher im Museum von Ephesos in F Krinzinger (Hrsg) Stu-

dien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 51 ndash 69Guumlnay Tuluk 2003 G Guumlnay Tuluk Ionia boumllgesirsquondeki hellenistik doumlneme ait kandiller in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les

Ceramiques en Antatolie aux Epoques Hellenistique et Romaine Actes de la Table Ronde drsquoIstanbul 23 ndash 24 Mai 1996 Varia Anatolica 15 (Paris 2003) 17 ndash 26

Guumlrler 2003 B Guumlrler Hellenistic Ceramic of Metropolis in Ionia in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les Ceramiques en Antatolie aux Epoques Hellenistique et Romaine Actes de la Table Ronde drsquoIstanbul 23 ndash 24 Mai 1996 Varia Anatolica 15 (Paris 2003) 9 ndash 16

Guldager Bilde 1993 P Guldager Bilde Mouldmade Bowls Centres and Peripheries in the Hellenistic World in P Bilde (Hrsg) Centre and Periphery in the Hellenistic World Studies in Hellenistic Civilization 4 (Aarhus 1993) 192 ndash 209

217StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Hausmann 1996 U Hausmann Hellenistische Keramik eine Brunnenfuumlllung noumlrdlich von Bau C und Reliefkeramik verschiedener Fundplaumltze in Olympia OF 27 (Berlin 1996)

Hayes 1985 J W Hayes Sigillate Orientali in EAA Atlante delle forme ceramiche II (Rom 1985) 1 ndash 96Hayes 1991a J W Hayes The Hellenistic and Roman Pottery Paphos 3 1 ndash 3 (Nicosia 1991)Hayes 1991b J W Hayes Fine wares in the Hellenistic world in T Rasmussen ndash N Spivey (Hrsg) Looking at

Greek Vases (Cambridge 1991) 183 ndash 202Hayes 1997 J W Hayes Handbook of Mediterranean Roman Pottery (London 1997)Head 1964 B V Head British Museum Catalogue Catalogue of the Greek Coins of Ionia (Bologna 1964)Hempel 2000 K G Hempel Keramik aus der Nekropole von Tarent in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν

Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 427 ndash 443

Howland 1958 R W Howland Greek Lamps and Their Survivals Agora 4 (Princeton 1958)Huumlbner 1993 G Huumlbner Die pergamenische Applikenkeramik von Pergamon Eine Bildersprache im Dienst des

Herrscherkultes PF 7 (Berlin 1993)Huumlbner 2000 G Huumlbner Zur Lagynos Aspekte und Retrospektiven in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν

Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 161 ndash 178

Japp 1999 S Japp Fruumlhroumlmische duumlnnwandige Hartware aus Pergamon IstMitt 49 1999 301 ndash 332Japp 2003 S Japp Sigillata und duumlnnwandige Hartware aus Pergamon Bemerkungen zu westlichen Importen und

stilistischer Einflussnahme ReiCretActa 38 2003 243 ndash 246Jilek 2003 S Jilek Die Metall- und Beinfunde in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos Funde und

Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 253 ndash 312Kenrick 2000 P Kenrick Fine wares from the city wall section at Bait Nawashi (Area XLII) AA 2000 235 ndash 265Kirbihler 2007 F Kirbihler Die Italiker in Kleinasien mit besonderer Beruumlcksichtigung von Ephesos (133 v Chr

ndash 1 Jh n Chr) in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmi-schen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 19 ndash 36

Koumlgler 1996 P Koumlgler Trinkschalen mit Π-foumlrmigen Henkeln in M Herfort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 64

Krinzinger 2000 F Krinzinger (Hrsg) Ein Dach fuumlr Ephesos SoSchrOumlAI 34 (Wien 2000)Kuumlnzl 2002 S Kuumlnzl Ein Komplex von Formschuumlsseln fuumlr Megarische Becher Die rsaquoMainzer Werkstattlsaquo in Kata-

loge vor- und fruumlhgeschichtlicher Altertuumlmer 32 (Mainz 2002)Kunisch 1989 N Kunisch Griechische Fischteller Natur und Bild (Berlin 1989)Kunow u a 1986 J Kunow ndash J Giesler ndash M Gechter ndash W Gaitzsch ndash A B Follmann-Schulz ndash D v Brandt (Hrsg)

Vorschlaumlge zur systematischen Beschreibung von Keramik Kunst und Altertum am Rhein 124 (Koumlln 1986)

Ladstaumltter 2000 S Ladstaumltter Ein flavischer Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos ReiCretActa 36 2000 97 ndash 103

Ladstaumltter 2002 S Ladstaumltter Die hellenistischen Brennoumlfen und die darin gefundenen Miniaturgefaumlszlige unter dem Hang-haus 2 in Ephesos in E Akurgal ndash M Kerschner ndash H Mommsen ndash W-D Niemeier Toumlpferzentren der Ostaumlgaumlis ErghOumlJh 3 (Wien 2002) 117 ndash 120

Ladstaumltter 2003a S Ladstaumltter Ein hellenistischer Brunnen in SR 9C in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Eph-esos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 22 ndash 69

Ladstaumltter 2003b S Ladstaumltter Ein hellenistischer Brunnen in SR 12 in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephe-sos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 70 ndash 80

Ladstaumltter 2003c S Ladstaumltter Die Zerstoumlrung des spaumlthellenistischen Peristylhauses und die Errichtung der Domus in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 81 ndash 84

Ladstaumltter 2005a S Ladstaumltter Keramik in H Thuumlr (Hrsg) Das Hanghaus 2 in Ephesos Die Wohneinheit 4 Baube-fund Ausstattung Funde FiE 8 6 (Wien 2005) 230 ndash 358

Ladstaumltter 2005b S Ladstaumltter Griechisch oder roumlmisch Ein Teller als Beispiel fuumlr die Komplexitaumlt gegenseitiger Be-einflussungen in der fruumlhkaiserzeitlichen Keramik von Ephesos in G Grabherr u a (Hrsg) IVS IMAGINVM Festschrift Elisabeth Walde (Innsbruck 2005) 200 ndash 207

Ladstaumltter 2005c S Ladstaumltter Die Grabungen des Jahres 2004 im Hanghaus 2 in Ephesos OumlJh 74 2005 247 ndash 276Ladstaumltter 2006 S Ladstaumltter Meryemana bei Ephesos Zur archaumlologischen Untersuchung des Jahres 2003 AnzWien

141 2006 71 ndash 104Ladstaumltter 2007 S Ladstaumltter Mode oder politisches Manifest Uumlberlegungen zur Uumlbernahme roumlmischen Formenguts

in der fruumlhkaiserzeitlichen Keramik von Ephesos in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 203 ndash 219

Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 S Ladstaumltter ndash C Lang-Auinger Zur Datierung und kunsthistorischen Einordnung einer Apol-

218 Asuman laumltzer

lon Kitharodos-Statuette in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2(Wien 2001) 71 ndash 82

Lang-Auinger 2003 C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003)Laumonier 1977 A Laumonier La Ceacuteramique Helleacutenistique agrave Reliefs 1 Ateliers rsaquoIonienslsaquo Deacutelos 31 (Paris 1977)Leroux 1913 G Leroux Lagynos Recherches sur la ceacuteramique et lrsquoart ornamental helleacutenistiques (Paris 1913)Liko 2001 H Liko Hellenistische Keramik aus der Grabung beim sogenannten Lukasgrab in F Krinzinger

(Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 83 ndash 98Loeschcke 1912 S Loeschcke Sigillata-Toumlpfereien in Tschandarli AM 37 1912 344 ndash 392de Luca ndash Radt 1999 G de Luca ndash W Radt Sondagen im Fundament des groszligen Altars PF 12 (Berlin 1999)Mandel u a 1996 U Mandel ndash P Koumlgler ndash U Dotterweich ndash G Happel Keramik aus Kndios ndash ein Vorbericht in M Her-

fort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 61 ndash 70

Mandel 2000 U Mandel Weiszliggrundige Lagynoi aus Knidos in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 179 ndash 188

Marabini Moevs 1973 M T Marabini Moevs The Roman Thin Walled Pottery from Cosa (1948 ndash 1954) MemAmAc 32 1973

Mayet 1980 F Mayet Les ceacuteramiques a parois fines eacutetat de la question in P Leacutevecircque ndash J-P Morel (Hrsg) Ceacutera-miques Helleacutenistiques et Romaines (Paris 1980) 201 ndash 229

Mericcedil 2002 R Mericcedil Spaumlthellenistisch-roumlmische Keramik und Kleinfunde aus einem Schachtbrunnen am Staats-markt in Ephesos FiE 9 3 (Wien 2002)

Meyer-Schlichtmann 1988 C Meyer-Schlichtmann Die pergamenische Sigillata aus der Stadtgrabung von Pergamon PF 6 (Ber-lin 1988)

Mitsopoulos-Leon 1972 V Mitsopoulos-Leon Keramik aus Basilika und Prytaneion ndash Ein Uumlberblick OumlJh 50 1975 Beibl 497 ndash 523

Mitsopoulos-Leon 1978 V Mitsopoulos-Leon Hellenistische Keramik mit Schlickerdekor aus Ephesos und ihr Verhaumlltnis zur attischen Westabhangkeramik in G Schwarz ndash E Pochmarski (Hrsg) Classica et Provincialia Fest-schrift Erna Diez (Graz 1978) 113 ndash 124

Mitsopoulos-Leon 1991 V Mitsopoulos-Leon Die Basilika am Staatsmarkt in Ephesos Kleinfunde 1 Teil Keramik hellenis-tischer und roumlmischer Zeit FiE 9 2 2 (Wien 1991)

Mitsopoulos-Leon 2007 V Mitsopoulos-Leon Die Lampen Webgewichte in V Mitsopoulos-Leon ndash C Lang-Auinger (Hrsg) Die Basilika am Staatsmarkt in Ephesos 2 Teil Funde klassischer bis roumlmischer Zeit FiE 9 2 3 (Wien 2007) 64 ndash 113 114 ndash 123

Montana u a 2003 G Montana ndash H Mommsen ndash I Iliopoulos ndash A Schwedt ndash M Denaro The Petrography and Chemis-try of Thin-Walled Ware from an Hellenistic-Roman Site at Segesta (Sicily) Archaeometry 45 2003 375 ndash 389

Neuru 1991 L L Neuru Megarian Relief Ware in J W Hayes The Hellenistic and Roman Pottery Paphos 3 1 ndash 3 (Nicosia 1991) 13 ndash 17

Newell 1977 E T Newell The Coinage of the Western Seleucid Mints From Seleucus I to Antiochus III Numis-matic Studies IV (New York 1977)

Outschar 1996a U Outschar Analyse und Dokumentation exemplarisch ausgewaumlhlter keramischer Komplexe in C Lang-Auinger Hanghaus 1 in Ephesos Der Baubefund FiE 8 3 (Wien 1996) 27 ndash 85

Outschar 1996b U Outschar Beobachtungen und Aspekte zur ephesischen Keramik in M Herfort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 35 ndash 40

Peignard-Giros 2000 A Peignard-Giros La ceacuteramique trouveacutee dans les fosses du peacuteribole Est du sanctuaire dacuteApollon agrave Deacutelos in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 131 ndash 136

Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 A Puumllz ndash S Ladstaumltter Meryemana bei Ephesos Zur archaumlologischen Untersuchung des Jahres 2003 AnzWien 141 2006 71 ndash 104

Rogl 2001a C Rogl Hellenistische Keramik aus Ephesos Funde der Tetragonos-Agora Forum Archaeologiae 18III2001 lthttpfarchnetgt (20 07 2007)

Rogl 2001b C Rogl Eine Vorschau zu den reliefverzierten Trinkbechern der ephesischen Monogramm-Werkstaumlt-te in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErgOumlJh 2 (Wien 2001) 99 ndash 111

Rogl 2001c C Rogl Toumlpfersignaturen auf hellenistischen Reliefbechern Eine Liste OumlJh 70 2001 135 ndash 155Rogl 2003a C Rogl Hellenistische Keramik aus den Grabungen auf der Tetragonos-Agora in Ephesos Ein mit-

telhellenistischer Fundkomplex in B Asamer ndash W Wohlmayr (Hrsg) Akten des 9 Oumlsterreichischen Archaumlologentags Paris Lodron-Universitaumlt Salzburg 6 ndash 8 Dezember 2001 (Wien 2003) 175 ndash 182

Rogl 2003b C Rogl Spaumlthellenistische Applikenkeramik und Verwandtes aus Ephesos Lokale Produktion ndash Ein-fluumlsse ndash Importe OumlJh 72 2003 187 ndash 206

219StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Rogl 2004 C Rogl Zu dem Produktionsbeginn schwarzer Sigillata in Ephesos Die Evidenz der Tetragonos Ago-ra OumlJh 73 2004 207 ndash 220

Rogl 2007 C Rogl Spaumlthellenistische Keramik im Osten des Reiches Ephesos ndash Delos ndash Samos ndash Pergamon im Vergleich in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 181 ndash 193

Rotroff 1982 S I Rotroff Hellenistic Pottery Athenian and Imported Moldmade Bowls Agora 22 (Princeton NJ 1982)

Rotroff 1997 S I Rotroff Hellenistic Pottery Athenian and Imported Wheelmade Table Ware and Related Material Agora 29 (Princeton NJ 1997)

Rotroff ndash Oliver 2003 S I Rotroff ndash A Oliver Jr The Hellenistic Pottery from Sardis Sardis Monograph 12 (Cambridge 2003)

Rotroff 2006 S I Rotroff The Introduction of the Moldmade Bowl Revisited Tracking a Hellenistic Innovation Hesperia 75 2006 357 ndash 378

Sauer 1995 R Sauer Produktionszentren spaumlthellenistischer und roumlmischer Keramik an der W-Kuumlste Kleinasiens Die archaumlometrischen Untersuchungen (unpubl Bericht fuumlr das FWF-Projekt Nr 9280) (Wien 1995)

Schaumlfer 1968 J Schaumlfer Hellenistische Keramik aus Pergamon PF 2 (Berlin 1968)Scheibler 1976 I Scheibler Griechische Lampen in Kerameikos 11 (Berlin 1976)Schindler 1967 M Schindler Die rsaquoschwarze Sigillata des Magdalensbergeslsaquo Kaumlrntner Museumsschriften 43 (Klagen-

furt 1967)Schmid 1996 S G Schmid Die Feinkeramik der Nabataumler im Spiegel ihrer kulturhistorischen Kontakte in M Her-

fort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 127 ndash 146

Schmid 2000 S G Schmid Die Feinkeramik der Nabataumler Typologie Chronologie und kulturhistorische Hinter-gruumlnde in Petra Ez Zantur 2 1 (Mainz 2000) 1 ndash 199

Schwarzer 1999 H Schwarzer Untersuchungen zum hellenistischen Herrscherkult in Pergamon IstMitt 49 1999 249 ndash 300

Smetana-Scherrer 1984 R Smetana-Scherrer Weiszliggrundige Lagynoskeramik Alt-Aumlgina 2 1 (Mainz 1984)Sparkes ndash Talcott 1970 B A Sparkes ndash L Talcott Black and Plain Pottery of the 6th 5th and 4th centuries BC Agora 12 (Prin-

ceton NJ 1970)Tekkoumlk 2001 B Tekkoumlk Two Roman Wells in the Lower City of Ilion StTroica 11 2001 343 ndash 382Tekkoumlk 2003 B Tekkoumlk Troy from the Julio-Claudian to the Flavian Period Its Connections with the Mediterranean

World ReiCretActa 38 2003 237 ndash 242Thompson 1934 H A Thompson Two Centuries of Hellenistic Pottery Hesperia 3 1934 309 ndash 480Thompson 1973 D B Thompson Ptolemaic Oinochoai and Portraits in Faience (Oxford 1973)Trinkl 2003 E Trinkl Artefakte fuumlr die Textilbearbeitung in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos

Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 313 ndash 327Truumlmpler-Ries 1982 C Truumlmpler-Ries Patrize fuumlr ein pergamenisches Reliefgefaumlszlig HASB 8 1982 39 ndash 42Vegas 1973 M Vegas Ceraacutemica comuacuten romana del mediterraacutenneo occidental (1973)Voegtli 1993 H Voegtli Die Fundmuumlnzen aus der Stadtgrabung von Pergamon PF 8 (Berlin 1993)Warner Slane 1997 K Warner Slane The Fine Wares in S C Herbert (Hrsg) The Hellenistic and Roman Pottery Tel

Anafa 2 1 (Portsmouth 1997)Watzinger 1901 C Watzinger Vasenfunde aus Athen AM 26 1901 50 ndash 102Wintermeyer 2004 W Wintermeyer Die hellenistische und fruumlhkaiserzeitliche Gebrauchskeramik Auf Grundlage der

stratifizierten Fundkeramik aus dem Bereich der heiligen Straszlige (Mainz 2004)Zabehlicky-Scheffenegger 1995a S Zabehlicky-Scheffenegger Subsidiary Factories of Italian Sigillata Potters Ephesian Evi-

dence in H Koester (Hrsg) Ephesos Metropolis of Asia Harvard Theological Studies 41 (Valley Forge PA 1995) 217 ndash 228

Zabehlicky-Scheffenegger 1995b S Zabehlicky-Scheffenegger Der Italiener in Ephesos ReiCretActa 34 1995 253 ndash 271Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 S Zabehlicky-Scheffenegger ndash R Sauer ndash G Schneider Graue Platten aus Ephesos und vom

Magdalensberg in M Herfort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeit-liche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 41 ndash 60

Zabehlicky-Scheffenegger ndash Schneider 2000 S Zabehlicky-Scheffenegger ndash G Schneider Applikenverzierte Gefaumlszlige aus Ephe-sos in ReiCretActa 36 2000 105 ndash 112

Zahn 1904 R Zahn Thongeschirr in Th Wiegand ndash H Schrader (Hrsg) Priene Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen in den Jahren 1895 ndash 1898 (Berlin 1904)

Zelle 1997 M Zelle Die Terra Sigillata aus der Westtor-Nekropole in Assos AMS 27 (Bonn 1997)Zelle 2007 M Zelle Spaumlthellenistische und fruumlhkaiserzeitliche Keramik in Pednelissos in M Meyer (Hrsg)

Neue Zeiten ndash Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Klein-asien WForsch 12 (Wien 2007) 195 ndash 200

Ziegenhaus ndash de Luca 1968 O Ziegenhaus ndash G de Luca Das Asklepieion Der suumldliche Temenosbezirk in hellenistischer und fruumlhroumlmischer Zeit AvP 11 1 (Berlin 1968)

220 Asuman laumltzer

Zimmermann u a (in Druck) N Zimmermann ndash J Weber ndash W Prochaska ndash B Tober ndash S Falzone La parte invisibile delle pittura Qualitagrave cronologia e provenienza nellrsquoanalisi petrografia Lrsquoesempio di Efeso ed Ostia in Interna-zionale dellrsquoAIPMA Napoli 16 ndash 25 09 2007 (in Druck)

Mag Asuman LaumltzerArchaumlologisches Institut der Universitaumlt zu Koumlln Albertus-Magnus-Platz D-50923 KoumllnE-Mail latzerasmailuni-koelnde

Abbildungsnachweis Abb 1 ndash 6 23 ndash 26 Taf 1 ndash 10 Verf Abb 7 ndash 22 b Taf 9 10 (farbliche Abbildungen) OumlAI Pho-to N Gail Abb 27 Institut fuumlr Silikatchemie und Archaumlometrie der Hochschule fuumlr angewandte Kunst in Wien R Sauer

T h o m a s M a r k s t e i n e r ndash B a n u Ye n e r - M a r k s t e i n e r

Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik1

In der Weststadt von Limyra wurden in den Jahren 2002 ndash 2004 auf einer Gelaumlndeterrasse die im Suumlden von der klassischen Stadtmauer und im Norden von der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Weststadtmauer begrenzt wird die zusammenhaumlngenden Sondagen SO 30 SO 36 und SO 37 ausgesteckt (Faltplan Abb 1) Diese Grabungsflaumlche hatte eine Ausdehnung von etwa 150 msup2 Ziel der Arbeiten war es die weiter im Osten im Bereich von SO 9 nur noch in Ansaumltzen fassbare kaiserzeitliche bis mittelalterliche Baugeschichte abzu-klaumlren Daruumlber hinaus war auch beabsichtigt Evidenz fuumlr eine genauere zeitliche Einordnung der ersten Phase der Weststadtmauer zu gewinnen2 Im Zuge der Arbeiten konnten ein fruumlhbyzantinisches Gebaumlude zur Gaumlnze und eine ihm westlich vorgelagerte Verkehrsflaumlche zum Teil freigelegt werden Kleinraumlumige Untersuchungen unter den spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Horizonten ergaben zudem Informationen zur vor-byzantinischen Bebauung des Gelaumlndes

Der Baubefund (Abb 2 3)

Im Westbereich des Grabungsareals wurde eine unregelmaumlszligig begrenzte platzartige Flaumlche (U) freigelegt Sie liegt suumldlich vor einer sekundaumlr vermauerten ungewoumlhnlich schmalen Pforte in der fruumlhbyzantinischen Stadtmauer der Phase 1 und oumlffnet sich nach Suumldwesten bis auf eine Breite von etwa 490 m Von dort duumlrfte die Verkehrsflaumlche in Gestalt eines gassenartigen Freiraumes nach Suumlden zu bis an die als Terras-sierung anstehende klassische Befestigungsmauer verlaumlngert gewesen sein Im weiteren Verlauf war die Gasse wahrscheinlich entlang der Terrassierung weiter nach Westen bis nahe dem Suumldtor gefuumlhrt wo die klassische Befestigungsmauer im Zuge der Errichtung der Weststadtmauern weitgehend abgetragen worden und damit ein geringerer Houmlhenunterschied und eine leichtere Verbindung zum zentralen Stadtgebiet im Suumlden gegeben waren Von der platzartigen Freiflaumlche (U) fuumlhrte eine dreistufige Treppe zum erhoumlht in der Weststadtmauer liegenden Durchgang Die westliche Begrenzung des Platzes wurde von einer geradlinig verlaufenden einschaligen Bruchsteinmauer (M1) von etwa 050 m Staumlrke gebildet waumlhrend die zu einem fruumlhbyzantinischen Gebaumlude gehoumlrigen Mauern M2 M8 und M9 die oumlstliche Begrenzung bildeten Einige flache Kalksteinplatten in der Flaumlche des Platzes duumlrfen als rudimentaumlre Pflasterung angesprochen werden

1 Diese Arbeiten wurden in den Jahren 2002 ndash 2005 im Zuge des vom FWF finanzierten Weststadtprojektes (P15688-G02) durchge-fuumlhrt Die Leitung der Feldarbeiten hatte A Konecny die Sondagen wurden von U Schuh und H Schwaiger betreut Besonderen Dank schulden wir den tuumlrkischen Behoumlrden fuumlr die Erteilung der Arbeitsgenehmigung Die Bearbeitung der Fundkeramik uumlber-nahm B Yener-Marksteiner Zu den Kleinfunden aus den Weststadtgrabungen der Jahre 2002ndash2006 s den Beitrag von U Schuh in vorliegendem Band S 9 ndash 54 Die grabungsarchaumlologischen Angaben basieren im Wesentlichen auf Unterlagen von A Konecny ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrags

2 Zur Problematik vgl T Marksteiner Die nachantiken Befestigungen von Limyra in J Borchhardt Bericht der Grabungskam-pagne in Limyra 2001 KST 24 2 2002 (2003) 308 f T Marksteiner Die spaumltantiken und byzantinischen Befestigungen von Limyra im Bereich des Ptolemaions in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 29 f A Puumllz ndash P Ruggen-dorfer Kaiserzeitliche und fruumlbyzantinische Denkmaumller in Limyra Ergebnisse der Forschungen in der Oststadt und am Ptolemaion (1997 ndash 2001) MiChA 10 2004 77 f

222 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Der kleine Platz war im Osten von einem uumlber zwei Eingaumlnge betretbaren Bau begrenzt Die in M2 ge-legenen Zugaumlnge fuumlhrten in das 450 ndash 550 m breite Gebaumlude das nahezu die gesamte Erstreckung der Ter-rasse zwischen der fruumlhbyzantinischen und der klassischen Stadtmauer eingenommen hatte Nur zwischen der Nordmauer des Baus (M5) und der Weststadtmauer blieb ein knapp 1 m breiter Gelaumlndestreifen frei der von dem Bereich vor der Mauerpforte zugaumlnglich war Im Osten war das Gebaumlude von der 070 m breiten Bruchsteinmauer M3 begrenzt die in diesem Bereich eine Art Parzellengrenze gebildet zu haben scheint M3 ist im Norden im Bereich des Zusammentreffens mit M5 durch rezente Eingriffe gestoumlrt und im Suumlden aufgrund erosiver Vorgaumlnge verloren Unklar ist ob M3 urspruumlnglich uumlber die erhaltene Laumlnge hinaus nach Norden weitergefuumlhrt war Eine annaumlhernd in ihrer Flucht von der Befestigungsmauer abgehende jedoch nur als kurzes Stuumlck erhaltene Mauer (M13) unterscheidet sich jedenfalls durch die geringe Groumlszlige des bei ihrer Errichtung verwendeten Steinmaterials Die Mauern M6 und M4 des Gebaumludes sind an M3 angesetzt Oumlstlich von M3 haben sich die Reste annaumlhernd zeitgleicher Verbauung erhalten von der jedoch nur Aus-schnitte ergraben wurden

Der noumlrdliche Zugang in das den Platz ostseitig begrenzende Gebaumlude fuumlhrte in einen 260 times 470 m groszligen Raum (Y) auf unregelmaumlszligig viereckigem Grundriss der im Suumlden von M4 und im Norden von M5 begrenzt wurde Ein weiterer Eingang in das Gebaumlude lag etwas weiter im Suumlden in M2 sein Schwellblock weist deutliche Abnuumltzungsspuren von streifenden Tuumlrfluumlgeln auf Vor ihm lag eine Steinplatte die wohl als Auftritt diente Der Eingang fuumlhrte auf eine wahrscheinlich hofartige moumlglicherweise an der Nordseite uumlberdachte Freiflaumlche (X)3 Diesem Zugang war in einem sekundaumlren Bauvorgang ein kleiner Vorraum (Z)

3 Hinweise fuumlr eine Uumlberdachung ergeben sich aus der groszligen Anzahl halbzylindrischer Dachziegel die in dem als Zerstoumlrungs-schicht interpretierten Stratum Byzanz 1 angetroffen wurden Flaumlche X koumlnnte im Nordbereich mittels eines Pultdaches uumlberdeckt gewesen sein Im Suumldbereich der Flaumlche war jedenfalls eine geringere Ziegeldichte festzustellen Dies laumlsst sich nur teilweise mit dem Fehlen der entsprechenden Schichten erklaumlren

2 Luftbild der Sondagen 30 und 36 in der Weststadt von Limyra

223Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

vorgesetzt worden Die hierzu errichtete M12 setzt sich durch schlechte Bauausfuumlhrung von den Mauern des restlichen Gebaumludes ab Westlich des Innenhofes (X) lag ein annaumlhernd quadratischer auf den Platz vor der Pforte vorspringender Raum (W) von dessen Mauern zumeist nur noch die Fundamente anstehen Ein Zu-gang hat sich nicht erhalten duumlrfte aber in der Ostmauer gelegen haben Vor M3 waren im Hof zwei groszlige Pithoi in den Boden eingelassen Im Zentrum des Gebaumludes erstreckte sich der korridorartige von Suumlden und Norden betretbare Raum (V) vor dessen Ostwand ein weiterer Pithos stand

Das Mauerwerk dieser kleinteiligen Verbauung ist homogen Nur in geringe Tiefe fundamentierte zwei-schalige Mauern sind aus zumeist kleinformatigen Bruchsteinen ohne Moumlrtelbindung hochgezogen an den Ecken und Eingaumlngen sind hingegen groumlszligere Spolienbloumlcke versetzt Von der einstmals sicher zwischen den Mauersteinen vorhandenen Lehmbindung hat sich nichts erhalten das Bindemittel duumlrfte aufgrund der Oberflaumlchennaumlhe durch Sickerwasser ausgewaschen worden sein Verwunderlich ist das voumlllige Fehlen von Moumlrtel Im Bereich der Durchgaumlnge war auf Fundamentierung gaumlnzlich verzichtet worden So sitzt ein Schwellstein in M2 direkt auf Erdmaterial und im Bereich des Durchgangs in M6 liegt Erde zwischen den Mauerkoumlpfen Der suumldwestliche Raum (W) ist als eigener Baukoumlrper konzipiert in dessen Nordmauer die Schwelle des suumldlichen Einganges einbindet sodass Gleichzeitigkeit als gesichert gelten kann Die dem

3 Plan der SO 303637 Mauerplan der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Phase

224 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Eingang vorgelagerte Mauer12 ist sekundaumlr zu M2 von auffallend schlechter Bauausfuumlhrung und aus klein-teiligem Steinmaterial unter teilweiser Verwendung von Spolien errichtet

Am Nordrand des Grabungsareals erhebt sich die Weststadtmauer der Phase 1 nach innen versetzt auf ei-ner uumlber 15 m hohen Fundamentbank deren Unterkante bei den Grabungsarbeiten nicht erreicht wurde Die Streichrichtung des Mauerkoumlrpers verlaumluft etwas verschoben zu jener der Fundamentbank sodass sich der stadtseitige Ruumlcksprung nach Osten zu kontinuierlich verbreitert Die im Stadtinneren suumldlich der Befesti-gungsmauer befindliche Verbauung aus Bruchsteinen duumlrfte sekundaumlr zur Errichtung der Befestigung erfolgt sein da sich die Bauten und Freiflaumlchen auf die bestehende Mauer und die Pforte beziehen Eine bauliche Verbindung nach Suumlden existiert im Fall von M1 M10 und der aumllteren M13 waumlhrend die stratigraphische Verbindung zum Bereich im Suumlden durch rezente Eingriffe am Mauerfuszlig gestoumlrt ist

M4 sitzt auf einer aumllteren Mauer (M14) auf die aus einer Lage quaderfoumlrmiger Bruchsteine besteht auf der kleinere Steine derart versetzt sind dass sich eine annaumlhernd horizontale Oberkante ergibt Es handelt sich vielleicht um eine Fundamentbank auf der sich aufgehendes Mauerwerk aus Lehmziegeln erhoben ha-ben koumlnnte In ihrem westlichen Abschnitt ist M14 aus zwei groszligen rechteckigen Kalksteinplatten gefuumlgt An diese schlieszligen auf tieferem Niveau zwei flach verlegte Platten an die nicht von Steinen uumlberlagert werden ndash es scheint sich um eine Eingangssituation zu handeln Im oumlstlichen Grabungsbereich war Mauer14 nur noch als Fundament bzw Ausrissgrube zu fassen In annaumlhernd rechtem Winkel zu M14 verlief die Nord-Suumld streichende und im Verband errichtete jedoch weitgehend ausgerissene M13 An diese beiden Mauern lief ein Kalkestrichboden an der im Zuge der Grabungsarbeiten abgetragen wurde (Abb 6) Den Untergrund fuumlr den Estrich bildete eine erdige Einschuumlttung Das aus ihr geborgene Fundmaterial bietet einen terminus post quem fuumlr die Einbringung des Bodens und damit fuumlr die Errichtung des Baus im fruumlhen 1 Jahrhundert n Chr4 Weiter nach Suumlden lieszlig sich keine Fortsetzung des Gebaumludes feststellen

Unterhalb dieses spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitlichen Gebaumludes wurde ein kurzer Abschnitt einer fast voumlllig ausgerissenen Ost-West streichenden Bruchsteinmauer freigelegt die sich in keinen groumlszligeren archi-tektonischen Kontext einfuumlgen laumlsst Das keramische Fundmaterial weist auf eine Datierung der Mauer in die hellenistische Periode Unter der Mauer wurden Abschnitte eines mit hochkant in den Boden gesetzten Steinplatten eingefassten Kanals freigelegt Dieser verlaumluft von der durch die Weststadtmauer angegebenen noumlrdlichen Grabungsgrenze nach Suumlden und schwenkt nach Westen in den nichtergrabenen Bereich ab Der Kanal sitzt in einer flaumlchig angetroffenen sandig-erdigen in die spaumlte Klassik datierenden Schotterpackung welche sich nach Suumlden bis in den Bereich hinter der klassischen Stadtmauer erstreckt haben duumlrfte

Der stratigraphische Befund (Abb 4)

Der Grabungsbereich wurde bis in die spaumlten 90er Jahre des 20 Jahrhunderts landwirtschaftlich genutzt Dabei waren im Zuge der Errichtung von Treibhaumlusern das Gelaumlnde planiert und Einsetzgruben fuumlr die Staumlnder ausgehoben worden Durch diese Arbeiten wurden die oberflaumlchennahen Schichten gestoumlrt die mittelalterlichen Straten voumlllig abgetragen Insbesondere am Fuszlig der Weststadtmauer waren tiefgreifende Stoumlrungen festzustellen Der Schichtenablauf stellte sich waumlhrend der Grabung folgendermaszligen dar Unter dem humosen Oberflaumlchenmaterial wurde flaumlchig ein starkes Stratum humoser Erde (Byzanz 1) angetroffen welches groszlige Mengen von Dachziegelfragmenten enthielt Dieses Stratum duumlrfte dem Zerstoumlrungshorizont des fruumlhbyzantinischen Gebaumludes entsprechen Darunter lag ein weiterer Horizont (Byzanz 2) in den wahr-scheinlich stellenweise die Mauern des Gebaumludes eingetieft worden waren und dessen Erdmaterial an ande-ren Stellen an die Mauern angeschuumlttet worden zu sein scheint Eine Trennung in bei Baubeginn bestehende Schichtung und angeschuumlttetes Erdmaterial war aufgrund des Fehlens klarer Unterscheidungsmerkmale im Zuge der Grabung kaum moumlglich Im Suumlden des Grabungsareals war vor der Errichtung des Gebaumludes hin-ter der klassischen Stadtmauer schotterhaltige Erde angeschuumlttet worden um ebenen Baugrund zu erhalten In sie waren in dem Korridor V ein und in dem Hof X zwei groszlige Pithoi eingetieft worden Der Horizont

4 Die kleinteiligen Keramikfragmente aus der Schuumlttung unterhalb des Bodens wurden von B Yener-Marksteiner durchgesehen

225Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Byzanz 2 bietet einen terminus ante bzw ad quem fuumlr die Errichtung des Gebaumludes das Stratum Byzanz 1 einen terminus ante quem fuumlr seine Aufgabe

Im Suumlden der Grabungsflaumlche waren die Straten Byzanz 1 ndash 2 groszligteils verloren da in Folge des sukzes-siven Einsturzes der klassischen Stadtmauer die dahintergelegenen Erdschichtungen abgeschwemmt worden waren In diesem Bereich haben sich nur die untersten Fundamentlagen der Mauern des fruumlhbyzantinischen Gebaumludes erhalten fehlen aber nahe der Stadtmauer uumlberhaupt gaumlnzlich

Unter der nachantiken Schuumlttung (Byzanz 1) und oberhalb eines fruumlhkaiserzeitlichen Moumlrtelestrichs lag eine lehmige Einschuumlttung (Hellenistisch 1) Der Moumlrtelboden wurde als Hellenistisch 2 abgetragen und die Schuumlttung darunter mit Hellenistisch 3 bezeichnet Unter ihr lagen spaumlt- und hochklassische Schuumlttstraten wie sie vergleichbar auch in den Sondagen weiter im Osten angetroffen worden waren

Uumlberlegungen zur Bebauungsgeschichte des Bereiches Sondage 303637

Den aumlltesten von den Grabungsarbeiten im Bereich der SO 303637 betroffenen baulichen Befund bildet die in der ersten Haumllfte des 4 Jahrhunderts v Chr errichtete Stadtmauer5 Hinter dieser wurde wie aus dem Grabungsbereich weiter im Osten bekannt ist im Laufe des 4 Jahrhunderts sukzessive aufgeschuumlttet und auf den derart entstandenen Terrassenflaumlchen immer wieder gebaut6 Im Kontext eines der Bauhorizonte ist der in SO 36 freigelegte Kanal zu sehen Das Fundmaterial erlaubte jedoch keine genauere Datierung als eine vage Zuweisung an die spaumltklassische Periode Der bauliche Zusammenhang ist nicht bekannt Gleiches gilt fuumlr eine den Kanal uumlberlagernde von Ost nach West streichende Mauer von der sich nur ein kurzes Stuumlck erhalten hat Eine Datierung in den fruumlhen Hellenismus erscheint aufgrund allerdings wenig charakteri-stischer Keramikfunde wahrscheinlich

Von dem daruumlber befindlichen spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitlichen Bau wurde nur ein kleiner Ausschnitt freigelegt (Abb 5) sodass bezuumlglich seiner Ausdehnung und seiner Grundrissstruktur keine Aussagen ge-troffen wurden koumlnnen Aufgrund der sorgfaumlltigen jedoch wenig monumentalen Ausfuumlhrung der Mauern und des Moumlrtelbodens der Naumlhe eines Brunnens sowie der Randlage innerhalb des Siedlungskontextes scheint eine Interpretation als Wohngebaumlude moumlglich7 Diesem Befund kommt insofern einige Bedeutung zu als im Stadtgebiet von Limyra erstmals ein Baubefund dieser Periode in stratigraphischem Kontext an-getroffen wurde

In der chronologischen Reihenfolge der Baubefunde folgt die Weststadtmauer der ersten Phase fuumlr deren Errichtung im Bereich von SO 3 ein terminus post quem im 5 Jahrhundert n Chr erschlossen wurde8 Die zeitliche Luumlcke von vier bis fuumlnf Jahrhunderten welche den Befestigungsbau von dem naumlchst aumllteren Baube-fund trennt ist erklaumlrungsbeduumlrftig Es erscheint jedenfalls wenig wahrscheinlich dass das spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitliche Gebaumlude mehrere Jahrhunderte lang unveraumlndert genutzt worden sein koumlnnte

Soweit die erhaltenen Baubefunde dies zu erschlieszligen erlauben wurde der Bereich von SO 303637 erst zwei Jahrhunderte nach der Errichtung der Weststadtmauer wieder bebaut Das Gelaumlnde im Inneren des spaumltantiken Mauerringes welches im Vergleich zu der Ausdehnung der kaiserzeitlichen Stadt flaumlchenmaumlszligig begrenzten Baugrund bot waumlre demnach lange Zeit teilweise ungenutzt geblieben Verwunderlich ist auch dass das Laufniveau der fruumlhbyzantinischen Verbauung des 7 Jahrhunderts n Chr rund 060 m unterhalb des Ruumlcksprunges welcher den Fundamentsockel der Mauer von deren Aufgehendem trennt gelegen ist Auch die schmale Mauerpforte liegt hoch uumlber dem Niveau der kleinen Platzanlage im Siedlungsinneren ndash um sie zu erreichen musste man eine mehrstufige Treppe uumlberwinden Es stellt sich die Frage ob nicht zur

5 Vorklassische Straten wurden im Bereich von SO 303637 nicht freigelegt da die zwischen den juumlngeren Strukturen verfuumlgbare Flaumlche fuumlr eine Tiefgrabung zu wenig Raum bot und es nicht sinnvoll erschien die fruumlhbyzantinischen Befunde abzureiszligen Die Stratigraphie hinter der klassischen Stadtmauer wurde jedoch im Bereich oumlstlich von SO 37 groszligflaumlchig untersucht Vgl Mark-steiner ndash Konecny 2007 15 ndash 28 Zur klassischen Stadtbefestigung von Limyra s T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra OumlJh 59 1989 Beibl 39 ndash 110 T Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra in J Borchhardt (Hrsg) Forschungen in Limyra 1 (Wien 1997) 59 f

6 s Marksteiner ndash Konecny 2007 15 ndash 28 7 Zu einem etwa 10 m oumlstlich gelegenen Brunnen s Marksteiner ndash Konecny 2007 23 f 8 s Lemaicirctre 2007 235

226 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

5 Plan der spaumlthellenistischen Befunde

6 Die spaumlthellenistischen Befunde

227Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Zeit der Errichtung der Weststadtmauer das Niveau im Inneren des Mauerringes etwas houmlher gewesen und es vielleicht erst im Zuge der Errichtung der fruumlhbyzantinischen Verbauung abgetragen worden sein koumlnnte Dieser Ansatz wuumlrde die etwa 600 Jahre umfassende zeitliche Luumlcke zwischen der hellenistisch-fruumlhkaiser-zeitlichen und der fruumlhbyzantinischen Verbauung sowie das Fehlen kaiserzeitlicher und spaumltantiker Straten erklaumlren laumlsst sich aber am Befund nicht eindeutig verifizieren

Im Zuge der Arbeiten in SO 303637 wurde ein geschlossener Ausschnitt der fruumlhbyzantinischen Verbau-ung der Weststadt freigelegt Im ergrabenen Bereich ist diese durch verwinkelte unregelmaumlszligige Verkehrs-flaumlchen und dichte Verbauung gekennzeichnet ein Befund der mit jenem in der etwa 50 m weiter westlich gelegenen SO 5 uumlbereinstimmt9 Uumlberraschend ist das Fehlen jeglicher Moumlrtelbindung im Mauerwerk des Gebaumludes in SO 30 ein Befund der im Gegensatz zur Bauweise der in SO 5 freigelegten Bauten steht

Das kleine Gebaumlude oumlstlich der platzartigen Verkehrsflaumlche an der Pforte im Mauerring wird durch das Vorhandensein mehrerer Pithoi als Gewerbebau gekennzeichnet10 Die Lage an einem oumlffentlichen Raum von Durchgangscharakter und die gute Erschlieszligung uumlber zwei Zugaumlnge sprechen fuumlr ein Gewerbe welches regen Geschaumlftsverkehr bedingte Es mag sich um ein Geschaumlftslokal gehandelt haben Ausweislich der Ke-ramikfunde scheint das Gebaumlude im 7 Jahrhundert errichtet und nach einer kurzen aus dem Keramikbefund nicht genau determinierbaren Nutzungszeit aufgegeben worden zu sein Es fehlen jegliche Hinweise auf die spaumltere Bebauung des Areals

T Marksteiner

Ausgewaumlhlte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Keramik aus einem Gebaumludekomplex in der Weststadt Limyras

Waumlhrend der Materialbearbeitung wurden insgesamt 3 143 Keramikfragmente aus stratigraphisch relevanten Schichten der SO 301 (2002) 36 (2003) und 37 (2004) untersucht11 Das Keramikmaterial zeichnet sich durch einen hohen Prozentsatz an Kuumlchenware (43 ) und an verschiedenen gebrauchskeramischen Gattun-gen (35 ) aus12 Der Anteil an Feinware betraumlgt 14 der an Amphoren 8 (s Diagramm 1)

Das Tafelgeschirr ist durch Importware sowie deren regionale oder lokale Imitationen vertreten Wie auch an anderen Fundstellen in Limyra ist in diesem Fundkomplex die sog Cypriot Red Slip Ware (CRS) die am haumlufigsten vorkommende Importware13 weswegen die Zusammensetzung des CRS-Spektrums fuumlr die chronologische Einordnung des Gebaumludekomplexes von Bedeutung ist Die Dominanz einer groszligen bottichartigen Schuumlssel der Form Hayes 11 ist mit 14 von 31 CRS-Randfragmenten offensichtlich (Kat 1 ndash 3 Taf 1 1 ndash 3)14 Sie wird in die Zeit zwischen 550 und 650 n Chr datiert und bildet in dem hier vorgestellten Fundkomplex einen der spaumltesten Vertreter des CRS-Formenspektrums (s Diagramm 2)

Ein Teller mit flachem Boden der Form Hayes 1 ist durch insgesamt 6 Randfragmente (Kat 4 ndash 6 Taf 1 4 ndash 6) vertreten und darf nach der Form Hayes 11 als die am zweithaumlufigsten vorkommende CRS-Form gel-ten Sie gehoumlrt zu den fruumlhesten Vertretern der CRS und wird in die Zeit zwischen dem Ende des 4 und dem dritten Viertel des 5 Jahrhunderts datiert15 Bei Tellerfragmenten mit abgerundetem und leicht einge-

9 Zur fruumlhbyzantinischen Verbauung in SO 5 s T Marksteiner Die Grabungen der Jahre 1982 ndash 1986 am Suumldtor von Limyra in T Marksteiner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 189 f Zu innerstaumld-tischen Straszligensystemen in Lykien s T Marksteiner Intraurbane Straszligensysteme in Lykien in La rue dans lrsquoantiquiteacute Actes du colloque de Poitiers (Rennes 2008) bes 229

10 Drei Pithoi sind sicher nachgewiesen es koumlnnten im Suumldbereich aber durchaus weitere Vorratsgefaumlszlige gestanden haben 11 Zum Befund s o den Beitrag von T Marksteiner 12 Unter dem Begriff rsaquogebrauchskeramische Gattungenlsaquo werden grobe Gebrauchsware wie Pithoi groszlige Schuumlsseln sowie feine Ge-

brauchware wie Kannen Kruumlge Schuumlsseln Lampen Ampullen usw zusammengefasst 13 Gruumlnewald 1984 25 f Abb 16 Eisenmenger1993 407 Vroom 2004 291 f Tab 1 Yener-Marksteiner 2007 254 f Lemaicirctre

2007 224 f Tab 9 14 Bei der Erstellung der Statistik wurden nur Randfragmente beruumlcksichtigt 15 Hayes 1972 373 f Meyza 2007 H11 72 ndash 75

228 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

bogenem Rand (Kat 5 ndash 6) duumlrfte es sich um der Form Hayes 1 verwandte Formen handeln Der Bedarf an Tafelgeschirr wurde im 5 Jahrhundert neben der Form Hayes 1 auch durch eine von der African Red Slip Ware (ARS) uumlbernommene Tellerform mit verdicktem geriffeltem Rand der Form Hayes 2 abgedeckt die bis in das dritte Viertel des 6 Jahrhunderts n Chr hergestellt wurde (Kat 7 ndash 8 Taf 1 7 ndash 8)16 Diese duumlrfte von einer Tellerform mit charakteristischer Randbildung und dem Rillen- und Kerbschnittdekor in Baumlndern an der Wand der Form Hayes 9 abgeloumlst worden sein17 welche von langer Nutzungsdauer war (2 Haumllfte 6 Jh ndash Ende 7 Jh n Chr) und im lykischen Speiseservice dieser Zeit eine dominierende Rolle einnahm (Kat 9 ndash 11 Taf 1 9 ndash 11)18

16 Meyza 2007 52 f 17 Hayes 1972 376 f 382 f Meyza 2007 68 ndash 70 18 Gruumlnewald 1984 25 f Abb 16 3 ndash 4 Eisenmenger 1997 406 f Mader 1996 92 f Mader 1998 94 f E Pellegrino Le mateacuteriel

ceacuteramique issu des fouilles meneacutees en 1995 et 2000 sur lrsquoacropole lycienne de Xanthos Anatolia Antiqua 10 2002 250 f E Pelle-

Diagramm 1 Uumlbersicht uumlber die Keramik-funde aus der Sondage SO 303637

Diagramm 2 Quantitative Verteilung der Feinware und quantitative Verteilung der CRS-Formen

229Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Zur Feinware mit rotem Uumlberzug zaumlhlen auch Fragmente mit einem charakteristischen Scherbentyp19 der sich von den bekannteren Waren der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Periode absetzt Ihr hoher Anteil an den limyraumlischen Keramikfunden dieser Zeit indiziert eine Zusammenstellung dieser Ware in eine Gruppe die hier als rsaquoLimyra Red Slip Ware 1lsaquo (LRSW1) bezeichnet wird um sie von den anderen keiner Warengruppe zuweisbaren Fragmenten zu differenzieren Sie imitiert Formen bekannter Waren wie ARS Late Roman C (LRC) und vor allem Late Roman D (LRD) ihre Herkunft ist jedoch unbekannt Innerhalb des hier vorge-stellten Konvoluts bilden die Kat 12 ndash 13 (Taf 2 12 ndash 13) die Vertreter dieser Ware bei ihnen handelt es sich um Imitationen der beliebtesten LRD-Formen Hayes 1 und 9

Einige weitere Fragmente die sich in Form und Dekor an die CRS anlehnen sind nicht mit Sicherheit dieser Ware zuzuordnen weil sie sich soweit mit freiem Auge festgestellt werden kann im Scherbentyp in der Brennhaumlrte und in der Oberflaumlchenbehand-lung von diesen unterscheiden sie sind haumlrter gebrannt und der feine Ton enthaumllt weiszlige manchmal auch dunkle Einschluumlsse Der hellorange bis braumlunlich rote Uumlberzug ist matt innen dicht auszligen duumlnn allgemein nicht flaumlchig aufgetragen und meist herabgeron-nen (Taf 1 1) Es koumlnnte sich bei diesen Stuumlcken um Produktionen einer bis dato unbekannten Werkstatt handeln wie sie sowohl in Lykien als auch in den Nachbargebieten dokumentiert wurden20 So entspricht beispielsweise die fast zur Gaumlnze erhaltene Schuumlssel mit ausgebogenem genopptem Rand (Kat 14 Taf 2 14 Abb 7) einer seltenen CRS-Form naumlmlich der Form Hayes 421 Diese wird in die Zeit um das 56 Jahrhundert n Chr datiert und kommt in Limyra wie auch in den oumlstlichen Nachbargebieten sowohl als CRS-Produkt als auch als deren rsaquoImitationlsaquo vor22 Kat 15 (Taf 2 15) ist mit der CRS-Form Hayes 29 zu vergleichen steilwandige Schuumlsseln mit horizontalem Rand wie Kat 16 ndash 17 (Taf 2 16 ndash 17) sind es mit der Form Hayes 823

Drei Fragmente (Kat 18 ndash 20 Taf 2 18 ndash 20) gehoumlren zu den seltenen Formen der CRS Einen der weni-gen Vergleiche zu Kat 20 bietet eine Schuumlssel der sog LRSW1 aus Limyra24

Nur zwei Keramikfragmente mit rotem Uumlberzug konnten als African Red Slip (ARS) identifiziert werden (Kat 21 ndash 22 Taf 2 21 ndash 22) Weitere spaumltroumlmische Gattungen mit rotem Uumlberzug wie LRC oder Sagalassos Red Slip Ware (SRSW) konnten im Material aus SO 30 nicht bestimmt werden

Teilweise sehr gut erhaltene Toumlpfe Pfannen und deren Staumlnder sowie Kruumlge mit und ohne Sieb die aus einem als Scherbentyp 1 (ST1) bezeichneten Ton hergestellt sind25 erlauben eine Charakterisierung des limyraumlischen Kuumlchenensembles

Geschlossene tiefe Toumlpfe mit dreieckigem abgerundetem Rand und zwei vertikalen Henkeln dominieren das Formenspektrum (Kat 23 ndash 28 Taf 3 23 ndash 28) Solche Toumlpfe sind in Limyra aus den Kontexten des 6 und

grino Preacutesentation des ceacuteramiques issues des fouilles meneacutees en 1998 ndash 1999 sur lrsquoacropole lyciennes de Xanthos Anatolia Antiqua 11 2003 219 f Abb 6 Vroom 2004 291 f

19 Yener-Marksteiner 2007 258 f C25 ndash 28 20 Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a N Fırat So-Called Cypriot Red Slip Ware From The Habitation Area of Perge ReiCretActa

36 2000 35 ndash 38 21 Hayes 1972 376 f 22 Yener-Marksteiner 2007 255 f Kat C15 C Williams Anemurium The Roman and Early Byzantine Pottery (Toronto 1989)

Nr 185 ndash 186 N Atik Die Keramik aus den Suumldthermen von Perge IstMitt Beih 40 (Tuumlbingen 1995) 147 f Nr 305 N Fırat Ro-man Period Ceramics in H Abbasoğlu ndash W Martini (Hrsg) Die Akropolis von Perge 1 (Mainz 2003) 128 f Abb 3 (hier aber als Imitation)

23 Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a Ruumlckert 2007 69 f Nr 94 24 Yener-Marksteiner 2007 Taf 18 C27 25 Fuumlr die Beschreibung des Scherbentyps 1 (ST 1) und weiterer Beispiele dieses Topftyps s Yener-Marksteiner 2007 265 f In der

Zwischenzeit haben archaumlometrische Analysen des Maison de lrsquoOrient et de la Mediterraneacutee in Lyon gezeigt dass die von der Ver-fasserin als ST 1 und ST 2 bezeichneten Scherbentypen der Gruppe rsaquolyciennes kaolinitiqueslsaquo angehoumlren Dazu s S Y Waksman ndash S Lemaicirctre Ceacuteramiques culinaires de Lycie aux eacutepoques romaine et proto byzantine Poster in Rahmen des LRCW-Kongresses (Pisa 2008) Kochtoumlpfe und Pfannen des ST 1 finden sich als Import vereinzelt an einigen Fundplaumltzen um das Mittelmeer so in Spanien Libyen und auf Zypern

7 Kat 14 Randfragment einer Schuumlssel RSW

230 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

7 Jahrhunderts n Chr bekannt26 Durch zur Gaumlnze erhaltene Bei-spiele aus den juumlngeren Weststadt-grabungen konnte die bis jetzt nur vermutete Form dieser Gefaumlszlige insbesondere der abgerundete Bo-den ergaumlnzt werden (Kat 23 ndash 24 Taf 3 23 ndash 24 Abb 8) Die Gefaumlszlige wurden in unterschiedlichen Grouml-szligen hergestellt der Randdurch-messer betraumlgt im Durchschnitt 14 ndash 16 cm Die Henkel koumlnnen im Querschnitt blockfoumlrmig quadra-tisch oder mehrfach gerippt sein Alle Toumlpfe sind sehr hoch ge-brannt Das Vorkommen einer von braungrau bis orange bzw bis zu einer Mischung beider Farben rei-

chenden Farbpalette an der Oberflaumlche ein und des-selben Gefaumlszliges weist darauf hin dass waumlhrend des Brennvorganges die Atmosphaumlre innerhalb des Ofens nicht gleichmaumlszligig war Selten sind diese Toumlpfe ganz reduziert gebrannt wie Kat 23 Die obere Haumllfte ei-niger Gefaumlszlige wurde mit einem breiten Pinsel in roter Farbe bemalt (Kat 29 ndash 30 Taf 4 29 ndash 30 Abb 9) Der Umstand dass die leicht gerundeten Boumlden der tiefen Toumlpfe meist mit Brandruumlckstaumlnden uumlberzogen sind waumlhrend die Gefaumlszligwaumlnde fast keine Feuerspuren zei-gen ist Zeichen dafuumlr dass die Gefaumlszlige waumlhrend des Kochens auf einem Staumlnder aufgestellt waren Einen terminus post quem fuumlr das Auftreten dieses Koch-topftyps am Ende des 5 oder am Anfang des 6 Jahr-hunderts bietet das zuletzt publizierte Keramikmate-

rial aus der Baugrube der spaumltantiken Befestigungsmauer (SO 3B) in dem er noch nicht vorkommt27 Dieser zeitliche Ansatz wird auch durch die vorlaumlufige Auswertung der stratifizierten Keramik aus den Grabungen in SO Q18 in Limyra bestaumltigt28 In spaumltroumlmischer Zeit waren geschlossene tiefe und etwas bauchige Koch-toumlpfe mit leicht gerundetem Boden im gesamten Mittelmeerraum verbreitet Direkte Parallelen zu den hier vorgestellten Toumlpfen mit dreieckigem abgerundetem Rand und mit fallweise aumlhnlich beschriebenem Scher-bentyp finden sich auszligerhalb Lykiens vereinzelt an verschiedenen Fundstaumltten29 In Lykien selbst sind solche Gefaumlszlige in Zentral- und Ostlykien weit verbreitet scheinen aber in Xanthos (Westlykien) im Kochtopfspek-trum der spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Zeit keinen besonderen Platz einzunehmen30

26 Fuumlr die Beispiele aus Limyra s Gruumlnewald 1984 Abb 21 10 Eisenmenger 1997 408 f Vroom 2004 297 ndash 301 Abb 4 Lemaicirctre 2007 226 f Taf 13 2 ndash 4 Yener -Marksteiner 2007 266 f Taf 21 C63 ndash 66

27 Lemaicirctre 2007 207 ndash 214 28 Unpubliziertes Material aus der SO Q 18 Zu den Grabungen des Jahres 2007 in Q 18 s T Marksteiner ndash U Schuh Limyra Kazı

Ccedilalışmaları 2007 ndash Excavations at Limyra 2007 Anmed 6 2008 42 ndash 46 29 In Libyen Spanien Zypern und Albanien wurde er registriert Dafuumlr zusammenfassend s Vroom 2004 300 mit Anm 34 30 Fuumlr Beispiele aus dem zentrallykischen Kyaneaigebiet s Mader 1996 Abb 36 Nr 106 aus Andriake s B Yener-Marksteiner

Keramikfunde der Kampagne 2006 in T Marksteiner Bericht zu den Arbeiten in Andriake im Jahr 2006 KST 25 2006 209 ndash 212 Abb 6 8 aus Istlada (İnişdibi) T Marksteiner ndash P Niewoumlhner ndash B Yener-Marksteiner Der Burgberg von İnişdibi bei Istlada in Zentrallykien Antike Festung und byzantinische Kapelle MiChA 15 2009 85 ndash 102 Abb 5 9 Fuumlr vereinzelte Beispiele aus

8 Kat 23 24 Kuumlchenware

9 Kat 29 30 Kuumlchenware

231Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Neben den geschlossenen Toumlpfen kommen auch offene breite Toumlpfe mit horizontalen Henkeln und leicht gerundeten flachen Boumlden vor (Kat 31 ndash 34) Die im Querschnitt runden Henkel setzen entweder unterhalb des ausgebogenen Randes oder direkt am Rand an Ihr Randdurchmesser betraumlgt zwischen 16 und 285 cm Die Toumlpfe wurden meist mit einem groszligen Pinsel innen und auszligen in roter bis rotbrau-ner Farbe unregelmaumlszligig bestrichen die Boumlden wurden dabei ausgespart Ein fast zur Gaumlnze erhaltener Topf (Kat 31 Taf 4 31 Abb 10) bietet ein schoumlnes Bei-spiel fuumlr diese Gruppe

Pfannen mit leicht ausgebogenem Rand und sich zur Spitze hin verjuumlngenden zylindrischen Griffen (Kat 36) kommen in Limyra in spaumltrouml-mischen Fundkomplexen haumlufig vor31 Zahlreiche flache Bodenfragmente mit starken Brandspuren sind diesen Ge-faumlszligen zuzuweisen Wie anhand von Kat 32 und 35 zu sehen ist koumlnnen al-lerdings Fragmente mit aumlhnlicher Rand-bildung auch von schuumlsselartigen of-fenen Toumlpfen stammen Deshalb lassen sich auch einige Fragmente (wie hier Kat 33 Taf 5 33) nicht eindeutig zu-weisen ndash sie koumlnnten sowohl zu Pfannen als auch zu Toumlpfen gehoumlren

Das Randfragment Kat 35 gehoumlrt zu einem steilwandigen Topf mit Deckelfalz Einige Randfragmente mit gleicher Pro-filbildung wurden in Limyra auch aus anderen spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Fundkomplexen geborgen32

Auf welche Weise Toumlpfe und Pfannen auf das Feuer gestellt wurden zeigen zwei Staumlnder unterschied-licher Formgebung Der zur Gaumlnze erhaltene und kaum Gebrauchsspuren aufweisende Staumlnder Kat 37 (Taf 4 37) hat eine gedrungene spulenartige Form und am oberen Rand sowie am Fuszlig einen Durchmesser von jeweils 15 cm Die vier rechteckigen Oumlffnungen am Koumlrper dienten wohl der Sauerstoffzufuhr (Abb 8) Der obere Rand des eher zylindrisch geformten Staumlnders Kat 38 hat sich nicht erhalten jedoch ist die Wand des Fragments oben ausgebogen

Aus demselben lokalen Scherbentyp wurden auch einhenkelige Kruumlge mit langem Hals mit Wulstrand (Kat 39 ndash 42 Taf 5 39 ndash 42) hergestellt Die Muumlndungsquerschnitte sind meist kreisfoumlrmig es kommen aber auch Kleeblattmuumlndungen vor (Abb 11) Manche gut erhaltene Exemplare des Typs mit kreisfoumlrmiger Muumln-dung aus Limyra weisen am unteren Ende des Halses Siebeinsaumltze mit groben Siebloumlchern auf (Taf 5 39 ndash 42) Trotz des Fehlens zur Gaumlnze erhaltener Beispiele koumlnnen diesen in Lykien weit verbreiteten und vermutlich fuumlr das Kochen von Fluumlssigkeiten verwendeten Kruumlgen eingezogene Boumlden zugeschrieben werden33

Ein Deckelfragment (Kat 43) mit vertikaler Streifenbemalung darf einem Krug zugewiesen werden Derartige meist mit Bemalung geschmuumlckte und konvexe Deckel waren mittels eines Ringes in einer auf

Xanthos s E Pellegrino Note sur un depotoir de ceacuteramiques du IIIe s ap J-C et la datation de la reacutesidence du nord-est de lrsquoacro-pole lycienne de Xanthos Anatolia Antiqua 12 2004 128 f Abb 7 1

31 Vroom 2004 297 f mit Anm 28 Abb 4 Yener-Marksteiner 2007 266 f C76 32 Yener-Marksteiner 2007 265 f Typ 3 C60 Lemaicirctre 2007 230 f Taf 13 8 33 Lemaicirctre 2007 232 f E Pellegrino Les ceacuteramiques de la maison du nord-est de lrsquoacropole lycienne de Xanthos Un ensemble

original de la fin du VIegraveme ndash debut du VIIegraveme s apr J-C in LRCW 2007 II 662 Abb 35 ndash 36 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C81 ndash 83

10 Kat 31 Kuumlchenware

11 Kat 39 40 Kuumlchenware

232 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

dem Henkel der Kruumlge sitzenden Oumlse eingehaumlngt34 Aumlhnliche Kruumlge sind vor allem aus den Saraccedilhane-Grabungen in Istan-bul bekannt geworden es duumlrfte sich dort um lokale Produkte handeln35 In Lykien ist dieser Gefaumlszligtyp mehrfach belegt Es koumlnnte sich um eine regionale Nachahmung der aus Istanbul bekannten Kruumlge der Zeit um 655 ndash 670 n Chr handeln36

Einige Scherben aus SO 30 sind aufgrund ihrer zimtro-ten Tonfarbe auffallend und fremdartig (Kat 44 ndash 49 Taf 6 44 ndash 49) Der koumlrnige Ton der nicht hochgebrannten Scherben enthaumllt dunkle sowie weiszlige Einschluumlsse weiszligen Quarz und feinen Goldglimmer Innerhalb dieser Gruppe lehnen sich zwei Randfragmente mit abstehender Lippe und Deckelfalz an die Formen aumlgaumlischer Kochtoumlpfe an (Kat 44 ndash 45)37 Drei nicht anpassende Wandfragmente stammen wohl von einem Teller (Kat 47) sie weisen einpolierte Muster aus Kreisen und ver-tikalen Strichen auf 38 In gleicher Art ist auch das Deckelfrag-ment Kat 48 verziert

Es handelt sich bei diesen makroskopisch einer homogenen Gruppe zuweisbaren Gefaumlszligen um importierte Kuumlchen- und Gebrauchsware aus dem westlichen Kleinasien

Ein Randfragment einer einhenkeligen Kanne mit rotem Uumlberzug (Kat 50 Taf 7 50) wurde im Scherbentyp 1 hergestellt und zaumlhlt zur feineren lokalen Gebrauchs-keramik spaumltroumlmischer Zeitstellung In dieselbe Untergruppe gehoumlrt auch eine zur Gaumlnze erhaltene ein-henkelige und bauchige Kanne mit breitem geripptem und den Gefaumlszligrand uumlbersteigendem Henkel sowie eingezogenem Boden (Kat 51 Taf 7 51 Abb 12) Ihre Tonfarbe ist gruumlnlich hellgrau der Ton enthaumllt zahlreiche dunkle Einschluumlsse und unterscheidet sich dadurch von der in Limyra dominierenden orangefar-bigen Gebrauchsware39 Gefaumlszlige gleicher Form wurden auch innerhalb der orangefarbigen Gebrauchsware produziert Sie weisen Bemalung in der Art jener der Kochtoumlpfe sowie der Pithoi auf und kommen ebenfalls in spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Kontexten vor40

Fruumlhbyzantinische Ampullen41 sind in SO 30 durch zwei Fragmente vertreten ein Randfragment (Kat 52 Taf 7 52) und ein mit einem Blockmonogramm gestempeltes Bodenfragment (Kat 53 Taf 7 53 Abb 13) Die Vermutung von J W Hayes aufgrund der Einheitlichkeit des Scherbentyps den Groszligteil dieser Gefaumlszlige einem einzigen Produktionsort zuschreiben zu koumlnnen wurde zuletzt durch petrographische Analysen aus-gewaumlhlter Stuumlcke aus Ephesos bestaumltigt Anhand des Bestandteils Serpentin im Ton konnte ausgeschlossen

34 Fuumlr ein gut erhaltenes Beispiel aus Limyra s U Eisenmenger ndash I Mader Bericht uumlber die Arbeiten an der Keramik in J Borch-hardt Bericht der Grabungskampagne in Limyra 1993 KST 16 2 1994 239 f Abb 16 Deckel mit Bemalung s Vroom 2004 297 ndash 300 Abb 5 Vroom 2005 252 f

35 JW Hayes Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 2 The Pottery (Princeton NJ 1992) 159 f Abb 39 26 ndash 30 36 J Vrooms Annahme dass diese Kruumlge aus Konstantinopel importiert worden waumlren ist aufgrund des Scherbentyps wenig plausi-

bel s Vroom 2005 252 f 37 Fuumlr aumlhnliche Formen aus Ephesos s zuletzt S Ladstaumltter in M Steskal ndash M La Torre Das Vediusgymnasium in Ephesos Archauml-

ologie und Baubefund FiE 16 1 (Wien 2008) 115 Taf 299 38 Die Fragmente koumlnnten morphologisch auch zu einem Deckel gehoumlren dann muumlsste sich der Dekor aber an der Innenseite befin-

den 39 Der hart gebrannte Scherben dieser Gebrauchsware enthaumllt zahlreiche weiszlige Einschluumlsse und seltener dunkle sowie rote Einschluumls-

se die Tonfarbe variiert von orange bis rosa Die Gruppe wurde von S Lemaicirctre unter raquoCeacuteramiques communes en pacircte calcairelaquo zusammengestellt s Lemaicirctre 2007 215 f

40 Derartige Kannen aus limyraumlischen Fundkontexten wurden bis jetzt noch nicht publiziert 41 Diese in der Literatur unterschiedlich bezeichneten Gefaumlszlige wurden zuletzt unter dem Begriff rsaquofruumlhbyzantinische Ampullenlsaquo zusam-

mengefasst Hier wird dieser gut begruumlndete Terminologievorschlag aufgenommen und statt des verbreiteten Begriffs rsaquolate roman unguentarialsaquo verwendet Zur neuen Terminologie s S Metaxas Fruumlhbyzantinische Ampullen und Amphoriskoi in Krinzinger 2005 69 f

12 Kat 51 Gebrauchsware

233Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

werden dass das Produktionszentrum dieser groszligen Gruppe im oumlstlichen Mit-telmeerraum gelegen war42 Die Analysen zeigen dass derartige Flaumlschchen in Ephesos auch lokal nachgeahmt wurden Eine vergleichbare Situation ein Nebeneinander von Import und lokal produzierter Ware ist auch an anderen Fundstaumltten zu beobachten43 Der Scherben der fruumlhbyzantinischen Ampullen aus SO 37 stimmt soweit man dies mit freiem Auge beurteilen kann mit der in der Literatur fuumlr den Groszligteil des Gefaumlszligtyps angegebenen Beschreibung uumlberein44 Weitere Uumlberlegungen sollen hier bezuumlglich des Produktionsgebietes der in Limyra gefundenen Exemplare nicht angestellt sondern die Ergebnis-se chemischer Analysen an lykischem Material abgewartet werden45 Die von J W Hayes vorgeschlagene chronologische Einordnung in die Zeit zwischen 500520 ndash 650 und die Annahme dass die Gefaumlszlige in einer bestimmten Zeitspan-ne im 6 Jahrhundert n Chr gestempelt wurden hat ihre Guumlltigkeit bewahrt46 In Limyra sind diese robusten Flaumlschchen zahlreich belegt47 eine zusammen-fassende Studie steht jedoch noch aus48

Abschlieszligend fuumlr die Gebrauchskeramik werden zwei zur Gaumlnze erhalte-ne Lampen sowie eine linsenfoumlrmige Flasche die alle aus demselben Abhub stammen und erstmals von B Ruumlckert vorgestellt wurden49 besprochen (Kat 54 ndash 57 Taf 7 54 ndash 57) Linsen-foumlrmige Flaschen sog Pilgerflaschen50 sind in Limyra bis jetzt nur spaumlrlich belegt J Vroom erwaumlhnt einige Halsfragmente derartiger Gefaumlszlige aus der Oststadt Limyras beschreibt sie jedoch nicht naumlher sie nimmt eine lokale Produktion an51 Ein weiteres Exemplar kommt aus SO 5 in der Weststadt von Limyra52 Die hier vorzustellende Flasche Kat 54 aus SO 30 unterscheidet sich aufgrund der Einfachheit ihres Dekors von den in der Literatur veroumlffentlichten rsaquoPilgerflaschenlsaquo aus dem suumldlichen Kleinasien53 Sie ist mit konzentrischen Rillen und Rouletting verziert sowie mit rotbrauner bis dunkelbrauner matter Farbe uumlberzogen (Abb 14) Das Gefaumlszlig weist sowohl im Scherbentyp als auch in der Oberflaumlchenbehandlung Aumlhnlichkeit mit zwei un-gebrauchten Baileyrsquos-Q 3339-Lampen aus demselben Abhub auf (Kat 55 ndash 56 Taf 7 55 ndash 56) die in die Zeit zwischen dem 6 und 7 Jahrhundert n Chr datiert werden koumlnnen Innerhalb der Lampenfunde aus SO

42 R Sauer ndash S Ladstaumltter Minerologisch-petrographische Analysen von fruumlhbyzantinischen Ampullen und Amphoriskoi in Krin-zinger 2005 125 ndash 133

43 Es scheint dass diese beliebten Gefaumlszlige nicht nur in einem groszligen Produktionszentrum sondern auch vielerorts lokal produziert wurden Petrographische Analysen der rsaquolate roman unguentarialsaquo in Hierapolis belegen beispielsweise das Vorkommen unterschied-licher mineralogischer Zusammensetzungen In Kibyra (Pisidien) wurden neben anderen Keramikfehlbraumlnden zahlreiche spaumltrouml-mische Unguentarien gefunden wodurch lokale Produktion nachgewiesen waumlre s Ş Oumlzuumldoğu ndash E Duumlndar Kibyra Geccedil Roma-Erken Doğu Roma Doumlnemi Muumlhuumlrluuml Unguentariumları Olba 15 2007 145 ndash 177 und muumlndliche Mitteilung von Ş Oumlzuumldoğu

44 s S Metaxas Fruumlhbyzantinische Ampullen und Amphoriskoi in Krinzinger 2005 71 ndash 73 45 Bis jetzt wurden derartige Untersuchungen nur an Material aus Myra durchgefuumlhrt Im Rahmen mineralogischer und petrogra-

phischer Analysen unglasierter Keramik aus Myra wurden auch Unguentarien des sog Typs 1 und 2 untersucht Die Ergebnisse zeigten dass diese der groszligen und vermutlich lokalen Tongruppe 3 angehoumlren in der auch Ess- Vorrats- und Servicegefaumlszlige sowie Amphoren produziert wurden s A Ccedil Tuumlrker Myra seramik hamur gruplarının kap tipleri ile değerlendirilmesi Adalya 9 2006 130 f

46 Auch die Analysen alter und neuer archaumlologischer Kontexte bestaumltigten diesen Schluss Nur Funde aus Sardis weisen auf einen fruumlheren Produktionsbeginn Zur Datierung der Gefaumlszlige sowie Stempel s Anm 44 88 ndash 92

47 Gruumlnewald 1984 26 f Abb 19 Eisenmenger 1997 406 f A Puumllz ndash P Ruggendorfer Forschungen zum Straszligennetz in der byzan-tinischen Oststadt von Limyra MiChA 1 1995 68 ndash 70 Eisenmenger 2003 195 f J Vroom The late roman-early byzantine finds from the excavation at the eastern city of Limyra KST 20 2 1998 143 ndash 145 Vroom 2004 Abb 7

48 Unklar ist wie J Vroom zu der Feststellung gelangte dass ndash wie in Perge und Sagalassos ndash diese Gefaumlszlige auch in Limyra in Haumlusern und Geschaumlften also in profanen Kontexten vorkommen da eine diesbezuumlgliche zusammenfassende Studie in Limyra noch fehlt dazu s Vroom 2004 304 f

49 Ruumlckert 2007 74 f Nr 104 50 Zu dem Typus s Hayes 1972 185 f ARS-Form 147 51 Vroom 2004 304 f 52 Yener-Marksteiner 2007 258 f C30 53 J Poblome Sagalassos Red Slip Ware Typology and Chronology SEMA 2 (Leiden 1999) Taf 437 s auch neue Funde aus den

Macellum-Grabungen N Fırat Roman Period Ceramics in Abbasoğlu ndash Martini (Anm 22) 126 f Nr 27

13 Kat 53 Gebrauchsware

234 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

30363754 dominieren diese fuumlr die archaumlologischen Kontexte des 67 Jahrhunderts in Lykien55 typischen Lampen mit flachem Boden und bauchigem Koumlrper hohem Hals und langer Schnauze (Kat 55 ndash 57 Taf 7 55 ndash 57 Abb 15 a b) Von der Aumlhnlichkeit der Scherben ausgehend darf vielleicht angenommen werden dass die Flasche und die Lampen einer zeitgleichen vielleicht regionalen Produktionsgruppe angehoumlren

Fuumlr die Herstellung der groben Gebrauchskeramik wie Vorratsgefaumlszlige und groszlige Schuumlsseln wurde der gleiche Ton wie fuumlr die Kochware verwendet dieser jedoch groumlber gemagert Auch sind diese Gefaumlszlige in der gleichen Art wie die oben vorgestellten Kochtoumlpfe mit roter bis brauner waumlssriger Farbe bemalt Meh-rere Pithoi desselben Typs wurden in SO 30 gefunden Neben zahlreichen Rand- und Wandfragmenten sind zwei fast zur Gaumlnze erhaltene Exemplare hervorzuheben die in einen Horizont dessen Oberkante wohl einer Laufflaumlche entsprach eingesetzt waren (Kat 58) Abgesehen von Farbstreifen am Rand finden sich am Koumlrper der Pithoi Streifen- und Kreisdekor sowie ein Dekorschema aus nebeneinandergesetzten laumlnglichen

54 Fuumlr weitere Beispiele der Lampe dieses Typs aus der SO 30 s Ruumlckert 2007 71 f Nr 99 ndash 101 hier wurden sie als Baileyrsquos Q460 erkannt

55 Gruumlnewald 1984 Abb 31 1 ndash 6 Eisenmenger 1997 408 f T E Gregory Additional Pottery in J Morganstern (Hrsg) The Fort at Dere Ağzı and Other Material Remains in Its Vicinity From Antiquity to the Middle Ages IstForsch 40 1993 137 Nr 17 J des Courtils u a Xanthos Rapport sur la Campagne de 2000 Anatolia Antiqua 9 2001 235 f Abb 18 f B Varkivanc Patararsquoda bir seramik işliği Adalya 5 20012002 143 Abb 14 Vroom 2004 304 f Abb 8 S Y Oumltuumlken ndash E F Fındık Excavations at the church of St Nikolas in Myra-Demre Anmed 2008-6 51 f Taf 4

14 Kat 54 Gebrauchsware 15 a b Kat 54 55 Lampen

16 Kat 58 Pithos 17 Kat 59 Pithosdeckel

235Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Ovalen die mit einem dicken Pinsel aufgetragen wurden56 An der Gefaumlszliginnenseite sind Farbtropfen zu se-hen Der Bereich unterhalb des Halses wurde durch Finger gezogenen Wellendekor verziert

Diese Vorratsgefaumlszlige sind aufgrund der ihrer Groumlszlige (H ca 120 ndash 140 m) entsprechenden Wandstaumlrke meist schlecht gebrannt Ein Pithos aus SO 30 weist an der Wand zahlreiche Ausblaumlhungen auf und musste schon in der Antike mithilfe von Bleiklammern repariert werden (Abb 16) Die Pithoi hatten Knauffuumlszlige und waren wahrscheinlich bis zu einer bestimmten Houmlhe in die Fuszligboumlden eingelassen57 Zu ihnen gehoumlren flache Deckel (Kat 59 Taf 8 59 Abb 17) mit einem horizontalen Henkel in der Mitte und einer kleinen kreisfoumlrmigen Oumlffnung58 Im Zuge der Herstellung wurden auch sie mit durch Finger gezogenem Wellende-kor verziert

Bei groszligen Schuumlsseln wie Kat 60 (Taf 8 60) handelt es sich um lokale Nachahmungen einer beliebten CRS-Form der Form Hayes 1159 Sie wurden in der den Kochtoumlpfen und Pithoi entsprechenden Art be-malt

Wie bei der Feinware wird auch das generelle Bild der Amphorenfunde spaumltroumlmischer Zeitstellung in Limyra durch die Funde aus SO 303637 bestaumltigt Die Dominanz der sog Late Roman 1-Amphoren (LR 1) kann nicht uumlberraschen Sowohl in der Ost- als auch in der Weststadt von Limyra bildet die LR 1-Amphora im Amphorenspektrum der spaumltroumlmischen Zeit den am haumlufigsten beobachteten Amphorentyp Ihre Haupt-produktionszeit ist zwischen 450 und 600 n Chr mit verschiedenen Untertypen und Produktionsorten60 Im 7 Jahrhundert wurde sie wie zahlreiche Funde aus verschiedenen Fundkontexten im Mittelmeerraum zeigen weiterhin importiert oder produziert61 In SO 303637 uumlberwiegt vor allem der spaumltere Typ die sog LR 1b-Amphora mit breitem Mund und Hals (Kat 61 ndash 63 Taf 9 61 ndash 63)62

Mit einem fast zur Gaumlnze erhaltenen Beispiel sowie zahlreichen Fragmenten tritt die LR 4-Amphora (LR 4) als der am zweithaumlufigsten vorkommende Amphorentyp in der SO 303637 auf (Kat 64 ndash 66 Taf 9 64 ndash 66) Die meisten Stuumlcke entsprechen dem spaumlteren Typ mit langem Koumlrper und tronkonischem Fuszlig63 Kat 67 (Taf 9 67) gehoumlrt zu einer spaumlteren Variation der LR 2-Amphoren der LR 2C-Amphora64 Ihr stark glimmerhaltiger Scherbentyp koumlnnte ein Hinweis auf eine Herkunft aus dem Aumlgaumlisraum sein Die Rand-bildung von Kat 68 (Taf 9 68) lehnt sich an die Keay Type LV-Amphoren an duumlrfte jedoch wegen ihres Scherbentyps in die groszlige Familie der LR 8-Amphoren gehoumlren65

56 Fuumlr bemalte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Gebrauchsware s A F Ferrazzoli ndash M Ricci Elaiussa Sebaste Produzioni e consumi di una citta della cilicia tra V e VII secolo in LRCW 2007 II 674 f Abb 15 E Pellegrino Les Ceacuteramiques de la maison du nord-est de lrsquoacropole lycienne de Xanthos Un ensemble original de la fin du VIegraveme ndash debut du VIIegraveme s apr J-C in LRCW 2007 II 660 f Abb 1

57 Ein Bodenfragment mit Knauffuszlig welches von einem vergleichbaren Pithos stammen duumlrfte wurde zuletzt in Myra in einer Ver-fuumlllung des 67 Jhs gefunden s Oumltuumlken ndash Fındık (Anm 55) 48 f Taf 1

58 Fuumlr aumlhnliche Deckel s R Degeest The common ware of Sagalassos SEMA 3 (Leiden 2000) Abb 142 ndash 144 T Korkut Die kaiser-zeitliche Gebrauchskeramik aus Patara in S Lemaicirctre (Hrsg) Ceacuteramiques antiques en Lycie (Bordeaux 2007) 216 f Nr 46

59 s auch Eisenmenger 2003 196 f Taf 90 5 60 Es sind zwei Hauptproduktionszentren bekannt dazu s ua zuletzt D F Willliams An integrated archaeometric approach to ce-

ramic fabric recognition A study case on late roman amphora 1 from the eastern Mediterranean in LRCW 2005 613 ndash 620 mit weiteren Literaturangaben

61 Beispielsweise in Yassi Ada Shipwreck (625 n Chr) P G van Alfen New light on the 7th-century Yassi Ada schipwreck Capa-cities and standard sizes of LRA1 amphoras JRA 9 1996 189 ndash 213 zuletzt in einem Kontext der 2 Haumllfte des 7 Jhs in Elaiussa Sebaste s E E Schneider Elaiussa Sebaste ndash Report of 2006 Excavation Season KST 29 2 2007 301 f Abb 9

62 Zu Typologie und Chronologie s Pieacuteri 2005 70 ndash 79 63 Pieacuteri 2005 132 ndash 137 64 Fuumlr die Variationen der LR 2C-Amphoren s Pieri 2005 88 f 65 Ich bedanke mich bei S Lemaicirctre fuumlr die muumlndliche Mitteilung

236 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Zusammenfassung

Das Keramikmaterial aus SO 303637 in der Weststadt Limyras erlaubt dank zahlreicher gut erhaltener Gefaumlszlige einen wichtigen Einblick in das keramische Kuumlchenensemble Limyras in spaumltroumlmisch-fruumlhbyzan-tinischer Zeit Im hier vorgestellten Material sind nicht nur Ganzformen limyraumlischer Kochtoumlpfe sondern auch Staumlnder zu finden die es ermoumlglichen Ruumlckschluumlsse auf die Art und Weise des Kochvorganges zu ziehen Im Bereich der groben Gebrauchskeramik sind groszlige bemalte Pithoi und Deckel hervorzuheben Fragmente derartiger Gefaumlszlige waren zwar schon fruumlher verschiedentlich in Limyra geborgen worden in SO 303637 fanden sie sich jedoch in situ und ihr Erhaltungszustand erlaubt es ihre komplette Form und ihren Dekor zu rekonstruieren Auch laumlsst sich die zeitliche Einordnung dieser Gefaumlszlige besser eingrenzen Unge-woumlhnlich ist das Vorkommen zahlreicher ungebrauchter Gefaumlszlige

Das Tafelservice bestand meistens aus importierter Ware Neben den bekannten Produktionen der spaumlt-roumlmischen Sigillata wurde auch die Existenz anderer Feinware mit rotem Uumlberzug die wohl lokal oder regional hergestellt worden war beobachtet Fuumlr die importierte Feinware wurde die aus anderen Sondagen bekannte Dominanz der CRS im limyraumlischen Keramikmaterial auch durch den Keramikbefund aus SO 303637 nachdruumlcklich bestaumltigt

Innerhalb der Amphorenfunde aus SO 303637 spielt der Amphorentyp LR 1 eine fuumlhrende Rolle wobei fast ausschlieszliglich der spaumltere Typ LR 1b1 vorkommt Es handelt sich um den am haumlufigsten anzutreffenden Amphorentyp der spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Zeit in Limyra Ebenfalls groszliger Beliebtheit erfreuten sich LR 4-Amphoren die meisten entsprechen ebenfalls dem spaumlteren Typ LR 4b Neben diesen in Limyra schon bekannt gewordenen Amphorentypen konnte erstmals eine LR 2c-Amphora mit einem sehr glimmer-haltigen Scherben beobachtet werden

Ein zeitlicher Unterschied zwischen dem von den Ausgraumlbern als Byzanz 1 bezeichneten Stratum und dem Horizont Byzanz 2 konnte im Keramikmaterial nicht festgestellt werden Importware wie CRS mit den Formen Hayes 111 (etwa Mitte 7 Jh) und Hayes 9BC (ca 580600 ndash 700 oder etwas fruumlher) erlaubt es ebenso wie die moumlglichen Imitationen von CRS Formen eine zeitliche Einordnung der beiden Straten in das 7 Jahrhundert n Chr vorzunehmen Sie wird durch die zahlreich erhaltenen sog Baileys-Q3339-Lam-pen bestaumltigt Auch durch die gut erhaltene Kuumlchenware die in den Fundkontexten des 6 ndash 7 Jahrhunderts n Chr in Limyra mehrmals belegt ist wird diese Zeitspanne erreicht Und nicht zuletzt bieten die lokalen Nachahmungen datierter Formen wie die Schuumlssel in CRS-Form Hayes 11 sowie Kruumlge mit angehaumlngtem Deckel die mit Exemplaren aus den Saraccedilhane-Grabungen in Istanbul vergleichbar sind und in die Zeit zwischen 655670 n Chr datiert werden weitere Anhaltspunkte fuumlr eine Datierung des Gebaumludekomplexes in die vorgeschlagene Zeit Die betreffenden Kruumlge sowie die CRS-Formen Hayes 9 und 11 bilden die spauml-testen Keramikfunde aus SO 303637 und koumlnnen damit als terminus ad oder post quem fuumlr die Aufgabe des Gebaumludekomplexes herangezogen werden

237Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Katalog66

Cypriot Red Slip Ware

Kat 1 Taf 1 1Randfragment einer SchuumlsselRDm 24 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug hellrot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-152-8 (Byz 1)Vgl Hayes Form 111Dat 550 ndash 650 n Chr

Kat 2 Taf 1 2Randfragment einer SchuumlsselRDm 24 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-152-11 (Byz 1)Vgl Hayes Form 112Dat 550 ndash 650 n Chr

Kat 3 Taf 13Randfragment einer SchuumlsselRDm 30 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige Einschluumlsse etwas GlimmerUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-110-200 (Byz 1)Vgl Hayes Form 112Dat 550 ndash 650 n Chr

Kat 4 Taf 1 4Randfragment eines TellersRDm 26 cmTon orange weich feinUumlberzug innen orange matt duumlnn auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-152-9 (Byz 1)Vgl Hayes Form 12 Meyza 2007 H1BDat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr

Kat 5 Taf 1 5Randfragment eines TellersRDm 22 cmTon 5YR 76 orange fein hart weinige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug innen rotbraun matt auszligen nur am oberen Rand Reste roten UumlberzugsFundnr Li 02-SO 30-21-245 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1 var Meyza 2007 H1ADat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr

66 Im Katalog werden folgende zusaumltzliche Abkuumlrzungen verwendet BDm = Bodendurchmesser RDm = Randdurchmesser Dat = Datierung

Kat 6 Taf 1 6Randfragment eines TellersRDm 222 cmTon 5YR 76 orange fein hart weinige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun mattFunddnr Li 02-SO 30-110-201 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1 var Meyza 2007 H1ADat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr

Kat 7 Taf 1 7Randfragment eines TellersRDm 24 cmTon 5YR 76 orange feinUumlberzug innen hellrot matt duumlnn auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-19-06-2 (Byz 1)Vgl Hayes Form 2Dat spaumltes 5 ndash 3 Viertel 6 Jh n Chr

Kat 8 Taf 1 8Randfragment einer SchaleRDm 156 cmTon 5YR 76 orange feinUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-19-06-5 (Byz 1)Vgl Hayes Form 2Dat spaumltes 5 ndash 3 Viertel 6 Jh n Chr

Kat 9 Taf 1 9Randfragment eines TellersRDm 275 cm Ton 5YR 78 orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug orangerot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-28-230 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9BDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr

Kat 10 Taf 1 10Randfragment eines TellersRDm 27 cmTon 5YR 76 orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-228-1 (Byz 2)Vgl Hayes Form 9CDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr

Kat 11 Taf 1 11Randfragment eines TellersRDm 278 cmTon 5YR 76 orange fein hartUumlberzug rot matt dicht

238 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Fundnr Li 02-SO 30-19-06-04 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9CDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr

Limyra Red Slip Ware 1

Kat 12 Taf 2 12Randfragment eines Tellers RDm 195 cmTon 25YR 64 roumltlich braun hart zahlreiche winzige weiszlige Einschluumlsse sandartigUumlberzug braun matt dichtFundnr Li 02-SO 30-90-218 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1Dat ca 375 ndash 475 n Chr

Kat 13 Taf 2 13Bodenfragment eines Tellers RDm 12 cmTon 25YR 64 roumltlich braun hart zahlreiche winzige weiszlige Einschluumlsse sandartigUumlberzug braun matt dichtFundnr Li 02-SO 30-90-218 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9Dat 7 Jh n Chr

Red Slip Ware

Kat 14 Abb 7 Taf 2 14Randfragment einer SchuumlsselRDm 18 cmTon 5YR 76 orange- bis hellgrau hart weiszlige EinschluumlsseUumlberzug hellrot matt sehr duumlnn nicht flaumlchendeckend he-rabgeronnenFundnr Li 03-SO 36-463 (Byz 1)Vgl Hayes Form 4Dat 56 () Jh n Chr

Kat 15 Taf 2 15Randfragment eines TellersRDm 24 cmTon 5YR 78 orange hart fein dunkle und weiszlige Ein-schluumlsse etwas feiner GlimmerUumlberzug innen rot matt auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-19-06-3 (Byz 1)Vgl Hayes Form 29Dat ca 450 ndash 550 n Chr

Kat 16 Taf 2 16Randfragment einer SchuumlsselRDm 22 cmTon orange fein hart einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug innen hellrot dicht matt auszligen rot matt nicht flaumlchig herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-21-32 (Byz 1)

Vgl Hayes Form 8 varDat ca 575 ndash 625 n Chr

Kat 17 Taf 2 17Randfragment einer SchuumlsselRDm 31 cmTon orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug dunkelrot matt nicht flaumlchig herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-21-33 (Byz 1)Vgl Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a Ruumlckert 2007 69 f Nr 94Dat ca 575 ndash 625 n Chr

Kat 18 Taf 2 18Randfragment einer SchuumlsselRDm 243 cmTon 5YR 78 orange fein hart einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-21-01 (Byz 1)Vgl Meyza 2007 H13C Taf 3 5 49ndash50Dat nach Stuumlck Mitte 4 ndash Mitte 5 Jh n Chr ()

Kat 19 Taf 2 19Randfragment einer SchuumlsselRDm 17 cmTon 75YR 66 orange fein hart weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-21-09 (Byz 1)Vgl Meyza 2007 H12D Taf 12 1Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 20 Taf 2 20Randfragment einer SchuumlsselRDm 288 cmTon 5YR 66 orangeUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 04-SO 37-952-71 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 258 C27 Meyza 2007 H11D Taf 12Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

African Red Slip Ware

Kat 21 Taf 2 21Randfragment einer SchuumlsselRDm 18 cmTon rot weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt kompaktFundnr Li 02-SO 30-152-06 (Byz 1)Vgl Hayes Form 91CDat ca 530 ndash 600 n Chr

Kat 22 Taf 2 22Randfragment einer SchuumlsselRDm 22 cm

239Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Ton orange rot hart dunkle EinschluumlsseUumlberzug rot matt Rand auszligen ohne UumlberzugFundnr Li 03-SO 36-569-1 (Byz 2)Vgl Hayes Form 104ADat 530 ndash 580 n Chr

Kuumlchenware

Kat 23 Abb 8 Taf 3 23TopfRDm 15 cm BDm 46 cmTon ST 1 reduziertFundnr Li 02-SO 30-90-224 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 266 f Form 4Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 24 Abb 8 Taf 3 24TopfRDm 17 cm BDm 122 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-459-1 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 25 Taf 3 25Randfragment eines TopfesRDm 141 cmTon ST 1 auszligen Reste roter BemalungFundnr Li 02-SO 30-19-06 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 26 Taf 3 26Randfragment eines ToumlpfchensRDm 8 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-261 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 27 Taf 3 27Randfragment eines TopfesRDm 135 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-261 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 28 Taf 3 28Randfragment eines TopfesRDm 12 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-64 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 29 Abb 9 Taf 4 29Randfragment eines Topfes rotbraune Bemalung an der Ge-faumlszligauszligenseiteRDm 14 cmTon ST 1Fundnr Li03-SO 36-459-6-1 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 30 Abb 9 Taf 4 30Bodenfragment eines Topfes wohl zu Kat 29 gehoumlrigBDm 115 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-459-6-2 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 31 Abb 10 Taf 4 31Topf innen und auszligen Bemalung in roter FarbeRDm 32 cm BDm 126 cmTon ST 1 Boden verbranntFundnr Li 02-SO 30-96-226 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 32 Taf 5 32Randfragment eines TopfesRDm 234 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 35-459-2 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 33 Taf 5 33Randfragment eines TopfesRDm 21 cmTon ST 1Fundnr Li 04-SO 37-952-28 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 34 Taf 5 34Randfragment eines Topfes oder einer PfanneRDm 145 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-266 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 35 Taf 5 35Randfragment eines Topfes mit DeckelfalzRDm 18 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-90-221 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 265 f Typ 3 C60 Lemaicirctre 2007 230 f Taf 13 8Dat 2 Haumllfte 6 Jh n Chr ()

240 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Kat 36 Taf 5 36Randfragment einer PfanneRDm 182 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-569-1 (Byz 2)Vgl Vroom 2004 297 f mit Anm 28 Abb 4 Yener-Mark-steiner 2007 266 f C76Dat 7 Jh n Chr

Kat 37 Taf 4 37StaumlnderDm 152 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-62 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 38 Taf 4 38Fragment eines StaumlndersDm 16 cm (auszligen)Ton ST 1Fundnr Li0 3-SO 37-952-63 (Byz 1)VglndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 39 Abb 11 Taf 5 39Randfragment eines KrugesRDm 75 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-40 (Byz 1)Vgl Lemaicirctre 2007 232 f Taf 14 4 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C83Dat 67 Jh n Chr

Kat 40 Abb 11 Taf 5 40Randfragment eines KrugesRDm 72 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-40 (Byz 1)Vgl Lemaicirctre 2007 232 f Taf 14 5 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C81Dat 67 Jh n Chr

Kat 41 Taf 5 41Halsfragment eines Kruges mit SiebansatzB ca 72 cm H 3 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-06 (Byz 1)Vgl Kat 39Dat 67 Jh n Chr

Kat 42 Taf 5 42Bodenfragment eines KrugesBDm 4 cmTon ST 1 reduziert

Fundnr Li 03-SO 37-952-00 (Byz 1)Vgl ndashDat 67 Jh n Chr

Kat 43 Taf 5 43Fragment eines DeckelsDm 9 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-569-03 (Byz 2)Vgl U Eisenmenger ndash I Mader Bericht uumlber die Arbeiten an der Keramik in J Borchhardt Bericht der Grabungskam-pagne in Limyra 1993 KST 16 2 1994 239 f Abb 16 Vroom 2004 299 f Abb 5Dat 2 Haumllfte 7 Jh n Chr

Kat 44 Taf 6 44Randfragment eines TopfesRDm 18 cmTon rotbraunndashzimtbraun poroumls dunkle und weiszlige Einschluumls-se Goldglimmer und Quarz Rand auszligen verbranntFundnr Li 02-SO 30-152-1 (Byz 1)Vgl z B Kochtoumlpfe aus Ephesos P Turnovsky The mor-phological repertory of Late RomanEarly Byzantine Coarse Wares in Ephesos in LRCW I 1st International conference on Late Roman coarse wares cooking wares and amphorae in the Mediterranean Archaeology and Archaeometry Barcelona 14 ndash 16 March 2002 BARIntSer 1340 (Oxford 2005) 640 f Abb 1 14Dat

Kat 45 Taf 6 45Randfragment eines TopfesRDm 18 cmTon 25 YR 46 rotbraunndashzimtrot poroumls weiszlige und dunkle Einschluumlsse Quarz feiner GlimmerFundnr Li 02-SO 30-167-236 (Byz 1)Vgl Kat 44Dat

Kat 46 Taf 6 46Randfragment eines TopfesRDm 12 cmTon wie Kat 45Fundnr Li 02-SO 30-167-238 (Byz 1)Vgl ndashDat

Kat 47 Taf 6 47Wandfragmente eines Tellers () Dm gt18 cmTon rotbraunndashzimtbraun poroumls weiszlige Einschluumlsse zahlrei-che weiszlige Quarzeinschluumlsse und Goldglimmer Innen Deko-rationsmuster aus Kreisbaumlndern und vertikale Striche durch EinpolierungFundnr Li 02-SO 30-167-239 (Byz 1)Vgl ndashDat

241Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Kat 48 Taf 6 48Randfragment eines Deckels ()RDm 195 cmTon wie Kat 44Fundnr Li 02-SO 30-152-2 (Byz 1)Vgl ndashDat

Kat 49 Taf 6 49Randfragment eines DeckelsRDm 196 cmTon roumltlich braunndashzimtrot poroumls zahlreiche Quarz- und dun-kle Einschluumlsse GoldglimmerFundnr Li 02-SO 30-167-237 (Byz 1)Vgl ndashDat

Gebrauchsware

Kat 50 Taf 7 50Randfragment eines KrugesRDm 62 cmTon ST 1Uumlberzug innen herabgeronnen auszligen hellrotndashorange matt kompaktFundnr Li 02-SO 30-21-36 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 51 Abb 12 Taf 7 51Randfragment einer KanneRDm 9 cmTon hellgruumlnndashgrau hart fein zahlreiche dunkle EinschluumlsseFundnr Li 02-SO 30-90-217 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 52 Taf 7 52Randfragment einer AmpulleRDm 27 cmTon 5YR 78 orange hart feinUumlberzug rotbraun matt kompaktFundnr Li 04-SO 37-952-26a (Byz 1)Vgl Vroom 2004 Abb 7Dat 67 Jh n Chr

Kat 53 Taf 7 53Bodenfragment einer Ampulle mit StempelBDm 12 cmTon hellgrau fein hart wenige winzige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug braun matt duumlnn herabgeronnenFundnr Li 04-SO 37-951-1191 (Byz 1)Vgl Eisenmenger 2003 196 f Taf 109 6Dat 6 Jh n Chr

Kat 54 Abb 14 Taf 7 54Flasche mit linsenformigem KoumlrperRDm 44 cmTon fein orangeUumlberzug rotbraunndashbraun matt fleckig duumlnn herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-104-151 (Byz 1)Vgl Ruumlckert 2007 74 f Nr 104Dat nach Kontext 67 Jh n Chr ()

Kat 55 Abb 15 a Taf 7 55LampeRDm 24 cmTon wie Kat 54Uumlberzug wie Kat 54Fundnr Li 02-SO 30-104-281(Byz 1)Vgl Vroom 2005 250 f Abb 2Dat 67 Jh n Chr

Kat 56 Abb 15 b Taf 7 56LampeRDm 27 cmTon wie Kat 54Uumlberzug hellrot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-104-282 (Byz 1)Vgl wie Kat 55Dat 67 Jh n Chr

Kat 57 Taf 7 57LampeRDm 27 cm BDm 43 cmTon 75YR 78 orange weich winzige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug Reste braunen UumlberzugsFundnr Li 04-SO 37-1194-1795 (Byz 2)Vgl wie Kat 55Dat 67 Jh n Chr

Kat 58 Abb 16 Taf 8 58Fragmente eines PithosRDm 41 cmTon orangerosa grob teilweise nicht durchgebrannt weiszlige rote rotbraune und dunkle Einschluumlsse auszligen Streifen- und Kreisdekor sowie Ovalmotive in brauner Farbe unterhalb des Halses Wellendekor in FingerstrichtechnikFundnr Li 03-SO 36-516-01 (Byz 2)Vgl S Y Oumltuumlken ndash E F Fındık Excavations at the Church of St Nikolas in Myra-Demre Anmed 2008-6 48 f Taf 1Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 59 Abb 17 Taf 8 59Deckel eines PithosDm 40 cmTon wie Kat 45Fundnr Li 02-SO 30-96-001+90-001 (Byz 1)Vgl R Degeest The common wares of Sagalassos SEMA 3 (Breacutepols 2000) Abb 142 ndash 144Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

242 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Kat 60 Taf 8 60Randfragment einer SchuumlsselRDm 54 cmTon wie Kat 45 auszligen und am Rand rote wellenartige Be-malungFundnr Li 04-SO 37-952-60 (Byz 1)Vgl CRS-Form Hayes 11 Eisenmenger 2003 196 f Taf 110 5Dat 2 Haumllfte 6 ndash 7 Jh n Chr

Transportamphora

Kat 61 Taf 9 61Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 12 cmTon orange hart dunkle EinschluumlsseFundnr Li 04-SO 37-952-22 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 257 Abb 17 2 LR 1B1-AmphoraDat 67 Jh n Chr

Kat 62 Taf 9 62Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 9 cmTon wie Kat 61Fundnr Li 04-SO 37-952-17 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 Abb 16 1Dat wie Kat 61

Kat 63 Taf 9 63Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 105 cmTon rosabeige dunkle und weiszlige EinschluumlsseFundnr Li 04-SO 37-952-12 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 256 Abb 16 4Dat wie Kat 61

Kat 64 Taf 9 64Randfragmente einer LR 4-AmphoraRDm 12 cmTon 5YR 66 orange weich poroumls zahlreiche weiszlige und we-niger graue Einschluumlsse feiner GlimmerFundnr Li 02-SO 30-90-213 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 281 Abb 41 16 LR 4B2 ndash 3-AmphoraDat 6 ndash Ende 7 Jh n Chr

Kat 65 Taf 9 65Randfragment einer LR 4-AmphoraRDm 102 cmTon wie Kat 64Fundnr Li 02-SO 30-90-212 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 279 Abb 39 1 LR 4A2-AmphoraDat Ende 5 Jh n Chr

Kat 66 Taf 9 66Fuszlig einer LR 4-AmphoraBDm 4 cm

Ton wie Kat 64Fundnr Li 03-SO 36-952-23 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 278 Abb 38 5 LR 4B2-AmphoraDat 6Ende 7 Jh n Chr

Kat 67 Taf 9 67Randfragment einer LR 2C-AmphoraRDm 6 cm (innen)Ton hellbraun weiszlige Einschluumlsse glimmerhaltigFundnr Li 04-SO 37-952-19 (Byz 1)Vgl J Hayes Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 2 The Pottery (Princeton 1992) 66 f Typ 9 ndash 10 Abb 47 no 171Dat 6Mitte 7 Jh n Chr

Kat 68 Taf 9 68Randfragment einer AmphoraRDm 101 cmTon zimtbraun hart fein stark glimmerhaltigFundnr Li 04-SO 37-952-20 ( Byz 1)Vgl Form Keay Type LVDat 67 Jh n Chr

Tafel 1

Tafel 2

Tafel 3

Tafel 4

verbrannt

Tafel 5

Tafel 6

Tafel 7

Tafel 8

Tafel 9

252 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Eisenmenger 1997 U Eisenmenger Die spaumltantike Keramik vom Ptolemaion in Limyra OumlJh 66 1997 Beibl 406 ndash 407Eisenmenger 2003 U Eisenmenger Late Roman Pottery in Limra (Lycia) in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les Ceacuteramiques

en Anatolie aux eacutepoques hellenistique et romaine Varia Anatolica 15 (Paris 2003) 193 ndash 196Gruumlnewald 1984 M Gruumlnewald Kleinfunde aus den Kenotaphgrabungen 1973 und 1974 in J Ganzert ndash M Gruumlnewald ndash

P Herz Das Kenotaph fuumlr Gaius Caesar in Limyra Architektur und Bauornamentik IstForsch 35 (Tuuml-bingen 1984) 23 ndash 64

Hayes 1972 JW Hayes Late Roman Pottery ( London 1972)Krinzinger 2005 F Krinzinger (Hrsg) Spaumltantike und mittelalterliche Keramik aus Ephesos DenkschrWien 332 =

AForsch 13 (Wien 2005)Lemaicirctre 2007 S Lemaicirctre Vaisselle antique agrave Limyra en Lycie orientale (sondages 3A et 3B) in T Marksteiner ndash

S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 197 ndash 235LRCW 2005 LRCW 1 Late Roman coarse wares and amphorae in the Mediterranean Archeology and archeometry

BARIntSer 1340 (Oxford 2005)LRCW 2007 LRCW 2 Late Roman coarse wares cooking wares and amphorae in the Mediterranean Archeology

and archeometry BARIntSer 1662 (Oxford 2007)Mader 1996 I Mader Keramik der Feldforschungen im Gebiet von Kyaneai aus den Jahren 1989 ndash 1992 in F Kolb

(Hrsg) Lykische Studien 3 Die Siedlungskammer von Kyaneai in Lykien Bericht uumlber Feldfor-schungen im Yavu Bergland AMS 24 (Bonn 1996) 87 ndash 127

Mader 1998 I Mader Keramik der Feldforschungen im Gebiet von Kyaneai Teil II Die Funde aus den Jahren 199394 in F Kolb (Hrsg) Lykische Studien 4 Feldforschungen auf dem Gebiet von Kyaneai Ergeb-nisse der Kampagnen 199394 AMS 29 (Bonn 1998) 91 ndash 123

Marksteiner ndash Konecny 2007 T Marksteiner ndash A Konecny Zur Bebauungsgeschichte des Areals hinter der klassischen Stadtmauer im Bereich der Weststadt von Limyra in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 15 ndash 28

Meyza 2007 H Meyza Neu Paphos 5 Cypriot Red Slip ware Studies on a late RomanLevantine fine ware (Warschau 2007)

Pieacuteri 2005 D Pieacuteri Le commerce du vin oriental agrave lrsquoeacutepoque byzantine (VendashVIIe siegravecles) Le teacutemoignage des am-phores en Gaule (Beyrouth 2005)

Ruumlckert 2007 B Ruumlckert Keramik aus den Sondagen 9 30 31 in Limyra in S Lemaicirctre (Hrsg) Ceacuteramiques anti-ques en Lycie (VIIe S aC ndash VIIe S pC) Les produits et les marcheacutes (Bordeaux 2007) 25 ndash 76

Vroom 2004 J Vroom Late antique pottery settlement and trade in the East Mediterranean A preliminary compari-son of ceramics from Limyra (Lycia) and Boeotia in Recent research on the late antique countryside (Leiden 2004) 281 ndash 330

Vroom 2005 J Vroom New light on rsaquoDark Agelsaquo pottery A note on finds from south-western Turkey ReiCretActa 39 2005 249 ndash 254

Yener-Marksteiner 2007 B Yener-Marksteiner Keramik aus der Sondage 5 in der Weststadt von Limyra in T Markstei-ner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 236 ndash 276

B Yener-Marksteiner

Univ-Doz Dr Thomas MarksteinerSemperstraszlige 58 A-1190 WienE-Mail thomasmarksteinerunivieacat

Mag Banu Yener-MarksteinerSemperstraszlige 58 A-1190 WienE-Mail banuyenergmailcom

Abbildungsnachweis alle Abb Limyra-Archiv OumlAI Wien Zeichnungen Taf 1 ndash 9 B Yener-Marksteiner

N i c h o l a s K R a u h ndash R h y s F To w n s e n d ndash M i c h a e l C H o f f ndash M a t t h e w D i l l o n ndash M a r t i n W D o y l e ndash C h e r y l A Wa r d ndash R i c h a r d M R o t h a u s ndash H uuml l y a C a n e r ndash Uuml n a l A k k e m i k ndash

L u A n n Wa n d s n i d e r ndash F S a n c a r O z a n e r ndash C h r i s t o p h e r D D o r e

Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia

Preface

The members of the Rough Cilicia Archaeological Survey Team dedicate this essay to the memory of Kurt Tomaschitz a remarkable scholar who passed away tragically in May 2008 As Assistant Professor with the Institut fuumlr Alte Geschichte und Altertumskunde Papyrologie und Epigraphik at the University of Vienna Kurt Tomaschitz was arguably the leading authority on Rough Cilician epigraphy of our generation His publications raquoUnpublizierte Inschriften Westkilikiens aus dem Nachlaszlig TB Mitfordslaquo (1998) and raquoReper-torium der westkilikischen Inschriftenlaquo (with Stefan Hagel 1998) remain fundamental to the understanding of social institutions and urban development in Roman Rough Cilicia

Our communication with Kurt Tomaschitz began in 2002 when he informed us that he was preparing a response to our on-line publication of the inscribed statue base that we located at Goumlccediluumlk village in 2000 lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciagt The base records a dedication by raquothe Demos of Juliosebastelaquo thus confirming the existence of a community by this name in western Rough Cilicia We discussed at length the problems raised by this inscription and remained in close correspondence with Kurt from then on After he published his response in raquoTychelaquo in 2003 we undertook the challenge of reconciling our initial interpretation of this dedication with his compelling alternative point of view Two years later Kurt agreed to serve as a co-organizer of the International Conference being organized in Lincoln Nebraska raquoRough Cilicia New Archaeological and Historical Approacheslaquo When the participants of the conference assem-bled in Lincoln in October 2007 we were both saddened and alarmed to learn that Kurtrsquos failing health had prevented him from joining us His characteristically informative paper on Cilician piracy was read aloud by M Hoff and will appear in the forthcoming conference proceedings All the while the members of the survey team continued to develop the following essay intended to summarize the most significant findings of our field investigations in western Rough Cilicia As will become evident to the reader Kurtrsquos courteous and insightful recommendations prompted us to adjust our views about the foundation of Roman era Juliose-baste in western Rough Cilicia Close analysis of a second inscription recovered by the team at Goumlccediluumlk and discussed below positively confirms Kurtrsquos hypothesis that Juliosebaste was founded and sustained by local dynasts (client kings and queens) rather than by the Roman Emperor Augustus Such was the nature of Kurt Tomaschitzrsquo penetrating insight that his mere suggestion altered the trajectory of on-going research efforts continents apart Throughout our correspondence Kurt exhibited the kindliness enthusiasm and urbanity of a gentleman in every sense of the word

The members of the survey team express our sincere condolences to family friends and co-workers of Kurt Tomaschitz at the loss of so talented a scholar in the prime of his career We take comfort in the fact that his substantial contributions will undoubtedly stimulate new directions in Rough Cilicia studies for decades to come

254 n rauh et al

Introduction

What combination of forces precipitated urban development in the ancient Mediterranean world Are the remnants of such forces identifiable in the archaeological record Since the Mediterranean basin presented itself as an ethnically diverse region where goods and services were transported largely by water to what degree was urban development at the local level stimulated by the expansion of overseas empires More specifically does a rsaquoworld systemlsaquo theoretical construct adequately address the phenomenon of urban de-velopment in the ancient Mediterranean world This construct has gained significant popularity with those attempting to explain the pace and scale of development in the pre-classical world and is commonly applied to prehistoric Near Eastern and Bronze Age cultures of the region However it is rarely applied in Roman contexts where the quantity of archaeological and historical evidence to test the construct arguably is most plentiful1 Moreover existing discussion tends to focus on the formulation of a world system construct from the perspective of the core defining the entity of the core itself the possibility that core locations shifted over time or that multiple competing core entities existed simultaneously Recent observers have pointed increasingly to the lack of attention paid to diverging tendencies at the peripheral level in these develop-ments2 The desire to interpret developments macroregionally tends in particular to diminish the importance of economic behavior on the periphery not to mention the complexity entailed in the merger of native and offshore systems Some argue that participation by the periphery was often negotiated by local elites and that such negotiations create internal conflicts and resolutions that often brought about social politi-cal and economic transformations Understanding the nature of coreperiphery relations therefore requires an awareness of the social and political structures of the individual societies in question When viewed in microcosm the likelihood for nuance complexity and variation in cultural development at the local level offers potentially significant insight to a world system construct

With its emphasis on spatial and diachronic attributes regional field survey holds the capacity to explore the core-periphery question at the local level by investigating the settlement patterns of peripheral societ-ies that undergo urban development Systematic archaeological survey reliably documents regional patterns of economic and socio-political behavior and depending on the resolving power of surface chronological indicators is able to monitor changes in these patterns over time Exploring past human habitats for relative continuities in site occupation and variation in site size location character and function obtains crucial insight to patterns of development Evidence for periods of agricultural intensification specialization and settlement nucleation are taken to indicate for example heightened demands imposed on a given habitat by the external force of neighboring empires3

It is in this context that the work of the Rough Cilicia Survey Project (RCSP) has much to offer Rich in both archaeological and textual sources (literary historical and epigraphical) the region provides an oppor-tunity to combine geomorphological floral ceramic architectural and written evidence in order to inves-tigate the history material culture settlement and use of this semi-peripheral region of the Mediterranean basin placing particular emphasis on the late Hellenistic and Roman periods Situated at the boundary of world-system resource circulation and peripheral resource production the region provides the opportunity to examine the balance between the oftentimes conflicting requirements of an ecological paradigm with those

1 Introduced by I Wallerstein (1974 1980 1989) to describe the continuing transformation of hierarchical interdependent structures of technology-rich core and labor-rich peripheral polities participating in the early (16th c) extensive capitalist market economy the utility of this construct for understanding premodern interregional structures remains significant albeit debated (Chase-Dunn 1988 1990 Chase-Dunn ndash Hall 1991 Edens 1992 Hall 1999 Hall ndash Chase-Dunn 1996 1993 Kohl 1989 Peregrine 1996 Stein 1999a 1999b) Particularly useful is I Wallersteinrsquos argument that the relative wealth and power of a region are due principally to its ability to manipulate flows of material energy and people at a macro-regional (rsaquoworld-systemlsaquo) scale through the establishment of ties of superordinance vs dependency ndash For abbreviations additional to those published in lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt s the end of this contribution

2 Kardulias 1999a Stein 1999a and Morris 1999 3 Alcock 1993 19

255liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

of an institutional paradigm to achieve a greater understanding of the transmutations that occur when native communities and external empires combine efforts to exploit a regional resource base4

Since 1996 RCSP members have addressed this and other questions through the investigation of a 60 km coastal strip in southern Turkey In modern terms the RCSP area rests within the confines of two provinces (Antalya and İccedilel) encompassing three districts (Alanya Gazipaşa and Kaledran) At its center sits Gazipaşa (ancient Selinus) a town of some 17000 inhabitants located approximately 175 km east of the provincial capital Antalya (ancient Attaleia) and 36 km east of its largest neighbor Alanya (ancient Korakesion) En-closed by the arc of the Tauros Mountains the valley is sharply dissected by three river systems the Delice the Bıccedilkıcı and the Hacımusa (figs 1 ndash 3)

In antiquity the survey area formed the boundary between eastern Pamphylia and western Rough Cilicia5 Within this narrowly enclosed basin at least eight urban communities thrived at the height of the Roman era Along the coast stood five cities whose names are well established even if the sites themselves have received little scholarly attention Iotape6 located on a small coastal promontory along the northern entrance to the valley Selinus7 situated at the base of a second coastal promontory at the mouth of the Hacımusa River Kestros8 situated on the crest of a third coastal mountain (376 m above sea level) directly south (and in plain view) of Selinus Nephelis or Nephelion9 perched on a small chimney-rock directly overlooking the sea and Antiochia ad Cragum10 established on an imposing sea cliff at the southern end of the basin (presumably the ancient Kragos some 300 m above sea level) Here the mountains extend their reach to the sea to enclose the basin area Some 16 km of rugged hill terrain and steep ridges separated these coastal communities from the nearest neighbor to the south Charadros at the eastern edge of the survey zone

The HasdereAdanda Canyon immediately inland from the Gazipaşa coastal plain sustained two ad-ditional substantial urban communities Lamos (a metropolis) and Asar Tepe (fig 4) whose ancient name remains unconfirmed11 Two other settlements whose ancient names likewise elude detection are Govan

4 The ecological paradigm is also referred to as rsaquoformalismlsaquo or what R H Halperin (Halperin 1988 1994) describes as locational movements ndash raquochanges of placelaquo these involve transfers from one physical space to another such as transfers of goods productive resources including people from one place to another The institutional paradigm rsaquosubstantivismlsaquo or Halperinrsquos appropriational movements ndash raquochanges of handslaquo ndash consists of organizational changes or transfers of rights in the allocations of resources or goods

5 As a result it was occasionally transferred between the administrative control of one territory and the other One source would put the boundary at Korakesion (Alanya) another at Anemurium (Anamur) Arguably the boundary would appear to have been located approximately 20 km eastward from Korakesion along the coast at the Syedra River s Ptol 5 5 3 8 Strabo (14 4 2 [667] 14 5 3 [670]) is also confusing on this point Uncertainty continues to this day For discussion s Jones 1971 208 n 30 Syme 1995 240 Ruge 1922 1371 Bean ndash Mitford 1962 192 196 n 22 Bean ndash Mitford 1965 27 ndash 29 Bean ndash Mitford 1970 50 s also infra p 276

6 For references to Iotape as a polis s Hagel ndash Tomaschitz 1998 122 ndash 131 Iot 1a 3c 9 12b 23a and the coin IOTAPEITON Head 1911 721

7 For Selinusrsquo status as a polis Skyl 102 (GGM I 76) raquopolislaquo Strab 14 5 3 (669) raquoSelinous polis kai potamoslaquo Liv 33 20 4 ndash 5 castellum Plin nat 5 22 Constantine VII Porphyrogenitos De Thematibus 1 12 raquoSelinous mikron polismation kai potamon homonumon echousalaquo (for the text s Pertugi 1952 38) The Miracles of St Thekle 2 11 raquoSelinus was a small polis by the sea once great in the previous period of peace but now reduced because of warslaquo Hagel ndash Tomaschitz 1998 379 f SIT 6 11 Selinus also struck coins TRAIANO SELINO (Head 1911 728) for Trajanrsquos death at Selinus Cass Dio 68 33

8 At Kestros numerous local inscriptions record the existence of the boule demos as well as a full roster of magistrates including gymnasiarchs imperial priests and demiourgoi s Hagel ndash Tomaschitz 1998 148 ndash 153 Kes 10 19 28a 28b (raquoboule kai demoslaquo) 29 (raquoboulelaquo) 1 2 4b 6 7a 7b 13 16 17 19 20a 20b 24 26a 26b 27 (raquodemoslaquo) 1 26a (raquoiereuslaquo) 2 3 27 (raquodemiourgoslaquo) 19 (raquogymnasiarchoslaquo) The city also struck coins in its own name during the Roman empire (Head 1911 719)

9 Karamut ndash Russell (1999 364 369) presume Nephelion to have been a polis and report seeing several inscriptions at the site record-ing the existence of local officials such as demiourgos gymnasiarchos and archiereus One published inscription refers to the cityrsquos raquoboule kai demoslaquo Hagel ndash Tomaschitz 1998 324 Nph 1

10 For epigraphical evidence of Antiochiarsquos status as a polis s Hagel ndash Tomaschitz 1998 35 ndash 43 AnK 4 20 21 (raquopolislaquo) 4 11b 15 24 26 (raquoboule kai demoslaquo) In the episcopal list of the Council of Chalcedon (451 CE) there is a bishop Akakios from raquoAn-tiocheias tes Lamotidoslaquo indicating that by that time Antiochia also formed part of the Lamotis Schwartz 1922 ndash 1930 II 1 39 Ramsay 1890 380 Jones 1971 210 ndash 212 Coins record raquoAntiochia tes paralioulaquo (Head 1911 717)

11 Hasdere and Adanda are alternate names for the same river For epigraphical evidence of Lamosrsquo status as a polis s Hagel ndash To-maschitz 1998 12 ndash 16 Ada 2 6 (raquopolislaquo) 4 7 8 9 15 16 (raquoboule kai demoslaquo) It struck coins LAMOU METROPO (Head 1911 722 f) indicating that it stood as a metropolis to a surrounding territory the Lamotis (on which s infra with n 127) On the

256 n rauh et al

1 Western Rough Cilicia

3 River basins and cedar zone of Western Rough Cilicia

2 Survey region with work areas

257liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Asarı and Goumlccediluumlk Asarı They are smaller in size and lack the architectural features associated with the estab-lished urban sites hence their status remains open to question Farther inland along the main course of the Hacımusa river basin at the base of the Tauros itself an area as yet largely unexplored by the survey team stood Direvli Kalesi with its Roman era fortress and its numerous inscribed rock cut tombs12 To the north in the highland watershed of the Bıccedilkıcı River stood at least three large communities whose ancient names also are lost medieval Sivaste (possibly a polis known today as Karatepe)13 Kenetepe and Ilıca Kale These too have received limited investigation by the survey

One last municipality is Charadros a polis nestled at the extremely narrow mouth of the ancient Char-adros or Cataracts River (the modern Kaledran) some 16 km south of Antiochia Hemmed in by towering mountains on all sides Charadros sat on a small outcrop directly overlooking the river and its river-mouth port recorded by several ancient sources beginning with Hecataios14 One canyon of the Charadros drainage system works its way past rugged cataracts to a peak Guumlrccedilam Karatepe (1700 m) which forms the divide between this and the southern arms of the Hacımusa drainage system As distant as coastal Charadros may seem from the Gazipaşa basin topography archaeological remains textual and epigraphical records demon-strate that it was linked to the hinterland resources of that region15

The majority of these sites exhibit significant traces of monumental architecture andor inscriptions that indicate the existence of civic institutions such as boule kai demos thus classifying them legitimately as rsaquocit-ieslsaquo In addition to such urban communities the basin sustained numerous smaller settlements ranging from large fortified villages to isolated fortifications rsaquoindustrial complexeslsaquo (kiln sites amphora depots wine and oil press complexes) isolated settlements (farms) isolated (unidentifiable) structures tombs road frag-ments and dense sherd scatters The survey team has identified at least 143 such loci since 1996 Another six loci maritime anchorages were identified in 2004 (tab 1)

Table 1 Site typologies 1996 ndash 2004

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

Urban Sites

Antiochia ad Cragum 28-c-9-d-1 urban site

Asar Tepe RC 0014 urban site

Charadros RC 0401 urban site

Goumlccediluumlk Asarı RC 0030 urban site ()

Govan Asarı RC 0040 urban site ()

Ilıca Kale RC 0309 urban site

Iotape 28-a-20-c-1 urban site

Karatepe (= Sivaste) RC 0301 urban site

question of Asar Tepersquos identification s infra pp 280 ndash 285 Locally found inscriptions provide references to a boule and possibly officials such as dekaprotoi imperial priests and gymnasiarchoi (Hagel ndash Tomaschitz 1998 46 f AsT 1 and 2)

12 For the inscriptions s Hagel ndash Tomaschitz 1998 76 ndash 80 Dir 1 ndash 11 Bean ndash Mitford 1970 175 ndash 184 nos 192 ndash 202 For discussion of the tombs s Er Scarborough 1991 1998 G Bean and T Mitford surmised that Direvli lay within the territory of the city of Lamos based on repeated references to the demos (one concerning a fine of three minas to be paid to the demos by tomb violators) and one mention of a stone cutter originating from the Lamotis

13 For Sivaste one fragmentary inscription from its monumental acropolis records the existence of an unnamed polis (Hagel ndash To-maschitz 1998 384 Siv 2a)

14 Hecataios (early 5th c BCE) refers to Charadros as a raquolimen kai epineion Kilikiaslaquo (Hecataios in Steph Byz s v Charadros) By the early 4th c Skyl 102 (GGM I 76) calls Charadros a raquopolis kai limenlaquo Mitford (1961 134 ndash 136 no 35) records a man from Pamphylian Arsinoe commanding the Ptolemaic garrison at Charadros Strab 14 5 3 (669) describes it as fortress with a harbor

15 Epigraphical evidence from the 3rdndash6th c CE inextricably ties Charadros to the region of Lamos e g IGR III 838 (= Hagel ndash To-maschitz 1998 61 Char 2) an honorific inscription of Septimius Severus found at Charadros refers to the town as the raquoepineionlaquo of the Lamotis raquohoi katoikountes Charadron epineion Lamotonlaquo (raquohoi katoikounteslaquo probably refers to non citizen merchants residing at Charadros) Similarly Stephanus Byzantinus refers to Charadros as the raquoepineion Kilikiaslaquo (GGM I 486) For Lamosrsquo status as a metropolis s supra n 11 In the Epistle of Leo (458 CE) a bishop of raquoLatmi et Calendrilaquo is recorded s Schwartz 1922 ndash 1930 II 5 49 Jones 1971 211 n 35 and similar evidence for Antiochia and Direvli supra n 10 12

258 n rauh et al

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

Kenetepe RC 0304 urban site

Kestros 28-c-2-b-1 urban site

Laertes RC 9617 urban site

Lamos RC 0000 urban site

Nephelis 28-c-8-c-1 urban site

Selinus 28-b-21-c-6 urban site

Village Sites

Guumlrccedilam Kale RC 0408 monumental village ()

Hisar Asarı RC 0405 monumental village ()

Goumlkccedilebelen Kale RC 0410 monumental village ()

Taşlı Seki RC 0306 monumental village ()

Kara Dağı RC 9929 monumental village ()

Nergis Tepe RC 9902 monumental village ()

Guumlzelce Harman Tepe RC 9716 monumental village ()

Tomak Asarı RC 0019 fortified village

Oz Mevkii RC 0307 Late Roman village

Karatepe RC 9601 village

Koru Dağı RC 9705 village

Guda Tepe RC 9712 village

Beybeleni RC 9718 village

Small Isolated SettlementsFarms

Karaccedilukur RC 0303 lithic site

Alaca Dağı RC 9717 pre-Classical settlement

Kışlabucağı Mahallesi RC 9609 isolated farm

Dede Tepe RC 9802 isolated settlement

Sarıağaccedil Mahallesi RC 9808 isolated settlement

Kara Dağı RC 9811 isolated settlement

Karacağla Mahallesi RC 0310 Byzantine rsaquofarmhouselsaquo

Isolated Industrial Complexes

Bıccedilkıcı Kiln Site RC 9604 amphora kiln site

Syedra Kiln Site RC 9615 amphora kiln site

Guumlrccedilam Karatepe RC 0305 lumber camp

Kale Tepe RC 0201 press complex

Kocas Tepe RC 9605 press complex

Macar Kale RC 9708 press complex

Kocayatak Tepe RC 9714 press complex

Sarnıccedil Tepe RC 9715 press complex

above Sarnıccedil Tepe RC 9803 press complex

Kocas Tepe RC 9605 press complex

Kocayatak Tepe RC 9714 press complex

Sarnıccedil Tepe RC 9715 press complex

above Sarnıccedil Tepe RC 9803 press complex

Kahyalar RC 9906 press complex

Isolated Defensive Structures

Frengez Kale RC 0409 fortress

Kilise Taş Mevkii RC 0308 fortifications

Bozkaya RC 0015 fortified refuge

Obruk Tepe RC 9707 tower

Kefirbaş Tepe RC 9711 tower

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

259liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

below Tomak RC 0014 tower

Asar Tepe RC 0016 tower

Goumlzkaya Tepe RC 0020 tower

Kaledran tower RC 0403 tower

Anchorages

Iotape RC 0419M harbor

Halil Limanı RC 0420M anchorage

Kaptan İskelesi Mahallesi RC 0421M Antiochia harbor

Cipcıklıkaya RC 0422M anchorage

Kalın Burnu RC 0423M anchorage

Kaledran Burnu RC 0501M anchorage

Delice Kiln Site RC 9603 maritime depot

Koru Plajı RC 9701 maritime depot

Isolated Monuments

Karasın necropolis RC 0402 necropolis

Dede Tepe RC 9713 necropolis

Nergis Tepe RC 9903 necropolis

Meydancık Tepe RC 9720 tomb

Meraklar Mah RC 0417 possible tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9919 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9920 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9921 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9923 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9924 three tombs

Goktaş Tepe () RC 0043 tomb

Goumlzkaya Tepe RC 0018 destroyed tomb ()

Yuvarlak Tepe RC 0202 Roman road

Akkaya Mahallesi RC 0302 Roman road

Karasın road RC 0411 Roman road

Guumlrccedilam Kale Road RC 0418 Roman road ()

heights above Işıklar Mahallesi RC 0012 towerchapel

Karadağı RC 9610 monumental structure

Boş Tepe RC 0021 possible relief

Indeterminate Features and Sherd Scatters

Halil Burnu RC 9602 features

Kocas Tepe RC 9606 sherd scatter

Kocas Tepe RC 9607 structures

Mevlutlu Mahallesi RC 9608 sherd scatter

Abasalanı RC 9611 sherd scatter

Kapı Tepe RC 9612 sherd scatter

Abasalanı RC 9613 sherd scatter

Atatuumlrk Caddesi RC 9614 sherd scatter

Selinti Burnu RC 9702 sherds and structure

Koru Mahallesi RC 9703 sherds and structure

Koru Mahallesi RC 9706 stucture

Eresler Tepe RC 9709 sherds and structure

Eresler Tepe RC 9710 sherds and structure

Dedebelen Tepe RC 9804 structure

Maşat Tepe RC 9805 isolated settlement

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

260 n rauh et al

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

Muzkent RC 9806 isolated settlement

Muzkent RC 9807 sherds and structure

Dedebelen Tepe RC 9809 sherd scatter

Abasalanı RC 9810 sherd scatter

Sarıağaccedil Mahallesi RC 9812 sherd scatter

Dede Tepe RC 9813 sherd scatter

Kahyalar RC 9907 sherds and structure

Kahyalar RC 9908 sherds and structure

Kahyalar RC 9909 sherd scatter

Kahyalar RC 9910 sherd scatter

Kahyalar RC 9911 sherds and structure

Kahyalar RC 9912 sherd scatter

Kahyalar RC 9914 sherds and structure

Değirmen Ozu Mahallesi RC 9915 sherd scatter

Değirmen Ozu Mahallesi RC 9916 sherd scatter

Değirmen Ozu Mahallesi RC 9930 sherd scatter

Beybeleni RC 9918 sherds and structure

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9922 sherds and structure

Karadağı RC 9925 sherds and structure

Karadağı RC 9926 sherds and structure

Karadağı RC 9927 sherds and structure

Karadağı RC 9928 sherds and structure

Yuvaklık Tepe RC 0001 structures

Yuvaklık Tepe RC 0002 structure

Kemer Sırta RC 0004 poss structure

Kemer Sırta RC 0007 sherd scatter

heights above Işıklar Mahallesi RC 0009 sherds and structure

heights above Işıklar Mahallesi RC 0010 sherds and structure

Kaşbelen Tepe RC 0011 sherds and structure

below Tomak RC 0017 structure

Boş Tepe RC 0022 sherds and structure

Boş Tepe RC 0023 sherds and structure

Boş Tepe RC 0024 sherds and structure

Boş Tepe RC 0025 sherd scatter

Boş Tepe RC 0026 sherd scatterthreshing floor

Boş Tepe RC 0027 sherd scatterthreshing floor

Boş Tepe RC 0031 chipped stone on threshing floor

Suumlnbuumlller RC 0034 sherd scatter

Imam Gediği RC 0041 caves with sherds

Goumlktaş Tepe RC 0042 sherd scatter

below Kilburun Tepe RC 0044 structure

below Kilburun Tepe RC 0047 sherd scatter

below Kilburun Tepe RC 0048 sherd scatter

Suumlnbuumlller RC 0101 sherd scatter

Suumlnbuumlller RC 0102 sherd scatter

Burunharman Sırta RC 0103 sherd scatter

Kaptanlibelen Sırta RC 0104 sherd scatter

Sunbuller RC 0105 sherd scatter

Hasdere Koumlyuuml RC 0311 sherd scatter

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

261liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

below Adanda Kale RC 0311 sherd scatter

Alabaş Taşı RC 0407 sherds and structure

Bozkaya RC 0412 cistern and sherds

Aydın Koumlyuuml RC 0413 sherd scatter

Aydın Koumlyuuml RC 0415 sherd scatter

Meraklar Mahallesi RC 0416 sherd scatter

The population density of this basin region was larger during the Roman period than at any other time in antiquity (and arguably larger even than it is today)16 Indeed evidence obtained from surface collections and architectural mapping thus far indicates that very few of these settlements existed to any significant de-gree prior to the Roman era As table 2 of ceramics finds indicates the rsaquoRomanizationlsaquo of the region during the first two centuries CE appears to have marked a climax in the development of this peripheral region17

To obtain a more balanced appraisal of the urbanization of western Rough Cilicia one that takes into ac-count the native experience in the region RCSP has monitored evidence for relationships of cultural recep-tion in the region within the context of world system theory More precisely we ask whether or not native elites so assimilated Greco-Roman cultural attributes that their own attributes essentially merged with and became indistinguishable from these Careful monitoring of local patterns of cultural assimilation such as Greco-Roman written languages (epigraphy) political social and economic organization architectural de-sign and utilization crafts technologies and religious attributes enable us to assess the balance between the diffusion of mainstream Greco-Roman culture in western Rough Cilicia and the preservation of native pat-terns of behavior In short team investigators examine the archaeological remains of western Rough Cilicia with the highest degree of sensitivity possible one that is designed to detect relatively subtle distinctions in the native experience of this remote region during Roman times

To address the process of cultural reception we divide the region of western Rough Cilicia into three subsidiary geographical zones 1 the area of the coast 2 the river valleys and canyons immediately inland that form the lowermost foothills of the Tauros18 and 3 the higher steeper elevations of the hinterland that rise eventually to the ridgelines and peaks of the mountain range From a rsaquoworld systemlsaquo perspective the areas of the coast and lower foothills immediately inland may be said to form a rsaquosemi peripherylsaquo between the rsaquocorelsaquo represented by the offshore rsaquoGreco-Romanlsaquo maritime world and the rsaquoperipherylsaquo of the mountain-ous hinterland This latter area was the homeland of indigenous tribal elements ultimately of Luwian origin

16 s Blanton 2000 who relies on the raquocarrying capacitylaquo of the contemporary landscape to arrive at population estimates cf Alcock 1997

17 The presentation of this data requires some explanation Datable sherds are recorded according to known typologies these consist almost exclusively of imported fine ware and amphora remains for which chronological information is available from published contexts at archaeological sites throughout the Mediterranean world In some instances chronologies of a few locally produced forms such as the pinched-handle Koan style and Pamphylian amphoras are known from published finds of similar forms again identified elsewhere in the Mediterranean In the accompanying tables ceramics remains from recognized typologies have been arranged according to the following categories Pre-Roman (8thndash1st c BCE) Early Roman (1stndash3rd c CE) Late Roman (4 ndash 7th c CE) Byzantine (for this region generally 9 ndash 12th c CE) Slightly less than half (46 ) of the processed sherds yielded temporal information Numerous forms that could not be identified temporally (in part because the survey lacks stratigraphically authen-ticated chronologies for locally produced coarse wares and cooking wares) are simply compiled in the charts as rsaquoCoarse Wareslsaquo and rsaquoCooking Wareslsaquo The first category includes locally produced coarse ware and common ware forms such as bowls basins pitchers mugs pithoi stamnoi and loom weights Invariably this appears in the tables as the largest of all categories The second category includes all identified forms of cooking ware including stewpots casseroles and frying pans An additional category has been compiled for unidentifiable fragments of transport amphoras Finally a category of rsaquoUncertainlsaquo exists for all sherds that were flagged by the pedestrian team but were too badly damaged to permit any suitable identification The coarse wares and cooking wares could be further subdivided into significant components such as pithoi basins etc

18 What Ptol 5 5 8 refers to as the raquoKilikias Tracheias mesogeioilaquo Bean ndash Mitford 1970 70

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

262 n rauh et al

These were sometimes referred to collectively as Isaurians19 Available cultural evidence indicates that the Isaurian peoples adhered to a native lineage system with a strong hierarchical social order centering on rsaquochieftainslsaquo or rsaquowarlordslsaquo20 This tradition presupposes a settlement pattern of dispersed pastoral populations dwelling around and dependent on hierarchies residing in isolated highland fortresses and castles The tradi-tion also raises crucial questions regarding the role of these isolated highland populations in the transfer of cultural attributes between shore and the Anatolian interior Did highland elements facilitate these transfers e g or did their ability to utilize the terrain to their advantage actually impede them Their long-standing reputation for xenophobia marauding of neighbors and unbending resistance to external empires would cer-tainly point toward the latter The likely influence that these tribal elements exerted on the rsaquosemi peripherylsaquo Cilician populations along the coast themselves also Luwian in origin needs to be borne in mind

19 These elements are referred to by some pre-Roman sources as raquomountain Cilicianslaquo There are four recorded Isaurian tribes Ho-monadenses (variously called [H]omanades by Plin nat 5 94 Homonadeis by Strab 12 6 3 Homonadenses by Tac ann 3 48 s Syme 1986 159) Cietae Cennatae and Lalasseis The location of the Homonadenses is fairly certainly fixed on the Pisidian bor-der well north and west of the survey zone The Lalasseis are generally located along the upper southern branch of the Calycadnus and near its Ermenek tributary The Cietae are placed a little farther east and north where both Olba and Coropissus struck coins as the raquometropolis of the Cietaelaquo The Cennatae are to be found in the same area and on other coins in fact Olba pronounced itself raquometropolis of the Cennataelaquo (Jones 1971 195 210 with n 34) The sources indicate a good deal of fluidity with these names and identifications Cietae e g appears to have referred not simply to one tribe but also to the combined Isaurians and in still other instances to a district or region For discussion s Ramsay 1890 363 ndash 367 Magie 1950 494 1354 f Jones 1971 195 f 210 f Desideri ndash Jasink 1990 Mitchell 1993 I 70 ndash 79 Lenski 1999a especially the map 414 Lenski 2001

20 rsaquoRankedlsaquo as opposed to rsaquostratifiedlsaquo society s e g Earle 1997 Ancient textual sources furnish a viable model for highland rsaquowar-lordismlsaquo in Rough Cilicia 8thndash7th c BCE Assyrian records e g mention the need of various Assyrian kings to suppress the marauding tendencies of Cilician (Hilakku) raquokingslaquo who presided over raquotownslaquo in these mountains In 557 BCE the Neo-Baby-lonian king Neriglissar conducted a razzia that focused specifically on settlements along the Calycadnus River (s infra n 37 with references) The language used to identify the mountain warlords of the interior remains consistent from Assyrian through Late Roman times Greek sources of the pre-Roman era refer to these highland leaders as raquokingslaquo (basileis) and raquotyrantslaquo (tyrannoi) whereas Roman era sources refer to them as raquobanditslaquo (latrones) and duces literally illegal warlords Testimony for this tradition is abundant and sustained Xen an 1 1 11 2 1 etc Diod 14 19 3 6 18 22 App Mithr 92 117 Flor epit 1 41 5 Cic fam 15 2 1 Cic Att 5 15 3 6 1 13 Strab 14 5 8 (671) 14 5 10 (672) 14 5 18 (676) Tac ann 12 55 1 ndash 2 SHA trig tyr 26 SHA Prob 16 4 ndash 17 2 Zos 1 69 ndash 70 Malalas 13 40 s Desideri ndash Jasink 1990 Shaw 1990 Lenski 1999a Lenski 2001 For Isaurian rebellions in the Roman period s infra pp 299 ndash 303

Table 2 Preliminary sherd counts of the Rough Cilicia Survey 1996 ndash 2004 Total number of sherds processed 7313

263liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

As for Rome as the textual documentation indicates it extracted resources in the form of tribute and dispatched officials and armies to the region Roman core influence was very likely felt in neighboring regional polities as well including the cities of Hellenistic heritage in Lycia and Pisidia the large wealthy Greco-Roman cities of Pamphylia and the emerging urban centers in neighboring Cyprus In between these two extremes of core and periphery the semi-peripheral area came to be a meeting ground where visible re-mains of Greco-Roman features such as bath complexes council houses and the use of Greek in epigraphi-cal records are found side by side with evidence for local uniquely Anatolian adaptation of Greco-Roman political and religious forms The resulting mix reveals that the inhabitants of western Rough Cilicia did not necessarily adopt attributes of mainstream Greco-Roman culture unconditionally rather they did so in a more nuanced manner

To anticipate the conclusions drawn from the results of the Rough Cilicia Survey Project in their broader historical context it may be stated that the world system construct by itself inadequately predicts the har-diness of local customs or the willingness of indigenous populations at the semi-peripheral level to resist or modify offshore influences In western Rough Cilicia native hierarchies at the rsaquosemi peripherylsaquo appear to have behaved opportunistically when confronted by external powers seeking to exploit available local resources and to have negotiated solutions to the threats thus posed Over time they successfully accom-modated imperial demands while preserving local autonomy and identity beneath their Greco-Roman ap-pearance In similar manner they utilized the benefits of mainstream rsaquoassimilationlsaquo ndash an expanded resource base a growing population and enhanced organizational skills ndash to keep the menacing tribal elements of the hinterland in check

Parallels for cultural phenomena of this sort are available Anthropological studies of modern post-colonial behavior in regions such as central Africa demonstrate e g that when confronted by techno-logically advanced European colonial powers native hierarchies selectively incorporated external economic mechanisms without ever relinquishing local ascendancy or the underlying cognitive and ideological bases to authority21 In many instances native hierarchies were able to exploit the imported modes of economic development to insulate and to reinforce their long-standing positions In some respects this model appears applicable to the native experience in western Rough Cilicia Despite their relative subordination to Roman authority e g the native elites along this narrow shore appear to have negotiated their way to a suitable position in the Roman world one that left them in control of local resources while exploiting the benefits that offshore technologies and cultural amenities had to offer This in turn implies that core elements in ancient world system formations such as the Roman Empire were neither as strong nor as forceful as theorists would argue and that the maintenance of the corersquos place in the world system was to some degree determined by its ability to negotiate compromise with elites at the local level Particularly along liminal areas of diverging cultures such as western Rough Cilicia the inhabitants appear to have pursued an uneven irregular course to development

To explore questions of cultural diffusion and reception between a Roman core and a Rough Cilician periphery in greater detail this paper presents the preliminary findings of the Rough Cilicia Survey Project

21 Meillassoux 1960 Meillassoux 1981 Rey 1971 Rey 1975 Terray 1969 Terray 1975 van Binsbergen ndash Geschiere 1985 These scholars articulate a model called the raquolineage mode of productionlaquo to explain the African rsaquocoloniallsaquo experience in the early modern era This model holds that macroregional market-based systems enter into specific relations with the systems they encounter in particular localities The forms that ultimately emerge represent complex unions of the pre-existing systems both market-based and subsistence resulting conceptually in an raquoarticulation of modes of productionlaquo or in a union between two or more modes of pro-duction within the same social form (Raatgever 1985 292) Although Wallerstein (1974 127) rejected this argument by insisting that older modes of production undergo drastic transformation once subordinated to the establishment of market-based dominance his view ignores the possibility that older modes of production could remain dominant within a social formation by imposing and maintaining the requirements of their own reproduction (Terray 1975 91) In western Rough Cilicia Luwian inhabitants employing subsistence strategies in a pre-world-system environment were repeatedly pressured by Mediterranean world empires such as the Persians (ca 560 ndash 330 BCE) the Ptolemies (ca 306 ndash 205 BCE) the Seleucids (ca 205 ndash 67 BCE) and Rome (67 BCE ndash ca 650 CE) to adapt to the redistributivemarket-based requirements of the respective core polities Important questions raised by this struggle include the manner in which surplus labor was extracted from existing production communities and the role played by rsaquofootholdslsaquo for market-based penetration in the old relations of production (van Binsbergen ndash Geschiere 1985 238) The lineage mode of production furnishes a useful parallel for the resulting transformations

264 n rauh et al

according to five limited topics 1 The paleo-environment of western Rough Cilicia and the accumulating evidence that ancient resource utilization resulted in significant landscape alteration 2 Phoenician Greek Cypriot and Persian influences on pre-Roman state formation and the likely role of Cilician pirates in re-gional development during the late Hellenistic period 3 The intervention of client kings during the Early Roman era and their efforts at urbanization 4 The assimilation of rsaquomainstreamlsaquo Greco-Roman monumental features in the urban settlements of western Rough Cilicia and the evidence this bears on cultural diffusion and reception and 5 The emerging evidence that peripheral Isaurian tribal elements imposed their will on the coastal settlements during the Late Roman Period In particular the purpose of this paper is to elucidate the nuanced manner of cultural assimilation that was attained by the coastal population of western Rough Cilicia More generally the objective is to furnish a preliminary archaeological history of this region one that evaluates its urban development along a diverse range of findings

I Paleo-environmental Research

Although preliminary our investigation of the paleo-environment of the survey region indicates that the landscape of the Gazipaşa river basin has undergone significant alteration since antiquity This is precisely the result one would expect from a sustained pattern of resource utilization especially under the influence of external maritime powers Although it is increasingly apparent that the region produced a range of products Rough Cilicia was celebrated during antiquity for its forestry resources particularly its high altitude stands of cedar the natural habitat for which lay along a narrow thermocline between 1500 and 1800 m above sea level just below the crest of the Tauros (fig 3)22 Due to the close proximity of these ancient forests to the sea external empires logically attempted to gain access necessary to exploit this region for its valuable shipbuilding timber and maritime supplies such as tar pitch and resins Ancient textual sources demonstrate a sustained interest in the forestry resources of Rough Cilicia particularly during the late Classical and Hel-lenistic eras The late 1st century BCE geographer Strabo (14 5 3 [669]) e g asserted that Hamaxia a site 36 km northwest of the survey area was an important center for the collection of cedar timber hauled down from the interior He adds that M Antonius ceded this territory to Cleopatra precisely to obtain the resources necessary to construct the naval armada that they used at the Battle of Actium23 The proximity of Hamaxia to the survey area and the insistence of the sources on the importance of forestry products region-ally legitimize the use of geoarchaeological methodologies to look for past patterns of regional deforesta-tion Calibrated evidence for ancient deforestation in western Rough Cilicia holds the potential not only to confirm or to deny the attraction of regional forestry resources to external core polities but also to reveal the scale and duration of their exploitation

Team geologists M Doyle and S Ozaner have pursued a number of strategies to determine the effect of ancient deforestation on the landscape24 The first of these is geomorphological mapping to evaluate pat-terns of erosion as indicated by highland landslides relic river terraces and braided river beds in three flu-vial basins the Bıccedilkıcı the Hacımusa and the Kaledran These patterns suggest that all three river valleys

22 Theophr c plant 3 2 6 4 5 5 App Mithr 92 96 Strab 14 5 3 (669) 14 5 6 (671) Rauh 1997 Rauh et al 2000 For the habi-tat of cedars in south Anatolia s Blumenthal 1963 75 Davis 1965 Zohary 1973 Meiggs 1982 Thirgood 1981 McNeill 1992 Boydak 2003

23 Blumenthal 1963 117 interprets Strabo as referring specifically to the region between Alanya (Korakesion) and Gazipaşa (Selinus) although there is reason to believe that Cleopatrarsquos territory may have extended much farther eastward to include the entire survey zone s infra n 88 Today he adds the forests are gone except for pine of little economic value with only the surrounding moun-tains giving an indication of the once rich forests that the coast provided

24 With respect to deforestation modern development studies emphasize the correlation between local control and sustainable harvest (Holmberg 1992 Berger 1998) while historical studies point to the major negative impacts on forests by pre-modern and industri-alizing colonizing polities (Wilkinson 1986 Gadgil ndash Guha 1993 Murtaza 1998) If ancient forests were harvested and replanted in a sustainable manner by local inhabitants e g one would expect little change in pollen levels On the other hand unsustainable harvest or conversion of forests to agro-pastoralism should result in a significant change in pollen Increased erosion may occur with unsustainable harvest but may be delayed as sediments are stored in valley slopes under agro-pastoralism and later evacuated after land maintenance has ceased Sedimentological charcoal tends to increase with agro-pastoral production

265liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

experienced periods of drastic changes in sediment delivery to the lower reaches Such changes are most often instigated by substantial shifts in the sediment transport capacity of the main channel either via degradation or aggradation of the main stem The presence e g of numerous landslides at the crest of the Bıccedilkıcı river canyon and of as many as five relic river terraces (4 m 25 m 55 m 72 m and 190 m respectively above the flood plain) along its length indicates an extensive pattern of erosion

Mapping alone cannot reveal dates or determine precise causes of erosion however25 To obtain a record of alluvial deposition commonly associated with deforestation and to determine the possible dating of its historical phases M Doyle and S Ozaner have conducted some 17 stratigraphical trench excavations in various catch basins of the Bıccedilkıcı Hacımusa and Kaledran Rivers (fig 5)26 The excavations have yielded dozens of stratigraphically recorded samples of charcoal macrobotanical material wood residue and pol-len The trench excavation of the Kızılın Cave (excavated in 2001) illustrates the kinds of information these procedures are intended to reveal The cave lies at the base of a small coastal promontory known as Kara Dağı approximately 2 km north of Selinus27 Most recently the beach and dune area outside the cave has been influenced by sediment deposited by the Hacımusa River that flows past the site of ancient Selinus the mouth of the Bıccedilkıcı River lies on the opposite northern side of the cave promontory and influenced earlier phases of sedimentation as well Excavated just inside the mouth of the cave the trench attained a depth of 3 m cutting through silt lime and charcoal strata before terminating at beach sand The trench yielded excellent pollen preservation as well as evidence of human activity (lime-making) with uncalibrated dates

25 At least some of the visible landslide activity at the crest of the Bıccedilkıcı appears to result from recent road construction e g some river terraces meanwhile predate regional human occupation s Blumenthal 1963 114 for likely tectonic influences in the forma-tion of the Gazipaşa floodplain s also Beach ndash Luzzadder-Beach 2000

26 When highland forests are denuded through logging the root structure disintegrates within 25 years causing landslides such as those visible along the peaks of the Bıccedilkıcı and Kaledran canyons (Montgomery et al 2000 Guthrie 2002 McNeill 1992 349 Thirgood 1981 Hughes 1983 Beach ndash Luzzadder-Beach 2000 117) The alluvium is gradually carried downstream (particularly during incidences of flooding) and deposited in lowland terraces The geological team employed a local backhoe to excavate trenches approximately 4 m long 1 m wide and 4 m deep (the reach of the backhoe shovel) The scarp of each trench was then cleaned and examined for carbon pollen and lignin residues as well as for the stratigraphical record of alluvial deposition

27 The cave at the northern side of Karadağı (overlooking the mouth of Bıccedilkıcı River) is still active Nearby neighborhoods rely on its karstic spring water for drinking purposes Shale and limestone formations have prevented similar development on the southern side of the promontory

4 HasdereAdanda River Valley

266 n rauh et al

ranging from 2020 +ndash30 BP (ca 19 BCE) at the base to a lime-making deposit dating to 1565 +ndash40 BP (ca 436 CE) The stratigraphy of this trench thus indicates preliminarily that beach sediment at the mouth of the Kızılın Cave stood 3 m below its cur-rent level at the end of the 1st century BCE In other words the Hacımusa and Bıccedilkıcı Rivers would ap-pear to have deposited nearly 3 m of alluvium along the shore of this beach and lagoon area during the past 2000 years most of this during the past 500 years in fact The stratigraphic pattern in this trench of gravel lenses under- and overlain by fine silts and clays appears to represent a period of intense bed-level aggradation consistent with significant land-scape alteration Although not all the tributaries in the Gazipaşa basin are exactly alike the preliminary results of 17 trench excavations conducted by the geological survey point to similar activity throughout the survey zone Results of the carbon dating of the trench samples should eventually enable team geolo-gists to determine the extent to which this alteration occurred during antiquity28

In addition to the chronological data to be ob-tained from geomorphic trench excavations team specialists T Filley and R Blanchette are employ-

ing biogeochemical analysis of woody tissues (lignin) carbon phytolith and macrobotanical assemblages in the samples to investigate of the range of terrestrial vegetation preserved in the sediment as well as the relative sequencing of their deposition At the same time H Caner is analyzing recovered pollen samples Those analyzed thus far indicate that native tree species in the Gazipaşa basin were gradually replaced by various species of grass as well as by cultivated orchard trees such as black walnut The preliminary results of her palinological investigation hint at a pattern of increasingly degraded vegetation resulting from severe overgrazing on the one hand and the human impact on natural high altitude forests and their replacement by secondary scrub colonizers on the other29 Analysis of lignin and carbon samples obtained from the geo-morphic trenches will shed similar light on these questions P Kuniholm and Uuml Akkemik meanwhile have undertaken dendrochronological investigations of tree-ring samples from the oldest surviving cedar and juniper trees in the highlands particularly from trees located in the relic cedar forest at the crest of Guumlrccedilam Karatepe Mt (fig 3) above Charadros at the eastern edge of the survey zone This forest seems particularly important not only because of its close proximity to the sea (15 km) but also because the pedestrian team has identified a number of highland archaeological sites along its arms including one at the mountainrsquos crest itself Guumlrccedilam Karatepe and another directly below the peak Taşlı Seki Thus far dendrochronologi-cal analysis indicates that the current government protected forest on Guumlrccedilam Karatepe is entirely regener-ated the oldest surviving tree being a juniper 483 years old30 Based on a relatively limited if authoritative

28 Similar research was conducted in 1996 ndash 1997 by T Beach in connection with S Redfordrsquos investigation of Selccediluk hunting lodges Soil samples obtained from the river bank of the Kaledran River yielded evidence of agricultural activity in 1500 BCE based on carbon-dated samples of fertilized soil s Beach ndash Luzzadder-Beach 2000 134

29 The timing of this transformation remains to be determined (Caner et al 2004) 30 P Kuniholm has built up a sequence of tree-ring samples obtained from 65 trees in the vicinity For Pinus nigra his samples in-

dicate a 557 year chronology (1444 ndash 2003 CE) based on 23 trees for Juniperus sp his samples indicate a 276 year chronology (1728 ndash 2003 CE) based on 12 trees for Abies cilicica a 207 year chronology (1797 ndash 2003) based on 7 trees and for Cedrus libani a 581 year chronology (1423 ndash 2003) based on 23 trees Of the 9 trees sampled by Uuml Akkemik on Guumlrccedilam Karatepe 7 were cedars one was pine and one was juniper The last mentioned proved to be the oldest (483 years) One of the cedars (no 5) dated 423 years old but the mean lifespan of the 7 cedars was a mere 2807 years

5 Geomorphological trench

267liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

sample the cedar forest on Guumlrccedilam Karatepe would appear to have been exhausted centuries prior to 1500 CE31 The scarcity of old trees analyzed in this forest indicates once again the effect that human activities had on the immediate environment over a sustained period of time

Last C Dorersquos remote sensing analysis of multispectral satellite imagery for the survey region is helping to determine the range and typology of existing ground cover in western Rough Cilicia Dorersquos investigation is enabling the team not only to gauge the extent of landscape deformation over time but also to identify the habitat of surviving vegetative species Preliminary analysis of the chromatic signature of regional grape vines has demonstrated e g that grape vines thrive throughout the survey area especially uncultivated growth otherwise obscured by dense maquis scrub (fig 6)32 In a manner unmatched by pedestrian archaeo-logical investigation Dorersquos remote sensing procedures furnish a highly accurate means to identify and to locate the presence of natural resources in the survey region His preliminary results regarding grape vine habitation in western Rough Cilicia help to confirm the archaeological and textual evidence for surplus wine production during antiquity33

Although the results of these paleo-environmental investigations remain preliminary they indicate that anthropo-genic forces have left their mark on the landscape of western Rough Cilicia The highland landslides multiple river ter-races and braided beds of regional river basins point to a pattern of erosion con-sistent with long term deforestation The pollen data though lacking chronologi-cal signposts for the time being indicate a gradual shift in the landscape from for-est cover to grassland and orchards The dendrochronological data show that the current cedar forest is relatively recent growth Finally the remote sensing of spectral reflectance of grapevines con-firms the archaeological and textual evidence for surplus wine production in this region All of these conclu-sions remain tentative and must await the laboratory results of scores of geomorphic trench samples Even the results obtained to date however demonstrate the degree to which a combination of geoarchaeological and paleo-environmental procedures help to articulate the form scale and duration of Cilician resource

31 Recent studies indicate that cedar forests once eroded are very slow to regenerate (Boydak 2003) The Turkish Forestry Service recently established effective legislation to conserve native cedar forests It determined that by lengthening the cutting rotation period to 120 ndash 140 years on good sites and 160 ndash 180 years on poor sites minimum standards for regenerating cedar forests in the Tauros Mts were attainable These standards are of course based on forest regeneration under highly controlled circumstances including systematic artificial seeding and enforced protection against the deleterious impact of grazing Under natural conditions eroded forests exposed to constant grazing take considerably longer to regenerate Blumenthal 1963 75 argues that the forests of Pamphylia were likewise cleared during antiquity He notes however the descriptions of rich forests in neighboring mountains recorded by 19th and 20th c travelers This could indicate that centuries-long regeneration was followed by renewed depletion in recent times McNeill 1992 94 102 148 156 ndash 161 248 275 283 ndash 290 349 ndash 354 argues meanwhile that deforestation in these mountains is a very recent phenomenon (the past two centuries CE)

32 We presume that the maquis scrub expanded following deforestation and the abandonment of agricultural terrain at the end of antiquity The scrub vegetation (kermes oak wild olive spartium juncium juniper pistachio sage and others [lorbeer myrtle bau-merika cistus buxus emper vivens]) represents a remarkable colonizer impervious to fire and drought (Caner et al 2004 Atalay 1994 Bottema et al 1994 Bottema ndash Woldring 1990 Bottema ndash van den Zeist 1990 Zohary 1973 Davis 1965 Blumenthal 1963 117) Wild grape vines appear to thrive in the scrub meanwhile using it as a form of trellis to extend their habitat along the top of the scrub canopy (Rauh et al 2006)

33 The pedestrian team has identified 20 ndash 30 press installations and at least three amphora kiln sites in the survey region all largely associated with regional wine production (table 2 lists 11 press complexes and two kiln sites additional ones are found at several of the urban and village sites s also Rauh ndash Slane 2000 Rauh ndash Will 2002 Rauh 2004 Rauh et al 2006)

6 Satellite image showing grape vine rsaquosignaturelsaquo in survey region

268 n rauh et al

utilization during antiquity and the extent to which these resources were exploited potentially by offshore core poli-ties over time

II Pre-Roman State Formation in Western Rough Cilicia

Textual ceramic and epigraphical sources contribute to our knowledge of the character and extent of pre-Roman settle-ment in Rough Cilicia Together they provide important in-sight into the beginnings of urbanization in the region At least five cultural influences played a part in this process indigenous Cilician Cypriot Greek Phoenician and Per-sian Evidence suggests that while the survey region reflect-ed this wider regional development it remained a relative backwater at least until the era of the Cilician pirates

Pre-Hellenistic Periods

As table 3 indicates a fairly significant presence of pre-Ro-man pottery has been identified throughout the survey re-

gion At Karaccedilukur in the Bıccedilkıcı highland the survey team encountered lithic remains several fragments of hand-made pottery and Classical era kylix rims34 At Alaca Dağı35 isolated on a cliff top along the inland side of the coastal ridge the team encountered a remarkable deposit of early painted fineware fragments (fig 7) Apparently Cilician imitation of regionally distributed Cypriot fineware these are dated to slightly before 500 BCE36 Although no architecture can be positively associated with the early finds at either Ka-raccedilukur or Alaca Dağı the unique ceramic concentrations suggest that these two locations represent early native settlements one along the coast and one in the Bıccedilkıcı highlands Their isolated non-architectural character appears to reflect traditional Anatolian patterns of pastoral habitationFrom a Greek perspective numerous place names along the coast ndash including Hamaxia Korakesion Laertes Syedra Selinus Nephelion and Charadros ndash conceivably date to the era of Hellenic exploration and colo-nization of these waters37 In the case of Charadros the description of this settlement as a raquopolis kai limenlaquo

34 And a unique possibly Hellenistic strainer vessel Lithic remains at Karaccedilukur include one intact obsidian blade and two additional worked obsidian fragments and some 12 samples of locally worked chert Residents of Gazipaşa informed N Rauh that chert blades used with modern wooden threshing sleds were commonly obtained at Karaccedilukur Additional lithic remains were found at the nearby site of Kenetepe

35 In previous publications also referred to as Rural Site 5 or rsaquoDead Animal Sitelsaquo s Rauh 2001b Laflı 2001 Townsend ndash Hoff 2004

36 Personal communication from T Hodos who inspected the samples in 2003 cf Laflı 2001 37 For a few of these there is some corroborating textual information Plutarch e g mentions that around 460 BCE 80 Persian

warships moored possibly at Syedra during Cimonrsquos campaign at the Eurymedon River in nearby Pamphylia (Plut Cimon 13 3 [raquoSyedralaquo emended from raquoHydroilaquo]) Selinus appears to be referred to as early as the mid-6th BCE In 557 BCE King Neriglis-sar campaigned in Rough Cilicia pushing deep into the interior of the Calycadnus river basin and later setting fire to the passes leading from Sallune to the Lydian frontier (s Albright 1956 Wiseman 1956 39 ndash 42 74 ndash 77 86 ndash 88 Grayson 1975 103 ndash 104 Glassner 1993 200 ndash 201 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 320 supra n 20) Assuming that Sallune is Selinus this document indicates not only that during the 6th c BCE Selinus stood at the boundary of the Lydian empire but that the settlement regardless of its actual size was also a community of known international stature Further evidence for Greek presence in the region arises from the Athenian tribute lists during the 5th c BCE The lists mention assessments for several cities along the coast such as Ityra (= Idyros) (ATL I 493) Perge (ATL I 534) Syllion (ATL I 548) Aspendos (ATL I 471) and Kelenderis (ATL I 500) which paid one talent in 425424 (ATL I 116 a 9 fr 36 [= IG Isup2 63]) None is in the survey zone however Isokr or 161 says that most Cilician cities were ruled by partisans of Athens and that it is not difficult to gain the others He may have been referring to among others

7 Cilician imitation of Cypriot fineware

269liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

by the late 6th century BCE geographer Skylax (for whom the textual tradition dates at least to the 4th c BCE)38 not only conforms to the tradition for Greek colonies in the neighboring vicinity ndash Phaselis found-ed by Rhodes Side by Kyme Kelenderis and Nagidos by Samos ndash but it also demonstrates that Greek urban settlements poleis governed by political institutions of boule kai demos and sustained by gymnastically educated community elites presented themselves as models of state formation Whether or not communi-ties in western Rough Cilicia actually adopted these models is another question however Some scholars have argued that Greek presence was minimal in Cilician waters during the Iron Age and that Phoenician influence by contrast was stronger particularly in western Rough Cilicia39 The archaeological evidence supports this view

Table 3 Loci with significant concentrations of pre-Roman Sherds (5+)

Code Location Sherds Site Season

Iotape Iotape 11 28A20C1 1996

RC 0303 Karaccedilukur 16 RC 0303 2003

RC 0304 Kenetepe 19 RC 0304 2003

Selinus Selinus 67 28B21C6 1997 ndash 1998

RC 9712 Guda Tepe 10 28C3D4 1997 ndash 1998

RC 9716 Guumlzelce Harman Tepe 5 28C3D5 1997 ndash 1998

RC 9717 Alaca Dağı 18 28C8B1 1997 ndash 1998

RC 0201 Kale Tepe 27 2002

Nephelion Nephelion 12 28C8C1 1997

RC 9926 Kara Dağı 5 99-25amp26 1999

Antiochia Antiochia 6 28C9D1 1997

Asar Tepe Asar Tepe 24 CC 14 2001 ndash 2003

RC 0019 Tomak Asarı 18 CC 19 2000 ndash 2002

Goumlccediluumlk Asarı Goumlccediluumlk Asarı 9 CC 30 2000 ndash 2001

RC 0040 Govan Asarı 30 CC 40 2000 ndash 2001

RC 0041 possible tomb 5 CC 41 2000

RC 0043 Goumlktaş Tepe 8 CC 43 2000

Lamos Lamos 15 2000 ndash 2003

Charadros Charadros 14 RC 0401 2004

RC 0306 Taşlı Seki 5 RC 0306 2003

RC 9811 Kara Dağı 6 3-1-D 1998

1998 Trans 10 1998 Trans 10 5 10-3-BC 1998

The Rough Cilicia Survey team has found minimal evidence of imported finewares of the pre-Hellenistic eras to confirm the presence of Greek settlement in the survey region40 By contrast Phoenician amphora remains some of which have been preliminarily dated as early as the 8th century BCE have been found

Kelenderis Nagidos Aphrodisias and Holmi These cities too are not in the survey zone For discussion s Houwink ten Cate 1961 37 Blumenthal 1963 119 Graham 1970 93 (with ancient sources) Jasink 1989 Laflı 2001

38 s supra n 14 39 For general characterization and discussion of Greek literary and historical references s Desideri ndash Jasink 1990 25 ndash 48 113

Blumenthal 1963 Graham 1970 Graham 1970 94 and Desideri ndash Jasink 1990 151 refute Greek presence cf Blumenthal 1963 Hawkins 1970 419 Culican 1970 465 Greek urban populations were far more prevalent in eastern Cilicia Alexander encountered autonomous city states with Greek origins in Cilicia (Arr an 2 5 5 ndash 6 Desideri ndash Jasink 1990 200) For recent work on early Hel-lenic settlement in Smooth Cilicia s Salmeri 2004 180 ndash 191 As for Greek place names in western Rough Cilicia e g Hamaxia (Wagon Place) Korakesion (Crowsrsquo Place) Laertes (Ant Hill) Selinos (Celery Place) Nephelion (Cloudy Place) Charadros (Cata-ract Place) for all we know these were nothing more than that landmarks named and used by Greek sailors navigating this coast

40 Undecorated rsaquoblack-glazedlsaquo sherds of the Classical period are nearly impossible to distinguish from Hellenistic black-glazed frag-ments of the survey pottery Black- or red-figured fineware then is the only certain way to determine an Archaic or Classical date Fragments of Rhodian rsaquoWild Goatlsaquo painted fineware have been observed at the Alanya Museum excavation at Syedra

270 n rauh et al

along the coast at Selinus and Charadros41 These finds support early historical references indicating Near Eastern involvement in this region Phoenician amphora rims in the survey area also complement the dis-covery of a Phoenician language inscription dated to the late 7th century BCE at nearby Laertes some 25 km northwest of the survey region42 These indicators suggest that Phoenician polities some as close as neighboring Cyprus took an early interest in the region and natural resources of western Rough Cilicia In-teraction between indigenous west Cilician elements and Phoenician or eastern powers more generally was not unilateral however but rather appears to have struck a balance between and among the parties involved in some ways presaging the nuanced connections between native and offshore influences that were to occur later

The activity of indigenous western Cilician peoples thus warrants greater attention State formation in the area arguably resulted from efforts of regional authorities particularly rsaquowarlordslsaquo or petty kings to ex-pand their sovereignty by developing neighboring territories For example the Phoenician inscription from Laertes not only confirms the presence of Phoenician traders in the survey region but also demonstrates encroachment by Cilician officials representing a known dynasty43 According to the inscription an official serving a Cilician king named Urikki received allotments of land not only near Laertes but also in several locales along the coast several of these he converted to cultivated estates44 This official was eventually driven into exile the king awarding his estates to a second official The purpose of the inscription appears to have been to demonstrate that this later royal assistant had obtained the lands legitimately The inscrip-tion appears accordingly to indicate the process by which unsettled territories were rsaquoawardedlsaquo by Cilician kings to courtiers for purposes of development When combined with other Phoenician rsaquoroyallsaquo inscriptions in Cilicia the inscription at Laertes demonstrates that rsaquopetty dynastslsaquo of wider Cilicia used this means to settle less populated regions to organize local agricultural labor and to harness available natural resources Epigraphical evidence for Cilician land ventures of this sort during the Iron Age exists from eastern Cilicia Pedias as far west as Aspendos in Pamphylia45 Native Cilician dynasts would appear to have been the first to consolidate landholdings in the region thereby attracting the attention of outside empires

A nearby example of the physical setting of one such dynasty is furnished by the remains of the fortified mountain site of Meydancık Kale some 80 km east of Charadros Investigated by a French team during the 1970s the fortress set on a 700 m promontory at the head of a narrow inaccessible canyon some 25 km inland behind Kelenderis stood as an important garrison post from at least the 7th through the 3rd centuries BCE46 In its earliest phase (end 7thearly 6th c BCE) the site exhibited cliff-faced fortifications palace remains and a Cypriot styled gabled rsaquoroyallsaquo tomb A Lemaire and A Davesne have suggested that this was the ancestral settlement of King Appuashu of Pirindu the ruler pursued into the mountains by Neo-Bab-ylonian King Neriglissar in 557556 BCE47 According to the Babylonian Chronicle Neriglissar pursued Appuashu along a difficult mountain track to his royal city of Ura which he successfully besieged and pil-laged48 From Ura he then pursued Appuashu to Kirshi or Kirshu the royal city of his ancestors Neriglissar

41 Illustration and descriptions of Phoenician amphora rims may be found in the survey projectrsquos Preliminary Ceramics Study Col-lection Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciaSC_etcgt s nos 167 andashc For another such rim found at Charad-ros in 2004 s Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciarc2004_etcgt On the basis of these web-posted photographs P Rouillard and G Lehmann suggest that our forms date from the 8th7thndash6th5th c BCE The basket-handle form (no 167a) is possibly later J Lund advises that its fabric appears to match that of Hellenistic examples found in Beirut possibly originating from eastern Cyprus (Rauh et al 2006)

42 Mosca ndash Russell 1987 Desideri ndash Jasink 1990 149 Lemaire 1991 Lemaire 2001 The date ca 625 ndash 600 BCE is based on or-thography

43 Estate ownership was asserted by several people bearing Luwian names Even the scribe is Luwian In these respects it parallels ex-amples found elsewhere in Pamphylia and Smooth Cilicia during the 8th and 7th c BCE s Mosca ndash Russell 1987 1 ndash 21 Desideri ndash Jasink 1990 149 Lemaire 1991 Lemaire 2001

44 The properties in question are referred to at least five times in the text as raquoKRMlaquo a word that is generally taken to mean raquovine-yardlaquo but can also mean raquoorchardlaquo

45 Lemaire 2001 46 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 47 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 63 For reference to Neriglissar s also supra nn 20 37 48 A second capital believed to be located near Silifke Beal 1992

271liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

besieged this fortress as well setting fire to its walls its palace and its inhabitants49 An Aramaean funerary inscription found at Meydancık Kale specifically makes mention of Kirshu the apparent name of the site and thus connects this remote mountain bastion with the chronicle of Neriglissar50 Meydancık Kale was later occupied by a high-ranking official of the Persian Empire who established a monumental residence complete with Persian processual reliefs and the funerary inscription just mentioned51 Founded by the an-cestors of Appuashu highland fortress-communities like Kirshu described by the excavators as exhibiting the monumental characteristics of a city on the coast within the context of a mountain fortress52 appear to have represented the habitats of Luwian rsaquowarlordslsaquo who perhaps like King Urikki dispatched ministers to seize control of neighboring coastal lowlands53

This historical testimony hints at a growing interest among neighboring powers in the local resources in the general area of the Gazipaşa basin Courtiers of Cilician King Urikki attempted to organize the estates in the vicinity of Laertes Neo-Babylonian King Neriglissar conducted his razzia all the way to Selinus and Lydian King Croesus conquered Pamphylia54 and extended his sway apparently as far as Syedra Persian authorities appear to have seized control of the harbor of Kelenderis about the same time that they occupied Meydancık Kale55 Persian warships en route to the Battle of the Eurymedon River possibly moored at Sye-dra where they were confronted by Delian League forces commanded by Cimon56 Despite the occurrence of so many events in the relative vicinity the archaeological record furnished by the survey area indicates that it remained a comparative backwater during the Persian era Persian governors garrisons coinage in-scriptions and reliefs are recorded throughout the south coast of Anatolia including Lycia Pamphylia and eastern Rough Cilicia (as close as Meydancık Kale) nothing of the kind survives in the survey area itself 57 Greek written language likewise makes an appearance by the 4th century BCE in regions such as Lycia Pamphylia and Flat Cilicia several centuries prior to the earliest recorded Greek inscriptions in the survey area58 Greek styled cities such as Tarsus and Soloi in eastern Cilicia furnished fleets and important ship-yards to the Persians as did cities in Pamphylia and Lycia Conflicts such as the war between Cyrus II and his brother Artaxerxes (404 ndash 401 BCE) the suppression of King Evagoras of Cyprus (390 ndash 380 BCE) the Satrapsrsquo Rebellion (380 ndash 360 BCE) and the campaigns of Alexander the Great (334 ndash 330 BCE) transpired in the vicinity offshore andor in the mountainous hinterlands of western Rough Cilicia59 These conflicts and the movements of people and material they represent forcibly assimilated neighboring peoples

49 Appuashu nonetheless eluded capture Neriglissar then stormed a seaside fortress named Pitussu and he later set fire to the passes from Sallune (Selinus) all the way to the Lydian frontier

50 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 320 327 The inscription is dated sometime between 464 ndash 387 BCE and records the burial of a resident Persian dignitary

51 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 280 52 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 227 53 E g the Assyrian King Esarhaddon (681 ndash 669 BCE) claimed to have destroyed some 21 such cities of the Hilakku situated in

raquoremote mountainslaquo in Rough Cilicia s Desideri ndash Jasink 1990 128 54 Hdt 1 28 55 During a visit in September 2007 L Zoroğlu the director of the Kelenderis excavations showed N Rauh and M Dillon submerged

vestiges of Classical-era ship sheds recently exposed in the harbor as well as a Persian-era destruction level below the floor of the 5th c CE rsaquocustoms houselsaquo Zoroğlu 1992 Zoroğlu 1994 31 More than a dozen one-handled Persian-styled rsaquoamphoraslsaquo and Phoenician amphoras have been recovered from tombs in Kelenderis (looted and excavated) and are now stored in the Anamur Archaeological Museum s Zoroğlu 1994 63 In the 5th and 4th c BCE Kelenderis also struck staters on the Persian standard Zoroğlu 1994 70

56 Supra n 37 Syedra is the logical frontier referred to by the Babylonian Chronicle Grayson 1975 103 [Neriglissar] raquostarted fires from the pass of Sallune to the border of Lydialaquo

57 For Aramaean inscriptions tombs and reliefs in Lycia including the trilingual inscription at the Letoon s Bryce 1986 47 99 150 (Persian coinage 51 111) for Persian garrisons in Pamphylia s Brandt 1992 11 ndash 38 for Cilicia Bing 1998 For a recent survey of evidence for the Persian presence in Lycia Pamphylia and Cilicia s Briant 2002

58 Adaptation to Greek written language would not occur until significantly later Bean ndash Mitford 1970 109 recorded only four pre-Roman Greek inscriptions in the survey area (their nos 45 94 95 and 206) Hagel ndash Tomaschitz 1998 45 Ars 1 furnishes one additional Hellenistic inscription from nearby Arsinoe (about 10 km west of Alanya) in Pamphylia In all Hagel ndash Tomaschitz 1998 have assembled 2009 Rough Cilician inscriptions in their repertorium

59 Cyrus II began his assault on Artaxerxes by claiming to suppress PisidianCilician tyrannoi in the Cilician highlands (Xen an 1 1 11 2 1 Diod 14 19 3 6) Persian generals used Cilicia as their base of operations against Evagoras (Diod 15 3 3) The rebel-ling satraps recruited Pisidians Pamphylians Cilicians and Ionians (Diod 15 90 ndash 91) Generals sent by Artaxerxes to suppress

272 n rauh et al

to wider Mediterranean culture All the while western Rough Cilicia remained in the background exhibiting little evidence of advancement developing slowly under indigenous and Near Eastern influences through the end of the Persian era thus establishing a pattern already at this early date for the adaptation to external influences that was to continue later

Hellenistic Period

The ceramic record in the survey region begins in earnest late in the Hellenistic era Pottery of this period predominates at two sites only Kale Tepe and Tomak Asarı suggesting that their occupation may be largely restricted to this time60 Nonetheless Late Hellenistic forms (2ndndash1st c BCE) occur at numerous sites inves-tigated in the survey area This nearly ubiquitous presence establishes a pattern of habitation that combines minimal earlier finds with evidence for long-term continuous occupation from the Late Hellenistic through Early and Late Roman times Repeated finds of imported Late Hellenistic fineware and amphoras leave the unmistakable impression that the period ranging 50 years to either side of 100 BCE marked a turning point for urban development That this is also the period of the earliest identified Greek inscriptions of the region further confirms that this time not earlier was a moment of significant transition and assimilation of Hellenizing influence in western Rough Cilicia The question of what may have compelled or catalyzed such change naturally arises

Historical testimonia indicate Ptolemaic and Seleucid activity in western Rough Cilicia Ptolemy III of Egypt seized Korakesion and Selinus and founded an Arsinoe somewhere along the coast61 The military expedition of Antiochus III of Syria in 197 BCE further demonstrates the presence of Ptolemaic garrisons and castella at Korakesion Selinus and elsewhere62 Traces of fortification walls at Korakesion Selinus and perhaps at Lamos appear to date to this period and thus support the notion that a number of settlements in the survey areas possibly arose as Ptolemaic garrison bases and roadsteads designed to accommodate ships of the Egyptian grain trade Other than these candidates however Hellenistic remains are minimal in fact none of the architecture investigated by the survey team can be positively identified as pre-Roman63 Other archaeological evidence is similarly equivocal The emergence of Cypriot Sigillata fineware and the discovery of a Ptolemaic coin hoard at Medancık Kale not to mention inscriptions referring to Ptolemaic dignitaries in the region suggest the efforts of Ptolemaic dynasts particularly those based in Cyprus to exploit the resources of the opposite Cilician shore64 Nevertheless the quantity of imported ceramic wares

the rebellion recruited 3000 troops from Aspendos and neighboring Pisidia as well as 2000 Cilicians (Nep Datames 9 2 Russell 1991a Bing 1998)

60 A few of the Hellenistic forms identified in the region possibly may be as early as the 3rd c BCE reflecting Ptolemaic investment locally as indicated by text references to a number of Ptolemaic garrison points along this coast s Bagnall 1976 114 However the bulk of the earliest identifiable materials appears to date to the 2nd and 1st c BCE and consistently includes late Hellenistic fine wares such as incurved bowls with black slip and cream fabric and similarly late Hellenistic transport amphoras such as the (stamped) Koan and (stamped) Rhodian handles found at Guda Tepe (referred to as Rural Site 3 rsaquoCloud Citylsaquo in previous publica-tions) or the (stamped) Knidian handle found at Kale Tepe In fact the style of Koan handle found at Guda Tepe has been identified at a number of sites with Hellenistic occupation levels including Tomak Asarı and Charadros For the fine wares much of the dating depends on the assigned date for early black-slipped Cypriot Sigillata generally dated to the mid to late 2nd c BCE s Lund 2002 Meyza 2002

61 Jerome Comm in Daniel 9 15 (Migne PL XXV 563) Strab 14 5 3 (669) s also Jones 1971 198 Bagnall 1976 115 f 62 Liv 33 20 4 ndash 5 Coracesium eo tempore Antiochus operibus oppugnabat Zephyrio et Soli et Aphrodisiade et Coryco et superato

Anemurio ndash promunturium id quoque Ciliciae est ndash Selinunte recepto Omnibus his aliisque eius orae castellis aut metu aut vol-untate sine certamine in dicionem acceptis Coracesium praeter spem clausis portis tenebat eum Similarly s Mitford 1961 134 no 35 and Bean ndash Mitford 1970 196 no 22 for evidence of a Ptolemaic garrison at Charadros s also Bean ndash Mitford 1970 139 no 138 Mitford 1990 2143 Hopwood 1991 308 for the guild of Serapistae from Colybrassos who represented the interests of the hinterland Isaurian settlement at Olosada in its dispute with the nearby settlement at Thouthourbia in the 3rd c BCE Note as well the Sarapeum at Laertes presumably of Ptolemaic origin (Mitford 1990 2141) Considerable numbers of Cilicians served in Hellenistic armies (Launey 1949 476 1067 1225 with Russell 1991a 285)

63 For discussion of architecture in the survey region s infra 285 ndash 296 64 Davesne ndash Le Rider 1989 Lund 2002 Meyza 2002 For Ptolemaic coins found at Kelenderis Zoroğlu 1994 67

273liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

convincingly identified as Early Hellenistic remains small and as already noted only four Hellenistic in-scriptions have been found in the region itself 65

Historically by far the most well known episode in the Hellenistic history of Rough Cilicia is that of the famed Cilician pirates whose short-lived but thor-ough domination of Mediterranean sea lanes wreaked havoc on trade and transportation from ca 139 ndash 67 BCE Prior to this in the 3rd century BCE Rough Cilicia had been disputed between the Ptolemaic and Seleucid dynasties but the waning authority of these kingdoms during the 2nd century led to a loss of con-trol This power vacuum was eventually filled by the pirates who drew their numbers from the displaced and disenfranchised populations of those crumbling empires Despite extensive historical reference to an overwhelming presence of pirates in the region no archaeological remains have revealed themselves on land that can be identified as specifically associated with a rsaquopiratelsaquo presence66 Pedestrian survey results were minimal even at the site of Antiochia ad Cragum almost certainly the location of the pirate base described by Appian as the raquoKragos Mountainlaquo67 Particularly troublesome was the lack of any certain sign of nautical installations Although the coast directly below the rsaquoKragoslsaquo displays a hidden bay (the quintessential rsaquopi-ratesrsquo covelsaquo fig 8) from land there was otherwise very little indication of anything resembling a harbor

During the 2004 and 2005 seasons therefore RCSP extended its coverage to include a maritime survey directed by C Ward Relying on side-scan sonar and visual survey by diving and snorkeling archaeologists searched the seabed immediately adjacent to the shore between Iotape and Charadros The maritime survey team ultimately conducted some 127 dives to depths of up to 25 m from the diving boat DERIN 2 utilizing GPS measurements of artifact location to create GIS maps For the purpose of this discussion the most sig-nificant accomplishment of the maritime survey unquestionably was the confirmation of an ancient harbor at Antiochia ad Cragum The harbor is situated northwest of the lower Byzantine castle and modern village of Guumlney At this broad sheltered embayment the dive team recorded more than 30 stone weights and anchors 3 lead stocks from wooden anchors and nearly 20 iron anchors an assemblage that ranges chronologically from the Early Roman through Ottoman periods (ca 17th c)68 One of the wooden anchors was represented by both a lead stock and a collar for the anchorrsquos arms Team members found these lead parts lying in such a manner as to suggest that they rested on the sea bottom where the anchor itself came to settle during antiq-uity A second anchor stock was likewise recovered from Antiochiarsquos harbor while a third stock could not be separated from the rock to which it had become concreted This type of anchor arguably dates to the era of the pirates69 In addition to documenting anchors through photography and measurements the dive team also examined representative ceramic sherds found on the surface of the sea bottom Most notable among these were the upper parts of two amphoras heavily coated with resin on the interior indicating their use in the shipment of wine One amphora neck (AC 003) represents the upper portion of a locally produced rsaquopinched

65 Supra n 58 66 For discussion of the Cilician pirate menace and the archaeological evidence pertaining to it collected in years prior to the maritime

survey of 20042005 s Rauh 1997 de Souza 1999 97 ndash 148 Rauh et al 2000 Rauh 2003 67 App Mithr 96 Rauh 1997 265 Rauh et al 2000 167 f It should be pointed out that a great deal of earth-moving and building

activity both ancient and modern has occurred at this site Perhaps as much as 3 m of Early Roman fill was employed to create the earthen foundation for the Roman gymnastic complex that survives in the upper city Likewise contemporary inhabitants in the modern village of Guumlney have for decades moved large quantities of earth from unknown locations to construct terracing for their homes and gardens The massive extent of artificial terracing for contemporary banana tree plantations further obscures the archaeological record of the lower city as well Construction of the Byzantine castle in the lower city will also have played a role while the area of the castle and hidden cove below it produced an overwhelming mass of Byzantine ceramics dating to the 10thndash12th c CE little if any material of preceding eras was found

68 It is not possible to date the stone weights and anchors at present but further research may assist in their analysis Many of them are small and likely to represent local fishing activities over a long period of time

69 The iron anchors date from the late Roman through Ottoman periods with many falling in the 7thndash10th c CE

8 rsaquoPiratelsaquo Cove Antiochia ad Cragum

274 n rauh et al

handledlsaquo- or Zemer 41-transport amphora (1stndash4th c CE) The other (AC 004) has been identified prelimi-narily as the upper portion (neck shoulder and attached handle) of a Will Type 10-amphora from south Italy dated to the 1st century BCE (fig 9 inset) Guided by A Tcherniarsquos hypothesis that the presence of these and similar amphoras from Italy at the pirate bases in Rough Cilicia would confirm the reported role of the pirates in the Roman slave trade at Delos70 the pedestrian team had searched for similar remains with little success71 The find of such a jar contemporary with the pirates in the harbor at Antiochia along with similar Will Type 10-amphoras by fishermen offshore and now on display in the museums of Alanya and Anamur (fig 9) increasingly support Tcherniarsquos hypothesis72

The most spectacular find recovered in the harbor at Antiochia was a small bronze socket decorated with the form of a winged horse almost certainly the mythological figure Pegasus (fig 10)73 The ornament was originally attached to a rectangular wooden timber that protruded most likely from the side of a ship74 Pre-liminary evaluation indicates that the style of the ornament dates to the era of the pirates and carbon dating of wood residue obtained from the socket interior has likewise yielded an approximate date of 125 BCE75 The team also located a small concretion of bronze and lead objects near stairs at the base of the castle promontory The concretion contains bronze nails of several sizes a broken handle a hexagonal shaft that

70 Strab 14 5 2 (669) s Tchernia 1986 68 ndash 74 who goes so far as to describe the Roman wine trade as the engine of the slave trade

71 E Will identified some fragments in the collections made at Tomak Asarı in 2000 Rauh 2003 180 f 72 One such amphora is on display in the Alanya Archaeological Museum Sibella 2002 8 fig 10 By invitation of R Peker the di-

rector of Anamur Archaeological Museum N Rauh and M Dillon processed and identified four similar Will Type 10-amphoras in that museum in September 2007 All were reportedly found at sea For the Italian amphoras of the period in the Bodrum Museum s Alpoumlzen et al 1995 104 f for the likely Will Type 10-stamped rim at Tarsus s Grace 1950 296 no 1050 pl 169 cf Rauh 2003 129

73 Alanya Museum Inv AC001 The horse and socket together measure 0222 m in length s Rauh 2004 226 Marten 2005 74 For examples of this type of attachment and discussion of their use s Horn 1974 179 ndash 192 Bronze busts were found on the Mah-

dia Wreck but they are of a different type (Barr-Sharrar 1994) 75 Radiocarbon dating conducted by R Cohen at the Prime Laboratory of Purdue University yielded a date of 2080 BP +ndash200 years

The date reflects the age of the wood used to mount the ornament to the ship

9 Will Type 10-amphoras Anamur Museum inset fragment of Will Type 10-amphora from harbor Antiochia ad Cragum

275liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

may have been a tool and small tacks some of which are still in lead sheathing preserved within the concretion This as well appears to date to the 2ndndash1st cen-turies BCE76 Directly south of An-tiochia and within easy view of it the team also explored the shore of a small island named Cipccediliklikaya Despite the existence of strong currents running be-tween it and the mainland the island also appears to have functioned as an anchorage for thousands of years Dur-ing two dives the team located a number of iron anchors from the 6thndash17th centu-ries CE and the lead core from a 5thndash4th centuries BCE wooden anchor stock

The existence of a harbor at Antio-chia ad Cragum thus appears certain In and of itself this does not confirm the presence of pirates but the finds from the maritime survey together with the ceramic evidence on land are enough to substantiate that the site was occupied at this period and that it included a sizeable anchorage at a time prior to its official foundation by Antiochus IV of Commagene in ca 52 CE The identification of a pirate-era harbor at the site of rsaquothe Kragoslsaquo draws additional reinforcement from the evidence of Late Hellenistic assemblages at other sites that on the basis of textual evidence also were not settled until later Elsewhere along the coast ceramic evidence shows this to be true at Iotape also officially founded by Antiochus IV77 Evidence for Late Hellenistic occupation occurs as well at the fortified site of Guda Tepe situated high atop the coastal ridge between Kestros and Nephelion78 In general the settlements along this coast in the Late Hellenistic period were small and frequently hidden from view Many are situated as forti-fied hill sites high atop the coastal ridges some of these settle on the less visible landward flanks of coastal promontories and still others such as rsaquothe Kragoslsaquo and Iotape nestle amid rock precipices and concealed sea coves While hidden from view from the sea they are visible to each other Both topographically and chronologically these settlements present themselves as a connected series of small fortified and extremely well camouflaged harbors

Inland from the coast in the narrow canyon of the HasdereAdanda River survey efforts have revealed evi-dence for Late Hellenistic occupation at more sites including Lamos Asar Tepe Tomak Asarı Govan Asarı and Kale Tepe All of these are naturally fortified situated high atop precipices +600 m in elevation They call to mind Plutarchrsquos assertion that the pirates maintained fortresses and citadels in nearby mountains to conceal the whereabouts of their women their children their valuables and raquoa large element of disabled warriorslaquo79

Thus the emerging data throughout the survey area points to incipient widespread regional development at the time of Ptolemaic and Seleucid decline a time that also saw the arrival of renegade sailors and war-riors hardly a combination that would appear to encourage growth It is quite conceivable however that the Cilician pirates themselves generally skilled maritime laborers introduced the inhabitants of western Rough Cilicia to advanced technological skills such as shipbuilding mining weapons manufacture even special-ized agricultural production80 Given reports of their squadrons of warships (both decked and undecked) and elaborate shipbuilding facilities (with prisoners chained to their work stations) they conceivably helped to

76 After that date iron nails are more commonly used 77 s infra pp 285 ndash 296 for further discussion of Iotape and Antiochia ad Cragum 78 s Rauh 2001b 261 79 Plut Pompeius 28 1 80 According to App Mithr 92 96 the pirates amassed large quantities of weapons timber metals sailcloth and rope as well as

maintained enslaved laborers who constructed their warships and necessary material Plut Pompeius 24 3 remarked on their skill

10 Bronze socket in the form of Pegasus

276 n rauh et al

organize andor expand the highland timbering industry (as indicated by Late Hellenistic finds at Kenetepe on the Bıccedilkıcı Taşlı Seki below Guumlrccedilam Karatepe and Goumlkccedilebelen Kale on the Karasın)81 Possibly they enhanced the status of hinterland tyrannoi by cultivating native demand for transport goods such as wine and oil from the Aegean and Italy82 A relationship of mutual cooperation could easily have resulted as in-creasing numbers of maritime refugees found asylum in these remote shores bringing with them essential maritime skills manpower technologies and overseas luxury goods The pattern of tyranny that persists in the literary tradition for Cilician piracy certainly conforms to the evidence for rsaquowarlordlsaquo behavior men-tioned earlier Asylum-seeking pirates thus may well have marked the tipping point in urban settlement and resource utilization in western Rough Cilicia But it remained for the Roman-era conquerors of the pirate menace to advance this peripheral population towards its high point

III The Period of Client Kings

Historical Context

Pirate domination of Rough Cilicia ended abruptly in 67 BCE when Cn Pompeius Magnus routed the pirates at Korakesion (Alanya) and relocated the survivors to Smooth Cilicia (Cilicia Pedias) far to the east83 Despite the opportunity that this conquest offered for the development of Rough Cilicia Roman at-tention generally is believed to have been diverted elsewhere following Pompeiusrsquo victory From the era of M Antonius until the third quarter of the 1st century CE Roman authorities engaged in a frontier policy that delegated the region to the control of surrogates namely locally recruited client kings and queens84 This allowed Roman military resources to be directed toward significant threats on the frontiers of the em-pire while allowing client rulers free reign to pacify and develop remaining pockets of resistance along the periphery Such a policy clearly applied to Rough Cilicia overall although it is difficult to know precisely to what extent it affected a specific area within the region One problem arises from the absence of precise rsaquoboundarieslsaquo between competing royal domains For one thing textual use of the expression rsaquoCilicia Tra-cheialsaquo is decidedly broad and applicable to a diffuse region extending from the Lamos River on the border of rsaquoCilicia Pediaslsaquo in the east all the way to Korakesion in the west Adding to this difficulty is the fact that western Rough Cilicia was often associated with the Roman province of Pamphylia85 A third difficulty lies in determining which of several coeval client kings actually held power in a given territory to which any

as seamen raquoThe fleets which put in at the Cilician pirate bases were admirably equipped for their own work with fine crews expert pilots and light fast shipslaquo s Rauh 1997 Rauh et al 2000 Rauh 2003

81 Rauh ndash Wandsnider 2005 131 ndash 132 Rauh 2006 233 82 If pirate bands obtained external rsaquoluxury goodslsaquo otherwise unavailable to the local elder hierarchies or rsaquotyrantslsaquo it is easy to see

how the latter would have come to accept their presence and to attempt to accommodate this According to App Mithr 96 117 the pirates developed good relations with the raquotyrannoilaquo to the interior Pompeius Magnus displayed several of these native leaders as captives in his Roman triumph in 62 BCE (App Mithr 117) Some scholars argue for a general fluidity between mountain bandits and pirate elements throughout the Mediterranean The emergence of Cretan piracy in the Hellenistic era has been convincingly portrayed e g as a downward and outward progression of bandit populations from secure mountain fastnesses to neighboring coastal harbors and then to piracy (Bruleacute 1978 117 ndash 184)

83 For sources and discussion s Plut Pompeius 27 f Magie 1950 1180 n 43 Jones 1971 203 Ormerod 1987 240 f De Souza 1999 175-178

84 App civ 5 75 raquohiste de pe kai basileas hous dokimaseien epi phorois ara tetagmenois Pontou men Dareion ton Pharnakous tou Mithridatou Idoumaion de kai Samareon Hepoiden Amuntan de Pisidon kai Polemona merous Kilikias kai heterous es hetera ethnelaquo (raquoHere and there [Antony] set up as kings those he approved on fixed phoroi of Pontus Darius Son of Pharnaces son of Mithradates and of Idumaeans and Samarians Herod and Amyntas of the Pisidians and Polemo of part of Cilicia and others over other peoplelaquo) Suet Aug 48 reges socios etiam inter semet ipsos necessitudinibus mutuis iunxit promptissimus affinitatis cuiusque atque amicitiae conciliator et fautor nec aliter universos quam membra partisque imperii curae habuit (raquoHe [Augustus] also united the kings with whom he was in alliance by mutual ties and was very ready to propose or favour intermarriages or friend-ships among themlaquo [trans Loeb]) Strab 14 5 6 (671) raquoedokei pros hapan to toiouto basileuesthai mallon tous e hupo Romaiois hegemosin einailaquo (raquoAll things considered it seemed best for the territories [of Rough Cilicia] to be ruled by kings rather than to be under Roman prefectslaquo) for quotation of Suetonius and Strabo and translation of Strabo s Sullivan 1978b 928

85 s supra n 5

277liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

of them may have had some claim Historical sources can take us only so far Recent epigraphical finds of the Rough Cilicia Survey shed new light on this matter To understand their significance however a more detailed discussion of the historical background is required

For more than a generation following the defeat of the pirates little is written about Roman control of Rough Cilicia86 As the era of Roman Civil Wars proceeded Cilician piracy conceivably reemerged promoted and encouraged by Pompeiusrsquo son Sex Pompeius87 With the passing of this disturbance in 36 BCE M Antonius ceded the region to Queen Cleopatra of Egypt whose family could lay previous claim to it Strabo specifically asserts that Antonius yielded the region to Cleopatra to amass cedar and other tim-ber necessary to construct warships for the fleet that ultimately sailed at Actium88 Cleopatra was not the only dynast to obtain rights in Rough Cilicia however Previously in 39 BCE Polemon to whom Anto-nius was soon to assign Pontus and Armenia Minor also received raquoparts of Cilicialaquo89 Three years later in 36 BCE Antonius appears to have transferred Polemonrsquos lands to Amyntas whom he had made king of Galatia and Pisidia90 After the defeat of Antonius and Cleopatra in 31 BCE the Roman victor Octavianus confirmed many of Antoniusrsquo assignments despite these dynastsrsquo previous support of his rival91 Although Octavianus took away Armenia from Polemon e g he reaffirmed his rule in Pontus92 In addition to his

86 Brush wars with hinterland warlords continued throughout the wider region of Cilicia to judge from the military acclamations earned by P Cornelius Lentulus Spinther the proconsul in Cilicia in 56 ndash 55 BCE (Cic fam 1 8 7 1 9 2 Broughton 1951 ndash 1952 II 218) Ap Claudius Pulcher consul in 54 and proconsul in 53 ndash 52 (Cic fam 3 1 2 Broughton 1951 ndash 1952 II 229) and M Tul-lius Cicero proconsul in 51 ndash 50 (Cic Att 5 20 3 Cic fam 2 7 and 10 8 7 2 8 11 15 4 and 14 Cic Phil 11 34 Plut Cicero 36 4 Broughton 1951 ndash 1952 II 243 251 279)

87 Cass Dio 48 17 46 App civ 5 77 100 Flor epit 2 18 1 Vell 2 73 3 Strab 14 5 6 (671) 14 5 10 (672) but s DeSouza 1999 185 ndash 195 For the disputed date of the Syedra rsaquopiracylsaquo inscription s Bean ndash Mitford 1965 21 no 26 DeSouza 1997 De-Souza 1999 139 f Tomaschitz 2004b

88 Since Strab 14 5 3 (669) makes this point while discussing Hamaxia and Korakesion one can assume that Cleopatra controlled the coastline in the area to the west of the survey zone Bean ndash Mitford 1965 22 n 37 argue that Cleopatrarsquos territory must have ex-tended eastward from Korakesion at least as far as Syedra Jones 1971 208 n 30 further suggests that Cleopatra may have founded Titiopolis and Domitiopolis inland from Anemurium These suppositions would support the idea that she controlled the area of the survey and even farther east the best part of the whole region in other words Moreover in referring to Archelausrsquo control of the raquowhole of Cilicia Tracheialaquo Strab 14 5 6 indicates that he considered Cleopatra previously also to have ruled the entire region raquoEithrsquo e Elaiousa nesos meta ten Korukon proskeimene tei epeiroi sunoikisen Archelaos kai kateskeuasato basileion labon ten Tracheiotin Kilikian holen plen Seleukeias kathrsquo hon tropon kai Amuntas proteron eiche kai eti Kleopatralaquo (raquoThen after Corycus one comes to Elaeussa an island lying close to the mainland which Archelaus settled making it a royal residence after he had received the whole of Cilicia Tracheia except Seleuceia ndash the same way in which it was obtained formerly by Amyntas and still earlier by Cleopatralaquo [trans Loeb])

89 App civ 5 75 319 Although Appian is not specific about where in Cilicia Polemon ruled (raquomerous Kilikiaslaquo) the evidence points to the highland plateau beyond the main Tauros Mountain peaks since Strab 12 6 1 (568) says that Polemon ruled Lykaonia including in his territory the city of Iconium At this time it is generally held that Rough Cilicia was more broadly defined than later and the name could be taken to include large tracts in the mountainous hinterland at least this far inland Plin nat 5 94 includes Iconium in his list of Cilician cities west of the Calycadnus River s further Syme 1995 218 f Sullivan 1980a 916 Barrett 1978 438 however interprets Polemonrsquos territory in Cilicia (attested by Appian) to be separate from that which he controlled in Lyca-onia (attested by Strabo) that Antonius took the latter away in order to give to Cleopatra in 36 and in recompense that Polemon received Pontus (but s infra following note)

90 For Amyntasrsquo control in CiliciaLycaonia s Strab 14 5 6 (671) 17 3 25 (840) App civ 5 75 137 140 142 Cass Dio 49 32 3 51 2 1 53 26 3 Plut Antonius 61 s also Syme 1995 219 with n 26 Mitchell 1993 II 152 The assumption that Antonius gave Polemonrsquos territory to Amyntas relies on Cass Dio 49 3 2 who states that Antonius added Lycaonia to Amyntasrsquo domain moreover it was at just this time that Antonius made Polemon king of Pontus But it is possible that Antonius divided Lycaonia between the two since elsewhere Strabo (12 6 1) refers to lands held in Lycaonia by Amyntas and Polemon in such a manner as to suggest that their domains may have abutted each other Cf Syme 1995 213 and 219 For Amyntasrsquo death s Strab 12 6 3 (567) Amyntas originally was the secretary of King Deiotarus and commanded a force of Galatian auxiliaries for Brutus and Cassius He then went over to Antonius Similarly prior to the Battle of Actium he abandoned Antonius for Octavian (Cass Dio 47 48 2 49 32 3 50 13 8 Vell 2 84 2 Plut Antonius 63) Amyntas was killed while campaigning against the Homonadenses in 25 BCE (Strab 14 5 6 [671] Cass Dio 54 5 6 Syme 1986)

91 Cass Dio 54 9 1 ndash 2 92 And dynasts related to Polemon soon resumed control in Rough Cilicia (Strab 12 8 16 [578] Cass Dio 53 25 1 54 9 2 [for

the grant of Armenia Minor to Artavasdes of Media] Magie 1950 443) One M Antonius Polemon (possibly Polemon Irsquos son) became priest king at Olba another possibly Polemon Irsquos grandson Julius Polemon (Polemon II) ruled some northerly portion of

278 n rauh et al

previous holdings moreover Amyntas was given control of that part of Rough Cilicia that had belonged to Cleopatra A general consensus holds that he maintained his rule until his defeat and death at the hands of the tribal Homonadenses in the western Cilician interior in 25 BCE93

At this point Roman provincial governors took complete control of Pamphylia to the west but it is as-sumed that Augustus continued the practice of client kingship in Cilicia Tracheia assigning the coast at least to Archelaus I of Cappadocia Archelaus married Polemonrsquos widow Pythodoris and thus it was that the re-gion came under the rule of a dynast related to Polemon94 One theory holds that the Roman emperors made a conscious effort to leave some portion of a client kingrsquos territory in Rough Cilicia to his descendants95 However the patchwork of territorial claims that resulted combined with evidence of sustained unrest in the Isaurian hinterland suggests that the Julio-Claudians were equally intent on maintaining as many royal hands on deck as possible perhaps an acknowledgement of the difficulties inherent in dominating the rug-ged terrain and the xenophobic attitudes of the interior Inevitably the boundaries between Roman territory and those of client kings in Rough Cilicia remain open to dispute96

Upon the death of Archelaus I some of his lands including Rough Cilicia transferred to his son Arche-laus II Conceivably by this time security in the region had declined significantly particularly among the tribes of the Cietae who dwelled directly behind the mountains enclosing the survey area97 On the demise of Archelaus II in 38 CE the Emperor Gaius entrusted Rough Cilicia to his close friend (C Julius) Antiochus IV of Commagene (ruled 38 ndash 72 CE) Together with Gaius and Herodes Agrippa Antiochus had been edu-cated in Rome and was a member of the emperorrsquos rsaquoinner circlelsaquo Although Gaius turned on Antiochus and deposed him sometime before 41 CE he was soon restored by the Emperor Claudius and saw his realm expanded through the acquisition of Armenia Minor98 Firmly establishing his hold along the coast with new

Rough Cilicia His widow Antonia Pythodoris meanwhile ruled coastal Rough Cilicia as consort of Archelaus I of Cappadocia She continued to control territory in the region following the latterrsquos death in 17 CE (OGIS 376 ndash 377 IGR IV 145 Strab 11 2 18 [499] 12 3 29 [555] 12 3 37 [559] 14 1 42 [649] Sullivan 1980a 920 ndash 922) Pythodoris was a granddaughter of Marcus Antonius by an unspecified daughter hence her epithet Philometora (OGIS 376 ndash 377 IGR IV 145)

93 For references s supra n 90 94 Mitchell 1993 I 94 says that her date of death is unknown Sullivan 1980a 921 however places it between 2223 and 3334

CE s also Magie 1950 1368 n 50 Sullivan 1980b 1158 Strab 12 32 9 (556) Strabo indicates that Pythodoris was alive and living as a widow at the time of his writing (ca 22 ndash 33 CE) The date of the marriage with Archelaus I is uncertain perhaps 8 CE Archelaus died in 17 CE and Pythodoris lived beyond that

95 Sullivan 1980b 1167 96 Note Tacitusrsquo reference to reguli Cilicum in 19 CE (Tac ann 2 78 2 80 1) For Archelausrsquo rule in Rough Cilicia s Cass Dio

54 9 2 Sullivan 1979 14 Archelaus governed from Elaiussa-Sebaste but was not allowed control of Seleucia on the Calycadnus which struck coins for Rome at that time (Sullivan 1979 15 Strab 14 5 6 [671]) Moreover when Cappadocia was incorporated into the Roman Empire in 17 CE (Tac ann 6 41 1) Archelaus II was allowed to retain a part of his fatherrsquos kingdom in Lyca-onia and Cilicia Tracheia (Barrett 1978 442 Sullivan 1980b 1167) Barrett 1978 and Sullivan 1979 19 argue that the priests of the temple kingdom of Olba also fell out of favor with Tiberius in 17 CE and were replaced by M Antonius Polemon s Bean ndash Mitford 1970 50 no 27 for the closest find of a dedication honoring Augustus near the survey area namely Kasai inland from Ko-rakesion and thus well onto the rsaquoPamphylianlsaquo side of the Syedra River that presumably divided that province from the territory of Archelaus For evidence that Syedra and Laertes were ruled by Roman governors s Bean ndash Mitford 1962 192 197 no 13 Bean ndash Mitford 1970 106 no 92) Note that Korakesion struck Roman coins under Tiberius (Jones 1971 213)

97 An attempt by Archelaus II to conduct a census among the Cietae in 36 CE ended disastrously requiring the intervention of Ro-man forces from Syria (Tac ann 6 41 1 Sullivan 1980b 1167) His father had ended his career in similar disgrace accused by Tiberius of revolutionary activity just prior to his death Reportedly Roman authorities executed one of his rsaquoCilician officialslsaquo as a result of this affair (Philostr Ap 1 12 2) Trouble with the tribal elements of the interior had been persistent since the time of Amyntas however As noted earlier (supra n 90) Amyntas himself had been captured and killed in 25 BCE while attempting to subdue the Homonadenses in western Isauria It took two decades before Roman forces under P Sulpicius Quirinus were able to suppress these peoples (Strab 12 1 4 [535] 14 5 6 [671] Plin nat 5 94 Tac ann 3 48 Syme 1995 229 ndash 230) In 6 CE the Isaurians again engaged in marauding expeditions and raquowere led into all the horrors of warlaquo (Cass Dio 55 28 3) The Romans sent in two legions under M Plautius Silvanus to reassert control (Vell 2 112 SEG VI 646 Syme 1939 139 ndash 143 Mitchell 1976 302 f)

98 Antiochus received back Commagene (after a 20 year rsaquointerregnumlsaquo) and the raquoparathalassia of Cilicialaquo (OGIS 411 Cass Dio 54 9 2 60 8 1 Tac ann 6 41 Ios ant Iud 19 276 Magie 1950 1367 1408 Sullivan 1977a 786) Antiochus IVrsquos coins attest to his rule over Cetis Lacanitis and Lycaonia Antiochiana (which thereafter bore his name) The cities Elaiussa-Sebaste Kelenderis Anemurium Antiochia ad Cragum and Iotape also struck coins in his name (Jones 1971 211 Sullivan 1978a 787) His author-ity over some portion of Armenia after 60 CE (Tac ann 14 26) possibly earned him the title of rsaquoGreat Kinglsaquo (basileus megas)

279liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

foundations at Antiochia ad Cragum and Iotape (named after himself and his wife respectively) Antiochus IV eventually confronted and quelled a significant uprising among the Cietae (52 CE) led by an Isaurian dux named Troxobor99 New cities such as Eirenopolis Germanicopolis and Philadelphia near the western fork of the Calycadnus Canyon are generally assumed to mark the path of his campaigns100 Establishing his mark along a broad line that extended from Lesser Armenia and Commagene to Rough Cilicia Antiochus IV became extremely wealthy and an active partner in the Julio-Claudiansrsquo efforts not only to suppress the threat of the Cietae in Rough Cilicia but also to solidify the eastern frontier against the Parthians101 Other dynasts were potentially active within Rough Cilicia around this general time however including Archelausrsquo widow Pythodoris and at least one possibly two of her relatives named Polemon Pythodoris conceivably died about the time Antiochus IV came to the throne or shortly before102 but she was survived first by a son perhaps named Polemon and then by a grandson of the same name Polemon II (attested)103 According to Dio Cassius Polemon II received from the Emperor Gaius raquocertain lands in Cilicialaquo in 38 CE in exchange for surrendering control of the Bosporus kingdom104

though his ancestor Antiochus I of Commagene likewise employed this title (OGIS 383 ndash 403 Sullivan 1979 16) The expression occurs on Antiochus IVrsquos coins and in an inscription found at Chios raquoBasileus Megas Antiochos philokaisar Iotape Basileuos Antiochou gunelaquo (SEG XVI 490 SEG XVII 381 Sullivan 1979 783 n 210) The expression raquobasileus megaslaquo was also used on a coin by Polemon II possibly in association with his claim to Armenia (Sullivan 1978b 925 Sullivan 1979 16)

99 Tac ann 12 55 raquoNot long afterwards some tribes of the wild population of Cilicia known as the Clitae (sic) which had often been in commotion established a camp under a leader named Troxobor on their rocky mountains whence rushing down on the coast and on the towns they dared to do violence to the farmers and the townsfolk frequently even to the merchants and ship owners They besieged the city of Anemurium and routed some cavalry dispatched from Syria under the command of Curtius Severus For the ruggedness of the terrain suited as it is to infantry tactics did not allow for cavalry maneuvers After a time Antiochus king of that coast having broken the unity of the barbarian forces by cajolery of the people and treachery to their leader slew Troxobor and a few other chiefs and pacified the rest by gentle pressurelaquo For the proximity of the Cietae to Anemurium note the location of Titiopolis (Kalioumlren) some 7 km north of Anamur Titiopolis was identified as a member state of the Isaurian Decapolis and struck coins identifying itself as a settlement of Cetis (Konstantinos Porphyrogennetos De thematibus 36 Ramsay 1890 266 Jones 1971 195 204 439 n 30 Head 1911 734)

100 For the assumption that Antiochus IV founded these cities s Jones 1971 209 211 440 n 36 Lenski 1999a 435 for their relative proximity to one another s Bean ndash Mitford 1970 217 Prior to the 3rd c CE the reign of Claudius marked the high water mark for Isaurian disturbances in the region The evidence demonstrates however that Claudiusrsquo governors and his client kings were equal to the challenge s Lewin 1991 Shaw 1990 Minor 1979 Rougeacute 1966 Lenski 1999a As Tacitus indicates Antiochus IV acted in concert with Roman forces advancing from the east and west and possibly with help from Polemon II (s infra this note) At the eastern end of Pamphylia Claudiusrsquo legates repaired roads and bolstered the defenses of the Rough Cilician rsaquomesogeialsaquo that is the settlements along the ridge crests below the Tauros (Konstantinos Porphyrogennetos De thematibus 36 Ramsay 1890 266 Jones 1971 195 204 439 n 30 Head 1911 734) Already by the mid 40s CE Claudiusrsquo governor of Lycia-Pamphylia Q Veranius had conducted a siege of a castellum Tracheotarum from his province (Gordon 1952 Lenski 1999a 420) Ccediloumlkele Kalesi the ruined settlement at the head of the Dim Ccedilay Canyon furnishes one possible location for this fortress (Bean ndash Mitford 1970 105) From this position Isaurian marauders could have threatened communities such as Cibyra Minor and Laertes where kaisareia were erected in honor (most probably) of Claudius (Bean ndash Mitford 1970 60 no 32 97 no 75) Note as well the fragmentary in-scription at Laertes recording a letter to that community from Claudius and making mention of Julius Polemon and a raquopresbeuteslaquo conceivably an ambassador from that city to the king or an imperial legate (Bean ndash Mitford 1970 95 Tomaschitz 2003 133) In 47 CE Antiochus IV and Polemon II celebrated games in the vicinity (pap Lond 3 1178 Smallwood 1967 374 Sullivan 1977b 919)

101 Together with Aristobulus and Agrippa II of Judea Sohaemus of Emesa and Pharasmenes of Iberia he assisted Nerorsquos efforts against the Parthians on the upper Euphrates between 54 and 60 CE and obtained portions of Lower Armenia in gratitude (Tac ann 13 7 37 Sullivan 1978a 789) In 69 CE he sent his son Antiochus Epiphanes with an army to assist Vespasian and Titus with the siege of Jerusalem impressing the latter with his strength and courage (Tac hist 5 1 Ios bell Iud 5 11 3)

102 s supra n 94 103 For convoluted explanations for the existence of two Polemonrsquos contemporary with Antiochus IV namely M Antonius Polemon

of Olba (possibly the son of Pythodoris and Polemon I) and Julius Polemon (possibly identical with King Polemon II and likewise bearing the name M Antonius Polemon generally recognized as the grandson of Polemon I and Pythodoris via Antonia Tryphae-na) s Magie 1950 548 ndash 549 Barrett 1978 445 n 48 Sullivan 1978b 919 Sullivan 1979 Sullivan 1980a 925 Braund 1984 42 49 Though the grandmother of Polemon II descended from M Antonius his father was presumably C Julius Cotys VIII King of Thrace For his use of both the Antonian and Julian names s Sullivan 1980 929 but questioned by Braund 1984 43 and Barrett 1978 445

104 Cass Dio 59 12 2 60 8 2 Ios ant Iud 19 338 20 145 ndash 146 likewise refers to a Polemon as raquoKilikias Basileuslaquo whereas the M Antonius Polemon at Olba is recorded as raquoarchieros kai dynastos Olbeon tes hieras kai Kennaton kai Lalasseonlaquo (Hill 1911

280 n rauh et al

Epigraphical and Archaeological Survey Evidence for the Location of Juliosebaste

The boundaries between these competing spheres of interest remain uncertain and they conceivably over-lapped historically For example towns originally founded andor supported by Archelaus I and Pythodoris may have fallen under the jurisdiction of Antiochus IV after 38 CE and adjusted their loyalties accord-ingly Making things more complicated still at least one Roman colony founded by the Emperor Augustus was resettled in the region at this time demonstrating that the boundaries of Roman jurisdiction need also to be taken into account This colony NinicaColonia Julia Augusta FelixClaudiopolis is presumed to have been located at modern day Mut where an inscription making reference to Claudiopolis was recovered105 In support of this identification a series of Roman bronze coins minted from the time of the Emperor Trajan (98 ndash 117 CE) to that of the Emperor Maximinus (310 ndash 313 CE) bear versions of an abbreviated legend COL IUL AUG FELI NINIC CLAUD which is properly elongated as COLONIA IULIA AUGUSTA FELIX NINICA CLAUDIOPOLIS106 These legends indicate that an Isaurian town originally named Ninica was re-founded as a Roman colony by one Roman emperor (Augustus) and renamed by or on behalf of another (Claudius) The emergence of these coins in Silifke107 combined with the linkage furnished by the inscription mentioning Claudiopolis at Mut seemed to identify the location of this settlement

For decades however the location of this settlement at Mut has been questioned by those preferring to rely on surviving Late RomanChristian documents that record the existence of a raquobishopriclaquo named Juliosebaste (or Heliosebaste) in the vicinity of Nephelion This line of reasoning assumes that the Greek name Juliosebaste ultimately derives from the Latin Colonia Julia Augusta and that its place in the docu-ments more properly situates this Roman settlement somewhere in the survey zone108 This argument gained renewed vigor in 2000 when during the course of the pedestrian survey of modern Goumlccediluumlk Asarı approxi-mately 75 km from Nephelion the survey team found a large inscribed in situ statue base probably dating to the 2nd century CE that records a dedication by the raquodemoslaquo of Juliosebaste for one of its native sons109 Since many including members of the survey team presumed that the name derived from Colonia Julia Augusta the location of this site approximately 8 km north of Antiochia ad Cragum and none too far from Nephelion raised important questions not only regarding the location of this Roman colony but also regard-

194 ndash 196 Sullivan 1979 8 n 5) By one scenario the latter was imposed on the Olban dynasty by Tiberius in 19 CE (Sullivan 1979) For the argument that the Olban territory stood to the east of the Calycadnus River s Barrett 1978 440 Recalling Straborsquos report (12 6 1 [568]) that Polemon I ruled Lykaonia including Iconium it stands to reason that Claudiusrsquo assignment of raquocertain lands in Cilicialaquo to his grandson Polemon II would have been in the same north Isaurian area This is something possibly support-ed by the mention of Julius Polemon at Laertes (Bean ndash Mitford 1970 95) as well as by the mention of joint games with Antiochus IV (pap Lond 3 1178 supra n 100) When his kingdom of Pontus was incorporated into the empire in ca 63 CE Polemon II still held claim to possessions in Cilicia (Ios ant Iud 20145 ndash 146 Barrett 1978)

105 s Mitchell 1979 426 ndash 430 In the late 19th c a Greek inscription was found at the modern city of Mut (on the Calycadnus River in the hinterland of eastern Rough Cilicia) identifying it as the city of the Claudiopolitans i e Claudiopolis (text in Kubitschek 19021903 4) To this was added a coin from the time of Hadrian with essentially the same legend KLAUDIOPOLITWN (Head 1911 726 cf Hild ndash Hellenkemper 1990 307)

106 For the coins s Ramsay 1894 Kubitschek 19021903 Aulock 1964 ndash 1966 nos 5763 ndash 577 Variant legends COLNINICACLAU-DIOPO NINICOLCLAUDIOPOL

107 Ancient Seleucia at the mouth of the Calycadnus River and thus approximately 55 km from MutClaudiopolis 108 For Juliosebaste s Hierokles Synekdemos 709 4 and Notitiae Episcopatuum 1 835 where the place is called raquoHeliousebastelaquo

a corruption perhaps resulting from the similar-sounding prefixes raquoIuliolaquo and raquoHelioulaquo for texts s Honigmann 1939 with an-notation Parthey 1967 Julio-Heliou-Sebaste is listed in the same order of bishoprics in both sources namely between Antiochia ad Cragum and Kestros (s Ramsay 1890 362 f insert) Making matters more complicated still Ptolemaios appears to distinguish between two settlements Ninica and Claudiopolis just as the Christian itineraries distinguish between a Claudiopolis and a Julio-sebasteHeliousebaste s Ramsay 1890 362 f and Notitiae Episcopatuum 1 and 3 However in this instance Ptolemaios possibly engages in confused reduplication at one place in his Geographia (5 7 7) he places a Claudiopolis together with Dalisandus in the Cataonian prefecture of Armenia Minor whereas at Ptol 5 5 8 he places Ninica in Cilicia but likewise in the district of Dalassidis Meanwhile Jones (1971 212) raised the possibility that Juliosebaste survives in the name Sivaste (today Karatepe) in the Bıccedilkıcı highland

109 Referred to as G A Inscription no 1 This discovery formed the basis of a preliminary on-line publication by the survey team (Dillon et al 2001 Rauh ndash Wandsnider 2002 48 56 photograph 10 Tomaschitz 2004a) Preserved height of statue base 098 m preserved length 134 m The inscription awaits definitive publication by M Sayar In translation the main text reads raquoThe people of Juliosebaste honor Rosis of Plous for his virtue and benevolencelaquo

281liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

ing the governance of communities more generally in the survey area during Roman times Assuming that the Emperor Augustus actually did settle a Roman military colony in coastal territory ndash territory pre-sumably governed for more than a century by client kings and queens its presence at this location raised obvious questions about the degree to which Roman authorities influenced development in this region

K Tomaschitz has raised objections to the survey teamrsquos argument that the statue base at Goumlccediluumlk Asarı marked the location of an Augustan Colonia Julia Augusta110 Arguing in support of the equation of Colonia Julia Augusta with Claudiopolis at Mut he has suggested instead that the Juliosebaste referred to in the statue base at Goumlccediluumlk (G A Inscription no 1) recorded the foundation of an Augustan era cli-ent king either Amyntas of Galatia or Archelaus I of Cappadocia and named raquoJulio-Sebastelaquo in honor of Augustus111 Moreover given the meagerness of the architectural remains at Goumlccediluumlk K Tomaschitz pre-fers to identify the location of this royal foundation with the nearby settlement of Asar Tepe an attribu-tion first made in the 1960s by the British epigra-phists T Mitford and G Bean112 Recent work con-ducted on a third inscription found in 2000 at Goumlccediluumlk (G A Inscription no 3) now appears to support to Tomaschitzrsquos argument (fig 11)113 G A Inscription no 3 like G A Inscription no 1 records a public decree and is also probably 2nd century CE in date to judge by the letter forms It was recorded by the Demos and the Archons of a settlement called Krauaos or Krauatoi Its preamble is dated according to the reigns of raquogreat kingslaquo and raquoqueenslaquo

110 Tomaschitz 2004a 207 ndash 222 The main problem is that both Ninica and Claudiopolis are consistently located in the Isaurian hinter-land near Dalisandus i e Mut

111 Much like Archelausrsquo renaming of Elaiussa to Sebaste (for Elaiussa-Sebaste s Equini Schneider 2003) The latter settlement is cited by Tomaschitz (2004a 221 f) as a possible parallel to the Juliosebaste of the inscription and its independence from any as-sociation with the colony of Julia Augusta As Suet Aug 60 points out each of Augustusrsquo client kings founded Caesareas urbes in his honor cf Braund 1984 107 The presence of Sivaste (Karatepe) in the Bıccedilkıcı highland may thus have possessed a similar origin as Jones (1971 212) observed

112 G E Bean and T B Mitford visited this region repeatedly during the 1960s and were largely responsible for identifying most sites in western Rough Cilicia Although they noted one inscription at Goumlccediluumlk Asarı (Bean ndash Mitford 1970 178 n 45 [= G A Inscription no 2]) in a rare oversight they missed both of those found by RCSP (G A Inscription nos 1 and 3 for the latter s infra following note) K Tomaschitz together with S Hagel has largely carried on the epigraphical work of Bean and Mitford Important publica-tions (in addition to Tomaschitz 2004a already cited) include Hagel ndash Tomaschitz 1998 Tomaschitz 1998 Tomaschitz 2003 and Tomaschitz 2004b

113 G A Inscription no 3 is a damaged limestone block height 062 m length 052 m thickness 026 m letter forms approximately 0022 m tall It was found approximately 50 m northeast of the statue base on the northern slope of the site The block was removed by museum authorities in 2000 to the Alanya Museum where it awaits publication by M Sayar A preliminary text based on a squeeze was produced for the survey team by S Tracy Relying on a high resolution photograph N Rauh has supplemented sev-eral additional words We offer here a photograph and a preliminary English translation

11 Goumlccediluumlk Asarı Inscription no 3

282 n rauh et al

Preliminary Translation of Goumlccediluumlk Asarı Inscription No 3

raquoIn the reigns of the Great Kings Julius Antio[chos]hellip Friends of the EmperorFriends of the Romans hellipAnd saviors benefactorshellip of the city hellip andhellip And his son and co-rulerhellip of themselves Julia Iotap[e]hellip Queen Philadelph[os]hellip the wife of hellip and also (in the reign of the)Friend of her mother114 AntoniaPythodora Queen And wife of hellip of thehellip the statue hellipFourth after And wine cupsAlso lower (down from) ArmeniaThose from the three sahellip gods[] hellip the secondhellip the Demos of the Krauatoi andzous son of arasetou andIng[eis] nis son of Motonson of Imbis the archon[s]recorded this just solaquo

The chief interest of this new inscription lies in the royal names that it mentions including [Cai]us Iulius Antio[chus] i e Antiochus IV of Commagene who along with other kings (whose names are not preserved) is described as raquophilokais[arios]laquo and raquo[phi]loromaioslaquo as well as raquosaviors and benefactors of the citylaquo As noted above115 the use of the expression raquobasileus megaslaquo is demonstrable for both Antiochus IV and Pol-emon II of Pontus possibly in connection to their respective claims to Armenia a place actually mentioned by the inscription Royal sons are mentioned including one described as co-ruler (raquosunbas[ileuontos]laquo) perhaps Antiochusrsquo son Epiphanes The inscription also mentions Queen Julia Iotape Philadelphos wife of Antiochus and Queen Antonia Pythodoris the widow of Polemon I of Pontus and Archelaus II of Cappado-cia116 Although the lines bearing the purpose of the decree are damaged117 the inscription closes by refer-ence to the raquoDemos of the Krauatoilaquo and to a list of men who appear to have served as the town magistrates (raquoarchont[es]laquo)118 The last line of the inscription reads raquopepoiek[e]n apa[r]tilaquo with the use of the perfect tense implying that the record thus inscribed had been recorded elsewhere perhaps at an earlier time raquojust solaquo (raquoapartilaquo)

114 The word [philo]metro is restored [poli]metro is also possible but the wordrsquos proximity to the name Antonia Pythodoris argues in favor of the first emendation

115 Supra n 98 116 Pythodoris is introduced oddly (and grammatically incorrectly) as raquo[philo]metro Antonia [Pyth]odo[ri]doslaquo who is described ap-

parently as queen and wife of more than one king (raquotōn delaquo) For the spelling s Hagel ndash Tomaschitz 1998 391 Sye 21 raquometro[s] ka[s]trō[n]laquo in an inscription referring to Julia Domna the empress Her use of the title rsaquophilometoralsaquo is well documented OGIS 376 (Athens) OGIS 377 = IGR IV 1407 (Smyrna) Sullivan 1978b 920 n 48 However this is the first known recorded use of her name Antonia Epigraphically recorded use of the name survives for her sons and daughter Antonius Polemon Antonius Zeno and Antonia Tryphaena however As noted (supra n 94) she appears to have ruled Pontus and portions of Rough Cilicia as a widow until at least ca 23 CE

117 Mention is made of the territory of Armenia of a statue (raquoeikonoslaquo) and of drinking cups (raquolekanalaquo) 118 Their names and patronymics cannot yet be distinguished apart from the fact that they appear to be indigenous (Ingeis Imbis

Moton) Mention of this office is rare in Rough Cilicia (Tomaschitz 2003 132 [Laertes])

283liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Whatever may have been the purpose of this document its import clearly lay with the dynasties of cli-ent kings rsaquoGreat Kingslsaquo who were rsaquoFriends of the Caesarslsaquo and rsaquoPhilo-Romanslsaquo with known associations in Rough Cilicia119 Moreover there is mention here only of client kings client queens and a polis andor demos ruled by archons bearing Luwian names120 In fact the preamble of the decree demonstrates that the demos and archons of the Krauatoi dated their decrees by and therefore showed deference to client kings and queens not Roman emperors This accords with the textual tradition for client kings and queens ndash Pole-mon I Cleopatra Amyntas Archelaus I and II and Antiochus IV ndash controlling the cities of this coast There is nothing here to suggest that the origin of the document was a Roman colonial settlement The fact that Queen Antonia Pythodoris is actually mentioned offers support moreover to the argument that the rsaquopolislsaquo in question presumably Juliosebaste or the demos of Krauatoi owed its inception or development to her era that is the era of her second husband Archaelaus I of Cappadocia and hence that of Augustus121 Thus the inscription supports K Tomaschitzrsquos argument that Goumlccediluumlk AsarıJuliosebaste was founded and supported by Roman client kings and not by the Roman Emperors Augustus and Claudius This much seems to stand on solid ground

The information furnished by GA Inscription no 3 is complicated nonetheless first by its mention of a raquopolislaquo as well as a settlement (raquodemos and archonslaquo) named the Krauatoi Mention of the kings being saviors and benefactors of the rsaquopolislsaquo in the preamble may conceivably refer to Krauatoi though it seems odd that nothing more is known about this polis More significant is the inscriptionrsquos apparent lack of refer-ence to the rsaquodemos of Juliosebastelsaquo clearly the name of the settlement in G A Inscription no 1 that was found roughly 50 m away A rsaquopolislsaquo and two place names or rsaquodemoilsaquo (Juliosebaste and Krauatoi) thus arise at Goumlccediluumlk Obviously the relationship of these terms the settlements they represent and their relative loca-tions to one another need to be determined to a greater level of satisfaction

The archaeological data obtained by the survey in 2000 ndash 2002 offers some assistance in this regard For instance neither the ceramic nor the architectural data obtained by the survey team supports the notion that the surviving remains at Goumlccediluumlk Asarı date to the era of Augustus The ceramic data processed at Goumlccediluumlk Asarı dates predominantly to the post-Augustan era and thus fails to substantiate an Augustan date of origin

As table 4 demonstrates only 48 of datable sherds processed at Goumlccediluumlk Asarı date to the pre-Roman period (ca 3rdndash1st c BCE) as compared to 68 Early Roman (ca 1stndash3rd c CE) and 27 Late Roman and Byzantine (ca 4thndash7th c CE and later)122

Table 4 Pottery totals at Goumlccediluumlk Asarı and Asar Tepe

Seasons pre-Roman Early Roman

LateRoman

Byzantine Coarse Ware

Cooking Ware

Amphora Uncertain Total

Goumlccediluumlk Asarı

2000 ndash 2001 9 127 46 4 266 86 150 0 688

Asar Tepe

2001 ndash 2002 24 159 9 0 128 71 26 0 417

The architecture of Goumlccediluumlk Asarı likewise presents difficulty for its identification as an Augustan-era settlement The buildings at the site at Goumlccediluumlk Asarı are singularly unprepossessing and hardly seem worthy of a colonial foundation honoring the emperor its location in the backwater of Rough Cilicia notwithstand-ing123 By contrast the nearby site of Asar Tepe displays architecture that may well be the earliest in the

119 The reference to Armenia clearly ties in to this regard since Antiochus IV and Polemon II both enjoyed claims to Armenia at stages in their careers

120 That is indigenous names of Luwian origin as opposed to Greek or Latin names as one might expect in a Roman colony 121 The pertinent dates Polemon I died ca 8 BCE Archelaus I 36 BCE ndash 17 CE Pythodoris died sometime after 23 CE 122 25 Late Roman and 2 Byzantine Datable sherds represent a small fraction (186 of 688 or 27 ) of the total processed 123 Apart from the ruined rsaquomonumental precinctlsaquo enclosing the statue base itself a bath and a rock-cut tomb with relief and inscription

are essentially all that survive at Goumlccediluumlk Asarı As noted by Dillon et al 2001 local resident Y Erdoğan reported seeing several additional building remains during his youth fragments of which appear to survive

284 n rauh et al

Adanda river valley and includes some of the finest124 Moreover the ceramic data collected at Asar Tepe suggests that it was settled earlier than Goumlccediluumlk Asarı At Asar Tepe 12 of the diagnostic sherds date to the pre-Roman period 83 are Early Roman and just 5 Late Roman no Byzantine pottery at all was found at this site125 This could well have been an Augustan-era foundation Was Asar Tepe then Juliosebaste (= Julia Augusta) The small percentage of Late Roman ceramics and the total lack of any sherds of the Byz-antine period argue against such an attribution indicating as they do that the site was no longer active at just the time textual references refer to the city as a bishopric By contrast Goumlccediluumlk Asarı though settled later than the Augustan period does seem to have continued into the Late RomanEarly Byzantine era and better accords with the testimony of Christian documents for Juliosebaste

The evidence remains circumstantial but its various strands can be woven into a coherent picture One scenario would hold that Juliosebaste was indeed founded at Asar Tepe in the time of Augustus perhaps by Archelaus I Goumlccediluumlk Asarı emerged as a village dependent on Juliosebaste namely the so-named Demos of the Krauatoi mentioned in the inscription Settled on a strategic pass to the highlands126 the settlement con-ceivably functioned as a rsaquoport of entrylsaquo to the city of Juliosebaste and its territory This would accord with district (tribal) organization recorded generally in Rough Cilicia namely of a metropolis and its surround-ing territory (e g Lamos as the metropolis of the Lamotis Selinus that of the Selinitis Kelenderis that of Kelenderitis)127 Rosis son of Plous who was honored by the Demos of Juliosebaste with a statue base at Goumlccediluumlk Asarı was conceivably a citizen of that city but resided in the dependent village of the Krauatoi Dual citizenship of this genre is on record elsewhere in the region including Side and Syedra and was prob-ably commonplace for residents of poleis and dependent komai128

At this point our discussion becomes more speculative For reasons unknown at some point Juliosebaste was possibly abandoned and relocated to the site of Goumlccediluumlk Asarı129 Such an event seems indicated by the ceramic evidence with datable sherds pointing to gradual abandonment of Asar Tepe but sustained habita-tion at Goumlccediluumlk during the Late Roman era Similarly G A Inscription no 3 with its seemingly archival list of client kings and queens in the preamble and its use of the perfect tense (raquopepoiekenlaquo) in the closing line seems to relate that the document was originally recorded elsewhere and then copied and re-erected at its final location namely Goumlccediluumlk The presence of Antiochus IV his son and his queen in this document may suggest that the transition was somehow related to the events of his reign e g the violence provoked by the revolt of the Cietae in 52 CE But this is purely surmise The answer to this question ultimately requires more detailed information than that recoverable from our surface survey

Further archaeological investigation may one day settle the question of the foundation and location of Juliosebaste with complete certainty For the time being the example of this settlement demonstrates how archaeological survey can be brought to bear on the nature of coreperiphery relations at a micro-regional level Identification of MutClaudiopolis with the colony Julia Augusta founded by Augustus and Juliose-baste as a city established by a client king in gratitude to the same emperor likewise reveals the complexity entailed in the merger of native and offshore systems Juliosebaste (Asar Tepe) stood some 5 km from the coast Julia Augusta (Mut) some 55 km Within this narrow band existed a highly nuanced and varied social construct involving the pre-existing indigenous population direct outside control from the imperial center and between the two the activity of client kings as intermediary political agents What is revealed by this

124 On the architecture at Asar Tepe s infra pp 285 ndash 296 125 With datable sherds representing 46 of the total processed 126 Even today the saddle below Goumlccediluumlk Asarı offers the lowest most accessible point along the ridge Asar Tepe lies approximately

6 km west along the ridge from Goumlccediluumlk Asarı and 11 km west of the peak at Guumlrccedilam Karatepe (1688 m) 127 Note that Ptol 5 7 2 places Nephelion in the Selinitis The Lamotis is known to have included Charadros and even Antiochia in its

territory during the Late Empire s supra n 15 For district or tribal organization derived primarily from Ptolemaios but demon-strable as well in coin legends and inscriptions s Jones 1971 209 f Bean ndash Mitford 1965 46 Ptol 5 7 2 5 furnishes Selinitis Lamotis (Ptol 5 7 6) and Ketis (Ptol 5 7 3 and 6) Plin nat 5 92 adds Celenderitis cf Tab Peut 10 3 4 raquoClenderitislaquo (for the text s Weber 1976)

128 s Bean ndash Mitford 1970 41 63 69 104 107 108 110 inscription nos 20 35 41 90 93 ndash 95 cf CIG 4412 129 Although relocations of this sort are difficult to prove that of Ephesos by Lysimachos from the hill above modern Selccediluk to its

current more defensible location during the 3rd c BCE offers a useful reminder

285liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

discussion is the speed by which this formula succeeded in urbanizing the region of western Rough Cilicia The following two centuries represent unquestionably the regionrsquos most prosperous era

IV Urban Climax in Rough Cilicia The Monumental Character of Rough Cilician Cities

For all practical purposes the Roman era from the later 1st to later 3rd centuries CE represented the high water mark of cultural development in western Rough Cilicia Although the inhabitants of western Rough Cilicia underwent a pronounced adaptation to mainstream offshore Greco-Roman habits and tendencies such change was not simply rsaquoRomanizationlsaquo in the conventional sense of the word The evidence of our survey reveals a complex relationship to Roman rule one of give-and-take that created a distinctive urban environment different from that of its neighbors either in Cilicia Pedias to the east or in Pamphylia to the west The purpose of this section is to articulate briefly the character of this adaptation in the survey region based on the evidence of monumental architecture and correlative epigraphical records

Despite the fact that a continuous ceramic sequence in the survey zone begins in the Late Hellenistic period and sherds of this time are nearly ubiquitous130 the number of settlements large and small that exhibit Roman era ceramic and architectural remains vastly outstrips that of any other period There is also an in-creasingly nucleated settlement pattern of town and countryside at this time Both these developments must be viewed in an economic context one that saw the landscape attain its maximum utilization for specialized purposes of timber and wine production131 The epigraphical evidence supports the archaeological As noted earlier the limited impact of Hellenistic offshore influences in the region is demonstrated by a dearth of Greek inscriptions datable to that era vs the hundreds that survive from the Early Roman era132 Second nucleation of settlements is attested by Roman era inscriptions that allude to the existence of metropoleis such as Lamos dominating broader territorial units such as the Lamotis as noted above133

To date the architecture team directed by R Townsend and M Hoff has surveyed 14 sites classified according to three basic types ndash primary secondary and tertiary In this paper only the primary sites will be described and discussed in detail (table 5)134 All lie either along the coast or in the lower foothills of the Tauros Mountains To date no sites in the higher steeper elevations of the hinterlands have been mapped135 Four urban sites are located by the sea (Iotape Selinus Nephelion and Antiochia) and of these only two are actually at sea level (Iotape and Selinus) The city of Selinus stands near the mouth of the Hacımusa River within a large coastal plain roughly 36 kmsup2 in size However even with this broad flat area at their feet the inhabitants of Selinus constructed their city in part on the slope of a steep promontory that juts out into the sea (figs 12 13) The city of Iotape is similarly situated much of its public architecture is built upon a rocky peninsula and the coastline immediately adjacent while the rest of the cityrsquos structures are placed inland well above the shoreline (fig 14) Both Nephelion and Antiochia (figs 8 15) directly overlook the

130 Supra p 272 131 Supra pp 264 ndash 267 Evidence exists also for products such as honey (based on the identification of large quantities of interior

grooved ceramic vessels at highland sites such as Goumlccediluumlk) textiles (based on abundant finds of loomweights usually stamped) and locally produced coarse and common wares (more than 150 locally produced forms) For textile production in Cilicia generally s IGR III 896 Colum 26 Plin nat 8 203 Varro rust 2 11 12 Jones 1971 206 Hopwood 1991 307 Pleket 1998 122 f For locally produced ceramic forms in the survey area s the projectrsquos Preliminary Ceramics Study Collection Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciaSC_etcgt

132 Supra n 58 133 Supra nn 15 127 134 11 of the 14 sites have been thoroughly mapped and documented The architectural team has comprehensively surveyed Selinus

Kestros Lamos and Asar TepeJuliosebaste surveyed and studied selective buildings at Iotape and Antiochia and has conducted a preliminary examination of Nephelion Karamut ndash Russell 1999 first identified the site and furnish a general description and sketch plan Similarly Antiochia Iotape and Selinus were investigated and partially mapped by a survey team in the 1960s (Rosenbaum et al 1967) in each case the RCSP architectural team has attempted to correct and expand the earlier plans For a brief description of the methodology used to acquire architectural data s Townsend ndash Hoff 2004 251 ndash 253 The pedestrian survey has discovered numerous more sites but logistical considerations and time constraints severely limit the number that can be mapped architectur-ally Classification of unmapped sites continues particularly those in the upland areas of the Bıccedilkıcı and Kaledran Rivers

135 For the geographical division of western Rough Cilicia into three basic zones s supra p 261 with n 18

286 n rauh et al

sea from high outcrops The other primary sites stand farther removed from the waterrsquos edge Kestros (fig 16) e g is situated at the crest of a coastal mountain approximately 14 km from the shore and 376 m above sea level Asar Tepe (figs 4 17) and Lamos (figs 4 18) both lie at higher elevations and farther inland In general sites tend to occupy the high points of a hill with the architecture following the slopes with the gentlest grade The settlements do not impose any strict orientation in respect to compass direction but rather follow the natural topography Although remains can be found on almost every peak in the survey area the more substantial sites tend to occupy high fairly narrow spines one side of which tends to be very steeply sloped the other a little less so With the exception of Selinus and a few isolated farmsteads the low-lying river valleys and the Gazipaşa basin appear to have been avoided136 One likely reason for this is the seasonal flooding of the rivers swollen from the spring thaw In addition hill top occupation will have offered natural protection not only from marauders but also from insect-born pestilence in the moist low-lying areas Historical evidence suggests that the Mediterranean coasts of Asia Minor were affected with outbreaks of malaria during the Roman period as a result of geophysical change to the environment137

136 It is possible that some may lie hidden beneath the alluvium deposited by the regionrsquos rivers 137 Deforestation e g is regarded as a prime cause for malarial outbreaks along the south coast during the Roman era (de Zulueta

1973 Grmek 1994 McNeill 1992 85 ndash 91 158 290 312 344 f 350) Even in more modern times malaria has been a major prob-lem in the southern region of Turkey the World Health Organization (2000 ndash 2001 lthttpwwweurowhointdocumentE73499pdfgt) indicates that from 1990 ndash 1999 over 400000 cases of autochthonous malaria were reported in Turkey mostly in the south

12 Selinus viewed from Kestros

287liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

13 Selinus plan

14 Iotape satellite image

288 n rauh et al

Table 5 Primary secondary and tertiary sites

Sites Area (ha) Temple Bouleute-rion

Area or Enclosure for public display

Agora Bath (no) Monumental Tomb

Coinage

Primary

Antiochia138 240 times times times (1) times times

Asar Tepe 37 times times (1) times

Iotape139 179 times times times (2) times times

Kestros 29 times times times times

Lamos 374 times times times (2) times times

Nephelion140 18 times times

Selinus 414 times times times times (2) times times

Secondary

Guumlzelce Harman Tepe

08

Guda Tepe 15

Goumlccediluumlk Asarı 27 times times (1)

Govan Asarı 15

Koru Dağı 07

Tertiary

Alaca Dağı 02

Kocas Tepe 03

The seven sites categorized as primary are historically attested as poleis Iotape Selinus Kestros Neph-elion Antiochia ad Cragum Asar TepeJuliosebaste and Lamos Among the sites not mapped architecturally Charadros and Sivaste (= Karatepe) both furnish textual references to their status as poleis Thus there are at least nine poleis in the survey region of these six are known to have issued their own coinage an indication of the high degree of autonomy they possessed141 The urban character of these poleis demonstrates itself further through the architectural structures they display which emphasize and enhance the communityrsquos reputation in aspects of religion civic affairs and culture Table 5 indicates the specific types of public monuments identi-fied at each primary site that have been surveyed architecturally temples or other cult venues civic offices agoras baths and monumental tombs

Temples are common architectural features of western Rough Cilician poleis Architectural remains of structures identified as temples are found at Antiochia Iotape Kestros and Nephelion Recently it has been suggested that foundations at the end of a colonnaded street at Lamos may be that of a temple although the identification has not been confirmed142 In addition numismatic evidence documents a temple to Trajan at Selinus it is very likely to be identified with a marble-clad structure located on the river plain below the acropolis and often referred to as a rsaquocenotaphlsaquo to Trajan who died in the city in 117 CE Later its original form was altered to create a Seljuk hunting platform143 The temples at Kestros were dedicated to the imperial

138 Iotape and Antiochia have been preliminarily examined by RCSP Site areas are calculated from plans of these sites in Rosenbaum 1967

139 s supra previous note 140 Area calculated from sketch plan in Karamut ndash Russell 1999 358 fig 5 141 For references to textual epigraphic and numismatic testimony demonstrating the urban character of these sites s supra pp

255 ndash 257 with nn 6 ndash 15 142 Townsend ndash Hoff 2009 A coin of Severan date from Lamos shows a tetratsyle temple (BMCRE Cilicia 39 no1) 143 A coin from Selinus (BMCRE Cilicia 143 nos 1 2) depicts a temple faccedilade with the name of Trajan within the pediment Beaufort

1818 181 apparently originally suggested the idea of the building as a cenotaph Heberdey ndash Wilhelm 1896 150 f rejected this notion claiming instead that the buildingrsquos construction dates wholly to the medieval period The Roman origin of the building is undeniable however For current archaeological work on the structure s Tuumlrkmen ndash Demir 2006 s also Redford 2000 43 f 156 ndash 160 for its use in the medieval period

289liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

15 Antiochia ad Cragum plan

16 Kestros plan

290 n rauh et al

cult that at Iotape too according to G Bean and T Mitford To whom the temple at Antiochia was dedi-cated is not known for certain that at Nephelion has been attributed to Tyche144 Epigraphical references provide ample confirmation of the presence of the imperial cult145 and additional evidence from inscriptions

144 For the temples at Kestros s Bean ndash Mitford 1962 212 f nos 36 37 (= Kes 2 and 3) dedications to Antoninus Pius and Bean ndash Mitford 1970 155 ndash 160 nos 158 ndash 164 (= Kes 12 ndash 19) dedications to Vespasian (N B In this and all notes infra epigraphical references cited by a lettered prefix and number are to the catalogue of Hagel ndash Tomaschitz 1998) The temple at Iotape was first identified by Heberdey ndash Wilhelm 1896 148 who noted a base inside with a dedication to Trajan s further Bean ndash Mitford (1965 27 ndash 29 with no 31 [Iot 18]) Bean ndash Mitford 1965 34 call the building at Antiochia a temple it certainly has all the appearance of one but it may be noted that Erdemgil ndash Oumlzoral 1975 55 f describe the structure as a temple tomb It is currently being studied by R Townsend M Hoff and E Erdoğmuş For the attribution of the building at Nephelion s Karamut ndash Russell 1999 359

145 Numerous inscriptions in the region refer to imperial priests e g at Antiochia (AntK 14a 15) Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 3a 3d 4a 9 11b 23a) Kestros (Kes 3 26a) Korakesion (Krk 18) Laertes (Lae 3 5) Syedra (Sye 35) Cf Bean ndash Mitford 1970

17 Asar Tepe plan

18 Lamos plan

291liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

demonstrates other forms of imperial dedications For example at Lamos G Bean and T Mitford found an in-scribed block mentioning a dedication to the Flavian emperors They associated the inscription with a tem-ple-like structure nearby and while this attribution has now been refuted the inscription records an impe-rial dedication of some sort nonetheless146 Elsewhere at Lamos on the crest of a conical hill overlooking the agora to the northeast in 2002 the survey team found a statue base whose inscrip-tion records that it was ded-icated to (and bore a statue of) a Roman emperor147 The statue base rested on stone paving that belonged to a monumental rectangular enclosure crowning the hill Built with ashlar walls over 1 m thick the dimensions of the enclosure are 32 by 24 m There is no evidence of roofing and most likely the west side of the structure facing the agora was left open thus fur-nishing an impressive sight for those looking up from below and providing a commanding view itself of the agora and areas of the city both east and west

Imperial dedications in western Rough Cilicia then reflect an effort on the part of the local gentries to accommodate Roman authority in the region But acclamation was not aimed solely in the direction of external rule Architectural and epigraphical material demonstrate that local elites received at least as much attention as did their supposed Roman rsaquooverlordslsaquo The display of honorific sculpture within an architectur-ally enclosed setting such as that found at Lamos occurs at other primary sites as well where the honorands are local At the hilltop city of Kestros the most prominently preserved feature is a long terrace 85 m by 14 m situated just below the summit on the east side of the mountain (fig 19) Set into the back wall of the terrace and high above the floor survives a series of niches that once contained statuary Two rows of statue bases are visible on the terrace floor as well One line of statues apparently stood on the stylobate of a colonnade that divided the length of the terrace in two A second line of statues embellished the front edge of the terrace and thus commanded a prominent view from below None of the inscribed bases bear impe-rial dedications the honorands were instead local individuals148 At Iotape the inhabitants created space for a similar display There statues were erected along opposite sides of a paved road that joined the cityrsquos two harbors149 A walled enclosure for the honorific display of statuary is visible as well at Goumlccediluumlk Asarı The long side of this enclosure measures 18 m or more (width unknown) Column fragments closely associated with it indicate that at least one side exhibited a colonnade As noted earlier within the enclosure the pedestrian team

96 ndash 98 Quass 1993 218 ndash 220 Tomaschitz 2003 135 141 146 Townsend ndash Hoff 2004 256 f and 259 fig 8 For the discovery of the inscription s Bean ndash Mitford 1962 208 no 32 Bean ndash

Mitford 1965 33 also identified a structure at Asar Tepe as a temple but it too is a temple tomb s Townsend ndash Hoff 2004 265 ndash 268

147 Rauh ndash Wandsnider 2005 129 148 Bean ndash Mitford 1962 212 ndash 216 with nos 38 ndash 45 (= Kes 4andash11) 149 Bean ndash Mitford 1970 152 The 18 inscriptions on seven large bases that line this road at Iotape provide some of the richest epi-

graphical testimonia anywhere in the survey region

19 Terrace Kestros

292 n rauh et al

found a statue base honoring a local citizen of Juliosebaste another inscribed block bearing the fragmentary inscription that records mention of Roman client kings and queens (and very likely originating from within the enclosure) was recovered slightly downhill150 Given the architectural similarity of the enclosures at La-mos Kestros and Goumlccediluumlk Asarı as well as the varied history of this region during the Early Roman era ruled for a century by client kings and then by governors of Rome there is little reason to associate the enclosure above the agora at Lamos or the display areas at any of the other sites exclusively with the imperial cult that is as kaisareia151 It is just as likely that imperial dedications at Lamos Kestros Iotape and elsewhere in the region were displayed in conjunction with and alongside statues honoring local officials and dignitaries The presence of these rsaquoenclosureslsaquo and their probable mix of local and foreign dedications represent a rsaquosignaturelsaquo feature of the architectural landscape in western Rough Cilicia152 The merging of indigenous and foreign elements occurred at the personal level as well Inscriptions attesting the presence of veterans of local origin indicate that native elements joined the Roman military that they served in various military theaters includ-ing those local and that they returned to the region to retire153 At the same time two or three inscriptions record the settlement of non-native Latin speaking Roman military officers in the region154

Native adoption of external religious cults other than that of the emperor appears to have been minimal A temple-like structure at Nephelion has been identified as a Tycheion and Tyche features prominently in the coinage of several cities155 A cult of Apollo appears to have existed at a few sites156 Demeter at Kestros157 and a few others The observance and maintenance of indigenous Luwian cults were far more pronounced however particularly that of the Luwian mountainstorm god Tarhunt He is referred to in epigraphical texts by various local epithets such as Zeus Megistos Zeus Megas Zeus Keraunos Zeus Aneiketos Zeus Epekoos and Zeus Androclas References to festivals in honor of this local deity are commonplace158 It appears that cults of imported deities occur primarily in coastal cities where foreign influences were more prevalent while Luwian cults become more prominent as one moves inland159 The monumental tomb type

150 For discussion of these two inscriptions in relation to the identification of the site s supra pp 282 ndash 285 151 The designation of kaisareion (or sebasteion) generally is applied to a variety of structures such as colonnaded halls or porticoes in

which statues and altars to emperors would be housed and would therefore serve as a focus for the imperial cult But the presence of imperial dedications should not automatically imply that a structure containing them is a kaisareion (e g an enclosure at Iasos in Caria that was identified by its excavators as a kaisareion on the basis of imperial statue bases found inside s Mellink 1974 122) Although kaisareiasebasteia are attested epigraphically at several sites in Asia Minor including one at nearby Laertes no inscription from the RCSP survey zone mentions such a structure for Laertes s Bean ndash Mitford 1970 96 f no 74 Price 1984 273)

152 A similar rectangular terraced structure is also noted at Selinus its prominent vantage over the ancient harbor area would have offered a suitable position for an honorific statuary assemblage No statue base is preserved from the structure however so its identification must remain speculative

153 M Aurelius Neon at Ilıca Kale (Bean ndash Mitford 1965 30 no 33 Russell 1991a 293 no 3) M Lollius Lolli f Neon and Aurelius Neon Hierax at Laertes (Russell 1991a 294 no 16 296 no 1) two additional military diplomas found at Laertes (Lae 42a and b Russell 1991b 470 f) L Domitius Valentis f Valens at Selinus (Russell 1991a 296 no 2) Cn Antonius Tuae f Gnaea at Selinus (Russell 1991a 296 no 3) Russell (1991a 290) rightly observes that several of these served with the Roman navy cf Russell 1991b

154 Russell 1991a 288 regards some of these as natives C Herennius Maximus and family at Syedra (Sye 22a 22b Bean ndash Mitford 1962 192 f no 8 Bean ndash Mitford 1970 106 no 92 Russell 1991a 293 no 6) C Julius Celer at Selinus (SlT 2 CIL 225 = 1230 Russell 1991a 291 and 296 no 7) C Munatius Vales raquopalai stratioteslaquo at Kestros (Kes 24 Bean ndash Mitford 1970 163 no 169 Russell 1991a 293 no 3) Bean ndash Mitford 1970 83 f speculate that veterans such as these were possibly assigned to regional posts as stationarii and eventually settled locally on retirement

155 For the attribution of the temple to Tyche on the basis of the inscribed block found with the structure at Nephelion s Karamut ndash Russell 1999 359 A priestess of Tyche is recorded at Lamos (Ada 14 Bean ndash Mitford 1970 173 no 189) Tyche appears within a temple on coins of Kestros and Antiochia (Mitford 1990 2146) and possibly as well in the coinage of Iotape (Mitford 1990 2144)

156 This assumption is based primarily on the basis of coinage where Apollo appears on coins struck at Iotape Selinus and Lamos (Mitford 1990 2144 f) Fines for tomb violations at Direvli were likewise paid to Apollo indicating that a temple to this god may have existed there (Dir 10 Bean ndash Mitford 1970 180 no 201 Mitford 1990 2145)

157 Kes 26a and 29 Bean ndash Mitford 1970 164 no 172 and 166 no 175 Mitford 1990 2146 158 For references s Mitford 1990 2145 n 65 For Zeus Androkles cf Strab 14 5 3 (669) Bean ndash Mitford 1962 215 Bean ndash Mit-

ford 1970 175 Strabo and the Stadiasmos associate this deity with a specific mountain behind Charadros A potential candidate is Bozkaya (elevation 1556 m) on a bench below which the survey team located a cliff-top settlement with the remains of a temple or temple tomb namely Hisar Asarı s Rauh 2006 232

159 Mitford 1990 2149 f an exception being the cult of Sarapis (s supra p 272 with n 62 for references)

293liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

demonstrates a similar pattern of acculturation In a recent article R Townsend and M Hoff have identified two basic types of monumental tomb in the survey zone the temple tomb and the rsaquoGrabhauslsaquo160 The latter utilizing techniques of strong Italian character is restricted to the coastal cities where Roman presence was more dominant The former making conscious use of Hellenistic techniques is more commonly found in-land at sites associated with the Cilician peoples who originated in this area Furthermore such tombs were erected within city limits in order to stress the social status of the owner over any religious association in the process of course they conflicted directly with Roman law prohibiting burial intra muros

Politically the urban communities of western Rough Cilicia were organized according to the Hellenized system of the polis based on a political hierarchy of councils and assemblies (boule kai demos)161 Mini-mal evidence of offices is recorded usually in connection with some instance of cooperation with external Roman authorities For example dekaprotoi were local dignitaries responsible for ensuring the collection of Roman taxes and requisitions162 Within the councils or above them in hierarchy are mentioned various local executive officials Probouloi usually presided over by an archiproboulos (2 sites) or patroboulos (1 site) appear to have run their respective city councils163 Recorded magisterial offices include demiour-gos (6 sites) archon (3 sites) agoranomos (2 sites) oikonomos (1 site) sitonomos (1 site) and possibly limenarchos (1 site)164 Eirenarchoi (1 site) also referred to as paraphylakes (2 sites) appear to have been responsible for mobilizing local militias to deal with lower threshold civil disturbances165 These officials generally documented as members of the urban councils performed this duty as a rsaquoliturgylsaquo frequently in as-sociation with rsaquogymnasiarchlsaquo during which they were honored by the urban neoi Building on this informa-tion K Hopwood argues that the eirenarchs organized the local neoi into urban militias who kept the peace by intimidating renegade elements of the rural hinterland166 Precisely how such officials were appointed is not explained most likely they were co-opted from within the council in a manner commonplace throughout the Roman world167

Civic architecture for the exercise of this political system is found in the form of bouleuteria that have been identified at three sites Asar Tepe Nephelion and Selinus More than any other institution the civic council manifestly denotes an urban polity one whose authority over civic matters would be recognized by

160 Townsend ndash Hoff 2004 cf Mitford 1990 2155 161 s Tomaschitz 2003 and Quass 1993 162 Dekaprotoi are recorded at Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 3c 5b) and Laertes (Lae 6a1 6a2 6b1) Dekaprotoi were very com-

mon in Lycia their principal function seemingly was to ensure the payment of taxes and levies due to the imperial fiscus Bean ndash Mitford 1962 17 Quass 1993 177 f Tomaschitz 2003 132

163 Probouloi were to be found in various parts of Asia Minor comprising panels of 12 councilors with the archiproboulos who may also have been eponymous at their head Bean ndash Mitford 1962 17 Quass 1993 177 Tomaschitz 2003 129 raquoProbouloilaquo are re-corded at Korakesion (Krk 18) Laertes (Lae 5 30) Lamos (Lam 8) and Syedra (Sye 25) a raquopatrobouloslaquo at Antioch (AntK11) raquoarchiprobouloilaquo at Laertes (6a1 7b) At Iotape there are also several references to a raquoprytanislaquo (Iot 1a 5b 11a 21) and a raquogram-mateuslaquo (Iot 5b)

164 raquoDemiourgoilaquo are recorded at Antiochia (AntK 6) Iotape (Iot 1a 1b 3c 5b 9 11a) Kestros (Kes 2 3 27) Korakesion (Krk 18) Laertes (Lae 6a1) and Nephelion (Karamut ndash Russell 1999 369) For their possibly eponymous function s Tomaschitz 2003 132 raquoArchonteslaquo are recorded at Goumlccediluumlk Asarı (GA Inscription 3) Laertes (Lae 5) and Hamaxia (Ham 23) on which s Tomaschitz 2003 132 raquoAgoranomoilaquo are recorded at Iotape (Iot 1a 5b 11a 21) and Syedra (Sye 35) An raquooikonomos poleoslaquo is found at Laertes (Lae 39) A raquositonomoslaquo is mentioned several times at Iotape (Iot 3c 5b 21) not surprising given its mountainous hinter-land (Bean ndash Mitford 1970 151) raquoLimen[archos]laquo is a restored reading at Kestros (Kes 30) Note as well references to multiple offices held by distinguished individuals at various towns raquotas archaslaquo raquotas loipas archaslaquo raquopasas tas archaslaquo raquoencheiristheisas archaslaquo (e g Ham 23 Iot 1b Lae 5 6a1)

165 For the restored raquo[eirenarch]os ()laquo s Lae 29a raquoparaphylaxlaquo at Iotape (Iot 3c) and Syedra (Sye 35) note as well a raquostratelateslaquo at Laertes (Lae 15) Quass 1993 379 f Tomaschitz 2003 Hopwood 1989 and s further infra pp 296 ndash 299

166 s Hopwood 1983 177 for the raquoeirenarchike taxislaquo of Magydus in Pamphylia and his discussion of the use of raquodiogmitailaquo Zosimus (5 15) for the landowner in 399 who raised a troop from among his dependents who had been trained in many battles with neigh-boring bandits (Hopwood 1990 176) cf Hopwood 1989 Hirschfeld 1891 raquoGymnasiarchoilaquo are recorded locally at Antiochia (AntK11b) Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 1c 3d 9 23b) Kestros (Kes 3 19) Laertes (Lae 5 6a1 21 27) Lamos (Lam 13) Nephelion (Karamut ndash Russell 1999 369) and Syedra (Sye 30) In addition the performance of games is recorded at Antiochia (AntK 3 11 18 [Leonidia]) Korakesion (KrK 3 8 17) Laertes (Lae 2 11 12 36) and Syedra (Sye 3 ndash 20 26 28 30 ndash 32)

167 Evidence for any form of popular election of local magistrates is lacking likewise evidence of a system of annual eponymous magistrates

294 n rauh et al

provincial administration168 Two of the three bouleuteria at Nephelion and Selinus are of the traditional type consisting of a series of curved seat emplacements built into the natural slope of a hill The bouleu-terion at Selinus was apparently covered within a rectangular hall a common feature for these structures and similar in plan to the bouleuterion at Anemurium169 The structure at Nephelion has been identified as a theater170 but its remains both in terms of size and character would match those of a bouleuterion equally well The bouleuterion at Asar Tepe is the best preserved of the three (fig 20) Located at the very peak of the hill on which the site is located the remains of the structure were first encountered by G E Bean and T B Mitford who identified the function of the building as a council-house171 despite its unusual design The building is rectangular enclosed on three sides and furnishes access through a colonnade on one of the long sides A continuous bench made from limestone blocks and carved with simple moldings lines the three closed walls A special seat was placed at the center of the back wall interrupting the bench along this side and placed so as to look out through the entrance opposite The rectangular plan with one open side closely resembles a Roman-period meeting hall in Cyrene although in that example the interior was outfitted with two banks of curved steps flanking an open middle172 The only other civic meeting hall with similar bench seating is the curia or bouleuterion in Roman Corinth173 It may be estimated that the bouleuterion at Asar Tepe could have accommodated between 55 and 60 citizens

Agoras were commonplace in the civic urban landscape of the Greco-Roman world In the survey area remains of agoras at three of the larger sites have been positively identified Antiochia Lamos and Se-linus In all three cities the agora consists of a large square or rectangular area bounded on all sides by colonnades The agora at Lamos is the largest of the three with a court measuring 85 by 29 m174 Agoras at the smaller urban sites so far have escaped detection At Nephelion İ Karamut and J Russell posited the remains of an agora in the low-lying area north of the temple175 A large roughly triangular open court is discernible immediately in front (i e to the north) and set at a slightly lower level than the bouleuterion at the crest of Asar Tepe This court was accessible by means of a stairs and monumental entryway approxi-mately centered on its northern side Although remains specifically associated with an agora do not survive this space would be appropriate as both a monumental entry court to the bouleuterion and as an agora At Kestros G Bean and T Mitford suggested that the agora stood in the short saddle between the two imperial temples176 The design for an open space between the two temples (whether for an agora or not) may reflect the original layout of this section of the city certainly provision for such formal hierarchical setting is typi-cal of Roman design But such special treatment through the reservation of primary space for the imperial cult could not have been long lasting Several ruined structures one bearing distinct traces of industrial ac-tivity stand between the temples clearly showing that the open area filled with non-monumental structures in an ad hoc fashion The temples date a century apart (Vespasian 74 CE Antoninus Pius 162 CE) The site itself is single era Early Roman (1stndash3rd c CE) Thus any inviolability the area may have held did not last for long either it fell apart even before the temple to Antoninus Pius was constructed or soon thereafter The imperial presence quickly lost its importance an indication of the tenuous nature of Roman accultura-tion in the region

168 Poll 9 28 ndash 46 cf Paus 10 4 1 s also McDonald 1943 127 f 147 Balty 1991 430 169 Rosenbaum et al 1967 3 Russell 1975 125 Russell 1976 10 Balty 1991 458 ndash 462 Tuumlrkmen et al 2006 170 Karamut ndash Russell 1999 361 171 Bean ndash Mitford 1965 33 172 Stucchi 1976 279 Balty 1991 587 ndash 589 Bench seating in lieu of risers for stepped seating within bouleuteria is rare 173 Morgan 1936 479 ndash 481 Broneer 1954 129 ndash 132 Balty 1991 587 disagrees with its identification as a bouleuterion as it would

have accommodated too few citizens along its bench for a full-fledged council house instead he suggests that it served as an exedra or something similar The civic function of the building at Asar Tepe seems fairly certain even if the number of seats is limited The existence of a boule is attested epigraphically (AsT 1) The evidence therefore suggests a small boule membership in which would have been open to only the most highly placed members of the community on which s further infra pp 295 ndash 296

174 This was first mistakenly identified as a stadium by Bean ndash Mitford 1970 172 Neither the size nor the shape of the court is appro-priate for a stadium however and the fact that the court is stone-paved confirms that it would not have been used for this purpose s Townsend ndash Hoff 2009

175 Karamut ndash Russell 1999 358 fig 5 176 Bean ndash Mitford 1970 156

295liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

If the godliness of Roman culture did not make an overly strong impression in western Rough Cilicia Roman ideas about cleanliness certainly seem to have fared better One of the more common forms of public architecture at the sites of western Rough Cilicia is the bath Monumental bath buildings are preserved at five of the urban sites in fact only Kestros and Nephelion lack identifiable bath buildings Iotape Lamos and Selinus all have multiple baths Even one of the secondary sites Goumlccediluumlk Asarı was endowed with a bath building The prevalence of baths in the communities of the survey zone attests to the vitality and desir-ability of this particular aspect of romanitas within the indigenous Cilician culture These bath buildings can be large and extravagant such as the large bath at Selinus which exhibited a nymphaeum an aqueduct to supply it with a continual flow of water and possibly a palaestra177 Other baths were fairly modest in scale and appearance For example functionality and economy rather than grandiosity governed the construction of the known baths at Asar Tepe Lamos and Goumlccediluumlk Asarı The baths of Asar Tepe and Goumlccediluumlk Asarı are similar in dimension and form almost as though the same architect designed them Overall the designs of the baths demonstrate some common traits with those from nearby Lycia and Pamphylia178

On the whole the primary urban sites of western Rough Cilicia adopted several of the prevalent forms of architecture found in mainstream Greco-Roman cities The public architecture of a typical urban community in western Rough Cilicia included a temple dedicated to the imperial cult or another structure which could house statuary honoring both imperial and local elites a council house for the administration of civic affairs probably an agora for the cityrsquos commerce and at least one if not more baths With few exceptions how-ever these features were quite modest in scale particularly when compared to cities east and west of the re-gion It is equally significant to note elements of Greco-Roman urban culture that either are corrupted or are absent in this model Impressive tombs are hardly foreign to Roman culture but their construction within the confines of the city marks a departure from western religious constraints At no site within the survey zone do remains of large theaters odeia gymnasia or stadia appear Conceivably these forms have escaped detection their size notwithstanding Others have suggested that the bouleuteria at Nephelion and Selinus

177 Remains of substantial baths survive as well at Antiochia and Iotape 178 s Farrington 1995 3 Yeguumll 1992 301 ndash 304

20 Bouleuterion Asar Tepe

296 n rauh et al

served the dual function of theaters and odeia179 Regardless the lack of extant examples of theater-style buildings solely dedicated to cultural performances within the survey area seems significant At nearby Ane-murium close to the eastern extremity of Rough Cilicia two separate structures ndash one a bouleuterion the other a theater ndash present themselves Similarly the lack of theaters in western Rough Cilicia is noteworthy by comparison with the great number of truly monumental theaters in the regions to the west at sites like Aspendos Perge Sillyon and Side in Pamphylia and at Termessos in Pisidia Equally strange is the lack of any obvious remains of a stadium gymnasium or other building suitable for agonistic festivals at any site in the region The absence is particularly odd in this instance because epigraphical texts mention the office of gymnasiarch as well as festivals and athletic games including a local festival known as the Leonideia180

The converging points of epigraphical and architectural evidence suggest that the dominant social group in the region was the land-holding element that presided in the councils This element will have generated the decaprotoi the probouloi the eirenarchs the gymnasiarchs (whatever actual duties they may have per-formed) and the imperial priests who populate the bulk of our inscriptions They leave their local imprint in the bouleuteria in the temples in the structures for civic display in the funerary memorials that are conspicuously placed at the center of communities and in the baths that will have served as an important hub for elite social interaction The absence of theaters traditionally associated more with the masses than with the privileged seems to confirm the inordinate influence of the council vis-agrave-vis the rsaquodemoslsaquo in west-ern Rough Cilicia This in turn suggests that the traditional west Cilician social hierarchy however roman-ized in appearance survived intact Local council members themselves heads of native families appear successfully to have transformed their social status as the living embodiments of Cilician (and ultimately Luwian) ancestry into symbolic power thereby producing their desired effect without having to expend energy181

V CoastHinterland Relations and Late Roman Transition in Western Rough Cilicia

Coast-Highland Interaction

If the Cilicians who lived in the semi-peripheral region of the coast and areas immediately inland negotiated a mutually advantageous relationship with their Roman rsaquooverlordslsaquo how then did this indigenous element interact with their native cousins the Isaurians living in the hinterland of the Tauros on the plateau and deep river gorges on the far side of the range Did the west coastal Cilicians serve as agents of cultural transmission carrying some form of Romanization to these remote Isaurian tribes182 or did the inhabitants of coastal western Rough Cilicia go their own way leaving the mountain elements isolated and autonomous Alternately did the coast and foothills immediately inland create a cultural buffer zone mediating between mainstream offshore influences and the native traditions of the hinterland Preliminary examination of the evidence from the RCSP suggests that in the 200 years between the later 1st and later 3rd centuries CE this zone absorbed elements from both sides of the divide acting as a kind of cultural rsaquoGreen Linelsaquo between center and periphery a middle ground where Romersquos trusted internal organizational network mixed with the largely uncooperative external network of the hinterland Isaurian tribes

179 Nephelion Karamut ndash Russell 1999 361 Selinus Rosenbaum et al 1967 31 Tuumlrkmen et al 2006 180 s supra n 174 refuting the identification of a stadium at Lamos For records of gymnasiarchs in the survey area Antiochia (AntK

11b) Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 1c 3d 9 23b) Kestros (Kes 3 19) Lamos (Lam 13) Nephelion (Karamut ndash Russell 1999 369) For the office Quass 1993 317 The only games recorded in the survey area were at Antiochia (AntK 3 11 18 the Leonidea) however numerous games were recorded at Syedra (Sye 3 ndash 20 26 28 30 ndash 32) Korakesion (Krk 3 8 17) and Laertes (Lae 2 11 12 36)

181 Raatgever 1985 272 182 These are the Homonadenses Cietae Lalasseis and Cenneteis of the Hellenistic era referred to more generically as the Isaurians

during the Roman era s supra p 262 with n 19 for the general nomenclature of these tribes and more specific locations that each inhabited

297liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Traditional textual sources are unclear regarding the mechanisms by which this three-way relationship worked and consequently historians have read the evidence in sharply contrasting ways183 In an extensive review of literary testimonia B Shaw has argued that the tendency towards brigandage was endemic to Isauria and that no imperial authority including Rome ever exercised real control over the region K Hop-wood while accepting this basic thesis investigates possible means by which relations were negotiated between the Isaurian highlanders and their cousins who lived along the lower slopes and coast He has pos-ited that the conflict was essentially that of an upland pastoralist society continually at odds with a lowland sedentary urbanized people Although the two were mutually dependent on each other economically the tendency of the former to turn to banditry was kept in check only with effort As noted above Hopwood points to epigraphical records for rsaquoeirenarchslsaquo and rsaquophylakeslsaquo in the region as evidence of the existence of rsaquomilitary policelsaquo forces drawn from elite members of the lowland urban communities These authorities raquokept the peacelaquo by intimidating renegade elements of the rural hinterland184 The eventual breakdown of this system beginning in the later 3rd century and culminating in the abolition of the eirenarchate in the early 5th contributed significantly to the collapse of urban society more generally

N Lenski has interpreted the evidence quite differently He argues that the Isaurian hinterland underwent its own process of Greco-Roman urbanization and that the inhabitants formed urban elites joined in councils promoted gymnastic education and otherwise behaved like the populations dwelling along the coast Once urbanized it was not until the invasion of the Sassanid Persian Emperor Shapur in 260 CE together with the increasing failure of Roman central authorities to guarantee safety that Isaurian elements were prompted to take matters into their own hands and return to banditry and brigandage According to Lenski such dif-ferences as existed between the hinterland and coast were not those raquobetween town and country pastoralist and sedentary or mass and elite but between those who dwelt in the Taurus and those who surrounded it in the distinction between highland and lowlandlaquo185 In other words the difference was cultural

Archaeological evidence collected in the survey brings new evidence and perspective to the conundrums of the literary testimonia First there is little doubt that the two native population elements ndash the west coast-al Cilicians on the one hand and their hinterland relatives on the other ndash remained ethnically close whatever may have been their quarrels

Epigraphical records from sites either on the coast or immediately inland in the general region of the survey demonstrate that the population remained predominantly autochthonous until the end of antiquity Table 6 illustrates186 that at the sites within the survey zone purely Luwian (that is native) names predomi-nate and if the Greek names within Luwian families (Greco-Luwian) are counted with them over 90 of the individuals named belong to the Luwian speaking population group Pure Latin names are quite uncom-mon it has been asserted in fact that the inscriptions of our region preserve possibly the purest remnants of Luwian-based culture along the entire south coast of Anatolia187

183 For Cilician banditry s Shaw 1990 Shaw 1984 Hopwood 1991 Hopwood 1990 Hopwood 1989 Hopwood 1986 Hopwood 1983 Lenski 2001 Lenski 1999a s also inter alia Desideri 1991 299 ndash 304 Lewin 1991 Russell 1991a Syme 1986

184 s supra with n 166 K Hopwood argues that the eirenarchs organized the local neoi into urban militias who kept the peace by intimidating renegade elements of the rural hinterland As the example of the Isaurian bandits who were fed to wild beasts at the games at Iconium in 353 CE demonstrates the eirenarchs commonly resorted to violence as a means to intimidate antisocial be-havior in the hinterland An imperial edict of 408 CE encouraged these officials to rsaquoexaminelsaquo Isaurians even on holy days such as Easter ne differatur sceleratorum proditio consiliorum quae per latronum tormenta quaerenda est (Cod Theod 9 35 7 cf Bean ndash Mitford 1970 39 f no 19 for the eirenarch Aurelius Mandrianus Longinus of Side who organized performances of wild beasts and gladiators)

185 Lenski 2001 419 cf Tomaschitz 2003 145 Jones 1971 212 argues that some of Antiochus IVrsquos foundations in Isauria were military colonies whereas the native cities probably grew out of the various clans into which the Cietae were subdivided

186 Information in the table is drawn from Hagel ndash Tomaschitz 1998 In compiling the data each instance of a name in the epigraphical record is counted as a separate individual Undoubtedly the same person may be mentioned more than once but overall it seems more likely that multiple occurrences of a name refer to separate persons Names are organized into four categories those with pure Luwian (Cilician) names those designated as rsaquoGreco-Luwianlsaquo on the basis of patronymics demonstrating that Greek names were frequently adopted by Luwian families Greek names Roman names In counting pure Latin names the names of emperors and the relatively few magistrates mentioned have been ignored

187 Houwink ten Cate 1961 44 190 Hild ndash Hellenkemper 1990 99 cf Bryce 1986 167 ndash 171 203

298 n rauh et al

Table 6 Luwian nomenclature in Western Rough Cilician inscriptions

Site Luwians Greco-Luwians Greeks Romans TotalsLuwian and

Greco-Luwian ()

Adanda 41 11 2 0 54 963

Antiochia ad Cragum

35 23 5 5 68 853

Arslan Tepe 5 1 0 0 6 100

Asar Tepe 7 1 0 0 8 100

Ccedilaltı 1 0 0 0 1 100

Charadros 0 0 0 0 0 0

Direvli 66 7 2 0 75 973

Guumlney Kalesi 24 8 6 0 38 842

Guumlney Kopru 6 3 0 0 9 100

Hamaxia 230 69 0 2 301 993

Hocalar 4 0 0 0 4 100

Iotape 51 9 3 5 68 882

Kestros 71 15 1 6 93 924

Korakesion 14 10 8 0 32 75

Laertes 50 19 4 1 74 932

Nephelion 0 0 0 1 1 0

Selinus-Trajano-polis

16 25 5 7 53 773

Sivaste 10 0 0 0 10 100

Syedra 13 60 4 7 84 869

ToTALS 644 261 40 34 979 924

Despite such ethnic ties it is nevertheless clear that to some degree coastal and hinterland Rough Cilicia followed different paths towards development Topographically the westernmost tributary of the Gevne (Ca-lycadnus) River cuts an 800 m deep gorge directly behind the range of the Tauros physically separating the coastal settlements from the hinterland communities of the interior The material record recovered by RCSP points to a progressive if subtle bifurcation between romanized and native cultural elements the farther one moves inland Remains of sites of the immediate Isaurian interior are more modest e g and exhibit lim-ited monumentality188 Their most striking survivals are funereal rsaquolarnakeslsaquo (ossuaries osteothekai) funeral altars and pedestals and magnificent rock cut tombs often carved with detailed relief in an indigenous style that is very distinct from Greco-Roman fashion These contrast with the rsaquoGrabhauslsaquo and temple tombs of the coastal strip and lower foothills of the Tauros189 Along the coast only Selinus has shown any evidence for the use of larnakes190 but they appear frequently at places higher in the mountains such as Sivaste Kenetepe and Ilıca Kale in the Bıccedilkıcı river basin thus indicating infiltration of cultural influences from the Isaurian highland into the survey zone Another example of indigenous Luwian-based culture in the survey area survives in Roman era relief sculpture While classical Greco-Roman style is visible along the coast191 it disappears inland where the primitive forms of indigenous sculpture proliferate The late date of these reliefs indicates a deliberate choice by the native population to maintain its archaic artistic style192 At

188 Mitford 1990 2132 the Isaurian interior raquohellip was a region not of cities but of tribal areas the klimata and of semi-autonomous villages such as Astra and Artanadalaquo

189 Supra p 293 190 Rosenbaum et al 1967 53 191 E g the bronze statuette of Herakles found at Demirtaş and the marble sculptural fragments that have emerged from the Alanya

Museumrsquos excavations at the cenotaph of Trajan in Selinus s Karamut 2003 Tuumlrkmen ndash Demir 2006 and photographs available at the Alanya Museum

192 For Isaurian relief style Bean ndash Mitford 1970 121 125 ndash 127 Mitford 1990 2155 ndash 2157 Er Scarborough 1991 Er Scarborough 1998

299liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Kenetepe in the upland area of the Bıccedilkıcı watershed a relief discovered in the 2003 season carved into a massive bedrock outcropping and more than 5 m tall provides an example (fig 21) At the left standing atop a very high narrow pedestal or stele a male figure faces front clutching his sword an eagle standing at his side Above him and to the right is a bust of a figure whose drapery crosses in folds over the chest Below the bust is a panoply of armor consisting of a sword and shield and another object immediately to the right (a hanging medallion) Below this is a second bust of a woman whose cloak is drawn over her head To her left (viewerrsquos right) stands a male figure clutching a long spear above his head appears a bird in profile Below this a horse-riding male figure advances right holding his shield in his left hand his sword in his right193 Obviously military in import the unexplained narrative of this relief combines a number of figural motifs ndash eagles the shrouded woman horsemen and panoplies of armor ndash commonly found in isola-tion in Isaurian grave reliefs throughout the interior194 Similar to the sculptural evidence inscribed Greek texts in the Tauros hinterland are fewer and briefer than they are along the coast suggesting that the use of Greek promulgated by Roman authorities as the official language of the region progressed more slowly in the mountains By contrast Christian inscriptions as well as the appearance of Christian iconographic sym-bolism suggest that the hinterland Isaurians adapted to Christianity earlier perhaps even before the period of Constantine (324 ndash 337 CE) than did the population of the coast where very few Christian inscriptions and motifs have surfaced195 In the Tauros hinterland where Isaurians adhered to a renegade mentality that kept them squarely at odds with the Greco-Roman oikumene of the Mediterranean coast a nonconforming cult such as Christianity conceivably could have taken hold earlier than the more entrenched Greco-Roman culture of the coast where staunchly pagan attitudes would persist for a longer time

The Emerging Need for Fortifications and the Spread of Christianity

The cultural rsaquoGreen Linelsaquo between coast and mountains proved effective for two centuries but its inherent fragility eventually gave way to a fortified military zone of demarcation RCSP has revealed a significant number of upland fortified sites exhibiting Late Roman remains along the south slope of the Tauros Moun-tains These extend from Ccedilokele Kale196 a fortified settlement on a peak 1700 m above the Dim Ccedilay (River) behind Alanya to Laertes where G Bean and T Mitford197 observed the construction of a cross wall blocking access to the settlement to Ilıca Kale and Kenetepe looming high above the Bıccedilkıcı to Direvli Kale198 at the head of the İnceağrı Canyon to Lamos (fig 22) and to Frengez Kale in the Karasın tributary of the Charadros River199 At Ilıca Kale the team mapped a fairly substantial rectangular citadel with walls one 1 m thick and 6 m tall The site which actually sits on the western rsaquoouterlsaquo slope of the Karatepe promontory that extends from the crest of the Tauros also exhibits a funeral inscription of a Roman legionary veteran200 Climbing to

193 For the likely association with Isaurian gods s Er Scarborough 1991 and Mitchell 1993 The accompanying inscription is too worn to read

194 s Mitford 1990 2155 ndash 2157 Er Scarborough 1998 Er Scarborough 1991 195 Historians are as divided on the question of the relative dates for the appearance of Christianity along the coast and in the Isaurian

hinterland as they are in regard to the general nature of the relationship between the two areas Mitchell 1993 II 38 ndash 43 argues that Christianity appeared earlier in Isauria Lenski 2001 420 takes the opposite stance arguing that it first took hold along the coast The preliminary results of the Rough Cilicia Survey Project support S Mitchellrsquos view Possible early Christian motifs have been found at several sites in the upper Bıccedilkıcı basin at Ilıca Kale Sivaste and Kenetepe (for an example from Sivaste s Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciarc2003_etcgt) These finds contrast with the lack of early signs of Christianity at the coastal sites in the survey region For Christian inscriptions recorded elsewhere s Mitford 1990 2157 n 162 who states that early Christian inscriptions were identified predominantly in the Isaurian hinterland Casae Carallia Yunt Seleucia Claudiopolis Alahan Coropissus Adrassus Philadelphia Germanicopolis and Eirenopolis Cf Bean ndash Mitford 1970 66 no 39 126 ndash 128 nos 116 117 196 nos 216 217 198 no 219 200 f nos 222 223 206 no 232 219 nos 250 251 223 no 254

196 Bean ndash Mitford 1970 105 f Rauh 1993 183 197 Bean ndash Mitford 1970 99 198 Bean ndash Mitford 1970 175 199 For Ilıca Kale Kenetepe and Frengez Kale s Rauh ndash Wandsnider 2005 131 and Rauh 2006 233 All mentioned fortifications

have been investigated to some degree by the survey team 200 M Aurelius Neon II legio Parthicus Bean ndash Mitford 1965 30 no 33 Russell 1991a 293 no 3 and supra n 153

300 n rauh et al

21 Relief Sculpture Kene Tepe

22 Lamos acropolis fortifications

301liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

the top of this same ridge at 1500 m and not far from the modern fire tower the team investigated a fortified refuge that looms directly above the site at KaratepeSivaste This small outcrop protected by a massive wall is accessible by means of a very narrow saddle on one side201 Direvli presents itself as a completely enclosed castle of Late Roman character likewise Frengez Kale with its walls standing 6 m in places and exhibiting slitted windows for missile defense All of these sites are situated high in the mountains atop spurs that ap-pear to serve as control points to strategic elements below ndash roadways settlements and river basins202

The identification of so many fortified sites arguably forms an extended bulwark against Isaurian infiltra-tion from the interior But when did this occur An inscription carved above the narrow door to the massive fortification walls of Lamos informs us that the fortress was constructed during the reign of the Emperor Gallienus during the 260s CE203 This impressive system of double cross-walls one inside the other closed off the only accessible route to the acropolis of Lamos descending from the ridge of Guumlrccedilam Karatepe The walls stand some 15 m tall and 3 m thick forming a seemingly impenetrable barricade (fig 22) As if the defenses of Lamos itself were not sufficiently imposing the survey team found walls forming a fortified refuge on the crest of the 1000 m tall knifersquos edge of Bozkaya Mt directly west of the Lamian acropolis (fig 4) The jagged nose of Bozkaya forms the last spur of the ridge beginning at Guumlrccedilam Karatepe prior to a descent to the valley of the merging Adanda and İnceağrı Rivers below In the long string of fortifica-tions extending from Ccedilokele Kale above Alanya the walled acropolis at Lamos and the fortified refuge at Bozkaya appear to have represented the last line of defense before the coastal cities An author in the raquoScrip-tores Historiae Augustilaquo points specifically to the need for such an imposing array of defenses at this time He tells of an Isaurian dux named Trebellianus who mounted a rebellion from his bastion in the mountains eventually gaining control of rsaquoCilicialsaquo This prompted Gallienus to send in a general who ultimately sup-pressed the rebellion and then according to the SHA enclosed the highlands of Isauria within a defensive ring of fortified places (loci)204 Historians have disagreed about the meaning of the passage Some have taken it to mean that Gallienus through fortifications such as Lamos attempted to create rsaquointerior limeslsaquo es-sentially to circumvallate and to cordon off troublesome elements of the interior but others have dismissed this notion or have gone so far as to question the historicity of the event itself 205 Though conclusions re-main preliminary the evidence that RCSP has collected for just such a string of fortifications supports the underlying assertion of the SHA

Along with this ring of inland fortifications the cities of the coast came to need their own walled defens-es Lacking epigraphical testimony or other reliable chronological indicators these could have been built to confront several phases of violence the sources for which were not necessarily one and the same Disturbance resulting from the collapse of centralized Roman authority is on record in coastal Rough Cilicia as early as 192 CE as demonstrated by the recently discovered inscription at Syedra recording a letter from the Emperor Septimius Severus in that year206 By the 260s CE however threats to peace and stability became more acute After defeating and capturing the Emperor Valerian in 260 CE the Sassanid Persian Emperor Shapur conducted a razzia along the coast of Rough Cilicia pillaging numerous settlements including An-tiochia ad Cragum and Selinus Many point to this emergency as the explanation for the hastily constructed fortifications systems found at Selinus and elsewhere207 Whether this is the case or whether such defenses

201 Conceivably it served an emergency refuge for laborers working in the timber zone (Rauh ndash Wandsnider 2005 131) 202 For the road segment identified between Sivaste and Kenetepe and the one between Frengez and the logging camp at Guumlrccedilam Ka-

ratepe s Rauh ndash Wandsnider 2005 131 Rauh 2006 233 Although investigated in 2002 the road segment near Lamos heading in the direction of Guumlrccedilam Karatepe remains unpublished

203 For the inscription s Paribeni ndash Romanelli 1914 168 f no 116 s also Bean ndash Mitford 1962 207 with n 40 204 SHA trig tyr 26 etenim in medio Romani nominis solo regio eorum novo genere custodiarum quasi limes includitur locis defen-

sa non hominibus 205 Isaac 1988 Isaac 2000 and Hopwood 1989 195 f following R Syme deny the historicity of both Trebellianus and the Probus

account Lewin 1991 173 accepts the ancient tradition 206 In this communication Severus commends the townspeople of Syedra for resisting elements of the garrison that had been stationed

there ostensibly for their protection only to engage in wholesale abuse of the community including kidnapping some of the inhabitants All this occured during the civil disturbance that marked the emperorrsquos conflict with Pescennius Niger The emperor promises that these renegades would be brought to justice The inscription is on display in the Alanya Museum cf Magie 1950 678 for evidence of Severus punishing supporters of Pescennius Niger elsewhere in Asia Minor

207 R Gest div Saporis 2 27 ndash 31 (for the text s Maricq 1958) Lewin 1991 175 Lenski 1999a 445

302 n rauh et al

were constructed more specifically to respond to Isaurian threats from the hinterland cannot be deter-mined What is certain however is that such efforts became increas-ingly desperate At Selinus where RCSP has studied the defensive system in most detail the upper area of the acropolis is protected by a Circuit Wall over 700 m in length that is well fortified with projecting square towers at more or less regular intervals between two round bastions that guard either end (figs 13 23)208 Dating is difficult but preliminary analysis based on comparison with the masonry of the fortifications at Lamos sug-gests a similar date i e mid-3rd century CE

Later an additional fortification wall was built on a diagonal line running approximately north-south from a point on this Roman Acropolis Wall to the mouth of the river segregating and enclosing the domestic quarter of the city (fig 13) Approximately 170 m long it is fortified with four towers three of which are squared or angular the other rounded At the point of juncture the Diagonal Fortification Wall overlays the Roman Circuit Wall a clear indication of its later construction date Other evidence of a later date includes differences in masonry technique and overall design The wall appears to have been hurriedly built as if in preparation for siege Cisterns constructed against the uphill face of the eastern half of the Roman Circuit Wall would have supplied water to the houses below (fig 24) The quarter was further protected by a wall that ran along the very edge of the seaward side of the promontory This sea wall was very likely constructed at the same time as the Diagonal Fortification Wall perhaps the 5th century CE to judge from a medal-lion made of ceramic tiles in the form of a cross within a circle inset into the outer face of the wall where it overlooks the mouth of the river (fig 25) These manmade fortifications joined the already considerable natural defenses of the site itself but to no avail as we learn from one Late Roman source the raquoMiracles of Saint Theclalaquo in the mid-5th century raquoThis Selinus is a small coastal city which was at one time very important and once knew prosperity in peace hellip Around this city the sea forms a belt enveloping Selinus like a natural moat and a sheer cliff which surrounds it like a helmet on a head protects the city by denying any incursion and permits the inhabitants to live without fear Nevertheless this city so sure and especially so impregnable was delivered to its enemies by the action of a deadly demonlaquo209

The rsaquoMiracleslsaquo do not identify the raquodeadly demonlaquo by name but Selinus along with many similar sites eventually were seized by Isaurian rsaquobanditlsaquo forces and converted into pirate bases The resurgence of Isauri-an uprisings can be plotted along a fairly consistent curve beginning with the rebellions of Trebellianus and Lydus (who seized Cremna) in the 260s and 270s CE210 Under Diocletian the province of rsaquoIsaurialsaquo was reorganized to encompass coastal Rough Cilicia as well as the hinterland and from then to the end of the 5th century CE the entire region would appear to have become the power base of Isaurian leaders N Lenski has identified four Isaurian uprisings between 260 and 343 CE three more uprisings between 353 and 368 CE an eighth uprising in 375 CE a ninth in 382 CE (Balbinus) several massive rebellions between 404 and 408 CE and the five-year rebellion of Longinus of Selinus against Anastasius during the 490s

208 E Rosenbaumrsquos survey of the 1960s included no discussion of the defences at Selinus the site plan indicates some walls but these are no more than sketches both incomplete and inaccurate

209 Miracles de Ste Thegravecle 2 17 (Dagron 1978 358 ndash 361) 210 Assuming that the tradition for these rebellions is authentic

23 Circuit wall and tower Selinus

303liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

CE Though defeated by Anastasius Longinus and his allies retreated into the Tauros and were able to hold out for five years pri-marily due to their ability to dominate the sea lanes and to import foodstuffs through Selinus211 By this date Isaurian warlords re-ferred to in some instances as archipiratae attacked andor seized maritime set-tlements from Pamphylia to Seleucia on the Calycad-nus and conducted mari-time raids as far removed as Lycia Cyprus Rhodes and Syria212 The Emperor Zeno (474 ndash 491 CE) used the region to seize control of the empire at large So entrenched had Isaurian control become that one must allow for the possibility that at least some of the fortifications constructed at maritime settlements such as Selinus reflect not defense against Isaurian incursion but rather these citiesrsquo incorporation into baronies controlled by Isaurian warlords themselves

Whether to protect the Isaurians or to protect against them none would dispute that such de-fense systems mark a rising crescendo of assaults and conquests and that they signal the end of Ro-man influence in western Rough Cilicia At the same time Christianity became an officially rec-ognized state religion and made inroads among the coastal settlements of western Rough Cilicia In 325 CE Isauria the province to which our coast belonged sent no fewer than 15 bishops and five chorepiscopoi to the Council of Nicaea including bishops from Syedra and Antioch along the coast213 The extant remains of churches have been investigated by the survey team and past researchers at no fewer than 13 sites in the sur-vey area from west to east along the coast these

211 Lenski 1999a 428 f N Lenski demonstrates that following the death of the Emperor Zeno in 491 attempts to eradicate the Isau-rian influence at the capital were met by stiff resistance Opposing Anastasius stood a confederation of Isaurian warlords banded together and plotting to retake the throne including Zenorsquos brother Longinus

212 Note the law of Anastasius from ca 492 CE (OGIS 521) which collects lower tariffs from shippers of Cilicia than those of other regions Scholars have long assumed that this was meant to compensate Cilicians for the effects of Isaurian piracy Durliat ndash Guil-lou 1984

213 125 years later at the Council of Chalcedon in 451 CE bishops were present from no less than seven coastal cities Charadros Antiochia Nephelion Selinus Iotape Syedra and Coracesium Mitchell 1993 II 59 Ramsay 1890 362 ndash 364 415

24 Cistern Selinus

25 Christian medallion Selinus

304 n rauh et al

include Iotape Halil Limanı the Bıccedilkıcı Monastery Selinus Kestros Guumlzelce Harman Tepe Nephelion Antiochia in the Bıccedilkıcı Canyon Ilıca Kale and Sivaste in the Adanda Canyon Lamos in the Kaledran (Karasın) Canyon Goumlkccedilebelen and Frengez Kale214 Juliosebaste was the seat of a bishopric so a further church should be posited either at Asar Tepe or Goumlccediluumlk Asarı though no such remains have been identified215 In many instances these Christian edifices crowded in on and appear deliberately to overshadow preexisting monuments that defined Roman urbanism in western Rough Cilicia The tiny chapel at Lamos sits just a few meters from the ruined structure that displayed the statue of the Roman Emperor216 near the acropolis the Christian builders at Lamos imposed their church amid the majestic temple tombs and sarcophagi of that cityrsquos pagan necropolis as well The churches at Ilıca Frengez and Sivaste appear similarly situated in pagan necropoleis The placement of those at Antiochia Nephelion Kestros and Selinus meanwhile occurs at the heart of the respective monumental centers of these cities At Sivaste R Heberdey and A Wilhelm reported seeing a church incorporating into its walls the large inscribed exedra making mention of the localityrsquos raquopo-lislaquo217 If this is true then in this instance a church actually supplanted and consumed the emblems of polis society at this location218

While scholars have been hard-pressed to explain this strange juxtaposition of rsaquoold versus newlsaquo in Late Roman Rough Cilicia a few observations seem warranted In neighboring Pamphylia H Brandt has ob-served that high levels of public construction continued only its form and the character of land use in the surrounding hinterland appear to have changed219 Churches acquired wealth and land through imperial exemptions and these same exemptions induced wealthy people to channel their former impulses of euer-getism into churches that now furnished charity for the poor Churches assume prominent places therefore as the new foci of economic and social order and authority in the Late Roman world Concerning Christian reuse of pagan monuments S Mitchell observes that churches possibly encroached on the monumental rsaquoseatslsaquo of pagan authority in part because the importance of pagan authority the polis with its boule and demos had itself declined in this era220 In short the incorporation of an exedra into the wall of a church at Sivaste could logically occur in an age when the importance of the council and the probouloi ceased to mat-ter As cities transformed themselves into rsaquode-urbanizedlsaquo settlements organized with Christian institutions at their center and rural landowners on their perimeter church leaders simply and quite logically arrogated the locations and deteriorating emblems of power that had once belonged to the polis This is not to say how-ever that population in western Rough Cilicia declined in the Late Roman era On the contrary the pottery evidence would indicate that despite the mounting violence the decline of polis institutions and the transi-tion from polis-based to church-based social ordering the level of settlement remained significant at least until the time of the Arab invasions that swept across the region in the 630s CE As table 2 indicates the count of processed ceramics for the Late Roman period drops considerably from those of the Early Roman era however their totals remain significantly higher than those of the pre-Roman era The decline in urban density in the Late Roman era might safely be described as a rsaquoslow burnlsaquo until such time as it was cut off midstream by later disturbances

Even then external empires never lost sight of the valuable resources in the Gazipaşa hinterland Early Byzantine fortresses and monasteries ndash on the Antikragos at Nephelion at Selinus at the Bıccedilkıcı Monas-tery on the promontory at Iotape at Sivaste and Ilıca Kale in the Bıccedilkıcı and Frengez Kale in the Kaledran

214 For the church at Guumlzelce Harman Tepe (referred to as rsaquoChurch Sitelsaquo in previous publications) Rauh 2001b 262 for the complex at Ilıca Kale Rauh ndash Wandsnider 2005 132 for the church constructed around the exedra at Sivaste s infra for the churches at Lamos s Townsend ndash Hoff 2004 257 n 21 for the likely church structures at Goumlkccedilebelen and Frengez Kale Rauh 2006 233

215 s Hild 1984 Hild ndash Hellenkemper 1990 259 For the relationship between Asar Tepe and Goumlccediluumlk Asarı s supra pp 280 ndash 285 216 s Rauh ndash Wandsnider 2005 129 217 Herbedey ndash Wilhelm 1896 131 f Bean ndash Mitford 1965 29 Hagel ndash Tomaschitz 1998 284 Siv 2a The church is now destroyed 218 Brandt 1992 181 suggests that the tendency toward reuse of ancient buildings by Christian builders may have helped to attract

more pagan conversions Pagans may have been more willing to convert if they saw their principal monuments thus adapted 219 Brandt 1992 172 ndash 181 Pamphylia displayed a transition from municipal construction and euergetism to Christian based construc-

tion and philanthropy This later form of organization left less epigraphical evidence but on the basis of public construction he points to numerous churches as well as abundant references to church officials from this region

220 Mitchell 1993 II 119 f Two structures defined the organization of the Greco-Roman world since its inception the city with its political organization and the household based on kinship structure Both showed signs of serious disintegration in this period s Trombley 1985 Bowersock 1990

305liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

furnished the rulers of Constantinople with minimal strongholds along the coast as well as near the tree line and demonstrate not only the attraction forestry resources generated but also the extent to which distant rulers would go to attain to them When the Selccediluk ruler Alarsquoud-Din Keykubad seized this coast ca 1350 CE he established his winter fortress in Alanya The surviving Selccediluk era shipsheds in the modern harbor of this city recall the strategic nature of timber resources to the world of wooden warships and commercial transports As late as 1572 Ottoman archival records demonstrate that the survey region was still furnish-ing timber for purposes of warship construction in distant Antalya221 In other words the interest and the demand for cedar trees from western Rough Cilicia can be demonstrated textually until the very moment that the surveyrsquos evidence indicates that the forests were exhausted The exhaustion of natural resources by urban societies is hardly a modern phenomenon accordingly The depleted forests and the densely packed archaeological remains of this narrow coast testify to the demands imposed on the environment by past civi-lizations In addition in much the same manner as the Iron Age era of Cilician kings Selccediluk and Ottoman nobles received titles to extensive tracks of unutilized land in the survey area organizing these estates into gardens hunting preserves and pavilions In the process they reorganized the indigenous labor force and gradually made it sedentary222 In the final analysis the process of state formation and resource utilization in western Rough Cilicia forms a remarkably circular pattern

Conclusion

To return to the questions raised at the outset of this discussion over the long-term urban development in the semi-peripheral and peripheral regions of western Rough Cilicia appears to have progressed in fits and starts Cultural and material influences appear to have come from four directions (Cilician Cypriot Aegean and Near East) though the indigenous Luwian-based Cilician influence seems to have persisted through-out Empire after empire attempted to impose its authority along this coast in order to utilize its valuable timber resources For various reasons the uncooperative behavior of the native inhabitants being foremost prior to the Roman era these efforts went for naught The archaeological evidence suggests preliminarily that urban development in this region occurred late and that it was possibly spurred by the emergence of pirate enclaves in the nativesrsquo midst When urban civilization did ultimately attain its peak in the Early Ro-man era apparently as a result of sustained effort by Roman client kings the monumental remains exhibit telltale characteristics to indicate that however rsaquoRomanizedlsaquo the inhabitants seemed on the surface native Luwian-based values remained staunchly in place The cultural identity of local hierarchies continued to fo-cus on descent from rsaquonoblelsaquo families erecting temple-like tombs to commemorate ancestors in the heart of the communities Council houses and small baths predominate over theaters and stadia By all appearances the subordinate elements of the population remained subservient By the end of the Roman experience the Luwian-based attributes of the Isaurian interior rather than those of the Greco-Roman oikumene appear restored to ascendancy Granted western Rough Cilicia was a small minimally populated region on the margin of the sea The resiliency of its local culture nonetheless offers a useful model for the importance of considering local diversity before generalizing about the impact of core-periphery relationships in the ancient world223

221 Muumlhimme Defteri (5 Şevval 979HAD 1572) no 10 doc nos 203 216 222 265 archival records published in the on-line report of N Uumlccedilkan Doonan at the project website (2001) raquoTen galleys (kadırga) were ordered from the Antalya tersane Mehmed Ccedilavuş is the overseer Three galleys will be paid for by Mustafa Paşa One rower is needed from every seventh house from Teke Alaiyye (Alanya) and Hamid Cut lumber (kereste) hemp (kendir) cannon balls and guns should be collected from the same areaslaquo (5 Şevval 979 HAD 1572)

222 s Redford 2000 53 ndash 90 223 Acknowledgements Many individuals and institutions have contributed to the Rough Cilicia Survey Project over the course of the

past decade The authors would like to thank the Turkish Ministry of Culture and Tourism and the Directorate General for Cultural Heritage and Museums under whose auspices RCSP has been carried out In particular we would like to thank our representatives G Demir U Demirer C Doumlkmeci G Savran M Şener İ Subaşı B Taymaz S Tutar N Uumlccedilkan Doonan F Uumlnal L Vardar Alanya Museum Directors İ Karamut and S Turkmen Anamur Museum Director R Peker the Gazipaşa mayor and kaymakam C Oumlzgenccedil and İ Guumlltekin and our collaborators R Blanchette E Connor T Filley T Hodos M Korsholm A Krispin J Lund R Lamberton H Oniz S Rotroff K Slane J Tobin S Tracy E Will Others who have assisted the work of the project in signifi-

306 n rauh et al

Bibliography

Albrigth 1956 W F Albright The Nebuchadnezzar and Neriglissar Chronicles BASOR 143 1956 128 ndash 133Alcock 1993 S E Alcock Graecia Capta The Landscapes of Roman Greece (Cambridge 1993)Alcock 1994 S E Alcock Breaking up the Hellenistic World Survey and Society in I Morris (ed) Classical

Greece Ancient Histories and Modern Archaeologies (Cambridge 1994) 171 ndash 190Alcock 1997 S E Alcock The Problem of Romanization the Power of Athens in M Hoff ndash S Rotroff (eds) The

Romanization of Athens (Oxford 1997) 1 ndash 7Alpoumlzen et al 1995 T O Alpoumlzen ndash B Berkaya ndash A H Oumlzdaş Commercial Amphoras of the Bodrum Museum of Un-

derwater Archaeology Maritime Trade of the Mediterranean in Ancient Times Bodrum Museum of Underwater Archaeology Publications 2 (Bodrum 1995)

Atalay 1994 İ Atalay Vegetational Geography of Turkey (Izmir 1994)ATL B D Merritt ndash H T Wade-Gery ndash M F McGregor The Athenian Tribute Lists IndashIV (Cambridge MA

1939 ndash 1953)Bagnall 1976 R S Bagnall The Administration of the Ptolemaic Possessions Outside Egypt (Leiden 1976)Balty 1991 J C Balty Curia Ordinis Recherches drsquoarchitecture et drsquourbanisme antiques sur les curies provinciales

du monde romain (Brussels 1991)Barrett 1978 A A Barrett Polemo II of Pontus and M Antonius Polemo Historia 27 1978 437 ndash 448Barr-Sharrar 1994 B Barr-Sharrar Five Decorative Busts in G Hellenkemper Salies ndash H-H von Prittwitz ndash G and

G Bauchhenszlig (eds) Das Wrack Der antike Schiffsfund von Mahdia Kataloge des Rheinischen Lan-desmuseums Bonn 1 (Cologne 1994) 551 ndash 557

Beach ndash Luzzadder-Beach 2000 T Beach ndash S Luzzadder-Beach The Physical Geography and Environmental Archaeology of the Alanya Region in S Rotroff (ed) Landscape and the State in Medieval Anatolia Seljuk Gardens and Pavilions of Alanya Turkey BARIntSer 893 (Oxford 2000) 115 ndash 138

Beal 1992 R H Beal The Location of Cilician Ura AnSt 42 1992 65 ndash 73Bean ndash Mitford 1962 G E Bean ndash T B Mitford Sites Old and New in Rough Cilicia AnSt 12 1962 185 ndash 217Bean ndash Mitford 1965 G E Bean ndash T B Mitford Journeys in Rough Cilicia in 1962 and 1963 DenkschrWien 85 (Vienna

1965)Bean ndash Mitford 1970 G E Bean ndash T B Mitford Journeys in Rough Cilicia 1964 ndash 1968 DenkschrWien 102 (Vienna 1970)Beaufort 1818 F Beaufort Karamania or a Brief Description of the South Coast of Asia Minor and of the Remains of

Antiquity (London 1818)Berger 1998 A Berger Twice Humanity Implications for Local and Global Resource Use (Uppsala 1998)Bing 1998 J D Bing Datames and Mazaeus the Iconography of Revolt and Restoration in Cilicia Historia 47

1998 41 ndash 76van Binsbergen ndash Geschiere 1985 W van Binsbergen ndash P Geschiere (eds) Old Modes of Production and Capitalist Encroach-

ment Anthropological Explorations in Africa (London 1985)Blanton 2000 R E Blanton Hellenistic Roman and Byzantine Settlement Patterns of the Coast Lands of Western

Rough Cilicia BARIntSer 879 (Oxford 2000)Bloom 1991 A L Bloom Geomorphology A Systematic Analysis of Late Cenozoic Landforms sup3(Upper Saddle

River NJ 1991)Blumenthal 1963 E Blumenthal Die altgriechische Siedlungskonolisation im Mittelmeerraum unter besonderer Beruumlck-

sichtigung der Suumldkuumlste Kleinasiens (Tuumlbingen 1963)Bottema ndash Woldring 1990 S Bottema ndash H Woldring Anthropogenic Indicators in the Pollen Record of the Eastern Mediterra-

nean in S Bottema ndash G Entjes-Nieborg ndash W Van Zeist (eds) Manrsquos Role in the Shaping of the East-ern Mediterranean Landscape (Rotterdam 1990) 231 ndash 264

Bottema ndash van Zeist 1990 S Bottema ndash W van den Zeist Middle East Early Holocene Vegetation (c 8000 BP) (Wiesbaden 1990)

Bottema et al 1994 S Bottema ndash H Woldring ndash B Aytuğ Late Quaternary Vegetation History of Northern Turkey Palaeo-historia 36 1994 13 ndash 72

Bowersock 1990 G W Bowersock Hellenism in Late Antiquity (Ann Arbor MI 1990)Boydak 2003 M Boydak Regeneration of Lebanon cedar (Cedrus libani A Rich) on Karstic Lands in Turkey Forest

Ecology and Management 178 2003 231 ndash 243Brandt 1992 H Brandt Gesellschaft und Wirtschaft Pamphyliens und Pisidiens im Altertum (Bonn 1992)Braund 1984 D Braund Rome and the Friendly King The Character of the Client Kingship (London 1984)

cant ways include G Lehmann A Lemaire S Redford and our recently departed friend K Tomaschitz RCSP would also like to acknowledge the generous support of the National Science Foundation the National Geographic Society the American Research Institute in Turkey Purdue University the University of Nebraska at Lincoln Clark University Loyola Marymount University and the University of North Carolina at Chapel Hill The opinions expressed in this manuscript belong to the authors and do not reflect those of the supporting institutions

307liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Briant 2002 P Briant From Cyrus to Alexander A History of the Persian Empire (Winona Lake IN 2002)Broneer 1954 O Broneer The South Stoa and its Roman Successors Corinth 1 4 (Princeton NJ 1954)Broughton 1951 ndash 1952 T R S Broughton The Magistrates of the Roman Republic IndashIII (New York 1951 ndash 1952)Bruleacute 1978 P Bruleacute La piraterie creacutetoise helleacutenistique Annales litteacuteraires de lrsquoUniversiteacute de Besanccedilon 223 (Paris

1978)Bryce 1986 T R Bryce The Lycians I The Lycians in Literary and Epigraphic Sources (Copenhagen 1986)Caner et al 2004 H Caner ndash N Rauh ndash L A Wandsnider The Palynological Analysis of Surface Samples from the

Western Rough Cilicia in Proceedings of the International Symposium on Earth System Sciences 2004 Istanbul Turkey organized by the Istanbul University Institute of Marine Sciences and Manage-ment and Department of Geography (Istanbul 2004) 139 ndash 145

Chase-Dunn 1988 C Chase-Dunn Comparing World-Systems Toward a Theory of Semiperipheral Development Com-parative Civilizations Review 19 1990 29 ndash 66

Chase-Dunn 1990 C Chase-Dunn Resistance to Imperialism Semiperipheral Actors Review 13 1990 1 ndash 31Chase-Dunn ndash Hall 1991 C Chase-Dunn ndash T D Hall Conceptualizing CorePeriphery Hierarchies for Comparative Study in

C Chase-Dunn ndash T Hall (eds) CorePeriphery Relations in Precapitalist Worlds (Boulder 1991) 5 ndash 44Culican 1970 W Culican Phoenicia and Phoenician Colonization in CAHsup2 III 2 (Cambridge 1970) 461 ndash 546Dragon 1978 G Dragon Vie et miracles de Sainte Thegravecle texte grec traduction et commentaire (Brussels 1978)Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 A Davesne ndash F Laroche-Traunecker (eds) Guumllnar 1 Le site de Meydancıkkale Recherches

enterprises sous la direction drsquoEmmanuel Laroche 1971 ndash 1982 (Paris 1998)Davesne ndash Le Rider 1989 A Davesne ndash G Le Rider (eds) Guumllnar 2 Le treacutesor de Meydancıkkale (Paris 1989)Davis 1965 ndash 2000 P H Davis (ed) Flora of Turkey and the East Aegean Islands IndashX (Edinburgh 1965 ndash 2000)Desideri 1991 P Desideri Straborsquos Cilicians Anatolia Antiqua 1 1991 299 ndash 304Desideri ndash Jasink 1990 P Desideri ndash A M Jasink Cilicia dallrsquoeta di Kizzuwatna alla Conquista Macedone (Turin 1990)de Souza 1997 P de Souza Romans and Pirates in a Late Hellenistic Oracle from Pamphylia ClQ 47 1997

477 ndash 481de Souza 1999 P de Souza Piracy in the Graeco-Roman World (Cambridge 1999)de Zulueta 1973 J de Zulueta Malaria and Mediterranean History Parassitologia 15 1973 1 ndash 15Dillon et al 2001 M Dillon ndash N Rauh ndash L Theller ndash R Townsend ndash L Wandsnider Juliosebaste in Western Rough Cili-

cia Discovery of a Lost Roman City in Rauh 2001a ltJune 28 2007gtDurliat ndash Guillou 1984 J Durliat ndash A Guillou Le tarif drsquoAbydos BCH 108 1984 581 ndash 598Earle 1997 T K Earle How Chiefs Come to Power The Political Economy in Prehistory (Stanford 1997)Edens 1992 C Edens Dynamics of Trade in the Ancient Mesopotamian rsaquoWorld Systemlsaquo American Anthropologist

94 1 1992 118 ndash 139Equini Schneider 2003 E Equini Schneider Elaiussa Sebaste 2 Un Porto tra Oriente e Occidente (Rome 2003)Erdemgil ndash Oumlzoral 1975 S Erdemgil ndash F Oumlzoral Antiocheia ad Cragum TAD 22 1975 55 ndash 71Er Scarborough 1991 Y Er Scarborough Diversitagrave e interazione culturale in Cilicia Tracheia I monumenti finerari QuadSto-

rici 76 1991 105 ndash 140Er Scarborough 1998 Y Er Scarborough Dağlık Kilikya-Lamotis Mezarları Olba 1 1998 77 ndash 85Farrington 1995 A Farrington The Roman Baths of Lycia An Architectural Study (London 1995)Fulford 1977 M G Fulford The location of Romano-British pottery kilns institutional trade and the market in

J Dore ndash K Greene (eds) Roman Pottery Studies in Britain and Beyond Papers Presented to John Gillam July 1977 BAR 30 (Oxford 1977)

Fulford 1992 M G Fulford Territorial Expansion and the Roman Empire WorldA 23 3 1992 294 ndash 305Gadgil ndash Guha 1993 M Gadgil ndash R Guha This Fissured Land An Ecological History of India (Berkeley CA 1993)Glassner 1993 J J Glassner Chroniques meacutesopotamiennes (Paris 1993)Gordon 1952 A E Gordon QuintusVeranius Consul AD 49 A Study Based Upon His Recently Identified Sepulchral

Inscription University of California Publications in Classical Archaeology 2 5 (Berkeley CA 1952)Grace 1950 V Grace The Stamped Amphora Handles in H Goldman (ed) Excavations at Goumlzluuml Kule Tarsus 1

The Hellenistic and Roman Periods (Princeton NJ 1950) 135 ndash 148Graham 1970 A J Graham The Colonial Expansion of Greece in CAHsup2 III 3 (Cambridge 1970) 83 ndash 162Grayson 1975 A K Grayson Assyrian and Babylonian Chronicle (Locust Valley NY 1975)Grmek 1994 M D Grmek La malaria dans la Meacutediterraneacutee orientale preacutehistorique et historique Parissitologia 36

1994 1 ndash 6Guthrie 2002 R H Guthrie The Effects of Logging on Frequency and Distribution of Landslides in Three Water-

sheds on Vancouver Island British Columbia Geomorphology 43 3 ndash 4 2002 273 ndash 292Hagel ndash Tomaschitz 1998 S Hagel ndash K Tomaschitz Repertorium der westkilikischen Inschriften nach den Scheden der Klein-

asiatischen Kommission der oumlsterreichischen Akademie der Wissenschaften ETAM 22 = Denkschr-Wien 265 (Vienna 1998)

Hall 1999 T D Hall World-Systems and Evolution An Appraisal in P N Kardulias (ed) World-Systems The-ory in Practice Leadership Production and Exchange (Boulder NY 1999) 1 ndash 24

Hall ndash Chase-Dunn 1993 T D Hall ndash C Chase-Dunn The World-Systems Perspective and Archaeology Forward into the Past Journal of Archaeological Research 1 2 1993 121 ndash 143

308 n rauh et al

Hall ndash Chase-Dunn 1996 T D Hall ndash C Chase-Dunn Comparing World-Systems Concepts and Hypotheses in P N Peregrine ndash G M Feinman (eds) Pre-Columbian World Sytems Monographs in World Prehistory 26 (Madison 1996) 11 ndash 26

Halperin 1988 H Rhoda Halperin Economies Across Cultures Towards a Comparative Science of the Economy (New York 1988)

Halperin 1994 H Rhoda Halperin Cultural Economies Past and Present (Austin TX 1994)Hawkins 1970 J D Hawkins The Neo-Hittite States in Syria and Anatolia in CAHsup2 III 1 (Cambridge 1970)

372 ndash 441Head 1911 B V Head Historia Numorum A Manual of Greek Numismatics sup2(Oxford 1911)Heberdey ndash Wilhelm 1896 R Heberdey ndash A Wilhelm Reisen in Kilikien ausgefuumlhrt 1891 und 1892 DenkschrWien 44 (Vienna

1896)Hild 1984 F Hild Die westkilikische Kuumlste von Korakesion bis Anemurion in byzantinischer Zeit in W Houmlrand-

ner et al (eds) Byzantios Festschrift Herbert Hunger (Vienna 1984) 133 ndash 145Hild ndash Hellenkemper 1990 F Hild ndash H Hellenkemper Kilikien und Isaurien TIB 5 = DenkschrWien 215 (Vienna 1990)Hill 1899 G F Hill Olba Cennatis Lalassis NumChron series 3 19 1899 181 ndash 207Hirschfeld 1891 O Hirschfeld Die Sicherheitspolizei im roumlmischen Kaiserreich in SBBerlin 2 (Berlin 1891)

845 ndash 877Holmberg 1992 J Holmberg Making Development Sustainable Redefining Institutions Policy and Economics (Wash-

ington DC 1992)Honigmann 1939 E Honigmann Le Synekdemos drsquoHierokles et lrsquoOpuscule Geographique de Georges de Chypre (Brus-

sels 1939)Hopwood 1983 K Hopwood Policing the Hinterland Rough Cilicia and Isauria in S Mitchell (ed) Armies and

Frontiers in Roman and Byzantine Anatolia BARIntSer 156 = British Institute of Archaeology at An-kara Monograph 5 (Oxford 1983) 173 ndash 188

Hopwood 1986 K Hopwood Towers Territory and Terror How the East was Held in P Freeman ndash D Kennedy (eds) The Defense of the Roman and Byzantine East Proceedings of a Colloquium held at the University of Sheffield in April 1986 BARIntSer 297 = British Institute of Archaeology at Ankara Monographs 8 (Oxford 1986) 343 ndash 356

Hopwood 1989 K Hopwood Consent and control How the Peace Was Kept in Rough Cilicia in D H French ndash C S Lightfoot (eds) The Eastern Frontier of the Roman Empire BARIntSer 553 (Oxford 1989) 191 ndash 201

Hopwood 1990 K Hopwood Bandits Elites and Rural Order in A Wallace-Hadrill (ed) Patronage in Ancient Soci-ety (London 1990) 171 ndash 188

Hopwood 1991 K Hopwood The Links Between the Coastal Cities of Western Rough Cilicia and the Interior During the Roman Period De Anatolia Antiqua 1 1991 305 ndash 309

Horn 1974 H G Horn Drei roumlmische Bronzen in Privatbesitz BJb 174 1974 179 ndash 192Houwink ten Cate 1961 P H J Houwink ten Cate The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera during the Hel-

lenistic Period (Leiden 1961)Hughes 1983 J D Hughes How the Ancients Viewed Deforestation JFieldA 10 1983 437 ndash 445Isaac 1988 B Isaac The Meaning of the Terms Limes and Limitanei JRS 78 1988 125 ndash 147Isaac 2000 B Isaac The Limits of Empire the Roman Army in the East (Oxford 2000)Jasink 1989 A M Jasink I Greci in Cilicia nel Periodo Neo-Assiro Mesopotamia 24 1989 117 ndash 128Jones 1971 A H M Jones Cities of the Eastern Roman Provinces sup2(Oxford 1971)Karamut 2003 İ Karamut Selinus Antik Kenti ve Trainusrsquoun Kenotaphrsquoı Arkeoloji ve Sanat 112 2003 3 ndash 12Karamut ndash Russell 1999 İ Karamut ndash J Russell Nephelis A Recently Discovered Town of Coastal Rough Cilicia JRA 12

1999 355 ndash 371Kardulias 1999a P N Kardulias Preface in P N Kardulias (ed) World-Systems Theory in Practice Leadership Pro-

duction and Exchange (Lanham 1999) xviindashxxiKardulias 1999b P N Kardulias Multiple Levels in the Aegean Bronze Age World-System in P N Kardulias (ed)

World-Systems Theory in Practice Leadership Production and Exchange (Lanham 1999) 179 ndash 201Kohl 1989 P L Kohl The Use and Abuse of World Systems Theory The Case of the rsaquoPristinelsaquo West Asian State

in C C Lamberg-Karlovsky (ed) Archaeological Thought in America (Cambridge 1989) 218 ndash 240Kubitschek 19021903 W Kubitschek Ninica Claudiopolis NumZ 34 19021903 1 ndash 27Laflı 2001 E Laflı Alacadağ Eine neue Fundstelle von spaumlteisenzeitlicher Keramik im westlichen Rauhen Kili-

kien in E Jean ndash A M Dinccedilol ndash S Durugoumlnuumll (eds) La Cilicie Espaces et Pouvoirs locaux (2e mil-leacutenaire av J-C ndash 4e siegravecle ap JC) Actes de la Table Ronde Internationale drsquoIstanbul 2 ndash 5 Novembre 1999 Varia Anatolica 13 (Paris 2001) 195 ndash 214

Launey 1949 M Launey Recherches sur les Armeacutees Helleacutenistiques BEFAR 169 (Paris 1949)Lemaire 1991 A Lemaire Lrsquoeacutecriture Pheacutenicienne en Cilicie et la diffusion des eacutecritures alphabeacutetiques in C Baurain

et al (eds) Phoinekeia Grammata Lire et eacutecrire en Meacutediterraneacutee Actes du colloque de Liegravege 15 ndash 18 novembre 1989 Collection drsquoeacutetudes classiques 6 Studia Phoenicia (Liegravege1991) 133 ndash 146

309liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Lemaire 2001 A Lemaire Villes forteresses et pouvoir politique en Cilicie au VIIIe ndash VIIe siegravecle av J-C in Ville et pouvoirs Origines et deacuteveloppements Actes du colloque international de Paris raquoLa ville au coeur du pouvoirlaquo 7 et 8 deacutecembre 2000 (Paris 2001) 115 ndash 124

Lenski 1999a N Lenski Assimilation and Revolt in the Territory of Isauria Journal of the Economic and Social His-tory of the Orient 42 1999 413 ndash 465

Lenski 1999b N Lenski Basil and the Isaurian Uprising of 375 Phoenix 45 1999 308 ndash 329Lenski 2001 N Lenski Relations between Coast and Hinterland in Rough Cilicia in E Jean ndash A M Dinccedilol ndash

S Durugoumlnuumll (eds) La Cilicie Espaces et Pouvoirs locaux (2e milleacutenaire av J-C ndash 4e siegravecle ap JC) Actes de la Table Ronde Internationale drsquoIstanbul 2 ndash 5 Novembre 1999 Varia Anatolica 13 (Paris 2001) 417 ndash 423

Lewin 1991 A Lewin Banditismo e civilitas nella cilicia tracheia antica e tardoantica QuadStorici 76 1991 167 ndash 184

Lund 2000 J Lund The rsaquoPinched-handlelsaquo Transport Amphorae as Evidence of the Wine Trade of Roman Cyprus in E C Ionides ndash S Hadjistyllis (eds) Third International Congress of Cypriote Studies Lefkosia 16 ndash 20 April 1996 (Nicosia 2000) 565 ndash 578

Lund 2002 J Lund The Ontogenesis of Cypriot Sigillata in R Rathje ndash M Nielsen ndash B Bundgaard Rasmussen (eds) Pots for the Living ndash Pots for the Dead ActaHyp 9 (Copenhagen 2002) 185 ndash 223

Maricq 1958 A Maricq Res Gestae Divi Saporis Syria 35 1958 295 ndash 360McDonald 1943 W A McDonald The Political Meeting Places of the Greeks (Baltimore 1943)McNeill 1992 J R McNeill The Mountains of the Mediterranean World An Environmental History (Cambridge

1992)Magie 1950 D Magie Roman Rule in Asia Minor to the End of the Third Century after Christ I II (Princeton

1950)Marten 2005 M G Marten Spatial and Temporal Analyses of the Harbor at Antiochia ad Cragum (MA thesis

Florida State University 2005)Meiggs 1982 R Meiggs Trees and Timber in the Ancient Mediterranean World (Oxford 1982)Meillassoux 1960 C Meillassoux Essai drsquointerpretation du pheacutenomegravene eacuteconomique dans les socieacuteteacutes traditionelles

drsquoauto-subsistance Cahiers drsquoeacutetudes africaines 4 1960 38 ndash 67Mellink 1974 M J Mellink Archaeology in Asia Minor AJA 78 1974 105 ndash 130Meyza 2002 H Meyza Cypriot Sigillata and its Hypothetical Precedecessors in F Blondeacute ndash P Ballet ndash J-F Salles

(eds) Ceacuteramiques helleacutenistiques et romaines Productions et diffusion en Meacutediterraneacutee orientale (Chy-pre Eacutegypt et cocircte syro-palestinienne) (Paris 2002) 23 ndash 31

Minor 1979 C E Minor The Robber Tribes of Isauria AncW 2 1979 117 ndash 127Mitchell 1976 S Mitchell Legio VI and the Garrison of Augustan Galatia ClQ 26 1976 298 ndash 308Mitchell 1979 S Mitchell Iconium and Ninica Two Double Communities in Roman Asia Minor Historia 28 1979

409 ndash 438Mitchell 1993 S Mitchell Anatolia Land Men and Gods in Asia Minor I II (Oxford 1993)Mitford 1961 T B Mitford Further Contributions to the Epigraphy of Cyprus AJA 65 1961 93 ndash 151Mitford 1990 T B Mitford The cults of Roman Rough Cilicia in ANRW II 18 3 (Berlin 1990) 2130 ndash 2160Montgomery et al 2000 D R Montgomery ndash K M Schmidt ndash H M Greenberg ndash W E Dietrich Forest clearing and regional

landsliding Geology (Boulder) 28 4 2000 311 ndash 314Morgan 1936 C H Morgan Excavations at Corinth 1935 ndash 1936 AJA 40 1936 466 ndash 484Morris 1999 I Morris Negotiated Peripherality in Iron Age Greece Accepting and Resisting the East in P N Kar-

dulias (ed) World-Systems Theory in Practice Leadership Production and Exchange (Lanham 1999) 63 ndash 84

Mosca ndash Russell 1987 P G Mosca ndash J Russell A Phoenician Inscription From Cebel Ires Dağı EpigrAnat 9 1987 1 ndash 28Muumlller 1855 ndash 1861 C Muumlller Geographi Graeci Minores (Paris 1855 ndash 1861)Murtaze 1998 N Murtaza The Pillage of Sustainability in Eritrea 1600sndash1990s (Westport 1998)Ormerod 1987 H A Ormerod Piracy in the Ancient World sup2(New York 1987)Paribeni ndash Romanelli 1914 R Paribeni ndash P Romanelli Studii e Richerche Archeologiche nellrsquoAnatolia Meridionale MonAnt 23

1914 5 ndash 274Parthey 1967 G Parthey Hieroclis Synecdemus et Notitiae Graecae Episcopatuum (Amsterdam 1967)Peregrine 1996 P N Peregrine Introduction World-Systems Theory and Archaeology in P N Peregrine ndash G M Fein-

man (eds) Pre-Columbian World Systems Monographs in Archaeology 26 (Madison 1996)Pertugi 1952 A Pertugi (ed) Constantine VII Porphryogenitus De Thematibus Studi e testi 160 (Citta del Vaticano

1952)Pleket 1998 H W Pleket Models and Inscriptions Exports of Textiles in the Roman Empire EpigrAnat 30 1998

117 ndash 132Price 1984 S R F Price Rituals and Power The Roman Imperial Cult in Asia Minor (Cambridge 1984)Quass 1993 F Quass Die Honoratiorenschicht in den Staumldten des griechischen Ostens Untersuchungen zur politi-

schen und sozialen Entwicklung in hellenistischer und roumlmischer Zeit (Stuttgart 1993)

310 n rauh et al

Raatgever 1985 R Raatgever Analytic tools intellectual weapons The discussion among French Marxist anthropolo-gists about the identification of modes of production in Africa in W van Binsbergen ndash P Geschiere (eds) Old modes of production and capitalist encorachment Anthropological explorations in Africa (London 1985) 290 ndash 330

Ramsay 1890 W M Ramsay The Historical Geography of Asia Minor (London 1890)Ramsay 1894 W M Ramsay Colonia Niniva ou Ninica RNum 3rd series 12 1894 164 ndash 173Rauh 1993 N K Rauh The Sacred Bonds of Commerce religion Economy and Trade Society at Hellenistic Ro-

man Delos 166 ndash 87 B C (Amsterdam 1993)Rauh 1997 N K Rauh Who Were the Cilician Pirates in S Swiny ndash R L Hohlfelder ndash H Wylde Swiny (eds)

Res Maritimae Cyprus and the Eastern Mediterranean from Prehistory to Late Antiquity American Schools of Oriental Research Archaeological Reports 4 (Atlanta 1997) 263 ndash 283

Rauh 1999 N K Rauh Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 1997 Sezonun Raporu AST 16 2 1999 339 ndash 348

Rauh 2000 N K Rauh Rhodes Rome and the Eastern Mediterranean Wine Trade 166 ndash 88 BC in V Gabrielsen (ed) Hellenistic Rhodes Politics Culture and Society (Aarhus 2000) 162 ndash 186

Rauh 2001a N K Rauh Rough Cilicia Archaeological Survey Project lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciagt (originally mounted January 2001 last revised July 2005)

Rauh 2001b N K Rauh Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 1998 ve 1999 Raporları AST 18 2 2001 259 ndash 272

Rauh 2003 N K Rauh Merchants Sailors and Pirates in the Roman World (Stroud Gloucestershire 2003)Rauh 2004 N K Rauh Pirated Knock-Offs Cilician Imitations of Internationally Traded Amphoras in J Eiring

ndash J Lund (eds) Transport Amphorae and Trade in the Eastern Mediterranean Acts of the International Colloquium at the Danish Institute at Athens Sept 26 ndash 29 2002 Monographs of the Danish Institute at Athens 5 (Athens 2004) 329 ndash 336

Rauh 2006 N K Rauh Rough Cilicia Archaeological Survey Project Report of the 2004 Season AST 23 1 2006 225 ndash 240

Rauh ndash Slane 2000 N K Rauh ndash K W Slane Amphora Production in Western Rough Cilicia JRA 13 2000 319 ndash 330Rauh ndash Wandsnider 2002 N K Rauh ndash L Wandsnider Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 2000 Sezonun Raporu AST 19

2 2002 45 ndash 56Rauh ndash Wandsnider 2003 N K Rauh ndash L Wandsnider Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 2001 Sezonun Raporu AST

20 1 2003 213 ndash 224Rauh ndash Wandsnider 2005 N K Rauh ndash L Wandsnider Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 2002 ve 2003 Sezonların

Raporları AST 22 1 2005 125 ndash 138Rauh ndash Will 2002 N K Rauh ndash E L Will raquoMy Blood of the Covenantlaquo What Did the Apostles Drink at the Last Sup-

per Archaeology Odyssey 55 2002 46 ndash 51 62 ndash 63Rauh et al 2000 N K Rauh ndash R F Townsend ndash M Hoff ndash L Wandsnider Pirates in the Bay of Pamphylia an Archaeo-

logical Inquiry in G J Oliver ndash R Brock ndash T J Cornell ndash S Hodkinson (eds) The Sea in Antiquity BARIntSer 899 (Oxford 2000) 151 ndash 180

Rauh et al 2006 N K Rauh ndash M J Dillon ndash C Dore ndash R Rothaus ndash M Korsholm Viticulture Oleoculture and Econo-mic Development in Roman Rough Cilicia MuumlnstBeitr 25 2006 49 ndash 98

Redford 2000 S Redford Landscape and the State in Medieval Anatolia Seljuk Gardens and Pavilions of Alanya Turkey BARIntSer 893 (Oxford 2000)

Rey 1971 P P Rey Colonialisme neacuteo-colonialisme et transition au capitalisme example du rsaquoComiloglsaquo au Congo-Brazzaville (Paris 1971)

Rey 1975 P P Rey The Lineage Mode of Production Critique of Anthropology 3 1975 27 ndash 79Rosenbaum et al 1967 E Rosenbaum ndash G Huber ndash S Onurkan A Survey of Coastal Cities in Western Cilicia Preliminary

Report Tuumlrk Tarih Kurumu Yayınlarından 6 8 (Ankara 1967)Rougeacute 1966 J Rougeacute LrsquoHistoire Auguste et lrsquoIsaurie au IVe siegravecle REA 68 1966 282 ndash 315Ruge 1922 W Ruge Korakesion in RE XI (1922) 1371Russell 1975 J Russell Excavations at Anemurium (Eski Anamur) TAD 22 2 1975 122 ndash 139Russell 1976 J Russell Anemurium Eine roumlmische Kleinstadt in Kleinasien AW 74 1976 3 ndash 20Russell 1991a J Russell Cilicia Nutrix Vivorum Cilicians Abroad in Peace and War during Hellenistic and Roman

Times De Anatolia Antiqua 1 1991 283 ndash 297Russell 1991b J Russell A Roman Military Diploma from Eastern Pamphylia AJA 95 1991 469 ndash 488Salmeri 2004 G Salmeri Hellenism on the Periphery the Case of Cilicia and an Etymology of soloikismos in

S Colvin (ed) The Greco-Roman East Politics Culture Society (Cambridge 2004) 181 ndash 206Schwartz 1922 ndash 1930 E Schwartz Concilium universale Chalcedonense IndashV (Berlin 1922 ndash 1933) Shaw 1984 B D Shaw Bandits in the Roman Empire Past and Presence 105 1984 3 ndash 52Shaw 1990 B D Shaw Bandit Highlands and Lowland Peace The Mountains of Isauria-Cilicia Journal of Eco-

nomic and Social History of the Orient 33 1990 199 ndash 233Sibella 2002 P Sibella The George McGhee Amphora Collection at the Alanya Museum Turkey InstNautAQ 29

311liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Suppl 1 (College Station Texas Institute of Nautical Archaeology 2002)Smallwood 1967 E M Smallwood Documents Illustrating the Principates of Gaius Claudius and Nero Collected by

E Mary Smallwood (London 1967)Stein 1998 G J Stein Heterogeneity Power and Political Economy Some Current Research Issues in the Archae-

ology of Old World Complex Societies Journal of Archaeological Research 6 1 1998 1 ndash 44Stein 1999a G J Stein Rethinking World-Systems Power Distance and Diasporas in the Dynamics of Interre-

gional Interaction in P N Kardulias (ed) World-Systems Theory in Practice Leadership Production and Exchange (Lanham 1999) 153 ndash 177

Stein 1999b G J Stein Rethinking World-Systems Diasporas Colonies and Interaction in Uruk Mesopotamia (Tuscon 1999)

Stucchi 1976 S Stucchi Architettura pirenaica (Rome 1976)Sullivan 1978a R D Sullivan The Dynasty of Commagene in ANRW II 8 (Berlin 1978) 732 ndash 798Sullivan 1978b R D Sullivan Papyri Reflecting the Eastern Dynastic Network in ANRW II 8 (Berlin 1978)

908 ndash 939Sullivan 1979 R D Sullivan King Marcus Antonius Polemo NumChron 19 1979 6 ndash 20Sullivan 1980a R D Sullivan Dynasts in Pontus in ANRW II 2 (Berlin 1980) 913 ndash 930Sullivan 1980b R D Sullivan The Dynasty of Cappadocia in ANRW II 2 (Berlin 1980) 1125 ndash 1168Syme 1939 R Syme Observations on the Province of Cilicia in W M Calder ndash J Keil (eds) Anatolian Studies

Presented to William H Buckler (Manchester 1939) 299 ndash 332Syme 1986 R Syme Isauria in Pliny AnSt 36 1986 159 ndash 164Syme 1995 A Birley (ed) R Syme Anatolica Studies in Strabo (Oxford 1995)Tchernia 1986 A Tchernia Le Vin de lrsquoItalie Romaine Essai drsquoHistoire Economique drsquoapregraves les Amphores BEFAR

261 (Rome 1986)Terray 1969 E Terray Le Marxisme devant les socieacuteteacuteslsquoprimitives (Paris 1969)Terray 1975 E Terray Classes and class consciousness in the Abron kingdom of Gyaman in M Bloch (ed) Marx-

ist Analyses and Social Anthropology (London 1975) 85 ndash 137Thirgood 1981 J V Thirgood Man and the Mediterranean Forest (London 1981)Tomaschitz 1998 K Tomaschitz Unpublizierte Inschriften Westkilikiens aus dem Nachlaszlig Terence B Mitfords ETAM

21 = DenkschrWien 264 (Vienna 1998)Tomaschitz 2003 K Tomaschitz Die epigraphische Evidenz westkilikischer Staumldte in G Huber (ed) Zu antiken Staumld-

ten Weskilikiens AnzWien 138 2003 124 ndash 147Tomaschitz 2004a K Tomaschitz Iuliosebaste in Kilikien Tyche 18 2004 207 ndash 222Tomaschitz 2004b K Tomaschitz Zur historischen Einordnung eines Orakelspruchs des Apollon von Klaros in H Heft-

ner ndash K Tomaschitz (eds) Ad Fontes Festschrift Gerhard Dobesch (Vienna 2004) 419 ndash 430Townsend ndash Hoff 2004 R F Townsend ndash M C Hoff Monumental Tomb Architecture in Western Rough Cilicia OumlJh 73 2004

251 ndash 280Townsend ndash Hoff 2009 R F Townsend ndash M C Hoff Lamos in Rough Cilicia An Architectural Survey Olba 17 2009 1 ndash 22Trombley 1985 F R Trombley Paganism in the Greek World at the End of Antiquity the Case of Rural Anatolia and

Greece HarvTheolRev 78 1985 327 ndash 352Tuumlrkmen ndash Demir 2006 S Tuumlrkmen ndash G Demir Documentation Work at the Şekerhane Koumlşku at Ancient Selinus in 2005

ANMED Anadolu Akdenizi Arkeoloji Haberleri 4 2006 153 ndash 156Tuumlrkmen et al 2006 S Tuumlrkmen ndash A Gaffaroğlu ndash G Demir Rescue Excavations and Releveacute Work at the Odeon of Ancient

Selinus ANMED Anadolu Akdenizi Arkeoloji Haberleri 4 2006 157 ndash 159Uumlccedilkan Doonan 2001 N Uumlccedilkan Doonan Ottoman Archival Research 2001 Reports in Rauh 2001a (June 28 2007)Wallerstein 1974 I Wallerstein The Modern World-System I Capitalist Agriculture and the Origins of European World-

Economy in the Sixteenth Century (New York 1974)Wallerstein 1980 I Wallerstein The Modern World-System II Mercantilism and the Consolidation of the European

World-Economy 1600 ndash 1750 (New York 1980)Wallerstein 1989 I Wallerstein The Modern World-System III The Second Era of Great Expansion of the Capitalist

World-Economy 1730 ndash 1840s (New York 1989)Weber 1976 E Weber (ed) Tabula Peutingeriana Codex Vindobonensis 324 (Graz 1976)Wilkinson 1986 T J Wilkinson Environmental Change and Local Settlement History Anatolica 13 1986 38 ndash 46Will 2001 E Lyding Will Analysis of RCSP Amphora Finds Summer Season 2000 in Rauh 2001a (June 28

2007)Willcox 1974 G H Willcox A History of Deforestation as Indicated by Charcoal Analysis of Four Sites in Eastern

Anatolia AnSt 24 1974 117 ndash 133Wiseman 1956 D J Wiseman Chronicles of Chaldaean Kings (626 ndash 556 BC) in the British Museum (London 1956)Yeguumll 1992 F Yeguumll Baths and Bathing in Classical Antiquity (Cambridge 1992)Zohary 1973 M Zohary Geobotanical Foundations of the Middle East I II (Stuttgart 1973)Zoroğlu 1992 L Zoroğlu Kelenderis 1991 Yılı Kazısı KST 14 1992 165 ndash 180Zoroğlu 1994 L Zoroğlu Kelenderis 1 (Ankara 1994)

312 n rauh et al

Prof Dr Nicolas RauhFLLSC 640 Oval Dr Purdue University W Lafayette IN 47907-2039 USAe-mail nrauhyahoocom

Prof Dr Rhys F TownsendArt History Program Traina Center for the Arts Clark University Worcester MA 01610 USAe-mail rtownsendclarkuedu

Prof Dr Michael C HoffDepartment of Art and Art History University of Nebraska Lincoln NE 68588-0114 USAe-mail mhoff1unledu

Prof Dr Matthew J DillonDepartement of Classics and Archaeology Loyola Marymount University Los Angeles CA 900045-2659 USAe-mail mdillonlmuedu

Assoc Prof Dr Martin DoyleDepartment of Geography University of North Carolina Chapel Hill NC 27599-3220 USAe-mail mwdoyleemailuncedu

Assoc Prof Dr Cheryl WardDepartment of History Coastal Carolina University Conway SC 29528-6054 USAe-mail cwardcoastaledu

Pres Dr Richard M RothausTrefoil Cultural an Environmental Heritage Sauk Rapids MN 56379 USAe-mail rothaustrefoilculturalcom

Yrd Doccedil Huumllya CanerDeniz Bilimleri ve İşletmeciliği Enstituumlsuuml İstanbul Uumlniversitesi TR-34470 Vefa-İstanbule-mail hcaneristanbuledutr

Doccedil Dr Uumlnal AkkemikOrman Fakuumlltesi Orman Botaniği Anabilim Dalı İstanbul Uumlniversitesi TR-34473 Bahccedilekoumly-İstanbule-mail uakkemikistanbuledutr

Assoc Prof Dr LuAnn WandsniderDepartment of Anthropology Unviversity of Nebraska Lincoln NE 68583-0218 USAe-mail lwandsniderunledu

Prof Dr Sancar OzanerEğitim Fakuumlltesi İlkoumlğretim Boumlluumlmuuml Abant Izzet Baysal Uumlniversitesi TR-14280 Goumllkoumly-Bolue-mail ozaner_sibuedutr

Adj Ass Prof Dr Christopher D DoreSchool of Anthropology University of Arizona The Louis Berger Group Inc Lakewood CO 80228 USAe-mail chrisdoreus

References of figures All figures copy by the authors

P a t r i c k S auml n g e r

Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos1

Bei den nachstehenden Inschriften handelt es sich um Streufunde die vom Ephesos Museum in Selccediluk zur Aufbewahrung in das Domitiansdepot auf dem Grabungsgelaumlnde von Ephesos verbracht wurden Fundzettel oder andere Aufzeichnungen sind nicht vorhanden ebenso wenig wurden Inventarnummern auf den Stuumlcken verzeichnet Wie Nr 2 zeigt koumlnnte die Herkunft der Inschriften bis nach Smyrna reichen Als Datierungs-kriterium ist ausschlieszliglich das Schriftbild heranzuziehen welches entweder in die roumlmische Kaiserzeit oder in die byzantinische Zeit verweist

Das Material umfasst drei Grabinschriften (Nr 1 ndash 3) eine davon in lateinischer die anderen in grie-chischer Sprache und eine Inschrift auf dem Bruchstuumlck eines Sarkophags (Nr 4) Unter den Neufunden be-finden sich auch acht besonders fragmentarische Inschriften die hier aber wegen ihres nicht mehr zu rekon-struierenden Inhaltes ausgespart bleiben sowie auch eine fragmentarische Zweitschrift von IvE 44 der eine eigene Studie gewidmet wird2 Zusammen mit den unveroumlffentlichten Stuumlcken werden auch sechs bereits bekannte Grabinschriften aufbewahrt die von Cengiz İccedilten und Helmut Engelmann im Jahr 1992 unter den Nummern 25 29 30 und 33 sowie im Jahr 1998 unter den Nummern 10 und 11 publiziert worden waren3 Genaue Angaben zum Ort ihrer Auffindung ndash sofern dieser uumlberhaupt bekannt war ndash haben die Editoren nicht gegeben Zumindest fuumlr Nr 25 und 33 sowie 10 und 11 duumlrfte die Herkunft aus Selccediluk feststehen

1) Grabinschrift des Tiberius Plautius Agathangelus (Kaiserzeit)

Tabula ansata aus weiszligem Marmor Schriftflaumlche im unteren Bereich der Inschrift stark abgerieben H 357 cm B 568 cm D 6 cm Buchstabenhoumlhe 27 ndash 45 cm Abb 1

1 Dis Manibus 2 Ti(berii) Plauti(i) Agathangeli 3 vixit annis LXX 4 fecit Philet us () carissi[ ] () 5 os () [ndash]

[ndash ndash ndash]

1 Fuumlr die Publikationsgenehmigung danken Hans Taeuber und der Verfasser der Generaldirektion fuumlr Kulturguumlter und Museen Anka-ra sowie dem Direktor des Efes Muumlzesi Herrn Ccedilengiz Topal ndash Zusaumltzlich zu den vom Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institut empfohlenen Abkuumlrzungen lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt werden in diesem Beitrag verwendet

IvE Inschriften griechischer Staumldte aus Kleinasien 11 1 (Bonn 1979) ndash17 4 (Bonn 1984) = Ephesos IvE IandashVIII 2 IvSmyrna Inschriften griechischer Staumldte aus Kleinasien 23 (Bonn 1987) ndash24 2 (Bonn 1990) LGPN P M Fraser ndash M Matthews A Lexicon of Greek Personal Names IndashIV (Oxford 1987 ndash 2005) LSJ H G Liddell ndash R Scott ndash H S Jones A Greek-English Lexicon 9(Oxford 1940) Preisigke WB F Preisigke ndash E Kieszligling Woumlrterbuch der griechischen Papyrusurkunden mit Einschluss der griechischen In-

schriften Aufschriften Ostraka Mumienbilder usw aus Aumlgypten IndashIII (Berlin 1925 ndash 1931) 2 P Saumlnger Kommunikation zwischen Praumltorianerpraumlfekt und Statthalter Eine Zweitschrift von IvE Ia 44 Chiron 40 2010 (in

Druck) 3 C İccedilten ndash H Engelmann Inschriften aus Ephesos ZPE 91 1992 293 Nr 25 (= SEG 42 1056) 294 Nr 29 (= SEG 42 1060) und

Nr 30 (= SEG 42 1061) 295 Nr 33 (= SEG 42 1063) C İccedilten ndash H Engelmann Inschriften aus Ephesos und Kolophon ZPE 120 1998 89 ndash 90 Nr 10 (= SEG 48 1365) und Nr 90 Nr 11 (= SEG 48 1366)

314 Patrick SaumlnGer

raquoDen Totengoumlttern (das Grabmal) des Tiberius Plautius Agathangelus er hat siebzig Jahre gelebt (das Grabmal) hat Philetus () dem liebsten [- - -] gemachtlaquo

Der Verstorbene Tiberius Plautius Agathangelus ist bisher unbekannt Der Stifter der Grabinschrift traumlgt wahrscheinlich den Namen Philetus (zur Lesung vgl Kommentar zu Z 4) Da er keinen Gentilnamen fuumlhrt duumlrfte er im Gegensatz zum Verstorbenen kein roumlmischer Buumlrger gewesen sein Der fehlende Vatername laumlsst an einen Sklaven denken In welchem Verhaumlltnis Agathangelus und Philetus zueinander stehen ist un-klar (vgl hierzu auch Kommentar zu Z 4 ndash 5)

Z 2 Ti(berii) Plauti(i) Agathangeli Plautius ist ein Gentilname der im Ver-gleich mit anderen roumlmischen Gentilna-men in allen verfuumlgbaren Quellen mit mittlerer Haumlufigkeit belegt ist4 Der als Kognomen verwendete griechische Per-sonenname Ἀγαθάγγελος der hier im Lateinischen mit Agathangelus wieder-gegeben wird ist in Ephesos dreimal bezeugt5 und auch sonst im griechischen Sprachraum gebraumluchlich6

Z 4 Philet us () Die Lesung des t ist aufgrund der abgeriebenen Schriftflaumlche unsicher Moumlglich waumlre auch Philei us zu transkribieren Der Name Φίλειος ist in Kleinasien aber deutlich weniger ge-braumluchlich als Φίλητος7 in Ephesos ist er bislang gar nicht anzutreffen Deswe-

gen wurde in der Transkription Philetus der Vorzug gegeben Eine Person die nur unter dem Namen Phi-letus (ohne Patronymikon) auftritt belegen auch IvE 2440 6 und 2531 5 Eine Gleichsetzung mit unserem Grabstifter waumlre in beiden Faumlllen rein hypothetischer Natur

Z 4 ndash 5 carissi[ ] () | os () [ndash] Die Schriftspuren in Z 5 lassen keine eindeutige Aufloumlsung der Stel-le zu Der erste Buchstabe weist die Form eines a auf die daneben platzierte Schraumlghaste koumlnnte aber auch auf ein m verweisen Im Anschluss daran zeigen sich die Konturen eines o und eines s Somit ergeben sich zwei Ergaumlnzungsmoumlglichkeiten Entweder carissi[mo] | a v o s[uo ndash] oder carissi|m o s [ndash] Die erste Variante wuumlrde das Verwandtschaftsverhaumlltnis des Grabstifters zum Verstorbenen erhellen Es waumlre das eines Enkels und eines Groszligvaters Sollte Philetus wie weiter oben angedacht ein Sklave gewesen sein dann koumlnnte Agathangelus bei dieser familiaumlren Verbindung ein libertus gewesen sein Problematisch waumlre allerdings -mo am Ende von Z 4 zu ergaumlnzen da von beiden Buchstaben keinerlei Spuren zu erkennen sind Zudem fehlt der Platz fuumlr eine solche Aufloumlsung ndash auszliger man wollte annehmen dass -mo in den Rahmen der Ta-bula ansata geschrieben war Die Ergaumlnzung carissi|m o s [ndash] waumlre den Platzverhaumlltnissen am Ende von Z 4 immerhin angemessen Bei dieser Variante wuumlrde sich aber ein ungewoumlhnlich weiter Abstand zwischen m und o ergeben

4 Vgl O Salomies Three Notes on Roman Nomina Arctos 32 1998 215 wo Plautius Gruppe D zugehoumlrt in der Gentilnamen verzeichnet sind die in 40 ndash 55 verschiedenen Corpora Publikationen etc anzutreffen sind

5 Vgl IvE 1006 3 1061 13 und B İplikccedilioğlu ndash D Knibbe Neue Inschriften aus Ephesos IX OumlJh 55 1984 122 Inv 4240 (= SEG 34 1136 2)

6 Vgl LGPN I 1 II 2 IIIA 2 B 2 und IV 1 s v Ἀγαθάγγελος 7 Vgl die unter lthttpwwwlgpnoxacukdatabaselgpnphpgt abrufbare Suchoption (Search II) des LGPN Online welche die

Personennamen nach deren Haumlufigkeit in den einzelnen Volumen tabellarisch aufschluumlsselt Beruumlcksichtigt wird hier auch das Namensmaterial Bandes VA der den Kuumlstenregionen Kleinasiens von Pontos bis Ionien gewidmet ist

1 Grabinschrift des Tiberius Plautius Agathangelus

315neue inSchriFten auS Dem DomitianSDePot in ePheSoS

2) Grabinschrift einer Familie mit Strafklausel (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh)

Rechter Teil einer dicken Marmorplatte oberer und unterer Rand erhalten rechter Rand fast vollstaumlndig abgeschlagen Schriftflaumlche stark abgerieben H 36 cm B 368+ cm D 115 cm Buchstabenhoumlhe 15 ndash 2 cm Abb 2

1 [ndash μ]νημεῖον 2 [ndash]ω καὶ τέκνοις καὶ 3 [ndash ἐξ]ουσίαν μήτε ὅλον 4 [ndash]σαι μηδενὶ τρόπῳ μη 5 [ndash] καὶ κηδευθή- 6 [ναι ndash]ΟΥΑΙΘΩ εἰ δὲ ὁ παρὰ 7 [ταῦτα ποιήσας ndash μὴ μ]ετεχέτω τοῦ μνημεί- 8 [ου ndash ἀποδό]τω τῇ Σμυρναίων φυλ[ῇ]

raquoGrabmal [- - -] und den Kindern und [- - -] Befugnis weder ganz [- - -] keiner Weise [- - -] und bestattet zu werden [- - -] wenn aber soll der der zuwider [handelt - - -] nicht teilhaben an dem Grabmal [- - - son-dern] der Phyle der Smyrnaumler zahlen [- - -]laquo

Es liegt eine fragmentarische und aufgrund der ab-geriebenen Schriftflaumlche schwer lesbare Grabinschrift vor Der Textverlust auf der linken Seite ist wegen der oftmals vielfaumlltigen Ergaumlnzungsmoumlglichkeiten schwer abzuschaumltzen und daher kaum genau festzulegen Auszligerdem scheint das Formular an manchen Stellen von den bisher bekannten Formen abzuweichen We-nigstens bleibt festzuhalten dass der erhaltene Teil weniger als die Haumllfte der Inschrift uumlberliefern duumlrfte (vgl Kommentar zu Z 1 ndash 3 und 3)

Die Provenienz des Stuumlckes koumlnnte Ephesos oder Smyrna sein Die Ausdrucksweise der Inschrift hat Parallelen in beiden Siedlungsgebieten wenngleich fuumlr die Formulierung in den Z 6 ndash 8 hauptsaumlchlich smyrnaumlische Grabinschriften als Vergleichsbeispiele heranzuziehen sind Auch die bislang unbekann-te Σμυρναίων φυλή (Z 8) liefert keinen sicheren Hinweis auf die Herkunft der Inschrift Wie die φυλὴ Ἐφεσέων in Ephesos koumlnnte sie in Smyrna die aumllteste Phyle gewesen sein8 Bei der Σμυρναίων φυλή koumlnnte es sich aber genauso gut um eine ephesische Phyle handeln deren Existenz hier das erste Mal bezeugt ist zumindest gibt es in Ephesos auch eine Chiliastye namens Σμυρναῖοι9

Aus τέκνοις in Z 2 erschlieszligt sich dass das Grab fuumlr eine Familie errichtet wurde Der Name des Stifters (oder der Stifterin) ist in der Luumlcke verloren Diese Person muss in Z 1 gestanden haben Vor τέκνοις koumlnnte der Gatte (oder die Gattin) des Stifters (oder der Stifterin) angefuumlhrt worden sein (vgl Kommentar zu Z 1 ndash 3) In Z 3 setzt die Strafklausel ein die widerrechtlichen Zugriff auf das Grab untersagt und gegen die Bestimmungen handelnde Personen mit einer Strafe belegt

Z 1 ndash 3 μ]νημεῖον im Akkusativ und τέκνοις im Dativ deuten auf ein einleitendes Formular das zwar nicht in Grabinschriften aus Ephesos dafuumlr aber in solchen aus Smyrna mit einiger Haumlufigkeit auftritt In Analogie zu diesen Parallelen koumlnnte der Text folgendermaszligen zu rekonstruieren sein [Grabstifter(in)

8 Zu den ephesischen Phylen und Chiliastyen s D Knibbe Der Staatsmarkt Die Inschriften des Prytaneions Die Kureteninschriften und sonstige religioumlse Texte FiE 9 1 1 (Wien 1981) 107 ndash 109 und bes Anm 256

9 Die Phylenzugehoumlrigkeit der Chiliastye Σμυρναῖοι ist unklar vgl Knibbe (Anm 8) 109

2 Grabinschrift einer Familie mit Strafklausel

316 Patrick SaumlnGer

κατεσκεύασεν ἠγόρασε τὸ μ]νημεῖον | [ἑαυτῷ ἑαυτῇ καὶ GattinGatte] καὶ τέκνοις καί10 Im Anschluss daran duumlrften in der Luumlcke von Z 3 noch weitere Angehoumlrige der familia genannt worden sein (etwa Enkel [ἔγγόνοι] Haussklaven [θρέμματα] oder liberti [ἀπελεύθεροι])11 Mit der linken Seite der Inschrift scheint somit mehr Text verloren zu sein als sich auf der rechten Seite erhalten hat (vgl auch Kommentar zu Z 3)

Z 2 ]ω Denkbar waumlre dass hier ein Name endet Vielleicht ist auch καὶ συμβί]ῳ zu ergaumlnzen vgl etwa IvSmyrna 197 7 und 206 212

Z 3 ndash 8 Diese Zeilen werden von der Strafklausel der Grabinschrift eingenommen An manchen Stellen erlauben die Parallelen eine Rekonstruktion des Formulars

Z 3 ἐξ]ουσίαν Ergaumlnze wahrscheinlich [ndash μηδενὸς ἔχοντος ἐξ]ουσίαν vgl IvE 2419 7 2522 5 ndash 6 IvSmyrna 199 5 ndash 6 213 5 ndash 6 268 4 ndash 5 Mit diesen Worten wird die Strafklausel fuumlr gewoumlhnlich eingeleitet Diese stereotype Konstruktion vermittelt einen sehr schoumlnen Eindruck uumlber das Ausmaszlig des Textverlustes der in jedem Fall mehr als die Haumllfte der Grabinschrift umfasst hat (vgl auch Kommentar zu Z 1 ndash 3)

Z 3 ndash 4 μήτε ὅλον | [ndash]σαι μηδενὶ τρόπῳ Hier wird wahrscheinlich untersagt das Grab im Ganzen (ὅλον) zu veraumluszligern Eine gleichlautende Formulierung konnte nicht gefunden werden Es begegnen etwa Konstruktionen wie μηδενὸς ἔχοντος ἐξουσίαν hellip μηδενὶ ἐξέστω πωλῆσαι ἢ ἀπαλλοτριῶσαι ἐξαλλοτριῶσαι κατὰ μηδένα τρόπον13 Dementsprechend steht zu vermuten dass ]σαι das Ende eines der angezeigten Verben ist

Z 4-5 μη|[ndash] Was der genaue Inhalt dieses Passus war bleibt verborgen Der vorangehenden Satzkonstruktion folgend sind die Ergaumlnzung μή|[τε und die Angabe eines weiteren Verbotes anzunehmen Da zuvor der Verkauf des gesamten Grabes untersagt wurde koumlnnte an dieser Stelle auch dessen partielle Veraumluszligerung Inhalt der Strafklausel gewesen sein Eine vergleichbare Formel lautet in IvSmyrna 252 μηδενὸς ἔχοντος ἐξουσίαν | ἀπαλλοτριῶσαι αὐτὸ ἢ μέρος | αὐτοῦ (Z 4 ndash 6) Zumindest eine sinngemaumlszlige Formulierung waumlre in unserem Fall gut denkbar deren Abschluss vor καί in Z 5 zu vermuten ist Auszliger einiger marginaler Uumlberreste von fuumlnf Buchstaben ist hier aber nichts mehr zu erkennen

Z 5 ndash 6 καὶ κηδευθή|[ναι ndash]ΟΥΑΙΘΩ Angesprochen ist wohl dass in dem Grab die Bestattung von anderen als den genannten Personen nicht gestattet ist Aumlhnliche Verbote finden sich in folgenden Grabinschriften aus Ephesos und Smyrna14

ndash IvE 2299C Hinterseite (mit Fortsetzung auf rechter Seite) ἐξὸν δὲ μηδενὶ | εἶναι ἄλλῳ [κηδευθῆ]ναι | ἐν αὐτῷ (Z 6 ndash 8)

ndash IvSmyrna 239 καὶ ἕτερον μεδέ|να κηδευθῆναι (Z 5 ndash 6)Eine mit unserem Text uumlbereinstimmende Wortstellung ist nicht festzustellen Darauf hingewiesen sei

dass statt κηδεύειν auch die Verben θάπειν oder θεῖναι verwendet wurden so z B in IvSmyrna 252 6 (ἢ ἕτερόν τινα θάψαι) und 253 7 (ἢ ἀλλό|τριον νεκρὸν θεῖναι)

Die Aufloumlsung der Buchstabenfolge ΟΥΑΙΘΩ muss offenbleiben Da diese Stelle der Inschrift besonders stark abgerieben ist kann die Richtigkeit der Lesung nicht garantiert werden Syntaktisch gehoumlrt der hier verborgene Ausdruck houmlchstwahrscheinlich zu καὶ κηδευθή|[ναι Mit dem nachfolgenden εἰ δὲ ὁ παρὰ beginnt naumlmlich ein neuer Satzteil

Z 6 ndash 8 εἰ δὲ ὁ παρὰ | [ταῦτα ποιήσας ndash μὴ μ]ετεχέτω τοῦ μνημεί|[ου ndash ἀποδό]τω τῇ Σμυρναίων φυλ[ῇ Damit wird auf die Konsequenzen aus dem widerrechtlichen Verkauf des Grabes und der Bestattung nicht vorgesehener Personen in diesem hingewiesen 1) unrechtmaumlszligige Inbesitznahme 2) Bezahlung einer Strafsumme

10 Vgl z B IvSmyrna 197 1 ndash 9 201 2 ndash 5 206 1 ndash 3 219 1 ndash 4 222 233 1 ndash 5 237 1 ndash 7 252 1 ndash 4 290 1 ndash 6 319 322 328 Auch die Wortstellung τὸ μνημεῖον κατεσκεύασεν waumlre denkbar vgl dazu etwa IvSmyrna 193 1 ndash 5 294 309 333 Das Verb κατεσκεύασεν kann im Uumlbrigen auch entfallen so in IvSmyrna 215 1 ndash 4

11 Moumlgliche Varianten waumlren τέκνοις καὶ ἐγγόνοις (TAM II 1098 3 ndash 4 [aus Lykien]) τέκνοις καὶ θρέμμασιν (IvSmyrna 193 4 ndash 5) τέκνοις καὶ ἐγγόνοις καὶ θρέμμασιν (IvSmyrna 252 2 ndash 4) τέκνοις καὶ ἐγγόνοις καὶ θρέμμασιν καὶ ἀπελευθέροις (IvSmyrna 206 2 ndash 3)

12 Der betraumlchtliche Textverlust spricht gegen die Ergaumlnzung ἑαυτ]ῷ καὶ τέκνοις vgl z B TAM II 965 2 972 3 13 Vgl z B IvSmyrna 213 5 ndash 9 242 7 ndash 10 sowie auch IvE 2419 8 ndash 9 (ergaumlnzt) 14 Vgl auch IvE 2419 wo die entsprechende Stelle zum Groszligteil ergaumlnzt ist καὶ ἕτερον μεδένα] κηδευθῆναι εἰς | [τὸ μνημεῖον

(Z 6 ndash 7)

317neue inSchriFten auS Dem DomitianSDePot in ePheSoS

Eine fast aumlhnliche Formulierung enthaumllt IvSmyrna 252 Εἰ δὲ μή | ὁ παρὰ ταῦτα ποιήσας ἀποτεί|σει τῷ Καίσαρος φίσκῳ φʹ (Z 6 ndash 8)15 Allerdings fehlt in diesem Fall das Element μὴ μ]ετεχέτω τοῦ μνημεί|[ου das in unserer Inschrift noch vor der Bekanntgabe der Strafsumme eingeschoben ist Vorhanden ist es dagegen in IvSmyrna 253 wo eine sprachlich aumlhnliche Formel uumlberliefert ist Εἰ δέ τις παρὰ ταῦτά | τι ποιήσει μὴ μετεχέτω τοῦ μνημείου | καὶ ἀποδέτω (sic) Μητρὶ θεῶν Σιπυληνῇ ͵βφʹ (Z 7 ndash 9) Im vorliegenden Fall duumlrfte es sich demnach um eine Mischform aus beiden Varianten gehandelt haben μή wurde nach δέ vielleicht vergessen Die Moumlglichkeit dass hier wie in IvSmyrna 253 μὴ μετεχέτω direkt an ποιήσας anschlieszligt ist eher unwahrscheinlich denn vor allem die ersten drei Zeilen deuten auf einen Textverlust hin der mit der in Frage stehenden Formel allein kaum zu fuumlllen waumlre (vgl Kommentar zu Z 1 ndash 3 und 3) Daher ist zwischen ποιήσας und μὴ μετεχέτω mit weiterem Text zu rechnen Schlieszliglich zeigt sich auch an Z 8 dass die Laumlnge der in IvSmyrna 253 belegten Formel mit den vorliegenden Platzverhaumlltnissen nicht in Einklang steht In der Luumlcke nur καὶ ἀποδό]τω zu ergaumlnzen waumlre dem Textverlust naumlmlich ebenso wenig angemessen

Σμυρναίων φυλ[ῇ In Analogie zur Ausdehnung der Z 1 ndash 7 duumlrfte in Z 8 nach φυλ[ῇ kein Text verlo-ren sein Die verschollene Angabe der Strafsumme ist daher in einer weiteren Zeile zu vermuten die aber vor der Bruchkante endete und damit keine Spuren hinterlassen hat Zu zahlen war die Strafsumme an die smyraumlische Phyle uumlber die vorlaumlufig kein weiterer Beleg unterrichtet und deren Lokalisierung offenbleiben muss (vgl dazu oben in der Einleitung)

3) Grabinschrift mit unklarem Inhalt (byzantinische Zeit)

Rechter Abschluss einer Marmorplatte oberer unterer und rechter Rand erhalten H 385 cm B 289 cm D 22 cm Buchstabenhoumlhe 15 ndash 3 cm Abb 3

1 [ndash] μετὰ τῆς θή- 2 [κης ndash]κιμένης Η 3 [ndash]θήκης γεγ- 4 [ndash] ἐκῖνο ΚΑΙΡ 5 [ndash]ου ὀθονιακοῦ 6 [ndash]οδώρου νῦν εἰς 7 [ndash] δικεώματων ΜΕΤΗ 8 [ndash] Μάξιμον ξυλώνην 9 [ndash γ]υνε κα αὐτοῦ Φλαβια- 10 [ndash κληρο]νόμων αὐτ- 11 [ῶν ndash τῶ]ν ζώντω(ν)

2 l ]κειμένης 4 l ἐκεῖνο 7 l δικαιώματων 9 l γυναῖκα l Φλαουια-

Das Fragment enthaumllt eine Grabinschrift deren Verstaumlndnis Schwierigkeiten bereitet Der Text laumlsst sich aus den vorhandenen Parallelen nicht erschlieszligen Daher bleibt auch die urspruumlngliche Zeilenlaumlnge im Dunkeln

In Z 1 ndash 2 duumlrfte das Grab beschrieben werden Denkbar waumlre etwa [Τοῦτο τὸ μνημεῖον ἡρῷον ndash] μετὰ τῆς θή|[κης o Auml der Gebrauch der Praumlposition μετά an dieser Stelle ist sonst in keiner weiteren Grabinschrift festzustellen Ob sich die Verbform ]κιμένης die etwa als ] κιμένης oder ἐπι]κιμένης (l (ἐπι)κειμένης) aufzuloumlsen sein wird auf θή|[κης oder einen nachfolgenden Begriff bezieht ist kaum mit Sicherheit festzulegen In den Grabinschriften begegnen beide Varianten In der Inschrift OumlJh 55 1984 117 Inv 4195 = SEG 34 1143 1 ndash 3 lautet das einleitende Formular Τοῦτο τὸ ἡρῷο[ν καὶ ἡ σορὸς ἡ] | κειμένη κατὰ τοῦ ἡ[ρῴου] | ἐστίν in IvE 2523 1 ndash 3 Τοῦτο τὸ ἡρῶον καὶ ἡ | κατὰ αὐτοῦ ἐπικειμένη | σορὸς καὶ ὀστοθήκη

15 Vgl auch IvSmyrna 227 Εἰ δὲ μή ltὁgt παρὰ ταῦτα | [ποιήσας ὑπόδικος ἔ]στω ἀποδοῦναι Μη|[τρὶ θεῶν Σιπυληνῇ] μύρια ͵βφʹ (Z 4 ndash 6)

318 Patrick SaumlnGer

ἐστίν16 Bei zweiter Wortstellung koumlnnte das Bezugswort in unserem Fall mit Η dem letzten Buchstaben in Z 2 begonnen haben Vielleicht ist danach noch ein weiteres Objekt Teil der Konstruktion dessen Ende wir mit ]θή-κης vor uns haben Bei diesen Uumlberlegungen stellt sich jedoch die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Formulierung denn θή|[κης in Z 1 wuumlrde auszligerhalb der Partizipialkonstruktion bleiben Somit wuumlrde eine Ergaumlnzung wie z B καὶ τῆς ἐπι]κιμένης ἡ|[μισόρου καὶ ὀστο]θήκης kaum sinnvoll erscheinen zumal sie aufgrund der unsicheren Platzverhaumlltnisse rein hypothetischen Charakter haumltte Dasselbe Problem stellt sich wenn man ]κιμένης auf θή|[κης bezieht und ]θή-κης in Z 3 als Uumlberrest einer aumlhnlichen Bezeichnung betrachtet Die Beziehung zwischen beiden Begriffen muumlsste voumlllig offenbleiben In Analogie zu den zitierten Formularen erschiene schlieszliglich auch die Position von γεγ[ das den Beginn einer Verform darstellt unpassend ndash stattdessen wuumlrde man eher ἐστίν erwarten

Ebenso fraglich muss die inhaltliche Bedeutung der Wortfolge [ndash] ἐκῖνο ΚΑΙΡ in Z 4 bleiben Danach haben sich in Z 5 ndash 6 drei Genitive erhalten [ndash]ου ὀθονιακοῦ | [ndash]οδώρου Moumlglicherweise sind an dieser Stelle der oder die Inhaber des Grabes genannt Die Endungen ]ου

und ]οδώρου koumlnnten die Namen oder Vatersnamen der genannten Personen sein einer unter diesen war ein οθονιακός ein raquoLeinenhaumlndlerlaquo (vgl dazu Kommentar zu Z 5)

Der Inhalt des anschlieszligenden Passus ist gaumlnzlich raumltselhaft Den Ausdruck νῦν εἰς (Z 6) kann ich mir ebenso wenig erklaumlren wie die ploumltzliche Erwaumlhnung von raquoUrteilenlaquo raquoRechtsanspruumlchenlaquo raquoDokumentenlaquo oder raquoAnordnungenlaquo (δικεώματων [l δικαιώματων] zur Bedeutung des Wortes vgl Kommentar zu Z 7) Bei Urteilen und Anordnungen koumlnnte man an die Taumltigkeit eines weltlichen Richters denken oder das Wort in religioumlsem Sinn verstehen Sonst wuumlrde sich anbieten die δικαιώματα als Urkunden aufzufassen Aufgrund des unklaren Kontextes ist es m E aber nicht moumlglich den in Frage stehenden Begriff auf eine der genannten Varianten zu beschraumlnken In Z 8 ndash 9 werden dann noch einmal Personen angefuumlhrt Es ist von einem ξυλώνης einem raquoHolzhaumlndlerlaquo (vgl dazu Kommentar zu Z 8) namens Maximus und seiner Frau Flavia(ne) die Rede Ihre Angabe erfolgt im Akkusativ weswegen ndash zumindest angesichts des erhaltenen Textes ndash ein direkter Zusammenhang mit κληρο]νόμων (Z 10) nicht gegeben scheint Von entscheidender Bedeutung fuumlr das inhaltliche Verstaumlndnis der Grabinschrift ist die Frage in welcher Funktion oder zu welchem Zweck Maximus und seine Frau genannt werden Ein bestimmtes Rechtsverhaumlltnis zu dem Inhaber des Grabes darf wohl vorausgesetzt werden Waren es vielleicht Maximus und seine Frau die das aktuelle Nutzungsrecht an der Begraumlbnisstaumltte besaszligen Und wie ist dann die Stellung der in Z 5 ndash 6 verzeichneten Person(en) einzustufen Ohne einschlaumlgige Parallelen und zusammenhaumlngende Textpassagen ist daruumlber freilich nur zu spekulieren

Mehr Klarheit in den Sachverhalt braumlchte es wuumlrde man ]θήκης in Z 3 mit einem Begriff wie διαθήκη oder συνθήκη in Verbindung setzen Die Problematik der Verwendung von Woumlrtern mit aumlhnlicher Bedeutung (etwa bei der Ergaumlnzung von ὀστο]θήκης in Z 3) entfiele dadurch Daruumlber hinaus koumlnnte γεγ|[ndash sinnvoll zu γεγ|[ραμμένης ergaumlnzt werden Daraus waumlre eine urkundlich verbriefte Willensaumluszligerung moumlglicherweise in testamentarischer Form abzuleiten als deren Urheber der oder die Personen in Z 5 ndash 6 angesehen werden koumlnnten Weiters koumlnnte man mutmaszligen dass in dieser Urkunde die Nutzungsrechte an dem Grab an Maximus und seine Frau uumlbertragen worden waren Ohne dieses Interpretationsmodell auch nur hinlaumlnglich beweisen

16 Zu dieser Wortstellung vgl auch IvE 2200BIII 1 ndash 2 2222A 1 ndash 3 C 1 und İccedilten ndash Engelmann (Anm 31992) 289 Nr 15 (= SEG 42 1048 3 ndash 4)

3 Grabinschrift mit unklarem Inhalt

319neue inSchriFten auS Dem DomitianSDePot in ePheSoS

zu koumlnnen wuumlrde es trotz der angezeigten Unsicherheiten das inhaltliche Verstaumlndnis der fragmentarischen Inschrift doch weit vorantreiben

Z 5 ὀθονιακοῦ Die Berufsbezeichnung οθονιακός (raquoLeinenhaumlndlerlaquo) ist sowohl durch Inschriften als auch Papyri uumlberliefert17

Z 6 ]οδώρου Fuumlr die Aufloumlsung des hier verborgenen Namens gibt es freilich viele Varianten am haumlufigsten begegnen Ἀπολλόδωρος Διόδωρος Θεόδωρος und Μητρόδωρος18

Z 7 δικεώματων (l δικαιώματων) Die Bedeutung des Wortes δικαίωμα ist vielfaumlltig es kann etwa fuumlr raquoUrteillaquo raquoRechtsanspruchlaquo raquoDokumentlaquo raquoBeweisurkundelaquo oder raquoAnordnunglaquo stehen19

ΜΕΤΗ Vielleicht handelt es sich um eine Aorist- oder Perfektform von μεταλλάσσειν (μετηλλαξ- μεταλλαχ-)

Z 8 ] Die Linienfuumlhrung deutet ein Sigma anξυλώνην Die Berufsbezeichnung ξυλώνης ist ein Hapaxlegomenon Einen aumlhnlichen Ausdruck stellt

ὑλώνης dar der bislang nur in SEG 37 100 103 141 (Oropos ca 330 v Chr) belegt ist Die Wortbildung legt es nahe ξυλώνης bzw ὑλώνης als raquoHolzkaumluferlaquo oder raquoHolzhaumlndlerlaquo zu interpretieren20

Z 9 Φλαβια|[ndash Zu ergaumlnzen ist entweder Φλαβία|[ν oder Φλαβια|[νήνZ 10 ndash 11 κληρο]νόμων αὐτ|[ῶν ndash τῶ]ν ζώντω(ν) Ob eine Formulierung wie z B καὶ τέκνων |

καὶ ἐκγόνων καὶ κληρονό|μων αὐτῶν (IvE 2274E 6 ndash 8) vorliegt ist wegen der unklaren syntaktischen Beziehung zwischen κληρο]νόμων und den in Z 8 ndash 9 im Akkusativ genannten Personen sowie im Uumlbrigen auch wegen der unsicheren Platzverhaumlltnisse kaum zu entscheiden Im Anschluss an αὐτ|[ῶν muumlsste man bis τῶ]ν ζώντω(ν) noch mit Text rechnen

ζώντω(ν) Uumlber dem zweiten Omega befindet sich ein Kuumlrzungsstrich

4) Sarkophaginschrift des Lollios Paris (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh n Chr)

H 8+ cm B 38+ cm D 65+ cm Buchsta-benhoumlhe 15 ndash 2 cm uumlber dem Schriftfeld sind Reste eines Girlandenschmucks zu erkennen Abb 4

[ndash] Λόλλιος Πάρις

raquo[- - -] Lollios Parislaquo

Das Fragment war Teil eines Sarko-phags Die genannte Person ist bislang un-bekannt Bei ihr duumlrfte es sich um den Ver-storbenen handeln wenngleich man dessen Angabe eher im Genitiv erwarten wuumlrde vgl z B IvE 3308 Der Name Πάρις waumlre fuumlr Ephesos das erste Mal belegt

Mag Dr Patrick SaumlngerUniversitaumlt Heidelberg Zentrum fuumlr Altertumswissenschaften Institut fuumlr Papyrologie Marstallstraszlige 6 D-69117 Hei-delbergE-Mail patricksaengerzawuni-heidelbergde

Abbildungsnachweis Alle Abb H Taeuber und P Saumlnger copy OumlAI

17 Vgl LSJ 1200 und Preisigke WB II 152 s v ὀθονιακός 18 So die Ergebnisse der oben in Anm 7 erlaumluterten Suchoption des LGPN Online 19 Vgl LSJ 429 und Preisigke WB I 382 ndash 383 s v δικαίωμα 20 Vgl SEG 37 100 und die editio princeps dieser Inschrift wo M K Langdon An Attic Decree Concerning Oropos Hesperia 56

1987 54 ὑλώνης mit raquowood-buyerlaquo uumlbersetzt

4 Sarkophaginschrift des Lollios Paris

A l e x a n d e r S o k o l i c e k

Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in EphesosErste Ergebnisse1

Ephesos besitzt eine der groumlszligten und am besten erhaltenen Befestigungsanlagen in der hellenistischen Welt2 Die Stadtmauern sind uumlber 10 km lang haben aber trotz ihrer weiten Ausdehnung lediglich drei bekannte Stadttore von denen sich das groumlszligte weitgehend gut erhalten hat das Magnesische Tor im Suumldosten der Stadt (Abb 1)3

Die lokal-regionale und uumlberregionale Bedeutung des Magnesischen Tores wird in einem neuen For-schungsprojekt untersucht das im Herbst 2007 begonnen wurde und am Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institut beheimatet ist Die Finanzierung uumlbernimmt der Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen For-schung4 Bisher gab es eine Projektvorbereitungskampagne im Jahre 2006 sowie eine Grabungs- und Doku-mentationskampagne im Sommer 2008

1 Mein Dank gilt dem fruumlheren Ausgrabungsleiter von Ephesos F Krinzinger fuumlr die Unterstuumltzung der Vorarbeiten und Arbeiten am Magnesischen Tor sowie S Ladstaumltter der damaligen stellvertretenden und nunmehrigen Grabungsleiterin fuumlr die Unterstuumlt-zung bei der laufenden Kampagne und fuumlr anregende Diskussionen Fuumlr Diskussionen und Anregungen sei auch S Ateşuğolları J Auinger M Demirli V Gassner S Groh A Leung M Trapichler K Lappeacute Ch Rouecheacute G Plattner A Puumllz C Thomas und H Zabehlicky gedankt Technische Hilfestellung kam von C Kurtze N Gail R Kalasek und B Thuswaldner Erste Uumlberlegungen konnten an der Universitaumlt Wien der University of Santa Barbara (Kalifornien) am DAI Berlin und an der TU Cottbus vorgetragen werden ndash Zusaumltzlich zu den vom Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institut empfohlenen Kurzzitaten lthttpwwwoeaiatpublikautoren htmlgt werden hier folgende verwendet

Engelmann 1995 H Engelmann Philostrat und Ephesos ZPE 108 1995 77 ndash 87 Friesinger ndash Krinzinger 1999 H Friesinger ndash F Krinzinger 100 Jahre Oumlsterreichische Forschungen in Ephesos Akten des Symposions Wien 1995 AForsch 1 = DenkschrWien 260 (Wien 1999) Groh 2006 S Groh Neue Forschungen zur Stadtplanung in Ephesos OumlJh 75 2006 47 ndash 116 IvE Inschriften griechischer Staumldte aus Kleinasien 11 1 (Bonn 1979) ndash 17 4 (Bonn 1984) = Ephe- sos IvE IandashVIII 2 Keil 1912 J Keil Der Lysimachische Stadtmauerring von Ephesos X Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ar- beiten in Ephesos 1912 OumlJh 15 1912 Beibl 183 ndash 196 McNicoll 1997 AW McNicoll Hellenistic Fortifications from the Aegean to the Euphrates with Revisions and an Additional Chapter by N P Milner (Oxford 1997) Rogers 1991 G M Rogers The Sacred Identity of Ephesos (London 1991) Seiterle 1982 G Seiterle Das Hauptstadttor von Ephesos AntK 25 1982 145 ndash 157 Seiterle 1997 G Seiterle Grabungen 1996 OumlJh 66 1997 Beibl 23 Seiterle 1998 G Seiterle Grabungen 1997 OumlJh 67 1998 Beibl 29 ndash 30 Wood 1877 J T Wood Discoveries in Ephesos (London 1877) 2 Die Stadtmauern von Ephesos sind Teil der Forschungen T Marksteiners s T Marksteiner Bemerkungen zum hellenistischen

Stadtmauerring von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 413 ndash 419 3 Die anderen Stadttore befinden sich im aumluszligersten Westen unterhalb des Paulusgefaumlngnisses und im Nordosten beim Stadion (sog

Koressisches Tor) Zum rsaquoKoressischen Torlsaquo s Keil 1912 183 ndash 188 R Heberdey in R Heberdey ndash G Niemann ndash W Wilberg Das Theater in Ephesos FiE 2 (Wien 1912) 127 ndash 145 bes 137 f Z 414 ndash 420 H Thuumlr rsaquoVia Sacra Ephesiacalsaquo Vor der Stadt und in der Stadt in P Scherrer ndash H Taeuber ndash H Thuumlr (Hrsg) Steine und Wege Festschrift Dieter Knibbe SoSchrOumlAI 32 (Wien 1999) 165 D Knibbe Topographica Ephesiaca OumlJh 71 2002 207 ndash 212 Zum Westtor unterhalb des Paulusgefaumlngnisses s O Benndorf Topographische Urkunde aus Ephesos OumlJh 2 1899 15 ndash 36 bes 22 f Keil 1912 185 ndash 188

4 FWF-Projektnr P19987-G02

322 Alexander Sokolicek

1 M

agne

sisc

hes

Tor

Uumlbe

rsic

htsp

hoto

nac

h W

este

n

323zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

2 St

adtp

lan

mit

sche

mat

isch

er E

inze

ichn

ung

der

Hau

ptst

raszlige

n zu

m M

agne

sisc

hen

Tor

324 Alexander Sokolicek

Das Magnesische Tor ist das Hauptstadttor von Ephesos und damit Teil der groszligen Befestigungsanlage die das gesamte Stadtgebiet von Ephesos seit fruumlhhellenistischer Zeit umfasst5 Neben den Hafentoren die den meerseitigen Zugang in die Stadt markieren und zwei landseitigen Stadteingaumlngen im Westen und im Nordosten von Ephesos nimmt das Magnesische Tor eine Schluumlsselstellung ein Es ist nicht nur das groumlszligte von Tuumlrmen flankierte und mit einem Torhof ausgestattete Stadttor sondern es ist auch die Stelle an der die wichtigsten Straszligen des Hinterlandes in das Stadtgebiet von Ephesos muumlnden (Abb 2)6

Generell zaumlhlen Befestigungsanlagen zu den groumlszligten und auch am besten erhaltenen Bauwerken einer Stadt Ihre primaumlre Aufgabe liegt darin eine Stadt vor drohenden Gefahren zu schuumltzen aber auch zwischen dem bewohnten und dem nichtbewohnten Gebiet eine Grenze zu ziehen die von der Allgemeinheit als sol-che wahrgenommen werden kann Die Wirkung von Befestigungsanlagen geht freilich uumlber die Bedeutung einer Grenze hinaus denn sie sollen wie Aristoteles bemerkt den Anforderungen des Krieges dienen aber auch raquoZierde der Stadtlaquo sein7 in der Macht Reichtum und Bedeutung einer Stadt zum Ausdruck gebracht werden Die Bedeutung von Befestigungsanlagen als Schutz- Grenz- und gleichzeitig als Repraumlsentations-bau verdichtet sich bei der Situierung von Stadttoren die bereits bei den aumlltesten Anlagen der Antike als die gefaumlhrdetsten Stellen einer Stadtmauer erkannt und ihren vielfaumlltigen Anforderungen entsprechend gestaltet wurden

Die Fragen nach der Ausformung und funktionalen Bedeutung des Hauptstadttores von Ephesos sind die Schwerpunkte des Forschungsvorhabens Die wichtigsten Fragestellungen betreffen vordergruumlndig die chronologische Entwicklung und die bautypologische Einordnung des Bauwerks von der Errichtungszeit bis zur Zeit der Nachnutzung des Tores nachdem es seine urspruumlngliche Funktion als Haupteingang in die Stadt verloren hat aber auch die Nutzung des Areals bevor das Magnesische Tor den Eingang nach Ephesos markierte Ein weiteres zentrales Thema behandelt die Funktionen des Stadttores als Grenzposten zwischen Stadt und Land Mit der Erschlieszligung der Funktionen des Magnesischen Tores soll seine Rolle als Vermittler an der Grenze zwischen staumldtischen und auszligerstaumldtischen Lebenswelten verdeutlicht werden

Forschungsgeschichte

Fuumlr das Magnesische Tor kann zwar auf eine lange Forschungsgeschichte zuruumlckgegriffen werden jedoch wurden die bisherigen Forschungen am Monument nur in Form von Vorberichten publiziert8

Als der britische Architekt und Eisenbahningenieur John Turtle Wood in den 60er Jahren des 19 Jahr-hunderts archaumlologische Forschungen in Ephesos aufnahm war eines seiner Hauptziele das Artemision zu entdecken9 Bei den Arbeiten am Groszligen Theater an der Westflanke des Panayırdağ stieszlig Wood 1867 auf die Stiftungsurkunde des C Vibius Salutaris aus traianischer Zeit die ihm zur Auffindung des Magnesischen Tores und in weiterer Folge zur Entdeckung des Artemisions verhalf 10 Diese Inschrift beinhaltet u a eine ausfuumlhrliche Beschreibung der Prozession fuumlr die Goumlttin Artemis die an bestimmten Festtagen vom Artemi-sion nach Ephesos und wieder zuruumlck zum Tempel fuumlhren sollte In der Inschrift werden einzelne Stationen der Prozession festgelegt Die Teilnehmer sollen die Stadt am Magnesischen Tor betreten die mitgefuumlhrten Objekte im Theater platzieren und am Koressischen Tor die Stadt schlieszliglich wieder verlassen Der Ver-wendung einer Schatzkarte aumlhnlich suchte J T Wood das Magnesische Tor um das Artemision finden zu

5 Die Datierung der Stadtmauern erfolgte bislang uumlber historische Argumente und epigraphische Zeugnisse s zuletzt Groh 2006 61 ndash 65 mit Bibliographie

6 Zu den Straszligen s zuletzt Groh 2006 52 62 108 f P Scherrer Die Triodos und die Einbindung der Tetragonos Agora in die staumld-tische Topographie von Ephesos in P Scherrer ndash E Trinkl (Hrsg) Die Tetragonos Agora in Ephesos Grabungsergebnisse von archaischer bis in byzantinische Zeit ndash ein Uumlberblick Befunde und Funde klassischer Zeit FiE 13 2 (Wien 2006) 56

7 Arist pol 1331a 11 8 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1977 AnzWien 115 1978 273 ndash 274 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Gra-

bungsbericht 1978 AnzWien 116 1979 133 ndash 134 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1979 AnzWien 117 1980 249 ndash 251 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1980 AnzWien 118 1981 141 ndash 142 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1981 AnzWien 119 1982 62 ndash 64 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 19841985 AnzWien 123 1986 83 ndash 84 Seiterle 1982 Seiterle 1997 Seiterle 1998

9 Wood 1877 19 ndash 21 10 Wood 1877 21 Die Inschrift (IvE 27) wurde von J T Wood erstediert und von Rogers 1991 passim ausfuumlhrlich besprochen

325zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

koumlnnen 1869 entdeckte er ein Stadttor an der Suumldseite des Panayırdağ und erkannte es als das gesuchte An dieser Deutung hat sich bis heute nichts geaumlndert

Die Vorlage der Taumltigkeiten J T Woods am Magnesischen Tor blieb jedoch aus11 und seine Arbeiten sind auch nicht mehr genau zu rekonstruieren Wood legte jedenfalls beide Tuumlrme und den Vorplatz sowie Teile des Torhofes bis zum Pflaster frei daruumlber hinaus verfolgte er die Straszlige nach Magnesia und die paral-lel dazu verlaufende Prozessionsstraszlige auf einer Laumlnge von etwa 50 ndash 100 m in Richtung Nordosten Im Zuge der Ausgrabungen fand er auch zahlreiche Sarkophage von denen der des Polykarpos im Winter 1870 ins Britische Museum nach London uumlberstellt wurde12 Die Funde selbst wurden nicht publiziert13

Etwa 40 Jahre nach der Freilegung durch John Turtle Wood wurde das Magnesische Tor von dem Oumlster-reichischen Archaumlologischen Institut in zwei Kampagnen untersucht Die Ausgrabungen die 1907 und 1928 unter Josef Keil stattfanden zielten wiederum nicht darauf ab das Magnesische Tor als Bauwerk zu studie-ren Vielmehr wurde an dieser Stelle das rsaquoaltionische Ephesoslsaquo gesucht aber auch Teile der roumlmischen Ne-kropole darunter das Grab der Tatiana in der Naumlhe des Magnesischen Tores wurden aufgedeckt14 Aufgrund negativer Ergebnisse ndash bei den Grabungen kamen lediglich Streufunde klassischer Zeitstellung zutage ndash schloss Josef Keil diesen Ort als archaischen Siedlungsplatz aus In einem Kurzbericht identifizierte er das Magnesische Tor als hellenistisches Bauwerk das in der roumlmischen Kaiserzeit wiederholt veraumlndert worden waumlre15

Erst 1976 sollten Arbeiten am Magnesischen Tor mit den Fragestellungen nach Chronologie und Bau-abfolge in Angriff genommen werden Geacuterard Seiterle begann in diesem Jahr mit ersten Grabungen die bis 1986 dauern sollten16 1996 und 1997 folgten zwei kleine archaumlologische Nachuntersuchungen bei den Pfeilern des Tores Eine erste Vorlage der Ergebnisse publizierte Seiterle 1982 und erkannte in dem Torbau Reste fruumlhhellenistischer Architektur die jedoch in der roumlmischen Kaiserzeit mehrfach umgestaltet worden waumlren17 Zuletzt stand fuumlr ihn uumlberraschenderweise fest dass die fruumlhhellenistische Toranlage nicht an die-sem Platz bestanden habe und das heute sichtbare Tor erst spaumlter errichtet worden sei18

In die Forschung hat das Magnesische Tor immer wieder Eingang gefunden jedoch ohne detaillierte Vorlage der Baugeschichte und der Funktion19 Zuletzt hat Peter Scherrer die Bauabfolge des Magnesischen Tores neu bewertet und die aumllteste Bauphase aufgrund bautypologischer Beobachtungen in fruumlhhellenisti-sche Zeit datiert20 Generell wurde das Magnesische Tor aufgrund der unklar gebliebenen Chronologie des Gebaumludes nur ungefaumlhr in die Architekturlandschaft hellenistischer und roumlmischer Befestigungen eingeord-net Die Aussagekraft die das Monument fuumlr die Stadtgeschichte besitzt blieb weitestgehend unbeachtet Als Fazit der Forschungsgeschichte die vor fast 140 Jahren begonnen hat bleibt festzuhalten dass weder eine Bauaufnahme noch eine photographische Dokumentation veroumlffentlicht wurden weder eine vollstaumlndi-ge und nachvollziehbare Chronologie noch eine Analyse des Befundes vorliegen

Mit den neuen Forschungen wurden nun die Grundlagen fuumlr die Dokumentation des Bauwerkes und die Erschlieszligung der Baugeschichte gelegt Im Zuge der Projektvorbereitungskampagne im Jahr 2006 wurde ein Schnitt (106) uumlber dem seitlichen Toreingang der suumldlichen Torhofmauer angelegt um zu klaumlren in wel-

11 s die kurze Beschreibung seiner Taumltigkeiten Wood 1877 111 ndash 120 12 Wood 1877 111 berichtet von der Verschiffung des Sarkophags von Izmir nach London 13 Lediglich ein Relief das ebenfalls nach London gelangte und von J T Wood rsaquoPeace and Warlsaquo genannt wurde erschien in Wood

1877 120 Das Relief stammt mit Sicherheit nicht vom Dekor des Tores da die in der oberen Frieszone dargestellten Gladiatoren eher zu einem Grabbau gehoumlren als zur Ausstattung eines Stadttores

14 Zum altionischen Ephesos J Keil XIII Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ausgrabungen in Ephesos OumlJh 25 1929 Beibl 45 ndash 68 zur Nekropole J Keil XV Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ausgrabungen in Ephesos OumlJh 26 1930 Beibl 7 ndash 17

15 Keil 1912 183 ndash 186 16 s die Kurzberichte des damaligen Grabungsleiters H Vetters o Anm 8 17 Seiterle 1982 18 Seiterle 1998 19 McNicoll 1997 101 mit Bibliographie s auch RE V 2 (1905) 2813 s v Ephesos (L Buumlrchner) E Egli Geschichte des Staumldtebaus

(Erlenbach 1959) 250 20 P Scherrer Hellenistische und roumlmische Stadttore in Kleinasien unter besonderer Beruumlcksichtigung von Ephesos in Th G Schatt-

ner ndash F Valdeacutes (Hrsg) Stadttore ndash Bautyp und Kunstform Puertas de ciudad tipo arquitectoacutenico y forma artiacutestica Acts of the Symposium in Toledo 2003 IbArch 8 (Madrid 2005) 63 ndash 78 P Scherrer konnte sich aber nur auf die publizierten Vorberichte G Seiterles stuumltzen

326 Alexander Sokolicek

3 Schnitt 106 uumlber die suumldliche Torhofmauer

4 Grundriss nach Laserscan (R Kalasek TU Wien)

327zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

chem bauhistorischen Verhaumlltnis dieser Durchgang zur Errichtung der Torhofmauer steht (Abb 3) Fuumlr die steingerechte Aufnahme der Architektur wurde erstmals ein 3-D-Laserscan (RIEGL copy) eingesetzt (2006) Aus den Messdaten wurden ein Grundriss (Abb 4) und sechs Schnitte uumlber das Gebaumlude generiert die als verformungsgerechte Vorlage fuumlr die Handzeichnungen im Maszligstab von 1 50 dienten 2008 konnten ndash mit Ausnahme des suumldlichen Bereiches ndash der Grundriss (Abb 5) und die zeichnerischen Gebaumludeschnitte uumlber das Tor vollstaumlndig fertiggestellt werden (Abb 6)21 Parallel zur zeichnerischen Aufnahme des Tores wurden zwei Grabungsschnitte angelegt (Abb 5) Mit Schnitt 108 im oumlstlichen Bereich des verschuumltteten Torho-fes sollten Daten uumlber die Nutzungsgeschichte des Torhofes in der Spaumltphase des Tores gewonnen werden Schnitt 208 liegt im noumlrdlichen Durchgang und sollte die Funktion und Bedeutung einer Mauer unterhalb des Durchganges klaumlren die von Geacuterard Seiterle bereits 1997 teilweise freigelegt aber nicht endguumlltig in-terpretiert worden war22

21 Der Laserscan wurde in der Vorkampagne des Jahres 2006 von R Kalasek (TU Wien) durchgefuumlhrt Bei der Auswertung half B Thuswaldner entscheidend Die Lasermessungen dienen als Vermessungsdaten und wurden als Vorlage fuumlr die Erstellung des steingerechten Planes des Magnesischen Tores verwendet Der Grundriss wurde 2008 von A Leung unter Zuhilfenahme dieser Daten erstellt In gleicher Weise wurden sechs Schnitte uumlber das Gebaumlude gerechnet und von M Demirli umgezeichnet

22 G Seiterle sah in der Mauer unter dem Durchgang die Reste der lysimachischen Befestigungsanlage s Seiterle 1998

5 Grundriss des Magnesischen Tores (A Leung)

328 Alexander Sokolicek

Das Magnesische Tor in antiken Quellen

In der Antike wurde das Hauptstadttor im Suumldosten der Stadt als raquoMagnetike pylelaquo als raquoMagnesisches Torlaquo bezeichnet23 In seiner Beschreibung von Ephesos erwaumlhnt Pausanias die raquoMagnesischen Torelaquo24 In der Vita des Flavius Damianus nennt Philostrat25 eine Straszligenanlage die durch das Gebiet der raquota magneti-kalaquo verlaufen und vom Sophisten Flavius Damianus gestiftet worden sei damit die Pilger trockenen Fuszliges die Stadt Ephesos vom Heiligtum der Artemis aus erreichen konnten26 Diese Straszlige ist als rsaquoDamianos-Stoalsaquo bekannt

Die ausfuumlhrlichste Information zum Magnesischen Tor ist in der Stiftung des Gaius Vibius Salutaris (IvE 27) uumlberliefert Die Inschrift datiert in das Jahr 104 n Chr und hat die genaue Beschreibung der Stiftung zum Inhalt27 Den Anweisungen der Inschrift nach zu schlieszligen sollten heilige Statuetten waumlhrend der Arte-misprozession von den Anfuumlhrern des Festzuges am Magnesischen Tor an die Epheben der Stadt uumlbergeben werden28 Ob dieses Ritual bereits vor Abfassung der Inschrift ndash also in vortraianischer Zeit ndash bestand ist nicht bekannt Jedenfalls wurde es durch die Salutaris-Inschrift institutionalisiert

Baubeschreibung des Magnesischen Tores

Die ergrabene Flaumlche des Magnesischen Tores erstreckt sich auf einem Areal von etwa 40 times 40 m (Abb 5) Das Tor ist allerdings nicht zur Gaumlnze zu sehen Uumlber die Nordostecke des Torhofes laumluft eine moderne Straszlige die in den 1950er Jahren angelegt wurde und bis zum sog Meryem Ana dem Sterbehaus der hl Maria fuumlhrt (Abb 1)

Der sichtbare Grundriss weist das Magnesische Tor als axiales Hoftor aus ein Typus der in spaumltklassi-scher und hellenistischer Zeit weit verbreitet war29 Dieser Tortyp besteht aus zwei flankierenden Tuumlrmen an deren Ruumlckseiten Mauern ansetzen und einen zur Stadtauszligenseite hin offenen Torhof begrenzen Der eigentliche Toreingang befindet sich daher an der Ruumlckseite des Torhofes Stadttore mit offenem Torhof ent-wickelten sich im 4 Jahrhundert v Chr und waren vor allem bei Anlagen des 3 Jahrhunderts v Chr uumlblich

23 Paus 7 2 9 Philostr soph 2 23 Salutaris-Inschrift (IvE 27) 24 Paus 7 2 9 s ausfuumlhrlich zu dieser Stelle H Engelmann Das Grab des Androklos und ein Olympieion (Paus 729) ZPE 112

1996 131 ndash 133 25 Philostr soph 2 23 (605) raquoEr verband aber auch das Heiligtum mit Ephesos indem er die Straszlige die durch das Magnesische (Tor)

herabkam zum Heiligtum ausdehnte Es ist diese Stoa aber auf die Laumlnge von 1 Stadion insgesamt aus Stein Zweck des Bauwerks war es dass die Glaumlubigen dem Heiligtum nicht fernblieben wenn es regnete Auf das Bauwerk dessen Fertigstellung viel Geld gekostet hatte lieszlig er den Namen seiner Frau eintragenlaquo (Uumlbersetzung Engelmann 1995 77 mit Kommentar)

26 Zu den Grabungen an der Damianos-Stoa s D Knibbe ndash H Langmann Via Sacra Ephesiaca I BerMatOumlAI 1 (Wien 1993) D Knibbe ndash H Thuumlr Via Sacra Ephesiaca II Grabungen und Forschungen 1992 und 1993 BerMatOumlAI 2 (Wien 1995) zur archi-tektonischen Ausgestaltung H Thuumlr in Knibbe ndash Langmann a O 47 ndash 50 Zur Diskussion der Identifizierung Engelmann 1995 83 ndash 85 D Knibbe Via Sacra Ephesiaca in Friesinger ndash Krinzinger 1999 453 Zu den raquota Magnetikalaquo s Philostr soph 2 23 D Knibbe ndash G Langmann Via Sacra Ephesiaca I BerMatOumlAI 3 (Wien 1993) 16 ndash 18

27 Die Stiftung besteht aus einer wiederkehrenden Prozession und Feierlichkeiten fuumlr die Goumlttin Artemis sowie aus Sach- und Geld-spenden Als ein wichtiges Detail dieser Inschrift wird eine Vielzahl an Gold- und Silberstatuetten genannt welche Artemis rouml-mische Kaiser Lysimachos sowie andere Personen und auch mythische Gestalten darstellten und die im Artemision aufgestellt waren IvE 27 419 ndash 424 s Rogers 1991 80 ndash 126 Engelmann 1995 79 83 ndash 85 E Stephan Honoratioren Griechen Polisbuumlrger (Heidelberg 2002) 130 f M F Lehner Die Agonistik im Ephesos der roumlmischen Kaiserzeit (Diss Ludwig-Maximilians-Universi-taumlt Muumlnchen 2004) 142 f

28 Von Tempeldienern begleitet sollten die Epheben die Gold- und Silberstatuetten in das Theater bringen und sie auf eigenen fuumlr diesen Zweck vorgesehenen Basen aufstellen Nach den Feierlichkeiten sollten die Epheben die heiligen Gegenstaumlnde am rsaquoKores-sischen Torlsaquo den Artemispriestern fuumlr den Ruumlckweg ins Artemision wieder uumlbergeben Zum Ablauf der Prozession s Rogers 1991 80 ndash 126

29 Eines der aumlltesten bekannten Stadttore mit offenem Torhof ist das Tripylon (Myndos-Tor) in Halikarnass McNicoll 1997 21 ndash 22 Ebenfalls im 4 Jh v Chr wurde das Stadttor von Stratos errichtet s Winter 1971 225 Abb 231 In die Zeit nach Alexander datiert das Stadttor von Iasos McNicoll 1997 110 f an den Beginn des 3 Jhs v Chr das Tor im Diateichisma von Athen zu seiner Da-tierung s D H Conwell Connecting a City to the Sea The History of the Athenian Long Walls Mnemosyne Suppl 293 (Leiden 2008) 15 115 ndash 120

329zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

(Abb 7)30 Toranlagen mit offenen Houmlfen sind darauf ausgerichtet den Angriff potenzieller Feinde direkt bei der Stadtmauer abzuwehren Waren gegnerische Truppen bis in den Hofbereich vorgedrungen wurden sie von drei Seiten ndash von den Torhofmauern und den Tuumlrmen ndash angegriffen Wegen der Enge des Hofes (rsaquokilling areaslsaquo) konnten getoumltete Angreifer nicht abtransportiert werden und bildeten eine natuumlrliche Blockade fuumlr die nachruumlckenden Soldaten31 Entscheidend bei derartigen Anlagen ist auch die Anlage flankierender Tuumlrme32

Der Komplex des Magnesischen Tores besteht aus zwei jeweils etwa 10 times 10 m groszligen Tuumlrmen die an ihren Ruumlckseiten mit der nach Norden bzw nach Suumlden verlaufenden Stadtmauer verbunden sind Die lichte Weite zwischen den Tuumlrmen betraumlgt 2170 m Ebenfalls an der Ruumlckseite der Tuumlrme setzen Mauern an die einen 2280 times 2450 m groszligen Torhof (ca 558 msup2) begrenzen Zwischen den Tuumlrmen befinden sich zudem vier Torpfeiler die drei Durchgaumlnge definieren Der mittlere und der suumldliche Durchgang waren jeweils dem Wagenverkehr der noumlrdliche Durchgang war allein den Fuszliggaumlngern vorbehalten Ein weiterer bekannter Durchgang befindet sich in der suumldlichen Torhofmauer in ihn muumlndet eine Straszlige33 Die einfache Grundgestaltung des Tores erweist sich bei naumlherer Betrachtung in Bezug auf die Bauabfolge jedoch als kompliziert

Die Tuumlrme

Die relativ gut erhaltenen Tuumlrme wurden oft umgebaut Am 1050 times 1080 m groszligen Nordturm haben sich die aumlltesten Bauphasen sehr gut erhalten ndash der Nordturm ist Teil der urspruumlnglichen Toranlage (Abb 5 8) Der Turm ist baulich mit der Stadtmauer und der noumlrdlichen Torhofmauer verbunden der noumlrdliche Torpfei-ler setzt an die Suumldwestecke an die nur auf dem Niveau der erhaltenen Mauerkrone sichtbar ist Der Turm ist mittig von der Westseite her erreichbar Der Zugang fuumlhrt in einem Korridor durch die Kurtine der Stadt-mauer und liegt etwa 250 m uumlber dem Niveau des Torpflasters Er duumlrfte bereits in der aumlltesten Bauphase in dieser Houmlhe bestanden haben

Die Mauern des Turmes weisen einen regelmaumlszligigen Mauerverband auf An allen drei sichtbaren Au-szligenseiten bestehen die Turmmauern aus rechteckig und trapezoid geschnittenen Kalksteinbloumlcken Die Au-szligenseiten der Bloumlcke sind teilweise bruchrau belassen teilweise grob bossiert Die Suumldostecke und die Ostmauer wurden in einer nicht naumlher einzugrenzenden Zeit mit Spolien ausgebessert Das Turminnere ist im heutigen Zustand mit Erde verfuumlllt wahrscheinlich entspricht dies auch der antiken Situation zumal das Niveau der Einfuumlllung mit der Houmlhe des Zuganges korrespondiert Der exakte Aufbau des Turmes laumlsst sich aus dem vorhandenen Material nicht rekonstruieren Im Vergleich mit besser erhaltenen Tuumlrmen der ephesi-schen Stadtmauer34 und anderen bekannten hellenistischen Tuumlrmen35 sind zwei Turmgeschosse anzunehmen Der Nordturm duumlrfte nach der uumlblichen Houmlhenberechnung von maximal doppeltem Maszlig der Seitenlaumlnge etwa 15 ndash 20 m hoch gewesen sein36 Die Mauerbreiten des Turmes variieren leicht Waumlhrend die Nord- und die Ostmauer 230 m stark sind ist die Suumldmauer mit 215 m Breite geringfuumlgig schmaler

Der Grundriss des 1010 times 1090 m groszligen Suumldturmes entspricht im Wesentlichen dem des Nordturmes (Abb 5) Auch die Wandstaumlrken entsprechen genau denen des Nordturmes37 Das Mauerwerk des Suumldtur-mes von dem nur die Nord- und die Ostseite sichtbar sind (Abb 6 9 10) unterscheidet sich allerdings maszliggeblich von seinem noumlrdlichen Pendant38

30 Diese Torform wurde bis in die Spaumltantike weiter gefuumlhrt s das Haupttor in Perge aus dem 4 Jh n Chr 31 McNicoll 1986 313 32 N P Milner Towers in McNicoll 1997 219 33 Die Straszlige durch das Seitentor laumlsst sich mit der Straszlige 12 bei Groh 2006 108 identifizieren 34 s T Marksteiner Bemerkungen zum hellenistischen Stadtmauerring von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 1999 413 ndash 419 35 Herakleia F Krischen Die Stadtmauern von Herakleia am Latmos Milet 3 2 (Berlin 1922) 36 Als maximale Turmhoumlhe wird uumlblicherweise die doppelte Seitenlaumlnge angegeben s S C Bakhuizen A Greek City of the Fourth

Century BC (Rom 1992) 143 mit Bibliographie 37 Nord- und Ostmauer 230 m Suumldmauer 215 m 38 Die Suumldseite ist bis zur erhaltenen Mauerkrone mit Erdmaterial bedeckt

330 Alexander Sokolicek

6 Laserscan und Umzeichnung uumlber die Front des Magnesischen Tores

7 Hoftore mit offenem Torhof

331zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Die Ostmauer die Geacuterard Seiterle am Ende der 1970er Jahre an der Auszligenseite bis zur Fundamentun-terkante freilegte39 besteht im Aufgehenden aus einheitlichen groszligen Kalksteinbloumlcken mit rektangularem an einigen Stellen leicht schraumlgem Fugenschluss Vom groben Mauerwerk der Quaderlagen an der Ostseite unterscheiden sich die Bloumlcke der Sockelzone oberhalb des Fundaments Die Sockelzone besteht aus zwei Steinreihen die aufgrund ihrer besonderen Bearbeitung auffallen Bei beiden Reihen wurden die Ansichts-seiten der Quader fein und exakt bossiert sowie mit Rahmen und Spiegel versehen (Polster- oder Buckel-quader) die Kanten der Quader sind abgeschraumlgt Die untere Reihe ist vollstaumlndig bossiert waumlhrend die daruumlberliegende Reihe aus Bloumlcken besteht deren untere Haumllfte bossiert und deren oberer Teil fein geglaumlttet ist (Abb 6 11) Diese Polsterquader gehoumlren zu den am sorgfaumlltigsten ausgefuumlhrten Quadern der gesamten Torarchitektur Die auffallende Bearbeitung der Bloumlcke koumlnnte auf eine aumlltere Bauphase des Turmes deuten die hier noch erhalten waumlre Aumlhnliche Bloumlcke sind vom Tuumlrsturz des sog Paulusgefaumlngnisses im Westen der ephesischen Befestigungsanlage bekannt40 Die sekundaumlren Bearbeitungen der Quader zeigt jedoch klar dass diese hier wiederverwendet wurden In der unteren Reihe wurde bei einem Laumlufer die Bossierung abgeschlagen und er wurde um 90deg gedreht als Binder weiterverwendet (Abb 11) In der oberen Reihe der Sockelzone befindet sich ein Block dessen Bossierung um 25 cm houmlher ist als die der benachbarten Quader Offensichtlich werden die sekundaumlren Bearbeitungen auch im Fundament das aus insgesamt zwei Lagen und einer Ausgleichsschicht besteht In der untersten Fundamentlage sind in einem Polsterquader und einem Eckblock mit Ecklehre deutlich bearbeitete Bloumlcke zu erkennen Damit ist klar dass der Turm von Grund auf neu errichtet wurde wofuumlr im Fundament und in der Sockelzone Spolien verwendet wurden Bei der Verwendung der Spolien war man wenig sorgfaumlltig mit dem Steinmaterial umgegangen und hatte die Bloumlcke nur grob fuumlr ihre neue Funktion adaptiert Die Ostseite des Turmes wurde wohl unter groszligem Zeitdruck errichtet

Die Houmlhe der Fundamentoberkante der Ostseite liegt 1 m unterhalb des gepflasterten Straszligenniveaus der Vorhofes (Abb 6) Dieser deutliche Niveauunterschied weist darauf hin dass der Turm zumindest vor der

39 s Vetters (Anm 81978) 273 ndash 274 Vetters (Anm 81979) 133 ndash 134 Vetters (Anm 81980) 249 ndash 251 40 Zum Turm Benndorf (Anm 3) 27 ndash 29 Abb 8

8 Nordturm Ostseite

332 Alexander Sokolicek

9 Suumldturm Ostseite

10 Suumldturm Nordseite

letzten Pflasterung des Torhofes errichtet wurde Die Ostmauer wurde nach einer ersten Durchsicht der ke-ramischen Funde41 gegen Ende des 2 oder am Beginn des 1 Jahrhunderts v Chr errichtet

Die Nordseite des Suumldturmes (Abb 10) besitzt ein vollkommen anderes Erscheinungsbild als die Ostseite Sie wurde fast ausschlieszliglich aus Spolien unterschiedlicher Groumlszlige und Bearbeitung erbaut die ab der dritten sichtbaren Lage mit Moumlrtel verbunden sind42 Der Suumldturm wurde an dieser Seite bereits von John Turtle

41 Auskunft von M Trapichler welche die keramischen Funde aus den aktuellen und aumllteren Grabungen bearbeitet 42 An der Ostseite fehlt Moumlrtel

333zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Wood freigelegt weshalb auch keine stratigraphisch erfassten Funde bekannt sind Die Verwendung von Moumlrtel weist jedenfalls auf eine nachhellenistische Zeitstellung Wann genau der Turm an dieser Seite wieder aufgebaut wurde ist unklar

Gaumlnzlich unterschiedliche Mauer-technik ist im Inneren des Turmes zu se-hen das bereits von Geacuterard Seiterle fast vollstaumlndig ergraben wurde (Abb 12)43 Die Westseite und die Suumldseite bestehen in den mittleren Steinlagen aus sorgfaumll-tig gehauenen trapezoiden Bloumlcken Die Trapezoidquader stammen aus der aumllte-sten Bauphase des Tores Die Bearbei-tungstechnik der Turmquader ist direkt mit den Quadern der fruumlhhellenistischen Stadtmauer vergleichbar und doch wird nach einer ersten Analyse der Keramik aus geschlossenen Fundkomplexen deut-lich dass der Turm erst spaumlter wahr-scheinlich in der Zeit um 100 v Chr errichtet wurde44

Uumlberraschenderweise sind die Innenmauern des Suumldturmes im unteren Aufbau nicht konsistent Die untersten vier Lagen der Westseite des Suumldturmes entsprechen nicht der Art der trapezoiden Bloumlcke der mittleren Steinlagen Sie sind langrechteckig und et-was duumlnner als die oberen Schichten und gehoumlren zum Fundament des Turmes

Die Torhofmauern

Die Torhofmauern sind im Gegensatz zu den Tuumlr-men einheitlich gestaltet und an der Suumld- und an der Nordseite 320 ndash 340 m stark (Abb 5) Die Mauer der Westseite des Torhofes besteht hingegen aus lediglich einer Steinreihe Dieser Bereich wurde freilich immer wieder stark veraumlndert dennoch laumlsst sich das Fehlen einer zweiten Mauerschale und damit des gesamten hinteren Teils des Torhofes nicht eindeutig klaumlren Die Mauern wurden uumlberwiegend aus groszligen an den Auszligenseiten grob bossierten quadratischen und leicht trapezoiden Quadern errichtet (Abb 14) Die Suumldseite der Torhofmauer wurde zerstoumlrt oder abgetragen und im suumldlichen etwa 5 m langen Abschnitt fast vollstaumln-dig mit unterschiedlichen Spolien repariert

43 Vetters (Anm 81981) 141 ndash 142 Vetters (Anm 81982) 62 ndash 64 Seiterle 1982 44 Die hellenistische Keramik bearbeitet M Trapichler der ich fuumlr diese Information danke

11 Suumldturm Ostseite Bossierte Quader

12 Suumldturm Innenseite

334 Alexander Sokolicek

Die Pfeiler

Zu den wichtigsten Elementen des Tores gehoumlren auch die vier Torpfeiler zwi-schen den beiden Tuumlrmen (Abb 15) Der Nord- und der Suumldpfeiler setzen jeweils an den stadtseitigen Ecken der Tuumlrme an und sind baulich weder mit den Tuumlrmen noch mit der Torhofmauer verbunden sie wurden wahrscheinlich nachtraumlglich angesetzt Die Bautechnik der Pfeiler ist nicht homogen da sie mehrmals umge-baut und den sich veraumlndernden Anfor-derungen eines Stadttores entsprechend adaptiert wurden Die Auszligenseiten der Pfeiler bestehen aus unterschiedlich gro-szligen Bloumlcken Dies wird vor allem bei den Mittelpfeilern deutlich die einen aumll-teren Kern aus Marmorquadern besitzen der spaumlter mit pseudoisodom geschich-teten relativ duumlnnen Marmorplatten ummantelt wurde Diese Mauertechnik wiederholt sich lagenkonkordant an den aumluszligeren Pfeilern45

Mit Ausnahme des suumldlichen Mittel-pfeilers sind die Pfeiler nicht dekoriert Die Auszligenseite dieses Torpfeilers ist mit einem Relief der doppelten Nemesis de-koriert (Abb 16) Die gefluumlgelte Gott-heit ist mit dem Attribut des Wagenrades zu ihrer Linken und im Nemesis-Gestus mit der rechten Hand zu den Gewand-

falten vor der Brust dargestellt Das vom Betrachter aus linke Pendant der Darstellung fehlt fast zur Gaumlnze Das Relief war urspruumlnglich komplett erhalten und wurde wie John Turtle Wood notierte im Winter 1870 teilweise zerstoumlrt46 Die gefluumlgelte doppelte Nemesis deren Kult urspruumlnglich in Smyrna beheimatet war47 ist hier als schuumltzende Torgottheit zu interpretieren48

Die vier Pfeiler bilden mit den drei Durchgaumlngen den spaumlthellenistischen Eingang in den Torhof49 Da-durch wurde der urspruumlngliche Einlass von der Torhofruumlckseite weit nach vor gezogen Da hier die vorderste

45 Pseudosisodom geschichtete Steinlagen finden sich in Ephesos nicht sehr haumlufig so etwa am Eingangstor in das Stadion das in neronischer Zeit erbaut und in der Spaumltantike wiedererrichtet wurde (S Karwiese Stadion in P Scherrer [Hrsg] Ephesos Der neue Fuumlhrer [Wien 1995] 75 H Engelmann Zum Stadion von Ephesos [IvE 2113] ZPE 149 2004 71 f) oder am Pollio-Aquaumldukt (augusteisch s G Wiplinger Wasser fuumlr Ephesos Stand der Erforschung der Wasserversorgung in G Wiplinger [Hrsg] Cura Aquarum in Ephesus Proceedings of the 12th International Congress on the History of Water Management and Hydraulic Engineer-ing in the Mediterranean Region 12 Suppl BABesch = SoSchrOumlAI 42 [Leiden 2006] 23 ndash 39) Diese Bautechnik scheint vor allem in der fruumlhen Kaiserzeit beliebt gewesen zu sein s u

46 Wood 1877 113 47 Paus 1 33 7 Zur doppelten Nemesis s R Fleischer Eine neue Darstellung der doppelten Nemesis von Smyrna in Hommage agrave

Maarten J Vermaseren EPRO 68 (Leiden 1978) 392 ndash 396 mit Lit LIMC VI (1992) s v Nemesis Nr 138 (P Karanastassi) Fuumlr Diskussion sei E Rathmayr gedankt

48 Zu Torgottheiten allgemein s M Weiszligl Torgottheiten in B Asamer ndash W Wohlmayr (Hrsg) Akten des 9 Oumlsterreichischen Ar-chaumlologentages am Institut fuumlr Klassische Archaumlologie der Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg 6 ndash 8 Dezember 2001 (Wien 2003) 243 ndash 247 mit Bibliographie

49 Die Datierung ergibt sich nicht aus stratigraphischen Grabungen sondern aus technischen Uumlberlegungen der Bauabfolge s u

13 Suumldturm Innenseite

14 Suumldwestecke der Torhofmauer

335zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Grenzlinie zwischen Stadt und Land verlaumluft stellt sich zwangslaumlufig die Frage nach der Verriegelung der drei Durchgaumlnge worauf ndash trotz wiederholter Umbauten ndash die Pfeilerinnenseiten Aufschluss geben Zwar haben sich zu erwartende metallene Bestandteile wie Beschlaumlge nicht erhalten jedoch sind an der Architek-tur der Pfeiler Vorrichtungen zu erkennen die mit dem Verschlieszligen der Tore in Zusammenhang zu bringen sind An allen Innenseiten der vier Pfeiler sind auf Brusthoumlhe Hohlraumlume sichtbar die weit in das Innere der Pfeiler hineinragen und in den Durchgaumlngen jeweils einander gegenuumlber liegen (Abb 17 18) Es handelt sich bei ihnen um Schubriegelloumlcher die zur Aufnahme von Holzbalken dienten die man an der Ruumlckseite der geschlossenen Tuumlren verankerte Der Sinn dieser Schubriegel liegt darin die Stabilitaumlt der Tuumlren zu verstaumlrken und ein Aufbrechen von auszligen zu verhindern50 Der substanzielle Aussagewert von Schubriegel-loumlchern liegt zudem darin die Positionen der Tuumlren bestimmen zu koumlnnen Beim Mitteleingang kann die Lage des gezeigten Schubriegelloches eindeutig mit einem Angelloch im Pflaster zusammengefuumlhrt werden (Abb 19) woraus sich eindeutig ableiten laumlsst dass die Eingaumlnge zwischen den Pfeilern zu verschlieszligen waren

Die Rekonstruktion der Verschluumlsse aller drei Durch-gaumlnge ist allerdings nur fuumlr die letzte Bauphase der Pfeiler zutreffend in der die Schubriegelloumlcher und An-gelloumlcher im Pflaster ange-legt wurden Dies geht aus Detailbeobachtungen an den Torlaibungen des Mittelein-ganges hervor die an der Ruumlckseite nachtraumlglich ver-schmaumllert wurden und erst dadurch Platz fuumlr die An-

50 Diese Mechanismen der Tuumlrschlieszligung sind aus der Praxis antiker Verschlussmechanismen gut bekannt vgl exemplarisch die Schubriegelloumlcher am Stadttor von Termessos s F Winter Notes on Military Architecture in the Termessos Region AJA 70 1966 127 ndash 137 Die Schubriegelloumlcher im Mitteldurchgang des Magnesischen Tores entsprechen dem System in Termessos Generell zu Schubriegelloumlchern mit unterschiedlichen Systemen Winter 1971 255 ndash 264

15 Pfeiler Ansicht von Westen

16 Darstellung der doppelten Nemesis auf dem suumldlichen Mittelpfeiler

336 Alexander Sokolicek

17 Suumldlicher Mittel-pfeiler mit Schub-riegelloch

18 Noumlrdlicher Mittelpfeiler mit zugesetztem Schubriegelloch

19 Rekonstruktion eines Schubriegels im suumldli-chen Mittelpfeiler

337zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

bringung der Tuumlrangeln schufen Da sich am Pflaster keine Spuren aumllterer Tuumlren finden bedeutet dies dass zum Zeitpunkt der Verlegung des Pflasters die Tore zwischen den Pfeilern nicht verschlieszligbar waren

Die offene vollkommen ungeschuumltzte Eingangssituation war aber nicht Teil der urspruumlnglichen Konzep-tion der Pfeiler Aumlltere Schubriegelloumlcher die einem anderen Verschlusssystem angehoumlren finden sich zwei Steinreihen (ca 120 m) unterhalb der oberen Schubriegelloumlcher (Abb 18) Die unteren Verschlussloumlcher stehen nicht mit dem sichtbaren Pflaster in Zusammenhang sondern muumlssen zu einer tiefer gelegenen Straszlige gehoumlren die vom heute sichtbaren Pflaster verdeckt ist Da Schubriegelloumlcher immer etwa in Brusthoumlhe an-gebracht wurden ist anzunehmen dass sich diese hypothetische tiefer gelegene Straszlige etwa 1 ndash 120 m unter-halb des heutigen Niveaus befindet was durch die Beobachtung an der Fundamentoberkante des Suumldturmes unterstuumltzt wird die etwa 1 m unterhalb des Pflasterniveaus liegt (s Abb 6) Daraus laumlsst sich ableiten dass auch der Laufhorizont zu diesem Turm etwa 1 m unterhalb des heute sichtbaren Pflasters anzunehmen ist In der weiteren Folge kann man aus den uumlbereinstimmenden Houmlhenrelationen darauf schlieszligen dass der Bau des Suumldturmes und die Errichtung der Pfeiler gleichzeitig gegen Ende des 2 Jahrhunderts v Chr oder kurze Zeit spaumlter erfolgten Zum Zeitpunkt der Errichtung der Pfeiler konnten die Eingaumlnge verriegelt werden

Im Zuge der Neuverlegung des Pflasters die nach der Analyse der Kleinfunde in augusteisch-tiberische Zeit datiert werden kann wurden die Eingaumlnge vollstaumlndig geoumlffnet51 Die erneute Schlieszligung der Eingaumlnge kann mit keinem stratigraphisch erfassbaren Fundkontext in Zusammenhang gebracht werden aus histori-schen Gruumlnden waumlre an das spaumlte 3 Jahrhundert n Chr als moumlgliches Datum zu denken52

Waumlhrend das Funktionieren und der Wechsel in der Schlieszligbarkeit der Eingaumlnge weitgehend klar sind stellt sich die Gesamtsituation im Norddurchgang als weitaus komplizierter dar Der Durchgang stammt wie die Pfeiler aus spaumlthellenistischer Zeit Zur Zeit der Anlage des Tores war dieser Bereich am Uumlbergang vom Vorhof zum Torhof offen Dennoch liegt unterhalb des Durchgangsniveaus eine maumlchtige Mauer (M8) die dem Konzept eines Tores mit offenem Hof entgegensteht (Abb 5 20)53

51 Freundliche Auskunft M Trapichler 52 Das Datum laumlsst sich aus historischen Quellen erschlieszligen s u 53 Diese Mauer wurde bereits von G Seiterle 1997 entdeckt s Seiterle 1998 der sie als Teil der fruumlhhellenistischen Stadtmauer in-

terpretierte

20 Mauer M8 unterhalb des Norddurchganges

338 Alexander Sokolicek

Mauer M8 besteht aus sorgfaumlltig bearbeiteten Kalksteinbloumlcken und ist etwa 320 ndash 340 m breit Die westliche Schale ist sichtbar die oumlstliche ist von einem sekundaumlr verlegten Schwellenstein verdeckt An der Oberseite der Mauer M8 sind Stemmloumlcher zu sehen die von mindestens einer weiteren Steinlage zeugen Die Mauerfuumlllung ist auszligergewoumlhnlich sorgfaumlltig verlegt eine Bauwei-se die bei den hellenistischen Befestigungsmau-ern in Ephesos nicht vorkommt Die Dimensionen und die Bauweise der Mauer unterhalb des Nord-durchganges weisen eindeutig auf eine fortifikato-rische Funktion hin Eine Befestigungsmauer un-terhalb eines Durchganges bzw an der Vorderseite eines Torhofes ist jedoch ungewoumlhnlich und auch wenig sinnvoll Als moumlgliche Erklaumlrung koumlnnte eine Bauaumlnderung des urspruumlnglichen Tores wie beim Westtor in Plataiai in Betracht gezogen wer-den bei dem man den Torhof an der Frontseite durch eine Mauer bis uumlber die Haumllfte schloss54 Die Mauer unterhalb des Norddurchganges des Magnesischen Tores kann allerdings nicht zur fruuml-

hesten Bauphase des Hoftores gehoumlren Die sorgfaumlltige und massiv ausgefuumlhrte Bautechnik dieser Mauer unterscheidet sich deutlich von den Schalenmauern des hellenistischen Torbaus

Sowohl die Mauer unterhalb des Suumldturmes als auch Mauer M8 unterhalb des noumlrdlichen Durchganges gehoumlren daher zu einer aumllteren Befestigungsanlage die mit dem Bau des Magnesischen Tores in keinem Zusammenhang steht und diesem vorausgegangen sein muss In der Folge sind die beiden Mauerabschnitte zu einer zusammenhaumlngenden Befestigungsanlage zu rekonstruieren die uumlber die gesamte Strecke des Tores und wahrscheinlich daruumlber hinausreichte Eine Mauer dieser Groumlszligenordnung und Bauweise gehoumlrt mit gro-szliger Wahrscheinlichkeit zur fruumlhhellenistischen Befestigungsanlage die unter Lysimachos errichtet wurde

Fuumlr das Magnesische Tor ist auch die Pflasterung der Torhoumlfe von groszliger Bedeutung da sie uumlber das Verhalten der Benutzer Auskunft gibt An den Geleisespuren des mittleren und des suumldlichen Einganges sind die Wege fuumlr Wagen erkennbar der noumlrdliche Eingang war den Fuszliggaumlngern vorbehalten Aus dieser Kon-zeption geht klar hervor dass der Verkehr in Einbahnsystemen geregelt wurde Dem Verlauf der Geleise und Einbauten im Torhof nach zu schlieszligen55 fuhr man durch den suumldlichen Eingang in die Stadt und verlieszlig sie durch den mittleren Dadurch ist klar dass Linksverkehr herrschte Dies bedeutet aber auch dass dieses Verkehrssystem innerhalb der Stadt beibehalten werden musste um ein Verkehrschaos zu vermeiden56

Fuumlr den Fuszliggaumlngerverkehr wurden im noumlrdlichen Areal des Vorplatzes Platten rampenartig auf die Pfla-stersteine aufgelegt und schraumlg auf den Fuszliggaumlngereingang ausgerichtet Wahrscheinlich wurden auch die Teilnehmer der Prozession auf diese Rampe gefuumlhrt und moumlglicherweise handelt es sich hier um den letz-

54 A Konecny Das Westtor im groszligen Mauerring von Plataiai in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (Hrsg) Synergia Fest-schrift Friedrich Krinzinger II (Wien 2005) 279 ndash 288 Dort wurde tatsaumlchlich eine Quermauer an die Front des Torhofes gelegt Dieses Tor ist allerdings kleiner als das Magnesische Tor

55 Geleise wurden in die Pflasterungen eingeschlagen um das Ausbrechen der Wagen zu verhindern Aus diesem Grund fuumlhren Ge-leise zu den Durchgaumlngen hin und verlaufen sich hinter den Pfeilern wieder Anhand der Ausrichtung der Geleise beim suumldlichen Durchgang kann man schlieszligen dass der suumldliche Durchgang fuumlr den Eingangsverkehr gedacht war Die Geleise beim mittleren Durchgang weisen hingegen darauf hin dass hier die Wagen die Stadt verlieszligen

56 Das Verkehrswesen in der Antike ist vergleichsweise wenig beachtet worden s M Hascher ndash E Olshausen Konkurrierende Ver-kehrssysteme in der Antike Moderne Fragen zum antiken Verkehrswesen im Lagunengebiet zwischen Aquileia und Ravenna in E Olshausen ndash H Sonnabend (Hrsg) Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 7 (Stuttgart 1999) und zuletzt D Mertens (Hrsg) Stadtverkehr in der antiken Welt Internationales Kolloquium zur 175-Jahrfeier des Deutschen Archauml-ologischen Instituts Rom Palilia 18 (Wiesbaden 2008) Zur Situation in Kleinasien s A Hoffmann Wege der Kommunikation in kleinasiatischen Staumldten in Mertens a O 35 ndash 57

21 Einlassungen fuumlr Baldachine im Pflaster des Vorhofes

339zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

ten Abschnitt der Damianos-Stoa57 Diese muumlndet etwa 40 m oumlstlich des Tores in die Uumlberlandstraszlige ein Oumlstlich des Nordturmes sind noch weitere Mauern zu erkennen die schraumlg zur Torrichtung angelegt sind (Abb 1 5)58

Das Pflaster gibt noch uumlber weitere Aktivitaumlten am Tor die moumlglicherweise mit der Prozession in Zusammenhang standen Auskunft Unmit-telbar oumlstlich des suumldlichen Mittelpfeilers also im Vorhof finden sich insgesamt 11 recht-eckige etwa 4 times 5 cm groszlige Einlassungen mit einer Tie-fe von etwa 4 ndash 6 cm (Abb 5 22) Die Einlassungen sind systematisch in das Pflaster geschlagen und erweisen sich als zu zwei unterschiedlichen Strukturen (System 1 und System 2) gehoumlrend

System 1 besteht aus sechs Loumlchern Vier Loumlcher sind quadratisch in einem Abstand von 1 m zu einan-der angeordnet Genau in der Kreuzungsmitte befinden sich zwei Duumlbelloumlcher mit Gusskanaumllen System 2 ist ebenso angeordnet in der Mitte befindet sich allerdings nur ein Duumlbelloch mit Gusskanal Diese beiden Systeme uumlberschneiden sich und koumlnnen daher nicht gleichzeitig genutzt worden sein Grundsaumltzlich sind sie aber gleich Bei beiden Systemen faumlllt auf dass nur die zentralen Duumlbelloumlcher Gusskanaumlle und geglaumlttete Auflagerflaumlchen fuumlr das Aufstellen eines Blockes besitzen Dies deutet drauf hin dass die aumluszligeren Loumlcher temporaumlr genutzt wurden und in der Mitte ein Block fix verankert wurde Als Rekonstruktionsvorschlag koumlnnen daher zwei zeitlich aufeinander folgende Baldachine angenommen werden Rund um die Einlassun-gen fehlen geglaumlttete Auflager die auf breitere Steher deuten wuumlrden Die Einlassungen sind somit nicht als Duumlbelloumlcher zu interpretieren und duumlrften fuumlr Holzgeruumlste verwendet worden sein (Abb 22)

Baldachine sind in der Tat nicht ungewoumlhnlich und dienen in Heiligtuumlmern vor allem dem Schutz von Kultbildern In Heiligtuumlmern wie in Korinth Cirograve (Krimisa) oder etwa Selinunt sind aumlhnliche Einlassungen fuumlr houmllzerne Baldachine bekannt ein marmornes Beispiel steht im Theater von Milet Marga Weber verweist auch auf houmllzerne Prozessionsschreine die bis in die roumlmische Kaiserzeit verwendet wurden59

57 Die Damianos-Stoa wurde von D Knibbe untersucht und publiziert Knibbe ndash Langmann (Anm 26) Knibbe ndash Thuumlr (Anm 26) D Knibbe Via Sacra Ephesiaca in Friesinger ndash Krinzinger 1999 449 ndash 455 Knibbe (Anm 3) 207 ndash 219 Zum auszligerstaumldtischen Straszligennetz s zuletzt Groh 2006 108 f mit Bibliographie Zur Einmuumlndung der Stoa W Pietsch Auszligerstaumldtische Grabanlagen von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 1999 455 ndash 462

58 Diese Mauern gehoumlren zu insgesamt drei unterschiedlichen Baukomplexen Zwei Gebaumlude ndash der T-foumlrmige Rest eines groumlszligeren Antenbaus sowie eine breite abgestufte Plattform (Grundflaumlche von 780 times 560 m) ndash datieren aufgrund ihrer Lage neben dem nachtraumlglich errichteten traianischen Aristion-Aquaumldukt in vortraianische Zeit Das Gesamtmaszlig des Antenbaus kann mit einer Groumlszlige von ca 850 times ca 650 m rekonstruiert werden Der Zugang erfolgte uumlber einen etwa 080 m breiten Zugang von Suumlden In spaumltantiker Zeit wurden die beiden Gebaumlude von Bruchsteinmoumlrtelmauern Resten der urspruumlnglich den gesamten Platz bedeck-enden spaumltantiken Bebauung uumlberbaut Die Gestalt und die unmittelbare Naumlhe zum Nordturm schlieszligen eine fortifikatorische Funktion dieser Bauten aus Bei dem Antengebaumlude koumlnnte es sich in Anbetracht der Naumlhe zur Suumldostnekropole um ein groumlszligeres Grabhaus mit vorgelagerter Terrasse handeln Dagegen spricht die Position der Gebaumlude unmittelbar vor dem Nordturm an dem der Prozessionsweg direkt vorbeifuumlhrte Aufgrund der Lage und des Grundrisses koumlnnte der Antenbau auch eine sakrale Bedeutung gehabt haben die moumlglicherweise auch mit den Prozessionen zusammenhing Die Drehung der Gebaumludeachse aus der Torrichtung ist mit etwa 160deg nur unwesentlich geringer als der Winkel zwischen Prozessionsweg und Hauptstraszlige vor dem Tor s W Pietsch Auszligerstaumldtische Grabanlagen von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 1999 455 ndash 460

59 M Weber Baldachine und Statuenschreine (Rom 1990) 43 ndash 54

22 Rekonstruktionsvorschlag Baldachin

340 Alexander Sokolicek

Beide Baldachine im Vorhof des Magnesischen Tores sind nicht exakt parallel zur Gebaumludeachse ausge-richtet sondern leicht nach Norden verschwenkt Sie weisen in Richtung des Fuszliggaumlngereinganges also in die Richtung von der die Prozession sich dem Tor naumlherte Moumlglicherweise spielten die Baldachine bei der Prozession eine wesentliche Rolle als Aufstellungsort von Kultobjekten und lassen die erwaumlhnte Uumlbergabe der heiligen Gegenstaumlnde von den Prozessionsleitern an die Epheben in einem neuen Licht erscheinen Der temporaumlre Charakter von Prozessionen spricht fuumlr bewegliche Holzgestelle die in die aumluszligeren Eintiefungen im Vorhof des Tores gestellt werden konnten Im Zentrum der Baldachine sind eine Basis oder ein Altar denkbar auf die Kultobjekte gestellt oder auf denen Opfer vollzogen wurden waumlhrend die Prozession ge-maumlszlig den Anweisungen in der Salutaris-Inschrift an dieser Stelle Halt machte

Fuumlr die Labung der Ankommenden war vor dem Suumldturm eine Wasserstelle eingerichtet worden Sie bestand aus einer uumlberhausten Entnahmestelle einer Freispiegelwasserleitung die Gilbert Wiplinger als Teil des traianischen Aristion-Aquaumlduktes erkannt hat60

Weitere Einbauten hat das Tor in fruumlhchristlich-spaumltantiker Zeit erhalten als gegen Ende des 4 Jahrhun-derts n Chr Graumlber im Vorhof und spaumlter auch im Torhof angelegt wurden Eine zeitliche Einordnung dieser Graumlber die Geacuterard Seiterle in den 70er Jahren barg ist aufgrund der geringen Zahl an Beigaben vorerst nicht moumlglich

60 Wiplinger (Anm 45) 23 ndash 39

23 Vorlaumlufiger Phasenplan des Magnesischen Tores

341zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Chronologie

Das Areal in dem das Magnesische Tor errichtet wurde war nicht immer der Platz des Haupteinganges nach Ephesos Vor Errichtung des Magnesischen Tores befand sich an der Stelle eine Befestigungsanlage deren Reste in der Kampagne des Jahres 2008 unterhalb des Norddurchganges und des Suumldturmes erkannt wurden Nach der Aufgabe des Magnesischen Tores in spaumltantik-byzantinischer Zeit verlor das Tor zwar die Bedeutung als Haupteingang in die Stadt das Areal selbst wurde aber in unterschiedlicher Weise weiter genutzt Die chronologische Entwicklung des Bereiches am Magnesischen Tor kann in acht Bau- und Nut-zungsphasen unterschieden werden (Abb 23)

Phase I

Das aumllteste Bauwerk an der Stelle des Magnesischen Tores ist eine hellenistische Befestigungsanlage deren Abschnitte unterhalb des Norddurchganges und unterhalb des Suumldturmes erhalten sind (Abb 12 13 20) Der groumlszligte Teil der Anlage befindet sich noch unter dem Tor oder wurde entfernt

Phase II

Als Teil eines fortifikatorischen Bauprogramms in hoch- oder spaumlthellenistischer Zeit wurde das Magnesi-sche Tor errichtet (Abb 1 5) Die Anlage ist ein axiales Hoftor mit zwei flankierenden Tuumlrmen und einem 2280 times 2450 m groszligen Torhof Von dieser Bauphase haben sich nur wenige Reste erhalten darunter die Torhofmauern und der Nordturm Das Magnesische Tor war an der Ruumlckseite des Torhofes versperrbar und entspricht in seiner Gesamterscheinung axialen Hoftoren spaumltklassischer und hellenistischer Stadttore

Phase III

Gegen Ende des 2 Jahrhunderts v Chr oder auch etwas spaumlter wurden die mittigen Torpfeiler eingesetzt (Abb 6 15) Dadurch verschob sich der Toreingang von der Ruumlckseite des Tores an die Vorderseite des Hofes Mit der Errichtung der Pfeiler wurden auch die Tuumlrme veraumlndert am deutlichsten hat sich diese Bauphase an der Ostseite des Suumldturmes erhalten Das zu dieser Phase gehoumlrende Straszligenniveau liegt nach der Position der Schubriegelloumlcher und der Fundamentoberkante des Suumldturmes zu schlieszligen etwa 1 m un-terhalb des heutigen Niveaus des letzten Pflasters

Diese grundlegende Restrukturierung des Tores deutet auf eine rasche Loumlsung in einer Konfliktsituation hin Die Spolien im Suumldturm die bis in das Fundament hinabreichen zeugen von einer vorangegangenen Zerstoumlrung des Turmes Moumlglicherweise verursachte ein Erdbeben Schaumlden die einen Neubau erforderlich machten vielleicht war es auch eine noch unbekannte kriegerische Attacke Der Neubau faumlllt in die Zeit nach der Eingliederung von Ephesos in das pergamenische Reich um 167 v Chr bzw in die roumlmische Provinz Asia (133 v Chr) Ob die Provinzwerdung eine rasche und nur halbherzig auf aumlsthetische Wirkung abzielende Bauumsetzung verursachen konnte kann im Moment nicht beantwortet werden Dehnt man den zeitlichen Rahmen etwas ndash die Bauphase datiert in das spaumlte 2 Jahrhundert v Chr oder spaumlter ndash ist auch das Erscheinen Mithridatesrsquo VI am Beginn der 80er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr als Ausloumlser fuumlr einen Neubau in Erwaumlgung zu ziehen

In diesem spaumlthellenistischen Zeitraum oder vielleicht auch schon fruumlher haben sich offenbar keramische Produktionsbetriebe im Vorfeld des Tores angesiedelt Konkrete Befunde sind zwar noch nicht vorhanden doch legt die geraume Anzahl an hellenistischer Reliefkeramik und Formschuumlsseln ein Werkstattzentrum nahe61

61 Im Bereich des Magnesischen Tores und des sog Magnetikon (s Anm 26) wurden eine groszlige Zahl hellenistischer Reliefkera-mik sowie mindestens 40 Formschuumlsseln gefunden Seiterle 1982 149 Diese Funde deuten auf hellenistische Werkstaumltten hin

342 Alexander Sokolicek

Phase IV

In augusteisch-tiberischer Zeit wurde das Straszligenniveau um etwa 1 m erhoumlht (Abb 5) Die urspruumlnglich ver-schlieszligbaren Pfeiler hatten ab dieser Zeit keine Tuumlren Wahrscheinlich zur selben Zeit errichtete man auch einen Antenbau unmittelbar oumlstlich des Nordturmes der mit der Torarchitektur in keiner Beziehung stand

Mit der fruumlhen roumlmischen Kaiserzeit beginnt ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung der Metro-polis Asiae der nicht nur auf neuen gesetzlichen Regelungen aufbaut sondern auch mit einem steigenden Investitionsboom im Bautensektor einhergeht Unter Augustus faumlllt jedenfalls die inschriftlich bezeugte Re-organisation des Artemisions und seiner Laumlndereien auch der Verbindungsweg zwischen Artemision und Ephesos ist nach den von Dieter Knibbe geleiteten Untersuchungen im fruumlhen 1 Jahrhundert n Chr als angelegter geschotteter Weg zu fassen

Phase V

Im Zuge der Errichtung des Aristion-Aquaumlduktes in traianischer Zeit wurden das Pflaster erneuert aber nicht erhoumlht und eine Wasserentnahmestelle vor dem Suumldturm eingerichtet Dies geht daraus hervor dass die augusteisch-tiberische Straszlige im Verlauf des Aquaumlduktes entfernt und der Aquaumldukt selbst durch maumlch-tige schwere Kalksteinplatten gedeckt wurde

In dieser Zeit oder auch etwas spaumlter errichtete man vor dem suumldlichen Mittelpfeiler einen Baldachin der spaumlter zu einem nicht naumlher bekannten Zeitpunkt durch einen anderen ersetzt wurde Vor dem Nordturm wurde eine Rampe auf die in traianischer Zeit verlegten Pflasterplatten gelegt (Abb 1) moumlglicherweise steht die Rampe mit der Errichtung der Damianos-Stoa um 200 n Chr in Verbindung

Phase VI

In der spaumlten roumlmischen Kaiserzeit wurden die offenen Eingaumlnge zwischen den Pfeilern wieder verschlieszlig-bar gemacht indem man wiederverwendete Bloumlcke als Schwellen mit Tuumlrangelloumlchern einsetzte und neue Schubriegelloumlcher installierte (Abb 5 17 ndash 19) Die zeitliche Eingrenzung dieser Maszlignahme kann stratigra-phisch nicht abgesichert werden weil die Freilegung der Pfeiler und Durchgaumlnge von John Turtle Wood nicht dokumentiert wurde Die Datierung der erneuten Schlieszligung der Durchgaumlnge stuumltzt sich daher auf historische Ereignisse die nahelegen dass Ephesos in der spaumlten Kaiserzeit nicht mehr als offene Stadt exi-stieren konnte Durch die bekannte Erdbebenserie in der zweiten Haumllfte des 3 Jahrhunderts n Chr wurde die Stadt in einigen Bereichen ndash wie bei den sog Hanghaumlusern ndash stark zerstoumlrt62 Moumlglicherweise stuumlrzte auch der Mitteleingang des Magnesischen Tores ein denn der Schwellenstein im Norddurchgang ist auf-grund seiner Maszlige und seiner Dekoration eindeutig als Tuumlrsturz der noch aufrecht im Mitteldurchgang ste-henden Tuumlrlaibung zu erkennen Die Bruchflaumlchen an der Oberseite der Laibungssteine koumlnnten tatsaumlchlich von einem Einsturz herbeigefuumlhrt worden sein

Historisch belegt sind auch Einfaumllle von Goten die nach den Erdbeben nach Kleinasien kamen und in Ephesos in den Jahren zwischen 260 und 270 vor allem das Artemision pluumlnderten63 Inwieweit die Gefahr die von den Goten ausging von den Ephesiern antizipiert wurde ist nicht zu beurteilen Es ist allerdings kaum denkbar dass keine Restaurierungen am Haupteingang in die Stadt vorgenommen worden waumlren zu-mal zu dieser Zeit das Stadtgebiet jedenfalls noch bis zur Grenze der im Hellenismus angelegten Stadtmau-ern reichte Diese Uumlberlegung wird durch zwei in Ephesos gefundene epigraphische Dokumente gestuumltzt

s A Giuliani ndash C Rogl Ephesische Toumlpferwerkstaumltten ndash ihre Toumlpfer und ihre Produkte in B Asamer ndash P Houmlglinger ndash C Rein-holdt ndash R Smetana ndash W Wohlmayr (Hrsg) Temenos Festgabe Florens Felten und Stefan Hiller (Wien 2002) 71 ndash 74 und C Rogl Eine Vorschau zu den reliefverzierten Trinkbechern der ephesischen Monogramm-Werkstaumltte in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 99 ndash 111

62 S Ladstaumltter Die Chronologie des Hanghauses 2 in F Krinzinger (Hrsg) Das Hanghaus 2 in Ephesos Studien zu Baugeschichte und Chronologie AForsch 7 = DenkschrWien 302 (Wien 2002) 9 ndash 40

63 SHA Gall 6 2

343zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Einen direkten Hinweis auf Bautaumltigkeiten an den Mauern von Ephesos erfaumlhrt man aus einem Epigramm das eine Gruppe von Baumeistern ihrem Hegemon dem Architekten Skaurianos im 3 Jahrhundert auf ei-nem Ehrendenkmal verfasste64 Es handelt sich um einen undekorierten Quader der moumlglicherweise von einem Antenbau stammt Skaurianos war offenbar kein Ephesier denn in der Inschrift wird erwaumlhnt dass er als Hegemoneus nicht weniger als die Ephesier um den Bau ihrer Mauern bemuumlht war Die Inschrift nennt zwar nicht explizit Arbeiten an den Stadtmauern jedoch die Praumlzision bei der Ausfuumlhrung von Mauern (τείχεσιν Z 2) mit denen wahrscheinlich die Stadtmauern gemeint sind65

In dem bekannten Reskript der Kaiser Valentinianus Valens und Gratianus an den Ephesier Eutropius aus der Zeit um 370 n Chr werden Missbraumluche eines Hilfsprogramms kritisiert das Staumldte in dem Aufbau oumlffentlicher Bauten unterstuumltzen sollte66 Eutropius hatte den Kaisern mitgeteilt dass oumlffentliche Gelder aus kaiserlichen Besitzungen zur Restaurierung der Staumldte von den Verwaltern missbraumluchlich verwendet worden waumlren weswegen die Vorantreibung der Baumaszlignahmen leiden wuumlrde67 darunter befanden sich auch die Befestigungswerke sodass man die spaumltroumlmischen Umbauten am Magnesischen Tor mit diesem Programm in Zusammenhang bringen koumlnnte Da das Reskript etwa 100 Jahre aumllter als das Epigramm auf Skaurianos ist waumlre an eine zweite spaumltantike Bauphase an den Stadtmauern zu denken Ob davon auch das Magnesische Tor profitierte laumlsst sich allerdings nicht feststellen

Der Einbau der verschlieszligbaren Tuumlren ist aufgrund des Erdbebens und der drohenden Goteneinfaumllle fuumlr das spaumltere 3 Jahrhundert n Chr anzunehmen Moumlglicherweise bezieht sich auch die Erwaumlhnung des Mau-erbaus im Epigramm des Skaurianos auf die Arbeiten am Magnesischen Tor Diese Periode wird in der Forschung als jene Epoche angesehen in der viele Befestigungsanlagen erneuert und ausgebaut wurden darunter Athen Ankyra und Rom68 Als Grund werden die allgemeine politische Instabilitaumlt die sozialen Veraumlnderungen und die feindlichen Einfaumllle vor allem der Goten gesehen Die etablierten Datierungsan-saumltze der Forschung welche die genannten Bedrohungen als Ausloumlser fuumlr eine regelrechte Hochkonjunktur des Stadtmauerbaus im ausgehenden 3 Jahrhundert n Chr betrachten sind mittlerweile jedoch hinterfragt worden weil die zeitliche Eingrenzung auf das spaumlte 3 Jahrhundert zu eng ist Die Errichtung spaumltantiker Stadtmauern duumlrfte gegen die Mitte des 4 Jahrhunderts n Chr einen Houmlhepunkt erreicht haben69

Im Zuge des spaumltroumlmischen Umbaus des Magnesischen Tores wurde in den suumldlichen Durchgang ur-spruumlnglich fuumlr den Wagenverkehr bestimmt eine hohe Schwelle eingebaut die den Durchgang fuumlr den Wagenverkehr unpassierbar machte (Abb 5) Diese scheinbar geringfuumlgige Aumlnderung zeigt jedoch dass eine gravierende Veraumlnderung im Verhaumlltnis der Stadt Ephesos zu dem suumldoumlstlichen Hinterland stattgefun-den haben muss War waumlhrend der fruumlhen und hohen roumlmischen Kaiserzeit ein Einbahnsystem mit Ein- und Ausfahrt notwendig um die Wagen passieren lassen zu koumlnnen genuumlgte ab dem 3 Jahrhundert lediglich der Mitteldurchgang fuumlr den Wagenverkehr Eine Umstellung der Verkehrsmittel von Wagen auf Lasttiere ist wenig wahrscheinlich weil fuumlr Lasttiere die Schwellen in den seitlichen Durchgaumlngen zu hoch liegen Diese Veraumlnderung kann nur bedeuten dass spaumltestens ab dem spaumlten 3 Jahrhundert n Chr der Verkehr und damit der Handel mit dem suumldoumlstlichen Hinterland entweder nicht mehr uumlber das Magnesische Tor abgewickelt wurde oder die Handelstaumltigkeit mit dieser Region generell abnahm

64 IvE 452 J Keil XIX Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ausgrabungen in Ephesos OumlJh 30 1937 Beibl 204 Nr 10 Abb 65 mit Datie-rung der Inschrift nach Buchstabenform Zu Skaurianos s zuletzt S Cuomo Technology and Culture in Greek and Roman Antiqu-ity (Cambridge 2007) 141

65 raquoTeichoslaquo oder der Plural raquoteichelaquo werden haumlufig fuumlr die Stadtmauern gebraucht s Hdt 3 14 91 9 41 115 Xen Kyr 7 5 13 In diesem Sinne auch Keil (Anm 64) 204

66 IvE 42 67 C Decroll Die Liturgien im roumlmischen Kaiserreich des 3 und 4 Jh n Chr (Stuttgart 1997) 306 68 Zuletzt zu dieser Problematik P DeStaebler The City Wall and the Making of a Late-Antique Provincial Capital in C Rat-

teacute ndash R R R Smith (Hrsg) Aphrodisias Papers 4 New Research on the City and its Monuments JRA Suppl 70 (Portsmouth 2008) 285 ndash 318 mit Bibliographie Zu Ankyra S Ateşuğolları AncyraEnguumlruumlAnakararsquonın Dış Sur Duvarı in B Avunccedil Hayat Erkanalrsquoa armağan Kuumlltuumlrlerin yansıması Studies in Honor of Hayat Erkanal Cultural reflections (Istanbul 2006) 69 ndash 77 Fuumlr letzten Hinweis danke ich S Ateşuğolları

69 DeStaebler (Anm 68) 285 f 316 ndash 318

344 Alexander Sokolicek

Phase VII

Gegen Ende des 4 Jahrhunderts n Chr oder spaumlter wurden im Vorhof Graumlber angelegt und Sarkophage aufgestellt die bis in den Torhof reichten Zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt wohl erst nach dem 5 Jahrhundert wurden im Vorhof und in den Bereichen oumlstlich der Tuumlrme Gebaumlude errichtet uumlber deren Funktion vorerst nichts Genaues bekannt ist Moumlglicherweise handelt es sich um Werkstaumltten70

In diese oder spaumltere Zeit faumlllt auch ein Ruumlckbau der Befestigungsanlagen wie die Schlieszligung eines Schubriegelloches im Mitteldurchgang zeigt Moumlrtelspuren auf den Pflasterplatten des Vorhofes aber auch auf der Schwelle des Norddurchganges bezeugen deutlich die dichte Bebauung dieses Areals das in dieser Zeit sicherlich nicht mehr als befestigtes Hauptstadttor von Ephesos funktionieren konnte

Phase VIII

Als letztes fassbares Ereignis wird der Torhof bis zur Oberkante der Mauern mit einer dichten Packung aus Lehm verfuumlllt die in Schnitt 108 untersucht wurde Nach einer vorlaumlufigen Durchsicht des nur in geringen Mengen vorhandenen Kleinfundmaterials wurde der Torhof in fruumlhbyzantinischer Zeit verfuumlllt nach den Muumlnzen jedenfalls nach dem 5 Jahrhundert n Chr71

Uumlberblick uumlber die Phasen am Gebiet des Magnesischen Tores (s Abb 23)

Phase Ereignis Datierung

Phase I Errichtung der Stadtmauer auf dem Gebiet des spaumlteren Magnesischen Tores 290 ndash 281 v Chr

Phase II Bau des Magnesischen Tores spaumltes 2fruumlhes 1 Jh v Chr

Phase III Errichtung verschlieszligbarer Pfeiler und Reparatur des Suumldturmes spaumltes 2fruumlhes 1 Jh v Chr

Phase IV Anlage des Pflasters und Demontierung der Schlieszligung der Durchgaumlnge augusteisch-tiberisch

Phase V Errichtung des Aristion-Aquaumlduktes und Erneuerung des Pflasters traianisch

Phase VI Verschlieszligung der Eingaumlnge zweite Haumllfte 3 Jh n Chr

Phase VII Anlage der Nekropole Ende 4 Jh oder spaumlter

Phase VIII Verfuumlllung des Torhofes bis zur Oberkante der Architektur nach 5 Jh n Chr

Funktionen

Im Laufe der etwa 1000 Jahre in denen das Areal des Magnesischen Tores genutzt wurde hat sich nicht nur das Bauwerk selbst veraumlndert sondern das Stadttor hat auch unterschiedliche Funktionen im Grenzbereich zwischen Stadt und Land erfuumlllt

Generell markieren Stadttore den Uumlbergang von der organisierten bewohnten Stadt zum weniger dicht bevoumllkerten Umland Sie sind liminale Orte d h Stellen an denen ein limen eine Schwelle uumlbertreten wird72 In unserem Fall trifft die Liminalitaumlt im praktischen Sinne bei den Epheben der Artemisprozession zu die ndash selbst in einer liminalen Phase ndash die heiligen Gegenstaumlnde des Artemisions von den Priestern in

70 P Scherrer The City of Ephesus from the Roman Period to Late Antiquity in H Koester (Hrsg) Ephesos Metropolis of Asia An Interdisciplinary Approach to its Archaeology Religion and Culture Papers presented at a Symposium organized by Harvard Divinity School March 1994 Harvard Theological Studies 41 (Valley Forge 1995) 19 ndash 25 verbindet die letzten Veraumlnderungen am Magnesischen Tor mit dem Bauprogramm von Theodosius I und Arkadius

71 Die Analyse der Muumlnzen uumlbernahm M Pfisterer 72 Der Begriff rsaquoLiminalitaumltlsaquo wurde vor allem von dem Ethnologen V Turner gepraumlgt und fuumlr die Beschreibung des Zustandes zwi-

schen zwei Konditionen verwendet in der rituellen Praxis zwischen der Trennung von einem alten und der Angliederung an einen neuen Zustand s V Turner Betwixt and Between The Liminal Period in Rites de Passage in M E Spiro (Hrsg) Symposium on New Approaches to the Study of Religion (Seattle 1964) 4 ndash 20 Zur Bedeutung der Liminalitaumlt als kultische und faktische Grenze s I Polinskaya Liminality as Metaphor Initiation and the Frontiers of Ancient Athens in D Dodd ndash C A Faraone (Hrsg) Initia-tion in ancient Greek rituals and narratives New critical perspectives (London 2003) 85 ndash 106

345zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

einem Uumlbertragungsritus uumlberreicht bekamen Im uumlbertragenen Sinne besteht die liminale Eigenschaft des Stadttores darin den Bereich zwischen der urbanen und der nichturbanen Kondition zu definieren

In erster Linie sind Stadttore befestigte Mauerdurchlaumlsse in einer Stadtmauer Als neuralgische offene Punkte einer Befestigung muumlssen sie einander widersprechende Aufgaben erfuumlllen Einerseits soll das Tor moumlglichst ungehindert passiert werden koumlnnen auf der anderen Seite sollen Stadttore die bestmoumlgliche Ver-teidigung bei Angriffen ermoumlglichen und Kontrolle uumlber den Verkehr ausuumlben

Militaumlrische Schutzfunktion

Die militaumlrische Schutzfunktion erfuumlllt das Magnesische Tor wie jedes befestigte Stadttor Zwei Tuumlrme flan-kieren einen breiten Hof die Torhofmauern bieten genuumlgend Stellflaumlche fuumlr Soldaten um den Hof und den Eingangsbereich gut verteidigen zu koumlnnen Von Beginn an war das Tor verschlieszligbar Nachdem es in au-gusteisch-tiberischer Zeit geoumlffnet worden war blieb die Eingangssituation gut 250 Jahre unversperrt Erst gegen Ende des 3 Jahrhunderts wurde es wieder verschlossen ndash am Ende uumlbernimmt das Magnesische Tor erneut die Funktion die es zu Beginn erfuumlllen musste

Verkehr Handel und Infrastruktur

Als Verkehrsknotenpunkt besitzt das Magnesische Tor gute Voraussetzungen Es liegt in einer Senke die sanft ansteigt und daher fuumlr Verkehrsteilnehmer auch leicht uumlberwunden werden kann Die Dichte des Ver-kehrs in die Stadt ist bei einer geschaumltzten Einwohnerzahl im Ephesos des 2 Jahrhunderts von mindestens 25 000 Personen innerhalb der Stadtgrenzen73 als relativ hoch anzunehmen

Die Eingaumlnge zwingen die Wagen in ein Einbahnsystem und erleichtern die Kontrolle des ein- und ausge-henden Verkehrs In diesem Sinne ist das Magnesische Tor eine rechtlich-oumlkonomische Schranke zwischen Produktions- und Verkaufsort Saumlmtliche Waren die im Hinterland erzeugt wurden mussten dieses Tor passieren sollten sie in Ephesos verkauft werden Wahrscheinlich wurde am Tor Kontrolle uumlber die einge-fuumlhrten Guumlter ausgeuumlbt vielleicht wurden auch Abgaben eingehoben74

Infrastrukturelle Einbauten wie die Entnahmestelle beim Aristion-Aquaumldukt im oumlstlichen Vorbereich des Tores dienten der Staumlrkung der Ankommenden und der Lasttiere Wasserstellen finden sich haumlufig bei grouml-szligeren Toren oft wurden Brunnen gebohrt oder Laufbrunnen installiert75

Begraumlbnisstaumltte

Nekropolen und Einzelgraumlber liegen oft bei Stadtausgaumlngen76 So es ist nicht ungewoumlhnlich wenn sich die Suumldostnekropole von Ephesos entlang der Ausfallstraszligen ausbreitete und im Laufe der Zeit den Torhof des

73 Groh 2006 112 74 Es ist aber nicht anzunehmen dass an der Stadtgrenze Zoll eingehoben wurde Fuumlr diesen Hinweise danke ich H Zabehlicky der

auf andere Moumlglichkeiten der Gebuumlhreneinnahme etwa durch Zehrsteuern hinwies Nach den Zollverordnungen der Provinz Asia dem sog Monumentum Ephesenum aus dem Jahr 62 n Chr unterlagen Verkaufswaren einem strengen Zoll- und Steuergesetz das an den Laumlndergrenzen nicht an den Stadtgrenzen vollzogen wurde s H Engelmann ndash D Knibbe Das Zollgesetz der roumlmischen Provinz Asia EpigrAnat 14 1989 1 ndash 206 Generell wurden in der roumlmischen Kaiserzeit lokale Zoll- und Steuertraditionen uumlber-nommen s R Bernhardt Rom und die Staumldte des hellenistischen Ostens 3 ndash 1 Jahrhundert v Chr (Muumlnchen 1988) 68

75 Zu den Wasserstellen am Dipylontor s G Gruben ndash K Braun Der Dipylon-Brunnen B1 AM 85 1970 114 ndash 128 W Hoepfner Das Pompeion und seine Nachfolgerbauten (Berlin 1976) 1 55 95 ndash 99 113 136

76 s etwa die Begraumlbnisstaumltten an der Porta di Ercolana oder der Porta di Nocera in Pompeii s V Kockel Die Grabbauten vor dem Herkulanertor in Pompeji (Mainz 1983) L Eschebach ndash J Muumlller-Trollius (Hrsg) Gebaumludeverzeichnis und Stadtplan der antiken Stadt Pompeji (Mainz 1993) 10 ndash 15 Kerameikos in Athen U Knigge Der Kerameikos von Athen (Athen 1988) 40 f Allgemein P Zanker ndash H v Hesberg Roumlmische Graumlberstraszligen Selbstdarstellung ndash Status ndash Standard (Muumlnchen 1987) J Engels Funerum Sepulcrorumque Magnificentia (Stuttgart 1998) 155 ndash 228

346 Alexander Sokolicek

Magnesischen Tores erreichte77 einige wenige Grabstellen wurden auch im Torhof eingerichtet Dies ist ein eindeutiger Hinweis dafuumlr dass die militaumlrische Funktionsfaumlhigkeit des Tores zu dieser Zeit wohl nach dem 5 Jahrhundert n Chr nicht mehr gegeben war

Kult

Das Magnesische Tor ist in der erwaumlhnten groszligen Artemisprozession eine kultische Station d h dass die Teilnehmer den Zug an diesem Ort anhielten und sich hier versammelten78 Generell spielen Tore als limi-nale Orte von Uumlbertragungs- und Uumlbergangsriten eine groszlige Rolle79 Speziell ist dies der Fall wenn Pro-zessionen von extraurbanen Heiligtuumlmern zur Stadt zum asty stattfinden die als rsaquokultisches Ruumlckgratlsaquo die Verbindung zwischen Stadt und Heiligtum aufrecht erhalten80 Diese Verbindung wird wie bei den meisten Prozessionen der Fall durch Stationen gegliedert Die Stationen sind keine zufaumlllig gewaumlhlten Punkte einer Straszlige sondern Orte der kommunalen Identitaumlt81 Die Stationen werden zur rituellen Kommunikation inner-halb der Prozession Punkte an denen kultische Praxis religioumls-kultische Realitaumlt erfuumlllt

In der Stiftungsurkunde des Salutaris (IvE 26) spielen die Stadttore fuumlr die Prozession tatsaumlchlich eine wesentliche Rolle da hier aumlhnliche Riten vollzogen wurden wie die Trennungsriten die am Heiligen Tor in Milet stattfanden82 Das Ritual am Magnesischen Tor koumlnnte ein wichtiger Bestandteil im Ablauf der Prozes-sion gewesen sein in dem ndash wie in einem Uumlbertragungsritus ndash die symbolische Macht die von kultischen Objekten ausging von einer Personengruppe auf eine andere uumlbergeben wurde83 Fuumlr das Magnesische Tor bedeutet dies dass in den Prozessionen vom Artemision nach Ephesos der Platz als fixe Station vorgesehen war an der man die Schwelle von auszligen nach innen uumlbertrat84 Das Bemuumlhen mit dem die Reihenfolge der Prozessionsteilnehmer aufgelistet wurde zeigt jedenfalls welch hohen Stellenwert die Prozessionen fuumlr die Selbstdarstellung der Buumlrger von Ephesos hatten85

Ein Ritus am Magnesischen Tor wird explizit nicht genannt die Uumlbergabe der heiligen Statuetten aus dem Artemision von den Priestern an die Epheben ist allerdings ein Vorgang dem man rituellen Charakter zuschreiben koumlnnte Die Uumlbergabe der Statuen an die Epheben kann bedeuten dass die Priester die Insignien der sakralen Macht aus den Haumlnden gaben und die Epheben die Verantwortung bekamen die Statuetten zu tragen moumlglicherweise ist dieser Vorgang als Teil eines Initiationsritus oder ndash mit Leonhard Burckhardt86 ndash eines Sozialisationsvorganges zu deuten durch den die Epheben zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft wurden87 Fuumlr Ephesos bedeutet diese Uumlbergabe moumlglicherweise dass der unmittelbare Einflussbereich der Artemispriester und damit des Artemisions an den Grenzen der Stadt also an den Stadttoren endete Tat-saumlchlich bestehen deutliche Unterschiede in der Verwaltung und Rechtssprechung zwischen Heiligtum und

77 Zur Suumldostnekropole s zuletzt Groh 2006 52 109 111 f 78 Zu den Stationen s zuletzt Groh 2006 85 107 79 I Polinskaya Liminality as Metaphor Initiation and the Frontiers of Ancient Athens in D Dodd ndash C A Faraone (Hrsg) Initiation

in ancient Greek rituals and narratives New critical perspectives (London 2003) 85 ndash 106 Diese Rolle haben Tore auch im vorder-asiatischen und anatolischen Raum uumlbernommen s R Strauszlig Reinigungsrituale aus Kizzuwatna (Berlin 2006) 26 133 ndash 140 172

80 F de Polignac Cults Territory and the Greek City State (London 1995) 84 153 81 A Herda Der Apollon-Delphinios-Kult in Milet und die Neujahrsprozession nach Didyma (Mainz 2006) 5 T Houmllscher Oumlffentli-

che Raumlume in fruumlhen griechischen Staumldten sup2(Heidelberg 1999) 46 ndash 50 82 Herda (Anm 81) 260 83 Zur moumlglichen kultischen Handlung beim Uumlbertreten des Stadteinganges s u 84 Die Stationen in der Prozession wurden von S Groh anhand der Platzgroumlszlige und Lage rekonstruiert s Groh 2006 85 107 85 s allgemein zur Bedeutung der Prozessionsteilnehmer W Burkert Die antike Stadt als Festgemeinschaft in P Hugger ndash W Bur-

kert ndash E Lichtenhahn (Hrsg) Stadt und Fest (Stuttgart 1987) 25 ndash 44 bes 27 f 86 L Burckhardt Die attische Ephebie in hellenistischer Zeit in D Kah ndash P Scholz (Hrsg) Das hellenistische Gymnasion (Berlin

2004) 193 ndash 206 bes 193 ndash 195 87 A Chaniotis konnte an Heiligtuumlmern in Kreta nachweisen dass Ephebenkult oumlfters mit extraurbanen Heiligtuumlmern und Prozessio-

nen in Zusammenhang steht s A Chaniotis Heiligtuumlmer uumlberregionaler Bedeutung auf Kreta in K Freitag ndash P Funke ndash M Haake (Hrsg) Kult Politik Ethnos (Stuttgart 2005) 197 ndash 209

347zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Stadt88 Uumlberpruumlft man die Praumlsenz der Artemis-Verehrung im Stadtgebiet von Ephesos faumlllt auf dass die Goumlttin wenig praumlsent ist sieht man von den formelhaften Wiedergaben in den Inschriften ab Im Stadtgebiet von Ephesos sind bis auf das Prytaneion mit seiner zentralen Bedeutung als Verwaltungsbau des Artemiskul-tes89 und eine verschleppte Statuenbasis der Artemis keine Staumltten der Artemisverehrung bezeugt90

Die Absenz der Artemis im Stadtgebiet von Ephesos ist erstaunlich Sie kann nicht vom Fehlen einer generellen Verehrung zeugen sondern vielleicht vom Fehlen eines direkten am Magnesischen Tor endenden Einflusses des Artemisions auf das Stadtgebiet von Ephesos

Dr Alexander Sokolicek Oumlsterreichisches Archaumlologisches Institut Franz Klein-Gasse 1 A-1190 WienE-Mail alexandersokolicekoeaiat

Abbildungsnachweis Abb 1 A Sokolicek (Nachbearbeitung N Gail) Abb 2 C Kurtze copy OumlAI (Bearbeitung A Sokolicek) Abb 3 N Gail Abb 4 R KalasekB Thuswaldner TU Wien Abb 5 A Leung Abb 6 Laserscan R KalasekB Thuswaldner Umzeichnung M Demirli Abb 7 alle Umzeichnungen A Sokolicek (Typus Hoftor nach Winter 1971 222 Abb 223 Athen Tor im Diateichisma nach H Thompson ndash R L Scranton Stoas and City Walls on the Pnyx Hesperia 11 1943 318 Abb 29 Assos Haupttor nach Winter 1971 227 Abb 234 Stratos Haupttor nach Winter 1971 225 Abb 231 Vidhavi nach Winter 1971 220 Abb 220) Abb 8 ndash 23 A Sokolicek

88 H Engelmann Inschriften und Heiligtum in U Muss (Hrsg) Der Kosmos der Artemis von Ephesos SoSchrOumlAI 37 (Wien 2001) 33 ndash 44

89 Das Prytaneion wird zurzeit von M Steskal bearbeitet s M Steskal Das Prytaneion von Ephesos lthttpwwwoeaiatauslandprytanehtmlgt (15 1 2009) M Steskal Rituelle Bestattungen im Prytaneion von Ephesos Zu den Fundumstaumlnden der Artemis Ephesia-Statuen OumlJh 77 2008 363 ndash 373

90 IvE 1351 s R Schwindt Das Weltbild des Epheserbriefes Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 148 (Tuumlbin-gen 2002) 81 f S Sommer Religion und Vereinigungsunruhen in der Kaiserzeit in A Gutsfeld ndash D-A Koch (Hrsg) Vereine Synagogen und Gemeinden im kaiserzeitlichen Kleinasien (Tuumlbingen 2006) 91 f

  • Jahreshefte des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institutes in Wien BAND 782009
  • Inhalt
  • Editorial
  • Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh Kleinfunde aus der Weststadt von Limyra Grabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005
    • I Metallobjekte
      • 1 Waffen
      • 2 Gebrauchsgegenstaumlnde
      • 3 Toilettegegenstaumlnde
      • 4 Schmuck und Trachtbestandteile
      • 5 Pferdegeschirrteile
      • 6 Ziergegenstaumlnde
      • 7 Werkzeug und Geraumlte
      • 8 Bleche und Beschlaumlge
      • 9 Varia
        • II Beinobjekte
          • 1 Gebrauchs- und Toilettegegenstaumlnde
          • 2 Schmuck
          • 3 Spielsteine
          • 4 Moumlbelteile Einrichtungsgegenstaumlnde
          • 5 Abfallprodukte der Knochenverarbeitung
            • III Glasobjekte
              • 1 Schmuck
                • IV Tonobjekte
                  • 1 Gebrauchsgegenstaumlnde
                  • 2 Varia
                    • V Steinobjekte
                      • 1 Gebrauchsgegenstaumlnde
                      • 2 Schmuck
                      • 3 Varia
                        • Zusammenfassung
                        • Katalog
                        • Archaische bis klassische Zeit
                        • Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit
                        • Spaumltantike bis byzantinische Zeit
                        • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                          • Huumllya Bulut The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and Partially-Glazed Pottery
                            • Evidence from the black-glazed and partially-glazed pottery uncovered together with the bullae
                              • Attic-type skyphos (Type A fig 2 1)
                              • Bolsal (figs 2 2 ndash 3)
                              • Fish plate (fig 2 4)
                              • Partially glazed bowls with projecting rims (fig 3 5 ndash 10 fig 4 11 ndash 18)
                                • Evaluation
                                • Catalogue
                                • Bibliography
                                  • Michael Donderer Zur Datierung des Augustus-Mausoleums
                                    • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                      • Florens Felten ndash Claus Reinholdt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter Gauss ndash Rudolfine Smetana Aumlgina-Kolonna 2008 Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs Altertumswissenschaften Klassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg
                                        • Einleitung
                                        • 1 Westkomplex
                                          • a Nordbau
                                          • b Areal Nordostbau
                                          • Zusammenfassung
                                          • c Suumldbau Hof
                                          • d Areal suumldlich des Diateichismas
                                            • 2 Areal rsaquoSuumldhuumlgellsaquo
                                              • Einleitung
                                              • a Grabung innerhalb des GSB in Q2 und Areal 12 (Abb 31 A)
                                              • b Grabung in der Nord-Suumld verlaufenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q2 (Abb 31 B)
                                              • c Grabungsbereich C (Q5 Q6 Abb 31 C)
                                              • d Grabungsbereich D suumldliche Erweiterung in Q6 (Abb 31 40)
                                              • e Reinigung im Bereich des Spaumlt-MH-Hauses in Q5 (Abb 37)
                                              • Zusammenfassung
                                                  • Rita Gautschy Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenon-Gruppe
                                                    • Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen
                                                    • Form Dekoration und Datierung des Berliner Gefaumlszliges
                                                    • Argo und Stier als Sternbilder
                                                    • Bedeutung der Sternbilder fuumlr die Schifffahrt
                                                    • Astronomische Deutung der Vasenbilder
                                                    • Zusammenfassung
                                                    • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                                      • Asuman Laumltzer Studien zu einem spaumlthellenistisch- fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos
                                                        • Ausgangslage
                                                        • Befundbeschreibung
                                                          • Stratigraphie der Sondage B6 der Wohneinheit 7
                                                            • Fundgattungen
                                                              • 1 Muumlnzen
                                                              • 2 Keramik
                                                              • 3 Sonstige Kleinfunde
                                                                • Analyse
                                                                • Zusammenfassung
                                                                • Katalog
                                                                  • Eastern Sigillata A
                                                                  • Fruumlhe Eastern Sigillata B
                                                                  • Glanztonware
                                                                  • Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
                                                                  • Reliefbecher
                                                                  • Tongrundige Ware
                                                                  • Duumlnnwandige Ware
                                                                  • Weiszliggrundige Ware
                                                                  • Importware
                                                                  • Lampen
                                                                  • Webgewichte
                                                                  • Terrakotten
                                                                  • Glas
                                                                  • Bein
                                                                  • Metall
                                                                    • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                                                      • Thomas Marksteiner ndash Banu Yener-Marksteiner Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik
                                                                        • Der Baubefund (Abb 2 3)
                                                                        • Der stratigraphische Befund (Abb 4)
                                                                        • Uumlberlegungen zur Bebauungsgeschichte des Bereiches Sondage 303637
                                                                        • Ausgewaumlhlte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Keramik aus einem Gebaumludekomplex in der Weststadt Limyras
                                                                        • Zusammenfassung
                                                                        • Katalog
                                                                          • Cypriot Red Slip Ware
                                                                          • Limyra Red Slip Ware 1
                                                                          • Red Slip Ware
                                                                          • African Red Slip Ware
                                                                          • Kuumlchenware
                                                                          • Gebrauchsware
                                                                          • Transportamphora
                                                                            • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                                                              • Nicholas K Rauh ndash Rhys F Townsend ndash Michael C Hoff ndash Matthew Dillon ndash Martin W Doyle ndash Cheryl A Ward ndash Richard M Rothaus ndash Huumllya Caner ndash Uumlnal Akkemik ndash LuAnn Wandsnider ndash F Sancar Ozaner ndash Christopher D Dore Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia
                                                                                • Preface
                                                                                • Introduction
                                                                                • I Paleo-environmental Research
                                                                                • II Pre-Roman State Formation in Western Rough Cilicia
                                                                                  • Pre-Hellenistic Periods
                                                                                  • Hellenistic Period
                                                                                    • III The Period of Client Kings
                                                                                      • Historical Context
                                                                                      • Epigraphical and Archaeological Survey Evidence for the Location of Juliosebaste
                                                                                        • IV Urban Climax in Rough Cilicia The Monumental Character of Rough Cilician Cities
                                                                                        • V CoastHinterland Relations and Late Roman Transition in Western Rough Cilicia
                                                                                          • Coast-Highland Interaction
                                                                                          • The Emerging Need for Fortifications and the Spread of Christianity
                                                                                            • Conclusion
                                                                                            • Bibliography
                                                                                              • Patrick Saumlnger Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos
                                                                                                • 1) Grabinschrift des Tiberius Plautius Agathangelus (Kaiserzeit)
                                                                                                • 2) Grabinschrift einer Familie mit Strafklausel (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh)
                                                                                                • 3) Grabinschrift mit unklarem Inhalt (byzantinische Zeit)
                                                                                                • 4) Sarkophaginschrift des Lollios Paris (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh n Chr)
                                                                                                  • Alexander Sokolicek Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in Ephesos Erste Ergebnisse
                                                                                                    • Forschungsgeschichte
                                                                                                    • Das Magnesische Tor in antiken Quellen
                                                                                                    • Baubeschreibung des Magnesischen Tores
                                                                                                      • Die Tuumlrme
                                                                                                      • Die Torhofmauern
                                                                                                      • Die Pfeiler
                                                                                                        • Chronologie
                                                                                                        • Funktionen
Page 2: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009

Jahreshefte des Oumlsterreichischen archaumlologischen institutes in Wien

Band 78

Jahreshefte desOumlsterreichischen

archaumlologischen institutes in Wien

Band 78

2009

Vorgelegt von w M Johannes Koder in der sitzung am 18 Juni 2010

alle rechte vorbehalten

issn 0078-3579isBn 978-3-7001-6909-3

copyright copy 2009 byOumlsterreichische akademie der Wissenschaften

Wien

herstellung satz und layout andrea sulzgruberdruck Prime rate Kft Budapest

httphwoeawacat6909-3httpverlagoeawacat

herausgeber Oumlsterreichisches archaumlologisches institut franz Klein-gasse 1 a-1190 Wien httpwwwoeaiat

redaktionskomitee Maria aurenhammer Barbara Beck-Brandt Johannes Koder Michael Kerschner sabine ladstaumltter helga sedlmayer

scientifc Board necmi Karul istanbul stefanie Martin-Kilcher Bern Marion Meyer Wien felix Pirson istanbul susan i rotroff st louis Mo r r r smith oxford lutgarde Vandeput ankara

redaktion Barbara Beck-Brandt andrea M Puumllz

sigel OumlJh

gedruckt mit unterstuumltzung des Oumlsterreichischen archaumlologischen instituts

die verwendete Papiersorte ist aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestelltfrei von saumlurebildenden Bestandteilen und alterungsbestaumlndig

Inhalt

Editorial 7

Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Kleinfunde aus der Weststadt von Limyra Grabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005 9

Huumllya Bulut

The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and Partially-Glazed Pottery 55

Michael DonDerer

Zur Datierung des Augustus-Mausoleums 69

Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Aumlgina-Kolonna 2008 Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs AltertumswissenschaftenKlassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg 79

Rita GautSchy

Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenon-Gruppe 109

Asuman laumltzer

Studien zu einem spaumlthellenistisch-fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos 123

Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik 221

Nicholas K rauh ndash Rhys F townSenD ndash Michael C hoFF ndash Matthew Dillon ndash Martin W Doyle ndashCheryl A warD ndash Richard M rothauS ndash Huumllya caner ndash Uumlnal akkemsumk ndash LuAnn wanDSniDer ndash F Sancar ozaner ndash Christopher D Dore

Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia 253

Patrick SaumlnGer

Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos 313

Alexander Sokolicek

Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in Ephesos Erste Ergebnisse 321

Editorial

Bereits seit dem Band 69 (2000) werden die raquoJahreshefte des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institutes in Wienlaquo als referierte Zeitschrift gefuumlhrt Mit dem vorliegenden Band 78 (2009) wurde das Peer-Review-Ver-fahren durch Einrichtung eines Scientific Board standardisiert Die internationalen Kolleginnen und Kollegen die sich dankenswerterweise bereit erklaumlrt haben fuumlr fuumlnf Jahre als wissenschaftlicher Beirat zu fungieren uumlbernehmen nicht nur die Begutachtungen der eingegangenen Beitraumlge sondern koumlnnen auch weitere Gut-achter vorschlagen Artikel aus ihrem wissenschaftlichen Umfeld vorlegen und sind eingeladen sich in das Konzept der Zeitschrift insgesamt einzubringen Fuumlr ihr Engagement danken wir Necmi Karul (Istanbul) Ste-fanie Martin-Kilcher (Bern) Marion Meyer (Wien) Felix Pirson (Istanbul) Susan I Rotroff (St Louis MO) R R R Smith (Oxford) und Lutgarde Vandeput (Ankara)

Der Begutachtungspflicht unterliegen alle fuumlr den Druck eingereichten Beitraumlge Eine Ausnahme bilden ndash wie auch schon in der Vergangenheit gehandhabt ndash Berichte uumlber Grabungen Prospektionen und Surveys Diese werden von den Herausgebern der Zeitschrift beurteilt

Neu ist hingegen dass der Jahresbericht des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts der seit dem Jahr 2000 Bestandteil der Jahreshefte war nun nicht mehr in gedruckter Form erscheinen wird Zukuumlnftig ist er auf der Homepage des Instituts lthttpwwwoeaiatgt abrufbar und in den Jahresheften wird somit mehr Raum fuumlr wissenschaftliche Beitraumlge zur Verfuumlgung stehen

Unveraumlndert bleibt hingegen dass das Oumlsterreichische Archaumlologische Institut internationalen Gepflogen-heiten und den Empfehlungen des Archaumlologischen Rates folgend keine Erstpublikation antiker Objekte unge-klaumlrter Herkunft vornehmen wird

Sabine Ladstaumltter

C h r i s t i a n e B l e i e r ndash U l r i k e S c h u h

Kleinfunde aus der Weststadt von LimyraGrabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005

Die vorliegende Arbeit gibt einen Uumlberblick uumlber das Spektrum der Kleinfunde aus der Weststadt von Limy-ra (Abb 1)1 und umfasst Fundstuumlcke der Jahre 1982 ndash 1989 aus den Sondagen SO 3 4 5 und 92 Den zentra-len Befund dieser Grabungen bildeten eine Toranlage das sog Suumldtor von Limyra sowie die noumlrdlich daran anschlieszligende Wehrmauer klassischer Zeit Letztere wurde auch in der ca 70 m weiter oumlstlich gelegenen Sondage (SO 9) angetroffen Des Weiteren konnten ein Abschnitt der aumllteren Phase des Stadtmauerringes sowie daran angesetzte Strukturen dokumentiert werden

SO 9 bildete auch den Ausgangspunkt fuumlr die in den Jahren 2002 ndash 2005 durchgefuumlhrten Grabungen in der Weststadt von Limyra3 deren Kleinfundmaterial hier ebenfalls vorgestellt wird Hauptaugenmerk lag dabei auf der Erfassung der vorhellenistischen Siedlungsgeschichte Limyras (SO 9 Ost und West SO 31 SO 35)4 Bei den Grabungen wurden insgesamt 14 Straten unterschieden5 und so eine Siedlungssequenz von fruumlharchaischer bis in mittelalterliche Zeit nachgewiesen In vier kleinflaumlchigen Sondagen (SO 32 ndash 34 SO 39) an der Auszligenseite der klassischen Stadtmauer konnte eine 20 m oumlstlich des Suumldtores gelegene Bastion lokalisiert werden

In den zwischen der klassischen Stadtmauer und der ersten Phase des byzantinischen Mauerringes ge-legenen Schnitten SO 30 SO 36 und SO 37 wurde eine spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Struktur groszligflauml-chig ergraben6 Noumlrdlich davon wurde eine Sondage (SO 40) angelegt welche die Situation zwischen der fruumlheren Weststadtmauer der Pforte in ihr und der spaumlteren Weststadtmauer abklaumlren sollte7 Die Grabung erbrachte dass das dazwischenliegende Gelaumlnde mit mehreren Fuumlllstraten eingeebnet worden war Dar-uumlber hinaus wurden innerhalb des Mauerringes der Weststadt drei weitere kleinflaumlchige Sondagen (SO 38

1 Fuumlr die Anregung zu dieser Arbeit sowie die Uumlberlassung des Fundmaterials sei dem ehemaligen Grabungsleiter und Ausgraumlber T Marksteiner sowie dem fruumlheren Grabungsleiter J Borchhardt gedankt Dank gebuumlhrt auch den Kolleginnen und Kollegen des Grabungsteams in Limyra fuumlr die Unterstuumltzung bei der Aufnahme der Funde ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrages

2 Zu den Grabungen am sog Suumldtor von Limyra (SO 3 und 5) T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra OumlJh 59 1989 Beibl 39 ndash 110 T Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra in J Borchhardt (Hrsg) Forschungen in Limyra I (Wien 1997) 59 ndash 63 Mark-steiner u a 2008 mit vollstaumlndiger Literatur

3 Vorberichte zu den Grabungen T Marksteiner Limyra 2002 Anmed 1 2003 20 ndash 22 T Marksteiner Bericht der Grabungskampa-gne in Limyra 2002 KST 25 1 2003 55 ndash 68 T Marksteiner ndash A Konecny Bericht der Grabungskampagne in Limyra 2003 KST 26 2 2004 167 ndash 180 T Marksteiner Limyra Kazı ve Ccedilalışmaları 2003 Anmed 2 2004 33 ndash 36 T Marksteiner ndash A Konecny Be-richt der Grabungskampagne in Limyra 2004 KST 27 1 2005 331 ndash 342 T Marksteiner Limyra Kazı Ccedilalışmaları 2004 Anmed 3 2005 47 ndash 50 T Marksteiner Limyra Kazı Ccedilalışmaları 2005 Anmed 4 2006 37 ndash 40 Konecny ndash Marksteiner 2007 15 ndash 28

4 s dazu auch H Schwaiger Vorhellenistische Wohnarchitektur in Lykien (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2007) 5 Zur Schichtabfolge und Datierung der einzelnen Straten s Konecny ndash Marksteiner 2007 17 ndash 24 6 s dazu in vorliegendem Band T Marksteiner ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von

Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik OumlJh 78 2009 221ndash252 7 Zu den beiden Phasen vgl T Marksteiner Die nachantiken Befestigungen von Limyra in J Borchhardt Bericht der Grabungs-

kampagne in Limyra 2001 KST 24 2 2002 308 f A Puumllz ndash P Ruggendorfer Kaiserzeitliche und fruumlhbyzantinische Denkmaumller in Limyra Ergebnisse der Forschungen in der Oststadt und am Ptolemaion (1997 ndash 2001) MiChA 10 2004 77 f T Marksteiner Die spaumltantiken und byzantinischen Befestigungen von Limyra im Bereich des Ptolemaions in M Seyer (Hrsg) Studien in Ly-kien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 29 ndash 45

10 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

SO 41 SO 42) angelegt die vor allem darauf abzielten spaumltmittelalterliche und neuzeitliche Siedlungspha-sen zu erfassen

Dieser Bericht beschraumlnkt sich auf eine typologische Auswertung des zeitlich wie thematisch breit gefauml-cherten Kleinfundmaterials Durch die grobe chronologische Gliederung des Katalogteiles und die Angabe der jeweiligen Fundkontexte8 sollte es dennoch moumlglich sein den Zusammenhang zwischen Fund und ar-chaumlologischem Befund herzustellen sowie einen Uumlberblick uumlber die wesentlichen Abschnitte der Siedlungs-geschichte der Weststadt zu erlangen

8 Bei den Fundstuumlcken aus den Grabungen der 80er Jahre war es anhand der zur Verfuumlgung stehenden Unterlagen nicht in allen Faumll-len moumlglich den Fundkontext eindeutig zu bestimmen sodass bei einzelnen Stuumlcken die Angabe im Katalog fehlt Ihre zeitliche Einordnung erfolgte wie auch jene der Stuumlcke aus rezenten oder gestoumlrten Straten nach rein typologischen Kriterien

1 Limyra Sondagen in der Weststadt Ausschnitt aus dem schematischen Gesamtplan M 1 1000

11kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

I Metallobjekte

Die Metallobjekte bilden den groumlszligten Teil der Kleinfunde Sie bestehen aus Eisen Bronze und Blei wo-bei Eisen das am haumlufigsten verwendete Metall ist Thematisch sind sie acht unterschiedlichen Kategorien zuzuordnen und bieten somit ein weites Spektrum an Zeugnissen des taumlglichen Lebens 1 Waffen 2 Ge-brauchsgegenstaumlnde 3 Toilettegegenstaumlnde 4 Schmuck und Trachtbestandteile 5 Pferdegeschirrteile 6 Ziergegenstaumlnde 7 Werkzeug und Geraumlte 8 Bleche und Beschlaumlge 9 Varia

1 Waffen

Pfeil- und Speerspitzen (Kat 1 ndash 4 50 74 ndash 77)Es sind insgesamt zehn Geschossspitzen unterschiedlicher Formen vertreten Die Pfeilspitzen sind blattfoumlr-mig mit Dorn (Kat 1 50 74 ndash 75) vierkantig pyramidal (Kat 2) dreifluumlgelig mit Tuumllle (Kat 3) und drei-kantig mit Tuumllle (Kat 76) An Wurfwaffen sind eine blattfoumlrmige Wurfspeerspitze mit Tuumllle (Kat 4)9 und eine Plumbata (Kat 77) erhalten

Die Formgebung eines Pfeiles wird laut M Korfmann von der erwuumlnschten Aufschlag-Durchschlag-Wir-kung beim Zielobjekt beeinflusst10 Die mechanischen Vorgaumlnge die beim Abschuss Flug und Aufprall der Pfeile wirksam werden spielen hierbei eine Rolle So ist auch bei Kat 50 der Schwerpunkt in der unteren Haumllfte der Spitze durch eine Verdickung zusaumltzlich verstaumlrkt um eine optimale Flugbahn zu gewaumlhrleisten

Die Form Kat 1 mit deutlich laumlnglichem Blatt findet beispielsweise in Paphos ein Vergleichsstuumlck11 Kat 74 und 75 gehoumlren zu einem Wurfspitzentyp mit deutlich abgesetztem rhombischem Blatt dessen breiteste Stelle unterhalb der Mitte liegt Spitzen dieser Form sind ab dem spaumlten 6fruumlhen 7 Jahrhundert n Chr bis in spaumltbyzantinische Zeit verbreitet12 Die verbogene Form von Kat 2 deutet darauf hin dass das Objekt auf ein hartes Zielobjekt aufgeschlagen haben koumlnnte und aus zu weichem Eisen hergestellt worden war Vierkantige pyramidale Pfeilspitzen wie Kat 2 sind zeitlich schwer einzuordnen Nach E Erdmann wurden sie bis in byzantinische Zeit verwendet Vorlaumlufer in Kleinasien reichen bis in das 14 Jahrhundert v Chr zuruumlck13 In Griechenland gibt es vierkantige Pfeilspitzen ab dem 11 Jahrhundert v Chr besonders haumlufig waren sie auf Zypern14 Vierkantige Pfeilspitzen aus Eisen wurden vor allem vom 7 ndash 4 Jahrhundert v Chr verwendet15 Die bronzene Pfeilspitze Kat 3 entspricht einer in Anatolien Griechenland den grie-chischen Kolonien und im Nahen Osten uumlblichen Form des 6 ndash 4 Jahrhunderts v Chr16 Fuumlr Stuumlcke wie Kat 76 zieht W Gaitzsch auch eine Interpretation als Armbrustbolzenspitze in Betracht17 Die Lanzenspitze Kat 4 ist von einem Formentyp der chronologisch unempfindlich ist Vergleichsstuumlcke reichen bis in das Mittelalter18 und Parallelen in Kleinasien stammen aus phrygischer bis hellenistischer Zeit19 Bei Kat 77 handelt es sich hingegen um eine in der Spaumltantike neu eingefuumlhrte Handwurfwaffe die Plumbata20 Ihre Verwendung laumlsst sich noch im 67 Jahrhundert n Chr belegen schriftliche Quellen geben aber Hinweise auf eine Zunahme von Groumlszlige und Gewicht21

9 Erdmann 1977 4 fuumlhrt als Regel an dass Geschossspitzen die mehr als 10 cm lang sind als Speerspitzen gelten koumlnnen Bei der Unterscheidung der limyraumlischen Waffenkoumlpfe zwischen Pfeil- und Speerspitzen wurde dieser Vorgabe gefolgt

10 Korfmann 1972 40 11 Vgl Erdmann 1977 Kat 407 vgl auch ein aumlhnliches Stuumlck aus Bronze Waldbaum 1983 Taf 4 49 12 Waldbaum 1983 37 f Gaitzsch 2005 139 ndash 141 13 Erdmann 1977 7 32 14 Robinson 1941 392 bezeichnet diese Form auch als zyprischen Typ 15 Erdmann 1977 7 16 C H Greenewalt Jr Sardis Archaeological Research in 1995 KST 18 1 1997 516 527 Abb 9 Robinson 1941 397 f Erdmann

1977 9 zur Entwicklung dieser Pfeilspitze s auch die Vergleiche im Katalog 17 Gaitzsch 2005 146 18 Schaltenbrand-Obrecht 1996 170 19 Erdmann 1977 52 H Baitinger Die Angriffswaffen aus Olympia OF 29 (Berlin 2001) 47 (Form A4) 20 s dazu ausfuumlhrlich Voumllling 1991 287 ndash 298 21 Voumllling 1991 294

12 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Ruumlckschluumlsse auf Pfeil und Bogen sind nur schwer zu treffen Ausgehend von steinernen Pfeilkoumlpfen liefert M Korfmann verschiedene Aufstellungen von Relationsmoumlglichkeiten zwischen Bogengewicht Pfeilgewicht Schussentfernung und Pfeillaumlnge22 Diese koumlnnen leider nicht auf Waffenkoumlpfe aus Metall angewendet werden da Korrosionsschaumlden das urspruumlngliche Gewicht verfaumllschen Als Regel gilt aber dass ein leichter Pfeil zwar schneller ist als ein schwerer jedoch nicht so tief eindringt23 Da die limyraumlischen Pfeilspitzen sehr leicht sind werden auch die zugehoumlrigen Boumlgen nicht besonders schwer gewesen sein

Bei Kat 1 50 74 und 75 handelt es sich um Pfeilspitzen die mit einem Dorn in eine geschnitzte Ver-tiefung des Holzpfeiles eingelassen wurden Die tuumlllenfoumlrmige Spitze Kat 3 hingegen wurde auf den Pfeil aufgesteckt Aufgrund des inneren Tuumlllendurchmessers laumlsst sich fuumlr diesen eine Staumlrke von etwa 038 cm ermitteln ndash ein sehr schlanker und leichter Pfeil fuumlr die Jagd Das kleine Loch in einem der drei Fluumlgel dien-te wohl der zusaumltzlichen Befestigung24 Bei Kat 77 kann man bezuumlglich der Tuumllle auf einen Holzstab von etwa 08 cm Staumlrke schlieszligen Der Holzspeer von Kat 4 hatte denselben Durchmesser

2 Gebrauchsgegenstaumlnde

Eine Datierung der Gebrauchsgegenstaumlnde ist nach rein typologischen Kriterien meist nicht moumlglich da sie wegen ihrer Funktionalitaumlt keinen besonderen Zeitstroumlmungen oder Veraumlnderungen unterliegen Aus diesem Grund werden im Katalog kaum Vergleiche angefuumlhrt

Kuumlchengeraumlte (Kat 5 78 ndash 79)Kleine Messerklingen sowie zwei Bratschaufeln alle stark korrodiert sollen vorerst als Kuumlchengeraumlte be-zeichnet werden wenngleich sie auch von anderer Funktion gewesen sein koumlnnten

Die Klingen weisen unterschiedliche Formen auf Kat 5 und 78 sind Klingen mit geradem Ruumlcken und geschwungener Schneide Im Fundmaterial treten aber auch Messer gekruumlmmter Form auf Die Messer-klingen waren jeweils in einen Griff aus organischem Material eingelassen Der Verwendungszweck der Messer kann natuumlrlich vielseitig sein es muss sich nicht unbedingt um Kuumlchengeraumlte handeln Weitere Ein-satzbereiche von Messern in der Antike sind Schlachter- Handwerks- und Landwirtschaftsgeraumlte bis hin zu Waffen oder auch Toilettegegenstaumlnden (Rasiermesser)25

Was die Brat- oder Backschaufeln (Kat 79) betrifft so werden diese in der gleichen Form noch heute von den Einheimischen der Region verwendet Aumlhnliche Geraumlte treten z B in Pergamon vor allem in spaumlt-byzantinischen und mittelalterlichen Fundkontexten auf 26

Geschirr und Gefaumlszligteile (Kat 6 ndash 8 80 ndash 84)Unter dieser Kategorie werden nur jene Funde aufgelistet die eindeutig als Geschirr oder Gefaumlszligreste zu benennen sind ein Atramentarium27 Teller oder Schalen mehrere Henkel und ein Gefaumlszligfuszlig Zahlreiche Blechfragmente die im hier vorliegenden Katalog nicht explizit angefuumlhrt sind koumlnnten allerdings auch Wandfragmente von Metallgeschirr darstellen

Saumlmtliche Objekte sind aus Bronze weshalb der Erhaltungszustand der Funde recht gut ist und die Be-arbeitungs- und Verzierungstechniken noch zu erkennen sind

22 Korfmann 1972 23 ndash 31 33 M Korfmann verweist zwar auf ein arabisches Lehrbuch uumlber das Bogenschieszligen nach dem der Pfeilkopf ⅟₇ ndash ⅟₉thinsp des Gesamtgewichts des Pfeiles ausmachen sollte hierbei waumlren aber wieder Variablen wie Pfeillaumlnge und Schaft-material zu beachten welche die Wirkung des Pfeilkopfes beeinflussen Genaue Richtwerte bei der Interpretation von Pfeilspitzen werden also nie moumlglich sein

23 Korfmann 1972 43 meint dass beim Aufprall besonders der Schaftdruck bzw die Schaumlftung welche in Symmetrie mit der Pfeil-spitze stehen sollte entscheidend sind

24 Die im Katalog angefuumlhrten Vergleiche weisen ein Nagelloch in der Tuumllle oder gar kein Loch auf Das Nagelloch in der Tuumllle macht auch mehr Sinn da die Pfeilspitze auf diese Weise am Holzstab der in der Tuumllle steckte angenagelt werden konnte

25 Deschler-Erb 1996 48 26 Gaitzsch 2005 25 f 27 Hier kann es sich auch um eine einfache Buumlchse oder ein Schaumllchen handeln vgl Robinson 1941 189 Taf 46 588

13kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Der Gefaumlszliggriff Kat 82 mit plastischem Dekor wurde gegossen28 ebenso der Gefaumlszligfuszlig Kat 83 welcher anschlieszligend aufgeloumltet wurde Es handelt sich dabei um einen Gefaumlszligfuszlig wie er fuumlr kleine flache Bronzege-faumlszlige verwendet wurde Er ist mit einem vertieften Kreisdekor versehen der wegen seiner Einfachheit chrono-logisch unbeeinflusst blieb und sich auf den unterschiedlichsten Objekten aus Metall und Bein findet

Waagen und Gewichte (Kat 51 85 ndash 87)Einfache Balkenwaagen mit Mittelaufhaumlngung und kleinen runden Waagschalen an beiden Enden sind ein weit verbreiteter Typ29 Unter den Funden der limyraumlischen Weststadt finden sich mehrere Waagschalen wie Kat 85 ndash 87 Diese leicht gewoumllbten Scheiben sind aus duumlnnem Bronzeblech gefertigt und zur Anbringung der Kette randnah mit drei oder vier kleinen Loumlchern versehen Fuumlr die hier vorliegenden zarten Waagscha-len ist auch an eine Verwendung im medizinischen Bereich zu denken30

Die Deutung des Objektes Kat 51 eines Bronzegusses in Form einer Miniaturvase ist ungewiss Zwei Parallelen in Korinth wurden von G R Davidson aber als Gewicht bezeichnet ein Vorschlag dem hier vorlaumlufig gefolgt wird31 Der Eisennagel im Henkel duumlrfte sekundaumlr angebracht worden sein Er verhindert leider die exakte Bestimmung des urspruumlnglichen Gewichtes es duumlrfte aber ndash ohne Nagel ndash etwa einer hal-ben Unze entsprochen haben32 Durch Aufsetzen der zweiten hier fehlenden Gewichtshaumllfte kaumlme man auf eine ganze Unze

Glocke (Kat 88)Kleine Gloumlckchen wie Kat 88 sind von zahlreichen Fundorten ndash nicht nur im mediterranen Raum ndash be-kannt33 Groumlszligere Exemplare koumlnnten zur Kennzeichnung von Ziegen oder anderen Kleintieren verwendet worden sein kleinere Stuumlcke auch von Pferdegeschirr stammen34 Daruumlber hinaus wurden Glocken auch im haumluslichen und religioumlsen Bereich benutzt35

Naumlhnadeln (Kat 9 89)Wie bei allen Objekten bei denen die Form primaumlr von der Funktion bestimmt wird ist eine zeitliche Ein-ordnung der Naumlhnadeln nach rein typologischen Kriterien schwierig So ist z B an Stuumlcken aus Olympia von klassischer bis in roumlmische Zeit keine typologische Entwicklung festzustellen36

Man benutzte Naumlhnadeln in der Antike sowohl zum Zusammennaumlhen als auch zum Aufnaumlhen von Besaumlt-zen und Flicken Naumlhnadeln aus Bein kamen aufgrund ihres groumlszligeren Durchmessers wahrscheinlich bei eher groben Stoffen oder vorgelochten Lederstuumlcken zur Verwendung waumlhrend die im Allgemeinen duumlnneren metallenen Naumlhnadeln wohl eher fuumlr feinere Naumlharbeiten geeignet waren37 Daruumlber hinaus ist auch eine Funktion als Haar- oder Gewandnadel nicht auszuschlieszligen38 Groszlige Naumlhnadeln mit starkem Durchmesser konnten auch vom Sattler als Ahle zum Vorstechen von Loumlchern verwendet werden39

28 Vgl Griff gleicher Technik bei Blinkenberg 1931 221 Taf 30 731 (archaisch) Deonna 1938 120 Abb 145 (hellenistisch) 29 z B Waldbaum 1983 82 ndash 84 V Gassner Das Suumldtor der Tetragonos-Agora Keramik und Kleinfunde FiE 13 1 1 (Wien 1997)

221 30 Hauff 1995 116 Kat 226 31 Davidson 1952 Taf 94 1576 ndash 1577 32 O A W Dilke Mathematik Maszlige und Gewichte in der Antike (Stuttgart 1991) 98 1 unica (Unze) entspricht 27 ndash 275 g 33 z B Fluumlgel 1993 99 ndash 103 A Houmlck Archaumlologische Forschungen in Teriola I Die Rettungsgrabungen auf dem Martinsbuumlhel bei

Zirl von 1993 ndash 1997 FOumlMat A14 (Wien 2003) 54 Kat 19 (spaumltantik) 34 Waldbaum 1983 42 H van Enckevort ndash W J H Willems Roman cavalry helmets in ritual hoards from the Kops Plateau at Nij-

megen The Netherlands JRomMilSt 5 1994 128 35 Fluumlgel 1993 99 ndash 103 Gaitzsch 2005 114 ndash 116 36 Baitinger ndash Voumllling 2007 52 ndash 56 37 Zu Naumlharbeit und Nadeln vgl auch J P Wild Textiles in Archaeology (Aylesbury 1988) 53 38 Ruprechtsberger 1979 38 weist auf diese Moumlglichkeit hin die aufgrund der Fundlage einiger Grabfunde wahrscheinlich er-

scheint 39 Schaltenbrand-Obrecht 1996 154

14 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

3 Toilettegegenstaumlnde

Ziernadel Ohrloumlffelchen (Kat 90 ndash 93)Die genaue Zweckbestimmung der Ziernadeln Kat 90 und 91 ist unklar ihre Verwendung kann in kosme-tischem oder medizinischem Zusammenhang gesehen werden (vgl Kat 114)

Das Ohrloumlffelchen Kat 92 wurde zum Ohrenreinigen zur Entnahme kleiner Portionen aus Parfuumlmflaumlsch-chen oder ndash mit seiner Spitze ndash auch zum Aufstechen und Ausschaben von Geschwuumlren verwendet40 Eben-falls kosmetische oder medizinische Verwendung kann wohl fuumlr die Loumlffelsonde Kat 93 angenommen wer-den41 Aumlhnliche Spateln werden allgemein in spaumltroumlmischfruumlhbyzantinische Zeit datiert42

4 Schmuck und Trachtbestandteile

Da es sich bei Schmuckstuumlcken meist um Einzelobjekte handelt koumlnnen im Katalog nur Formvergleiche nicht aber exakte Parallelen angefuumlhrt werden

Fingerringe (Kat 94 ndash 96)Bei den beiden Fingerringen Kat 94 und 95 die jeweils ein Dekorfeld aufweisen handelt es sich aufgrund des geringen Innendurchmessers um Frauenringe Kat 96 ist etwas groumlszliger Die Ringe wurden in einem Stuumlck gegossen ndash Bronze wird wegen seiner geringen Dehnbarkeit nur selten gehaumlmmert ndash und vermutlich am Dekorfeld mit einer Feile nachbearbeitet Der Guss erfolgte laut F Henkel in einer senkrecht stehenden oder liegenden Form bei Ringen mit Dekorfeld von der dem Feld gegenuumlberliegenden Seite aus43 Die Gra-vur von Kat 94 wurde mit einem feinen Grabstichel angebracht44 Ihr Sinngehalt ist bislang unklar

Bei Kat 94 handelt es sich gemaumlszlig F Henkel um eine roumlmische Form der fruumlhen Kaiserzeit45 Fuumlr die ka-rofoumlrmige Dekorplatte von Kat 95 konnte kein exaktes Vergleichsstuumlck gefunden werden Ein Beispiel aus Sardis mit aumlhnlichem Dekorfeld ist von offener Ringform46

Anhaumlnger und Schmuckelemente (Kat 10 52 ndash 53 97)Da Kat 52 und 53 nicht in Autopsie aufgenommen werden konnten und auch keine bildliche Dokumentati-on vorliegt wurden ihre Daten zwar der Vollstaumlndigkeit halber und auch deshalb weil Kat 53 den einzigen Goldfund darstellt im Katalog angefuumlhrt es koumlnnen aber keine daruumlber hinausgehenden Aussagen getroffen werden

Kat 97 ist ein silbernes Amulett in geschlossener Roumlhrchenform und stellt als Grabbeigabe einen Son-derfall im Fundmaterial der Weststadt dar Es stammt vom Hals des Bestatteten im Ziegelgrab von SO 5 A47 Die Kette an welcher das Amulett mit zwei Oumlsen hing ist nicht erhalten Ein direkter Vergleich zu dem Anhaumlnger kann bislang nicht angefuumlhrt werden allerdings weist ein Bronzeamulett aus Harran eine aumlhnliche Form auf 48 Kat 10 ein offener Ring ist wegen seiner dekorartig gestalteten Troddelenden ebenfalls dem Schmuckbereich zuzuordnen

40 İ Uzel İstanbul Arkeoloji Muumlzelerinde Bulunan Antik Tıp ve Cerrahlık Aletleri AST 18 1990 30 Davidson 1952 184 Deschler-Erb 1996 58

41 Hauff 1995 114 42 Waldbaum 1983 107 f 43 Zur Herstellung von Bronzeringen vgl Henkel 1913 280 f 44 Henkel 1913 290 f uumlber Ringgravuren 45 Henkel 1913 52 80 f Taf 19 32 46 Waldbaum 1983 Taf 48 829 47 Marksteiner u a 2008 184 f 48 Yardımcı 1988 291 303 Abb 16

15kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Ohrring und Armreifen (Kat 11 98 ndash 99)Der kleine Ring Kat 11 mit Manschette als Dekor koumlnnte ein Anhaumlnger eines Ohrringes sein Ring sowie Manschette sind einfach zusammengebogen und nicht verloumltet Ein Formvergleich reicht in archaische Zeit zuruumlck49

Die Armreifen Kat 98 und 99 sind aus einem duumlnnen Bronzestreifen gefertigt und waren von offener Form Der Kreisdekor wurde mit einem kleinen Stanzeisen eingeschlagen Die im Katalog angefuumlhrten Ver-gleiche aus byzantinischer Zeit unterscheiden sich zwar im Dekor die Technik ist jedoch aumlhnlich

Fibel- oder Schnallennadeln (Kat 12 ndash 13)Stellvertretend wurden hier nur zwei Beispiele von Fibel- bzw Schnallennadeln im Katalog aufgenommen bei denen zumindest noch eine Windung der Spirale erhalten ist Bei weiteren Stuumlcken ist aufgrund der Fragmentierung nicht eindeutig zu entscheiden ob sie von Fibeln Schnallen Schmuck- oder Naumlhnadeln stammen Sie sind von rundem Querschnitt und gerader gebogener oder geknickter Form50

Schelle (Kat 14)Schellen wie Kat 14 wurden meist in zwei Haumllften hergestellt und zusammengefuumlgt was auch durch die horizontale Naht am Koumlrper belegt wird die kleine Oumlse diente der Aufhaumlngung51 Schellen koumlnnten z B als Riemenanhaumlnger interpretiert werden52

Guumlrtelschnallen und -beschlaumlge (Kat 100 ndash 103)Guumlrtelschnallen waren laut G R Davidson seit der Kaiserzeit in der roumlmischen Welt bekannt und ver-breitet53 Schnallen in Rahmenform wie Kat 100 stellen im Gegensatz zu den Schnallen mit Dekorplatte (Kat 101 ndash 103) die einfachere und auch billigere Variante dar Wohl deshalb ist diese Form auch heute noch vorherrschend Die Guumlrtelschnallen wurden im Guss hergestellt konnten also im Sinne einer hohen Produk-tivitaumlt leicht abgeformt werden

Schnallen wie Kat 101 mit Blattmuster an der Oberseite sind ein weit verbreiteter Typ und von Suumld-england bis Nordafrika ebenso anzutreffen wie auf der Krim54 Diese Form wird auch als Typ Syrakus bezeichnet da einige der fruumlhesten Funde dieser Schnallenform aus Graumlbern in Syrakus stammen Zeitlich sind Stuumlcke dieses Typs in das spaumlte 6 bzw fruumlhe 7 Jahrhundert n Chr zu setzen55 Die Schnalle Kat 102 traumlgt auf der gesamten Flaumlche Wuumlrfelaugenpunzierungen Aumlhnlicher Dekor findet sich z B auch auf Rie-menzungen des spaumlten 4Anfang des 5 Jahrhunderts n Chr56 Kat 103 ist von aumlhnlicher Grundform jedoch ist die Platte durchbrochen Sie steht den sog Maskenschnallen nahe Ein fast identisches Vergleichsstuumlck aus Sardis fuumlr das auch eine Verwendung als Guumlrtel- oder Riemenbeschlag vorgeschlagen wird wird in das spaumlte 6 Jahrhundert n Chr datiert57

49 I Margreiter Die Kleinfunde aus dem Apollon-Heiligtum Alt-Aumlgina 2 3 (Mainz 1988) 65 Taf 2 46 ndash 47 50 Vgl z B gerade gebogene und geknickte Fibelnadeln bei Robinson 1941 Taf 22 357 358 611 51 Waldbaum 1983 126 52 Fluumlgel 1993 101 53 Davidson 1952 266 54 Zur Verbreitung vgl Werner 1955 46 Karte 1 55 Werner 1955 37 Waldbaum 1983 118 56 M Sommer Die Guumlrtel und Guumlrtelbeschlaumlge des 4 und 5 Jahrhunderts im roumlmischen Reich BonnHVg 22 1984 Taf 35 14

I Greuszliging Zur Punzverzierung auf Metallgegenstaumlnden des 4 bis 6 Jahrhunderts n Chr (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2008) Taf 51 1

57 Waldbaum 1983 119

16 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

5 Pferdegeschirrteile

Die V-foumlrmigen Riemenbeschlaumlge Kat 104 und 105 werden nicht unter den Trachtbestandteilen (als End-besaumltze von Guumlrteln) angefuumlhrt da sie auch zu einem Pferdegeschirr gehoumlren koumlnnten Das Rankenmuster gleicht aber dem der typischen Guumlrtelschnallen des 7 Jahrhunderts n Chr58

6 Ziergegenstaumlnde

Mobiliarreste Zierbeschlaumlge (Kat 15 ndash 16 54 106 ndash 107)Moumlbelstuumlcke aus organischem Material sind nur noch anhand von Metallelementen nachzuweisen Der lan-zettfoumlrmige Riegel Kat 106 ist an der Oberflaumlche mit Kerbschnittdekor versehen und diente wohl als Ver-schluss beispielsweise eines Kaumlstchens

Ob es sich bei den Zierstiften Kat 15 54 und 107 um Mobiliarreste handelt ist nicht eindeutig Sie koumlnnten aber auch Wagenbeschlaumlge oder Reste anderer Geraumlte sein

Eine Sonderstellung nimmt Kat 16 ein Der halbplastische Delphin darf wohl als Einlage in ein anderes Material angesehen werden Aufgrund fehlender Spuren von Befestigungstechnik koumlnnen aber keine Aussa-gen uumlber das Traumlgerobjekt gemacht werden bei dem es sich vielleicht um ein Moumlbelstuumlck handelte

7 Werkzeug und Geraumlte

Schere (Kat 55)Scheren wurden fuumlr verschiedene haumlusliche und handwerkliche Taumltigkeiten eingesetzt59 Aufgrund der starken Fragmentierung des vorliegenden Stuumlckes ist keine Zuordnung zu einem bestimmten Scherentyp und damit auch keine konkrete Aussage uumlber die Verwendung moumlglich

Meiszligel (Kat 17 56 108 ndash 109)Die Funde lassen zwei Typen von Meiszligeln erkennen 1 Flachmeiszligel runden Querschnitts im unteren Drittel abgeflacht und von vierkantigem Querschnitt sowie 2 Flachmeiszligel vierkantigen Querschnitts Das Kopfen-de ist bei diesem Typ verbreitert und abgeflacht60

Beide Formen sind fast ausschlieszliglich aus Eisen Fuumlr Kat 17 dem einzigen Exemplar aus Bronze scheint eine Verwendung als Stempel moumlglich Die vierkantigen Geraumlte (Typ 2) sind vermutlich deshalb haumlufiger weil sich die Form aus der Herstellungsmethode dem Haumlmmern ergibt Das gilt fuumlr die meisten Werkzeuge und Geraumlte aus Eisen auch fuumlr Haken und Naumlgel Die unterschiedlichen Groumlszligen der Geraumlte leiten sich aus deren Funktion ab

Die Form des Flachmeiszligels war weit verbreitet und wegen ihrer Funktionalitaumlt aumluszligerst bestaumlndig61 Eine Datierung nach typologischen Kriterien ist daher nicht moumlglich

Ringe und Reifen (Kat 57 110)Die genaue Zweckbestimmung von Ringen und Reifen ist oft schwierig da sie sowohl Schmuck- als auch Geraumltelemente sein koumlnnen Dies trifft auf Ringe wie Kat 5762 und den Reif Kat 110 alle aus Bronze ge-

58 s Kat 101 vgl auch Werner 1955 37 Taf 5 9 11 59 s dazu z B Gaitzsch 2005 37 ndash 40 60 Schaltenbrand-Obrecht 1996 181 187 Taf 62 Nr 779 ndash 788 bezeichnet diese Geraumlteform auch als Plattkopfnagel dessen Schaft zu

einer Schneide verbreitert ist Er diente dazu Bretter an den Kanten festzunageln 61 Vgl etwa einen fruumlhhelladischen Flachmeiszligel bei D N Tripathi Bronzework of Mainland Greece from c 2600 BC to c 1450

BC (Ankara 1988) 309 Kat 742 mit einem seldschukischen Exemplar bei A Harmankaya Bucak-İncirhan Ccedilevresinde 1991 Yılında Yapılan Kurtarma Kazısı in 3 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 27 ndash 30 Nisan 1992 Efes (Ankara 1993) 325 332 Abb 12

62 Vgl Robinson 1941 231 ndash 241 Taf 62 f

17kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

fertigt zu Bei einfachen Bronzeringen muss es sich nicht unbedingt um Schmuckringe handeln sie koumlnnen auch Teile von Aufhaumlngungen Verbindungen o Auml sein

Wurde Kat 110 ein offener Reif mit zwei kleinen Manschetten als Armreif gefertigt so gehoumlrte er auf-grund des geringen Durchmessers eher einem Maumldchen als einer Erwachsenen Manschetten sind als Ver-zierung von Schmuckstuumlcken bekannt (s o Kat 11) hier koumlnnte es sich aber auch um die fragmentarische Befestigungsvorrichtung des Reifes handeln

Kat 57 hat zwar eine aumlhnliche Form wie Tragringe wie sie etwa fuumlr Moumlbel verwendet wurden63 ist aber von geringerem Durchmesser und koumlnnte deshalb auch als Fingerring interpretiert werden64 Der funktionale Zusammenhang der uumlbrigen Stuumlcke im Fundmaterial ist wegen der vielfaumlltigen Verwendungsmoumlglichkeiten nicht festzulegen

Tuumlllen (Kat 111)Eisentuumlllen gibt es in den unterschiedlichsten Formen Eine Deutung als Geschossspitze oder als Endauf-satz eines Geraumltes ist ebenso denkbar wie eine Verwendung als Punze oder Meiszligel65 Hier soll mit Kat 111 nur ein Stuumlck exemplarisch vorgestellt werden Die konische Tuumllle endet in einem massiven Knauf Sie ist wohl als Geraumltaufsatz oder Griff zu interpretieren auch eine Verwendung als Bestandteil eines Wagens waumlre moumlglich

NaumlgelEisennaumlgelDie Eisennaumlgel werden aufgrund ihrer Menge nicht im Katalog angefuumlhrt Insgesamt wurden mehrere hun-dert Stuumlck meist sehr fragmentarisch und stark korrodiert gefunden Anhand des Nagelkopfes des Schaftes und der Groumlszlige wurden folgende Typen festgestellt

1 Nagel mit flachem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts2 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts 3 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts4 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts5 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts der in der unteren Haumllfte

gegabelt ist6 Nagel mit flachem bis leicht gewoumllbtem Kopf und hakenfoumlrmig gebogenem Schaft vierkantigen

Querschnitts7 T-foumlrmiger Nagel mit geradem Schaft vierkantigen Querschnitts8 Kleiner Nagel mit pilzfoumlrmigem Kopf und geradem sehr kurzem Schaft vierkantigen Querschnitts9 Kleiner Nagel mit pilzfoumlrmigem Kopf und gebogenem sehr kurzem Schaft vierkantigen Quer-

schnitts10 Kleiner Nagel mit flachem Kopf und gebogenem sehr kurzem Schaft vierkantigen Querschnitts

Alle Schaumlfte verjuumlngen sich regelmaumlszligig zu einer Spitze Ihre vierkantige Form laumlsst die handgeschmiedete Herstellung erkennen Die Nagelkoumlpfe sind meist unregelmaumlszligig rund Laumlnge und Staumlrke des Schaftes sowie die Maszlige der Koumlpfe sind unterschiedlich sodass sich keine Massenproduktion einer Nagelgroumlszlige feststellen laumlsst

Die Typen 1 ndash 2 3 ndash 4 und 8 ndash 9 koumlnnen jeweils zusammengefasst werden Ihre Unterscheidung gibt ledig-lich den Erhaltungszustand des Schaftes wieder Dieser gestattet Schluumlsse bezuumlglich der Anbringung Die Naumlgel mit gebogenem bzw verbogenem Schaft waren offensichtlich houmlheren Belastungen ausgesetzt oder wurden an den Enden noch umgehaumlmmert um eine bessere Befestigung zu erzielen Die am haumlufigsten vorkommenden Formen sind die der Typen 1 und 2 Es handelt sich um einen einfachen Holznagel der

63 Vgl Deschler-Erb 1996 40 Taf 6 68 ndash 69 64 Vgl Deschler-Erb 1996 78 Taf 20 292 ndash 296 65 Vgl Tuumlllenmeiszligel bei A Muumlller-Karpe Altanatolisches Metallhandwerk Offa 75 (Neumuumlnster 1994) Taf 74 2 75 22

18 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

sich nur durch den Scheibenkopf von Typ 3 und 4 unterscheidet Die Naumlgel vom Typ 1 ndash 4 konnten fuumlr die unterschiedlichsten Holzkonstruktionen verwendet werden66

Der Nagel vom Typ 5 erreicht durch seine Schaftgabelung mehr Halt im Holz67 Die Schaftspitzen die abgebrochen sind konnten an der Ruumlckseite des durchschlagenen Gegenstandes wie beim Splint Kat 60 umgebogen werden Nageltyp 6 diente eventuell als Vorsteherhaken Die Form kann aber auch vom Um-biegen des Schaftes zur sicheren Befestigung herruumlhren Mit T-foumlrmigen Naumlgeln wie Typ 768 bei denen der Kopf dieselbe Breite wie der Schaft aufweist nagelte man Bodenbretter oder houmllzerne Wandverkleidungen fest Groumlszligere Exemplare wurden auch als Haltevorrichtung fuumlr Verkleidungsplatten aus Stein gebraucht69

Die Typen 8 ndash 9 wurden eventuell bei Stoff und Leder verwendet ndash aumlhnlich den Noppen bei heutigen Textilmoumlbeln70 Es kann sich aber auch um Beschlaumlge von Tuumlren Truhen usw handeln Typ 10 in der Form eines Reiszlignagels71 wurde womoumlglich als Schuhnagel gebraucht Der flache Kopf kann in diesem Fall von der Abnuumltzung herruumlhren

BronzenaumlgelDie Anzahl der Bronzenaumlgel ist weitaus geringer Kat 14 54 und 107 gehoumlren eigentlich auch in die Kate-gorie der Bronzenaumlgel da sie aber einen dekorativen Zweck erfuumlllten sind sie unter den Ziergegenstaumlnden angefuumlhrt Anhand der den Eisennaumlgeln gleichen Kriterien wurden bei den Bronzenaumlgeln sechs Typen fest-gestellt

1 Nagel mit flachem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts2 Nagel mit flachem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts3 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts4 Nagel mit gewoumllbtem Kopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts5 Nagel mit flachem Pilzkopf und gebogenem Schaft vierkantigen Querschnitts6 Kleiner Nagel mit gewoumllbtem Kopf und geradem Schaft vierkantigen Querschnitts

Wie bei den Exemplaren aus Eisen verjuumlngen sich alle Schaumlfte zu einer Spitze die Nagelkoumlpfe sind meis-tens unregelmaumlszligig rund

Typ 1 und 2 sind wiederum zusammenzufassen sie unterscheiden sich nur durch den Erhaltungszustand des Schaftes Die Formen Typ 1 ndash 3 entsprechen jenen der Eisennaumlgel ein Schaft runden Querschnitts wie bei Typ 4 kommt dort allerdings nicht vor Dies liegt wohl an den unterschiedlichen Bearbeitungsmoumlglich-keiten der Metalle Typ 5 unterscheidet sich von den eisernen Pilzkopfnaumlgeln dadurch dass seine Kappe flach und sein Schaft lang ist Er hat damit nicht den Noppencharakter wie die eisernen Typen 8 ndash 9 Auch der bronzene Reiszlignagel Typ 6 hat einen anderen Kopf als sein eiserner Verwandter Typ 10 Er wirkt zudem viel filigraner

Da die Anzahl der Bronzenaumlgel im Vergleich zu den Eisennaumlgeln geradezu verschwindend ist ist fuumlr sie eine andere Funktion anzunehmen Eisennaumlgel waren zudem billiger und viel belastbarer Bronzenaumlgel ver-wendete man eher in dekorativem Zusammenhang bei Mobiliar72

Varia (Kat 58 ndash 60 112)Im Fundmaterial zahlreich vertretene streifen- und plattenfoumlrmige Fragmente werden hier nicht explizit er-fasst Sie alle stellen Reste von Werkzeugen oder Geraumlten dar sind aber weder in Form und Funktion noch in ihrer zeitlichen Einordnung genauer bestimmbar Es kann sich auch um Schmiedeabfallstuumlcke handeln73

66 Das laumlngste vollstaumlndig erhaltene Exemplar misst 154 cm (Inv Li 1986 KF 8 Typ 1) 67 Inv Li 1989 KF 26 Maszlige St max 07 times 067 cm Dm Kopf 25 times 22 cm FO SO 9 68 Vgl Davidson 1952 Taf 72 Nr 1056 69 Inv Li 198227 Maszlige St max 074 times 044 cm Dm Kopf 113 times 05 cm FO SO 3 B vgl Schaltenbrand-Obrecht 1996 187

Taf 61 771 ndash 777 70 Schaltenbrand-Obrecht 1996 186 Taf 61 762 71 Vgl Waldbaum 1983 69 Taf 22 341 (roumlmisch) 72 Vgl die Bronzenaumlgel bei Robinson 1941 309 ndash 323 Taf 91 ndash 94 73 Schaltenbrand-Obrecht 1996 195 f Taf 72 ndash 73

19kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Unter dem Begriff rsaquoHakenlsaquo werden hier exemplarisch Stifte und Baumlnder zusammengefasst die eine gebo-gene Form aufweisen oder hakenfoumlrmig auslaufen Sie bestehen ndash abgesehen von wenigen Ausnahmen aus Bronze ndash aus Eisen nur Kat 59 ist aus Blei Die Objekte sind fast ausschlieszliglich vierkantigen Querschnitts Die Verwendung als Haken ist nicht immer eindeutig Bei mehreren Stuumlcken koumlnnte es sich auch um das Ende einer kleinen Klammer oder das Fragment eines Kettenringes handeln

Die L-foumlrmig gebogenen Objekte wie Kat 76 mit spitz zulaufender Angel koumlnnen Schaftreste umge-bogener Naumlgel darstellen (vgl o Nageltyp 6) Es gibt aber auch Haken dieser Form Sie wurden mit dem zugespitzten Ende in Holz eingeschlagen und dienten laut V Schaltenbrand-Obrecht als Verschlusshaken74

Eindeutige Hakenfunktion hatten Objekte wie Kat 59 mit rundem oder oumlsenfoumlrmigem Ende Sie koumlnnten als Verbindungselemente oder Aufhaumlngungen gedient haben

Stiftfragmente sind sowohl aus Bronze wie auch aus Eisen erhalten Bei den Bronzestuumlcken koumlnnte es sich eventuell um Reste von Toilettegeraumlt z B Nadelfragmente oder Spatelgriffe handeln Es sind gerade bis leicht gebogene Stifte vierkantigen oder runden Querschnitts Da die Interpretation all dieser Objekte aber nicht eindeutig ist wurden sie unter dem Uumlberbegriff der Geraumlte vereinigt

Die eisernen Fragmente wie Kat 112 werden wohl als Werkzeuge oder Geraumltteile gedient habenUnter den Splinten erlaubt nur Kat 60 genauere Aussagen Dieser zu einer Oumlse geschwungene Stab ist

eine sehr haumlufige Befestigungsform fuumlr bewegliche Teile75 Splinte dieser Art wurden mit den Spitzen wel-che dann auf der Ruumlckseite umgebogen wurden in das Holz geschlagen Meist wurden darin Ringe Haken oder Griffe eingehaumlngt

Aus fast allen Bereichen der Weststadt stammen einfache Draumlhte die wegen ihrer geringen Aussagekraft nicht in den Katalog aufgenommen wurden

8 Bleche und Beschlaumlge

Die Blechfragmente aus Eisen und Bronze sind Reste von Beschlaumlgen Sie koumlnnen von Holzkaumlstchen und anderen Moumlbelstuumlcken von Wagenteilen und Pferdegeschirr von Ruumlstzeug u a stammen lassen aber kei-ne eindeutigen Interpretationen zu und werden ndash auch aufgrund ihrer groszligen Stuumlckzahl ndash nicht im Katalog angefuumlhrt Da keine typischen Randstuumlcke oder gewoumllbten Wandfragmente gefunden wurden ist es unklar ob auch Gefaumlszligfragmente unter den Funden sind Einige der Bleche weisen noch winzige Nagelloumlcher oder Nieten auf und lassen eine bestimmte Form erkennen so z B Kat 18 oder 19 Die Streifen und Plaumlttchen76 hatten verstaumlrkende Funktion

Bei Kat 113 handelt es sich um das Fragment eines Hufeisens Vergleichsstuumlcke aus Pergamon stammen aus spaumltbyzantinischen oder juumlngeren Kontexten77

9 Varia

Abgesehen von den im Katalog angegebenen Metallfunden wurden auch Schmiedeabfaumllle (aus SO 4) und mehrere Kilo Metallschlacke gefunden wobei der Groszligteil aus SO 5 (besonders Raum 3) stammt Hinzu kommen noch 54 g Eisenspaumlne aus diesem Bereich78 In SO 9 wurde eine Gussform geborgen79 Da jedoch bislang keine Metallanalysen moumlglich waren wurden diese Reste der Metallverarbeitung aus der Bearbei-tung genommen

74 Vgl Schaltenbrand-Obrecht 1996 192 Abb 178 Taf 66 997 ndash 1005 75 Laut Schaltenbrand-Obrecht 1996 179 sind solche Splinte von der Lategravenezeit bis in die Neuzeit hinein bekannt 76 Exakte Parallelen zu Kat 18 finden sich bei Robinson 1941 302 ndash 304 Taf 88 1313 ndash 1315 1322 ndash 1324 auch die Form der Nietnauml-

gel ist die gleiche 77 Gaitzsch 2005 126 f 78 SO 5 D R3 Abh 6 79 Da das Stuumlck aufgrund der zahlreichen Einbruumlche in den 80er Jahren im Depot nicht mehr auffindbar war koumlnnen hier nur die aus

der Fundkartei vorliegenden Daten uumlbernommen werden Leider liegt zu diesem Objekt auch keine bildliche Dokumentation vor Rechteckige Gussform mit seitlich gebohrten Gusskanaumllen fuumlr ein laumlngliches Geraumlt (erh L 7 cm B 21 cm H 065 cm)

20 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

II Beinobjekte

Auch bei der Aufnahme der Beinobjekte stehen Typologie und Technik der Funde im Vordergrund Die bei den Grabungen 2002 ndash 2005 gefundenen Stuumlcke wurden zudem osteologisch untersucht80

Die Form der Beinobjekte ist jeweils vom Material beeinflusst Das heiszligt dass die Auswahl eines be-stimmten Knochentyps fuumlr die Anfertigung eines speziellen Geraumltes oder Gegenstandes funktional begruumln-det ist81 So wurden z B Muscheln fuumlr Loumlffelchen (Kat 20) oder abgesaumlgte Roumlhrenknochen fuumlr Scharniere (Kat 28) verwendet Man nutzte also die Dinge so wie sie von der Natur vorgegeben waren Die Bearbei-tung reduzierte sich dadurch bei diesem Material in vielen Faumlllen auf das Zurechtschneiden und eine Ober-flaumlchenbehandlung (Polieren Verzieren)

1 Gebrauchs- und Toilettegegenstaumlnde

Loumlffel (Kat 20 61)Bei rundlaffigen Loumlffeln wie Kat 61 handelt es sich um einen gebraumluchlichen Loumlffeltyp (lat cochlear -is) der besonders in roumlmischer Zeit zum Verspeisen von Ei Muscheln und Schnecken diente82 Neben der Ver-wendung bei Tisch ist aber der Gebrauch von cochlearia auch in der Medizin wahrscheinlich83 Das feine Loumlffelchen Kat 20 das aus einer Muschel gefertigt ist und urspruumlnglich an einem Stiel aus Holz oder Metall befestigt war wurde vielleicht fuumlr Kosmetika verwendet

Nadeln (Kat 62 114 ndash 115)G R Davidson schreibt der auch als Pfriem bezeichneten Nadelform wie sie Kat 114 aufweist ebenfalls kosmetische Zwecke zu84 Sie koumlnnte zum Aufstecken der Haare zum Ziehen eines Lidstriches oder zum Schlieszligen von Gewaumlndern gedient haben85 Vorgeschlagen wurde auch eine Verwendung als Schreibge-raumlt86 Dieser Nadeltyp war von roumlmischer bis in byzantinische Zeit weit verbreitet87 Eine Nadel mit einfach geformtem Kopf stellt Kat 62 dar deren Form typologisch und chronologisch wenig signifikant ist Ver-gleichsstuumlcke aus Enns werden in das 2 ndash 3 Jahrhundert n Chr datiert88 Aufgrund des fehlenden Kopfes und des fragmentierten Schaftes ist Kat 115 keinem bestimmten Nadeltyp89 eindeutig zuordenbar Aumlhnliche Profilierungen sind auch auf Fingerrocken90 oder Stili91 anzutreffen

2 Schmuck

Die Ringe Kat 21 und 116 ndash 118 stammen von Halsketten oder anderem Schmuck ndash eventuell sind sie Teile von Armbaumlndern oder Ohrgehaumlngen92 Zwei der Objekte weisen eine Ritzverzierung in Form umlaufender

80 Fuumlr die Bestimmung der Knochenfragmente sei G Forstenpointner A Galik und G Weissengruber hier nochmals herzlich ge-dankt

81 Obladen-Kauder 1996 288 f uumlber Beinfunde 82 Davidson 1952 191 Sackett 1992 382 fuumlr weitere Vergleiche s Katalog 83 Gostenčnik 2005 79 f 84 Davidson 1952 287 Taf 120 2385 ndash 2387 85 Sackett 1992 381 86 Ruprechtsberger 1979 39 Sackett 1992 381 A Rauchenwald Die Funde der Ausgrabungen 1986 ndash 1990 in der Zivilstadt Carnun-

tum ndash Insula VI CarnuntumJb 1996 1997 85 Deschler-Erb 1998 165 87 s dazu die Vergleiche im Katalog 88 Ruprechtsberger 1979 32 f 89 Vgl z B Deschler-Erb 1998 Taf 32 2070 (Haarnadel mit Pinienzapfenkopf) 35 3398 (Haarnadel mit schmalem profiliertem

Kopf) Ruprechtsberger 1979 Kat 37 (Nadel mit kegelfoumlrmigem Aufsatz) 90 Vgl z B Gostenčnik 2005 Taf 53 4 91 Vgl z B Deschler-Erb 1998 Taf 23 860 92 Vgl eine Kette mit ringfoumlrmigen Elementen bei Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 b

21kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

Kreise (Kat 117 118) auf die den Schmuckcharakter der Form betont Aufgrund des groszligen Innendurch-messers koumlnnte Kat 21 auch als Fingerring angesprochen werden

Auch die Ringe Kat 22 ndash 25 und 119 aus Bein gehoumlren wohl zur Gruppe der Ringperlen die als Hals-ketten getragen wurden Solche einfachen Ringe koumlnnten auch als Moumlbel- oder Kleidungsteile interpretiert werden93 G R Davidson bezeichnet dicke Ringe wie Kat 118 auch als Knoumlpfe94

3 Spielsteine

Waumlhrend Spielsteine in roumlmischer Zeit haumlufig auftreten und in verschiedensten Formen und Materialien hergestellt wurden sind Spielsteine griechischer Zeit verhaumlltnismaumlszligig selten95 Es scheint daher nahelie-gend dass Fischwirbel oder Astragale teils unbearbeitet diese Funktion uumlbernahmen Dies macht auch die Zuordnung von Beinfunden unter die Rubrik rsaquoSpielsteinelsaquo mitunter schwierig da einzelne Formen formale Aumlhnlichkeiten mit anderen Gattungen aufweisen

Astragale gehoumlren zu den wesentlichen Bestandteilen antiker Spiele Fehlen deutliche Gebrauchsspuren ist eine Unterscheidung zwischen rsaquoSpielsteinlsaquo oder rsaquoKuumlchenabfalllsaquo meist jedoch nicht moumlglich Zusaumltzlich zu natuumlrlichen Astragalen wurden auch Astragale aus Glas oder Bronze hergestellt was ihre Beliebtheit un-terstreicht96 Astragale wurden nicht nur fuumlr Kinder- oder Geschicklichkeitsspiele benutzt sie wurden auch in so unterschiedlichen Bereichen wie fuumlr Gewichte97 oder als Talismane eingesetzt98 Des Weiteren fanden sie auch Verwendung bei Losorakeln99 Dabei hatte die Kombination der Zahlen die den einzelnen Seiten zugeordnet waren spezielle Bedeutung Besonders in vorroumlmischer Zeit finden sich Stuumlcke mit abgearbei-teten Seiten wie Kat 26 fuumlr die eine Interpretation als Zaumlhlstein vorgeschlagen wird100

Auch Fischwirbel wurden moumlglicherweise als Spielsteine verwendet101 Im Fundmaterial von Limyra sind mehrere Stuumlcke vertreten die mit wenigen Ausnahmen unbearbeitet sind Durchlochte Fischwirbel wie Kat 27 stellen laut F Berti Kettenelemente dar102 Eine Deutung als Spielstein ist aber nicht auszuschlieszligen103

Flache runde Scheiben wie Kat 120 eine darstellt wurden vor allem bei Brettspielen verwendet104 laut S Deschler-Erb daruumlber hinaus auch als Rechensteine105 Ebenso waumlre fuumlr Kat 120 eine Zuordnung als Py-xisdeckel denkbar Mehrteilige Pyxisdeckel bestehen aus einem Ring und einer flachen profilierten Scheibe als Einsatz Die Unterscheidung dieser beiden Formen ist insbesondere schwierig als es sich um ein Einzel-stuumlck im behandelten Fundmaterial handelt das auch keine Hinweise auf die Verwendung wie etwa die bei Spielmarken relativ haumlufigen Zahlzeichen aufweist106

93 Vgl z B Harrison 1986 262 94 Davidson 1952 298 Taf 122 2514 ndash 2518 (5 Jh v Chr bis hellenistische Zeit) Taf 123 2542 (byzantinisch) weist zwar eine

andere Form als Kat 118 auf dafuumlr aber die gleiche Verzierung 95 Davidson 1952 217 96 Davidson 1952 218 97 z B Topbaş 1993 Abb 25 98 Deonna 1938 332 f 99 Vgl dazu J Nolleacute Suumldkleinasiatische Losorakel in der roumlmischen Kaiserzeit AW 18 H 3 1987 41 ndash 49 mit aumllterer Literatur

Gostenčnik 2005 196 f mit weiterer Literatur 100 Davidson 1952 218 101 Davidson 1952 218 102 Berti 1988 3 10 Abb 3 5766 103 Laut Deonna 1938 331 wurden aber eher Fischwirbel ohne Lochung als Spielsteine verwendet waumlhrend solche wie Kat 27 Teile

von Schmuckketten waren 104 Deonna 1938 335 105 Deschler-Erb 1998 146 106 Gostenčnik 2005 166

22 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

4 MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlnde

Nicht mit Sicherheit bestimmen laumlsst sich die Verwendung von Kat 63 Es koumlnnte sich dabei um den Zier-knopf eines nicht naumlher bestimmbaren Gegenstandes handeln107 Ebenso moumlglich waumlre eine Verwendung als Endstuumlck einer Scharnierkonstruktion108

Scharniere (Kat 28)Scharniere aus Roumlhrenknochen wurden besonders fuumlr Kaumlstchen und Schraumlnke verwendet109 Mehrere Kno-chenstuumlcke wurden dabei durch einen langen Stab vermutlich aus Holz miteinander verbunden Die End-stuumlcke waren jeweils gelocht und mithilfe eines Holzstiftes oder Duumlbels am Moumlbelstuumlck befestigt110 Die vorliegenden Stuumlcke wie Kat 28 sind nicht gelocht In Rekonstruktionszeichnungen wird vielfach vorge-schlagen dass sich solche ungelochten Stuumlcke mit gelochten abwechselten S Deschler-Erb weist allerdings darauf hin dass Kurzscharniere ohne Loch im Fundmaterial von Augst ein Indiz fuumlr eine spezielle Monta-getechnik sein koumlnnten111

5 Abfallprodukte der Knochenverarbeitung

Insgesamt sieben Objekte koumlnnen als Abfallprodukte der Knochenverarbeitung oder als Rohprodukte an-gesprochen werden Die Stuumlcke stammen ndash sofern bestimmbar ndash vom Rind (Tibia Scapula) und weisen streifige Abarbeitungen Arbeitskanten etc auf die eine Interpretation als Schlachtspuren ausschlieszligen112 Kat 29 ist moumlglicherweise als Drechselzapfen und somit als Abfallprodukt der Knochendrechslerei anzuse-hen113 obwohl aufgrund der deutlichen Profilierung auch eine Interpretation als Grifffragment nicht gaumlnzlich auszuschlieszligen ist

Die Oberflaumlche von Kat 30 wirkt poliert was moumlglicherweise auf eine Verwendung als Glaumlttwerkzeug hinweist

III Glasobjekte

Die im Folgenden angefuumlhrten Glasobjekte stammen ausschlieszliglich aus dem Schmuckbereich da die Glas-gefaumlszlige separat vorgelegt wurden114 Die Glasgefaumlszlige der Weststadt datieren vom 34 Jahrhundert v Chr bis mindestens in das 7 Jahrhundert n Chr115

1 Schmuck

Armreifen (Kat 121 ndash 123)Von den drei Armreiffragmenten aumlhneln einander zwei in ihrer Form (Kat 122 ndash 123) Es handelt sich dabei um den einfachsten Typ von Armreifen ndash schmucklos und monochrom Reizvoller ist Kat 121 mit seiner

107 Ein aumlhnliches Stuumlck wird auch als Teil einer Dolchscheide angesprochen vgl W Zanier Das roumlmische Kastell Ellingen Limesfor-schungen 23 (Mainz 1992) 277 G47

108 Zur Konstruktion solcher Scharniere s u 109 Vgl Scharniere eines Holzschrankes in Pompeji bei Ciarallo ndash De Carolis 1999 118 Kat 68 (1 Jh n Chr) 110 Davidson 1952 128 111 Deschler-Erb 1998 186 112 Um Knochenmark aus Langknochen zu gewinnen wurden diese mit einem Beil zerhackt sodass selbst abgesaumlgte Enden als Werk-

stattabfall gedeutet werden koumlnnen Vgl A von den Driesch ndash J Boessneck Tierknochenabfall aus einer spaumltroumlmischen Werkstatt in Pergamon AA 1982 1982 563 ndash 574

113 Zur Technologie vgl Deschler-Erb 1998 98 ndash 100 Gostenčnik 2005 308 ndash 323 114 SO 5 und SO 9 Ninfuumlhr 1999 bes 128 ndash 156 Kat 239 ndash 385 Grabungen 2002 ndash 2005 Baybo 2005 211 ndash 239 115 Ninfuumlhr 1999 27 f Baybo 2005 211

23kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

mehreckigen Schauseite Wegen seines geringen Innendurchmessers wird er einem jungen Maumldchen gehoumlrt haben dasselbe trifft auf Kat 123 zu Alle drei Armreifen sind schwarz und undurchsichtig Die linienfoumlr-mige Oberflaumlchenstruktur von Kat 123 weist auf eine andere Herstellungstechnik als bei Kat 121 ndash 122 mit glatter Oberflaumlche hin und zwar mittels Glasfaumlden Da alle drei Exemplare nur fragmentarisch erhalten sind ist heute nicht mehr festzustellen ob es sich um offene oder geschlossene Armreifen handelte

Glasreifen aus Harran zeigen dass dieser Schmuck bis in islamische Zeit beliebt war116 Eine Datierung ist daher schwierig es ist aber anzunehmen dass die limyraumlischen Stuumlcke aus roumlmischer oder byzantinischer Zeit stammen

Perlen und Schmuckeinlagen (Kat 31 ndash 32 64 ndash 67 124 ndash 125)Unter den Glasperlen sind unterschiedlichste Koumlrperformen vertreten Die Perle Kat 31 ist monochrom und annaumlhernd kugelfoumlrmig Kat 124 ebenfalls monochrom hat die Form einer kleinen Halbkugel mit abgeflachtem Pol und zentraler Lochung Diese Form begegnet uns wenn auch deutlich groumlszliger bei den Spinnwirteln (vgl Kat 37)117

Eine weitere Perlenform die im Fundmaterial vertreten ist ist die mit geripptem Koumlrper (Kat 32 125) Daruumlber hinaus gibt es polychrome Perlen die wie Kat 64 mit weiszligen Einlagen (Punkte oder Linien) ver-sehen sind Die gelochten Perlen waren Teil von Hals- Arm oder Ohrschmuck Zwei Halsketten und ein Armband aus Esentepe zeigen dass in roumlmischbyzantinischer Zeit die unterschiedlichsten Perlenformen an ein und derselben Kette kombiniert wurden118

Die monochromen Glassteine Kat 65 ndash 67 die keine Lochung aufweisen werden hier zur besseren Unter-scheidung nicht als Perlen sondern als Schmuckeinlagen bezeichnet119 Sie waren fuumlr Ringe Anhaumlnger oder Ohrgehaumlnge in einer Fassung befestigt und weisen halbkugelige (Kat 65) oder runde bis ovale Form D-foumlr-migen Querschnitts auf Die Objekte Kat 66 ndash 67 koumlnnen auch als Spielsteine fuumlr Brettspiele gedeutet wer-den120 Die eher ovale Form von Kat 67 weist auf eine Datierung in roumlmischer Zeit hin Laut G R Davidson wurden griechische Glassteine in eine runde Form gegossen waumlhrend die roumlmischen Exemplare einfach erkaltete Glastropfen darstellen121 Dieser Glasstein ist auch das einzige Objekt aus durchsichtigem Glas

IV Tonobjekte

1 Gebrauchsgegenstaumlnde

Webgewichte (Kat 33 ndash 36 68 126 ndash 128)Unter den Funden befinden sich insgesamt 15 Webgewichte bzw -fragmente sowie fuumlnf Spinnwirtel Die Webgewichte lassen sich in zwei Grundtypen unterteilen und zwar in 1 Gewichte mit pyramidaler Form und 2 einfache runde Scheiben

Typ 1 ist eine gebraumluchliche Form des Webgewichtes relativ selten ist aber die zweifache Durchlochung die bei zwei der drei limyraumlischen Stuumlcke dieses Typs anzutreffen ist (Kat 33 ndash 34) Formvergleiche weisen wie Kat 35 meist nur ein Loch auf 122

Typ 2 kann wiederum in Stuumlcke mit randnaher Lochung und solche mit zentralem Loch unterteilt wer-den Mit einer Ausnahme sind die vorliegenden Exemplare mit zwei Loumlchern versehen (Kat 126 ndash 128)

116 Yardımcı 1984 91 Abb 24 vgl auch C S Lightfoot ndash M Arslan Anadolu Antik Camları Yuumlksel Erimtan Koleksiyonu Ancient Glass of Asia Minor The Yuumlksel Erimtan Collection (Ankara 1992) 221 ndash 235

117 Aus diesem Grund variiert auch die Deutung bei Objekten dieser Form aus Stein und Ton zwischen Perlen und Spinnwirteln oder gar Knoumlpfen vgl Davidson 1952 304 Taf 125 2612

118 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 6 119 Vgl besonders die Schmuckeinlagen bei Deonna 1938 308 f Taf 90 794 795 120 P Steiner Roumlmisches Brettspiel und Spielgeraumlt aus Trier SaalburgJb 9 1939 34 ndash 45 Parallelen zu glaumlsernen Spielsteinen finden

sich im gesamten Roumlmischen Reich vgl z B B Ruumltti Die Glaumlser Vitudurum 4 (Zuumlrich 1988) Taf 27 2015 2020 121 Davidson 1952 223 122 Vgl etwa Topbaş 1993 6 28 Abb 28 (archaischhellenistisch) Omura 1994 281 291 Abb 93 (hethitisch) Boehringer ndash Krauss

1937 115 Taf 54 a6 ndash 10 Blinkenberg 1931 146 Taf 15 Abb 404

24 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Bemerkenswert ist dass im vorliegenden Fundmaterial doppelt gelochte scheibenfoumlrmige Webgewichte nur aus byzantinischen oder spaumlter gestoumlrten Kontexten vorliegen Eine allgemeine typologische Entwicklung kann daraus aber nicht abgeleitet werden wie Vergleichsstuumlcke von anderen Fundorten belegen123

Fuumlr die Stuumlcke mit zentraler Lochung die im Fundmaterial der Weststadt mit vier Exemplaren vertreten sind (Kat 36 68) sind teilweise auch andere Verwendungsmoumlglichkeiten z B Netzbeschwerer denkbar

Die Webgewichte weisen im Allgemeinen eine geglaumlttete Oberflaumlche ohne Glasur oder Uumlberzug auf Die Loumlcher wurden vor dem Brand mit einem runden Stab gebohrt die Produktion erfolgte bei solch ein-fachen Gegenstaumlnden wahrscheinlich lokal Die Vertiefungen an der Oberflaumlche von Kat 126 sind vermut-lich Kennzeichnungen oder Zaumlhlzeichen

Auch an anderen Fundstellen in Limyra etwa in den Hanghaumlusern in der Nordweststadt zeigt sich dass fuumlr Webgewichte die Form der flachen gelochten Scheibe uumlberwiegt Webgewichte und Spinnwirtel unter-liegen aufgrund ihrer Funktionalitaumlt kaum zeitlichen Veraumlnderungen124 Webgewichte koumlnnen rein theoretisch auch uumlber mehrere Jahrhunderte verwendet werden da keine Abnutzungsgefahr besteht Eine Datierung ist deshalb nicht moumlglich

Spinnwirtel (Kat 37 ndash 40)Auch die toumlnernen Spinnwirteln sind unverziert und mit Ausnahme von Kat 127 ohne Uumlberzug Drei der vorliegenden Exemplare (Kat 37 ndash 39) haben die Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol waumlhrend Kat 40 zylindrisch ist

Die Lochung mit der die Wirtel von unten auf die Spindel gesteckt wurde laumlsst bei den vorliegenden Exemplaren einen Spindelstab in der Staumlrke von 07 ndash 08 cm rekonstruieren Je leichter die Wirtel umso mehr Gewicht sollte der Spindelstab haben und umgekehrt125

2 Varia

Eine Tonscheibe mit eingeritzter Inschrift (Kat 69) erinnert in ihrer Form an Typ 2 der Webgewichte Sie weist auszligerdem zwei oberflaumlchlich angedeutete Loumlcher auf was darauf hindeutet dass sie urspruumlnglich als Webgewicht gedacht war und erst sekundaumlr als Inschriftenplakette verwendet wurde W Deonna zufolge dienten solche Tonplaketten der Markierung von Haumlndlerballen126

Ein kleines leicht gewoumllbtes Terrakottafragment mit Bluumltendekor (Kat 70) kann entweder als Schmuck-stein oder als Spielmarke interpretiert werden127

123 Vgl z B Blinkenberg 1931 Taf 152 3226 ndash 3227 Harrison 1986 395 Taf 267 13 ndash 14 124 Die Scheiben- oder Linsenform gibt es laut Deonna 1938 159 f beispielsweise schon seit praumlhistorischer und protohistorischer

Zeit Die Scheiben aus Ton wurden besonders im Hellenismus und in griechisch-roumlmischer Zeit verwendet 125 Obladen-Kauder 1996 235 und Anm 529 mit weiteren Literaturverweisen Von Groumlszlige und Gewicht der Spindel haumlngt auch die

Fadenstaumlrke ab 126 Deonna 1938 159 f 127 Vgl S Mollard-Besques Catalogue raisonneacute des figurines et reliefs en terre-cuite grecs eacutetrusques et romains IV 1 Epoques hel-

leacutenistique et romaine Italie meridionale Sicile Sardaigne (Paris 1986) Taf 96

25kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

V Steinobjekte

Die Steinfunde sind thematisch Gebrauchsgegenstaumlnden (Spinnwirteln Gefaumlszligen) und Schmuck (Perlen) zu-zuordnen Mehrere unbestimmte Objekte sind unter rsaquoVarialsaquo vermerkt

1 Gebrauchsgegenstaumlnde

Spinnwirtel (Kat 41 ndash 43)Vier Gegenstaumlnde unterschiedlicher Groumlszlige weisen die fuumlr Spinnwirtel typischen Formen auf das konische Objekt Kat 41128 das bikonische Exemplar Kat 42 die relativ flache Scheibe Kat 43 sowie das zylin-drische Stuumlck Kat 71 Alle besitzen eine zentrale Lochung die wiederum auf die Staumlrke des verwendeten Spindelstabes schlieszligen laumlsst Kat 41 zeigt eine Verjuumlngung des Stabes von 09 auf 06 cm an die drei uumlbrigen Exemplare deuten auf Staumlbe von 06 ndash 08 cm Dicke hin Fuumlr diese Stuumlcke sind aber auch andere Interpretationen moumlglich So werden Objekte aumlhnlicher Form wie Kat 42 und mit kleineren Maszligen auch als Perlen129 bezeichnet solche mit noch groumlszligerem Durchmesser und Gewicht als Keulenkoumlpfe130

Beispiele fuumlr bikonische Spinnwirteln allerdings aus Ton reichen in Kleinasien zeitlich weit zuruumlck131 Eine steinerne Wirtel rundlicher Form aus Aphrodisias zeigt dass Steinwirteln in Kleinasien bis in roumlmische Zeit existierten132

Gefaumlszlige (Kat 72 129 ndash 138)Die Steingefaumlszlige bestehen aus weiszligem Marmor oder Kalkstein wobei Kalkstein wegen seiner geringen Haumlr-te und guten Polierfaumlhigkeit gern verwendet wurde Meist sind die Gefaumlszlige innen geglaumlttet und auszligen eher grob belassen sodass z T noch Spuren des Zahneisens oder Spitzmeiszligels erkennbar sind Als Schleifmittel koumlnnen Quarzsand Bims- und Wetzsteine verwendet worden sein

Die erhaltenen Formen sind Handmoumlrser (Kat 129 ndash 136) Teller (Kat 137) eine Schuumlssel (Kat 138) und Schalen (Kat 72) Zahlreiche Wandfragmente bleiben im Katalog unberuumlcksichtigt da sie keine Aussage uumlber die Form des Gefaumlszliges erlauben

Die Handmoumlrser entsprechen im Prinzip alle derselben Schalenform und zwar handelt es sich um dick-wandige Schalen mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand einem Ausguss und drei Randleistengriffen die am oberen Schalenrand sitzen und direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehen133 Nur bei Kat 129 ist der Randleistengriff leicht abgesetzt womoumlglich geht er in einen Ausguss uumlber134 Kat 129 und 132 ndash 134 sind zudem mit Boden einem abgesetzten Scheibenfuszlig erhalten Eine Einteilung in Gruppen wie sie T Korkut vornimmt135 ist anhand des Materials aus der Weststadt Limyras nicht moumlglich Parallelen zu diesen sog Handmoumlrsern mit Randleistengriffen sind etwa in Patara136 Pergamon137 Sardis138 Korinth139

128 Vgl beispielsweise eine Wirtel aumlhnlicher Form allerdings aus Ton bei Blinkenberg 1931 139 Taf 13 368 (archaisch) 129 Baykal-Seeher 1996 180 Taf 85 19 (Perle Dm 27 cm St 13 cm Dm Loch 04 cm) Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 a (Perle) 130 Baykal-Seeher 1996 180 Taf 83 11 (bronzezeitlicher Keulenkopf Dm 57 cm St 37 cm G 100 g Dm Loch 17 cm) vgl auch

Blinkenberg 1931 63 Taf 2 11 (neolithischer Waffenkopf in der Form etwas rundlicher als das limyraumlische Stuumlck aber mit sehr aumlhnlichen Maszligen)

131 Vgl z B U Esin Değirmentepe (Malatya) Kurtarma Kazısı 1983 Yılı Raporu KST 6 1984 13 22 Abb 4 Nr 13 (chalkolithisch) Omura 1995 320 330 Abb 102 (2 Jt v Chr) Z Derin ndash E Oumlner Ulucak Houmlyuumlk Kazıları ve Paleo-Coğrafa-Araştırmaları 1995 KST 18 1 1997 417 438 Abb 16 (fruumlhe Bronzezeit) H Metzger Les ceacuteramiques archaiumlques et classiques de lrsquoacropole lycienne FdX 4 (Paris 1972) 182 f Taf 89 421 ndash 423 429

132 Tulay 1992 149 161 Abb 14 (roumlmisch) 133 Korkut 2002 233 Harrison 1986 262 vgl Stephens Crawford 1990 Abb 298 f 134 Vgl den abgesetzten Randleistengriff bei Davidson 1952 122 f Taf 61 819 zu einer moumlglichen Ausgussform s Deonna 1938

Abb 136 135 Korkut 2002 235 f 136 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 194 215 Abb 15 (2 Haumllfte 2 Jh v Chr ndash 2 Haumllfte 1 Jh v Chr) Korkut 2002 137 Pinkwart ndash Stammnitz 1984 110 Taf 18S8 138 Stephens Crawford 1990 64 Abb 298 f (5 ndash 7 Jh n Chr) 139 Davidson 1952 122 f Taf 61 819 (roumlmisch)

26 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

oder Delos140 zu finden141 und werden ab hellenistischer Zeit hergestellt Die Stuumlcke aus Sardis welche in byzantinische Zeit datieren sind den limyraumlischen besonders aumlhnlich und werden ebenfalls als Moumlrser ange-sprochen Die Ganzform weist drei knauffoumlrmige Randleistengriffe einen Scheibenfuszlig und einen Ausguss auf Die mehrfachen Griffe dienen der besseren Handhabung

Kat 137 ist ein duumlnnwandiger Teller mit eckig verdicktem oben abgeflachtem Rand nach auszligen ge-bogener Wand und Standring Eine Sonderstellung nimmt die Schuumlssel Kat 138 ein Sie ist als einziges Steingefaumlszlig mit Dekor versehen Der ausschwingende Rand dieses offenen Gefaumlszliges ist an der Auszligenseite mit einem eierstabartigen Relief versehen Die verbleibenden Schalen weisen wiederum nur eine Form auf naumlmlich einfach abgerundeten Rand und leicht nach auszligen gebogene Wand (Kat 72)

2 Schmuck

Perlen (Kat 44 ndash 45 73)Mehrere Steinperlen zeigen dass Schmuck in allen Materialgruppen ndash mit Ausnahme der Tonobjekte ndash ver-treten ist

Kat 44 ist ein Vertreter einer einfachen Perlenform Die bikonische Perle Kat 45 vermutlich aus Achat entspricht einem weit verbreiteten Typ Parallelen dazu stammen etwa aus chalkolithischer und archaischer Zeit142 Die laumlngliche Perle Kat 73 ist aus Quarz und mit mehreckig geschliffenen Seitenflaumlchen versehen Alle Exemplare sind durchlocht es handelt sich also nicht um Schmuckeinlagen sondern um Anhaumlnger von Ohr- Hals- oder Armschmuck

3 Varia

Nicht immer ist bei Steinfunden klar ob es sich um eine natuumlrliche Form handelt ob es bearbeitete Stuumlcke sind oder ob sie als Geraumlt verwendet wurden So befinden sich unter den nicht im Katalog angefuumlhrten Funden u a mehrere Objekte fuumlr die eine Verwendung als Wetz- Schleif- oder Mahlsteine wahrscheinlich ist Zwei Steinkugeln sind vermutlich behauen und als Wurfgeschosse anzusehen143

Der Flintabschlag Kat 46 und die Obsidianklinge Kat 47 sind wie die Silexgeraumlte Kat 48 und 49 fruumlhe Werkzeuge144

Zusammenfassung

Die Kleinfunde aus dem hier bearbeiteten Grabungsbereich der Weststadt von Limyra sind zeitlich wie thematisch breit gefaumlchert Dem Grabungsbefund entsprechend sind zahlreiche Fundstuumlcke klassischer und vorklassischer Zeitstellung vertreten Gebrauchsgegenstaumlnde sind ebenso wie Schmuck und Trachtbestand-teile in allen Materialgruppen anzutreffen Abfallprodukte der Knochenverarbeitung koumlnnten Hinweise auf eine handwerkliche Nutzung einzelner (Wohn-)Bereiche sein

Auch wenn Funde aus hellenistischer und roumlmischer Zeit nur in relativ kleiner Menge vorliegen und vor-wiegend aus Fuumlllstraten oder nachantik gestoumlrten Kontexten stammen belegen sie doch jenen zeitlichen Ho-rizont dessen bauliche Hinterlassenschaften im hier bearbeiteten Grabungsbereich nicht oder nur rudimentaumlr

140 Deonna 1938 111 f Taf 44 317 f Taf 55 319 ndash 321 141 Zur Verbreitung s auch Korkut 2002 237 142 s die Vergleiche im Katalog 143 Vgl Schleudersteine bei Yardımcı 1984 91 Abb 26 (islamisch) 144 Vgl Obsidianklingen bei Yener 1994 286 290 Abb 4 (akeramisches Neolithikum) O Bilgi İkiztepe Kazılarının 1995 Doumlnemi

Sonuccedilları KST 18 1 1997 147 161 Abb 24 (Bronzezeit) vgl Flintabschlaumlge bei U Esin ndash S Harmankaya Değirmentepe (Mala-tya) Kurtarma Kazısı 1986 KST 9 1 1987 104 125 Abb 39 7 (chalkolithisch) Esin ndash Harmankaya 1986 111 Abb 33 D85 ndash 72 (chalkolithisch)

27kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra

erhalten geblieben sind Diese Beobachtung ist mit intensiver Bautaumltigkeit in spaumltantik-fruumlhbyzantinischer Zeit zu erklaumlren145 und deckt sich auch mit den Ergebnissen der Keramikauswertung

Der Groszligteil der Fundstuumlcke stammt aus spaumltantik-byzantinischen Kontexten Es sind Objekte aus al-len Materialgruppen und verschiedensten Bereichen des taumlglichen Lebens vertreten Ein silbernes Amulett nimmt als einzige Grabbeigabe eine Sonderstellung innerhalb des Fundmaterials ein

Insgesamt spiegelt das Fundspektrum den zivilen Charakter der ergrabenen Bereiche wider und ergaumlnzt so das durch Grabungsbefund und Auswertung anderer Materialgruppen gewonnene Bild der Bebauungsge-schichte der Weststadt Limyras

Katalog

Die Aufnahme der Objekte konzentrierte sich auf das Formenspektrum und die Technik (Herstellungskrite-rien Oberflaumlchenbehandlung Zustandsbeschreibung Maszlige) Die Kleinfunde wurden dazu wenn moumlglich zeichnerisch und photographisch dokumentiert und vermessen146

Um einen besseren Uumlberblick uumlber das Fundspektrum einzelner zeitlicher Abschnitte zu geben wurde der Katalog in drei Zeitabschnitte unterteilt Archaische bis klassische Zeit Hellenismus bis roumlmische Kaiser-zeit Spaumltantike bis byzantinische Zeit147 Sofern eine Datierung aus dem Befund nicht moumlglich war erfolgte die Zuordnung anhand typologischer Kriterien Innerhalb dieser grob chronologischen Einteilung wird eine typologische Gliederung analog zum Textteil vorgenommen

Die Kleinfunde befinden sich mit wenigen Ausnahmen im Grabungsdepot in Limyra Davon abweichen-de Verwahrorte werden im Katalog explizit angefuumlhrt

Im Katalog werden zusaumltzlich zu den sonst empfohlenen folgende Abkuumlrzungen verwendet

Abh Abhub Rfrgt Randfragment

AO Aufbewahrungsort St Staumlrke

Bfrgt Bodenfragment Wfrgt Wandfragment

Erh Erhaltungszustand WSt Wandstaumlrke

G Gewicht Das Objekt konnte nicht in Autopsie aufgenommen werden die Angaben zur Beschaffenheit sind deshalb un-vollstaumlndig In Einzelfaumlllen liegt auch keine bildliche Dokumentation vor

KE Keramik

NUM Numismatik

Ofl Oberflaumlche

rek rekonstruiert(eer)

Die Angabe der Maszlige erfolgte in Zentimetern jene des Gewichts in Gramm Wegen der starken Korrosion bei Eisenfunden entsprechen deren heutige Maszlige nicht immer den urspruumlnglichen

Die Abbildungen sind mit Ausnahme der Steingefaumlszlige im Maszligstab 1 2 Steingefaumlszlige sind im Maszligstab 1 5 abgebildet

145 s dazu auch Konecny ndash Marksteiner 2007 26 146 Vgl Obladen-Kauder 1996 209 f zu Methoden der Aufnahme und Auswertung von Kleinfunden Die Aufnahme der Funde im

Grabungsdepot Limyra erfolgte durch C Bleier (Grabungen 1982 ndash 1989) und U Schuh (Grabungen 2002 ndash 2005) in einem zeit-lichen Abstand von mehreren Jahren wodurch kleine Uneinheitlichkeiten im Katalog begruumlndet sind

147 Neuzeitliche Fundstuumlcke wurden in dieser Arbeit nicht beruumlcksichtigt

28 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Archaische bis klassische Zeit

Kat 4 Taf 1 4WurfspeerspitzeInv Li 1986 KF 5 EisenMaszlige L 110 cm Dm Tuumllle innen 08 times 07 cm erh G 16 gErh Riss am SchaftFO SO 5 D R3 Abh 3Fundkontext Einschuumlttung (rezent)Flache blattfoumlrmige Spitze mit tuumlllenfoumlrmigem Schaft runden QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 209 Taf 70 558 (Bronze) Robinson 1941 413 Taf 127 2146 (54 Jh v Chr) Davidson 1952 201 f Taf 92 1556 Erdmann 1977 Taf 10 477 Schalten-brand-Obrecht 1996 170 Taf 53 E337

GebrauchsgegenstaumlndeKat 5 Taf 1 5MesserfragmentInv Li 04-939EisenMaszlige L 57 cm B 18 cm D 04 cmErh Ofl stark verrostetFO SO 9 WestRiegelFundkontext Stratum VIStark geschwungene Klinge Ruumlcken annaumlhernd gerade und leicht verdickt

Kat 6 Taf 1 6TellerInv Li 1985 KF 2Bronze Ofl glatt z T profiliertMaszlige rek Dm auszligen 288 cm WSt max 035 cmErh RfrgtFO SO 5 A R3 M1 Osterweiterung SchuttlageFundkontext rezentTeller mit leicht nach auszligen gebogener Wand und profilierter RandzoneLit Vgl Robinson 1941 184 Taf 43 Nr 573A (1 Haumllfte 4 Jh v Chr)

Kat 7 Taf 1 7HenkelInv Li 02-243BronzeMaszlige B 12 ndash 13 cm D 06 cmErh Palmette teilweise abgebrochenFO SO 9 West1 Abh 97Fundkontext Stratum VIGriff eines (kannenartigen) Gefaumlszliges Oberseite eingesattelt am oberen Ende Einkerbung (zur Befestigung am Rand) am unteren Ende leicht verbreitert mit Rest einer Palmette parallel zum Rand je eine Rille

Metall

WaffenKat 1 Taf 1 1PfeilspitzeInv Li 05-1263EisenMaszlige L 81 cm B Spitze 16 cm D Spitze 05 cm Dm Dorn 04 cmErh vollstaumlndig Ofl korrodiertFO SO 35 OstFundkontext Stratum VIBlattfoumlrmige laumlngliche Spitze mit spitz-ovalem Querschnitt zum Dorn hin annaumlhernd runder Querschnitt Dorn deutlich abgesetztLit Vgl Erdmann 1977 Kat 407 (6 ndash 4 Jh v Chr) Wald-baum 1983 Taf 4 49 (Bronze)

Kat 2 Taf 1 2PfeilspitzeInv Li 19824 EisenMaszlige erh L 59 cm St max 07 cm erh G 4 gErh FrgtFO SO 3 B Abh 1Fundkontext rezent (Schwemmlage)Dat 7 ndash 4 Jh v ChrVierkantige pyramidale Spitze an einem Ende leicht ge-schwungenLit Vgl Robinson 1941 392 394 415 Taf 123 1986 1997 124 2161 (4 Jh v Chr) Davidson 1952 Taf 92 1557 Erd-mann 1977 32 43 Taf 5 227 243 7 341 Obladen-Kauder 1996 314 Taf 155 4 11

Kat 3 Taf 1 3PfeilspitzeInv Li 1985 o Nr BronzeMaszlige L 315 cm Dm Tuumllle innen 038 cm G 02 gErh vollstaumlndigFO SO 5 AFundkontext StreufundDat 6 ndash 4 Jh v ChrDreifluumlgelige Spitze mit Befestigungstuumllle runden Querschnitts In einem der Fluumlgel befinden sich ein rundes Loch und eine EinkerbungLit Vgl Deonna 1938 209 Taf 69 556 (r u) Robinson 1941 Taf 125 f 2073 ndash 2094 2027 ndash 2071 Davidson 1952 Taf 91 1517 1518 Erdmann 1977 Taf 1 9 ndash 55 Blinkenberg 1931 195 Taf 23 608 Waldbaum 1983 35 Taf 3 41 Mikami ndash Omura 1987 4 19 Abb 151 S Omura 1987 Yılı Kaman-Ka-lehoumlyuumlk Kazıları KST 10 1 1988 363 Abb 6 7 S Omura 1991 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 14 1 1993 314 Abb 7 4

29kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Kat 8 Taf 1 8Henkel ()Inv Li 03-663BronzeMaszlige erh L 10 cm Dm max 08 cmErh FragmentFO SO 35 Abh 113Fundkontext Stratum VIIIRundstabiges Bronzeobjekt an einem Ende durch Benutzung ausgeleierte Oumlse

Kat 9 Taf 1 9NaumlhnadelInv Li 04-1082BronzeMaszlige L 74 cm B 04 cm Dm 015 cmErh am Oumlhr abgebrochenFO SO 9 West Abh V041Fundkontext Stratum IX ()Naumlhnadel am Kopfende zusammengebogen

Schmuck und TrachtbestandteileKat 10 Taf 1 10RingInv Li 1987 KF 5 Bronze Ofl glattMaszlige Dm 415 times 37 cm St 037 cmErh verbogenFO SO 9 Suumld Schnitt am Ostprofil Abh 5 (Schicht 7)Fundkontext KE 76 Jh v Chr z T ostgriechische Ware148

Offener Ring runden Querschnitts an den Enden troddelfoumlrmig verdickt Am Ring haumlngt ein flaches zusammengewundenes Band

Kat 11 Taf 1 11OhrringInv Li 198430 BronzeMaszlige Dm 17 cm St 011 cmErh vollstaumlndig ()FO SO 5 C Ostkante der Nord-Suumld-MauerFundkontext OberflaumlcheOffener Ring runden Querschnitts mit beweglicher Man-schetteLit Vgl I Margreiter Die Kleinfunde aus dem Apollon-Heilig-tum Alt-Aumlgina 2 3 (Mainz 1988) 65 Taf 2 46 ndash 47

Kat 12 Taf 1 12FibelnadelInv Li 04-965BronzeMaszlige L 36 cm B 06 cm Dm 02 cmErh Spirale fragmentiertFO SO 9 West1 RiegelFundkontext Stratum VIII (a)

148 Mader 1997 12

Nadel einer Fibel von Spirale nur noch eine Windung erhal-ten

Kat 13 Taf 1 13FibelnadelInv Li 04-947BronzeMaszlige L 61 cm B 06 cm D 02 cmErh in zwei Teile gebrochenFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum IX (a)Nadel einer Fibel von Spirale nur eine Windung erhalten

Kat 14 Taf 1 14SchelleInv Li 03-596BronzeblechMaszlige H 19 cm (inkl Oumlse) Dm 20 cmErh untere Halbkugel fehlt leicht verformtFO SO 9 Ost1 Abh 121Fundkontext Stratum IXBlech durchlocht halbkugelfoumlrmig bandfoumlrmige Oumlse von in-nen durchgesteckt und innen auseinandergebogenLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 46 799 (mittel- bis spaumltbyzan-tinisch) Fluumlgel 1993 Taf 34 192 (roumlmisch)

ZiergegenstaumlndeKat 15 Taf 2 15ZiernagelInv Li 1983 ohne Nr Bronze Ofl z T mit EinkerbungenMaszlige erh L 205 cm St Dorn max 025 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 4 Abh 18 NFundkontext KE schwarz- und rotfigurige KeramikZiernagel mit doppelkonischem Kopf und Dorn runden Quer-schnitts

Kat 16 Taf 2 16DelphinInv Li 05-1250BronzeMaszlige L 92 cm B 49 cm D 005 cmErh Schwanz und Teil der Flosse abgebrochenFO SO 35 OstFundkontext Stoumlrung VIHalbplastischer Delphin aus Bronzeblech getrieben keine Spuren von Befestigungstechnik

Werkzeug und GeraumlteKat 17 Taf 2 17MeiszligelStempel ()Inv Li 02-269BronzeMaszlige L 98 cm Dm 06 cm Dm Kopf 08 cmErh vollstaumlndig Abnutzungsspuren

30 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

FO SO 9 Ost1 Abh 1011Fundkontext Stratum VIII cKopfende abgeflacht vom Draufschlagen abgenuumltzt eventuell Stempelflaumlche am unteren Ende aber kein Motiv erkennbar Querschnitt unten quadratisch am Kopfende rund

Bleche und BeschlaumlgeKat 18 Taf 2 18Inv Li 1989 KF 13a BronzeblechMaszlige Plaumlttchen L 52 cm und 53 cm B 19 cm und 16 cm WSt 01 cm Nietnaumlgel L 36 cm St max 03 cm Dm Kopf max 07 cmErh fragmentiert die Nietnaumlgel sind verbogen einer davon abgebrochenFO SO 9 B Abh 13Fundkontext KE fruumlhe Keramik und attischer Import 6 Jh v Chr149

Zwei rechteckige leicht gewoumllbte Plaumlttchen mit abgerundeten Ecken an den Enden jeweils einmal gelocht Die Plaumlttchen sind uumlberlappend durch einen Nietnagel verbunden in den zwei frei-en Enden stecken zwei weitere Nietnaumlgel derselben Form Die drei Nietnaumlgel haben einen flachen Kopf einen Schaft runden Querschnitts und ein leicht verbreitertes Ende als HalterungLit Vgl Robinson 1941 302 ndash 304 Taf 88 1313 ndash 1315 1322 ndash 1324

Kat 19 Taf 2 19BlechInv Li 03-788BronzeMaszlige L 29 cm B 12 cm Dm Nieten 04 ndash 06 cmErh in zwei Teile gebrochen am Ende fragmentiertFO SO 9 Ost3 Abh 71Fundkontext Stratum V bZwei Bronzeblechstreifen durch zwei Nieten verbunden

Bein

Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 20 Taf 2 20LoumlffelchenInv Li 1982299 Muschel Ofl poliertMaszlige erh L 24 cm B 20 cm T 065 cmErh Loumlffel mit Griffansatz Rand z T ausgebrochenFO SO 3 A Abh 26Fundkontext NUM 4 Jh v ChrOvales Loumlffelchen Loumlffelteil und Stiel weisen dieselbe Tiefe bzw Staumlrke auf

SchmuckKat 21 Taf 2 21RingInv Li 1987 KF 10 b

149 Mader 1997 14

Bein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm innen 18 cm B 055 cm St 038 cmErh fragmentiertFO SO 9 N Schnitt 1 suumldlich M12 Abh 8 (Schicht 3)Fundkontext KE 6 Jh v Chr150

Dekorloser Ring flach-ovalen QuerschnittsLit Vgl B Yalman Bolu Hisartepe Kazısında Bulunan Tapınak Kalıntısı in 9 Tuumlrk Tarih Kongresi Ankara 21 ndash 25 Sept 1981 (Ankara 1986) 446 Abb 24

Kat 22 Taf 2 22RingperleInv Li 02-49BeinMaszlige D 06 cm Dm 18 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Ober- und Unterseite uneben Oberseite leicht eingesattelt zen-tral durchlocht Mittelwulst

Kat 23 Taf 2 23RingperleInv Li 02-49BeinMaszlige D 04 cm Dm 17 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndig Rand z T ausgebrochenFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Bei hoher Temperatur weiszlig klazinierend verbrannt vgl Kat 22

Kat 24 Taf 2 24PerleInv Li 02-49BeinMaszlige D 06 cm Dm 18 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 45Fundkontext Stratum V (mit IV kontaminiert)Kreisrund vgl Kat 22

Kat 25 Taf 2 25PerleInv Li 02-257Bein eventuell GeweihMaszlige D 05 ndash 06 cm Dm 16 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 31 Abh 103Fundkontext Stratum VAnnaumlhernd runder Ring in der Mitte durchlocht Ober- und Un-terseite leicht gewoumllbt

150 Mader 1997 11

31kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

SpielsteineKat 26 Taf 2 26AstragalInv Li 03-729KnochenMaszlige L 25 cm B 14 cm Dm max 15 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost Abh 32Fundkontext Stratum VVIAstragal an der Unterseite abgeschliffen linker Astragal (Ta-lus) einer Ziege plane Abarbeitung der medialen Flaumlche

Kat 27 Taf 2 27FischwirbelInv Li 1982281 KnochenOfl geglaumlttet z T RitzverzierungMaszlige Dm 15 cm St 06 cm Dm Loch 045 cmErh verwittertFO SO 3 B Abh 42Knopffoumlrmiges Knoumlchelchen mit zentralem Loch und kreisfoumlr-miger Ritzverzierung an der Ober- und UnterseiteLit Vgl Deonna 1938 331 333 Abb 418 Taf 93 818 f Pinkwart ndash Stammnitz 1984 161 Taf 35 B 11 Berti 1988 3 10 Abb 3 5766

MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlndeKat 28 Taf 2 28Knochenring Scharnier ()Inv Li 04-942KnochenMaszlige D 15 cm Dm max 26 cm Dm Loch 13 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum IX (b)Knochenring ausgesaumlgt aus Rindermetatorsus Oberflaumlche mo-difiziertLit Vgl Deonna 1938 242 ndash 244 Taf 78 643 ndash 651 Davidson 1952 128 Sackett 1992 383

Kat 29 Taf 2 29DrechselzapfenInv Li 02-288BeinMaszlige L 21 cm B 07 ndash 08 cm Dm 055 cmErh fragmentiertFO SO 9 Ost1 Abh 113Fundkontext Stratum VIII c (mit Stoumlrung aus Klassisch VIII b)Fragment eines Griffes () bei nicht allzu hoher Temperatur schwarz verbrannt Koumlrper annaumlhernd quadratisch mit abge-schraumlgten Ecken Ende abgebrochen am anderen Ende deutlich profiliert ndash Querschnitt wird rundLit Vgl Deschler-Erb 1998 Kat 5481

Kat 30 Taf 2 30Glaumlttwerkzeug ()Inv Li 04-1101

KnochenMaszlige L 57 cm B 43 cm D 05 ndash 08 cmErh leicht fragmentiertFO SO 9 Ost1Fundkontext Stratum XI b2Rind Tibia links disto-caudales Fragment von proximo-crani-al nach disto-caudal laufende Schnittflaumlche wirkt poliert moumlg-licherweise als Gaumlttwerkzeug verwendet

Glas

SchmuckKat 31 Taf 2 31PerleInv Li 03-551Glas blauMaszlige D 06 cm Dm 08 cm Dm Loch 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld1 Abh 83Fundkontext KlassischPerle aus blauem Glas kugelfoumlrmig oben und unten abgeflacht in der Mitte durchlocht

Kat 32 Taf 2 32PerleInv Li 04-1045Glas gruumlnlichMaszlige H 14 cm Dm max 16 cm Dm Loch 04 cmErh stark korrodiert in drei Teile gebrochenFO SO 31 Abh IV048Fundkontext Stratum VIII bPerle mit sechs vertikalen Rippen

Ton

GebrauchsgegenstaumlndeKat 33 Taf 3 33WebgewichtInv Li 1982135Ton roumltlich fein Ofl geglaumlttet keine Glasur oder VerzierungMaszlige H 50 cm St 15 ndash 36 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 19Trapezfoumlrmiges Webgewicht mit zwei runden Loumlchern in Rand-naumlheLit Vgl Davidson 1952 171 Taf 76 Nr 1196 1198 ndash 1199 (5 ndash 4 Jh v Chr) A Topbaş Kuumltahya Seyitoumlmer Houmlyuumlğuuml 1990 Yılı Kurtarma Kazısı in 2 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Ankara 29 ndash 30 Nisan 1991 (Ankara 1992) 14 25 Abb 10

Kat 34 Taf 3 34WebgewichtInv Li 03-568TonMaszlige H 67 cm B 43 cm D 36 cm Dm Loch 04 cm

32 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Erh Oberseite leicht fragmentiertFO SO 9 West1 Abh 143Fundkontext Stratum VIIIWebgewicht mit rechteckiger Grundflaumlche trapezoide Seiten-flaumlchen doppelt durchlocht

Kat 35 Taf 3 35WebgewichtInv Li 04-1082TonMaszlige H 62 cm B 38 cm Dm Loch 05 cmErh Grundflaumlche leicht abgeschlagenFO SO 9 West1 Abh V041Fundkontext Stratum IX ()Webgewicht mit annaumlhernd quadratischer Grundflaumlche stumpf-pyramidaler Aufbau am oberen Ende durchlocht Loch nach oben erweitert

Kat 36 Taf 3 36WebgewichtInv Li 03-582TonMaszlige D 24 ndash 29 cm Dm 85 ndash 86 cm Dm Loch 14 ndash 15 cmErh Ofl leicht beschaumldigtFO SO 31 Abh 157Fundkontext Stratum VII a (gestoumlrt )Annaumlhernd rundes Webgewicht Durchlochung nicht ganz zen-tral

Kat 37 Taf 3 37SpinnwirtelInv Li 198415Ton 10 YR 52 graubraun grob mit weiszligen Einschluumlssen Ofl geglaumlttet keine Glasur oder VerzierungMaszlige Dm ca 315 cm H ca 20 cm Dm Loch ca 08 cm erh G 18 gErh stark verwittert aber vollstaumlndigFO SO 5 C Abh 9Wirtel in Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol und zen-traler LochungLit Vgl Blinkenberg 1931 134 138 f Abb 365 368 (8 ndash 6 Jh v Chr) H Metzger Les ceacuteramiques archaiumlques et classiques de lrsquoacropole lycienne FdX 4 (Paris 1972) 182 f Taf 89 Nr 428 432 Esin ndash Harmankaya 1986 112 132 Abb 28 D 85-781 (eisenzeitlich) Omura 1995 319 328 Abb 84

Kat 38 Taf 3 38SpinnwirtelInv Li 05-1205TonMaszlige H 18 cm Dm 29 cm Dm Loch 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 35 OstFundkontext rezente StoumlrungUnterseite flach leicht gerippter halbkugeliger Koumlrper zentral durchlochtLit Vgl Kat 37

Kat 39 Taf 3 39SpinnwirtelInv Li 02-288TonMaszlige D 19 cm Dm ca 34 cm Dm Loch 07 cmErh mehr als die Haumllfte abgebrochenFO SO 9 Ost1 Abh 113Fundkontext Stratum VIII c (mit Stoumlrung aus Stratum VIII b)Unterseite flach Oberseite halbkugelig gewoumllbt zentral durch-locht schwarzer Uumlberzug

Kat 40 Taf 3 40SpinnwirtelInv Li 02-293TonMaszlige D 28 cm Dm 39 ndash 40 cm Dm Loch 07 cmFO SO 9 Ost1 Abh 114Fundkontext Stratum VIII ()Annaumlhernd runder Spinnwirtel an den Polen abgeflacht zentral durchlocht Koumlrper leicht nach auszligen gebaucht laumlngs-ovaler Querschnitt

Stein

GebrauchsgegenstaumlndeKat 41 Taf 3 41SpinnwirtelInv Li 1982192 Stein Ofl grob geglaumlttetMaszlige Dm max 195 cm erh H 11 cm erh G 2 g Dm Loch 06 ndash 09 cmErh an einem Ende abgebrochen an der Seite z T abgesplit-tertFO SO 4 Abh 1Fundkontext rezent gestoumlrtKonisches Objekt mit abgesetztem Wulstring und zentralem sich verbreiterndem LochLit Vgl Boehringer ndash Krauss 1937 115 Taf 45 c 2 4 5

Kat 42 Taf 3 42SpinnwirtelInv Li 1982204 glimmerhaumlltiger Stein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm max 405 cm H 31 cm erh G 48 g Dm Loch 08 ndash 12 cmErh Ofl z T abgesplittertFO SO 4 Abh 3Fundkontext rezent gestoumlrtBikonisches Objekt mit zentraler Lochung

Kat 43 Taf 3 43SpinnwirtelInv Li 04-1075SteinMaszlige D 14 cm Dm 34 ndash 35 cm Dm Loch 07 cmErh leicht fragmentiertFO SO 31 Abh IV043Fundkontext Stratum VIII b

33kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Wirtel mit relativ flacher Ober- und Unterseite Loch etwas schraumlg

SchmuckKat 44 Taf 3 44PerleInv Li 02-202SteinMaszlige D 05 cm Dm 135 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Ost1 Abh 811Fundkontext Stratum VIII bc ()Relativ flache runde Perle zentral durchlocht Oberflaumlche po-liert

Kat 45 Taf 3 45Perle Inv Li 1989 KF 1Achat () Ofl glatt geschliffenMaszlige L 14 cm Dm 07 ndash 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 9NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch151

Laumlngliche bikonische Perle ovalen Querschnitts mit Laumlngs-durchbohrungLit Vgl Blinkenberg 1931 94 Taf 10 162 (archaisch) Esin ndash Harmankaya 1986 106 136 Abb 32 D85-50 (chalkolithisch) Ccedilambel u a 1986 66 Abb 11 a M Oumlzdoğan ndash A Oumlzdoğan ndash D Bar-Yosef ndash W van Zeist Ccedilayoumlnuuml Kazısı ve Guumlneydoğu Anadolu Karma Projesi 30 Yıllık Genel Bir Değerlendirme KST 15 1 1994 117 Abb 1 b

VariaKat 46 Taf 3 462 FlintabschlaumlgeInv Li 198451Maszlige G 4 g und 2 gErh fragmentiertFO SO 5 B Abh 1Fundkontext rezentFragmente von zwei Steingeraumlten Kanten intentionell modifi-ziert

151 Mader 1997 12

Lit Vgl U Esin ndash S Harmankaya Değirmentepe (Malatya) Kurtarma Kazısı 1986 KST 9 1 1987 104 125 Abb 39 Nr 7 Esin ndash Harmankaya 1986 111 Abb 33 Nr D85-72

Kat 47 Taf 3 47KlingeInv Li 1989 KF 15Obsidian Ofl glatt seitlich retuschiertMaszlige L 50 cm B 20 cm St 04 cmErh fragmentiertFO SO 9 BW Abh 25Fragment einer Klinge mit sorgfaumlltig bearbeiteten KantenLit Vgl Baykal-Seeher 1996 76 f Yener 1994 286 290 Abb 4 O Bilgi İkiztepe Kazılarının 1995 Doumlnemi Sonuccedilları KST 18 1 1997 147 161 Abb 24

Kat 48 Taf 3 48SteingeraumltInv Li 03-456SilexMaszlige L 38 cm B 31 cm D 05 cmErh fragmentiertFO SO 32Fundkontext byzantinisch ()Fragment eines Steingeraumltes Kanten nicht erhalten eine Seite stark patiniert (Auszligenkante einer Knolle)

Kat 49 Taf 3 49SteingeraumltInv Li 05-1220SilexMaszlige L 24 cm B 31 cm D max 17 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 9 West1Fundkontext Stratum XII bFragment eines Steingeraumltes Kanten bearbeitet eine Seite pati-niert (Auszligenkante einer Knolle)

Metall

WaffenKat 50 Taf 4 50PfeilspitzeInv Li 1982279EisenMaszlige erh L 605 cm max B 21 cm erh G 14 gErh Dorn abgebrochen Ofl durch Korrosion z T abgeblaumlt-tert

Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit

FO SO 4 Abh 4Fundkontext rezentDat roumlmischFlache blattfoumlrmige Spitze mit Dorn ovalen Querschnitts Oberhalb des Dornansatzes befindet sich beidseitig eine runde VerdickungLit Vgl Gaitzsch 2005 P20 P63 (kaiserzeitlich)

GebrauchsgegenstaumlndeKat 51 Taf 4 51Gewicht ()Inv Li 198411Bronze Ofl glatt

34 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

FO SO 36Fundkontext hellenistisch IFragment einer Schere

Kat 56 Taf 4 56FlachmeiszligelInv Li 1983100EisenMaszlige L 562 cm B max 115 cm St max 045 cmErh Kopfende verbogen korrodiertFO SO 4 Abh 10 SFundkontext NUM KE 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrFlachmeiszligel vierkantigen QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 213 Taf 71 573 ndash 574 Waldbaum 1983 Taf 12 153 ndash 154 Tulay 1992 150 162 Abb 18

Kat 57 Taf 4 57RingInv Li 1983109Bronze Ofl auszligen gerieft innen glattMaszlige Dm innen 14 cm B 085 cm St 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 4 Abh 11 SDat roumlmisch ()Breiter Ring mit umlaufender Spirale im Querschnitt annauml-hernd vierkantigLit Vgl Deschler-Erb 1996 40 78 Taf 6 68 ndash 69 Taf 20 292 ndash 296

VariaKat 58 Taf 4 58HakenInv Li 1982 o NrEisenMaszlige erh L 395 cm St 04 cmErh an beiden Enden abgebrochen stark korrodiertFO SO 3 A Abh 20Fundkontext NUM 2 und 4 Jh n ChrL-foumlrmig gebogener Haken quadratischen Querschnitts der sich regelmaumlszligig verjuumlngt

Kat 59 Taf 4 59HakenInv Li 198314BleiMaszlige erh L 56 cm B max 09 cm St ca 04 cm erh G 8 gErh an beiden Enden abgebrochen () Ofl rissigFO SO 4 Abh 6Fundkontext KE NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrLeicht geschwungenes in der Mitte verbreitertes Band das in einem runden Haken auslaumluft

Kat 60 Taf 4 60SplintInv Li 198315 BronzeMaszlige L 96 cm St max 06 cmErh verbogen

Maszlige G 14 g (inkl Nagel) L 26 cm B max 11 cm St gesamt 12 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 BFundkontext ReinigungsfundDat roumlmisch ()Der Laumlnge nach halbierte hohle Miniaturvase mit einem Hen-kel An der Schnittstelle befinden sich drei Noppen zur Befes-tigung der zweiten Haumllfte Durch den Henkel laumluft ein Eisen-nagelLit Vgl Davidson 1952 Taf 94 Nr 1576 ndash 1577 Omura 1994 281 Abb 85

Schmuck und TrachtbestandteileKat 52 ohne AbbAnhaumlngerInv Li 1982282BronzeMaszlige Dm ca 195 times 26 cmErh gebrochenFO SO 3 B Abh 42Fundkontext KE hellenistischkaiserzeitlichSechseckiger Anhaumlnger (Polyeder) mit zentraler Lochung

Kat 53 ohne AbbGoldplaumlttchenInv Li 1982312Gold Ofl glatt und unverziertMaszlige Dm 08 cmErh fragmentiertFO SO 3 A Abh 27AO Museum Antalya (Inv Li 198310)Fundkontext NUM 1 Haumllfte 1 Jh n ChrRundes Plaumlttchen mit zwei seitlichen Oumlsen

ZiergegenstaumlndeKat 54 Taf 4 54Zierstift ()Inv Li 03-558BronzeMaszlige L 22 cm Dm Knopf max 12 cmErh Schaft abgebrochenFO SO 39 Abh 1Fundkontext rezentDat hellenistischroumlmischZierstiftNadel mit leicht bikonischem Kopf mit acht einge-druumlckten Einkerbungen dekoriert durch Ringwulst vom Schaft abgesetztLit Vgl H Goldman (Hrsg) Excavations at Goumlzluuml Kule Tar-sus 1 The Hellenistic and Roman Periods (Princeton NJ 1950) Taf 264 32 (Nadel)

Werkzeug und GeraumlteKat 55 Taf 4 55SchereInv Li 03-693EisenMaszlige L 64 cm B 37 cm D 03 cmErh Ofl stark verrostet Griff abgebrochen beide Spitzen ab-gebrochen

35kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

FO SO 4 Abh 6Fundkontext KE NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrSplint von vierkantigem bis rundem Querschnitt Lit Vgl Blinkenberg 1931 204 Taf 26 636 (archaisch) Schaltenbrand-Obrecht 1996 179 Taf 59 650 ndash 660 (roumlmisch)

Bein

Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 61 Taf 4 61LoumlffelchenInv Li 03-617Bein eventuell GeweihMaszlige D max 04 cm Dm 20 cmErh Stiel abgebrochenFO SO 9 Suumld Abh 2Dat roumlmischKreisrunder Loumlffel entlang Rand und im Zentrum je ein geritz-ter Kreis Stielansatz an Unterseite deutlich abgesetztLit Vgl z B Sackett 1992 Taf 316 2 (augusteisch)

Kat 62 Taf 4 62NadelInv Li 02-130BeinMaszlige L 48 cm Dm max 04 cm Dm Kopf 05 ndash 06 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 9 Ost Abh 6Fundkontext seldschukisch ()Dat roumlmischNadel mit laumlnglichem KopfLit Vgl Ruprechtsberger 1979 Kat 71 A Rauchenwald Die Funde der Ausgrabungen 1986 ndash 1990 in der Zivilstadt Carnun-tum ndash Insula VI CarnuntumJb 1996 1997 192 Kat 453

MoumlbelteileEinrichtungsgegenstaumlndeKat 63 Taf 4 63EndstuumlckInv Li 02-236BeinMaszlige H 24 cm Dm max 15 cm Dm innen 07 cmErh EndeSpitze abgebrochenFO SO 31 Abh 101Fundkontext rezentEichelfoumlrmiger Aufsatz zentrale Bohrung fuumlr Schaft zum Ende durch scharfe Profilierung abgesetztLit Vgl Deonna 1938 241 Abb 267 Deschler-Erb 1998 Kat 4515

Glas

SchmuckKat 64 Taf 4 64PerleInv Li 02-137Glas blau mit weiszligen EinlagenMaszlige H 08 cm Dm 10 cm Dm Loch 03 cm

FO SO 9 West1 Abh Mauer 2 ProfilFundkontext Stratum IIIIV ()Annaumlhernd runde Perle Einlagen teilweise herausgefallen zen-tral durchlocht neun weiszligecremefarbene Einlagen unregelmaumlszligg verteilt

Kat 65 Taf 4 65Schmuckeinlage ()Inv Li 1982241Glas gelblich undurchsichtig hohe Dichte Ofl linienfoumlrmig irisierend am Bruch groszligporig (phoumlnikisches Glas)Maszlige rek Dm ca 24 cm St 105 cmErh FragmentFO SO 3 B Abh 32Dat hellenistischroumlmischPolychromer Glasstein in Form einer Halbkugel mit abge-flachtem PolLit Vgl Deonna 1938 308 f Taf 90 794 f

Kat 66 Taf 4 66Schmuckeinlage ()Inv Li 1982144 Glas kupferfarben undurchsichtig Ofl porig irisierendMaszlige L 118 cm B 112 cm St 055 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 21Dat hellenistischroumlmischMonochromer Glasstein annaumlhernd runder Form und D-foumlrmi-gen QuerschnittsLit Vgl Deonna 1938 308 f Taf 90 794 f Davidson 1952 223 Taf 101 1782 ndash 1784 (hellenistisch) 1786 ndash 1789 (12 Jh n Chr) B Ruumltti Die Glaumlser Vitudurum 4 (Zuumlrich 1988) Taf 27 2015 2020 (roumlmisch)

Kat 67 Taf 4 67Schmuckeinlage ()Inv Li 1982405Glas hellgruumln durchsichtig Ofl glatt irisierendMaszlige L 135 cm B 115 cm St 055 cmErh vollstaumlndigFO SO 4 Abh 6Dat roumlmischMonochromer Glasstein ovaler Form und D-foumlrmigen Quer-schnittsLit Vgl Kat 66

Ton

GebrauchsgegenstaumlndeKat 68 Taf 4 68WebgewichtInv Li 02-207TonMaszlige L 61 cm B 65 cm D erh 22 cm Dm 65 cm Dm Loch 04 ndash 05 Dm Vertiefung 22 cmErh fragmentiertFO SO 31 Abh 96

36 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Fundkontext Stratum IIIOber- und Unterseite flach eine Seite mit weiszligem Uumlberzug (partiell erhalten) um die Durchlochung konisch zulaufende Vertiefung

VariaKat 69 Taf 4 69Tonplakette ()Inv Li 1983104Ton leicht kreidend Ofl geglaumlttetMaszlige Dm 635 cmErh Rand z T weggebrochenFO SO 4 Abh 10 NFundkontext NUM 4 Jh v Chr ndash 3 Jh n ChrRunde Scheibe auf einer Seite mit eingeritzter Inschrift und zwei oberflaumlchlich angedeuteten LoumlchernLit Vgl Deonna 1938 160 Taf 57 Abb 454

Kat 70 Taf 4 70Spielstein ()Inv Li 03-433TonMaszlige D 07 cm Dm 19 cmErh vollstaumlndigFO SO 35 Nord-Erweiterung Abh 31Fundkontext umgelagertDat hellenistisch ()Annaumlhernd runde Terrakottascheibe Unterseite flach leicht gewoumllbt Oberseite reliefiert bluumltenfoumlrmiges Motiv mit acht rsaquoBluumltenblaumltternlsaquoLit Vgl S Mollard-Besques Catalogue raisonneacute des figuri-nes et reliefs en terre cuite grecs eacutetrusques et romains IV 1 Epoques hellenistique et romaine Italie meacuteridionale Sicile Sardegne (Paris 1986) Taf 96 Kat D3901 (Schmuckstein hel-lenistisch)

Stein

GebrauchsgegenstaumlndeKat 71 Taf 4 71Spinnwirtel ()Inv Li 02-289SteinMaszlige H 27 cm Dm 37 ndash 38 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld1 Abh 5Fundkontext roumlmisch (gestoumlrt)Zylindrisch leicht dezentral durchlocht

Kat 72 Taf 4 72SchaleInv Li 1982 o NrKalkstein Ofl innen und auszligen sehr grob geglaumlttetMaszlige a) rek Dm innen ca 200 cm erh WSt max 46 cm b) rek Dm innen ca 180 cm erh WSt max 70 cmErh 2 RfrgteFO SO 3 A Abh 27Fundkontext roumlmisch ()Dickwandige tiefe Schale mit einfach abgerundetem Rand und leicht nach auszligen gebogener Wand

SchmuckKat 73 Taf 4 73Inv Li 1982171 Quarz 25YR 58 orange leicht durchsichtig Ofl geschliffenMaszlige L 09 cm B 055 cm St 04 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 24Fundkontext NUM 21 Jh v ChrLaumlngliche vierkantige Perle mit abgeschraumlgten Seitenflaumlchen und Laumlngsdurchbohrung

Metall

WaffenKat 74 Taf 5 74PfeilspitzeInv Li 04-927EisenMaszlige L 71 cm B Spitze 19 cm D 03 cm Dm Dorn 04 cmErh Spitze und Dorn abgebrochenFO SO 9 WestRiegelFundkontext StoumlrungDat Ende 6Anfang 7 Jh n Chr bis spaumltbyzantinischSehr flache blattfoumlrmige Spitze zum Dorn hin eingezogen Dorn durch Verdickung deutlich abgesetztLit Vgl z B Waldbaum 1983 Kat 70 Gaitzsch 2005 P15 P28

Spaumltantike bis byzantinische Zeit

Kat 75 Taf 5 75PfeilspitzeInv Li 04-1122EisenMaszlige L 77 cm B Spitze 18 cm D Spitze 03 cm Dm Dorn 05 cmErh korrodiert vollstaumlndigFO SO 42Fundkontext rezentDat Ende 6Anfang 7 Jh n Chr bis spaumltbyzantinischFlache blattfoumlrmige Spitze Dorn deutlich durch Verdickung abgesetztLit Vgl z B Davidson 1952 Taf 91 1530 Gaitzsch 2005 P15 P28

Kat 76 Taf 5 76PfeilspitzeInv Li 02-10Eisen

37kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Maszlige L 70 cm B Spitze 09 cm Dm max 11 cmErh korrodiert Tuumllle leicht fragmentiertFO SO 9 Ost Abh 23Fundkontext byzantinisch gestoumlrtKurze Spitze mit dreieckigem Querschnitt deutlich abgesetzt von TuumllleLit Vgl z B Waldbaum 1983 Taf 2 17 (roumlmischfruumlhbyzan-tinisch) Gaitzsch 2005 Taf 14 G39 ndash 40 (spaumltbyzantinisch)

Kat 77 Taf 5 77Wurfpfeil (Plumbata)Inv Li 198229 Eisen BleiMaszlige erh L 106 cm Dm Tuumllle innen 08 times 07 cm erh G 70 gErh fragmentarische Spitze stark korrodiertFO SO 3 B Abh 2Fundkontext byzantinisch-mittelalterliche SchuttauffuumlllungDat spaumltantikFlache Spitze mit seitlichen Widerhaken langer Schaft vier-kantigen Querschnits roumlhrenfoumlrmige BleimanschetteLit Vgl D Cahn Waffen und Zaumzeug Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig (Basel 1989) 79 f Nr W50 Abb 52

GebrauchsgegenstaumlndeKat 78 Taf 5 78MesserklingeInv Li 1989 KF 5 EisenMaszlige L 95 cm B max 13 cm St max 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 NW Abh 6 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch152

Klinge mit geradem Ruumlcken und geschwungener Schneide im Querschnitt dreikantig

Kat 79 Taf 5 792 BratschaufelnInv Li 198417 EisenMaszlige a) L 169 cm St 03 ndash 07 cm Schaufel B 46 cm b) L 154 cm St 025 ndash 065 cm Schaufel erh B 40 cmErh Schaufelteil jeweils beschaumldigtFO SO 5 AFundkontext OberflaumlcheZwei laumlngliche Bratschaufeln mit flachem rund-ovalem Schau-felteil Der Stiel ist von vierkantigem Querschnitt und endet in einer kernartigen Verdickung

Kat 80 Taf 5 80Atramentarium ()Inv Li 198283b Bronze Ofl glatt und unverziertMaszlige rek Dm auszligen 40 cm WSt 02 cm

152 Mader 1997 12

Erh RfrgtFO SO 3 B Abh 8Fundkontext NUM hellenistischndashislamisch (1 Haumllfte 15 Jh n Chr)Schaumllchen mit steiler Wand und einfachem RandabschlussLit Vgl Robinson 1941 189 Taf 46 Abb 588 ndash 591 David-son 1952 72 Taf 50 546 ndash 547 (byzantinisch) Tulay 1992 149 161 Abb 13 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 213 Abb 13

Kat 81 Taf 5 81TellerSchale ()Inv Li 03-574BronzeMaszlige H 15 cm B 095 cm D 01 cm rek Dm ca 16 cmErh Rfrgt Ofl stark korrodiertFO SO 36 Abh 41Fundkontext byzantinischRandfragment eines Bronzegefaumlszliges mit leicht ausladendem RandLit Vgl z B Fluumlgel 1993 Taf 32 134 (roumlmisch)

Kat 82 Taf 5 82GefaumlszlighalterungInv Li 1985 KF 35 Bronze Ofl glatt plastischer DekorMaszlige gesamt L 78 cm B 70 cm H (mit Ranke) 54 cm in-nerer Dm Halterung 57 cm St 038 ndash 07 cmErh Gefaumlszlighalterung mit abgebrochenem GriffFO SO 5 B R1 Abh 3Fundkontext KE Ende 4 ndash Anfang 7 Jh n Chr153

U-foumlrmige flache Halterung fuumlr ein Gefaumlszlig eventuell fuumlr einen Glasbecher oder eine Vase In der Mitte der Halterung die leicht asymmetrisch gearbeitet ist setzt ein nach unten gebo-gener Griff an Am Grat des Griffes sowie an der Halterung befinden sich plastische Blattverzierungen

Kat 83 Taf 5 83GefaumlszligfuszligInv Li 1984 ohne Nr Bronze Ofl Ritzdekor Maszlige L 17 cm B 07 cm St 01 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 CFundkontext StreufundDat roumlmischbyzantinischPeltafoumlrmiges flaches Plaumlttchen mit drei Kreisaugen an der Schauseite an der Ruumlckseite glatt und unverziertLit Vgl Davidson 1952 71 Taf 50 539 O Ziegenaus ndash G de Luca Das Asklepieion Der noumlrdliche Temenosbezirk und an-grenzende Anlagen in hellenistischer und fruumlhroumlmischer Zeit AvP 11 2 (Berlin 1975) 137 Taf 75 754 Deschler-Erb 1996 22 Taf 2 ME 12

153 Marksteiner u a 2008 Kat C5 C40 C83

38 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Kat 84 Taf 5 84AttascheInv Li 04-1042BronzeMaszlige L 37 cm B max 11 bzw 06 cm D 01 ndash 02 cmErh leicht fragmentiertFO SO 40 Abh 2Fundkontext Stratum 40IBlattfoumlrmiger Beschlag doppelt durchlocht (fuumlr Nieten) band-foumlrmiger Haken mit D-foumlrmigem QuerschnittLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 36 566 ndash 568 (byzantinisch)

Kat 85 Taf 5 85WaagschaleInv Li 02-2BronzeblechMaszlige D 005 cm Dm 49 cmErh vollstaumlndig Risse im RandbereichFO SO 301 Abh 1Fundkontext rezentDat byzantinischGewoumllbtes Bronzeblech randnah dreifach gelochtLit Vgl Davidson 1952 Taf 98 1675 ndash 1678 Waldbaum 1983 Taf 29 462

Kat 86 Taf 5 86WaagschaleInv Li 02-18BronzeblechMaszlige D 003 cm Dm 34 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 23Fundkontext byzantinisch ()Gewoumllbtes Bronzeblech dreifach durchlocht kleine Vertiefung im Zentrum

Kat 87 Taf 5 87WaagschaleInv Li 02-2BronzeblechMaszlige D 004 cm Dm 46 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 1Fundkontext rezentDat byzantinischGewoumllbtes Bronzeblech in Randnaumlhe vierfach gelocht

Kat 88 Taf 6 88GlockeInv Li 02-2BronzeMaszlige H 45 cm B 17 times 26 cm D 01 cm Dm Oumlse innen 06 cmErh leicht fragmentiertFO SO 301 Abh 1Fundkontext rezentDat fruumlhbyzantinisch

Zylindrische Glocke am Koumlrper vier doppelte RitzlinienLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 8 100 (spaumltes 6fruumlhes 7 Jh n Chr)

Kat 89 Taf 6 89NaumlhnadelInv Li 02-245BronzeMaszlige L 51 bzw 28 cm Dm max 02 cmErh in zwei Teile gebrochenFO SO 30 Abh 610Fundkontext byzantinischNadel mit rundem Querschnitt am Kopfende abgeflacht und abgerundet leicht ovales OumlhrLit Vgl z B Baitinger ndash Voumllling 2007 Kat 152

ToilettegegenstaumlndeKat 90 Taf 6 90ZiernadelInv Li 1982 o Nr Bronze Ofl glatt am Kopfende gerilltMaszlige L 628 cm Dm max 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 3 B Abh 31Fundkontext spaumltantikNadel ovalen Querschnitts am Kopfende mit Rillendekor ver-sehen regelmaumlszligige Verjuumlngung

Kat 91 Taf 6 91NadelInv Li 03-StreufundBronzeMaszlige L 134 cm Dm 04 cmErh Kopf abgebrochenFO Streufund WeststadtDat spaumltantik ()Nadel mit mehrfach durch Querprofilierung gegliedertem Schaft Kreuzgitterdekor

Kat 92 ohne AbbOhrloumlffelchenInv Li 1986 KF 1Bronze Ofl Rillendekor unterhalb des LoumlffelsMaszlige L 101 cm Dm 032 cmErh vollstaumlndig ()FO SO 5 D R3 Abh 1AO Museum Antalya (Inv Li 19863)Dat roumlmischbyzantinischFundkontext NUM KE bis seldschukische ZeitLanges nadelartiges Geraumlt mit kreisrundem Loumlffelchen an ei-nem EndeLit Vgl Waldbaum 1983 106 Taf 41 626 İ Uzel İstanbul Arkeoloji Muumlzelerinde Bulunan Antik Tıp ve Cerrahlık Aletle-ri AST 18 1990 33 Abb 3

Kat 93 Taf 6 93LoumlffelsondeInv Li 03-550

39kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

BronzeMaszlige L 108 cm B max 05 cm Dm Kopf 04 cm Dm Schaft max 03 cmErh ein Ende (Loumlffel) abgebrochen Ofl schlecht erhaltenFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIKopf deutlich abgesetzt Schaft teilweise tordiert durch dop-pelte Querrillen gegliedert vor dem Loumlffel leicht verdicktLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 41 642 (spaumltroumlmisch-fruumlh-byzantinisch)

Schmuck und TrachtbestandteileKat 94 Taf 6 94FingerringInv Li 198292Bronze Ofl RitzverzierungMaszlige Dm innen 16 times 18 cmErh Teile abgesplittert verbogenFO SO 3 A Abh 5 (Ofen)Fundkontext byzantinischDat roumlmischbyzantinischFingerring mit ovalem Dekorfeld das dem Ringverlauf folgt In das Feld sind Zeichen eventuell Initialen eingraviert Links und rechts der Zeichen verjuumlngt sich der Ring und geht jeweils in eine pinienkernfoumlrmige Verdickung als Begrenzung des De-korfeldes uumlberLit Vgl Henkel 1913 52 80 f Taf 19 32 Deonna 1938 317 f Abb 391 Waldbaum 1983 Taf 47 816 ndash 822

Kat 95 Taf 6 95FingerringInv Li 1985 KF 5b Bronze Ofl glatt und unverziertMaszlige Dm innen 14 cm B 03 cm St 02 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 A R3 Osterweiterung Mauer 1 Abh 1Fundkontext KE byzantinischFingerring ovalen Querschnitts und mit karofoumlrmigem Dekor-feld

Kat 96 Taf 6 96FingerringInv Li 02-167BronzeMaszlige D 02 cm Dm auszligen 23 cmErh vollstaumlndigFO SO 301 Abh 44Fundkontext byzantinischRelativ schmaler Fingerring oben rechts und links der Mitte zwei halbrunde Houmlcker

Kat 97 Taf 6 97AmulettInv Li 1986 KF 17 Silber Ofl glatt und unverziertMaszlige L 38 cm Dm 065 cm Dm Oumlsen innen 04 times 033 cm erh G 2 gErh Bruchstelle in der Mitte (restauriert)

FO SO 5 A Nord ZiegelgrabFundkontext durch Raubgraumlber gestoumlrtDat byzantinisch ()Roumlhrchenfoumlrmiges an den Enden geschlossenes Schmuckstuumlck (Amulett) das von zwei ovalen Doppeloumlsen zur Befestigung an einer Kette umschlossen ist Die Doppeloumlsen bestehen aus jeweils drei bis vier zusammengeloumlteten SilberdraumlhtenLit T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra Die Grabung und ihre Ergebnisse (ungedr Mag Universitaumlt Wien 1987) 25 Marksteiner u a 2008 184 f Abb 14

Kat 98 Taf 6 98ArmreifInv Li 1986 KF 1 Bronzeblech Ofl gestanzter Dekor an der Schauseite Innen-seite glattMaszlige erh L 63 cm B 105 cm St 005 cmErh Fragment mit einem originalen Ende leicht verbogenFO SO 5 D R3 Abh 1Fundkontext NUM KE bis seldschukische ZeitDat byzantinischAbgerundetes Ende eines offenen Armreifens der mit einem Kreisdekor verziert ist Dieser besteht aus einem doppelten zickzackfoumlrmigen Ornamentband durchsetzt von kleinen Bluuml-ten und eingerahmt von einem weiteren Band aus KreisenLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 47 804 W Radt Bergama 1980 Kazı ve Onarım Ccedilalışmaları KST 3 1981 35ndash37 Taf 16 Abb 10 Berti 1988 3 9 Abb 2 5750

Kat 99 Taf 6 99ArmreifInv Li 03-467BronzeblechMaszlige L 122 cm B 15 cm D 01 cmErh verbogen an den Seiten mehrere kleine RisseFO SO 38 Abh 2Fundkontext rezentDat byzantinischBandfoumlrmiger Armreif mit kreisfoumlrmigen Punzverzierungen in RankenmusterLit Vgl Davidson 1952 Taf 112 2131 (4 Jh n Chr) 2132 (spaumltroumlmischfruumlhbyzantinisch) G Ploug ndash E Oldenbourg ndash E Hammershaimb ndash R Thomsen ndash F Loslashkkegaard Les objets meacutedieacutevaux sauf les verreries et poteries Hama 4 3 (Kopenha-gen 1969) Taf 31 13 Waldbaum 1983 Taf 47 805 ndash 806

Kat 100 Taf 6 100GuumlrtelschnalleInv Li 198472EisenMaszlige L 36 cm B 32 cm St max 04 cmErh vollstaumlndig aber stark korrodiertFO SO 5 B Suumld Abh 6Fundkontext KE spaumlthellenistisch ndash 5 Jh n Chr154

Guumlrtelschnalle in Form eines rechteckigen flachen Rahmens Sowohl Rahmen als auch Dorn sind von vierkantigem Quer-schnitt

154 Marksteiner u a 2008 Kat B20 B28 C8

40 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Lit Vgl R Madyda-Legutko Die Guumlrtelschnallen der Rouml-mischen Kaiserzeit und der fruumlhen Voumllkerwanderungszeit im mitteleuropaumlischen Barbaricum BAR IntSer 360 (Oxford 1986) Taf 13 Typ 1 8

Kat 101 Taf 6 101GuumlrtelschnalleInv Li 04-1182BronzeMaszlige L 32 cm B 23 cm D 02 bzw 08 cmErh am oberen Ende abgebrochenFO SO 42Fundkontext rezent gestoumlrtDat 67 Jh n ChrSchnalle mit zwei quergestellten Oumlsen an der Unterseite an der Oberseite nicht naumlher bestimmbarer BlattdekorLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 44 689 ndash 690

Kat 102 Taf 6 102SchnalleInv Li 03-401BronzeMaszlige L 38 cm B 28 cm D 015 cm Oumlsen 09 cm Dm Kreis-augen 03 ndash 09 cm Dm Loch 04 cmErh GebrauchsspurenFO SO 36 Abh 11Fundkontext rezentDat 4 ndash 6 Jh n ChrSchnalle an der Unterseite drei Oumlsen in Laumlngsrichtung an der Oberseite Wuumlrfelaugenpunzierungen (zwei groszlige in der Mittel-achse rechts und links davon je drei kleinere) an der Oberseite mittig gelochtLit Dekor vgl M Sommer Die Guumlrtel und Guumlrtelbeschlaumlge des 4 und 5 Jahrhunderts im roumlmischen Reich BonnHVg 22 1984 145 Taf 35 14 I Greuszliging Zur Punzverzierung auf Metallgegenstaumlnden des 4 bis 6 Jahrhunderts n Chr (ungedr Mag Universitaumlt Wien 2008) Taf 51 1

Kat 103 Taf 6 103SchnalleInv Li 04-1063BronzeMaszlige L 31 cm B 27 cm D 07 cm Wst 02 cmErh GebrauchsspurenFO SO 40IFundkontext umgelagert ()Dat 2 Haumllfte 6 Jh n ChrDurchbrochene Schnalle mit Wuumlrfelaugenpunzierungen an der rsaquoSpitzelsaquo quergestellte am geraden Ende laumlngsgestellte Oumlse durchlochtLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 44 694

PferdegeschirrKat 104 Taf 6 104RiemenverzierungInv Li 198434 Bronze Ofl erhabener DekorMaszlige erh L 53 cm B max 062 cm St max 009 cm

Erh an beiden Enden abgebrochenFO SO 5 C Abh 1 Ostseite Mauer 6Fundkontext KE osmanisch NUM islamischDat byzantinischBeschlag in Form eines breiten V im Querschnitt leicht ge-woumllbt Die beiden Enden sind nach hinten gebogen Im Zen-trum befindet sich ein abgesetztes Rankenornament

Kat 105 Taf 6 105RiemenverzierungInv Li 198474Bronze Ofl erhabener DekorMaszlige erh L 38 cm B max 05 cmErh an einem Ende abgebrochenFO SO 5 B Suumld Abh 6Fundkontext KE spaumlthellenistisch ndash 5 Jh n Chr155

Dat byzantinischForm und Verzierung gleichen Kat 106

ZiergegenstaumlndeKat 106 Taf 6 106RiegelInv Li 03-454BronzeEisenMaszlige L 73 cm B max 11 bzw 03 cm D 12 bzw 02 ndash 04 cm Dm Ring 15 cmErh Eisenring fragmentiertFO SO 36 Abh 23Fundkontext rezentDat fruumlhbyzantinischLanzettfoumlrmiger Bronzeriegel Oumlse am Ende darin fragmen-tierter Eisenring Ende eingerollt an der Oberflaumlche Kerb-schnittdekorLit Vgl Waldbaum 1983 Taf 26 412

Kat 107 Taf 6 107ZiernagelInv Li 1986 KF 9 BronzeMaszlige L 345 cm Dm max 065 cm Nagel L 11 cm St 02 cm Dm Kopf 07 cmErh FragmentFO SO 5 D R3 Abh 6Fundkontext KE bis Mittelalter NUM Gordian ()Dat roumlmischbyzantinischZiernagel vierkantigen Querschnitts der sich regelmaumlszligig ver-juumlngt Das Kopfende ist spulenfoumlrmig und schlieszligt mit einer Halbkugel In der unteren Haumllfte des Stiftes steckt ein Nagel mit flachem KopfLit Vgl Davidson 1952 Taf 63 854 ndash 856 Deschler-Erb 1996 40 ndash 43 Taf 7 78

Werkzeug und GeraumlteKat 108 Taf 7 108FlachmeiszligelInv Li 198458a

155 Marksteiner u a 2008 Kat B20 B28 C8

41kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

EisenMaszlige erh L 53 cm B max 095 cm St max 032 cmErh Spitze abgebrochen Kopfende verbogenFO SO 5 B R1 Abh 2Fundkontext KE 78 Jh n Chr156 NUM lykischkaiserzeit-lichFlachmeiszligel mit vierkantigem Querschnitt

Kat 109 Taf 7 109FlachmeiszligelInv Li 198467EisenMaszlige erh L 56 cm B max 18 cm St max 07 cmErh Spitze abgebrochen korrodiertFO SO 5 B R1 Abh 3Fundkontext KE Ende 4 ndash Anfang 7 Jh n Chr157

Flachmeiszligel mit vierkantigem Querschnitt

Kat 110 Taf 7 110ReifInv Li 1989 KF 6 Bronze Ofl glattMaszlige Dm innen max 435 cm St 02 cmErh stark verbogen eine Endspitze abgebrochenFO SO 9 NW Abh 7 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch158

Offener Reif runden Querschnitts mit zwei kleinen Manschet-ten

Kat 111 Taf 7 111Geraumltaufsatz ()Inv Li 1985 KF 4b EisenMaszlige erh L 116 cm Dm max 22 cm WSt max 02 cmErh am staumlrkeren Ende ausgerissenFO SO 5 A R3 Abh 5Fundkontext KE 5 Jh v Chr ndash Ende 6 Jh n Chr159

Tuumllle die sich zu einem Ende hin verjuumlngt und dort in einem runden Knauf endet

Kat 112 Taf 7 112Stift ()Inv Li 1989 KF 4 EisenMaszlige erh L 492 cm St 04 cm Dm Kopf max 082 times 07 cmErh am Kopf beschaumldigtFO SO 9 NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch160

Gerader Stift runden Querschnitts der sich leicht zu einer Spit-

156 Marksteiner u a 2008 Kat C71 E3 E4 157 Marksteiner u a 2008 Kat C5 C40 C83 158 Mader 1997 12 159 Marksteiner u a 2008 Kat A7 A18 B16 C6 C15 C25

C26 C52 ndash 54 C59 160 Mader 1997 12

ze verjuumlngt Das Kopfende ist abgesetzt verstaumlrkt und ebenfalls von rundem Querschnitt

Bleche und BeschlaumlgeKat 113 Taf 7 113Inv Li 1989 KF 2EisenMaszlige erh L 106 cm St max 038 cmErh Fragment verbogenFO SO 9 NW Abh 5 (Schicht 1)Fundkontext KE 6 Jh v Chr bis byzantinisch161

Dat spaumltbyzantinisch ()Rute eines Hufeisens mit drei Nagelloumlchern in Randnaumlhe Der Rand ist umgebogenLit Vgl Mikami ndash Omura 1987 3 12 Abb 8 Nr 18 Gaitzsch 2005 HU 34

Bein

Gebrauchs- und ToilettegegenstaumlndeKat 114 Taf 7 114NadelInv Li 1985 KF 38 Bein Ofl geglaumlttet und poliertMaszlige Dm max 06 times 08 cm erh L 83 cmErh Spitze abgebrochenFO SO 5 B R1 Abh 4Fundkontext KE 6 ndash 7 Jh n Chr162 NUM roumlmischspaumltantikDat roumlmischbyzantinischNadel mit regelmaumlszligiger Verjuumlngung gewoumllbtem Kopf und an-naumlhernd rundem QuerschnittLit Vgl Deonna 1938 277 f Taf 84 717 Nr 2 5 7 David-son 1952 287 Taf 120 2385 ndash 2386 (12 Jh n Chr) 2387 (spaumltroumlmischbyzantinisch) Pinkwart ndash Stammnitz 1984 161 Taf 35 B 8 A Evren ndash Uuml Yuumlğruumlk Efes Antik Kanal Boyu Lacirchit Kazısı in 4 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Marma-ris 26 ndash 29 Nisan 1993 (Ankara 1994) 409 422 Abb 19 (rouml-mischspaumltroumlmisch) Topbaş 1993 25 Abb 22 M Metin Ulus Kazısı 1995 in 7 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri Kuşadası 8 ndash 10 Nisan 1996 (Ankara 1997) 206 216 Abb 11

Kat 115 Taf 7 115NadelInv Li 03-550BeinMaszlige L 38 cm Dm max 06 cmErh Schaft und Kopf abgebrochenFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IINadel mit dreifacher Profilierung am oberen Ende des SchaftesLit Vgl Sackett 1992 Taf 315 7

161 Mader 1997 12 162 Marksteiner u a 2008 Kat C64

42 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

SchmuckKat 116 Taf 7 116RingInv Li 1985 KF 23Bein Ofl geglaumlttetMaszlige Dm innen 06 cm St 02 cmErh FragmentFO SO 5 A R3 Abh 10Fundkontext KE 1 Jh v Chr ndash 7 Jh n Chr163 NUM weite Streuung bis in byzantinische ZeitDekorloser Ring ovalen Querschnitts

Kat 117 Taf 7 117RingInv Li 1985 KF 39 Bein Ofl geglaumlttet und poliert RitzverzierungMaszlige Dm innen 06 cm B 03 cm St 015 cmErh FragmentFO SO 5 B R1 Abh 4Fundkontext KE 6 ndash 7 Jh n Chr164 NUM roumlmischspaumltantikFlacher Ring mit kreisfoumlrmiger Ritzverzierung auf beiden Sei-ten

Kat 118 Taf 7 118RingInv Li 1986 KF 3 Bein Ofl geglaumlttet und poliert RitzverzierungMaszlige Dm innen 06 cm B 028 cm St 03 cmErh vollstaumlndigFO SO 5 D R3 Abh 1Fundkontext rezent gestoumlrt KE 67 Jh n Chr165

Dicker Ring mit querlaufender Ritzverzierung im Querschnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 298 f Taf 122 Nr 2514 ndash 2518 (un-verziert 5 Jh v Chr ndash hellenistische Zeit) Taf 123 2542 (byzantinisch)

Kat 119 Taf 7 119PerleKnopf ()Inv Li 05-1222BeinMaszlige D 05 cm Dm 17 cm Dm Loch 06 cmErh Gebrauchsspuren vollstaumlndigFO SO 35 OstFundkontext roumlmischbyzantinischFlache Knochenscheibe zentral durchlocht eine Seite abge-schraumlgt (Abnutzungsspuren)

SpielsteineKat 120 Taf 7 120SpielmarkeInv Li 02-104

163 Marksteiner u a 2008 Kat B26 C1 C3 C12 C2 C36 C44 C51 C61 C69 C78 C80

164 Marksteiner u a 2008 Kat C64 165 Marksteiner u a 2008 Kat C16 C19 C62 C81

Bein eventuell GeweihMaszlige D 03 cm Dm 27 cmErh vollstaumlndigFO SO 30 Abh 37Fundkontext byzantinischKreisrunde Knochenscheibe Unterseite glatt in der Mitte Ver-tiefung vom Bearbeiten an der Oberseite in der Mitte stumpfke-gelige Erhebung umgeben von geritztem Kreis leicht gewoumllbtLit Vgl z B Harrison 1986 Kat 514 ndash 521

Glas

SchmuckKat 121 Taf 7 121ArmreifInv Li 1982130 Glas schwarz undurchsichtig Ofl glattMaszlige Dm innen 40 cm B max 085 cm St 02 ndash 04 cmErh Fragment mit SinterablagerungenFO SO 3 B Abh 19Dat byzantinisch ()Monochromer Armreif mit glatter Innenflaumlche und mehreckiger Schauseite im Querschnitt laumlnglich-oval

Kat 122 Taf 7 122ArmreifInv Li 1982216Glas schwarz undurchsichtig Ofl glatt irisierendMaszlige Dm innen 60 cm B 085 cm St 05 cmErh FragmentFO SO 3 B Abh 28 (Suumldostecke)Fundkontext byzantinischMonochromer dekorloser Armreif im Querschnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 264 Taf 113 2159 Yardımcı 1988 291 304 Abb 18 ndash 19 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 8

Kat 123 Taf 7 123ArmreifInv Li 198425Glas schwarz undurchsichtig Ofl linienfoumlrmigMaszlige Dm innen ca 44 cm B 045 ndash 06 cm St 04 ndash 051 cmErh FragmentFO SO 5 CFundkontext OberflaumlcheDat byzantinisch ()Monochromer dekorloser Armreif unrunder Form im Quer-schnitt D-foumlrmigLit Vgl Davidson 1952 263 Taf 112 2142 Yenisoğancı 1991 217 222 Abb 8

Kat 124 Taf 7 124PerleInv Li 1982209 Glas schwarz undurchsichtig Ofl glattMaszlige Dm 09 cm H 057 cm Dm Loch 025 cmErh vollstaumlndig

43kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

FO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Winzige monochrome Glasperle in Form einer Halbkugel mit abgeflachtem Pol im Zentrum durchbohrtLit Vgl Davidson 1952 292 Taf 121 Nr 2438

Kat 125 Taf 7 125PerleInv Li 03-630Glas cremefarbenweiszlig opakMaszlige H 12 cm Dm 15 cm Dm Loch 06 cmErh vollstaumlndigFO SO 9 Suumld Abh 4Fundkontext byzantinischAbgeflachte Perle zentral durchlocht am Koumlrper unregelmaumlszligi-ge schraumlge Rillen

Ton

GebrauchsgegenstaumlndeKat 126 Taf 7 126WebgewichtInv Li 04-952TonMaszlige D 26 cm Dm 80 cm Dm Loch 05 cmErh leicht fragmentiertFO SO 37 Abh 22Fundkontext byzantinisch IpostbyzantinischAnnaumlhernd rundes Webgewicht doppelt durchlocht an der Oberseite zwischen den Loumlchern beginnend fuumlnf parallele Ver-tiefungen

Kat 127 Taf 7 127WebgewichtInv Li 03-550TonMaszlige D 24 cm Dm 99 cm Dm Loch 08 cmErh vollstaumlndigFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIAnnaumlhernd rundes Webgewicht doppelt durchlocht zentrums-nah dritte Bohrung begonnen

Kat 128 Taf 7 128WebgewichtInv Li 03-703TonMaszlige H 91 cm B 86 cm D 26 cm Dm Loch 04 ndash 06 cmErh vollstaumlndig Rand z T ausgebrochenFO SO 9 Ost3 Abh 22Fundkontext umgelagert (seldschukisch)Unregelmaumlszligig rund-ovales Webgewicht doppelt durchlocht

Stein

GebrauchsgegenstaumlndeKat 129 Taf 8 129SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr b Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige WSt max 22 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Dat roumlmisch ()Dickwandige sehr flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand leicht nach auszligen gebogener Wand abgesetztem Schei-benfuszlig und einem Randleistengriff der ebenfalls leicht abge-setzt ist Eventuell ist hier ein spitz zulaufender Ausguss im Ansatz erhaltenLit Vgl Davidson 1952 122 f Taf 61 819

Kat 130 Taf 8 130SteingefaumlszligInv Li 02-268KalksteinMaszlige H 65 cm D 21 cm Dm 18 ndash 20 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 301Fundkontext byzantinischrezentSteingefaumlszligfragment mit Randleistengriff Standflaumlche abge-setzt

Kat 131 Taf 8 131SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr Kalkstein Ofl innen und auszligen grob geglaumlttetMaszlige rek Dm innen 260 cm erh WSt max 27 cmErh Rfrgt mit GriffFO SO 3 B Abh 22Dat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und einem Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Pinkwart ndash Stammnitz 1984 110 Taf 18S8 Stephens Crawford 1990 64 298 ndash 299 Topbaş 1993 6 22 Abb 16 İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 194 215 Abb 15

Kat 132 Taf 8 132SteingefaumlszligInv Li 03-414Maszlige H 56 cm rek Dm Boden auszligen ca 14 cm WSt 26 cmErh BfrgtFO SO 36 Abh 12Fundkontext rezentSteinschale an der Wand knapp oberhalb des Bodens begin-nend Rest einer plastischen Dekoration (wahrscheinlich Ansatz eines Ausgusses) Boden deutlich abgesetzt am Boden deutli-che WerkzeugspurenLit Vgl Davidson 1952 Taf 61 818 (1 Jh n Chr)

44 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Kat 133 Taf 8 133SteingefaumlszligInv Li 1982 o Nr Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 280 cm WSt max 315 cmErh Rfrgt (mit Griff) bis BodenFO SO 3 A Abh 28Fundkontext byzantinisch ()Dat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand abgesetztem Scheibenfuszlig und einem Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Kat 131

Kat 134 Taf 8 134SteingefaumlszligInv Li 03-437Kalkstein Ofl Innenseite geglaumlttetMaszlige H 66 cm Dm Boden 96 Dm Rand 194 cmErh RfrgtFO SO 9 West2 Abh 1103Fundkontext rezentSteinschale mit Randleistengriff Standflaumlche abgesetzt

Kat 135 Taf 8 135SteingefaumlszligInv Li 19822371 Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 320 cm erh WSt max 41 cmErh Rfrgt mit GriffFO SO 3 B Abh 32 (Schwemmlage)Fundkontext spaumltantikDat roumlmischbyzantinischDickwandige flache Schale mit schmalem abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und einem tiefen Randleistengriff der direkt in das Gefaumlszlig uumlbergehtLit Vgl Kat 131

Kat 136 Taf 8 136SteingefaumlszligInv Li 03-556Kalkstein Ofl Innenseite geglaumlttetMaszlige H 57 cm Dm Ausgussloch 11 cmErh Rfrgt mit AusgussFO SO 9 SuumldFundkontext rezentRandfragment eines Steingefaumlszliges mit Ausguss Auszligenseite re-lativ grob bearbeitet (Werkzeugspuren sichtbar)

Kat 137 Taf 8 137TellerInv Li 19822372 Kalkstein Ofl innen geglaumlttet auszligen ZahneisenspurenMaszlige rek Dm innen ca 240 cm WSt max 20 cmErh Rfrgt bis BodenFO SO 3 B Abh 32 (Schwemmlage)Fundkontext spaumltantik

Duumlnnwandiger Teller mit eckig verdicktem oben abgeflachtem Rand nach auszligen gebogener Wand und Standring

Kat 138 Taf 8 138SteingefaumlszligInv Li 03-550KalksteinMaszlige H ca 93 cm D 25 cm Dm nicht rekonstruierbarErh RfrgtFO SO 36 Abh 1313Fundkontext byzantinisch IIOffenes Steingefaumlszlig mit ausschwingendem Rand Rand auszligen mit eierstabartigem Relief verziert Innenseite geglaumlttet

Archaische bis klassische Zeit Funde aus Metall M 1 2

Tafel 1

Archaische bis klassische Zeit Funde aus Metall Bein und Glas M 1 2

Tafel 2

Archaische bis klassische Zeit Funde aus Ton und Stein M 1 2

Tafel 3

Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit Funde aus Metall Bein Glas Ton und Stein M 1 2 (mit Ausnahme Kat 72 M 1 5)

Tafel 4

Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall M 1 2

Tafel 5

Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall M 1 2

Tafel 6

Spaumltantike bis byzantinische Zeit Funde aus Metall Bein Glas und Ton M 1 2

Tafel 7

Spaumltantikebis byzantinische Zeit Funde aus Stein M 1 5

Tafel 8

53kleinFunDe auS Der weStStaDt von limyra GraBunGen 1982 ndash 1989 unD 2002 ndash 2005

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Baitinger ndash Voumllling 2007 H Baitinger ndash T Voumllling Werkzeug und Geraumlt aus Olympia OF 32 (Berlin 2007)Baybo 2005 S Baybo Glasfunde aus der rsaquoWeststadtlsaquo in Limyra aus den Kampagnen 2002 ndash 2004 Adalya 8 2005

211 ndash 239Baykal-Seeher 1996 A Baykal-Seeher Die lithischen Kleinfunde in M Korfmann (Hrsg) Demircihuumlyuumlk 4 Die Klein-

funde (Mainz 1996)Berti 1988 F Berti Les Travaux de la Mission Archeacuteologique Italienne agrave Iasos en 1987 KST 10 2 1988 1 ndash 10Blinkenberg 1931 C Blinkenberg Les petits objets Lindos 1 (Kopenhagen 1931)Boehringer ndash Krauss 1937 E Boehringer ndash F Krauss Das Temenos fuumlr den Herrscherkult rsaquoPrinzessinnen Palaislsaquo AvP 9 (Berlin

1937)Ccedilambel u a 1986 H Ccedilambel ndash R J Braidwood ndash M Oumlzdoğan ndash W Schirmer 1985 Yılı Ccedilayoumlnuuml Kazısı KST 8 1 1986

51 ndash 66Ciarallo ndash De Carolis 1999 A Ciarallo ndash E De Carolis (Hrsg) Homo Faber Natura scienza e tecnica nellrsquoantica Pompei (Napoli

Museo Archeologico Nazionale 1999)Davidson 1952 G R Davidson The Minor Objects Corinth 12 (Princeton NJ 1952)Deonna 1938 W Deonna Le Mobilier Deacutelien Deacutelos 18 (Paris 1938)Deschler-Erb 1996 E Deschler-Erb Die Kleinfunde aus Edelmetall Bronze und Blei in E Deschler-Erb (Hrsg) Die

Funde aus Metall Ein Schrank mit Lararium des 3 Jahrhunderts Vitudurum 7 (Zuumlrich 1996) 13 ndash 139Deschler-Erb 1998 S Deschler-Erb Roumlmische Beinartefakte aus Augusta Raurica Rohmaterial Technologie Typologie

und Chronologie FiA 27 (Augst 1998)Erdmann 1977 E Erdmann Nordosttor und persische Belagerungsrampe in Alt-Paphos Waffen und Kleinfunde Alt-

Paphos 1 (Konstanz 1977)Esin ndash Harmankaya 1986 U Esin ndash S Harmankaya 1985 Değirmentepe (Malatya İmamı Koumlyuuml) Kurtarma Kazısı KST 8 1

1986 95 ndash 137Fluumlgel 1993 C Fluumlgel Die roumlmischen Bronzegefaumlszlige von Kempten-Cambodunum Materialhefte zur Bayerischen

Vorgeschichte A63 (Kallmuumlnz 1993)Gaitzsch 2005 W Gaitzsch Eisenfunde aus Pergamon Geraumlte Werkzeuge und Waffen PF 14 (Berlin 2005)Gostenčnik 2005 K Gostenčnik Die Beinfunde vom Magdalensberg Kaumlrntner Museumsschriften 78 = AForschMB 15

(Klagenfurt 2005)Harrison 1986 R M Harrison Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 1 The Excavations Structures Architectural

Decoration Small Finds Coins Bones and Molluscs (Princeton NJ 1986)Hauff 1995 E Hauff Die medizinische Versorgung von Carnuntum CarnuntumJb 19931994 1995 89 ndash 196Henkel 1913 F Henkel Die roumlmischen Fingerringe der Rheinlande und der benachbarten Gebiete (Berlin 1913)İşkan Yılmaz ndash Ccedilevik 1995 H İşkan Yılmaz ndash N Ccedilevik Die Gruumlfte von Patara Lykia 2 1995 187 ndash 216Konecny ndash Marksteiner 2007 A Konecny ndash T Marksteiner Zur Bebauungsgeschichte des Areals hinter der klassischen Stadtmauer

im Bereich der Weststadt von Limyra Ein Vorbericht in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 15 ndash 28

Korfmann 1972 M Korfmann Schleuder und Bogen in Suumldwestasien Von den fruumlhesten Belegen bis zum Beginn der historischen Stadtstaaten Antiquitas 3 13 (Bonn 1972)

Korkut 2002 T Korkut Steinerne Moumlrserschalen aus Patara AA 2002 233 ndash 245Mader 1997 I Mader Die fruumlhe Keramik der Sondage 9 in Limyra (ungedr Diss Universitaumlt Wien 1997)Marksteiner u a 2008 T Marksteiner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76

2008 171 ndash 277Mikami ndash Omura 1987 T Mikami ndash S Omura 1986 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 9 2 1987 1 ndash 20Ninfuumlhr 1999 M Ninfuumlhr Glasgefaumlszlige aus Limyra (ungedr Mag Universitaumlt Wien 1999)Obladen-Kauder 1996 J Obladen-Kauder Die Kleinfunde aus Ton Knochen und Metall in M Korfmann (Hrsg) Demirci-

huumlyuumlk 4 Die Kleinfunde (Mainz 1996)Omura 1994 S Omura 1992 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 15 1 1994 271 ndash 292Omura 1995 S Omura 1993 Yılı Kaman-Kalehoumlyuumlk Kazıları KST 16 1 1995 313 ndash 330Pinkwart ndash Stammnitz 1984 D Pinkwart ndash W Stammnitz Peristylhaumluser westlich der Unteren Agora AvP 14 (Berlin 1984)Robinson 1941 D M Robinson Metal and Minor Miscellaneous Finds An Original Contribution to Greek Life Olyn-

thus 10 (Baltimore 1941)Ruprechtsberger 1979 E M Ruprechtsberger Die roumlmischen Bein- und Bronzenadeln aus den Museen Enns und Linz LAF

9 (Linz 1979)Sackett 1992 L H Sackett Knossos From Greek City to Roman Colony Excavations at the Unexplored Mansion II

BSA Suppl 21 (Oxford 1992)Schaltenbrand-Obrecht 1996 V Schaltenbrand-Obrecht Die Eisenfunde in E Deschler-Erb (Hrsg) Die Funde aus Metall Ein

Schrank mit Lararium des 3 Jahrhunderts Vitudurum 7 (Zuumlrich 1996) 141 ndash 288Stephens Crawford 1990 J Stephens Crawford The Byzantine Shops at Sardis Sardis 9 (Cambridge 1990)

54 Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh

Topbaş 1993 A Topbaş Seyitoumlmer Houmlyuumlğuuml 1991 Kurtarma Kazısı in 3 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 27 ndash 30 Nisan 1992 Efes (Ankara 1993) 1 ndash 30

Tulay 1992 A S Tulay Afrodisias Muumlzesi Bahccedilesi Kurtarma Kazısı ndash 1990 in 2 Muumlze Kurtarma Kazıları Semi-neri 29 ndash 30 Nisan 1991 Ankara (Ankara 1992) 147 ndash 166

Voumllling 1991 T Voumllling Plumbata ndash mattiobarbulus ndash μαρτζοβάρβουλον Bemerkungen zu einem Waffenfund aus Olympia AA 1991 287 ndash 298

Waldbaum 1983 J C Waldbaum Metalwork from Sardis The Finds through 1974 Sardis 8 (Cambridge 1983)Werner 1955 J Werner Byzantinische Guumlrtelschnallen des 6 und 7 Jahrhunderts aus der Sammlung Diergardt Koumll-

nerJb 1 1955 36 ndash 48Yardımcı 1984 N Yardımcı Harran 1983 KST 6 1984 79 ndash 91Yardımcı 1988 N Yardımcı 1987 Doumlnemi Harran Kazı ve Restorasyon Ccedilalışmaları KST 10 1 1988 287 ndash 306Yener 1994 E Yener Levzin Houmlyuumlk Kurtarma Kazısı 1992 in 4 Muumlze Kurtarma Kazıları Semineri 26 ndash 29 Nisan

1993 Marmaris (Ankara 1994) 285 ndash 296Yenisoğancı 1991 H V Yenisoğancı Reyhanlı-Esentepe Kaya Mezarları Kurtarma Kazısı in 1 Muumlze Kurtarma Kazı-

ları Semineri 19 ndash 20 Nisan 1990 Ankara (Ankara 1991) 215 ndash 224

Mag Christiane BleierHabichergasse 2042 A-1160 Wien

Ulrike SchuhBergstraszlige 13 A-3433 KoumlnigstettenE-Mail ulrikeschuhunivieacat

Abbildungsnachweis Abb 1 Lykien-Archiv OumlAI Wien Kat 1 ndash 138 Zeichnungen S Baybo C Bleier N Fuchshu-ber S Mayer B Schretzmayr U Schuh K Zhuber-Okrog Umzeichnungen C Bleier U Schuh Kat 10 82 97 107 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo L Fliesser Kat 16 26 30 34 ndash 36 68 126 ndash 128 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo M Guumlngoumlr Kat 33 45 69 94 105 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo R Schiele Kat 73 Lykien-Archiv OumlAI Wien Photo W Reiter

H uuml l y a B u l u t

The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and

Partially-Glazed Pottery

Discussions about the identification of the site1 of Daskyleion2 the satrapal centre in northwest Anatolia where the palace of Pharnabazos (Xen hell 4 1 15 ndash 25) was located came to an end when bullae were uncovered in 1952 to 1955 The pottery which was uncovered in the same context as the bullae and some of which has been taken under the protection of the Bandırma Museum in 2001 has been mentioned but never published An evaluation of this pottery may suggest forth a new proposal for the closing date of the satrapal archive

Daskyleion3 which was one of the four satrapal centres in Anatolia at the time of the expedition of Xerxes I into Greece is located on top of Hisartepe Houmlyuumlk to the west of Ergili village on the southwest coast of Manyas Lake (Daskylitis Limne4) HisartepeDaskyleion was an administrative centre containing residential buildings together with the nearby paradeisos5

The seal impressions which cleared up the debate concerning the identification of Daskyleion were un-covered in the raquoburnt levellaquo in Trench C only one came from the sounding excavated on the south slope of Hisartepe in 19526 Trench C (50 times 125 m) and its extension Trench C1 (50 times 5 m) located on the south-west of Hisartepe constitute a large trench as seen in the topographic plan of the site (fig 1) Excavations initiated in 1952 in Trench C continued until 1959 In the course of the 1955 campaign the foundations of

I am most grateful to Prof Dr Tomris Bakır for her support during my studies and for giving me the opportunity to work on the material The material was studied under the permission of the Ministry of Culture and Tourism General Directorate for Cultural Heritage and Museums I would like to also thank Elmas Kaya and Tuumllin Tan for their help during my work at Bandırma Mu-seum I am indebted to my friend and colleague Dr Maria Mili for checking the text The original topographic plan given in fig 1 belongs to the Daskyleion Excavation Archive and it has been redrawn by the author The colour of the material presented in the catalogue is described by reference to the Munsell Soil Colour Chart (Baltimore 1975) Abbreviations are Diam diameter Est diam estimated diameter H height PH preserved height PW preserved width For abbreviations additional to those published in lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt s the end of this contribution

1 Research on the identification of the site of Daskyleion started with R Kiepert in 1905 and was accomplished by the surveys of K Bittel in the region and excavations at ErgiliHisartepe by E Akurgal in 1953 See R Kiepert Die Lage der bithynischen Stadt Daskylion und des Daskylitis-Sees Klio 5 1905 241 ndash 243 F W Hasluck Cyzicus Being Some Account of the History and Antiqu-ities of that City and of the District Adjacent to it with the Towns of Apollonia AD Ryndacum Miletupolis Hadrianutherae Pria-pus Zeleia etc (Cambridge 1910) 55 ndash 58 J A R Munro Dascylium JHS 32 1912 57 ndash 67 K Bittel Zur Lage von Daskyleion AA 1953 1 ndash 16 Akurgal 1956a 47 ndash 51 Akurgal 1956b 335 Akurgal 1957a 350 Akurgal 1957b 662 Akurgal 1958 632 ndash 633 Akurgal 1959 692 Akurgal 1967 32 ndash 33 Bakır 1988 75 ndash 84

2 Major ancient sources are Arr an 1 17 2 Hdt 3 120 126 6 33 Hell Oxyrh 22 3 Steph s v Daskyleion Thuk 1 29 2 67 1 Xen hell 14 1 15 ndash 25

3 J M Balcer The ancient Persian satrapies and satraps in western Anatolia AMI 26 1993 81 4 Strab 12 550 575 ndash 576 13 587 Hell Oxyrh 22 3 5 E Akurgal established the link between the raquoencircled parks full of trees and gameslaquo mentioned by Xenophon (Xen hell 4 1

15 ndash 16 33) ie the Persian period paradeisos and the bird sanctuary of Manyas Lake discovered by C Kosswig in Sığırcı Atik Mevkii to the northeast of DaskyleionHisartepe (Akurgal 1956a 48 ndash 49 n 32) This hypothesis was later supported by Bakır (Bakır 1988 81 fig10 Bakır-Akbaşoğlu 1997 229 ndash 230 n 4 Bakır 2001 172 ndash 173)

6 E Akurgal Propontis AnatSt 5 1955 21 Akurgal 1956a 50 Akurgal 1956b 335 Akurgal 1967 32 ndash 33 Balkan 1959 124 126 Bakır 1988 80 Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 17 E Akurgal Eski Ccedilağda Ege ve İzmir (Izmir 1993) 66 Kaptan 2002 I 9 ndash 10

56 Huumllya Bulut

1 Topographic plan of the site of Daskyleion

57the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

a building first thought belonging to the palace of Pharnabazos and then a megaron-type temple But finally due to the absence of an altar it is considered a raquolarge house of megaron layoutlaquo which is dated to the first half of the 2nd century BC7 The trench was extended southwards when large foundation blocks of another building were discovered in the east of it and the terrace wall partially standing today and built of reused blocks from a late 6th century BC building and from the mid-5th century satrapal palace was uncovered8 In the course of excavations in Trench C architectural fragments of Ionic order dated to the 4th century BC9 and also fragments of Attic black-figure pottery dated between the first quarter of the 6th century and 480470 BC were documented10

Other finds which were recorded together with the seal impressions include bronze and silver coins of Kyzikos Attic black-glazed pottery a glass unguentarium fragment leaf shaped spear heads and fragmen-tary horse-bits11

The clay seal impressions which bear traces of the fire they were exposed to bear inscriptions in cu-neiform12 Aramaic13 and Greek and their obverses have depictions from Persian and Greek art The Ach-aemenid bullae with inscriptions uncovered from 1952 to 1955 were first published by K Balkan14 Balkan linked the seal impressions with cuneiform inscriptions containing the name of Xerxes to the first decade of his reign and considered them as proof for his close connections with the Daskyleion satrapy during his expedition to Greece15 D Kaptan however disputed this suggestion16 while R Schmitt proposed that the Daskyleion bullae should be dated to the last years of Xerxesrsquos reign if they were to be dated to his reign at all17

The most comprehensive study of the style of the Daskyleion bullae is that of D Kaptan18 The collec-tion has 185 seal impressions on 406 bullae and 74 of them display Achaemenid and Persianising stylistic features19 The seal impressions in question are grouped by her in terms of their styles as in the following

7 Akurgal 1957a 350 Akurgal 1957b 662 Akurgal 1958 632 Akurgal 1959 692 8 Akurgal 1959 692 Akurgal 1961 168 171 fig 115 Bakır 1988 83 fig 14 For the architectural elements of the terrace wall s Ba-

kır-Akbaşoğlu 1997 236 Ateşlier 2001 147 ndash 160 figs 1 ndash 21 Ogan 2007 6 ndash 13 pls 3 andashb figs 1 ndash 7 pl 4 andashb figs 8 ndash 9 16 ndash 18 pl 10 a fig 18 a 20 ndash 23 pls 2 3 andashb 12 bndash15 a figs 19 b 20 ndash 24 26 b 38 ndash 39 pl 17 a figs 26 b 30 b 31 a 48 ndash 53 A Erdoğan Beobachtungen zur achaumlmenidischen Architektur Daskyleions in I Delemen (ed) The Achaemenid Impact on Local Populations and Cultures in Anatolia (SixthndashFourth Centuries BC) Papers Presented at the International Workshop Istanbul 20 ndash 21 May 2005 (Istanbul 2007) 181 ndash 183 figs 4 ndash 76 E Akurgal claimed that the architectural elements re-used in the construction of the terrace wall must have come from the palace of Pharnabazos Later S Ateşlier dated the pieces with cyma with egg-and-darts dentils and window lintels of the Prokonnessian marble to the 2nd quarter of the 5th c BC while the architrave blocks were dated to the last quarter of the 6th c BC Ateşlier proposed a reconstruction based on the hypothesis that this building which was built in the reign of Artabazos I (477 ndash 468 BC) and reused the blocks of another building constructed in the last quarter of the 6th c BC was a palace or an andron that stayed in use for a long time until the reign of Pharnabazos Based on the presence of a single Persian element (a horn-shaped fascia) on the window lintel while all the rest were Ionian elements S Ateşlier suggested that an Ionian architect was employed for the construction by Artabazos (Ateşlier 2001 156 ndash 157 159 ndash 160 fig 21) G Bakır the director of the excavations considers the proposal of an andron more plausible (Bakır 1995 276 Bakır-Akbaşoğlu 1997 236 Bakır 2001 171) On the other hand D Ogan proposed a new point to the reconstruction by Ateşlier based on a new lintel fragment uncovered in 2005 (Ogan 2007 49 ndash 50 figs 11 37)

9 Akurgal 1956a 50 ndash 51 Akurgal 1957a 350 10 For more information on the Attic black-figure pottery comprising mostly cups and skyphoi s Goumlrkay 1999 4 ndash 7 11 Kaptan 2002 I 9 ndash 10 n 46 In the course of writing the article it has not been possible to access the other materials uncovered

together with the seal impressions 12 Balkan 1959 125 figs 1 ndash 3 pl 33 cndashd Kaptan 2000 pl 35 no 1 Kaptan 2001 58 Schmitt 2002 194 ndash 197 13 Akurgal 1956a pl 12 Akurgal 1961 fig 123 Balkan 1959 128 A Lemaire Les Inscriptions Arameacuteennes de Daskyleion in

T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Anatolia in the Achaemenid Pe-riod Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 32 ndash 34 W Roumllling Aramaic Inscription in Kaptan 2002 198 ndash 210

14 Balkan 1959 123 ndash 128 figs 1 ndash 3 pls 33 ndash 34 15 Balkan 1959 127 16 Kaptan 2001 58 ndash 60 17 Schmitt 2002 195 18 Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 15 ndash 27 D Kaptan The Great Kingrsquos Audience in F Blakolmer et al (eds) Fremde Zeiten Fest-

schrift Juumlrgen Borchhardt I (Vienna 1996) 259 ndash 271 figs 1 4 ndash 7 Kaptan 2000 213 ndash 223 Kaptan 2001 57 ndash 64 figs 1 ndash 2 Kaptan 2002 Kaptan 2007 figs 2 ndash 7

19 Kaptan 2002 Kaptan 2007 280

58 Huumllya Bulut

Neo-Babylonian style (group 1) Court style (group 2) Achaemenid Persian koine styles (groups 3 ndash 15) Persianising styles (groups 16 ndash 29) Greek styles (30 ndash 36) Considering the bullae together with the pottery they were found with Kaptan dated the seals according to their stylistic features to the period between the reign of Xerxes (486 ndash 465 BC) and the first quarter of the 4th century BC20 Apart from the single seal in the Neo-Babylonian style21 the earliest examples in the Daskyleion bulla collection are those containing the name of Xerxes in the Groups 2 3 and 422 According to D Kaptan the latest bullae are those in groups 35 and 3623

After D Kaptan G Coşkun in his doctoral study on the activities of Daskyleion in the Middle Achaeme-nid period suggests a new date based on the Agesilaosrsquos destruction level of 395 BC which was unearthed in 2004 The destruction was attested over a wide area to the south of the raquolarge house of megaron layoutlaquo but did not extend inside the building itself where the sounding by E Akurgal was done G Coşkun how-ever accepting that the archive room containing the seal impressions burnt in the fire by Agesilaos of 395 BC argued that the seal impressions must be placed in between 477 and 395 BC24

Evidence from the black-glazed and partially-glazed pottery uncovered together with the bullae

In the excavation reports E Akurgal mentions Greek pottery dated to the beginning of the 4th century BC and uncovered together with the bullae25 D Kaptan dated these Attic black-glazed pottery fragments including bolsal and fish-plate fragments to the turn of the 5th and the first half of the 4th century BC26 18 pieces of the pottery found together with the bullae could be accessed ndash 6 of them (Cat 1 2 8 15 16 18) are at the Bandırma Museum and 12 (Cat 3 ndash 7 9 ndash 14 17) are at Ankara University27 9 have a label reading raquoErgili C together with the bullaelaquo while the labels of the other 9 read raquoErgili C level of the bullaelaquo Both phrases must indicate a single context excavated carefully

It is worth noting that Daskyleion as a Persian satrapal centre imported notable amounts of figured28 and black-glazed pottery29 produced in Attica in the 5th century BC By the 4th century BC the imported wares decreased while non-Attic local production pottery increased considerably According to G Coşkun this decrease in imported pottery was linked with the decline in the economic power and shrinking relations of the satrapy and its inclination to non-Attic production30 In the 4th century BC with the local workshops gaining superiority over the market the imported Attic pottery lost its market share gradually31 Now the

20 Kaptan 2002 I 27 Furthermore Kaptan takes her suggestion a step further and proposes 479478 BC narrowing the possible beginning date by relating the earliest bullae containing the name of Xerxes to the period when Artabazos was appointed the satrap following the defeat at Plataia in 479478 BC

21 Kaptan 2002 I 106 ndash 107 Kaptan 2002 II 3 pls 3 ndash 4 22 For bulla DS 2 in group 2 (the Royal Sphinx Group) s Kaptan 2002 II pls 5 ndash 8 For the bullae DS 3 DS 11 in group 3 (Achaeme-

nid Persian koine styles) s Kaptan 2002 II pls 9 ndash 46 75 ndash 76 For the bulla DS 4 in group 4 (the Audience Group) s Kaptan 2002 II pls 47 ndash 59

23 For the bullae DS 169 ndash 172 in group 35 (the Nike Group) s Kaptan 2002 II pls 441 ndash 447 For the bullae DS 173 ndash 177 in group 36 (the Apollo Group) s Kaptan 2002 II pls 448 ndash 457

24 G Coşkun Daskyleionrsquoda Orta Akhaemenid Doumlnem (unpubl Diss Izmir 2005) 434 25 Akurgal 1956b 335 26 Kaptan 2002 9 ndash 10 raquoThese finds which consist of Attic black-glazed pottery sherds some of which are bolsal and fish plate frag-

ments dated to the turn of the fifth and first half of the fourth centuries BC and a few bronze and silver coins which are heavily corroded due to exposure to the conflagration were labelled rsaquotrench C together with the bullaelsaquolaquo

27 I would like to thank Prof Dr Coşkun Oumlzguumlnel and Assoc Prof Dr Kutalmış Goumlrkay for their help during the work at the Ankara University

28 Tuna-Noumlrling 1999 Goumlrkay 1999 29 The Attic black-glazed pottery is greater in number than the figured and rsaquointentional redlsaquo group Attic pottery The Attic black-glazed

pottery first appearing in the late 6th c BC exhibits a rapid increase in the early 5th c BC (period of satrap Megabazos) For more information s Coşkun 2004 89 ndash 134 pls 13 ndash 20

30 Coşkun 2006 84 ndash 114 figs 1 ndash 5 31 The emigration of the potters from Athens during and soon after the Peloponnesian Wars in the late 5th c BC negatively affected

the distribution of Attic pottery (Cook 1965 143 B B Macdonald The Emigration of Potters from Athens in the Late Fifth Cen-tury BC and Its Effect on the Attic Pottery Industry AJA 85 1981 159 ndash 168) Evidence of local productions appearing as a result

59the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

market which had once been under Athenian hegemony was full of inexpensive products easily accessible due to the increasing number of local workshops and almost as good in quality as the Attic products The reasons for the dominance of the locally manufactured Attic-imitation pottery in comparison to their Attic counterparts at Daskyleion in the 4th century BC must have been the easy access and the lower prices which were due to the availability of various alternatives in the market rather than due to the decline in the economic power of the satrapy This was also the case in many other sites In the Troad region for instance recent excavation results from Ilion indicate the presence of Atticizing pottery with forms very similar to those found in the Athenian Agora in the 4th century BC32

Attic-type skyphos (Type A fig 2 1)

Attic-type skyphoi emerged in Athens under the influence of Corinthian-type skyphoi of the mid-6th century BC and attained their canonical forms in the early years of the 5th century BC33 The standard form of Attic-type skyphoi has an S-shaped body and handles rising immediately below the rim The body tapers down towards the foot which has the form of a ring foot with a torus The handles were bell-shaped at the beginning but in imitation of the Corinthian-type they also became horseshoe-shaped Towards the end of the 5th century BC they became triangular Attic-type skyphoi first appeared at Daskyleion from 500 BC onwards late examples dated to the 4th century BC are also found34 Furthermore it is possible to find partially glazed versions of skyphoi at the satrapal centre35

The rim and body fragment belonging to a skyphos (Cat 1) has an out-turned rim and a body profile making a considerable curve starting from the bottom of the handle and tapering down toward the bottom Handles are attached just below the rim and rise their roots approaching each other On both surfaces wheel marks are visible and not well finished The clay and glaze properties of this skyphos point to non-Attic production Although the poor preservation of the form prevents dating precisely its shape suggests a date in the third quarter of the 4th century BC36

Bolsal (figs 2 2 ndash 3)

The shape appeared in large numbers at Daskyleion during the 5th and 4th centuries BC37 and partially glazed examples are also seen in the 4th century BC38 There are two examples of bolsal uncovered together with the bullae one piece (Cat 2 ) gives full profile while the other is a rim fragment (Cat 3)

of this emigration are found in Thurii Taras in Lucania Italy Falerii in Etruria Italy in Syracusa and Lipari in Sicily in Olympia Corinth and Olynthos in mainland Greece and in Old-Smyrna in western Anatolia A decree from Ephesos dated to the late 4th c BC and which refers to an award of citizenship to two Athenian brothers Kittos and Backhios on the condition that they produced black pottery for the city and hydriae for the goddess (J Keil Ephesische Buumlrgerrechts- und Proxeniedekrete aus dem vierten und dritten Jahrhundert v Chr OumlJh 16 1913 232 239 E Preuner Archaumlologisch-Epigraphisches JdI 35 1920 69 ndash 72 J D Beazley Panathenaica AJA 47 1943 456 ndash 457 and recently B Kratzmuumlller ndash E Trinkl Von Athleten und Toumlpfern ndash ephesischen Buumlrgern auf der Spur in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (eds) Synergia Festschrift Friedrich Krinzinger I [Vienna 2005] 157 ndash 167) indicates the presence of Athenians working in local workshops in western Anatolia (Cook 1965 143)

32 A M Berlin Ilion Before Alexander A Fourth Century BC Ritual Deposit StTroica 12 2002 138 pl 4 nos 11 ndash 14 pl 5 nos 19 ndash 22 pl 6 nos 23 ndash 31 pl 8 no 39 pl 10 nos 47 ndash 50 pl 11 nos 52 ndash 59 pls 13 ndash 14 nos 70 ndash 81 pl 15 nos 89 ndash 92 For a preliminary report of a comprehensive study on Atticizing pottery in the 4th c BC s A M Berlin ndash K Lynch Going Greek At-ticizing Pottery in the Achaemenid World StTroica 12 2002 167 ndash 178

33 For more information on the shape and its development s Sparkes ndash Talcott 1970 84 ndash 85 34 For the examples from the 5th c BC s Coşkun 2004 fig 1 nos 9 ndash 10 fig 2 nos11 ndash 15 for the examples from the 4th c

BC s Coşkun 2006 fig 1 no 1 (400 ndash 375 BC) no 2 (ca 330 BC) no 3 (ca 320 BC) 35 Tunuz 1993 fig 22 nos 1 ndash 2 fig 23 nos 3 ndash 5 36 It is not clear whether these so-called non-Attic or Atticizing pottery was produced around Daskyleion in northwest Anatolia or

somewhere else further south 37 Coşkun 2004 95 fig 5 nos 44 ndash 47 Coşkun 2006 90 fig 2 nos 20 ndash 27 38 Tunuz 1993 fig 24 nos 1 ndash 3 fig 27 nos 4 ndash 6 fig 28 nos 7 ndash 8

60 Huumllya Bulut

This vessel form with a shallow bowl-shaped body two horizontal handles and an elaborate low ring foot is attested at the Athenian Agora from the third quarter of the 5th century BC39 Bolsals gained in popularity from the third quarter of the 5th century BC and their popularity reached its zenith in the late 5th century BC Although the popularity of the shape declined in the 4th century BC with the appearance of the kantharos a new drinking vessel its production continued until the end of the century even into the early years of the 3rd century40

The bolsal fragment displayed in Cat 2 is entirely black-glazed except for the concave profiled reserved band in the lower part of the body Its rim is slightly out-turned It has a reserved groove on the lower part of wall The inner face of the flaring foot is black-glazed and the underside is reserved with a glazed circle The roots of the handles which join the rim horizontally are closer to each other The early 4th century examples from the Athenian Agora41 and the specimens from Daskyleion are very similar42 The rim body reserved groove beneath the body and the concave profile right below it match the example from Daskyleion On the other hand the handles of the example from the Athenian Agora get thinner as they extend while the handles of the bolsal (Cat 2) are short and wide Cat 2 can be dated to the early 4th century BC judging from its form

Fish plate (fig 2 4)

Only few examples of body and foot fragments from Daskyleion belong to fish plates43 and one rim and body fragment from the assemblage were uncovered within the bullae context (Cat 4) The fish plate has a reserved band on the transition from the lip to the body both on the interior

These plates named after the red figured fish motifs which decorated them have a deep lip hanging down a body descending with a slope down toward the centre a depression in the centre and a wide ring foot44 The earliest fish plates are dated to the end of the 5th century BC and the black-glazed examples which appeared just before 400 BC continued well into the Hellenistic period Changes are observed on the fish plates in the course of the 4th century BC The 4th century BC examples from the Athenian Agora have a sharp angle at the junction of the rim and the body but in the 3rd century BC this angle softened45 The vertical rim became gradually sloped and the curve reached about 45deg in the late 3rd and 2nd century BC46 The rim fragment (Cat 4) has a clay in reddish yellow and somewhat dark grey due to firing (5 YR 66 ndash 5 YR 41) and black glaze (5 YR 251) Its rim is neither vertical as with the early examples of the 4th cen- tury BC nor sloped as much as the Hellenistic examples

Partially glazed bowls with projecting rims47 (fig 3 5 ndash 10 fig 4 11 ndash 18)

The majority of the pottery uncovered together with the bullae belongs to bowls with projecting rims This type of bowl has a delicate projecting rim and a wide and shallow body resting on a low ring foot Their en-tirely glazed forerunners appear in the last quarter of the 5th century BC according to the examples from the

39 For more information about the shape and its development s Sparkes ndash Talcott 1970 107 ndash 108 40 Sparkes ndash Talcott 1970 108 Rotroff 1997 97 41 Sparkes ndash Talcott 1970 fig 6 no 557 42 Coşkun 2006 fig 2 no 20 43 Coşkun 2004 100 fig 7 no 76 Coşkun 2006 94 fig 3 nos 38 ndash 40 44 For more information s Sparkes ndash Talcott 1970 147 ndash 148 Rotroff 1997 146 ndash 148 45 Rotroff 1997 148 46 Rotroff 1997 148 47 The term of raquoout-turnedlaquo (Cook 1965 148 Sparkes ndash Talcott 1970 147 Rotroff 1997 156 ndash 160) raquoout-rolledlaquo (Waageacute 1948 9)

and raquoprojectinglaquo (Rotroff ndash Oliver 2003 24) are used in describing the shape of the rim S Rotroff and A Oliverrsquos terminology is preferred in this article

61the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

Athenian Agora48 They gained popularity in the 4th century BC and continued into the Hellenistic period49 Besides Attic examples the non-Attic products of the bowls with projecting rim are found in many sites from Greek mainland islands Anatolia and to Levant by starting from the 4th to through out the 3rd century BC50 Most probably the Daskyleion examples51 had been produced locally unfortunately the comparisons with the Attic material and distant parallel are not useful for dating

It is indeed not surprising as they formed the dominant group of the Daskyleionrsquos ceramic repertory from the second quarter of the 4th century BC Partially glazed pottery a less expensive alternative to the entirely glazed pottery became a standard of local production in the Hellenistic period52 These bowls were dipped into the glaze by holding them from their foot and their interiors are usually glazed As they were left to rest standing before firing on most examples there are traces showing that the glaze flowed from the middle of the body down towards the foot53

The bowls with projecting rim found together with bullae have a rim diameter of about 15 ndash 16 cm and a foot diameter varying from 55 ndash 8 cm The bowl Cat 5 has a full profile and a height of 54 cm The clay is hard and non-porous sometimes may be fairly porous refined and usually does not contain any mica One example has very little amount of lime temper (Cat 18 body fragment) The colour range varies from red and its shades (10 R 58 25 YR 68 25 YR 63 5 YR 56) to reddish brown shades (5 YR 63 ndash 64 5 YR 44 10 YR 63) One example (Cat 5 5 YR 41) has the clay core in grey shades due to firing The unglazed lower part of the bodies are usually yellowish red (5 YR 56) and light reddish brown (5 YR 64) The glaze on the exterior surface is usually black (5 YR 251 25 YR 251) but can sometimes be in the shades of brown (75 YR 32 5 YR 32) due to firing The glaze on the interior is in the shades of red (25 YR 48) black (25 YR 251 5 YR 251 10 YR 21) and brown (75 YR 32 5 YR 32 ndash 33)

Cat 6 ndash 7 9 13 ndash 14 have a projecting rim slightly downward with a round turn while Cat 5 and 10 ter-minate more sharply Bowls Cat 11 and 12 have a more concave sloped junction of rim and the upper body Bowl Cat 8 has a junction from the mouth to the body with a considerable thinning of the profile Bowl Cat 5 has a rounded transition to the resting surface on the exterior of the foot Cat 16 has a foot thinner than those of Cat 5 and 17 and the inner surface of the foot is slightly concave The bowl Cat 5 which gives a full profile resembles the partially glazed bowl with projecting rim from the Samian Heraion54 Its rim body and foot profiles suggest a date between 375 and 350 BC The fragments of Cat 6 ndash 17 do suggest a date in the second and third quarters of the 4th century BC based on analogies with similar profiles despite the fact that they do not give full profiles

Evaluation

The fact that numerous bullae providing evidence for the recording of bureaucratic and economic activities within the satrapy were uncovered together in the same place reveals the presence of a satrapal archive at

48 Sparkes ndash Talcott 1970 128 49 Rotroff 1997 156 50 The bowls with projecting rim appeared at Eretria (Metzger 1978 229) in the early 4th c BC and at Thasos (Blondeacute 1985 294 fig

8 nos 61 ndash 66) in the 1st quarter of the 4th c BC The non-Attic bowl with out-turned rim uncovered in the Well H at Kofinagrave Ridge Khios is dated to the last quarter of the 4th c BC( J K Anderson Excavation on the Kofinagrave Ridge Chios BSA 49 1954 123 ndash 181 fig 15 no 145) Bowls with projecting rim occurred in Antiokheia (Waageacute 1948 9 pl 1 nos H9 ndash 10) in the late 4th c BC and 3rd c BC at Dura-Europos (D H Cox The Greek and Roman Pottery The Excavation at Dura-Europos Final Report 4 [London 1949] 3 ndash 4 figs 10 ndash 11) At Samaria these series begins with bowls with rolled rims in the early 4th c and survived until the 3rd c BC (J W Crowfoot ndash G M Crowfoot ndash K M Kenyon The Objects from Samaria Reports of the Work of the Joint Expedition in 1931 ndash 1933 and of the British Expedition in 1935 Samaria-Sebaste 3 [London 1957] 245 ndash 246 fig 48) The partially-glazed bowls with projecting rim uncovered in Sardis and dated to the 4th c BC due to their similarity in form with the black-glazed one-handler of the Classical period and due to the quality of both their clay and glaze (Rotroff ndash Oliver 2003 25 pl 10 nos 51 ndash 53)

51 For further information about Daskyleion examples s Tunuz 1993 11 ndash 21 52 Rotroff ndash Oliver 2003 24 53 Further information for dipping technique s T Schreiber Dipping as a Glazing Technique in Antiquity in Greek Vases in the

J Paul Getty Museum Occasional Papers on Antiquities 2 (Malibu CA 1986) 143 ndash 148 54 Technau 1929 fig 33 no1

62 Huumllya Bulut

Daskyleion55 For the time being any archaeological evidence is recorded by the excavators that be firmly linked to a fire or a destruction taking place in 375 BC which would have damaged the seal impressions and coins in the satrapal centre On the other hand D Kaptan considers the possibility that records were kept here at the satrapal centre until its invasion by Alexander the Great in which case there could have been another later archive on the mound56 The available excavation on the site however does not reveal any archive belonging to the later times G Coşkun had proposed the date of the destruction of the archive as 395 BC which is the date for the destruction of satrapal centre by Agesilaos But it is known that three more satraps57 came to power from this date until the invasion by Parmenion58 The reigns of the first two satraps namely Ariobarzanes and Artabazos II stand out particularly because of the revolts Diodoros men-tions that the people living in the western part of the Persian Empire revolted against the Persians and that some Achaemenid officials in office in Anatolia joined them59 In addition to economic activities we must also take into consideration the need for archiving the correspondence with the Great King other governors and local leaders in the region which must have been intensive during that disturbance in between 395 and 334 BC

It is obvious that there must have been correspondences in the following years after the destruction by Agesilaos in 395 BC Furthermore the lack of available archaeological evidence that does not indicate a fire causing damage at the site in 375 BC and the latest finds from the same level that go down to the third quarter of the 4th century BC suggest that the archive may have been destroyed down at the end of the sat-rapy Most likely it can be associated with 334 BC when Parmenion invaded the city The above analysis pointed out that the skyphos fragment is the piece with the latest date indicating a date in the third quarter of 4th century BC However it must be kept in mind that the coins and any remaining pottery uncovered together with the bullae but which could not be accessed for this study may lead in the future to new in-terpretations for the closing date of the archive at Daskyleion

55 Akurgal 1956a 50 Balkan 1959 126 Bakır-Akbaşoğlu 1997 236 Kaptan 2002 I 21 ndash 23 56 Kaptan 2002 I 27 57 Ariobarzanes (388 ndash 3632 BC) Diod 15 90 3 17 17 6 Xen hell 1 4 5 ndash 7 5 1 28 Xen Kyr 8 8 4 Dem or 23 141 Arta-

bazos II (363362 ndash 352 BC) Arr an 3 21 4 Diod 16 52 4 Plut Alexandros 21 Xen hell 5 1 28 Xen Ag 3 3 Arsites vice satrap () (352 ndash 334 BC) Arr an 1 12 8 ndash 9 116 3 2 14 5 Diod 16 75 1 Paus 1 29

58 Alexander the Great set off on his expedition onto Hellespont in the spring of 334 BC (Arr an 1 11 3) Crossing the Dardanelles he set foot on Asia Minor presented his offering to the deities at Troia and continued his march (Arr an 1 11 7 ndash 8) He defeated the joint Persian army of Arsites the last officer (vice satrap) of Daskyleion and Spithridates the satrap of Lydia-Ionia at Grani-kos (modern Biga) 90 km west of Daskyleion (W Judeich Die Schlacht am Granikos Klio 8 1908 372 ndash 397 K Lehmann Die Schlacht am Granikos Klio 11 1911 230 ndash 244 N Th Nikolitsis The Battle of the Granicus [Stokholm 1974] N G L Hammond The Battle of the Granicus River JHS 100 1980 73 ndash 88) Following the victory at Granikos Parmenion the commander of Alex-ander captured Daskyleion We learn from Arrianos ndash supported until recently by the excavations at Daskyleion ndash that Parmenion captured an raquoalready abandoned citylaquo raquoHe also sent Parmenion to take over Daskylion and this he duly did the guards having evacuated the placelaquo (Arr an 1 17 2) However a destruction level of this period has been recently uncovered and this suggests that we have to approach the account by Arrianos with some doubt now (Bakır 1995 278) The evidence reveals that the satrapal centre was not deserted by the habitants before Macedonians attacked to the city

59 Diod 15 90 1 For more information on this so-called Great Satrapsrsquo Revolt s P Meloni La Grande Rivolta dei Satrapi contro Artaserse II Rivista Storica Italiana 63 1951 2 ndash 27 M Weiskopf The So-Called rsaquoGreat Satrapsrsquo Revoltlsaquo 366 ndash 360 Concerning Local Instability in the Achaemenid Far West Historia Einzelschriften 63 (Stuttgart 1989)

63the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

Catalogue

Attic-type (Type A) skyphos

Cat 1 fig 2 1Rim and body fragmentFind spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 99Diam of rim 104 cm PH 73 cmClay Fairly hard non-porous slightly shiny (contains mica-like inclusion) 5 YR 68 reddish yellowGlaze Exterior slightly metallic 5 YR 251 black interior 75 YR 32 dark brown around rim 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b 6

Cf Sparkes ndash Talcott 1970 fig 4 no 352 Pemberton 1989 fig 7 pl 12 no 80 C K Williams II ndash J E Fisher Corinth 1975 Forum Southwest Hesperia 45 1976 120 no 37 pl 21 Edwards 1975 pl 13 no 320 C Abadie ndash Th Spyro-poulos Fouilles agrave Helleacuteniko (Elia de Thyreacuteatide) BCH 109 1985 385 ndash 466 fig 86 inv147 J L Caskey Objects from a Well at Isthmia Hesperia 29 1960 168 ndash 176 pl 54 no 2 Sabattini 2000 fig 2 2 5 (Fat Boy Group) Blondeacute 1985 fig 17 no 138

Bolsal

Cat 2 fig 2 2Rim body and base fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 98Diam of rim 132 cm H 68 cm Diam of foot 8 cmClay Hard non-porous slightly shiny 2 YR 41 dark grey partly 25 YR 68 light red because of the firingGlaze Exterior lustrous 5 YR 251 black in the junction of the wall and foot 5 YR 32 dark reddish brown interior mat soot-black

Cf Sparkes ndash Talcott 1970 fig 6 no 557 Coşkun 2006 fig 2 no 20

Cat 3 fig 2 3Rim and upper body fragment Find spot Ergili C together with the bullaeDiam of rim 122 cm PH 33 cmClay Hard non-porous slightly shiny 25 YR 68 light redGlaze 25 YR 251 blackSimilar Cat 2

Fish Plate

Cat 4 fig 2 4Rim and body fragment Find spot Ergili C together with the bullaeDiam of rim 21 cm PH 18 cmClay Fairly hard 5 YR 66 reddish yellow ndash 5 YR 41 dark grayGlaze 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b7 ndash 7a

Partially-glazed bowls with projecting rim

Cat 5 fig 3 5Rim body and base fragmentFind spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 152 cm H 54 cm Diam of foot 8 cmClay Hard 25 YR 64 light reddish brown ndash 5 YR 41 dark grayGlaze Exterior 5 YR 251 black interior metallic 25 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21c9 ndash 9aCf Py ndash Sabattini 2000 fig 3 no 1904 (375) Technau 1929 fig 33 no1 Rotroff ndash Oliver 2003 pl 10 no53

Cat 6 fig 3 6Rim and body fragment

Find spot Ergili 55 C1 100 ndash together with the bullaeDiam of rim 148 cm H 47 cmClay Hard 25 YR 68 light redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior slightly metallic 5 YR 251 blackPublication Bulut 2007 fig 21b8 ndash 8a

Cat 7 fig 3 7Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 146 cm PH 42 cmClay Hard non-porous 5 YR 64 light reddish brownGlaze 5 YR 251 black

64 Huumllya Bulut

Cat 8 fig 3 8Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 102Diam of rim 166 cm PH 5 cmClay Hard non-porous 5 YR 56 yellowish red partly 10 YR 63 pale brown because of the firingGlaze 75 YR 32 dark brown

Cat 9 fig 3 9Rim and body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 144 cm PH 44 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior 25 YR 48 red partly blackCf Metzger 1978 fig 3 no 12

Cat 10 fig 3 10Rim and upper body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 101Diam of rim 16 cm PH 47 cmClay Hard non-porous 25 YR 63 weak red 5 YR 63 64 light reddish brownGlaze 5 YR 32 dark reddish brownReserved surface 5 YR 64 light reddish brown

Cat 11 fig 4 11Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C together with the bullaeEst diam of rim 16 cm PH 29 cmClay Hard 5 YR 44 reddish brownGlaze 10 YR 21 black

Cat 12 fig 4 12Rim and upper body fragmentFind spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 162 cm PH 25 cmClay Hard non-porous 25 YR 66 light redGlaze mat 5 YR 251 black

Cat 13 fig 4 13Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 164 cm PH 31 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze mat 5 YR 251 black

Cat 14 fig 4 14Rim and upper body fragment Find spot Ergili 1955 C1 together with the bullaeDiam of rim 148 cm PH 28 cmClay Hard 5 YR 68 reddish yellow partly 25 YR 68 light red

Glaze mat 5 YR 251 blackCf Py ndash Sabattini 2000 fig 3 no1904

Cat 15 fig 4 15Rim and body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeDiam of rim 162 cm PH 29 cmClay Fairly hard 25 YR 68 light redGlaze 25 YR 251 black

Cat 16 fig 4 16Lower body and base fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 108Diam of foot 76 cm PH 33 cmClay Fairly hard and porous 5 YR 56 yellowish redGlaze Exterior 5 YR 251 black interior partly 75 YR 32 dark brownReserved surface 5 YR 56 yellowish redPublication Bulut 2007 fig 21c10

Cat 17 fig 4 17Lower body and base fragment Find spot Ergili 1955 C together with the bullaeDiam of foot 72 cm PH 19 cmClay Hard 10 R 58 redGlaze mat 5 YR 251 black

Cat 18 fig 4 18Body fragment Find spot Ergili C level of the bullaeBandırma Museum inv 114PH 59 cm PW 48 cm Clay Fairly hard little amount lime temper 5 YR 56 yel-lowish red Glaze Exterior 25 YR 251 reddish black core partly 5 YR 33 dark reddish brown interior 25 YR 48 dark redReserved surface 5 YR 56 yellowish red

65the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

2 Cat 1 ndash 4

3 Cat 5 ndash 10

66 Huumllya Bulut

Bibliography

Akurgal 1956a E Akurgal Les Fouilles de Daskyleion Kyzikos ve Ergili Araştırmaları Anatolia 1 1956 20 ndash 24 43 ndash 51

Akurgal 1956b E Akurgal Ergili-Daskyleion Kazısı Belleten 78 1956 335Akurgal 1957a E Akurgal Ergili Kazısı Belleten 82 1957 350Akurgal 1957b E Akurgal Ergili Kazısı Belleten 84 1957 662Akurgal 1958 E Akurgal Ergili Kazısı ve Kyzikos Ccedilalışmaları Belleten 88 1958 632 ndash 633Akurgal 1959 E Akurgal Ergili Kazısı Belleten 92 1959 692Akurgal 1961 E Akurgal Die Kunst Anatoliens von Homer bis Alexander (Berlin 1961)Akurgal 1967 E Akurgal Ergili Kazıları in VI Tuumlrk Tarih Kongresi (Ankara 1967) 32 ndash 33Ateşlier 2001 S Ateşlier Observations on an Early Classical Building of the Satrapal Period at Daskyleion in

T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Ana-tolia in the Achaemenid Period Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 147 ndash 168

Bakır 1988 T Bakır Daskyleion Houmlyuumlk 1 1988 (1991) 75 ndash 84Bakır 1995 T Bakır Archaumlologische Beobachtungen uumlber die Residenz in Daskyleion in P Briant et al Dans

les pas des Dix-Mille peuples et pays du Proche-Orient vus par un Grec Pallas 43 (Toulouse 1995) 269 ndash 285

Bakır 2001 T Bakır Die Satrapie in Daskyleion in T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First International Symposium on Anatolia in the Achaemenid Period Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 169 ndash 180

Bakır-Akbaşoğlu 1997 T Bakır-Akbaşoğlu Phryger in Daskyleion in RGusmani ndash M Salvini ndash P Vanicelli (eds) Frigi e Frigio Atti del 1deg simposio Internazionale Roma 16 ndash 17 ottobre 1995 (Rome 1997) 229 ndash 238

Balkan 1959 K Balkan Inscribed Bullae from Daskyleion-Ergili Anatolia 4 1959 123 ndash 128Blondeacute 1985 F Blondeacute Un remblai thasien du IVegraveme siegravecle avant notre egravere BCH 109 1985 281 ndash 344

4 Cat 11 ndash 18

67the DeStruction Date oF the Bulla archive at DaSkyleion

Bulut 2007 H Bulut Daskyleion Akhaemenid Satraplığı Sonu ve Hellenistik Doumlnem (unpubl Diss Izmir 2007)Cook 1965 J M Cook Old Smyrna Fourth-Century Black Glaze BSA 60 1965 143 ndash 153Coşkun 2004 G Coşkun Daskyleionrsquoda Bulunan MOuml 5 Yuumlzyıl Siyah Firnisli Attika Seramiği Olba 10 2004

89 ndash 134Coşkun 2006 G Coşkun Daskyleionrsquoda MOuml 4 Yuumlzyıl Siyah Firnisli Seramiği Olba 13 2006 84 ndash 114Edwards 1975 G R Edwards Corinthian Hellenistic Pottery Corinth 7 3 (Princeton NJ 1975)Goumlrkay 1999 K Goumlrkay Attic Black Figure Pottery from Daskyleion Studien zum antiken Kleinasien AMS 34

(Bonn 1999) 1 ndash 100Kaptan 2000 D Kaptan Common Traits on Seals and Coins of the Achaemenid Period in an Anatolian Context in

O Casabonne (ed) Meacutechanismes et innovations moneacutetaires dans lrsquoAnatolie acheacutemeacutenide Numisma-tique et histoire Actes de la table ronde internationale drsquoIstanbul 22 ndash 23 mai 1997 Varia Anatolica 12 (Paris 2000) 213 ndash 223

Kaptan 2001 D Kaptan On the Satrapal Center in Northwestern Asia Minor Some Evidence from the Seal Impres-sions of ErgiliDaskyleion in T Bakır et al (eds) Achaemenid Anatolia Proceedings of the First In-ternational Symposium on Anatolia in the Achaemenid Period Bandırma 15 ndash 18 August 1997 (Leiden 2001) 57 ndash 64

Kaptan 2002 D Kaptan The Daskyleion Bullae Seal Images from the Western Achaemenid Empire IndashII Achaeme-nid History 12 (Leiden 2002)

Kaptan 2007 D Kaptan A Channel of Communication Seals in Anatolia during the Achaemenid Period in I Dele-men (ed) The Achamenid Impact on Local Populations and Cultures in Anatolia (SixthndashFourth Cen-turies BC) Papers presented at the International Workshop Istanbul 20 ndash 21 May 2005 (Istanbul 2007) 275 ndash 290

Kaptan-Bayburtluoğlu 1990 D Kaptan-Bayburtluoğlu A Group of Seal Impressions on the Bullae from ErgiliDaskyleion Epi-grAnat 16 1990 15 ndash 27

Metzger 1978 I R Metzger Ein fruumlhhellenistisches Keramikdepot in Eretria ADelt 33 1978 (1984) 198 ndash 239Ogan 2007 D Ogan M Ouml 5 ve 4 Yuumlzyıllarda Daskyleion Satrap Saraylarının Mimari Buluntuları (unpubl MA

Izmir 2007)Pemberton 1989 E G Pemberton The Sanctuary of Demeter and Kore The Greek Pottery Corinth 18 1 (Princeton NJ

1989)Py ndash Sabattini 2000 M Py ndash B Sabattini La ceacuteramique attique du IVe s agrave Lattes (Heacuterault) in La ceacuteramique attique du

IVe siegravecle en meacutediterraneacutee occidentale Actes du colloque international organiseacute par le Centre Camille Jullian Arles 7 ndash 9 deacutecembre 1995 (Naples 2000) 167 ndash 200

Rotroff 1997 S I Rotroff Hellenistic Pottery Athenian and Imported Wheelmade Table Ware and Related Material Agora 29 (Princeton NJ 1997)

Rotroff ndash Oliver 2003 S I Rotroff ndash A Oliver Jr The Hellenistic Pottery from Sardis The Finds through 1994 Sardis 12 (Cambridge MA 2003)

Sabattini 2000 B Sabattini Les skyphos du FB Group agrave Spina apport chronologique de lrsquoeacutetude stylistique et typolo-gique in La ceacuteramique attique du IVe siegravecle en meacutediterraneacutee occidentale Actes du colloque internatio-nal organiseacute par le Centre Camille Jullian Arles 7 ndash 9 deacutecembre 1995 (Naples 2000) 47 ndash 65

Schmitt 2002 R Schmitt Cuneiform Inscription in Kaptan 2002 194 ndash 197Sparkes ndash Talcott 1970 B A Sparkes ndash L Talcott Black and Plain Pottery of the 6th 5th and 4th Centuries BC Agora 12 (Prin-

ceton NJ 1970)Technau 1929 W Technau Griechische Keramik im samischen Heraion AM 54 1929 6 ndash 64Tuna-Noumlrling 1999 Y Tuna-Noumlrling Die attische Keramik Daskyleion I ADerg 6 1999 1 ndash 92Tunuz 1993 Y Tunuz Daskyleion Daldırma Firnisli Seramiği (unpubl Diss Izmir 1993)Waageacute 1948 F O Waageacute Antioch-on-the-Orontes 4 1 Ceramics and Islamic Coins (Princeton 1948)

Dr Huumllya BulutMuğla Uumlniversitesi Fen-Edebiyat Fakuumlltesi Arkeoloji Boumlluumlmuuml TR-48000 KoumltekliMuğlaE-Mail hulyabulutmuedutr

References of figures All drawings by the author

M i c h a e l D o n d e r e r

Zur Datierung des Augustus-Mausoleums

Seit dem bekannten Aufsatz von Konrad Kraft1 wird von der Forschung mehrheitlich akzeptiert2 dass Oc-tavian im Jahre 32 v Chr propagandistisch auf eine Entscheidung seines Gegenspielers reagiert hat Anlass fuumlr die Errichtung seines Grabmals in Rom (Abb 1) soll demnach das Faktum gewesen sein dass Marc An-ton in seinem Testament angeordnet hatte in Alexandria begraben zu werden Seine letztwillige Verfuumlgung war bei den Vestalinnen hinterlegt worden aber auf dunklen Wegen an Octavian gelangt und von diesem zumindest partiell veroumlffentlich worden3 Zudem scheint fuumlr die Konzeption oder gar den Baubeginn vor der Seeschlacht von Actium eine Nachricht des Sueton zu sprechen4 Allerdings wurde der These und damit dem fruumlhen zeitlichen Ansatz Krafts gelegentlich widersprochen selten mit meist aber ohne Begruumlndung5

Fuumlr Hinweise sei Ch Boumlrker (Berlin) B Kremer (Erlangen) und J Raeder (Kiel) sehr herzlich gedankt ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrags

1 Kraft 1967 2 Waurick 1973 107 P Gros Aurea Templa Recherches sur lrsquoarchitecture religieuse de Rome agrave lrsquoeacutepoque drsquoAuguste BEFAR 231

(Rom 1976) 29 H von Hesberg Archaumlologische Denkmaumller zum roumlmischen Kaiserkult in ANRW II 16 2 (Berlin 1978) 969 M Giebel Augustus (Berlin 1984) 49 f Z Yavetz The Res Gestae and Augustusrsquo Public Image in F Miller ndash E Segal (Hrsg) Caesar Augustus (Oxford 1984) 6 f E Simon Augustus Kunst und Leben in Rom um die Zeitenwende (Muumlnchen 1986) 26 Zanker 1987 34 73 80 von Hesberg 1988 98 245 H Bellen AEGYPTO CAPTA Die Bedeutung der Eroberung Aumlgyptens fuumlr die Prinzipatsideologie in R Albert (Hrsg) Politische Ideen auf Muumlnzen Festschrift zum 16 Deutschen Numismatikertag Mainz 1991 (Speyer 1991) 35 H von Hesberg Roumlmische Grabbauten (Darmstadt 1992) 99 f A Wallace-Hadrill Augustan Rome (Bris-tol 1993) 60 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54 f F Kolb Rom Geschichte der Stadt in der Antike sup2(Muumlnchen 2000) 338 E Buchner Ein Kanal fuumlr Obelisken Neues vom Mausoleum des Augustus in Rom AW 27 1996 161 M A von Hase Salto LrsquoAugusteo Das Augustusmausoleum im Wandel der Geschichte AW 28 1997 297 A Claridge Rome An Oxford Archaeo-logical Guide (Oxford 1998) 181 183 W Eck Augustus und seine Zeit (Muumlnchen 1998) 112 E Polito Fulgentibus armis Intro-duzione allo studio dei fregi drsquoarmi antichi (Rom 1998) 133 E Buchner Sonnenuhr und Augustus-Mausoleum in Archaumlologische Entdeckungen Die Forschungen des Deutschen Archaumlologischen Instituts im 20 Jahrhundert (Mainz 2000) 182 Scheithauer 2000 56 f mit Anm 258 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 175 G F La Torre Il mausoleo di Blanda Julia (Soveria Manelli 2003) 38 H Knell Bauprogramme roumlmischer Kaiser (Mainz 2004) 57 59 von Hesberg 2006 340 f K Bringmann Augustus (Darmstadt 2007) 97 L Haselberger Urbem adornare Die Stadt Rom und ihre Gestaltumwandlung unter Augustus (Portsmouth 2007) 63 f 93 f Heinemann 2007 55 S Voegtle raquoubi sepe sedebat Octavianuslaquo Das Augustusmausoleum ndash Innen und Auszligen eines imperialen Grabbaus in J Albers u a (Hrsg) Das Marsfeld in Rom Beitraumlge der Berner Tagung vom 2324 November 2007 (Bern 2007) 71 R M Schneider Im Bann der Bilder Rom unter Augustus in A H Arweiler ndash B M Gauly (Hrsg) Macht-fragen Zur kulturellen Repraumlsentation und Konstruktion von Macht in Antike Mittelalter und Neuzeit (Stuttgart 2008) 155 ndash Unentschieden H Schlange-Schoumlningen Augustus (Darmstadt 2005) 77 Kuumlhnen 2008 111 M J Johnson The Roman Imperial Mausoleum in Late Antiquity (Cambridge 2009) 18

3 P Sattler Augustus und der Senat (Goumlttingen 1960) 19 Kraft 1967 195 ndash 197 Kienast 1999 66 f mit Quellen und Lit 4 Vgl u Anm 60 5 F Coarelli Guida archeologica di Roma (Mailand 1974) 274 J-C Richard Recherches sur certains aspects du culte impeacuterial Les

funeacuterailles des empereurs Romains aux deux premiers siegravecles de notre egravere in ANRW II 16 2 (Berlin 1978) 1130 M Eisner Zur Typologie der Mausoleen des Augustus und des Hadrian RM 86 1979 319 J-Cl Richard Les funeacuterailles des empereurs romains aux deux premiers siegravecles de notre egravere Klio 62 1980 468 Coarelli 1983 46 Anm 9 R Trummer Tumulusgraumlber augusteischer Zeit in Rom und Italien RoumlmHistMitt 26 1984 47 M Amand La reacuteapparition de la seacutepulture sous tumulus dans lrsquoempire ro-main AntCl 56 1987 171 L Attilia Il mausoleo di Augusto in Roma repubblicana dal 270 a C allrsquoetagrave augustea (Rom 1987) 29 Arce 1990 61 L Richardson A New Topographical Dictionary of Ancient Rome (Baltimore 1992) 247 E Bertrand-Ecanvil Preacutesages et propagande ideacuteologique A propos drsquoune liste concernant Octavien Auguste MEFRA 106 1994 512 D Favro The Urban Image of Augustan Rome (Cambridge 1996) 117 Bleicken 1998 340 Kienast 1999 412 Anm 120 P B F J Broucke The Pantheon of Agrippa and the Mausoleum of Augustus AJA 104 2000 366 P J E Davies Death and the Emperor Roman

70 Michael DonDerer

Passt die Erbauung aber uumlberhaupt in die all-gemeine historische Situ-ation die sich Octavian vor Actium bot6 Im Jahr 33 v Chr als Octavian den zweiten Consulat be-kleidete hatte Marcus An-tonius den seit Laumlngerem geplanten Partherfeldzug abgeblasen und begonnen seine Truppen fuumlr eine In-vasion Italiens zuerst in Ephesos dann in Athen zu sammeln7 Umstritten ist ob Octavian als Tri-umvir im folgenden Jahr uumlberhaupt noch amtierte oder zumindest uumlber ein imperium verfuumlgte wenn-gleich nur als Privatmann der Adoptivsohn Caesars

befand sich demzufolge in einer schwachen Rechts- und Machtposition8 Diese zeigte sich nicht zuletzt da-rin dass die beiden amtierenden Consuln samt mehr als 300 Senatoren ndash etwa einem Drittel der damaligen Koumlrperschaft ndash Rom in Richtung Ephesos verlieszligen In dieser Phase durch den Bau des Grabmals einen raquomonarchischen Anspruchlaquo manifestieren zu wollen9 erscheint absurd

Hinzu trat die Scheidung Marc Antons von Octavia der Schwester seines vormaligen Kollegen im Tri-umvirat10 die einer Kriegserklaumlrung gleichkam Mitte 32 v Chr brachten die beiden Consulare L Munatius Plancus und M Titius die sich von Antonius abgesetzt hatten die Nachricht mit nach Rom dass dessen Testament bei den Vestalinnen hinterlegt sei11 Aufgrund dieser Information konnte Octavian die letztwillige Verfuumlgung seines Gegners in die Hand bekommen und propagandistisch ausschlachten Musste dies jedoch mit einem derartig monumentalen und daher kostspieligen Bau geschehen12

Das Mausoleum ist als Familiengrabstaumltte kaum auf oumlffentlichem Grund errichtet13 obwohl das Mars-feld damals groumlszligtenteils unbebaut war14 und sich in seinem suumldlichen Teil mehrere Staatsgraumlber fuumlr Ein-

Funerary Monuments from Augustus to Marcus Aurelius (Cambridge MA 2000) 13 M Brinke ndash P Kraumlnzle Rom Ein archaumlolo-gischer Fuumlhrer (Stuttgart 2002) 155 Kolb (Anm 2) 339 f W V Harris The Finale of Roman Topography JRA 16 2003 544 D Favro Making Rome a World City in The Cambridge Companion to the Age of Augustus (Cambridge 2005) 245 Rehak 2006 32 I Koumlnig Caput Mundi Rom Weltstadt der Antike (Darmstadt 2009) 118 ndash Vgl auch Anm 28

6 Vgl dazu allgemein Kienast 1969 444 ndash 446 Bleicken 1998 269 ndash 275 Kienast 1999 59 ndash 70 Schlange-Schoumlningen (Anm 2) 73 ndash 77

7 Fadinger 1969 189 ndash 191 8 Fadinger 1969 104 ndash 130 H W Benario Octavianrsquos Status in 32 BC Chiron 5 1975 301 ndash 309 Kienast 1999 63 f (mit Quellen

und Lit) 78 9 So von Hesberg 1996 236 10 Kienast 1969 444 Fadinger 1969 223 ndash 233 Bleicken 1998 272 f Kienast 1999 65 mit Quellen 11 s o Anm 3 12 So schon Richard 1970 378 13 So jedoch Attilia (Anm 5) 29 Wesch-Klein 1993 109 f ndash Richtig dagegen Waurick 1973 115 ndash 117 1592 wurde naumlmlich in der

Via del Seminario ndash nahe dem Pantheon ndash eine Inschrift gefunden die hier privaten Grundbesitz in der Zeit des Augustus nennt Id quod intra cippos ad Camp(um) versus soli est Caesar August(us) redemptum a privato publicavit (CIL VI 874 Ch Huel-sen Trajanische und Hadrianische Bauten im Marsfelde in Rom OumlJh 15 1912 135 B Goumltze Ein roumlmisches Rundgrab in Falerii [Stuttgart 1939] 36 Waurick 1973 116 Anm 66 [Lit])

14 F Rakob Die Urbanisierung des noumlrdlichen Marsfeldes Neue Forschungen im Areal des Horologium Augusti in LrsquoUrbs Espace urbain et histoire Ier siegravecle av JC ndash IIIe siegravecle ap JC Actes du colloque international Rome 8 ndash 12 mai 1985 (Rom 1987) 687 f

1 Rom Mausoleum des Augustus Rekonstruktion

71zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

zelpersonen befanden15 Zudem gibt es keinen Hinweis darauf dass die Baukosten von der Oumlffentlichkeit getragen worden waumlren sicher haumltte Augustus dies in seinem Tatenbericht nicht unerwaumlhnt gelassen16 In der damaligen Situation in der es um die Vorherrschaft ja gar um Leben und Tod ging benoumltigte Octavian zumal ihm dafuumlr zunaumlchst offensichtlich keine oumlffentlichen Gelder zur Verfuumlgung standen alle vorhandenen Mittel fuumlr die bevorstehenden kriegerischen Auseinandersetzungen was offenbar eine hohe Besteuerung und daraus resultierende Unruhen in ganz Italien zur Folge hatte17 Bezeichnenderweise gibt es keine Belege uumlber anderweitige Bauvorhaben Octavians die kurz vor Actium begonnen worden waumlren18 nur von aumllteren Projekten19 und Instandsetzungen20 wird berichtet doch wird man kaum fehlgehen die uumlberraschend langen Bauzeiten damit zu erklaumlren dass der Triumvir die Fortfuumlhrung der Bauten in dieser fuumlr ihn so entschei-denden politischen Phase unterbrochen hat

Waumlre es nur um eine propagandistische Antwort auf das Vorhaben Marc Antons gegangen sich in Ale-xandria bestatten zu lassen haumltte ndash wenn denn die Reaktion seitens des Octavian nicht nur verbal sondern auch visuell haumltte deutlich gemacht werden sollen ndash ein bescheidenes Monument vor den Toren Roms ge-nuumlgt Allein die Groumlszlige des Grabbaus die alle bisherigen Dimensionen italischer Vorlaumlufer sprengte spricht eindeutig gegen einen zeitlichen Ansatz vor Actium und laumlsst sich auch durch Konrad Krafts These von der Reaktion auf den testamentarischen Willen des Antonius nicht begruumlnden Denn bei dem Mausoleum han-delt es sich ndash im Gegensatz zu den anderen Staatsgraumlbern auf dem Marsfeld ndash nicht um ein Einzelgrab son-dern um einen Familientumulus der ndash kaum von vorneherein21 sondern wohl erst nachtraumlglich aber noch unter Augustus ndash in eine dynastische Grablege verwandelt worden ist da auch die nicht zur gens Iulia bzw Claudia gehoumlrenden Marcellus Octavia und Agrippa darin bestattet worden sind22 Sowohl die Monumen-talitaumlt als auch die aus dem Bauplan ersichtliche Absicht ein Familiengrab mit dynastischen Anspruumlchen zu errichten erscheinen in einer Zeit politischer Instabilitaumlt und kostspieliger Kriegsruumlstungen unvorstellbar23

Einige Jahre spaumlter hatte sich die politische Lage hingegen vollkommen geaumlndert Infolge des Sieges bei Actium und der Einnahme Alexandrias standen Octavian nach seinem dreifachen Triumph im August des Jahres 29 v Chr ungeheure Geldmittel zur Verfuumlgung24 die im Jahre 28 v Chr immerhin ausreichten um 82 Heiligtuumlmer Roms zu restaurieren25 Zudem wurde seine machtpolitische Stellung dadurch gefestigt dass

15 z B die des Sulla der Iulia () der Tochter Caesars sowie der gefallenen Consuln A Hirtius und C Vibius Pansa ndash Vgl allgemein dazu F Castagnoli Il Campo Marzio nellrsquoantichitagrave MemLinc 8 Serie 1 1948 188 ndash 190 Waurick 1973 109 115 E La Rocca La riva a mezzaluna Culti agoni monumenti funerari presso il Tevere nel Campo Marzio occidentale (Rom 1984) 95 ndash 99 Wesch-Klein 1993 10 ndash 13 15 88 109 f F Coarelli Il Campo Marzio dalle origini alla fine della repubblica (Rom 1997) 591 ndash 602 Rehak 2006 36

16 So zu Recht Waurick 1973 116 17 Kraft 1967 195 K Bringmann in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 41 18 Ausnahmen bilden einige Zweckbauten Agrippas aus dieser Zeit die der Freund und spaumltere Schwiegersohn des Augustus wohl aus

seinem Privatvermoumlgen finanziert hat ndash Vgl dazu F W Shipley Chronology of the Building operations in Rome from the Death of Caesar to the Death of Augustus MemAmAc 9 1931 47 f F W Shipley Agripparsquos Building Activities in Rome (St Louis MI 1933) 37 ndash 55 P Grimal Agrippa et le champ de Mars RA 19 19421943 24 ndash 30 J-M Roddaz Marcus Agrippa BEFAR 253 (Rom 1984) 249 ndash 260 E Tortorici Lrsquoattivitagrave edilizia di Agrippa a Roma in Il bimillenario di Agrippa XVII Giornate filologiche genovesi Genova 20 ndash 21 febbrario 1989 (Genua 1990) 19 ndash 55 V Kaumlstner Die roumlmische Baukunst zur Zeit des Augustus in Mo-dus in rebus Gedenkschrift Wolfgang Schindler (Berlin 1995) 82 f Scheithauer 2000 80 f (Lit)

19 Curia Iulia 44 begonnen 29 v Chr eingeweiht LTUR I (Rom 1995) 332 ndash 334 s v (E Tortorici) ndash Tempel des Divus Iulius 42 begonnen 29 v Chr eingeweiht LTUR III (Rom 1996) 116 ndash 119 s v Iulius divus aedes (P Gros) ndash Palatinischer Apollotempel 36 begonnen 28 v Chr eingeweiht LTUR I (Rom 1995) 54 ndash 57 s v Apollo Palatinus (P Gros) ndash Vgl allgemein zum Bauprogramm Octavians in dieser Zeit Shipley (Anm 181931) 47 ndash 49 D E Strong ndash J B Ward Perkins The Temple of Castor in the Forum Romanum BSR 30 1962 4 f Kienast 1999 408 ndash 413 Scheithauer 2000 27 Rehak 2006 31

20 Scheithauer 2000 27 21 Zanker 1987 83 22 Wesch-Klein 1993 110 f S Panciera in von Hesberg ndash Panciera 1994 88 ndash 98 Nr IndashIII Taf 12 e 13 a CIL VI 40356 40357

40358 ndash Spaumlter fanden dort noch Vespasian (zeitweise) und Nerva ihre letzte Ruhe S Panciera in von Hesberg ndash Panciera 1994 142 ndash 147 Nr XIXndashXX CIL VI 40375 40376

23 So schon richtig Kraft 1967 193 ndash 195 der jedoch den Widerspruch zu seiner Interpretation und Chronologie nicht bemerkt ndash Vgl auch Richard 1970 377 380

24 Vgl allein die immensen Ausgaben fuumlr Landzuteilungen sowie die Geldspenden an seine Veteranen und die Bevoumllkerung Roms R Ges div Aug 15 16 ndash s dazu Rehak 2006 32

25 R Ges div Aug 20 ndash Kienast 1999 82 412 f

72 Michael DonDerer

er im Jahre 28 princeps senatus wurde und im folgenden Jahr neben dem imperium proconsulare auf zehn Jahre mit dem Titel rsaquoAugustuslsaquo sowie mit den bekannten Ehrenzeichen ndash Lorbeerbaumlume Ehrenschild und Eichenkranz26 ndash geehrt wurde27 Zwar wird mehrfach in der Forschung darauf hingewiesen28 dass ein Bau-beginn in diese Phase in der Octavian die Restitution der Republik predigte nicht passe doch gibt es einige weitere Fakten die in dieser Hinsicht uumlberraschend wirken29 So hatte der Sieger in Alexandria auch das Sema30 Alexanders des Groszligen besichtigt dessen genaues Aussehen zwar nicht bekannt ist von dem jedoch angenommen wird dass es die Form eines Tumulus gehabt habe31 Auf dieses hellenistische Vorbild koumlnnte wie manche Forscher meinen32 der tumulus Iuliorum zuruumlckzufuumlhren sein33 Zudem sei daran erinnert dass Octavian nach Actium eine Periode der Alexander-Imitatio begann34 das Andenken Alexanders auch in Rom pflegte35 und wohl seit 29 v Chr fuumlr einige Jahre mit dem Bild des Makedonenkoumlnigs siegelte36

Aber auch das Mausoleum selbst vermag Hinweise auf seine Entstehungszeit zu geben37 Es nimmt wo-moumlglich nicht nur Bezug auf das Sema Alexanders des Groszligen sondern erinnert wie mehrfach festgestellt

26 I Lugli Fontes ad topographiam veteris urbis Romae VIII (Rom 1962) 156 ndash 158 Nr 159 ndash 168 A Alfoumlldi Die zwei Lorbeerbaumlume des Augustus Antiquitates 3 14 (Bonn 1973) W K Lacey Octavian in the Senate January 27 BC JRS 64 1974 176 ndash 184

27 K Galinsky Augustan Culture An interpretive Introduction (Princeton NJ 1996) 80 ndash 90 Kienast 1999 83 f 92 ndash 98 mit Quellen und Lit

28 R Syme The Roman Revolution sup2(Oxford 1952) 194 Anm 25 Kraft 1967 194 Reeder 1992 272 Kienast 1999 412 29 Vgl Kienast 1969 432 f mit Lit 30 H Thiersch Die Alexandrinische Koumlnigsnekropole JdI 25 1910 59 ndash 61 P Graindor Alexandrie Recherche de la tombe drsquoAlexan-

dre ChronEg 10 1935 276 ndash 281 M-L Bernhard Topographie drsquoAlexandrie Le tombeau drsquoAlexandre et le mausoleacutee drsquoAuguste RA 47 1956 129 ndash 156 A Adriani Repertorio drsquoarte dellrsquoEgitto greco-romano Serie C IndashII (Palermo 1966) 242 ndash 245 P M Fra-ser Ptolemaic Alexandria (Oxford 1972) I 15 ndash 17 II 33 ndash 42 Arce 1990 65 ndash 67 G Fiaccadori The Tomb of Alexander the Great PP 47 1992 128 ndash 131 Reeder 1992 276 f M J Johnson The Mausoleum of Augustus Etruscan and other influences on its design in Etruscan Italy (Provo Utah 1996) 230 G Grimm Alexandria Die erste Koumlnigsstadt der hellenistischen Welt (Mainz 1998) 67 A Adriani La tomba di Alessandro Realtagrave ipotesi e fantasie (Rom 2000) A Erskine Life after Death Alexandria and the Body of Alexander GaR 49 2002 163 ndash 167 A Chugg The Lost Tomb of Alexander the Great (London 2004) Ortolani 2004 200 f Rehak 2006 50 f

31 Bernhard (Anm 30) 142 Fraser (Anm 30) II 35 Anm 83 Reeder 1992 276 f 32 Thiersch (Anm 30) 88 Coarelli (Anm 5) 275 M Verzar Fruumlhaugusteischer Grabbau in Sestino (Toscana) MEFRA 86 1974

416 Eisner (Anm 5) 322 Coarelli 1983 44 V Kockel Die Grabbauten vor dem Herculaner Tor in Pompeji (Mainz 1983) 35 Anm 293 M Eisner Zur Typologie der Grabbauten im Suburbium Roms RM Ergh 26 (Mainz 1986) 214 Anm 802 F Coarelli ndash Y Theacutebert Architecture funegraveraire et pouvoir Reacuteflexions sur lrsquohelleacutenisme numide MEFRA 100 1988 791 G Cresci Marrone Ecumene Augustea (Rom 1993) 29 f Bertrand-Ecanvil (Anm 5) 512 Favro (Anm 5) 117 Grimm (Anm 30) 160 Kolb (Anm 5) 340 Ortolani 2004 199 Kuumlhnen 2008 111 Koumlnig (Anm 5) 118 ndash Dagegen Kienast 1969 431 Anm 3

33 Zum Begriff rsaquoTumuluslsaquo vgl zuletzt U-W Gans Der Eichelstein in Mainz Monumentum Drusi oder roumlmisches Siegsmal in Miscellanea Archaeologica (Espelkamp 1997) 24 f

34 Kienast 1969 447 ndash 449 O Weippert Alexander-Imitatio und roumlmische Politik in republikanischer Zeit (Diss Universitaumlt Wuumlrz-burg 1970 [1972]) 215 ndash 223 Coarelli 1983 44 f

35 Kienast 1969 452 f G Cresci Marrone Alessandro fra ideologia e propaganda in etagrave augustea GiornItFil 30 1978 245 ndash 259 G Marrone Imitatio Alexandri in etagrave augustea AeR 25 1980 35 ndash 41

36 H U Instinsky Die Siegel des Kaisers Augustus (Baden-Baden 1962) 31 ndash 33 (Lit) Kienast 1969 435 Weippert (Anm 34) 219 ndash 223 G Hafner Das Siegel Alexanders des Groszligen in Festschrift Frank Brommer (Mainz 1977) 140 R Thomas Hellenis-tische Wurzeln roumlmischer Herrscherikonographie Zur Alexanderangleichung des Augustus JdI 110 1995 379 f Kuumlhnen 2008 115 f

37 Ohne chronologische Aussagekraft ist ein Gebaumllkfragment mit aumlgyptischen Motiven das beim Augustus-Mausoleum gefunden wurde jedoch kaum zum Bau selbst sondern eher zu einer Aumldikula-Architektur gehoumlrt haben duumlrfte M de Vos Lrsquoegittomania in pitture e mosaici romano-campani della prima etagrave imperiale (Leiden 1980) 74 Frontispiz Coarelli ndash Theacutebert (Anm 32) 792 Arce 1990 66 Bellen (Anm 2) 35 Abb 11 Reeder 1992 274 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 35 f Anm 225 von Hesberg 1996 234 H Bellen Politik Recht Gesellschaft Studien zur Alten Geschichte Historia Einzelschriften 115 (Stuttgart 1997) 74 Abb 11 M Soumlldner Aumlgyptische Bildmotive im augusteischen Rom in H Felber ndash S Pfisterer-Haas (Hrsg) Aumlgyp-ter Griechen Roumlmer Begegnungen der Kulturen Kanobos 1 (Leipzig 1999) 107 M Soumlldner raquoFruchtbar im Sommer der Nil stroumlmt voll erquickender Flutlaquo (Tibull 1 7 21 ff) Aumlgyptenrezeption im augusteischen Rom AW 31 2000 387 f K Parlasca Aumlgyptisierende Tempelreliefs und Architekturelemente aus Rom in Isis en Occident Actes du IIegraveme Colloque international sur les Eacutetudes Isiaques Lyon III 16 ndash 17 mai 2002 (Leiden 2004) 419 Abb 14 R M Schneider Nicht mehr Aumlgypten sondern Rom Der neue Lebensraum der Obelisken StaumldelJb NF 19 2004 167 Abb 19 von Hesberg 2006 355 Rehak 2006 39 ndash Desgleichen keinen chronologischen Hinweis liefert das Obeliskenpaar das wohl noch unter Augustus vor dem Mausoleum aufgestellt wor-den ist D Boschung Tumulus Iuliorum ndash Mausoleum Augusti Ein Beitrag zu seinen Sinnbezuumlgen HASB 6 1980 39 Buchner (Anm 21996) 161 ndash 168 Buchner (Anm 22000) 182 f Schneider a O 167 von Hesberg 2006 349 Rehak 2006 52 f

73zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

wurde38 in Form (Siegesmal des Pompeius in den Pyrenaumlen39 Monumente von La Turbie40 und Adamklissi41) und Ausstattung (Statue auf Spitze Waffen- undoder Tropaia-Applikationen auf Platten42) an ein trium-phales Siegesdenkmal Sollten diese auf den Betrachter zielenden Assoziationen bereits der Konzeption des Baus zugrunde gelegen haben muumlsste auch dies als ein Hinweis auf den Baubeginn erst nach Actium gewertet werden

Zu dem Augustus-Mausoleum von dem nun seit einiger Zeit eine vorlaumlufige Baubeschreibung vorliegt43 gehoumlrt mit Sicherheit ein Block auf dem der Stamm eines Lorbeerbaumes wiedergegeben ist44 (Abb 2) In Analogie zum Haus des Princeps auf dem Palatin45 liegt es nahe die Darstellung je eines Lorbeerbaumes zu Seiten des Grabeinganges anzunehmen Diese symboltraumlchtigen Zeichen erhielt Octavian wie oben schon geschildert zusammen mit einem Ehrenschild und dem Beinamen rsaquoAugustuslsaquo zu Beginn des Jahres 27 v Chr46 Unter der Praumlmisse dass das Mausoleum bereits vor Actium begonnen worden waumlre muumlsste es sich bei dem Relief um eine sekundaumlre Ausschmuumlckung handeln Gleiches wuumlrde fuumlr den Block mit dem Rest des clipeus virtutis gelten der am ehesten uumlber dem Eingang angebracht gewesen sein duumlrfte47 (Abb 3) In der schon genannten Baubeschreibung wurde vermutet48 die entsprechenden Reliefbloumlcke seien nachtraumlg-lich eingefuumlgt worden nachdem die originalen Quader entfernt worden waren Dies erscheint wenig wahr-scheinlich besitzt der Block mit dem Teil des Lorbeerbaumes doch eine Tiefe von immerhin 88 cm49 jener mit dem Schildrest 44 cm allerdings muss dieser urspruumlnglich tiefer gewesen sein da die ruumlckwaumlrtige Seite eine Bruchkante ist

Statt des schwierigen und aufwendigen Austausches der Quader haumltte es jedoch genuumlgt die nachtraumlg-lich gearbeiteten Reliefplatten in einer neu hergestellten Vertiefung anzubringen Andererseits waumlre es auch

38 Boschung (Anm 37) 41 Zanker 1987 82 von Hesberg 1988 99 248 Arce 1990 69 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 53 Kolb (Anm 2) 339 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 178 Knell (Anm 2) 60

39 Rehak 2006 58 Picard 1957 183 f G Castellvi u a Le tropheacutee de Pompeacutee dans les Pyreacuteneacutees (71 avant J-C) (Paris 2008) Y Schmuhl Roumlmische Siegesmonumente republikanischer Zeit Antiquitates 43 (Hamburg 2008) 126 ndash 129

40 J Formigeacute Le tropheacutee des Alpes La Turbie (Paris 1949) G-Ch Picard Le tropheacutee augusteeacuten de la Turbie RA 34 1949 151 ndash 156 Picard 1957 291 ndash 294 N Lamboglia Le tropheacutee drsquoAuguste agrave La Turbie 5(Bordighera 1983) Schmuhl (Anm 39) 174 ndash 176

41 G G Tocilesco Das Monument von Adamklissi Tropaeum Traiani (Wien 1895) Picard 1957 391 ndash 406 D Kreikenbom Grie-chische und roumlmische Kolossalportraumlts bis zum spaumlten ersten Jahrhundert nach Christus JdI Ergh 27 (Berlin 1992) 52 54 f F B Florescu Monumentul de la Adamklissi Tropaeum Traiani (Bukarest 1959) F B Florescu Das Siegesmal von Adamklissi Tropaeum Traiani (Bukarest 1965)

42 H von Hesberg in von Hesbeerg ndash Panciera 1994 18 53 Polito (Anm 2) 27 von Hesberg 2006 354 43 von Hesberg ndash Panciera 1994 ndash Rez Th Lorenz AnzAW 48 1995 36 ndash 39 Ch Reusser Gnomon 70 1998 277 ndash 280 ndash Eine leicht

modifizierte Rekonstruktion jetzt bei Ortolani 2004 216 ndash 221 44 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 58 Nr Vu 12 Abb 16 Taf 6 e Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002

177 M Schwarz Tumulat Italia tellus Gestaltung Chronologie und Bedeutung der roumlmischen Rundgraumlber in Italien (Rahden 2002) 177 Rehak 2006 39 ndash Zum Mausoleum haben auch Statuenbasen gehoumlrt von denen zumindest eine auf den Seitenflaumlchen ebenfalls die Darstellung eines Lorbeerbaumes getragen hat H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 18 59 Nr Pf 5 Abb 23 24

45 M Donderer Zu den Haumlusern des Kaisers Augustus MEFRA 107 1995 622 ndash 660 (Lit) LTUR II (Rom 1995) 46 ndash 48 s v Do-mus Augustus (I Iacopi) 130 ndash 132 s v Domus Livia (I Iacopi) P Pensabene Elementi architettonici dalla Casa di Augusto sul Palatino RM 104 1997 149 ndash 192 M Royo Domus Imperatoriae Topographie formation et imaginaire des palais impeacuteriaux du Palatin Ier siegravecle av J C ndash Ier siegravecle ap J C BEFAR 303 (Rom 1999) 119 ndash 171 M A Tomei I palazzi imperiali sul Palatino a Roma come esempi di ville urbane in Le ville romane dellrsquoItalia e del Mediterraneo antico Academic meeting at the University of Tokyo November 13 ndash 15th 1996 (Tokio 1999) 10 ndash 20 F Coarelli Rom Ein archaumlologischer Fuumlhrer (Mainz 2000) 159 ndash 162 M A Tomei Le case di Augusto sul Palatino RM 107 2000 7 ndash 36 C Cecamore Palatium Topografia storica del Palatino tra III secolo aC e I secolo dC (Rom 2002) 155 ndash 179 M A Tomei Die Residenz des ersten Kaisers in A Hoffmann ndash U Wulff (Hrsg) Die Kaiserpalaumlste auf dem Palatin in Rom (Mainz 2004) 6 ndash 17 I Iacopi La casa di Augusto Le pitture (Mailand 2007)

46 Vgl o Anm 26 27 47 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 f 58 Nr Vu 11IX Abb 15 15 a Taf 5 b CIL VI 40365 Rehak 2006 40 48 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 f 45 vgl auch von Hesberg 1988 246 248 von Hesberg 1996 236 von

Hesberg 2006 353 f 49 Erstaunlicherweise verwendet H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 in der Baubeschreibung zwar zweimal die Bezeich-

nung raquoBlocklaquo (S 14) aber zweimal auch raquoPlattelaquo (S 14 58) Bei einer derartigen Tiefenerstreckung des Blockes kann jedoch per definitionem nicht mehr von einer Platte gesprochen werden

74 Michael DonDerer

moumlglich gewesen den Hintergrund fuumlr das Reli-ef innerhalb eines Profilrahmens50 oder von allen Seiten her unmerklich tiefer zu legen sodass eine erhabene Reliefdarstellung haumltte herausgearbeitet werden koumlnnen Fuumlr beide technische Vorgehens-weisen gibt es bezeichnenderweise Belege am Augustus-Mausoleum Innerhalb des dorischen

Frieses des oberen Zylinders wurden nach dem Tod eines oder beider Augustus-Enkel (2 bzw 4 n Chr) durch Einsatz neuer Reliefplatten Schilde als Zeichen fuumlr die von Gaius und Lucius Caesar ausgeuumlbte Funk-tion als principes iuventutis angebracht51 Fuumlr eine Inschrift die Gaius Caesar nennt wurde das Feld auf einem Architravblock des dorischen Gebaumllks nachtraumlglich vertieft wie an der noch links auszligen erhaltenen urspruumlnglichen Oberflaumlche deutlich zu sehen ist52

Das handwerkliche Vorgehen bei den nachtraumlglichen Ergaumlnzungen die anlaumlsslich des Todes der Adop-tivsoumlhne des Kaisers moumlglich gewesen sind waumlre allein schon aus arbeitsoumlkonomischen und finanziellen Gruumlnden auch eine Generation zuvor gewaumlhlt worden Dies aber bedeutet Die Reliefs mit Lorbeerbaum und clipeus virtutis muumlssen bereits im ersten Arbeitsgang angebracht worden sein53

Abschlieszligend sollen diejenigen drei literarischen Nachrichten zum Mausoleum gepruumlft werden die ndash al-lerdings divergierende ndash Datierungshinweise betreffend die Vollendung des Baus bieten (Vergil 23 v Chr oder kurz zuvor Cassius Dio 23 v Chr bzw kurz danach Sueton 28 v Chr)

Vergil laumlsst Anchises seinem Sohn Aeneas gegenuumlber eine Prophezeiung uumlber den fruumlhzeitigen Tod des Marcellus verkuumlnden54 Entscheidend ist der Ausdruck tumulus recens Das Adjektiv kann sich in diesem

50 Zwar hat H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 14 einen solchen postuliert doch laumlsst er sich unter den publizierten Fragmenten nicht nachweisen

51 von Hesberg 1988 246 249 f Nr 113 Abb 148 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 60 Nr Dg 5 Abb 57 Taf 10 f von Hesberg 1996 235 Th Schaumlfer in Bringmann ndash Schaumlfer 2002 178 Heinemann 2007 56 ndash 59 Abb

52 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 24 60 Nr Dg 1VI Abb 34 Taf 9 a CIL VI 40362 Heinemann 2007 56 Rehak 2006 40 ndash Allerdings stellt sich die Frage warum uumlberhaupt eine Vertiefung fuumlr notwendig erachtet wurde Gab es dort eine aumlltere Inschrift oder musste ein Schreibfehler korrigiert werden

53 Stilistische Kriterien als Argumente fuumlr eine Fruumlhdatierung anzufuumlhren erscheint bei einem Zeitraum von ca fuumlnf Jahren vermes-sen H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 41 ndash 45 von Hesberg 1996 234 f

54 Verg Aen 6 872 ndash 874 Quantos ille virum magnam Mavortis ad urbem campus aget gemitus vel quae Tiberine videbis funera cum tumulum praeterlabere recentem (raquoWelch groszliges Seufzen der Maumlnner wird jenes Marsfeld bei der Groszligstadt hervorbringen

3 Fassadenblock mit dem Rest des clipeus virtutis

2 Fassadenblock mit dem Rest eines Lorbeerbaumes

75zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

Zusammenhang inhaltlich nur auf das genannte Begraumlbnis des Neffen und Schwiegersohnes des Augustus beziehen das im Jahre 23 v Chr stattgefunden hat Das Grabmal konnte also zu diesem Zeitpunkt die Aschenreste eines Verstorbenen problemlos aufnehmen Allerdings ist Vergil hier bei der Formulierung durchaus eine gewisse dichterische Freiheit bei der Wortwahl zuzugestehen sodass er nicht unbedingt genau das Todesjahr des Marcellus gemeint haben muss55

In einer Passage seines Geschichtswerkes berichtet Cassius Dio uumlber das genannte Leichenbegaumlngnis des Marcellus56 In der Forschung entzuumlndete sich der Streit daran wie der Relativsatz zu verstehen sei naumlmlich ob das Imperfekt zwangslaumlufig eine noch nicht abgeschlossene Handlung ausdruumlcken muumlsse57 Dies ist zwar nicht unter allen Umstaumlnden erforderlich58 doch wuumlrde man im vorliegenden Nebensatz bei Vorzeitigkeit unbedingt den Aorist erwarten Zudem ergibt der Relativsatz mangels anderer Informationen nur einen Sinn wenn der Aspekt des Unvollendetseins ausgedruumlckt werden sollte59 denn dass das Grabmonument erbaut worden ist versteht sich von selbst und haumltte nicht expressis verbis angegeben werden muumlssen Das Mauso-leum war demnach im Jahre 23 v Chr zwar noch nicht vollendet jedoch zumindest so weit fertiggestellt dass es als Begraumlbnisstaumltte dienen konnte und die Form eines Tumulus erkennen lieszlig

Dem gerade Gesagten widerspricht eine Nachricht des Sueton auf die sich die Befuumlrworter der Fruumlh-datierung des Mausoleums stuumltzen60 Hier wird ein festes Datum genannt an dem das Grabmal vollendet worden ist wenn sich denn die Bedeutung des Verbums exstruere nicht von dem Sinngehalt unterscheidet der in zahlreichen Inschriften begegnet61 allerdings ist zu bedenken dass die Literatursprache groumlszligere Frei-heiten bietet und nicht an die Formelhaftigkeit der epigraphischen Belege gebunden ist Dass das Verbum an dieser Stelle wegen des Zusatzes iam tum (raquobereits damalslaquo) auf den Baubeginn Bezug nimmt62 ist kaum anzunehmen waumlren doch die Bauarbeiten durch die das Monument umgebenden Parkanlagen mit ihren Pflanzungen stark behindert worden Zudem waumlre es fuumlr die Roumlmer sicher kein Vergnuumlgen gewesen auf oder neben einer Baustelle zu flanieren Sinn bekommt die Aussage dadurch dass die das Privatgrab umgebenden Parkanlagen und Promenaden63 nicht erst durch die letztwillige Verfuumlgung des Augustus der

oder welch Leichenbegaumlngnis wirst du erblicken Tiberinus wenn du am frisch aufgeschuumltteten Grabhuumlgel vorbeistroumlmen wirstlaquo) ndash Vgl dazu Kraft 1967 191 Rehak 2006 38

55 So Kraft 1967 191 56 Cass Dio 53 30 5 Καigrave αὐτograveν ὁ Αὔγουστος δημοσίᾳ τε ἔθαψεν ἐπαινέσας ὥσπερ εἴθιστο καὶ ἐς τὸ μνημεῖον ὃ ᾠκοδομεῖτο

κατέθετο (raquoUnd ihn [Marcellus] lieszlig Augustus auf Staatskosten bestatten nachdem er ihm wie es Sitte war eine Leichenrede gehalten hatte und er lieszlig ihn in dem Grabmal das gerade in Bau war beisetzenlaquo) ndash Vgl dazu Kraft 1967 192 Richard 1970 376 Arce 1990 65

57 Bezeichnenderweise verwendete Cassius Dio bei der Beschreibung des Grabmals der Kleopatra dessen Dach noch unfertig war (51 10 8) gerade das Imperfekt (51 8 6) Ἡ γὰρ Κλεοπάτρα πάντα τε αὐτὰ ἐς τὸ μνημεῖον ὃ ἐν τῷ βασιλείῳ κατεσκεύαζεν ἠθροίκει (raquoKleopatra naumlmlich hatte all ihre Schaumltze im Grabbau sammeln lassen den sie sich gerade im Palastviertel erbauen lieszliglaquo) ndash Vgl Kraft 1967 193 mit Anm 20 ndash Korrekterweise waumlhlte Cassius Dio (69 23 1) demgemaumlszlig fuumlr das Mausoleum Ha-driani den Aorist denn der Grabbau war zwar erst 139 n Chr ein Jahr nach dem Tod des Kaisers aber noch vor der Bestattung fertiggestellt worden Ἐτάφη δὲ πρὸς αὐτῷ τῷ ποταμῷ πρὸς τῇ γεφύρᾳ τῇ Αἰλίᾳ ἐνταῦθα γὰρ τὸ μνῆμα κατεσκευάσατο (raquoEr [Hadrian] wurde nahe dem Fluss selbst beim Pons Aelius beigesetzt dort naumlmlich hatte er sein Grabdenkmal anlegen lassenlaquo) ndash Vgl faumllschlich Kraft 1967 192 Anm 17

58 So grundsaumltzlich zu Recht Kraft 1967 192 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54 59 So schon richtig F Matz Rezension zu B Goumltze Das Rundgrab in Falerii Gnomon 17 1941 220 ndash Daher gibt auch die Konjektur

der Plusquamperfektform ᾠκοδόμητο (vgl Kraft 1967 192 mit Anm 17) inhaltlich keinen Sinn 60 Suet Aug 100 4 Reliquias legerunt primores equestris ordinis tunicati et disiuncti pedibusque nudis ac Mausoleo condiderunt Id

opus inter Flaminiam viam ripamque Tiberis sexto suo consulatu exstruxerat circumiectasque silvas et ambulationes in usum po-puli iam tum publicarat (raquoSeine [= des Augustus] sterblichen Reste sammelten die vornehmsten Mitglieder des Ritterstandes die nur mit der Tunica bekleidet waren ohne Guumlrtel und barfuszlig und setzten sie im Mausoleum bei Dieses Bauwerk hatte er zwischen der Via Flaminia und dem Tiberufer in seinem sechsten Consulat [28 v Chr] errichten lassen und die umgebenden Waldungen und Promenaden bereits damals dem Volk zur Verfuumlgung gestelltlaquo) ndash Vgl Kraft 1967 192 f Richard 1970 378 H von Hesberg in von Hesberg ndash Panciera 1994 54

61 Vgl Kraft 1967 192 f mit Anm 19 62 So jedoch Richard 1970 378 63 Zu Grabgaumlrten vgl G L Gregori Horti sepulchrales e cepotaphia nelle iscrizioni urbane BullCom 92 19871988 175 ndash 188

O Draumlger Religionem significare Studien zu reich verzierten roumlmischen Altaumlren und Basen aus Marmor RM Ergh 33 (Mainz 1994) 147 ndash 151

76 Michael DonDerer

Bevoumllkerung zur Nutzung uumlbergeben wurden wie dies z B bei den Horti Caesaris64 und den Horti Agrip-pae65 der Fall gewesen ist sondern ausnahmsweise schon zu Lebzeiten

Unter Beruumlcksichtigung der oben genannten Vorbehalte gegenuumlber einem Baubeginn bereits vor Actium der zu postulieren waumlre wenn das Mausoleum im Jahre 28 v Chr benutzbar gewesen waumlre und der in Be-zug auf die Chronologie abweichenden Nachrichten bei Vergil und Cassius Dio ergibt sich die Frage ob sich Sueton auch hier in der Zeitangabe geirrt haben koumlnnte wie das an anderer Stelle nachweisbar ist66 Dass Zahlen als Ziffern besonders leicht zu Abschreibfehlern fuumlhren ist ein bekanntes Phaumlnomen So werden fuumlr das spaumltklassische Artemision von Ephesos literarisch 127 Saumlulen uumlberliefert67 doch waren es moumlglicher-weise nur 11768 Fuumlr den Hera-Tempel von Samos werden 150 Saumlulen genannt69 doch der Rhoikos-Tempel hatte 134 fuumlr den Nachfolgebau waren 15570 oder 165 Saumlulen71 geplant Der Umfang des Mausoleions von Halikarnass wird in den Handschriften teils mit 411 (CCCCXI) teils mit 440 (CCCCXL) Fuszlig uumlberliefert72 Aber auch in offiziellen Inschriften begegnen entsprechende Fehler In einer Ehreninschrift Iberiens fuumlr Kai-ser Trajan stimmen die Ziffern der tribunizischen Gewalt und der Imperatorenakklamation sowie der Beina-me rsaquoParthicuslsaquo chronologisch nicht uumlberein73 In der Gruumlndungsinschrift des Legionslagers von Regensburg erscheint Marc Aurel mit der Angabe dass er zum 36 Mal die tribunizische Gewalt innegehabt habe richtig waumlre in diesem Zusammenhang das 33 Mal gewesen (also XXXIII statt XXXVI)74 Es ist daher leicht moumlg-lich dass urspruumlnglich die Zahl XI (23 v Chr) vorlag Sueton oder ein spaumlterer Abschreiber sich jedoch auf eine fehlerhafte Vorlage stuumltzte in der irrtuumlmlich daraus die Zahl VI geworden war Wahrscheinlich besaszlig das Mausoleum Augusti keine Dedikationsinschrift wie das Mausoleum Hadriani75 zumal sich keine Reste erhalten haben und die passende Stelle dafuumlr oberhalb des Einganges wohl vom clipeus virtutis eingenom-men wurde Es sprechen also zahlreiche Argumente dafuumlr den Baubeginn des Mausoleums erst nach 31 ja wahrscheinlich erst nach der Ruumlckkehr Octavians aus dem Osten im Jahre 29 oder sogar nach 27 v Chr anzusetzen76

Die bei Sueton uumlberlieferte Zeitangabe duumlrfte somit kaum zutreffen Im Jahre 23 wurde die erste Ablage der Urne mit den Knochenresten des Marcellus im Tumulus vorgenommen Somit war das Grabmal damals funktionsbereit auch wenn noch nicht alle Ornamentarbeiten vollendet gewesen sein sollten77 was die Tem-puswahl bei Cassius Dio nahelegt

Aus dem Gesagten ergibt sich als Konsequenz fuumlr die Datierung des Baus Er kann unter den geschilderten Umstaumlnden nicht schon in den 30er-Jahren begonnen worden sein das Mausoleum muss erst nach Actium

64 P Grimal Les jardins romains sup3(Paris 1984) Index 496 s v Horti Caesaris trans Tiberim LTUR III (Rom 1996) 55 f s v Horti Caesaris trans Tiberim (E Papi) J H DrsquoArms Between Public and Private The epulum publicum and Caesarrsquos horti trans Ti-berim in Horti Romani Atti del Convegno internazionale Roma 4 ndash 6 maggio 1995 (Rom 1998) 33 ndash 43

65 Grimal (Anm 64) Index 495 s v Horti Agrippae LTUR III (Rom 1996) 51 f s v Horti Agrippae (F Coarelli) Coarelli (Anm 15) 548 ndash 555

66 So uumlberliefert Sueton dass der Concordia-Tempel am Forum von Tiberius im Jahre 12 n Chr eingeweiht worden sei (Tib 20) waumlhrend dieses Ereignis nach einer anderen Quelle (Cass Dio 56 25) in Wirklichkeit im Jahre 10 n Chr stattfand S B Platner ndash Th Ashby A Topographical Dictionary of Ancient Rome (London 1929) 139 s v Concordia Aedes Templum LTUR I (Rom 1993) 317 s v Concordiae aedes (A M Ferroni)

67 Plin nat 36 95 68 G Gruben Griechische Tempel und Heiligtuumlmer 5(Muumlnchen 2001) 386 f 391 ndash Anders B Wesenberg Beitraumlge zur Rekonstruk-

tion griechischer Architektur nach literarischen Quellen AM Beih 9 (Berlin 1983) 49 ndash 51 H Svenson-Evers Die griechischen Architekten archaischer und klassischer Zeit (Frankfurt 1996) 83

69 Plin nat 36 90 70 Gruben (Anm 68) 386 f 71 Svenson-Evers (Anm 68) 9 ndash 11 72 K Jeppesen ndash A Luttrell The Maussolleion at Halikarnassos 2 The Written Sources and their Archaeological Background (Aarhus

1986) 53 73 J Gonzaacutelez Trajano Part(h)icus trib pot XIIX imp X AEspA 60 1987 237 ndash 250 Abb 1 74 K Dietz ndash Th Fischer Die Roumlmer in Regensburg (Regensburg 1996) 84 ndash 87 Abb 28 75 CIL VI 984 ILS 322 ndash Zum Mausoleum Hadriani allgemein LTUR Suburbium I (Rom 2001) 15 ndash 22 s v P Aelii Hadriani sepul-

crum (Lit) (P Liverani ndash M G Granino Cecere) 76 Dafuumlr koumlnnte die Inschrift mit der Nachricht uumlber den Ankauf von Gelaumlnde auf dem Marsfeld sprechen (o Anm 13) in der bereits

der Ehrentitel rsaquoAugustuslsaquo erscheint Allerdings ist nicht voumlllig sicher ob damit auch das Gelaumlnde gemeint ist auf dem das Mauso-leum errichtet worden ist

77 Belege und Literatur bei Kraft 1967 193 Anm 20

77zur DatierunG DeS auGuStuS-mauSoleumS

wahrscheinlich sogar erst nach der Ruumlckkehr Octavians aus dem Osten im Jahre 29 v Chr konzipiert und errichtet worden sein vielleicht war es auch nur Teil eines einheitlichen Projektes das auch andere Anlagen des Marsfeldes umfasste wie Saepta Iulia Pantheon Stagnum und Thermen des Agrippa78 Nach der Be-zwingung des letzten groszligen Diadochenreiches war der Bau des Mausoleums nicht weniger aussagekraumlftig Rom ist und bleibt die Hauptstadt des Imperiums

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Arce 1990 J Arce Funus Imperatorum Los funerales de los emperadores romanos sup2(Madrid 1990)Bleicken 1998 J Bleicken Augustus Eine Biographie (Berlin 1998)Bringmann ndash Schaumlfer 2002 K Bringmann ndash Th Schaumlfer Augustus und die Begruumlndung des roumlmischen Kaisertums (Berlin 2002)Coarelli 1983 F Coarelli Il Pantheon lrsquoapoteosi di Augusto e lrsquoapoteosi di Romolo in Cittagrave e architettura nella

Roma imperiale Atti del seminario del 27 ottobre 1981 nel 25deg anniversario dellrsquoAccademia di Dani-marca (Odense 1983) 41 ndash 46

Fadinger 1969 V Fadinger Die Begruumlndung des Prinzipats Quellenkritische und staatsrechtliche Untersuchungen zu Cassius Dio und der Paralleluumlberlieferung (Berlin 1969)

Heinemann 2007 A Heinemann Eine Archaumlologie des Stoumlrfalls Die toten Soumlhne des Kaisers in der Oumlffentlichkeit des fruumlhen Prinzipats in Roumlmische Bilderwelten Von der Wirklichkeit zum Bild und zuruumlck Kolloquium der Gerda Henkel Stiftung am Deutschen Archaumlologischen Institut Rom 15 ndash 17 Maumlrz 2004 (Heidel-berg 2007) 41 ndash 109

von Hesberg 1988 H von Hesberg Das Mausoleum des Augustus in Kaiser Augustus und die verlorene Republik Aus-stellungskatalog Berlin 1988 (Mainz 1988) 245 ndash 251

von Hesberg ndash Panciera 1994 H von Hesberg ndash S Panciera Das Mausoleum des Augustus Der Bau und seine Inschriften AbhMuumln-chen NF 108 (Muumlnchen 1994)

von Hesberg 1996 H von Hesberg Mausoleum Augusti in LTUR III (Rom 1996) 234 ndash 237von Hesberg 2006 H von Hesberg Das Mausoleum des Augustus Der Vater des Vaterlandes und sein Grabmal in Erin-

nerungsorte der Antike Die roumlmische Welt (Muumlnchen 2006) 340 ndash 361Kienast 1969 D Kienast Augustus und Alexander Gymnasium 76 1969 430 ndash 456Kienast 1999 D Kienast Augustus Prinzeps und Monarch sup3(Darmstadt 1999)Kraft 1967 K Kraft Der Sinn des Mausoleums des Augustus Historia 16 1967 189 ndash 206 (= K Kraft Gesammelte

Aufsaumltze zur antiken Geschichte und Militaumlrgeschichte Kleine Schriften I [Darmstadt 1973] 29 ndash 46)Kuumlhnen 2008 A Kuumlhnen Die Imitatio Alexandri in der roumlmischen Politik (Muumlnster 2008)LTUR Lexicon Topographicum Urbis Romae I ff (Rom 1993 ff)Ortolani 2004 G Ortolani Ipotesi sulla struttura architettonica originaria del Mausoleo di Augusto BullCom 105

2004 197 ndash 222Picard 1957 G Ch Picard Les tropheacutees romains BEFAR 187 (Rom 1957)Reeder 1992 J C Reeder Typology and Ideology in the Mausoleum of Augustus Tumulus and Tholos ClAnt 11

1992 265 ndash 307Rehak 2006 P Rehak Imperium and Cosmos Augustus and the Northern Campus Martius (Madison WI 2006)Richard 1970 J-Cl Richard Mausoleum DrsquoHalicarnasse agrave Rome puis agrave Alexandrie Latomus 29 1970 370 ndash 388Scheithauer 2000 A Scheithauer Kaiserliche Bautaumltigkeit in Rom Das Echo in der antiken Literatur Heidelberger alt-

historische Beitraumlge und Studien 32 (Stuttgart 2000)Waurick 1973 G Waurick Untersuchungen zur Lage der roumlmischen Kaisergraumlber in der Zeit von Augustus bis Con-

stantin JbRGZM 20 1973 107 ndash 146Wesch-Klein 1993 G Wesch-Klein Funus publicum Eine Studie zur oumlffentlichen Beisetzung und Gewaumlhrung von Ehren-

graumlbern in Rom und den Westprovinzen Heidelberger althistorische Beitraumlge und Studien 14 (Stuttgart 1993)

Zanker 1987 P Zanker Augustus und die Macht der Bilder (Muumlnchen 1987)

Prof Dr Michael DondererArchaumlologisches Institut Universitaumlt Erlangen Kochstraszlige 419 D-91054 ErlangenE-Mail mmhdondererwebde

Abbildungsnachweis Abb 1 nach von Hesberg 2006 341 Abb 43 Abb 2 3 nach von Hesberg ndash Panciera 1994 Taf 6 e 5 b

78 Coarelli 1983 43 f

F l o r e n s F e l t e n ndash C l a u s R e i n h o l d t ndash E d u a r d P o l l h a m m e r ndash Wa l t e r G a u szlig ndash R u d o l f i n e S m e t a n a

Aumlgina-Kolonna 2008Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs AltertumswissenschaftenKlassische und

Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg

Einleitung

Die Arbeiten der Kampagne des Jahres 20081 betrafen den Westkomplex (Nordbau Raum I und III oumlst-licher Anschluss Nordostbau mit Nordstraszlige Suumldbau Hof Straszlige suumldlich des Diateichismas) umfassten weitere stratigraphische Untersuchungen im Bereich rsaquoSuumldhuumlgellsaquo sowie Mauerfestigungsmaszlignahmen an den praumlhistorischen Befestigungen noumlrdlich des Apollontempels

1 Westkomplex

a Nordbau

Ein Arbeitsziel der Kampagne 2008 bildete die abschlieszligende bauliche und stratigraphische Untersuchung des Nordbaus mit seinen bislang nicht ergrabenen Raumeinheiten am West- und Ostende (Raum I und III) seinem suumldlich vorgelagerten Annex sowie seiner moumlglichen oumlstlichen Ausdehnung und seinen unter ihm befindlichen aumllteren Nutzungshorizonten (Abb 1 2)

Sondage oumlstlich des NordbausZur Klaumlrung des ostseitigen Abschlusses des Nordbaus wurde unmittelbar oumlstlich der bereits 2007 freige-legten byzantinischen Strukturen eine 9 m lange und 150 m breite Sondage angelegt die nach Suumlden bis in Houmlhe der Nordstraszlige sowie bis zu einem hier bereits fruumlher freigelegten Pflasterrest reichte (Abb 3) Im untersuchten Areal zeigte sich eine dichte Abfolge von Laufflaumlchen die nach Ausweis der Fundkeramik von spaumltantik-byzantinischer bis in die klassische Zeit datieren Die oberen Nutzungshorizonte enthielten neben geringfuumlgigen aumllteren Streufunden etwa einem spaumltarchaischen Terrakottakopf und Fragmenten stempelde-korierter Schwarzfirnisware vor allem hellenistische Reliefbecher Westabhangware und gestempelte Am-

1 Gesamtleitung der Arbeiten F Felten Grabungsleitung Westkomplex C Reinholdt Grabungsleitung Suumldhuumlgel R Smetana W Gauszlig G Klebinder-Gauszlig Photographie und Layout M Del-Negro C Reinholdt W Gauszlig R Smetana Architekturaufnah-me E Pollhammer Fundbearbeitung V Jarosch-Reinholdt G Klebinder-Gauszlig Fundverwaltung Koordination und Museumsar-beiten V Felten Mitarbeiter-innen T Aspacher A Irnberger A Kurz K Lunzner S Tischler A Urthaler Fundrestaurierung T Zikou B Schneider Finanzierung Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen Forschung (Wien) Institute of Aegean Prehistory (Philadelphia) Dr G Schuhfried (Moumldling) Dr H Wiesmuumlller (Salzburg) Die Unter-zeichneten danken Dr E Ligouri und E Papastavrou ΚΣΤ Ephorie fuumlr Praumlhistorische und Klassische Altertuumlmer (Piraumlus) fuumlr freundliche Unterstuumltzung zu den fruumlheren Kampagnen vgl F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2002 OumlJh 72 2003 41 ndash 65 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2003 OumlJh 73 2004 97 ndash 128 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2004 OumlJh 74 2005 7 ndash 37 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2005 OumlJh 75 2006 9 ndash 38 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2006 OumlJh 76 2007 89 ndash 119 F Felten u a Aumlgina-Kolonna 2007 OumlJh 77 2008 47 ndash 76

80 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

1 Westkomplex Gesamtplan BndashE53 ndash 56 mit Phasenkenn-zeichnung

81aumlGina-kolonna 2008

2 Westkomplex Nordbau Nordostbau und Nordstraszlige Ansicht von Suumldosten

3 Westkomplex Nordbau mit Ostsondage Ansicht von Osten

82 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

phorenhenkel2 sowie ein konisches Webgewicht (Abb 4) In den unteren Straten befand sich fast ausschlieszliglich klassische Keramik nebst einem geringen Anteil archaischer und aumllterer Fragmente (Abb 5) Zu diesen fruumlhen Nutzungshorizonten ge-houmlrt auch eine monolithe durch eine unregelmaumlszligige Steinplatte verschlossene Brunnenmuumlndung aus Por-os (OK +1001 m) mit einer Kantenlaumlnge von 1 m die aber da sie sich unter der Ostmauer der spauml-teren Uumlberbauung befindet wegen der aufsitzenden Mauerzuumlge unzugaumlnglich blieb (Abb 1) Zwei der hier festgestellten tieferen Fuszligboumlden (+996 m und +985 m) deren Unterfuumltterungen klassische und aumlltere Keramikfragmente zum Inhalt hatten fuumlh-ren an die Muumlndung heran und sind nutzungszeit-lich mit dem Brunnen zu verbinden waumlhrend ein tieferer Laufhorizont (+976 m) mit dem die Gra-bung an dieser Stelle beendet wurde von dessen ca 10 cm breiter Baugrube durchschlagen wird Abgesehen von einer vermoumlrtelten Ziegelrinne mit ost-westlicher Verlaufsrichtung (OK +1106 m) so-wie einer 080 m langen und 070 m breiten grob-steinigen Podestsetzung auf tieferem Niveau (OK +1074 m) wurden in der Sondage keine baulichen Strukturen festgestellt (Abb 3) Die Ziegelrinne ist zeitlich wohl mit der groszligen tonnenuumlberwoumllbten Zisterne im Westen zu verbinden da die Ver-laufsrichtung des offenen Gerinnes genau auf die Einlaufsoumlffnung in der Nordostecke des Kollek-

tors hinfuumlhrt Ihr sekundaumlrer Verschluss durch die uumlber dem Nordbau befindliche spaumltere Uumlberbauung belegt zugleich eine mehrphasige Nutzung dieses Areals in spaumltantik-byzantinischer Zeit

Ostmauer und Nordostecke des Nord-bausUnter der byzantinischen Bebauung kam der 4 m lange Rest der oumlstlichen Abschlussmauer des Nordbaus (OK +1084 m) zutage diese ist allerdings im weiteren noumlrdlichen Verlauf und ins- besondere im Bereich der Nordostecke

2 Zum Toumlpfernamen ΣΤΡΑΤΙΠΠΟΣ vgl G Jacopich Il museo archeologico di Rodi ClRh 1 (Rom 1928) 34 Abb 14 C Boumlrker ndash J Burow Die hellenistischen Amphorenstempel aus Pergamon PF 11 (Berlin 1998) 155 Der zweite unvollstaumlndig abgepraumlgte Stempel ist moumlglicherweise als ΑΡΙΣΤΙ [ΩΝΟΣ] zu ergaumlnzen vgl V Grace The stamped Amphora handles found in the American excavation in the Athenian Agora 1831 ndash 1932 (Neudruck Chicago 1976) 227 Nr 46 G Joumlhrens Amphorenstempel im National-museum von Athen (Mainz 1999) 324

4 Ostsondage Keramik und Kleinfunde aus den oberen Lauf-flaumlchen Auswahl

5 Ostsondage Keramik aus den unteren Laufflauml-chen Auswahl

83aumlGina-kolonna 2008

komplett ausgerissen (Abb 2) Hier fand sich auf einem ca 20 cm tieferem Niveau eine grobstei-nige Rollierung (OK +1035 m) die sich anschlieszligend im Bereich der Nordostecke weiter nach We-sten hin fortsetzt und mit dem Rest der tiefer liegenden noumlrdlichen Ruumlckmauer des Nordbaus zu ver-binden ist Diese war bereits 2007 in Ansaumltzen freigelegt worden wobei sie auf einer identischen Rollierung aufsitzt Offensichtlich bildet die Ostmauer mit ihrem houmlheren Niveau eine spaumltere Erneue-rung einer urspruumlnglich an derselben Stelle vorauszusetzenden oumlstlichen Abschlussmauer des Nordbaus

Nordbau Raum IIIDie oumlstliche Sondage ergab dass sich der Nordbau nicht weiter nach Osten erstreckt Entsprechend wurde nun das Niveau innerhalb von Raum III kontinuierlich abgesenkt Dabei zeigte sich auch hier dass die byzantinische Bebauung unmittelbar auf der aumllteren Ostmauer aufsitzt und diese partiell sogar ummantelt hat So ist die aumlltere Mauer nur noch suumldlich der Nordostecke zu verifizieren (Abb 3) Ihr zuzurechnen ist ein Fuszligboden der in Raum III (+1049 m) angetroffen und von mehreren byzantinischen Vorratsgruben durchschlagen wurde (Abb 6) Auf dem Boden fand sich neben wenigen byzantinischen Einsprengseln vor-wiegend hellenistische Keramik darunter Westabhangware Megarische Becher eine Schwarzfirnislampe sowie der Hals eines grautonigen Unguentariums (Abb 7 1) Einen rein hellenistischen Keramikbefund mit Haushaltsware3 u a lieferte dagegen eine der Abfallgruben in der Suumldostecke des Raumes (Abb 7 2) Ebenfalls in den Kontext der genannten Ostmauer gehoumlrt eine bereits 2007 angeschnittene noumlrdliche Be-grenzungsmauer (Abb 6) Sie ist aus hergerichteten sorgfaumlltig in Laumlufer- und Bindertechnik verlegten Spo-lien gebaut und stoumlszligt stumpf an die 2007 freigelegte Westmauer wie auch an die Ostmauer von Raum III an Zeitlich voraus geht ihr die bereits oben erwaumlhnte tiefer gelegene noumlrdliche Ruumlckmauer die als Fortsetzung der Nordmauer von Raum II zu sehen ist Sie wurde zusammen mit der Westmauer von Raum III errichtet und bildete offenbar in aumllterer Zeit den Nordabschluss des Komplexes

3 Zu Kannen mit Randrippe und flachen Becken vgl S I Rotroff The Hellenistic pottery The plain wares Agora 33 (Princeton NJ 2006) Taf 3 ndash 7 70 71

6 Nordbau Raum III Ansicht von Norden

84 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Der offenkundigen Zweiphasigkeit der Anlage entspricht die im Inneren von Raum III angetroffene Fuszligbodenabfolge Unter dem oberen Fuszligboden (+1049 m) der rein hellenistisches Material vor allem Westabhang-Ware4 daneben ein toumlnernes konisches Webgewicht und das Fragment eines Terrakottafluumlgels (Abb 8 1) enthielt wurde ein zweiter Fuszligboden angetroffen (+1030 m) der unter der juumlngeren Nordmauer durchlaumluft und an die aumlltere Nordmauer anstoumlszligt Auch dieser hatte ausschlieszliglich helleni-stisches Material zum Inhalt darunter ein Reliefbecherfragment und ein gestem-pelter Amphorenhenkel (Abb 8 2)5

Unklar bleibt wie das Verhaumlltnis dieses tiefer liegenden Fuszligbodens zur Ostmauer von Raum III und zum oumlst-lichen Teil der Suumldmauer zu bewerten ist Beide liegen mit ihren Unterkanten houmlher als der betreffende Fuszligboden und muumlssen demnach einer spaumlteren Errich-tungszeit angehoumlren Es ist in jedem Fall damit zu rechnen dass hier noch in hellenistischer Zeit ein durchgreifender Umbau vorgenommen wurde Der Ver-band der zugehoumlrigen Mauer wurde noch in wesentlich spaumlterer Zeit von der by-zantinischen Bebauung mitbenutzt Wie erwaumlhnt ist davon auszugehen dass sich der Nordbau urspruumlnglich nicht weiter nach Osten erstreckte da die Situation in der oumlstlichen Sondage mit ihrer dichten Schichtenabfolge offener Laufflaumlchen ein vollstaumlndig anderes stratigraphisches Bild ergibt

Unter dem tieferen Fuszligboden war bei einer anschlieszligenden Tiefgrabung zunaumlchst keine weitere klare Stratifikation zu erkennen Hier wurde vielmehr eine massive Erdauffuumlllung festgestellt in ihrem oberen Bereich (ca 20 cm) durchsetzt mit hellenistischer Ware gemischt mit klassischer Keramik (bis +1010 m) Dazu zaumlhlen attisch Rotfiguriges und Schwarzgefirnisstes z T mit Stempeldekor Westabhang-Ware Fragmente hellenistischer Reliefbecher und Gebrauchskeramik sowie ein gestempelter Amphorenhenkel (Abb 9)6 In der folgenden ca 70 cm dicken Verfuumlllung wurden dann nur noch Fragmente klassischer Kera-mik angetroffen darunter attisch Schwarzgefirnisstes z T mit Stempeldekor Fragmente attisch rotfiguriger Kratere gefirnisste und ungefirnisste Lampen Kochtopfware eine Bronzemuumlnze mit Quadratum incusum

4 Zweihenkelige Amphora der Westabhang-Ware vgl S I Rotroff Hellenistic pottery Athenian and imported wheelmade table ware and related material Agora 29 (Princeton NJ 1997) Taf 40 ndash 44

5 ΦΙΛΟΦΩ [Ν] ΤΟΣ der Name ΦΙΛΟΦΩΝ ist u a auf einer Reihe von Kykladeninseln belegt vgl P M Fraser ndash E Matthews A lexicon of Greek personal names I (Oxford 1987) 471

6 ΕΠΙΠΑΥΣΑΝΙΑ vgl W Hoepfner Das Pompeion und sein Nachfolgerbauten Kerameikos 10 (Berlin 1976) 213 Abb 241 ferner V Grace Stamped Amphora handles found in 1931 ndash 32 Hesperia 3 1934 224 Nr 36 37 Joumlhrens (Anm 2) 30 Nr 58 ndash 61 zum Stempel ΠΑΥΣΑΝΙΑ Grace (Anm 2) 224 Nr 30 ndash 35 Joumlhrens (Anm 2) 17 Nr 16

7 Raum III Keramik auf Fuszligboden +1049 m (1) und aus der Abfallgrube (2) Auswahl

8 Raum III Keramik in den Fuszligboumlden +1049 m (1) und +1030 m (2) Auswahl

85aumlGina-kolonna 2008

ein Amphorenhenkel mit Palmettenstem-pel7 sowie ein scheibenfoumlrmiges Webge-wicht (Abb 10) Dem Beginn dieser in spaumltklassischer Zeit aufgebrachten obe-ren Verfuumlllungsschicht gehen die beiden Laufflaumlchen in der oumlstlichen Sondage (+996 m +985 m) die mit der Nut-zungszeit des dortigen Brunnens zu ver-binden sind offenbar voraus

Unter der dicken Verfuumlllungsschicht verlaumluft ein Fuszligboden (+938 m) dessen Unterfuumltterung ausschlieszliglich attische und korinthische Keramik archaischer und subgeometrischer Zeitstellung ent-hielt (Abb 11) Dieser Boden bildet mit einer dunklen festen Erdschicht sowie einer darunter aufgebrachten grobstei-nigen Rollierung eine Abgleichung des unregelmaumlszligig nach Suumlden abfallenden Felsens Be-merkenswert ist dass unter Raum III entsprechend dem Befund in der oumlstlichen Sondage hier mit Aus-nahme des Brunnens keinerlei aumlltere architektonische Strukturen festgestellt werden konnten

Nordbau Raum IWeitere Arbeiten im Nordbau betrafen die bereits 2003 bis zum hellenistischen Fuszligboden (+940 m) freigelegte westliche Raumeinheit Raum I (vormals rsaquoSchwellenbaulsaquo)8 Aumlhnlich wie in dem 2007 aufge-deckten mittleren Raum II in dem eine nunmehr ab-schlieszligende Sondage in der Suumldostecke eine Bestauml-tigung des hellenistischen Nutzungshorizontes u a mit der Auffindung hellenistischer Reliefkeramik so-wie einer fast vollstaumlndigen linsenfoumlrmigen Chytra erbrachte (Abb 12) lieszligen sich auch hier im Rahmen einer Tiefgrabung ndash im Gegensatz zu den bisher be-handelten Grabungsteilflaumlchen der Kampagne 2008 ndash Reste aumllterer Bebauung in den tieferen Straten fest-stellen (Abb 13)

Nach Abnahme des hellenistischen Fuszligbodens in dem sich neben Aumllterem Fragmente hellenistischer Keramik sowie ein Webgewicht fanden wurde auf

7 Der Beginn der Bronze-Emission auf Aumlgina wird gemeinhin mit der Zeit nach 404 v Chr und der durch Lysander ermoumlglichten Ruumlckkehr der vertriebenen aumlginetischen Bevoumllkerung gleichgesetzt vgl B V Head Historia Numorum A manual of Greek Nu-mismatics (Chicago 1967) 397 f B V Head Catalogue of the Greek coins in the British Museum 11 Attica-Megaris-Aegina (Bologna 1963) 142 f Durchmesser und Gewicht der Muumlnze entsprechen auch bei schwer deutbarer Darstellung auf dem Avers (Delphine) der Typenklasse IV Head a O LXVIIndashLXVIII auch der Palmettenstempel auf dem Amphorenhenkel weist mit den geflammten einwaumlrts gebogenen Blaumlttern ebenfalls in das ausgehende 5 Jh v Chr vgl H Moumlbius Die Ornamentik der grie-chischen Grabstelen klassischer und nachklassischer Zeit (Muumlnchen 1968) 17 G Huumlbner Dachterrakotten aus dem Kerameikos von Athen Ein Beitrag zur Bauornamentik des 5 und 4 Jhs v Chr AM 88 1973 123 U Wallat Ornamentik auf Marmorsimen des griechischen Mutterlandes (Frankfurt am Main 1997) 119 mit Anm 708

8 Felten u a (Anm 12004) 99 Abb 2 100 Abb 3

9 Raum III Keramik aus der oberen Verfuumlllungsschicht Auswahl

10 Raum III Keramik aus der unteren Verfuumlllungsschicht Auswahl

86 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

tieferem Niveau auf der gesamten Gra-bungsflaumlche ein festgetretener grauer Lehmfuszligboden angetroffen (+925 m)9 Er enthielt neben spaumltarchaischen Frag-menten darunter Schwarzgefirnisstes und spaumltschwarzfigurig Dekoriertes auch Aumllteres wie die Muumlndung eines ko-rinthischen Aryballos und geometrische Keramik (Abb 14) Diesem Laufhori-zont sind ein groszliger schraumlggelegter Qua-der in der Suumldostecke des Raumes sowie eine Brunnenmuumlndung zuzurechnen die von dem hellenistischen Fuszligboden uumlber-deckt und in spaumlterer Zeit durch einen byzantinischen Ziegelkanal teilweise zerstoumlrt worden ist wodurch auch eine genauere Untersuchung nicht moumlglich war (Abb 13) Es fand sich lediglich in der obersten Schicht seiner Fuumlllung ein korinthischer Miniaturkrater des 5 Jahr-hunderts v Chr (Abb 15)10

Aus der lockeren Erdunterfuumltterung unter dem archaischen Laufhorizont stammt Keramik fruumlhmykenischer bis geometrischer Zeitstellung sowie eine konische Steinperle (Abb 16) In der noumlrdlichen Grabungsflaumlche von Raum I reichte diese Auffuumlllung bis zu einem dunklen lehmigen Fuszligboden (+874 m) der mit einem Ost-West verlaufenden grobsteinigen Mauerzug zu verbinden ist Dieser nimmt in etwa die Richtung einer Mauer auf die bereits fruumlher als aumll-teste Bausubstanz westlich von Raum I

festgestellt worden war11 Im Fuszligboden und in der bis zum Fels (+841 m) reichenden Verfuumlllung war Kera-mik mykenischer bis protogeometrischer Zeit vertreten (Abb 17)

In Verbindung mit den Ergebnissen der Kampagne des Jahres 2007 unter Raum II lassen sich nun unter der gesamten westlichen Haumllfte des Nordbaus sowie im westlich anschlieszligenden Zwickel Nutzungshori-zonte und bauliche Reste der Fruumlhen Eisenzeit dokumentieren Zusaumltzlich zu dem bereits fruumlher freigelegten Bestattungskomplex unter Kern- und Suumldbau sowie nordwestlich des Kernbaus wird die Nutzung des Areals in geometrischer Zeit als Nekropole auch durch eine weitere nur in geringen Resten erhaltene Bestattung bestaumltigt Diese Bestattung kam unter dem geometrischen Fuszligboden in einem Erdgrubengrab unter Raum I zutage Im Gegensatz zu den Graumlbern im suumldlichen Areal des Westkomplexes mit Kindern und adulten In-dividuen handelt es sich hier im Norden bislang ausschlieszliglich um Saumluglingsbestattungen Die unter Raum I und II angetroffenen baulichen Reste der geometrischen Zeit zu denen auch eine 2007 unter der groszligen

9 Das Areal in der Suumldwestecke von Raum I wurde aufgrund einer hier befindlichen byzantinischen Abfallgrube und dem dadurch gestoumlrten stratigraphischen Kontext von der Sondage ausgenommen vgl Felten u a (Anm 12004) 99 Abb 2 101 Abb 4

10 Aufgrund des geringen Oumlffnungsdurchmessers von 055 m koumlnnte es sich auch um eine birnenfoumlrmige Zisterne handeln vgl W Brinker Wasserspeicherung in Zisternen Ein Beitrag zur Frage der Wasserversorgung fruumlher Staumldte (Braunschweig 1990) 21 ndash 56 zum Miniaturkrater vgl A Newhall Stillwell ndash J L Benson The potterrsquos Quarter The pottery Corinth 15 3 (Princeton NJ 1984) 314 f Taf 68 U Knigge Der Bau Z Kerameikos 17 (Muumlnchen 2005) Taf 81

11 Felten u a (Anm 12004) 98 Abb 1

11 Raum III Keramik aus dem archaischen Laufhorizont + 938 m Auswahl

12 Raum II Reliefkeramik und Chytra aus der Suumldostecke auf Fuszligboden + 994 m

87aumlGina-kolonna 2008

Orthostatenstruktur freigelegte starke Mauer gehoumlren duumlrfte sprechen fuumlr eine intramurale Bestattung der Saumluglingsgraumlber im Norden anders als der Komplex unter dem Suumldbau welcher in Verbindung mit den un-ter dem Kernbau befindlichen runden Plattformen als sepulkral-rituelle Zone zu sehen ist12

AnnexDie Fortsetzung und der Abschluss der 2007 begonnenen Tiefgrabung unter dem Annex der dem Nordbau suumldlich vorgelagert ist erbrachten einen stratigraphischen Befund der dem unter Raum III unmittelbar ver-gleichbar ist Auch hier hatte sich bereits im Jahre 2007 eine nach Aussage des Scherbenmaterials offen-bar in klassischer Zeit eingebrachte ho-mogene Erdauffuumlllung (OK +1007 m) feststellen lassen die in der Nord-westecke des Annexes bis zum Fels (+874 ndash 841 m) reichte In der uumlbrigen Flaumlche des Raumes wurde dagegen eine festgetretene von Osten nach Westen leicht abfallende Laufflaumlche freigelegt (+911 m) deren dichte mit mittelgroszlig-en Steinen durchsetzte Unterfuumlllung bis zum gewachsenen Fels reichte Die Fuumll-lung enthielt ausschlieszliglich attische und korinthische Keramik archaischer bis geometrischer Zeitstellung (Abb 18) sodass Auffuumlllung und Fuszligbodenschicht mit dem in Raum III getaumltigten Befund zeitlich zusammen zu sehen sind

12 D C Kurtz ndash J Boardman Greek burial customs (London 1971) 188 ndash 190

13 Raum I Brunnen Ziegelkanal und aumlltere Strukturen Ansicht von Norden

14 Raum I Keramik aus dem archaischen Fuszligboden + 925 m Auswahl

88 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Bei der Untersuchung der daruumlber-liegenden baulichen Strukturen lieszlig sich die Suumldwand des Annexes inklusive ei-ner 1 m breiten Tuumlroumlffnung uumlber eine Laumlnge von 610 m feststellen wobei diese am oumlstlichen Ende in eine grob-steinige Mauerung uumlbergeht welche eine eindeutige Scheidung von der aufsitzen-den nachantiken Uumlberbauung nicht mehr erlaubt (Abb 2) Dies gilt insbesondere fuumlr das suumldliche Ende der Ostwand des Annexes welches in seinen baulichen Strukturen stark verunklaumlrt ist da es von spaumlteren Mauerzuumlgen sowie einer by-zantinischen Abfallgrube durchschlagen wird In dieser fand sich neben Spaumlterem der Kopf einer hellenistischen Terrakot-tafigur (Abb 19)

Auffallend gegenuumlber den Befunden in den uumlbrigen Teilarealen des Westkom-plexes (Suumldbau Ostbau Ostterrasse) ist das Fehlen jeglicher aumllterer Baumasse in der Ostsondage unter Raum III so-wie unter dem vorgelagerten Annex des Nordbaus Dies duumlrfte mit der hier hoch anstehenden Felsformation zusammen-haumlngen die gegenuumlber dem Areal unter dem Kern- und Suumldbau nach Norden um bis zu 2 m ansteigt Hier befindliche Bau-reste fruumlherer Zeit sind vermutlich einer durchgreifenden Planierung und Saumlu-berung des spaumlteren 6 Jahrhunderts v Chr zum Opfer gefallen welche mit den erwaumlhnten grobsteinig rollierten Fuszligbouml-den unter Raum III und unter dem An-nex (+ 938 m + 911 m) fassbar ist

Die Teilstrukturen des Nordbaus sind insbesondere im Bereich der Nordost-ecke sowie des Annexes durch byzan-tinische Ein- und Aufbauten schwer in

Mitleidenschaft gezogen und teilweise verunklaumlrt worden lassen aber anhand der Fundamente der unteren Nordmauer der Rollierung unter der Nordostecke sowie dem Ansatz der Ostmauer die wesentlichen Aus-maszlige wiederherstellen Danach praumlsentiert sich der hellenistische Nordbau in einer ersten Phase als eine rechteckige Dreiraum-Anlage mit einer Laumlnge von 15 m und einer Breite von 525 m Die Ausrichtung seiner Laumlngsachse nach Nordost-Suumldwest weicht geringfuumlgig von den uumlbrigen Strukturen der hellenistischen Neukonzeption (Scherwand Hof Suumldwand Kernbau und Diateichisma) ab und duumlrfte sich am natuumlrlichen Verlauf des Kap-Abbruchs im Norden des Westkomplexes orientiert haben Er bildet damit einen abschlie-szligenden Architekturriegel der gesamten Anlage des hellenistischen Westkomplexes Die drei Raumeinheiten (IndashIII) des Nordbaus weisen mit je 425 m eine identische Laumlnge auf die Breite differiert geringfuumlgig zwi-schen 4 m (Raum I) und 415 m (Raum IIndashIII) Raum I und III besitzen eine suumldliche leicht aus der Mitte ge-ruumlckte Eingangsschwelle von 1 m Laumlnge der Eingang zu Raum II wurde bei dem Einbau der byzantinischen Zisterne entfernt Fuszligboumlden und Mauerunterkanten zeigen dass die Abfolge der Raumlume nach Osten in einer

15 Raum I Miniaturkrater aus der Brunnenmuumlndung

16 Raum I Keramik und Kleinfund aus der Fuumlllung unter Fuszligboden +925 m Auswahl

89aumlGina-kolonna 2008

Niveaustaffelung um jeweils ca 05 m erfolgte (Fuszligboden Raum I +940 m Fuszligboden Raum II +994 m Fuszligboden Raum III +1030 m) welcher auch der kontinuierliche Anstieg der vorgelager-ten Pflasterung (von +942 m im Westen auf +1088 m im Osten) folgt13

Einer spaumlteren aber noch hellenis-tischen Phase zugehoumlrig ist der Einbau der oberen Nordwand von Raum III welche mit ihrem schraumlgen Verlauf die Raumbreite auf 345 ndash 365 m verkuumlrzt Sie steht im Zusammenhang mit ei-ner erhoumlhten Laufflaumlche in Raum III (+1049 m) Zu diesen sekundaumlren Ver-aumlnderungen duumlrfte auch eine grundle-gende Umgestaltung des suumldlichen An-schlusses des Annexes des Nordbaus

gehoumlrt haben Die in der Suumldhaumllfte des Annexes in Resten festgestellte Pflasterung welche mit jener der Nordstraszlige in Material und Verlegetechnik uumlbereinstimmt spricht fuumlr eine komplette Pflasterung des Vor-platzes in einer fruumlheren Phase bis zu den Eingaumlngen des Nordbaus Mit dem Einzug der Suumldmauer des Annexes wird zumindest dem Raum III nun eine trapezoide 400 ndash 470 m breite Struktur vorgeblendet die von der Nordstraszlige aus durch eine 1 m breite Tuumlroumlffnung zu betreten war Der an ihrer Suumldwestecke er-haltene 160 m lange Mauerstumpf belegt aber dass die Suumldmauer des Annexes weiter nach Westen ge-fuumlhrt wurde und somit auch vor Raum II ein aumlhnliches vorgelagertes Geviert angenommen werden darf Ob auch die Ostwand des Nordbaus fuumlr die Anlage des Annexes sekundaumlr nach Suumlden verlaumlngert wurde bleibt aufgrund der angefuumlhrten durchgreifenden Einwirkungen durch die byzantinische Bebauung noch unklar Auch die bauliche Situation im Anschluss an den Kernbau ist durch die byzantinische Zisterne sowie die Altgrabungen weitgehend zerstoumlrt Aber es zeigt sich dass die vor Raum I befindliche Pflasterung partiell unter den byzantinischen Strukturen hindurchlaumluft und ein ansteigendes Niveau in Richtung und Houmlhe des

13 Eine solche dem Gelaumlndeanstieg folgende Niveaustaffelung der Raumeinheiten ist auch im Heiligtum der Demeter und Kore in Korinth zu beobachten vgl N Bookidis ndash R S Stroud The sanctuary of Demeter and Kore Topography and architecture Corinth 18 3 (Princeton NJ 1997) 47 Abb 8 90 Abb 11 107 Abb 13 173 Abb 24

17 Raum I Keramik aus geometrischem Fuszligboden +841 m Auswahl

18 Nordbau Annex Keramik aus Fuszligbodenfuumlllung +911 m Auswahl

19 Nordstraszlige Ostende Terrakottakopf aus byzantinischer Abfallgrube

90 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Pflasters der Nordstraszlige erkennen laumlsst So ist zu vermuten dass die Suumldwand des sekundaumlr dem Nordbau vorgeblendeten Annexes urspruumlnglich bis zur Nordostecke des Kernbaus gefuumlhrt hat Die gegenuumlber den Waumlnden des Nordbaus geringere Breite der Vorbauten spricht dafuumlr dass es sich bei dieser sekundaumlren Nachbebauung um kleine hypaumlthrale Houmlfe oder Vorplaumltze gehandelt hat Zumindest im Annex vor Raum III wird deren Nutzung durch einen uumlber dem alten Pflaster verstrichenen sehr harten Kalkestrich (+1068 m) belegt

Problematisch bleibt der vorauszusetzende Wechsel des urspruumlnglichen Niveaus von der Nordstraszlige (+1023 m) hinunter auf den durch die Schwelle in der Ostwand des Kernbaus (+948 m) sowie der Pfla-sterung suumldlich des Kernbaus (+939 m) festgelegten Laufhorizont Ein solcher Abgang muss sowohl von Norden wie aufgrund des hohen Unterkantenniveaus an der Westwand des Nordostbaus (+975 m) auch von Osten her erfolgt sein Hinweise hierfuumlr bildet eine sekundaumlre Nachbearbeitung der unter dem Nordbau befindlichen groszligen spaumltarchaischen Orthostatenstruktur Der an ihrer Suumldostecke verbliebene Block ist an seiner suumldlichen Schmalseite mit einer auffallenden treppenfoumlrmigen Abarbeitung versehen welche in ihrer schraumlgen Ausrichtung dem Verlauf der Nordstraszlige genau entspricht Dies laumlsst darauf schlieszligen dass der hier verbliebene Block der Orthostatenstruktur (OK + 998 m) zum Zweck der Anlage eines stufenfoumlrmigen Abganges von der Houmlhe der Nordstraszlige hinunter auf das Nutzungsniveau im Hof oumlstlich des Kernbaus ab-gearbeitet worden ist Diese Abkantung duumlrfte der Auflage oder dem Anschub einer vermutlich dreistufigen Treppe gedient haben Wie erwaumlhnt ist ein entsprechender Abgang auch von Osten her anzunehmen die Einwirkungen der Altgrabung die sich bis in den Hof des Kernbaus verfolgen lieszligen14 haben hier allerdings den urspruumlnglichen baulichen Zusammenhang voumlllig zerstoumlrt

b Areal Nordostbau

Ein weiteres Arbeitsziel betraf die Untersuchung einer moumlglichen oumlstlichen Begrenzung des Westkomplexes waumlhrend seiner vorhellenistischen Nutzungsphase Hinweise hatten sich bereits in der Kampagne 2007 mit der Auffindung von Resten einer massiven Terrassierungsmauer mit nord-suumldlicher Verlaufsrichtung unter Raum II des Nordostbaus ergeben15 In dem unmittelbar suumldlich anschlieszligenden Areal das partiell auch den Bereich der Ostterrasse einbezieht wurde innerhalb der Mauern eines byzantinischen Gebaumludes eine Sondage angelegt Die untersuchte Flaumlche war durch eine Reihe spaumlter Abfallgruben die bis in die klassischen und archaischen Straten hinunterfuumlhrten stark gestoumlrt (Abb 20) Sowohl die Abfallgruben als auch die uumlbrige Auffuumlllung erbrachten zeitlich durchmischte stark zerscherbte Keramik aus mykenischer bis byzantinischer Zeit (Abb 21) Lediglich in einem sorgfaumlltig mit Ziegelfragmenten ausgelegten Bothros (Abb 20) fand sich ein geschlossener Keramikkomplex mit groumlszligeren Fragmenten byzantinischer Haushaltsware (Abb 22)

Unter der Auffuumlllung und den Bothroi lieszlig sich der 150 m lange Rest einer Ost-West verlaufenden Mau-er feststellen Sie ist aus sorgfaumlltig hergerichteten mittelgroszligen Steinen gesetzt und besitzt eine gut schar-rierte Sichtseite nach Norden sowie eine unregelmaumlszligige bis zu 080 m dicke ruumlckseitige Hinterfuumltterung aus unbearbeiteten Steinen (Abb 23) Der Mauerzug bildet die untere Lage fuumlr die nordseitige Abstuumltzung der Ostterrasse und verlaumlngert unter der byzantinischen Uumlberbauung hindurch die bereits fruumlher freigelegte material- und bautechnisch identische Struktur welche das Areal noumlrdlich und nordoumlstlich von Ostbau II nach Suumlden begrenzt Ihre Reste befinden sich unter der spaumlter aufgesetzten hellenistischen Scherwand oumlst-lich des Kernbaus16 Der weitere oumlstliche Teil dieser Terrassenmauer ist durch eine der byzantinischen Ab-fallgruben zerstoumlrt die unmittelbar oumlstlich ihres Ausrisses hoch anstehende praumlhistorische Bebauung belegt aber dass auch diese Terrassierung nach Osten hin stark angestiegen sein muss Das Verhaumlltnis der klein-steinigen Terrassenmauer zu dem erwaumlhnten groszligsteinigen Mauerzug unter Raum II des Nordostbaus der aufgrund seiner bruchrauen Ruumlckseite sowie seiner Steinhinterfuumlllung ebenfalls als Terrassenmauer zu sehen ist (Abb 24) erscheint bautechnisch zunaumlchst nicht ganz klar Die Ausrichtung beider Strukturen bildet ei-nen stumpfen Winkel Das unterschiedliche Werkmaterial der Mauern sowie die Tatsache dass die sorgfaumlltig

14 Felten u a (Anm 12004) 105 15 Felten u a (Anm 12008) 60 16 Felten u a (Anm 12007) 90 Abb 1 105 f Abb 29

91aumlGina-kolonna 2008

hergerichtete noumlrdliche Sichtseite der kleineren Mauer uumlber den anzunehmenden Treffpunkt hinaus weiter nach Osten verlaumluft schlieszligt einen konstruktiven Zusammenhang beider Mauern aus Allerdings belegen deutliche Spuren einer Ausrissgrube in der suumldlichen Fortsetzung des groszligsteinigen Mauerzuges bis dicht an die kleinere Terrassenmauer heran dass die beiden Strukturen in sekundaumlrem baulichem Zusammenhang zu sehen sind An eine wohl fruumlhere nach Osten hin ansteigende Terrassierung wurde zu einem spaumlteren Zeitpunkt ein massives nun nach Norden fuumlhrendes Analemma angesetzt Dieses Verhaumlltnis wird auch durch einen festen grauen Lehmfuszligboden nahegelegt (+945 m) der im Bereich beider Terrassenstruk-turen festgestellt wurde Waumlhrend er un-ter der Ausrissgrube des groszligsteinigen Analemmas hindurch laumluft und damit belegt dass hier die Bloumlcke direkt auf-gelegt wurden fuumlhrt er bei der kleineren Terrassenmauer an die Fundamentlagen heran

Aufgrund der tiefreichenden nachan-tiken Eingriffe konnte in diesem Bereich kein aussagekraumlftiger keramischer Be-fund erzielt werden Das angetroffene Keramikmaterial reicht von praumlhisto-rischer bis in byzantinische Zeit

20 Areal Ostterrasse und Nordostbau Byzantinische Abfallgruben und noumlrdliche Terrassenmauer Ansicht von Suumlden

21 Areal Ostterrasse und Nordostbau Keramik aus Abfallgruben und Auffuumll-lung Auswahl

92 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Fuumlr die aufsitzenden Strukturen des Nordostbaus lieszligen sich durch die Analyse der Werkmaterialien sowie der Bauweise zwei unterschiedliche Phasen feststellen Die Waumlnde von Raum I bestehen zum uumlberwiegenden Anteil aus spoliensortierten Mauern die denen des Nordbaus naumlchstverwandt sind waumlhrend fuumlr die Waumlnde des oumlstlich anschlieszligenden Raums II vorwiegend Roll- und Bruchsteine partiell aber auch Platten aus der Pflasterung der Nordstraszlige verwendet wurden Daruumlber hinaus zeigen die Auszligenseite der Nordostecke von Raum I und der Anschluss der Nordmauer von Raum II eine deutliche Baunaht Zudem hat ndash entsprechend dem Befund an der Suumldwand des Annexes ndash der sekundaumlre Einzug der Strukturen auch hier noumlrdlich von Raum II zu einer Stoumlrung in der Pflasterung gefuumlhrt Es liegt nahe diesen nachtraumlglich angesetzten Raum II

22 Areal Ostterrasse und Nordostbau Byzantinische Keramik aus Abfallgru-be Auswahl

23 Areal Ostterrasse und Nordostbau Noumlrdliche Terrassenmauer und aufsit-zende byzantinische Bebauung

93aumlGina-kolonna 2008

des Nordostbaus mit der Anbauphase des Annexes suumldlich des Nordbaus in zeitlichen Zusammenhang zu setzen Uumlber die suumldliche Begrenzung des Nordostbaus lassen sich aufgrund der byzantinischen Einbauten bzw der Vorkriegsgrabungen keinerlei Aussagen treffen Es kann nur vermutet werden dass die Mauern bis zur hellenistischen Scherwand uumlber Ostbau II reichten da sich suumldlich von dieser in den Grabungen der vergangenen Jahre keine Spuren hellenistischer Bautaumltigkeit mehr feststellen lieszligen In der Baumasse der noumlrdlichen Langseiten von Raum I und II des Nordostbaus fanden sich keine Reste von Tuumlroumlffnungen oder Eingangsschwellen Ein markanter Lagerfugenwechsel am Suumldende der erhaltenen Westwand von Raum I sowie Zapfenloumlcher in einem Quader seiner Ostwand weisen auf Eingaumlnge durch die beide Raumlume jeweils von Westen her zu betreten waren Sofern wie angenommen die Seitenwaumlnde von Raum I und II tatsaumlchlich bis zur Scherwand gefuumlhrt worden sind waumlren beide Tuumlren ndash im Gegensatz zu den Kammern des Nordbaus ndash in stark ausmittiger Position angelegt gewesen

Zusammenfassung

Die sich bereits waumlhrend fruumlherer Kampagnen in ihren Grundzuumlgen abzeichnende Bau- und Nutzungsge-schichte des Westkomplexes hat sich durch die Grabungsergebnisse 2008 in den Bereichen von Nord- und Nordostbau bestaumltigt Danach erfolgte im Rahmen der hellenistischen Neukonzeption der Akropolis auch eine umfassende Neugestaltung des Areals am Westende von Kap Kolonna welche nun vorwiegend seine noumlrdliche Haumllfte betroffen hat Die bereits in der zweiten Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr verfuumlllten Struk-turen des Suumldbaus wurden mit einer Pflasterung uumlberdeckt17 die teilweise noch oberirdisch sichtbare aber durch starke Erosionswirkung ruinoumlse Baumasse18 im Bereich des Kernbaus wurde in die Neukonzeption integriert Kernbau Nordbau Nordostbau und Nordstraszlige bildeten die neuen baulichen und funktionalen

17 Felten u a (Anm 12003) 43 Abb 1 44 Abb 4 Felten u a (Anm 12006) 12 Abb 3 4 17 Abb 11 18 Dies zeigt sich nicht nur an der stark abgewitterten Oberseite der Suumldwand des Kernbaus auf welche die hellenistischen Aufbau-

ten Ruumlcksicht genommen haben auch die Houmlhlungen der stark erodierten Nordwand wurden zur Aufnahme des Wandstucks mit einer Lage aus Moumlrtel und Scherben abgeglichen vgl Felten u a (Anm 12006) 17 Abb 11 Felten u a (Anm 12008) 54 mit Anm 13

24 Nordostbau Raum II Reste der groszligsteinigen oumlstlichen Terrassenmauer Ansicht von Osten

94 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Elemente der hellenistischen Konzeption des Westkomplexes wobei die direkt auf die helle-nistische Bautengruppe westlich des Apollon-tempels ausgerichtete Wegefuumlhrung der Nord-straszlige wohl auch ein gesamttopographisches Konzept impliziert19 Nach Suumlden hin wird die Anlage nun durch den Kernbau und die lan-ge Scherwand abgeschlossen zwischen ihr und dem groszligen Diateichisma im Suumlden haben sich auszliger der Spolienpflasterung suumldlich des Kernbaus keine baulichen Reste hellenistischer Zeit nachweisen lassen so ist hier uumlber den verfuumlllten Strukturen der archaischen und klas-sischen Zeit eine partiell spoliengepflasterte freie Zugangsflaumlche anzunehmen Aufgrund des Niveaus der hellenistischen Scherwand die uumlber eine laumlngere Strecke auf der Nord-wand des spaumltklassischen Ostbaus II direkt aufsitzt und im Folgenden ansteigt anhand der hohen Nutzflaumlche des Nordostbaus sowie nicht zuletzt durch die bereits fruumlher festgestellten hellenistischen Laufflaumlchen welche die Reste des klassischen Analemmas der Ostterrasse abdecken20 darf angenommen werden dass die gesamte Osthaumllfte des Westkomplexes bis hin zur Suumldstraszlige eine nach Osten ansteigende Hangformation gebildet hat

Problematisch bleibt die bauliche Gestal-tung des Kernbaus Vor der hellenistischen Neukonzeption wurde seine Grundflaumlche von einer offensichtlich freien trapezfoumlrmigen und moumlglicherweise gepflasterten Hofanlage eingenommen21 Auf die Reste der suumldlichen

westlichen und noumlrdlichen Orthostatenmauer dieser Hofbegrenzung setzte man nun die Seitenwaumlnde des Kernbaus auf waumlhrend die oumlstliche Langseite mit dem Eingang sowie die beiden inneren Raumkammern aus groszligformatigen Spolien komplett neu errichtet wurden Zu diesem neuen Gestaltungskonzept gehoumlrte vermutlich auch der innere Schacht der bei Grabungsbeginn im Kernbau noch in Resten erkennbar war22 Auch wenn der Kernbau mit seiner internen Gliederung der Doppelraumlumigkeit und dem vorgelagerten Hof die Anlage des zur Zeit der hellenistischen Neukonzeption bereits verfuumlllten Suumldbaus aufnimmt23 und damit nicht zuletzt einen funktionalen Bezug nahelegt so bleibt doch die auffallende zeitliche Luumlcke zwischen dem Ende der Nutzungszeit der klassischen Anlage in der zweiten Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr und der hellenistischen Um- bzw Neugestaltung des Westkomplexes waumlhrend des 3 Jahrhunderts v Chr zu beto-

19 Dazu E Pollhammer Das Kap Kolonna auf Aumlgina zur Zeit der pergamenischen Herrschaft Untersuchungen zum Bauprogramm und der Baupolitik der Attaliden auf Aumlgina (ungedr Diss Universitaumlt Salzburg 2004) 130 ndash 171 E Pollhammer Andron-Architek-tur auf Aumlgina-Kolonna in C Reinholdt ndash P Scherrer ndash W Wohlmayr (Hrsg) AIAKEION Beitraumlge zur Klassischen Altertums-wissenschaft zu Ehren von Florens Felten (Wien 2009) 120 ndash 123

20 Felten u a (Anm 12007) 103 f 105 Abb 27 28 21 Felten u a (Anm 12005) 8 Abb 1 Felten u a (Anm 12008) 53 Abb 9 IIndashIII 22 Felten u a (Anm 12004) 105 Abb 8 23 Sowohl im alten Suumldbau wie auch im Kernbau sind die Ausmaszlige der vorgelagerten Houmlfe zu groszlig um sie im Sinne der Wohn-

haustypologie als Prostas- bzw Pastas-Anlagen ansprechen zu koumlnnen vgl dazu F Lang Archaische Siedlungen in Griechenland Struktur und Entwicklung (Berlin 1996) 98 ndash 101

25 Suumldbau Hof Grobsteinige Verfuumlllung und Reste der praumlhisto-rischen Bebauung Ansicht von Osten

95aumlGina-kolonna 2008

nen welche eine kontinuierliche Kulttradition zumindest an dieser Stelle zunaumlchst ausschlieszligen moumlchte Die Wiederaufnahme der architektonischen Struktur des alten Suumldbaus im Kernbau ist bemerkenswert und liegt moumlglicherweise in spezifischen lokalen religioumlsen Aspekten hellenistischer Kultpolitik begruumlndet Welche Funktion die beiden aus groszligformatigen Spolien errichteten Raumlume besessen haben bleibt fraglich Nach der erwaumlhnten Praumlparierung der Erosionsloumlcher an der alten Nordwand zur Aufnahme der neuen Wandverklei-dung zu urteilen duumlrften die Raumwaumlnde in ihrer Gesamtheit mit einem plastischen Quader-Inkrustationsstil ausgestattet gewesen sein der bei den Grabungen G Welters partiell wohl noch erhalten war24 Aufgrund der Innenraummaszlige lassen sich fuumlr die Kammern auffallend geringe Nutzflaumlchen von ca 45 msup2 bzw 7 msup2 veranschlagen wodurch eine Funktion als mehrklinige Speiseraumlume fraglich erscheint Da die Altgrabungen hier bereits bis zu den Unterkanten der Waumlnde gefuumlhrt worden sind lassen sich zur Fuszligbodengestaltung der Kammern keine Aussagen mehr treffen25

Der neu errichtete 15 m lange Nordbau repraumlsentiert mit seiner parataktischen Raumstaffelung eine gaumln-gige Grundform der Banketthaus-Architektur26 Auch wenn im Inneren der Raumlume keine Hinweise auf die Installation von Liegemoumlglichkeiten festgestellt werden konnten wie dies anderorts etwa durch die gemau-erten und gemoumlrtelten Klinensockel in den Speiseraumlumen des Heiligtums der Demeter und Kore in Korinth belegt ist27 so sprechen doch die durchgehend gleichen Innenmaszlige von Raum IndashIII sowie ihre separaten Eingaumlnge fuumlr eine Funktion als Speiseraumlume Zwar gehoumlrt bedingt durch die spezifische Klinenverteilung an den Wandseiten haumlufig eine exzentrische Position der Eingaumlnge zur baulichen Grundgestaltung von Ban-kettraumlumen28 sie bildet jedoch offensichtlich keine verbindliche Regel da vielfach Speiseraumlume auch mit mittigen Eingaumlngen belegt sind29 Unter Zugrundelegung arithmetischer Mittelwerte fuumlr die Klinenlaumlnge und Klinenbreite30 mit 165 m und 080 m wuumlrde sich fuumlr die drei Raumlume des Nordbaus ndash abgesehen von der Eingangsseite ndash eine Wandverteilung von je zwei Klinenlaumlngen und einer Klinenbreite ergeben womit die Raumlume als Heptaklinia bezeichnet werden koumlnnten

c Suumldbau Hof

Im bereits fruumlher partiell untersuchten Hof des Suumldbaus31 wurde eine abschlie-szligende Sondage angelegt um eine moumlg-liche suumldliche Ausdehnung der unter West- und Ostraum festgestellten pro-to- und fruumlhgeometrischen Nekropole zu untersuchen (Abb 25) Aumlhnlich wie in den unteren Straten der beiden Raumlu-me war auch im Hof das Areal mit ei-ner kompakten mittel- bis groszligsteinigen Verfuumlllung versehen in der sich bereits fruumlher Reststrukturen der praumlhistorischen Bebauung identifizieren lieszligen Wenn im

24 G Welter Aeginetica XXVndashXXXVI AA 69 1954 46 25 Fuumlr die Kampagne 2009 ist eine Tiefgrabung in beiden Raumlumen geplant um moumlgliche fruumlhere Nutzungsstraten zu klaumlren 26 C Leypold Bankettgebaumlude in griechischen Heiligtuumlmern (Wiesbaden 2008) 176 f 27 Zusammenfassend Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 397 f rechtwinkelig an die Wand angeschobene Steinsockel als Klinenauflager

u a auch in Troizen G Welter Troizen und Kalauria (Berlin 1941) 32 28 R A Tomlinson Ancient Macedonian symposia in B Laurdas ndash C Makaronas (Hrsg) Ancient Macedonia (Thessaloniki 1970)

310 Leypold (Anm 26) 152 29 Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 396 Leypold (Anm 26) 152 mit Anm 770 und Beispielen aus Aumlgina Delos und Labraunda Kat 10

21 ndash 23 30 Leypold (Anm 26) 170 f zu Klinenmaszligen auch M S Goldstein The setting of the ritual meal in Greek sanctuaries 600 ndash 300 BC

(Ann Arbor 1982) 356 Tab A Bookidis ndash Stroud (Anm 13) 414 f App I Tab 2 31 Felten u a (Anm 12005) 11 Abb 4

26 Suumldbau Hof Fruumlhmykenische Keramik aus der Steinverfuumlllung Aus-wahl

96 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Hof auch keine Bestattungen angetroffen wurden so ist doch nicht auszuschlieszligen dass mehrere auffallende Leerstellen in dieser Verfuumlllung von einstmals vorhan-denen Graumlbern herruumlhren koumlnnten In-mitten und unter der Verfuumlllung wurde ein hoher Anteil an zerscherbter Keramik festgestellt die einheitlich aus fruumlhmyke-nischer Zeit stammt (Abb 26)32

d Areal suumldlich des Diateichismas

Abschlieszligend wurde auf einer Teilflaumlche suumldlich des groszligsteinigen Diateichismas das den gesamten Westkomplex nach Suuml-den begrenzt und abschlieszligt der rezente Schutt entfernt Bei der Quadermauer handelt es sich offenbar um das westliche Ende der hellenistischen Umfassungs-mauer die im Zusammenhang mit der pergamenischen Neugestaltung der Akro-polis von Aumlgina zu sehen ist und die ver-mutlich uumlber eine groumlszligere Strecke hinweg das alte Heiligtumsareal nach Westen hin

eingefasst hat Zwei vorgelegte mit schraumlgen Spurrillen versehene Quader (Abb 27) am Westende legen die Vermutung nahe dass sich an dieser Stelle ein Zugangstor befunden hat welches allerdings im Vergleich zu dem suumldlich des Apollontempels befindlichen Propylon bescheidenere Ausmaszlige besessen haben muss Da-

32 Zur bereits fruumlher freigelegten fruumlhmykenischen Keramik vgl Felten u a (Anm 12005) 12 Abb 5

27 Diateichisma Zugangsstraszlige und Schwellen des Tores Ansicht von Suumldosten

28 Terrakottasima aus dem Mischbefund uumlber der Zugangsstraszlige Zeich-nung

97aumlGina-kolonna 2008

29 Reliefkeramik aus den Laufflaumlchen der Zugangsstraszlige Auswahl

fuumlr spricht auch dass dieser Zugang gerade am Kreu-zungspunkt von Ost- und Suumldtrasse positioniert gewe-sen waumlre und damit einen zentralen topographischen Erschlieszligungspunkt fuumlr die Gesamtanlage des West-komplexes gebildet haumltte (Abb 1)

Die Abnahme der obersten Schichten suumldlich des Diateichismas erbrachte zunaumlchst einen durchgehend gemischten keramischen Befund unter dem das Frag-ment einer bemalten Terrakottasima mit erhaltenen Partien von Unterseite Sockelband und Profilwelle mit Lotusbluumlten-Palmettenband zu erwaumlhnen ist (Abb 28)33 Die knapp vor den Sockel springende Profilwelle in Form eines Kyma reversa weist eine langgezogene untere Kurve mit einem steilen Anlauf auf der gering-fuumlgig hinter die Vertikale fuumlhrt Von dem Anthemion auf der Hauptzone sind zwei Blaumltter einer Palmette ein Teil des rot bemalten Blattkerns sowie partiell die sich nach innen volutenfoumlrmig einrollenden S-Ran-ken erhalten welche die Basis der stehenden Palmette bilden Der schlechte Erhaltungszustand schlieszligt eine Datierung anhand des Anthemionornaments zwar aus doch weist das Kyma in die zweite Haumllfte des 5 Jahrhunderts v Chr34

In der suumldlichen Verlaumlngerung des vermuteten Eingangstores fand sich unter geringfuumlgigen Resten nachan-tiker Strukturen eine Abfolge festgetretener Laufhorizonte mit weiterhin gemischtem keramischem Befund in dem neben Spaumlterem die reiche Anzahl qualitaumltsvoller Schwarzfirniskeramik mit Stempeldekor und hel-lenistischer Reliefbecher sowie ein Fuszligfragment mit Ritzdekor auffallen (Abb 29) Diese Laufflaumlchen wer-den nach Westen hin durch eine nordsuumldlich verlaufende aus Spolien zugerichtete Mauer begrenzt an deren Ostseite sorgfaumlltig verlegte Platten anschlieszligen die zur Pflasterung einer zum Eingangstor fuumlhrenden Straszlige gehoumlren koumlnnten (Abb 30) Gegenuumlber den aus Roll- und Bruchsteinmaterial grob zusammengefuumlgten der byzantinischen Uumlberbauung zuzurechnenden Mauerzuumlgen sind die erwaumlhnten westseitig an die Reste der Pfla-sterung anschlieszligenden Strukturen sorgfaumlltig spoliensortiert und weisen einen sauberen Verband von Stoszlig- und Lagefugen auf Werkmaterial und Mauerungstechnik entsprechen damit der im Rahmen der hellenistischen Neukonzeption der Akropolis von Aumlgina uumlblichen Bauweise

33 Der stark abgeriebene 44 cm hohe Sockel steht leicht schraumlg zur Simaunterseite und bildet mit dieser einen Winkel von 87deg Ein schraumlger Sockel ist zwar ungewoumlhnlich kommt jedoch gelegentlich vor so z B bei Dach 14 von Olympia aus dem letzten Viertel des 5 Jhs v Chr Der Sockel steht in einem Winkel von 85deg zur Simaunterseite s J Heiden Die Tondaumlcher von Olympia OF 24 (Berlin 1995) 50

34 Zur Entwicklung des Kymas s L T Shoe Profiles of Greek mouldings (Cambridge 1936) 78 f Unmittelbar vergleichbar im Profilanlauf wie auch im schraumlgen Sockel ist die Sima von Dach 70 in Delphi (S 58) aus der Zeit zwischen 420 und 400 v Chr Ch Le Roy Les terres cuites architecturales FdD 2 (Paris 1967) 142 Taf 112 Das Profil ist cavettofoumlrmig und biegt erst am Ende seines Verlaufs in eine Welle um Zu aumlhnlichen Simaprofilen s auch Dach 58 von Delphi (S 44) um 460ndash450 v Chr (Le Roy a O 44 Taf 48 103) und die sog Blasse Sima von Olympia um die Mitte des 5 Jhs v Chr (Heiden [Anm 33] 43 Abb 6 1) Eine Zuweisung des im Westkomplex gefundenen Exemplars zu einem der bekannten Bauten auf Kap Kolonna ist derzeit nicht moumlglich allerdings findet die Sima im Ornamentschema im schraumlgen Sockel sowie in den erhaltenen Maszligen eine Entsprechung in zwei Fragmenten die K Hoffelner dem Ersatzdach des sog Artemistempels zuordnete und nach stilistischen Kriterien anhand des An-themions sowie anhand des weit ausladenden Kymas in das 1 Viertel des 4 Jhs v Chr datierte K Hoffelner Die Dachterrakotten des Artemistempels vom Apollon-Heiligtum in Aumlgina in N A Winter (Hrsg) Greek Architectural Terracottas of the Classical and Hellenistic Periods International Conference 1991 Hesperia Suppl 27 (Princeton 1994) 108ndash111 109 Abb 5 Taf 29 a K Hof-felner Das Apollon-Heiligtum Tempel Altaumlre Temenosmauer Thearion Alt-Aumlgina 1 3 (Mainz 1999) 115 Abb 124 Taf 54 3 4 Die Uumlbereinstimmungen in Dekoration und saumlmtlichen Detailmaszligen legen unabhaumlngig von dem differenten Verlauf der Profilwelle eine Zusammengehoumlrigkeit der Fragmente deren Zuordnung zum Ersatzdach des sog Artemistempels keinesfalls zwingend ist mit dem neu gefundenen Stuumlck nahe Der Neufund koumlnnte von der Errichtungsphase die beiden bekannten Fragmente von einer Reparaturphase ein und desselben Baus stammen und waumlren damit vom Ersatzdach des sog Artemistempels auszuscheiden

98 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

30 Areal suumldlich des Diateichismas Straszligenpflasterung und byzantinische Uumlberbauung An-sicht von Suumlden

2 Areal rsaquoSuumldhuumlgellsaquo

Einleitung

Die Arbeiten am Suumldhuumlgel (Abb 31) konzentrierten sich auf die Freilegung des sog Groszligsteinbaus (im Folgenden GSB) und die Klaumlrung seiner Bauphasen35 Vor den Grabungen der Kampagne 2008 lieszlig sich die Baugeschichte des GSB folgendermaszligen zusammenfassen36 Zu Beginn des Mittelhelladikums vermut-lich gegen Ende des MH I wurde der aumllteste GSB errichtet Die zweite Phase des GSB im Wesentlichen MH II zuzurechnen37 definierte sich bis zur Grabungssaison 2008 durch eine auffallend starke Erhoumlhung des Fuszligbodenniveaus innerhalb des Hauptraumes38 Mindestens sieben duumlnne Fuszligbodenschichten koumlnnen hier unterschieden werden Die unterste dieser Fuszligbodenlagen versiegelt eine aus aschiger Erde Knochen und Keramik bestehende Packung die in den bisherigen Vorberichten auch als die sog minoische Schicht be-zeichnet wurde Auf der obersten Fuszligbodenlage der Phase 2 wurden 2007 eine Schaftschuhlanzenspitze und zahlreiche Keramik gefunden39 Die aumluszligeren Mauern des GSB in Phase 2 waren dieselben wie in Phase 1 Die Anlage der dritten Phase ist in die Periode MH III zu datieren und wird wiederum durch eine merkliche Anhebung der inneren Laufhorizonte charakterisiert40 ebenso wie durch die Errichtung neuer Mauern die den Innenseiten der aumllteren Mauern (West und Nord) direkt vorgelegt sind Fuumlr die Ost- und Suumldseite des Gebaumludes war daher von einer entsprechenden Situation auszugehen Die dritte Phase des GSB war sicher bis in SH I in Benuumltzung moumlglicherweise sogar bis in das beginnende SH II

35 Zur Methode s Felten u a (Anm 12002) 56 36 Zum GSB s Felten u a (Anm 12008) 66 ndash 76 mit weiterfuumlhrenden Verweisen 37 Es ist nicht auszuschlieszligen dass der GSB der Phase 2 bis in MH III hinein in Benutzung war bevor das Gebaumlude aufgegeben wurde 38 Zur sog minoische Schicht s Felten u a (Anm 12006) 112 mit Anm 61 114 mit Anm 69 39 Felten u a (Anm 12008) 68 mit Anm 54 40 Uumlber dem obersten Fuszligboden der 2 Bauphase wurde eine maumlchtige Packung aus zerbrochenen Lehmziegeln und verstuumlrzten Stei-

nen gefunden Felten u a (Anm 12008) 67 Vgl dazu das Erdprofil von Q6 mit der Schichtenabfolge von SH III ndash FH III Felten u a (Anm 12004) 35 Abb 31

99aumlGina-kolonna 2008

31

Are

al rsaquoS

uumldhuuml

gellsaquo

Gra

bung

sflaumlc

hen

2008

100 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Die Ausgrabungen des Jahres 2008 konzentrierten sich vor allem auf die Suumld- und Ostseite des Ge-baumludes um hier in erster Linie den Verlauf der Auszligenmauer von Bauphase 2 zu klaumlren Zu diesem Zweck wurden verschiedene Schnitte in den Planquadraten Q2 Q5 und Q6 angelegt die im Uumlbersichtsplan mit den Buchstaben AndashD gekennzeichnet sind (Abb 31)

a Grabung innerhalb des GSB in Q2 und Areal 12 (Abb 31 A)

Die Arbeiten in diesem Bereich konzentrierten sich auf die Freilegung der Nord-Suumld verlaufenden Au-szligenmauer des GSB der Phase 3 (2002162) Durch die Bautaumltigkeit in historischer Zeit waren die Mau-ern teilweise ausgerissen und die stratigraphische Abfolge vor allem durch zwei spaumltroumlmisch-byzantinische

Gruben gestoumlrt worden Die Gruben (200230 und 200810) enthielten eine Fuumllle zerschlagener Ziegel und Kera-mik die von der fruumlhmykenischen bis in die spaumltroumlmisch-byzantinische Zeit reicht (Abb 32 1 ndash 5)41 Die beiden Gru-ben durchschlugen eine Abfolge von Fuszligbodenhorizonten (MH III ndash SH I) die bereits bei den Grabungen 2002 2003 und 2007 erreicht worden waren42 Un-ter dieser Fuszligbodenabfolge befand sich eine Schicht aus zerschlagenen Lehm-ziegelbrocken Steinen und einer Fuumllle von Keramikfragmenten43 die wiede-rum auf dem juumlngsten Fuszligboden des GSB Phase 2 auflagen (200823) Grouml-szligere Teile dieses Fuszligbodens waren bei den Grabungen im Jahr 2007 (200748) freigelegt worden (Abb 33)44 In Abbil-dung 34 ist eine repraumlsentative kleine Auswahl der Keramikfunde zusammen-gestellt45 Die Schale mit einziehendem Rand und Wellenbanddekor (Abb 34 4) ist auf der Innenseite vollkommen be-malt und duumlrfte nach makroskopischer Analyse aus Thera oder Melos stammen Lokal hergestellte rsaquoPanelled Cupslsaquo (wie

41 Abb 32 1 ndash 5 (Q243-5 Q243-4 Q242-8 Q243-21 Q243-2) Zu Abb 32 1 s S Hiller Mykenische Keramik Alt-Aumlgina 4 1 (Mainz 1975) Taf 3 38 5 83 Abb 32 2 vgl zur Dekorvariante I S Lemos The Protogeometric Aegean (Oxford 2002) Abb 7 4 7 6 31 5 hier Abb 32 3 Eine Lampe des gleichen Typs wurde bereits bei den Grabungen 2006 gefunden s Felten u a (Anm 12007) 117 Abb 44 Anm 77 hier Abb 32 5 Zur Zeichnung des Faltenwurfs vgl E Walter-Karydi ndash W Felten ndash R Sme-tana-Scherrer Ostgriechische Keramik Lakonische Keramik Attische schwarzfigurige und rotfigurige Keramik Spaumltklassiche und hellenistische Keramik Alt-Aumlgina 2 1 (Mainz 1982) Taf 26 342 346 aus dem 5 ndash 4 Jh v Chr

42 Felten u a (Anm 12002) 61 (Fuszligboden 2002194) Felten u a (Anm 12003) 121 mit Anm 59 60 (Fuszligboumlden 2002194 und 200328) Felten u a (Anm 12008) 67

43 Zu dieser Schicht s bereits Felten u a (Anm 12002) 61 Felten u a (Anm 12004) 32 W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic sequence of the SCIEM 2000 project in F Felten ndash W Gauszlig ndash R Smetana (Hrsg) Middle Helladic Pottery and Synchronisms Proceedings of the International Workshop held at Salzburg October 31st ndash November 2nd 2004 Contributions to the chronology of the Eastern Mediterranean (Vienna 2007) 63 ndash 65

44 Felten u a (Anm 12008) 68 45 Abb 34 1 ndash 7 (Q249-12 Q248-1 Q249-1 Q249-3 Q249-63 Q249-64 Q249-55) Lokal aumlginetische Produkte sind nach

makroskopischer Analyse Abb 34 1 ndash 3

32 Q2 und Q5 Keramik aus den Gruben und dem Bereich der Brunnenein-fassung (200844)

33 Q2 GSB-Mauer 2002162 (Phase 3) Ansicht von Nordosten

101aumlGina-kolonna 2008

Abb 34 2) mit aumlhnlichem Dekor wurden bereits bei den Grabungen 2007 gefunden46 Besonders erwaumlh-nenswert ist ein fast vollstaumlndig erhaltener mino-ischer Steindeckel (Abb 34 7) Es handelt sich um die ersten auf Kap Kolonna in stratigraphischem Zu-sammenhang dokumentierten Steingefaumlszlige da bei den aumllteren Funden aus den Grabungen vor dem 2 Welt-krieg Informationen zum Fundzusammenhang fehlen Der Deckel vom Typ 1C nach P Warren hat gute Ent-sprechungen auf Kreta und an zahlreichen Fundstel-len am griechischen Festland47

Im noumlrdlich an Q2 anschlieszligenden Areal 12 wa-ren bereits zwischen 1995 und 1997 Grabungen durchgefuumlhrt und Teile des GSB freigelegt worden48 Der schmale Erdsockel zwischen der alten und neu-en Grabungsflaumlche wurde abgetragen um die Fort-setzung des Fuszligbodens 200748 freizulegen49 Die verfuumlllten alten Grabungsflaumlchen wurden teilweise wieder ausgehoben um den Mauerverlauf der ver-schiedenen Phasen des GSB zeichnerisch und photo-graphisch vollstaumlndig dokumentieren zu koumlnnen Ab-bildung 33 und 35 zeigen den Verlauf der Ostmauer des GSB Phase 3 Im Bereich der Grabungsflaumlchen 19951997 fehlen leider groumlszligere Teile der Mauer des GSB Phase 3 Diese muumlssen bei den in unmittelbarer Naumlhe durchgefuumlhrten Baumaszlignahmen in historischer Zeit abgetragen worden sein (hellenistischer Quaderbau spaumltroumlmisch-byzantinische Haumluser und Zisterne)50 Bereits im Steinplan der 1930er Jahre sind dort wo die Mauer des GSB Phase 3 verlaufen sollte nur noch wenige verstuumlrzt liegende Steine eingezeichnet die wahrscheinlich zur Mauer des Groszligsteinbaus gehoumlrten Die tiefer liegende Mauer des aumllteren GSB (Phase 1 und 2 200833) war dagegen von den Zerstoumlrungen nicht betroffen und wurde vollstaumlndig freigelegt (Abb 35) Im Fundamentbereich dieser Mauer liegen sehr groszlige unbehauene Kalksteine unmittelbar uumlber aumllteren Mauerresten die nach bisherigem Kenntnisstand an das Ende von FH III und den Beginn von MH datiert werden (200830)

b Grabung in der Nord-Suumld verlaufenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q2 (Abb 31 B)

Die in Areal 12 freigelegte Ostmauer des GSB Phase 2 wird weiter suumldlich in den Planquadraten Q2 und Q5 durch einen hoch anstehenden Nord-Suumld verlaufenden Weg (2002161) uumlberlagert Entsprechend der Situation an der Nord- und Westseite des GSB wurde in den vergangenen Jahren davon ausgegangen dass die aumllteren Mauern des GSB der Phasen 1 und 2 parallel und auf etwas tieferem Niveau unmittelbar vor den Mauern der dritten und juumlngsten Phase des Gebaumludes liegen Um hier die aumlltere Phase des GSB freizulegen waren bereits in den vergangenen Jahren in Q5 im Bereich des Weges Grabungen durchgefuumlhrt worden je-doch ohne Erfolg51 Um die Fortsetzung von Mauer 200833 von Beginn an zu erreichen wurde ein langer

46 Felten u a (Anm 12008) 69 Abb 27 47 P Warren Minoan Stone Vases (Cambridge 1969) 68 ndash 71 Der Neufund aus Aumlgina entspricht am ehesten Warrens Variante 1C1

Warren a O 69 259 D187 P 349 48 F Felten ndash S Hiller Ausgrabungen in der vorgeschichtlichen Innenstadt von Aumlgina-Kolonna (Alt-Aumlgina) Die Kampagnen

1993 ndash 1995 Ein Vorbericht OumlJh 65 1996 Beibl 40 ndash 49 49 Felten u a (Anm 12008) 68 50 Felten ndash Hiller (Anm 48) 49 Fundamentgrube des hellenistischen Quaderbaus Pollhammer (Anm 192004) 141 ndash 148 Wir dan-

ken E Pollhammer fuumlr diese Information 51 Felten u a (Anm 12008) 69

34 Q2 MH-Keramik und Deckel eines minoischen Steinge-faumlszliges aus dem Lehmziegelversturz uumlber dem Boden der GSB-Phase 2

102 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

schmaler Schnitt im Straszligen-Wegverlauf angelegt Die stratigraphische Abfolge der Straszligen-Wegerhouml-hungen war durch mehrere Gruben aus historischer Zeit gestoumlrt Wie an allen anderen Stellen an denen im Straszligen-Wegbereich bislang gegraben worden war fand sich auch hier eine sehr groszlige Menge an Tierknochen und Keramik (Abb 36 1 ndash 10)52 Ne-

ben lokal aumlginetisch mattbemalter und vollkommen bemalter Keramik53 wurden zahlreiche kleinzerscherbte Fragmente importierter minoischer sowie kykladischer Keramik gefunden wie auch das Fragment eines vermutlich FK II-zeitlichen Marmorgefaumlszliges (Abb 36 11)54 Das mit Spritzdekor bemalte und mit plastischer Leiste verzierte Wandfragment (Abb 36 4) zaumlhlt zu den bislang wenigen groszligformatigen minoischen Vor-ratsgefaumlszligen55 Ausgesprochen selten ist auch ein suumldostaumlgaumlisches Gefaumlszligfragment hier mit Hell-auf-Dun-klem-Dekor (Abb 36 9)56

Die freigelegte Fortsetzung der Mauer 200833 war teilweise von den spaumlten Gruben zerstoumlrt worden Besonders uumlberraschend war der Umstand dass die Mauer 200833 nicht ndash wie angenommen ndash parallel zur spaumlteren GSB-Mauer 2002162 verlaumluft sondern schraumlg dazu Am suumldlichen Ende des Grabungsbereiches B

52 Abb 36 1 ndash 10 (Q258-1 Q258-53 Q258-13 Q258-85 Q258-8 Q258-88 Q258-9 Q255-19 Q258-10 Q255-38) 53 Zu Abb 36 5 Uumlberkreuzende Diagonalen sind ein haumlufiges Motiv bei groszligen Schuumlsseln mit einziehendem Rand H B Sieden-

topf Mattbemalte Keramik der mittleren Bronzezeit Alt-Aumlgina 4 2 (Mainz 1991) Taf 82 443 54 Abb 36 11 (Q254-16) Aumlhnliche Schalen wurden etwa in Dhaskalio Kavos gefunden C Renfrew u a Dhaskali Kavos Keros

The Investigations of 1987 ndash 88 in N Brodie u a (Hrsg) Horizon Όρίζων A colloquium on the prehistory of the Cyclades McDonald Institute monographs (Cambridge 2008) 112 Abb 12 7 C Renfrew u a Keros Dhaskalio and Kavos early Cycladic Stronghold and Ritual Centre Preliminary Report of the 2006 and 2007 excavation seasons BSA 102 2007 119 f

55 Allgemein zu kretischen Vorratspithoi s K S Christakis Cretan Bronze Age pithoi Traditions and trends in the production and consumption of storage containers in Bronze Age Crete Prehistory monographs 18 (Philadelphia PE 2005) und K S Christakis The politics of storage Storage and sociopolitical complexity in neopalatial Crete Prehistory monographs (Philadelphia PE 2008) Zum plastischen Dekor von Abb 36 4 s Christakis a O (2005) 25 (Group III Ropes 7 ndash 11) Abb 28

56 Zu suumldostaumlgaumlischen Importen und deren Verbreitung N Momigliano Kamares or not Kamares This is [not] the question South-east Aegean Light-on-Dark (LoD) and Dark-on-Light (DoL) pottery Synchronisms production centres and distribution (with a contribution by Carl Knappett) in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 257 ndash 272 Ein weiteres Fragment wurde 2007 gefunden s Felten u a (Anm 12008) 72 Abb 33 13

35 Q2 und Areal 12 GSB Phase 1 und 2 (200830 33) GSB Phase 3 (2002162) und MH-Hausmauer (2002136) An-sicht von Norden

36 Q2 MH- und importierte Keramik sowie Randfragment eines vermutlich fruumlhkykladischen Marmorgefaumlszliges aus dem Bereich der Straszlige

103aumlGina-kolonna 2008

ist die aumlltere Mauer vollkommen unter der juumlngeren verschwunden (Abb 31 35) In diesem Bereich wurden auszligerdem an der Maueroberkante und -auszligenseite Brandspuren festgestellt zudem fanden sich im Straszligen-Wegbereich Holzkohlereste und Asche

Fuumlr die allgemeine Gestaltung der mittelbronzezeitlichen Siedlung bestaumltigten die Arbeiten im Grabungs-bereich B aumlltere Beobachtungen Die Nord-Suumld verlaufende StraszligeWegfuumlhrung 2002161 muss urspruumlng-lich wesentlich breiter gewesen sein sie wurde aber offensichtlich im fortgeschrittenen Mittelhelladikum teilweise uumlberbaut (Mauer 2002136 Abb 35) Aumlhnliche Beobachtungen konnten bereits 2005 im Bereich des sog Pithoshauses57 und 2007 im Bereich von Q5 gemacht werden58 Demnach scheint es als ob im spaumlten Mittelhelladikum innerhalb der Siedlung vermutlich aus Gruumlnden des Platzmangels die Straszligen- und Wegfuumlhrungen teilweise mit Gebaumluden uumlberbaut wurden

c Grabungsbereich C (Q5 Q6 Abb 31 C)

In diesem Bereich wurden an verschiedenen Stellen Untersuchungen vorgenommen die wesentlich zum Verstaumlndnis des GSB beitragen konnten

Nordwestlicher Teil von Q5 innerhalb des GSBBereits 2002 zeichnete sich bei der Oberflaumlchenreinigung im nordwestlichen Teil von Q5 eine groszlige Grube ab (200231) und zudem sollte hier auch die Nord-Suumld verlaufende Mauer des GSB Phase 3 (2002126+200262) durchziehen Dieser Abschnitt der Mauer (200262) wird von der byzantinischen Gru-be 200231 und einem Brunnen aus vermutlich klassischer Zeit (200844+51) stark gestoumlrt (Abb 37) Die Funde aus den oberen Schichten waren dementsprechend gemischt Zu den wichtigsten unter ihnen zaumlhlt eine vollstaumlndige einhenkelige Schale die am Ende der Stoumlrung gefunden wurde (Abb 38 1) Eine Reihe von Fuszligbodenhorizonten und Fuumlllschichten konnte im ungestoumlrten praumlhistorischen Schichtenverlauf beobachtet werden Die Keramikfunde erlauben eine zeitliche Einordnung von MH III bis in eine fortgeschrittene Phase von SH I ndash SH II (Abb 38)59 Neben einem Deckel mit geritztem Dekor (Abb 38 12) und zwei importierten mykenischen Fragmenten (Abb 38 5 6) sind besonders zwei kykladische Fragmente mit wahrscheinlich naturalistischem und figuumlrlichem Dekor hervorzuheben (Abb 38 10 11)60

Abtragen des Erdsteges zwischen Q2 und Q5 sowie Q3 und Q6 Die Erdstege zwischen Q2 und Q5 sowie zwischen Q3 und Q6 wurden teilweise abgetragen um die Aus-maszlige und den Grundriss des GSB besser zur Geltung zu bringen Die Nord-Suumld verlaufende Mauer des GSB Phase 3 und die darunterlie-gende MH II-zeitliche Fuszligbodenpa-ckung sind nun uumlber eine Laumlnge von ca 10 m sichtbar (Abb 33)

57 Felten u a (Anm 12005) 36 58 Felten u a (Anm 12006) 112 f Felten u a (Anm 12008) 70 59 Abb 38 1 ndash 12 (Q5110-1 Q6229-1 Q5119-2 Q5115-1 Q5110-3 Q5114-3 Q5119-1 Q6231-1 Q5121-1 Q6229-17

Q6229-21 Q6229-9) 60 Abb 38 10 Vgl I Nikolakopoulou u a Trapped in the Middle New Stratigraphic and Ceramic Evidence from Middle Cycladic

Akrotiri Thera in Brodie (Anm 54) 316 Abb 323e R L N Barber The Middle Cycladic pottery in C Renfrew u a (Hrsg) Excavations at Phylakopi in Melos 1974 ndash 77 Supplementary volume (London 2007) 205 Nr 130 Taf 25 e 130 Zu Abb 38 11 vgl A Papagiannopoulou From Pots to Pictures Middle Cycladic Figurative Art from Akrotiri Thera in Brodie (Anm 54) 442 Abb 40 20 448 Abb 40 28

37 Q5 und Q6 MH-Hausmauer (200770) Nord-Suumld-StraszligeWeg (2002161) Mauern der GSB-Phase 3 (200262 67) und des vermutlich klassischen Brunnens (200851) mit Einfassung (200844)

104 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Tiefschnitt in Q5 innerhalb des GSB Die hier im Jahr 2006 eingestellten Arbeiten wurden wieder aufgenommen und die sog minoische Auf-fuumlllungsschicht wurde abgegraben61 Genau im Be-reich des Tiefschnittes tritt die Innenschale der GSB-Mauer der Phasen 1 und 2 (200841) unter der houmlher liegenden Mauer der Phase 3 wieder hervor (Abb 39 s o Abschnitt b) Eine duumlnne Lage von Erde und Steinen trennt in diesem Bereich die beiden Mauern voneinander Weitere wesentliche Erkenntnisse wur-den vor allem zur ersten Bauphase des GSB erzielt Zusammen mit einer Fuszligbodenpackung (200842) wurden die Reste einer Ost-West verlaufenden Mauer (200843) freigelegt die sicher zu einer Trennmauer zwischen Eingangsraum und Hauptraum des GSB ge-houmlrt (Abb 31 39)

Unmittelbar unter der Fuszligbodenpackung (200842) und Mauer (200843) wurden aumlltere Mau-ern freigelegt auf denen der GSB offensichtlich er-richtet worden war Bereits die 19951997 in Areal 2 und 10 durchgefuumlhrten Grabungen zeigten dass der

GSB auf aumllteren Mauern errichtet worden war die wiederum uumlber dem Brandhorizont der Kolonna-V-Zer-stoumlrungen lagen62

Schnitt im Bereich der Ost-West verlaufenden Quermauer des GSB in Q6 Ein weiterer Schnitt wurde unmittelbar westlich davon im Planquadrat Q6 angelegt um die Ost-West ver-laufende Quermauer (200843) und ihre Anbindung an den GSB zu untersuchen Teile der Quermauer im westlichen Abschnitt mit 200859 bezeichnet wurden auch hier festgestellt

Grabung in derdem Nord-Suumld verlau-fenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q5 (Abb 31)In Q5 wurde die suumldliche Fortsetzung derdes Nord-Suumld verlaufenden StraszligeWeges (2002161) abgetieft um auch hier die noch hoch anstehenden Reste der GSB-Mauer Phase 3 vollstaumlndig dokumentieren zu koumlnnen Dafuumlr wurden auch Teile des Erdsteges zwischen den Planquadraten Q2 und Q5 abgebaut und die massive Steineinfassung (200844) eines Brunnens vollstaumlndig freigelegt63 Die Einfassung des Brunnens hat einen maumlchtigen aumluszligeren Durchmesser von 2 ndash 25 m waumlhrend der bislang sichtbare Teil des Brunnenschachts (200851) ei-nen geringen Durchmesser von etwa

61 Felten u a (Anm 12006) 112 Abb 36 37 62 Felten ndash Hiller (Anm 48) 39 Abb 8 S 40 (raquoStraszligenbereich 10laquo) S 43 ndash 44 Abb 10 63 Bei den Grabungen in Q2 und Q5 wurden Teile der Einfassung bereits 2005 freigelegt und als Mauern 20056 200526 bezeich-

net

38 Q5 Lokale und importierte MH- bis SH-zeitliche Kera-mik aus der stratigraphischen Abfolge

39 Q5 Innenschale der GSB-Mauer (200841) Ost-West-Mauer des GSB (200843)

105aumlGina-kolonna 2008

06 m hat Der Brunnen wurde teilweise uumlber der Mauer des GSB errichtet und zerstoumlrte diese dabei (Abb 31 37)64

d Grabungsbereich D suumldliche Erwei-terung in Q6 (Abb 31 40)

In der suumldlichen Erweiterung von Q6 wurden die Grabungen von 2006 fort-gesetzt um den suumldoumlstlichen Teil des GSB zu erforschen und um den Mau-erverlauf im Bereich der Gebaumludeecke zu klaumlren65 Wie bereits 2006 beobachtet wurde ist der gesamte Bereich der suumld-lichen Erweiterung von Q6 stark von spaumltroumlmisch-byzantinischen Gruben ge-stoumlrt66 Trotz dieser z T tief in die prauml-historischen Schichten reichenden Stoumlrungen wurde eine Abfolge von Fuszligbodenhorizonten von SH I ndash MH II festgestellt Die juumlngeren Bodenpackungen aus getretenem Lehm konnten entsprechend der groszligflaumlchigeren Stoumlrungen nur an wenigen Stellen beobachtet werden Zwei groszligteils erhaltene dreifuumlszligige aumlginetische Koch-toumlpfe (Abb 41 1 2)67 lagen zusammen mit weiterer Keramik auf dem houmlchsten Fuszligboden (20082) Der dreifuumlszligige Kochtopf in den Varianten mit gerunde-tem und flachem Boden war bislang noch nicht fuumlr die Keramikphase K belegt und stellt eine wichtige Ergaumlnzung fuumlr das fruumlhmykenische Formenspektrum dar68 Andere SH I-zeitliche Keramik wie eine beina-he vollstaumlndige Goblet kann ebenso mit diesem Fuszlig-boden in Verbindung gebracht werden (Abb 41 3)69 Unter diesem Fuszligboden wurden die Reste eines mit Kieseln gefuumlllten Herdes freigelegt auf dessen Bo-den die Unterteile von zwei teilweise verbrannten Ge-faumlszligen noch in situ standen In Abbildung 42 ist eine kleine Auswahl an Keramikfunden zusammengestellt die aus dem Grabungsbereich D stammt70 Besonders hervorzuheben ist die groszlige Anzahl importierter Ge-faumlszlige u a von der Peloponnes (Abb 42 3) von den

64 Aus diesem Grabungsbereich stammt die schwarzfigurige Wandscherbe Abb 32 6 (Q2Q5) mit der Darstellung eines Pferdege-spanns oder -wagens moumlglicherweise Szene einer Gigantomachie dem letzten Viertel des 6 Jhs zuzuordnen vgl M B Moore ndash M Z P Philippides Attic Black Figured Pottery Agora 23 (Princeton NJ 1986) Taf 10 87 J Boardman Schwarzfigurige Vasen aus Athen (Mainz 1977) Abb 206 Leagros-Gruppe

65 Zu den Arbeiten von 2005 und 2006 s Felten u a (Anm 12006) 114 66 Die obersten gestoumlrten Schichten enthielten vor allem spaumltroumlmische und fruumlhmykenische Keramik 67 Abb 41 1 2 (Q6186-2 Q6186-1) 68 Zur Keramikphase K s W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic sequence of the SCIEM 2000 project in Felten ndash

Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 65 f vgl auch ltwwwoeawacatsciem2000Pr15mainhtmlgt (Stand 26 2 2009) 69 Abb 41 3 (Q6185-6) vgl dazu aus Keramikphase K von Kolonna W Gauszlig ndash R Smetana Aegina Kolonna The Stratigraphic

sequence of the SCIEM 2000 project in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 80 Abb 12 sowie aus Lerna VI M Lindblom Early Mycenaean mortuary meals at Lerna VI with special emphasis on their Aeginetan components in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 128 Abb 11

70 Abb 42 1 ndash 12 (Q6197-4 Q6202-1 Q6195-2 Q6187-3 Q6198-15 Q6225-6 Q6216-1 Q6206-1 Q6214-4 Q6214-40 Q6197-5 Q6197-9)

40 Q6 Erweiterung Gesamtansicht von Suumlden

41 Q6 SH-Keramik aus dem Erweiterungsbereich

106 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Kykladen (Abb 42 10 ndash 12)71 und aus Kreta (Abb 42 9) Bei der lokal hergestellten aumlginetischen Keramik ist ferner auf ein weiteres moumlglicherweise figuumlrlich be-maltes Fragment (Abb 42 2) hinzuweisen72 Die neuen Grabungen erbrachten zudem gut stratifizierte Belege fuumlr die Form des Deckels mit Griff (Abb 42 4) die bislang vor allem im Fundmaterial der alten Grabungen belegt war73

Im Norden wird der Grabungsbereich D durch die hoch anstehende Ost-West verlaufende Mauer 200267 begrenzt Die Mauer war seit der ersten Grabung 2002 bekannt und gehoumlrt zum GSB der Phase 3 (Abb 40 43)74 Sie trennt den Hauptraum des GSB im Norden von einem kleineren Raum im Suumlden ab der moumlglicherwei-se als Vorraum und Eingangsbereich diente Die Mauer 200267 wurde durch den in historischer Zeit errichte-ten Brunnen 200217 teilweise zerstoumlrt und in zwei Teile geteilt wobei der oumlstliche Teil in den obersten Steinla-gen stark nach innen geneigt ist75 Bei der Reinigung der gesamten suumldlichen Mauerschale von 200267 wurden die Reste einer Tuumlrschwelle sichtbar Die Tuumlroumlffnung zeichnet sich in Form einer horizontal verlaufenden Aschenlage ab (Abb 43 s Pfeil) Zu einem spaumlteren uns noch unbekannten Zeitpunkt wurde die Tuumlroumlffnung verfuumlllt und teilweise von dem Brunnen 200217 uumlber-baut (Abb 43)

Unmittelbar suumldlich und unter der Mauerunterkante von Mauer 200267 liegt eine aumlltere ebenfalls Ost-West verlaufende Mauer (200829 200838 Abb 40) Diese aumlltere Mauer ist mit einiger Wahrscheinlichkeit die Quermauer des GSB Phase 2 Ist diese Annahme richtig bedeutet das dass die Quermauer des GSB Phase 3 an die Innenseite der Quermauer Phase 2 angesetzt wurde76 Auszligerdem kann in Folge angenommen werden dass der GSB der Phase 2 eine aumlhnliche Raumgliederung wie das juumlngere Gebaumlude hatte Die im Tiefschnitt von Q5 und Q6 freigelegte und oben in Abschnitt c besprochene Ost-West verlaufende Mauer (200843+200859) gehoumlrt nach bisherigem Kenntnisstand zu einer noch aumllteren Quermauer und wird ge-genwaumlrtig mit dem GSB Phase 1 in Verbindung gebracht Andere Mauern die in diesem Grabungsbereich 2008 freigelegt wurden (Abb 31 40) sind durch die spaumltroumlmischen Gruben teilweise stark zerstoumlrt gehoumlren aber houmlchstwahrscheinlich zur Innengliederung des GSB

Nahe der Suumldostecke des GSB der Phase 3 wurde die Fortsetzung der GSB-Mauer der Phasen 1 und 2 freigelegt (200848 Abb 31 40) Wie bereits oben in den Abschnitten b und c beschrieben verlaumluft diese aumlltere Auszligenmauer des GSB nicht parallel sondern schraumlg zur juumlngeren Mauer Entscheidend fuumlr die Grund-rissrekonstruktion des aumllteren GSB im Suumldteil ist die Frage wo die Gebaumludeecken liegen Bei der suumldwest-

71 Abb 42 10 Fragmente eines aumlhnlich dekorierten Gefaumlszliges wurden 2004 gefunden s Felten u a (Anm 12005) 32 Abb 28 6 72 Vgl Siedentopf (Anm 53) Taf 97 597 73 Zu nichtstratifizierten Deckeln von Kolonna mit Toumlpferzeichen M Lindblom Marks and makers Appearance distribution and

function of Middle and Late Helladic manufacturersrsquo marks on Aeginetan pottery SIMA 128 (Jonsered 2001) Taf 56 Nr 1107 (Kolonna ST-436) 1108 (Kolonna ST-435) Zur Form Lindblom a O 28 Abb 6 (FA-11) 31 FA-11 mit weiteren Verweisen Aumlgi-netische Deckel dieser Form wurden auch in Lerna VI gefunden s M Lindblom Early Mycenaean mortuary meals at Lerna VI with special emphasis on their Aeginetan components in Felten ndash Gauszlig ndash Smetana (Anm 43) 127 Abb 10

74 Die Mauerabschnitte 200223 200227 und 200267 gehoumlren zu ein und derselben Mauer s Felten u a (Anm 12006) 111 112 Abb 35

75 Felten u a (Anm 12006) 111 76 Das Ansetzen der juumlngeren Mauern an die Innenschale der aumllteren ist bereits von der westlichen und suumldlichen Auszligenmauer des

GSB bekannt

42 Q6 Erweiterung Lokale und importierte MH- bis SH-zeitliche Keramik aus der stratigraphischen Abfolge

107aumlGina-kolonna 2008

lichen Ecke war der archaumlologische Befund aufgrund der spaumltroumlmischen Stoumlrungen nicht eindeutig77 Im Suumldostbereich wurden die Grabungen mit dem Erreichen von MH II-zeitlichen Schichten bei Grabungsende eingestellt Daher koumlnnen nur Vermutungen zur Lage der suumldoumlstlichen Gebaumludeecke des GSB der Phasen 1 und 2 angestellt werden wobei die beiden folgenden Theorien am wahrscheinlichsten erscheinen

1 Die Suumldostecke des GSB Phase 1 ist identisch mit jener von Phase 2 (entsprechend der Situation an den beiden Laumlngsseiten) Die Gebaumludeecke von Phase 1 und 2 liegt unmittelbar suumldlich der Gebaumludeecke von GSB Phase 3 (200632 und 200825 Abb 31 40) Ist diese Annahme zutreffend dann gehoumlren die in einer Flucht liegenden Ost-West verlaufenden Mauerstuumlcke 200849 und 200681 zur suumldlichen Auszligen-mauer des GSB Phase 1 und 278 Die unmittelbar davor (suumldlich) liegenden Mauern 200650 200716 und 200664 gehoumlren dann zu einem weiteren Gebaumlude

2 Die Suumldostecke des GSB Phase 1 ist nicht identisch mit jener von Phase 2 (entsprechend den vermuteten drei Quermauern des Hauptgebaumludes) Die Ecke von GSB Phase 1 liegt direkt unter jener von Phase 3 (200632 und 200825) Am Ende der Grabung wurde unter der Mauerunterkante von 200632 eine bislang erst einlagige Steinsetzung festgestellt (200849 Abb 40) Diese koumlnnte zur Suumldostecke der Pha-se 1 gehoumlren In der zweiten Bauphase des GSB wird die suumldliche Auszligenmauer des GSB neu errichtet und liegt unmittelbar vor (suumldlich) der Mauer von Phase 1 (Mauern 200650 200716 und 200654 Abb 31 40) In Phase 3 wird der gesamte GSB neu errichtet Die Suumldostecke liegt entsprechend der Situation an den Laumlngsseiten an der Suumldmauer bzw der Suumldostecke von Phase 2 Fuumlr die naumlchsten Grabungskampagnen wird eine eindeutige Klaumlrung dieser entscheidenden Fragen erhofft

e Reinigung im Bereich des Spaumlt-MH-Hauses in Q5 (Abb 37)

Beim Reinigen der Ost-West verlaufenden Mauer 200770 (Abb 37) eines Hauses des spaumlten Mittelhella-dikums wurde das Randfragment eines weiteren minoischen Steingefaumlszliges zwischen den Steinen gefunden (Abb 44)79

77 Felten u a (Anm 12006) 115 117 Abb 43 78 Zu Mauer 200849 s u (2) zu Mauer 200681 s Felten u a (Anm 12006) 117 Abb 43 79 Abb 44 (Q5118-1)

43 Ost-West verlaufende Quermauer (200267) des GSB Phase 3 mit horizontaler Aschenlage (Pfeil)

44 Q5 Randfrag-ment eines minoischen Steinschaumllchens

108 Florens Felten ndash Claus reinholDt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter GauSS ndash Rudolfine Smetana

Zusammenfassung

Die Ausgrabungen 2008 lieferten weitere Erkenntnisse zur Sonderstellung der Siedlung von Kap Kolonna waumlhrend der Bronzezeit mit einem ihrer wichtigsten Gebaumlude dem Groszligsteinbau Unter den zahlreichen Einzelfunden ist besonders auf die Fragmente zweier minoischer Steingefaumlszlige zu verweisen die erstmals in der Grabungsgeschichte von Kap Kolonna in einem stratigraphischen Zusammenhang stehen Daruumlber hi-naus wurde wie in den Jahren zuvor eine sehr groszlige Anzahl an lokal gefertigter und importierter Keramik der Mittleren und beginnenden Spaumlten Bronzezeit gefunden

Das bedeutendste Ergebnis war die Freilegung der oumlstlichen Begrenzungsmauer des GSB der Phasen 1 und 2 in den Quadranten Q2 und Q5 (Abschnitte andashd) Entgegen der Situation an der West- und Nordseite verlaumluft im Osten die Mauer der Phase 3 nicht parallel zu den aumllteren Mauern des GSB sondern schraumlg dazu Das bedeutet dass der GSB der Phasen 1 und 2 vollstaumlndig aufgegeben worden war ehe man den GSB der Phase 3 in bzw uumlber dessen Grundmauern errichtet hatte Die Frage weshalb die oumlstliche Laumlngs-mauer des GSB Phase 3 schraumlg zu den aumllteren Mauern verlaumluft kann derzeit nicht beantwortet werden Neue Erkenntnisse wurden auch fuumlr die Innengliederung des GSB gewonnen An der Suumldseite des Gebaumludes wurden auf verschiedenen Niveaus drei Ost-West verlaufende Mauern im Gebaumludeinneren festgestellt die einen kleineren Vorraum suumldlich vom Hauptraum des Gebaumludes abtrennen Nach derzeitigem Kenntnisstand ist mit jeder Bauphase des Gebaumludes eine Quermauer zu verbinden Die Suumldbegrenzung des GSB der Pha-sen 1 und 2 ist derzeit noch unklar da die Grabungen in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen werden konnten Ohne Zweifel sind die Ausdehnung des GSB seine lange Nutzungsdauer und die Funde die mit ihm in Verbindung stehen Beweis dafuumlr dass es sich um das Hauptgebaumlude der Siedlung von Kap Kolonna handeln duumlrfte Die Grabungen der kommenden Jahre sollen vor allem die noch offenen Fragen zur Ausdeh-nung der verschiedenen Bauphasen des GSB klaumlren

Prof Dr Florens FeltenProf Dr Claus ReinholdtDr Eduard PollhammerDr Rudolfine SmetanaFachbereich AltertumswissenschaftenKlassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg Residenzplatz III A-5020 SalzburgE-Mail vornamenachnamesbgacat

Dr Walter GauszligOumlsterreichisches Archaumlologisches Institut Zweigstelle Athen Leoforos Alexandras 26 GR-10683 AthenE-Mail waltergaussoeaiat

Abbildungsnachweis Abb 1 Plan Umzeichnung und digitales Layout E Pollhammer Abb 2 ndash 5 7 ndash 12 14 ndash 19 21 ndash 22 26 ndash 27 29 ndash 30 Photo M Del-Negro Abb 6 13 20 23 ndash 25 Photo C Reinholdt Abb 28 Zeichnung E Pollhammer Abb 31 W Gauszlig H Birk Abb 32 ndash 44 Photo M Del-Negro W Gauszlig G Klebinder-Gauszlig R Smetana digitale Bearbeitung und Layout M Del-Negro C Reinholdt R Smetana Alle Abbildungen copy FB Altertumswissenschaften Klassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg

R i t a G a u t s c h y

Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenongruppe

Sternbilddarstellungen kennt man aus antiker Zeit hauptsaumlchlich von Himmelsgloben Cicero berichtet dass die erste Abbildung des Sternenhimmels auf einem Himmelsglobus auf Eudoxos von Knidos zuruumlckgeht1 Das aumllteste erhaltene Exemplar ist der Himmelsglobus des sog Atlas Farnese in Neapel2 Es handelt sich da-bei um die roumlmische Kopie eines vermutlich hellenistischen Originals aus der Zeit des Augustus3 allerdings fehlen beim Atlas Farnese einige Sternbilder Der einzige komplette Himmelsglobus der aus der Antike erhalten ist befindet sich heute im Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz4 Er wird in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhunderts n Chr datiert

Anordnung und Zeichnung der einzelnen Sternbilder sind bei antiken Darstellungen im Vergleich zu modernen Sternkarten fast immer seitenverkehrt Der Globus zeigt den Sternenhimmel naumlmlich mit dem Auge eines Betrachters den man sich im Zentrum des Globusinneren vorstellte Meist waren sowohl die wichtigsten Einzelsterne durch Punkte gekennzeichnet als auch die Sternbilder personifiziert dargestellt

Auf attischen und italischen Vasenbildern gibt es nur sehr vereinzelt Sternbilddarstellungen Bestimmte Gestirne wie Sonne oder Mond sind fast immer personifiziert abgebildet Unpersonifizierte Gestirnsdar-stellungen findet man auf attischen Gefaumlszligen vor allem als Schildembleme Aus der Masse dieser eher ein-toumlnigen attischen Darstellungen ragt nur eine Hydria in Paris heraus5 In Unteritalien hingegen vor allem auf Gnathiagefaumlszligen ist der gestirnte Himmel manchmal das einzige Thema6 Unter etwa fuumlnf bis zehn bekannten Gefaumlszligen mit solchen Gestirnsdarstellungen sticht wiederum eines aus Canosa hervor das sich heute in Berlin befindet (Abb 1)7 Es wurde von R Zahn im Jahre 1903 auf einer Auktion in Paris fuumlr die Antikensammlung erstanden8 Auf diesem Gefaumlszlig befindet sich auf der Vorderseite die aumllteste uns bekannte Sternbilddarstellung9 Wir sehen auf dem nur 15 cm groszligen kantharosartigen Gefaumlszlig ein Schiffsheck mit Steuerruder auf drei Seiten eingerahmt von einem Wellenband sowie einen aus den Wellen nach links auf-

Ich moumlchte mich herzlich bei Frau Dr R Moumlsch Herrn Prof R-A Stucky und Herrn Dr A Gautschy bedanken welche dieses Manuskript Korrektur gelesen und Anmerkungen geliefert haben die es in wesentlichen Punkten verbesserten Ich danke Frau Dr U Kaumlstner der Antikensammlung in Berlin und Frau F Terzo der Banca Intesa Sanpaolo dass sie die Photos fuumlr diese Publikation zur Verfuumlgung gestellt und mir meine Fragen zu den Gefaumlszligen stets umgehend und ausfuumlhrlich beantwortet haben

1 Cic rep 1 22 Im Folgenden werde ich die Bezeichnung rsaquoSternbilddarstellunglsaquo ausschlieszliglich fuumlr die Beschreibung von Sternbil-dern verwenden bei einzelnen Sternen hingegen spreche ich von einer rsaquoGestirnsdarstellunglsaquo

2 Atlas Farnese Neapel Museo Nazionale Inv 6374 Thiele 1898 33 und Taf 2 ndash 7 Wrede 1982 13 ndash 15 Stuumlckelberger 1998 378 3 Schaefer 2005 167 ndash 196 kommt wie G Thiele zu dem Schluss dass es sich beim Atlas Farnese um eine roumlmische Kopie eines aus

der Zeit des Hipparchos stammenden Originals handelt Kritik hingegen aumluszligerte unlaumlngst Duke 2006 87 ndash 100 der B Schaefer u a vorwirft die Unsicherheit der astronomischen Daten viel zu gering anzusetzen D W Duke kommt seinerseits zu dem Ergebnis dass zumindest ein Einfluss der raquoAratealaquo des Germanicus erkennbar sei das Original des Globus somit nicht aus der Zeit des Hip-parchos stammen koumlnne

4 Himmelsglobus im Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz Inv O 41339 Kuumlnzl 2000 495 ndash 594 5 s zuletzt Gautschy 2007 36 ndash 50 6 Schauenburg 1962 51 ndash 64 7 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Canosa in Berlin Antikensammlung VI 4500 Gundel 1992 69 Abb 34 Karusu 1984 Langlotz

1960 37 Schauenburg 1962 Taf 21 4 ndash 5 Beazley 1947 219 2 Neugebauer 1932 172 Boll ndash Gundel 1937 939 1069 Abb 14 Sambon ndash Canessa 1903 26 Nr 86

8 Boll ndash Gundel 1937 940 Vorher befand es sich offenbar in einer Sammlung in Neapel 9 Schon Boll ndash Gundel 1937 940 deuten das Vasenbild als Sternbilddarstellung

110 Rita GautSchy

springenden Stier dessen Koumlrper von der Mitte an dunkel gehalten ist10 Es handelt sich dabei um eine Wie-dergabe der beiden Sternbilder Argo und Stier Uumlber dem Stier befindet sich ein einzelner Stern ndash vielleicht ist damit die Sonne gemeint Die Malerei ist in mattem Rot auf den schwarzen glaumlnzenden Uumlberzug gesetzt die Abdunkelung des Stierhinterteils wurde durch einen erneuten Auftrag von Glanztonschlicker erzeugt11 Die Ruumlckseite ist abwechselnd mit Sternen Punkten und Sonnenraumldern bemalt die ebenfalls auf drei Seiten von einem Wellenband gerahmt werden (Abb 2) An beiden Henkelansaumltzen des Bechers mit ausladender Muumlndung befinden sich plastische Satyrmasken Da die Gefaumlszligform insgesamt den Kantharoi der Xenon-gruppe gleicht12 wird es auch dieser zugeschrieben und in das 4 Jahrhundert v Chr datiert13

Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen

In Unteritalien hat die Xenongruppe eine Reihe Verwandte14 Sie benutzen ausnahmslos die Technik der rot aufgemalten Figuren wofuumlr es in Athen spaumltarchaische Vorlaumlufer in der sog Sixtechnik gibt Die Tech-nik des Deckrots wird seit etwa der Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr auch in Etrurien angewendet Alle diese Gefaumlszlige gehoumlren zu den Vasen mit aufgesetzten Farben wovon die polychrome Gnathiakeramik die wichtigste ist Die Beziehungen zwischen den Gnathiavasen und den Gefaumlszligen mit aufgesetztem Rot sind vielfaumlltig15 und betreffen die Ornamentik Teile der Motive und einige Gefaumlszligformen Der Formenreich-tum der Gnathiakeramik uumlbertrifft jedoch den der anderen Werkstaumltten bei Weitem und auch die Fuumllle der

10 Die englische Bezeichnung raquocantharoidlaquo fuumlr diese Vasenform hat Beazley 1947 218 eingefuumlhrt Viele folgen ihm andere hingegen bezeichnen diese Form als raquoanforettalaquo Fresa 1991 Taf 18 oder als raquoNestorislaquo Padgett u a 1993 214

11 Die Grundlage der rot aufgemalten Technik bilden Malschlicker die in ihrer chemischen Zusammensetzung verschieden sind Der zuerst aufgetragene Glanztonschlicker versintert in der Reduktionsphase Kaolinhaltiger Malschlicker hingegen versintert in der Reduktionsphase kaum und faumlrbt sich so in der Reoxydationsphase wieder rot Attinger-Gies 1988 52 Anm 2

12 Zur Xenongruppe s Robinson 1996 447 ndash 452 und Cohen 2006 72 ndash 80 13 Beazley 1947 219 2 14 Xenonvasen wurden an zahlreichen Plaumltzen gefunden davon liegt aber nur Nocera auszligerhalb von Apulien und Peuketien Schau-

enburg 1993 24 15 Schauenburg 1993 25

1 2 Kantharosartiges Gefaumlszlig der Xenongruppe aus Canosa Berlin Antikensammlung V I 4500 H 15 cm

111eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

Ornamentformen hat keine Parallele unter den Vasen mit aufgesetztem Rot In der Folge sollen wegen dieser vielfaumlltigen Beziehungen auch Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen betrachtet werden

Auf einer Pelike in Tarent findet sich auf der Schulterzone in der Mitte zwischen den Henkeln eine dunkle Scheibe die von einem breiten hellen Ring umgeben ist16 In der Scheibe sehen wir den Kopf der Selene nach links gewendet

Auf einem Skyphos in Syrakus ist inmitten von Sternen die uumlber den gesamten Gefaumlszligkoumlrper verteilt sind auf der einen Seite die Mondsichel auf der anderen eine helle Scheibe aufgemalt17 In der hellen Scheibe ist ein nach links gewandter Kopf mit Haube teilweise erhalten der von K Schauenburg als Kopf der Selene gedeutet wurde

Einen Skyphos in Modena ziert ein nach links gewandter Selenekopf mit einer Mondsichel im Haar Er ist umgeben von vielen Sternen die abwechselnd einmal mit zentralem Punkt und acht davon weglaufenden Strahlen und einmal als achtstrahliger Stern ohne zentralen Punkt dargestellt sind18 Der obere Bereich der Darstellung wird durch ein einfaches nach rechts laufendes Wellenband zwischen je zwei horizontalen Stri-chen begrenzt Die Sterne sind mehr oder weniger regelmaumlszligig uumlber das Bildfeld verteilt

Auf einer Oinochoe in London sehen wir in gelber und weiszliger Farbe eine Mondsichel die von vierzehn gleichmaumlszligig verteilten Sternen umgeben ist19 Das Bildfeld wird hier von einem Myrthenmotiv begrenzt Die Sterne sind durch einen dicken zentralen Punkt und viele sehr kurze davon wegfuumlhrende kleine Striche auf eher ungewoumlhnliche Art und Weise dargestellt20

Auf einem Skyphos in Stuttgart sind auf dessen Bauch fuumlnfzehn rosa-gelbe Sterne aufgemalt in gegenei-nander versetzten und von unten nach oben an Breite zunehmenden Reihen21 Die Sterne bestehen aus einem zentralen Punkt vier weglaufenden Strahlen und Punkten dazwischen

Neben diesen fuumlnf Gnathiagefaumlszligen bei denen der gestirnte Himmel das Hauptthema ist findet man noch ein paar weitere Gnathiavasen auf denen ein oder zwei Sterne dargestellt sind Stellvertretend fuumlr diese Gruppe moumlchte ich die folgenden drei Gefaumlszlige erwaumlhnen die typisch sind Auf einer Situla des Toledo-Ma-lers in Hannover finden sich zwei in weiszlig und gelb aufgemalte Sterne uumlber einem Juumlnglingskopf mit ausge-breiteten Schwingen22 Eine Kylix in London ziert innen ein groszliger sorgfaumlltig gemalter Stern umringt von einem Efeukranz23 Den Hals einer geriffelten Oinochoe in Philadelphia schmuumlckt ein weiszliger achtstrahliger Stern24

Form Dekoration und Datierung des Berliner Gefaumlszliges

Die Form des kantharosartigen Berliner Gefaumlszliges kommt nicht im Repertoire der griechischen Keramik jener Zeit vor Hingegen ist eine aumlhnliche Form in Peuketien vor allem in der indigenen subgeometrischen Pro-duktion bereits in archaischer Zeit weit verbreitet25 Die Bestimmung dieser Form als peuketisch stammt schon von F N Pryce26 wurde von J D Beazley uumlbernommen und zuletzt durch eine Studie von F E Ro-binson gestuumltzt27 J M Padgett und seine Mitautoren sind der Meinung dass die kantharosartige Form ein-

16 Pelike in Tarent Museo Nazionale ohne Inv 43 Jh v Chr Schauenburg 1962 60 Taf 21 3 17 Skyphos aus Paterno in Syrakus Museo Nazionale 29653 43 Jh v Chr Schauenburg 1955 15 Abb 4 5 18 Skyphos in Modena Museo Archeologico ohne Inv 43 Jh v Chr Schauenburg 1962 60 Taf 21 2 19 Oinochoe aus Fasano in London British Museum F 573 Schauenburg 1962 60 Taf 21 1 20 Ich kenne nur ein einziges weiteres Gefaumlszlig auf dem Sterne annaumlhernd in dieser Art dargestellt sind ndash auf dem Skyphos im Museo

Archeologico in Bari 7748 aus dem 3 Viertel des 4 Jhs v Chr sind zwei Sterne mit einem zentralen Punkt und vielen langen Strahlen aufgemalt Rossi 1983 91 Taf 20 1

21 Skyphos aus Paestum in Stuttgart Wuumlrttembergisches Landesmuseum KAS 204 4 Jh v Chr CVA Stuttgart (1) Taf 59 8 22 Situla des Toledo-Malers in Hannover Kestner-Museum 1977 47 Um 330 v Chr CVA Hannover (2) Taf 57 4 ndash 6 und 58 1 ndash 2 23 Kylix in London British Museum 67 5 ndash 8 1217 CVA London British Museum (1) IV D c 8 Taf 8 13 24 Oinochoe in Philadelphia Philadelphia Universitaumlt L-64-537 Fruumlhes 3 Jh v Chr CVA Philadelphia University Museum (1)

Taf 33 4 ndash 5 25 s De Juliis 1995 31 ndash 32 und Taf 3 10 17 25 56 B 61 64 65 67 68 B 72 B 75 77 99 B 103 A 26 Pryce 1932 IV E b 5 Taf 4 3 Er gibt als Vergleichsbeispiel den peuketischen Kantharos in London British Museum (7) 314 an

Pryce 1932 IV D a 5 und Taf 4 4 27 Beazley 1947 221 und Robinson 1996 253 ndash 259

112 Rita GautSchy

deutig auch eine Variante der lukanischen und apulischen Nestoris ist die sich wiederum von der einheimi-schen messapischen Trozzella ableitet28 Die kantharosartige Form gibt es in zwei Ausfuumlhrungen In uumlblicher Groumlszlige findet sie sich in den Graumlbern waumlhrend der Zeit vom letzten Viertel des 5 Jahrhunderts v Chr bis zum Ende des 4 Jahrhunderts v Chr in Miniaturausfuumlhrung von etwa 375 v Chr bis an das Ende des 4 Jahrhunderts v Chr29

Fuumlr eine genauere Datierung des Berliner Gefaumlszliges stehen theoretisch zwei Moumlglichkeiten zur Verfuumlgung erstens ein Vergleich der Darstellung mit anderen Vasenbildern und zweitens eine Analyse der Form Da das Berliner Gefaumlszlig innerhalb der Xenongruppe eine Ausnahme ist weil es in dieser Gruppe nur sehr wenige Vasen mit szenischen Darstellungen gibt sind die figuumlrlichen Darstellungen nur schwer einzuordnen30 Das Wellenmuster hingegen ist ein vielfach gebrauchtes Motiv sowohl in der Gnathia- als auch in der lokalen daunischen messapischen peuketischen und Canosiner Vasenmalerei Bei diesem Muster lassen sich im Wesentlichen drei Typen unterscheiden31 1) einfaches Wellenmuster bei dem sich die Wellen entweder nach links oder nach rechts bewegen 2) zusammenlaufende Wellen die sich in der Mitte des Gefaumlszliges treffen oder 3) nach unten gespiegelte Wellen Auf dem hier beschriebenen Gefaumlszlig handelt es sich um ein einfaches nach rechts laufendes Wellenmuster wie es auf sehr vielen Haumllsen messapischer Trozzelle zu finden ist32 Der Stern uumlber dem Stier auf dem Berliner Gefaumlszlig ist durch einen Kreis und acht Strahlen um einen zentralen Punkt gestaltet Gute Vergleichsbeispiele dafuumlr finden sich abermals auf messapischen Trozzelle auf denen Sterne ein sehr beliebtes Motiv sind33 Die Ruumlckseite des Gefaumlszliges zieren in zwei Reihen abwechselnd vier Sonnenraumlder und vier Sterne dazwischen einzelne Punkte als Fuumlll- oder Trennelemente (Abb 2) Waumlhrend die Sonnenraumlder alle aumlhnlich gestaltet sind wurden die Sterne unterschiedlich sorgfaumlltig gemalt Drei der vier Sterne auf der Berliner Vase zeigen einen zentralen Punkt und vier fuumlnf bzw sechs davon weglaufende Strahlen Der Stern in der linken unteren Ecke weist fuumlnf Strahlen und fuumlnf Punkte auf Sonnenraumlder sind ein in der lokalen Keramik haumlufiges Motiv man findet sie auf daunischen peuketischen und messapischen Gefaumlssen zu allen Zeiten34 Der Schulterbereich messapischer Trozzelle ist haumlufig metopenartig in drei Seg-mente unterteilt in der mittleren Metope ist dann meist ein Stern aufgemalt35 Manchmal ist dieser Stern jedoch durch ein Sonnenrad ersetzt36 Diese Tatsache laumlsst den Schluss zu dass mit den Sonnenraumldern auf unserem Gefaumlszlig ebenfalls Sterne gemeint sind Durch die alternierende Darstellung der Gestirne auf der Ge-faumlszligruumlckseite mit Sternen oder Sonnenraumldern wirkt diese weniger eintoumlnig Auch ohne metopenartige Unter-teilung kann der Schulterbereich von Trozzelle mit Sonnenraumldern geschmuumlckt sein37 Hingegen findet man das Motiv des Sonnenrades auf anderen Gefaumlszligen der Xenongruppe oder in der Gnathiakeramik kaum Das einzige mir bekannte Beispiel befindet sich auf einer Gnathia-Oinochoe mit Kleeblattausguss in der Colle-zione Torno der Banca Intesa in Vicenza (Abb 3)38 Der dekorative Aufbau ist dort durch herabhaumlngende Zweige charakterisiert die ein metopenartiges Rechteck definieren Unterhalb der beiden Zweige und in der Mitte des Gefaumlszliges sind drei stark vereinfachte Rosetten aufgemalt Symmetrisch zwischen den Roset-

28 Padgett u a 1993 215 29 De Juliis 2002 180 ndash 181 Die Miniaturausfuumlhrungen sind etwa 5 ndash 8 cm groszlig 30 Schauenburg 1993 26 Anm 29 31 Curti 1998 88 32 s z B die Trozzella aus Rugge in Lecce 358 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 8 2 33 z B die messapische Trozella Nr 134 fc in der Sammlung Jatta in Ruvo di Palo 1988 114 Auf der apulischen Gnathiakeramik

hingegen scheint dieses Motiv im Gegensatz zur kampanischen Gnathiakeramik nicht weit verbreitet zu sein Bemerkenswert ist dort dass die vereinzelten apulischen Gnathiagefaumlszlige mit Sternmotiv den nordapulischen Produktionsstaumltten zugeschrieben werden Man kann darin eine Verbindung mit der Keramik der Xenongruppe sehen die in Nord- und Zentralapulien hergestellt wurde und in der das Sternmotiv eine besondere Verbreitung fand Alexandropoulou 2002 75

34 Fuumlr die daunische Keramik s De Juliis 1977 Taf 30 34 46 47 49 50 55 Fuumlr peuketische Keramik s De Juliis 1995 Taf 38 80 ndash 83

35 z B auf der Trozzella aus Rugge in Lecce 367 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 6 Taf 4 9 36 Trozzella aus Rugge in Lecce 365 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 7 12 auf der Trozzella

in Lecce 350 CVA Museo Provinciale Castromediano di Lecce (1) IV D fndashd 9 Taf 8 4 findet man in den beiden Seitenmetopen Sonnenraumlder

37 Trozzella in Verona 157 Ce CVA Verona (1) IV D 12 Taf 17 2 andashb Trozzella aus Laterza in Tarent CVA Taranto (1) IV D d 4 Taf 2 6

38 Oinochoe mit Kleeblattausguss der Collezione Intesa di ceramiche attiche e magnogreche Inv FG-00558A-EBI in Vicenza datiert um 325 ndash 300 v Chr Banca Intesa 2006 706 Nr 324

113eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

ten sind oberhalb im viereckigen Bereich zwei Sonnenraumlder dargestellt Vermutlich zeigt die Praumlsenz dieses Motivs wie auch beim Berliner Gefaumlszlig einen Einfluss der lokalen geome-trischen Keramik

Die Xenongruppe hat von 410 v Chr an uumlber etwa 125 Jahre hinweg kantharosartige Gefaumlszlige in uumlblicher Groumlszlige pro-duziert Die Form dieser Vasen variiert betraumlchtlich Dies laumlsst sich schon an der von J D Beazley zusammengestell-ten Liste erkennen zu der in den letzten Jahrzehnten noch zahlreiche weitere Exemplare hinzugefuumlgt werden konnten39 Am Berliner Gefaumlszlig fallen der globusartige Koumlrper und der abgesetzte profilierte Fuszlig auf Es gehoumlrt zu den qualitaumlts-vollsten und groumlszligten Beispielen dieser Gruppe Identisch mit diesem Gefaumlszlig ist in der Groumlszlige im Fuszlig und im Koumlrper ein kantharosartiges Gefaumlszlig der Xenongruppe in Karlsruhe auf dem eine Palmette auf einer Volutenbasis Tannenzweige Sterne Kreise Wellenlinien und Punkte dargestellt sind40 Sehr aumlhnlich und vermutlich auch vom selben Toumlpfer und Maler gefertigt ist das fuumlr die Gruppe namengebende kantha-rosartige Gefaumlszlig in Frankfurt das eine szenische Darstellung mit der griechischen Inschrift raquoXenonlaquo zeigt41 Es wird in die zweite Haumllfte des 4 Jahrhunderts v Chr datiert Der Fuszlig ist gegenuumlber dem Berliner Gefaumlszlig leicht veraumlndert In die Gruppe der vergleichbaren kantharosartigen Gefaumlszlige reihen sich noch zwei weitere Vasen in Tarent ein Das Gefaumlszlig aus einem Grab aus Rutigliano in Tarent ist in der Form iden-tisch mit der Vase in Frankfurt42 es wird um etwa 330 v Chr datiert Das kantharosartige Gefaumlszlig aus Canosa in Tarent gleicht dem Berliner Gefaumlszlig und wird in die Zeit zwischen 375 und 350 v Chr datiert43 Diese Gefaumlszlige haben alle plastische Masken an den Henkelansaumltzen und sind zwischen 12 und 15 cm groszlig

Zusammenfassend laumlsst sich sagen dass das kantharosartige Berliner Gefaumlszlig aufgrund seiner Form in die Zeit zwischen 375 und 325 v Chr datiert werden muss und eine Entstehung um die Mitte des 4 Jahr-hunderts v Chr wahrscheinlich ist Die Darstellung selbst liefert uns keinerlei Hinweis fuumlr die Datierung sie zeigt allerdings ndash wie auch die Form des Gefaumlszliges ndash einen Einfluss der lokalen geometrischen Keramik Das Verschwinden der Unterschiede zwischen griechischer und einheimischer Traditionen ist ein genereller Trend in der gesamten apulischen Vasenmalerei zu dieser Zeit und ein Zeichen fuumlr die Hellenisierung der einheimischen Gebiete in Suumlditalien44

Was die beiden dargestellten Sternbilder Argo und Stier miteinander zu tun haben ist auf den ersten Blick nicht klar zumal sie am Himmel nicht nebeneinander liegen Dass es sich aber tatsaumlchlich um Stern-bilddarstellungen handelt geht aus ihrer Abbildung als Halbfiguren hervor45

39 Beazley 1947 219 und 221 Ergaumlnzungen zu dieser Liste finden sich bei Schauenburg 1993 23 Anm 9 40 Kantharosartiges Gefaumlszlig in Karlsruhe Badisches Landesmuseum B71 CVA Karlsruhe (2) Taf 85 11 41 Kantharosartiges Gefaumlszlig in Frankfurt Liebieghaus 541 CVA Frankfurt am Main Universitaumlt und Liebieghaus (4) Taf 65 4 ndash 8 42 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Rutigliano in Tarent Museo Nazionale 171463 De Juliis 2002 66 43 Kantharosartiges Gefaumlszlig aus Canosa Ipogeo dei Vimini Cella B in Tarent Museo Nazionale 150579 De Juliis 2002 132 ndash 133

Abb 12 ndash 14 Zur Datierung der Ipogeo dei Vimini Cella B De Juliis 2002 176 44 Green 1982 292 45 Argo Stier und Pegasus sind bei den Griechen am Himmel Halbfiguren

3 Oinochoe mit Kleeblattausguss Vincenza Colle-zione Intesa di ceramiche attiche e magnogreche Inv FG-00558A-EBI H 131 cm

114 Rita GautSchy

Argo und Stier als Sternbilder

Das Sternbild Argo ist das einzige das Eudoxos von Knidos schon kannte und das heute in dieser Form nicht mehr existiert Es handelte sich dabei um eine uumlberaus groszlige Konstellation die im Jahre 1756 von Nicolas Louis de Lacaille in drei Sternbilder unterteilt wurde Puppis (Hinterdeck) Vela (Segel) und Cari-na (Schiffskiel) Der Stern Canopus (α Car) im Sternbild Carina ist nach Sirius der zweithellste Stern am Himmel uumlberhaupt und der suumldlichste aller Fixsterne unseres Himmels Laut Claudius Ptolemaios steht er am zweiten Steuerruder Der Sage nach hat Athena das Schiff Argo am Himmel platziert nachdem Iason nach der erfolgreichen Entfuumlhrung des Goldenen Vlieses aus Kolchis nach Iolkos zuruumlckgekehrt war46 Die 27 in den raquoKatasterismoilaquo des Eratosthenes von Kyrene erwaumlhnten Sterne der Argo gestatteten nicht die Gestaltung eines ganzen Schiffes weshalb die Griechen auch nur ein halbes Schiff am Himmel gesehen haben vom Hinterteil mit seinen Steuerrudern bis zum Mast Aratos von Soloi beschreibt die Argo vom Vorderteil bis zum Mast truumlb und sternlos treibend sonst aber vollkommen glaumlnzend47 Laut den raquoKataste-rismoilaquo soll Argo den Menschen bei der Schifffahrt Mut zusprechen Canopus sowie die Sterne Miaplacidus (β Car) Avior (ε Car) und Alsuhail (ι Vel) die fruumlher alle zum Sternbild Argo gehoumlrten dienten als wichtige Navigationssterne48 Im Kalender wird in antiker Zeit nur von Clodius und Columella der Spaumltaufgang des Canopus am 13 bzw 14 Maumlrz genannt und mit Wetternotaten versehen den Untergang am 22 September erwaumlhnt nur Columella

Das Sternbild Puppis verschwindet in Suumlditalien im April langsam in der Abenddaumlmmerung Es ist dann von Mai bis August unsichtbar ehe es gegen Ende August am Morgenhimmel wieder erscheint Im Laufe eines Jahres ist es auf geographischen Breiten suumldlich von +39deg zur Gaumlnze sichtbar d h in Athen und Si-zilien kann dieses Sternbild gerade noch uumlber den Horizont steigen in unseren Breiten hingegen nicht Das Sternbild Vela ist auf geographischen Breiten suumldlich von +33deg vollstaumlndig sichtbar auf der geographischen Breite von Athen und Suumlditalien hingegen bleibt es zwischen Juni und September unsichtbar Das Sternbild Carina schlieszliglich ist nur auf geographischen Breiten suumldlich von +15deg vollstaumlndig zu sehen zur Gaumlnze unsichtbar ist es auf geographischen Breiten noumlrdlich von +39deg d h auf der geographischen Breite von Athen und Suumlditalien ist noch kein Teil von Carina zu sehen etwas suumldlicher wird jedoch bereits Canopus sichtbar

Das Sternbild Stier ist eines der aumlltesten uumlberhaupt Sein Ursprung ist nicht unumstritten es hat sich jedoch die Meinung durchgesetzt dass es aumlgyptischen und nicht babylonischen Ursprungs ist49 Gesichert ist hingegen dass schon Demokrit und Euripides den Stier als Sternbild kennen Bereits Homer erwaumlhnt die Plejaden die der hellste offene Sternhaufen am Himmel sind Die Plejaden wurden von Eudoxos von Knidos und von Aratos als eigene Konstellation angesehen Aus den Hyaden laumlsst sich das Bild eines Stier-kopfes bilden und aus den Hyadensternen ist vermutlich das gesamte Sternbild hervorgegangen In den mittelalterlichen Aratea-Handschriften wird das Sternbild als Halbfigur eines in die Knie gesunkenen Stieres dargestellt50 In der beruumlhmten Leidener Handschrift wendet er sich mit nach vorn ndash wie zum Stoszlig ndash ge-senktem Kopf und maumlchtigen Houmlrnern dem Sternbild Zwillinge zu51 Auf geographischen Breiten noumlrdlich von ndash59deg wird das Sternbild Stier vollstaumlndig sichtbar in Suumlditalien bleibt es von etwa Mitte April bis Mitte Juni unsichtbar Sein Hauptstern Aldebaran ist einer der auffallend hellen roumltlichen Sterne des Himmels und der vierzehnt hellste Stern insgesamt Wie Hyginus erzaumlhlt waren die Plejaden fuumlr die Schifffahrt sehr wichtig52

46 Dies ist die Version die sich bei Aratos findet 47 Arat 349 f 48 Bakich 1995 72 49 Boll ndash Gundel 1937 939 50 Es existieren zahlreiche Uumlbersetzungen von Aratosrsquo raquoPhainomenalaquo ins Lateinische von denen die des Cicero des Germanicus und

des Avienus die wichtigsten sind Die raquoPhainomenalaquo dienten waumlhrend des Mittelalters als Schulbuch diese Exemplare werden als rsaquoAratea-Handschriftenlsaquo bezeichnet

51 Universitaumltsbibliothek Leiden Codex Vossianus Lat Q 79 Fol 24v Katzenstein ndash Savage-Smith 1988 24 52 Hyg astr 2 21 3 bzw 2 21 4

115eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

hellip Pleiades existimantur choream ducere stellisraquohellip Man denkt dass die Plejaden den Reigen der Sterne anfuumlhrenlaquohellip et hae quidem ampliorem ceteris habent honoremraquohellip und diese genieszligen reichlich Ehre vor allen uumlbrigen (Sternen)laquo

Im Sternbild Stier waren zudem die Sterne Aldebaran (α Tau) und El Nath (β Tau) wichtige Navigati-onssterne53

Ab dem Hellenismus spielt das Tierkreiszeichen Stier ndash wie die anderen Tierkreiszeichen auch ndash eine groszlige Rolle in der Astrologie Soweit wir wissen wurde den Griechen die Astrologie erst gegen Ende des 4 Jahrhunderts v Chr naumlher bekannt54 Den ersten eindeutigen schriftlichen Beleg dafuumlr finden wir bei Theo-phrast in seinem Werk raquoPeri Semainonlaquo in dem schon ein ziemlich ausgebildetes astrologisches System dargelegt wird55

θαυμασιωτάτην εἶναί φησιν ἐν τοῖς κατ᾿ αὐτὸν χρόνοις τὴν τῶν Χαλδαίων θεωρίαν τά τε ἄλλα προλέγουσαν καὶ τούς βίους ἑκάστων καὶ τούς θανάτους καὶ οὐ τὰ κοινὰ μόνον

raquoAm wunderbarsten scheinen gemaumlszlig ihm [= Theophrast] in diesen Zeiten die Theorien der Chaldaumler zu sein die nicht nur das Leben jedes einzelnen und den Tod sondern auch das Ganze vorhersagenlaquo

Bei Ptolemaios schlieszliglich galt Aldebaran wegen seiner roumltlichen Farbe und seines Einflusses wegen als dem Planeten Mars entsprechend und zusammen mit den anderen Hyaden als feurig und als Gewitterbrin-ger56 Canopus im Sternbild Argo wurde mit Saturn und Jupiter in Verbindung gebracht seine Betonung in einem Horoskop zeigte drohende Gefahren bei einer Schiffsreise57 Generell wurden den Planeten Jupiter und Venus gute Mars und Saturn schlechte Einfluumlsse nachgesagt und Merkur nahm die Natur des Planeten an mit dem er in Beziehung trat er konnte also gut oder schlecht sein58 Das Berliner Gefaumlszlig entstand jedoch bevor die Astrologie im griechischen Raum populaumlr wurde weswegen ich nicht annehme dass die Astrolo-gie Einfluss auf diese Darstellung hatte

Bedeutung der Sternbilder fuumlr die Schifffahrt

Im Mittelmeerraum hatte die Schifffahrt fuumlr den uumlberregionalen Handel herausragende Bedeutung da der Transport mit Schiffen auf den meisten Routen wesentlich guumlnstiger war als der Landtransport Die antike Schifffahrt beschraumlnkte sich aber meist auf die Kuumlstennaumlhe die Seeschiffe verlieszligen nur ungern den Kuumlsten-verlauf 59 Aufgrund der in Kuumlstennaumlhe gelegenen hohen Gebirge ist eine Orientierung im Mittelmeer auch relativ einfach Im Sommer herrschen meist gute Sichtverhaumlltnisse nachts konnten sich die Seeleute wenn noumltig an den Sternen oder am Mond orientieren Da im Winterhalbjahr heftige Stuumlrme nicht selten sind und die Sicht durch Regen Nebel und Wolken beeintraumlchtigt wird musste die Schifffahrt zwischen Oktober und April allerdings weitgehend eingestellt werden60 Die phoumlnizische Schifffahrt war u a deswegen so beruumlhmt weil sie aufgrund vertiefter astronomischer Kenntnisse die Nachtfahrt und eine Verlaumlngerung der sonst auf den Sommer beschraumlnkten Fahrt uumlber das hohe Meer bis in den spaumlten Herbst hinein erlaubte61 Da

53 Bakich 1995 72 54 Der Ursprung der Astrologie liegt bei den Chaldaumlern Die Griechen hatten vor dem 4 Jh v Chr zwar Sternbilder von den Chaldauml-

ern uumlbernommen den damit verbundenen rsaquoAberglaubenlsaquo aber offenbar zunaumlchst ignoriert Knappich 1967 46 ndash 52 55 Nach Prokl 285 F 56 Ptol Tetr 1 9 47 Robbins 1940 und Ptol Tetr 2 11 203 57 Ptol Tetr 1 9 57 und 4 9 433 58 Knappich 1967 54 59 Es existierten zahlreiche griechische Seefahrts- und Kuumlstenbeschreibungen sog Periploi Neben ausgesprochenen Logbuumlchern

wurden manche dieser Periploi als Handbuumlcher verfasst die sich auf rein nautische Problematik beschraumlnkten und u a das Vor-kommen von Hafenanlagen zuruumlckgelegte Entfernungen und oumlrtliche Besonderheiten erwaumlhnten In der Schifffahrt spielen Ori-entierung Wind Wetter Schnelligkeit und Gefahren eine Rolle und diese Dinge wurden im Periplus auch beruumlcksichtigt Burian 2000 586

60 Hes erg 663 ndash 686 61 Niemeyer 2001 161

116 Rita GautSchy

Plutarch erwaumlhnt dass Dion ausnahmsweise uumlber das offene Meer von Zakynthos nach Pachynon fuhr und dazu zwoumllf Tage benoumltigte62 und Livius berichtet dass roumlmische Schiffe ostwaumlrts von Messina erst entlang dem Lakinischen Vorgebirge und von da uumlber Korkyra nach Kap Malea fuhren63 muumlssen wir davon ausge-hen dass Nachtfahrten und Fahrten uumlbers offene Meer bei den Griechen und Roumlmern nicht der Normalfall waren und die Gestirne fuumlr Richtungsbestimmungen daher ndash solange alles nach Plan verlief ndash einen gerin-geren Stellenwert gehabt haben als man zunaumlchst annehmen moumlchte Kam jedoch ein Sturm auf und wurde man von der Idealroute abgetrieben so waren Grundkenntnisse des gestirnten Himmels zur Orientierung unabdingbar Dass man von Spanien nach Italien direkt uumlbers Meer segelte berichtet dann im 1 Jahrhundert Strabo64

Die Schiffer verfuumlgten uumlber viele Wetterregeln Die erhaltenen auf das praktische Beduumlrfnis zugeschnit-tenen Kalender geben u a sorgfaumlltig an welche Sternbilder durch ihren Auf- oder Untergang Sturm auf dem Meere anzeigen So schreibt beispielsweise Ptolemaios

Fuumlr den 29 August (Thoth 1)65ὁ ἐπὶ τῆς οὐρᾶς τοῦ λέοντος ἐπιτέλλει Ἱππάρχῳ ἐτησίαι παύονταιraquoDer eine im Schwanz des Loumlwen geht auf Hipparchos die Etesien houmlren auflaquo

Fuumlr den 18 Juli (Epiphi 24)66προκύων ἐπιτέλλει ὁ κοινὸς ποταμοῦ καὶ ποδὸς ὠρίωνος ἐπιτέλλει Ἱππαρχῳ ἐτησίαι ἄρχονται πνεῖνraquoProcyon geht auf Der eine der dem Fluss und dem Fuszlig des Orion gemeinsam ist geht auf Hipparchos

Etesien beginnen zu wehenlaquo

Fuumlr den 10 Januar (Tybi 15)67 Αἰγυπτίοις καὶ Καίσαρι νότος πολύς καὶ ἐπισημαίνει κατὰ θάλασσαν βροντὴ καὶ ψακάςraquoAumlgypter und Caesar viel Suumldwind und auf dem Meer machen sich Donner und Regen bemerkbarlaquo

Besonders beruumlhmt war die επισημασία der Plejaden deren Untergang eine fuumlr die Schifffahrt unguumln-stige Zeit einleitete68 Die Hyaden galten wegen ihres Fruumlhuntergangs Mitte November als Regen- und Sturmgestirn Im Winter waumlhrend des Wehens der starken Suumldwinde ruhte die Schifffahrt69 Laut Livius bildeten die Aumlquinoktien den natuumlrlichen Abschluss der fuumlr die Schifffahrt geeigneten Zeit70 ebenso den des Wiederanfangs

Iam autumnale aequinoctium instabat et est sinus Euboicus quem Coela vocant suspectus nautisraquoSchon stellte sich das Herbstaumlquinoktium ein und der Euboumlische Golf welcher Coela genannt wurde

ist jetzt gefaumlhrlich fuumlr die Schifffahrtlaquo

Genauere Angaben macht nach Varros libri navales Vegetius71Pachone decurso id est post ortum Pliadum a die VI kal Iunias usque in Arcturi ortum id est in diem

VIII decimum kal Octobres secura navigatio creditur quia aestatis beneficio ventorum acerbitas mitiga-tur post hoc tempus usque in tertium idus Novembres incerta navigatio est hellip A Novembri autem mense crebris tempestatibus navigia conturbat Vergiliarum hiemalis occasus Ex die igitur tertio idus Novembres usque in diem sextum idus Martias maria clauduntur

62 Plut Dion 25 63 Liv 36 42 64 Strab 3 25 65 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 203 4 ndash 5 Wachsmuth 1863 66 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 253 5 ndash 7 67 Ptol Inerrantium Stellarum Apparritiones 224 15 ndash 17 68 Hes erg 618 ndash 623 69 Hes erg 675 ndash 677 70 Liv 31 47 1 71 Veg mil 4 39

117eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

raquoDer Pachon ist durchlaufen nach dem heliakischen Fruumlhaufgang72 der Plejaden am 6 Tag vor den Kalenden des Junis bis zum heliakischen Fruumlhaufgang des Arktur am 18 Tag vor den Kalenden des Ok-tobers wird die Schifffahrt fuumlr sicher gehalten73 da durch die guumlnstigen Umstaumlnde des Sommers die Haumlrte der Winde gelindert wird nach dieser Zeit bis zum 3 Tag vor den Iden des Novembers [11 November] ist die Schifffahrt unsicher hellip Vom Monat November an stoumlrt der winterliche Untergang der Jungfrauen [= Plejaden] die Schifffahrt durch zahlreiche Unwetter Daher wird die Schifffahrt vom 3 Tag vor den Iden des Novembers [11 November] bis zum 6 Tag vor den Iden des Maumlrz [10 Maumlrz] eingestelltlaquo

hellip nam lux minima noxque prolixa nubium densitas aeris obscuritas ventorum imbri vel nivibus gemi-nata saevitia non solum classes a pelago sed etiam commeantes a terrestri itinere deturbat74

raquohellip weil der sehr kurze Tag und die lange Nacht die Haumlufigkeit der Wolken die Verdunkelung der Luft die Staumlrke der Winde verdoppelt durch Platzregen und Schneefaumllle nicht nur die Flotten vom Meer sondern auch die Reisenden von Landreisen abhaltenlaquo

Einen ganzen Katalog mit den jaumlhrlichen Auf- und Untergaumlngen der dreiszligig hellsten Einzelsterne bietet Ptolemaios in seinen raquoPhaseislaquo75 Ptolemaios definiert dort fuumlnf Klimata fuumlr welche vier Phasen der Sterne berechnet werden sollen die dadurch definiert sind dass ein Stern gleichzeitig mit der Sonne in der Naumlhe des Horizonts steht76 das Klima von Syene (I) von Unteraumlgypten (II Alexandria) von Rhodos (III) vom Hellespont (IV Byzanz) und von Aquileia (V)77 Die Klimata sind dadurch definiert dass der laumlngste Tag 135 bzw 14 145 15 und 155 Aumlquinoktialstunden hat Beim Fruumlh- oder Spaumltaufgang wird ein Stern zum ersten oder letzten Mal aufgehend beim Fruumlh- oder Spaumltuntergang zum ersten oder letzten Mal untergehend am Horizont gesehen Bei Sternen in der Naumlhe des Weges der Sonne durch die Tierkreiszeichen (Ekliptik) ist die Reihenfolge der Phasen Fruumlhaufgang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang und Spaumltuntergang Vom Spaumlt-untergang bis zum Fruumlhaufgang ist ein Stern vollkommen unsichtbar Bei den noumlrdlichen und suumldlichen Sternen kann eine andere Reihenfolge der Phasen eintreten Bei suumldlichen Sternen wie Canopus findet der Spaumltuntergang vor dem Fruumlhaufgang statt der Fruumlhuntergang vor dem Spaumltaufgang Das bedeutet dass Ca-nopus zwischen dem Zeitpunkt des Fruumlhuntergangs und dem Spaumltaufgang in einer Nacht sowohl aufgehend als auch untergehend beobachtet werden kann ndash er geht im Suumldosten auf nachdem die Sonne untergegangen ist und im Suumldwesten unter bevor die Sonne wieder aufgeht

Ptolemaios erklaumlrt dass er die Tage der scheinbaren Phasen im jetzt uumlblichen d h im Alexandrinischen Kalender angeben wird Die Wetterzeichen setzt er an den von den Alten beobachteten Tagen an gerechnet vom Eintritt der Sonne in die Tierkreiszeichen78 Er zieht dafuumlr nur fuumlnfzehn Sterne erster und fuumlnfzehn Sterne zweiter Groumlszlige heran79 Saumlmtliche Phasen fuumlr die fuumlnf Klimata sind bei H Vogt uumlbersichtlich zu-sammengestellt und zusaumltzlich zu den alexandrinischen noch mit den julianischen Daten versehen80 Die Wetterzeichen uumlbernahm Ptolemaios aus verschiedenen Kalendern Fuumlr uns interessant sind die rein astrono-

72 Der heliakische Fruumlhaufgang eines Sterns bedeutet dass dieser Stern in der Morgendaumlmmerung im Osten erstmals wieder sichtbar wird bevor die Sonne aufgeht

73 Das entspricht der Zeit zwischen 27 Mai und 14 Juli 74 Veg mil 4 39 75 Der Kern der raquoPhaseislaquo ist ein Wetterkalender (Parapegma) der Daten erster und letzter Sichtbarkeiten von hellen Fixsternen und

mehr oder weniger fixen Wetterwechseln angibt Ptolemaios liefert uns diese Angaben im Alexandrinischen Kalender der wie der Julianische Kalender 3 Jahre mit 365 Tagen und darauf folgend eines mit 366 Tagen hat

76 Mit raquoPhasenlaquo meint Ptolemaios die Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs des Spaumltuntergangs des Spaumltaufgangs und des Fruumlhuntergangs 77 Syene liegt auf etwa 24deg noumlrdlicher geographischer Breite Unteraumlgypten auf etwa 31deg Rhodos auf etwa 36deg der Hellespont auf

etwa 41deg und Aquileia auf etwa 46deg 78 Die bei Ptolemaios angegebenen Wetterzeichen der Aumlgypter wurden von G Hellmann am Beginn des 20 Jhs gruumlndlich unter-

sucht mit dem Ergebnis dass sie zum heutigen Klima Aumlgyptens vielfach uumlberhaupt nicht passen Hellmann 1916 339 Die fuumlr Aumlgypten angefuumlhrten Witterungsbedingungen passen in der heutigen Zeit vor allem in der warmen Jahreshaumllfte eher fuumlr Gegenden wie Nordgriechenland oder das Pontusgebiet

79 Helligkeiten werden in der Astronomie in Groumlszligenklassen (auch Magnituden genannt) gemessen Je groumlszliger der Wert der Groumlszligen-klasse desto schwaumlcher erscheint ein Stern Die hellsten Sterne haben negative Groumlszligenklassen mit freiem Auge gerade noch sichtbar sind Sterne 6 Groumlszligenklasse Ein Stern 2 Groumlszligenklasse erscheint 25-mal schwaumlcher als ein Stern 1 Groumlszligenklasse

80 Vogt 1920 54 ndash 61

118 Rita GautSchy

mischen Angaben des Ptolemaios zu Aldebaran (α Tau) und Canopus (α Car) fuumlr die Klimata II III und IV die ich hier in Tabelle 1 zusammengefasst habe sowie die bei H Vogt angegebenen Sehungsbogen (SB)81

Tabelle 1 Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs Spaumltuntergangs Spaumltaufgangs und Fruumlhuntergangs fuumlr die Sterne Aldebaran und Canopus fuumlr die Klimata IIndashIV des Ptolemaios (2 Jh n Chr)

Klima Fruumlhaufgang Spaumltuntergang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang

Aldebaran SB 119deg SB 122deg SB 60deg SB 68deg

II 1 Juni 21 April 3 November 13 November

III 8 Juni 19 April 3 November 12 November

IV 11 Juni 18 April 3 November 12 November

Canopus SB 95deg SB 92deg SB 82deg SB 96deg

II 25 August 15 April 31 Januar 6 November

III 11 September 28 Maumlrz 17 Februar 21 Oktober

IV unsichtbar unsichtbar unsichtbar unsichtbar

Zur Entstehungszeit des Berliner Gefaumlszliges im 4 Jahrhundert v Chr unterschieden sich die Daten noch leicht von den bei Ptolemaios angegebenen weil die Sonne wegen der sog Praumlzession in etwa 2000 Jahren im Jahreslauf um ein Tierkreiszeichen voranschreitet82 In Tabelle 2 sind daher die entsprechenden Daten fuumlr Aldebaran und Canopus fuumlr das 4 Jahrhundert v Chr angegeben wobei die bei H Vogt angegebenen Sehungsbogen fuumlr die Berechnung verwendet wurden

Tabelle 2 Zeitpunkte des Fruumlhaufgangs Spaumltuntergangs Spaumltaufgangs und Fruumlhuntergangs fuumlr die Sterne Aldebaran und Canopus fuumlr die Klimata IIndashIV des Ptolemaios (4 Jh v Chr)

Klima Fruumlhaufgang Spaumltuntergang Spaumltaufgang Fruumlhuntergang

Aldebaran SB 119deg SB 122deg SB 60deg SB 68deg

II 30 ndash 31 Mai 17 ndash 18 April 31 Oktober ndash 1 November

9 November

III 3 ndash 4 Juni 16 ndash 17 April 31 Oktober ndash 1 November

8 November

IV 7 ndash 8 Juni 16 April 1 ndash 2 November 7 ndash 8 November

Canopus SB 95deg SB 92deg SB 82deg SB 96deg

II 1 September 11 ndash 12 April 6 Februar 2 November

III 20 September 22 Maumlrz 27 Februar 14 ndash 15 Oktober

IV unsichtbar unsichtbar unsichtbar unsichtbar

Astronomische Deutung der Vasenbilder

Die beiden auf dem kantharosartigen Berliner Gefaumlszlig dargestellten Sternbilder Argo und Stier liegen am Himmel nicht nebeneinander Beide Sternbilder beinhalten jedoch markante fuumlr die Schifffahrt wichtige Sterne Die Griechen haben im horizont- und daher ozeannahen Suumldbereich des Himmels eine ausgedehnte Wasserregion erkannt waumlhrend der noumlrdliche Teil des Himmels von allerlei in der Luft fliegenden Wesen

81 Vogt 1920 15 Unter dem Sehungsbogen eines Sterns versteht man die geringste Tiefe der Sonne unter dem Horizont bei welcher der Stern sichtbar ist

82 Aus demselben Grund stimmen heute auch unsere Tierkreiszeichen im Horoskop nicht mehr mit den entsprechenden Sternbildern uumlberein Eine Person die laut Horoskop ein rsaquoStierlsaquo ist wurde geboren als die Sonne am Himmel im Sternbild Widder stand Die Praumlzession wurde von Hipparchos um 130 v Chr entdeckt Die Anziehung von Sonne Mond und den Planeten auf den Aumlquator-wulst der Erde bewirkt ein Drehmoment das die Erdachse aufrichten will Die Folge ist dass die Erdachse ausweicht und einen Kegel um den Pol der Ekliptik beschreibt Dadurch wandert ein bestimmter Punkt im Laufe der Zeit auf der Ekliptik entgegen der jaumlhrlichen Bewegung der Sonne also ruumlckwaumlrts (praecedere)

119eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

bevoumllkert war Auf geographischen Breiten zwischen Rhodos und Alexandria war der zweithellste Stern des Himmels Canopus im 4 Jahrhundert v Chr zwischen 22 Maumlrz und 20 September am Nachthimmel nicht zu sehen Das langsame Verschwinden von Canopus am Abendhimmel im Suumldwesten zeigte somit den Be-ginn der neuen Schifffahrtssaison an sein erstmaliges Auftauchen am Morgenhimmel des 20 Septembers (auf einer geographischen Breite von Rhodos) hingegen geht sehr gut mit der Angabe des Livius zusammen nach der die Aumlquinoktien den natuumlrlichen Abschluss der fuumlr die Schifffahrt geeigneten Zeit bilden83 Der Fruumlhuntergang von Canopus Mitte Oktober bis Anfang November war dann definitiv das Zeichen fuumlr das Ende der Schifffahrtssaison Zwischen 14 Oktober und 27 Februar konnte nachts jeweils der Aufgang und der Untergang des Canopus beobachtet werden Der Stern kommt im Suumldosten hoch beschreibt eine Kreis-bahn um den Suumldpunkt um im Suumldwesten wieder unterzugehen Zusammen mit Canopus scheinen auch die anderen markanteren Sterne des Sternbildes Argo diese Reise um den Suumldpunkt zu vollfuumlhren Wurden spaumlt im Jahr Schiffer von Stuumlrmen uumlberrascht und abgetrieben so war Canopus ideal um die Suumldrichtung zu finden

Aldebaran war im 4 Jahrhundert v Chr auf 40deg noumlrdlicher Breite zwischen 16 April und 78 Juni un-sichtbar In Alexandria hingegen tauchte er schon Ende Mai am Morgenhimmel erstmals wieder auf Dort kuumlndigte er die von Vegetius erwaumlhnte sichere Phase der Schifffahrt an84 Zwischen 78 Juni und 1 Novem-ber war der Stern dann zu sehen und somit ein treuer Begleiter der Seemaumlnner Sein Fruumlhuntergang zeigte ebenso wie jener des Canopus das endguumlltige Ende einer Schifffahrtssaison an Im Gegensatz zu Canopus der nur einen kleinen Kreis am Himmel in Horizontnaumlhe von Suumldosten nach Suumldwesten beschreibt beschrei-tet Aldebaran aber zwischen dem Zeitpunkt seines Fruumlhaufgangs im Juni und dem seines Fruumlhuntergangs im November einen groszligen Kreisbogen von Osten uumlber Suumlden nach Westen aumlhnlich dem der Sonne

Auf dem Berliner Vasenbild umrahmt das Wellenband zwar die gesamte Darstellung auf drei Seiten aber ich denke man darf das Bild durchaus so verstehen dass die Argo auf dem Wasser schwimmt und der Stier aus dem Wasser emporsteigt Sowohl das Wasser als auch die Argo haben einen eindeutigen Bezug zur Schifffahrt Man koumlnnte daher die Argo mit dem hellen sofort ins Auge stechenden Canopus als Bildchiffre fuumlr den horizontnahen suumldlichen Teil des Himmels verstehen und den Stier mit seinem Hauptstern Alde-baran als Vertreter des noumlrdlichen Himmels der aus dem Okeanos aufsteigt und in hohem Bogen uumlber das Firmament zieht um im Laufe des Jahres ganz im Westen wieder unterzugehen Die Wahl der Argo hierfuumlr scheint einleuchtend da sie den suumldlichen Bereich der vom Mittelmeer aus sichtbaren Himmelsregion gut abdeckt und andere markante Sternbilder in dieser Region fehlen Anstelle des Stieres haumltte im Prinzip jedes andere Tierkreiszeichen gewaumlhlt werden koumlnnen jedoch beinhaltet der Stier mit Aldebaran und den Plejaden aumluszligerst wichtige Navigationssterne und Wetterzeiger Interessant ist auch die Wahl der Gefaumlszligform fuumlr eine derartige Sternbilddarstellung Der globusartige Koumlrper des Berliner Gefaumlszliges erinnert an Himmelsgloben die uns bei Cicero genau fuumlr die Entstehungszeit der Vase erstmals sicher bezeugt sind85

Zusammenfassung

Das kantharosartige Gefaumlszlig der Xenongruppe in Berlin zieren auf der Vorderseite die zwei aumlltesten uns uumlber-lieferten Sternbilddarstellungen Zu sehen sind die beiden Sternbilder Argo und Stier die auf drei Seiten von einem Wellenband umrahmt werden Auf der Ruumlckseite sind Sterne Sonnenraumlder und Punkte als Trenn-elemente aufgemalt Sonnenraumlder lassen sich bei der Xenongruppe und auch in der Gnathiakeramik kaum finden sie weisen auf einen Einfluss der lokalen geometrischen daunischen messapischen und peuketischen Keramik hin wo dieses Motiv weit verbreitet ist Die Form dieses Gefaumlszliges erinnert an peuketische Formen

Gestirnsdarstellungen sind in der unteritalischen Vasenmalerei mit aufgesetzten Farben keine Raritaumlt dass der gestirnte Himmel aber alleiniges Thema eines Vasenbildes ist ohne Kontext zu einem mythischen Geschehen stellt auch hier eine Ausnahme dar Ein Vergleich der Berliner Vase der Xenongruppe mit fuumlnf Gnathiagefaumlszligen auf denen ausschlieszliglich Gestirne dargestellt sind zeigt dass die Sterne typischerweise in

83 Liv 31 47 1 Ptolemaios gibt fuumlr das Herbstaumlquinoktium den 25 September (Thoth 28) an 84 Veg mil 4 39 85 s Anm 1

120 Rita GautSchy

der gleichen Art und Weise gemalt wurden naumlmlich mit einem zentralen Punkt und davon weglaufenden Strahlen die relativ regelmaumlszligig uumlber die Bildflaumlche verteilt sind Innerhalb der Xenongruppe stellt das Ber-liner Gefaumlszlig eine Ausnahme dar Es gibt nur sehr wenige andere Vasen dieser Gruppe mit figuumlrlichen Dar-stellungen

Obwohl das kantharosartige Gefaumlszlig in Berlin schon fruumlh im 20 Jahrhundert publiziert wurde hat doch bisher niemand eine genauere Interpretation des Vasenbildes versucht Die beiden Sternbilder Argo und Stier liegen am Himmel nicht nebeneinander und es ist auf den ersten Blick nicht klar was diese beiden Him-melsbilder miteinander zu tun haben Das Wellenband umrahmt zwar die gesamte Darstellung auf drei Sei-ten aber es laumlsst sich durchaus so verstehen dass die Argo auf dem Wasser schwimmt und der Stier aus dem Wasser emporsteigt Man koumlnnte daher die Argo mit dem hellen sofort ins Auge stechenden Canopus als Bildchiffre fuumlr den horizontnahen suumldlichen Teil des Himmels verstehen und den Stier mit seinem Haupt-stern Aldebaran als Vertreter des noumlrdlichen Himmels der aus dem Okeanos aufsteigt und in hohem Bogen uumlber das Firmament zieht um im Laufe des Jahres ganz im Westen wieder unterzugehen Beide Sternbilder beinhalten wichtige Navigationssterne fuumlr die Schifffahrt und Wetterzeiger Der globusartige Koumlrper erinnert zudem an Himmelsgloben die uns fuumlr die Entstehungszeit des Gefaumlszliges Mitte des 4 Jahrhunderts v Chr erstmals sicher bezeugt sind

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Alexandropoulou 2002 A Alexandropoulou Gnathia- und Westabhangkeramik Eine vergleichende Betrachtung (Muumlnster 2002)

Attinger-Gies 1988 G Attinger-Gies Zwei unteritalische Gefaumlsse mit rot aufgemalten Figuren AntK 31 1988 52 ndash 59Bakich 1995 M E Bakich The Cambridge Guide to the Constellations (Cambridge 1995)Banca Intesa 2006 Banca Intesa Ceramiche attiche e magnogreche Collezione Banca Intesa 3 (Mailand 2006)Beazley 1947 J D Beazley Etruscan Vase Painting (Oxford 1947)Boll ndash Gundel 1937 F Boll ndash W Gundel in Roscher ML VI (1937) 867 ndash 1071 s v Sternbilder Sternglaube und Sternsym-

bolik bei Griechen und RoumlmernBurian 2000 J Burian Periplus in DNP IX (2000) 586 ndash 587Cohen 2006 B Cohen The Colors of Clay Special Techniques in Athenian Vases (Los Angeles 2006)Curti 1998 F Curti La Ceacuteramique de Gnathia du Museacutee drsquoArt et drsquoHistoire de Genegraveve (Genf 1998)De Juliis 1977 E M De Juliis La Ceramica Geometrica della Daunia (Florenz 1977)De Juliis 1995 E M De Juliis La ceramica geometrica della Peucezia (Rom 1995)De Juliis 2002 E M De Juliis La ceramica sovraddipinta apula (Bari 2002)Duke 2006 D W Duke Analysis of the Farnese Globe Journal of the History of Astronomy 37 2006 87 ndash 100Fresa 1991 M P Fresa Osservazioni sulla composizione dei corredi in A Bottini ndash M P Fresa (Hrsg) Forentum

2 Lrsquoacropoli in etagrave classica (Venosa 1991)Gautschy 2007 R Gautschy Eine Hydria mit einer astronomischen Darstellung AntK 50 2007 36 ndash 50Green 1982 J R Green Native Apulian and Xenon in M E Mayo ndash K Hamma The Art of South Italy Vases

from Magna Graecia (Richmond 1982) 291 ndash 292Gundel 1992 H G Gundel Zodiakos Tierkreisbilder im Altertum (Mainz 1992)Hellmann 1916 G Hellmann Uumlber die aumlgyptischen Witterungsangaben im Kalender von Claudius Ptolemaeus in Sit-

zungsberichte der Koumlniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften (Berlin 1916) I 332 ndash 341Karusu 1984 S Karusu in LIMC II (1984) 924 s v Astra Nr 99Katzenstein ndash Savage-Smith 1988 R Katzenstein ndash E Savage-Smith The Leiden Aratea Ancient Constellations in a Medieval

Manuscript (Malibu 1988)Knappich 1967 W Knappich Geschichte der Astrologie (Frankfurt 1967)Kuumlnzl 2000 E Kuumlnzl Ein roumlmischer Himmelsglobus der mittleren Kaiserzeit Studien zur roumlmischen Astralikono-

graphie (Stuttgart 2000)Langlotz 1960 E Langlotz Der triumphierende Perseus (Koumlln 1960)Neugebauer 1932 K A Neugebauer Fuumlhrer durch das Antiquarium II Vasen (Berlin 1932)Niemeyer 2001 H G Niemeyer Schifffahrt in DNP XI (2001) 160 ndash 161Padgett u a 1993 J M Padgett ndash M B Comstock ndash J J Herrmann ndash C C Vermeule Vase-Painting in Italy Red-Figure

and Related Works in the Museum of Fine Arts Boston (Boston 1993)di Palo 1988 F di Palo Dalla Ruvo Antica al Museo Archeologico Jatta (Fasano 1988)Pryce 1932 F N Pryce in CVA British Museum 7 (London 1932)Robbins 1940 F E Robbins (Hrsg) Ptolemy Tetrabiblos (Cambridge 1940)

121eine SternBilDDarStellunG auF einem GeFaumlSS Der Xenon-GruPPe

Robinson 1996 E G D Robinson La ceramica sovraddipinta monocroma vasi dei Gruppi Xenon e del Cigno Ros-so in E Lippolis (Hrsg) I Greci in Occidente Arte e artigianato in Magna Grecia (Neapel 1996) 447 ndash 452

Rossi 1983 F Rossi Il Museo Archeologico di Bari (Bari 1983)Sambon ndash Canessa 1903 A Sambon ndash C Canessa ndash E Canessa Collection drsquoantiquiteacutes Vases peints Vente II ndash 14 Mai (Paris

1903)Schaefer 2005 B Schaefer The epoch of the constellations on the Farnese Atlas and their origin in Hipparchusrsquos lost

catalogue Journal of the History of Astronomy 36 2005 167 ndash 196Schauenburg 1955 K Schauenburg Helios Archaumlologisch-mythologische Studien uumlber den antiken Sonnengott (Berlin

1955)Schauenburg 1962 K Schauenburg Gestirnbilder in Athen und Unteritalien AntK 5 1962 51 ndash 64Schauenburg 1993 K Schauenburg Zur Gruppe des Roten Schwans NumAntCl 22 1993 21 ndash 39Stuumlckelberger 1998 A Stuumlckelberger Der Astrolab des Ptolemaios Ein antikes astronomisches Messgeraumlt AW 29 1998

377 ndash 383Thiele 1898 G Thiele Antike Himmelsbilder (Berlin 1898)Vogt 1920 H Vogt Griechische Kalender V Der Kalender des Claudius Ptolemaumlus Sitzungsberichte der Heidel-

berger Akademie der Wissenschaften Philosophisch-historische Klasse (Heidelberg 1920)Wachsmuth 1863 C Wachsmuth (Hrsg) Ioannis Laurentii Lydi Liber De Ostentis et Calendaria Graeca Omnia (Leipzig

1863)Wrede 1982 H Wrede Der Antikengarten der del Bufalo bei der Fontana Trevi TrWPr 4 (Mainz 1982)

Rita GautschyWetterchruumlzstrasse 8c CH-4410 LiestalE-Mail ritagautschych

Abbildungsnachweis Abb 1 2 Berlin Antikensammlung VI 4500 Phot Mus Neg 7287 und 7288 Abb 3 Photo Museum

A s u m a n L auml t z e r

Studien zu einem spaumlthellenistisch-fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos

Ausgangslage

Im Folgenden soll ausgewaumlhltes Material aus einem Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 vorgestellt werden Es handelt sich um einen geschlossenen Fundkomplex der spaumlthellenistischen Zeit anhand dessen Stratigra-phie eine relative Chronologie fuumlr die Feinkeramik1 erstellt werden konnte Den terminus post quem liefern hellenistische Muumlnzfunde der terminus ante quem ist mit der Errichtung der Insula in augusteisch-tibe-rischer Zeit gegeben2 Das Fundmaterial besteht zum groumlszligten Teil aus Keramik oder keramischen Produkten wie z B Lampen Terrakotten und Webgewichten aber auch aus Metall Glas Bein und Stuck Aufgrund der Fuumllle an Keramikfragmenten wurde das Material zunaumlchst statistisch aufgenommen und im Hinblick auf Definition DatierungLaufzeit Herkunft und gegebenenfalls Verbreitung ausgewertet anschlieszligend wurde eine Typenreihe erstellt

Befundbeschreibung

Im Jahre 1999 wurde uumlber dem Hanghaus 2 eine neuer Schutzbau errichtet3 Durch den Einbau tragender Pfeiler in die antike Bausubstanz war es notwendig den Bau archaumlologisch zu begleiten und Sondagen an-zulegen4 Dabei konnten erstmalig die fruumlhesten Straten des Areals auszugsweise ergraben werden Eine der Sondagen Sondage B6 wurde in Wohneinheit 7 Raum 32c nach Abnahme eines Mosaikpaviments ange-legt Die Grabungsflaumlche war 472 m lang 342 m breit und durchschnittlich etwa 250 m tief somit wurden knapp uumlber 40 msup3 Erdmasse ausgehoben Auf dem Boden des Raumes 32c lag ein schwarz-weiszliges Mosaik als Paviment5 Unter dem Mosaik und seinen Rollsplittunterlagen konnte die Ausgraumlberin Reste von zwei

Fuumlr die Erlaubnis das Material im Rahmen einer Magisterarbeit zu bearbeiten danke ich F Krinzinger Besonderer Dank gilt S Ladstaumltter die das Thema initiiert und mich stets sowohl wissenschaftlich als auch in allen anderen Belangen tatkraumlftig unter-stuumltzt hat Zudem danke ich T Fischer der das Thema wohlwollend als Abschlussarbeit annahm und mir seinen Rat und seine Kri-tik zur Verfuumlgung stellte L Rembart J Struber und M Weissteiner bin ich sehr verbunden da sie mich vor Ort unterstuumltzt haben Ohne die wissenschaftliche Arbeitslust des zustaumlndigen Regierungsvertreters und Archaumlologen B Aydın waumlre die Materialaufnah-me in dem zeitlichen Rahmen nicht moumlglich gewesen Fuumlr wissenschaftlichen Rat und Austausch danke ich herzlich A Waldner und U Mandel Zuletzt moumlchte ich mich in spezieller Weise bei B Lasar bedanken der mir nicht nur bei der digitalen Aufbereitung geholfen hat sondern mir auch in anstrengenden Zeiten zur Seite stand ndash Abkuumlrzungen und abgekuumlrzt zitierte Literatur folgen den Richtlinien des OumlAI lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt Kurzzitate finden sich am Ende des Beitrags aufgeloumlst

1 Zur Problematik der Chronologie hellenistischer Keramik Rogl 2007 182 Giuliani 2007 172 Mitsopoulos-Leon 1991 15 Da-tierte Fundkomplexe aus Ephesos Ladstaumltter 2003andashc Mericcedil 2002 Rogl 2003a Pergamon Schaumlfer 1968 Ziegenhaus ndash de Luca 1968

2 Die Errichtung des Hanghauses 2 (Bauphase I) wird anhand der Auswertung mehrerer Fundkomplexe in diesen Zeitraum datiert Ladstaumltter 2005a passim

3 s dazu ausfuumlhrlich Krinzinger 2000 passim 4 Die Leitung des Projekts oblag S Ladstaumltter Die Sondage B6 wurde von E Juen ausgegraben 5 Wozu der Raum urspruumlnglich diente ist unklar Nach einer Verkleinerung in einer spaumlteren Umbauphase benutzte man ihn als Ver-

teilergang in andere Raumlumlichkeiten In einer weiteren oder derselben Bauphase die nicht datiert werden kann wurde in den Raum ein Praumlfurnium eingebaut das zur Beheizung der uumlbrigen Raumlume diente

124 Asuman laumltzer

weiteren Mosaikboumlden mit den zu ihnen gehoumlrenden Untergrundkonstruktionen nachweisen Unter diesen waren weitere Bebauungsspuren aus verschiedenen Perioden festzustellen Sowohl im Norden als auch im Osten und Suumlden befanden sich Ziegelmauern die teilweise aus ungebrannten Lehmziegeln bestanden und die in die Fruumlhkaiserzeit also in die Entstehungsphase der Insula zu datieren sind6 Der bedeutendste Be-fund war jedoch eine im Suumldprofil gelegene Steinquadermauer Sie gehoumlrt zu den umfangreichen Terrassie-rungsmaszlignahmen die in hellenistischer Zeit auf dem Areal stattfanden7 und erstreckt sich uumlber die gesamte Laumlnge der Sondage Die Mauer ist bis zu 168 m hoch erhalten8 fuumlr ihre Errichtung war der Fels kuumlnstlich eingetieft worden9

Die fundfuumlhrenden Schichten 1 ndash 410 sind stratigraphisch von den daruumlberliegenden Straten die zu den Mosaiken gehoumlren klar zu trennen In den vier Straten fand sich neben Grobkeramik feinchronologisch gut datierbare Feinkeramik Man kann von einem ausgewogenen Mischverhaumlltnis sprechen wie es fuumlr einen haumluslichen Siedlungsbefund nicht unuumlblich ist Die vier relevanten Straten setzen sich aus insgesamt 21 439 Keramikfragmenten zusammen Dabei entfallen ca 10 auf Rand- und Bodenfragmente sowie dekorierte Wandscherben11 Von diesen wiederum ist ungefaumlhr die Haumllfte also 1 115 Fragmente der Feinkeramik zu-zuordnen welche im Folgenden vorgestellt wird Es handelt sich dabei um 936 Gefaumlszligindividuen die anhand von 562 Randfragmenten 255 Bodenfragmenten 219 Wandfragmenten 75 Lampenfragmenten und 4 zur Gaumlnze erhaltenen Lampenformen12 erkannt wurden

Gerade an der Feinkeramik zeigt sich dass die Keramikfunde der Straten 1 ndash 3 sehr kleinteilig zerscherbt sind Die durchschnittlichen Scherbengroumlszligen liegen zwischen 08 times 12 cm und 54 times 7 cm Man kann davon ausgehen dass es sich dabei um mehrfach umgelagertes Planiermaterial handelt13 Wie S Ladstaumltter bereits fuumlr die Wohneinheit 4 festgestellt hat war das Material benutzt worden um das Areal anlaumlsslich der fruumlh-kaiserzeitlichen Baumaszlignahmen aufzufuumlllen bevor als Abschluss jeweils ein Mosaikboden daruumlber gelegt wurde14 Stratum 4 der Wohneinheit 7 ist davon auszunehmen Es korreliert mit Lehmstraten aus den Wohn-einheiten 4 und 5 die direkt uumlber dem Fels angetroffen wurden und hellenistisch datiert werden15 Das erhal-tene Keramikmaterial ist groszligscherbiger gebrochen es lassen sich zahlreiche Anpassungen durchfuumlhren

Stratigraphie der Sondage B6 der Wohneinheit 7

Mit ca 625 cm ist das oberste auch das staumlrkste der vier Straten Groumlszligtenteils besteht das Fuumlllmaterial aus Bauschutt also Ziegeln Moumlrtel und Steinen aber auch aus Keramik und einigen Kleinfunden16 Im oberen Bereich sind Reste einer aschehaltigen Kalkgrube und im unteren einer Ziegelsetzung die zu einer spaumlter abgetragenen Ziegelmauer gehoumlrt erhalten Ein keilfoumlrmiger Einbruch ist in der Mitte des Ostprofils zu se-hen (Abb 1) Aus dieser Schicht wurden 248 signifikante Scherben aufgenommen

6 Unklar sind die Funktionen der Mauern und wie diese zeitlich zueinander stehen Lediglich die Datierung in roumlmische Zeit ist gesichert Freundliche Mitteilung S Ladstaumltter

7 Ladstaumltter 2002 117 Anm 612 8 Aus der Mauer stehen drei Gesimse vor Diese wurden normalerweise benutzt um eine Unterlage z B einen Dielenboden o Auml

zu stuumltzen Leider ist der Ausschnitt der Sondage zu klein um zu erkennen ob es sich um die Fundamentierung einer Straszlige oder eines Hausbodens handelt Freundliche Mitteilung S Ladstaumltter U Mandel W Raeck und E Laufer

9 Auf dem Fels befinden sich drei Pfostenloumlcher Es ist nicht klar zu welchem Bau diese gehoumlren oder aus welcher Periode sie stam-men

10 Dem vorliegenden Fundkomplex konnten nach Auswertung der Grabungsdokumentation vier Straten zugewiesen werden Fuumlr die Informationen sei hier S Ladstaumltter gedankt Der Einfachheit halber werden hier diese vier Schichten beginnend mit 1 von oben durchnummeriert In der eigentlichen Grabungsdokumentation sind die Schichten urspruumlnglich mit 8 9 10 und 12 bezeichnet

11 Das entspricht 2 146 Fragmenten 12 Der Groszligteil der Keramik befindet sich im Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses in Selccediluk ausgewaumlhltes Material und die

uumlbrigen Gattungen stammen aus dem Depot des Efes Muumlzesi in Selccediluk Fuumlr die Unterstuumltzung bei der Bearbeitung moumlchte ich dem Museumsdirektor C Topal danken

13 Ladstaumltter 2000 98 14 Ladstaumltter 2005a 231 f 15 Ladstaumltter 2005a 231 f Ladstaumltter 2005c 260 263 16 Terrakottafragmente Metallfunde Glasspielsteine und Muumlnzen

125StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Die Qualitaumlt des Fuumlllmaterials von Stratum 2 veraumlndert sich zu lockerer Erde mit weniger Steinauf-kommen durchsetzt mit einigen Ziegelfragmenten und Keramik Im oberen Bereich ist die 273 cm starke Schicht dunkler verfaumlrbt da sie einen groumlszligeren Anteil an Holzkohleresten enthaumllt Das Keramikspektrum umfasst Fragmente von 350 Gefaumlszligindividuen

Der Uumlbergang vom zweiten in das dritte Stratum ist durch eine Lehmlinse abgesetzt Die Erdqualitaumlt bleibt zwar dunkel und aschig wird jedoch sandig Die Schicht aumlhnelt in ihrer Beschaffenheit Stratum 2 jedoch wirkt das Fuumlllmaterial viel kompakter Aus dem 218 cm dicken Stratum 3 wurden 202 signifikante Scherben ausgewertet Die Verteilung der Warengattungen deutet auf ein mit Stratum 2 vergleichbares Re-pertoire17

Das vierte und mit 216 cm schmalste Stratum setzt sich deutlich von den vorhergehenden ab Es ist in seiner Gesamtkonsistenz sehr homogen besteht aus einem leicht sandigen Lehm der nicht steril ist sondern eine vergleichsmaumlszligig hohe Konzentration an ausgewerteten Scherben (Fragmente von 135 Gefaumlszligindividuen) aufweist Es konnten einige wenige Gefaumlszlige fast komplett zusammengefuumlgt und restauriert werden Man kann davon ausgehen dass dieses Stratum keine Auffuumlll- oder Planierschicht als Bauvorbereitung war wie die anderen drei Straten sondern einen Gehhorizont darstellt Die Webgewichte deuten auf einen haumluslichen Siedlungskontext

17 Es konnten mehrere schichtuumlbergreifende Anpassungen vorgenommen werden Die Straten muumlssen dabei nicht zwingend zusam-mengehoumlren Anpassungen koumlnnen auch durch eine Bioturbation entstehen Ein Anzeichen dafuumlr liefert der Fund eines Maumluse-nestes welches mit rezentem Material wie Plastik und Zigarettenfilter gefuumlllt war

1 Ostprofil der Sondage B6

126 Asuman laumltzer

Fundgattungen

1 Muumlnzen

Insgesamt konnten 18 Bronzemuumlnzen aus den vier Straten geborgen werden18 Sie werden durchweg hellenis-tisch bis fruumlhaugusteisch datiert19 wobei zu beachten ist dass hellenistische Praumlgungen eine lange Laufzeit haben So treten im Hanghaus immer wieder sog Altstuumlcke in fruumlhkaiserzeitlichen Komplexen auf20

Tabelle 1 Muumlnzfunde aus Stratum 1

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 17 19538 g

hellenistischIlion

AElig Gegenstempel Palladion

Muuml 18 13522 g

Antiochos II 261 ndash 246 v ChrSardis

AElig Apollonkopf nach rechts Dutt am Hin-terkopf

hoher Dreifuszlig Newell 1977 255 Nr 1404

Muuml 19 1433 g

hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 20 2043 g

hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 21 1731 g

hellenistischKleinasien

AElig Kopf nach rechts ()

Muuml 22 1949 g

48 ndash 27 v ChrEphesos

AElig Artemisbuumlste mit Zopf im PerlenkranzBogen und Koumlcher uumlber der Schulter

zwei gegenuumlber-stehende Hirsche unter ihnen die Buchstaben Ε und Φ dazwischen Fackel darunter Legende [ΣΩΠΑ]ΤΡΟ[Σ]

Head 1964 69 Taf 11 8

Muuml 23 1008 g

hellenistischEphesos

AElig Biene

Muuml 24 29102 g

Augustus 25 v ChrAntiochia am Orontes

Kopf nach rechts CAESA[R] links des Kopfes

AVG[VS]TVSim Lorbeerkranz

Burnett 1992 Nr 2235 Arslan 1992 23 Nr 13

Die meisten Muumlnzfunde stammen aus Stratum 1 Die Muumlnzen sind zeitlich sehr durchmischt Das fruuml-heste Beispiel zeigt eine Bronzepraumlgung (Muuml 18) mit einem Apollonkopf nach rechts auf dem Avers und einem Dreifuszlig (normalerweise mit einem Monogramm) auf dem Revers Die Muumlnzpraumlgestaumltte Sardis emit-tierte diesen Typus zwischen 261 und 246 v Chr fuumlr den Seleukidenkoumlnig Antiochos II21 Sein Sohn und Nachfolger Antiochos III lieszlig den gleichen Bildtypus fuumlr sich zwischen 223 und 208 v Chr in Apameia praumlgen22 Aufgrund der fehlenden Legende kann die Muumlnze nicht mit Sicherheit einem der beiden Herrscher zugeschrieben werden In das 1 Jahrhundert v Chr gehoumlrt die Muumlnze Muuml 22 (Abb 2 a) welche vorn die

18 Das Schema fuumlr die numismatischen Angaben wurde uumlbernommen aus Voegtli 1993 27 19 Erste Angaben basieren auf einer Auflistung der Muumlnzfunde der Grabung in Ephesos des Jahres 1999 von S Karwiese fuumlr das Efes

Muumlzesi in Selccediluk (auf Tuumlrkisch) Fehlende Maszlige Avers- und Reversbestimmungen Legendenlesung und die photographische Aufnahme konnten nachtraumlglich von der Verfasserin mit Unterstuumltzung von S Ateşoğulları (Museum fuumlr Anatolische Kulturen in Ankara) dokumentiert werden Ihm sei herzlich gedankt

20 Ladstaumltter 2005c 263 21 Vgl Newell 1977 255 Nr 1404 lthttpwwwcoinarchivescomagt (01 08 2007) mit der Referenz Sammlung Spaer 360

Houghton-Lorber 186 523a 22 Vgl Newell 1977 Nr 1191

127StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Buumlste der Goumlttin Artemis zeigt hier mit einem hohen Zopf sowie Bogen und Koumlcher uumlber der Schulter Auf der Ruumlckseite sind einige ihrer Attribute zwei einander gegenuumlberstehende Hirsche mit einer Fackel zwi-schen ihnen dargestellt Die Buchstaben Ε und Φ kennzeichnen Ephesos als den Emissionsort dort wurde die Muumlnze von 48 ndash 27 v Chr gepraumlgt23 Ein As (Muuml 24 Abb 2 b) zeigt auf der Vorderseite den Kopf des Kaisers Augustus im Profil nach rechts gewendet Auf dem Revers steht der Titel AVGVSTVS in einem Lorbeerkranz Die Muumlnze gehoumlrt zu der rsaquoCA Augustus Class 2lsaquo-Serie24 deren Muumlnztyp im Jahre 25 v Chr in Antiochia am Orontes in Umlauf gebracht wurde ndash somit ist dies der spaumlteste terminus post quem fuumlr das Stratum Die restlichen fuumlnf Muumlnzen konnten nur grob dem hellenistischen Asien zugewiesen werden

Tabelle 2 Muumlnzfunde aus Stratum 2

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 25 21554 g

hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 27 1821 g

hellenistischKleinasien

AElig

Zwei Bronzemuumlnzen (Muuml 25 und Muuml 27) wurden aus Stratum 2 geborgen Ihre Oberflaumlchen sind so stark abgerieben dass sie nicht genauer als zum rsaquohellenistischen Asienlsaquo gehoumlrend bestimmt werden konnten

Tabelle 3 Muumlnzfund aus Stratum 3

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 28 18520 g

202 ndash 133 v ChrEphesos

AElig BieneΕΦ

Hirsch vor einer (Dattel-)Palme

Head 1964 Taf 11 4 ndash 6

In Stratum 3 wurde eine einzige Bronzemuumlnze (Muuml 28) gefunden Auf ihrer Vorderseite ist die Biene das Wappentier der Stadt Ephesos zu sehen flankiert von den Buchstaben E und Φ welche Ephesos als Emissionsort ausweisen Auf dem Revers ist der Hirsch ein Attribut der Artemis vor einer (Dattel-)Palme dargestellt Ohne die uumlbliche Angabe des Magistratsnamen kann der Muumlnztypus nicht naumlher als in die Zeit-spanne zwischen 202 und 133 v Chr dem Produktionszeitraum datiert werden25

23 Vgl Head 1964 69 Taf 11 Abb 8 24 Vgl Burnett 1992 Nr 2235 und Arslan 1992 23 Nr 13 25 Vgl Head 1964 Taf 11 Abb 4 ndash 6

2 a Muumlnze 22 aus Stratum 1 2 b Muumlnze 24 aus Stratum 1

128 Asuman laumltzer

Tabelle 4 Muumlnzfunde aus Stratum 4

Nummer Oslash in mmGewicht

DatierungMuumlnzstaumltte

MetallNominal

Vorderseite Ruumlckseite Literatur

Muuml 29 16525 g

hellenistischEphesos

AElig Biene aumlsender Hirsch

Muuml 30 1623 g

Antiochos II 295 ndash 280 v ChrEphesos ()

AElig Dreifuszlig mit Gegen-stempelAntiochos II

Muuml 31 11 hellenistischKleinasien

AElig

Muuml 32 2512 g

Arsinoe II 288 ndash 280 v ChrEphesos

AElig weiblicher Kopf nach rechts mit Schleier

stehender Hirsch nach rechts

aumlhnlich Head 1964 Taf 10 6

Muuml 33 30589 g

Imperium Roma-numKleinasien

AElig

Muuml 34 1635 g

280 ndash 258 v Chr AElig Biene im Kranz aumlsender Hirsch Head 1964 Taf 10 10

Muuml 35 1833 g

280 ndash 258 v ChrEphesos

AElig Biene im Kranz aumlsender HirschLegende ΙΣΧοΙ ()

Head 1964 Taf 10 10

Den terminus post quem fuumlr Stratum 4 liefern sieben hellenistische Muumlnzen Zwei Muumlnzen (Muuml 34 ndash 35) zeigen auf dem Avers jeweils eine umkraumlnzte Biene und auf dem Revers einen aumlsenden Hirsch (Abb 3)26 Auf der Felsoberkante lag eine Muumlnze der Arsinoe (Abb 4 b) Auf der Vorderseite ist Arsinoe II nach rechts mit einem Schleier uumlber dem Kopf dargestellt Die Ruumlckseite zeigt einen Hirsch der nach rechts gerichtet steht Solche Asse wurden in den Jahren 288 ndash 280 v Chr in verschiedenen Typen emittiert27 zu einem davon gehoumlrt der hier beschriebene Aus dem oberen Bereich28 stammt Muuml 30 auf deren Revers ein Drei-fuszlig dargestellt ist welcher von Antiochos II gegengestempelt wurde (Abb 4 a) Die letzte identifizierbare Bronzemuumlnze dieses Stratums Muuml 29 zeigt das hinreichend bekannte Bildprogramm mit Biene auf der Vorderseite und aumlsendem Hirsch auf der Ruumlckseite Datiert wird der in Ephesos emittierte Typus zwischen 280 und 258 v Chr29

26 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 10 Dort wird der Typus in die Jahre 280 ndash 258 v Chr datiert Dies festigt den Datierungsansatz von S Ladstaumltter die eine Wohnbebauung auf dem Areal der Hanghaumluser um das Ende des 2 Jhs v Chr ansetzt s dazu Ladstaumltter 2005a 232

27 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 6 lthttpwwwcoinarchivescomagt (01 08 2007) mit der Referenz Sammlung von Aulock 1840 Klein KM 52 379

28 Der exakte Fundort konnte nicht ermittelt werden 29 Vgl Head 1964 Taf 10 Abb 10

3 Muumlnze 35 aus Stratum 4 4 a b Revers der Muumlnze 30 und Muumlnze 32 aus Stratum 4

129StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

2 Keramik30

21 Eastern Sigillata A (ESA)Die Eastern Sigillata A (ESA) ist sowohl an ihrem individuellen Fabric als auch an dem Grad der Standar-disierung ihrer Formen gut zu erkennen31 In Stratum 1 sind ausschlieszliglich die Standardtellerformen Atlante 3 und 4 (Taf 1 1) vorzufinden Auf der Innenseite des Bodens befinden sich leichte Roulettierungen Zwei Exemplare weisen zusaumltzlich eine Stempelung in Form einer Palmette auf der Bodeninnenseite auf (Kat 3 Taf 9 3) Stempel in Palmetten- Isiskronen- oder Rosettenform sind bis zur fruumlhen Kaiserzeit haumlufig zu beobachten32

Im zweiten Stratum erscheinen wieder die Teller Atlante 3 4 A und 4 B Die Haumllfte der ESA dieser Schicht bedient sich der Formen Atlante 22 A und B33 die eine halbkugelige Schale mit einem Ringfuszlig beschreiben (Kat 4 Taf 1 4) Das Formenspektrum der ESA entspricht in Stratum 3 dem in Stratum 2 zu-saumltzlich weist sie hier aber den groumlszligten Mengenanteil (5 ) auf In Stratum 4 fehlt die ESA gaumlnzlich

Die Formenvielfalt der ESA innerhalb des Fundkomplexes ist eingeschraumlnkt Die Tellerform Atlante 34 sticht immer wieder hervor und wird durch die Formen 13 und 22 zu einem Service komplettiert Das glei-che Ensemble tritt gehaumluft in ephesischen Fundkontexten des Hellenismus und der Fruumlhkaiserzeit auf 34 ESA kommt in Ephesos das erste Mal in Fundkomplexen des spaumlten 2 Jahrhunderts v Chr vor Sie etabliert sich vor allem im Laufe der ersten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr wird jedoch durch die lokal produzierten Eastern Sigillata B (ESB)-Formen schon in augusteischer Zeit langsam verdraumlngt35 Es verwundert zunaumlchst dass die ESA im vorliegenden Fundkomplex lediglich einen 3 -igen Anteil am Gesamtvolumen einnimmt In Kleinasien wie z B auch in Paphos in Antiochia am Orontes Tel Anafa Tarsus Anemurium oder in Sa-maria Sebaste ist die ESA die vorherrschende Keramikgattung mit einem der groumlszligeren oder sogar dem groumlszlig-ten Anteil an der zeitgenoumlssischen Feinkeramik36 Allerdings trifft dies nicht fuumlr Delos oder die Westkuumlste Kleinasiens von Troja uumlber Pergamon Assos Didyma Knidos bis Ephesos zu In Troja wird aumlhnlich wie in Ephesos das Tafelservice mit den Atlanteformen 34 22 und hier mit der Ergaumlnzung 23 ab dem 2 Jahrhun-dert v Chr benutzt Ab augusteischer Zeit wird die ESA durch ESB Eastern Sigillata C (ESC) und italische Sigillata ersetzt die gemeinsam einen Marktanteil von bis zu 86 erreichen Im Gegensatz dazu haumllt die ESA einen Anteil von nur 2 37 Ab der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts n Chr verschwindet die ESA gaumlnzlich aus dem Repertoire von Troja38 Das Inventar auf Delos der Jahre 88 ndash 69 v Chr ist mit nur wenig ESA durchsetzt vorrangig werden pergamenische Importe und Weiszliggrundige Ware benutzt39 In Pergamon selbst bedient man sich der eigenen rsaquoPergamenischen Sigillatalsaquo nicht lokal produzierte Warengattungen sind

30 Fuumlr diesen Fundkomplex schien es sinnvoll die Nummerierung und Bezeichnung der Typen wie folgt abzukuumlrzen Ein oder zwei Groszligbuchstaben stehen fuumlr die Warengattung d h G fuumlr Glanztonware D fuumlr Duumlnnwandige Ware GW fuumlr Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug usw Anschlieszligend folgt eine Zahl wobei die Abfolge der Ziffern der Chronologie der Gefaumlszliggattung und der Auslegeordnung im Sommer 2006 entspricht Die Angaben zur Struktur des Fabrics sind wie folgt eingeteilt sehr feinporoumls feinporoumls mittel und grob Vereinzelt wird die Bezeichnung raquokompaktlaquo substitutiv fuumlr feinporoumls verwendet Die Magerung bzw Koumlrnung entspricht dem rsaquogeologischen Systemlsaquo wie bei Kunow u a 1986 beschrieben Da die Bestimmungen meist mit freiem Auge und nur einige Male mit einem Mikroskop gemacht wurden wurde um Fehlschluumlsse zu vermeiden auf eine Zaumlhlung der Ma-gerungspartikel verzichtet Der Haumlrtegrad wurde nach folgender Skala eingeteilt sehr hart hart mittelhart weich sehr weich Die Haumlufigkeit der Partikel wird bestimmt mit sehr haumlufig haumlufig mittel selten vereinzelt Abgebildet werden nur die grundlegenden Stellvertreter des jeweiligen Typs und dessen Varianten Bei den Wandstuumlcken mit Dekor und dem Groszligteil der Lampenfragmente wurde auf Zeichnungen verzichtet sie wurden photographisch erfasst Die Farbbestimmungen wurden nach dem Katalog Munsell Soil colour charts (Newburgh NY 1992) vorgenommen Die Zeichnungen und Umzeichnungen stammen von der Verfasserin

31 Eine grundlegende Typologie dazu haben F O Waageacute und J W Hayes aufgestellt s Warner Slane 1997 271 mit Anm 65 32 Ladstaumltter 2005b 204 33 Hayes 1985 22 Abb 9 10 34 Ladstaumltter 2003andashc Ladstaumltter 2005a Mericcedil 2002 Mitsopoulos-Leon 1991 Rogl 2001a Alle passim 35 Ladstaumltter 2003a 23 36 Hayes 1991a 32 Warner Slane 1997 272 37 Tekkoumlk 2003 237 38 Tekkoumlk 2001 372 Gessl 2007 240 39 Erste Katastrophe und Zerstoumlrung durch Mithridates (88 v Chr) bis zur zweiten Zerstoumlrung (69 v Chr) Lediglich drei Bodenfrag-

mente in ESA Peignard-Giros 2000 134

130 Asuman laumltzer

aumluszligerst spaumlrlich vertreten Auch in Assos betraumlgt der Anteil der ESA nur 28 am Gesamtbestand40 der Groszligteil an Sigillata wird auch hier vom nahe gelegenen Pergamon bestritten In Didyma stehen 22 ESA- 97 ESB-Fragmenten gegenuumlber41 ndash der Schwerpunkt liegt klar auf der ESB-Produktion In Knidos sind zwar die Weiszliggrundige Ware und die ESA die haumlufigsten Importprodukte doch ist deren Ausmaszlig verhaumlltnismaumlszligig ge-ring Das Tafelservice wird vornehmlich von regionalen Produkten wie rsaquoKnidischen Schalenlsaquo halbkugeligen Bechern mit Kerbdekor Tellern und Schalen dominiert Auch in Ephesos wird der Groszligteil der Keramik mit den Gattungen der lokalen Waren so der Glanztonware der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug den Reliefbechern oder der Duumlnnwandigen Ware bestritten

22 Eastern Sigillata B (ESB)Die hier vorliegende Sigillata wird nach J W Hayes als Eastern Sigillata B I (ESB I) bezeichnet (Taf 1 5 ndash 13) In juumlngerer Forschung wurde auf die luumlckenhafte Typologie der ESB und die groszlige Menge erstmalig auftretender Typen hingewiesen42 Es ist ein Forschungsdesiderat den alten Bestand mit den neu hinzuge-kommenen Formen und ihren entsprechenden Datierungen zu komplettieren

In Stratum 1 sind Schalen der Formen Atlante 24 (Taf 1 8) sowie Atlante 39 und ein nicht genau zuzu-ordnender Standringfuszlig gefunden worden Letztgenannter aumlhnelt der fuumlr Schalen und Teller der Glanzton-ware haumlufig verwendeten Form G28 (s u Taf 4 53) Es ist ein einfacher schlauchartiger und recht hoher Standring mit kleinem Randdurchmesser von 64 cm wie er zu der Schale der Form Atlante 29 passen koumlnnte43

In Stratum 2 und 3 zeigt die ESB ihr breitestes Formenspektrum Zunaumlchst sind die Tellerformen Atlante 4 B 13 (Taf 1 5) 14 (Taf 1 6)44 und 1653 (Taf 1 7) zu nennen An Schalen lassen sich die Atlanteformen 24 29 36 (Taf 1 10) und eine Form aumlhnlich Atlante 76 A (Taf 1 13) vorfinden Das Fragment eines Kra-ters der Atlanteform 38 konnte erkannt werden Im Allgemeinen stammen die bei J W Hayes angefuumlhrten Prototypen meist aus Korinth

Zeitlich orientierte sich der Produktionsbeginn der ESB am Aufkommen der Arretinischen Sigillata im oumlstlichen Mittelmeergebiet Dies soll raquofruumlhestens in augusteischer Zeit bzw um die Zeitwende oder knapp danachlaquo45 passiert sein Ausnahme war bis jetzt die sehr fruumlhe Vergesellschaftung von ESB in einem Fund-komplex auf Delos der vom letzten Drittel des 2 Jahrhunderts v Chr bis in das erste Drittel des 1 Jahr-hunderts v Chr datiert wird Der hier beschriebene Fundkomplex belegt ebenfalls dass die ESB fruumlher als bisher angenommen einsetzte auch parallel mit der ESA produziert wurde und sich dabei stark der helleni-stischen Formen bediente46 Der regelmaumlszligige Verweis auf Prauml- oder Proto-ESB in der Forschung47 bekraumlftigt die These dass es einen flieszligenden Uumlbergang von der hellenistischen roten Glanztonware zur ESB gab Diesen Uumlbergang in spaumlthellenistischer Zeit anhand von Formentypologien genauer aufzuschluumlsseln stellt ebenfalls ein Desiderat dar

23 Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe Eastern Sigillata BSechs Gefaumlszligindividuen vereinen die Charakteristika verschiedener Warengattungen Es werden einerseits Gefaumlszlige hellenistischer Formen jedoch in Sigillataton und -uumlberzug produziert andererseits gibt es Bei-spiele deren Formen von Sigillatagefaumlszligen entlehnt wurden deren Fabric und Uumlberzug dabei aber ganz der hellenistischen Glanztonware entsprechen (Taf 1 14 ndash 21)

40 Zelle 1997 19 41 Gessl 2007 108 Wintermeyer 2004 145 ndash 146 42 So konstatiert S Zabehlicky-Scheffenegger fuumlr einen Fundkomplex von der Tetragonos Agora inklusive der drei rsaquoneuenlsaquo For-

men publiziert bei Mitsopoulos-Leon 1991 mindestens 24 neu hinzukommende Formen Zabehlicky-Scheffenegger 1995b 254 f Uumlberdies stammen aus der Marienkirche und auch aus dem Hanghaus 1 und 2 unbekannte Formen s dazu Beyll 1993 Ladstaumltter 2003a ndash c und Ladstaumltter 2005a

43 Hayes 1985 29 44 Die Atlanteform 14 ist nach V Mitsopoulos-Leon eine flache Schale mit runder Wandung s Mitsopoulos-Leon 1991 99 mit

Anm 540 45 Mitsopoulos-Leon 1991 94 46 s dazu den Fundkomplex der Wohneinheit 4 in Ladstaumltter 2005a 236 47 Conspectus 1990 4

131StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

In Stratum 1 finden sich zwei Becherformen (FE1 und FE3 Taf 1 14 16) Die Wandung von FE1 (Kat 14) ist eingeschnuumlrt wie es innerhalb der Duumlnnwandigen Ware gaumlngig ist Doch bleibt anzumerken dass die Lippe bei diesem Stuumlck im Gegensatz zu den duumlnnwandigen Be-chern nach auszligen schwingt und die Form eher kantig ist Man kann wohl vermuten dass hier italische Formen als Vorlaumlufer dienten jedoch lieszligen sich keine geeigneten Parallelen als Vergleich heranziehen Der Uumlberzug ent-spricht der Sigillata das Fabric wurde mithilfe des Mikro-skops anhand seiner Beschaffenheit als lokal identifiziert (Abb 5)

Das Randfragment von FE3 (Kat 16) zeigt eine aus-biegende Lippe Der Typ aumlhnelt der ESB-Form Atlante 13 B 27 49 oder auch rara a Die Formen werden zwischen der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr und dem 1 Jahrhundert n Chr (u a in Delos) datiert48

Aus Stratum 2 sind zwei Schalen (FE2 Kat 15 und FE7 Kat 20) eine Becherform (FE5 Kat 18 Taf 9 18) und ein Krater (FE8 Kat 21) erhalten Der Typ FE2 be-sitzt einen stark verdickten inneren Rand Die Form ist ty-pisch hellenistisch allerdings ist der Uumlberzug in ESB Das Fabric ist zwar aumluszligerst fein geschlaumlmmt konnte jedoch unter dem Mikroskop als zur Glanztonware gehoumlrig er-kannt werden (Abb 6) Vergleichsbeispiele aus Pergamon werden von der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert49

Das Bodenfragment der Schale FE7 hat einen profi-lierten Fuszlig der formtypologisch der ESB entspricht Der Uumlberzug und die Roulettierung als Dekor entsprechen

ebenfalls der Eastern Sigillata jedoch ist auch hier das Fabric lokal Der Becher FE5 hat einen flachen Bo-den und einen nur auszligen aufgetragenen Uumlberzug was auf eine enge Muumlndung schlieszligen laumlsst Die Form tritt in Stratum 2 und 3 auf In Stratum 2 ist ferner das Exemplar (Typ FE6 Taf 1 19) eines Tellers vertreten bei dem die ESA-Tellerform Atlante 34 imitiert wurde jedoch sind Uumlberzug und Fabric in Glanztonware hergestellt Das Randfragment eines Kraters mit einem Randdurchmesser von 18 cm (FE8 Taf 1 21) aumlhnelt der Atlanteform 38 welche in das 1 Jahrhundert v Chr datiert wird wiederum ist das Fabric als lokal zu bestimmen

Zuletzt ist aus Stratum 3 ein groszliges Fragment einer Schale mit Rand und Boden erhalten (FE4 Taf 1 17) Die halbkugelige Schale ist eher flach und breit der Standring ebenfalls breit und niedrig Die Wandung steigt senkrecht an und endet in einer schmalen abgerundeten Lippe Diese Form ist uumlber das gesamte Mit-telmeergebiet bis ins Rheinland verbreitet50 Der Uumlberzug entspricht der ESB allerdings faumlllt eine Changie-rung im Farbton auf was auf ein zweites Eintauchen hinweisen kann wie es vor allem bei der Glanztonware (s Echinusschale) beliebt ist

Schon P Kenrick erkannte die Problematik bei Uumlbergangsformen verwies auf flieszligende Grenzen zwi-schen der hellenistischen Glanztonware und der Eastern Sigillata und sprach auch die Schwierigkeiten in der Wahl der Terminologie an51 Einige Objekte aus Samaria Provinz Iudaea entsprechen der oben beschrie-

48 Hayes Atlante 13B 27 49 rara a Taf 9 3 Bruneau 1970 246 Abb 126 D 48 49 Meyer-Schlichtmann 1988 Sa 8 Kat 203 Taf 14 50 Conspectus 1990 Form 3644 51 Kenrick 2000 236

5 Mikroskopphoto von Kat 14 (FE1)

6 Mikroskopphoto von Kat 15 (FE2)

132 Asuman laumltzer

benen Gruppe Der Uumlberzug ist mit der rsaquoCcedilandarlı Warelsaquo identisch52 die Formen sind hellenistisch einzuord-nen J W Crowfoot nennt diese Mischform raquoforerunner of Sigillatalaquo53 Diese Hybride zeigen deutlich dass sich die ephesischen Toumlpfer im 1 Jahrhundert v Chr in einem Stadium des Experimentierens befanden Man kann annehmen dass die Toumlpfer laufend Anregungen durch Importe oder italische Einwanderer54 erhielten und diese kombiniert mit ihren Materialien und verschiedenen Techniken fuumlr den regionalen Absatzmarkt umzusetzen versuchten Die Typen FE2 FE3 FE4 und FE6 bilden in der Uumlberzug- und Fabricgestaltung eine homogene Gruppe die man als Vorstufe zur Entwicklung der ESB ansehen kann Daher scheint es plausibel fuumlr diese Formen hier den Begriff rsaquoFruumlhe Eastern Sigillata Blsaquo anzufuumlhren55 Diese Entwicklungs-stufe ist anhand der Relativchronologie ab der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr durch die starke Schichtzu-sammengehoumlrigkeit von Stratum 2 und 3 jedoch entsprechend der Datierung von S Ladstaumltter56 im letzten Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr anzusetzen

24 GlanztonwareIn spaumlthellenistischer Zeit bediente man sich in Ephesos zumeist der Glanztonware Der hier vorliegende Fundkomplex bestaumltigt dies mit seinem 47 -igen Anteil der Glanztonware (Taf 2 22 ndash 4 59) Der Ton enthaumllt wenig Eisenoxyd aber mindestens 15 ndash 20 Kalkspat und andere Magerungspartikel57 Das Fabric ist feinkoumlrnig Je nach Brenngrad und organischen oder anorganischen Zusaumltzen changiert die Fabricfarbe zwischen roumltlichem Beige bis Braun oder Grau Die feine Magerung enthaumllt immer weiszlige Kalkpartikel und Glimmer Oft sind feine bis mittelfeine Quarz- (Kalziumsilikat) oder bunte (roumltliche gelbliche graumluliche schwarze gruumlne und orangefarbene) Partikel zu finden Der Ton wurde lokal abgebaut Trotz der hohen Frequenz von Einschluumlssen ist das Fabric feinporoumls Da Kalk und Quarz schon bei niedrigen Temperaturen (ver-)schmelzen erhaumllt der Scherben eine mittlere bis starke Haumlrte

Die Qualitaumlt dieser Massenware ist mittelmaumlszligig was besonders beim Uumlberzug auffaumlllt Er wurde nicht aufgepinselt sondern waumlhrend des Drehens auf der Toumlpferscheibe duumlnn aufgetragen und vom Toumlpfer mit den Fingern oder einem Pinsel verstrichen Oft sind sehr feine durch die Fingerprofile oder Borsten er-zeugte Rillen zu sehen Der Uumlberzug kann matt matt glaumlnzend metallisch glaumlnzend oder glaumlnzend sein58 wobei der glaumlnzende als der kompakteste gilt Haumlufig ist ein fleckiger Brand zu beobachten Die Farben va-riieren zwischen rot braun grau und schwarz Bei der Engobe sind mehr Abreibungen als Abplatzungen zu beobachten was wohl an der Duumlnnheit des Schlickers liegt Die Oberflaumlche ist eher rau und nicht poliert

Bei den Schalen Bechern und Tellern die in den folgenden Kapiteln beschrieben werden ist der Dekor verhaumlltnismaumlszligig einfach Oft sind nur die Raumlnder und Boumlden farblich hervorgehoben Der Farbschlicker wur-de wohl recht fluumlchtig aufgetragen denn es kam haumlufig zu mehreren und langen Rinnspuren (rsaquoLaufnasenlsaquo) auf den Gefaumlszligen Bei einigen Schalen sind die oberen Raumlnder andersfarbig als die Wandung Bei den Tellern ist es die Bodenmitte die zusaumltzlich durch eine nachtraumlgliche Einritzung des Farbkreises betont wurde Dies kann zum einen durch die Technik des Brandes verursacht worden sein zumal man die Gefaumlszlige ineinander stapelte wodurch es am selben Gefaumlszlig zu gleichzeitig reduzierendem und oxidierendem Brand kam Zum anderen wurde die Technik des rsaquodouble-dippinglsaquo angewandt bei der zwei verschiedenfarbige Tonschlicker benutzt werden In Anbetracht der Haumlufigkeit zweifarbiger Ware muss man davon ausgehen dass diese Art der Herstellung intendiert war Da die Bichromitaumlt erst ab der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr auftritt kann sie fuumlr die chronologische Klassifizierung hilfreich sein59

Allgemein ist auffallend dass die fruumlheren Stuumlcke einen festeren Uumlberzug und eine dickere Wandung aufweisen Daruumlber hinaus wurden sie haumlufig mit einem Stempeldekor verziert Bei der spaumlteren Ware fallen diese Stempelungen weg und die Gefaumlszligqualitaumlt verringert sich60

52 Entspricht der ESC bei Hayes 1985 Zur Definition dieser Gattung s Loeschcke 1912 344 ndash 386 Taf 30 53 Crowfoot 1957 226 54 Kirbihler 2007 passim 55 Freundlicher Vorschlag S Ladstaumltter 56 s raquoESB-Adaptionlaquo Ladstaumltter 2005a 233 57 Sauer 1995 2 58 Beispiele mit mattem Uumlberzug werden andernorts als raquocolor-coatedlaquo bezeichnet 59 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter 60 Dies muss sich im 2 Jh v Chr vollzogen haben s dazu Mericcedil 2002 26

133StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

241 SchalenDie universell sowohl fuumlr Fluumlssigkeiten als auch fuumlr feste Lebensmittel einsetzbare Schale war das gebraumluch-lichste Gefaumlszlig im Spaumlthellenismus und der fruumlhen Kaiserzeit61 Im ausgewerteten Gesamtkomplex waren 296 Fragmente enthalten die zur Gattung der Schale zu zaumlhlen sind (Taf 2 22 ndash 28) Somit ist die Schale mit 72 die haumlufigste Gefaumlszligform innerhalb der Glanztonware62 Neben der Echinusschale als Leitform gibt es im Fundspektrum drei weitere Arten trichterfoumlrmige Schalen mit ausbiegendem Rand Schalen mit ge-schwungener Wand und ausbiegender Lippe sowie konische Schalen

Die trichterfoumlrmigen Schalen mit horizontal ausbiegendem Rand wie Typ G4 (Kat 25 Taf 2 25) und G35 (Kat 60 Taf 4 60) sind in ihrer Form schon seit klassischer Zeit bekannt Im 2 Jahrhundert v Chr aumlndert sich die Morphologie Die Schale wird kantiger houmlher und duumlnnwandiger63 Diese Entwicklung laumlsst sich bei beiden Typen fassen In Samaria und noch fruumlher in Tarsus erfreute sich die trichterfoumlrmige Schale groszliger Beliebtheit sie konnte dort in allen hellenistischen Straten nachgewiesen werden Eine besondere Vermehrung war in Tarsus in den Schichten des 3 bis in die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr zu finden In Antiochia am Orontes wird die trichterfoumlrmige Schale fuumlr die spaumlteren Schichten des Fruumlhhellenismus also um 175 v Chr angefuumlhrt64

In allen Straten doch vor allem in Stratum 4 der Sondage B6 konnten insgesamt elf Fragmente des Typs G3 (Taf 2 24) geborgen werden die dem Typus der rsaquoSchaleSchaumllchen mit Wandknick und ausgebogener Lippelsaquo zuzuordnen sind65 Der Uumlberzug ist meist roumltlich und matt in seltenen Faumlllen kann er schwarz sein Spuren einer Tauchung durch Nichtexistenz von Engobe im unteren Gefaumlszligteil wie bei den Funden der Brunnenfuumlllung 2 im Hanghaus 1 in Ephesos konnten nicht beobachtet werden Eine Setfabrikation ist sehr wahrscheinlich manifestieren sich doch beim Randdurchmesser zwei Durchschnittsgroumlszligen von 10 bzw 20 cm Auch dieser Formtypus ist ein Relikt aus der Klassik eine durchgehende Produktion und weitgehen-de Distribution im Westen Kleinasiens zwischen dem 3 und dem 1 Jahrhundert v Chr kann als gesichert gelten66

Die Muumlndung des Typs G5 (Taf 2 26) der sog feinen Schale67 ist weit nach auszligen gestellt sodass die Gefaumlszligform nach oben hin konisch wirkt Die Randdurchmesser messen zwischen 12 und 20 cm meistens 16 cm Bei G5 ist die Lippe rund und dicker als die Wandung Sie kann durch eine Profilrille abgesetzt sein wie bei G5 A (Taf 2 27) einer Variante die nur in Stratum 1 und 4 vorkommt Das fruumlheste Beispiel aus Stratum 4 ist jedoch G5 B (Taf 2 28) auch als hemisphaumlrischer68 oder parabolischer SchaleMastos69 bezeichnet die Form ist im Fundkomplex lediglich einmal enthalten Viele Entsprechungen lassen sich in anderen Warengattungen finden wie der Keramik im Westabhang-Nachfolgestil wo ein Efeurankenfries im Gefaumlszliginneren aufgemalt worden ist70 der ESA71 der Grauen Ware72 und der unbestimmten Sigillata73 Die Schale mit Innendekoration bei der Ware im Westabhang-Nachfolgestil wird in das spaumlte 3 ndash 2 Jahrhundert v Chr datiert und laumlsst sich sowohl in Ephesos als auch in Pergamon gut nachweisen74

Einige Bodenfragmente konnten dank des Erhaltungszustandes den Schalen zugeordnet werden sie wur-den in drei Typen eingeteilt Der erste Typ (G23 Taf 3 48) zeigt den haumlufig anzutreffenden Ringschlauch

61 Ebenso in Pergamon s Schaumlfer 1968 37 62 Um das Bild nicht zu verfaumllschen muss eingeraumlumt werden dass einige Skyphoifragmente vermutlich zu den Schalen gezaumlhlt

wurden da Anhaltspunkte zur Unterscheidung wie Henkel oder besondere Formgebung fehlten 63 Mitsopoulos-Leon 1991 19 A 18 64 Crowfoot 1957 223 Kat 16 Taf 37 Goldman 1959 Form T I Nr 41 ndash 49 Man sollte beachten dass die stratigraphische Chronolo-

gie anhand historischer Eckdaten ermittelt wurde weshalb die Datierung unbedingt mit Vorbehalt zu betrachten ist 65 Ladstaumltter 2005a K 313 Ladstaumltter 2003a 32 K 95 ndash 101 Gassner 1997 42 Nr 82 ndash 91 66 Ladstaumltter 2003a 32 Gassner 1997 42 ndash 43 67 Mitsopoulos-Leon 1978 114 Mitsopoulos-Leon 1991 38 68 Rotroff 1997 107 ndash 109 Taf 20 69 Rotroff 1997 109 Taf 20 Rogl 2003 176 70 Rogl 2003a Abb 198 Nr 10 Taf 58 Ladstaumltter 2003a 30 K 72 71 V Gassner sieht die Form Hayes Atlante 16 Gassner 1997 49 S Ladstaumltter erkennt die Formen Tel Anafa 15 und Atlante 40

Ladstaumltter 2005a K 65 72 Ladstaumltter 2005a K 134 73 Ladstaumltter 2005a K 367 74 Mitsopoulos-Leon 1978 114 f

134 Asuman laumltzer

als Standfuszlig der schlank und recht hoch ist Die Wandung geht in eine bauchigehalbkugelige Form uumlber wie sie von den Echinusschalen bekannt ist Haumlufig ist der Uumlberzug nur innen belegt Die Qualitaumlt ist maumlszligig Die Randdurchmesser liegen zwischen 44 und 125 cm In der untersten Schicht wurden keine Vertreter gefunden anscheinend setzte die Form spaumlter ein Der zweite Typ G24 (Taf 3 49) ist der gebraumluchlichste ndash er kommt in allen Perioden vor G24 hat ebenfalls einen Boden mit einem niedrigen Ringfuszlig der im Profil rundlicher ausgepraumlgt ist Die Wandung ist eher steil und laumlsst eine schmale tiefe Schale vermuten Die Randdurchmesser (38 ndash 10 cm) sind kleiner als bei Typ G23 in Beschaffenheit und Farbspektrum jedoch gleich Der letzte Typ G25 (Taf 2 50) ist zweimal und nur in Stratum 3 vertreten Seine Standflaumlche liegt flach auf die Wandung steigt konisch an

2411 EchinusschalenDer ephesische Scherben der Echinusschalen folgt dem Kanon hart gebrannt weiszlige feine Einschluumlsse und feiner Glimmer Es koumlnnen Varia hinzukommen wie Quarz oder graue Partikel Die Formen und der Dekor der Echinusschalen sind trotz der unterschiedlichen Produktionsorte einander sehr aumlhnlich Beim Dekor wurde meistens die Randzone betont d h mit einer Engobe uumlberzogen waumlhrend der Rest tonfarben belas-sen wurde75 War das Gefaumlszlig komplett mit einer Engobe uumlberzogen dann bekam der betonte Rand durch ein zweites Eintauchen eine andere Farbe das Gefaumlszlig war also bichrom76

Knapp ein Drittel (166 von 502 Fragmenten) der gesamten Glanztonware gehoumlrt zur Gattung der Echi-nusschale Sie wurde grob in zwei Typen unterteilt Der erste Typ G1 ist die halbkugelige Schale mit leicht eingezogenem Rand (Taf 2 22) und runder bis leicht spitz zulaufender Lippe Die Echinusschale vom Typ G1 hat einen Ringstandfuszlig dessen Form variieren kann77 Als eher singulaumlr ist ein Knick in der Auszligenwan-dung zu betrachten Die Randdurchmesser koumlnnen zwischen 6 und 16 cm liegen Andernorts wird dieser Typ als rsaquohalbkugelige Fuszligschalelsaquo klassifiziert78 In Wohneinheit 7 ist der Typ dem 85 Fragmente zuzuschreiben sind in jedem Stratum belegt

Zu G2 dem zweiten Typus gehoumlren 81 Fragmente (Taf 2 23) Diese Schale steht ebenfalls auf einem Ringstandfuszlig doch besitzt sie einen viel staumlrker eingezogenen Rand welcher haumlufig einen Wandknick an der Stelle des maximalen Durchmessers des Gefaumlszliges aufweist Die Lippe erhaumllt dadurch einen Winkel von 90 ndash 100deg sie ist haumlufiger spitz zulaufend als rund Die Maszlige von G2 schwanken sehr So liegen die Rand-durchmesser zwischen 45 und 21 cm wobei der Groszligteil zwischen 10 und 12 cm anzusetzen ist Die sehr groszlige Bandbreite der Randdurchmesser weist auf eine Set-Fabrikation79 G2 wird von v Mitsopoulos-Leon vor allem in das 2 Jahrhundert v Chr datiert H Liko schraumlnkt durch den Vergleich mit Paphos auf die erste Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr ein80

242 SkyphoiDrei Arten von Skyphoi konnten im vorliegenden Material festgestellt werden (Taf 2 29 ndash 35) Zum einen gibt es die sog Knidischen Schalen welche jeweils einen Henkel zu beiden Seiten des Gefaumlszliges haben Die Houmlhe der Henkel uumlbersteigt nicht die des Gesamtgefaumlszliges das somit kein Kantharos ist sondern die Henkel gehen knapp unterhalb der Lippe vertikal vom Gefaumlszligkoumlrper ab Dabei koumlnnen sie einen leichten Bogen be-schreiben wie es z B bei G9 (Taf 2 32) der Fall ist Zum anderen gibt es Skyphoi mit leicht nach innen gewoumllbter Wandung verdickter Lippe und Profilierung hier repraumlsentiert von Typ G10 mit seinen zwei Va-rianten (Taf 2 33 ndash 35) Zuletzt ist eine Skyphosform mit einer innen verdickten Lippe zu verzeichnen wie sie bei den Typen G33 und G34 (Taf 4 58 59) zu finden ist

Die rsaquoKnidische Schalelsaquo81 ist eine sehr langlebige Form die schon ab dem Ende des 3 Jahrhunderts v Chr in Erscheinung tritt und bis in die mittlere Kaiserzeit laumluft82 Sie gilt als Leitform der knidischen Kera-

75 s dazu auch Gassner 1997 40 76 Eiring 2000 57 Die sehr scharfen Farbraumlnder sind auf die Stapeltechnik im Brennofen zuruumlckzufuumlhren 77 s u 78 Ladstaumltter 2003a K 100 Ladstaumltter 2005a K 106 107 79 Das gilt fuumlr die Echinus- Knickwand- und fuumlr die rsaquofeine Schalelsaquo in Delos und Athen s dazu Rogl 2003 177 80 Liko 2001 84 mit Anm 14 81 Auch als KoanKnidian Cup oder Wein-Trinkschale mit Π-foumlrmigen Henkeln bekannt Koumlgler 1996 64 Rogl 2003b 196 ndash 204 82 Ladstaumltter 2003a 31 Koumlgler 1996 64 Gassner 1997 49

135StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

mik und wurde fruumlh im Mittel- und Schwarzmeergebiet vertrieben Ohne umfassende naturwissenschaftliche Analysen laumlsst sich letztendlich nicht klaumlren ob die Fundstuumlcke aus unserem Fundkomplex Importe oder lo-kal produzierte Waren sind Allerdings hat die mikroskopische Untersuchung von Stichproben gezeigt dass der Gefaumlszligtypus in den ephesischen Produktionskatalog uumlbernommen und im hauseigenen Ton produziert wurde83 Meistens ist der Uumlberzug auszligen schwarz und innen rot Die fuumlr Knidos typischen Dekorelemente die erst im Spaumlthellenismus auftreten84 sind ndash bis auf den Kerbdekor bei Typ I16 (Kat 154) ndash bei dem ephesischen Material nicht zu beobachten Die Grundform zeigt einen Knick im unteren Bauchbereich des Skyphos dann verlaumluft die Wandung vertikal oder leicht schraumlg Selten ist die Lippe nach auszligen gestellt was bei nur einem der vier Typen zutrifft (G6 Taf 2 29) eher ist sie leicht nach innen gestellt (G7 G8 und G9 Taf 2 30 ndash 32) Die Henkel deren Form P Koumlgler als Π-aumlhnlich beschreibt liegen seitlich gegenuumlber85 An den Gefaumlszligfragmenten konnten zwar nur Henkelansaumltze festgestellt werden trotzdem lieszlig sich diese Art der Henkel in Form einzelner Fragmente im Fundmaterial nachweisen

Es sind 32 Fragmente des Typs rsaquoKnidische Schalelsaquo im Fundkomplex enthalten Typologisch ist fuumlr den Fundkomplex anzunehmen dass G7 einer der fruumlhesten Vertreter ist da er uumlber den gesamten Zeitraum prauml-sent bleibt Charakteristisch ist bei diesem Typ die lange Wandung die in einer leicht zugespitzten und nach innen gestellten Lippe endet Die Randdurchmesser schwanken zwischen 8 und 16 cm G6 ist in den Straten 1 2 und 4 vorhanden die Durchmesser von 10 ndash 13 cm sind auch hier vertreten Die Muumlndung ist konisch und hat eine spitze Lippe G9 kommt in den Straten 1 2 und 3 vor Bei diesem Typus ist die Wandung staumlr-ker gewoumllbt Das Gefaumlszlig ist mit Randdurchmessern von 10 ndash 12 cm im Durchschnitt kleiner als die anderen Skyphosformen Bei G8 der nur im zweiten Stratum nachzuweisen war ist der Gefaumlszligumbruch ein eckiger Knick Die Lippe ist innen verdickt und die Raumlnder haben Durchmesser von 10 ndash 14 cm

Die Skyphoi des Typs G10 (A und B Taf 2 33 ndash 35) sind im Durchmesser mittelgroszlig bis weit Die Wan-dung ist leicht nach innen gebogen und der obere Rand mit der Lippe wird haumlufig durch Profilierungen in anderen Fundkontexten auch durch Bemalungen im Westabhang-Nachfolgestil betont86 An den Seiten besitzen sie zwei Henkel Die Skyphoi werden vor allem in das 2 Jahrhundert v Chr datiert Aufgrund ihres geringen Aufkommens im Fundkomplex besonders durch die Absenz in den oberen Straten sind diese Formen als die letzten Auslaumlufer zu betrachten

In Stratum 1 und 2 sind die Skyphosformen G33 und G34 (Taf 4 58 59) zu finden Beide haben eine vertikale Wandung sind leicht nach innen gewoumllbt und die Lippe ist charakteristischerweise innen stark verdickt G34 besitzt zusaumltzlich eine Profilierung unter der Verdickung Die Henkel sind knapp unter dem Rand angesetzt und fuumlhren in einem Bogen nach unten Diese Skyphosformen treten in Ephesos in auguste-ischen Fundkomplexen auf 87

243 BecherBecherformen in Glanztonware sind eher selten Entweder bediente man sich der besonders umfangreichen Auswahl an Relief- und Applikenbechern der pergamenischen Sigillata oder an den Bechern der Duumlnnwan-digen Ware Trotzdem wurden neun Fragmente geborgen die zu Formen von Bechern in Glanztonware zu zaumlhlen sind Es lassen sich drei Formentypen ableiten die alle in der Beschaffenheit von Fabric und Uumlber-zug der ephesischen Glanztonware gleichen

G11 (Taf 2 36) ist eine Form die sich in jedem Stratum jeweils einmal erhalten hat Die Stuumlcke weisen alle eine vertikale Wandung auf Die Muumlndung ist leicht ausgestellt was dem Becher eine konische Form gibt Die Lippe ist rund und nach innen verdickt Der durchschnittliche Randdurchmesser liegt bei 12 cm Die Engobe ist rot grau oder schwarz wobei sich die aumluszligere Farbe von der inneren unterscheiden kann Dies waumlre auf das wechselseitige Phaumlnomen des reduzierenden und oxidierenden Stapelbrandes zuruumlckzu-fuumlhren Bei Typ G12 (Taf 2 37) handelt es sich um vier Randfragmente mit Randdurchmessern zwischen 8 und 13 cm Die Wandung ist vertikal und endet in einer runden etwas verjuumlngten Lippe Die Form erin-

83 In der Brunnenfuumlllung 2 im Hanghaus 1 sind zwei von drei Fragmente lokal hergestellt Ladstaumltter 2003a 31 84 Kerbmuster vegetabile oder figuumlrliche Stempelungen oder Froschappliken im Innern des Gefaumlszliges Koumlgler 1996 64 85 Koumlgler 1996 64 86 Mitsopoulos-Leon 1991 fuumlr G10 B 42 B 53 fuumlr G10 A B 30 B 36 B 49 fuumlr G10 B B 32 B 48 ndash 49 87 Ladstaumltter 2005andashc K 86 (aber kleiner und duumlnnwandiger) zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 S 3

136 Asuman laumltzer

nert an die rsaquoionischen Reliefbecherlsaquo jedoch unterscheidet sich die Optik Der Uumlberzug kann matt bis matt glaumlnzend sein und rot oder grau bis schwarz Die Oberflaumlche ist nicht geglaumlttet sondern als fein-rau zu bezeichnen Auffallend ist ebenfalls dass sich der innere Uumlberzug von dem aumluszligeren unterscheidet Er kann innen schwarz und auszligen rot sein oder auch umgekehrt Das Bodenfragment G13 (Taf 2 38) ist von einem Becher dessen Tonzusammensetzung der Glanztonware wie oben beschrieben entspricht Der Uumlberzug ist roumltlich und matt die Oberflaumlche recht kompakt doch feinkoumlrnig Die Standflaumlche ist sehr flach nur auf einem ganz leicht angedeuteten Standring erhebt sich ein konischer Bauch Das Fragment wurde in der fruuml-hen Schicht 4 gefunden seine Form ist als Einzelstuumlck zu bezeichnen

244 Kannen und KruumlgeFragmente von Kannen und Kruumlgen der Glanztonware sind eher selten im Fundkomplex der Sondage B6 wie auch andernorts in Ephesos und beispielsweise auch in Korinth88 V Gassner postuliert dass die Ge-faumlszligform vor allem in Metall umgesetzt worden und zudem die Praumlsenz der feinen Gebrauchskeramik der Weiszliggrundigen sowie der Duumlnnwandigen Ware nicht zu unterschaumltzen sei die mit ihren Krugformen ver-deutlichen dass Substitute keineswegs nur in nichtkeramischem Material zu suchen seien89

Drei Formen sind als Kannentypen zu bestimmen Bei der stratigraphisch aumllteren Form G14 (Taf 3 39) liegen die Randdurchmesser zwischen 6 und 12 cm Der Uumlberzug ist matt bis matt glaumlnzend und erscheint in den Farbtoumlnen rot grau und schwarz Den fuumlnf Randfragmenten ist ein enger Hals mit einer weit ausla-denden Muumlndung gemeinsam die sich leicht nach innen woumllbt Im Profil sieht es aus als ob die Muumlndung eine schraumlg nach hinten gelegte S-Form bildet Die Form tritt in Stratum 2 3 und 4 auf 90 Nur in den Stra-ten 1 und 2 findet sich jeweils ein Randfragment des Kannentyps G15 (Taf 3 40) Es handelt sich dabei um eine birnenfoumlrmige Kanne deren Rand nach auszligen gebogen ist Die Lippe laumluft spitz zu und haumlngt leicht nach unten Bei beiden Fragmenten der Kanne G15 betraumlgt der Durchmesser 9 cm eines ist mit einer glaumlnzend schwarzen das andere mit einer matten roten Engobe uumlberzogen Parallelen sind aus Ephesos und Paphos bekannt91 Zuletzt ist aus Stratum 2 die Oinochoe G32 (Taf 4 57) belegt Die Muumlndung der kleinen Kanne hat einen Randdurchmesser von 6 cm ihre Lippe ist innen nach unten abgestrichen

245 TellerMit 20 haben die Teller unter den Gefaumlszliggattungen der Glanztonware den zweitgroumlszligten Anteil uumlberdies weisen sie die reichste Formvielfalt der Keramikgattung auf Wie bei der Glanztonware uumlblich ist ein fle-ckiger Brand in verschiedenen Staumlrkegraden zu beobachten Die Teller sind in allen Farben zwischen rot braun uumlber grau bis zu schwarz vertreten bei dunkelfarbigen Tellern (braun grau schwarz) tritt der metal-lische Glanz besonders zum Vorschein

Sieben Randtypen sowie drei gesicherte und drei eventuell zu Tellern passende Bodentypen wurden konstatiert (Taf 3 41 ndash 47) Der fruumlheste Typ ist wohl der Fischteller G17 (Taf 3 42) der als Einzelstuumlck zu betrachten ist92 Bei ihm handelt es sich um einen schwarzen matt glaumlnzenden Teller mit einem Stand-ring und einer charakteristischen runden Vertiefung in der Mitte der Innenseite93 es war nicht moumlglich ein zu diesem Teller passendes Randfragment zu finden Das Bodenfragment weist einen Randdurchmesser von 10 cm auf Der Standring ist recht niedrig und als eher fein zu bezeichnen was zur konstant duumlnnen Wandung passt94 Jedoch ist er nicht profiliert wie beispielsweise fruumlhe Vertreter von der Athener Agora95

88 In den Publikationen von V Mitsopoulos-Leon und R Mericcedil fehlen diese Formen voumlllig Andernorts sind sie in geringen Mengen vorhanden vgl Liko 2001 85 und Gassner 1997 55

89 Gassner 1997 55 mit Anm 53 Zu den Krugformen s u 90 Ein aumlhnliches Randstuumlck einer Kanne mit Trichtermuumlndung kommt aus dem Stratum 2 Es hat einen RDm von 5 cm der Uumlberzug

ist schwarz und matt glaumlnzend Hier sind die Formen doch etwas dicklicher und runder gepraumlgt Ein zu erwartender Siebeinsatz konnte nicht nachgewiesen werden Ein vergleichbares Fragment mit identischem Durchmesser und Uumlberzug ist von der Tetrago-nos Agora bekannt Gassner 1997 55 Kat 148 Taf 8

91 Liko 2001 38 Hayes 1991a Nr 52 Abb 16 8 92 Ein weiteres Fragment (Inv 9964343) aus dem Stratum 1 ist nicht eindeutig als Fischteller zu identifizieren 93 Diese diente wohl dazu Soszlige aufzunehmen Sparkes ndash Talcott 1970 147 94 Oftmals wechselt die Staumlrke der Wandung spontan s dazu Sparkes ndash Talcott 1970 148 Abb 10 1061 1066 1075 95 Sparkes ndash Talcott 1970 148 Abb 10 1061 ndash 1066

137StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

sondern schlicht gehalten In Ephesos wurden diese Teller uumlberwiegend lokal produziert96 V Mitsopoulos-Leon grenzt ihre Laufzeit zwischen der zweiten Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr und dem 1 Jahrhundert v Chr ein Fischteller in ESA sind aus Paphos bekannt wurden aber von J W Hayes in das 2 Jahrhundert v Chr datiert da ihm keine weiteren Beispiele aus dem 1 Jahrhundert v Chr bekannt waren97 Aufgrund der geographischen Lage an der Kuumlste und der damit verbundenen Speisegewohnheiten verwundert es nicht dass diese Keramikform in Ephesos noch bis in das 1 Jahrhundert v Chr nachzuweisen ist98 Vielmehr ist zu fragen in welchen Formen sich dieser Gefaumlszligtyp z B in der Glanztonware in der ESA oder der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug widerspiegelt

Nachfolger der Fischteller koumlnnen in den Tellern mit rsaquogedrechseltem Randlsaquo wie er hier als Typ G18 beschrieben ist gesehen werden99 G18 (Taf 3 43) ist ein Teller mit verdicktem und stark unterschnittenem Rand unter dem jeweils zwei Profilrillen folgen100 Von diesem Typ sind Fragmente von 16 Gefaumlszligen erhal-ten wobei der Groszligteil in Stratum 1 zu finden ist Der Teller mit beidseitig verdickter Lippe (G19 Taf 3 44) erscheint regelmaumlszligig in spaumlthellenistischen Fundkomplexen in Ephesos101 Diese Tellerform bildet sich schon ab dem 3 Jahrhundert v Chr in Athen aus und wird in Kleinasien zuumlgig adaptiert102 in Tarsus entwi-ckelte sie sich zur zweitbeliebtesten Tellerform103 Die Randdurchmesser der Teller rangieren zwischen 16 und 24 cm Typ G19 ist in jedem Stratum unseres Fundkomplexes vertreten und ist die dritthaumlufigste Tel-lerform Eine Variante bildet G19 A dessen Lippengestaltung kleiner fast simpler und abgerundeter wirkt und der waumlhrend des 2 Jahrhunderts v Chr aus den Fundkomplexen verschwindet104 G21 ein Teller mit uumlberhaumlngender Lippe tritt am haumlufigsten auf was darauf zuruumlckzufuumlhren ist dass seine Varianten sehr viel-faumlltig sein koumlnnen105 So ist er manchmal duumlnnwandig dann wieder dickwandig Seine Lippe kann schraumlg aber auch vertikal haumlngen sie kann fein geschwungen und spitz zulaufend oder dick und rund sein Der Bodendurchmesser liegt bei ca 10 cm die Randdurchmesser liegen zwischen 16 und 25 cm Die Randtypen G19 und G21 aumlhneln sehr den Randformen der Fischteller bei V Mitsopoulos-Leon oder J W Crowfoot106 Da jedoch keine weiteren Bodenfragmente zutage kamen die eine Vertiefung aufweisen kann es sich dabei um die direkten Nachfolger der Fischteller handeln Zwar zeigen sie die gleichen Randformen aber in der Mitte werden statt der Vertiefung nur noch Profilrillen angedeutet107 Die Teller mit eingerollter Lippe (G20 Taf 3 45) treten schon fruumlh im Athen des 4 Jahrhunderts v Chr auf reichen bis zum Anfang des 1 Jahr-hunderts n Chr108 und verbreiten sich bis nach Antiochia am Orontes109 Im Gegensatz zu den attischen Exemplaren sind die Teller in Ephesos aber eher flach und weitmundig Der Tellertyp erscheint vereinzelt in den ephesischen Komplexen110 Fuumlr Typ G20 sind Fragmente von sieben Tellern erhalten die sich in Stratum 4 konzentrieren lediglich ein Fragment wurde in Stratum 1 gefunden Als Einzelstuumlck ist der Teller G22 (Taf 3 47) zu betrachten der sich durch eine nach auszligen geschwungene Wandung und einen besonders profilierten Rand auszeichnet Die Tellerform ist im ephesischen Hanghaus 2111 sowie in Pergamon hier

96 Mitsopoulos-Leon 1972 498 97 Hayes 1991a 33 und Taf 46 14 98 Die Frage nach der Verwendung wird bei N Kunisch ausfuumlhrlich diskutiert Er kommt zwar zu keinem definitiven Urteil raumlumt

aber ein dass der Teller wohl primaumlr als Fischteller daneben aber auch fuumlr andere Speisen vorkommt Kunisch 1989 43 ndash 48 99 Mitsopoulos 1991 23 Liko 2001 85 100 Gassner 1997 46 f 101 Ladstaumltter 2003b K 17 K 161 ndash 171 Ladstaumltter 2005a K 112 Gassner 1997 Nr 107 Mericcedil 2002 K 14 ndash 20 Mitsopoulos-Leon

1991 A 56 102 Mitsopoulos-Leon 1991 24 103 Crowfoot 1957 222 104 Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37 Goldman 1959

Form T 1 Nr 27 ndash 38 105 Formenvielfalt und -veraumlnderung sind gut bestimmbar Eine uumlbergreifende Typologisierung der Teller ist ein Desiderat 106 Mitsopoulos-Leon 1991 20 Taf 8 9 Crowfoot 1957 221 f Abb 37 Nr 1 ndash 13 Der Durchmesser allein ist kein ausschlaggebendes

Kriterium da z B manche Schale einen groumlszligeren Randdurchmesser als ein Teller haben kann 107 Gassner 1997 44 ndash 46 108 Ladstaumltter 2003a 24 mit Anm 36 109 Gassner 1997 Nr 108 Parallelen 110 Brunnenfuumlllung 1 im Hanghaus 1 Ladstaumltter 2003a 24 K 18 Tetragonos Agora Gassner 1997 Nr 108 Taf 6 111 Ladstaumltter 2005a K 117

138 Asuman laumltzer

jedoch in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug belegt112 Der Teller G16 (Taf 3 41) mit beidseitig verdick-ter Lippe tritt lediglich einmal in Stratum 4 auf Diese Tellerform wird zum Ende des 3 Jahrhunderts v Chr aus Athen uumlbernommen113 und besonders gern in Tarsus benutzt114 Ein letztes singulaumlres Beispiel ist Typ G36 (Taf 4 61) Der aus Stratum 3 geborgene Teller hat eine steile Wand mit hohem Rand der leicht nach innen gewoumllbt ist Die Form wird waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr an mehreren Orten verwendet115

246 Nicht naumlher definierbare BoumldenEine groumlszligere Anzahl von Bodenfragmenten konnte nicht sicher einer bestimmten Gefaumlszligform zugewiesen werden (Taf 3 51 4 52 ndash 54)116 Es sind vier Formen voneinander zu unterscheiden Typ G26 ndash G29

Bei allen Bodenfragmenten handelt es sich um Ringstandfuumlszlige G27 ist eine in allen Straten oft vertretene Form117 Der Ring ist schlauchfoumlrmig die Randdurchmesser liegen zwischen 6 und 13 cm die Fragmente sind in allen Farben zwischen rot und schwarz anzutreffen Parallelen lassen sich in Ephesos in mehreren spaumlthellenistischen Komplexen finden118 G26 ist ein kleiner quadratischer Fuszlig Die Seiten sind nach innen hoch gestrichen bei dem Uumlbergang vom Fuszlig zum Koumlrper ist eine Einkehlung angebracht wodurch der im Durchschnitt kleinere Boden feiner gestaltet wirkt Vermutlich diente er vornehmlich Skyphoi oder Bechern zum Stand Die 46 Fragmente des Typs G28 sind regelmaumlszligig uumlber alle Straten verteilt Charakteristikum ist der hohe Standring welcher schraumlg gestellt ist Proportional zu der Groumlszlige des Durchmessers (zwischen 46 und 11 cm) ist auch die duumlnne Wandung Einige Beispiele belegen dass G28 im spaumlthellenistischen Ephesos eine beliebte Fuszligform fuumlr jegliche Art von Tischgeschirr war119 Typ G29 aumlhnelt zwar sehr G28 jedoch ist sein Ringfuszlig senkrecht gestellt und im Uumlbergang zur Wandung profiliert Dieser Typ ist seit dem 2 Jahrhun-dert v Chr sowohl in Athen als auch an der Westkuumlste Kleinasiens bekannt und bis zur Mitte des 1 Jahr-hunderts v Chr belegt120 Im vorliegenden Komplex tritt er in den zwei oberen Straten die etwas spaumlter datiert werden jeweils einmal auf Bei Ganzformen sind im ephesischen Fundmaterial sowohl fuumlr Schalen als auch fuumlr Teller immer wieder hohe Ringstandfuumlszlige beschrieben die unprofiliert sind121

25 Ware im Westabhang-Nachfolgestil (WAN)Die Ware im Westabhang-Nachfolgestil wird aumlhnlich wie die Glanztonware hergestellt122 In Tonzusam-mensetzung und Uumlberzugstechnik sind beide gleich123 allerdings wird die WAN durch ihre Verzierung den Schlicker- und Ritzdekor bestimmt weswegen sie an dieser Stelle gesondert besprochen wird

Der Scherben ist orangefarben bis braun Er bricht hart und enthaumllt auszliger Glimmer kaum Einschluumlsse Die Textur ist feinporoumls Die Oberflaumlche ist glatt und der Uumlberzug wurde dicht und geschlossen aufgetragen Die schwarzen Engoben sind schwach glaumlnzend waumlhrend rote eher von minderer Qualitaumlt und matt sind Der Farbdekor ist mit weiszligem dicklichem Schlicker aufgetragen der in seiner Deckungskraft unterschiedlich ist ndash je nach Konsistenz kann er durchscheinend oder deckend weiszlig sein124 Vegetabiles wie Blaumltter und Knos-pen wurde mit Farbschlicker aufgetragen Dabei stellte man meist Efeuranken oder Taumlnien mit an ihnen

112 De Luca ndash Radt 1999 49 Kat 239 113 Mitsopoulos-Leon 1991 24 114 Dort war es die zweitbeliebteste Tellerform Goldman 1959 Form T 1 Nr 27 ndash 38 Parallelen lassen sich jedoch auch in Ephesos

finden Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 und Samaria Sebaste Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37

115 Hayes 1985 Atlante 14 Ladstaumltter 2005a K 69 Conspectus 1990 Form 461 (Fundorte Korinth Berenice Bolsena Conimbriga Kempten Tessin Tipasa)

116 Zu diesem allgemein bekannten Problem s Conspectus 1990 153 117 Insgesamt 33 Fragmente 118 Ladstaumltter 2003b Taf 16 ndash 17 Ladstaumltter 2005a K 22 Liko 2001 Taf 56 Nr 44 119 Ladstaumltter 2003b Taf 17 Ladstaumltter 2005a K 122 Mericcedil 2002 K 12 120 Outschar 1996 Nr 9 Ladstaumltter 2002 K 12 K 370 Rotroff 1997 Taf 64 Nr 1044 Hayes 1997 Troja Nr 40 121 Ladstaumltter 2003a 32 33 34 122 Zum Begriff s Rotroff 1997 39 Schaumlfer 1968 45 123 Dies gilt fuumlr lokal produzierte Gefaumlszlige 124 D Behr geht davon aus dass die Farbe absichtlich nuanciert verwendet wurde um die Gefaumlszlige plastisch wirken zu lassen Behr

1988 105 f Bei dem vorliegenden Material geht es meist um kleine Punktdekore daher kann man von einer diesbezuumlglichen In-terpretation absehen s hier Abb 6

139StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

haumlngenden Knospen auch als rsaquoBommelkettelsaquo bekannt125 dar Besonders beliebt waren zudem Punktreihen oder sog Tupfenketten (Abb 7)126 Die kleinen Punkte beginnen auf der vorausgehenden Westabhangware schon in der zweiten Haumllfte des 3 Jahrhunderts v Chr und sind noch bis ca 10 v Chr in Athen belegt Sie dienten als Begrenzung oder wurden in die Girlanden integriert Beim vorliegenden Material ist besonders bei der roten Ware im WAN dieser Punktdekor immer vorhanden Entweder liegt er wie ein Band knapp unterhalb der Lippe an oder begrenzt geo-metrisch verzierte Feldeinheiten Zu dem Farbauftrag kommt noch der Ritzdekor Bei den vegetabilen Mustern ersetzte man vor allem Stiele und Staumlngel durch Ritzungen entweder um das Blattwerk plastisch zu gestalten127 oder um eine Aufmalung zu vermeiden

Daruumlber hinaus benutzte man fuumlr die Betonung des tektonischen Gefaumlszligaufbaus abstrakte Formenmuster (Abb 7) Die Entfaltung der geometrischen Motive entwickelte sich zeitgleich mit dem Aufkommen der Reliefbecher128 bis die Skyphoi und Kantharoi im WAN um 175 ndash 150 v Chr langsam von den Bechern abgeloumlst wurden129

Vor allem Trinkgefaumlszlige sind bei dieser Warengattung beliebt130 Das bezeugen u a die im Fundmaterial vielfach vertretenen Rotellenhenkel die zu den Skyphoi zaumlhlen131 Der fruumlheste Typ W1 (Taf 4 62) ist ein Skyphos mit leicht einwaumlrts biegender Lippe die zudem profiliert und leicht abgesetzt ist Auszligen ist der Uumlberzug schwarz und metallisch glaumlnzend innen rot und glaumlnzend Zahlreiche Beispiele dieses Typs sind aus ephesischen Fundkomplexen des 2 Jahrhunderts v Chr belegt wo sie meist mit Efeublaumlttern als vegeta-bilem Dekor verziert sind132 Der Typ kam in Sondage B6 selten (drei Randfragmente) und nur in Stratum 1 und 4 zutage

In Stratum 3 wurde das Fragment eines Skyphos (W3 Taf 4 64) mit gerader rund abgestrichener Lip-pe und mehrfacher Auszligenprofilierung gefunden das Schlickerdekor aber keinen sichtbaren Ritzdekor auf-weist Vergleichsbeispiele innerhalb von Ephesos sind selten belegt133 jedoch findet sich eine aumlhnliche Form in Pergamon in rsaquohauseigenerlsaquo Sigillata wieder und wird von der Mitte des 1 Jahrhunderts v bis zur Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert134 Weitere Analogien sind in der Gattung der Westabhangware in Sama-ria-Sebaste und Tarsus des 2 ndash 1 Jahrhunderts v Chr anzutreffen135 Ob es sich bei dem vorliegenden Objekt um Westabhangware oder ein Gefaumlszlig im WAN handelt ist letztendlich nicht eindeutig zu bestimmen Beim Skyphos des Typs W4 (Taf 4 65) kann als gesichert gelten dass er dem WAN angehoumlrt Alle sieben Be-lege des Typs W4 weisen den typischen Schlicker- und Ritzdekor auf W4 zaumlhlt zu den groumlszligeren Skyphoi deren Randdurchmesser von 96 bis zu 17 cm betragen koumlnnen Der Dekor zeigt die bekannte rsaquoTupfenkettelsaquo am Lippenrand unter der sich durch eine horizontale Leiste getrennt ein schwungvoller Blaumltterdekor mit Ritzungen befindet Der Typ ist in Ephesos vom 1 Jahrhundert v Chr bis in das fruumlhe 1 Jahrhundert n Chr gebraumluchlich136 In Stratum 4 ist er nicht enthalten Beim Typ W5 (Taf 4 67) handelt es sich ebenfalls um eine Skyphosform Das Gefaumlszlig ist leicht kugelig Die Lippengestaltung steht mit der innen verdickten Lippe in hellenistischer Tradition137 der Rand ist gerade Unterhalb des Randes ist eine Profilleiste ange-

125 Mitsopoulos-Leon 1991 32 126 Schaumlfer 1968 52 127 Behr 1988 106 128 Eine Beziehung zwischen den Dekoren der Ware im WAN und den Reliefbechern wurde bei V Mitsopoulos-Leon angesprochen

Sie geht davon aus dass ein bestimmender rsaquoZeitgeistlsaquo auf die Motivwahl Einfluss hatte Mitsopoulos-Leon 1978 118 129 Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 73 f mit Anm 13 14 130 Das gilt fuumlr Ephesos Mitsopoulos-Leon 1978 115 wie auch fuumlr Pergamon Behr 1988 101 107 131 Sie wurden unter der Rubrik raquoHenkellaquo nur in der Gesamtstatistik aufgefuumlhrt s auch Behr 1988 105 132 Ladstaumltter 2003c K 287 Ladstaumltter 2005a K 7 Outschar 1996a Nr 48 Mitsopoulos-Leon 1991 B 41 ndash 79 Gassner 1997

Nr 170 ndash 173 Liko 2001 Taf 57 Nr 48 133 Mitsopoulos-Leon 1978 Taf 41 Nr 9 134 Meyer-Schlichtmann 1988 S4 Kat 15 Taf 7 135 Crowfoot 1957 Form Samaria 3 Abb 46 Nr 5 Goldman 1959 Form Tarsus 1 159 Abb 170 B Nr 102 107 110 136 Ladstaumltter 2005a K 94 Mericcedil 2002 K 39 Mitsopoulos-Leon 1991 B 140 137 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter

7 Geometrische Formenmuster und Punktreihe auf Kat 66 (W4)

140 Asuman laumltzer

bracht Die Henkel setzen vertikal am Koumlr-per an und beschreiben dabei einen leichten Bogen nach oben Mit Randdurchmessern zwischen 8 und 11 cm ist W5 ein kleinerer Vertreter seiner Form

Der letzte Typ W2 beschreibt das Hals-fragment einer Oinochoe aus Stratum 2 (Kat 63 Abb 8 a b) Es zeigt eine Mischung aus appliziertem Relief und Schlickerdekor wie sie z B von den ephesischen Medail-lonschalen bekannt ist138 Unterhalb der Henkelpartie ist auf dem Hals eine reliefie-rte Plakette aufgesetzt deren Raumlnder abge-schnitten und mit der Wandung verstrichen sind Sie zeigt einen Silenskopf mit den ty-pischen wulstigen Augenbrauen der dicken

Nase und den hervorstehenden Wangenpartien Dem schon etwas aumllteren Silen fehlt beinahe das gesamte Deckhaar das restliche Haar faumlllt seitlich herab Um den Kopf traumlgt er eine dicke Symposiumsbinde die auf den Einsatz des Gefaumlszliges hinweist Dieser Typus des Papposilen ist von den ptolemaumlischen Oinochoen aus Alexandria die D B Thompson in die Zeit Arsinoes II setzt bekannt139 und auf einer Terrakottagruppe aus Myrina des spaumlten 2 Jahrhunderts v Chr belegt Kurz danach muss unser Gefaumlszlig entstanden sein denn eine Laufzeit der Keramik mit aufgesetztem Relief ist nur bis in die 60er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr belegt140

Plastischer Schmuck auf Westabhangkeramik ist in Pergamon vertreten wobei Satyrmasken die in der Henkelzone oder auf freien Endflaumlchen angebracht wurden eine besondere Raritaumlt darstellen141 Es ist aller-dings nicht ungewoumlhnlich dass auch auf einem Gefaumlszlig im WAN eine Applik erscheint ist doch die naumlchste Parallele im Hanghaus 2 in Ephesos selbst zu finden142

26 ApplikenwareIn der Sondage sind lediglich sieben Objekte definitiv zur Applikenware zu zaumlhlen wobei ein Halsfragment aufgrund seiner Dekorierung im WAN schon unter W2 aufgefuumlhrt wurde Da zwei Objekte mit Efeuapplik pergamenischer Herkunft (Typ I3 s u) sind werden sie hier nicht beruumlcksichtigt Bei den uumlbrigen Frag-menten handelt es sich um eine Muschel einen Juumlnglingskopf und ein nicht eindeutig zu identifizierendes Fragment Man muss davon ausgehen dass Rand- oder Bodenfragmente aufgrund der fehlenden Applik nicht mehr als der Applikenware zugehoumlrig identifiziert werden konnten und so der Glanztonware zugeord-net wurden

Die hemisphaumlrische Schale G31 (Kat 56) gehoumlrt zur Gruppe der Medaillonschalen143 Auf der inneren Bodenmitte ist eine Applik angebracht deren Umrandung durch Profilrillen betont wird Zusaumltzlich besitzt die Trinkschale am aumluszligeren oberen Rand Profilierungen die bei dieser Gefaumlszligform uumlblich sind (Abb 9 a)144 Die zentrale Applik zeigt zwei nebeneinander stehende Figuren (Abb 9 b) Bei der rechten handelt es sich um einen Mann mit um die Huumlfte geschlungenem und am Oberbauch gebauschtem Hymation Sein Oberkoumlr-per ist frei Der Mann steht ponderiert auf seinem linken Bein und stuumltzt sich gleichzeitig auf seinen Stock den eine Schlange umschlingt Das rechte Bein hat er locker nach rechts angewinkelt seinen Kopf dreht er ebenfalls nach rechts in Richtung seiner Bildpartnerin Die weibliche Figur traumlgt ein schweres Gewand uumlber das sie noch einen Mantel geworfen hat Das Mantelende ist uumlber ihren linken Arm gelegt Beide Arme

138 Mitsopoulos 1991 55 f Taf 64 Rogl 2003b 187 ndash 195 139 Thompson 1973 4 45 275 ndash 270 v Chr 140 LIMC VIII Suppl 1 (1997) 1116 Nr 48 ndash 50 Taf 754 s v Silenoi (E Simon) Zur Datierung s Mitsopoulos 1991 62 141 Behr 1988 106 Anm 46 Zwei aumlhnliche Beispiele aus Piraumlus Watzinger 1901 78 f Anm 2 Nr 25 26 142 Ladstaumltter 2005a 234 Die Applik war abgeplatzt 143 Rotroff 1997 110 ndash 117 144 Mitsopoulos-Leon 1991 56

8 a b Oinochoe Kat 63 mit Silenskopf-Applik (W2) Front- und Seiten- ansicht

141StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

sind angewinkelt und es scheint als ob sie etwas in Haumlnden gehalten hat von dem aufgrund des Erhaltungs-zustandes nichts mehr zu sehen ist Die Frau blickt ebenfalls zur Bildmitte Ikonographisch entspricht die Darstellung Asklepios und seiner Tochter Hygeia Das Bildthema ist in der Keramik singulaumlr denn zumeist werden auf Medaillonschalen mythologische besonders dionysische Themen in Form von Portraumltbuumlsten (z B Dionysos Satyrn Medusen und Maumlnaden) dargestellt weshalb Schalen als Trinkgeschirr oder fuumlr Libationen im haumluslichen Ritus interpretiert werden145 Diese Medaillonschale wurde im Lehmstratum der Baugrube zur hellenistischen Suumldmauer gefunden weshalb sie einen terminus post quem fuumlr die Mauer am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr geben kann

Appliken waren im Hellenismus eine beliebte Verzierungsform146 Als Umkehr zu den zentralen Appliken in der Schale wurden Becher Kannen aber auch Schalen auszligen dekoriert Die Schale G30 ist mit 21 cm im Randdurchmesser recht groszlig Die Wandung ist nach innen gewoumllbt und die Lippe innen stark verdickt An der Wandauszligenseite war urspruumlnglich eine Applik angebracht die nicht mehr erhalten ist G30 entspricht dem pergamenischen Typus I Form 2 wie er von G Huumlbner beschrieben wird Weitere Parallelen lassen sich in der spaumlthellenistischen Brunnenfuumlllung 1 des Hanghauses 1 finden147 Pergamon wo diese Gattung ihre Bluumltezeit zwischen 170 und 130 v Chr hatte widmete sich dieser Technik besonders stark und exportierte die Ware jedoch stellten die importierenden Staumldte die Gefaumlszlige bald selbst her148 Chemische Analysen bele-gen auch fuumlr Ephesos eine Eigenproduktion149 Trotzdem ist nur ein minimaler Anteil an lokaler Appliken-ware im Fundkomplex enthalten Vorbilder aus der Toreutik werden mittlerweile ausgeschlossen und auch ein alleiniger Bezug auf den Gebrauch im Herrscherkult der Attaliden als Programmtraumlger wie er noch von G Huumlbner postuliert wurde kann widerlegt werden150 Es sind Symplegmata151 und vegetabile Themen zu finden das Beispiel der Oinochoe W2 zeigt daruumlber hinaus eine mythologische Darstellung

27 Graue Ware mit schwarzem UumlberzugDie Leitform dieser Gattung sind unbestritten der Teller und die Platte doch umfasst die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug ein wesentlich komplexeres Formenspektrum als bisher angenommen152 In ihrer mi-neralogischen Zusammensetzung gleicht die Ware den reduzierend gebrannten Reliefbechern153 und den

145 s Rotroff 1997 115 Rotroff ndash Oliver 2003 167 und Mitsopoulos-Leon 1991 56 146 Ladstaumltter 2005b 202 Zum applizierten Emblemgebrauch s Rotroff ndash Oliver 2003 166 f 147 Zu Typus und Parallelen Ladstaumltter 2003a 24 K15 mit Anm 32 und 33 148 Im Fundmaterial der Sondage B6 wurden in den oberen Schichten die zum Mosaik gehoumlren ein Fragment in pergamenischer

Optik d h gleiche Uumlberzugsfarbe und Dekor aber in lokalem Fabric gefunden sowie ein lokal gefertigtes Becherfragment mit einer Applik die eine Zeus-Ganymed-Darstellung zeigt Aufgrund der Geschlossenheit des Komplexes konnten diese jedoch nicht beruumlcksichtigt werden

149 Zabehlicky-Scheffenegger ndash Schneider 2000 105 150 Schwarzer 1999 298 151 In Pergamon konnten allein neun verschiedene Typen von Symplegma-Darstellungen charakterisiert werden Truumlmpler-Ries 1982

40 152 s auch Ladstaumltter 2005a 234 153 Auch rsaquoMegarischelsaquo oder ionische (Relief-)Becher genannt

9 a b Medaillonschale Kat 56 (G31) mit zentraler Applik (Asklepios und Hygeia)

142 Asuman laumltzer

Ephesos-Lampen die aber trotzdem nicht zur selben Gattung gezaumlhlt werden koumlnnen154 da sich besonders der Uumlberzug unterscheidet

Die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug ist von zahlreichen Fundorten vor allem der Nord- und West-kuumlste Kleinasiens bis in das nordsyrische Binnenland bekannt155 Ein einzelner Ursprungsort konnte nicht eruiert werden und in Anbetracht der Verschiedenheit der Fabrics und der benutzten Morphologie sollte man auch nicht von einem einzelnen Ursprungsort ausgehen Aumlhnlich der Sigillata wurde eine Gattung geschaffen die zwar in sich grundsaumltzliche Aumlhnlichkeiten aufweist deren Gefaumlszlige sich jedoch durch lokale Gegebenheiten wiederum voneinander unterscheiden156 So kann man Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug in Anlehnung an K Warner Slane157 als nordsyrische kyprische pergamenische ephesische knidische und delische Produktionsserien klassifizieren Allen Fundorten ist das Einsetzen der Produktion der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug um 200 v Chr gemein Schon W Radt und G De Luca bestaumltigten dass die Ware in Pergamon bereits vor dem Bau des Groszligen Altars auftrat158 Sie entwickelte sich aus der rsaquoGrauen WareKeramiklsaquo die schon in vorhellenistischer Zeit weite Verbreitung in Aizanoi Pergamon Dorylaion Dasky-laion Gordion und Sardes fand159

Da sich die Ware in ihren Formen gut den Eastern Sigillata-Formen gegenuumlberstellen laumlsst wurde sie in dieselbe Zeit datiert160 Obwohl eine parallele Existenz als gesichert gilt setzt die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug im vorliegenden Fundkomplex vor der ESA ein161 Fuumlr Ephesos ist ein Ende der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug in der fruumlhen Kaiserzeit (tiberisch) anzunehmen162 Es liegt nahe dass sie von der re-duzierend gebrannten ESB abgeloumlst wurde163

271 Teller und PlattenDie Teller und Platten in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug zeigen bei drei von vier Randformen einen runden einwaumlrts biegenden Rand mit runder Lippe Lediglich ein Typ (GW4 Taf 5 71) hat eine nach au-szligen schwingende Wandung mit einer beidseitig verdickten Lippe wie sie von Typ G19 hinreichend bekannt ist Unterschiede die chronologisch zu bewerten sind zeigen sich in Houmlhe oder Auspraumlgung der Wandung Die fruumlhe Form GW7 (Taf 5 74) uumlbrigens die einzige Ganzform eines Tellers aus Stratum 4 aumlhnelt den ESA-Tellern Atlante 34 Der Teller steht auf einem erhoumlhten Ringstandfuszlig uumlber dem sich eine Einkehlung befindet Die Wandung steigt leicht schraumlg an die Lippe biegt rund um und laumluft nahezu senkrecht Im inne-ren Zentrum befindet sich eine Palmettenstempelung die von zwei Roulettierungen eingekreist wird GW5 (Taf 5 72) entspricht der Form 1b bei S Zabehlicky-Scheffenegger164 Es handelt sich um eine runde Platte mit niedriger Wandung deren verdickter Wulstrand aufgestellt und nach innen gebogen ist Diese Form hat einen Randdurchmesser von ca 26 cm und ist mit einem Anteil von insgesamt 14 an der Warengattung in allen Schichten vertreten Besonders auffallend ist dass die Unterseite der Platte nicht mit einer Engo-be uumlberzogen wurde Der Typ tritt haumlufig in ephesischen Kontexten auf und wird in die zweite Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das fruumlhe 1 Jahrhundert n Chr gesetzt165 Waumlhrend die eckigen oder halbkreis-foumlrmigen Exemplare dieses Plattentyps in eine Form gestrichen wurden konnten die runden wie uumlblich auf der Toumlpferscheibe gedreht werden wie dies die feinen Drehrillen auf den nichtuumlberzogenen Partien etwa auf der Unter- und der Standringinnenseite bestaumltigen In der Sondage B6 ist kein einziges Fragment der eckigen oder halbkreisfoumlrmigen Platten gefunden worden was die These von S Zabehlicky-Scheffenegger

154 Es gibt keinen chemischen aber einen petrographischen Unterschied (Brenngrad Schwermineralzusammensetzung) s dazu Za-behlicky-Scheffenegger u a 1996 49 U Outschar verweist auf die raquofrappantelaquo Aumlhnlichkeit von Uumlberzug Ton und Dekor der Reliefbecher mit den Ephesischen Lampen Outschar 1996b 37

155 Dikbaş 2002 8 f 156 Die da waumlren italische arretinische oumlstliche gallische afrikanische usw 157 Warner Slane 1997 364 ndash 366 158 Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 77 159 Rotroff ndash Oliver 2003 31 f 160 J W Hayes konstatiert visuelle Aumlhnlichkeiten Hayes 1991a 8 161 s Typ GW7 und GW5 So auch auf Zypern s Dikbaş 2002 12 und Hayes 1985 79 f 162 Mitsopoulos-Leon 1991 78 Mericcedil 2002 39 163 s dazu Ladstaumltter 2005b 201 ndash 204 164 Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 42 f Taf 11 3 165 Ladstaumltter 2005a K 127 Mitsopoulos-Leon 1991 F 10 Mericcedil 2002 K 97 ndash 100

143StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

unterstuumltzt dass diese erst in spaumltaugusteischer Zeit entstanden sind166 Uumlberzug und Fabric von einem Frag-ment des Typs GW5 sind komplett braunroumltlich gefaumlrbt Ein weiteres Beispiel GW10 (Taf 9 77) ist fleckig gebrannt wobei hier nicht mit letzter Sicherheit gesagt werden kann ob es sich um sekundaumlr verbrannte Stuumlcke handelt167 oder ob es Resultate von handwerklich schlechter Qualitaumlt oder Experimentierfreude der ephesischen Toumlpfer im ausgehenden 1 Jahrhundert v Chr sind168 GW6 (Taf 5 73) ist ein Teller mit ho-hem einwaumlrts biegendem Rand und rund abgestrichener Lippe Die Rand kann zwischen 19 und 32 cm Durchmesser haben Die Form erscheint relativ haumlufig (acht Fragmente) in den oberen drei Straten jedoch konnten keine passenden Parallelen in Ephesos gefunden werden GW4 ist mit 14 cm Randdurchmesser ein kleiner Teller Er stammt aus Stratum 2 und wird durch ephesische Fundkontexte von der Mitte des 1 Jahr-hunderts v Chr bis 20 ndash 30 n Chr datiert Eine Analogie in ESA ist aus dem Hanghaus 2 belegt169 GW6 stellt stratigraphisch die juumlngste Tellerform des Fundkomplexes aus Wohneinheit 7 dar

Vier Bodentypen konnten erkannt werden wobei GW9 und GW10 (Taf 5 76 77) einander in ihrer Formsprache aumlhneln Beide haben einen sehr niedrigen und breiten Ringfuszlig Bei GW9 ist allerdings eine Tendenz zu flieszligenden Uumlbergaumlngen der Form zu beobachten Auch ist die Innenseite des Fuszliges rund nach oben hin abgestrichen waumlhrend GW10 im Profil rechteckig wirkt Die Wandung von GW10 steigt nach au-szligen leicht an waumlhrend sich das Zentrum bei GW9 leicht erhebt Beide Typen kombinieren im Gefaumlszliginneren konzentrische Kreise mit einer Roulettierung Zusaumltzlich sind Einzelstempel in Form von Palmetten oder auch Rauten in radialer Anordnung gruppiert170

GW8 (Taf 5 75) besitzt zwar auch einen Ringstandfuszlig doch ist dieser hoch und auszligen eingekehlt Im Inneren sind wie bei GW9 konzentrische Rillen angebracht Der Typus erscheint in Ephesos in der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr171 in Aizanoi beispielsweise ist es ein sehr haumlufig vorkommender Typus172 Bei GW11 (Taf 5 78) handelt es sich um einen Teller mit sehr breitem Ringstandfuszlig (16 cm im RDm) der im Profil viereckig ist und auszligen leichte Rillen besitzt Innen ist er mit einer Raute die dem Stempel auf Typ GW10 entspricht gestempelt Formparallelen lieszligen sich nicht feststellen

272 Sonstige FormenWie schon erwaumlhnt setzt die Gattung der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug ihren Formenschwerpunkt auf Teller und Platten Und obwohl eine groszlige Formenvielfalt in Ephesos und andernorts bestaumltigt ist173 existieren in unserem Fundkomplex nur sehr wenig variierende Gefaumlszligformen Aus Stratum 1 ist ein Bo-denfragment einer Schale von 6 cm im Randdurchmesser erhalten (GW1 Taf 5 68) Der Ringstandfuszlig ist auszligen eingekehlt und innen schraumlg nach oben abgestrichen In der Formgebung aumlhnelt die Schale der ESB-Atlanteform 24 bei J W Hayes174 Imitationen von Sigillata in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug sind keineswegs ungewoumlhnlich Beim Aufkommen der Sigillataformen im 2 Jahrhundert v Chr entstehen z B in Aizanoi sogleich die dazu passenden Hybride175 Eine weitere Nachahmung von Sigillata ist das ebenfalls aus Stratum 1 stammende Bodenfragment GW2 (Taf 5 69) Seine Wandung ist gerade und nur leicht schraumlg nach auszligen gestellt und der niedrige innen schraumlg nach oben abgestrichene Standring wird durch eine Einkehlung abgesetzt Der Durchmesser von GW2 betraumlgt 11 cm Typologisch entspricht die Form dem ESA-Becher Atlante 42176 eine weitere Analogie im Fabric der Duumlnnwandigen Ware stammt aus der Wohneinheit 4 im Hanghaus 2177 GW12 (Taf 5 79) zeigt einen Becher mit vertikaler Wandung sowie

166 Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 45 167 Vgl die Stuumlcke vom Magdalensberg Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 41 168 Ladstaumltter 2005a 234 Ladstaumltter 2005b 201 169 Mitsopoulos-Leon 1972 505 Abb 4 D (mit Dekor) In ESA Ladstaumltter 2005a K 53 170 S Ladstaumltter vermutete dass diese Art von Dekor zwischen dem ausgehenden 2 Jh v Chr bis zum fortgeschrittenen 1 Jh v Chr

in Ephesos raquokurzfristig aus der Mode gekommen seilaquo Ladstaumltter 2005b 203 f 171 Ladstaumltter 2005a K 133 172 Muumlndliche Mitteilung G Dikbaş 173 Mericcedil 2002 39 ndash 42 Mitsopoulos-Leon 1991 78 ndash 85 Gassner 1997 152 f Ladstaumltter 2005a 234 Dikbaş 2002 passim Warner

Slane 1997 269 ndash 272 174 Hayes 1985 24 Mericcedil 2002 K 123 124 175 Dikbaş 2002 62 f 176 Hayes 1985 forma 42 177 Ladstaumltter 2005a K 174

144 Asuman laumltzer

leicht ausbiegender und runder Lippe Unter dem Rand sind zwei leichte Profilierungen erkennbar Der Randdurchmesser ist mit 16 cm eher groszlig und auffallend ist auch die Dickwandigkeit des Gefaumlszliges Dem Typ GW3 (Taf 5 70) sind zwei Fragmente zuzuschreiben die aus den Straten 1 und 3 kommen Bei beiden handelt es sich jeweils um ein Bodenfragment von 5 bzw 9 cm im Randdurchmesser Die Wandung ist dick und geschwungen sodass der Koumlrper hemisphaumlrisch wirkt Der Ringstandfuszlig ist hoch und setzt breit auf Die kleinere Form besaszlig vermutlich eine enge Muumlndung oder war geschlossen zumal das Gefaumlszlig innen nicht komplett uumlberzogen ist sondern lediglich Rinnspuren zu beobachten sind178 Bei der groumlszligeren Form kann es sich um eine raquohalbkugelige Schale mit Profilierunglaquo handeln wie bei C Rogl beschrieben179 Der letzte Typ ist GW13 (Taf 5 80) eine dickwandige Schale mit ausbiegender Lippe Profilierungen und abknickender Wandung Der Randdurchmesser betraumlgt 14 cm und der Uumlberzug ist verhaumlltnismaumlszligig hell Parallelen konn-ten nicht eruiert werden

ReliefbecherrsaquoMegarische BecherlsaquoDie reliefverzierten reduziert gebrannten Becher sind seit dem 3 Jahrhundert v Chr von der Athener Agora bekannt180 V Gassner unterscheidet zwei Arten des Fabric die sich ebenfalls im vorliegenden Material wi-derspiegeln ein orangerosa bis braunfarbener Scherben mit einem rotbraunen oder auch zweifarbigen (rot und braun rot und schwarz braun und schwarz) Uumlberzug A Laumonier sieht diese zur Monogrammisten-Werkstatt zugehoumlrig181 Die zweite Gruppe wird durch einen grauen Scherben mit grauschwarzem Uumlber-zug definiert Die Beschaffenheit und Tonzusammensetzung des zweiten Fabric entspricht den Ephesischen Lampen und der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug182 L L Neuru konstatiert eine Aumlhnlichkeit in der Tonzusammensetzung zur ESB183 Wie oben beschrieben variiert die Engobe stark in ihrer Farblichkeit Der meist matte bis matt glaumlnzende Uumlberzug kann zwischen roumltlich und schwarz liegen Lediglich 15 haben einen (metallisch) glaumlnzenden Uumlberzug wobei die metallisch glaumlnzenden Gefaumlszlige durchweg reduzierend gebrannt sind Bei den Bechern mit glaumlnzendem Uumlberzug ist eines der vier Beispiele oxidierend gebrannt und stammt aus der fruumlhesten Schicht184 Bei der Engobe konnten aufgrund des Abreibungsverhaumlltnisses ver-schiedene Qualitaumlten erkannt werden besonders die roumltlichen Uumlberzuumlge sind oft kreidig und von minderer Qualitaumlt

Zur Fertigung der Becher185 benuumltzte man Model die uumlber einen laumlngeren Zeitraum eingesetzt wurden Somit ergeben sich zwar fuumlr einzelne Dekorformen lange Laufzeiten186 die Randgestaltung konnte sich jedoch kurzfristig aumlndern da diese von der jeweiligen Werkstatt oder dem jeweiligen Toumlpfer abhing Aus diesem Grund gestaltet sich die Erstellung einer Typologie anhand der Randformen ndash wie auch bei anderen Gefaumlszligen ndash schwierig Trotzdem sollen der Vollstaumlndigkeit halber die hier auftretenden sechs Typen (R1 ndash R6 Kat 81 ndash 86) beschrieben werden

In der Forschung werden Becher mit nach auszligen gebogener Lippe und nach unten zu dicker werdendem Koumlrper als zum griechischen Festland gehoumlrig angesehen Nach innen gebogene Raumlnder und ein eher steiler Koumlrper hingegen werden den Toumlpfern auf Delos zugeschrieben187 Diese Typenbeschreibungen passen nicht auf die ephesischen Becher So haben besonders haumlufig Schildbecher einige Male aber auch Netz- und

178 Es koumlnnte sich dabei um ein Tintenfaumlsschen oder eine kleine Kanne handeln die benutzt wurde um Pinsel abzustellen oder in Farbe zu tauchen Freundliche Mitteilung von S Ladstaumltter

179 Rogl 2004 K 17 180 Neuru 1991 13 mit Anm 30 S Rotroff vermutet gestuumltzt auf die Chronologie der Amphorenstempel von der Agora dass die

Reliefbecher im Jahr 224223 v Chr aus Anlass der Feiern fuumlr Ptolemaios III Euergetes eingefuumlhrt worden seien s Rotroff 2006 359

181 Gassner 1997 71 mit Anm 99 182 Gassner 1997 71 Rogl 2001b 103 Mericcedil 2002 33 183 Neuru 1991 13 184 Inv 99715139 zu Typ R 9 gehoumlrig 185 Zur Herstellung in Modeln s Rotroff 2006 368 Model wurden weit verstreut im Gebiet von Ephesos geborgen Bouzek 2005 56

Diese Model wurden als Matrizen direkt von Metallgefaumlszligen abgenommen 186 Eine Sammlung kleinasiatischer Modelformen ist in den 60er und 70er Jahren des 20 Jhs in deutsche Museen gekommen S Kuumlnzl

behandelte die 76 Model aus dem Roumlmisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz Kuumlnzl 2002 passim 187 Kuumlnzl 2002 4 Dereboylu 2001 29

145StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Buckelbecher eine nach auszligen geschwungene Lippe Bei Typ R2 aus der Sondage B6 ist die Lippe ebenfalls nach auszligen umgebogen die uumlbrigen Raumlnder sind nach innen gewendet oder vertikal (wie z B R3)

R1 (Taf 5 81) kann als typischer halbkugeliger Reliefbecher mit rund abgestrichener Lippe angespro-chen werden Der Rand macht etwa ein Drittel des Gefaumlszliges aus Er steigt gerade an und wird undekoriert belassen Nach einer Rille tritt eine Borduumlre beispielsweise das beliebte ionische Kymation auf Dieser Typ kam in allen Straten zutage doch vermehrt in den oberen zwei Schichten R2 (Taf 5 82) aumlhnelt in seiner Form R1 jedoch steht der Rand vertikal die Lippe ist kleiner und die Wandung dafuumlr in ihrer Biegung dicker Wie bei R1 bleibt auch hier die Randpartie ohne Verzierung doch nimmt sie eine breitere Flaumlche ein naumlmlich etwa die Haumllfte des Gefaumlszliges Nach einer feinen Rille setzt ein rsaquoliegendeslsaquo lesbisches Kymation ein188 Das Aufkommen von R2 ist in der Sondage B6 nur sehr maumlszligig R3 (Taf 5 83) besitzt eine besondere Form Der Rand ist gerade die Lippe jedoch biegt mit einem Knick leicht nach auszligen Die mikroskopischen Untersuchungen ergaben dass es sich um eine lokal produzierte Randform handelt Am Ende des Randes der houmlchstens ein Drittel des Gefaumlszliges ausmacht sind mehrere Profilierungen zu finden Leider ist der wei-tere Wandverlauf der Becherform nicht zu erkennen sodass wenig uumlber Form und Dekor ausgesagt werden kann Es ist die zweithaumlufigste Randform im Fundkomplex der Wohneinheit 7 die auch in allen Straten anzutreffen ist Bei R4 (Taf 5 84) laumlsst die starke Woumllbung des Gefaumlszliges auf eine niedrige Becherform schlieszligen Die Lippe ist nach innen gestellt leicht verdickt und rund abgestrichen Die Randbreite ist relativ gering Diese Form setzt erst im zweiten Stratum ein R5 (Taf 6 85) ist ein duumlnnwandiger Becher mit nach innen gestellter Muumlndung und rund abgestrichener Lippe R6 (Taf Taf 6 86) ist eine recht einfache Form Nach einer Profilierung wurde ein vertikaler Rand aufgesetzt dessen Lippe spitz zulaumluft Eine Konzentrati-on des Typs liegt in Stratum 3 vor Aufgrund der sehr fragmentarischen Erhaltung koumlnnen im Fundkomplex keine weiteren Formen als die beschriebenen Becherformen erkannt werden189

Da es spekulativ ist anhand solch kleiner Fragmente auf bestimmte Werkstaumltten zu schlieszligen werden im Folgenden die Dekore grob in vegetabil geometrisch und figuumlrlich eingeteilt (R7 ndash R9 Taf 6 99100 10 91 ndash 98)

Im Fundkomplex wurden 91 Gefaumlszligindividuen bei den Reliefbechern gezaumlhlt Davon gehoumlren 30 Bei-spiele zu R7 (Kat 90 94 ndash 96 100) und weisen den in der hellenistischen Koineacute beliebten vegetabilen Dekor auf etwa Blaumltter und Rosetten190 In Stratum 1 sind 7 von 34 Gefaumlszligindividuen mit Pinienzapfenbuckeln spitzen Blattschuppen zweimal sechs- sieben- und achtblaumlttrigen Rosetten Lotus (nymphaea nelumbo) und Zungenblaumlttern verziert Fuumlr die 8 Gefaumlszligindividuen mit geometrischem Dekor sind lesbische und io-nische Kymatien Rauten Noppen und Riefen belegt Lediglich ein Fragment ist mit einer Tierdarstellung (Hund Kat 101) erhalten wie sie auch andernorts in Ephesos vorkommt191 In Stratum 2 sind insgesamt 27 Gefaumlszligindividuen zu verzeichnen von denen 8 vegetabile Dekore wie Zungenblaumltter sieben- und zwoumllf-blaumlttrige Rosetten Pinienzapfenbuckel Blaumltter und die Philonbluumlte (Kat 87) aufweisen Fuumlr die 5 Beispiele mit geometrischer Verzierung sind ionische und rsaquoliegendelsaquo lesbische Kymatien Maumlander mit Binnenstern liegende S-Spiralen vertikale Punktreihen und Wellen die nach unten zeigen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) belegt Ein Fragment (Kat 89) zeigt die rechte untere Koumlrperhaumllfte eines Juumlnglings () im Ausfallschritt der mit einem knielangen Gewand bekleidet ist und in seiner Rechten eine Fackel traumlgt Hinter ihm ist ein Fisch dargestellt (Abb 10)

In Stratum 3 sind 10 von 21 Gefaumlszligindividuen u a mit Zungenblaumlttern spitzen Blattschuppen Rosetten Langblaumlttern und der Philonbluumlte verziert Drei Fragmente zeigen Noppen Punktreihen ein ionisches und ein herzfoumlrmiges lesbisches Kymation Figuumlrliche Darstellungen fehlen gaumlnzlich Dafuumlr sind in Stratum 4 ein Fragment mit laufenden Hunden und ein weiteres mit einer bewegten Figur (Juumlngling Kat 99) vorhanden

188 Laumonier 1977 9 Es lieszligen sich nur zwei Parallelen bei A Laumonier fuumlr solch einen Dekor finden sie gehoumlren seiner Gruppe V an

189 Aus Ephesos ist bekannt dass die hemisphaumlrischen Becher in ihrer Form nicht allein standen sondern eher als Basis genutzt wur-den Durch das Ansetzen von Henkeln Tuumlllen o Auml wurde das Formenspektrum erweitert So koumlnnen kleine Kannen Trichterbe-cher und Schuumlsseln hinzugezaumlhlt werden Gassner 1997 72 Ladstaumltter 2003a 26 Rogl 2001b 100 Andernorts wird das Repertoire um Gutti Amphoren Lekythen Pyxiden und Kratere ergaumlnzt Kuumlnzl 2002 2

190 Eine repraumlsentative Auswahl regionaler toumlnerner Stempel ist im Museum von Aydın ausgestellt s ebenso Rotroff ndash Oliver 2003 104 Nr 422 Taf 70

191 Gassner 1997 Taf 14 213

146 Asuman laumltzer

Die geringe Anzahl von neun Bechern zeigt drei vegetabile (Zungenblatt Bluumlten und Weinrebe) und zwei geometrische Dekore (ionisches Kymation und Noppen) Auffallend ist das Fehlen von Netzwerkbechern in allen Straten

An wenigen Objekten konnten die Signaturen des Phi-lon und Athenaios erkannt werden Waumlhrend Philon zu den fruumlheren Werkstaumltten am Anfang des 1 Jahrhunderts v Chr gehoumlrt ist Athenaios eher der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhun-derts v Chr zuzuordnen (Abb 11 12)

Keine Fragmente konnten gesichert der Monogramm-Werkstatt zugesprochen werden die als groumlszligter Exporteur Kleinasiens von Ephesos aus agierte192 Hinweise auf eine Werkstatt fehlen zwar bis dato doch fand man Model in ganz

Ephesos Eine besonders starke Konzentration die auf einen lokal ansaumlssigen Toumlpferbetrieb schlieszligen laumlsst wurde hierbei im Bereich des Magnesischen Tors beobachtet193 Die Produktion in Ephesos beginnt zwar etwas spaumlter als in Athen liegt aber trotzdem um das Jahr 200 v Chr wie die juumlngere Forschung gezeigt hat194 Zur Bluumltezeit der Produktion um 180 v Chr wurde dann der Fernhandel mit den ephesischen Relief-bechern uumlber Delos aufgenommen195 aber nicht nur die Gefaumlszlige selbst sondern auch die Punzen und Model wurden weithin gehandelt Dies ist wohl eine der Ursachen warum Imitationen schon sehr fruumlh nach den ersten Exporten einsetzten196 wofuumlr sich viele Parallelen im gesamten Mittelmeerraum anfuumlhren lassen197 Obwohl die meisten kleinasiatischen Staumldte ihre eigenen kleinen Ateliers fuumlr Reliefbecher hatten impor-tierten sie dennoch ephesische Ware wie sogar Pergamon fuumlr das eine groszlige Eigenproduktion qualitaumlts-

192 Der geographische wie auch geo-oumlkonomische Vorteil der Stadt bildete im 2 und fruumlhen 1 Jh v Chr die Grundlage einer optima-len Stellung fuumlr den Vertrieb s dazu Guldager Bilde 1993 200

193 Allein 68 Model kamen beim Magnesischen Tor zutage Bouzek 2005 56 ebenso Mitsopoulos-Leon 1991 17 mit Anm 23 und Liko 2001 86 mit Anm 39

194 Guumlrler 2003 12 mit Anm 45 Im Gegensatz zu J Bouzek der gestuumltzt auf A Laumonier den Beginn im 2 ndash 3 Drittel des 2 Jhs v Chr sieht Bouzek 2005 61

195 Einen terminus post quem bietet das Schiffswrack Grand Congloueacute von Marseille Kenrick 2000 264 Zu Delos Rogl 2001b 104

196 Guumlnay Tuluk 2001 52 Aus einigen Orten beispielsweise in der Naumlhe von Bukarest s Bouzek 2005 59 sind Imitationen ephe-sischer Werkstattypen bekannt Als (guumlnstigere) Variante wurden sie tonfarben belassen

197 Es sind Exemplare aus der rsaquoA dans carreacuteelsaquo-Werkstatt von Gallien (Toulouse) bis in die Provinz Syria (heutiges Van) und Antiochia am Orontes gekommen dazu die Distributionskarte bei Bouzek 2005 63 Abb 9 Guldager Bilde 1993 passim Abb 1 Rogl 2001b 103 f bes Anm 28

10 Fisch und Teil einer Figur auf dem ionischen Re-liefbecher Kat 89 (R9)

11 Signatur des Toumlpfers Philon auf dem Becher Kat 87 (R7)

12 Signatur des Toumlpfers Athenaios auf dem Becher Kat 90 (R7)

147StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

voller Schoumlpfungen belegt ist198 Das Ende der Becherproduktion wird in Ephesos fuumlr die zweite Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr angenommen199

28 Tongrundige WareBei der Tongrundigen Ware handelt es sich um eine Gattung die im Fundkomplex mit nur einem geringen Anteil von 1 vertreten ist Die Keramik zeichnet sich durch einen feinen Ton aumlhnlich der Glanztonware aus Der Scherben ist ebenfalls feinporoumls und mittelhart bis sehr hart gebrannt Das Fabric ist roumltlich und besitzt neben Glimmerpartikeln feine bis mittlere weiszlige Einschluumlsse Uumlber das Gefaumlszlig wurde ein duumlnner Tonschlicker aufgetragen welcher der Zusammensetzung des Fabrics entspricht wodurch das Gefaumlszlig ton-grundig bleibt Vier Formen konnten unterschieden werden

Von Typ T1 (Taf 6 102) einer kleinen flachen Schale mit uumlberhaumlngender Lippe200 ist lediglich ein Fragment aus dem obersten Stratum erhalten Seine Dickwandigkeit trug wohl dazu bei dass die halbe Schale in einem Stuumlck erhalten blieb wodurch die Ganzform rekonstruiert werden konnte Sie ist sehr klein (4 cm im RDm) und hat einen hohen nach innen steil abgestrichenen Standring Typ T2 (Taf 6 103) ist eine weit ausladende Schale mit dicker runder Lippe Von dieser Gefaumlszligform sind nur zwei Fragmente aus Stratum 1 und 2 bekannt

Neben der Schalenform stellte man auch die im Hellenismus beliebte Skyphosform in Tongrundiger Ware her T3 (Taf 6 104) ist ein flacher Skyphos bei V Gassner auch raquogedrungenes Schaumllchenlaquo genannt201 Die Wandung knickt ab und der Rand verlaumluft gerade manchmal sogar leicht nach innen gestellt er kann facettiert sein Knapp unterhalb der Lippe sind kleine Halterungen als Henkel an die Wandung geklebt Der Randdurchmesser des Skyphos liegt zwischen 8 und 12 cm Vergleichsbeispiele stammen aus dem kretischen Mochlos202 Bei T4 (Taf 6 105) handelt es sich wahrscheinlich um einen Krug mit einem Randdurchmes-ser von 82 ndash 10 cm Sein Rand schwingt nach auszligen hoch seine Lippe ist rund abgestrichen Es sind drei Fragmente aus den Straten 1 2 und 3 erhalten Die Tongrundige Ware kann nur schwer datiert werden da sie in der Forschung bislang wenig beachtet wurde und sich keine Parallelen finden Eine Anlehnung an die Formen mit Glanztonuumlberzug waumlre chronologisch jedoch durchaus vertretbar

29 Duumlnnwandige Ware203

Die Duumlnnwandige Ware ist ab spaumlthellenistischerspaumltrepublikanischer Zeit eine beliebte Materialgattung fuumlr Becher Das Fabric der Duumlnnwandigen Ware ist mithilfe hoher Brenngrade sehr hart gebrannt204 der Scher-ben ist uumlberaus fein gemagert So lassen sich nur sehr feine weiszlige Einschluumlsse bei einigen Formen zusaumltz-lich dunkelgraue oder rote Partikel finden Bei fast allen Objekten konnte Glimmer festgestellt werden205 Scherben und Uumlberzug sind m E in drei Gruppen206 einzuteilen wobei vorab zu bemerken ist dass es sich bei den Uumlberzuumlgen um keine Glanztonengobe handelt sondern um duumlnne Tonschlicker ohne farbgebende Zusaumltze207 Die erste Gruppe hat einen orangefarbenen Scherben mit grauem Kern208 Der Uumlberzug ist flaumlchig

198 Im Ketios-Tal konnten Uumlberreste eines (hellenistischen) Toumlpferateliers u a mit Modelformen der ionischen Reliefbecher gebor-gen werden Hausmann 1996 104 f

199 Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 81 200 Fuumlr die Information dass es sich um ein Spendenschaumllchen handeln kann sei hier S Ladstaumltter gedankt Zur Diskussion der Ver-

wendung von rsaquoSpendennaumlpfchenlsaquo im haumluslichen Bereich s Ladstaumltter 2003a 33 201 Gassner 1997 Kat 279 Taf 21 202 Eiring 2000 58 Taf 29 b 1 ndash 3 203 Der Begriff rsaquoDuumlnnwandige Warelsaquo wird vom englischen rsaquoThin-Walled Warelsaquo abgeleitet Bezeichnungen wie rsaquoEierschalenwarelsaquo

rsaquoDuumlnnwandige Hartwarelsaquo (S Japp) oder lediglich rsaquoFeinwarelsaquo (V Gassner) sind nach Meinung der Verfasserin entweder zu spezi-fisch oder zu umfassend und koumlnnen zu Missverstaumlndnissen fuumlhren

204 s dazu auch Japp 1999 302 f 205 Glimmer wurde vor Ort mit dem freien Auge und unter Streiflicht in einzelnen Faumlllen mit einem Mikroskop festgestellt 206 In Pergamon lieszlig sich die Duumlnnwandige Ware ebenfalls in mehrere Gruppen einteilen Die dortige zweite Gruppe besteht aus

schwarzen und hochglaumlnzenden Gefaumlszligen die jedoch nicht in Ephesos nachgewiesen werden konnten Dies spricht fuumlr eine lokal-pergamenische Produktion moumlglicherweise in Anlehnung an die spaumlthellenistische Sigillata s dazu Japp 1999 304

207 Die Verschiedenfarbigkeit ist somit auf den Brand zuruumlckzufuumlhren M T Marabini-Moevs sieht den Ursprung der Technik in der Eisenzeit Marabini-Moevs 1973 36

208 Dies ist auf die unterschiedliche Brennung zuruumlckzufuumlhren s Mitsopoulos-Leon 1991 131

148 Asuman laumltzer

aufgetragen Innen ist er orange auszligen durch den Brand vor allem bei den sich am breitesten ausdehnen-den Gefaumlszligpartien graumlulich209 Die Oberflaumlche ist leicht rau Das Fabric der zweiten Gruppe ist beige Der Uumlberzug changiert zwischen beige bis beigegraumlulichen Nuancen Die Oberflaumlche ist etwas poliert und glatter als bei Gruppe 1 trotzdem ist sie noch als leicht rau zu bezeichnen In der Literatur spricht man zutreffend von der rsaquoegg-shell-warelsaquo oder rsaquoEierschalenwarelsaquo210 Die Farbgebung der dritten Gruppe schwankt von dun-kelrot bis violett Das Fabric ist nicht so fein geschlaumlmmt und eher mittelporoumls es aumlhnelt in der Textur der Glanztonware Der Bruch ist mittelhart bis hart und der Uumlberzug entspricht der Farbe des Scherbens Die Oberflaumlche ist koumlrniger also nicht so kompakt wie bei den Gruppen 1 und 2 auch ist die Wandung oftmals dicker Meines Erachtens handelt es sich dabei um eine Nachahmung der qualitaumltsvollen duumlnnwandigen Ware Man versuchte auf traditionellem Weg also in der Machart der typisch hellenistischen Glanztonware ein aumlhnliches Fabrikat wie das der Duumlnnwandigen Ware herzustellen211

Mit ihren Wandungsstaumlrken von 05 ndash 3 mm ist die Duumlnnwandige Ware ndash wie schon erwaumlhnt ndash meist als Trinkgefaumlszlig oder als Behaumllter fuumlr Fluumlssigkeiten benutzt worden212 Die Herstellungstechnik dieser aumluszligerst fragilen Ware ist nicht ganz geklaumlrt Moumlglich waumlre beispielsweise dass ein sehr duumlnner also besonders fein geschlaumlmmter Ton in einem Gipsmodel geschwenkt wurde Durch das Schwenken entstanden die charak-teristischen Rillen auf der Innenwandung Nachdem das Gefaumlszlig angetrocknet war wurde es bei sehr hohen Temperaturen gebrannt213 Aufgrund der diffizilen Herstellungsweise koumlnnten als Formen vorzugsweise of-fene Gefaumlszlige benutzt worden sein naumlmlich Becher und Schalen214 Auffallend sind bei sich nach oben ver-juumlngenden Bechern die dickeren Raumlnder welche auf eine spaumltere separate Ansetzung hinweisen koumlnnten Allerdings trifft man auch auf andere Gefaumlszlige wie Kruumlge oder kleine Kannen Fuumlr diese ist noch nicht aus-reichend geklaumlrt wie man sie herstellte

Die Gattung der Duumlnnwandigen Ware kann nicht zur Kuumlchenware gezaumlhlt werden denn dafuumlr ist sie zu fein und teilweise zu aufwendig dekoriert Demnach gehoumlrte sie wohl zum Tischgeschirr moumlglicherweise substituierte sie das zu jener Zeit eher selten verwendete Glas Nur 4 der vorliegenden Duumlnnwandigen Ware wurden mit einem Dekor versehen bei dem sich zwei Arten unterscheiden lassen die Barbotine-Tech-nik und die sog Thorn Ware

Die Duumlnnwandige Ware tritt in mehreren Regionen auf und wurde je nach lokalen Gegebenheiten auch unterschiedlich hergestellt215 Nachdem ein hohes Aufkommen Duumlnnwandiger Ware auch in ephesischen Fundkomplexen beobachtet werden konnte ist hier von einer lokalen Produktion auszugehen216 Im Rahmen der Bearbeitung konnten insgesamt drei Keramikproben genommen werden die am Institut fuumlr Silikatche-mie und Archaumlometrie der Hochschule fuumlr angewandte Kunst in Wien von R Sauer analysiert worden sind (Abb 27) Von dem Typ D9 wurden zwei Proben jeweils aus den Fabric-Gruppen 1 und 2 genommen Die petrographisch-mineralogischen Untersuchungen ergaben dass beide Waren lokal hergestellt worden waren Fuumlr die Gruppe 1 konnte sogar das Maumlandertal als Produktionsort nachgewiesen werden Die dritte Probe

209 V Mitsopoulos-Leon verweist auf die Technik bei der die Gefaumlszlige mit einem trockenen Schlicker uumlberzogen werden der durch das Ineinanderstapeln beim Brand eine unterschiedliche Faumlrbung erhalten kann Mitsopoulos-Leon 1991 131 S Japp geht davon aus dass die Verschiedenfarbigkeit des Uumlberzugs durch die Konditionen im Ofen (verschiedene oxidierende und reduzierende Phasen Sauerstoff- und Hitzeverhaumlltnisse) und die individuelle Positionierung zustande kommt Als weitere Option fuumlhrt sie eine sog Ei-gen-Engobe an die durch das Glattstreichen der Auszligenoberflaumlche mit von Tonschlicker genaumlssten Toumlpferhaumlnden entsteht s dazu Japp 1999 303

210 Vor allem in der pergamenischen Terminologie Japp 1999 303 211 Diese These stimmt nicht mit der Typisierung der nabataumlischen Ware von S G Schmid uumlberein meint er doch im Gegenteil dass

der groumlbere Typ auch der fruumlher zu datierende sei Schmid 1996 131 f 212 Montana u a 2003 375 erinnert an Glasgefaumlszlige 213 Hayes 1997 68 214 Montana u a 2003 passim gehen davon aus dass offene Gefaumlszligformen mehr Profit verspraumlchen und einfacher zu transportieren

seien Fuumlr den von ihnen untersuchten Ort Segesta ergaben die petrographischen und chemischen Analysen dass die Duumlnnwandige Ware wie auch schon fuumlr die Amphoren belegt lokal produziert worden ist 12 konnten als Importe deklariert werden In ande-ren antiken Staumltten auf Sizilien ist diese Warengattung jedoch nur in geringem Ausmaszlig belegt Dies spricht dafuumlr dass zumindest Sizilien kein zentrales Produktionszentrum und daher auch nicht der Ursprungsort der Duumlnnwandigen Keramik war

215 Zur nabataumlischen Duumlnnwandigen Keramik Schmid 2000 passim zur pergamenischen Duumlnnwandigen Ware Japp 1999 und 2003 passim fuumlr Priene Fenn 2008 passim fuumlr Stobi Anderson 1977 112 116 Nr 136a Abb 56 fuumlr Ccedilandarlı Loeschcke 1912 392 und fuumlr Ephesos Mitsopoulos-Leon 1991 131 ndash 137

216 Eine lokale Produktion wird ebenfalls von C Rogl vermutet Rogl 2007 188 mit Anm 54

149StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

von Typ D21 die ebenfalls zur Fabric-Gruppe 1 gehoumlrt ist ein Import Fuumlr einen Teil der Duumlnnwandigen Ware ist somit eine Herstellung mit verschiedenen Fabrics in Ephesos und Umgebung im 1 Jahrhundert v Chr belegt

291 BecherBei der Duumlnnwandigen Ware zaumlhlen 97 aller Gefaumlszligformen zu den Bechern Dabei kann man anhand der Raumlnder vier Basisformen unterscheiden konische oder trichterfoumlrmige Becher Becher mit verengter Muumln-dung halbkugelige Becher und Becher mit ausgestellter Lippe Die durchschnittlichen Randdurchmesser liegen bei allen Gruppen bei ca 9 cm

Mit einem 40 -igem Anteil tritt der konische Becher am haumlufigsten auf Zu dieser Gruppe zaumlhlen fuumlnf Typen deren Parallelen alle eher spaumlt datiert werden ab dem 1 Jahrhundert v Chr bis in die claudische Zeit Waumlhrend D3 (Taf 6 108) eine vereinfachte Form mit gerader leicht nach auszligen geschwungener Wan-dung und runder Lippe darstellt haben D9 und D11 (Taf 6 114 116) eine leicht gewoumllbte Wandung Die Lippe ist innen verdickt D11 weist zusaumltzlich eine leichte Einkehlung am Lippenrand auf Bei dem Einzel-stuumlck D12 (Taf 6 117) (Stratum 3) faumlllt die sehr kantige Form auf Die Lippe macht einen starken Knick nach innen und laumluft sehr spitz zu Mit 8 cm Randdurchmesser zaumlhlt dieses Becherfragment zu den kleineren Vertretern D7 (Taf 6 112) ebenfalls aus Stratum 3 erinnert wieder an die Form von D9 und D11 Aller-dings ist die Lippe nicht verdickt sondern rund abgestrichen Am aumluszligeren oberen Rand ist eine leichte schwarz eingefaumlrbte Facettierung zu sehen Der bisher aus anderen Fundkomplexen in Ephesos als auguste-isch datierte Becher ist also bichrom Alle fuumlnf Typen treten in den Straten 2 und 3 auf D9 auch im ersten Stratum

Die Becher mit verengter Muumlndung machen 25 der Gefaumlszliggattung aus Sie kommen alle aus dem zwei-ten und dritten Stratum D4 (Taf 6 109) ist ein Becher mit gerader Wandung darauf folgt ein Absatz nach innen und die hohe rund abgestrichene Lippe laumluft vertikal Der Absatz wird durch Profilrillen betont M T Marabini-Moevs datiert diese Form in Cosa in die spaumltrepublikanische Zeit217 Bei D2 (Taf 6 107) ist der Gefaumlszligkoumlrper halbkugelig die Muumlndung ist jedoch nach innen gezogen Die Lippe ist innen leicht verdickt und biegt nach auszligen um In Tarent wird die dort seltene Form in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhun-derts v Chr datiert218 In ephesischen Kontexten tritt sie bisher erst im dritten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr auf 219 D10 (Taf 6 115) aumlhnelt D2 allerdings ist die Wandung viel schraumlger nach innen gestellt und die Lippe nach auszligen verdickt

Halbkugelige Becher sind in der Sondage B6 in Wohneinheit 7 des Hanghauses 2 in Ephesos am dritt-haumlufigsten vertreten Auch ihr Vorkommen beschraumlnkt sich auf die Straten 2 und 3 und es gibt nur einen Typ (D5 Taf 6 110) der von recht einfacher Form ist halbkugelig mit rund abgestrichener Lippe D5 existiert in ephesischen Fundkomplexen der Jahre 25 v ndash 25 n Chr220

Die Becher mit ausgestellter Lippe kommen mit 15 am seltensten vor Von den drei Typen sind D1 (Taf 6 106 Stratum 2) und D8 (Taf 6 113 Stratum 3) einander sehr aumlhnlich Bei beiden handelt es sich um die bei R Mericcedil als raquoBecher mit kleiner Lippelaquo beschriebenen Gefaumlszlige die von ihm in flavische Zeit datiert werden221 Allerdings befindet sich bei D1 auszligen ein kleiner Wulst an der Stelle des Umbruchs der bei D8 nicht existiert Dafuumlr ist D8 im Dekor der sog Thorn Ware verziert Vom letzten Typ D6 (Taf 6 111) aus Stratum 2 und 3 der ein hoher ovaler Becher mit ausgestellter Muumlndung und nach innen geschwungener Lippe ist sind zwar nur sehr kleine Fragmente erhalten jedoch lassen sich fuumlr die Ganzform gute Parallelen finden die vom spaumlten 1 Jahrhundert v Chr bis in die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert werden222

217 Marabini-Moevs 1973 Form XXXII Nr 163 Taf 15 218 Hempel 2000 Form 626b Nr 8 Auch fuumlr Cosa Marabini-Moevs 1973 Form VIII 219 Mericcedil 2002 K 342 ndash 345 (Atlante 127) Ladstaumltter 2005a K 156 K 327 220 Mericcedil 2002 K 385 Mitsopoulos-Leon 1991 K 18 221 Mericcedil 2002 74 222 Mericcedil 2002 K 359 (Atlante 178) Ladstaumltter 2005a K 159 ndash 162 f

150 Asuman laumltzer

292 Sonstige RandfragmenteVon anderen Gefaumlszligformen wie Schalen Skyphoi und Kruumlgen ist jeweils ein Randfragment erhalten Die Schale D13 aus Stratum 2 kennzeichnet eine eingeschnuumlrte Wandung Die Lippe ist innen verdickt Ver-gleichsbeispiele lassen sich sowohl in Ephesos223 als auch im Westen224 finden datiert werden sie von spaumltre-publikanisch bis tiberisch Der Skyphos D14 aus Stratum 1 faumlllt durch seine konische Form und spitze Lippe auf Durch eine Verdickung der Wand wird die Lippe sogar betont abgesetzt Der Henkelansatz scheint sehr tief am Gefaumlszlig zu beginnen Fuumlr den Skyphos der Fabric-Gruppe 1 sind keine Parallelen zu finden D15 ist ein kleiner Krug mit 64 cm im Randdurchmesser Die Muumlndung ist nach innen gewoumllbt und die Lippe spitz Eine Parallele aus dem Hanghaus 2 wird in das 1 ndash 3 Jahrhundert n Chr datiert225

293 BodenformenAufliegende flache Boumlden wie bei Typ D20 (Taf 7 125) sind in allen Straten vertreten allerdings kann dieser Typ ohne Wandung kaum als Datierungskriterium herangezogen werden Die Durchmesser rangieren zwischen 34 und 92 cm die augusteisch datierte Form ist relativ gebraumluchlich und laumlsst sich mehrfach nachweisen226 D18 und D21 (Taf 6 123 und 7 126) aumlhneln einander sehr Der Boden ist durch einen im Profil dreieckigen Ringfuszlig gekennzeichnet Beide Typen kommen in den Straten 1 ndash 3 vor D18 wird in das 1 Jahrhundert v Chr datiert D21 viel spaumlter in das 1 Jahrhundert n Chr D21 ist im Durchschnitt kleiner als D18 und wird zudem als rsaquoScheinfuszliglsaquo bezeichnet da er einen Absatz am Unterboden hat der ohne Funk-tion und nur durch die Fabrikation zu erklaumlren ist227 D19 (Taf 6 124) ist ein flacher abgerundeter Boden mit Profilierungen Seine Form findet eine Analogie in der Glanztonware die in das erste Viertel des 1 Jahr-hunderts v Chr ndash 25 n Chr datiert wird228 Das Einzelstuumlck D16 (Taf 6 121) aus Stratum 3 beschreibt eine besondere Form Es ist ein hoher nach innen gewoumllbter Standfuszlig der zur ersten Fabric-Gruppe gehoumlrt und einen Durchmesser von 68 cm hat Dieser Typ tritt im Westen schon um die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr auf und hat eine lange Laufzeit naumlmlich bis in das dritte Viertel des 1 Jahrhunderts n Chr

294 Barbotine-Dekor23 Wand- und 3 Bodenfragmente aus Stratum 4 konnten zu einer fast vollstaumlndigen Becherform rekonstruiert werden (D17 Kat 122 Abb 13) leider fehlt die Muumlndung Das Fa-bric aumlhnelt Gruppe 1 allerdings laufen die Farben Orange und Grau innen abwechselnd spiralenfoumlrmig zusammen Zudem sind im Scherben mit dem Mikroskop vulkanische Einschluumlsse sichtbar die nicht ephesischer Herkunft sein koumlnnen229 Der Becher hat eine hohe lang gezogene und ovale Form Sein Boden ist einfach abgerundet und liegt flach auf Kleine Tonperlen wurden aneinandergereiht in Form einer Girlande auf die Auszligenwandung aufgetragen sodass sie sich fast uumlber die gesamte Becherhoumlhe erstrecken nur die obere Randzone wurde ausgelassen Man kann da-von ausgehen dass dieser Becher ein fruumlhes Importstuumlck darstellt Anhand von Parallelen laumlsst er sich in den Zeit-raum zwischen 150 und 75 v Chr datieren230

223 Mericcedil 2002 K 382 (Atlante 2232 2405) Mitsopoulos-Leon 1991 K 18 224 Mayet 1980 Form 33 Marabini-Moevs 1973 Nr 142 Taf 13 225 Ladstaumltter 2005a K 538 226 Mitsopoulos-Leon 1991 K 3 Ladstaumltter 2005a K 170 K 178 Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 6 Taf 1 227 Conspectus 1990 153 228 Mericcedil 2002 K 462 Taf 38 vgl mit G15 229 Sauer 1995 passim 230 Marabini-Moevs Form I Nr 3 Taf 1 zur Form Ladstaumltter 2005a K 171 (dort ohne Dekor und augusteisch datiert)

13 Duumlnnwandiger Becher Kat 122 mit Barbotine-Dekor (D17)

151StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

295 Sog Thorn Ware Kommaregen-Dekor Graumltendekor oder Spachtelkeramik231

Schon die Vielfalt der Bezeichnungen zeigt dass sich die Forschung nicht einig ist wie man diese Verzie-rungsform benennen soll Meist wurden die Funde aus verschiedenen Regionen auch nicht als eine Gattung betrachtet trotz augenscheinlicher Parallelen

Fuumlr diesen Dekor wurden Tonstreifen vermutlich mit einem scharfen Gegenstand etwa einem Messer von un-ten nach oben vertikal auf das Gefaumlszlig aufgestrichen und ein weiteres Mal von der anderen Langseite nach oben gestri-chen sodass sich in der Mitte ein scharfer Grat bildete Sein oberes Ende steht etwas von der Gefaumlszligwandung ab und en-det in leichten Rundungen Die untere Partie ist grob mit der Wandung verstrichen (Abb 14)

Dieser Dekor wird ausschlieszliglich in der Fabric-Gruppe 1 verwendet Er tritt auf den oben beschriebenen Bechertypen D18 und D8 auf In Ephesos sind Parallelen aus dem Hang-haus 2 selbst232 aus der Basilika am Staatsmarkt und von der Tetragonos Agora233 bekannt Allerdings werden diese erst ab claudischer Zeit bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert Es gab aber durchaus eine weite Verbreitung in Kleinasien bereits waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr Eine Herkunft oder ein Produktionszentrum fuumlr die sog Thorn Ware kann mit jetzigen Forschungsstand nicht eruiert werden

210 WeiszliggrundigersaquoLagynos-Warelsaquo234

Die Weiszliggrundige Ware ist in spaumlthellenistischen Fundkomplexen des Mittelmeerraumes eine immer wieder auftretende Gattung235 jedoch ist ihr Aufkommen gegenuumlber anderen Waren meist geringer Die Ware be-wahrt ihren Traditionsreichtum ndash das Haften an wenigen Formen ndash der bis in die Klassik zuruumlckreicht Der Scherben ist hart gebrannt und feinporoumls seine Farbe ist meist roumltlich beige Mit bloszligem Auge sind Glim-merpartikel und weiszlige feine Einschluumlsse sichtbar Der leicht rosa- bis gelbweiszligliche Uumlberzug der auf die Auszligenseiten und die Randinnenseite dick aufgetragen wurde ist charakteristisch fuumlr diese Gattung wobei sich jedoch verschiedene Qualitaumlten feststellen lassen236 Meist ist der Uumlberzug matt bis matt glaumlnzend bei wenigen Beispielen wurde er dicker und kompakter aufgetragen Manchmal wurde die Oberflaumlche leicht ge-glaumlttet sodass der Uumlberzug gelegentlich glaumlnzt ndash bei dem hier vorliegenden Fundmaterial eher die Ausnah-me In den meisten Faumlllen wurde der Tonschlicker zu duumlnn aufgetragen wodurch er kreidig wirkt und sich gut abreiben laumlsst was vor allem im unteren Gefaumlszligteil zu beobachten ist Der Standring wurde haumlufig kom-plett ausgespart und tonfarben belassen Der Dekor wurde noch vor dem Brand aufgetragen237 Bauch- und Schulterbereich sind meist kompakter uumlberzogen auf ihnen befinden sich haumlufig orangerote bis braumlunliche Dekore Die Gefaumlszligformen und besonders die Umbruumlche wie z B die kantige Schulter oder die verdickte Lippe am Ende des roumlhrenfoumlrmigen langen Halses bei der Lagynos werden durch umlaufende Baumlnder deutlich betont Im Allgemeinen sind diese Gefaumlszlige mit vegetabilen oder ornamentalen Dekorformen uumlber-saumlt Beim pflanzlichen Dekor herrschen Blattmotive oder Ranken vor der ornamentale Dekor bedient sich Baumlnder in den verschiedensten Formen und Groumlszligen sowie einiger Punktverzierungsarten Leider sind signi-fikante Stuumlcke nur sehr fragmentarisch erhalten und eine groszligflaumlchige Rekonstruktion daher nicht moumlglich

231 Die Dekorart erhielt in der Forschung sehr unterschiedliche Namen K Warner Slane nennt sie Thorn Ware S G Schmid waumlhlt die illustrative Bezeichnung Kommaregen-Dekor V Mitsopoulos-Leon nennt sie Graumltchendekor waumlhrend S Japp Spachtelkeramik dazu sagen moumlchte Im Folgenden soll der Terminus rsaquoThorn Warelsaquo benutzt werden

232 Ladstaumltter 2005a K 164 233 Mitsopoulos-Leon 1991 132 Gassner 1997 155 234 Dieser Ausdruck ist auf die am haumlufigsten benutzte Gefaumlszligform in dieser Gattung die Lagynos eine einhenkelige Kanne oder ein

Krug mit bikonischem oder sphaumlrischem Bauch zuruumlckzufuumlhren 235 Vgl dazu Rogl 2007 passim 236 Lediglich zwei Beispiele weisen einen glaumlnzenden Uumlberzug auf 237 Dereboylu 2001 21

14 Thorn-Ware Bodenfragment Inv 99649 B16 Form wie D18 (Kat 123)

152 Asuman laumltzer

jedoch lassen sich fuumlr den Dekor Parallelen aus Ephesos he-ranziehen238 Eine inhaltliche Verbindung des Dekors mit dem Verwendungszweck der Gefaumlszlige scheint gegeben zumal diony-sische Motive benutzt wurden239 Auf dem Fragment Kat 137 aus Stratum 2 ist ein figuumlrliches Motiv zu sehen (Abb 15) Das rechte Auge und die rechte obere Kopfhaumllfte bis zum Ohr sind vorhanden Es handelt sich um einen Mann mit kurzem gelocktem Haar und einem Kranz aus Weinblaumlttern darin wahrscheinlich der Gott Dionysos240

Aufgrund der schlechten Haftung des Uumlberzugs geht R Zahn davon aus dass diese Gefaumlszlige nicht taumlglich gebraucht wurden Eher sieht er sie in einem festlichen Kontext241 da es sich bei den Lagynoi242 um Kruumlge mit breiten und flachen Schultern langem engem Hals sowie bikonischem Koumlrper

handelt die man zum Ausschenken von Wein benuumltzte Sie haben lange vertikale Henkel die knapp unter der Lippe ansetzen bis auf die Schulter laufen und sich im Querschnitt langoval oder rechteckig mit abge-rundeten Ecken darstellen Farblich gesehen sind die Henkel recht schlicht gehalten d h weiszliggrundig Ihre Verzierung ist eine Tordierung243 Drei Rand- (L1 L3 und L4 Taf 7 127 129 130) und zwei Bodenformen (L6 und L5 Taf 7 131 132) konnten sicher zu den Kruumlgen gezaumlhlt werden wobei L1 und L3 zu den ein-henkligen Kruumlgen gehoumlren L1 entspricht dem mehrmals uumlberlieferten Typ mit langer runder Lippe die durch einen Knick bei dem sich das Gefaumlszlig nach auszligen verbreitert vom Hals abgesetzt wird Dadurch erhaumllt die Muumlndung im Profil eine S-Form Die Lippenwandung steht leicht schraumlg nach innen die Lippe selber ist rund und schmal wie die Wandung selbst Der Muumlndungsdurchmesser betraumlgt 34 cm L3 hingegen hat eine sehr enge Muumlndung die Lippe ist nur in Ansaumltzen vorhanden Wandung und Henkel sind recht dick Fuumlr L3 konnte kein Vergleich innerhalb der Gattung gefunden werden L4 hat einen sehr charakteristischen Rand Die Muumlndung ist weit ausgestellt sodass der Rand nach auszligen schwingen und uumlberhaumlngen kann Die Form wird von R Mericcedil als raquozweihenkeliger Kruglaquo bezeichnet

Bei den Bodenfragmenten koumlnnen zwei Typen unterschieden werden Beide stehen auf einem niedrigen Standring und beide sehen im Querschnitt eckig aus Bei Typ L6 geht der Koumlrper in eine bauchige oder bir-nenaumlhnliche Form uumlber die sowohl in Ephesos als auch auszligerhalb gebraumluchlich ist und fuumlr die sich reichlich Parallelen finden lassen244 Die Wandung von Typ L5 biegt nach dem Standring nach auszligen sodass seine Form hoch und oval und nicht kugelig oder bauchig werden kann Eine vergleichbare hohe Lagynos stammt aus Tarent und wird in die zweite Haumllfte des 2 Jahrhunderts v Chr datiert245

Zur Weiszliggrundigen Ware gehoumlren neben den Lagynoi (ein- oder zweihenkelig) noch Thymiaterien Be-cher Schalen und Teller Daraus ergibt sich eine Vielzahl verschiedener Gefaumlszligformen die sich zu einem Service zusammenstellen laumlsst Von den Schalen oder Tellern ist Typ L9 (Taf 7 135) aus Stratum 2 zu nennen von dem fuumlnf Fragmente erhalten sind Es handelt sich um ein flaches weit ausladendes Gefaumlszlig mit einem groumlszligeren Randdurchmesser (21 cm) Der Rand ist nach einem kleinen Absatz an der aumluszligeren Lippe uumlberhaumlngend was sowohl auf eine flache Schale als auch auf einen Teller deuten koumlnnte Ferner sind

238 Dereboylu 2001 Taf 10 11 ndash 25 11 26 ndash 33 Mitsopoulos-Leon 1991 Taf 89 239 R Zahn verweist auf den Gebrauch bacchischer Verzierungselemente z B Girlanden aber auch Syrinx Harfe Lagobolon Drei-

zack mit Taumlnien Voumlgel und Delphine Zahn 1904 399 V Mitsopoulos-Leon erweitert dies um Efeu und Lorbeer Mitsopoulos-Leon 1991 75 mit Anm 376 Zusaumltzlich sind bei G Leroux zwei Inschriften auf Gefaumlszligen erhalten die einen bacchischen Bezug nahelegen Leroux 1913 73

240 Eine Aumlhnlichkeit in der Haar- Kranz- und Augengestaltung ist zum Dionysos Fufluns auf einem Stamnos zu erkennen LIMC III 1 (1986) 534 E b 37 Taf 422 s v DionysosFufluns (M Cristofani)

241 Zahn 1904 399 242 Zur Herstellungstechnik der Lagynoi s Dereboylu 2001 22 243 Zwei Tonwuumlrste werden umeinander gedreht Dann setzt man sie auf Lippe und Schulter und verstreicht die Enden mit dem Ge-

faumlszlig 244 Fuumlr Ephesos Dereboylu 2001 1a Kat 1 ndash 29 Mitsopoulos-Leon 1991 75 ndash 77 Gassner 1997 69 f Kat 206 Mericcedil 2002 34 ndash 39

Fuumlr Knidos Mandel u a 1996 61 f Fuumlr Priene Zahn 1904 399 f Huumlbner 2000 161 ndash 173 245 Hempel 2000 430 432

15 Lagynos Kat 137 mit dem Teil eines Gesichtes auf Weiszliggrundiger Ware (Dionysos)

153StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

ein Rand- und zwei Wandfragmente von einem Gefaumlszlig (Typ L2 Taf 7 128) erhalten welches einen Rand-durchmesser von 10 cm aufweist Da dies fuumlr eine Lagynosmuumlndung zu groszlig ist kann es sich nur um einen Becher handeln Die Lippe ist rund und leicht nach auszligen gebogen E Dereboylu fuumlhrt unter dem Punkt raquogeschlossene Gefaumlszligelaquo ein passendes Vergleichsbeispiel an geht aber nicht naumlher auf dessen Form ein246 In derselben Gruppe ist das Bodenfragment L7 (Taf 7 133) aufgefuumlhrt bei dem es sich um einen etwas houmlheren aber auch im Randdurchmesser kleinen (6 cm) schlauchfoumlrmigen Ringfuszlig handelt Die Wandung ist relativ duumlnn Des Weiteren konnten Fragmente von Thymiaterien wie z B vom Bodentyp L8 (Taf 7 134) oder von dem Deckelknauftyp L10 (Taf 7 136) aufgenommen werden L8 stammt aus dem obersten Stratum ein Vergleichsbeispiel wird von R Mericcedil als der raquospaumltere Typlaquo beschrieben und in fruumlhflavische Zeit datiert247

Die im Scherben enthaltenen Glimmerpartikel wuumlrden fuumlr eine lokale Produktion sprechen jedoch konn-te keine konkrete Produktionsstaumltte eruiert werden248 Es wird eine ionische Herkunft mit den Reliefbechern gleichem distributivem Handelsweg in die Mittelmeerregionen postuliert249

211 Sonstige ImporteBei den Importen laumlsst sich eine groszlige Gruppe pergamenischer Ware feststellen Zwei Fragmente stammen aus Knidos ein weiteres konnte nicht sicher bestimmt werden Die als pergamenisch gesicherten Typen zaumlhlen farblich zu der von C Meyer-Schlichtmann definierten Tongruppe 3 welche den Hauptanteil der pergamenischen Sigillata stellt und die er vom letzten Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr bis in die Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr ansetzt250

Im obersten Stratum der Sondage B6 ist die groumlszligte Vielfalt an Formen aufgetreten zwei Schalen drei Skyphoi zwei Becher und ein Krug Die Schalen I6 und I7 (Taf 7 144 145) sind in ihrer Randgestaltung sehr unterschiedlich Die Lippe vom Typ I6 der nur einmal in Stratum 1 belegt ist schwingt weit nach auszligen unterhalb der Lippe befinden sich zwei Einkehlungen Parallelen sind in pergamenischen Kontexten vom zweiten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr zu finden251 I7 ist eine hohe Schale mit leicht schraumlg nach auszligen gestellter Wandung Die Lippe ist eingekehlt verdickt sich auszligen und schlieszligt vertikal ab Vier Fragmente die nicht zum selben Gefaumlszlig gehoumlren stammen aus den Straten 1 und 2 Datiert wurde die Form von C Meyer-Schlichtmann zwischen der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum ersten Viertel des 2 Jahrhunderts n Chr252 Die drei Skyphosformen I1 I2 und I5 (Taf 7 138 139 143) passen zu dem Schema der pergamenischen Trinkgefaumlszlige Die Fuumlszlige sind breit jedoch nicht so hoch253 und werden daruumlber hinaus durch mehrfache Profilierungen gekennzeichnet Bei I1 aus den Straten 1 und 3 handelt es sich um die in Pergamon gebraumluchliche Skyphosform S 8254 Der gleiche Fuszlig ist bei J W Hayes als Atlante 24 angefuumlhrt und wird von ihm zwischen das letzte Viertel des 2 Jahrhunderts v Chr und die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr datiert255 I2 ist eine langlebigere Form und wird von der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr bis zum Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr datiert256 Fuumlr I5 dessen Rand innen hochgezogen wurde lieszligen sich keine passenden Vergleiche finden Die Becher I10 und I11 (Taf 8 148 149) haben eine gerade Wandung und eine rund abgestrichene Lippe die bei I10 jedoch leicht nach innen bei I11 hingegen nach auszligen geschwungen ist Eine Herkunft aus Pergamon ist aufgrund des Fabrics und des Uumlberzugs sehr wahrscheinlich direkte Parallelen konnten aber nicht gefunden werden Die einzige Krugform in Stratum 1 ist I13 (Taf 8 151) dessen an der Innenseite facettierte Lippe ebenfalls nach auszligen

246 Dereboylu 2001 25 f 1c Kat 6 Taf 12 42 247 Mericcedil 2002 36 K 90 Taf 10 248 Es werden mindestens ein aber auch mehrere Zentren in Kleinasien vermutet Entgegen E Dereboylu ist allerdings von einer

Produktion in Ephesos auszugehen vgl Dereboylu 2001 28 249 Ionien Griechenland und seine Inseln Alexandria Westitalien Spanien Karthago und das tunesische Uzita s dazu Neuru 1991

13 Hayes 1991a 20 Dereboylu 2001 22 250 Meyer-Schlichtmann 1988 13 f 251 Meyer-Schlichtmann 1988 N 37 Kat 179 Taf 13 ebenso B 7 Kat 65 Taf 9 252 Meyer-Schlichtmann 1988 Form Suuml 5 Kat 337 Taf 20 253 Meyer-Schlichtmann 1988 63 254 Meyer-Schlichtmann 1988 S 8 Kat 30 Taf 29 255 Hayes 1985 24 Taf 12 19 256 Meyer-Schlichtmann 1988 S 1 Taf 7 Abb 1

154 Asuman laumltzer

geschwungen ist darunter befindet sich eine Rille Entsprechungen finden sich vom 1 Jahrhundert v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr257

In Stratum 2 sind zusaumltzlich zu den schon besprochenen Typen I7 und I10 die Schalenform I8 (Taf 8 146) die Skyphosform I2 A (Taf 7 140) und die einzige pergamenische Tellerform I14 (Taf 8 152) vertre-ten I8 ist eine tiefe Schale mit ausgestellter gerader Wandung und runder Lippe Die Form wird in Perga-mon grob von der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bis in das 2 Jahrhundert n Chr datiert258 Analogien in ESA lassen sich in Tarsus Samaria Sebaste und Athen finden259 Bei der in Stratum 2 einmalig auftretenden Skyphosform handelt es sich um einen profilierten Standfuszlig wie er schon von I2 bekannt ist und weswegen er auch hier als Variante aufgefasst wurde I2 A entspricht der pergamenischen Sigillataform S 2 und datiert zwischen dem Ende des 2 Jahrhunderts v Chr und dem Anfang des 1 Jahrhunderts n Chr260 Der Teller I14 mit Steilrand und runder Lippe ist ab dem Ende des 2Anfang des 1 Jahrhunderts v Chr bis zum An-fang des 1 Jahrhunderts n Chr vorzufinden Mehrere Parallelen und Analogien in Sigillata zeigen dass die Form ausgesprochen beliebt war261

Ein fruumlher Import ist durch die drei Skyphosformen I1 I3 und I4 (Taf 7 138 141 142) die in Perga-mon eine beliebte Trinkgefaumlszligform darstellen in Stratum 3 belegt Auf dem Skyphos Typ I3 mit geradem Rand und verdickter Innenlippe ist ein Efeurelief appliziert262 Die etwa fuumlnf bis sieben Appliken wurden aus Negativ-Matrizen entnommen und vor dem Auftrag der Engobe mit etwas Schlicker kettenartig auf die Gefaumlszlige aufgeklebt263 Efeustraumluszligchen sind das haumlufigste Blattmotiv welches die Toumlpfer versuchten zumin-dest proportional naturnah zu fertigen264 Die typologische Entwicklung der Gefaumlszligform wird von C Meyer-Schlichtmann sehr eng datiert Er geht davon aus dass sie etwa im zweiten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr importiert und angepasst worden sei und in dieser Art bis zum beginnenden 1 Jahrhundert n Chr produziert wurde265 Typ I4 ein Skyphos mit gerader schraumlg nach auszligen gestellter Muumlndung wird spaumlter am Ende des 1 Jahrhunderts v Chr angesetzt Die bisher gefundenen Exemplare in Pergamon und auch Tarsos sind im unteren Drittel mit Sand beworfen ndash ein Dekor der sich erst im spaumlten 1 Jahrhundert v Chr entwickelte266 Als letzte und fruumlheste pergamenische Form in unserem Fundkomplex ist die Schale I9 aus Stratum 4 zu nennen Die duumlnnwandige Schale hat einen ausladenden Rand und eine runde Lippe O Bounegru identifiziert die rsaquoLokalpergamenischelsaquo Ware oder auch rsaquoPergamenische Sigillatalsaquo als die bisher bekannte rsaquoCcedilandarlı Warelsaquo Er vermutet dass die Ware von Ccedilandarlı aus in die gesamte aumlgaumlische Welt und das nordoumlstliche Pontusgebiet exportiert wurde267

Die Herkunft der Typen I12 und I15 konnte nicht eindeutig bestimmt werden I12 aus Stratum 2 ist ein halbkugeliger Becher mit leicht eingezogener spitzer Lippe Das Fabric ist hart und feinporoumls Feiner Glimmer sowie feine rote Partikel und Quarzeinschluumlsse lassen sich mit freiem Auge erkennen Der flaumlchig aufgetragene Uumlberzug ist schwarzgrau und wirkt matt I15 aus Stratum 3 ist ein groumlszligeres Fragment mit Henkel Die Form eines einhenkeligen Kruges mit gerader Wand und stark umbiegender Lippe ist daraus abzuleiten268 Der Henkel ist in der Mitte laumlnglich eingekehlt und wird an einer Stelle von einem Band um-schlossen Unter dem Henkel verlaumluft eine Roulettierung die von je zwei Profilrillen flankiert wird Das Fabric ist wie bei I12 graumlulich jedoch feiner in seiner Poroumlsitaumlt Es konnten nur feine weiszlige Partikel fest-gestellt werden Die Engobe ist blaugrau und glaumlnzt Sowohl I12 als auch I15 koumlnnten aufgrund des Fabrics und des Uumlberzugs aus dem knidischen Raum stammen passende Vergleichsbeispiele konnten bisher aber nicht eruiert werden

257 Meyer-Schlichtmann 1988 Kr 2 Kat 382 Taf 33 258 Zelle 1997 Abb 16 182 Meyer-Schlichtmann 1988 N 24 Taf 31 Abb 153 154 259 Meyer-Schlichtmann 1988 104 260 Meyer-Schlichtmann 1988 64 S 2 261 Meyer-Schlichtmann 1988 T 2 Taf 16 Abb 248 Weiterhin belegt in Tarsos Hama Antiochia Samaria Sebaste Athen Korinth

(in ESA) Stobi (lokal) und auf dem Magdalensberg (in TS) 262 Meyer-Schlichtmann 1988 65 S 3 Kat 12 ndash 14 Taf 7 29 263 Zur Technik Huumlbner 1993 33 264 Huumlbner 1993 64 ndash 68 265 Meyer-Schlichtmann 1988 65 S 3 Kat 12 ndash 14 Taf 7 29 266 C Meyer-Schlichtmann kennt kein Beispiel ohne Sandbewurf Meyer-Schlichtmann 1988 66 S 5b Kat 18 Taf 8 267 Bounegru 1996 106 268 Freundliche Mitteilung G Dikbaş

155StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Einzig das Wandstuumlck Typ I16 kann dem knidischen Herkunftsraum sicher zugerechnet werden Das Fabric ist beigegrau und hart gebrannt Der nur partiell aufgetragene Uumlberzug ist schwarzbraun und matt Anhand dieses Wandstuumlcks laumlsst sich keine gesicherte Form feststellen jedoch sind die Dickwandigkeit und Woumllbung der Scherbe auffallend Eine Profilierung die von der Engobe ausgespart worden ist deutet auf einen Fuszligbereich mit Standring Da Kerben als vegetabiles Blattmotiv eingeschnitten wurden laumlsst dies auf einen halbkugeligen Becher mit Kerbdekor schlieszligen wie er fuumlr Knidos belegt ist269

212 LampenDie Lampen des Fundkomplexes wurden bis auf ein Exemplar typischerweise in Matrizen hergestellt270 Drei Fragmente aus Stratum 1 und zwei aus Stratum 2 zeigen nicht den uumlblichen schwarz bis schwarzblau-grauen Uumlberzug sondern sind tongrundig oder roumltlich (fleckig) Es kann sich entweder um ein rsaquoExperimentlsaquo eine mit Absicht oxidierende Brennung handeln271 oder der Farbgebung koumlnnte ein Nach- bzw Fehlbrand zugrunde liegen272

Ephesische Lampen stehen den Reliefbechern in der Dekorierung in nichts nach Die mannigfaltigen Kombinationsmoumlglichkeiten von Motivelementen sind aufgrund der Verwendung von Einzelstempeln un-erschoumlpflich wodurch es aber leider auch schwerfaumlllt einzelne Werkstaumltten zu unterscheiden Zusaumltzlich muss davon ausgegangen werden dass die Ateliers Einzelstempel untereinander tauschten um noch mehr Dekorvielfalt zu erhalten273 Konkrete Werkstatthinweise liefern daher allein die Toumlpfersignaturen und Mo-nogramme auf den Bodenunterseiten der Lampe Im vorliegenden Fundkomplex kommt die Signatur des Toumlpfers Philon274 vor die schon von den Reliefbechern bekannt ist Weiterhin konnte ein Monogramm des Archetimos () eruiert werden Dieser Toumlpfer wirkte vom Ende des 2 bis in das 1 Jahrhundert v Chr in Ephesos und veraumluszligerte seine Ware u a nach Priene275

Die Verzierung der Lampen laumlsst sich wie bei den Reliefbechern in vegetabilen ornamentalen und figuumlrlichen Dekor trennen Die Unter-schiedlichkeit in der Ausarbeitung der einzelnen Dekorelemente doku-mentiert dass fuumlr Lampenmodel und Reliefbecher andere Punzen benutzt wurden Der vegetabile Dekor zeigt Blaumltter- Langblatt- Palmetten- und Rosettenmotive die aber nicht so lebendig gestaltet sind wie bei den Re-liefbechern sondern eher schematisch ausgearbeitet wurden Beim or-namentalen Dekor bediente man sich anderer Elemente wie Zapfen S-Spiralen Punktreihen oder Rauten Einige Lampen tragen auf dem Hals auch Darstellungen von Gefaumlszligen stilisierten Bukranien und Masken

Es wurden in den vier Straten insgesamt 100 Lampenfragmente (Wandstuumlcke Schnauzen Diskusfragmente) gefunden von denen 76 verziert waren In Stratum 1 sind sechs von fuumlnfzehn verzierten Frag-menten mit vegetabilem Dekor (Pinienzapfen Zungenblaumltter Palmetten Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Lotus Farn und abwechselnde Blattarten) belegt Demgegenuumlber stehen fuumlnf ornamentale Verzierungen die Kringel Punktreihen Strahlen Noppen Rauten Wellen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) und ein ionisches Kyma-tion zeigen Zwei Appliken mit der Darstellung von Juumlnglingskoumlpfen sind zu den figuumlrlichen Motiven zu zaumlhlen (Kat 169 Abb 16) Acht Fragmente tragen keinen Dekor

In Stratum 2 verlagert sich der Schwerpunkt hin zum ornamentalen Dekor (14 von 21 verzierten Frag-menten) Bevorzugt werden vor allem Punktverzierungen Perl- und Eierstaumlbe Rauten Noppen Spiralen und liegende-S Dekore Acht Fragmente zeigen vier- und sechsblaumlttrige Rosetten Zungenblaumltter z T mit Punktreihen kombiniert Ranken spitze Blaumltter mit Punkten dazwischen und Palmetten Zwei Beispiele

269 Rogl 2007 185 270 Zur genauen Technik s Scheibler 1976 133 ndash 139 271 Muumlndliche Mitteilung S Ladstaumltter 272 Muumlndliche Mitteilung C Houmlpken 273 Giuliani 2001 46 Giuliani 2007 178 274 Rogl 2001c 144 Laumonier 1977 RB 9340 4620 275 Giuliani 2004 153 Abb 3 a 6 mit weiterfuumlhrender Literatur

16 Lampenfragment Kat 169 mit Juumlnglingskopf

156 Asuman laumltzer

17 Lagynos auf dem Schnauzengang der Lampe Kat 156

18 a Lampenfragment Kat 167 mit Theatermaske

18 b Lampenfragment Kat 168 mit Ranke und Bein eines Eroten

19 Dreiecksmuster auf rechteckigen Lampenfragmenten Kat 166

20 a b Fragment der Stocklampe Kat 170 Seitenansicht und Aufsicht

157StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

zeigen eine Lagynos-Darstellung auf dem Schnauzengang (Kat 156 Abb 17) zehn Fragmente sind unver-ziert

In Stratum 3 wird der Anteil an Lampenfragmenten geringer Von zehn verzierten Beispielen besitzen vier vegetabilen Dekor wie Palmetten Lilien Blumen und Efeublaumltter Das Ornamentale besteht aus den uumlblichen Punktverzierungen Rauten Flechtbaumlndern Maumlandern (rsaquoLaufender Hundlsaquo) sowie dem stehenden S-Dekor Der figuumlrliche Dekor ist eher auszligergewoumlhnlich so finden sich eine Theatermaske und das rechte Bein eines Eroten neben einer Ranke (Kat 167 168 Abb 18 a b) Zusaumltzlich wurden vier unverzierte Frag-mente gezaumlhlt

Aus Stratum 4 sind fuumlnf dekorierte Fragmente geborgen worden die vornehmlich vegetabilen Dekor wie achtblaumlttrige Rosetten Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden und Zungenblaumltter zeigen Auf dem Fragment einer Lampe in rechteckiger Form ist ein Dreiecksmuster zu sehen (Kat 166 Abb 19) ein weiteres Fragment zeigt zusaumltzlich zum vegetabilen Dekor eine stilisierte Bukranie auf dem Schnauzengang (Taf 9 159)

Ein erstes Aufkommen der Lampen ist in Ephesos fuumlr die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr belegt276 Vor allem um das Ende des 2 bis zum 1 Jahrhundert v Chr haben sie sich in das Toumlpferrepertoire integriert277 Entgegen J Bouzek konnte die Produktion nicht um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr enden278 sondern muss aufgrund der hohen Fundzahl in fruumlhkaiserzeitlichen Kontexten zumindest in Ephesos in die erste Haumllfte des 1 Jahrhunderts n Chr datiert werden279

Zu den auf der Scheibe gedrehten Lampen zaumlhlt das Fragment einer Stocklampe (Kat 170 Abb 20 a b) Da solche Lampen bedingt durch ihre Konstruktion meist nur fragmentarisch erhalten sind ist eine genaue typologische Zuweisung schwierig Das vorliegende Beispiel entspricht im Profil der Form L61 der Basi-likafunde deren Parallele aus Athen in das 4 Jahrhundert v Chr datiert wird280 jedoch sind Fabric und Uumlberzug in der Machart der spaumlthellenistischen rsaquoEphesos-Lampenlsaquo gestaltet

213 Toumlnerne WebgewichteEs wurden insgesamt zehn toumlnerne Webgewichte geborgen von denen neun linsenfoumlrmig sind und nur ein einziges zylinderfoumlrmig ist Das zylinderfoumlrmige Gewicht ist 79 cm hoch und besitzt ein Aufhaumlngeloch Die runden Gewichte haben einen Randdurchmesser zwischen 27 und 65 cm Sie besitzen jeweils zwei durchge-hende Loumlcher fuumlr die Aufhaumlngung die im oberen Teil platziert werden Drei Webgewichte sind definitiv und zwei moumlglicherweise mit einem Gemmenring gestempelt281 Die Stempelungen wurden unterhalb der Aufhaumln-geloumlcher und zwar in der Mitte der Oberflaumlche angesetzt Leider sind sie sehr verwaschen was auf eine lange Benutzungsphase hinweist282 und ein etwaiges Motiv nicht mehr deutlich erkennen laumlsst283 Die Produktion der Webgewichte ist lokal das Fabric weist die fuumlr Ephesos typische Tonzusammensetzung auf

214 TerrakottenEs wurden Fragmente von sieben verschiedenen Terrakotten geborgen284 Das Bein eines Eroten erhalten vom Gluteus bis zum Fuszliggelenk mit weiszliger und orangefarbener Bemalung kommt aus Stratum 3285 Zudem gibt es eine hohe viereckige Basis mit weiszligbemalten Zehen eines (maumlnnlichen) rechten Fuszliges286 Das dritte Fragment ist ein weiblicher Kopf mit einer Krone oder einem Diadem (Ceres) Die Haare sind in der Mitte der Stirn gescheitelt und in gerollten Straumlhnen am Hinterkopf befestigt (rsaquoMelonenfrisurlsaquo) An der linken Schlaumlfe ist eine gelockte Straumlhne im Ansatz erhalten

276 Giuliani 2003 passim Giuliani 2007 173 (3 Viertel 2 Jh v Chr) 277 Gassner 1997 193 278 J Bouzek setzt das Ende der Lampen in das 2 Drittel Das wuumlrde bedeuten dass die Lampen lediglich drei bis vier Dekaden ge-

handelt worden waumlren 279 Gassner 1997 193 mit Anm 313 Ladstaumltter 2005a 235 Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 83 Giuliani 2007 176 280 Mitsopoulos-Leon 2007 73 Taf 21 281 Stempelungen wurden durch Gemmenringe aber auch Metallringe und Muumlnzen angebracht 282 Auch die geringe Anzahl an Webgewichtfunden laumlsst vermuten dass sie uumlber lange Zeit benutzt wurden Fuumlr jeden Webstuhl wer-

den ca 65 ndash 70 Gewichte verschiedener Groumlszligen veranschlagt 283 Zur Motivauswahl s Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Taf 34 ndash 38 284 Zu Werkstaumltten s Lang-Auinger 2007 125 126 zur Herstellung Lang-Auinger 2003 209 ndash 212 285 Lang-Auinger 2007 136 ndash 138 bes TK 24 Taf 42 286 Vgl Lang-Auinger 2007 162 TK 99 Taf 53

158 Asuman laumltzer

Aus Stratum 2 stammen zwei Entenkoumlpfe Sie sind flach weiszlig bemalt die Augen wurden extra aufge-setzt (Taf 10 180) Fuumlr die Enten lieszligen sich keine Parallelen in den Hanghaumlusern oder der Basilika finden Ebenfalls aus Stratum 2 ist ein Fragment mit lockigem Kopfhaar und Blaumltterkranz erhalten (Dionysos) ein weiteres Fragment ist undefinierbar Eine Produktion der Stuumlcke in Ephesos ist wahrscheinlich Augrund des starken Fragmentierunsgzustandes sind genauere Datierungen aber nicht moumlglich

3 Sonstige Kleinfunde

31 GlasZwei Fragmente zaumlhlen zu Glasgefaumlszligen Das milchig weiszlige Randstuumlck gehoumlrt zu einer konischen Schale mit 12 cm im Randdurchmesser (Taf 10 185)287 Die weit ausgestellte Lippe ist gerundet und auszligen profiliert Das zweite Fragment ist ein stark korrodiertes Wandstuumlck mit braumlunlicher Farbe Beide Fragmente zeichnen sich durch ihre Dickwandigkeit und feine Schliffrillen im Innern aus weshalb man sie als geformte Schalen identifizieren kann288 Zudem wurden drei Glassteine von Ringfassungen inventarisiert Zwei Ringsteine aus Stratum 3 sind ovalfoumlrmig auf einer Seite flach und auf der anderen gewoumllbt Bei einem Ring (Kat 187 Abb 21 a b) ist die eiserne Fassung in einem stark korrodierten Zustand erhalten Der Ring zeigt eine Darstellung eines groumlszligeren Tieres (Kuh Hirsch) Ein hellgruumlner Ringstein aus Stratum 1 besitzt die gleiche Form wie die anderen zwei Beispiele hat jedoch braumlunliche Flecken

32 BeinobjekteEs wurden drei Objekte aus Bein geborgen eine Beinperle bei der es sich um einen Spinnwirtel handeln kann289 ein profiliertes Beinobjekt mit einer Bruchstelle an dem etwas Roumlhrenfoumlrmiges angesetzt gewesen sein musste und eine dicke kurze Haarnadel (Taf 10 189)290

33 MetallIm Stratum 4 wurde ein Henkel aus Silber gefunden der Teil eines Skyphos war Der vertikale Henkel ist nicht geschlossen und an seiner oberen Auflageflaumlche (rsaquoDaumenplattelsaquo) mit Voluten verziert (Abb 22 a b)

287 Czurda-Ruth 2007 Taf 1 2 288 Czurda-Ruth 2007 24 289 Trinkl 2003 323 T 20 Taf 153 290 Zum Gebrauch der Haarnadeln s Jilek 2003 259

21 a b Ring Kat 193 mit Gemmenstein Seitenansicht und Aufsicht

159StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Solche Skyphoshenkel sind aus dem Hellenismus bekannt keramische Analogien finden sich beispielsweise in Pergamon291

Als weiteres Metallobjekt ist ein pyramidales Bleigewicht mit rechteckiger Grundflaumlche erhalten (Taf 10 171) das oben zwei Aufhaumlngeloumlcher aufweist292 An der Unterseite laumlsst sich moumlglicherweise eine Abbil-dung vermuten die jedoch aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes nicht interpretiert werden kann

34 WandmalereiIm Fundkomplex wurden kleinste Fragmente von Wandmalerei gefunden die zwischen 14 und 55 cm groszlig sind Es handelt sich dabei um Stuckplatten die sich besonders durch ihren kompakten hellen Moumlrtel und die geglaumlttete Oberflaumlche auszeichnen293 Nach einer stichprobenartigen Sichtung des Materials wurden sie von B Tober durchweg in die spaumlthellenistische Periode datiert Die Fragmente werden durch ihre Farben (lindgruumln weiszlig schwarz gelb rosa) und besonders durch ihre Kanten charakterisiert Sie gehoumlren dem rsaquoOumlstlichen Ersten Stillsaquo an294

Analyse

Die Auswertung der Stratigraphie laumlsst erkennen dass die vier Straten einen geschlossenen und nicht vom kaiserzeitlichen Bodenhorizont gestoumlrten Komplex bilden Fuumlr die grobe Datierung werden die Muumlnzfunde fuumlr die allerdings eine lange Laufzeit vorausgesetzt werden muss herangezogen Das erhaltene keramische Material liefert zwar konkretere aber eben nur relativchronologische Indikatoren durch welche der Fund-komplex in den Spaumlthellenismus datiert werden kann295 Letztmoumlglicher Zeitpunkt fuumlr die Datierung ist die Errichtung des Hanghauses 2 in augusteisch-tiberischer Zeit Als grobe Eckdaten fuumlr die vier Straten dient also der Zeitraum zwischen 150 v Chr bis zum ersten Viertel des 1 Jahrhunderts n Chr (Abb 23)

291 Huumlbner 1993 Taf 6 Nr 47 292 In Ton Trinkl 2003 T 11 T 19 Taf 152 293 Vergleichsmaterial ist in naumlchster Naumlhe im Nordumgang des Peristylhofs 31a bei den Grabungen des Jahres 2004 zutage gekom-

men Ladstaumltter 2005c 269 Abb 28 294 Vgl dazu Ladstaumltter 2005c 247 ndash 276 Zimmermann u a (in Druck) 295 Beispielsweise ist das Aufkommen von Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug und Sigillata in den fruumlhsten Schichten ein Indikator

dafuumlr

22 a b Silberner Skyphoshenkel Kat 192 Aufsicht und Seitenansicht

160 Asuman laumltzerD

ie L

aufz

eit

der

einz

elne

n T

ypen

in S

trat

um 4

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

G1

G2

G3

G4

G6

G7

G10

G10

A

G11

G12

G16

G17

G18

G19

G20

G21

G24

G26

G27

G28

W1

GW

5

GW

7

R1

R2

R3

R7

R8

R9

D17

I9

161StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Die

Lau

fzei

t de

r ei

nzel

nen

Typ

en in

Str

atum

3

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

Atl

34

Atl

13

Atl

16

Atl

29

FE2

FE4

FE5

G1

G2

G5

G7

G9

G10

G10

B

G11

G14

G18

G19

G21

G22

G23

G24

G25

G26

G27

G28

W3

W4

W5

G 3

0

G36

162 Asuman laumltzer20

0 v

Chr

17

5 v

Chr

15

0 v

Chr

12

5 v

Chr

10

0 v

Chr

75

v C

hr

50 v

Chr

25

v C

hr

025

n C

hr

50 n

Chr

75

n C

hr

100

n C

hr

GW

3

GW

5

GW

6

GW

7

GW

9

GW

10

GW

13

R1

R2

R3

R4

R5

R7

R8

T3

T4

D3

D4

D5

D6

D7

D8

D9

D10

D11

D12

D16

D18

D20

D21

L6

L8

163StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

I1 I3 I4 I15

Die

Lau

fzei

t de

r ei

nzel

nen

Typ

en in

Str

atum

2

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

Atl

14

Atl

22

Atl

24

Atl

29

Atl

76

A

FE5

FE6

FE7

FE8

G1

G2

G3

G5

G6

G7

G8

G9

G10

G11

G12

G14

G15

G19

G21

G23

164 Asuman laumltzer20

0 v

Chr

17

5 v

Chr

15

0 v

Chr

12

5 v

Chr

10

0 v

Chr

75

v C

hr

50 v

Chr

25

v C

hr

025

n C

hr

50 n

Chr

75

n C

hr

100

n C

hr

G24

G26

G27

G28

G29

G32

G34

G35

W2

W4

W5

GW

4

GW

5

GW

6

GW

8

GW

9

GW

10

GW

11

R1

R3

R5

R6

R7

R8

T2

T3

T4

D1

D2

D3

D4

D5

165StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

D6

D9

D10

D11

D13

D15

D18

D20

D21

L1

L4

L6

L9

L10

I2 A

I7 I8 I10

I12

I14

Die

Lau

fzei

t de

r ei

nzel

nen

Typ

en in

Str

atum

1

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

Atl

34

Atl

24

Atl

29

Atl

39

FE1

FE3

G1

G2

G3

166 Asuman laumltzer20

0 v

Chr

17

5 v

Chr

15

0 v

Chr

12

5 v

Chr

10

0 v

Chr

75

v C

hr

50 v

Chr

25

v C

hr

025

n C

hr

50 n

Chr

75

n C

hr

100

n C

hr

G4

G5

G5

A

G6

G7

G9

G10

G11

G12

G15

G17

G18

G19

G20

G21

G23

G24

G26

G27

G28

G29

G33

W1

W4

GW

1

GW

2

GW

3

GW

5

GW

6

GW

7

GW

12

R1

167StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

200

v C

hr

175

v C

hr

150

v C

hr

125

v C

hr

100

v C

hr

75 v

Chr

50

v C

hr

25 v

Chr

0

25 n

Chr

50

n C

hr

75 n

Chr

10

0 n

Chr

R2

R3

R4

R5

R6

R7

R8

R9

T1

T2

T4

D9

D14

D18

D19

D20

D21

L3

L4

L5

L6

L7

L8

L10

I1 I2 I5 I6 I7 I10

I11

I13

23

Die

Lau

fzei

ten

der e

inze

lnen

Ker

amik

type

n in

den

Stra

ten

1 ndash 4

168 Asuman laumltzer

Beginnend mit Stratum 4 weisen einige Indikatoren dieses in das letzte Viertel des 2 Jahrhunderts v Chr das Einsetzen des Tellers mit eingerollter Lippe (G20) der importierte duumlnnwandige Becher mit Bar-botinedekor das Verschwinden der Tellerform G16 vor allem aber das geringe Aufkommen von Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug und der rsaquoEphesos-Lampenlsaquo sowie das Fehlen von ESA Die numismatischen Funde deuten in die erste Haumllfte des 3 Jahrhunderts v Chr Dies spricht jedoch aufgrund der gegebenen langen Laufzeit bei Geldmitteln nicht gegen die vorgeschlagene Datierung Die Qualitaumlt der Schicht wie sie oben beschrieben ist deutet auf keinen langen Zeithorizont Als Endpunkt ist die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr zu betrachten Die Laufzeit zweier Typen beginnt gerade erst Es handelt sich um die importierte Schale I9 welche in Pergamon erst in spaumlteren Komplexen auftritt und um Typ GW5 der seine spaumlte Da-tierung aus Fundkomplexen in Ephesos und vom Magdalensberg erhalten hat

Bei den beiden mittleren Straten handelt es sich um Auffuumlllschichten die wahrscheinlich im Zuge einer Fundamentierung gegebenenfalls auch fuumlr deren Ausbesserung umgelagert wurden Dies passierte in einer Zeitspanne zwischen dem dritten und dem letzten Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr296 Das Fundmaterial ist sich sehr aumlhnlich weshalb es unmoumlglich scheint gut fundierte Fixpunkte als zeitliche Trennungslinie zu setzen Abbildung 23 veranschaulicht dass die Schnittmengen miteinander verschwimmen

Ein Umbruch der sich besonders bei den Trinkgefaumlszligen manifestiert ist bei der Wahl des Tischgeschirrs zu erkennen Waumlhrend in Stratum 4 sieben Becherformen verschiedener Gattungen vorhanden sind setzen im dritten Stratum vierzehn Bechertypen allein der Duumlnnwandigen Ware ein Davon sind zehn Typen je-weils einmal belegt was auf ein erstes Auftreten der Form hinweist Da die Typen in Ephesos zumeist in spaumlteren Fundkontexten belegt sind scheinen ein fruumlherer Zeitansatz sowie die lokale Produktion fuumlr die Duumlnnwandige Ware in Ephesos evident Neben den duumlnnwandigen Bechern wird das Repertoire durch haumlu-figer in Erscheinung tretende Reliefbecher Knidische Schalen Skyphoi in WAN und den pergamenischen Skyphos I3 mit Efeustraumluszligchen der in Pergamon ab 75 v Chr produziert wurde bereichert Die vermehrt auftretenden Platten in Grauer Ware teilen sich den Anteil an Tellerformen mit den quantitativ stark ab-nehmenden Tellern in Glanztonware Als chronologischer Indikator ist das Einsetzen von ESA-Formen zu werten Die einzige bestimmbare Muumlnze die zwischen 202 und 133 v Chr emittiert worden ist spricht wie schon die Muumlnzen von Stratum 4 nicht gegen eine Datierung dieses Stratums in das dritte bis letzte Viertel des 1 Jahrhunderts v Chr

Aus den Schnittstellen in Abbildung 23 ergibt sich fuumlr Stratum 2 die Zeitspanne der zweiten Haumllfte des 1 Jahrhunderts v Chr Dass die roumlmische Praumlsenz zunehmend verstaumlrkt wurde bemerkt man in der Zunah-me von Gefaumlszligformen in oumlstlicher Sigillata In Stratum 2 steht die ESB mit der Fruumlhen ESB zwar quantitativ hinter Stratum 3 jedoch wird hier die groumlszligte Formenvielfalt erreicht Zudem ist der vermehrte Ruumlckgriff auf importierte Waren auffallend Engere Datierungsindikatoren sind die hohe Schale I8 aus Pergamon die ab der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr produziert wurde die Teller GW8 und GW4 die in Ephesos um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr vorkommen und die Oinochoe mit Applik die aufgrund der Maskengestal-tung spaumltestens bis in die 60er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr datiert wird

Stratum 1 unterscheidet sich in seiner keramischen Vergesellschaftung von Stratum 2 Das Spektrum der Glanztonware ist zwar annaumlhernd gleich jedoch existiert kaum Sigillata ebenso gehen WAN Graue und Duumlnnwandige Ware zuruumlck Im Gegensatz dazu steigen Lampen Reliefbecher und Importe z T betraumlchtlich an Hervorzuheben ist dass hier nicht von einem ploumltzlichen Wandel des Gattungsrepertoires auszugehen ist vielmehr sind die Gruumlnde dieser Entwicklung in der Funktion der Schicht zu sehen Stratum 1 besteht zu 90 aus grobem Baumaterial das im Zuge der Erbauung des Hanghauses 2 verfuumlllt wurde Dement-sprechend zeigt die Keramik den neuesten rsaquoMuumllllsaquo aus der Umgebung Durch zwei fruumlhaugusteische Muumlnzen (Muuml 22 und Muuml 24) kann ein terminus post quem fuumlr das Stratum mit dem Jahr 25 v Chr angegeben wer-den Endpunkt ist die Errichtung des Hanghauses 2 in augusteisch-tiberischer Zeit

Nach der Klassifizierung und zeitlichen Einordnung des Materials soll an dieser Stelle auch auf statis-tische Fragen eingegangen werden da sich mittels tabellarisch dargestellter Quantitaumlten Ruumlckschluumlsse uumlber Verteilung und Haumlufigkeit der Gattungen oder Typen ziehen lassen

In Abbildung 24 wird die Gesamtverteilung der Feinkeramik des Fundkomplexes dargestellt Daraus ist klar ersichtlich dass die Glanztonware eine herausragende Stellung einnimmt Die uumlbrigen Gattungen

296 Ein Indiz fuumlr die Datierung vor dem letzten Viertel des 1 Jhs v Chr koumlnnte das Fehlen jeglicher Augustus-Praumlgungen sein

169StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Verteilung der Warengattungen - Insgesamt (Individuen)ESA 27 3thinspESB 19 2thinspFruumlhethinspESB 10 1thinspGlanztonware 448 48thinspWAN 38 4thinspGrauethinspWare 51 5thinspReliefbecher 91 10thinspTongrundig 14 1thinspDuumlnnwandig 91 10thinspWeiszliggrundig 34 4thinspImport 33 4thinspLampe 79 8thinsp

24 Gesamtverteilung der Feinkeramik des Fundkomplexes

170 Asuman laumltzer

teilen sich den Restanteil relativ gleichmaumlszligig auf Auch bei anderen Fundkomplexen der kleinasiatischen Westkuumlste ndash z B Samos Delos und Knidos297 ndash trifft man auf aumlhnliche Verteilungen Abbildung 25 zeigt eine genauere Analyse durch die separate Darstellung der einzelnen Straten Stratum 4 setzt sich mit 81 Glanztonware vom Spektrum der anderen Straten die zwischen 38 und 45 liegen ab Es wird vermehrt der ionische Reliefbecher (7 ) als Tischgeschirrergaumlnzung bevorzugt Der geringe Anteil an Typen der Duumlnnwandigen Ware ESB und der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug laumlsst darauf schlieszligen dass sich diese Gattungen im Stadium ihrer fruumlhesten Genese befanden Tongrundige Ware und ESA treten hingegen noch gar nicht auf Aufgrund des gehaumluften Auftretens (Tab 5) lassen sich fuumlr das Ende des 2 Jahrhunderts v Chrden Anfang 1 Jahrhunderts v Chr die Echinusschalen G1 und G2 sowie die Teller G 20 und G21 als feste Bestandteile eines Speiseservices rekonstruieren

Tabelle 5 Haumlufigkeit der Gefaumlszligtypen in den einzelnen Straten

Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4 Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4

Atl 34 5 3 4 GW7 2 1 1

Atl 13 1 3 GW8 1

Atl 14 1 1 GW9 2 1

Atl 16 1 GW10 3 1

Atl 22 6 6 GW11 1

Atl 24 1 3 GW12 1

Atl 29 1 2 GW13 1

Atl 36 1 R1 5 75 3 2

Atl 39 2 1 R2 1 1 1

Atl 76A ()

1 R3 4 7 1 1

FE1 1 R4 2 6

FE2 1 R5 2 2 1

FE3 1 R6 2 1

FE4 1 R7 9 8 10 3

FE5 1 2 R8 6 5 3 2

FE6 1 R9 1 1 2

FE7 1 T1 1

FE8 1 T2 1 1

G1 9 39 12 18 T3 2 2

G2 12 11 3 31 T4 1 1 1

G3 2 2 7 D1 3

G4 1 1 D2 1

G5 1 2 1 D3 1 1

G5 A 1 2 D4 3 1

G5 B 1 D5 3 4

G6 1 1 1 D6 1 1

G7 6 3 8 1 D7 1

G8 2 D8 1

G9 3 4 2 D9 1 4 5

G10 2 3 2 3 D10 4 1

G10 A 1 D11 1 1

G10 B 1 D12 1

G11 1 1 1 1 D13 1

G12 1 2 1 D14 1

G13 1 D15 1

297 Inventaraufstellungen bei Rogl 2007 183 ndash 188

171StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4 Typ Stratum 1 Stratum 2 Stratum 3 Stratum 4

G14 2 2 1 D16 1

G15 1 1 D17 1

G16 1 D18 2 13 5

G17 1 1 D19 1

G18 8 4 4 D20 4 4 4

G19 5 2 2 1 D21 3 3 1

G20 1 6 L1 1

G21 5 2 2 18 L2 3

G22 1 L3 1

G23 3 5 2 L4 1 1

G24 3 11 2 1 L5 1

G25 2 L6 3 2 1

G26 5 5 2 1 L7 1

G27 13 7 5 6 L8 1 1

G28 20 15 9 2 L9 5

G29 1 1 L10 1 1

G30 1 I1 1 1

G31 1 I2 1

G32 1 I2 A 1

G33 1 I3 2

G34 1 I4 1

G35 1 I5 1

G36 1 I6 1

W1 2 1 I7 3 1

W2 1 I8 2

W3 1 I9 1

W4 2 3 2 I10 1 1

W5 4 1 I11 1

GW1 1 I12 1

GW2 1 I13 1

GW3 1 1 I14 1

GW4 1 I15 1

GW5 2 5 2 1 I16 1

GW6 1 5 3 Lampe 23 34 13 5

Tabelle 5 (Fortsetzung) Haumlufigkeit der Gefaumlszligtypen in den einzelnen Straten

25a Verteilung der Warengattungen nach Straten

172 Asuman laumltzer

25b

Verte

ilung

der

War

enga

ttung

en n

ach

Stra

ten

173StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

25c

Verte

ilung

der

War

enga

ttung

en n

ach

Stra

ten

174 Asuman laumltzer

Im dritten Stratum sind zwar alle Warengattungen vertreten jedoch liegt der Schwerpunkt auf den rot engobierten Sigillaten und der Duumlnnwandigen Ware Die Bechertypen finden sich in betraumlchtlicher Anzahl anscheinend festigen sie ihre Position bei Tisch Die Erweiterung des Reliefbecher- und Lampenrepertoires spiegelt die Etablierung der Matrizentechnik wider Eine klare Veraumlnderung macht sich bei den Trinkge-wohnheiten bemerkbar Der Skyphos mit weiter Muumlndung (G10) wie er im 2 Jahrhundert v Chr sehr beliebt war laumluft aus und wird durch den Typ (G7) der Knidischen Schale und die Reliefbecher ersetzt Die Trinkgefaumlszlige aus Irdenware werden nun auch zahlenmaumlszligig staumlrker Entweder wurden vorher mehr Schalen mit geraden oder ausbiegenden Raumlndern zum Trinken benutzt oder was wahrscheinlicher ist die metallenen Vorbilder wurden ersetzt Dahinter steckt wohl kein oumlkonomischer Abstieg sondern ein Prinzip dass bis zum heutigen Tag angewandt wird bei dem guumlnstige doch nicht qualitaumltslose Ware in Massen hergestellt und uumlberaus gern vom Endkonsumenten aufgenommen wird ndash dadurch wird ein viel groumlszligerer Markt ge-schaffen Die ESB nimmt in der Menge und auch in der Formvielfalt anteilig stark zu Waumlhrend man im Spaumlthellenismus Ware mit schwarzem und rotem Glanztonuumlberzug produzierte deren rote Engobe immer etwas matter als die schwarze blieb aumlnderte sich dies mit der Sigillata Es scheint eine neue technische Er-rungenschaft zu sein den Uumlberzug glasig und glaumlnzend herzustellen

Typ G1 erlebt in Stratum 2 noch einmal einen immensen Aufschwung hingegen sind die Teller der Glanztonware duumlrftig vorhanden und werden durch die Graue Ware substituiert Im Allgemeinen laumlsst sich ein Ruumlckgang von Tellerformen und ihren Mengen verzeichnen Nur G18 der Teller mit unterschnittenem Rand wird in Stratum 1 anteilsmaumlszligig wieder staumlrker Die duumlnnwandigen Becher nehmen im Vergleich zu Stratum 2 in Stratum 1 wieder um die Haumllfte ab allerdings ist ein leichter Anstieg von Weiszliggrundiger Ware zu beobachten Sie behaumllt ihre Bedeutung bei haumluslichen Riten ihre Leitformen sind die Lagynos und das Thymiaterion (Abb 26)

Zusammenfassung

Zusammenfassend laumlsst sich festhalten dass Ephesos im Spaumlthellenismus sehr stark von der lokalen Produk-tion abhaumlngig war Das fruumlhe keramische Tischgeschirr ist in seiner Formensprache den hellenistischen Tra-ditionen verhaftet298 und noch nicht so vielfaumlltig wie in der augusteischen Epoche Bevorzugt wurden ein-fache Schalen und Teller Bei den Schalen ist die besondere Form der Echinusschale zum Charakteristikum fuumlr den gesamten Spaumlthellenismus geworden Sie veraumlndert sich nicht formtypologisch sondern in ihrem Dekor der durch Stapeltechnik und die abwechselnd oxidierende und reduzierende Brenntechnik erreicht wird Im 1 Jahrhundert v Chr wandelt sich das Keramikrepertoire langsam aber stetig durch Zusaumltze vor allem aus anderen Warengattungen Eine entscheidende Wende in der Tellerform tritt durch das Aufkommen der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr (Stratum 4) ein Die Teller sind nun mit einem dickeren schwarz glaumlnzenden Uumlberzug versehen der eine neue Qualitaumlt einleitet Ihr Dekor entspricht den hellenistischen Verzierungen mit Stempeln von Palmetten oder Rauten die schon auf der Glanztonware zu finden waren ihre Form allerdings lehnt sich an die ESA-Teller an Anscheinend war den ephesischen Toumlpfern schon fruumlh die Ware aus dem syrischen Raum bekannt die sie dann auch recht bald fuumlr ihre neu entwickelte Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug adaptierten Die rsaquoGrauen Tellerlsaquo erfreu-en sich waumlhrend des 1 Jahrhunderts v Chr groszliger Beliebtheit gleichzeitig verringert sich die Produktion von Tellern in Glanztonware und die jahrhundertelang gebraumluchlichen Fischteller verschwinden vollstaumlndig Die Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug entwickelt zwar weitere Gefaumlszligformen doch bleibt diese Gattung vornehmlich den Tellern und Platten vorbehalten Diese rsaquoGrauen Plattenlsaquo waren ein Aushaumlngeschild von Ephesos und man verhandelte sie u a bis auf den norischen Magdalensberg

Eine weitere Spezialitaumlt ephesischer Toumlpfer waren die Reliefbecher die ebenfalls reduzierend ge-brannt wurden und in ihrer Tonbeschaffenheit der Grauen Ware entsprechen Einen aumlhnlichen Vergleich zieht l Cornell fuumlr die Reliefbecher aus Tel Anafa welche sie der ESA respektive der von K Warner Slane rsaquoBSPlsaquo genannten Ware die der Grauen Ware mit schwarzem Uumlberzug entspricht299 gegenuumlberstellt

298 Ladstaumltter 2007 206 Rogl 2007 189 299 Cornell 1997 407

26

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 1

26 (F

orts

etzu

ng)

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 2

26 (F

orts

etzu

ng)

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 3

26 (F

orts

etzu

ng)

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u de

n St

rate

n 1 ndash

4

Inve

ntar

zusa

mm

enst

ellu

ng z

u St

ratu

m 4

179StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Als besonders innovativ ist die Kombination altbekannter Herstellungstechnik ndash die Becher werden in Mo-deln geformt ndash mit italischem Formenrepertoire anzusehen300 Das Herausragende ist dabei der Dekor wel-cher durch Negativstempelung in der Matrize erzielt wird Diese Technik erlaubt eine Massenproduktion der aumluszligerst aufwendig dekorierten Ware Die Gattung etabliert sich im ionischen Raum zu Anfang des 2 Jahr-hunderts v Chr und erreicht einen weiten Exportradius Sie entwickelt sich geradezu zu einem Exportschla-ger Erste Filialbetriebe fuumlr die Produktion werden auf Samos gegruumlndet301 und auch in Pergamon begin-nen die dort ansaumlssigen Toumlpfer die Ware zu imitieren In derselben Fabrikationstechnik entstehen auch die rsaquoEphesos-Lampenlsaquo Trotz unterschiedlicher Funktionen und trotz unterschiedlicher Punzenstempel gleichen die beiden Gattungen einander in der Dekorauswahl sehr Generell werden bei beiden vegetabile oder orna-mentale Motive favorisiert Die rsaquoEphesos-Lampenlsaquo setzten mit ihrer Produktion spaumlter ein und werden dann wie die Reliefbecher uumlber den Hafen in Delos vertrieben Der Export barg einen immensen oumlkonomischen Faktor fuumlr die Stadt Ephesos Bis in das 1 Jahrhundert v Chr war damit eine bedeutende Einnahmequelle gesichert die erst mit dem vermehrten Einsetzen der Sigillata und der italischen Lampen (z B Importe oder Red-on-White-Lampen) in der fruumlhen Kaiserzeit langsam versiegte Um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr eroumlffnete schlieszliglich die Sigillata einen neuen groszligen Absatzmarkt Als fruumlhste Sigillata die sich in das kleinasiatische Keramikrepertoire integrierte kann die ESA genannt werden In unserem Fundkomplex ist eine Zuruumlckhaltung gegenuumlber der ESA die sich erst langsam durchsetzte zu bemerken Allein die Teller Atlante 34 werden konstant genutzt

Im Gegensatz dazu scheint die lokal produzierte ESB sehr schnell akzeptiert worden zu sein Man kann davon ausgehen dass sie nicht wie urspruumlnglich angenommen als Nachfolger der ESA hergestellt wur-de sondern sich selbststaumlndig aus dem hellenistischen Formengut entwickelte Anhand des Materials aus dem vorliegenden Fundkomplex muss der Beginn der ESB entgegen J W Hayes der ihn an das Ende des 1 Jahrhunderts v Chr setzt in das letzte Drittel des 1 Jahrhunderts v Chr korrigiert werden302 Die Toumlpfer befanden sich offenbar in einer kurzen Experimentierphase in der sie erstens die neue Technik an traditi-onellen Formen anwandten und zweitens die innovativen Gefaumlszligtypen auf traditionelle Weise fertigten Das Material zeigt jedoch dass die lokalen Handwerker eher versucht waren Sigillata vor allem ESB in ihrem optischen Erscheinungsbild zu imitieren Im spaumlten 1 Jahrhundert v Chr wurde das hellenistische Formen-gut weitestgehend belassen und die Toumlpfer orientierten sich vornehmlich am italischen Repertoire

Es kamen verschiedene Mischformen zustande die bis jetzt in keiner Katalogisierung zu finden sind J W Hayes legte einen guten raquoZwischenstand der Forschunglaquo303 vor doch die meisten Parallelen der At-lanteformen stammen aus Korinth Da jedoch eine fruumlhere ESB-Produktion in Ephesos belegt ist304 ist es unumgaumlnglich eine neue Klassifizierung Typologisierung und Datierung fuumlr die Gattung zu erstellen Die im Atlante beschriebenen ESB-Formen manifestieren sich erst in der fruumlhen Kaiserzeit zu festen Typen Fuumlr die Zeit davor kann die Benennung einer eigenen Gattung sinnvoll erscheinen obwohl noch nicht absehbar ist inwieweit sich eine eigene Morphologie ausgebildet hat Die Phase des Experimentierens bildet einen kritischen Faktor in der Definition der ESB weswegen die Klassifizierung einer eigenen Gattung mit dem Namen rsaquoFruumlhe ESBlsaquo empfohlen wird305 Die Produktion der Fruumlhen ESB und der ESB sind in der Umgebung von Ephesos anzusiedeln

Die Herkunft der Duumlnnwandigen Ware ist nicht eindeutig geklaumlrt Die meisten Forschungsmeinungen plauml-dieren fuumlr eine Genese im Westen mit einem Hauptproduktionsort auf Sizilien doch lassen sich neuerdings Vermutungen uumlber eine oumlstliche Herkunft fassen306 Auffallend ist in Ephesos das zahlreiche Aufkommen an Typen die zudem in verschiedenen Fabric-Gruppen erscheinen Die petrographisch-mineralogischen Ana-lysen haben ergeben dass zwei von drei verschiedenen Fabrics tatsaumlchlich aus lokalem Ton gefertigt sind womit die Produktion der Duumlnnwandigen Ware im 1 Jahrhundert v Chr in der Umgebung von Ephesos

300 Ladstaumltter 2007 205 301 Rogl 2007 182 302 Zelle 1997 13 Ladstaumltter 2005a 233 303 Zelle 1997 12 304 Ladstaumltter 2007 208 305 Die Empfehlung geht auf S Ladstaumltter zuruumlck 306 Fuumlr eine westliche Herkunft (Sizilien) Marabini-Moevs 1973 35 Japp 1999 306 und Warner Slane 1999 349 oumlstliche Herkunft

Rogl 2007 188 mit Anm 54 und Peignard-Giros 2000 131 ndash 133

180 Asuman laumltzer

27 Chemische Analyse der Keramikproben aus Sondage B6

181StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

bewiesen ist Eine Reziprozitaumlt in der Formsprache zwischen Ost und West soll dabei aber nicht auszliger Acht gelassen werden

Noch vor der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr oumlffnete sich die Stadt fuumlr umgebende Maumlrkte und impor-tierte Waren aus Pergamon und Knidos nehmen zu Besonders die Pergamenische Sigillata mit Appliken erfreute sich groszliger Beliebtheit sodass sie in augusteischer Zeit in kleinen Mengen im lokalen Fabric imi-tiert wird Dennoch ist zu beobachten dass die Konnektivitaumlt und der Austausch unter den Zentren gering blieben307

Festzuhalten bleibt dass Ephesos in seiner Keramikproduktion und -versorgung weitgehend autark war308 Die Menge an Keramik die fuumlr die Metropole Ephesos und den uumlberregionalen Export produziert worden ist weist auf den hohen technologischen Standard einer Massenfabrik mit Arbeitsteilung auf eine ausgepraumlgte Infrastruktur und auf das fundierte Know-how der Toumlpfer hin

Obwohl es sich bei dem Fundkomplex aus Sondage B6 in der Wohneinheit 7 des Hanghauses 2 nur um einen kleinen Auszug aus dem Keramikrepertoire des spaumlthellenistischen-fruumlhroumlmischen Ephesos handelt und raquoone more excavated deposit could change impressionslaquo309 sind neben der Vorstellung einer Typenreihe auch uumlbergreifende Erkenntnisse gewonnen worden

Katalog

Im Katalog werden folgende zusaumltzliche Abkuumlrzungen verwendet

AO Aufbewahrungsort Hfrgt(e) Halsfragment(e)

Atl Atlante Muuml Muumlnze

Dat Datierung BDmRDm Boden-Randdurchmesser

Bfrgt(e) Bodenfragment(e) Rfrgt(e) Randfragment(e)

Dfrgt(e) Diskusfragment(e) TS Terra Sigillata

erh erhalten Wfrgt(e) Wandfragment(e)

Eastern Sigillata A

Kat 1 Taf 1 1TellerAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969001FO Stratum 2Fabric 10 R 83 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelndashsel-tenUumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 16 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 3

307 Rogl 2007 189 308 Die Toumlpfereien siedelten nicht in unmittelbarer Naumlhe der Stadt weil die Tonaufkommen dort nicht verwertbar genug waren und

man gerade fuumlr Reliefbecher Lampen und applikenverzierte Ware einen plastischen gut formbaren Ton benoumltigte Mineralogische Untersuchungen sowie mikroskopische Betrachtungen der Fabrics wurde von N Kun Institut fuumlr Geologisches Ingenieurswesen der 9 Eyluumll Universitaumlt in Izmir durchgefuumlhrt Er fand heraus dass der Ton aus Lagerstaumltten nahe dem heutigen Yenikoumly (ca 15 km vom antiken Ephesos entfernt) genommen wurde s dazu Guumlrler 2003 16

309 Eiring 2000 201

Kat 2 ohne AbbTeller AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967503FO Stratum 2 Fabric10 R 83 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzend Dekor Palmettenstempel Roulettierungen Maszlige RDm 14 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 4 A Abb 9

182 Asuman laumltzer

Kat 3 Taf 9 3Teller AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969601FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzendMaszlige Dekor Palmettenstempel Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 34

Kat 4 Taf 1 4Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970201FO Stratum 2 Fabric10 YR 83 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten Uumlberzug10 R 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 4 8 cm Erh1 Bfrgt Dat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 22 BEastern Sigillata B

Kat 5 Taf 1 5Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970517FO Stratum 3 Fabric10 YR 63 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glim-mer selten Uumlberzug 25 YR 48 und 33 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 9 cmErh 2 Bfrgte Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr (augusteisch) Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 13 und 24 Ladstaumltter 2005a K 83 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r u)

Kat 6 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967506FO Stratum 2 Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 8 cm Erh 2 Rfgrte Dat nach Stuumlck letztes Viertel des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 14

Kat 7 Taf 1 7 9 7Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964101FO Stratum 3

Fabric 75 YR 64 ndash 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 58 teilweise abgeplatzt glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 2 Rfrgte 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck spaumlthellenistischndashaugusteisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 16 (53)

Kat 8 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964316FO Stratum 1 Bauschutt Fabric10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug 25 YR 66 glaumlnzend Dekor Roulettierung Maszlige RDm 7 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 24

Kat 9 ohne AbbBecher AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967902FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 64 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Drittel 2 Jh v Chr ndash 1 Drittel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 29

Kat 10 Taf 1 10Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969003FO Stratum 2 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzendMaszlige RDm 16 cmErh 1 RfgrtDat nach Stuumlck Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 36 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (l 2 von oben)

Kat 11 ohne AbbKrater AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970806FO Stratum 3 Fabric 75 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cmErh 1 Rfrgt

183StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 38 (15)

Kat 12 ohne AbbSchale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964315FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 39

Kat 13 Taf 1 13Schale AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B09

FO Stratum 2 Fabric 10 R 58 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel graue feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 R 58 glaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 12 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 76 A () Taf 15 Abb 10

Kat 14 Abb 5 Taf 1 14Becher mit eingeschnuumlrter Wand Typ FE1Gattung unbestimmmte SigillataAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967901FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 66 hart sehr fein feinporoumls Glimmer sehr fein weiszlige Einschluumlsse fein Uumlberzug 25 YR 58 glaumlnzendMaszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Fruumlhe Eastern Sigillata B

Kat 15 Abb 6 Taf 1 15Schale Typ FE2 AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973207FO Stratum 3 Fabric 25 YR 42 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 46 ndash 251 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 Sa 8 Kat 203 Taf 14

Kat 16 Taf 1 16Becher Typ FE3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965105 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 68 hart sehr fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hayes 1985 Atlante 13 B 27 49 rara a (Taf 11 3) Bruneau 1970 246 Abb 126 D 48

Kat 17 Taf 1 17Schale Typ FE4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970801

FO Stratum 3 Fabric 10 YR 63 hart sehr fein feinporoumls roumltliche sehr feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 48 10 YR 53 5 YR 66 glaumlnzend Maszlige RDm 112 cm BDm 7 cmErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck fruumlhaugusteischndashtiberisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Conspectus 1990 Form 3644

Kat 18 Taf 1 18Becher Typ FE5Gattung unbestimmte SigillataAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970506 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 Kern 75 YR 63 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten weiszlige feine Einschluumlsse vereinzeltUumlberzug auszligen 25 YR 58 innen tonfarbig glaumlnzend Maszlige RDm 44 cm Erh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen unbekannt

Kat 19 Taf 1 19Teller ESA-Imitat Typ FE6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973101 FO Stratum 2 Fabric25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige und graue feine Einschluumlsse selten

184 Asuman laumltzer

Uumlberzug10 R 58 auszligen fleckig mit 10 R 44 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 164 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Drittel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 34

Kat 20 Taf 1 20Schale Typ FE7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970402 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Quarz fein selten weiszlige Einschluumlsse fein haumlufig Uumlberzug 10 R 58 glaumlnzendDekor Roulettierung Maszlige RDm 64 cmErh 1 Bfrgt

Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r o)

Kat 21 Taf 1 21Krater Typ FE8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970204 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten weiszlige Einschluumlsse fein mittel Quarz fein mittel rote Einschluumlsse fein selten Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 Atlante 38 61 (auch mit Dekor im WAN)

Glanztonware

Kat 22 Taf 2 22Echinusschale Typ G1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970223 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls weiszlige Einschluumlsse feinndashmittel haumlufig Uumlberzug 10 R 46 mattglaumlnzendMaszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Haumllfte 2 Jh v Chr ndash augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2003a K 11 ndash 14 Mericcedil 2002 K2 4 5 10 12 Gassner 1997 Nr 63 ndash 66 Thompson 1934 D 9 Rogl 2007 192 Abb 3 Zelle 2007 200 Abb 4

Kat 23 Taf 2 23Bichrome Echinusschale Typ G2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971535 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzeinschluumlsse vereinzelt hell-graue feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 10 R 251 und 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfgrt 3 Bfrgte 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 309 Gassner 1997 Nr 65 Crow-foot 1957 223 Goldman 1950 157 Gassner 1997 Nr 67 ndash 71 Mericcedil 2002 K1 7 8

Kat 24 Taf 2 24Schale mit geschwungener Wand Typ G3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966619 FO Stratum 4 Fabric75 YR 64 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige sehr

feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 43 innen 25 YR 46 glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfgrt Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2003a K 98 ndash 110 Ladstaumltter 2005a K 313

Kat 25 Taf 2 25Trichterfoumlrmige Schale Typ G4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971543 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 46 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig feine Quarzeinschluumlsse selten hellgraue feine Einschluumlsse mit-tel schwarze feine Einschluumlsse vereinzelt rote feine Einschluumls-se vereinzelt Uumlberzug 25 YR 31 und 25 YR 46 mattglaumlnzend Maszlige RDm 22 cmErh 9 Rfrgte Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 18

Kat 26 Taf 2 26Weit ausladende Schale Typ G5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965120 FO Stratum 1Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug auszligen 5 YR 56 innen 10 R 46 mattMaszlige RDm 20 cmErh 1 Rfgrt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 80

185StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Kat 27 Taf 2 27Konische Schale Typ G5 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966625 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 251 und 48 matt Maszlige RDm 16 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 3 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Gassner 1997 Nr 123 ndash 125 Mitsopoulos-Leon 1991 B 81 Ladstaumltter 2005a K 367 (in Sigillata)

Kat 28 Taf 2 28Mastos mit Profilierung Typ G5 BAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971577 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 251 matt Maszlige RDm 20 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 3 Jh v Chr ndash 1 Jh n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 86 Gassner 1997 Nr 124 Rogl 2003 Nr 10 Abb 198 Taf 58 Ladstaumltter 2003a K 72 Ladstaumltter 2005a K 134 (in Grauer Ware) Ladstaumltter 2005a K 65 (in ESA) Ladstaumltter 2005a K 367 (in unbestimmter Sigillata)

Kat 29 Taf 2 29rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970231FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 5 YR 34 Lippe 25 YR 251 innen 25 YR 48 glaumlnzendMaszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 372 Zelle 2007 200 Abb 4

Kat 30 Taf 2 30rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964118 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 10 R 31 innen 10 R 58 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 30 Ladstaumltter 2007 Abb 11

Kat 31 Taf 2 31Skyphos rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969109 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 46 ndash 31 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh1 Rfrgt mit HenkelansatzDat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 29 35 Taf 3 Ladstaumltter 2005a K 109 Taf 152 K 349 Taf 169 Warner Slane 1997 FW 541 Rogl 2007 192 Abb 5

Kat 32 Taf 2 32rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ G9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963401 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls Glimmer mittel Uumlberzug auszligen 10 R 31 innen 10 R 44 metallisch glaumlnzendMaszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt mit Henkel Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003a K 108 Ladstaumltter 2005a K 108 109

Kat 33 Taf 2 33Skyphos Typ G10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970230 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 Uumlberzugauszligen 5 YR 56 innen 10 R 58 matt Maszlige RDm 14 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext letztes Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 42 53

Kat 34 Taf 2 34Skyphos mit Profilierungen Typ G10 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973301FO Stratum 4 Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feine Quarzeinschluumlsse selten feine weiszlige schwarze und gelbe Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 Y 31 matt Maszlige RDm 6 cmErh 3 Rfrgte 1 WfrgtDat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 30 36 49

186 Asuman laumltzer

Kat 35 Taf 2 35Skyphos mit Profilierung Typ G10 BAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963908 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse mittel feine Quarzeinschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 48 und 31 glaumlnzend Maszlige RDm 96 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 B 32 48 ndash 49

Kat 36 Taf 2 36Becher mit verdickter Lippe Typ G11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967921 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen und Lippe innen 25 YR 31 innen 10 R 48 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 37 Taf 2 37Becher mit vertikaler Muumlndung Typ G12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970232 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 75 YR 251 ndash 32 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 38 Taf 2 38Becher Typ G13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715101 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige sehr feine Einschluumlsse haumlufig schwarze feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug 10 R 46 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 39 Taf 3 39Kanne Typ G14AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973206

FO Stratum 3 Fabric 10 YR41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten weiszlige und dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 75 YR 41 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 40 Taf 3 40Duumlnnwandiger Krug Typ G15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967516 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Liko 2001 38 Hayes 1991a Nr 52 Abb 16 8

Kat 41 Taf 3 41Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ G16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971550 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzeinschluumlsse mit-tel dunkelgraue feine Einschluumlsse vereinzelt rote feine Ein-schluumlsse vereinzeltUumlberzug 75 YR 74 matt Maszlige RDm 24 cmErh 3 Rfrgte Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2006 Nr 7 Mitsopoulos-Leon 1991 A 42 A 44 Taf 8 ndash 9 A 63 Taf 13 Crowfoot 1957 Nr 8 Taf 37 Goldman 1959 Form T 1 Nr 27 ndash 38

Kat 42 Taf 3 42Fischteller Typ G17AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99 715132 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse mittel schwarze feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 75 YR 251 mattglaumlnzendMaszlige RDm 10 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck fruumlhes 3 Jh n Chr ndash fruumlhes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 37 ndash 41 Taf 7 8 Rotroff 1997 Taf 51 Gassner 1997 Nr 92 ndash 93 Ladstaumltter 2003a K 283

187StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Kat 43 Taf 3 43Teller mit unterschnittenem Rand Typ G18AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9971570 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel mittlere Quarzeinschluumlsse selten schwarze mittlere Einschluumls-se mittel Uumlberzug25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 19 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte des 2 Jhs v Chr (150) ndash 25 n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 56 ndash 59 Taf 11 Goldman 1959 Form T 1 B C Abb 178 G D Abb 179

Kat 44 Taf 3 44Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ G19AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965222 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine weiszlige Einschluumlsse vereinzelt gelbe feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug10 R 44 matt Maszlige RDm 19 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a K 17 161 ndash 171 Ladstaumltter 2005a K112 Gassner 1997 Nr 107 Mericcedil 2002 K 14 ndash 20 Mitsopou-los-Leon 1991 A 56

Kat 45 Taf 3 45Teller mit eingerollter Lippe Typ G20AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715156 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse selten schwarze feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 21 cm BDm 74 cm Erh 5 Rfrgte 4 Bfrgte 11 Wfrgte Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n ChrDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005 K 111 Mitsopoulos-Leon 1991 A 60 Taf 12

Kat 46 Taf 3 46Teller mit uumlberhaumlngender Lippe Typ G21AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715157 FO Stratum 4 Fabric 75 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel feine Quarzeinschluumlsse selten schwarze feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 41ndash251 matt Maszlige RDm 23 cm BDm 95 cm Erh 9 Rfrgte 4 Bfrgte 9 Wfrgte

Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 A 61 ndash 75 Taf 12 ndash 16

Kat 47 Taf 3 47Teller mit profiliertem Rand Typ G22AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967209 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 56 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 75 YR 31 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 20 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen De Luca ndash Radt 1999 49 Kat 239 (in Grauer Ware) Kat 318 319 Ladstaumltter 2005a K 117

Kat 48 Taf 3 48Schale Typ G23AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963216FO Stratum 1 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 75 YR 31 matt Maszlige RDm 66 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 49 Taf 3 49Schale Typ G24AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970241 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 50 Taf 3 50Schale mit flachem Boden Typ G 25AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964123 FO Stratum 3 Fabric 5 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 25 YR 54 und 75 YR 31 mattglaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

188 Asuman laumltzer

Kat 51 Taf 3 51Schale Typ G26AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963213 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer seltenUumlberzug innen 10 R 56 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 52 Taf 4 52Teller Typ G27AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969021 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig feine Quarzeinschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 58 matt Maszlige RDm 82 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 21 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a Taf 16 ndash 17 Ladstaumltter 2005a K 22 Liko 2001 44 Taf 56

Kat 53 Taf 4 53Teller Typ G28AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970240 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Viertel 2 Jh v Chr ndash 4 Viertel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a Taf 17 Ladstaumltter 2005a K 122 Mericcedil 2002 K 12

Kat 54 Taf 4 54Teller Typ G29AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970236 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 42 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 5 Y 251 fleckig mattMaszlige RDm 8 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Outschar 1996a Nr 9 Ladstaumltter 2005a K 12 K 370 Rotroff 1997 Taf 64 Nr 1044 Hayes 1991b Nr 40

Kat 55 Taf 4 55Applikenschale Typ G30AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970503 FO Stratum 3

Fabric 25 YR 58 hart sehr fein feinporoumls feine weiszlige Ein-schluumlsse selten feiner Glimmer Uumlberzug 25 YR 46 glaumlnzendMaszlige RDm 21 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2003a K 15

Kat 56 Abb 9 a b Taf 4 56Medaillonschale Typ G31AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9973701 FO Stratum 4 Fabric Uumlberzug Dekor Medaillon auf der Innenseite des Bodens mit Darstellung der Hygeia und des AsklepiosMaszlige RDm Erh mehrere R- B- und WfrgteDat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 55 ndash 56 Taf 64 ndash 66 C1 ndash 12 Rotroff 1997 110 ndash 117 Abb 21 ndash 22 362 Rotroff ndash Oliver 2003 167 ndash 169

Kat 57 Taf 4 57Oinochoe Typ G32AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969102 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 66 ndash 51 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 51 mattglaumlnzend Maszlige RDm 6 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 58 Taf 4 58Skyphos Typ G33AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969605 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 46 glaumlnzend Maszlige RDm 142 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 59 Taf 4 59Skyphos Typ G34AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B07 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 66 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer

189StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

selten Uumlberzug 25 YR 56 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Aumlhnlich Ladstaumltter 2005andashc K 86 (aber kleiner und duumlnnwandiger) (zur Form) Meyer-Schlichtmann 1988 S 3

Kat 60 Taf 4 60Schale Typ G35AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970203 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Hayes 1985 (Napfform) 34 Ladstaumltter 2007 Abb 9 Nr 12 (in Grauer Ware mit schwarzem Uumlberzug)

Kat 61 Taf 4 61Teller mit steil aufgebogener Wand Typ G36AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969509 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten rote Einschluumlsse fein selten weiszlige Einschluumlsse fein selten Quarz feinndashmittel vereinzeltUumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck letztes Viertel 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Hayes 1985 Atlante 14 Ladstaumltter 2005a K 69 Conspectus 1990 Form 461 (Fundorte in Korinth Berenice Bolsena Conimbriga Kempten Tessin Tipasa)Westabhang-Nachfolgestil

Kat 62 Taf 4 62Skyphos mit Auszligenprofilierung Typ W1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973604 FO Stratum 1 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug auszligen GLEY1 31 innen 10 R 46 metallisch glaumln-zend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003a K 287 Ladstaumltter 2005a K 7 Mitsopoulos-Leon 1991 B 41 ndash 79 Gassner 1997 Nr 170 ndash 173 Liko 2001 Taf 57 Nr 48

Kat 63 Abb 8 a b Taf 4 63Oinochoe Typ W2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972901

FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 33 5 YR 81 glaumlnzend Dekor Silenskopf (Applik) Efeuranken Maszlige RDm 74 cmErh 1 Hfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 2 Jh v Chr ndash 60er Jahre des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 55 ndash 60 B 27 Taf 27 C 1 Taf 64 LIMC VIII 2 (1997) 754 s v Silenoi 48 (E Simon)

Kat 64 Taf 4 64Skyphos mit Profilierung Typ W3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969505 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 41 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer vereinzelt graue feine Einschluumlsse vereinzeltUumlberzug 5 YR 33 glaumlnzend Dekor SchlickerdekorMaszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 ndash 1 Jh v ChrMitte 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1978 Taf 41 Nr 9 zur Form Meyer-Schlichtmann 1988 S4 Kat 15 Taf 7

Kat 65 Abb 7 Taf 4 65Skyphos rsaquoKnidische Schalelsaquo Typ W4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964117 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt weiszlige feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug auszligen 25 YR 44 ndash 32 innen 25 YR 46 Punkte 25 YR 81 mattglaumlnzendDekor Schlicker- und RitzdekorMaszlige RDm 17 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 94 Mericcedil 2002 K 39 Mitso-poulos-Leon 1991 B 140

Kat 66 Abb 7Becher Typ W4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972917 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 84 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 66 mattglaumlnzendDekor Ritz- und SchlickerdekorMaszlige RDm 10 cmErh 2 RfrgteDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

190 Asuman laumltzer

Kat 67 Taf 4 67Skyphos Typ W5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962901 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se vereinzelt

Uumlberzug auszligen 25 YR 31 innen 25 YR 58 mattglaumlnzend Dekor Ritzdekor Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Kat 68 Taf 5 68Schale Typ GW1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965125 FO Stratum 1 Fabric 75 YR 73 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 6 () cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh n Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 123 124 Taf 12 Hayes 1985 Atlante 24 (in ESB)

Kat 69 Taf 5 69Becher Typ GW2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966308 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 Y 51 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Ein-schluumlsse vereinzelt Uumlberzug 5 Y 51 bis 61 mattglaumlnzend Maszlige RDm 11 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen zur Form Hayes 1985 Atlante 42 (in ESA) Ladstaumlt-ter 2005a K 174 (in duumlnnwandiger Ware)

Kat 70 Taf 5 70Tintenfaumlszligchen oder Kanne Typ GW3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965201 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 5N hart fein feinporoumls Glimmer fein selten graue feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 5 cmErh1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Conspectus 1990 Form 5131 Taf 45

Kat 71 Taf 5 71Teller mit beidseitig verdickter Lippe Typ GW4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965508 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 42 sehr hart fein feinporoumls feiner Glimmer

feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 20 ndash 30 n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1972 505 Abb 4 D (mit Dekor) Ladstaumltter 2005a K 53 (in ESA)

Kat 72 Taf 5 72Platte Typ GW5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970815B FO Stratum 3 Fabric 75 YR 54 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig weiszlige feine Einschluumlszlige selten Uumlberzug 75 YR 53 bis 41 glaumlnzend Maszlige RDm 26 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 42 f Taf 11 3 Ladstaumltter 2005a K 127 Mitsopoulos-Leon 1991 F 10 Me-riccedil 2002 K 97 ndash 100

Kat 73 Taf 5 73Teller mit hohem Rand Typ GW6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970207 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 52 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 5 Y 251 glaumlnzend Maszlige RDm 19 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 74 Taf 5 74Teller Typ GW7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715158 FO Stratum 4 Fabric 10 YR 53 (Rand) 75 YR 31 mittelndashhart fein fein-poroumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten feine Quarzein-schluumlsse selten rote sehr feine Einschluumlsse vereinzelt dunkel-

191StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

graue feine Einschluumlsse seltenUumlberzug 25 YR 251 glaumlnzendDekor Palmettenstempel Roulettierung Maszlige RDm 36 cm BDm 10 cm Erh 13 Rfrgte 3 Bfrgte 27 Wfrgte Dat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 75 Taf 5 75Teller Typ GW8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964911 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine und mittlere Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 Y 251 mattglaumlnzend Maszlige RDm 102 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 1 Jh v Chr ndash fruumlhes 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Ladstaumltter 2005a K 133

Kat 76 Taf 5 76Platte Typ GW9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970814 FO Stratum 3 Fabric 10 YR 43 hart fein feinporoumls Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzendDekor Palmettenstempel Roulettierung Maszlige RDm 96 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 F 46

Kat 77 Taf 5 77Platte Typ GW10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964110 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 66 ndash 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 5 YR 66 ndash 251 Standring ist ausgespart glaumlnzend Dekor Rautenstempel Roulettierung Maszlige RDm 12 cm

Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 F 43

Kat 78 Taf 5 78 Teller Typ GW11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99649B12 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 43 mittelhart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten roumltliche feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 YR 21 glaumlnzend Dekor Rautenstempel Maszlige RDm 16 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 79 Taf 5 79Becher mit ausgebogenem Rand Typ GW12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966311 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 Y 41 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Ein-schluumlsse viel Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzend Maszlige RDm 16 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Ladstaumltter 2003andashc K 71

Kat 80 Taf 5 80Schale Typ GW13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969511 FO Stratum 3 Fabric 25 Y 61 sehr hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer vereinzelt Uumlberzug 5 YR 41 matt Maszlige RDm 14 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Reliefbecher

Kat 81 Taf 5 81Becher Typ R1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970218 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 251 ndash 54 mattglaumlnzendDekor ionisches Kymation Maszlige RDm 11 cm

Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck fortgeschrittenes 2 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 35 Ladstaumltter 2005a K 13 Dereboylu 2001 Nr 201 Rogl 2001b RB 1 Abb 3

192 Asuman laumltzer

Kat 82 Taf 5 82Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970219 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 5N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 3N mattglaumlnzend Dekor liegendes lesbisches Kymation Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 13 (Randform) D 57 (Dekor) Dereboylu 2001 Nr 201 Taf 22

Kat 83 Taf 5 83Becher mit nach auszligen geknickter Lippe Typ R3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973603 FO Stratum 1 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug auszligen 25 YR 31 innen 25 YR 32 glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck (Suumldtor-Werkstatt) vor der Mitte des 2 Jhs v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 44 52

Kat 84 Taf 5 84Becher Typ R4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970227 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug 25 YR 251 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 12 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 55

Kat 85 Taf 6 85Becher Typ R5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970225 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 25 YR 56 ndash 31 metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 41

Kat 86 Taf 6 86Becher Typ R6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965218

FO Stratum 3 Fabric 25 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 25N matt Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 87 Abb 11Becher des Philon Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962707 FO Stratum 2 und 3 Fabric GLEY 6N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY 1 6N bis 4N matt Dekor lesbisches Kymation hohe Bluumlte Signatur des Philon Maszlige RDm 46 cmErh 1 Bfrgt 7 Wfrgte Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte ndash letztes Viertel 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2001c 144 Laumonier 1977 RB 9340 4620

Kat 88 ohne AbbBecher des Philon () Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972929 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 31 mattDekor Laufender Hund (nach unten) Akanthusblatt vertikale Punktreihe Philonbluumlte Maszlige RDm 13 cm Erh1 Rfrgt 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 89 Abb 10Becher des Philon Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972924 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 4N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weisse feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 10 Y 41 mattDekor Fisch Unterkoumlrper von einem Juumlngling mit Fackel Si-gnaturrest Philon am Boden Maszlige RDm 48 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 90 Abb 12Becher des Athenaios Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964347 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric GLEY 1 5N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel

193StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Uumlberzug GLEY 1 4N matt Dekor spitze Blattschuppen Reste der Signatur des Athenaios Maszlige RDm 50 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Ende des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Laumonier 1977 Taf 52 Nr 3431

Kat 91 Taf 10 91Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972004 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart sehr fein sehr feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 41 mattDekor achtblaumlttrige Rosetten ionisches Kymation spitze Blatt-schuppenMaszlige RDm 124 cmErh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 92 Taf 10 92Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970249 FO Stratum 2 Fabric GLEY1 4N hart fein feinporoumls feiner Glimmer sel-ten Uumlberzug GLEY1 5N matt Dekor Zungenblatt liegende S-Spirale Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 93 Taf 10 93Becher Typ R2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966304 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattDekor Perlstab ionisches Kymation spitze BlattschuppenMaszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 30 Guumlnay Tuluk 2003 Kat 20 Laumonier 1977 Taf 10 u

Kat 94 Taf 10 94Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969608 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel

Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor Lotusblatt (nymphaea nelumbo) Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Rogl 2007 192 Abb 2

Kat 95 Taf 10 95Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972928 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 51 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 62 matt Dekor Pinienzapfen Maszlige RDm 4 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck Ende 2 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 96 Taf 10 96Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965528 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 32 matt Dekor Pinienzapfenbuckel 12-blaumlttrige Rosette Erh 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash spaumltes 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 97 Taf 10 97Becher Typ R8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966305 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor Punktdekor (Noppen) Erh 1 WfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Rogl 2001b RB 11 Taf 67 RB 24 Taf 65 69 Guumln-ay Tuluk 2003 Kat 25 Taf 43

Kat 98 Taf 10 98Becher Typ R8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964915 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug GLEY1 41 stark abgerieben matt Dekor Maumlander mit Binnenstern Erh 1 WfrgtDat nach Stuumlck spaumlthellenistisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2001b RB 16 19 21 Mitsopoulos-Leon 1991 D 34 D 52

194 Asuman laumltzer

Kat 99 Taf 6 99Becher Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715145 FO Stratum 4 Fabric 10 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 R 56 mattglaumlnzendDekor bewegte Figur (Juumlngling)Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck voraugusteisch (vor der Bauzeit der Basilika) Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 1991 D 24

Kat 100 Taf 6 100Becher Typ R7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715148 FO Stratum 4 Gattung Reliefbecher Fabric 75 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel

Uumlberzug 25 YR 56 mattDekor Weinrebe Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 101 ohne AbbBecher Typ R9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715153 FO Stratum 4 Fabric GLEY 6N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelUumlberzug GLEY 25N metallisch glaumlnzendDekor tierische Darstellung (laufende Hunde) Erh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Gassner 1997 Taf 14 213

Tongrundige Ware

Kat 102 Taf 6 102Spendenschaumllchen Typ T1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972701 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 46 sehr hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Maszlige RDm 4 cnErh1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 103 Taf 6 103Schale Typ T2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965107 FO Stratum 1 Fabric 5 YR 56 mittelhart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 75 YR 73 Maszlige RDm 128 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 104 Taf 6 104Skyphos Typ T3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973211 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug 25 YR 68 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndash Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 105 Taf 6 105Becher () Typ T4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965213 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 88 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

195StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Duumlnnwandige Ware

Kat 106 Taf 6 106Becher mit kleiner Lippe Typ D1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970210 FO Stratum 2 Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls Glimmer fein haumlufig weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 75 YR 62 bis 52 matt Maszlige RDm 10 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 339 ndash 341 (Atlante I 1)

Kat 107 Taf 6 107Becher mit auswaumlrts gebogener Lippe Typ D2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969107 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 56 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 5 YR 74 ndash 43 Uumlberzug 75 YR 51 matt Maszlige RDm 94 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 2 Haumllfte 2 Jh v Chr 3 Viertel 1 Jh v Chr ndash neronisch Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Hempel 2000 Form 626b Nr 8 Mericcedil 2002 K 342 ndash 345 (Atlante I 27) Ladstaumltter 2005a K 156 K 327 Mara-bini-Moevs 1973 69 70 Form VIII Nr 86 Taf 8 60

Kat 108 Taf 6 108Konischer Becher Typ D3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969518 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 64 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 Form VII Nr 78 Taf 7

Kat 109 Taf 6 109Becher Typ D4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967207 FO Stratum 3 Fabric 75 YR 31 sehr hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug 75 YR 41 bis 43 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltrepublikanisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 101 Form XXXII Nr 163 Taf 15

Kat 110 Taf 6 110Halbkugeliger Becher Typ D5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964107 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 48 mittelhart fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug auszligen 75 YR 52 innen 25 YR 56 fleckig matt Maszlige RDm 96 cmErh 2 Rfrgt Dat nach Stuumlck 25 v Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 385 Mitsopoulos-Leon 1991 K 18

Kat 111 Taf 6 111Becher Typ D6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964601 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 56 und 10 YR 51 sehr hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 62 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck spaumltes 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 359 (Atlante I78) Ladstaumltter 2005a K 159 ndash 162

Kat 112 Taf 6 112Trichterfoumlrmiger Becher Typ D7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965205 FO Stratum 3 Fabric 10 R 56 Kern 10 R 41 sehr hart sehr fein feinporoumls feiner GlimmerUumlberzug 10 R 46 Rand 10 R 251Dekor Facettierung Maszlige RDm 8 cm Erh 1 RfrgtDat nach Stuumlck augusteisch Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 153

Kat 113 Taf 6 113Becher Typ D8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9970812 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig Uumlberzug 25 YR 56 bis 41 mattDekor applizierte Dornen Maszlige RDm 112 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 ndash 3 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 537 zur Form Mericcedil 2002 K 350 (Atlante I3) Mayet 1980 II D

196 Asuman laumltzer

Kat 114 Taf 6 114Becher mit verdickter Lippe Typ D9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9964109 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 56 hart sehr fein feinporoumls viel Glimmer Uumlberzug10 YR 31 mattMaszlige RDm 10 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck tiberischndashfruumlhclaudisch () Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen D12 D13 Marabini Moevs 1973 Form LVII Nr 300 Taf 33 (hier kleinere Form)

Kat 115 Taf 6 115Becher mit verdickter Lippe Typ D10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970508 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 Kern 75 YR 62 sehr hart fein feinporoumls Glimmer sehr feine dunkelgraue Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 74 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 116 Taf 6 116Konischer Becher Typ D11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973204 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlu-fig Uumlberzug 25 YR 66 ndash 54 Maszlige RDm 10 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 117 Taf 6 117Becher mit eingezogenem Rand Typ D12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972604 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 58 hart sehr fein feinporoumls weiszlige feine Ein-schluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 118 Taf 6 118Schale mit eingeschnuumlrter Wand Typ D13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967406 FO Stratum 2Fabric 5 YR 46 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer weiszlige

feine Einschluumlsse mittelUumlberzug 5 YR 74 und 61Maszlige RDm 8 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck republikanischndashtiberischDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 382 (Atlante II232 II405) Mitso-poulos-Leon 1991 K 18 Mayet 1980 F 33 Marabini-Moevs 1973 Nr 142 Taf 13

Kat 119 Taf 6 119Skyphos Typ D14AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965108 FO Stratum 1Fabric 75 YR 56 hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug 10 YR 41 matt Maszlige RDm 9 cmErh 1 Rfrgt 1 Wfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 120 Taf 6 120Krug Typ D15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970211 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 78 hart sehr fein feinporoumlsUumlberzug 25 YR 64 Lippe 5 YR 74 mattMaszlige RDm 64 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck 1 ndash 3 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Ladstaumltter 2005a K 538

Kat 121 Taf 6 121Becher mit hohem Standring Typ D16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970811 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 56 u 41 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittel Uumlberzug 5 YR 54 mattMaszlige RDm 68 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash 3 Viertel des 1 Jhs n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Marabini-Moevs 1973 Form XIV Nr 101 103 Taf 9

Kat 122 Abb 13 Taf 7 122Becher Typ D17AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715154 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 68 Kern 5 YR 51 sehr hart fein feinporoumls Glimmer schwarze Einschluumlsse mittel selten Quarzeinschluumls-se feinndashmittel selten weiszlige sehr feine Einschluumlsse selten rote

197StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 66 und 52Dekor Punktgirlande (Barbotine) Maszlige RDm 34 cmErh 3 Bfgrte 23 Wfrgte Dat nach Stuumlck 150 ndash 75 v Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 3 Taf 1 Hem-pel 2000 Form 626b Nr 8 Ladstaumltter 2005a K 171 (dort ohne Dekor)

Kat 123 Taf 6 123Becher Typ D18AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970213 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 58 hart fein feinporoumls Uumlberzug 25 YR 66 matt Maszlige RDm 5 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck Anfang 1 Jh v Chr ndash 3 Viertel des 1 Jhs v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 475 Marabini-Moevs 1973 Form VndashVI Nr 153 Taf 14 63

Kat 124 Taf 6 124Becher Typ D19AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964320 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 Y 41 hart sehr fein feinporoumls Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzend

Maszlige RDm 5 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 1 Viertel 1 Jh v Chr ndash 25 n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 462 Taf 38 G13

Kat 125 Taf 7 125Becher Typ D20AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964301 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug auszligen 75 YR 31 und 62 innen 25 YR 56 mattMaszlige RDm 34 cmErh 1 Bfrgt 8 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 1991 K 3 Ladstaumltter 2005a K 178 K 170 Marabini-Moevs 1973 Form I Nr 6 Taf 1

Kat 126 Taf 7 126Becher mit rsaquoScheinfuszliglsaquo Typ D21AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969619 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 66 sehr hart sehr fein feinporoumls Glimmer Uumlberzug 25 YR 74 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 73 Ladstaumltter 2005a K 23 Mitsopou-los-Leon 1991 K1

Weiszliggrundige Ware

Kat 127 Taf 7 127Einhenkeliger Krug Typ L1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99729A02 FO Stratum 2 Fabric 75 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 83 5 YR 56 und 46 matt Maszlige RDm 34 cmErh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck augusteisch ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 62 Mitsopoulos-Leon 1991 E 14

Kat 128 Taf 7 128Krug () Typ L2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966601 FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 76 und 25 YR 81 matt Maszlige RDm 10 cm Erh 1 Rfrgt 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndash

Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Dereboylu 2001 Kat 42 Taf 12

Kat 129 Taf 7 129Krug mit tordiertem Henkel Typ L3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9961806 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 81 matt Maszlige RDm 2 cm Erh 1 Rfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 130 Taf 7 130Zweihenkeliger Krug Typ L4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970425 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 Y 82 matt

198 Asuman laumltzer

Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Mericcedil 2002 K 64

Kat 131 Taf 7 131Krug Typ L5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966312 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse haumlufig mittlere weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 5 YR 81 Rand 5 YR 54 matt Maszlige RDm 6 cmErh 2 BfrgteDat nach Stuumlck 2 Haumllfte 2 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Hempel 2000 Form 114 Huumlbner 2000 Abb 4 Nr 9

Kat 132 Taf 7 132Einhenkeliger Krug Typ L6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964304 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige Einschluumlsse feinndashmittel vereinzelt Uumlberzug 25 Y 81 matt Maszlige RDm 12 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck1 Viertel 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 54 Dereboylu 2001 Kat 10 Taf 10 Smetana-Scherrer 1984 667 669 Taf 51 Schaumlfer 1968 F 11 Taf 45

Kat 133 Taf 7 133Unbestimmtes geschlossenes Gefaumlszlig Typ L7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964330 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 5 YR 56 mittelhart fein feinporoumls feiner Glimmer vereinzelt weiszlige feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 5 YR 81 5 YR 66 matt Maszlige RDm 6 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Dereboylu 2001 Kat 39 Taf 11

Kat 134 Taf 7 134Thymiaterion Typ L8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972702 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten feine weiszlige Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 10 YR 82 mattMaszlige RDm 10 cm

Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash flavisch Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mericcedil 2002 K 90 (spaumlter Typ)

Kat 135 Taf 7 135Unbestimmtes offenes Gefaumlszlig Typ L9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965527 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 54 ndash 42 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel weiszlige feine Einschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 54 ndash 32 25 Y 73 matt Maszlige RDm 21 cmErh 1 Rfrgt 4 Wfrgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Dereboylu 2001 Kat 44 Taf 12

Kat 136 Taf 7 136Deckelknauf eines Thymiaterions Typ L10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969610 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 75 YR 64 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 75 YR 32 25 Y 82 matt Maszlige RDm 4 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 137 Abb 15 Taf 7 137Lagynos AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967502 FO Stratum 2 Gattung Weiszliggrundige Ware Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittelUumlberzug 10 R 56 5 YR 81 mattDekor Teil eines Gesichtes Dionysos mit lockigem Haar und KranzErh 1 Wfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen LIMC III 1 (1986) 534 E b 37 s v DionysosFu-fluns (M Cristofani)

199StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Importware

Kat 138 Taf 7 138Skyphos mit gekehltem Standfuszlig Typ I1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964104 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer ImportFabric 10 R 56 hart fein feinporoumls Glimmer sehr feine bis feine weiszlige Einschluumlsse mittel Uumlberzug 25 YR 56 mattglaumlnzend Maszlige RDm 108 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck letztes Viertel 2 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 8 Kat 30 Taf 29 Hay-es 1985 19 24 Taf 12

Kat 139 Taf 7 139Skyphos Typ I2AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965122 FO Stratum 1 Gattung pergamenischer Import Fabric 10 R 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer vere-inzelt Uumlberzug 25 YR 56 ndash 251 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 9 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 2 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 1 Taf 7 Abb 1

Kat 140 Taf 7 140Skyphos Typ I2 AAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969104 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 68 hart sehr fein feinporoumls sehr feiner Glim-mer haumlufig Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 8 cm Erh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck 2 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 2 Ladstaumltter 2007 Abb 5 (r 2 von oben)

Kat 141 Taf 7 141Skyphos Typ I3AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964114 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 58 hart fein feinporoumls feiner Glimmer ver-einzelt Uumlberzug auszligen 25 YR 44 ndash 251 innen 25 YR 48 fleckig glaumlnzendDekor Efeustraumluszligchen (Applik)Maszlige RDm 10 cm

Erh 1 Rfrgt 2 Wfrgte Dat nach Stuumlck 2 Viertel 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 3 Kat 12 Taf 7 E 67

Kat 142 Taf 7 142Konischer Skyphos Typ I4AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970813 FO Stratum 3 Gattung pergamenischer Import Fabric 5 YR 76 hart fein feinporoumls feiner Glimmer verein-zelt Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 20 cm Erh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Ende 1 Jh v Chr ndash Mitte 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 S 5b Kat 18 Taf 8

Kat 143 Taf 7 143Skyphos mit profiliertem Standfuszlig Typ I5AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969604 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 5 YR 68 hart sehr fein feinporoumls wenig feiner Glim-mer weiszlige feine Einschluumlsse vereinzelt Uumlberzug 25 YR 56 und 31 fleckig metallisch glaumlnzend Maszlige RDm 112 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 144 Taf 7 144Schale mit eingekehltem Rand Typ I6AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972001 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug auszligen 10 YR 251 innen 25 YR 56 glaumlnzend Maszlige RDm 10 cm Erh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 2 Viertel 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 N 37 Kat 179 Taf 13 B 7 Kat 65 Taf 9

Kat 145 Taf 7 145Schale mit Profilierung Typ I7AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964323 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 75 YR 64 mittelhart fein feinporoumls kein Glimmer weiszlige feine Einschluumlsse mittel

200 Asuman laumltzer

Uumlberzug GLEY1 25N stark abgeplatzt matt Maszlige RDm 12 cm Erh 2 Rfrgte Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 1 Viertel des 2 Jhs n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 Suuml 5 Kat 337 Taf 20

Kat 146 Taf 8 146Schale Typ I8AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970202 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 14 cmErh 1Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Zelle 1997 Abb 16 182 Meyer-Schlichtmann 1988 N24 Taf 31 Abb 153 154

Kat 147 Taf 8 147Schale mit ausladenem Rand Typ I9AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966624 FO Stratum 4 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se haumlufig Uumlberzug 25 YR 251 mit 48 fleckig glaumlnzend Maszlige RDm 13 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Mitte 1 Jh v Chr ndash Mitte 2 Jh n Chr Dat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Meyer-Schlichtmann 1988 N11a Taf 11 Abb 132

Kat 148 Taf 8 148Becher Typ I10AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969630 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer ImportFabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 251 innen 25 YR 48 glaumlnzend Maszlige RDm 102 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 149 Taf 8 149Becher Typ I11AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9969631 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 48 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se mittel Uumlberzug auszligen 25 YR 251 innen 25 YR 48

Maszlige RDm 116 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 150 Taf 8 150Becher Typ I12AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967507 FO Stratum 2 Gattung Import Fabric 5 YR 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine rote Einschluumlsse und feine Quarzeinschluumlsse mittel Uumlberzug 5 YR 31 matt Maszlige RDm 8 cmErh 2 RfrgteDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 151 Taf 8 151Krug Typ I13AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964314 FO Stratum 1 Bauschutt Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 68 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug 25 YR 48 bis 31 fleckig glaumlnzendDekor innen facettiert Maszlige RDm 9 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck 1 Jh v Chr ndash 2 Jh n Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 Kr 2 Kat 382 Taf 33

Kat 152 Taf 8 152Teller mit abknickendem Schraumlgrand Typ I14 AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970418 FO Stratum 2 Gattung pergamenischer Import Fabric 25 YR 66 hart fein feinporoumls Glimmer dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 25 YR 44 ndash 251 glaumlnzend Maszlige RDm 18 cmErh 1 Rfrgt Dat nach Stuumlck Ende 2Anfang 1 Jh v Chr ndash Anfang 1 Jh n Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Meyer-Schlichtmann 1988 T2 Taf 16 Abb 248

Kat 153 Taf 8 153Einhenkeliger Krug Typ I15AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970802 FO Stratum 3 Gattung knidischer Import Fabric 5 Y 41 hart sehr fein feinporoumls weiszlige feine Ein-schluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 41 glaumlnzend

201StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Dekor Roulettierung Maszlige RDm 8 cmErh 1 Rfrgt mit Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 154 ohne AbbHalbkugeliger Becher Typ I16AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9967509

FO Stratum 2 Gattung knidischer Import Fabric 5 YR 73 hart fein feinporoumls Uumlberzug 5 YR 31 mattDekor Kerbschnitt Maszlige ndashErh 1 WfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Rogl 2007 185

Lampen

Kat 155 Taf 8 155Dreischnauzige Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9962315 FO Stratum 1 Fabric 10 YR 61 hart fein feinporoumls Glimmer sehr fein sel-ten weiszlige Einschluumlsse fein wenig Uumlberzug GLEY1 31 partiell aufgetragen mattglaumlnzend Dekor Einzelne Wellen (rsaquoLaufender Hundlsaquo) um den Diskus an-geordnet vegetabile Motive Maszlige RDm 39 cmErh in einem Stuumlck ohne Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 156 Abb 17 Taf 8 156Lampe des Archetimos () AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9970 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 51 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer mittelndashselten dunkelgraue feine Einschluumlsse selten Uumlberzug 10 YR 31 fleckig mattDekor Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Lagynos auf dem Schnauzengang und Monogramm des Archetimos () auf dem Boden Maszlige RDm 45 cmErh ganz ohne Henkel Dat nach Stuumlck Ende 2 ndash 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen Giuliani 2004 153 III a6

Kat 157 Taf 9 157Lampe des A () AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9972927 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine weiszlige Einschluumlsse selten Uumlberzug GLEY1 25N matt Dekor Zungenblatt vertikale Punktreihe Signaturrest A () Maszlige RDm 36 cmErh 1 Bfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 158 Taf 8 158Ephesos-Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9953 FO Stratum 2 Fabric 10 YR 31 hart fein feinporoumls mit dunkelgrauen mit-telndashfeinen Einschluumlssen mittel feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 41 mattDekor Zungenblaumltter dazwischen Noppen auf dem Schnauzen-gang ein einzelnes ZungenblattMaszlige RDm 6 cmErh in 2 Frgte Henkel abgebrochen Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 159 Taf 9 159Lampe AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9942 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 31 partiell aufgetragen Laufnasen matt-glaumlnzendDekor achtblaumlttrige Rosetten um den Diskus stilisierte Bukranie auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 45 cmErh in einem Stuumlck kein Henkel Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 160 Taf 9 160Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962315 FO Stratum 1 Fabric 10 YR 61 hart fein feinporoumls Glimmer sehr fein sel-ten weiszlige Einschluumlsse fein wenig Uumlberzug GLEY 1 71 ndash 41 fleckig matt Dekor Dreiblattstraumluszligchen mit Fruchtstaumlnden Palmette auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 49 cmErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

202 Asuman laumltzer

Kat 161 Taf 9 161Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962706 FO Stratum 2 Fabric 25 Y 61 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 10 YR 41 matt Dekor Rauten Voluten (mit Punkten) Lagynos auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 55 cmErh1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 162 Taf 9 162Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964701 FO Stratum 2 Fabric 5 Y 61 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY 1 51 metallisch glaumlnzendDekor Zungenblatt Maszlige RDm 56 cmErh 1 Dfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 163 Taf 9 163Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973213 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 31 hart fein feinporoumls feiner Glimmer sel-ten Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzendDekor Lilien und Punkte Erh 1 DfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 164 Taf 9 164Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9970833 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 3N hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzendDekor rsaquoLaufender Hundlsaquo um den Diskus herzfoumlrmiges Efeu-blatt auf dem Schnauzengang Maszlige RDm 12 cmErh 1 Dfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 165 Taf 9 165Oxidierend gebrannte Lampe

AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9962302 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 10 YR 63 hart fein feinporoumls weiszlige feine Einschluumls-se selten Uumlberzug 75 YR 46 mattDekor StrahlenRiefen um den Diskus hoher Kragen Erh 1 Dfrgt mit Henkelansatz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 166 Abb 19Viereckige Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9966642 FO Stratum 4 Fabric 25 Y 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug GLEY1 25N stark abgerieben mattDekor Dreiecksmuster Erh 4 Frgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 167 Abb 18 aLampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963902 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Uumlberzug GLEY1 31 mattDekor Palmette Theatermaske (Applik) Erh 1 Dfrgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 168 Abb 18 bLampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9965801 FO Stratum 3 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug GLEY1 25N glaumlnzendDekor Ranken Rosetten und ein nacktes rechtes Bein von Glu-teus bis Fuszligknoumlchel (Erot) Erh 1 FrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 169 Abb 16Lampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9973619 FO Stratum 1 Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N mattglaumlnzend

203StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Dekor Juumlnglingskopf in Dreiviertelansicht Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 170 Abb 20 a bStocklampe AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9961808 FO Stratum 1 Bauschutt

Fabric GLEY1 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mit-tel Uumlberzug GLEY1 25N matt Maszlige RDm 4 cmErh 1 BfrgtDat nach Stuumlck 4 Jh v Chr Dat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Mitsopoulos-Leon 2007 73 L 61 Taf 21 Howland 1958 Typ 26A

Webgewichte

Kat 171 Taf 10 171Konisches Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9946 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls sehr feiner Glimmer haumlufig dunkelgraue Einschluumlsse fein mittel roumltliche Einschluumls-se mittel selten Quarzeinschluumlsse feinndashmittel selten Erh leichte Abplatzungen Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 172 ohne AbbTongrundiges rundes Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9980 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 52 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Maszlige RDm 4 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116

Kat 173 Taf 10 173Tongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9985A FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart fein feinporoumls Glimmer fein selten Maszlige RDm 54 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 174 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9985B FO Stratum 4 Fabric 75 YR 43 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel dunkelgraue Einschluumlsse fein mittel Maszlige RDm 59 cmErh ganz

Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 175 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981A FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten dunkelgraue feine Glimmer selten Quarz Maszlige RDm 65 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 176 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981C FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel dunkelgraue Einschluumlsse Maszlige RDm 46 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 177 ohne AbbTongrundiges Webgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981B FO Stratum 4 Fabric 25 YR 56 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Maszlige RDm 62 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

204 Asuman laumltzer

Kat 178 Taf 10 178Tongrundiges Webgewicht AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9981E FO Stratum 4 Fabric 25 YR 74 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer selten Maszlige RDm 27 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Kat 179 ohne AbbWebgewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9981D FO Stratum 4 Fabric 5 YR 74 hart sehr fein feinporoumls feiner Glimmer mit-telndashselten Maszlige RDm 28 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Mitsopoulos-Leon 2007 114 ndash 116 Trinkl 2003 313 ndash 327

Terrakotten

Kat 180 Taf 10 180Spielzeug Entenkopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 542099 FO Stratum 4 Fabric 25 YR 73 hart fein feinporoumls feiner Glimmer haumlu-fig weiszlige dunkelgraue und rote Einschluumlsse feinndashmittel mit-telndashselten Uumlberzug 75 YR 82 matt Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 181 ohne AbbSpielzeug Entenkopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9971102 FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel weiszlige dunkelgraue und roumltliche Einschluumlsse fein mittelndashsel-ten Uumlberzug 25 YR 73 mattErh1 Frgt (Kopf) Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 182 ohne AbbWeiblicher Kopf AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9976 FO Stratum 3 Fabric 5 YR 75 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine dunkelgraue Einschluumlsse wenig Uumlberzug 25 YR 81 matt Dekor Weiblicher Kopf mit KroneDiadem Die Haare sind in der Mitte der Stirn gescheitelt und in eingerollten Straumlhnen am Hinterkopf befestigt An der linken Seite ist noch eine gelockte Straumlhne im Ansatz erhalten (Ceres) Maszlige RDm 3 cmErh 1 FrgtDat nach Stuumlck 3 Jh v ndash 2 Haumllfte 1 Jh n ChrDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Lang-Auinger 2003 227 TK 52 Taf 127 Lang-Au-inger 2007 147 TK 49 Taf 47

Kat 183 ohne AbbHaare mit KranzAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv9969101FO Stratum 2 Fabric 5 YR 74 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel feine dunkelgraue Einschluumlsse wenig Dekor Haare mit Blaumltterkranz (Dionysos) Maszlige ndashErh 1 Frgt Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 184 ohne AbbBasisAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9964126 FO Stratum 1 Bauschutt Fabric 25 YR 74 ndash 41 hart fein feinporoumls feiner Glimmer mittel Uumlberzug 25 YR 81 matt Dekor Viereckige hohe Basis mit Zehen und Ansatz vom rech-ten Fuszlig Erh 1 Frgt Dat nach Stuumlck hellenistischDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen Lang-Auinger 2003 TK 28 Taf 126 Lang-Auinger 2007 162 TK 99 Taf 53

Kat 185 ohne AbbBein eines ErotenAO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 9963905 FO Stratum 3 Fabric 25 YR 75 hart fein feinporoumls feiner Glimmer selten Uumlberzug 25 YR 81 10 YR 56 mattDekor Gluteus bis FuszliggelenkMaszlige RDm 28 cmErh 2 Frgte Dat nach Stuumlck 1 Haumllfte 1 ndash 3 Jh n ChrDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Lang-Auinger 2003 245 TK 80 Taf 129 Lang-Au-inger 2007 136 137 TK 24 Taf 42

205StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Glas

Kat 186 Taf 10 186Schale Typ GL1AO Depot des oumlsterreichischen Grabungshauses Inv 99715167 FO Stratum 4 Uumlberzug milchig weiszlig Maszlige RDm 12 cmErh 1 RfrgtDat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Czurda-Ruth 2007 24

Kat 187 Taf 10 187Ovaler RingsteinAO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963404 FO Stratum 1

Uumlberzug hellgruumlnes Glas braumlunliche Verfaumlrbung Maszlige RDm 14 times 12 times 06 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext augusteischndashtiberischParallelen ndash

Kat 188 Taf 10 188Ringstein AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963007 FO Stratum 3 Uumlberzug tuumlrkis Maszlige RDm 15 times 12 times 06 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Bein

Kat 189 Taf 10 189Haarnadel AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9969405 FO Stratum 2 Maszlige RDm 08 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 2 Haumllfte 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 190 ohne AbbBeinobjekt AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9966641 FO Stratum 4 Dekor Profilierung

Maszlige RDm 2 cmErh 1 Frgte Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen ndash

Kat 191 ohne AbbPerle oder SpinnwirtelAO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9971801 FO Stratum 4 Maszlige RDm 18 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash Mitte 1 Jh v Chr Parallelen Trinkl 2003 323 T 20 Taf 153

Metall

Kat 192 Abb 22 a b Taf 10 192Silberner Henkel eines Skyphos AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9964201 FO Stratum 3 Fabric AG mattglaumlnzend Dekor Voluten Maszlige RDm 58 cmErh 1 Henkel (Daumenplatte) Dat nach Stuumlck 1 Jh v Chr Dat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen Huumlbner 1993 Taf 6 Nr 47 Schaumlfer 1968 E 109 (beide in Keramik)

Kat 193 Abb 21 a bRing mit Glasstein AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 9963604 FO Stratum 3 Fabric FE und Glas

Uumlberzug unbestimmtDekor Vierbeiner (Kuh Hirsch) Maszlige RDm 19 cmErh 1 ganzer Ringstein halber Ring Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext 3 ndash 4 Viertel 1 Jh v ChrParallelen ndash

Kat 194 ohne AbbBleigewicht AO Depot des Efes Muumlzesi Selccediluk Inv 99118 FO Stratum 4 Fabric PB Maszlige RDm 28 cmErh ganz Dat nach Stuumlck ndashDat nach Kontext Ende 2 Jh ndash 1 Haumllfte 1 Jh v Chr Parallelen in Ton Trinkl 2003 T 11 T 19 Taf 152

Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

Tafel 1 Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

Glanztonware

2223

24

25

26

27

29

30

28

3132

33

34

3536

37 38

Tafel 2

Eastern Sigillata A

Eastern Sigillata B

1

7

Moumlgliche Imitate von Sigillata und Fruumlhe ESB

4

5

10

13

1415

16

17

18

20

19

21

40

39

41

42 43

44

45

46

4748

49 50 51

Tafel 3

40

39

41

42 43

44

45

46

4748

49 50 51

52

Westabhang-Nachfolgestil

54

53

55

57

58

63

62

64

6567

59

61

60

56

Tafel 4

52

Westabhang-Nachfolgestil

54

53

55

57

58

63

62

64

6567

59

61

60

56

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Tafel 5

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Duumlnnwandige Ware

Tongrundige Ware

8586

10099

102103

104 105

106107

108

109

110

111

112113 114

115116

117

118

119

120

121 123 124

Tafel 6Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug

Reliefbecher

68 69 70

71 73

72

74

75

77

76 78

7 9 8 0

81

8483

82

Duumlnnwandige Ware

Tongrundige Ware

8586

10099

102103

104 105

106107

108

109

110

111

112113 114

115116

117

118

119

120

121 123 124

Weiszliggrundige Ware

Import Ware

122 125

126

127

128129

130131

132 133 134

135136

139138

143

144145

140

141

142

Tafel 7

Weiszliggrundige Ware

Import Ware

122 125

126

127

128129

130131

132 133 134

135136

139138

143

144145

140

141

142

Weiszliggrundige Ware

Import Ware

122 125

126

127

128129

130131

132 133 134

135136

139138

143

144145

140

141

142

146

147

148

150

151

Lampen

158

155

156

149

152

153

Tafel 8

Tafel 9

Tafel 10

216 Asuman laumltzer

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Anderson 1977 V R Anderson Pottery of the Late Hellenistic and Early Roman Periods at Stobi (Diss Austin 1977)Arslan 1992 M Arslan Museum of Anatolian Civilizations Roman coins (Ankara 1992)Behr 1988 D Behr Neue Ergebnisse zur pergamenischen Westabhangkeramik IstMitt 38 1988 97 ndash 178Beyll 1993 D Beyll Terra Sigillata aus der Marienkirche in Ephesos 1 Zwischenbericht in BerMatOumlAI 5 (Wien

1993) 5 ndash 45Bounegru 1996 O Bounegru Notes sur les ateliers de Ccedilandarlı ReiCretActa 33 1996 105 ndash 106Bouzek 1974 J Bouzek (Hrsg) Anatolian Collection of Charles University (Prag 1974)Bouzek 2005 J Bouzek Ephesier auszligerhalb von Ephesos Ephesische Keramik in Mittel- und Schwarzmeergebiet

in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (Hrsg) Synergia Festschrift Friedrich Krinzinger I (Wien 2005) 55 ndash 66

Bruneau 1970 P Bruneau (Hrsg) Lrsquoicirclot de la Maison des Comeacutediens Deacutelos 27 (Paris 1970)Bruneau 1980 P Bruneau Aperccedilu sommaire sur la ceacuteramique helleacutenistique in Ceacuteramiques Helleacutenistiques et Romai-

nes (Paris 1980) 9 ndash 18Burnett 1992 A Burnett ndash M Amandry ndash P P Ripollegraves (Hrsg) Roman Provincial Coinage (London 1992)Callaghan 1992 P J Callaghan Archaic to Hellenic Pottery in L H Sackett (Hrsg) Knossos from Greek City to Ro-

man Colony Excavations at the Unexplored Mansion British School of Archaeology at Athens Suppl 21 (Athen 1992) 89 ndash 136

Conspectus 1990 E Ettlinger ndash B Hedinger ndash B Hoffmann (Hrsg) Conspectus Formarum Terrae Sigillatae Italico Modo Confectae Materialien zur roumlmisch-germanischen Keramik (Bonn 1990)

Cornell 1997 L Cornell A note on the Molded Bowls in S C Herbert (Hrsg) The Hellenistic and Roman Pottery Tel Anafa 2 I (Ann Arbor MI 1997) 407 ndash 416

Crowfoot 1957 J W Crowfoot u a Pottery Hellenistic and Later in J W Crowfoot u a (Hrsg) The Objects from Samaria (London 1957) 217 ndash 306

Czurda-Ruth 2007 B Czurda-Ruth Hanghaus 1 in Ephesos Die Glaumlser FiE 8 7 (Wien 2007)Dereboylu 2001 E Dereboylu Weiszliggrundige Keramik und hellenistische Reliefbecher aus dem Hanghaus 2 in Ephesos

in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 21 ndash 44

Dikbaş 2002 G Dikbaş Die Graue Keramik aus der Tempel-Sondage in Aizanoi (ungedr Mag Universitaumlt Koumlln 2002)

Eiring 2000 J Eiring Hellenistic Pottery from Pyrgos at Myrtos in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 53 ndash 60

Enklaar 1986 A Enklaar Les hydres de Hadra II Formes et ateliers BABesch 61 1986 46 ndash 48Fenn 2008 N Fenn Thin-walled Pottery from PrieneIonia ReiCretActa 40 2008 249 ndash 254Gassner 1997 V Gassner Das Suumldtor der Tetragonos-Agora Keramik und Kleinfunde FiE 13 1 1 (Wien 1997)Gessl 2007 M-M Gessl Produktionslandschaften von Terra Sigillata im oumlstlichen Mittelmeergebiet (ungedr Mag

Universitaumlt Wien 2007)Giuliani 2001 A Giuliani Untersuchungen zu Ephesos-Lampen an Beispielen aus der Werkstatt des Asklepiades

in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 45 ndash 50

Giuliani 2003 A Giuliani Hellenistische Tonlampen von der Tetragonos Agora in Ephesos in Forum Archaeologiae Zeitschrift fuumlr klassische Archaumlologie 26III 2003 lthttpfarchnetgt (20 07 2007)

Giuliani 2004 A Giuliani Namenssignaturen hellenistischer Lampenwerkstaumltten OumlJh 73 2004 137 ndash 157Giuliani 2005 A Giuliani Lampenmatrizen hellenistischer Zeit aus ephesischer Produktion im Rijksmuseum van

Oudheden Leiden OumlJh 74 2005 73 ndash 84Giuliani 2007 A Giuliani Innovationen im Beleuchtungswesen in Kleinasien in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash

Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 171 ndash 180

Goldman 1959 H Goldman Excavations at Goumlzluuml Kule Tarsus 1 (Princeton NJ 1959)Guumlnay Tuluk 2001 G Guumlnay Tuluk Hellenistische Reliefbecher im Museum von Ephesos in F Krinzinger (Hrsg) Stu-

dien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 51 ndash 69Guumlnay Tuluk 2003 G Guumlnay Tuluk Ionia boumllgesirsquondeki hellenistik doumlneme ait kandiller in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les

Ceramiques en Antatolie aux Epoques Hellenistique et Romaine Actes de la Table Ronde drsquoIstanbul 23 ndash 24 Mai 1996 Varia Anatolica 15 (Paris 2003) 17 ndash 26

Guumlrler 2003 B Guumlrler Hellenistic Ceramic of Metropolis in Ionia in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les Ceramiques en Antatolie aux Epoques Hellenistique et Romaine Actes de la Table Ronde drsquoIstanbul 23 ndash 24 Mai 1996 Varia Anatolica 15 (Paris 2003) 9 ndash 16

Guldager Bilde 1993 P Guldager Bilde Mouldmade Bowls Centres and Peripheries in the Hellenistic World in P Bilde (Hrsg) Centre and Periphery in the Hellenistic World Studies in Hellenistic Civilization 4 (Aarhus 1993) 192 ndash 209

217StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Hausmann 1996 U Hausmann Hellenistische Keramik eine Brunnenfuumlllung noumlrdlich von Bau C und Reliefkeramik verschiedener Fundplaumltze in Olympia OF 27 (Berlin 1996)

Hayes 1985 J W Hayes Sigillate Orientali in EAA Atlante delle forme ceramiche II (Rom 1985) 1 ndash 96Hayes 1991a J W Hayes The Hellenistic and Roman Pottery Paphos 3 1 ndash 3 (Nicosia 1991)Hayes 1991b J W Hayes Fine wares in the Hellenistic world in T Rasmussen ndash N Spivey (Hrsg) Looking at

Greek Vases (Cambridge 1991) 183 ndash 202Hayes 1997 J W Hayes Handbook of Mediterranean Roman Pottery (London 1997)Head 1964 B V Head British Museum Catalogue Catalogue of the Greek Coins of Ionia (Bologna 1964)Hempel 2000 K G Hempel Keramik aus der Nekropole von Tarent in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν

Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 427 ndash 443

Howland 1958 R W Howland Greek Lamps and Their Survivals Agora 4 (Princeton 1958)Huumlbner 1993 G Huumlbner Die pergamenische Applikenkeramik von Pergamon Eine Bildersprache im Dienst des

Herrscherkultes PF 7 (Berlin 1993)Huumlbner 2000 G Huumlbner Zur Lagynos Aspekte und Retrospektiven in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν

Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 161 ndash 178

Japp 1999 S Japp Fruumlhroumlmische duumlnnwandige Hartware aus Pergamon IstMitt 49 1999 301 ndash 332Japp 2003 S Japp Sigillata und duumlnnwandige Hartware aus Pergamon Bemerkungen zu westlichen Importen und

stilistischer Einflussnahme ReiCretActa 38 2003 243 ndash 246Jilek 2003 S Jilek Die Metall- und Beinfunde in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos Funde und

Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 253 ndash 312Kenrick 2000 P Kenrick Fine wares from the city wall section at Bait Nawashi (Area XLII) AA 2000 235 ndash 265Kirbihler 2007 F Kirbihler Die Italiker in Kleinasien mit besonderer Beruumlcksichtigung von Ephesos (133 v Chr

ndash 1 Jh n Chr) in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmi-schen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 19 ndash 36

Koumlgler 1996 P Koumlgler Trinkschalen mit Π-foumlrmigen Henkeln in M Herfort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 64

Krinzinger 2000 F Krinzinger (Hrsg) Ein Dach fuumlr Ephesos SoSchrOumlAI 34 (Wien 2000)Kuumlnzl 2002 S Kuumlnzl Ein Komplex von Formschuumlsseln fuumlr Megarische Becher Die rsaquoMainzer Werkstattlsaquo in Kata-

loge vor- und fruumlhgeschichtlicher Altertuumlmer 32 (Mainz 2002)Kunisch 1989 N Kunisch Griechische Fischteller Natur und Bild (Berlin 1989)Kunow u a 1986 J Kunow ndash J Giesler ndash M Gechter ndash W Gaitzsch ndash A B Follmann-Schulz ndash D v Brandt (Hrsg)

Vorschlaumlge zur systematischen Beschreibung von Keramik Kunst und Altertum am Rhein 124 (Koumlln 1986)

Ladstaumltter 2000 S Ladstaumltter Ein flavischer Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos ReiCretActa 36 2000 97 ndash 103

Ladstaumltter 2002 S Ladstaumltter Die hellenistischen Brennoumlfen und die darin gefundenen Miniaturgefaumlszlige unter dem Hang-haus 2 in Ephesos in E Akurgal ndash M Kerschner ndash H Mommsen ndash W-D Niemeier Toumlpferzentren der Ostaumlgaumlis ErghOumlJh 3 (Wien 2002) 117 ndash 120

Ladstaumltter 2003a S Ladstaumltter Ein hellenistischer Brunnen in SR 9C in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Eph-esos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 22 ndash 69

Ladstaumltter 2003b S Ladstaumltter Ein hellenistischer Brunnen in SR 12 in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephe-sos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 70 ndash 80

Ladstaumltter 2003c S Ladstaumltter Die Zerstoumlrung des spaumlthellenistischen Peristylhauses und die Errichtung der Domus in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 81 ndash 84

Ladstaumltter 2005a S Ladstaumltter Keramik in H Thuumlr (Hrsg) Das Hanghaus 2 in Ephesos Die Wohneinheit 4 Baube-fund Ausstattung Funde FiE 8 6 (Wien 2005) 230 ndash 358

Ladstaumltter 2005b S Ladstaumltter Griechisch oder roumlmisch Ein Teller als Beispiel fuumlr die Komplexitaumlt gegenseitiger Be-einflussungen in der fruumlhkaiserzeitlichen Keramik von Ephesos in G Grabherr u a (Hrsg) IVS IMAGINVM Festschrift Elisabeth Walde (Innsbruck 2005) 200 ndash 207

Ladstaumltter 2005c S Ladstaumltter Die Grabungen des Jahres 2004 im Hanghaus 2 in Ephesos OumlJh 74 2005 247 ndash 276Ladstaumltter 2006 S Ladstaumltter Meryemana bei Ephesos Zur archaumlologischen Untersuchung des Jahres 2003 AnzWien

141 2006 71 ndash 104Ladstaumltter 2007 S Ladstaumltter Mode oder politisches Manifest Uumlberlegungen zur Uumlbernahme roumlmischen Formenguts

in der fruumlhkaiserzeitlichen Keramik von Ephesos in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 203 ndash 219

Ladstaumltter ndash Lang-Auinger 2001 S Ladstaumltter ndash C Lang-Auinger Zur Datierung und kunsthistorischen Einordnung einer Apol-

218 Asuman laumltzer

lon Kitharodos-Statuette in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2(Wien 2001) 71 ndash 82

Lang-Auinger 2003 C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003)Laumonier 1977 A Laumonier La Ceacuteramique Helleacutenistique agrave Reliefs 1 Ateliers rsaquoIonienslsaquo Deacutelos 31 (Paris 1977)Leroux 1913 G Leroux Lagynos Recherches sur la ceacuteramique et lrsquoart ornamental helleacutenistiques (Paris 1913)Liko 2001 H Liko Hellenistische Keramik aus der Grabung beim sogenannten Lukasgrab in F Krinzinger

(Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 83 ndash 98Loeschcke 1912 S Loeschcke Sigillata-Toumlpfereien in Tschandarli AM 37 1912 344 ndash 392de Luca ndash Radt 1999 G de Luca ndash W Radt Sondagen im Fundament des groszligen Altars PF 12 (Berlin 1999)Mandel u a 1996 U Mandel ndash P Koumlgler ndash U Dotterweich ndash G Happel Keramik aus Kndios ndash ein Vorbericht in M Her-

fort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 61 ndash 70

Mandel 2000 U Mandel Weiszliggrundige Lagynoi aus Knidos in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 179 ndash 188

Marabini Moevs 1973 M T Marabini Moevs The Roman Thin Walled Pottery from Cosa (1948 ndash 1954) MemAmAc 32 1973

Mayet 1980 F Mayet Les ceacuteramiques a parois fines eacutetat de la question in P Leacutevecircque ndash J-P Morel (Hrsg) Ceacutera-miques Helleacutenistiques et Romaines (Paris 1980) 201 ndash 229

Mericcedil 2002 R Mericcedil Spaumlthellenistisch-roumlmische Keramik und Kleinfunde aus einem Schachtbrunnen am Staats-markt in Ephesos FiE 9 3 (Wien 2002)

Meyer-Schlichtmann 1988 C Meyer-Schlichtmann Die pergamenische Sigillata aus der Stadtgrabung von Pergamon PF 6 (Ber-lin 1988)

Mitsopoulos-Leon 1972 V Mitsopoulos-Leon Keramik aus Basilika und Prytaneion ndash Ein Uumlberblick OumlJh 50 1975 Beibl 497 ndash 523

Mitsopoulos-Leon 1978 V Mitsopoulos-Leon Hellenistische Keramik mit Schlickerdekor aus Ephesos und ihr Verhaumlltnis zur attischen Westabhangkeramik in G Schwarz ndash E Pochmarski (Hrsg) Classica et Provincialia Fest-schrift Erna Diez (Graz 1978) 113 ndash 124

Mitsopoulos-Leon 1991 V Mitsopoulos-Leon Die Basilika am Staatsmarkt in Ephesos Kleinfunde 1 Teil Keramik hellenis-tischer und roumlmischer Zeit FiE 9 2 2 (Wien 1991)

Mitsopoulos-Leon 2007 V Mitsopoulos-Leon Die Lampen Webgewichte in V Mitsopoulos-Leon ndash C Lang-Auinger (Hrsg) Die Basilika am Staatsmarkt in Ephesos 2 Teil Funde klassischer bis roumlmischer Zeit FiE 9 2 3 (Wien 2007) 64 ndash 113 114 ndash 123

Montana u a 2003 G Montana ndash H Mommsen ndash I Iliopoulos ndash A Schwedt ndash M Denaro The Petrography and Chemis-try of Thin-Walled Ware from an Hellenistic-Roman Site at Segesta (Sicily) Archaeometry 45 2003 375 ndash 389

Neuru 1991 L L Neuru Megarian Relief Ware in J W Hayes The Hellenistic and Roman Pottery Paphos 3 1 ndash 3 (Nicosia 1991) 13 ndash 17

Newell 1977 E T Newell The Coinage of the Western Seleucid Mints From Seleucus I to Antiochus III Numis-matic Studies IV (New York 1977)

Outschar 1996a U Outschar Analyse und Dokumentation exemplarisch ausgewaumlhlter keramischer Komplexe in C Lang-Auinger Hanghaus 1 in Ephesos Der Baubefund FiE 8 3 (Wien 1996) 27 ndash 85

Outschar 1996b U Outschar Beobachtungen und Aspekte zur ephesischen Keramik in M Herfort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 35 ndash 40

Peignard-Giros 2000 A Peignard-Giros La ceacuteramique trouveacutee dans les fosses du peacuteribole Est du sanctuaire dacuteApollon agrave Deacutelos in Εrsquo Επιστεμονική Συνάντηση για τεν Ελλενιστική Κεραμική Χρονολογικά προβλήματα κλειστά σύνολα εργαστήρια Πρακτικά (Athen 2000) 131 ndash 136

Puumllz ndash Ladstaumltter 2006 A Puumllz ndash S Ladstaumltter Meryemana bei Ephesos Zur archaumlologischen Untersuchung des Jahres 2003 AnzWien 141 2006 71 ndash 104

Rogl 2001a C Rogl Hellenistische Keramik aus Ephesos Funde der Tetragonos-Agora Forum Archaeologiae 18III2001 lthttpfarchnetgt (20 07 2007)

Rogl 2001b C Rogl Eine Vorschau zu den reliefverzierten Trinkbechern der ephesischen Monogramm-Werkstaumlt-te in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErgOumlJh 2 (Wien 2001) 99 ndash 111

Rogl 2001c C Rogl Toumlpfersignaturen auf hellenistischen Reliefbechern Eine Liste OumlJh 70 2001 135 ndash 155Rogl 2003a C Rogl Hellenistische Keramik aus den Grabungen auf der Tetragonos-Agora in Ephesos Ein mit-

telhellenistischer Fundkomplex in B Asamer ndash W Wohlmayr (Hrsg) Akten des 9 Oumlsterreichischen Archaumlologentags Paris Lodron-Universitaumlt Salzburg 6 ndash 8 Dezember 2001 (Wien 2003) 175 ndash 182

Rogl 2003b C Rogl Spaumlthellenistische Applikenkeramik und Verwandtes aus Ephesos Lokale Produktion ndash Ein-fluumlsse ndash Importe OumlJh 72 2003 187 ndash 206

219StuDien zu einem SPaumlthelleniStiSch-FruumlhroumlmiSchen FunDkomPleX auS Dem hanGhauS 2 in ePheSoS

Rogl 2004 C Rogl Zu dem Produktionsbeginn schwarzer Sigillata in Ephesos Die Evidenz der Tetragonos Ago-ra OumlJh 73 2004 207 ndash 220

Rogl 2007 C Rogl Spaumlthellenistische Keramik im Osten des Reiches Ephesos ndash Delos ndash Samos ndash Pergamon im Vergleich in M Meyer (Hrsg) Neue Zeiten ndash Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Kleinasien WForsch 12 (Wien 2007) 181 ndash 193

Rotroff 1982 S I Rotroff Hellenistic Pottery Athenian and Imported Moldmade Bowls Agora 22 (Princeton NJ 1982)

Rotroff 1997 S I Rotroff Hellenistic Pottery Athenian and Imported Wheelmade Table Ware and Related Material Agora 29 (Princeton NJ 1997)

Rotroff ndash Oliver 2003 S I Rotroff ndash A Oliver Jr The Hellenistic Pottery from Sardis Sardis Monograph 12 (Cambridge 2003)

Rotroff 2006 S I Rotroff The Introduction of the Moldmade Bowl Revisited Tracking a Hellenistic Innovation Hesperia 75 2006 357 ndash 378

Sauer 1995 R Sauer Produktionszentren spaumlthellenistischer und roumlmischer Keramik an der W-Kuumlste Kleinasiens Die archaumlometrischen Untersuchungen (unpubl Bericht fuumlr das FWF-Projekt Nr 9280) (Wien 1995)

Schaumlfer 1968 J Schaumlfer Hellenistische Keramik aus Pergamon PF 2 (Berlin 1968)Scheibler 1976 I Scheibler Griechische Lampen in Kerameikos 11 (Berlin 1976)Schindler 1967 M Schindler Die rsaquoschwarze Sigillata des Magdalensbergeslsaquo Kaumlrntner Museumsschriften 43 (Klagen-

furt 1967)Schmid 1996 S G Schmid Die Feinkeramik der Nabataumler im Spiegel ihrer kulturhistorischen Kontakte in M Her-

fort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeitliche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 127 ndash 146

Schmid 2000 S G Schmid Die Feinkeramik der Nabataumler Typologie Chronologie und kulturhistorische Hinter-gruumlnde in Petra Ez Zantur 2 1 (Mainz 2000) 1 ndash 199

Schwarzer 1999 H Schwarzer Untersuchungen zum hellenistischen Herrscherkult in Pergamon IstMitt 49 1999 249 ndash 300

Smetana-Scherrer 1984 R Smetana-Scherrer Weiszliggrundige Lagynoskeramik Alt-Aumlgina 2 1 (Mainz 1984)Sparkes ndash Talcott 1970 B A Sparkes ndash L Talcott Black and Plain Pottery of the 6th 5th and 4th centuries BC Agora 12 (Prin-

ceton NJ 1970)Tekkoumlk 2001 B Tekkoumlk Two Roman Wells in the Lower City of Ilion StTroica 11 2001 343 ndash 382Tekkoumlk 2003 B Tekkoumlk Troy from the Julio-Claudian to the Flavian Period Its Connections with the Mediterranean

World ReiCretActa 38 2003 237 ndash 242Thompson 1934 H A Thompson Two Centuries of Hellenistic Pottery Hesperia 3 1934 309 ndash 480Thompson 1973 D B Thompson Ptolemaic Oinochoai and Portraits in Faience (Oxford 1973)Trinkl 2003 E Trinkl Artefakte fuumlr die Textilbearbeitung in C Lang-Auinger (Hrsg) Hanghaus 1 in Ephesos

Funde und Ausstattung FiE 8 4 (Wien 2003) 313 ndash 327Truumlmpler-Ries 1982 C Truumlmpler-Ries Patrize fuumlr ein pergamenisches Reliefgefaumlszlig HASB 8 1982 39 ndash 42Vegas 1973 M Vegas Ceraacutemica comuacuten romana del mediterraacutenneo occidental (1973)Voegtli 1993 H Voegtli Die Fundmuumlnzen aus der Stadtgrabung von Pergamon PF 8 (Berlin 1993)Warner Slane 1997 K Warner Slane The Fine Wares in S C Herbert (Hrsg) The Hellenistic and Roman Pottery Tel

Anafa 2 1 (Portsmouth 1997)Watzinger 1901 C Watzinger Vasenfunde aus Athen AM 26 1901 50 ndash 102Wintermeyer 2004 W Wintermeyer Die hellenistische und fruumlhkaiserzeitliche Gebrauchskeramik Auf Grundlage der

stratifizierten Fundkeramik aus dem Bereich der heiligen Straszlige (Mainz 2004)Zabehlicky-Scheffenegger 1995a S Zabehlicky-Scheffenegger Subsidiary Factories of Italian Sigillata Potters Ephesian Evi-

dence in H Koester (Hrsg) Ephesos Metropolis of Asia Harvard Theological Studies 41 (Valley Forge PA 1995) 217 ndash 228

Zabehlicky-Scheffenegger 1995b S Zabehlicky-Scheffenegger Der Italiener in Ephesos ReiCretActa 34 1995 253 ndash 271Zabehlicky-Scheffenegger u a 1996 S Zabehlicky-Scheffenegger ndash R Sauer ndash G Schneider Graue Platten aus Ephesos und vom

Magdalensberg in M Herfort-Koch ndash U Mandel ndash U Schaumldler (Hrsg) Hellenistische und kaiserzeit-liche Keramik des oumlstlichen Mittelmeergebietes Kolloquium Frankfurt 24 ndash 25 April 1995 (Frankfurt 1996) 41 ndash 60

Zabehlicky-Scheffenegger ndash Schneider 2000 S Zabehlicky-Scheffenegger ndash G Schneider Applikenverzierte Gefaumlszlige aus Ephe-sos in ReiCretActa 36 2000 105 ndash 112

Zahn 1904 R Zahn Thongeschirr in Th Wiegand ndash H Schrader (Hrsg) Priene Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen in den Jahren 1895 ndash 1898 (Berlin 1904)

Zelle 1997 M Zelle Die Terra Sigillata aus der Westtor-Nekropole in Assos AMS 27 (Bonn 1997)Zelle 2007 M Zelle Spaumlthellenistische und fruumlhkaiserzeitliche Keramik in Pednelissos in M Meyer (Hrsg)

Neue Zeiten ndash Neue Sitten Zu Rezeption und Integration roumlmischen und italischen Kulturguts in Klein-asien WForsch 12 (Wien 2007) 195 ndash 200

Ziegenhaus ndash de Luca 1968 O Ziegenhaus ndash G de Luca Das Asklepieion Der suumldliche Temenosbezirk in hellenistischer und fruumlhroumlmischer Zeit AvP 11 1 (Berlin 1968)

220 Asuman laumltzer

Zimmermann u a (in Druck) N Zimmermann ndash J Weber ndash W Prochaska ndash B Tober ndash S Falzone La parte invisibile delle pittura Qualitagrave cronologia e provenienza nellrsquoanalisi petrografia Lrsquoesempio di Efeso ed Ostia in Interna-zionale dellrsquoAIPMA Napoli 16 ndash 25 09 2007 (in Druck)

Mag Asuman LaumltzerArchaumlologisches Institut der Universitaumlt zu Koumlln Albertus-Magnus-Platz D-50923 KoumllnE-Mail latzerasmailuni-koelnde

Abbildungsnachweis Abb 1 ndash 6 23 ndash 26 Taf 1 ndash 10 Verf Abb 7 ndash 22 b Taf 9 10 (farbliche Abbildungen) OumlAI Pho-to N Gail Abb 27 Institut fuumlr Silikatchemie und Archaumlometrie der Hochschule fuumlr angewandte Kunst in Wien R Sauer

T h o m a s M a r k s t e i n e r ndash B a n u Ye n e r - M a r k s t e i n e r

Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik1

In der Weststadt von Limyra wurden in den Jahren 2002 ndash 2004 auf einer Gelaumlndeterrasse die im Suumlden von der klassischen Stadtmauer und im Norden von der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Weststadtmauer begrenzt wird die zusammenhaumlngenden Sondagen SO 30 SO 36 und SO 37 ausgesteckt (Faltplan Abb 1) Diese Grabungsflaumlche hatte eine Ausdehnung von etwa 150 msup2 Ziel der Arbeiten war es die weiter im Osten im Bereich von SO 9 nur noch in Ansaumltzen fassbare kaiserzeitliche bis mittelalterliche Baugeschichte abzu-klaumlren Daruumlber hinaus war auch beabsichtigt Evidenz fuumlr eine genauere zeitliche Einordnung der ersten Phase der Weststadtmauer zu gewinnen2 Im Zuge der Arbeiten konnten ein fruumlhbyzantinisches Gebaumlude zur Gaumlnze und eine ihm westlich vorgelagerte Verkehrsflaumlche zum Teil freigelegt werden Kleinraumlumige Untersuchungen unter den spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Horizonten ergaben zudem Informationen zur vor-byzantinischen Bebauung des Gelaumlndes

Der Baubefund (Abb 2 3)

Im Westbereich des Grabungsareals wurde eine unregelmaumlszligig begrenzte platzartige Flaumlche (U) freigelegt Sie liegt suumldlich vor einer sekundaumlr vermauerten ungewoumlhnlich schmalen Pforte in der fruumlhbyzantinischen Stadtmauer der Phase 1 und oumlffnet sich nach Suumldwesten bis auf eine Breite von etwa 490 m Von dort duumlrfte die Verkehrsflaumlche in Gestalt eines gassenartigen Freiraumes nach Suumlden zu bis an die als Terras-sierung anstehende klassische Befestigungsmauer verlaumlngert gewesen sein Im weiteren Verlauf war die Gasse wahrscheinlich entlang der Terrassierung weiter nach Westen bis nahe dem Suumldtor gefuumlhrt wo die klassische Befestigungsmauer im Zuge der Errichtung der Weststadtmauern weitgehend abgetragen worden und damit ein geringerer Houmlhenunterschied und eine leichtere Verbindung zum zentralen Stadtgebiet im Suumlden gegeben waren Von der platzartigen Freiflaumlche (U) fuumlhrte eine dreistufige Treppe zum erhoumlht in der Weststadtmauer liegenden Durchgang Die westliche Begrenzung des Platzes wurde von einer geradlinig verlaufenden einschaligen Bruchsteinmauer (M1) von etwa 050 m Staumlrke gebildet waumlhrend die zu einem fruumlhbyzantinischen Gebaumlude gehoumlrigen Mauern M2 M8 und M9 die oumlstliche Begrenzung bildeten Einige flache Kalksteinplatten in der Flaumlche des Platzes duumlrfen als rudimentaumlre Pflasterung angesprochen werden

1 Diese Arbeiten wurden in den Jahren 2002 ndash 2005 im Zuge des vom FWF finanzierten Weststadtprojektes (P15688-G02) durchge-fuumlhrt Die Leitung der Feldarbeiten hatte A Konecny die Sondagen wurden von U Schuh und H Schwaiger betreut Besonderen Dank schulden wir den tuumlrkischen Behoumlrden fuumlr die Erteilung der Arbeitsgenehmigung Die Bearbeitung der Fundkeramik uumlber-nahm B Yener-Marksteiner Zu den Kleinfunden aus den Weststadtgrabungen der Jahre 2002ndash2006 s den Beitrag von U Schuh in vorliegendem Band S 9 ndash 54 Die grabungsarchaumlologischen Angaben basieren im Wesentlichen auf Unterlagen von A Konecny ndash Zitate und Abkuumlrzungen folgen den Richtlinien des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Instituts lthttpwwoeaiatpublikautorenhtmlgt bibliographische Angaben zu den zusaumltzlich verwendeten Kurzzitaten finden sich am Ende des Beitrags

2 Zur Problematik vgl T Marksteiner Die nachantiken Befestigungen von Limyra in J Borchhardt Bericht der Grabungskam-pagne in Limyra 2001 KST 24 2 2002 (2003) 308 f T Marksteiner Die spaumltantiken und byzantinischen Befestigungen von Limyra im Bereich des Ptolemaions in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 29 f A Puumllz ndash P Ruggen-dorfer Kaiserzeitliche und fruumlbyzantinische Denkmaumller in Limyra Ergebnisse der Forschungen in der Oststadt und am Ptolemaion (1997 ndash 2001) MiChA 10 2004 77 f

222 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Der kleine Platz war im Osten von einem uumlber zwei Eingaumlnge betretbaren Bau begrenzt Die in M2 ge-legenen Zugaumlnge fuumlhrten in das 450 ndash 550 m breite Gebaumlude das nahezu die gesamte Erstreckung der Ter-rasse zwischen der fruumlhbyzantinischen und der klassischen Stadtmauer eingenommen hatte Nur zwischen der Nordmauer des Baus (M5) und der Weststadtmauer blieb ein knapp 1 m breiter Gelaumlndestreifen frei der von dem Bereich vor der Mauerpforte zugaumlnglich war Im Osten war das Gebaumlude von der 070 m breiten Bruchsteinmauer M3 begrenzt die in diesem Bereich eine Art Parzellengrenze gebildet zu haben scheint M3 ist im Norden im Bereich des Zusammentreffens mit M5 durch rezente Eingriffe gestoumlrt und im Suumlden aufgrund erosiver Vorgaumlnge verloren Unklar ist ob M3 urspruumlnglich uumlber die erhaltene Laumlnge hinaus nach Norden weitergefuumlhrt war Eine annaumlhernd in ihrer Flucht von der Befestigungsmauer abgehende jedoch nur als kurzes Stuumlck erhaltene Mauer (M13) unterscheidet sich jedenfalls durch die geringe Groumlszlige des bei ihrer Errichtung verwendeten Steinmaterials Die Mauern M6 und M4 des Gebaumludes sind an M3 angesetzt Oumlstlich von M3 haben sich die Reste annaumlhernd zeitgleicher Verbauung erhalten von der jedoch nur Aus-schnitte ergraben wurden

Der noumlrdliche Zugang in das den Platz ostseitig begrenzende Gebaumlude fuumlhrte in einen 260 times 470 m groszligen Raum (Y) auf unregelmaumlszligig viereckigem Grundriss der im Suumlden von M4 und im Norden von M5 begrenzt wurde Ein weiterer Eingang in das Gebaumlude lag etwas weiter im Suumlden in M2 sein Schwellblock weist deutliche Abnuumltzungsspuren von streifenden Tuumlrfluumlgeln auf Vor ihm lag eine Steinplatte die wohl als Auftritt diente Der Eingang fuumlhrte auf eine wahrscheinlich hofartige moumlglicherweise an der Nordseite uumlberdachte Freiflaumlche (X)3 Diesem Zugang war in einem sekundaumlren Bauvorgang ein kleiner Vorraum (Z)

3 Hinweise fuumlr eine Uumlberdachung ergeben sich aus der groszligen Anzahl halbzylindrischer Dachziegel die in dem als Zerstoumlrungs-schicht interpretierten Stratum Byzanz 1 angetroffen wurden Flaumlche X koumlnnte im Nordbereich mittels eines Pultdaches uumlberdeckt gewesen sein Im Suumldbereich der Flaumlche war jedenfalls eine geringere Ziegeldichte festzustellen Dies laumlsst sich nur teilweise mit dem Fehlen der entsprechenden Schichten erklaumlren

2 Luftbild der Sondagen 30 und 36 in der Weststadt von Limyra

223Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

vorgesetzt worden Die hierzu errichtete M12 setzt sich durch schlechte Bauausfuumlhrung von den Mauern des restlichen Gebaumludes ab Westlich des Innenhofes (X) lag ein annaumlhernd quadratischer auf den Platz vor der Pforte vorspringender Raum (W) von dessen Mauern zumeist nur noch die Fundamente anstehen Ein Zu-gang hat sich nicht erhalten duumlrfte aber in der Ostmauer gelegen haben Vor M3 waren im Hof zwei groszlige Pithoi in den Boden eingelassen Im Zentrum des Gebaumludes erstreckte sich der korridorartige von Suumlden und Norden betretbare Raum (V) vor dessen Ostwand ein weiterer Pithos stand

Das Mauerwerk dieser kleinteiligen Verbauung ist homogen Nur in geringe Tiefe fundamentierte zwei-schalige Mauern sind aus zumeist kleinformatigen Bruchsteinen ohne Moumlrtelbindung hochgezogen an den Ecken und Eingaumlngen sind hingegen groumlszligere Spolienbloumlcke versetzt Von der einstmals sicher zwischen den Mauersteinen vorhandenen Lehmbindung hat sich nichts erhalten das Bindemittel duumlrfte aufgrund der Oberflaumlchennaumlhe durch Sickerwasser ausgewaschen worden sein Verwunderlich ist das voumlllige Fehlen von Moumlrtel Im Bereich der Durchgaumlnge war auf Fundamentierung gaumlnzlich verzichtet worden So sitzt ein Schwellstein in M2 direkt auf Erdmaterial und im Bereich des Durchgangs in M6 liegt Erde zwischen den Mauerkoumlpfen Der suumldwestliche Raum (W) ist als eigener Baukoumlrper konzipiert in dessen Nordmauer die Schwelle des suumldlichen Einganges einbindet sodass Gleichzeitigkeit als gesichert gelten kann Die dem

3 Plan der SO 303637 Mauerplan der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Phase

224 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Eingang vorgelagerte Mauer12 ist sekundaumlr zu M2 von auffallend schlechter Bauausfuumlhrung und aus klein-teiligem Steinmaterial unter teilweiser Verwendung von Spolien errichtet

Am Nordrand des Grabungsareals erhebt sich die Weststadtmauer der Phase 1 nach innen versetzt auf ei-ner uumlber 15 m hohen Fundamentbank deren Unterkante bei den Grabungsarbeiten nicht erreicht wurde Die Streichrichtung des Mauerkoumlrpers verlaumluft etwas verschoben zu jener der Fundamentbank sodass sich der stadtseitige Ruumlcksprung nach Osten zu kontinuierlich verbreitert Die im Stadtinneren suumldlich der Befesti-gungsmauer befindliche Verbauung aus Bruchsteinen duumlrfte sekundaumlr zur Errichtung der Befestigung erfolgt sein da sich die Bauten und Freiflaumlchen auf die bestehende Mauer und die Pforte beziehen Eine bauliche Verbindung nach Suumlden existiert im Fall von M1 M10 und der aumllteren M13 waumlhrend die stratigraphische Verbindung zum Bereich im Suumlden durch rezente Eingriffe am Mauerfuszlig gestoumlrt ist

M4 sitzt auf einer aumllteren Mauer (M14) auf die aus einer Lage quaderfoumlrmiger Bruchsteine besteht auf der kleinere Steine derart versetzt sind dass sich eine annaumlhernd horizontale Oberkante ergibt Es handelt sich vielleicht um eine Fundamentbank auf der sich aufgehendes Mauerwerk aus Lehmziegeln erhoben ha-ben koumlnnte In ihrem westlichen Abschnitt ist M14 aus zwei groszligen rechteckigen Kalksteinplatten gefuumlgt An diese schlieszligen auf tieferem Niveau zwei flach verlegte Platten an die nicht von Steinen uumlberlagert werden ndash es scheint sich um eine Eingangssituation zu handeln Im oumlstlichen Grabungsbereich war Mauer14 nur noch als Fundament bzw Ausrissgrube zu fassen In annaumlhernd rechtem Winkel zu M14 verlief die Nord-Suumld streichende und im Verband errichtete jedoch weitgehend ausgerissene M13 An diese beiden Mauern lief ein Kalkestrichboden an der im Zuge der Grabungsarbeiten abgetragen wurde (Abb 6) Den Untergrund fuumlr den Estrich bildete eine erdige Einschuumlttung Das aus ihr geborgene Fundmaterial bietet einen terminus post quem fuumlr die Einbringung des Bodens und damit fuumlr die Errichtung des Baus im fruumlhen 1 Jahrhundert n Chr4 Weiter nach Suumlden lieszlig sich keine Fortsetzung des Gebaumludes feststellen

Unterhalb dieses spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitlichen Gebaumludes wurde ein kurzer Abschnitt einer fast voumlllig ausgerissenen Ost-West streichenden Bruchsteinmauer freigelegt die sich in keinen groumlszligeren archi-tektonischen Kontext einfuumlgen laumlsst Das keramische Fundmaterial weist auf eine Datierung der Mauer in die hellenistische Periode Unter der Mauer wurden Abschnitte eines mit hochkant in den Boden gesetzten Steinplatten eingefassten Kanals freigelegt Dieser verlaumluft von der durch die Weststadtmauer angegebenen noumlrdlichen Grabungsgrenze nach Suumlden und schwenkt nach Westen in den nichtergrabenen Bereich ab Der Kanal sitzt in einer flaumlchig angetroffenen sandig-erdigen in die spaumlte Klassik datierenden Schotterpackung welche sich nach Suumlden bis in den Bereich hinter der klassischen Stadtmauer erstreckt haben duumlrfte

Der stratigraphische Befund (Abb 4)

Der Grabungsbereich wurde bis in die spaumlten 90er Jahre des 20 Jahrhunderts landwirtschaftlich genutzt Dabei waren im Zuge der Errichtung von Treibhaumlusern das Gelaumlnde planiert und Einsetzgruben fuumlr die Staumlnder ausgehoben worden Durch diese Arbeiten wurden die oberflaumlchennahen Schichten gestoumlrt die mittelalterlichen Straten voumlllig abgetragen Insbesondere am Fuszlig der Weststadtmauer waren tiefgreifende Stoumlrungen festzustellen Der Schichtenablauf stellte sich waumlhrend der Grabung folgendermaszligen dar Unter dem humosen Oberflaumlchenmaterial wurde flaumlchig ein starkes Stratum humoser Erde (Byzanz 1) angetroffen welches groszlige Mengen von Dachziegelfragmenten enthielt Dieses Stratum duumlrfte dem Zerstoumlrungshorizont des fruumlhbyzantinischen Gebaumludes entsprechen Darunter lag ein weiterer Horizont (Byzanz 2) in den wahr-scheinlich stellenweise die Mauern des Gebaumludes eingetieft worden waren und dessen Erdmaterial an ande-ren Stellen an die Mauern angeschuumlttet worden zu sein scheint Eine Trennung in bei Baubeginn bestehende Schichtung und angeschuumlttetes Erdmaterial war aufgrund des Fehlens klarer Unterscheidungsmerkmale im Zuge der Grabung kaum moumlglich Im Suumlden des Grabungsareals war vor der Errichtung des Gebaumludes hin-ter der klassischen Stadtmauer schotterhaltige Erde angeschuumlttet worden um ebenen Baugrund zu erhalten In sie waren in dem Korridor V ein und in dem Hof X zwei groszlige Pithoi eingetieft worden Der Horizont

4 Die kleinteiligen Keramikfragmente aus der Schuumlttung unterhalb des Bodens wurden von B Yener-Marksteiner durchgesehen

225Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Byzanz 2 bietet einen terminus ante bzw ad quem fuumlr die Errichtung des Gebaumludes das Stratum Byzanz 1 einen terminus ante quem fuumlr seine Aufgabe

Im Suumlden der Grabungsflaumlche waren die Straten Byzanz 1 ndash 2 groszligteils verloren da in Folge des sukzes-siven Einsturzes der klassischen Stadtmauer die dahintergelegenen Erdschichtungen abgeschwemmt worden waren In diesem Bereich haben sich nur die untersten Fundamentlagen der Mauern des fruumlhbyzantinischen Gebaumludes erhalten fehlen aber nahe der Stadtmauer uumlberhaupt gaumlnzlich

Unter der nachantiken Schuumlttung (Byzanz 1) und oberhalb eines fruumlhkaiserzeitlichen Moumlrtelestrichs lag eine lehmige Einschuumlttung (Hellenistisch 1) Der Moumlrtelboden wurde als Hellenistisch 2 abgetragen und die Schuumlttung darunter mit Hellenistisch 3 bezeichnet Unter ihr lagen spaumlt- und hochklassische Schuumlttstraten wie sie vergleichbar auch in den Sondagen weiter im Osten angetroffen worden waren

Uumlberlegungen zur Bebauungsgeschichte des Bereiches Sondage 303637

Den aumlltesten von den Grabungsarbeiten im Bereich der SO 303637 betroffenen baulichen Befund bildet die in der ersten Haumllfte des 4 Jahrhunderts v Chr errichtete Stadtmauer5 Hinter dieser wurde wie aus dem Grabungsbereich weiter im Osten bekannt ist im Laufe des 4 Jahrhunderts sukzessive aufgeschuumlttet und auf den derart entstandenen Terrassenflaumlchen immer wieder gebaut6 Im Kontext eines der Bauhorizonte ist der in SO 36 freigelegte Kanal zu sehen Das Fundmaterial erlaubte jedoch keine genauere Datierung als eine vage Zuweisung an die spaumltklassische Periode Der bauliche Zusammenhang ist nicht bekannt Gleiches gilt fuumlr eine den Kanal uumlberlagernde von Ost nach West streichende Mauer von der sich nur ein kurzes Stuumlck erhalten hat Eine Datierung in den fruumlhen Hellenismus erscheint aufgrund allerdings wenig charakteri-stischer Keramikfunde wahrscheinlich

Von dem daruumlber befindlichen spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitlichen Bau wurde nur ein kleiner Ausschnitt freigelegt (Abb 5) sodass bezuumlglich seiner Ausdehnung und seiner Grundrissstruktur keine Aussagen ge-troffen wurden koumlnnen Aufgrund der sorgfaumlltigen jedoch wenig monumentalen Ausfuumlhrung der Mauern und des Moumlrtelbodens der Naumlhe eines Brunnens sowie der Randlage innerhalb des Siedlungskontextes scheint eine Interpretation als Wohngebaumlude moumlglich7 Diesem Befund kommt insofern einige Bedeutung zu als im Stadtgebiet von Limyra erstmals ein Baubefund dieser Periode in stratigraphischem Kontext an-getroffen wurde

In der chronologischen Reihenfolge der Baubefunde folgt die Weststadtmauer der ersten Phase fuumlr deren Errichtung im Bereich von SO 3 ein terminus post quem im 5 Jahrhundert n Chr erschlossen wurde8 Die zeitliche Luumlcke von vier bis fuumlnf Jahrhunderten welche den Befestigungsbau von dem naumlchst aumllteren Baube-fund trennt ist erklaumlrungsbeduumlrftig Es erscheint jedenfalls wenig wahrscheinlich dass das spaumlthellenistisch-fruumlhkaiserzeitliche Gebaumlude mehrere Jahrhunderte lang unveraumlndert genutzt worden sein koumlnnte

Soweit die erhaltenen Baubefunde dies zu erschlieszligen erlauben wurde der Bereich von SO 303637 erst zwei Jahrhunderte nach der Errichtung der Weststadtmauer wieder bebaut Das Gelaumlnde im Inneren des spaumltantiken Mauerringes welches im Vergleich zu der Ausdehnung der kaiserzeitlichen Stadt flaumlchenmaumlszligig begrenzten Baugrund bot waumlre demnach lange Zeit teilweise ungenutzt geblieben Verwunderlich ist auch dass das Laufniveau der fruumlhbyzantinischen Verbauung des 7 Jahrhunderts n Chr rund 060 m unterhalb des Ruumlcksprunges welcher den Fundamentsockel der Mauer von deren Aufgehendem trennt gelegen ist Auch die schmale Mauerpforte liegt hoch uumlber dem Niveau der kleinen Platzanlage im Siedlungsinneren ndash um sie zu erreichen musste man eine mehrstufige Treppe uumlberwinden Es stellt sich die Frage ob nicht zur

5 Vorklassische Straten wurden im Bereich von SO 303637 nicht freigelegt da die zwischen den juumlngeren Strukturen verfuumlgbare Flaumlche fuumlr eine Tiefgrabung zu wenig Raum bot und es nicht sinnvoll erschien die fruumlhbyzantinischen Befunde abzureiszligen Die Stratigraphie hinter der klassischen Stadtmauer wurde jedoch im Bereich oumlstlich von SO 37 groszligflaumlchig untersucht Vgl Mark-steiner ndash Konecny 2007 15 ndash 28 Zur klassischen Stadtbefestigung von Limyra s T Marksteiner Das Suumldtor von Limyra OumlJh 59 1989 Beibl 39 ndash 110 T Marksteiner Die befestigte Siedlung von Limyra in J Borchhardt (Hrsg) Forschungen in Limyra 1 (Wien 1997) 59 f

6 s Marksteiner ndash Konecny 2007 15 ndash 28 7 Zu einem etwa 10 m oumlstlich gelegenen Brunnen s Marksteiner ndash Konecny 2007 23 f 8 s Lemaicirctre 2007 235

226 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

5 Plan der spaumlthellenistischen Befunde

6 Die spaumlthellenistischen Befunde

227Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Zeit der Errichtung der Weststadtmauer das Niveau im Inneren des Mauerringes etwas houmlher gewesen und es vielleicht erst im Zuge der Errichtung der fruumlhbyzantinischen Verbauung abgetragen worden sein koumlnnte Dieser Ansatz wuumlrde die etwa 600 Jahre umfassende zeitliche Luumlcke zwischen der hellenistisch-fruumlhkaiser-zeitlichen und der fruumlhbyzantinischen Verbauung sowie das Fehlen kaiserzeitlicher und spaumltantiker Straten erklaumlren laumlsst sich aber am Befund nicht eindeutig verifizieren

Im Zuge der Arbeiten in SO 303637 wurde ein geschlossener Ausschnitt der fruumlhbyzantinischen Verbau-ung der Weststadt freigelegt Im ergrabenen Bereich ist diese durch verwinkelte unregelmaumlszligige Verkehrs-flaumlchen und dichte Verbauung gekennzeichnet ein Befund der mit jenem in der etwa 50 m weiter westlich gelegenen SO 5 uumlbereinstimmt9 Uumlberraschend ist das Fehlen jeglicher Moumlrtelbindung im Mauerwerk des Gebaumludes in SO 30 ein Befund der im Gegensatz zur Bauweise der in SO 5 freigelegten Bauten steht

Das kleine Gebaumlude oumlstlich der platzartigen Verkehrsflaumlche an der Pforte im Mauerring wird durch das Vorhandensein mehrerer Pithoi als Gewerbebau gekennzeichnet10 Die Lage an einem oumlffentlichen Raum von Durchgangscharakter und die gute Erschlieszligung uumlber zwei Zugaumlnge sprechen fuumlr ein Gewerbe welches regen Geschaumlftsverkehr bedingte Es mag sich um ein Geschaumlftslokal gehandelt haben Ausweislich der Ke-ramikfunde scheint das Gebaumlude im 7 Jahrhundert errichtet und nach einer kurzen aus dem Keramikbefund nicht genau determinierbaren Nutzungszeit aufgegeben worden zu sein Es fehlen jegliche Hinweise auf die spaumltere Bebauung des Areals

T Marksteiner

Ausgewaumlhlte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Keramik aus einem Gebaumludekomplex in der Weststadt Limyras

Waumlhrend der Materialbearbeitung wurden insgesamt 3 143 Keramikfragmente aus stratigraphisch relevanten Schichten der SO 301 (2002) 36 (2003) und 37 (2004) untersucht11 Das Keramikmaterial zeichnet sich durch einen hohen Prozentsatz an Kuumlchenware (43 ) und an verschiedenen gebrauchskeramischen Gattun-gen (35 ) aus12 Der Anteil an Feinware betraumlgt 14 der an Amphoren 8 (s Diagramm 1)

Das Tafelgeschirr ist durch Importware sowie deren regionale oder lokale Imitationen vertreten Wie auch an anderen Fundstellen in Limyra ist in diesem Fundkomplex die sog Cypriot Red Slip Ware (CRS) die am haumlufigsten vorkommende Importware13 weswegen die Zusammensetzung des CRS-Spektrums fuumlr die chronologische Einordnung des Gebaumludekomplexes von Bedeutung ist Die Dominanz einer groszligen bottichartigen Schuumlssel der Form Hayes 11 ist mit 14 von 31 CRS-Randfragmenten offensichtlich (Kat 1 ndash 3 Taf 1 1 ndash 3)14 Sie wird in die Zeit zwischen 550 und 650 n Chr datiert und bildet in dem hier vorgestellten Fundkomplex einen der spaumltesten Vertreter des CRS-Formenspektrums (s Diagramm 2)

Ein Teller mit flachem Boden der Form Hayes 1 ist durch insgesamt 6 Randfragmente (Kat 4 ndash 6 Taf 1 4 ndash 6) vertreten und darf nach der Form Hayes 11 als die am zweithaumlufigsten vorkommende CRS-Form gel-ten Sie gehoumlrt zu den fruumlhesten Vertretern der CRS und wird in die Zeit zwischen dem Ende des 4 und dem dritten Viertel des 5 Jahrhunderts datiert15 Bei Tellerfragmenten mit abgerundetem und leicht einge-

9 Zur fruumlhbyzantinischen Verbauung in SO 5 s T Marksteiner Die Grabungen der Jahre 1982 ndash 1986 am Suumldtor von Limyra in T Marksteiner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 189 f Zu innerstaumld-tischen Straszligensystemen in Lykien s T Marksteiner Intraurbane Straszligensysteme in Lykien in La rue dans lrsquoantiquiteacute Actes du colloque de Poitiers (Rennes 2008) bes 229

10 Drei Pithoi sind sicher nachgewiesen es koumlnnten im Suumldbereich aber durchaus weitere Vorratsgefaumlszlige gestanden haben 11 Zum Befund s o den Beitrag von T Marksteiner 12 Unter dem Begriff rsaquogebrauchskeramische Gattungenlsaquo werden grobe Gebrauchsware wie Pithoi groszlige Schuumlsseln sowie feine Ge-

brauchware wie Kannen Kruumlge Schuumlsseln Lampen Ampullen usw zusammengefasst 13 Gruumlnewald 1984 25 f Abb 16 Eisenmenger1993 407 Vroom 2004 291 f Tab 1 Yener-Marksteiner 2007 254 f Lemaicirctre

2007 224 f Tab 9 14 Bei der Erstellung der Statistik wurden nur Randfragmente beruumlcksichtigt 15 Hayes 1972 373 f Meyza 2007 H11 72 ndash 75

228 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

bogenem Rand (Kat 5 ndash 6) duumlrfte es sich um der Form Hayes 1 verwandte Formen handeln Der Bedarf an Tafelgeschirr wurde im 5 Jahrhundert neben der Form Hayes 1 auch durch eine von der African Red Slip Ware (ARS) uumlbernommene Tellerform mit verdicktem geriffeltem Rand der Form Hayes 2 abgedeckt die bis in das dritte Viertel des 6 Jahrhunderts n Chr hergestellt wurde (Kat 7 ndash 8 Taf 1 7 ndash 8)16 Diese duumlrfte von einer Tellerform mit charakteristischer Randbildung und dem Rillen- und Kerbschnittdekor in Baumlndern an der Wand der Form Hayes 9 abgeloumlst worden sein17 welche von langer Nutzungsdauer war (2 Haumllfte 6 Jh ndash Ende 7 Jh n Chr) und im lykischen Speiseservice dieser Zeit eine dominierende Rolle einnahm (Kat 9 ndash 11 Taf 1 9 ndash 11)18

16 Meyza 2007 52 f 17 Hayes 1972 376 f 382 f Meyza 2007 68 ndash 70 18 Gruumlnewald 1984 25 f Abb 16 3 ndash 4 Eisenmenger 1997 406 f Mader 1996 92 f Mader 1998 94 f E Pellegrino Le mateacuteriel

ceacuteramique issu des fouilles meneacutees en 1995 et 2000 sur lrsquoacropole lycienne de Xanthos Anatolia Antiqua 10 2002 250 f E Pelle-

Diagramm 1 Uumlbersicht uumlber die Keramik-funde aus der Sondage SO 303637

Diagramm 2 Quantitative Verteilung der Feinware und quantitative Verteilung der CRS-Formen

229Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Zur Feinware mit rotem Uumlberzug zaumlhlen auch Fragmente mit einem charakteristischen Scherbentyp19 der sich von den bekannteren Waren der spaumltantik-fruumlhbyzantinischen Periode absetzt Ihr hoher Anteil an den limyraumlischen Keramikfunden dieser Zeit indiziert eine Zusammenstellung dieser Ware in eine Gruppe die hier als rsaquoLimyra Red Slip Ware 1lsaquo (LRSW1) bezeichnet wird um sie von den anderen keiner Warengruppe zuweisbaren Fragmenten zu differenzieren Sie imitiert Formen bekannter Waren wie ARS Late Roman C (LRC) und vor allem Late Roman D (LRD) ihre Herkunft ist jedoch unbekannt Innerhalb des hier vorge-stellten Konvoluts bilden die Kat 12 ndash 13 (Taf 2 12 ndash 13) die Vertreter dieser Ware bei ihnen handelt es sich um Imitationen der beliebtesten LRD-Formen Hayes 1 und 9

Einige weitere Fragmente die sich in Form und Dekor an die CRS anlehnen sind nicht mit Sicherheit dieser Ware zuzuordnen weil sie sich soweit mit freiem Auge festgestellt werden kann im Scherbentyp in der Brennhaumlrte und in der Oberflaumlchenbehand-lung von diesen unterscheiden sie sind haumlrter gebrannt und der feine Ton enthaumllt weiszlige manchmal auch dunkle Einschluumlsse Der hellorange bis braumlunlich rote Uumlberzug ist matt innen dicht auszligen duumlnn allgemein nicht flaumlchig aufgetragen und meist herabgeron-nen (Taf 1 1) Es koumlnnte sich bei diesen Stuumlcken um Produktionen einer bis dato unbekannten Werkstatt handeln wie sie sowohl in Lykien als auch in den Nachbargebieten dokumentiert wurden20 So entspricht beispielsweise die fast zur Gaumlnze erhaltene Schuumlssel mit ausgebogenem genopptem Rand (Kat 14 Taf 2 14 Abb 7) einer seltenen CRS-Form naumlmlich der Form Hayes 421 Diese wird in die Zeit um das 56 Jahrhundert n Chr datiert und kommt in Limyra wie auch in den oumlstlichen Nachbargebieten sowohl als CRS-Produkt als auch als deren rsaquoImitationlsaquo vor22 Kat 15 (Taf 2 15) ist mit der CRS-Form Hayes 29 zu vergleichen steilwandige Schuumlsseln mit horizontalem Rand wie Kat 16 ndash 17 (Taf 2 16 ndash 17) sind es mit der Form Hayes 823

Drei Fragmente (Kat 18 ndash 20 Taf 2 18 ndash 20) gehoumlren zu den seltenen Formen der CRS Einen der weni-gen Vergleiche zu Kat 20 bietet eine Schuumlssel der sog LRSW1 aus Limyra24

Nur zwei Keramikfragmente mit rotem Uumlberzug konnten als African Red Slip (ARS) identifiziert werden (Kat 21 ndash 22 Taf 2 21 ndash 22) Weitere spaumltroumlmische Gattungen mit rotem Uumlberzug wie LRC oder Sagalassos Red Slip Ware (SRSW) konnten im Material aus SO 30 nicht bestimmt werden

Teilweise sehr gut erhaltene Toumlpfe Pfannen und deren Staumlnder sowie Kruumlge mit und ohne Sieb die aus einem als Scherbentyp 1 (ST1) bezeichneten Ton hergestellt sind25 erlauben eine Charakterisierung des limyraumlischen Kuumlchenensembles

Geschlossene tiefe Toumlpfe mit dreieckigem abgerundetem Rand und zwei vertikalen Henkeln dominieren das Formenspektrum (Kat 23 ndash 28 Taf 3 23 ndash 28) Solche Toumlpfe sind in Limyra aus den Kontexten des 6 und

grino Preacutesentation des ceacuteramiques issues des fouilles meneacutees en 1998 ndash 1999 sur lrsquoacropole lyciennes de Xanthos Anatolia Antiqua 11 2003 219 f Abb 6 Vroom 2004 291 f

19 Yener-Marksteiner 2007 258 f C25 ndash 28 20 Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a N Fırat So-Called Cypriot Red Slip Ware From The Habitation Area of Perge ReiCretActa

36 2000 35 ndash 38 21 Hayes 1972 376 f 22 Yener-Marksteiner 2007 255 f Kat C15 C Williams Anemurium The Roman and Early Byzantine Pottery (Toronto 1989)

Nr 185 ndash 186 N Atik Die Keramik aus den Suumldthermen von Perge IstMitt Beih 40 (Tuumlbingen 1995) 147 f Nr 305 N Fırat Ro-man Period Ceramics in H Abbasoğlu ndash W Martini (Hrsg) Die Akropolis von Perge 1 (Mainz 2003) 128 f Abb 3 (hier aber als Imitation)

23 Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a Ruumlckert 2007 69 f Nr 94 24 Yener-Marksteiner 2007 Taf 18 C27 25 Fuumlr die Beschreibung des Scherbentyps 1 (ST 1) und weiterer Beispiele dieses Topftyps s Yener-Marksteiner 2007 265 f In der

Zwischenzeit haben archaumlometrische Analysen des Maison de lrsquoOrient et de la Mediterraneacutee in Lyon gezeigt dass die von der Ver-fasserin als ST 1 und ST 2 bezeichneten Scherbentypen der Gruppe rsaquolyciennes kaolinitiqueslsaquo angehoumlren Dazu s S Y Waksman ndash S Lemaicirctre Ceacuteramiques culinaires de Lycie aux eacutepoques romaine et proto byzantine Poster in Rahmen des LRCW-Kongresses (Pisa 2008) Kochtoumlpfe und Pfannen des ST 1 finden sich als Import vereinzelt an einigen Fundplaumltzen um das Mittelmeer so in Spanien Libyen und auf Zypern

7 Kat 14 Randfragment einer Schuumlssel RSW

230 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

7 Jahrhunderts n Chr bekannt26 Durch zur Gaumlnze erhaltene Bei-spiele aus den juumlngeren Weststadt-grabungen konnte die bis jetzt nur vermutete Form dieser Gefaumlszlige insbesondere der abgerundete Bo-den ergaumlnzt werden (Kat 23 ndash 24 Taf 3 23 ndash 24 Abb 8) Die Gefaumlszlige wurden in unterschiedlichen Grouml-szligen hergestellt der Randdurch-messer betraumlgt im Durchschnitt 14 ndash 16 cm Die Henkel koumlnnen im Querschnitt blockfoumlrmig quadra-tisch oder mehrfach gerippt sein Alle Toumlpfe sind sehr hoch ge-brannt Das Vorkommen einer von braungrau bis orange bzw bis zu einer Mischung beider Farben rei-

chenden Farbpalette an der Oberflaumlche ein und des-selben Gefaumlszliges weist darauf hin dass waumlhrend des Brennvorganges die Atmosphaumlre innerhalb des Ofens nicht gleichmaumlszligig war Selten sind diese Toumlpfe ganz reduziert gebrannt wie Kat 23 Die obere Haumllfte ei-niger Gefaumlszlige wurde mit einem breiten Pinsel in roter Farbe bemalt (Kat 29 ndash 30 Taf 4 29 ndash 30 Abb 9) Der Umstand dass die leicht gerundeten Boumlden der tiefen Toumlpfe meist mit Brandruumlckstaumlnden uumlberzogen sind waumlhrend die Gefaumlszligwaumlnde fast keine Feuerspuren zei-gen ist Zeichen dafuumlr dass die Gefaumlszlige waumlhrend des Kochens auf einem Staumlnder aufgestellt waren Einen terminus post quem fuumlr das Auftreten dieses Koch-topftyps am Ende des 5 oder am Anfang des 6 Jahr-hunderts bietet das zuletzt publizierte Keramikmate-

rial aus der Baugrube der spaumltantiken Befestigungsmauer (SO 3B) in dem er noch nicht vorkommt27 Dieser zeitliche Ansatz wird auch durch die vorlaumlufige Auswertung der stratifizierten Keramik aus den Grabungen in SO Q18 in Limyra bestaumltigt28 In spaumltroumlmischer Zeit waren geschlossene tiefe und etwas bauchige Koch-toumlpfe mit leicht gerundetem Boden im gesamten Mittelmeerraum verbreitet Direkte Parallelen zu den hier vorgestellten Toumlpfen mit dreieckigem abgerundetem Rand und mit fallweise aumlhnlich beschriebenem Scher-bentyp finden sich auszligerhalb Lykiens vereinzelt an verschiedenen Fundstaumltten29 In Lykien selbst sind solche Gefaumlszlige in Zentral- und Ostlykien weit verbreitet scheinen aber in Xanthos (Westlykien) im Kochtopfspek-trum der spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Zeit keinen besonderen Platz einzunehmen30

26 Fuumlr die Beispiele aus Limyra s Gruumlnewald 1984 Abb 21 10 Eisenmenger 1997 408 f Vroom 2004 297 ndash 301 Abb 4 Lemaicirctre 2007 226 f Taf 13 2 ndash 4 Yener -Marksteiner 2007 266 f Taf 21 C63 ndash 66

27 Lemaicirctre 2007 207 ndash 214 28 Unpubliziertes Material aus der SO Q 18 Zu den Grabungen des Jahres 2007 in Q 18 s T Marksteiner ndash U Schuh Limyra Kazı

Ccedilalışmaları 2007 ndash Excavations at Limyra 2007 Anmed 6 2008 42 ndash 46 29 In Libyen Spanien Zypern und Albanien wurde er registriert Dafuumlr zusammenfassend s Vroom 2004 300 mit Anm 34 30 Fuumlr Beispiele aus dem zentrallykischen Kyaneaigebiet s Mader 1996 Abb 36 Nr 106 aus Andriake s B Yener-Marksteiner

Keramikfunde der Kampagne 2006 in T Marksteiner Bericht zu den Arbeiten in Andriake im Jahr 2006 KST 25 2006 209 ndash 212 Abb 6 8 aus Istlada (İnişdibi) T Marksteiner ndash P Niewoumlhner ndash B Yener-Marksteiner Der Burgberg von İnişdibi bei Istlada in Zentrallykien Antike Festung und byzantinische Kapelle MiChA 15 2009 85 ndash 102 Abb 5 9 Fuumlr vereinzelte Beispiele aus

8 Kat 23 24 Kuumlchenware

9 Kat 29 30 Kuumlchenware

231Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Neben den geschlossenen Toumlpfen kommen auch offene breite Toumlpfe mit horizontalen Henkeln und leicht gerundeten flachen Boumlden vor (Kat 31 ndash 34) Die im Querschnitt runden Henkel setzen entweder unterhalb des ausgebogenen Randes oder direkt am Rand an Ihr Randdurchmesser betraumlgt zwischen 16 und 285 cm Die Toumlpfe wurden meist mit einem groszligen Pinsel innen und auszligen in roter bis rotbrau-ner Farbe unregelmaumlszligig bestrichen die Boumlden wurden dabei ausgespart Ein fast zur Gaumlnze erhaltener Topf (Kat 31 Taf 4 31 Abb 10) bietet ein schoumlnes Bei-spiel fuumlr diese Gruppe

Pfannen mit leicht ausgebogenem Rand und sich zur Spitze hin verjuumlngenden zylindrischen Griffen (Kat 36) kommen in Limyra in spaumltrouml-mischen Fundkomplexen haumlufig vor31 Zahlreiche flache Bodenfragmente mit starken Brandspuren sind diesen Ge-faumlszligen zuzuweisen Wie anhand von Kat 32 und 35 zu sehen ist koumlnnen al-lerdings Fragmente mit aumlhnlicher Rand-bildung auch von schuumlsselartigen of-fenen Toumlpfen stammen Deshalb lassen sich auch einige Fragmente (wie hier Kat 33 Taf 5 33) nicht eindeutig zu-weisen ndash sie koumlnnten sowohl zu Pfannen als auch zu Toumlpfen gehoumlren

Das Randfragment Kat 35 gehoumlrt zu einem steilwandigen Topf mit Deckelfalz Einige Randfragmente mit gleicher Pro-filbildung wurden in Limyra auch aus anderen spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Fundkomplexen geborgen32

Auf welche Weise Toumlpfe und Pfannen auf das Feuer gestellt wurden zeigen zwei Staumlnder unterschied-licher Formgebung Der zur Gaumlnze erhaltene und kaum Gebrauchsspuren aufweisende Staumlnder Kat 37 (Taf 4 37) hat eine gedrungene spulenartige Form und am oberen Rand sowie am Fuszlig einen Durchmesser von jeweils 15 cm Die vier rechteckigen Oumlffnungen am Koumlrper dienten wohl der Sauerstoffzufuhr (Abb 8) Der obere Rand des eher zylindrisch geformten Staumlnders Kat 38 hat sich nicht erhalten jedoch ist die Wand des Fragments oben ausgebogen

Aus demselben lokalen Scherbentyp wurden auch einhenkelige Kruumlge mit langem Hals mit Wulstrand (Kat 39 ndash 42 Taf 5 39 ndash 42) hergestellt Die Muumlndungsquerschnitte sind meist kreisfoumlrmig es kommen aber auch Kleeblattmuumlndungen vor (Abb 11) Manche gut erhaltene Exemplare des Typs mit kreisfoumlrmiger Muumln-dung aus Limyra weisen am unteren Ende des Halses Siebeinsaumltze mit groben Siebloumlchern auf (Taf 5 39 ndash 42) Trotz des Fehlens zur Gaumlnze erhaltener Beispiele koumlnnen diesen in Lykien weit verbreiteten und vermutlich fuumlr das Kochen von Fluumlssigkeiten verwendeten Kruumlgen eingezogene Boumlden zugeschrieben werden33

Ein Deckelfragment (Kat 43) mit vertikaler Streifenbemalung darf einem Krug zugewiesen werden Derartige meist mit Bemalung geschmuumlckte und konvexe Deckel waren mittels eines Ringes in einer auf

Xanthos s E Pellegrino Note sur un depotoir de ceacuteramiques du IIIe s ap J-C et la datation de la reacutesidence du nord-est de lrsquoacro-pole lycienne de Xanthos Anatolia Antiqua 12 2004 128 f Abb 7 1

31 Vroom 2004 297 f mit Anm 28 Abb 4 Yener-Marksteiner 2007 266 f C76 32 Yener-Marksteiner 2007 265 f Typ 3 C60 Lemaicirctre 2007 230 f Taf 13 8 33 Lemaicirctre 2007 232 f E Pellegrino Les ceacuteramiques de la maison du nord-est de lrsquoacropole lycienne de Xanthos Un ensemble

original de la fin du VIegraveme ndash debut du VIIegraveme s apr J-C in LRCW 2007 II 662 Abb 35 ndash 36 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C81 ndash 83

10 Kat 31 Kuumlchenware

11 Kat 39 40 Kuumlchenware

232 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

dem Henkel der Kruumlge sitzenden Oumlse eingehaumlngt34 Aumlhnliche Kruumlge sind vor allem aus den Saraccedilhane-Grabungen in Istan-bul bekannt geworden es duumlrfte sich dort um lokale Produkte handeln35 In Lykien ist dieser Gefaumlszligtyp mehrfach belegt Es koumlnnte sich um eine regionale Nachahmung der aus Istanbul bekannten Kruumlge der Zeit um 655 ndash 670 n Chr handeln36

Einige Scherben aus SO 30 sind aufgrund ihrer zimtro-ten Tonfarbe auffallend und fremdartig (Kat 44 ndash 49 Taf 6 44 ndash 49) Der koumlrnige Ton der nicht hochgebrannten Scherben enthaumllt dunkle sowie weiszlige Einschluumlsse weiszligen Quarz und feinen Goldglimmer Innerhalb dieser Gruppe lehnen sich zwei Randfragmente mit abstehender Lippe und Deckelfalz an die Formen aumlgaumlischer Kochtoumlpfe an (Kat 44 ndash 45)37 Drei nicht anpassende Wandfragmente stammen wohl von einem Teller (Kat 47) sie weisen einpolierte Muster aus Kreisen und ver-tikalen Strichen auf 38 In gleicher Art ist auch das Deckelfrag-ment Kat 48 verziert

Es handelt sich bei diesen makroskopisch einer homogenen Gruppe zuweisbaren Gefaumlszligen um importierte Kuumlchen- und Gebrauchsware aus dem westlichen Kleinasien

Ein Randfragment einer einhenkeligen Kanne mit rotem Uumlberzug (Kat 50 Taf 7 50) wurde im Scherbentyp 1 hergestellt und zaumlhlt zur feineren lokalen Gebrauchs-keramik spaumltroumlmischer Zeitstellung In dieselbe Untergruppe gehoumlrt auch eine zur Gaumlnze erhaltene ein-henkelige und bauchige Kanne mit breitem geripptem und den Gefaumlszligrand uumlbersteigendem Henkel sowie eingezogenem Boden (Kat 51 Taf 7 51 Abb 12) Ihre Tonfarbe ist gruumlnlich hellgrau der Ton enthaumllt zahlreiche dunkle Einschluumlsse und unterscheidet sich dadurch von der in Limyra dominierenden orangefar-bigen Gebrauchsware39 Gefaumlszlige gleicher Form wurden auch innerhalb der orangefarbigen Gebrauchsware produziert Sie weisen Bemalung in der Art jener der Kochtoumlpfe sowie der Pithoi auf und kommen ebenfalls in spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Kontexten vor40

Fruumlhbyzantinische Ampullen41 sind in SO 30 durch zwei Fragmente vertreten ein Randfragment (Kat 52 Taf 7 52) und ein mit einem Blockmonogramm gestempeltes Bodenfragment (Kat 53 Taf 7 53 Abb 13) Die Vermutung von J W Hayes aufgrund der Einheitlichkeit des Scherbentyps den Groszligteil dieser Gefaumlszlige einem einzigen Produktionsort zuschreiben zu koumlnnen wurde zuletzt durch petrographische Analysen aus-gewaumlhlter Stuumlcke aus Ephesos bestaumltigt Anhand des Bestandteils Serpentin im Ton konnte ausgeschlossen

34 Fuumlr ein gut erhaltenes Beispiel aus Limyra s U Eisenmenger ndash I Mader Bericht uumlber die Arbeiten an der Keramik in J Borch-hardt Bericht der Grabungskampagne in Limyra 1993 KST 16 2 1994 239 f Abb 16 Deckel mit Bemalung s Vroom 2004 297 ndash 300 Abb 5 Vroom 2005 252 f

35 JW Hayes Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 2 The Pottery (Princeton NJ 1992) 159 f Abb 39 26 ndash 30 36 J Vrooms Annahme dass diese Kruumlge aus Konstantinopel importiert worden waumlren ist aufgrund des Scherbentyps wenig plausi-

bel s Vroom 2005 252 f 37 Fuumlr aumlhnliche Formen aus Ephesos s zuletzt S Ladstaumltter in M Steskal ndash M La Torre Das Vediusgymnasium in Ephesos Archauml-

ologie und Baubefund FiE 16 1 (Wien 2008) 115 Taf 299 38 Die Fragmente koumlnnten morphologisch auch zu einem Deckel gehoumlren dann muumlsste sich der Dekor aber an der Innenseite befin-

den 39 Der hart gebrannte Scherben dieser Gebrauchsware enthaumllt zahlreiche weiszlige Einschluumlsse und seltener dunkle sowie rote Einschluumls-

se die Tonfarbe variiert von orange bis rosa Die Gruppe wurde von S Lemaicirctre unter raquoCeacuteramiques communes en pacircte calcairelaquo zusammengestellt s Lemaicirctre 2007 215 f

40 Derartige Kannen aus limyraumlischen Fundkontexten wurden bis jetzt noch nicht publiziert 41 Diese in der Literatur unterschiedlich bezeichneten Gefaumlszlige wurden zuletzt unter dem Begriff rsaquofruumlhbyzantinische Ampullenlsaquo zusam-

mengefasst Hier wird dieser gut begruumlndete Terminologievorschlag aufgenommen und statt des verbreiteten Begriffs rsaquolate roman unguentarialsaquo verwendet Zur neuen Terminologie s S Metaxas Fruumlhbyzantinische Ampullen und Amphoriskoi in Krinzinger 2005 69 f

12 Kat 51 Gebrauchsware

233Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

werden dass das Produktionszentrum dieser groszligen Gruppe im oumlstlichen Mit-telmeerraum gelegen war42 Die Analysen zeigen dass derartige Flaumlschchen in Ephesos auch lokal nachgeahmt wurden Eine vergleichbare Situation ein Nebeneinander von Import und lokal produzierter Ware ist auch an anderen Fundstaumltten zu beobachten43 Der Scherben der fruumlhbyzantinischen Ampullen aus SO 37 stimmt soweit man dies mit freiem Auge beurteilen kann mit der in der Literatur fuumlr den Groszligteil des Gefaumlszligtyps angegebenen Beschreibung uumlberein44 Weitere Uumlberlegungen sollen hier bezuumlglich des Produktionsgebietes der in Limyra gefundenen Exemplare nicht angestellt sondern die Ergebnis-se chemischer Analysen an lykischem Material abgewartet werden45 Die von J W Hayes vorgeschlagene chronologische Einordnung in die Zeit zwischen 500520 ndash 650 und die Annahme dass die Gefaumlszlige in einer bestimmten Zeitspan-ne im 6 Jahrhundert n Chr gestempelt wurden hat ihre Guumlltigkeit bewahrt46 In Limyra sind diese robusten Flaumlschchen zahlreich belegt47 eine zusammen-fassende Studie steht jedoch noch aus48

Abschlieszligend fuumlr die Gebrauchskeramik werden zwei zur Gaumlnze erhalte-ne Lampen sowie eine linsenfoumlrmige Flasche die alle aus demselben Abhub stammen und erstmals von B Ruumlckert vorgestellt wurden49 besprochen (Kat 54 ndash 57 Taf 7 54 ndash 57) Linsen-foumlrmige Flaschen sog Pilgerflaschen50 sind in Limyra bis jetzt nur spaumlrlich belegt J Vroom erwaumlhnt einige Halsfragmente derartiger Gefaumlszlige aus der Oststadt Limyras beschreibt sie jedoch nicht naumlher sie nimmt eine lokale Produktion an51 Ein weiteres Exemplar kommt aus SO 5 in der Weststadt von Limyra52 Die hier vorzustellende Flasche Kat 54 aus SO 30 unterscheidet sich aufgrund der Einfachheit ihres Dekors von den in der Literatur veroumlffentlichten rsaquoPilgerflaschenlsaquo aus dem suumldlichen Kleinasien53 Sie ist mit konzentrischen Rillen und Rouletting verziert sowie mit rotbrauner bis dunkelbrauner matter Farbe uumlberzogen (Abb 14) Das Gefaumlszlig weist sowohl im Scherbentyp als auch in der Oberflaumlchenbehandlung Aumlhnlichkeit mit zwei un-gebrauchten Baileyrsquos-Q 3339-Lampen aus demselben Abhub auf (Kat 55 ndash 56 Taf 7 55 ndash 56) die in die Zeit zwischen dem 6 und 7 Jahrhundert n Chr datiert werden koumlnnen Innerhalb der Lampenfunde aus SO

42 R Sauer ndash S Ladstaumltter Minerologisch-petrographische Analysen von fruumlhbyzantinischen Ampullen und Amphoriskoi in Krin-zinger 2005 125 ndash 133

43 Es scheint dass diese beliebten Gefaumlszlige nicht nur in einem groszligen Produktionszentrum sondern auch vielerorts lokal produziert wurden Petrographische Analysen der rsaquolate roman unguentarialsaquo in Hierapolis belegen beispielsweise das Vorkommen unterschied-licher mineralogischer Zusammensetzungen In Kibyra (Pisidien) wurden neben anderen Keramikfehlbraumlnden zahlreiche spaumltrouml-mische Unguentarien gefunden wodurch lokale Produktion nachgewiesen waumlre s Ş Oumlzuumldoğu ndash E Duumlndar Kibyra Geccedil Roma-Erken Doğu Roma Doumlnemi Muumlhuumlrluuml Unguentariumları Olba 15 2007 145 ndash 177 und muumlndliche Mitteilung von Ş Oumlzuumldoğu

44 s S Metaxas Fruumlhbyzantinische Ampullen und Amphoriskoi in Krinzinger 2005 71 ndash 73 45 Bis jetzt wurden derartige Untersuchungen nur an Material aus Myra durchgefuumlhrt Im Rahmen mineralogischer und petrogra-

phischer Analysen unglasierter Keramik aus Myra wurden auch Unguentarien des sog Typs 1 und 2 untersucht Die Ergebnisse zeigten dass diese der groszligen und vermutlich lokalen Tongruppe 3 angehoumlren in der auch Ess- Vorrats- und Servicegefaumlszlige sowie Amphoren produziert wurden s A Ccedil Tuumlrker Myra seramik hamur gruplarının kap tipleri ile değerlendirilmesi Adalya 9 2006 130 f

46 Auch die Analysen alter und neuer archaumlologischer Kontexte bestaumltigten diesen Schluss Nur Funde aus Sardis weisen auf einen fruumlheren Produktionsbeginn Zur Datierung der Gefaumlszlige sowie Stempel s Anm 44 88 ndash 92

47 Gruumlnewald 1984 26 f Abb 19 Eisenmenger 1997 406 f A Puumllz ndash P Ruggendorfer Forschungen zum Straszligennetz in der byzan-tinischen Oststadt von Limyra MiChA 1 1995 68 ndash 70 Eisenmenger 2003 195 f J Vroom The late roman-early byzantine finds from the excavation at the eastern city of Limyra KST 20 2 1998 143 ndash 145 Vroom 2004 Abb 7

48 Unklar ist wie J Vroom zu der Feststellung gelangte dass ndash wie in Perge und Sagalassos ndash diese Gefaumlszlige auch in Limyra in Haumlusern und Geschaumlften also in profanen Kontexten vorkommen da eine diesbezuumlgliche zusammenfassende Studie in Limyra noch fehlt dazu s Vroom 2004 304 f

49 Ruumlckert 2007 74 f Nr 104 50 Zu dem Typus s Hayes 1972 185 f ARS-Form 147 51 Vroom 2004 304 f 52 Yener-Marksteiner 2007 258 f C30 53 J Poblome Sagalassos Red Slip Ware Typology and Chronology SEMA 2 (Leiden 1999) Taf 437 s auch neue Funde aus den

Macellum-Grabungen N Fırat Roman Period Ceramics in Abbasoğlu ndash Martini (Anm 22) 126 f Nr 27

13 Kat 53 Gebrauchsware

234 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

30363754 dominieren diese fuumlr die archaumlologischen Kontexte des 67 Jahrhunderts in Lykien55 typischen Lampen mit flachem Boden und bauchigem Koumlrper hohem Hals und langer Schnauze (Kat 55 ndash 57 Taf 7 55 ndash 57 Abb 15 a b) Von der Aumlhnlichkeit der Scherben ausgehend darf vielleicht angenommen werden dass die Flasche und die Lampen einer zeitgleichen vielleicht regionalen Produktionsgruppe angehoumlren

Fuumlr die Herstellung der groben Gebrauchskeramik wie Vorratsgefaumlszlige und groszlige Schuumlsseln wurde der gleiche Ton wie fuumlr die Kochware verwendet dieser jedoch groumlber gemagert Auch sind diese Gefaumlszlige in der gleichen Art wie die oben vorgestellten Kochtoumlpfe mit roter bis brauner waumlssriger Farbe bemalt Meh-rere Pithoi desselben Typs wurden in SO 30 gefunden Neben zahlreichen Rand- und Wandfragmenten sind zwei fast zur Gaumlnze erhaltene Exemplare hervorzuheben die in einen Horizont dessen Oberkante wohl einer Laufflaumlche entsprach eingesetzt waren (Kat 58) Abgesehen von Farbstreifen am Rand finden sich am Koumlrper der Pithoi Streifen- und Kreisdekor sowie ein Dekorschema aus nebeneinandergesetzten laumlnglichen

54 Fuumlr weitere Beispiele der Lampe dieses Typs aus der SO 30 s Ruumlckert 2007 71 f Nr 99 ndash 101 hier wurden sie als Baileyrsquos Q460 erkannt

55 Gruumlnewald 1984 Abb 31 1 ndash 6 Eisenmenger 1997 408 f T E Gregory Additional Pottery in J Morganstern (Hrsg) The Fort at Dere Ağzı and Other Material Remains in Its Vicinity From Antiquity to the Middle Ages IstForsch 40 1993 137 Nr 17 J des Courtils u a Xanthos Rapport sur la Campagne de 2000 Anatolia Antiqua 9 2001 235 f Abb 18 f B Varkivanc Patararsquoda bir seramik işliği Adalya 5 20012002 143 Abb 14 Vroom 2004 304 f Abb 8 S Y Oumltuumlken ndash E F Fındık Excavations at the church of St Nikolas in Myra-Demre Anmed 2008-6 51 f Taf 4

14 Kat 54 Gebrauchsware 15 a b Kat 54 55 Lampen

16 Kat 58 Pithos 17 Kat 59 Pithosdeckel

235Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Ovalen die mit einem dicken Pinsel aufgetragen wurden56 An der Gefaumlszliginnenseite sind Farbtropfen zu se-hen Der Bereich unterhalb des Halses wurde durch Finger gezogenen Wellendekor verziert

Diese Vorratsgefaumlszlige sind aufgrund der ihrer Groumlszlige (H ca 120 ndash 140 m) entsprechenden Wandstaumlrke meist schlecht gebrannt Ein Pithos aus SO 30 weist an der Wand zahlreiche Ausblaumlhungen auf und musste schon in der Antike mithilfe von Bleiklammern repariert werden (Abb 16) Die Pithoi hatten Knauffuumlszlige und waren wahrscheinlich bis zu einer bestimmten Houmlhe in die Fuszligboumlden eingelassen57 Zu ihnen gehoumlren flache Deckel (Kat 59 Taf 8 59 Abb 17) mit einem horizontalen Henkel in der Mitte und einer kleinen kreisfoumlrmigen Oumlffnung58 Im Zuge der Herstellung wurden auch sie mit durch Finger gezogenem Wellende-kor verziert

Bei groszligen Schuumlsseln wie Kat 60 (Taf 8 60) handelt es sich um lokale Nachahmungen einer beliebten CRS-Form der Form Hayes 1159 Sie wurden in der den Kochtoumlpfen und Pithoi entsprechenden Art be-malt

Wie bei der Feinware wird auch das generelle Bild der Amphorenfunde spaumltroumlmischer Zeitstellung in Limyra durch die Funde aus SO 303637 bestaumltigt Die Dominanz der sog Late Roman 1-Amphoren (LR 1) kann nicht uumlberraschen Sowohl in der Ost- als auch in der Weststadt von Limyra bildet die LR 1-Amphora im Amphorenspektrum der spaumltroumlmischen Zeit den am haumlufigsten beobachteten Amphorentyp Ihre Haupt-produktionszeit ist zwischen 450 und 600 n Chr mit verschiedenen Untertypen und Produktionsorten60 Im 7 Jahrhundert wurde sie wie zahlreiche Funde aus verschiedenen Fundkontexten im Mittelmeerraum zeigen weiterhin importiert oder produziert61 In SO 303637 uumlberwiegt vor allem der spaumltere Typ die sog LR 1b-Amphora mit breitem Mund und Hals (Kat 61 ndash 63 Taf 9 61 ndash 63)62

Mit einem fast zur Gaumlnze erhaltenen Beispiel sowie zahlreichen Fragmenten tritt die LR 4-Amphora (LR 4) als der am zweithaumlufigsten vorkommende Amphorentyp in der SO 303637 auf (Kat 64 ndash 66 Taf 9 64 ndash 66) Die meisten Stuumlcke entsprechen dem spaumlteren Typ mit langem Koumlrper und tronkonischem Fuszlig63 Kat 67 (Taf 9 67) gehoumlrt zu einer spaumlteren Variation der LR 2-Amphoren der LR 2C-Amphora64 Ihr stark glimmerhaltiger Scherbentyp koumlnnte ein Hinweis auf eine Herkunft aus dem Aumlgaumlisraum sein Die Rand-bildung von Kat 68 (Taf 9 68) lehnt sich an die Keay Type LV-Amphoren an duumlrfte jedoch wegen ihres Scherbentyps in die groszlige Familie der LR 8-Amphoren gehoumlren65

56 Fuumlr bemalte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Gebrauchsware s A F Ferrazzoli ndash M Ricci Elaiussa Sebaste Produzioni e consumi di una citta della cilicia tra V e VII secolo in LRCW 2007 II 674 f Abb 15 E Pellegrino Les Ceacuteramiques de la maison du nord-est de lrsquoacropole lycienne de Xanthos Un ensemble original de la fin du VIegraveme ndash debut du VIIegraveme s apr J-C in LRCW 2007 II 660 f Abb 1

57 Ein Bodenfragment mit Knauffuszlig welches von einem vergleichbaren Pithos stammen duumlrfte wurde zuletzt in Myra in einer Ver-fuumlllung des 67 Jhs gefunden s Oumltuumlken ndash Fındık (Anm 55) 48 f Taf 1

58 Fuumlr aumlhnliche Deckel s R Degeest The common ware of Sagalassos SEMA 3 (Leiden 2000) Abb 142 ndash 144 T Korkut Die kaiser-zeitliche Gebrauchskeramik aus Patara in S Lemaicirctre (Hrsg) Ceacuteramiques antiques en Lycie (Bordeaux 2007) 216 f Nr 46

59 s auch Eisenmenger 2003 196 f Taf 90 5 60 Es sind zwei Hauptproduktionszentren bekannt dazu s ua zuletzt D F Willliams An integrated archaeometric approach to ce-

ramic fabric recognition A study case on late roman amphora 1 from the eastern Mediterranean in LRCW 2005 613 ndash 620 mit weiteren Literaturangaben

61 Beispielsweise in Yassi Ada Shipwreck (625 n Chr) P G van Alfen New light on the 7th-century Yassi Ada schipwreck Capa-cities and standard sizes of LRA1 amphoras JRA 9 1996 189 ndash 213 zuletzt in einem Kontext der 2 Haumllfte des 7 Jhs in Elaiussa Sebaste s E E Schneider Elaiussa Sebaste ndash Report of 2006 Excavation Season KST 29 2 2007 301 f Abb 9

62 Zu Typologie und Chronologie s Pieacuteri 2005 70 ndash 79 63 Pieacuteri 2005 132 ndash 137 64 Fuumlr die Variationen der LR 2C-Amphoren s Pieri 2005 88 f 65 Ich bedanke mich bei S Lemaicirctre fuumlr die muumlndliche Mitteilung

236 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Zusammenfassung

Das Keramikmaterial aus SO 303637 in der Weststadt Limyras erlaubt dank zahlreicher gut erhaltener Gefaumlszlige einen wichtigen Einblick in das keramische Kuumlchenensemble Limyras in spaumltroumlmisch-fruumlhbyzan-tinischer Zeit Im hier vorgestellten Material sind nicht nur Ganzformen limyraumlischer Kochtoumlpfe sondern auch Staumlnder zu finden die es ermoumlglichen Ruumlckschluumlsse auf die Art und Weise des Kochvorganges zu ziehen Im Bereich der groben Gebrauchskeramik sind groszlige bemalte Pithoi und Deckel hervorzuheben Fragmente derartiger Gefaumlszlige waren zwar schon fruumlher verschiedentlich in Limyra geborgen worden in SO 303637 fanden sie sich jedoch in situ und ihr Erhaltungszustand erlaubt es ihre komplette Form und ihren Dekor zu rekonstruieren Auch laumlsst sich die zeitliche Einordnung dieser Gefaumlszlige besser eingrenzen Unge-woumlhnlich ist das Vorkommen zahlreicher ungebrauchter Gefaumlszlige

Das Tafelservice bestand meistens aus importierter Ware Neben den bekannten Produktionen der spaumlt-roumlmischen Sigillata wurde auch die Existenz anderer Feinware mit rotem Uumlberzug die wohl lokal oder regional hergestellt worden war beobachtet Fuumlr die importierte Feinware wurde die aus anderen Sondagen bekannte Dominanz der CRS im limyraumlischen Keramikmaterial auch durch den Keramikbefund aus SO 303637 nachdruumlcklich bestaumltigt

Innerhalb der Amphorenfunde aus SO 303637 spielt der Amphorentyp LR 1 eine fuumlhrende Rolle wobei fast ausschlieszliglich der spaumltere Typ LR 1b1 vorkommt Es handelt sich um den am haumlufigsten anzutreffenden Amphorentyp der spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinischen Zeit in Limyra Ebenfalls groszliger Beliebtheit erfreuten sich LR 4-Amphoren die meisten entsprechen ebenfalls dem spaumlteren Typ LR 4b Neben diesen in Limyra schon bekannt gewordenen Amphorentypen konnte erstmals eine LR 2c-Amphora mit einem sehr glimmer-haltigen Scherben beobachtet werden

Ein zeitlicher Unterschied zwischen dem von den Ausgraumlbern als Byzanz 1 bezeichneten Stratum und dem Horizont Byzanz 2 konnte im Keramikmaterial nicht festgestellt werden Importware wie CRS mit den Formen Hayes 111 (etwa Mitte 7 Jh) und Hayes 9BC (ca 580600 ndash 700 oder etwas fruumlher) erlaubt es ebenso wie die moumlglichen Imitationen von CRS Formen eine zeitliche Einordnung der beiden Straten in das 7 Jahrhundert n Chr vorzunehmen Sie wird durch die zahlreich erhaltenen sog Baileys-Q3339-Lam-pen bestaumltigt Auch durch die gut erhaltene Kuumlchenware die in den Fundkontexten des 6 ndash 7 Jahrhunderts n Chr in Limyra mehrmals belegt ist wird diese Zeitspanne erreicht Und nicht zuletzt bieten die lokalen Nachahmungen datierter Formen wie die Schuumlssel in CRS-Form Hayes 11 sowie Kruumlge mit angehaumlngtem Deckel die mit Exemplaren aus den Saraccedilhane-Grabungen in Istanbul vergleichbar sind und in die Zeit zwischen 655670 n Chr datiert werden weitere Anhaltspunkte fuumlr eine Datierung des Gebaumludekomplexes in die vorgeschlagene Zeit Die betreffenden Kruumlge sowie die CRS-Formen Hayes 9 und 11 bilden die spauml-testen Keramikfunde aus SO 303637 und koumlnnen damit als terminus ad oder post quem fuumlr die Aufgabe des Gebaumludekomplexes herangezogen werden

237Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Katalog66

Cypriot Red Slip Ware

Kat 1 Taf 1 1Randfragment einer SchuumlsselRDm 24 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug hellrot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-152-8 (Byz 1)Vgl Hayes Form 111Dat 550 ndash 650 n Chr

Kat 2 Taf 1 2Randfragment einer SchuumlsselRDm 24 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-152-11 (Byz 1)Vgl Hayes Form 112Dat 550 ndash 650 n Chr

Kat 3 Taf 13Randfragment einer SchuumlsselRDm 30 cmTon 5YR 75 orange weich fein einige weiszlige Einschluumlsse etwas GlimmerUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 301-110-200 (Byz 1)Vgl Hayes Form 112Dat 550 ndash 650 n Chr

Kat 4 Taf 1 4Randfragment eines TellersRDm 26 cmTon orange weich feinUumlberzug innen orange matt duumlnn auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-152-9 (Byz 1)Vgl Hayes Form 12 Meyza 2007 H1BDat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr

Kat 5 Taf 1 5Randfragment eines TellersRDm 22 cmTon 5YR 76 orange fein hart weinige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug innen rotbraun matt auszligen nur am oberen Rand Reste roten UumlberzugsFundnr Li 02-SO 30-21-245 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1 var Meyza 2007 H1ADat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr

66 Im Katalog werden folgende zusaumltzliche Abkuumlrzungen verwendet BDm = Bodendurchmesser RDm = Randdurchmesser Dat = Datierung

Kat 6 Taf 1 6Randfragment eines TellersRDm 222 cmTon 5YR 76 orange fein hart weinige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun mattFunddnr Li 02-SO 30-110-201 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1 var Meyza 2007 H1ADat spaumltes 4 ndash 3 Viertel 5 Jh n Chr

Kat 7 Taf 1 7Randfragment eines TellersRDm 24 cmTon 5YR 76 orange feinUumlberzug innen hellrot matt duumlnn auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-19-06-2 (Byz 1)Vgl Hayes Form 2Dat spaumltes 5 ndash 3 Viertel 6 Jh n Chr

Kat 8 Taf 1 8Randfragment einer SchaleRDm 156 cmTon 5YR 76 orange feinUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-19-06-5 (Byz 1)Vgl Hayes Form 2Dat spaumltes 5 ndash 3 Viertel 6 Jh n Chr

Kat 9 Taf 1 9Randfragment eines TellersRDm 275 cm Ton 5YR 78 orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug orangerot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-28-230 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9BDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr

Kat 10 Taf 1 10Randfragment eines TellersRDm 27 cmTon 5YR 76 orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rotbraun matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-228-1 (Byz 2)Vgl Hayes Form 9CDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr

Kat 11 Taf 1 11Randfragment eines TellersRDm 278 cmTon 5YR 76 orange fein hartUumlberzug rot matt dicht

238 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Fundnr Li 02-SO 30-19-06-04 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9CDat 580600 ndash Ende 7 Jh n Chr

Limyra Red Slip Ware 1

Kat 12 Taf 2 12Randfragment eines Tellers RDm 195 cmTon 25YR 64 roumltlich braun hart zahlreiche winzige weiszlige Einschluumlsse sandartigUumlberzug braun matt dichtFundnr Li 02-SO 30-90-218 (Byz 1)Vgl Hayes Form 1Dat ca 375 ndash 475 n Chr

Kat 13 Taf 2 13Bodenfragment eines Tellers RDm 12 cmTon 25YR 64 roumltlich braun hart zahlreiche winzige weiszlige Einschluumlsse sandartigUumlberzug braun matt dichtFundnr Li 02-SO 30-90-218 (Byz 1)Vgl Hayes Form 9Dat 7 Jh n Chr

Red Slip Ware

Kat 14 Abb 7 Taf 2 14Randfragment einer SchuumlsselRDm 18 cmTon 5YR 76 orange- bis hellgrau hart weiszlige EinschluumlsseUumlberzug hellrot matt sehr duumlnn nicht flaumlchendeckend he-rabgeronnenFundnr Li 03-SO 36-463 (Byz 1)Vgl Hayes Form 4Dat 56 () Jh n Chr

Kat 15 Taf 2 15Randfragment eines TellersRDm 24 cmTon 5YR 78 orange hart fein dunkle und weiszlige Ein-schluumlsse etwas feiner GlimmerUumlberzug innen rot matt auszligen ausgewaschenFundnr Li 02-SO 30-19-06-3 (Byz 1)Vgl Hayes Form 29Dat ca 450 ndash 550 n Chr

Kat 16 Taf 2 16Randfragment einer SchuumlsselRDm 22 cmTon orange fein hart einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug innen hellrot dicht matt auszligen rot matt nicht flaumlchig herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-21-32 (Byz 1)

Vgl Hayes Form 8 varDat ca 575 ndash 625 n Chr

Kat 17 Taf 2 17Randfragment einer SchuumlsselRDm 31 cmTon orange fein einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug dunkelrot matt nicht flaumlchig herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-21-33 (Byz 1)Vgl Eisenmenger 2003 194 Taf 109 5 a Ruumlckert 2007 69 f Nr 94Dat ca 575 ndash 625 n Chr

Kat 18 Taf 2 18Randfragment einer SchuumlsselRDm 243 cmTon 5YR 78 orange fein hart einige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-21-01 (Byz 1)Vgl Meyza 2007 H13C Taf 3 5 49ndash50Dat nach Stuumlck Mitte 4 ndash Mitte 5 Jh n Chr ()

Kat 19 Taf 2 19Randfragment einer SchuumlsselRDm 17 cmTon 75YR 66 orange fein hart weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-21-09 (Byz 1)Vgl Meyza 2007 H12D Taf 12 1Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 20 Taf 2 20Randfragment einer SchuumlsselRDm 288 cmTon 5YR 66 orangeUumlberzug rot matt duumlnnFundnr Li 04-SO 37-952-71 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 258 C27 Meyza 2007 H11D Taf 12Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

African Red Slip Ware

Kat 21 Taf 2 21Randfragment einer SchuumlsselRDm 18 cmTon rot weiszlige EinschluumlsseUumlberzug rot matt kompaktFundnr Li 02-SO 30-152-06 (Byz 1)Vgl Hayes Form 91CDat ca 530 ndash 600 n Chr

Kat 22 Taf 2 22Randfragment einer SchuumlsselRDm 22 cm

239Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Ton orange rot hart dunkle EinschluumlsseUumlberzug rot matt Rand auszligen ohne UumlberzugFundnr Li 03-SO 36-569-1 (Byz 2)Vgl Hayes Form 104ADat 530 ndash 580 n Chr

Kuumlchenware

Kat 23 Abb 8 Taf 3 23TopfRDm 15 cm BDm 46 cmTon ST 1 reduziertFundnr Li 02-SO 30-90-224 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 266 f Form 4Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 24 Abb 8 Taf 3 24TopfRDm 17 cm BDm 122 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-459-1 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 25 Taf 3 25Randfragment eines TopfesRDm 141 cmTon ST 1 auszligen Reste roter BemalungFundnr Li 02-SO 30-19-06 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 26 Taf 3 26Randfragment eines ToumlpfchensRDm 8 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-261 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 27 Taf 3 27Randfragment eines TopfesRDm 135 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-261 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 28 Taf 3 28Randfragment eines TopfesRDm 12 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-64 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 29 Abb 9 Taf 4 29Randfragment eines Topfes rotbraune Bemalung an der Ge-faumlszligauszligenseiteRDm 14 cmTon ST 1Fundnr Li03-SO 36-459-6-1 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 30 Abb 9 Taf 4 30Bodenfragment eines Topfes wohl zu Kat 29 gehoumlrigBDm 115 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-459-6-2 (Byz 1)Vgl Kat 23Dat 2 Haumllfte 67 Jh n Chr

Kat 31 Abb 10 Taf 4 31Topf innen und auszligen Bemalung in roter FarbeRDm 32 cm BDm 126 cmTon ST 1 Boden verbranntFundnr Li 02-SO 30-96-226 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 32 Taf 5 32Randfragment eines TopfesRDm 234 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 35-459-2 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 33 Taf 5 33Randfragment eines TopfesRDm 21 cmTon ST 1Fundnr Li 04-SO 37-952-28 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 34 Taf 5 34Randfragment eines Topfes oder einer PfanneRDm 145 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-21-266 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 35 Taf 5 35Randfragment eines Topfes mit DeckelfalzRDm 18 cmTon ST 1Fundnr Li 02-SO 30-90-221 (Byz 1)Vgl Yener-Marksteiner 2007 265 f Typ 3 C60 Lemaicirctre 2007 230 f Taf 13 8Dat 2 Haumllfte 6 Jh n Chr ()

240 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Kat 36 Taf 5 36Randfragment einer PfanneRDm 182 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 36-569-1 (Byz 2)Vgl Vroom 2004 297 f mit Anm 28 Abb 4 Yener-Mark-steiner 2007 266 f C76Dat 7 Jh n Chr

Kat 37 Taf 4 37StaumlnderDm 152 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-62 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 38 Taf 4 38Fragment eines StaumlndersDm 16 cm (auszligen)Ton ST 1Fundnr Li0 3-SO 37-952-63 (Byz 1)VglndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 39 Abb 11 Taf 5 39Randfragment eines KrugesRDm 75 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-40 (Byz 1)Vgl Lemaicirctre 2007 232 f Taf 14 4 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C83Dat 67 Jh n Chr

Kat 40 Abb 11 Taf 5 40Randfragment eines KrugesRDm 72 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-40 (Byz 1)Vgl Lemaicirctre 2007 232 f Taf 14 5 Yener-Marksteiner 2007 Taf 23 C81Dat 67 Jh n Chr

Kat 41 Taf 5 41Halsfragment eines Kruges mit SiebansatzB ca 72 cm H 3 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-952-06 (Byz 1)Vgl Kat 39Dat 67 Jh n Chr

Kat 42 Taf 5 42Bodenfragment eines KrugesBDm 4 cmTon ST 1 reduziert

Fundnr Li 03-SO 37-952-00 (Byz 1)Vgl ndashDat 67 Jh n Chr

Kat 43 Taf 5 43Fragment eines DeckelsDm 9 cmTon ST 1Fundnr Li 03-SO 37-569-03 (Byz 2)Vgl U Eisenmenger ndash I Mader Bericht uumlber die Arbeiten an der Keramik in J Borchhardt Bericht der Grabungskam-pagne in Limyra 1993 KST 16 2 1994 239 f Abb 16 Vroom 2004 299 f Abb 5Dat 2 Haumllfte 7 Jh n Chr

Kat 44 Taf 6 44Randfragment eines TopfesRDm 18 cmTon rotbraunndashzimtbraun poroumls dunkle und weiszlige Einschluumls-se Goldglimmer und Quarz Rand auszligen verbranntFundnr Li 02-SO 30-152-1 (Byz 1)Vgl z B Kochtoumlpfe aus Ephesos P Turnovsky The mor-phological repertory of Late RomanEarly Byzantine Coarse Wares in Ephesos in LRCW I 1st International conference on Late Roman coarse wares cooking wares and amphorae in the Mediterranean Archaeology and Archaeometry Barcelona 14 ndash 16 March 2002 BARIntSer 1340 (Oxford 2005) 640 f Abb 1 14Dat

Kat 45 Taf 6 45Randfragment eines TopfesRDm 18 cmTon 25 YR 46 rotbraunndashzimtrot poroumls weiszlige und dunkle Einschluumlsse Quarz feiner GlimmerFundnr Li 02-SO 30-167-236 (Byz 1)Vgl Kat 44Dat

Kat 46 Taf 6 46Randfragment eines TopfesRDm 12 cmTon wie Kat 45Fundnr Li 02-SO 30-167-238 (Byz 1)Vgl ndashDat

Kat 47 Taf 6 47Wandfragmente eines Tellers () Dm gt18 cmTon rotbraunndashzimtbraun poroumls weiszlige Einschluumlsse zahlrei-che weiszlige Quarzeinschluumlsse und Goldglimmer Innen Deko-rationsmuster aus Kreisbaumlndern und vertikale Striche durch EinpolierungFundnr Li 02-SO 30-167-239 (Byz 1)Vgl ndashDat

241Die GraBunGen in Der weStStaDt von limyra Der archaumloloGiSche BeFunD unD Die keramik

Kat 48 Taf 6 48Randfragment eines Deckels ()RDm 195 cmTon wie Kat 44Fundnr Li 02-SO 30-152-2 (Byz 1)Vgl ndashDat

Kat 49 Taf 6 49Randfragment eines DeckelsRDm 196 cmTon roumltlich braunndashzimtrot poroumls zahlreiche Quarz- und dun-kle Einschluumlsse GoldglimmerFundnr Li 02-SO 30-167-237 (Byz 1)Vgl ndashDat

Gebrauchsware

Kat 50 Taf 7 50Randfragment eines KrugesRDm 62 cmTon ST 1Uumlberzug innen herabgeronnen auszligen hellrotndashorange matt kompaktFundnr Li 02-SO 30-21-36 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 51 Abb 12 Taf 7 51Randfragment einer KanneRDm 9 cmTon hellgruumlnndashgrau hart fein zahlreiche dunkle EinschluumlsseFundnr Li 02-SO 30-90-217 (Byz 1)Vgl ndashDat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 52 Taf 7 52Randfragment einer AmpulleRDm 27 cmTon 5YR 78 orange hart feinUumlberzug rotbraun matt kompaktFundnr Li 04-SO 37-952-26a (Byz 1)Vgl Vroom 2004 Abb 7Dat 67 Jh n Chr

Kat 53 Taf 7 53Bodenfragment einer Ampulle mit StempelBDm 12 cmTon hellgrau fein hart wenige winzige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug braun matt duumlnn herabgeronnenFundnr Li 04-SO 37-951-1191 (Byz 1)Vgl Eisenmenger 2003 196 f Taf 109 6Dat 6 Jh n Chr

Kat 54 Abb 14 Taf 7 54Flasche mit linsenformigem KoumlrperRDm 44 cmTon fein orangeUumlberzug rotbraunndashbraun matt fleckig duumlnn herabgeronnenFundnr Li 02-SO 30-104-151 (Byz 1)Vgl Ruumlckert 2007 74 f Nr 104Dat nach Kontext 67 Jh n Chr ()

Kat 55 Abb 15 a Taf 7 55LampeRDm 24 cmTon wie Kat 54Uumlberzug wie Kat 54Fundnr Li 02-SO 30-104-281(Byz 1)Vgl Vroom 2005 250 f Abb 2Dat 67 Jh n Chr

Kat 56 Abb 15 b Taf 7 56LampeRDm 27 cmTon wie Kat 54Uumlberzug hellrot matt duumlnnFundnr Li 02-SO 30-104-282 (Byz 1)Vgl wie Kat 55Dat 67 Jh n Chr

Kat 57 Taf 7 57LampeRDm 27 cm BDm 43 cmTon 75YR 78 orange weich winzige weiszlige EinschluumlsseUumlberzug Reste braunen UumlberzugsFundnr Li 04-SO 37-1194-1795 (Byz 2)Vgl wie Kat 55Dat 67 Jh n Chr

Kat 58 Abb 16 Taf 8 58Fragmente eines PithosRDm 41 cmTon orangerosa grob teilweise nicht durchgebrannt weiszlige rote rotbraune und dunkle Einschluumlsse auszligen Streifen- und Kreisdekor sowie Ovalmotive in brauner Farbe unterhalb des Halses Wellendekor in FingerstrichtechnikFundnr Li 03-SO 36-516-01 (Byz 2)Vgl S Y Oumltuumlken ndash E F Fındık Excavations at the Church of St Nikolas in Myra-Demre Anmed 2008-6 48 f Taf 1Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

Kat 59 Abb 17 Taf 8 59Deckel eines PithosDm 40 cmTon wie Kat 45Fundnr Li 02-SO 30-96-001+90-001 (Byz 1)Vgl R Degeest The common wares of Sagalassos SEMA 3 (Breacutepols 2000) Abb 142 ndash 144Dat nach Kontext 67 Jh n Chr

242 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Kat 60 Taf 8 60Randfragment einer SchuumlsselRDm 54 cmTon wie Kat 45 auszligen und am Rand rote wellenartige Be-malungFundnr Li 04-SO 37-952-60 (Byz 1)Vgl CRS-Form Hayes 11 Eisenmenger 2003 196 f Taf 110 5Dat 2 Haumllfte 6 ndash 7 Jh n Chr

Transportamphora

Kat 61 Taf 9 61Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 12 cmTon orange hart dunkle EinschluumlsseFundnr Li 04-SO 37-952-22 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 257 Abb 17 2 LR 1B1-AmphoraDat 67 Jh n Chr

Kat 62 Taf 9 62Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 9 cmTon wie Kat 61Fundnr Li 04-SO 37-952-17 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 Abb 16 1Dat wie Kat 61

Kat 63 Taf 9 63Randfragment einer LR 1-AmphoraRDm 105 cmTon rosabeige dunkle und weiszlige EinschluumlsseFundnr Li 04-SO 37-952-12 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 256 Abb 16 4Dat wie Kat 61

Kat 64 Taf 9 64Randfragmente einer LR 4-AmphoraRDm 12 cmTon 5YR 66 orange weich poroumls zahlreiche weiszlige und we-niger graue Einschluumlsse feiner GlimmerFundnr Li 02-SO 30-90-213 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 281 Abb 41 16 LR 4B2 ndash 3-AmphoraDat 6 ndash Ende 7 Jh n Chr

Kat 65 Taf 9 65Randfragment einer LR 4-AmphoraRDm 102 cmTon wie Kat 64Fundnr Li 02-SO 30-90-212 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 279 Abb 39 1 LR 4A2-AmphoraDat Ende 5 Jh n Chr

Kat 66 Taf 9 66Fuszlig einer LR 4-AmphoraBDm 4 cm

Ton wie Kat 64Fundnr Li 03-SO 36-952-23 (Byz 1)Vgl Pieacuteri 2005 278 Abb 38 5 LR 4B2-AmphoraDat 6Ende 7 Jh n Chr

Kat 67 Taf 9 67Randfragment einer LR 2C-AmphoraRDm 6 cm (innen)Ton hellbraun weiszlige Einschluumlsse glimmerhaltigFundnr Li 04-SO 37-952-19 (Byz 1)Vgl J Hayes Excavations at Saraccedilhane in Istanbul 2 The Pottery (Princeton 1992) 66 f Typ 9 ndash 10 Abb 47 no 171Dat 6Mitte 7 Jh n Chr

Kat 68 Taf 9 68Randfragment einer AmphoraRDm 101 cmTon zimtbraun hart fein stark glimmerhaltigFundnr Li 04-SO 37-952-20 ( Byz 1)Vgl Form Keay Type LVDat 67 Jh n Chr

Tafel 1

Tafel 2

Tafel 3

Tafel 4

verbrannt

Tafel 5

Tafel 6

Tafel 7

Tafel 8

Tafel 9

252 Thomas markSteiner ndash Banu yener-markSteiner

Abgekuumlrzt zitierte Literatur

Eisenmenger 1997 U Eisenmenger Die spaumltantike Keramik vom Ptolemaion in Limyra OumlJh 66 1997 Beibl 406 ndash 407Eisenmenger 2003 U Eisenmenger Late Roman Pottery in Limra (Lycia) in C Abadie-Reynal (Hrsg) Les Ceacuteramiques

en Anatolie aux eacutepoques hellenistique et romaine Varia Anatolica 15 (Paris 2003) 193 ndash 196Gruumlnewald 1984 M Gruumlnewald Kleinfunde aus den Kenotaphgrabungen 1973 und 1974 in J Ganzert ndash M Gruumlnewald ndash

P Herz Das Kenotaph fuumlr Gaius Caesar in Limyra Architektur und Bauornamentik IstForsch 35 (Tuuml-bingen 1984) 23 ndash 64

Hayes 1972 JW Hayes Late Roman Pottery ( London 1972)Krinzinger 2005 F Krinzinger (Hrsg) Spaumltantike und mittelalterliche Keramik aus Ephesos DenkschrWien 332 =

AForsch 13 (Wien 2005)Lemaicirctre 2007 S Lemaicirctre Vaisselle antique agrave Limyra en Lycie orientale (sondages 3A et 3B) in T Marksteiner ndash

S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 197 ndash 235LRCW 2005 LRCW 1 Late Roman coarse wares and amphorae in the Mediterranean Archeology and archeometry

BARIntSer 1340 (Oxford 2005)LRCW 2007 LRCW 2 Late Roman coarse wares cooking wares and amphorae in the Mediterranean Archeology

and archeometry BARIntSer 1662 (Oxford 2007)Mader 1996 I Mader Keramik der Feldforschungen im Gebiet von Kyaneai aus den Jahren 1989 ndash 1992 in F Kolb

(Hrsg) Lykische Studien 3 Die Siedlungskammer von Kyaneai in Lykien Bericht uumlber Feldfor-schungen im Yavu Bergland AMS 24 (Bonn 1996) 87 ndash 127

Mader 1998 I Mader Keramik der Feldforschungen im Gebiet von Kyaneai Teil II Die Funde aus den Jahren 199394 in F Kolb (Hrsg) Lykische Studien 4 Feldforschungen auf dem Gebiet von Kyaneai Ergeb-nisse der Kampagnen 199394 AMS 29 (Bonn 1998) 91 ndash 123

Marksteiner ndash Konecny 2007 T Marksteiner ndash A Konecny Zur Bebauungsgeschichte des Areals hinter der klassischen Stadtmauer im Bereich der Weststadt von Limyra in M Seyer (Hrsg) Studien in Lykien ErghOumlJh 8 (Wien 2007) 15 ndash 28

Meyza 2007 H Meyza Neu Paphos 5 Cypriot Red Slip ware Studies on a late RomanLevantine fine ware (Warschau 2007)

Pieacuteri 2005 D Pieacuteri Le commerce du vin oriental agrave lrsquoeacutepoque byzantine (VendashVIIe siegravecles) Le teacutemoignage des am-phores en Gaule (Beyrouth 2005)

Ruumlckert 2007 B Ruumlckert Keramik aus den Sondagen 9 30 31 in Limyra in S Lemaicirctre (Hrsg) Ceacuteramiques anti-ques en Lycie (VIIe S aC ndash VIIe S pC) Les produits et les marcheacutes (Bordeaux 2007) 25 ndash 76

Vroom 2004 J Vroom Late antique pottery settlement and trade in the East Mediterranean A preliminary compari-son of ceramics from Limyra (Lycia) and Boeotia in Recent research on the late antique countryside (Leiden 2004) 281 ndash 330

Vroom 2005 J Vroom New light on rsaquoDark Agelsaquo pottery A note on finds from south-western Turkey ReiCretActa 39 2005 249 ndash 254

Yener-Marksteiner 2007 B Yener-Marksteiner Keramik aus der Sondage 5 in der Weststadt von Limyra in T Markstei-ner ndash S Lemaicirctre ndash B Yener-Marksteiner Die Grabungen am Suumldtor von Limyra OumlJh 76 2007 236 ndash 276

B Yener-Marksteiner

Univ-Doz Dr Thomas MarksteinerSemperstraszlige 58 A-1190 WienE-Mail thomasmarksteinerunivieacat

Mag Banu Yener-MarksteinerSemperstraszlige 58 A-1190 WienE-Mail banuyenergmailcom

Abbildungsnachweis alle Abb Limyra-Archiv OumlAI Wien Zeichnungen Taf 1 ndash 9 B Yener-Marksteiner

N i c h o l a s K R a u h ndash R h y s F To w n s e n d ndash M i c h a e l C H o f f ndash M a t t h e w D i l l o n ndash M a r t i n W D o y l e ndash C h e r y l A Wa r d ndash R i c h a r d M R o t h a u s ndash H uuml l y a C a n e r ndash Uuml n a l A k k e m i k ndash

L u A n n Wa n d s n i d e r ndash F S a n c a r O z a n e r ndash C h r i s t o p h e r D D o r e

Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia

Preface

The members of the Rough Cilicia Archaeological Survey Team dedicate this essay to the memory of Kurt Tomaschitz a remarkable scholar who passed away tragically in May 2008 As Assistant Professor with the Institut fuumlr Alte Geschichte und Altertumskunde Papyrologie und Epigraphik at the University of Vienna Kurt Tomaschitz was arguably the leading authority on Rough Cilician epigraphy of our generation His publications raquoUnpublizierte Inschriften Westkilikiens aus dem Nachlaszlig TB Mitfordslaquo (1998) and raquoReper-torium der westkilikischen Inschriftenlaquo (with Stefan Hagel 1998) remain fundamental to the understanding of social institutions and urban development in Roman Rough Cilicia

Our communication with Kurt Tomaschitz began in 2002 when he informed us that he was preparing a response to our on-line publication of the inscribed statue base that we located at Goumlccediluumlk village in 2000 lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciagt The base records a dedication by raquothe Demos of Juliosebastelaquo thus confirming the existence of a community by this name in western Rough Cilicia We discussed at length the problems raised by this inscription and remained in close correspondence with Kurt from then on After he published his response in raquoTychelaquo in 2003 we undertook the challenge of reconciling our initial interpretation of this dedication with his compelling alternative point of view Two years later Kurt agreed to serve as a co-organizer of the International Conference being organized in Lincoln Nebraska raquoRough Cilicia New Archaeological and Historical Approacheslaquo When the participants of the conference assem-bled in Lincoln in October 2007 we were both saddened and alarmed to learn that Kurtrsquos failing health had prevented him from joining us His characteristically informative paper on Cilician piracy was read aloud by M Hoff and will appear in the forthcoming conference proceedings All the while the members of the survey team continued to develop the following essay intended to summarize the most significant findings of our field investigations in western Rough Cilicia As will become evident to the reader Kurtrsquos courteous and insightful recommendations prompted us to adjust our views about the foundation of Roman era Juliose-baste in western Rough Cilicia Close analysis of a second inscription recovered by the team at Goumlccediluumlk and discussed below positively confirms Kurtrsquos hypothesis that Juliosebaste was founded and sustained by local dynasts (client kings and queens) rather than by the Roman Emperor Augustus Such was the nature of Kurt Tomaschitzrsquo penetrating insight that his mere suggestion altered the trajectory of on-going research efforts continents apart Throughout our correspondence Kurt exhibited the kindliness enthusiasm and urbanity of a gentleman in every sense of the word

The members of the survey team express our sincere condolences to family friends and co-workers of Kurt Tomaschitz at the loss of so talented a scholar in the prime of his career We take comfort in the fact that his substantial contributions will undoubtedly stimulate new directions in Rough Cilicia studies for decades to come

254 n rauh et al

Introduction

What combination of forces precipitated urban development in the ancient Mediterranean world Are the remnants of such forces identifiable in the archaeological record Since the Mediterranean basin presented itself as an ethnically diverse region where goods and services were transported largely by water to what degree was urban development at the local level stimulated by the expansion of overseas empires More specifically does a rsaquoworld systemlsaquo theoretical construct adequately address the phenomenon of urban de-velopment in the ancient Mediterranean world This construct has gained significant popularity with those attempting to explain the pace and scale of development in the pre-classical world and is commonly applied to prehistoric Near Eastern and Bronze Age cultures of the region However it is rarely applied in Roman contexts where the quantity of archaeological and historical evidence to test the construct arguably is most plentiful1 Moreover existing discussion tends to focus on the formulation of a world system construct from the perspective of the core defining the entity of the core itself the possibility that core locations shifted over time or that multiple competing core entities existed simultaneously Recent observers have pointed increasingly to the lack of attention paid to diverging tendencies at the peripheral level in these develop-ments2 The desire to interpret developments macroregionally tends in particular to diminish the importance of economic behavior on the periphery not to mention the complexity entailed in the merger of native and offshore systems Some argue that participation by the periphery was often negotiated by local elites and that such negotiations create internal conflicts and resolutions that often brought about social politi-cal and economic transformations Understanding the nature of coreperiphery relations therefore requires an awareness of the social and political structures of the individual societies in question When viewed in microcosm the likelihood for nuance complexity and variation in cultural development at the local level offers potentially significant insight to a world system construct

With its emphasis on spatial and diachronic attributes regional field survey holds the capacity to explore the core-periphery question at the local level by investigating the settlement patterns of peripheral societ-ies that undergo urban development Systematic archaeological survey reliably documents regional patterns of economic and socio-political behavior and depending on the resolving power of surface chronological indicators is able to monitor changes in these patterns over time Exploring past human habitats for relative continuities in site occupation and variation in site size location character and function obtains crucial insight to patterns of development Evidence for periods of agricultural intensification specialization and settlement nucleation are taken to indicate for example heightened demands imposed on a given habitat by the external force of neighboring empires3

It is in this context that the work of the Rough Cilicia Survey Project (RCSP) has much to offer Rich in both archaeological and textual sources (literary historical and epigraphical) the region provides an oppor-tunity to combine geomorphological floral ceramic architectural and written evidence in order to inves-tigate the history material culture settlement and use of this semi-peripheral region of the Mediterranean basin placing particular emphasis on the late Hellenistic and Roman periods Situated at the boundary of world-system resource circulation and peripheral resource production the region provides the opportunity to examine the balance between the oftentimes conflicting requirements of an ecological paradigm with those

1 Introduced by I Wallerstein (1974 1980 1989) to describe the continuing transformation of hierarchical interdependent structures of technology-rich core and labor-rich peripheral polities participating in the early (16th c) extensive capitalist market economy the utility of this construct for understanding premodern interregional structures remains significant albeit debated (Chase-Dunn 1988 1990 Chase-Dunn ndash Hall 1991 Edens 1992 Hall 1999 Hall ndash Chase-Dunn 1996 1993 Kohl 1989 Peregrine 1996 Stein 1999a 1999b) Particularly useful is I Wallersteinrsquos argument that the relative wealth and power of a region are due principally to its ability to manipulate flows of material energy and people at a macro-regional (rsaquoworld-systemlsaquo) scale through the establishment of ties of superordinance vs dependency ndash For abbreviations additional to those published in lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt s the end of this contribution

2 Kardulias 1999a Stein 1999a and Morris 1999 3 Alcock 1993 19

255liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

of an institutional paradigm to achieve a greater understanding of the transmutations that occur when native communities and external empires combine efforts to exploit a regional resource base4

Since 1996 RCSP members have addressed this and other questions through the investigation of a 60 km coastal strip in southern Turkey In modern terms the RCSP area rests within the confines of two provinces (Antalya and İccedilel) encompassing three districts (Alanya Gazipaşa and Kaledran) At its center sits Gazipaşa (ancient Selinus) a town of some 17000 inhabitants located approximately 175 km east of the provincial capital Antalya (ancient Attaleia) and 36 km east of its largest neighbor Alanya (ancient Korakesion) En-closed by the arc of the Tauros Mountains the valley is sharply dissected by three river systems the Delice the Bıccedilkıcı and the Hacımusa (figs 1 ndash 3)

In antiquity the survey area formed the boundary between eastern Pamphylia and western Rough Cilicia5 Within this narrowly enclosed basin at least eight urban communities thrived at the height of the Roman era Along the coast stood five cities whose names are well established even if the sites themselves have received little scholarly attention Iotape6 located on a small coastal promontory along the northern entrance to the valley Selinus7 situated at the base of a second coastal promontory at the mouth of the Hacımusa River Kestros8 situated on the crest of a third coastal mountain (376 m above sea level) directly south (and in plain view) of Selinus Nephelis or Nephelion9 perched on a small chimney-rock directly overlooking the sea and Antiochia ad Cragum10 established on an imposing sea cliff at the southern end of the basin (presumably the ancient Kragos some 300 m above sea level) Here the mountains extend their reach to the sea to enclose the basin area Some 16 km of rugged hill terrain and steep ridges separated these coastal communities from the nearest neighbor to the south Charadros at the eastern edge of the survey zone

The HasdereAdanda Canyon immediately inland from the Gazipaşa coastal plain sustained two ad-ditional substantial urban communities Lamos (a metropolis) and Asar Tepe (fig 4) whose ancient name remains unconfirmed11 Two other settlements whose ancient names likewise elude detection are Govan

4 The ecological paradigm is also referred to as rsaquoformalismlsaquo or what R H Halperin (Halperin 1988 1994) describes as locational movements ndash raquochanges of placelaquo these involve transfers from one physical space to another such as transfers of goods productive resources including people from one place to another The institutional paradigm rsaquosubstantivismlsaquo or Halperinrsquos appropriational movements ndash raquochanges of handslaquo ndash consists of organizational changes or transfers of rights in the allocations of resources or goods

5 As a result it was occasionally transferred between the administrative control of one territory and the other One source would put the boundary at Korakesion (Alanya) another at Anemurium (Anamur) Arguably the boundary would appear to have been located approximately 20 km eastward from Korakesion along the coast at the Syedra River s Ptol 5 5 3 8 Strabo (14 4 2 [667] 14 5 3 [670]) is also confusing on this point Uncertainty continues to this day For discussion s Jones 1971 208 n 30 Syme 1995 240 Ruge 1922 1371 Bean ndash Mitford 1962 192 196 n 22 Bean ndash Mitford 1965 27 ndash 29 Bean ndash Mitford 1970 50 s also infra p 276

6 For references to Iotape as a polis s Hagel ndash Tomaschitz 1998 122 ndash 131 Iot 1a 3c 9 12b 23a and the coin IOTAPEITON Head 1911 721

7 For Selinusrsquo status as a polis Skyl 102 (GGM I 76) raquopolislaquo Strab 14 5 3 (669) raquoSelinous polis kai potamoslaquo Liv 33 20 4 ndash 5 castellum Plin nat 5 22 Constantine VII Porphyrogenitos De Thematibus 1 12 raquoSelinous mikron polismation kai potamon homonumon echousalaquo (for the text s Pertugi 1952 38) The Miracles of St Thekle 2 11 raquoSelinus was a small polis by the sea once great in the previous period of peace but now reduced because of warslaquo Hagel ndash Tomaschitz 1998 379 f SIT 6 11 Selinus also struck coins TRAIANO SELINO (Head 1911 728) for Trajanrsquos death at Selinus Cass Dio 68 33

8 At Kestros numerous local inscriptions record the existence of the boule demos as well as a full roster of magistrates including gymnasiarchs imperial priests and demiourgoi s Hagel ndash Tomaschitz 1998 148 ndash 153 Kes 10 19 28a 28b (raquoboule kai demoslaquo) 29 (raquoboulelaquo) 1 2 4b 6 7a 7b 13 16 17 19 20a 20b 24 26a 26b 27 (raquodemoslaquo) 1 26a (raquoiereuslaquo) 2 3 27 (raquodemiourgoslaquo) 19 (raquogymnasiarchoslaquo) The city also struck coins in its own name during the Roman empire (Head 1911 719)

9 Karamut ndash Russell (1999 364 369) presume Nephelion to have been a polis and report seeing several inscriptions at the site record-ing the existence of local officials such as demiourgos gymnasiarchos and archiereus One published inscription refers to the cityrsquos raquoboule kai demoslaquo Hagel ndash Tomaschitz 1998 324 Nph 1

10 For epigraphical evidence of Antiochiarsquos status as a polis s Hagel ndash Tomaschitz 1998 35 ndash 43 AnK 4 20 21 (raquopolislaquo) 4 11b 15 24 26 (raquoboule kai demoslaquo) In the episcopal list of the Council of Chalcedon (451 CE) there is a bishop Akakios from raquoAn-tiocheias tes Lamotidoslaquo indicating that by that time Antiochia also formed part of the Lamotis Schwartz 1922 ndash 1930 II 1 39 Ramsay 1890 380 Jones 1971 210 ndash 212 Coins record raquoAntiochia tes paralioulaquo (Head 1911 717)

11 Hasdere and Adanda are alternate names for the same river For epigraphical evidence of Lamosrsquo status as a polis s Hagel ndash To-maschitz 1998 12 ndash 16 Ada 2 6 (raquopolislaquo) 4 7 8 9 15 16 (raquoboule kai demoslaquo) It struck coins LAMOU METROPO (Head 1911 722 f) indicating that it stood as a metropolis to a surrounding territory the Lamotis (on which s infra with n 127) On the

256 n rauh et al

1 Western Rough Cilicia

3 River basins and cedar zone of Western Rough Cilicia

2 Survey region with work areas

257liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Asarı and Goumlccediluumlk Asarı They are smaller in size and lack the architectural features associated with the estab-lished urban sites hence their status remains open to question Farther inland along the main course of the Hacımusa river basin at the base of the Tauros itself an area as yet largely unexplored by the survey team stood Direvli Kalesi with its Roman era fortress and its numerous inscribed rock cut tombs12 To the north in the highland watershed of the Bıccedilkıcı River stood at least three large communities whose ancient names also are lost medieval Sivaste (possibly a polis known today as Karatepe)13 Kenetepe and Ilıca Kale These too have received limited investigation by the survey

One last municipality is Charadros a polis nestled at the extremely narrow mouth of the ancient Char-adros or Cataracts River (the modern Kaledran) some 16 km south of Antiochia Hemmed in by towering mountains on all sides Charadros sat on a small outcrop directly overlooking the river and its river-mouth port recorded by several ancient sources beginning with Hecataios14 One canyon of the Charadros drainage system works its way past rugged cataracts to a peak Guumlrccedilam Karatepe (1700 m) which forms the divide between this and the southern arms of the Hacımusa drainage system As distant as coastal Charadros may seem from the Gazipaşa basin topography archaeological remains textual and epigraphical records demon-strate that it was linked to the hinterland resources of that region15

The majority of these sites exhibit significant traces of monumental architecture andor inscriptions that indicate the existence of civic institutions such as boule kai demos thus classifying them legitimately as rsaquocit-ieslsaquo In addition to such urban communities the basin sustained numerous smaller settlements ranging from large fortified villages to isolated fortifications rsaquoindustrial complexeslsaquo (kiln sites amphora depots wine and oil press complexes) isolated settlements (farms) isolated (unidentifiable) structures tombs road frag-ments and dense sherd scatters The survey team has identified at least 143 such loci since 1996 Another six loci maritime anchorages were identified in 2004 (tab 1)

Table 1 Site typologies 1996 ndash 2004

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

Urban Sites

Antiochia ad Cragum 28-c-9-d-1 urban site

Asar Tepe RC 0014 urban site

Charadros RC 0401 urban site

Goumlccediluumlk Asarı RC 0030 urban site ()

Govan Asarı RC 0040 urban site ()

Ilıca Kale RC 0309 urban site

Iotape 28-a-20-c-1 urban site

Karatepe (= Sivaste) RC 0301 urban site

question of Asar Tepersquos identification s infra pp 280 ndash 285 Locally found inscriptions provide references to a boule and possibly officials such as dekaprotoi imperial priests and gymnasiarchoi (Hagel ndash Tomaschitz 1998 46 f AsT 1 and 2)

12 For the inscriptions s Hagel ndash Tomaschitz 1998 76 ndash 80 Dir 1 ndash 11 Bean ndash Mitford 1970 175 ndash 184 nos 192 ndash 202 For discussion of the tombs s Er Scarborough 1991 1998 G Bean and T Mitford surmised that Direvli lay within the territory of the city of Lamos based on repeated references to the demos (one concerning a fine of three minas to be paid to the demos by tomb violators) and one mention of a stone cutter originating from the Lamotis

13 For Sivaste one fragmentary inscription from its monumental acropolis records the existence of an unnamed polis (Hagel ndash To-maschitz 1998 384 Siv 2a)

14 Hecataios (early 5th c BCE) refers to Charadros as a raquolimen kai epineion Kilikiaslaquo (Hecataios in Steph Byz s v Charadros) By the early 4th c Skyl 102 (GGM I 76) calls Charadros a raquopolis kai limenlaquo Mitford (1961 134 ndash 136 no 35) records a man from Pamphylian Arsinoe commanding the Ptolemaic garrison at Charadros Strab 14 5 3 (669) describes it as fortress with a harbor

15 Epigraphical evidence from the 3rdndash6th c CE inextricably ties Charadros to the region of Lamos e g IGR III 838 (= Hagel ndash To-maschitz 1998 61 Char 2) an honorific inscription of Septimius Severus found at Charadros refers to the town as the raquoepineionlaquo of the Lamotis raquohoi katoikountes Charadron epineion Lamotonlaquo (raquohoi katoikounteslaquo probably refers to non citizen merchants residing at Charadros) Similarly Stephanus Byzantinus refers to Charadros as the raquoepineion Kilikiaslaquo (GGM I 486) For Lamosrsquo status as a metropolis s supra n 11 In the Epistle of Leo (458 CE) a bishop of raquoLatmi et Calendrilaquo is recorded s Schwartz 1922 ndash 1930 II 5 49 Jones 1971 211 n 35 and similar evidence for Antiochia and Direvli supra n 10 12

258 n rauh et al

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

Kenetepe RC 0304 urban site

Kestros 28-c-2-b-1 urban site

Laertes RC 9617 urban site

Lamos RC 0000 urban site

Nephelis 28-c-8-c-1 urban site

Selinus 28-b-21-c-6 urban site

Village Sites

Guumlrccedilam Kale RC 0408 monumental village ()

Hisar Asarı RC 0405 monumental village ()

Goumlkccedilebelen Kale RC 0410 monumental village ()

Taşlı Seki RC 0306 monumental village ()

Kara Dağı RC 9929 monumental village ()

Nergis Tepe RC 9902 monumental village ()

Guumlzelce Harman Tepe RC 9716 monumental village ()

Tomak Asarı RC 0019 fortified village

Oz Mevkii RC 0307 Late Roman village

Karatepe RC 9601 village

Koru Dağı RC 9705 village

Guda Tepe RC 9712 village

Beybeleni RC 9718 village

Small Isolated SettlementsFarms

Karaccedilukur RC 0303 lithic site

Alaca Dağı RC 9717 pre-Classical settlement

Kışlabucağı Mahallesi RC 9609 isolated farm

Dede Tepe RC 9802 isolated settlement

Sarıağaccedil Mahallesi RC 9808 isolated settlement

Kara Dağı RC 9811 isolated settlement

Karacağla Mahallesi RC 0310 Byzantine rsaquofarmhouselsaquo

Isolated Industrial Complexes

Bıccedilkıcı Kiln Site RC 9604 amphora kiln site

Syedra Kiln Site RC 9615 amphora kiln site

Guumlrccedilam Karatepe RC 0305 lumber camp

Kale Tepe RC 0201 press complex

Kocas Tepe RC 9605 press complex

Macar Kale RC 9708 press complex

Kocayatak Tepe RC 9714 press complex

Sarnıccedil Tepe RC 9715 press complex

above Sarnıccedil Tepe RC 9803 press complex

Kocas Tepe RC 9605 press complex

Kocayatak Tepe RC 9714 press complex

Sarnıccedil Tepe RC 9715 press complex

above Sarnıccedil Tepe RC 9803 press complex

Kahyalar RC 9906 press complex

Isolated Defensive Structures

Frengez Kale RC 0409 fortress

Kilise Taş Mevkii RC 0308 fortifications

Bozkaya RC 0015 fortified refuge

Obruk Tepe RC 9707 tower

Kefirbaş Tepe RC 9711 tower

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

259liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

below Tomak RC 0014 tower

Asar Tepe RC 0016 tower

Goumlzkaya Tepe RC 0020 tower

Kaledran tower RC 0403 tower

Anchorages

Iotape RC 0419M harbor

Halil Limanı RC 0420M anchorage

Kaptan İskelesi Mahallesi RC 0421M Antiochia harbor

Cipcıklıkaya RC 0422M anchorage

Kalın Burnu RC 0423M anchorage

Kaledran Burnu RC 0501M anchorage

Delice Kiln Site RC 9603 maritime depot

Koru Plajı RC 9701 maritime depot

Isolated Monuments

Karasın necropolis RC 0402 necropolis

Dede Tepe RC 9713 necropolis

Nergis Tepe RC 9903 necropolis

Meydancık Tepe RC 9720 tomb

Meraklar Mah RC 0417 possible tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9919 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9920 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9921 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9923 tomb

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9924 three tombs

Goktaş Tepe () RC 0043 tomb

Goumlzkaya Tepe RC 0018 destroyed tomb ()

Yuvarlak Tepe RC 0202 Roman road

Akkaya Mahallesi RC 0302 Roman road

Karasın road RC 0411 Roman road

Guumlrccedilam Kale Road RC 0418 Roman road ()

heights above Işıklar Mahallesi RC 0012 towerchapel

Karadağı RC 9610 monumental structure

Boş Tepe RC 0021 possible relief

Indeterminate Features and Sherd Scatters

Halil Burnu RC 9602 features

Kocas Tepe RC 9606 sherd scatter

Kocas Tepe RC 9607 structures

Mevlutlu Mahallesi RC 9608 sherd scatter

Abasalanı RC 9611 sherd scatter

Kapı Tepe RC 9612 sherd scatter

Abasalanı RC 9613 sherd scatter

Atatuumlrk Caddesi RC 9614 sherd scatter

Selinti Burnu RC 9702 sherds and structure

Koru Mahallesi RC 9703 sherds and structure

Koru Mahallesi RC 9706 stucture

Eresler Tepe RC 9709 sherds and structure

Eresler Tepe RC 9710 sherds and structure

Dedebelen Tepe RC 9804 structure

Maşat Tepe RC 9805 isolated settlement

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

260 n rauh et al

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

Muzkent RC 9806 isolated settlement

Muzkent RC 9807 sherds and structure

Dedebelen Tepe RC 9809 sherd scatter

Abasalanı RC 9810 sherd scatter

Sarıağaccedil Mahallesi RC 9812 sherd scatter

Dede Tepe RC 9813 sherd scatter

Kahyalar RC 9907 sherds and structure

Kahyalar RC 9908 sherds and structure

Kahyalar RC 9909 sherd scatter

Kahyalar RC 9910 sherd scatter

Kahyalar RC 9911 sherds and structure

Kahyalar RC 9912 sherd scatter

Kahyalar RC 9914 sherds and structure

Değirmen Ozu Mahallesi RC 9915 sherd scatter

Değirmen Ozu Mahallesi RC 9916 sherd scatter

Değirmen Ozu Mahallesi RC 9930 sherd scatter

Beybeleni RC 9918 sherds and structure

Kır Ahmetler Mahallesi RC 9922 sherds and structure

Karadağı RC 9925 sherds and structure

Karadağı RC 9926 sherds and structure

Karadağı RC 9927 sherds and structure

Karadağı RC 9928 sherds and structure

Yuvaklık Tepe RC 0001 structures

Yuvaklık Tepe RC 0002 structure

Kemer Sırta RC 0004 poss structure

Kemer Sırta RC 0007 sherd scatter

heights above Işıklar Mahallesi RC 0009 sherds and structure

heights above Işıklar Mahallesi RC 0010 sherds and structure

Kaşbelen Tepe RC 0011 sherds and structure

below Tomak RC 0017 structure

Boş Tepe RC 0022 sherds and structure

Boş Tepe RC 0023 sherds and structure

Boş Tepe RC 0024 sherds and structure

Boş Tepe RC 0025 sherd scatter

Boş Tepe RC 0026 sherd scatterthreshing floor

Boş Tepe RC 0027 sherd scatterthreshing floor

Boş Tepe RC 0031 chipped stone on threshing floor

Suumlnbuumlller RC 0034 sherd scatter

Imam Gediği RC 0041 caves with sherds

Goumlktaş Tepe RC 0042 sherd scatter

below Kilburun Tepe RC 0044 structure

below Kilburun Tepe RC 0047 sherd scatter

below Kilburun Tepe RC 0048 sherd scatter

Suumlnbuumlller RC 0101 sherd scatter

Suumlnbuumlller RC 0102 sherd scatter

Burunharman Sırta RC 0103 sherd scatter

Kaptanlibelen Sırta RC 0104 sherd scatter

Sunbuller RC 0105 sherd scatter

Hasdere Koumlyuuml RC 0311 sherd scatter

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

261liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

SITE NAME CoDE No SITE TyPE

below Adanda Kale RC 0311 sherd scatter

Alabaş Taşı RC 0407 sherds and structure

Bozkaya RC 0412 cistern and sherds

Aydın Koumlyuuml RC 0413 sherd scatter

Aydın Koumlyuuml RC 0415 sherd scatter

Meraklar Mahallesi RC 0416 sherd scatter

The population density of this basin region was larger during the Roman period than at any other time in antiquity (and arguably larger even than it is today)16 Indeed evidence obtained from surface collections and architectural mapping thus far indicates that very few of these settlements existed to any significant de-gree prior to the Roman era As table 2 of ceramics finds indicates the rsaquoRomanizationlsaquo of the region during the first two centuries CE appears to have marked a climax in the development of this peripheral region17

To obtain a more balanced appraisal of the urbanization of western Rough Cilicia one that takes into ac-count the native experience in the region RCSP has monitored evidence for relationships of cultural recep-tion in the region within the context of world system theory More precisely we ask whether or not native elites so assimilated Greco-Roman cultural attributes that their own attributes essentially merged with and became indistinguishable from these Careful monitoring of local patterns of cultural assimilation such as Greco-Roman written languages (epigraphy) political social and economic organization architectural de-sign and utilization crafts technologies and religious attributes enable us to assess the balance between the diffusion of mainstream Greco-Roman culture in western Rough Cilicia and the preservation of native pat-terns of behavior In short team investigators examine the archaeological remains of western Rough Cilicia with the highest degree of sensitivity possible one that is designed to detect relatively subtle distinctions in the native experience of this remote region during Roman times

To address the process of cultural reception we divide the region of western Rough Cilicia into three subsidiary geographical zones 1 the area of the coast 2 the river valleys and canyons immediately inland that form the lowermost foothills of the Tauros18 and 3 the higher steeper elevations of the hinterland that rise eventually to the ridgelines and peaks of the mountain range From a rsaquoworld systemlsaquo perspective the areas of the coast and lower foothills immediately inland may be said to form a rsaquosemi peripherylsaquo between the rsaquocorelsaquo represented by the offshore rsaquoGreco-Romanlsaquo maritime world and the rsaquoperipherylsaquo of the mountain-ous hinterland This latter area was the homeland of indigenous tribal elements ultimately of Luwian origin

16 s Blanton 2000 who relies on the raquocarrying capacitylaquo of the contemporary landscape to arrive at population estimates cf Alcock 1997

17 The presentation of this data requires some explanation Datable sherds are recorded according to known typologies these consist almost exclusively of imported fine ware and amphora remains for which chronological information is available from published contexts at archaeological sites throughout the Mediterranean world In some instances chronologies of a few locally produced forms such as the pinched-handle Koan style and Pamphylian amphoras are known from published finds of similar forms again identified elsewhere in the Mediterranean In the accompanying tables ceramics remains from recognized typologies have been arranged according to the following categories Pre-Roman (8thndash1st c BCE) Early Roman (1stndash3rd c CE) Late Roman (4 ndash 7th c CE) Byzantine (for this region generally 9 ndash 12th c CE) Slightly less than half (46 ) of the processed sherds yielded temporal information Numerous forms that could not be identified temporally (in part because the survey lacks stratigraphically authen-ticated chronologies for locally produced coarse wares and cooking wares) are simply compiled in the charts as rsaquoCoarse Wareslsaquo and rsaquoCooking Wareslsaquo The first category includes locally produced coarse ware and common ware forms such as bowls basins pitchers mugs pithoi stamnoi and loom weights Invariably this appears in the tables as the largest of all categories The second category includes all identified forms of cooking ware including stewpots casseroles and frying pans An additional category has been compiled for unidentifiable fragments of transport amphoras Finally a category of rsaquoUncertainlsaquo exists for all sherds that were flagged by the pedestrian team but were too badly damaged to permit any suitable identification The coarse wares and cooking wares could be further subdivided into significant components such as pithoi basins etc

18 What Ptol 5 5 8 refers to as the raquoKilikias Tracheias mesogeioilaquo Bean ndash Mitford 1970 70

Table 1 (cont) Site typologies 1996 ndash 2004

262 n rauh et al

These were sometimes referred to collectively as Isaurians19 Available cultural evidence indicates that the Isaurian peoples adhered to a native lineage system with a strong hierarchical social order centering on rsaquochieftainslsaquo or rsaquowarlordslsaquo20 This tradition presupposes a settlement pattern of dispersed pastoral populations dwelling around and dependent on hierarchies residing in isolated highland fortresses and castles The tradi-tion also raises crucial questions regarding the role of these isolated highland populations in the transfer of cultural attributes between shore and the Anatolian interior Did highland elements facilitate these transfers e g or did their ability to utilize the terrain to their advantage actually impede them Their long-standing reputation for xenophobia marauding of neighbors and unbending resistance to external empires would cer-tainly point toward the latter The likely influence that these tribal elements exerted on the rsaquosemi peripherylsaquo Cilician populations along the coast themselves also Luwian in origin needs to be borne in mind

19 These elements are referred to by some pre-Roman sources as raquomountain Cilicianslaquo There are four recorded Isaurian tribes Ho-monadenses (variously called [H]omanades by Plin nat 5 94 Homonadeis by Strab 12 6 3 Homonadenses by Tac ann 3 48 s Syme 1986 159) Cietae Cennatae and Lalasseis The location of the Homonadenses is fairly certainly fixed on the Pisidian bor-der well north and west of the survey zone The Lalasseis are generally located along the upper southern branch of the Calycadnus and near its Ermenek tributary The Cietae are placed a little farther east and north where both Olba and Coropissus struck coins as the raquometropolis of the Cietaelaquo The Cennatae are to be found in the same area and on other coins in fact Olba pronounced itself raquometropolis of the Cennataelaquo (Jones 1971 195 210 with n 34) The sources indicate a good deal of fluidity with these names and identifications Cietae e g appears to have referred not simply to one tribe but also to the combined Isaurians and in still other instances to a district or region For discussion s Ramsay 1890 363 ndash 367 Magie 1950 494 1354 f Jones 1971 195 f 210 f Desideri ndash Jasink 1990 Mitchell 1993 I 70 ndash 79 Lenski 1999a especially the map 414 Lenski 2001

20 rsaquoRankedlsaquo as opposed to rsaquostratifiedlsaquo society s e g Earle 1997 Ancient textual sources furnish a viable model for highland rsaquowar-lordismlsaquo in Rough Cilicia 8thndash7th c BCE Assyrian records e g mention the need of various Assyrian kings to suppress the marauding tendencies of Cilician (Hilakku) raquokingslaquo who presided over raquotownslaquo in these mountains In 557 BCE the Neo-Baby-lonian king Neriglissar conducted a razzia that focused specifically on settlements along the Calycadnus River (s infra n 37 with references) The language used to identify the mountain warlords of the interior remains consistent from Assyrian through Late Roman times Greek sources of the pre-Roman era refer to these highland leaders as raquokingslaquo (basileis) and raquotyrantslaquo (tyrannoi) whereas Roman era sources refer to them as raquobanditslaquo (latrones) and duces literally illegal warlords Testimony for this tradition is abundant and sustained Xen an 1 1 11 2 1 etc Diod 14 19 3 6 18 22 App Mithr 92 117 Flor epit 1 41 5 Cic fam 15 2 1 Cic Att 5 15 3 6 1 13 Strab 14 5 8 (671) 14 5 10 (672) 14 5 18 (676) Tac ann 12 55 1 ndash 2 SHA trig tyr 26 SHA Prob 16 4 ndash 17 2 Zos 1 69 ndash 70 Malalas 13 40 s Desideri ndash Jasink 1990 Shaw 1990 Lenski 1999a Lenski 2001 For Isaurian rebellions in the Roman period s infra pp 299 ndash 303

Table 2 Preliminary sherd counts of the Rough Cilicia Survey 1996 ndash 2004 Total number of sherds processed 7313

263liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

As for Rome as the textual documentation indicates it extracted resources in the form of tribute and dispatched officials and armies to the region Roman core influence was very likely felt in neighboring regional polities as well including the cities of Hellenistic heritage in Lycia and Pisidia the large wealthy Greco-Roman cities of Pamphylia and the emerging urban centers in neighboring Cyprus In between these two extremes of core and periphery the semi-peripheral area came to be a meeting ground where visible re-mains of Greco-Roman features such as bath complexes council houses and the use of Greek in epigraphi-cal records are found side by side with evidence for local uniquely Anatolian adaptation of Greco-Roman political and religious forms The resulting mix reveals that the inhabitants of western Rough Cilicia did not necessarily adopt attributes of mainstream Greco-Roman culture unconditionally rather they did so in a more nuanced manner

To anticipate the conclusions drawn from the results of the Rough Cilicia Survey Project in their broader historical context it may be stated that the world system construct by itself inadequately predicts the har-diness of local customs or the willingness of indigenous populations at the semi-peripheral level to resist or modify offshore influences In western Rough Cilicia native hierarchies at the rsaquosemi peripherylsaquo appear to have behaved opportunistically when confronted by external powers seeking to exploit available local resources and to have negotiated solutions to the threats thus posed Over time they successfully accom-modated imperial demands while preserving local autonomy and identity beneath their Greco-Roman ap-pearance In similar manner they utilized the benefits of mainstream rsaquoassimilationlsaquo ndash an expanded resource base a growing population and enhanced organizational skills ndash to keep the menacing tribal elements of the hinterland in check

Parallels for cultural phenomena of this sort are available Anthropological studies of modern post-colonial behavior in regions such as central Africa demonstrate e g that when confronted by techno-logically advanced European colonial powers native hierarchies selectively incorporated external economic mechanisms without ever relinquishing local ascendancy or the underlying cognitive and ideological bases to authority21 In many instances native hierarchies were able to exploit the imported modes of economic development to insulate and to reinforce their long-standing positions In some respects this model appears applicable to the native experience in western Rough Cilicia Despite their relative subordination to Roman authority e g the native elites along this narrow shore appear to have negotiated their way to a suitable position in the Roman world one that left them in control of local resources while exploiting the benefits that offshore technologies and cultural amenities had to offer This in turn implies that core elements in ancient world system formations such as the Roman Empire were neither as strong nor as forceful as theorists would argue and that the maintenance of the corersquos place in the world system was to some degree determined by its ability to negotiate compromise with elites at the local level Particularly along liminal areas of diverging cultures such as western Rough Cilicia the inhabitants appear to have pursued an uneven irregular course to development

To explore questions of cultural diffusion and reception between a Roman core and a Rough Cilician periphery in greater detail this paper presents the preliminary findings of the Rough Cilicia Survey Project

21 Meillassoux 1960 Meillassoux 1981 Rey 1971 Rey 1975 Terray 1969 Terray 1975 van Binsbergen ndash Geschiere 1985 These scholars articulate a model called the raquolineage mode of productionlaquo to explain the African rsaquocoloniallsaquo experience in the early modern era This model holds that macroregional market-based systems enter into specific relations with the systems they encounter in particular localities The forms that ultimately emerge represent complex unions of the pre-existing systems both market-based and subsistence resulting conceptually in an raquoarticulation of modes of productionlaquo or in a union between two or more modes of pro-duction within the same social form (Raatgever 1985 292) Although Wallerstein (1974 127) rejected this argument by insisting that older modes of production undergo drastic transformation once subordinated to the establishment of market-based dominance his view ignores the possibility that older modes of production could remain dominant within a social formation by imposing and maintaining the requirements of their own reproduction (Terray 1975 91) In western Rough Cilicia Luwian inhabitants employing subsistence strategies in a pre-world-system environment were repeatedly pressured by Mediterranean world empires such as the Persians (ca 560 ndash 330 BCE) the Ptolemies (ca 306 ndash 205 BCE) the Seleucids (ca 205 ndash 67 BCE) and Rome (67 BCE ndash ca 650 CE) to adapt to the redistributivemarket-based requirements of the respective core polities Important questions raised by this struggle include the manner in which surplus labor was extracted from existing production communities and the role played by rsaquofootholdslsaquo for market-based penetration in the old relations of production (van Binsbergen ndash Geschiere 1985 238) The lineage mode of production furnishes a useful parallel for the resulting transformations

264 n rauh et al

according to five limited topics 1 The paleo-environment of western Rough Cilicia and the accumulating evidence that ancient resource utilization resulted in significant landscape alteration 2 Phoenician Greek Cypriot and Persian influences on pre-Roman state formation and the likely role of Cilician pirates in re-gional development during the late Hellenistic period 3 The intervention of client kings during the Early Roman era and their efforts at urbanization 4 The assimilation of rsaquomainstreamlsaquo Greco-Roman monumental features in the urban settlements of western Rough Cilicia and the evidence this bears on cultural diffusion and reception and 5 The emerging evidence that peripheral Isaurian tribal elements imposed their will on the coastal settlements during the Late Roman Period In particular the purpose of this paper is to elucidate the nuanced manner of cultural assimilation that was attained by the coastal population of western Rough Cilicia More generally the objective is to furnish a preliminary archaeological history of this region one that evaluates its urban development along a diverse range of findings

I Paleo-environmental Research

Although preliminary our investigation of the paleo-environment of the survey region indicates that the landscape of the Gazipaşa river basin has undergone significant alteration since antiquity This is precisely the result one would expect from a sustained pattern of resource utilization especially under the influence of external maritime powers Although it is increasingly apparent that the region produced a range of products Rough Cilicia was celebrated during antiquity for its forestry resources particularly its high altitude stands of cedar the natural habitat for which lay along a narrow thermocline between 1500 and 1800 m above sea level just below the crest of the Tauros (fig 3)22 Due to the close proximity of these ancient forests to the sea external empires logically attempted to gain access necessary to exploit this region for its valuable shipbuilding timber and maritime supplies such as tar pitch and resins Ancient textual sources demonstrate a sustained interest in the forestry resources of Rough Cilicia particularly during the late Classical and Hel-lenistic eras The late 1st century BCE geographer Strabo (14 5 3 [669]) e g asserted that Hamaxia a site 36 km northwest of the survey area was an important center for the collection of cedar timber hauled down from the interior He adds that M Antonius ceded this territory to Cleopatra precisely to obtain the resources necessary to construct the naval armada that they used at the Battle of Actium23 The proximity of Hamaxia to the survey area and the insistence of the sources on the importance of forestry products region-ally legitimize the use of geoarchaeological methodologies to look for past patterns of regional deforesta-tion Calibrated evidence for ancient deforestation in western Rough Cilicia holds the potential not only to confirm or to deny the attraction of regional forestry resources to external core polities but also to reveal the scale and duration of their exploitation

Team geologists M Doyle and S Ozaner have pursued a number of strategies to determine the effect of ancient deforestation on the landscape24 The first of these is geomorphological mapping to evaluate pat-terns of erosion as indicated by highland landslides relic river terraces and braided river beds in three flu-vial basins the Bıccedilkıcı the Hacımusa and the Kaledran These patterns suggest that all three river valleys

22 Theophr c plant 3 2 6 4 5 5 App Mithr 92 96 Strab 14 5 3 (669) 14 5 6 (671) Rauh 1997 Rauh et al 2000 For the habi-tat of cedars in south Anatolia s Blumenthal 1963 75 Davis 1965 Zohary 1973 Meiggs 1982 Thirgood 1981 McNeill 1992 Boydak 2003

23 Blumenthal 1963 117 interprets Strabo as referring specifically to the region between Alanya (Korakesion) and Gazipaşa (Selinus) although there is reason to believe that Cleopatrarsquos territory may have extended much farther eastward to include the entire survey zone s infra n 88 Today he adds the forests are gone except for pine of little economic value with only the surrounding moun-tains giving an indication of the once rich forests that the coast provided

24 With respect to deforestation modern development studies emphasize the correlation between local control and sustainable harvest (Holmberg 1992 Berger 1998) while historical studies point to the major negative impacts on forests by pre-modern and industri-alizing colonizing polities (Wilkinson 1986 Gadgil ndash Guha 1993 Murtaza 1998) If ancient forests were harvested and replanted in a sustainable manner by local inhabitants e g one would expect little change in pollen levels On the other hand unsustainable harvest or conversion of forests to agro-pastoralism should result in a significant change in pollen Increased erosion may occur with unsustainable harvest but may be delayed as sediments are stored in valley slopes under agro-pastoralism and later evacuated after land maintenance has ceased Sedimentological charcoal tends to increase with agro-pastoral production

265liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

experienced periods of drastic changes in sediment delivery to the lower reaches Such changes are most often instigated by substantial shifts in the sediment transport capacity of the main channel either via degradation or aggradation of the main stem The presence e g of numerous landslides at the crest of the Bıccedilkıcı river canyon and of as many as five relic river terraces (4 m 25 m 55 m 72 m and 190 m respectively above the flood plain) along its length indicates an extensive pattern of erosion

Mapping alone cannot reveal dates or determine precise causes of erosion however25 To obtain a record of alluvial deposition commonly associated with deforestation and to determine the possible dating of its historical phases M Doyle and S Ozaner have conducted some 17 stratigraphical trench excavations in various catch basins of the Bıccedilkıcı Hacımusa and Kaledran Rivers (fig 5)26 The excavations have yielded dozens of stratigraphically recorded samples of charcoal macrobotanical material wood residue and pol-len The trench excavation of the Kızılın Cave (excavated in 2001) illustrates the kinds of information these procedures are intended to reveal The cave lies at the base of a small coastal promontory known as Kara Dağı approximately 2 km north of Selinus27 Most recently the beach and dune area outside the cave has been influenced by sediment deposited by the Hacımusa River that flows past the site of ancient Selinus the mouth of the Bıccedilkıcı River lies on the opposite northern side of the cave promontory and influenced earlier phases of sedimentation as well Excavated just inside the mouth of the cave the trench attained a depth of 3 m cutting through silt lime and charcoal strata before terminating at beach sand The trench yielded excellent pollen preservation as well as evidence of human activity (lime-making) with uncalibrated dates

25 At least some of the visible landslide activity at the crest of the Bıccedilkıcı appears to result from recent road construction e g some river terraces meanwhile predate regional human occupation s Blumenthal 1963 114 for likely tectonic influences in the forma-tion of the Gazipaşa floodplain s also Beach ndash Luzzadder-Beach 2000

26 When highland forests are denuded through logging the root structure disintegrates within 25 years causing landslides such as those visible along the peaks of the Bıccedilkıcı and Kaledran canyons (Montgomery et al 2000 Guthrie 2002 McNeill 1992 349 Thirgood 1981 Hughes 1983 Beach ndash Luzzadder-Beach 2000 117) The alluvium is gradually carried downstream (particularly during incidences of flooding) and deposited in lowland terraces The geological team employed a local backhoe to excavate trenches approximately 4 m long 1 m wide and 4 m deep (the reach of the backhoe shovel) The scarp of each trench was then cleaned and examined for carbon pollen and lignin residues as well as for the stratigraphical record of alluvial deposition

27 The cave at the northern side of Karadağı (overlooking the mouth of Bıccedilkıcı River) is still active Nearby neighborhoods rely on its karstic spring water for drinking purposes Shale and limestone formations have prevented similar development on the southern side of the promontory

4 HasdereAdanda River Valley

266 n rauh et al

ranging from 2020 +ndash30 BP (ca 19 BCE) at the base to a lime-making deposit dating to 1565 +ndash40 BP (ca 436 CE) The stratigraphy of this trench thus indicates preliminarily that beach sediment at the mouth of the Kızılın Cave stood 3 m below its cur-rent level at the end of the 1st century BCE In other words the Hacımusa and Bıccedilkıcı Rivers would ap-pear to have deposited nearly 3 m of alluvium along the shore of this beach and lagoon area during the past 2000 years most of this during the past 500 years in fact The stratigraphic pattern in this trench of gravel lenses under- and overlain by fine silts and clays appears to represent a period of intense bed-level aggradation consistent with significant land-scape alteration Although not all the tributaries in the Gazipaşa basin are exactly alike the preliminary results of 17 trench excavations conducted by the geological survey point to similar activity throughout the survey zone Results of the carbon dating of the trench samples should eventually enable team geolo-gists to determine the extent to which this alteration occurred during antiquity28

In addition to the chronological data to be ob-tained from geomorphic trench excavations team specialists T Filley and R Blanchette are employ-

ing biogeochemical analysis of woody tissues (lignin) carbon phytolith and macrobotanical assemblages in the samples to investigate of the range of terrestrial vegetation preserved in the sediment as well as the relative sequencing of their deposition At the same time H Caner is analyzing recovered pollen samples Those analyzed thus far indicate that native tree species in the Gazipaşa basin were gradually replaced by various species of grass as well as by cultivated orchard trees such as black walnut The preliminary results of her palinological investigation hint at a pattern of increasingly degraded vegetation resulting from severe overgrazing on the one hand and the human impact on natural high altitude forests and their replacement by secondary scrub colonizers on the other29 Analysis of lignin and carbon samples obtained from the geo-morphic trenches will shed similar light on these questions P Kuniholm and Uuml Akkemik meanwhile have undertaken dendrochronological investigations of tree-ring samples from the oldest surviving cedar and juniper trees in the highlands particularly from trees located in the relic cedar forest at the crest of Guumlrccedilam Karatepe Mt (fig 3) above Charadros at the eastern edge of the survey zone This forest seems particularly important not only because of its close proximity to the sea (15 km) but also because the pedestrian team has identified a number of highland archaeological sites along its arms including one at the mountainrsquos crest itself Guumlrccedilam Karatepe and another directly below the peak Taşlı Seki Thus far dendrochronologi-cal analysis indicates that the current government protected forest on Guumlrccedilam Karatepe is entirely regener-ated the oldest surviving tree being a juniper 483 years old30 Based on a relatively limited if authoritative

28 Similar research was conducted in 1996 ndash 1997 by T Beach in connection with S Redfordrsquos investigation of Selccediluk hunting lodges Soil samples obtained from the river bank of the Kaledran River yielded evidence of agricultural activity in 1500 BCE based on carbon-dated samples of fertilized soil s Beach ndash Luzzadder-Beach 2000 134

29 The timing of this transformation remains to be determined (Caner et al 2004) 30 P Kuniholm has built up a sequence of tree-ring samples obtained from 65 trees in the vicinity For Pinus nigra his samples in-

dicate a 557 year chronology (1444 ndash 2003 CE) based on 23 trees for Juniperus sp his samples indicate a 276 year chronology (1728 ndash 2003 CE) based on 12 trees for Abies cilicica a 207 year chronology (1797 ndash 2003) based on 7 trees and for Cedrus libani a 581 year chronology (1423 ndash 2003) based on 23 trees Of the 9 trees sampled by Uuml Akkemik on Guumlrccedilam Karatepe 7 were cedars one was pine and one was juniper The last mentioned proved to be the oldest (483 years) One of the cedars (no 5) dated 423 years old but the mean lifespan of the 7 cedars was a mere 2807 years

5 Geomorphological trench

267liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

sample the cedar forest on Guumlrccedilam Karatepe would appear to have been exhausted centuries prior to 1500 CE31 The scarcity of old trees analyzed in this forest indicates once again the effect that human activities had on the immediate environment over a sustained period of time

Last C Dorersquos remote sensing analysis of multispectral satellite imagery for the survey region is helping to determine the range and typology of existing ground cover in western Rough Cilicia Dorersquos investigation is enabling the team not only to gauge the extent of landscape deformation over time but also to identify the habitat of surviving vegetative species Preliminary analysis of the chromatic signature of regional grape vines has demonstrated e g that grape vines thrive throughout the survey area especially uncultivated growth otherwise obscured by dense maquis scrub (fig 6)32 In a manner unmatched by pedestrian archaeo-logical investigation Dorersquos remote sensing procedures furnish a highly accurate means to identify and to locate the presence of natural resources in the survey region His preliminary results regarding grape vine habitation in western Rough Cilicia help to confirm the archaeological and textual evidence for surplus wine production during antiquity33

Although the results of these paleo-environmental investigations remain preliminary they indicate that anthropo-genic forces have left their mark on the landscape of western Rough Cilicia The highland landslides multiple river ter-races and braided beds of regional river basins point to a pattern of erosion con-sistent with long term deforestation The pollen data though lacking chronologi-cal signposts for the time being indicate a gradual shift in the landscape from for-est cover to grassland and orchards The dendrochronological data show that the current cedar forest is relatively recent growth Finally the remote sensing of spectral reflectance of grapevines con-firms the archaeological and textual evidence for surplus wine production in this region All of these conclu-sions remain tentative and must await the laboratory results of scores of geomorphic trench samples Even the results obtained to date however demonstrate the degree to which a combination of geoarchaeological and paleo-environmental procedures help to articulate the form scale and duration of Cilician resource

31 Recent studies indicate that cedar forests once eroded are very slow to regenerate (Boydak 2003) The Turkish Forestry Service recently established effective legislation to conserve native cedar forests It determined that by lengthening the cutting rotation period to 120 ndash 140 years on good sites and 160 ndash 180 years on poor sites minimum standards for regenerating cedar forests in the Tauros Mts were attainable These standards are of course based on forest regeneration under highly controlled circumstances including systematic artificial seeding and enforced protection against the deleterious impact of grazing Under natural conditions eroded forests exposed to constant grazing take considerably longer to regenerate Blumenthal 1963 75 argues that the forests of Pamphylia were likewise cleared during antiquity He notes however the descriptions of rich forests in neighboring mountains recorded by 19th and 20th c travelers This could indicate that centuries-long regeneration was followed by renewed depletion in recent times McNeill 1992 94 102 148 156 ndash 161 248 275 283 ndash 290 349 ndash 354 argues meanwhile that deforestation in these mountains is a very recent phenomenon (the past two centuries CE)

32 We presume that the maquis scrub expanded following deforestation and the abandonment of agricultural terrain at the end of antiquity The scrub vegetation (kermes oak wild olive spartium juncium juniper pistachio sage and others [lorbeer myrtle bau-merika cistus buxus emper vivens]) represents a remarkable colonizer impervious to fire and drought (Caner et al 2004 Atalay 1994 Bottema et al 1994 Bottema ndash Woldring 1990 Bottema ndash van den Zeist 1990 Zohary 1973 Davis 1965 Blumenthal 1963 117) Wild grape vines appear to thrive in the scrub meanwhile using it as a form of trellis to extend their habitat along the top of the scrub canopy (Rauh et al 2006)

33 The pedestrian team has identified 20 ndash 30 press installations and at least three amphora kiln sites in the survey region all largely associated with regional wine production (table 2 lists 11 press complexes and two kiln sites additional ones are found at several of the urban and village sites s also Rauh ndash Slane 2000 Rauh ndash Will 2002 Rauh 2004 Rauh et al 2006)

6 Satellite image showing grape vine rsaquosignaturelsaquo in survey region

268 n rauh et al

utilization during antiquity and the extent to which these resources were exploited potentially by offshore core poli-ties over time

II Pre-Roman State Formation in Western Rough Cilicia

Textual ceramic and epigraphical sources contribute to our knowledge of the character and extent of pre-Roman settle-ment in Rough Cilicia Together they provide important in-sight into the beginnings of urbanization in the region At least five cultural influences played a part in this process indigenous Cilician Cypriot Greek Phoenician and Per-sian Evidence suggests that while the survey region reflect-ed this wider regional development it remained a relative backwater at least until the era of the Cilician pirates

Pre-Hellenistic Periods

As table 3 indicates a fairly significant presence of pre-Ro-man pottery has been identified throughout the survey re-

gion At Karaccedilukur in the Bıccedilkıcı highland the survey team encountered lithic remains several fragments of hand-made pottery and Classical era kylix rims34 At Alaca Dağı35 isolated on a cliff top along the inland side of the coastal ridge the team encountered a remarkable deposit of early painted fineware fragments (fig 7) Apparently Cilician imitation of regionally distributed Cypriot fineware these are dated to slightly before 500 BCE36 Although no architecture can be positively associated with the early finds at either Ka-raccedilukur or Alaca Dağı the unique ceramic concentrations suggest that these two locations represent early native settlements one along the coast and one in the Bıccedilkıcı highlands Their isolated non-architectural character appears to reflect traditional Anatolian patterns of pastoral habitationFrom a Greek perspective numerous place names along the coast ndash including Hamaxia Korakesion Laertes Syedra Selinus Nephelion and Charadros ndash conceivably date to the era of Hellenic exploration and colo-nization of these waters37 In the case of Charadros the description of this settlement as a raquopolis kai limenlaquo

34 And a unique possibly Hellenistic strainer vessel Lithic remains at Karaccedilukur include one intact obsidian blade and two additional worked obsidian fragments and some 12 samples of locally worked chert Residents of Gazipaşa informed N Rauh that chert blades used with modern wooden threshing sleds were commonly obtained at Karaccedilukur Additional lithic remains were found at the nearby site of Kenetepe

35 In previous publications also referred to as Rural Site 5 or rsaquoDead Animal Sitelsaquo s Rauh 2001b Laflı 2001 Townsend ndash Hoff 2004

36 Personal communication from T Hodos who inspected the samples in 2003 cf Laflı 2001 37 For a few of these there is some corroborating textual information Plutarch e g mentions that around 460 BCE 80 Persian

warships moored possibly at Syedra during Cimonrsquos campaign at the Eurymedon River in nearby Pamphylia (Plut Cimon 13 3 [raquoSyedralaquo emended from raquoHydroilaquo]) Selinus appears to be referred to as early as the mid-6th BCE In 557 BCE King Neriglis-sar campaigned in Rough Cilicia pushing deep into the interior of the Calycadnus river basin and later setting fire to the passes leading from Sallune to the Lydian frontier (s Albright 1956 Wiseman 1956 39 ndash 42 74 ndash 77 86 ndash 88 Grayson 1975 103 ndash 104 Glassner 1993 200 ndash 201 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 320 supra n 20) Assuming that Sallune is Selinus this document indicates not only that during the 6th c BCE Selinus stood at the boundary of the Lydian empire but that the settlement regardless of its actual size was also a community of known international stature Further evidence for Greek presence in the region arises from the Athenian tribute lists during the 5th c BCE The lists mention assessments for several cities along the coast such as Ityra (= Idyros) (ATL I 493) Perge (ATL I 534) Syllion (ATL I 548) Aspendos (ATL I 471) and Kelenderis (ATL I 500) which paid one talent in 425424 (ATL I 116 a 9 fr 36 [= IG Isup2 63]) None is in the survey zone however Isokr or 161 says that most Cilician cities were ruled by partisans of Athens and that it is not difficult to gain the others He may have been referring to among others

7 Cilician imitation of Cypriot fineware

269liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

by the late 6th century BCE geographer Skylax (for whom the textual tradition dates at least to the 4th c BCE)38 not only conforms to the tradition for Greek colonies in the neighboring vicinity ndash Phaselis found-ed by Rhodes Side by Kyme Kelenderis and Nagidos by Samos ndash but it also demonstrates that Greek urban settlements poleis governed by political institutions of boule kai demos and sustained by gymnastically educated community elites presented themselves as models of state formation Whether or not communi-ties in western Rough Cilicia actually adopted these models is another question however Some scholars have argued that Greek presence was minimal in Cilician waters during the Iron Age and that Phoenician influence by contrast was stronger particularly in western Rough Cilicia39 The archaeological evidence supports this view

Table 3 Loci with significant concentrations of pre-Roman Sherds (5+)

Code Location Sherds Site Season

Iotape Iotape 11 28A20C1 1996

RC 0303 Karaccedilukur 16 RC 0303 2003

RC 0304 Kenetepe 19 RC 0304 2003

Selinus Selinus 67 28B21C6 1997 ndash 1998

RC 9712 Guda Tepe 10 28C3D4 1997 ndash 1998

RC 9716 Guumlzelce Harman Tepe 5 28C3D5 1997 ndash 1998

RC 9717 Alaca Dağı 18 28C8B1 1997 ndash 1998

RC 0201 Kale Tepe 27 2002

Nephelion Nephelion 12 28C8C1 1997

RC 9926 Kara Dağı 5 99-25amp26 1999

Antiochia Antiochia 6 28C9D1 1997

Asar Tepe Asar Tepe 24 CC 14 2001 ndash 2003

RC 0019 Tomak Asarı 18 CC 19 2000 ndash 2002

Goumlccediluumlk Asarı Goumlccediluumlk Asarı 9 CC 30 2000 ndash 2001

RC 0040 Govan Asarı 30 CC 40 2000 ndash 2001

RC 0041 possible tomb 5 CC 41 2000

RC 0043 Goumlktaş Tepe 8 CC 43 2000

Lamos Lamos 15 2000 ndash 2003

Charadros Charadros 14 RC 0401 2004

RC 0306 Taşlı Seki 5 RC 0306 2003

RC 9811 Kara Dağı 6 3-1-D 1998

1998 Trans 10 1998 Trans 10 5 10-3-BC 1998

The Rough Cilicia Survey team has found minimal evidence of imported finewares of the pre-Hellenistic eras to confirm the presence of Greek settlement in the survey region40 By contrast Phoenician amphora remains some of which have been preliminarily dated as early as the 8th century BCE have been found

Kelenderis Nagidos Aphrodisias and Holmi These cities too are not in the survey zone For discussion s Houwink ten Cate 1961 37 Blumenthal 1963 119 Graham 1970 93 (with ancient sources) Jasink 1989 Laflı 2001

38 s supra n 14 39 For general characterization and discussion of Greek literary and historical references s Desideri ndash Jasink 1990 25 ndash 48 113

Blumenthal 1963 Graham 1970 Graham 1970 94 and Desideri ndash Jasink 1990 151 refute Greek presence cf Blumenthal 1963 Hawkins 1970 419 Culican 1970 465 Greek urban populations were far more prevalent in eastern Cilicia Alexander encountered autonomous city states with Greek origins in Cilicia (Arr an 2 5 5 ndash 6 Desideri ndash Jasink 1990 200) For recent work on early Hel-lenic settlement in Smooth Cilicia s Salmeri 2004 180 ndash 191 As for Greek place names in western Rough Cilicia e g Hamaxia (Wagon Place) Korakesion (Crowsrsquo Place) Laertes (Ant Hill) Selinos (Celery Place) Nephelion (Cloudy Place) Charadros (Cata-ract Place) for all we know these were nothing more than that landmarks named and used by Greek sailors navigating this coast

40 Undecorated rsaquoblack-glazedlsaquo sherds of the Classical period are nearly impossible to distinguish from Hellenistic black-glazed frag-ments of the survey pottery Black- or red-figured fineware then is the only certain way to determine an Archaic or Classical date Fragments of Rhodian rsaquoWild Goatlsaquo painted fineware have been observed at the Alanya Museum excavation at Syedra

270 n rauh et al

along the coast at Selinus and Charadros41 These finds support early historical references indicating Near Eastern involvement in this region Phoenician amphora rims in the survey area also complement the dis-covery of a Phoenician language inscription dated to the late 7th century BCE at nearby Laertes some 25 km northwest of the survey region42 These indicators suggest that Phoenician polities some as close as neighboring Cyprus took an early interest in the region and natural resources of western Rough Cilicia In-teraction between indigenous west Cilician elements and Phoenician or eastern powers more generally was not unilateral however but rather appears to have struck a balance between and among the parties involved in some ways presaging the nuanced connections between native and offshore influences that were to occur later

The activity of indigenous western Cilician peoples thus warrants greater attention State formation in the area arguably resulted from efforts of regional authorities particularly rsaquowarlordslsaquo or petty kings to ex-pand their sovereignty by developing neighboring territories For example the Phoenician inscription from Laertes not only confirms the presence of Phoenician traders in the survey region but also demonstrates encroachment by Cilician officials representing a known dynasty43 According to the inscription an official serving a Cilician king named Urikki received allotments of land not only near Laertes but also in several locales along the coast several of these he converted to cultivated estates44 This official was eventually driven into exile the king awarding his estates to a second official The purpose of the inscription appears to have been to demonstrate that this later royal assistant had obtained the lands legitimately The inscrip-tion appears accordingly to indicate the process by which unsettled territories were rsaquoawardedlsaquo by Cilician kings to courtiers for purposes of development When combined with other Phoenician rsaquoroyallsaquo inscriptions in Cilicia the inscription at Laertes demonstrates that rsaquopetty dynastslsaquo of wider Cilicia used this means to settle less populated regions to organize local agricultural labor and to harness available natural resources Epigraphical evidence for Cilician land ventures of this sort during the Iron Age exists from eastern Cilicia Pedias as far west as Aspendos in Pamphylia45 Native Cilician dynasts would appear to have been the first to consolidate landholdings in the region thereby attracting the attention of outside empires

A nearby example of the physical setting of one such dynasty is furnished by the remains of the fortified mountain site of Meydancık Kale some 80 km east of Charadros Investigated by a French team during the 1970s the fortress set on a 700 m promontory at the head of a narrow inaccessible canyon some 25 km inland behind Kelenderis stood as an important garrison post from at least the 7th through the 3rd centuries BCE46 In its earliest phase (end 7thearly 6th c BCE) the site exhibited cliff-faced fortifications palace remains and a Cypriot styled gabled rsaquoroyallsaquo tomb A Lemaire and A Davesne have suggested that this was the ancestral settlement of King Appuashu of Pirindu the ruler pursued into the mountains by Neo-Bab-ylonian King Neriglissar in 557556 BCE47 According to the Babylonian Chronicle Neriglissar pursued Appuashu along a difficult mountain track to his royal city of Ura which he successfully besieged and pil-laged48 From Ura he then pursued Appuashu to Kirshi or Kirshu the royal city of his ancestors Neriglissar

41 Illustration and descriptions of Phoenician amphora rims may be found in the survey projectrsquos Preliminary Ceramics Study Col-lection Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciaSC_etcgt s nos 167 andashc For another such rim found at Charad-ros in 2004 s Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciarc2004_etcgt On the basis of these web-posted photographs P Rouillard and G Lehmann suggest that our forms date from the 8th7thndash6th5th c BCE The basket-handle form (no 167a) is possibly later J Lund advises that its fabric appears to match that of Hellenistic examples found in Beirut possibly originating from eastern Cyprus (Rauh et al 2006)

42 Mosca ndash Russell 1987 Desideri ndash Jasink 1990 149 Lemaire 1991 Lemaire 2001 The date ca 625 ndash 600 BCE is based on or-thography

43 Estate ownership was asserted by several people bearing Luwian names Even the scribe is Luwian In these respects it parallels ex-amples found elsewhere in Pamphylia and Smooth Cilicia during the 8th and 7th c BCE s Mosca ndash Russell 1987 1 ndash 21 Desideri ndash Jasink 1990 149 Lemaire 1991 Lemaire 2001

44 The properties in question are referred to at least five times in the text as raquoKRMlaquo a word that is generally taken to mean raquovine-yardlaquo but can also mean raquoorchardlaquo

45 Lemaire 2001 46 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 47 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 63 For reference to Neriglissar s also supra nn 20 37 48 A second capital believed to be located near Silifke Beal 1992

271liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

besieged this fortress as well setting fire to its walls its palace and its inhabitants49 An Aramaean funerary inscription found at Meydancık Kale specifically makes mention of Kirshu the apparent name of the site and thus connects this remote mountain bastion with the chronicle of Neriglissar50 Meydancık Kale was later occupied by a high-ranking official of the Persian Empire who established a monumental residence complete with Persian processual reliefs and the funerary inscription just mentioned51 Founded by the an-cestors of Appuashu highland fortress-communities like Kirshu described by the excavators as exhibiting the monumental characteristics of a city on the coast within the context of a mountain fortress52 appear to have represented the habitats of Luwian rsaquowarlordslsaquo who perhaps like King Urikki dispatched ministers to seize control of neighboring coastal lowlands53

This historical testimony hints at a growing interest among neighboring powers in the local resources in the general area of the Gazipaşa basin Courtiers of Cilician King Urikki attempted to organize the estates in the vicinity of Laertes Neo-Babylonian King Neriglissar conducted his razzia all the way to Selinus and Lydian King Croesus conquered Pamphylia54 and extended his sway apparently as far as Syedra Persian authorities appear to have seized control of the harbor of Kelenderis about the same time that they occupied Meydancık Kale55 Persian warships en route to the Battle of the Eurymedon River possibly moored at Sye-dra where they were confronted by Delian League forces commanded by Cimon56 Despite the occurrence of so many events in the relative vicinity the archaeological record furnished by the survey area indicates that it remained a comparative backwater during the Persian era Persian governors garrisons coinage in-scriptions and reliefs are recorded throughout the south coast of Anatolia including Lycia Pamphylia and eastern Rough Cilicia (as close as Meydancık Kale) nothing of the kind survives in the survey area itself 57 Greek written language likewise makes an appearance by the 4th century BCE in regions such as Lycia Pamphylia and Flat Cilicia several centuries prior to the earliest recorded Greek inscriptions in the survey area58 Greek styled cities such as Tarsus and Soloi in eastern Cilicia furnished fleets and important ship-yards to the Persians as did cities in Pamphylia and Lycia Conflicts such as the war between Cyrus II and his brother Artaxerxes (404 ndash 401 BCE) the suppression of King Evagoras of Cyprus (390 ndash 380 BCE) the Satrapsrsquo Rebellion (380 ndash 360 BCE) and the campaigns of Alexander the Great (334 ndash 330 BCE) transpired in the vicinity offshore andor in the mountainous hinterlands of western Rough Cilicia59 These conflicts and the movements of people and material they represent forcibly assimilated neighboring peoples

49 Appuashu nonetheless eluded capture Neriglissar then stormed a seaside fortress named Pitussu and he later set fire to the passes from Sallune (Selinus) all the way to the Lydian frontier

50 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 320 327 The inscription is dated sometime between 464 ndash 387 BCE and records the burial of a resident Persian dignitary

51 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 280 52 Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 227 53 E g the Assyrian King Esarhaddon (681 ndash 669 BCE) claimed to have destroyed some 21 such cities of the Hilakku situated in

raquoremote mountainslaquo in Rough Cilicia s Desideri ndash Jasink 1990 128 54 Hdt 1 28 55 During a visit in September 2007 L Zoroğlu the director of the Kelenderis excavations showed N Rauh and M Dillon submerged

vestiges of Classical-era ship sheds recently exposed in the harbor as well as a Persian-era destruction level below the floor of the 5th c CE rsaquocustoms houselsaquo Zoroğlu 1992 Zoroğlu 1994 31 More than a dozen one-handled Persian-styled rsaquoamphoraslsaquo and Phoenician amphoras have been recovered from tombs in Kelenderis (looted and excavated) and are now stored in the Anamur Archaeological Museum s Zoroğlu 1994 63 In the 5th and 4th c BCE Kelenderis also struck staters on the Persian standard Zoroğlu 1994 70

56 Supra n 37 Syedra is the logical frontier referred to by the Babylonian Chronicle Grayson 1975 103 [Neriglissar] raquostarted fires from the pass of Sallune to the border of Lydialaquo

57 For Aramaean inscriptions tombs and reliefs in Lycia including the trilingual inscription at the Letoon s Bryce 1986 47 99 150 (Persian coinage 51 111) for Persian garrisons in Pamphylia s Brandt 1992 11 ndash 38 for Cilicia Bing 1998 For a recent survey of evidence for the Persian presence in Lycia Pamphylia and Cilicia s Briant 2002

58 Adaptation to Greek written language would not occur until significantly later Bean ndash Mitford 1970 109 recorded only four pre-Roman Greek inscriptions in the survey area (their nos 45 94 95 and 206) Hagel ndash Tomaschitz 1998 45 Ars 1 furnishes one additional Hellenistic inscription from nearby Arsinoe (about 10 km west of Alanya) in Pamphylia In all Hagel ndash Tomaschitz 1998 have assembled 2009 Rough Cilician inscriptions in their repertorium

59 Cyrus II began his assault on Artaxerxes by claiming to suppress PisidianCilician tyrannoi in the Cilician highlands (Xen an 1 1 11 2 1 Diod 14 19 3 6) Persian generals used Cilicia as their base of operations against Evagoras (Diod 15 3 3) The rebel-ling satraps recruited Pisidians Pamphylians Cilicians and Ionians (Diod 15 90 ndash 91) Generals sent by Artaxerxes to suppress

272 n rauh et al

to wider Mediterranean culture All the while western Rough Cilicia remained in the background exhibiting little evidence of advancement developing slowly under indigenous and Near Eastern influences through the end of the Persian era thus establishing a pattern already at this early date for the adaptation to external influences that was to continue later

Hellenistic Period

The ceramic record in the survey region begins in earnest late in the Hellenistic era Pottery of this period predominates at two sites only Kale Tepe and Tomak Asarı suggesting that their occupation may be largely restricted to this time60 Nonetheless Late Hellenistic forms (2ndndash1st c BCE) occur at numerous sites inves-tigated in the survey area This nearly ubiquitous presence establishes a pattern of habitation that combines minimal earlier finds with evidence for long-term continuous occupation from the Late Hellenistic through Early and Late Roman times Repeated finds of imported Late Hellenistic fineware and amphoras leave the unmistakable impression that the period ranging 50 years to either side of 100 BCE marked a turning point for urban development That this is also the period of the earliest identified Greek inscriptions of the region further confirms that this time not earlier was a moment of significant transition and assimilation of Hellenizing influence in western Rough Cilicia The question of what may have compelled or catalyzed such change naturally arises

Historical testimonia indicate Ptolemaic and Seleucid activity in western Rough Cilicia Ptolemy III of Egypt seized Korakesion and Selinus and founded an Arsinoe somewhere along the coast61 The military expedition of Antiochus III of Syria in 197 BCE further demonstrates the presence of Ptolemaic garrisons and castella at Korakesion Selinus and elsewhere62 Traces of fortification walls at Korakesion Selinus and perhaps at Lamos appear to date to this period and thus support the notion that a number of settlements in the survey areas possibly arose as Ptolemaic garrison bases and roadsteads designed to accommodate ships of the Egyptian grain trade Other than these candidates however Hellenistic remains are minimal in fact none of the architecture investigated by the survey team can be positively identified as pre-Roman63 Other archaeological evidence is similarly equivocal The emergence of Cypriot Sigillata fineware and the discovery of a Ptolemaic coin hoard at Medancık Kale not to mention inscriptions referring to Ptolemaic dignitaries in the region suggest the efforts of Ptolemaic dynasts particularly those based in Cyprus to exploit the resources of the opposite Cilician shore64 Nevertheless the quantity of imported ceramic wares

the rebellion recruited 3000 troops from Aspendos and neighboring Pisidia as well as 2000 Cilicians (Nep Datames 9 2 Russell 1991a Bing 1998)

60 A few of the Hellenistic forms identified in the region possibly may be as early as the 3rd c BCE reflecting Ptolemaic investment locally as indicated by text references to a number of Ptolemaic garrison points along this coast s Bagnall 1976 114 However the bulk of the earliest identifiable materials appears to date to the 2nd and 1st c BCE and consistently includes late Hellenistic fine wares such as incurved bowls with black slip and cream fabric and similarly late Hellenistic transport amphoras such as the (stamped) Koan and (stamped) Rhodian handles found at Guda Tepe (referred to as Rural Site 3 rsaquoCloud Citylsaquo in previous publica-tions) or the (stamped) Knidian handle found at Kale Tepe In fact the style of Koan handle found at Guda Tepe has been identified at a number of sites with Hellenistic occupation levels including Tomak Asarı and Charadros For the fine wares much of the dating depends on the assigned date for early black-slipped Cypriot Sigillata generally dated to the mid to late 2nd c BCE s Lund 2002 Meyza 2002

61 Jerome Comm in Daniel 9 15 (Migne PL XXV 563) Strab 14 5 3 (669) s also Jones 1971 198 Bagnall 1976 115 f 62 Liv 33 20 4 ndash 5 Coracesium eo tempore Antiochus operibus oppugnabat Zephyrio et Soli et Aphrodisiade et Coryco et superato

Anemurio ndash promunturium id quoque Ciliciae est ndash Selinunte recepto Omnibus his aliisque eius orae castellis aut metu aut vol-untate sine certamine in dicionem acceptis Coracesium praeter spem clausis portis tenebat eum Similarly s Mitford 1961 134 no 35 and Bean ndash Mitford 1970 196 no 22 for evidence of a Ptolemaic garrison at Charadros s also Bean ndash Mitford 1970 139 no 138 Mitford 1990 2143 Hopwood 1991 308 for the guild of Serapistae from Colybrassos who represented the interests of the hinterland Isaurian settlement at Olosada in its dispute with the nearby settlement at Thouthourbia in the 3rd c BCE Note as well the Sarapeum at Laertes presumably of Ptolemaic origin (Mitford 1990 2141) Considerable numbers of Cilicians served in Hellenistic armies (Launey 1949 476 1067 1225 with Russell 1991a 285)

63 For discussion of architecture in the survey region s infra 285 ndash 296 64 Davesne ndash Le Rider 1989 Lund 2002 Meyza 2002 For Ptolemaic coins found at Kelenderis Zoroğlu 1994 67

273liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

convincingly identified as Early Hellenistic remains small and as already noted only four Hellenistic in-scriptions have been found in the region itself 65

Historically by far the most well known episode in the Hellenistic history of Rough Cilicia is that of the famed Cilician pirates whose short-lived but thor-ough domination of Mediterranean sea lanes wreaked havoc on trade and transportation from ca 139 ndash 67 BCE Prior to this in the 3rd century BCE Rough Cilicia had been disputed between the Ptolemaic and Seleucid dynasties but the waning authority of these kingdoms during the 2nd century led to a loss of con-trol This power vacuum was eventually filled by the pirates who drew their numbers from the displaced and disenfranchised populations of those crumbling empires Despite extensive historical reference to an overwhelming presence of pirates in the region no archaeological remains have revealed themselves on land that can be identified as specifically associated with a rsaquopiratelsaquo presence66 Pedestrian survey results were minimal even at the site of Antiochia ad Cragum almost certainly the location of the pirate base described by Appian as the raquoKragos Mountainlaquo67 Particularly troublesome was the lack of any certain sign of nautical installations Although the coast directly below the rsaquoKragoslsaquo displays a hidden bay (the quintessential rsaquopi-ratesrsquo covelsaquo fig 8) from land there was otherwise very little indication of anything resembling a harbor

During the 2004 and 2005 seasons therefore RCSP extended its coverage to include a maritime survey directed by C Ward Relying on side-scan sonar and visual survey by diving and snorkeling archaeologists searched the seabed immediately adjacent to the shore between Iotape and Charadros The maritime survey team ultimately conducted some 127 dives to depths of up to 25 m from the diving boat DERIN 2 utilizing GPS measurements of artifact location to create GIS maps For the purpose of this discussion the most sig-nificant accomplishment of the maritime survey unquestionably was the confirmation of an ancient harbor at Antiochia ad Cragum The harbor is situated northwest of the lower Byzantine castle and modern village of Guumlney At this broad sheltered embayment the dive team recorded more than 30 stone weights and anchors 3 lead stocks from wooden anchors and nearly 20 iron anchors an assemblage that ranges chronologically from the Early Roman through Ottoman periods (ca 17th c)68 One of the wooden anchors was represented by both a lead stock and a collar for the anchorrsquos arms Team members found these lead parts lying in such a manner as to suggest that they rested on the sea bottom where the anchor itself came to settle during antiq-uity A second anchor stock was likewise recovered from Antiochiarsquos harbor while a third stock could not be separated from the rock to which it had become concreted This type of anchor arguably dates to the era of the pirates69 In addition to documenting anchors through photography and measurements the dive team also examined representative ceramic sherds found on the surface of the sea bottom Most notable among these were the upper parts of two amphoras heavily coated with resin on the interior indicating their use in the shipment of wine One amphora neck (AC 003) represents the upper portion of a locally produced rsaquopinched

65 Supra n 58 66 For discussion of the Cilician pirate menace and the archaeological evidence pertaining to it collected in years prior to the maritime

survey of 20042005 s Rauh 1997 de Souza 1999 97 ndash 148 Rauh et al 2000 Rauh 2003 67 App Mithr 96 Rauh 1997 265 Rauh et al 2000 167 f It should be pointed out that a great deal of earth-moving and building

activity both ancient and modern has occurred at this site Perhaps as much as 3 m of Early Roman fill was employed to create the earthen foundation for the Roman gymnastic complex that survives in the upper city Likewise contemporary inhabitants in the modern village of Guumlney have for decades moved large quantities of earth from unknown locations to construct terracing for their homes and gardens The massive extent of artificial terracing for contemporary banana tree plantations further obscures the archaeological record of the lower city as well Construction of the Byzantine castle in the lower city will also have played a role while the area of the castle and hidden cove below it produced an overwhelming mass of Byzantine ceramics dating to the 10thndash12th c CE little if any material of preceding eras was found

68 It is not possible to date the stone weights and anchors at present but further research may assist in their analysis Many of them are small and likely to represent local fishing activities over a long period of time

69 The iron anchors date from the late Roman through Ottoman periods with many falling in the 7thndash10th c CE

8 rsaquoPiratelsaquo Cove Antiochia ad Cragum

274 n rauh et al

handledlsaquo- or Zemer 41-transport amphora (1stndash4th c CE) The other (AC 004) has been identified prelimi-narily as the upper portion (neck shoulder and attached handle) of a Will Type 10-amphora from south Italy dated to the 1st century BCE (fig 9 inset) Guided by A Tcherniarsquos hypothesis that the presence of these and similar amphoras from Italy at the pirate bases in Rough Cilicia would confirm the reported role of the pirates in the Roman slave trade at Delos70 the pedestrian team had searched for similar remains with little success71 The find of such a jar contemporary with the pirates in the harbor at Antiochia along with similar Will Type 10-amphoras by fishermen offshore and now on display in the museums of Alanya and Anamur (fig 9) increasingly support Tcherniarsquos hypothesis72

The most spectacular find recovered in the harbor at Antiochia was a small bronze socket decorated with the form of a winged horse almost certainly the mythological figure Pegasus (fig 10)73 The ornament was originally attached to a rectangular wooden timber that protruded most likely from the side of a ship74 Pre-liminary evaluation indicates that the style of the ornament dates to the era of the pirates and carbon dating of wood residue obtained from the socket interior has likewise yielded an approximate date of 125 BCE75 The team also located a small concretion of bronze and lead objects near stairs at the base of the castle promontory The concretion contains bronze nails of several sizes a broken handle a hexagonal shaft that

70 Strab 14 5 2 (669) s Tchernia 1986 68 ndash 74 who goes so far as to describe the Roman wine trade as the engine of the slave trade

71 E Will identified some fragments in the collections made at Tomak Asarı in 2000 Rauh 2003 180 f 72 One such amphora is on display in the Alanya Archaeological Museum Sibella 2002 8 fig 10 By invitation of R Peker the di-

rector of Anamur Archaeological Museum N Rauh and M Dillon processed and identified four similar Will Type 10-amphoras in that museum in September 2007 All were reportedly found at sea For the Italian amphoras of the period in the Bodrum Museum s Alpoumlzen et al 1995 104 f for the likely Will Type 10-stamped rim at Tarsus s Grace 1950 296 no 1050 pl 169 cf Rauh 2003 129

73 Alanya Museum Inv AC001 The horse and socket together measure 0222 m in length s Rauh 2004 226 Marten 2005 74 For examples of this type of attachment and discussion of their use s Horn 1974 179 ndash 192 Bronze busts were found on the Mah-

dia Wreck but they are of a different type (Barr-Sharrar 1994) 75 Radiocarbon dating conducted by R Cohen at the Prime Laboratory of Purdue University yielded a date of 2080 BP +ndash200 years

The date reflects the age of the wood used to mount the ornament to the ship

9 Will Type 10-amphoras Anamur Museum inset fragment of Will Type 10-amphora from harbor Antiochia ad Cragum

275liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

may have been a tool and small tacks some of which are still in lead sheathing preserved within the concretion This as well appears to date to the 2ndndash1st cen-turies BCE76 Directly south of An-tiochia and within easy view of it the team also explored the shore of a small island named Cipccediliklikaya Despite the existence of strong currents running be-tween it and the mainland the island also appears to have functioned as an anchorage for thousands of years Dur-ing two dives the team located a number of iron anchors from the 6thndash17th centu-ries CE and the lead core from a 5thndash4th centuries BCE wooden anchor stock

The existence of a harbor at Antio-chia ad Cragum thus appears certain In and of itself this does not confirm the presence of pirates but the finds from the maritime survey together with the ceramic evidence on land are enough to substantiate that the site was occupied at this period and that it included a sizeable anchorage at a time prior to its official foundation by Antiochus IV of Commagene in ca 52 CE The identification of a pirate-era harbor at the site of rsaquothe Kragoslsaquo draws additional reinforcement from the evidence of Late Hellenistic assemblages at other sites that on the basis of textual evidence also were not settled until later Elsewhere along the coast ceramic evidence shows this to be true at Iotape also officially founded by Antiochus IV77 Evidence for Late Hellenistic occupation occurs as well at the fortified site of Guda Tepe situated high atop the coastal ridge between Kestros and Nephelion78 In general the settlements along this coast in the Late Hellenistic period were small and frequently hidden from view Many are situated as forti-fied hill sites high atop the coastal ridges some of these settle on the less visible landward flanks of coastal promontories and still others such as rsaquothe Kragoslsaquo and Iotape nestle amid rock precipices and concealed sea coves While hidden from view from the sea they are visible to each other Both topographically and chronologically these settlements present themselves as a connected series of small fortified and extremely well camouflaged harbors

Inland from the coast in the narrow canyon of the HasdereAdanda River survey efforts have revealed evi-dence for Late Hellenistic occupation at more sites including Lamos Asar Tepe Tomak Asarı Govan Asarı and Kale Tepe All of these are naturally fortified situated high atop precipices +600 m in elevation They call to mind Plutarchrsquos assertion that the pirates maintained fortresses and citadels in nearby mountains to conceal the whereabouts of their women their children their valuables and raquoa large element of disabled warriorslaquo79

Thus the emerging data throughout the survey area points to incipient widespread regional development at the time of Ptolemaic and Seleucid decline a time that also saw the arrival of renegade sailors and war-riors hardly a combination that would appear to encourage growth It is quite conceivable however that the Cilician pirates themselves generally skilled maritime laborers introduced the inhabitants of western Rough Cilicia to advanced technological skills such as shipbuilding mining weapons manufacture even special-ized agricultural production80 Given reports of their squadrons of warships (both decked and undecked) and elaborate shipbuilding facilities (with prisoners chained to their work stations) they conceivably helped to

76 After that date iron nails are more commonly used 77 s infra pp 285 ndash 296 for further discussion of Iotape and Antiochia ad Cragum 78 s Rauh 2001b 261 79 Plut Pompeius 28 1 80 According to App Mithr 92 96 the pirates amassed large quantities of weapons timber metals sailcloth and rope as well as

maintained enslaved laborers who constructed their warships and necessary material Plut Pompeius 24 3 remarked on their skill

10 Bronze socket in the form of Pegasus

276 n rauh et al

organize andor expand the highland timbering industry (as indicated by Late Hellenistic finds at Kenetepe on the Bıccedilkıcı Taşlı Seki below Guumlrccedilam Karatepe and Goumlkccedilebelen Kale on the Karasın)81 Possibly they enhanced the status of hinterland tyrannoi by cultivating native demand for transport goods such as wine and oil from the Aegean and Italy82 A relationship of mutual cooperation could easily have resulted as in-creasing numbers of maritime refugees found asylum in these remote shores bringing with them essential maritime skills manpower technologies and overseas luxury goods The pattern of tyranny that persists in the literary tradition for Cilician piracy certainly conforms to the evidence for rsaquowarlordlsaquo behavior men-tioned earlier Asylum-seeking pirates thus may well have marked the tipping point in urban settlement and resource utilization in western Rough Cilicia But it remained for the Roman-era conquerors of the pirate menace to advance this peripheral population towards its high point

III The Period of Client Kings

Historical Context

Pirate domination of Rough Cilicia ended abruptly in 67 BCE when Cn Pompeius Magnus routed the pirates at Korakesion (Alanya) and relocated the survivors to Smooth Cilicia (Cilicia Pedias) far to the east83 Despite the opportunity that this conquest offered for the development of Rough Cilicia Roman at-tention generally is believed to have been diverted elsewhere following Pompeiusrsquo victory From the era of M Antonius until the third quarter of the 1st century CE Roman authorities engaged in a frontier policy that delegated the region to the control of surrogates namely locally recruited client kings and queens84 This allowed Roman military resources to be directed toward significant threats on the frontiers of the em-pire while allowing client rulers free reign to pacify and develop remaining pockets of resistance along the periphery Such a policy clearly applied to Rough Cilicia overall although it is difficult to know precisely to what extent it affected a specific area within the region One problem arises from the absence of precise rsaquoboundarieslsaquo between competing royal domains For one thing textual use of the expression rsaquoCilicia Tra-cheialsaquo is decidedly broad and applicable to a diffuse region extending from the Lamos River on the border of rsaquoCilicia Pediaslsaquo in the east all the way to Korakesion in the west Adding to this difficulty is the fact that western Rough Cilicia was often associated with the Roman province of Pamphylia85 A third difficulty lies in determining which of several coeval client kings actually held power in a given territory to which any

as seamen raquoThe fleets which put in at the Cilician pirate bases were admirably equipped for their own work with fine crews expert pilots and light fast shipslaquo s Rauh 1997 Rauh et al 2000 Rauh 2003

81 Rauh ndash Wandsnider 2005 131 ndash 132 Rauh 2006 233 82 If pirate bands obtained external rsaquoluxury goodslsaquo otherwise unavailable to the local elder hierarchies or rsaquotyrantslsaquo it is easy to see

how the latter would have come to accept their presence and to attempt to accommodate this According to App Mithr 96 117 the pirates developed good relations with the raquotyrannoilaquo to the interior Pompeius Magnus displayed several of these native leaders as captives in his Roman triumph in 62 BCE (App Mithr 117) Some scholars argue for a general fluidity between mountain bandits and pirate elements throughout the Mediterranean The emergence of Cretan piracy in the Hellenistic era has been convincingly portrayed e g as a downward and outward progression of bandit populations from secure mountain fastnesses to neighboring coastal harbors and then to piracy (Bruleacute 1978 117 ndash 184)

83 For sources and discussion s Plut Pompeius 27 f Magie 1950 1180 n 43 Jones 1971 203 Ormerod 1987 240 f De Souza 1999 175-178

84 App civ 5 75 raquohiste de pe kai basileas hous dokimaseien epi phorois ara tetagmenois Pontou men Dareion ton Pharnakous tou Mithridatou Idoumaion de kai Samareon Hepoiden Amuntan de Pisidon kai Polemona merous Kilikias kai heterous es hetera ethnelaquo (raquoHere and there [Antony] set up as kings those he approved on fixed phoroi of Pontus Darius Son of Pharnaces son of Mithradates and of Idumaeans and Samarians Herod and Amyntas of the Pisidians and Polemo of part of Cilicia and others over other peoplelaquo) Suet Aug 48 reges socios etiam inter semet ipsos necessitudinibus mutuis iunxit promptissimus affinitatis cuiusque atque amicitiae conciliator et fautor nec aliter universos quam membra partisque imperii curae habuit (raquoHe [Augustus] also united the kings with whom he was in alliance by mutual ties and was very ready to propose or favour intermarriages or friend-ships among themlaquo [trans Loeb]) Strab 14 5 6 (671) raquoedokei pros hapan to toiouto basileuesthai mallon tous e hupo Romaiois hegemosin einailaquo (raquoAll things considered it seemed best for the territories [of Rough Cilicia] to be ruled by kings rather than to be under Roman prefectslaquo) for quotation of Suetonius and Strabo and translation of Strabo s Sullivan 1978b 928

85 s supra n 5

277liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

of them may have had some claim Historical sources can take us only so far Recent epigraphical finds of the Rough Cilicia Survey shed new light on this matter To understand their significance however a more detailed discussion of the historical background is required

For more than a generation following the defeat of the pirates little is written about Roman control of Rough Cilicia86 As the era of Roman Civil Wars proceeded Cilician piracy conceivably reemerged promoted and encouraged by Pompeiusrsquo son Sex Pompeius87 With the passing of this disturbance in 36 BCE M Antonius ceded the region to Queen Cleopatra of Egypt whose family could lay previous claim to it Strabo specifically asserts that Antonius yielded the region to Cleopatra to amass cedar and other tim-ber necessary to construct warships for the fleet that ultimately sailed at Actium88 Cleopatra was not the only dynast to obtain rights in Rough Cilicia however Previously in 39 BCE Polemon to whom Anto-nius was soon to assign Pontus and Armenia Minor also received raquoparts of Cilicialaquo89 Three years later in 36 BCE Antonius appears to have transferred Polemonrsquos lands to Amyntas whom he had made king of Galatia and Pisidia90 After the defeat of Antonius and Cleopatra in 31 BCE the Roman victor Octavianus confirmed many of Antoniusrsquo assignments despite these dynastsrsquo previous support of his rival91 Although Octavianus took away Armenia from Polemon e g he reaffirmed his rule in Pontus92 In addition to his

86 Brush wars with hinterland warlords continued throughout the wider region of Cilicia to judge from the military acclamations earned by P Cornelius Lentulus Spinther the proconsul in Cilicia in 56 ndash 55 BCE (Cic fam 1 8 7 1 9 2 Broughton 1951 ndash 1952 II 218) Ap Claudius Pulcher consul in 54 and proconsul in 53 ndash 52 (Cic fam 3 1 2 Broughton 1951 ndash 1952 II 229) and M Tul-lius Cicero proconsul in 51 ndash 50 (Cic Att 5 20 3 Cic fam 2 7 and 10 8 7 2 8 11 15 4 and 14 Cic Phil 11 34 Plut Cicero 36 4 Broughton 1951 ndash 1952 II 243 251 279)

87 Cass Dio 48 17 46 App civ 5 77 100 Flor epit 2 18 1 Vell 2 73 3 Strab 14 5 6 (671) 14 5 10 (672) but s DeSouza 1999 185 ndash 195 For the disputed date of the Syedra rsaquopiracylsaquo inscription s Bean ndash Mitford 1965 21 no 26 DeSouza 1997 De-Souza 1999 139 f Tomaschitz 2004b

88 Since Strab 14 5 3 (669) makes this point while discussing Hamaxia and Korakesion one can assume that Cleopatra controlled the coastline in the area to the west of the survey zone Bean ndash Mitford 1965 22 n 37 argue that Cleopatrarsquos territory must have ex-tended eastward from Korakesion at least as far as Syedra Jones 1971 208 n 30 further suggests that Cleopatra may have founded Titiopolis and Domitiopolis inland from Anemurium These suppositions would support the idea that she controlled the area of the survey and even farther east the best part of the whole region in other words Moreover in referring to Archelausrsquo control of the raquowhole of Cilicia Tracheialaquo Strab 14 5 6 indicates that he considered Cleopatra previously also to have ruled the entire region raquoEithrsquo e Elaiousa nesos meta ten Korukon proskeimene tei epeiroi sunoikisen Archelaos kai kateskeuasato basileion labon ten Tracheiotin Kilikian holen plen Seleukeias kathrsquo hon tropon kai Amuntas proteron eiche kai eti Kleopatralaquo (raquoThen after Corycus one comes to Elaeussa an island lying close to the mainland which Archelaus settled making it a royal residence after he had received the whole of Cilicia Tracheia except Seleuceia ndash the same way in which it was obtained formerly by Amyntas and still earlier by Cleopatralaquo [trans Loeb])

89 App civ 5 75 319 Although Appian is not specific about where in Cilicia Polemon ruled (raquomerous Kilikiaslaquo) the evidence points to the highland plateau beyond the main Tauros Mountain peaks since Strab 12 6 1 (568) says that Polemon ruled Lykaonia including in his territory the city of Iconium At this time it is generally held that Rough Cilicia was more broadly defined than later and the name could be taken to include large tracts in the mountainous hinterland at least this far inland Plin nat 5 94 includes Iconium in his list of Cilician cities west of the Calycadnus River s further Syme 1995 218 f Sullivan 1980a 916 Barrett 1978 438 however interprets Polemonrsquos territory in Cilicia (attested by Appian) to be separate from that which he controlled in Lyca-onia (attested by Strabo) that Antonius took the latter away in order to give to Cleopatra in 36 and in recompense that Polemon received Pontus (but s infra following note)

90 For Amyntasrsquo control in CiliciaLycaonia s Strab 14 5 6 (671) 17 3 25 (840) App civ 5 75 137 140 142 Cass Dio 49 32 3 51 2 1 53 26 3 Plut Antonius 61 s also Syme 1995 219 with n 26 Mitchell 1993 II 152 The assumption that Antonius gave Polemonrsquos territory to Amyntas relies on Cass Dio 49 3 2 who states that Antonius added Lycaonia to Amyntasrsquo domain moreover it was at just this time that Antonius made Polemon king of Pontus But it is possible that Antonius divided Lycaonia between the two since elsewhere Strabo (12 6 1) refers to lands held in Lycaonia by Amyntas and Polemon in such a manner as to suggest that their domains may have abutted each other Cf Syme 1995 213 and 219 For Amyntasrsquo death s Strab 12 6 3 (567) Amyntas originally was the secretary of King Deiotarus and commanded a force of Galatian auxiliaries for Brutus and Cassius He then went over to Antonius Similarly prior to the Battle of Actium he abandoned Antonius for Octavian (Cass Dio 47 48 2 49 32 3 50 13 8 Vell 2 84 2 Plut Antonius 63) Amyntas was killed while campaigning against the Homonadenses in 25 BCE (Strab 14 5 6 [671] Cass Dio 54 5 6 Syme 1986)

91 Cass Dio 54 9 1 ndash 2 92 And dynasts related to Polemon soon resumed control in Rough Cilicia (Strab 12 8 16 [578] Cass Dio 53 25 1 54 9 2 [for

the grant of Armenia Minor to Artavasdes of Media] Magie 1950 443) One M Antonius Polemon (possibly Polemon Irsquos son) became priest king at Olba another possibly Polemon Irsquos grandson Julius Polemon (Polemon II) ruled some northerly portion of

278 n rauh et al

previous holdings moreover Amyntas was given control of that part of Rough Cilicia that had belonged to Cleopatra A general consensus holds that he maintained his rule until his defeat and death at the hands of the tribal Homonadenses in the western Cilician interior in 25 BCE93

At this point Roman provincial governors took complete control of Pamphylia to the west but it is as-sumed that Augustus continued the practice of client kingship in Cilicia Tracheia assigning the coast at least to Archelaus I of Cappadocia Archelaus married Polemonrsquos widow Pythodoris and thus it was that the re-gion came under the rule of a dynast related to Polemon94 One theory holds that the Roman emperors made a conscious effort to leave some portion of a client kingrsquos territory in Rough Cilicia to his descendants95 However the patchwork of territorial claims that resulted combined with evidence of sustained unrest in the Isaurian hinterland suggests that the Julio-Claudians were equally intent on maintaining as many royal hands on deck as possible perhaps an acknowledgement of the difficulties inherent in dominating the rug-ged terrain and the xenophobic attitudes of the interior Inevitably the boundaries between Roman territory and those of client kings in Rough Cilicia remain open to dispute96

Upon the death of Archelaus I some of his lands including Rough Cilicia transferred to his son Arche-laus II Conceivably by this time security in the region had declined significantly particularly among the tribes of the Cietae who dwelled directly behind the mountains enclosing the survey area97 On the demise of Archelaus II in 38 CE the Emperor Gaius entrusted Rough Cilicia to his close friend (C Julius) Antiochus IV of Commagene (ruled 38 ndash 72 CE) Together with Gaius and Herodes Agrippa Antiochus had been edu-cated in Rome and was a member of the emperorrsquos rsaquoinner circlelsaquo Although Gaius turned on Antiochus and deposed him sometime before 41 CE he was soon restored by the Emperor Claudius and saw his realm expanded through the acquisition of Armenia Minor98 Firmly establishing his hold along the coast with new

Rough Cilicia His widow Antonia Pythodoris meanwhile ruled coastal Rough Cilicia as consort of Archelaus I of Cappadocia She continued to control territory in the region following the latterrsquos death in 17 CE (OGIS 376 ndash 377 IGR IV 145 Strab 11 2 18 [499] 12 3 29 [555] 12 3 37 [559] 14 1 42 [649] Sullivan 1980a 920 ndash 922) Pythodoris was a granddaughter of Marcus Antonius by an unspecified daughter hence her epithet Philometora (OGIS 376 ndash 377 IGR IV 145)

93 For references s supra n 90 94 Mitchell 1993 I 94 says that her date of death is unknown Sullivan 1980a 921 however places it between 2223 and 3334

CE s also Magie 1950 1368 n 50 Sullivan 1980b 1158 Strab 12 32 9 (556) Strabo indicates that Pythodoris was alive and living as a widow at the time of his writing (ca 22 ndash 33 CE) The date of the marriage with Archelaus I is uncertain perhaps 8 CE Archelaus died in 17 CE and Pythodoris lived beyond that

95 Sullivan 1980b 1167 96 Note Tacitusrsquo reference to reguli Cilicum in 19 CE (Tac ann 2 78 2 80 1) For Archelausrsquo rule in Rough Cilicia s Cass Dio

54 9 2 Sullivan 1979 14 Archelaus governed from Elaiussa-Sebaste but was not allowed control of Seleucia on the Calycadnus which struck coins for Rome at that time (Sullivan 1979 15 Strab 14 5 6 [671]) Moreover when Cappadocia was incorporated into the Roman Empire in 17 CE (Tac ann 6 41 1) Archelaus II was allowed to retain a part of his fatherrsquos kingdom in Lyca-onia and Cilicia Tracheia (Barrett 1978 442 Sullivan 1980b 1167) Barrett 1978 and Sullivan 1979 19 argue that the priests of the temple kingdom of Olba also fell out of favor with Tiberius in 17 CE and were replaced by M Antonius Polemon s Bean ndash Mitford 1970 50 no 27 for the closest find of a dedication honoring Augustus near the survey area namely Kasai inland from Ko-rakesion and thus well onto the rsaquoPamphylianlsaquo side of the Syedra River that presumably divided that province from the territory of Archelaus For evidence that Syedra and Laertes were ruled by Roman governors s Bean ndash Mitford 1962 192 197 no 13 Bean ndash Mitford 1970 106 no 92) Note that Korakesion struck Roman coins under Tiberius (Jones 1971 213)

97 An attempt by Archelaus II to conduct a census among the Cietae in 36 CE ended disastrously requiring the intervention of Ro-man forces from Syria (Tac ann 6 41 1 Sullivan 1980b 1167) His father had ended his career in similar disgrace accused by Tiberius of revolutionary activity just prior to his death Reportedly Roman authorities executed one of his rsaquoCilician officialslsaquo as a result of this affair (Philostr Ap 1 12 2) Trouble with the tribal elements of the interior had been persistent since the time of Amyntas however As noted earlier (supra n 90) Amyntas himself had been captured and killed in 25 BCE while attempting to subdue the Homonadenses in western Isauria It took two decades before Roman forces under P Sulpicius Quirinus were able to suppress these peoples (Strab 12 1 4 [535] 14 5 6 [671] Plin nat 5 94 Tac ann 3 48 Syme 1995 229 ndash 230) In 6 CE the Isaurians again engaged in marauding expeditions and raquowere led into all the horrors of warlaquo (Cass Dio 55 28 3) The Romans sent in two legions under M Plautius Silvanus to reassert control (Vell 2 112 SEG VI 646 Syme 1939 139 ndash 143 Mitchell 1976 302 f)

98 Antiochus received back Commagene (after a 20 year rsaquointerregnumlsaquo) and the raquoparathalassia of Cilicialaquo (OGIS 411 Cass Dio 54 9 2 60 8 1 Tac ann 6 41 Ios ant Iud 19 276 Magie 1950 1367 1408 Sullivan 1977a 786) Antiochus IVrsquos coins attest to his rule over Cetis Lacanitis and Lycaonia Antiochiana (which thereafter bore his name) The cities Elaiussa-Sebaste Kelenderis Anemurium Antiochia ad Cragum and Iotape also struck coins in his name (Jones 1971 211 Sullivan 1978a 787) His author-ity over some portion of Armenia after 60 CE (Tac ann 14 26) possibly earned him the title of rsaquoGreat Kinglsaquo (basileus megas)

279liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

foundations at Antiochia ad Cragum and Iotape (named after himself and his wife respectively) Antiochus IV eventually confronted and quelled a significant uprising among the Cietae (52 CE) led by an Isaurian dux named Troxobor99 New cities such as Eirenopolis Germanicopolis and Philadelphia near the western fork of the Calycadnus Canyon are generally assumed to mark the path of his campaigns100 Establishing his mark along a broad line that extended from Lesser Armenia and Commagene to Rough Cilicia Antiochus IV became extremely wealthy and an active partner in the Julio-Claudiansrsquo efforts not only to suppress the threat of the Cietae in Rough Cilicia but also to solidify the eastern frontier against the Parthians101 Other dynasts were potentially active within Rough Cilicia around this general time however including Archelausrsquo widow Pythodoris and at least one possibly two of her relatives named Polemon Pythodoris conceivably died about the time Antiochus IV came to the throne or shortly before102 but she was survived first by a son perhaps named Polemon and then by a grandson of the same name Polemon II (attested)103 According to Dio Cassius Polemon II received from the Emperor Gaius raquocertain lands in Cilicialaquo in 38 CE in exchange for surrendering control of the Bosporus kingdom104

though his ancestor Antiochus I of Commagene likewise employed this title (OGIS 383 ndash 403 Sullivan 1979 16) The expression occurs on Antiochus IVrsquos coins and in an inscription found at Chios raquoBasileus Megas Antiochos philokaisar Iotape Basileuos Antiochou gunelaquo (SEG XVI 490 SEG XVII 381 Sullivan 1979 783 n 210) The expression raquobasileus megaslaquo was also used on a coin by Polemon II possibly in association with his claim to Armenia (Sullivan 1978b 925 Sullivan 1979 16)

99 Tac ann 12 55 raquoNot long afterwards some tribes of the wild population of Cilicia known as the Clitae (sic) which had often been in commotion established a camp under a leader named Troxobor on their rocky mountains whence rushing down on the coast and on the towns they dared to do violence to the farmers and the townsfolk frequently even to the merchants and ship owners They besieged the city of Anemurium and routed some cavalry dispatched from Syria under the command of Curtius Severus For the ruggedness of the terrain suited as it is to infantry tactics did not allow for cavalry maneuvers After a time Antiochus king of that coast having broken the unity of the barbarian forces by cajolery of the people and treachery to their leader slew Troxobor and a few other chiefs and pacified the rest by gentle pressurelaquo For the proximity of the Cietae to Anemurium note the location of Titiopolis (Kalioumlren) some 7 km north of Anamur Titiopolis was identified as a member state of the Isaurian Decapolis and struck coins identifying itself as a settlement of Cetis (Konstantinos Porphyrogennetos De thematibus 36 Ramsay 1890 266 Jones 1971 195 204 439 n 30 Head 1911 734)

100 For the assumption that Antiochus IV founded these cities s Jones 1971 209 211 440 n 36 Lenski 1999a 435 for their relative proximity to one another s Bean ndash Mitford 1970 217 Prior to the 3rd c CE the reign of Claudius marked the high water mark for Isaurian disturbances in the region The evidence demonstrates however that Claudiusrsquo governors and his client kings were equal to the challenge s Lewin 1991 Shaw 1990 Minor 1979 Rougeacute 1966 Lenski 1999a As Tacitus indicates Antiochus IV acted in concert with Roman forces advancing from the east and west and possibly with help from Polemon II (s infra this note) At the eastern end of Pamphylia Claudiusrsquo legates repaired roads and bolstered the defenses of the Rough Cilician rsaquomesogeialsaquo that is the settlements along the ridge crests below the Tauros (Konstantinos Porphyrogennetos De thematibus 36 Ramsay 1890 266 Jones 1971 195 204 439 n 30 Head 1911 734) Already by the mid 40s CE Claudiusrsquo governor of Lycia-Pamphylia Q Veranius had conducted a siege of a castellum Tracheotarum from his province (Gordon 1952 Lenski 1999a 420) Ccediloumlkele Kalesi the ruined settlement at the head of the Dim Ccedilay Canyon furnishes one possible location for this fortress (Bean ndash Mitford 1970 105) From this position Isaurian marauders could have threatened communities such as Cibyra Minor and Laertes where kaisareia were erected in honor (most probably) of Claudius (Bean ndash Mitford 1970 60 no 32 97 no 75) Note as well the fragmentary in-scription at Laertes recording a letter to that community from Claudius and making mention of Julius Polemon and a raquopresbeuteslaquo conceivably an ambassador from that city to the king or an imperial legate (Bean ndash Mitford 1970 95 Tomaschitz 2003 133) In 47 CE Antiochus IV and Polemon II celebrated games in the vicinity (pap Lond 3 1178 Smallwood 1967 374 Sullivan 1977b 919)

101 Together with Aristobulus and Agrippa II of Judea Sohaemus of Emesa and Pharasmenes of Iberia he assisted Nerorsquos efforts against the Parthians on the upper Euphrates between 54 and 60 CE and obtained portions of Lower Armenia in gratitude (Tac ann 13 7 37 Sullivan 1978a 789) In 69 CE he sent his son Antiochus Epiphanes with an army to assist Vespasian and Titus with the siege of Jerusalem impressing the latter with his strength and courage (Tac hist 5 1 Ios bell Iud 5 11 3)

102 s supra n 94 103 For convoluted explanations for the existence of two Polemonrsquos contemporary with Antiochus IV namely M Antonius Polemon

of Olba (possibly the son of Pythodoris and Polemon I) and Julius Polemon (possibly identical with King Polemon II and likewise bearing the name M Antonius Polemon generally recognized as the grandson of Polemon I and Pythodoris via Antonia Tryphae-na) s Magie 1950 548 ndash 549 Barrett 1978 445 n 48 Sullivan 1978b 919 Sullivan 1979 Sullivan 1980a 925 Braund 1984 42 49 Though the grandmother of Polemon II descended from M Antonius his father was presumably C Julius Cotys VIII King of Thrace For his use of both the Antonian and Julian names s Sullivan 1980 929 but questioned by Braund 1984 43 and Barrett 1978 445

104 Cass Dio 59 12 2 60 8 2 Ios ant Iud 19 338 20 145 ndash 146 likewise refers to a Polemon as raquoKilikias Basileuslaquo whereas the M Antonius Polemon at Olba is recorded as raquoarchieros kai dynastos Olbeon tes hieras kai Kennaton kai Lalasseonlaquo (Hill 1911

280 n rauh et al

Epigraphical and Archaeological Survey Evidence for the Location of Juliosebaste

The boundaries between these competing spheres of interest remain uncertain and they conceivably over-lapped historically For example towns originally founded andor supported by Archelaus I and Pythodoris may have fallen under the jurisdiction of Antiochus IV after 38 CE and adjusted their loyalties accord-ingly Making things more complicated still at least one Roman colony founded by the Emperor Augustus was resettled in the region at this time demonstrating that the boundaries of Roman jurisdiction need also to be taken into account This colony NinicaColonia Julia Augusta FelixClaudiopolis is presumed to have been located at modern day Mut where an inscription making reference to Claudiopolis was recovered105 In support of this identification a series of Roman bronze coins minted from the time of the Emperor Trajan (98 ndash 117 CE) to that of the Emperor Maximinus (310 ndash 313 CE) bear versions of an abbreviated legend COL IUL AUG FELI NINIC CLAUD which is properly elongated as COLONIA IULIA AUGUSTA FELIX NINICA CLAUDIOPOLIS106 These legends indicate that an Isaurian town originally named Ninica was re-founded as a Roman colony by one Roman emperor (Augustus) and renamed by or on behalf of another (Claudius) The emergence of these coins in Silifke107 combined with the linkage furnished by the inscription mentioning Claudiopolis at Mut seemed to identify the location of this settlement

For decades however the location of this settlement at Mut has been questioned by those preferring to rely on surviving Late RomanChristian documents that record the existence of a raquobishopriclaquo named Juliosebaste (or Heliosebaste) in the vicinity of Nephelion This line of reasoning assumes that the Greek name Juliosebaste ultimately derives from the Latin Colonia Julia Augusta and that its place in the docu-ments more properly situates this Roman settlement somewhere in the survey zone108 This argument gained renewed vigor in 2000 when during the course of the pedestrian survey of modern Goumlccediluumlk Asarı approxi-mately 75 km from Nephelion the survey team found a large inscribed in situ statue base probably dating to the 2nd century CE that records a dedication by the raquodemoslaquo of Juliosebaste for one of its native sons109 Since many including members of the survey team presumed that the name derived from Colonia Julia Augusta the location of this site approximately 8 km north of Antiochia ad Cragum and none too far from Nephelion raised important questions not only regarding the location of this Roman colony but also regard-

194 ndash 196 Sullivan 1979 8 n 5) By one scenario the latter was imposed on the Olban dynasty by Tiberius in 19 CE (Sullivan 1979) For the argument that the Olban territory stood to the east of the Calycadnus River s Barrett 1978 440 Recalling Straborsquos report (12 6 1 [568]) that Polemon I ruled Lykaonia including Iconium it stands to reason that Claudiusrsquo assignment of raquocertain lands in Cilicialaquo to his grandson Polemon II would have been in the same north Isaurian area This is something possibly support-ed by the mention of Julius Polemon at Laertes (Bean ndash Mitford 1970 95) as well as by the mention of joint games with Antiochus IV (pap Lond 3 1178 supra n 100) When his kingdom of Pontus was incorporated into the empire in ca 63 CE Polemon II still held claim to possessions in Cilicia (Ios ant Iud 20145 ndash 146 Barrett 1978)

105 s Mitchell 1979 426 ndash 430 In the late 19th c a Greek inscription was found at the modern city of Mut (on the Calycadnus River in the hinterland of eastern Rough Cilicia) identifying it as the city of the Claudiopolitans i e Claudiopolis (text in Kubitschek 19021903 4) To this was added a coin from the time of Hadrian with essentially the same legend KLAUDIOPOLITWN (Head 1911 726 cf Hild ndash Hellenkemper 1990 307)

106 For the coins s Ramsay 1894 Kubitschek 19021903 Aulock 1964 ndash 1966 nos 5763 ndash 577 Variant legends COLNINICACLAU-DIOPO NINICOLCLAUDIOPOL

107 Ancient Seleucia at the mouth of the Calycadnus River and thus approximately 55 km from MutClaudiopolis 108 For Juliosebaste s Hierokles Synekdemos 709 4 and Notitiae Episcopatuum 1 835 where the place is called raquoHeliousebastelaquo

a corruption perhaps resulting from the similar-sounding prefixes raquoIuliolaquo and raquoHelioulaquo for texts s Honigmann 1939 with an-notation Parthey 1967 Julio-Heliou-Sebaste is listed in the same order of bishoprics in both sources namely between Antiochia ad Cragum and Kestros (s Ramsay 1890 362 f insert) Making matters more complicated still Ptolemaios appears to distinguish between two settlements Ninica and Claudiopolis just as the Christian itineraries distinguish between a Claudiopolis and a Julio-sebasteHeliousebaste s Ramsay 1890 362 f and Notitiae Episcopatuum 1 and 3 However in this instance Ptolemaios possibly engages in confused reduplication at one place in his Geographia (5 7 7) he places a Claudiopolis together with Dalisandus in the Cataonian prefecture of Armenia Minor whereas at Ptol 5 5 8 he places Ninica in Cilicia but likewise in the district of Dalassidis Meanwhile Jones (1971 212) raised the possibility that Juliosebaste survives in the name Sivaste (today Karatepe) in the Bıccedilkıcı highland

109 Referred to as G A Inscription no 1 This discovery formed the basis of a preliminary on-line publication by the survey team (Dillon et al 2001 Rauh ndash Wandsnider 2002 48 56 photograph 10 Tomaschitz 2004a) Preserved height of statue base 098 m preserved length 134 m The inscription awaits definitive publication by M Sayar In translation the main text reads raquoThe people of Juliosebaste honor Rosis of Plous for his virtue and benevolencelaquo

281liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

ing the governance of communities more generally in the survey area during Roman times Assuming that the Emperor Augustus actually did settle a Roman military colony in coastal territory ndash territory pre-sumably governed for more than a century by client kings and queens its presence at this location raised obvious questions about the degree to which Roman authorities influenced development in this region

K Tomaschitz has raised objections to the survey teamrsquos argument that the statue base at Goumlccediluumlk Asarı marked the location of an Augustan Colonia Julia Augusta110 Arguing in support of the equation of Colonia Julia Augusta with Claudiopolis at Mut he has suggested instead that the Juliosebaste referred to in the statue base at Goumlccediluumlk (G A Inscription no 1) recorded the foundation of an Augustan era cli-ent king either Amyntas of Galatia or Archelaus I of Cappadocia and named raquoJulio-Sebastelaquo in honor of Augustus111 Moreover given the meagerness of the architectural remains at Goumlccediluumlk K Tomaschitz pre-fers to identify the location of this royal foundation with the nearby settlement of Asar Tepe an attribu-tion first made in the 1960s by the British epigra-phists T Mitford and G Bean112 Recent work con-ducted on a third inscription found in 2000 at Goumlccediluumlk (G A Inscription no 3) now appears to support to Tomaschitzrsquos argument (fig 11)113 G A Inscription no 3 like G A Inscription no 1 records a public decree and is also probably 2nd century CE in date to judge by the letter forms It was recorded by the Demos and the Archons of a settlement called Krauaos or Krauatoi Its preamble is dated according to the reigns of raquogreat kingslaquo and raquoqueenslaquo

110 Tomaschitz 2004a 207 ndash 222 The main problem is that both Ninica and Claudiopolis are consistently located in the Isaurian hinter-land near Dalisandus i e Mut

111 Much like Archelausrsquo renaming of Elaiussa to Sebaste (for Elaiussa-Sebaste s Equini Schneider 2003) The latter settlement is cited by Tomaschitz (2004a 221 f) as a possible parallel to the Juliosebaste of the inscription and its independence from any as-sociation with the colony of Julia Augusta As Suet Aug 60 points out each of Augustusrsquo client kings founded Caesareas urbes in his honor cf Braund 1984 107 The presence of Sivaste (Karatepe) in the Bıccedilkıcı highland may thus have possessed a similar origin as Jones (1971 212) observed

112 G E Bean and T B Mitford visited this region repeatedly during the 1960s and were largely responsible for identifying most sites in western Rough Cilicia Although they noted one inscription at Goumlccediluumlk Asarı (Bean ndash Mitford 1970 178 n 45 [= G A Inscription no 2]) in a rare oversight they missed both of those found by RCSP (G A Inscription nos 1 and 3 for the latter s infra following note) K Tomaschitz together with S Hagel has largely carried on the epigraphical work of Bean and Mitford Important publica-tions (in addition to Tomaschitz 2004a already cited) include Hagel ndash Tomaschitz 1998 Tomaschitz 1998 Tomaschitz 2003 and Tomaschitz 2004b

113 G A Inscription no 3 is a damaged limestone block height 062 m length 052 m thickness 026 m letter forms approximately 0022 m tall It was found approximately 50 m northeast of the statue base on the northern slope of the site The block was removed by museum authorities in 2000 to the Alanya Museum where it awaits publication by M Sayar A preliminary text based on a squeeze was produced for the survey team by S Tracy Relying on a high resolution photograph N Rauh has supplemented sev-eral additional words We offer here a photograph and a preliminary English translation

11 Goumlccediluumlk Asarı Inscription no 3

282 n rauh et al

Preliminary Translation of Goumlccediluumlk Asarı Inscription No 3

raquoIn the reigns of the Great Kings Julius Antio[chos]hellip Friends of the EmperorFriends of the Romans hellipAnd saviors benefactorshellip of the city hellip andhellip And his son and co-rulerhellip of themselves Julia Iotap[e]hellip Queen Philadelph[os]hellip the wife of hellip and also (in the reign of the)Friend of her mother114 AntoniaPythodora Queen And wife of hellip of thehellip the statue hellipFourth after And wine cupsAlso lower (down from) ArmeniaThose from the three sahellip gods[] hellip the secondhellip the Demos of the Krauatoi andzous son of arasetou andIng[eis] nis son of Motonson of Imbis the archon[s]recorded this just solaquo

The chief interest of this new inscription lies in the royal names that it mentions including [Cai]us Iulius Antio[chus] i e Antiochus IV of Commagene who along with other kings (whose names are not preserved) is described as raquophilokais[arios]laquo and raquo[phi]loromaioslaquo as well as raquosaviors and benefactors of the citylaquo As noted above115 the use of the expression raquobasileus megaslaquo is demonstrable for both Antiochus IV and Pol-emon II of Pontus possibly in connection to their respective claims to Armenia a place actually mentioned by the inscription Royal sons are mentioned including one described as co-ruler (raquosunbas[ileuontos]laquo) perhaps Antiochusrsquo son Epiphanes The inscription also mentions Queen Julia Iotape Philadelphos wife of Antiochus and Queen Antonia Pythodoris the widow of Polemon I of Pontus and Archelaus II of Cappado-cia116 Although the lines bearing the purpose of the decree are damaged117 the inscription closes by refer-ence to the raquoDemos of the Krauatoilaquo and to a list of men who appear to have served as the town magistrates (raquoarchont[es]laquo)118 The last line of the inscription reads raquopepoiek[e]n apa[r]tilaquo with the use of the perfect tense implying that the record thus inscribed had been recorded elsewhere perhaps at an earlier time raquojust solaquo (raquoapartilaquo)

114 The word [philo]metro is restored [poli]metro is also possible but the wordrsquos proximity to the name Antonia Pythodoris argues in favor of the first emendation

115 Supra n 98 116 Pythodoris is introduced oddly (and grammatically incorrectly) as raquo[philo]metro Antonia [Pyth]odo[ri]doslaquo who is described ap-

parently as queen and wife of more than one king (raquotōn delaquo) For the spelling s Hagel ndash Tomaschitz 1998 391 Sye 21 raquometro[s] ka[s]trō[n]laquo in an inscription referring to Julia Domna the empress Her use of the title rsaquophilometoralsaquo is well documented OGIS 376 (Athens) OGIS 377 = IGR IV 1407 (Smyrna) Sullivan 1978b 920 n 48 However this is the first known recorded use of her name Antonia Epigraphically recorded use of the name survives for her sons and daughter Antonius Polemon Antonius Zeno and Antonia Tryphaena however As noted (supra n 94) she appears to have ruled Pontus and portions of Rough Cilicia as a widow until at least ca 23 CE

117 Mention is made of the territory of Armenia of a statue (raquoeikonoslaquo) and of drinking cups (raquolekanalaquo) 118 Their names and patronymics cannot yet be distinguished apart from the fact that they appear to be indigenous (Ingeis Imbis

Moton) Mention of this office is rare in Rough Cilicia (Tomaschitz 2003 132 [Laertes])

283liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Whatever may have been the purpose of this document its import clearly lay with the dynasties of cli-ent kings rsaquoGreat Kingslsaquo who were rsaquoFriends of the Caesarslsaquo and rsaquoPhilo-Romanslsaquo with known associations in Rough Cilicia119 Moreover there is mention here only of client kings client queens and a polis andor demos ruled by archons bearing Luwian names120 In fact the preamble of the decree demonstrates that the demos and archons of the Krauatoi dated their decrees by and therefore showed deference to client kings and queens not Roman emperors This accords with the textual tradition for client kings and queens ndash Pole-mon I Cleopatra Amyntas Archelaus I and II and Antiochus IV ndash controlling the cities of this coast There is nothing here to suggest that the origin of the document was a Roman colonial settlement The fact that Queen Antonia Pythodoris is actually mentioned offers support moreover to the argument that the rsaquopolislsaquo in question presumably Juliosebaste or the demos of Krauatoi owed its inception or development to her era that is the era of her second husband Archaelaus I of Cappadocia and hence that of Augustus121 Thus the inscription supports K Tomaschitzrsquos argument that Goumlccediluumlk AsarıJuliosebaste was founded and supported by Roman client kings and not by the Roman Emperors Augustus and Claudius This much seems to stand on solid ground

The information furnished by GA Inscription no 3 is complicated nonetheless first by its mention of a raquopolislaquo as well as a settlement (raquodemos and archonslaquo) named the Krauatoi Mention of the kings being saviors and benefactors of the rsaquopolislsaquo in the preamble may conceivably refer to Krauatoi though it seems odd that nothing more is known about this polis More significant is the inscriptionrsquos apparent lack of refer-ence to the rsaquodemos of Juliosebastelsaquo clearly the name of the settlement in G A Inscription no 1 that was found roughly 50 m away A rsaquopolislsaquo and two place names or rsaquodemoilsaquo (Juliosebaste and Krauatoi) thus arise at Goumlccediluumlk Obviously the relationship of these terms the settlements they represent and their relative loca-tions to one another need to be determined to a greater level of satisfaction

The archaeological data obtained by the survey in 2000 ndash 2002 offers some assistance in this regard For instance neither the ceramic nor the architectural data obtained by the survey team supports the notion that the surviving remains at Goumlccediluumlk Asarı date to the era of Augustus The ceramic data processed at Goumlccediluumlk Asarı dates predominantly to the post-Augustan era and thus fails to substantiate an Augustan date of origin

As table 4 demonstrates only 48 of datable sherds processed at Goumlccediluumlk Asarı date to the pre-Roman period (ca 3rdndash1st c BCE) as compared to 68 Early Roman (ca 1stndash3rd c CE) and 27 Late Roman and Byzantine (ca 4thndash7th c CE and later)122

Table 4 Pottery totals at Goumlccediluumlk Asarı and Asar Tepe

Seasons pre-Roman Early Roman

LateRoman

Byzantine Coarse Ware

Cooking Ware

Amphora Uncertain Total

Goumlccediluumlk Asarı

2000 ndash 2001 9 127 46 4 266 86 150 0 688

Asar Tepe

2001 ndash 2002 24 159 9 0 128 71 26 0 417

The architecture of Goumlccediluumlk Asarı likewise presents difficulty for its identification as an Augustan-era settlement The buildings at the site at Goumlccediluumlk Asarı are singularly unprepossessing and hardly seem worthy of a colonial foundation honoring the emperor its location in the backwater of Rough Cilicia notwithstand-ing123 By contrast the nearby site of Asar Tepe displays architecture that may well be the earliest in the

119 The reference to Armenia clearly ties in to this regard since Antiochus IV and Polemon II both enjoyed claims to Armenia at stages in their careers

120 That is indigenous names of Luwian origin as opposed to Greek or Latin names as one might expect in a Roman colony 121 The pertinent dates Polemon I died ca 8 BCE Archelaus I 36 BCE ndash 17 CE Pythodoris died sometime after 23 CE 122 25 Late Roman and 2 Byzantine Datable sherds represent a small fraction (186 of 688 or 27 ) of the total processed 123 Apart from the ruined rsaquomonumental precinctlsaquo enclosing the statue base itself a bath and a rock-cut tomb with relief and inscription

are essentially all that survive at Goumlccediluumlk Asarı As noted by Dillon et al 2001 local resident Y Erdoğan reported seeing several additional building remains during his youth fragments of which appear to survive

284 n rauh et al

Adanda river valley and includes some of the finest124 Moreover the ceramic data collected at Asar Tepe suggests that it was settled earlier than Goumlccediluumlk Asarı At Asar Tepe 12 of the diagnostic sherds date to the pre-Roman period 83 are Early Roman and just 5 Late Roman no Byzantine pottery at all was found at this site125 This could well have been an Augustan-era foundation Was Asar Tepe then Juliosebaste (= Julia Augusta) The small percentage of Late Roman ceramics and the total lack of any sherds of the Byz-antine period argue against such an attribution indicating as they do that the site was no longer active at just the time textual references refer to the city as a bishopric By contrast Goumlccediluumlk Asarı though settled later than the Augustan period does seem to have continued into the Late RomanEarly Byzantine era and better accords with the testimony of Christian documents for Juliosebaste

The evidence remains circumstantial but its various strands can be woven into a coherent picture One scenario would hold that Juliosebaste was indeed founded at Asar Tepe in the time of Augustus perhaps by Archelaus I Goumlccediluumlk Asarı emerged as a village dependent on Juliosebaste namely the so-named Demos of the Krauatoi mentioned in the inscription Settled on a strategic pass to the highlands126 the settlement con-ceivably functioned as a rsaquoport of entrylsaquo to the city of Juliosebaste and its territory This would accord with district (tribal) organization recorded generally in Rough Cilicia namely of a metropolis and its surround-ing territory (e g Lamos as the metropolis of the Lamotis Selinus that of the Selinitis Kelenderis that of Kelenderitis)127 Rosis son of Plous who was honored by the Demos of Juliosebaste with a statue base at Goumlccediluumlk Asarı was conceivably a citizen of that city but resided in the dependent village of the Krauatoi Dual citizenship of this genre is on record elsewhere in the region including Side and Syedra and was prob-ably commonplace for residents of poleis and dependent komai128

At this point our discussion becomes more speculative For reasons unknown at some point Juliosebaste was possibly abandoned and relocated to the site of Goumlccediluumlk Asarı129 Such an event seems indicated by the ceramic evidence with datable sherds pointing to gradual abandonment of Asar Tepe but sustained habita-tion at Goumlccediluumlk during the Late Roman era Similarly G A Inscription no 3 with its seemingly archival list of client kings and queens in the preamble and its use of the perfect tense (raquopepoiekenlaquo) in the closing line seems to relate that the document was originally recorded elsewhere and then copied and re-erected at its final location namely Goumlccediluumlk The presence of Antiochus IV his son and his queen in this document may suggest that the transition was somehow related to the events of his reign e g the violence provoked by the revolt of the Cietae in 52 CE But this is purely surmise The answer to this question ultimately requires more detailed information than that recoverable from our surface survey

Further archaeological investigation may one day settle the question of the foundation and location of Juliosebaste with complete certainty For the time being the example of this settlement demonstrates how archaeological survey can be brought to bear on the nature of coreperiphery relations at a micro-regional level Identification of MutClaudiopolis with the colony Julia Augusta founded by Augustus and Juliose-baste as a city established by a client king in gratitude to the same emperor likewise reveals the complexity entailed in the merger of native and offshore systems Juliosebaste (Asar Tepe) stood some 5 km from the coast Julia Augusta (Mut) some 55 km Within this narrow band existed a highly nuanced and varied social construct involving the pre-existing indigenous population direct outside control from the imperial center and between the two the activity of client kings as intermediary political agents What is revealed by this

124 On the architecture at Asar Tepe s infra pp 285 ndash 296 125 With datable sherds representing 46 of the total processed 126 Even today the saddle below Goumlccediluumlk Asarı offers the lowest most accessible point along the ridge Asar Tepe lies approximately

6 km west along the ridge from Goumlccediluumlk Asarı and 11 km west of the peak at Guumlrccedilam Karatepe (1688 m) 127 Note that Ptol 5 7 2 places Nephelion in the Selinitis The Lamotis is known to have included Charadros and even Antiochia in its

territory during the Late Empire s supra n 15 For district or tribal organization derived primarily from Ptolemaios but demon-strable as well in coin legends and inscriptions s Jones 1971 209 f Bean ndash Mitford 1965 46 Ptol 5 7 2 5 furnishes Selinitis Lamotis (Ptol 5 7 6) and Ketis (Ptol 5 7 3 and 6) Plin nat 5 92 adds Celenderitis cf Tab Peut 10 3 4 raquoClenderitislaquo (for the text s Weber 1976)

128 s Bean ndash Mitford 1970 41 63 69 104 107 108 110 inscription nos 20 35 41 90 93 ndash 95 cf CIG 4412 129 Although relocations of this sort are difficult to prove that of Ephesos by Lysimachos from the hill above modern Selccediluk to its

current more defensible location during the 3rd c BCE offers a useful reminder

285liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

discussion is the speed by which this formula succeeded in urbanizing the region of western Rough Cilicia The following two centuries represent unquestionably the regionrsquos most prosperous era

IV Urban Climax in Rough Cilicia The Monumental Character of Rough Cilician Cities

For all practical purposes the Roman era from the later 1st to later 3rd centuries CE represented the high water mark of cultural development in western Rough Cilicia Although the inhabitants of western Rough Cilicia underwent a pronounced adaptation to mainstream offshore Greco-Roman habits and tendencies such change was not simply rsaquoRomanizationlsaquo in the conventional sense of the word The evidence of our survey reveals a complex relationship to Roman rule one of give-and-take that created a distinctive urban environment different from that of its neighbors either in Cilicia Pedias to the east or in Pamphylia to the west The purpose of this section is to articulate briefly the character of this adaptation in the survey region based on the evidence of monumental architecture and correlative epigraphical records

Despite the fact that a continuous ceramic sequence in the survey zone begins in the Late Hellenistic period and sherds of this time are nearly ubiquitous130 the number of settlements large and small that exhibit Roman era ceramic and architectural remains vastly outstrips that of any other period There is also an in-creasingly nucleated settlement pattern of town and countryside at this time Both these developments must be viewed in an economic context one that saw the landscape attain its maximum utilization for specialized purposes of timber and wine production131 The epigraphical evidence supports the archaeological As noted earlier the limited impact of Hellenistic offshore influences in the region is demonstrated by a dearth of Greek inscriptions datable to that era vs the hundreds that survive from the Early Roman era132 Second nucleation of settlements is attested by Roman era inscriptions that allude to the existence of metropoleis such as Lamos dominating broader territorial units such as the Lamotis as noted above133

To date the architecture team directed by R Townsend and M Hoff has surveyed 14 sites classified according to three basic types ndash primary secondary and tertiary In this paper only the primary sites will be described and discussed in detail (table 5)134 All lie either along the coast or in the lower foothills of the Tauros Mountains To date no sites in the higher steeper elevations of the hinterlands have been mapped135 Four urban sites are located by the sea (Iotape Selinus Nephelion and Antiochia) and of these only two are actually at sea level (Iotape and Selinus) The city of Selinus stands near the mouth of the Hacımusa River within a large coastal plain roughly 36 kmsup2 in size However even with this broad flat area at their feet the inhabitants of Selinus constructed their city in part on the slope of a steep promontory that juts out into the sea (figs 12 13) The city of Iotape is similarly situated much of its public architecture is built upon a rocky peninsula and the coastline immediately adjacent while the rest of the cityrsquos structures are placed inland well above the shoreline (fig 14) Both Nephelion and Antiochia (figs 8 15) directly overlook the

130 Supra p 272 131 Supra pp 264 ndash 267 Evidence exists also for products such as honey (based on the identification of large quantities of interior

grooved ceramic vessels at highland sites such as Goumlccediluumlk) textiles (based on abundant finds of loomweights usually stamped) and locally produced coarse and common wares (more than 150 locally produced forms) For textile production in Cilicia generally s IGR III 896 Colum 26 Plin nat 8 203 Varro rust 2 11 12 Jones 1971 206 Hopwood 1991 307 Pleket 1998 122 f For locally produced ceramic forms in the survey area s the projectrsquos Preliminary Ceramics Study Collection Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciaSC_etcgt

132 Supra n 58 133 Supra nn 15 127 134 11 of the 14 sites have been thoroughly mapped and documented The architectural team has comprehensively surveyed Selinus

Kestros Lamos and Asar TepeJuliosebaste surveyed and studied selective buildings at Iotape and Antiochia and has conducted a preliminary examination of Nephelion Karamut ndash Russell 1999 first identified the site and furnish a general description and sketch plan Similarly Antiochia Iotape and Selinus were investigated and partially mapped by a survey team in the 1960s (Rosenbaum et al 1967) in each case the RCSP architectural team has attempted to correct and expand the earlier plans For a brief description of the methodology used to acquire architectural data s Townsend ndash Hoff 2004 251 ndash 253 The pedestrian survey has discovered numerous more sites but logistical considerations and time constraints severely limit the number that can be mapped architectur-ally Classification of unmapped sites continues particularly those in the upland areas of the Bıccedilkıcı and Kaledran Rivers

135 For the geographical division of western Rough Cilicia into three basic zones s supra p 261 with n 18

286 n rauh et al

sea from high outcrops The other primary sites stand farther removed from the waterrsquos edge Kestros (fig 16) e g is situated at the crest of a coastal mountain approximately 14 km from the shore and 376 m above sea level Asar Tepe (figs 4 17) and Lamos (figs 4 18) both lie at higher elevations and farther inland In general sites tend to occupy the high points of a hill with the architecture following the slopes with the gentlest grade The settlements do not impose any strict orientation in respect to compass direction but rather follow the natural topography Although remains can be found on almost every peak in the survey area the more substantial sites tend to occupy high fairly narrow spines one side of which tends to be very steeply sloped the other a little less so With the exception of Selinus and a few isolated farmsteads the low-lying river valleys and the Gazipaşa basin appear to have been avoided136 One likely reason for this is the seasonal flooding of the rivers swollen from the spring thaw In addition hill top occupation will have offered natural protection not only from marauders but also from insect-born pestilence in the moist low-lying areas Historical evidence suggests that the Mediterranean coasts of Asia Minor were affected with outbreaks of malaria during the Roman period as a result of geophysical change to the environment137

136 It is possible that some may lie hidden beneath the alluvium deposited by the regionrsquos rivers 137 Deforestation e g is regarded as a prime cause for malarial outbreaks along the south coast during the Roman era (de Zulueta

1973 Grmek 1994 McNeill 1992 85 ndash 91 158 290 312 344 f 350) Even in more modern times malaria has been a major prob-lem in the southern region of Turkey the World Health Organization (2000 ndash 2001 lthttpwwweurowhointdocumentE73499pdfgt) indicates that from 1990 ndash 1999 over 400000 cases of autochthonous malaria were reported in Turkey mostly in the south

12 Selinus viewed from Kestros

287liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

13 Selinus plan

14 Iotape satellite image

288 n rauh et al

Table 5 Primary secondary and tertiary sites

Sites Area (ha) Temple Bouleute-rion

Area or Enclosure for public display

Agora Bath (no) Monumental Tomb

Coinage

Primary

Antiochia138 240 times times times (1) times times

Asar Tepe 37 times times (1) times

Iotape139 179 times times times (2) times times

Kestros 29 times times times times

Lamos 374 times times times (2) times times

Nephelion140 18 times times

Selinus 414 times times times times (2) times times

Secondary

Guumlzelce Harman Tepe

08

Guda Tepe 15

Goumlccediluumlk Asarı 27 times times (1)

Govan Asarı 15

Koru Dağı 07

Tertiary

Alaca Dağı 02

Kocas Tepe 03

The seven sites categorized as primary are historically attested as poleis Iotape Selinus Kestros Neph-elion Antiochia ad Cragum Asar TepeJuliosebaste and Lamos Among the sites not mapped architecturally Charadros and Sivaste (= Karatepe) both furnish textual references to their status as poleis Thus there are at least nine poleis in the survey region of these six are known to have issued their own coinage an indication of the high degree of autonomy they possessed141 The urban character of these poleis demonstrates itself further through the architectural structures they display which emphasize and enhance the communityrsquos reputation in aspects of religion civic affairs and culture Table 5 indicates the specific types of public monuments identi-fied at each primary site that have been surveyed architecturally temples or other cult venues civic offices agoras baths and monumental tombs

Temples are common architectural features of western Rough Cilician poleis Architectural remains of structures identified as temples are found at Antiochia Iotape Kestros and Nephelion Recently it has been suggested that foundations at the end of a colonnaded street at Lamos may be that of a temple although the identification has not been confirmed142 In addition numismatic evidence documents a temple to Trajan at Selinus it is very likely to be identified with a marble-clad structure located on the river plain below the acropolis and often referred to as a rsaquocenotaphlsaquo to Trajan who died in the city in 117 CE Later its original form was altered to create a Seljuk hunting platform143 The temples at Kestros were dedicated to the imperial

138 Iotape and Antiochia have been preliminarily examined by RCSP Site areas are calculated from plans of these sites in Rosenbaum 1967

139 s supra previous note 140 Area calculated from sketch plan in Karamut ndash Russell 1999 358 fig 5 141 For references to textual epigraphic and numismatic testimony demonstrating the urban character of these sites s supra pp

255 ndash 257 with nn 6 ndash 15 142 Townsend ndash Hoff 2009 A coin of Severan date from Lamos shows a tetratsyle temple (BMCRE Cilicia 39 no1) 143 A coin from Selinus (BMCRE Cilicia 143 nos 1 2) depicts a temple faccedilade with the name of Trajan within the pediment Beaufort

1818 181 apparently originally suggested the idea of the building as a cenotaph Heberdey ndash Wilhelm 1896 150 f rejected this notion claiming instead that the buildingrsquos construction dates wholly to the medieval period The Roman origin of the building is undeniable however For current archaeological work on the structure s Tuumlrkmen ndash Demir 2006 s also Redford 2000 43 f 156 ndash 160 for its use in the medieval period

289liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

15 Antiochia ad Cragum plan

16 Kestros plan

290 n rauh et al

cult that at Iotape too according to G Bean and T Mitford To whom the temple at Antiochia was dedi-cated is not known for certain that at Nephelion has been attributed to Tyche144 Epigraphical references provide ample confirmation of the presence of the imperial cult145 and additional evidence from inscriptions

144 For the temples at Kestros s Bean ndash Mitford 1962 212 f nos 36 37 (= Kes 2 and 3) dedications to Antoninus Pius and Bean ndash Mitford 1970 155 ndash 160 nos 158 ndash 164 (= Kes 12 ndash 19) dedications to Vespasian (N B In this and all notes infra epigraphical references cited by a lettered prefix and number are to the catalogue of Hagel ndash Tomaschitz 1998) The temple at Iotape was first identified by Heberdey ndash Wilhelm 1896 148 who noted a base inside with a dedication to Trajan s further Bean ndash Mitford (1965 27 ndash 29 with no 31 [Iot 18]) Bean ndash Mitford 1965 34 call the building at Antiochia a temple it certainly has all the appearance of one but it may be noted that Erdemgil ndash Oumlzoral 1975 55 f describe the structure as a temple tomb It is currently being studied by R Townsend M Hoff and E Erdoğmuş For the attribution of the building at Nephelion s Karamut ndash Russell 1999 359

145 Numerous inscriptions in the region refer to imperial priests e g at Antiochia (AntK 14a 15) Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 3a 3d 4a 9 11b 23a) Kestros (Kes 3 26a) Korakesion (Krk 18) Laertes (Lae 3 5) Syedra (Sye 35) Cf Bean ndash Mitford 1970

17 Asar Tepe plan

18 Lamos plan

291liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

demonstrates other forms of imperial dedications For example at Lamos G Bean and T Mitford found an in-scribed block mentioning a dedication to the Flavian emperors They associated the inscription with a tem-ple-like structure nearby and while this attribution has now been refuted the inscription records an impe-rial dedication of some sort nonetheless146 Elsewhere at Lamos on the crest of a conical hill overlooking the agora to the northeast in 2002 the survey team found a statue base whose inscrip-tion records that it was ded-icated to (and bore a statue of) a Roman emperor147 The statue base rested on stone paving that belonged to a monumental rectangular enclosure crowning the hill Built with ashlar walls over 1 m thick the dimensions of the enclosure are 32 by 24 m There is no evidence of roofing and most likely the west side of the structure facing the agora was left open thus fur-nishing an impressive sight for those looking up from below and providing a commanding view itself of the agora and areas of the city both east and west

Imperial dedications in western Rough Cilicia then reflect an effort on the part of the local gentries to accommodate Roman authority in the region But acclamation was not aimed solely in the direction of external rule Architectural and epigraphical material demonstrate that local elites received at least as much attention as did their supposed Roman rsaquooverlordslsaquo The display of honorific sculpture within an architectur-ally enclosed setting such as that found at Lamos occurs at other primary sites as well where the honorands are local At the hilltop city of Kestros the most prominently preserved feature is a long terrace 85 m by 14 m situated just below the summit on the east side of the mountain (fig 19) Set into the back wall of the terrace and high above the floor survives a series of niches that once contained statuary Two rows of statue bases are visible on the terrace floor as well One line of statues apparently stood on the stylobate of a colonnade that divided the length of the terrace in two A second line of statues embellished the front edge of the terrace and thus commanded a prominent view from below None of the inscribed bases bear impe-rial dedications the honorands were instead local individuals148 At Iotape the inhabitants created space for a similar display There statues were erected along opposite sides of a paved road that joined the cityrsquos two harbors149 A walled enclosure for the honorific display of statuary is visible as well at Goumlccediluumlk Asarı The long side of this enclosure measures 18 m or more (width unknown) Column fragments closely associated with it indicate that at least one side exhibited a colonnade As noted earlier within the enclosure the pedestrian team

96 ndash 98 Quass 1993 218 ndash 220 Tomaschitz 2003 135 141 146 Townsend ndash Hoff 2004 256 f and 259 fig 8 For the discovery of the inscription s Bean ndash Mitford 1962 208 no 32 Bean ndash

Mitford 1965 33 also identified a structure at Asar Tepe as a temple but it too is a temple tomb s Townsend ndash Hoff 2004 265 ndash 268

147 Rauh ndash Wandsnider 2005 129 148 Bean ndash Mitford 1962 212 ndash 216 with nos 38 ndash 45 (= Kes 4andash11) 149 Bean ndash Mitford 1970 152 The 18 inscriptions on seven large bases that line this road at Iotape provide some of the richest epi-

graphical testimonia anywhere in the survey region

19 Terrace Kestros

292 n rauh et al

found a statue base honoring a local citizen of Juliosebaste another inscribed block bearing the fragmentary inscription that records mention of Roman client kings and queens (and very likely originating from within the enclosure) was recovered slightly downhill150 Given the architectural similarity of the enclosures at La-mos Kestros and Goumlccediluumlk Asarı as well as the varied history of this region during the Early Roman era ruled for a century by client kings and then by governors of Rome there is little reason to associate the enclosure above the agora at Lamos or the display areas at any of the other sites exclusively with the imperial cult that is as kaisareia151 It is just as likely that imperial dedications at Lamos Kestros Iotape and elsewhere in the region were displayed in conjunction with and alongside statues honoring local officials and dignitaries The presence of these rsaquoenclosureslsaquo and their probable mix of local and foreign dedications represent a rsaquosignaturelsaquo feature of the architectural landscape in western Rough Cilicia152 The merging of indigenous and foreign elements occurred at the personal level as well Inscriptions attesting the presence of veterans of local origin indicate that native elements joined the Roman military that they served in various military theaters includ-ing those local and that they returned to the region to retire153 At the same time two or three inscriptions record the settlement of non-native Latin speaking Roman military officers in the region154

Native adoption of external religious cults other than that of the emperor appears to have been minimal A temple-like structure at Nephelion has been identified as a Tycheion and Tyche features prominently in the coinage of several cities155 A cult of Apollo appears to have existed at a few sites156 Demeter at Kestros157 and a few others The observance and maintenance of indigenous Luwian cults were far more pronounced however particularly that of the Luwian mountainstorm god Tarhunt He is referred to in epigraphical texts by various local epithets such as Zeus Megistos Zeus Megas Zeus Keraunos Zeus Aneiketos Zeus Epekoos and Zeus Androclas References to festivals in honor of this local deity are commonplace158 It appears that cults of imported deities occur primarily in coastal cities where foreign influences were more prevalent while Luwian cults become more prominent as one moves inland159 The monumental tomb type

150 For discussion of these two inscriptions in relation to the identification of the site s supra pp 282 ndash 285 151 The designation of kaisareion (or sebasteion) generally is applied to a variety of structures such as colonnaded halls or porticoes in

which statues and altars to emperors would be housed and would therefore serve as a focus for the imperial cult But the presence of imperial dedications should not automatically imply that a structure containing them is a kaisareion (e g an enclosure at Iasos in Caria that was identified by its excavators as a kaisareion on the basis of imperial statue bases found inside s Mellink 1974 122) Although kaisareiasebasteia are attested epigraphically at several sites in Asia Minor including one at nearby Laertes no inscription from the RCSP survey zone mentions such a structure for Laertes s Bean ndash Mitford 1970 96 f no 74 Price 1984 273)

152 A similar rectangular terraced structure is also noted at Selinus its prominent vantage over the ancient harbor area would have offered a suitable position for an honorific statuary assemblage No statue base is preserved from the structure however so its identification must remain speculative

153 M Aurelius Neon at Ilıca Kale (Bean ndash Mitford 1965 30 no 33 Russell 1991a 293 no 3) M Lollius Lolli f Neon and Aurelius Neon Hierax at Laertes (Russell 1991a 294 no 16 296 no 1) two additional military diplomas found at Laertes (Lae 42a and b Russell 1991b 470 f) L Domitius Valentis f Valens at Selinus (Russell 1991a 296 no 2) Cn Antonius Tuae f Gnaea at Selinus (Russell 1991a 296 no 3) Russell (1991a 290) rightly observes that several of these served with the Roman navy cf Russell 1991b

154 Russell 1991a 288 regards some of these as natives C Herennius Maximus and family at Syedra (Sye 22a 22b Bean ndash Mitford 1962 192 f no 8 Bean ndash Mitford 1970 106 no 92 Russell 1991a 293 no 6) C Julius Celer at Selinus (SlT 2 CIL 225 = 1230 Russell 1991a 291 and 296 no 7) C Munatius Vales raquopalai stratioteslaquo at Kestros (Kes 24 Bean ndash Mitford 1970 163 no 169 Russell 1991a 293 no 3) Bean ndash Mitford 1970 83 f speculate that veterans such as these were possibly assigned to regional posts as stationarii and eventually settled locally on retirement

155 For the attribution of the temple to Tyche on the basis of the inscribed block found with the structure at Nephelion s Karamut ndash Russell 1999 359 A priestess of Tyche is recorded at Lamos (Ada 14 Bean ndash Mitford 1970 173 no 189) Tyche appears within a temple on coins of Kestros and Antiochia (Mitford 1990 2146) and possibly as well in the coinage of Iotape (Mitford 1990 2144)

156 This assumption is based primarily on the basis of coinage where Apollo appears on coins struck at Iotape Selinus and Lamos (Mitford 1990 2144 f) Fines for tomb violations at Direvli were likewise paid to Apollo indicating that a temple to this god may have existed there (Dir 10 Bean ndash Mitford 1970 180 no 201 Mitford 1990 2145)

157 Kes 26a and 29 Bean ndash Mitford 1970 164 no 172 and 166 no 175 Mitford 1990 2146 158 For references s Mitford 1990 2145 n 65 For Zeus Androkles cf Strab 14 5 3 (669) Bean ndash Mitford 1962 215 Bean ndash Mit-

ford 1970 175 Strabo and the Stadiasmos associate this deity with a specific mountain behind Charadros A potential candidate is Bozkaya (elevation 1556 m) on a bench below which the survey team located a cliff-top settlement with the remains of a temple or temple tomb namely Hisar Asarı s Rauh 2006 232

159 Mitford 1990 2149 f an exception being the cult of Sarapis (s supra p 272 with n 62 for references)

293liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

demonstrates a similar pattern of acculturation In a recent article R Townsend and M Hoff have identified two basic types of monumental tomb in the survey zone the temple tomb and the rsaquoGrabhauslsaquo160 The latter utilizing techniques of strong Italian character is restricted to the coastal cities where Roman presence was more dominant The former making conscious use of Hellenistic techniques is more commonly found in-land at sites associated with the Cilician peoples who originated in this area Furthermore such tombs were erected within city limits in order to stress the social status of the owner over any religious association in the process of course they conflicted directly with Roman law prohibiting burial intra muros

Politically the urban communities of western Rough Cilicia were organized according to the Hellenized system of the polis based on a political hierarchy of councils and assemblies (boule kai demos)161 Mini-mal evidence of offices is recorded usually in connection with some instance of cooperation with external Roman authorities For example dekaprotoi were local dignitaries responsible for ensuring the collection of Roman taxes and requisitions162 Within the councils or above them in hierarchy are mentioned various local executive officials Probouloi usually presided over by an archiproboulos (2 sites) or patroboulos (1 site) appear to have run their respective city councils163 Recorded magisterial offices include demiour-gos (6 sites) archon (3 sites) agoranomos (2 sites) oikonomos (1 site) sitonomos (1 site) and possibly limenarchos (1 site)164 Eirenarchoi (1 site) also referred to as paraphylakes (2 sites) appear to have been responsible for mobilizing local militias to deal with lower threshold civil disturbances165 These officials generally documented as members of the urban councils performed this duty as a rsaquoliturgylsaquo frequently in as-sociation with rsaquogymnasiarchlsaquo during which they were honored by the urban neoi Building on this informa-tion K Hopwood argues that the eirenarchs organized the local neoi into urban militias who kept the peace by intimidating renegade elements of the rural hinterland166 Precisely how such officials were appointed is not explained most likely they were co-opted from within the council in a manner commonplace throughout the Roman world167

Civic architecture for the exercise of this political system is found in the form of bouleuteria that have been identified at three sites Asar Tepe Nephelion and Selinus More than any other institution the civic council manifestly denotes an urban polity one whose authority over civic matters would be recognized by

160 Townsend ndash Hoff 2004 cf Mitford 1990 2155 161 s Tomaschitz 2003 and Quass 1993 162 Dekaprotoi are recorded at Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 3c 5b) and Laertes (Lae 6a1 6a2 6b1) Dekaprotoi were very com-

mon in Lycia their principal function seemingly was to ensure the payment of taxes and levies due to the imperial fiscus Bean ndash Mitford 1962 17 Quass 1993 177 f Tomaschitz 2003 132

163 Probouloi were to be found in various parts of Asia Minor comprising panels of 12 councilors with the archiproboulos who may also have been eponymous at their head Bean ndash Mitford 1962 17 Quass 1993 177 Tomaschitz 2003 129 raquoProbouloilaquo are re-corded at Korakesion (Krk 18) Laertes (Lae 5 30) Lamos (Lam 8) and Syedra (Sye 25) a raquopatrobouloslaquo at Antioch (AntK11) raquoarchiprobouloilaquo at Laertes (6a1 7b) At Iotape there are also several references to a raquoprytanislaquo (Iot 1a 5b 11a 21) and a raquogram-mateuslaquo (Iot 5b)

164 raquoDemiourgoilaquo are recorded at Antiochia (AntK 6) Iotape (Iot 1a 1b 3c 5b 9 11a) Kestros (Kes 2 3 27) Korakesion (Krk 18) Laertes (Lae 6a1) and Nephelion (Karamut ndash Russell 1999 369) For their possibly eponymous function s Tomaschitz 2003 132 raquoArchonteslaquo are recorded at Goumlccediluumlk Asarı (GA Inscription 3) Laertes (Lae 5) and Hamaxia (Ham 23) on which s Tomaschitz 2003 132 raquoAgoranomoilaquo are recorded at Iotape (Iot 1a 5b 11a 21) and Syedra (Sye 35) An raquooikonomos poleoslaquo is found at Laertes (Lae 39) A raquositonomoslaquo is mentioned several times at Iotape (Iot 3c 5b 21) not surprising given its mountainous hinter-land (Bean ndash Mitford 1970 151) raquoLimen[archos]laquo is a restored reading at Kestros (Kes 30) Note as well references to multiple offices held by distinguished individuals at various towns raquotas archaslaquo raquotas loipas archaslaquo raquopasas tas archaslaquo raquoencheiristheisas archaslaquo (e g Ham 23 Iot 1b Lae 5 6a1)

165 For the restored raquo[eirenarch]os ()laquo s Lae 29a raquoparaphylaxlaquo at Iotape (Iot 3c) and Syedra (Sye 35) note as well a raquostratelateslaquo at Laertes (Lae 15) Quass 1993 379 f Tomaschitz 2003 Hopwood 1989 and s further infra pp 296 ndash 299

166 s Hopwood 1983 177 for the raquoeirenarchike taxislaquo of Magydus in Pamphylia and his discussion of the use of raquodiogmitailaquo Zosimus (5 15) for the landowner in 399 who raised a troop from among his dependents who had been trained in many battles with neigh-boring bandits (Hopwood 1990 176) cf Hopwood 1989 Hirschfeld 1891 raquoGymnasiarchoilaquo are recorded locally at Antiochia (AntK11b) Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 1c 3d 9 23b) Kestros (Kes 3 19) Laertes (Lae 5 6a1 21 27) Lamos (Lam 13) Nephelion (Karamut ndash Russell 1999 369) and Syedra (Sye 30) In addition the performance of games is recorded at Antiochia (AntK 3 11 18 [Leonidia]) Korakesion (KrK 3 8 17) Laertes (Lae 2 11 12 36) and Syedra (Sye 3 ndash 20 26 28 30 ndash 32)

167 Evidence for any form of popular election of local magistrates is lacking likewise evidence of a system of annual eponymous magistrates

294 n rauh et al

provincial administration168 Two of the three bouleuteria at Nephelion and Selinus are of the traditional type consisting of a series of curved seat emplacements built into the natural slope of a hill The bouleu-terion at Selinus was apparently covered within a rectangular hall a common feature for these structures and similar in plan to the bouleuterion at Anemurium169 The structure at Nephelion has been identified as a theater170 but its remains both in terms of size and character would match those of a bouleuterion equally well The bouleuterion at Asar Tepe is the best preserved of the three (fig 20) Located at the very peak of the hill on which the site is located the remains of the structure were first encountered by G E Bean and T B Mitford who identified the function of the building as a council-house171 despite its unusual design The building is rectangular enclosed on three sides and furnishes access through a colonnade on one of the long sides A continuous bench made from limestone blocks and carved with simple moldings lines the three closed walls A special seat was placed at the center of the back wall interrupting the bench along this side and placed so as to look out through the entrance opposite The rectangular plan with one open side closely resembles a Roman-period meeting hall in Cyrene although in that example the interior was outfitted with two banks of curved steps flanking an open middle172 The only other civic meeting hall with similar bench seating is the curia or bouleuterion in Roman Corinth173 It may be estimated that the bouleuterion at Asar Tepe could have accommodated between 55 and 60 citizens

Agoras were commonplace in the civic urban landscape of the Greco-Roman world In the survey area remains of agoras at three of the larger sites have been positively identified Antiochia Lamos and Se-linus In all three cities the agora consists of a large square or rectangular area bounded on all sides by colonnades The agora at Lamos is the largest of the three with a court measuring 85 by 29 m174 Agoras at the smaller urban sites so far have escaped detection At Nephelion İ Karamut and J Russell posited the remains of an agora in the low-lying area north of the temple175 A large roughly triangular open court is discernible immediately in front (i e to the north) and set at a slightly lower level than the bouleuterion at the crest of Asar Tepe This court was accessible by means of a stairs and monumental entryway approxi-mately centered on its northern side Although remains specifically associated with an agora do not survive this space would be appropriate as both a monumental entry court to the bouleuterion and as an agora At Kestros G Bean and T Mitford suggested that the agora stood in the short saddle between the two imperial temples176 The design for an open space between the two temples (whether for an agora or not) may reflect the original layout of this section of the city certainly provision for such formal hierarchical setting is typi-cal of Roman design But such special treatment through the reservation of primary space for the imperial cult could not have been long lasting Several ruined structures one bearing distinct traces of industrial ac-tivity stand between the temples clearly showing that the open area filled with non-monumental structures in an ad hoc fashion The temples date a century apart (Vespasian 74 CE Antoninus Pius 162 CE) The site itself is single era Early Roman (1stndash3rd c CE) Thus any inviolability the area may have held did not last for long either it fell apart even before the temple to Antoninus Pius was constructed or soon thereafter The imperial presence quickly lost its importance an indication of the tenuous nature of Roman accultura-tion in the region

168 Poll 9 28 ndash 46 cf Paus 10 4 1 s also McDonald 1943 127 f 147 Balty 1991 430 169 Rosenbaum et al 1967 3 Russell 1975 125 Russell 1976 10 Balty 1991 458 ndash 462 Tuumlrkmen et al 2006 170 Karamut ndash Russell 1999 361 171 Bean ndash Mitford 1965 33 172 Stucchi 1976 279 Balty 1991 587 ndash 589 Bench seating in lieu of risers for stepped seating within bouleuteria is rare 173 Morgan 1936 479 ndash 481 Broneer 1954 129 ndash 132 Balty 1991 587 disagrees with its identification as a bouleuterion as it would

have accommodated too few citizens along its bench for a full-fledged council house instead he suggests that it served as an exedra or something similar The civic function of the building at Asar Tepe seems fairly certain even if the number of seats is limited The existence of a boule is attested epigraphically (AsT 1) The evidence therefore suggests a small boule membership in which would have been open to only the most highly placed members of the community on which s further infra pp 295 ndash 296

174 This was first mistakenly identified as a stadium by Bean ndash Mitford 1970 172 Neither the size nor the shape of the court is appro-priate for a stadium however and the fact that the court is stone-paved confirms that it would not have been used for this purpose s Townsend ndash Hoff 2009

175 Karamut ndash Russell 1999 358 fig 5 176 Bean ndash Mitford 1970 156

295liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

If the godliness of Roman culture did not make an overly strong impression in western Rough Cilicia Roman ideas about cleanliness certainly seem to have fared better One of the more common forms of public architecture at the sites of western Rough Cilicia is the bath Monumental bath buildings are preserved at five of the urban sites in fact only Kestros and Nephelion lack identifiable bath buildings Iotape Lamos and Selinus all have multiple baths Even one of the secondary sites Goumlccediluumlk Asarı was endowed with a bath building The prevalence of baths in the communities of the survey zone attests to the vitality and desir-ability of this particular aspect of romanitas within the indigenous Cilician culture These bath buildings can be large and extravagant such as the large bath at Selinus which exhibited a nymphaeum an aqueduct to supply it with a continual flow of water and possibly a palaestra177 Other baths were fairly modest in scale and appearance For example functionality and economy rather than grandiosity governed the construction of the known baths at Asar Tepe Lamos and Goumlccediluumlk Asarı The baths of Asar Tepe and Goumlccediluumlk Asarı are similar in dimension and form almost as though the same architect designed them Overall the designs of the baths demonstrate some common traits with those from nearby Lycia and Pamphylia178

On the whole the primary urban sites of western Rough Cilicia adopted several of the prevalent forms of architecture found in mainstream Greco-Roman cities The public architecture of a typical urban community in western Rough Cilicia included a temple dedicated to the imperial cult or another structure which could house statuary honoring both imperial and local elites a council house for the administration of civic affairs probably an agora for the cityrsquos commerce and at least one if not more baths With few exceptions how-ever these features were quite modest in scale particularly when compared to cities east and west of the re-gion It is equally significant to note elements of Greco-Roman urban culture that either are corrupted or are absent in this model Impressive tombs are hardly foreign to Roman culture but their construction within the confines of the city marks a departure from western religious constraints At no site within the survey zone do remains of large theaters odeia gymnasia or stadia appear Conceivably these forms have escaped detection their size notwithstanding Others have suggested that the bouleuteria at Nephelion and Selinus

177 Remains of substantial baths survive as well at Antiochia and Iotape 178 s Farrington 1995 3 Yeguumll 1992 301 ndash 304

20 Bouleuterion Asar Tepe

296 n rauh et al

served the dual function of theaters and odeia179 Regardless the lack of extant examples of theater-style buildings solely dedicated to cultural performances within the survey area seems significant At nearby Ane-murium close to the eastern extremity of Rough Cilicia two separate structures ndash one a bouleuterion the other a theater ndash present themselves Similarly the lack of theaters in western Rough Cilicia is noteworthy by comparison with the great number of truly monumental theaters in the regions to the west at sites like Aspendos Perge Sillyon and Side in Pamphylia and at Termessos in Pisidia Equally strange is the lack of any obvious remains of a stadium gymnasium or other building suitable for agonistic festivals at any site in the region The absence is particularly odd in this instance because epigraphical texts mention the office of gymnasiarch as well as festivals and athletic games including a local festival known as the Leonideia180

The converging points of epigraphical and architectural evidence suggest that the dominant social group in the region was the land-holding element that presided in the councils This element will have generated the decaprotoi the probouloi the eirenarchs the gymnasiarchs (whatever actual duties they may have per-formed) and the imperial priests who populate the bulk of our inscriptions They leave their local imprint in the bouleuteria in the temples in the structures for civic display in the funerary memorials that are conspicuously placed at the center of communities and in the baths that will have served as an important hub for elite social interaction The absence of theaters traditionally associated more with the masses than with the privileged seems to confirm the inordinate influence of the council vis-agrave-vis the rsaquodemoslsaquo in west-ern Rough Cilicia This in turn suggests that the traditional west Cilician social hierarchy however roman-ized in appearance survived intact Local council members themselves heads of native families appear successfully to have transformed their social status as the living embodiments of Cilician (and ultimately Luwian) ancestry into symbolic power thereby producing their desired effect without having to expend energy181

V CoastHinterland Relations and Late Roman Transition in Western Rough Cilicia

Coast-Highland Interaction

If the Cilicians who lived in the semi-peripheral region of the coast and areas immediately inland negotiated a mutually advantageous relationship with their Roman rsaquooverlordslsaquo how then did this indigenous element interact with their native cousins the Isaurians living in the hinterland of the Tauros on the plateau and deep river gorges on the far side of the range Did the west coastal Cilicians serve as agents of cultural transmission carrying some form of Romanization to these remote Isaurian tribes182 or did the inhabitants of coastal western Rough Cilicia go their own way leaving the mountain elements isolated and autonomous Alternately did the coast and foothills immediately inland create a cultural buffer zone mediating between mainstream offshore influences and the native traditions of the hinterland Preliminary examination of the evidence from the RCSP suggests that in the 200 years between the later 1st and later 3rd centuries CE this zone absorbed elements from both sides of the divide acting as a kind of cultural rsaquoGreen Linelsaquo between center and periphery a middle ground where Romersquos trusted internal organizational network mixed with the largely uncooperative external network of the hinterland Isaurian tribes

179 Nephelion Karamut ndash Russell 1999 361 Selinus Rosenbaum et al 1967 31 Tuumlrkmen et al 2006 180 s supra n 174 refuting the identification of a stadium at Lamos For records of gymnasiarchs in the survey area Antiochia (AntK

11b) Asar Tepe (AsT 2) Iotape (Iot 1a 1c 3d 9 23b) Kestros (Kes 3 19) Lamos (Lam 13) Nephelion (Karamut ndash Russell 1999 369) For the office Quass 1993 317 The only games recorded in the survey area were at Antiochia (AntK 3 11 18 the Leonidea) however numerous games were recorded at Syedra (Sye 3 ndash 20 26 28 30 ndash 32) Korakesion (Krk 3 8 17) and Laertes (Lae 2 11 12 36)

181 Raatgever 1985 272 182 These are the Homonadenses Cietae Lalasseis and Cenneteis of the Hellenistic era referred to more generically as the Isaurians

during the Roman era s supra p 262 with n 19 for the general nomenclature of these tribes and more specific locations that each inhabited

297liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Traditional textual sources are unclear regarding the mechanisms by which this three-way relationship worked and consequently historians have read the evidence in sharply contrasting ways183 In an extensive review of literary testimonia B Shaw has argued that the tendency towards brigandage was endemic to Isauria and that no imperial authority including Rome ever exercised real control over the region K Hop-wood while accepting this basic thesis investigates possible means by which relations were negotiated between the Isaurian highlanders and their cousins who lived along the lower slopes and coast He has pos-ited that the conflict was essentially that of an upland pastoralist society continually at odds with a lowland sedentary urbanized people Although the two were mutually dependent on each other economically the tendency of the former to turn to banditry was kept in check only with effort As noted above Hopwood points to epigraphical records for rsaquoeirenarchslsaquo and rsaquophylakeslsaquo in the region as evidence of the existence of rsaquomilitary policelsaquo forces drawn from elite members of the lowland urban communities These authorities raquokept the peacelaquo by intimidating renegade elements of the rural hinterland184 The eventual breakdown of this system beginning in the later 3rd century and culminating in the abolition of the eirenarchate in the early 5th contributed significantly to the collapse of urban society more generally

N Lenski has interpreted the evidence quite differently He argues that the Isaurian hinterland underwent its own process of Greco-Roman urbanization and that the inhabitants formed urban elites joined in councils promoted gymnastic education and otherwise behaved like the populations dwelling along the coast Once urbanized it was not until the invasion of the Sassanid Persian Emperor Shapur in 260 CE together with the increasing failure of Roman central authorities to guarantee safety that Isaurian elements were prompted to take matters into their own hands and return to banditry and brigandage According to Lenski such dif-ferences as existed between the hinterland and coast were not those raquobetween town and country pastoralist and sedentary or mass and elite but between those who dwelt in the Taurus and those who surrounded it in the distinction between highland and lowlandlaquo185 In other words the difference was cultural

Archaeological evidence collected in the survey brings new evidence and perspective to the conundrums of the literary testimonia First there is little doubt that the two native population elements ndash the west coast-al Cilicians on the one hand and their hinterland relatives on the other ndash remained ethnically close whatever may have been their quarrels

Epigraphical records from sites either on the coast or immediately inland in the general region of the survey demonstrate that the population remained predominantly autochthonous until the end of antiquity Table 6 illustrates186 that at the sites within the survey zone purely Luwian (that is native) names predomi-nate and if the Greek names within Luwian families (Greco-Luwian) are counted with them over 90 of the individuals named belong to the Luwian speaking population group Pure Latin names are quite uncom-mon it has been asserted in fact that the inscriptions of our region preserve possibly the purest remnants of Luwian-based culture along the entire south coast of Anatolia187

183 For Cilician banditry s Shaw 1990 Shaw 1984 Hopwood 1991 Hopwood 1990 Hopwood 1989 Hopwood 1986 Hopwood 1983 Lenski 2001 Lenski 1999a s also inter alia Desideri 1991 299 ndash 304 Lewin 1991 Russell 1991a Syme 1986

184 s supra with n 166 K Hopwood argues that the eirenarchs organized the local neoi into urban militias who kept the peace by intimidating renegade elements of the rural hinterland As the example of the Isaurian bandits who were fed to wild beasts at the games at Iconium in 353 CE demonstrates the eirenarchs commonly resorted to violence as a means to intimidate antisocial be-havior in the hinterland An imperial edict of 408 CE encouraged these officials to rsaquoexaminelsaquo Isaurians even on holy days such as Easter ne differatur sceleratorum proditio consiliorum quae per latronum tormenta quaerenda est (Cod Theod 9 35 7 cf Bean ndash Mitford 1970 39 f no 19 for the eirenarch Aurelius Mandrianus Longinus of Side who organized performances of wild beasts and gladiators)

185 Lenski 2001 419 cf Tomaschitz 2003 145 Jones 1971 212 argues that some of Antiochus IVrsquos foundations in Isauria were military colonies whereas the native cities probably grew out of the various clans into which the Cietae were subdivided

186 Information in the table is drawn from Hagel ndash Tomaschitz 1998 In compiling the data each instance of a name in the epigraphical record is counted as a separate individual Undoubtedly the same person may be mentioned more than once but overall it seems more likely that multiple occurrences of a name refer to separate persons Names are organized into four categories those with pure Luwian (Cilician) names those designated as rsaquoGreco-Luwianlsaquo on the basis of patronymics demonstrating that Greek names were frequently adopted by Luwian families Greek names Roman names In counting pure Latin names the names of emperors and the relatively few magistrates mentioned have been ignored

187 Houwink ten Cate 1961 44 190 Hild ndash Hellenkemper 1990 99 cf Bryce 1986 167 ndash 171 203

298 n rauh et al

Table 6 Luwian nomenclature in Western Rough Cilician inscriptions

Site Luwians Greco-Luwians Greeks Romans TotalsLuwian and

Greco-Luwian ()

Adanda 41 11 2 0 54 963

Antiochia ad Cragum

35 23 5 5 68 853

Arslan Tepe 5 1 0 0 6 100

Asar Tepe 7 1 0 0 8 100

Ccedilaltı 1 0 0 0 1 100

Charadros 0 0 0 0 0 0

Direvli 66 7 2 0 75 973

Guumlney Kalesi 24 8 6 0 38 842

Guumlney Kopru 6 3 0 0 9 100

Hamaxia 230 69 0 2 301 993

Hocalar 4 0 0 0 4 100

Iotape 51 9 3 5 68 882

Kestros 71 15 1 6 93 924

Korakesion 14 10 8 0 32 75

Laertes 50 19 4 1 74 932

Nephelion 0 0 0 1 1 0

Selinus-Trajano-polis

16 25 5 7 53 773

Sivaste 10 0 0 0 10 100

Syedra 13 60 4 7 84 869

ToTALS 644 261 40 34 979 924

Despite such ethnic ties it is nevertheless clear that to some degree coastal and hinterland Rough Cilicia followed different paths towards development Topographically the westernmost tributary of the Gevne (Ca-lycadnus) River cuts an 800 m deep gorge directly behind the range of the Tauros physically separating the coastal settlements from the hinterland communities of the interior The material record recovered by RCSP points to a progressive if subtle bifurcation between romanized and native cultural elements the farther one moves inland Remains of sites of the immediate Isaurian interior are more modest e g and exhibit lim-ited monumentality188 Their most striking survivals are funereal rsaquolarnakeslsaquo (ossuaries osteothekai) funeral altars and pedestals and magnificent rock cut tombs often carved with detailed relief in an indigenous style that is very distinct from Greco-Roman fashion These contrast with the rsaquoGrabhauslsaquo and temple tombs of the coastal strip and lower foothills of the Tauros189 Along the coast only Selinus has shown any evidence for the use of larnakes190 but they appear frequently at places higher in the mountains such as Sivaste Kenetepe and Ilıca Kale in the Bıccedilkıcı river basin thus indicating infiltration of cultural influences from the Isaurian highland into the survey zone Another example of indigenous Luwian-based culture in the survey area survives in Roman era relief sculpture While classical Greco-Roman style is visible along the coast191 it disappears inland where the primitive forms of indigenous sculpture proliferate The late date of these reliefs indicates a deliberate choice by the native population to maintain its archaic artistic style192 At

188 Mitford 1990 2132 the Isaurian interior raquohellip was a region not of cities but of tribal areas the klimata and of semi-autonomous villages such as Astra and Artanadalaquo

189 Supra p 293 190 Rosenbaum et al 1967 53 191 E g the bronze statuette of Herakles found at Demirtaş and the marble sculptural fragments that have emerged from the Alanya

Museumrsquos excavations at the cenotaph of Trajan in Selinus s Karamut 2003 Tuumlrkmen ndash Demir 2006 and photographs available at the Alanya Museum

192 For Isaurian relief style Bean ndash Mitford 1970 121 125 ndash 127 Mitford 1990 2155 ndash 2157 Er Scarborough 1991 Er Scarborough 1998

299liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Kenetepe in the upland area of the Bıccedilkıcı watershed a relief discovered in the 2003 season carved into a massive bedrock outcropping and more than 5 m tall provides an example (fig 21) At the left standing atop a very high narrow pedestal or stele a male figure faces front clutching his sword an eagle standing at his side Above him and to the right is a bust of a figure whose drapery crosses in folds over the chest Below the bust is a panoply of armor consisting of a sword and shield and another object immediately to the right (a hanging medallion) Below this is a second bust of a woman whose cloak is drawn over her head To her left (viewerrsquos right) stands a male figure clutching a long spear above his head appears a bird in profile Below this a horse-riding male figure advances right holding his shield in his left hand his sword in his right193 Obviously military in import the unexplained narrative of this relief combines a number of figural motifs ndash eagles the shrouded woman horsemen and panoplies of armor ndash commonly found in isola-tion in Isaurian grave reliefs throughout the interior194 Similar to the sculptural evidence inscribed Greek texts in the Tauros hinterland are fewer and briefer than they are along the coast suggesting that the use of Greek promulgated by Roman authorities as the official language of the region progressed more slowly in the mountains By contrast Christian inscriptions as well as the appearance of Christian iconographic sym-bolism suggest that the hinterland Isaurians adapted to Christianity earlier perhaps even before the period of Constantine (324 ndash 337 CE) than did the population of the coast where very few Christian inscriptions and motifs have surfaced195 In the Tauros hinterland where Isaurians adhered to a renegade mentality that kept them squarely at odds with the Greco-Roman oikumene of the Mediterranean coast a nonconforming cult such as Christianity conceivably could have taken hold earlier than the more entrenched Greco-Roman culture of the coast where staunchly pagan attitudes would persist for a longer time

The Emerging Need for Fortifications and the Spread of Christianity

The cultural rsaquoGreen Linelsaquo between coast and mountains proved effective for two centuries but its inherent fragility eventually gave way to a fortified military zone of demarcation RCSP has revealed a significant number of upland fortified sites exhibiting Late Roman remains along the south slope of the Tauros Moun-tains These extend from Ccedilokele Kale196 a fortified settlement on a peak 1700 m above the Dim Ccedilay (River) behind Alanya to Laertes where G Bean and T Mitford197 observed the construction of a cross wall blocking access to the settlement to Ilıca Kale and Kenetepe looming high above the Bıccedilkıcı to Direvli Kale198 at the head of the İnceağrı Canyon to Lamos (fig 22) and to Frengez Kale in the Karasın tributary of the Charadros River199 At Ilıca Kale the team mapped a fairly substantial rectangular citadel with walls one 1 m thick and 6 m tall The site which actually sits on the western rsaquoouterlsaquo slope of the Karatepe promontory that extends from the crest of the Tauros also exhibits a funeral inscription of a Roman legionary veteran200 Climbing to

193 For the likely association with Isaurian gods s Er Scarborough 1991 and Mitchell 1993 The accompanying inscription is too worn to read

194 s Mitford 1990 2155 ndash 2157 Er Scarborough 1998 Er Scarborough 1991 195 Historians are as divided on the question of the relative dates for the appearance of Christianity along the coast and in the Isaurian

hinterland as they are in regard to the general nature of the relationship between the two areas Mitchell 1993 II 38 ndash 43 argues that Christianity appeared earlier in Isauria Lenski 2001 420 takes the opposite stance arguing that it first took hold along the coast The preliminary results of the Rough Cilicia Survey Project support S Mitchellrsquos view Possible early Christian motifs have been found at several sites in the upper Bıccedilkıcı basin at Ilıca Kale Sivaste and Kenetepe (for an example from Sivaste s Rauh 2001a lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciarc2003_etcgt) These finds contrast with the lack of early signs of Christianity at the coastal sites in the survey region For Christian inscriptions recorded elsewhere s Mitford 1990 2157 n 162 who states that early Christian inscriptions were identified predominantly in the Isaurian hinterland Casae Carallia Yunt Seleucia Claudiopolis Alahan Coropissus Adrassus Philadelphia Germanicopolis and Eirenopolis Cf Bean ndash Mitford 1970 66 no 39 126 ndash 128 nos 116 117 196 nos 216 217 198 no 219 200 f nos 222 223 206 no 232 219 nos 250 251 223 no 254

196 Bean ndash Mitford 1970 105 f Rauh 1993 183 197 Bean ndash Mitford 1970 99 198 Bean ndash Mitford 1970 175 199 For Ilıca Kale Kenetepe and Frengez Kale s Rauh ndash Wandsnider 2005 131 and Rauh 2006 233 All mentioned fortifications

have been investigated to some degree by the survey team 200 M Aurelius Neon II legio Parthicus Bean ndash Mitford 1965 30 no 33 Russell 1991a 293 no 3 and supra n 153

300 n rauh et al

21 Relief Sculpture Kene Tepe

22 Lamos acropolis fortifications

301liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

the top of this same ridge at 1500 m and not far from the modern fire tower the team investigated a fortified refuge that looms directly above the site at KaratepeSivaste This small outcrop protected by a massive wall is accessible by means of a very narrow saddle on one side201 Direvli presents itself as a completely enclosed castle of Late Roman character likewise Frengez Kale with its walls standing 6 m in places and exhibiting slitted windows for missile defense All of these sites are situated high in the mountains atop spurs that ap-pear to serve as control points to strategic elements below ndash roadways settlements and river basins202

The identification of so many fortified sites arguably forms an extended bulwark against Isaurian infiltra-tion from the interior But when did this occur An inscription carved above the narrow door to the massive fortification walls of Lamos informs us that the fortress was constructed during the reign of the Emperor Gallienus during the 260s CE203 This impressive system of double cross-walls one inside the other closed off the only accessible route to the acropolis of Lamos descending from the ridge of Guumlrccedilam Karatepe The walls stand some 15 m tall and 3 m thick forming a seemingly impenetrable barricade (fig 22) As if the defenses of Lamos itself were not sufficiently imposing the survey team found walls forming a fortified refuge on the crest of the 1000 m tall knifersquos edge of Bozkaya Mt directly west of the Lamian acropolis (fig 4) The jagged nose of Bozkaya forms the last spur of the ridge beginning at Guumlrccedilam Karatepe prior to a descent to the valley of the merging Adanda and İnceağrı Rivers below In the long string of fortifica-tions extending from Ccedilokele Kale above Alanya the walled acropolis at Lamos and the fortified refuge at Bozkaya appear to have represented the last line of defense before the coastal cities An author in the raquoScrip-tores Historiae Augustilaquo points specifically to the need for such an imposing array of defenses at this time He tells of an Isaurian dux named Trebellianus who mounted a rebellion from his bastion in the mountains eventually gaining control of rsaquoCilicialsaquo This prompted Gallienus to send in a general who ultimately sup-pressed the rebellion and then according to the SHA enclosed the highlands of Isauria within a defensive ring of fortified places (loci)204 Historians have disagreed about the meaning of the passage Some have taken it to mean that Gallienus through fortifications such as Lamos attempted to create rsaquointerior limeslsaquo es-sentially to circumvallate and to cordon off troublesome elements of the interior but others have dismissed this notion or have gone so far as to question the historicity of the event itself 205 Though conclusions re-main preliminary the evidence that RCSP has collected for just such a string of fortifications supports the underlying assertion of the SHA

Along with this ring of inland fortifications the cities of the coast came to need their own walled defens-es Lacking epigraphical testimony or other reliable chronological indicators these could have been built to confront several phases of violence the sources for which were not necessarily one and the same Disturbance resulting from the collapse of centralized Roman authority is on record in coastal Rough Cilicia as early as 192 CE as demonstrated by the recently discovered inscription at Syedra recording a letter from the Emperor Septimius Severus in that year206 By the 260s CE however threats to peace and stability became more acute After defeating and capturing the Emperor Valerian in 260 CE the Sassanid Persian Emperor Shapur conducted a razzia along the coast of Rough Cilicia pillaging numerous settlements including An-tiochia ad Cragum and Selinus Many point to this emergency as the explanation for the hastily constructed fortifications systems found at Selinus and elsewhere207 Whether this is the case or whether such defenses

201 Conceivably it served an emergency refuge for laborers working in the timber zone (Rauh ndash Wandsnider 2005 131) 202 For the road segment identified between Sivaste and Kenetepe and the one between Frengez and the logging camp at Guumlrccedilam Ka-

ratepe s Rauh ndash Wandsnider 2005 131 Rauh 2006 233 Although investigated in 2002 the road segment near Lamos heading in the direction of Guumlrccedilam Karatepe remains unpublished

203 For the inscription s Paribeni ndash Romanelli 1914 168 f no 116 s also Bean ndash Mitford 1962 207 with n 40 204 SHA trig tyr 26 etenim in medio Romani nominis solo regio eorum novo genere custodiarum quasi limes includitur locis defen-

sa non hominibus 205 Isaac 1988 Isaac 2000 and Hopwood 1989 195 f following R Syme deny the historicity of both Trebellianus and the Probus

account Lewin 1991 173 accepts the ancient tradition 206 In this communication Severus commends the townspeople of Syedra for resisting elements of the garrison that had been stationed

there ostensibly for their protection only to engage in wholesale abuse of the community including kidnapping some of the inhabitants All this occured during the civil disturbance that marked the emperorrsquos conflict with Pescennius Niger The emperor promises that these renegades would be brought to justice The inscription is on display in the Alanya Museum cf Magie 1950 678 for evidence of Severus punishing supporters of Pescennius Niger elsewhere in Asia Minor

207 R Gest div Saporis 2 27 ndash 31 (for the text s Maricq 1958) Lewin 1991 175 Lenski 1999a 445

302 n rauh et al

were constructed more specifically to respond to Isaurian threats from the hinterland cannot be deter-mined What is certain however is that such efforts became increas-ingly desperate At Selinus where RCSP has studied the defensive system in most detail the upper area of the acropolis is protected by a Circuit Wall over 700 m in length that is well fortified with projecting square towers at more or less regular intervals between two round bastions that guard either end (figs 13 23)208 Dating is difficult but preliminary analysis based on comparison with the masonry of the fortifications at Lamos sug-gests a similar date i e mid-3rd century CE

Later an additional fortification wall was built on a diagonal line running approximately north-south from a point on this Roman Acropolis Wall to the mouth of the river segregating and enclosing the domestic quarter of the city (fig 13) Approximately 170 m long it is fortified with four towers three of which are squared or angular the other rounded At the point of juncture the Diagonal Fortification Wall overlays the Roman Circuit Wall a clear indication of its later construction date Other evidence of a later date includes differences in masonry technique and overall design The wall appears to have been hurriedly built as if in preparation for siege Cisterns constructed against the uphill face of the eastern half of the Roman Circuit Wall would have supplied water to the houses below (fig 24) The quarter was further protected by a wall that ran along the very edge of the seaward side of the promontory This sea wall was very likely constructed at the same time as the Diagonal Fortification Wall perhaps the 5th century CE to judge from a medal-lion made of ceramic tiles in the form of a cross within a circle inset into the outer face of the wall where it overlooks the mouth of the river (fig 25) These manmade fortifications joined the already considerable natural defenses of the site itself but to no avail as we learn from one Late Roman source the raquoMiracles of Saint Theclalaquo in the mid-5th century raquoThis Selinus is a small coastal city which was at one time very important and once knew prosperity in peace hellip Around this city the sea forms a belt enveloping Selinus like a natural moat and a sheer cliff which surrounds it like a helmet on a head protects the city by denying any incursion and permits the inhabitants to live without fear Nevertheless this city so sure and especially so impregnable was delivered to its enemies by the action of a deadly demonlaquo209

The rsaquoMiracleslsaquo do not identify the raquodeadly demonlaquo by name but Selinus along with many similar sites eventually were seized by Isaurian rsaquobanditlsaquo forces and converted into pirate bases The resurgence of Isauri-an uprisings can be plotted along a fairly consistent curve beginning with the rebellions of Trebellianus and Lydus (who seized Cremna) in the 260s and 270s CE210 Under Diocletian the province of rsaquoIsaurialsaquo was reorganized to encompass coastal Rough Cilicia as well as the hinterland and from then to the end of the 5th century CE the entire region would appear to have become the power base of Isaurian leaders N Lenski has identified four Isaurian uprisings between 260 and 343 CE three more uprisings between 353 and 368 CE an eighth uprising in 375 CE a ninth in 382 CE (Balbinus) several massive rebellions between 404 and 408 CE and the five-year rebellion of Longinus of Selinus against Anastasius during the 490s

208 E Rosenbaumrsquos survey of the 1960s included no discussion of the defences at Selinus the site plan indicates some walls but these are no more than sketches both incomplete and inaccurate

209 Miracles de Ste Thegravecle 2 17 (Dagron 1978 358 ndash 361) 210 Assuming that the tradition for these rebellions is authentic

23 Circuit wall and tower Selinus

303liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

CE Though defeated by Anastasius Longinus and his allies retreated into the Tauros and were able to hold out for five years pri-marily due to their ability to dominate the sea lanes and to import foodstuffs through Selinus211 By this date Isaurian warlords re-ferred to in some instances as archipiratae attacked andor seized maritime set-tlements from Pamphylia to Seleucia on the Calycad-nus and conducted mari-time raids as far removed as Lycia Cyprus Rhodes and Syria212 The Emperor Zeno (474 ndash 491 CE) used the region to seize control of the empire at large So entrenched had Isaurian control become that one must allow for the possibility that at least some of the fortifications constructed at maritime settlements such as Selinus reflect not defense against Isaurian incursion but rather these citiesrsquo incorporation into baronies controlled by Isaurian warlords themselves

Whether to protect the Isaurians or to protect against them none would dispute that such de-fense systems mark a rising crescendo of assaults and conquests and that they signal the end of Ro-man influence in western Rough Cilicia At the same time Christianity became an officially rec-ognized state religion and made inroads among the coastal settlements of western Rough Cilicia In 325 CE Isauria the province to which our coast belonged sent no fewer than 15 bishops and five chorepiscopoi to the Council of Nicaea including bishops from Syedra and Antioch along the coast213 The extant remains of churches have been investigated by the survey team and past researchers at no fewer than 13 sites in the sur-vey area from west to east along the coast these

211 Lenski 1999a 428 f N Lenski demonstrates that following the death of the Emperor Zeno in 491 attempts to eradicate the Isau-rian influence at the capital were met by stiff resistance Opposing Anastasius stood a confederation of Isaurian warlords banded together and plotting to retake the throne including Zenorsquos brother Longinus

212 Note the law of Anastasius from ca 492 CE (OGIS 521) which collects lower tariffs from shippers of Cilicia than those of other regions Scholars have long assumed that this was meant to compensate Cilicians for the effects of Isaurian piracy Durliat ndash Guil-lou 1984

213 125 years later at the Council of Chalcedon in 451 CE bishops were present from no less than seven coastal cities Charadros Antiochia Nephelion Selinus Iotape Syedra and Coracesium Mitchell 1993 II 59 Ramsay 1890 362 ndash 364 415

24 Cistern Selinus

25 Christian medallion Selinus

304 n rauh et al

include Iotape Halil Limanı the Bıccedilkıcı Monastery Selinus Kestros Guumlzelce Harman Tepe Nephelion Antiochia in the Bıccedilkıcı Canyon Ilıca Kale and Sivaste in the Adanda Canyon Lamos in the Kaledran (Karasın) Canyon Goumlkccedilebelen and Frengez Kale214 Juliosebaste was the seat of a bishopric so a further church should be posited either at Asar Tepe or Goumlccediluumlk Asarı though no such remains have been identified215 In many instances these Christian edifices crowded in on and appear deliberately to overshadow preexisting monuments that defined Roman urbanism in western Rough Cilicia The tiny chapel at Lamos sits just a few meters from the ruined structure that displayed the statue of the Roman Emperor216 near the acropolis the Christian builders at Lamos imposed their church amid the majestic temple tombs and sarcophagi of that cityrsquos pagan necropolis as well The churches at Ilıca Frengez and Sivaste appear similarly situated in pagan necropoleis The placement of those at Antiochia Nephelion Kestros and Selinus meanwhile occurs at the heart of the respective monumental centers of these cities At Sivaste R Heberdey and A Wilhelm reported seeing a church incorporating into its walls the large inscribed exedra making mention of the localityrsquos raquopo-lislaquo217 If this is true then in this instance a church actually supplanted and consumed the emblems of polis society at this location218

While scholars have been hard-pressed to explain this strange juxtaposition of rsaquoold versus newlsaquo in Late Roman Rough Cilicia a few observations seem warranted In neighboring Pamphylia H Brandt has ob-served that high levels of public construction continued only its form and the character of land use in the surrounding hinterland appear to have changed219 Churches acquired wealth and land through imperial exemptions and these same exemptions induced wealthy people to channel their former impulses of euer-getism into churches that now furnished charity for the poor Churches assume prominent places therefore as the new foci of economic and social order and authority in the Late Roman world Concerning Christian reuse of pagan monuments S Mitchell observes that churches possibly encroached on the monumental rsaquoseatslsaquo of pagan authority in part because the importance of pagan authority the polis with its boule and demos had itself declined in this era220 In short the incorporation of an exedra into the wall of a church at Sivaste could logically occur in an age when the importance of the council and the probouloi ceased to mat-ter As cities transformed themselves into rsaquode-urbanizedlsaquo settlements organized with Christian institutions at their center and rural landowners on their perimeter church leaders simply and quite logically arrogated the locations and deteriorating emblems of power that had once belonged to the polis This is not to say how-ever that population in western Rough Cilicia declined in the Late Roman era On the contrary the pottery evidence would indicate that despite the mounting violence the decline of polis institutions and the transi-tion from polis-based to church-based social ordering the level of settlement remained significant at least until the time of the Arab invasions that swept across the region in the 630s CE As table 2 indicates the count of processed ceramics for the Late Roman period drops considerably from those of the Early Roman era however their totals remain significantly higher than those of the pre-Roman era The decline in urban density in the Late Roman era might safely be described as a rsaquoslow burnlsaquo until such time as it was cut off midstream by later disturbances

Even then external empires never lost sight of the valuable resources in the Gazipaşa hinterland Early Byzantine fortresses and monasteries ndash on the Antikragos at Nephelion at Selinus at the Bıccedilkıcı Monas-tery on the promontory at Iotape at Sivaste and Ilıca Kale in the Bıccedilkıcı and Frengez Kale in the Kaledran

214 For the church at Guumlzelce Harman Tepe (referred to as rsaquoChurch Sitelsaquo in previous publications) Rauh 2001b 262 for the complex at Ilıca Kale Rauh ndash Wandsnider 2005 132 for the church constructed around the exedra at Sivaste s infra for the churches at Lamos s Townsend ndash Hoff 2004 257 n 21 for the likely church structures at Goumlkccedilebelen and Frengez Kale Rauh 2006 233

215 s Hild 1984 Hild ndash Hellenkemper 1990 259 For the relationship between Asar Tepe and Goumlccediluumlk Asarı s supra pp 280 ndash 285 216 s Rauh ndash Wandsnider 2005 129 217 Herbedey ndash Wilhelm 1896 131 f Bean ndash Mitford 1965 29 Hagel ndash Tomaschitz 1998 284 Siv 2a The church is now destroyed 218 Brandt 1992 181 suggests that the tendency toward reuse of ancient buildings by Christian builders may have helped to attract

more pagan conversions Pagans may have been more willing to convert if they saw their principal monuments thus adapted 219 Brandt 1992 172 ndash 181 Pamphylia displayed a transition from municipal construction and euergetism to Christian based construc-

tion and philanthropy This later form of organization left less epigraphical evidence but on the basis of public construction he points to numerous churches as well as abundant references to church officials from this region

220 Mitchell 1993 II 119 f Two structures defined the organization of the Greco-Roman world since its inception the city with its political organization and the household based on kinship structure Both showed signs of serious disintegration in this period s Trombley 1985 Bowersock 1990

305liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

furnished the rulers of Constantinople with minimal strongholds along the coast as well as near the tree line and demonstrate not only the attraction forestry resources generated but also the extent to which distant rulers would go to attain to them When the Selccediluk ruler Alarsquoud-Din Keykubad seized this coast ca 1350 CE he established his winter fortress in Alanya The surviving Selccediluk era shipsheds in the modern harbor of this city recall the strategic nature of timber resources to the world of wooden warships and commercial transports As late as 1572 Ottoman archival records demonstrate that the survey region was still furnish-ing timber for purposes of warship construction in distant Antalya221 In other words the interest and the demand for cedar trees from western Rough Cilicia can be demonstrated textually until the very moment that the surveyrsquos evidence indicates that the forests were exhausted The exhaustion of natural resources by urban societies is hardly a modern phenomenon accordingly The depleted forests and the densely packed archaeological remains of this narrow coast testify to the demands imposed on the environment by past civi-lizations In addition in much the same manner as the Iron Age era of Cilician kings Selccediluk and Ottoman nobles received titles to extensive tracks of unutilized land in the survey area organizing these estates into gardens hunting preserves and pavilions In the process they reorganized the indigenous labor force and gradually made it sedentary222 In the final analysis the process of state formation and resource utilization in western Rough Cilicia forms a remarkably circular pattern

Conclusion

To return to the questions raised at the outset of this discussion over the long-term urban development in the semi-peripheral and peripheral regions of western Rough Cilicia appears to have progressed in fits and starts Cultural and material influences appear to have come from four directions (Cilician Cypriot Aegean and Near East) though the indigenous Luwian-based Cilician influence seems to have persisted through-out Empire after empire attempted to impose its authority along this coast in order to utilize its valuable timber resources For various reasons the uncooperative behavior of the native inhabitants being foremost prior to the Roman era these efforts went for naught The archaeological evidence suggests preliminarily that urban development in this region occurred late and that it was possibly spurred by the emergence of pirate enclaves in the nativesrsquo midst When urban civilization did ultimately attain its peak in the Early Ro-man era apparently as a result of sustained effort by Roman client kings the monumental remains exhibit telltale characteristics to indicate that however rsaquoRomanizedlsaquo the inhabitants seemed on the surface native Luwian-based values remained staunchly in place The cultural identity of local hierarchies continued to fo-cus on descent from rsaquonoblelsaquo families erecting temple-like tombs to commemorate ancestors in the heart of the communities Council houses and small baths predominate over theaters and stadia By all appearances the subordinate elements of the population remained subservient By the end of the Roman experience the Luwian-based attributes of the Isaurian interior rather than those of the Greco-Roman oikumene appear restored to ascendancy Granted western Rough Cilicia was a small minimally populated region on the margin of the sea The resiliency of its local culture nonetheless offers a useful model for the importance of considering local diversity before generalizing about the impact of core-periphery relationships in the ancient world223

221 Muumlhimme Defteri (5 Şevval 979HAD 1572) no 10 doc nos 203 216 222 265 archival records published in the on-line report of N Uumlccedilkan Doonan at the project website (2001) raquoTen galleys (kadırga) were ordered from the Antalya tersane Mehmed Ccedilavuş is the overseer Three galleys will be paid for by Mustafa Paşa One rower is needed from every seventh house from Teke Alaiyye (Alanya) and Hamid Cut lumber (kereste) hemp (kendir) cannon balls and guns should be collected from the same areaslaquo (5 Şevval 979 HAD 1572)

222 s Redford 2000 53 ndash 90 223 Acknowledgements Many individuals and institutions have contributed to the Rough Cilicia Survey Project over the course of the

past decade The authors would like to thank the Turkish Ministry of Culture and Tourism and the Directorate General for Cultural Heritage and Museums under whose auspices RCSP has been carried out In particular we would like to thank our representatives G Demir U Demirer C Doumlkmeci G Savran M Şener İ Subaşı B Taymaz S Tutar N Uumlccedilkan Doonan F Uumlnal L Vardar Alanya Museum Directors İ Karamut and S Turkmen Anamur Museum Director R Peker the Gazipaşa mayor and kaymakam C Oumlzgenccedil and İ Guumlltekin and our collaborators R Blanchette E Connor T Filley T Hodos M Korsholm A Krispin J Lund R Lamberton H Oniz S Rotroff K Slane J Tobin S Tracy E Will Others who have assisted the work of the project in signifi-

306 n rauh et al

Bibliography

Albrigth 1956 W F Albright The Nebuchadnezzar and Neriglissar Chronicles BASOR 143 1956 128 ndash 133Alcock 1993 S E Alcock Graecia Capta The Landscapes of Roman Greece (Cambridge 1993)Alcock 1994 S E Alcock Breaking up the Hellenistic World Survey and Society in I Morris (ed) Classical

Greece Ancient Histories and Modern Archaeologies (Cambridge 1994) 171 ndash 190Alcock 1997 S E Alcock The Problem of Romanization the Power of Athens in M Hoff ndash S Rotroff (eds) The

Romanization of Athens (Oxford 1997) 1 ndash 7Alpoumlzen et al 1995 T O Alpoumlzen ndash B Berkaya ndash A H Oumlzdaş Commercial Amphoras of the Bodrum Museum of Un-

derwater Archaeology Maritime Trade of the Mediterranean in Ancient Times Bodrum Museum of Underwater Archaeology Publications 2 (Bodrum 1995)

Atalay 1994 İ Atalay Vegetational Geography of Turkey (Izmir 1994)ATL B D Merritt ndash H T Wade-Gery ndash M F McGregor The Athenian Tribute Lists IndashIV (Cambridge MA

1939 ndash 1953)Bagnall 1976 R S Bagnall The Administration of the Ptolemaic Possessions Outside Egypt (Leiden 1976)Balty 1991 J C Balty Curia Ordinis Recherches drsquoarchitecture et drsquourbanisme antiques sur les curies provinciales

du monde romain (Brussels 1991)Barrett 1978 A A Barrett Polemo II of Pontus and M Antonius Polemo Historia 27 1978 437 ndash 448Barr-Sharrar 1994 B Barr-Sharrar Five Decorative Busts in G Hellenkemper Salies ndash H-H von Prittwitz ndash G and

G Bauchhenszlig (eds) Das Wrack Der antike Schiffsfund von Mahdia Kataloge des Rheinischen Lan-desmuseums Bonn 1 (Cologne 1994) 551 ndash 557

Beach ndash Luzzadder-Beach 2000 T Beach ndash S Luzzadder-Beach The Physical Geography and Environmental Archaeology of the Alanya Region in S Rotroff (ed) Landscape and the State in Medieval Anatolia Seljuk Gardens and Pavilions of Alanya Turkey BARIntSer 893 (Oxford 2000) 115 ndash 138

Beal 1992 R H Beal The Location of Cilician Ura AnSt 42 1992 65 ndash 73Bean ndash Mitford 1962 G E Bean ndash T B Mitford Sites Old and New in Rough Cilicia AnSt 12 1962 185 ndash 217Bean ndash Mitford 1965 G E Bean ndash T B Mitford Journeys in Rough Cilicia in 1962 and 1963 DenkschrWien 85 (Vienna

1965)Bean ndash Mitford 1970 G E Bean ndash T B Mitford Journeys in Rough Cilicia 1964 ndash 1968 DenkschrWien 102 (Vienna 1970)Beaufort 1818 F Beaufort Karamania or a Brief Description of the South Coast of Asia Minor and of the Remains of

Antiquity (London 1818)Berger 1998 A Berger Twice Humanity Implications for Local and Global Resource Use (Uppsala 1998)Bing 1998 J D Bing Datames and Mazaeus the Iconography of Revolt and Restoration in Cilicia Historia 47

1998 41 ndash 76van Binsbergen ndash Geschiere 1985 W van Binsbergen ndash P Geschiere (eds) Old Modes of Production and Capitalist Encroach-

ment Anthropological Explorations in Africa (London 1985)Blanton 2000 R E Blanton Hellenistic Roman and Byzantine Settlement Patterns of the Coast Lands of Western

Rough Cilicia BARIntSer 879 (Oxford 2000)Bloom 1991 A L Bloom Geomorphology A Systematic Analysis of Late Cenozoic Landforms sup3(Upper Saddle

River NJ 1991)Blumenthal 1963 E Blumenthal Die altgriechische Siedlungskonolisation im Mittelmeerraum unter besonderer Beruumlck-

sichtigung der Suumldkuumlste Kleinasiens (Tuumlbingen 1963)Bottema ndash Woldring 1990 S Bottema ndash H Woldring Anthropogenic Indicators in the Pollen Record of the Eastern Mediterra-

nean in S Bottema ndash G Entjes-Nieborg ndash W Van Zeist (eds) Manrsquos Role in the Shaping of the East-ern Mediterranean Landscape (Rotterdam 1990) 231 ndash 264

Bottema ndash van Zeist 1990 S Bottema ndash W van den Zeist Middle East Early Holocene Vegetation (c 8000 BP) (Wiesbaden 1990)

Bottema et al 1994 S Bottema ndash H Woldring ndash B Aytuğ Late Quaternary Vegetation History of Northern Turkey Palaeo-historia 36 1994 13 ndash 72

Bowersock 1990 G W Bowersock Hellenism in Late Antiquity (Ann Arbor MI 1990)Boydak 2003 M Boydak Regeneration of Lebanon cedar (Cedrus libani A Rich) on Karstic Lands in Turkey Forest

Ecology and Management 178 2003 231 ndash 243Brandt 1992 H Brandt Gesellschaft und Wirtschaft Pamphyliens und Pisidiens im Altertum (Bonn 1992)Braund 1984 D Braund Rome and the Friendly King The Character of the Client Kingship (London 1984)

cant ways include G Lehmann A Lemaire S Redford and our recently departed friend K Tomaschitz RCSP would also like to acknowledge the generous support of the National Science Foundation the National Geographic Society the American Research Institute in Turkey Purdue University the University of Nebraska at Lincoln Clark University Loyola Marymount University and the University of North Carolina at Chapel Hill The opinions expressed in this manuscript belong to the authors and do not reflect those of the supporting institutions

307liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Briant 2002 P Briant From Cyrus to Alexander A History of the Persian Empire (Winona Lake IN 2002)Broneer 1954 O Broneer The South Stoa and its Roman Successors Corinth 1 4 (Princeton NJ 1954)Broughton 1951 ndash 1952 T R S Broughton The Magistrates of the Roman Republic IndashIII (New York 1951 ndash 1952)Bruleacute 1978 P Bruleacute La piraterie creacutetoise helleacutenistique Annales litteacuteraires de lrsquoUniversiteacute de Besanccedilon 223 (Paris

1978)Bryce 1986 T R Bryce The Lycians I The Lycians in Literary and Epigraphic Sources (Copenhagen 1986)Caner et al 2004 H Caner ndash N Rauh ndash L A Wandsnider The Palynological Analysis of Surface Samples from the

Western Rough Cilicia in Proceedings of the International Symposium on Earth System Sciences 2004 Istanbul Turkey organized by the Istanbul University Institute of Marine Sciences and Manage-ment and Department of Geography (Istanbul 2004) 139 ndash 145

Chase-Dunn 1988 C Chase-Dunn Comparing World-Systems Toward a Theory of Semiperipheral Development Com-parative Civilizations Review 19 1990 29 ndash 66

Chase-Dunn 1990 C Chase-Dunn Resistance to Imperialism Semiperipheral Actors Review 13 1990 1 ndash 31Chase-Dunn ndash Hall 1991 C Chase-Dunn ndash T D Hall Conceptualizing CorePeriphery Hierarchies for Comparative Study in

C Chase-Dunn ndash T Hall (eds) CorePeriphery Relations in Precapitalist Worlds (Boulder 1991) 5 ndash 44Culican 1970 W Culican Phoenicia and Phoenician Colonization in CAHsup2 III 2 (Cambridge 1970) 461 ndash 546Dragon 1978 G Dragon Vie et miracles de Sainte Thegravecle texte grec traduction et commentaire (Brussels 1978)Davesne ndash Laroche-Traunecker 1998 A Davesne ndash F Laroche-Traunecker (eds) Guumllnar 1 Le site de Meydancıkkale Recherches

enterprises sous la direction drsquoEmmanuel Laroche 1971 ndash 1982 (Paris 1998)Davesne ndash Le Rider 1989 A Davesne ndash G Le Rider (eds) Guumllnar 2 Le treacutesor de Meydancıkkale (Paris 1989)Davis 1965 ndash 2000 P H Davis (ed) Flora of Turkey and the East Aegean Islands IndashX (Edinburgh 1965 ndash 2000)Desideri 1991 P Desideri Straborsquos Cilicians Anatolia Antiqua 1 1991 299 ndash 304Desideri ndash Jasink 1990 P Desideri ndash A M Jasink Cilicia dallrsquoeta di Kizzuwatna alla Conquista Macedone (Turin 1990)de Souza 1997 P de Souza Romans and Pirates in a Late Hellenistic Oracle from Pamphylia ClQ 47 1997

477 ndash 481de Souza 1999 P de Souza Piracy in the Graeco-Roman World (Cambridge 1999)de Zulueta 1973 J de Zulueta Malaria and Mediterranean History Parassitologia 15 1973 1 ndash 15Dillon et al 2001 M Dillon ndash N Rauh ndash L Theller ndash R Townsend ndash L Wandsnider Juliosebaste in Western Rough Cili-

cia Discovery of a Lost Roman City in Rauh 2001a ltJune 28 2007gtDurliat ndash Guillou 1984 J Durliat ndash A Guillou Le tarif drsquoAbydos BCH 108 1984 581 ndash 598Earle 1997 T K Earle How Chiefs Come to Power The Political Economy in Prehistory (Stanford 1997)Edens 1992 C Edens Dynamics of Trade in the Ancient Mesopotamian rsaquoWorld Systemlsaquo American Anthropologist

94 1 1992 118 ndash 139Equini Schneider 2003 E Equini Schneider Elaiussa Sebaste 2 Un Porto tra Oriente e Occidente (Rome 2003)Erdemgil ndash Oumlzoral 1975 S Erdemgil ndash F Oumlzoral Antiocheia ad Cragum TAD 22 1975 55 ndash 71Er Scarborough 1991 Y Er Scarborough Diversitagrave e interazione culturale in Cilicia Tracheia I monumenti finerari QuadSto-

rici 76 1991 105 ndash 140Er Scarborough 1998 Y Er Scarborough Dağlık Kilikya-Lamotis Mezarları Olba 1 1998 77 ndash 85Farrington 1995 A Farrington The Roman Baths of Lycia An Architectural Study (London 1995)Fulford 1977 M G Fulford The location of Romano-British pottery kilns institutional trade and the market in

J Dore ndash K Greene (eds) Roman Pottery Studies in Britain and Beyond Papers Presented to John Gillam July 1977 BAR 30 (Oxford 1977)

Fulford 1992 M G Fulford Territorial Expansion and the Roman Empire WorldA 23 3 1992 294 ndash 305Gadgil ndash Guha 1993 M Gadgil ndash R Guha This Fissured Land An Ecological History of India (Berkeley CA 1993)Glassner 1993 J J Glassner Chroniques meacutesopotamiennes (Paris 1993)Gordon 1952 A E Gordon QuintusVeranius Consul AD 49 A Study Based Upon His Recently Identified Sepulchral

Inscription University of California Publications in Classical Archaeology 2 5 (Berkeley CA 1952)Grace 1950 V Grace The Stamped Amphora Handles in H Goldman (ed) Excavations at Goumlzluuml Kule Tarsus 1

The Hellenistic and Roman Periods (Princeton NJ 1950) 135 ndash 148Graham 1970 A J Graham The Colonial Expansion of Greece in CAHsup2 III 3 (Cambridge 1970) 83 ndash 162Grayson 1975 A K Grayson Assyrian and Babylonian Chronicle (Locust Valley NY 1975)Grmek 1994 M D Grmek La malaria dans la Meacutediterraneacutee orientale preacutehistorique et historique Parissitologia 36

1994 1 ndash 6Guthrie 2002 R H Guthrie The Effects of Logging on Frequency and Distribution of Landslides in Three Water-

sheds on Vancouver Island British Columbia Geomorphology 43 3 ndash 4 2002 273 ndash 292Hagel ndash Tomaschitz 1998 S Hagel ndash K Tomaschitz Repertorium der westkilikischen Inschriften nach den Scheden der Klein-

asiatischen Kommission der oumlsterreichischen Akademie der Wissenschaften ETAM 22 = Denkschr-Wien 265 (Vienna 1998)

Hall 1999 T D Hall World-Systems and Evolution An Appraisal in P N Kardulias (ed) World-Systems The-ory in Practice Leadership Production and Exchange (Boulder NY 1999) 1 ndash 24

Hall ndash Chase-Dunn 1993 T D Hall ndash C Chase-Dunn The World-Systems Perspective and Archaeology Forward into the Past Journal of Archaeological Research 1 2 1993 121 ndash 143

308 n rauh et al

Hall ndash Chase-Dunn 1996 T D Hall ndash C Chase-Dunn Comparing World-Systems Concepts and Hypotheses in P N Peregrine ndash G M Feinman (eds) Pre-Columbian World Sytems Monographs in World Prehistory 26 (Madison 1996) 11 ndash 26

Halperin 1988 H Rhoda Halperin Economies Across Cultures Towards a Comparative Science of the Economy (New York 1988)

Halperin 1994 H Rhoda Halperin Cultural Economies Past and Present (Austin TX 1994)Hawkins 1970 J D Hawkins The Neo-Hittite States in Syria and Anatolia in CAHsup2 III 1 (Cambridge 1970)

372 ndash 441Head 1911 B V Head Historia Numorum A Manual of Greek Numismatics sup2(Oxford 1911)Heberdey ndash Wilhelm 1896 R Heberdey ndash A Wilhelm Reisen in Kilikien ausgefuumlhrt 1891 und 1892 DenkschrWien 44 (Vienna

1896)Hild 1984 F Hild Die westkilikische Kuumlste von Korakesion bis Anemurion in byzantinischer Zeit in W Houmlrand-

ner et al (eds) Byzantios Festschrift Herbert Hunger (Vienna 1984) 133 ndash 145Hild ndash Hellenkemper 1990 F Hild ndash H Hellenkemper Kilikien und Isaurien TIB 5 = DenkschrWien 215 (Vienna 1990)Hill 1899 G F Hill Olba Cennatis Lalassis NumChron series 3 19 1899 181 ndash 207Hirschfeld 1891 O Hirschfeld Die Sicherheitspolizei im roumlmischen Kaiserreich in SBBerlin 2 (Berlin 1891)

845 ndash 877Holmberg 1992 J Holmberg Making Development Sustainable Redefining Institutions Policy and Economics (Wash-

ington DC 1992)Honigmann 1939 E Honigmann Le Synekdemos drsquoHierokles et lrsquoOpuscule Geographique de Georges de Chypre (Brus-

sels 1939)Hopwood 1983 K Hopwood Policing the Hinterland Rough Cilicia and Isauria in S Mitchell (ed) Armies and

Frontiers in Roman and Byzantine Anatolia BARIntSer 156 = British Institute of Archaeology at An-kara Monograph 5 (Oxford 1983) 173 ndash 188

Hopwood 1986 K Hopwood Towers Territory and Terror How the East was Held in P Freeman ndash D Kennedy (eds) The Defense of the Roman and Byzantine East Proceedings of a Colloquium held at the University of Sheffield in April 1986 BARIntSer 297 = British Institute of Archaeology at Ankara Monographs 8 (Oxford 1986) 343 ndash 356

Hopwood 1989 K Hopwood Consent and control How the Peace Was Kept in Rough Cilicia in D H French ndash C S Lightfoot (eds) The Eastern Frontier of the Roman Empire BARIntSer 553 (Oxford 1989) 191 ndash 201

Hopwood 1990 K Hopwood Bandits Elites and Rural Order in A Wallace-Hadrill (ed) Patronage in Ancient Soci-ety (London 1990) 171 ndash 188

Hopwood 1991 K Hopwood The Links Between the Coastal Cities of Western Rough Cilicia and the Interior During the Roman Period De Anatolia Antiqua 1 1991 305 ndash 309

Horn 1974 H G Horn Drei roumlmische Bronzen in Privatbesitz BJb 174 1974 179 ndash 192Houwink ten Cate 1961 P H J Houwink ten Cate The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera during the Hel-

lenistic Period (Leiden 1961)Hughes 1983 J D Hughes How the Ancients Viewed Deforestation JFieldA 10 1983 437 ndash 445Isaac 1988 B Isaac The Meaning of the Terms Limes and Limitanei JRS 78 1988 125 ndash 147Isaac 2000 B Isaac The Limits of Empire the Roman Army in the East (Oxford 2000)Jasink 1989 A M Jasink I Greci in Cilicia nel Periodo Neo-Assiro Mesopotamia 24 1989 117 ndash 128Jones 1971 A H M Jones Cities of the Eastern Roman Provinces sup2(Oxford 1971)Karamut 2003 İ Karamut Selinus Antik Kenti ve Trainusrsquoun Kenotaphrsquoı Arkeoloji ve Sanat 112 2003 3 ndash 12Karamut ndash Russell 1999 İ Karamut ndash J Russell Nephelis A Recently Discovered Town of Coastal Rough Cilicia JRA 12

1999 355 ndash 371Kardulias 1999a P N Kardulias Preface in P N Kardulias (ed) World-Systems Theory in Practice Leadership Pro-

duction and Exchange (Lanham 1999) xviindashxxiKardulias 1999b P N Kardulias Multiple Levels in the Aegean Bronze Age World-System in P N Kardulias (ed)

World-Systems Theory in Practice Leadership Production and Exchange (Lanham 1999) 179 ndash 201Kohl 1989 P L Kohl The Use and Abuse of World Systems Theory The Case of the rsaquoPristinelsaquo West Asian State

in C C Lamberg-Karlovsky (ed) Archaeological Thought in America (Cambridge 1989) 218 ndash 240Kubitschek 19021903 W Kubitschek Ninica Claudiopolis NumZ 34 19021903 1 ndash 27Laflı 2001 E Laflı Alacadağ Eine neue Fundstelle von spaumlteisenzeitlicher Keramik im westlichen Rauhen Kili-

kien in E Jean ndash A M Dinccedilol ndash S Durugoumlnuumll (eds) La Cilicie Espaces et Pouvoirs locaux (2e mil-leacutenaire av J-C ndash 4e siegravecle ap JC) Actes de la Table Ronde Internationale drsquoIstanbul 2 ndash 5 Novembre 1999 Varia Anatolica 13 (Paris 2001) 195 ndash 214

Launey 1949 M Launey Recherches sur les Armeacutees Helleacutenistiques BEFAR 169 (Paris 1949)Lemaire 1991 A Lemaire Lrsquoeacutecriture Pheacutenicienne en Cilicie et la diffusion des eacutecritures alphabeacutetiques in C Baurain

et al (eds) Phoinekeia Grammata Lire et eacutecrire en Meacutediterraneacutee Actes du colloque de Liegravege 15 ndash 18 novembre 1989 Collection drsquoeacutetudes classiques 6 Studia Phoenicia (Liegravege1991) 133 ndash 146

309liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Lemaire 2001 A Lemaire Villes forteresses et pouvoir politique en Cilicie au VIIIe ndash VIIe siegravecle av J-C in Ville et pouvoirs Origines et deacuteveloppements Actes du colloque international de Paris raquoLa ville au coeur du pouvoirlaquo 7 et 8 deacutecembre 2000 (Paris 2001) 115 ndash 124

Lenski 1999a N Lenski Assimilation and Revolt in the Territory of Isauria Journal of the Economic and Social His-tory of the Orient 42 1999 413 ndash 465

Lenski 1999b N Lenski Basil and the Isaurian Uprising of 375 Phoenix 45 1999 308 ndash 329Lenski 2001 N Lenski Relations between Coast and Hinterland in Rough Cilicia in E Jean ndash A M Dinccedilol ndash

S Durugoumlnuumll (eds) La Cilicie Espaces et Pouvoirs locaux (2e milleacutenaire av J-C ndash 4e siegravecle ap JC) Actes de la Table Ronde Internationale drsquoIstanbul 2 ndash 5 Novembre 1999 Varia Anatolica 13 (Paris 2001) 417 ndash 423

Lewin 1991 A Lewin Banditismo e civilitas nella cilicia tracheia antica e tardoantica QuadStorici 76 1991 167 ndash 184

Lund 2000 J Lund The rsaquoPinched-handlelsaquo Transport Amphorae as Evidence of the Wine Trade of Roman Cyprus in E C Ionides ndash S Hadjistyllis (eds) Third International Congress of Cypriote Studies Lefkosia 16 ndash 20 April 1996 (Nicosia 2000) 565 ndash 578

Lund 2002 J Lund The Ontogenesis of Cypriot Sigillata in R Rathje ndash M Nielsen ndash B Bundgaard Rasmussen (eds) Pots for the Living ndash Pots for the Dead ActaHyp 9 (Copenhagen 2002) 185 ndash 223

Maricq 1958 A Maricq Res Gestae Divi Saporis Syria 35 1958 295 ndash 360McDonald 1943 W A McDonald The Political Meeting Places of the Greeks (Baltimore 1943)McNeill 1992 J R McNeill The Mountains of the Mediterranean World An Environmental History (Cambridge

1992)Magie 1950 D Magie Roman Rule in Asia Minor to the End of the Third Century after Christ I II (Princeton

1950)Marten 2005 M G Marten Spatial and Temporal Analyses of the Harbor at Antiochia ad Cragum (MA thesis

Florida State University 2005)Meiggs 1982 R Meiggs Trees and Timber in the Ancient Mediterranean World (Oxford 1982)Meillassoux 1960 C Meillassoux Essai drsquointerpretation du pheacutenomegravene eacuteconomique dans les socieacuteteacutes traditionelles

drsquoauto-subsistance Cahiers drsquoeacutetudes africaines 4 1960 38 ndash 67Mellink 1974 M J Mellink Archaeology in Asia Minor AJA 78 1974 105 ndash 130Meyza 2002 H Meyza Cypriot Sigillata and its Hypothetical Precedecessors in F Blondeacute ndash P Ballet ndash J-F Salles

(eds) Ceacuteramiques helleacutenistiques et romaines Productions et diffusion en Meacutediterraneacutee orientale (Chy-pre Eacutegypt et cocircte syro-palestinienne) (Paris 2002) 23 ndash 31

Minor 1979 C E Minor The Robber Tribes of Isauria AncW 2 1979 117 ndash 127Mitchell 1976 S Mitchell Legio VI and the Garrison of Augustan Galatia ClQ 26 1976 298 ndash 308Mitchell 1979 S Mitchell Iconium and Ninica Two Double Communities in Roman Asia Minor Historia 28 1979

409 ndash 438Mitchell 1993 S Mitchell Anatolia Land Men and Gods in Asia Minor I II (Oxford 1993)Mitford 1961 T B Mitford Further Contributions to the Epigraphy of Cyprus AJA 65 1961 93 ndash 151Mitford 1990 T B Mitford The cults of Roman Rough Cilicia in ANRW II 18 3 (Berlin 1990) 2130 ndash 2160Montgomery et al 2000 D R Montgomery ndash K M Schmidt ndash H M Greenberg ndash W E Dietrich Forest clearing and regional

landsliding Geology (Boulder) 28 4 2000 311 ndash 314Morgan 1936 C H Morgan Excavations at Corinth 1935 ndash 1936 AJA 40 1936 466 ndash 484Morris 1999 I Morris Negotiated Peripherality in Iron Age Greece Accepting and Resisting the East in P N Kar-

dulias (ed) World-Systems Theory in Practice Leadership Production and Exchange (Lanham 1999) 63 ndash 84

Mosca ndash Russell 1987 P G Mosca ndash J Russell A Phoenician Inscription From Cebel Ires Dağı EpigrAnat 9 1987 1 ndash 28Muumlller 1855 ndash 1861 C Muumlller Geographi Graeci Minores (Paris 1855 ndash 1861)Murtaze 1998 N Murtaza The Pillage of Sustainability in Eritrea 1600sndash1990s (Westport 1998)Ormerod 1987 H A Ormerod Piracy in the Ancient World sup2(New York 1987)Paribeni ndash Romanelli 1914 R Paribeni ndash P Romanelli Studii e Richerche Archeologiche nellrsquoAnatolia Meridionale MonAnt 23

1914 5 ndash 274Parthey 1967 G Parthey Hieroclis Synecdemus et Notitiae Graecae Episcopatuum (Amsterdam 1967)Peregrine 1996 P N Peregrine Introduction World-Systems Theory and Archaeology in P N Peregrine ndash G M Fein-

man (eds) Pre-Columbian World Systems Monographs in Archaeology 26 (Madison 1996)Pertugi 1952 A Pertugi (ed) Constantine VII Porphryogenitus De Thematibus Studi e testi 160 (Citta del Vaticano

1952)Pleket 1998 H W Pleket Models and Inscriptions Exports of Textiles in the Roman Empire EpigrAnat 30 1998

117 ndash 132Price 1984 S R F Price Rituals and Power The Roman Imperial Cult in Asia Minor (Cambridge 1984)Quass 1993 F Quass Die Honoratiorenschicht in den Staumldten des griechischen Ostens Untersuchungen zur politi-

schen und sozialen Entwicklung in hellenistischer und roumlmischer Zeit (Stuttgart 1993)

310 n rauh et al

Raatgever 1985 R Raatgever Analytic tools intellectual weapons The discussion among French Marxist anthropolo-gists about the identification of modes of production in Africa in W van Binsbergen ndash P Geschiere (eds) Old modes of production and capitalist encorachment Anthropological explorations in Africa (London 1985) 290 ndash 330

Ramsay 1890 W M Ramsay The Historical Geography of Asia Minor (London 1890)Ramsay 1894 W M Ramsay Colonia Niniva ou Ninica RNum 3rd series 12 1894 164 ndash 173Rauh 1993 N K Rauh The Sacred Bonds of Commerce religion Economy and Trade Society at Hellenistic Ro-

man Delos 166 ndash 87 B C (Amsterdam 1993)Rauh 1997 N K Rauh Who Were the Cilician Pirates in S Swiny ndash R L Hohlfelder ndash H Wylde Swiny (eds)

Res Maritimae Cyprus and the Eastern Mediterranean from Prehistory to Late Antiquity American Schools of Oriental Research Archaeological Reports 4 (Atlanta 1997) 263 ndash 283

Rauh 1999 N K Rauh Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 1997 Sezonun Raporu AST 16 2 1999 339 ndash 348

Rauh 2000 N K Rauh Rhodes Rome and the Eastern Mediterranean Wine Trade 166 ndash 88 BC in V Gabrielsen (ed) Hellenistic Rhodes Politics Culture and Society (Aarhus 2000) 162 ndash 186

Rauh 2001a N K Rauh Rough Cilicia Archaeological Survey Project lthttpsengineeringpurdueedu~ciliciagt (originally mounted January 2001 last revised July 2005)

Rauh 2001b N K Rauh Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 1998 ve 1999 Raporları AST 18 2 2001 259 ndash 272

Rauh 2003 N K Rauh Merchants Sailors and Pirates in the Roman World (Stroud Gloucestershire 2003)Rauh 2004 N K Rauh Pirated Knock-Offs Cilician Imitations of Internationally Traded Amphoras in J Eiring

ndash J Lund (eds) Transport Amphorae and Trade in the Eastern Mediterranean Acts of the International Colloquium at the Danish Institute at Athens Sept 26 ndash 29 2002 Monographs of the Danish Institute at Athens 5 (Athens 2004) 329 ndash 336

Rauh 2006 N K Rauh Rough Cilicia Archaeological Survey Project Report of the 2004 Season AST 23 1 2006 225 ndash 240

Rauh ndash Slane 2000 N K Rauh ndash K W Slane Amphora Production in Western Rough Cilicia JRA 13 2000 319 ndash 330Rauh ndash Wandsnider 2002 N K Rauh ndash L Wandsnider Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 2000 Sezonun Raporu AST 19

2 2002 45 ndash 56Rauh ndash Wandsnider 2003 N K Rauh ndash L Wandsnider Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 2001 Sezonun Raporu AST

20 1 2003 213 ndash 224Rauh ndash Wandsnider 2005 N K Rauh ndash L Wandsnider Dağlık Kilikiya Yuumlzey Araştırma Projesi 2002 ve 2003 Sezonların

Raporları AST 22 1 2005 125 ndash 138Rauh ndash Will 2002 N K Rauh ndash E L Will raquoMy Blood of the Covenantlaquo What Did the Apostles Drink at the Last Sup-

per Archaeology Odyssey 55 2002 46 ndash 51 62 ndash 63Rauh et al 2000 N K Rauh ndash R F Townsend ndash M Hoff ndash L Wandsnider Pirates in the Bay of Pamphylia an Archaeo-

logical Inquiry in G J Oliver ndash R Brock ndash T J Cornell ndash S Hodkinson (eds) The Sea in Antiquity BARIntSer 899 (Oxford 2000) 151 ndash 180

Rauh et al 2006 N K Rauh ndash M J Dillon ndash C Dore ndash R Rothaus ndash M Korsholm Viticulture Oleoculture and Econo-mic Development in Roman Rough Cilicia MuumlnstBeitr 25 2006 49 ndash 98

Redford 2000 S Redford Landscape and the State in Medieval Anatolia Seljuk Gardens and Pavilions of Alanya Turkey BARIntSer 893 (Oxford 2000)

Rey 1971 P P Rey Colonialisme neacuteo-colonialisme et transition au capitalisme example du rsaquoComiloglsaquo au Congo-Brazzaville (Paris 1971)

Rey 1975 P P Rey The Lineage Mode of Production Critique of Anthropology 3 1975 27 ndash 79Rosenbaum et al 1967 E Rosenbaum ndash G Huber ndash S Onurkan A Survey of Coastal Cities in Western Cilicia Preliminary

Report Tuumlrk Tarih Kurumu Yayınlarından 6 8 (Ankara 1967)Rougeacute 1966 J Rougeacute LrsquoHistoire Auguste et lrsquoIsaurie au IVe siegravecle REA 68 1966 282 ndash 315Ruge 1922 W Ruge Korakesion in RE XI (1922) 1371Russell 1975 J Russell Excavations at Anemurium (Eski Anamur) TAD 22 2 1975 122 ndash 139Russell 1976 J Russell Anemurium Eine roumlmische Kleinstadt in Kleinasien AW 74 1976 3 ndash 20Russell 1991a J Russell Cilicia Nutrix Vivorum Cilicians Abroad in Peace and War during Hellenistic and Roman

Times De Anatolia Antiqua 1 1991 283 ndash 297Russell 1991b J Russell A Roman Military Diploma from Eastern Pamphylia AJA 95 1991 469 ndash 488Salmeri 2004 G Salmeri Hellenism on the Periphery the Case of Cilicia and an Etymology of soloikismos in

S Colvin (ed) The Greco-Roman East Politics Culture Society (Cambridge 2004) 181 ndash 206Schwartz 1922 ndash 1930 E Schwartz Concilium universale Chalcedonense IndashV (Berlin 1922 ndash 1933) Shaw 1984 B D Shaw Bandits in the Roman Empire Past and Presence 105 1984 3 ndash 52Shaw 1990 B D Shaw Bandit Highlands and Lowland Peace The Mountains of Isauria-Cilicia Journal of Eco-

nomic and Social History of the Orient 33 1990 199 ndash 233Sibella 2002 P Sibella The George McGhee Amphora Collection at the Alanya Museum Turkey InstNautAQ 29

311liFe in the truck lane urBan DeveloPment in weStern rouGh cilicia

Suppl 1 (College Station Texas Institute of Nautical Archaeology 2002)Smallwood 1967 E M Smallwood Documents Illustrating the Principates of Gaius Claudius and Nero Collected by

E Mary Smallwood (London 1967)Stein 1998 G J Stein Heterogeneity Power and Political Economy Some Current Research Issues in the Archae-

ology of Old World Complex Societies Journal of Archaeological Research 6 1 1998 1 ndash 44Stein 1999a G J Stein Rethinking World-Systems Power Distance and Diasporas in the Dynamics of Interre-

gional Interaction in P N Kardulias (ed) World-Systems Theory in Practice Leadership Production and Exchange (Lanham 1999) 153 ndash 177

Stein 1999b G J Stein Rethinking World-Systems Diasporas Colonies and Interaction in Uruk Mesopotamia (Tuscon 1999)

Stucchi 1976 S Stucchi Architettura pirenaica (Rome 1976)Sullivan 1978a R D Sullivan The Dynasty of Commagene in ANRW II 8 (Berlin 1978) 732 ndash 798Sullivan 1978b R D Sullivan Papyri Reflecting the Eastern Dynastic Network in ANRW II 8 (Berlin 1978)

908 ndash 939Sullivan 1979 R D Sullivan King Marcus Antonius Polemo NumChron 19 1979 6 ndash 20Sullivan 1980a R D Sullivan Dynasts in Pontus in ANRW II 2 (Berlin 1980) 913 ndash 930Sullivan 1980b R D Sullivan The Dynasty of Cappadocia in ANRW II 2 (Berlin 1980) 1125 ndash 1168Syme 1939 R Syme Observations on the Province of Cilicia in W M Calder ndash J Keil (eds) Anatolian Studies

Presented to William H Buckler (Manchester 1939) 299 ndash 332Syme 1986 R Syme Isauria in Pliny AnSt 36 1986 159 ndash 164Syme 1995 A Birley (ed) R Syme Anatolica Studies in Strabo (Oxford 1995)Tchernia 1986 A Tchernia Le Vin de lrsquoItalie Romaine Essai drsquoHistoire Economique drsquoapregraves les Amphores BEFAR

261 (Rome 1986)Terray 1969 E Terray Le Marxisme devant les socieacuteteacuteslsquoprimitives (Paris 1969)Terray 1975 E Terray Classes and class consciousness in the Abron kingdom of Gyaman in M Bloch (ed) Marx-

ist Analyses and Social Anthropology (London 1975) 85 ndash 137Thirgood 1981 J V Thirgood Man and the Mediterranean Forest (London 1981)Tomaschitz 1998 K Tomaschitz Unpublizierte Inschriften Westkilikiens aus dem Nachlaszlig Terence B Mitfords ETAM

21 = DenkschrWien 264 (Vienna 1998)Tomaschitz 2003 K Tomaschitz Die epigraphische Evidenz westkilikischer Staumldte in G Huber (ed) Zu antiken Staumld-

ten Weskilikiens AnzWien 138 2003 124 ndash 147Tomaschitz 2004a K Tomaschitz Iuliosebaste in Kilikien Tyche 18 2004 207 ndash 222Tomaschitz 2004b K Tomaschitz Zur historischen Einordnung eines Orakelspruchs des Apollon von Klaros in H Heft-

ner ndash K Tomaschitz (eds) Ad Fontes Festschrift Gerhard Dobesch (Vienna 2004) 419 ndash 430Townsend ndash Hoff 2004 R F Townsend ndash M C Hoff Monumental Tomb Architecture in Western Rough Cilicia OumlJh 73 2004

251 ndash 280Townsend ndash Hoff 2009 R F Townsend ndash M C Hoff Lamos in Rough Cilicia An Architectural Survey Olba 17 2009 1 ndash 22Trombley 1985 F R Trombley Paganism in the Greek World at the End of Antiquity the Case of Rural Anatolia and

Greece HarvTheolRev 78 1985 327 ndash 352Tuumlrkmen ndash Demir 2006 S Tuumlrkmen ndash G Demir Documentation Work at the Şekerhane Koumlşku at Ancient Selinus in 2005

ANMED Anadolu Akdenizi Arkeoloji Haberleri 4 2006 153 ndash 156Tuumlrkmen et al 2006 S Tuumlrkmen ndash A Gaffaroğlu ndash G Demir Rescue Excavations and Releveacute Work at the Odeon of Ancient

Selinus ANMED Anadolu Akdenizi Arkeoloji Haberleri 4 2006 157 ndash 159Uumlccedilkan Doonan 2001 N Uumlccedilkan Doonan Ottoman Archival Research 2001 Reports in Rauh 2001a (June 28 2007)Wallerstein 1974 I Wallerstein The Modern World-System I Capitalist Agriculture and the Origins of European World-

Economy in the Sixteenth Century (New York 1974)Wallerstein 1980 I Wallerstein The Modern World-System II Mercantilism and the Consolidation of the European

World-Economy 1600 ndash 1750 (New York 1980)Wallerstein 1989 I Wallerstein The Modern World-System III The Second Era of Great Expansion of the Capitalist

World-Economy 1730 ndash 1840s (New York 1989)Weber 1976 E Weber (ed) Tabula Peutingeriana Codex Vindobonensis 324 (Graz 1976)Wilkinson 1986 T J Wilkinson Environmental Change and Local Settlement History Anatolica 13 1986 38 ndash 46Will 2001 E Lyding Will Analysis of RCSP Amphora Finds Summer Season 2000 in Rauh 2001a (June 28

2007)Willcox 1974 G H Willcox A History of Deforestation as Indicated by Charcoal Analysis of Four Sites in Eastern

Anatolia AnSt 24 1974 117 ndash 133Wiseman 1956 D J Wiseman Chronicles of Chaldaean Kings (626 ndash 556 BC) in the British Museum (London 1956)Yeguumll 1992 F Yeguumll Baths and Bathing in Classical Antiquity (Cambridge 1992)Zohary 1973 M Zohary Geobotanical Foundations of the Middle East I II (Stuttgart 1973)Zoroğlu 1992 L Zoroğlu Kelenderis 1991 Yılı Kazısı KST 14 1992 165 ndash 180Zoroğlu 1994 L Zoroğlu Kelenderis 1 (Ankara 1994)

312 n rauh et al

Prof Dr Nicolas RauhFLLSC 640 Oval Dr Purdue University W Lafayette IN 47907-2039 USAe-mail nrauhyahoocom

Prof Dr Rhys F TownsendArt History Program Traina Center for the Arts Clark University Worcester MA 01610 USAe-mail rtownsendclarkuedu

Prof Dr Michael C HoffDepartment of Art and Art History University of Nebraska Lincoln NE 68588-0114 USAe-mail mhoff1unledu

Prof Dr Matthew J DillonDepartement of Classics and Archaeology Loyola Marymount University Los Angeles CA 900045-2659 USAe-mail mdillonlmuedu

Assoc Prof Dr Martin DoyleDepartment of Geography University of North Carolina Chapel Hill NC 27599-3220 USAe-mail mwdoyleemailuncedu

Assoc Prof Dr Cheryl WardDepartment of History Coastal Carolina University Conway SC 29528-6054 USAe-mail cwardcoastaledu

Pres Dr Richard M RothausTrefoil Cultural an Environmental Heritage Sauk Rapids MN 56379 USAe-mail rothaustrefoilculturalcom

Yrd Doccedil Huumllya CanerDeniz Bilimleri ve İşletmeciliği Enstituumlsuuml İstanbul Uumlniversitesi TR-34470 Vefa-İstanbule-mail hcaneristanbuledutr

Doccedil Dr Uumlnal AkkemikOrman Fakuumlltesi Orman Botaniği Anabilim Dalı İstanbul Uumlniversitesi TR-34473 Bahccedilekoumly-İstanbule-mail uakkemikistanbuledutr

Assoc Prof Dr LuAnn WandsniderDepartment of Anthropology Unviversity of Nebraska Lincoln NE 68583-0218 USAe-mail lwandsniderunledu

Prof Dr Sancar OzanerEğitim Fakuumlltesi İlkoumlğretim Boumlluumlmuuml Abant Izzet Baysal Uumlniversitesi TR-14280 Goumllkoumly-Bolue-mail ozaner_sibuedutr

Adj Ass Prof Dr Christopher D DoreSchool of Anthropology University of Arizona The Louis Berger Group Inc Lakewood CO 80228 USAe-mail chrisdoreus

References of figures All figures copy by the authors

P a t r i c k S auml n g e r

Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos1

Bei den nachstehenden Inschriften handelt es sich um Streufunde die vom Ephesos Museum in Selccediluk zur Aufbewahrung in das Domitiansdepot auf dem Grabungsgelaumlnde von Ephesos verbracht wurden Fundzettel oder andere Aufzeichnungen sind nicht vorhanden ebenso wenig wurden Inventarnummern auf den Stuumlcken verzeichnet Wie Nr 2 zeigt koumlnnte die Herkunft der Inschriften bis nach Smyrna reichen Als Datierungs-kriterium ist ausschlieszliglich das Schriftbild heranzuziehen welches entweder in die roumlmische Kaiserzeit oder in die byzantinische Zeit verweist

Das Material umfasst drei Grabinschriften (Nr 1 ndash 3) eine davon in lateinischer die anderen in grie-chischer Sprache und eine Inschrift auf dem Bruchstuumlck eines Sarkophags (Nr 4) Unter den Neufunden be-finden sich auch acht besonders fragmentarische Inschriften die hier aber wegen ihres nicht mehr zu rekon-struierenden Inhaltes ausgespart bleiben sowie auch eine fragmentarische Zweitschrift von IvE 44 der eine eigene Studie gewidmet wird2 Zusammen mit den unveroumlffentlichten Stuumlcken werden auch sechs bereits bekannte Grabinschriften aufbewahrt die von Cengiz İccedilten und Helmut Engelmann im Jahr 1992 unter den Nummern 25 29 30 und 33 sowie im Jahr 1998 unter den Nummern 10 und 11 publiziert worden waren3 Genaue Angaben zum Ort ihrer Auffindung ndash sofern dieser uumlberhaupt bekannt war ndash haben die Editoren nicht gegeben Zumindest fuumlr Nr 25 und 33 sowie 10 und 11 duumlrfte die Herkunft aus Selccediluk feststehen

1) Grabinschrift des Tiberius Plautius Agathangelus (Kaiserzeit)

Tabula ansata aus weiszligem Marmor Schriftflaumlche im unteren Bereich der Inschrift stark abgerieben H 357 cm B 568 cm D 6 cm Buchstabenhoumlhe 27 ndash 45 cm Abb 1

1 Dis Manibus 2 Ti(berii) Plauti(i) Agathangeli 3 vixit annis LXX 4 fecit Philet us () carissi[ ] () 5 os () [ndash]

[ndash ndash ndash]

1 Fuumlr die Publikationsgenehmigung danken Hans Taeuber und der Verfasser der Generaldirektion fuumlr Kulturguumlter und Museen Anka-ra sowie dem Direktor des Efes Muumlzesi Herrn Ccedilengiz Topal ndash Zusaumltzlich zu den vom Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institut empfohlenen Abkuumlrzungen lthttpwwwoeaiatpublikautorenhtmlgt werden in diesem Beitrag verwendet

IvE Inschriften griechischer Staumldte aus Kleinasien 11 1 (Bonn 1979) ndash17 4 (Bonn 1984) = Ephesos IvE IandashVIII 2 IvSmyrna Inschriften griechischer Staumldte aus Kleinasien 23 (Bonn 1987) ndash24 2 (Bonn 1990) LGPN P M Fraser ndash M Matthews A Lexicon of Greek Personal Names IndashIV (Oxford 1987 ndash 2005) LSJ H G Liddell ndash R Scott ndash H S Jones A Greek-English Lexicon 9(Oxford 1940) Preisigke WB F Preisigke ndash E Kieszligling Woumlrterbuch der griechischen Papyrusurkunden mit Einschluss der griechischen In-

schriften Aufschriften Ostraka Mumienbilder usw aus Aumlgypten IndashIII (Berlin 1925 ndash 1931) 2 P Saumlnger Kommunikation zwischen Praumltorianerpraumlfekt und Statthalter Eine Zweitschrift von IvE Ia 44 Chiron 40 2010 (in

Druck) 3 C İccedilten ndash H Engelmann Inschriften aus Ephesos ZPE 91 1992 293 Nr 25 (= SEG 42 1056) 294 Nr 29 (= SEG 42 1060) und

Nr 30 (= SEG 42 1061) 295 Nr 33 (= SEG 42 1063) C İccedilten ndash H Engelmann Inschriften aus Ephesos und Kolophon ZPE 120 1998 89 ndash 90 Nr 10 (= SEG 48 1365) und Nr 90 Nr 11 (= SEG 48 1366)

314 Patrick SaumlnGer

raquoDen Totengoumlttern (das Grabmal) des Tiberius Plautius Agathangelus er hat siebzig Jahre gelebt (das Grabmal) hat Philetus () dem liebsten [- - -] gemachtlaquo

Der Verstorbene Tiberius Plautius Agathangelus ist bisher unbekannt Der Stifter der Grabinschrift traumlgt wahrscheinlich den Namen Philetus (zur Lesung vgl Kommentar zu Z 4) Da er keinen Gentilnamen fuumlhrt duumlrfte er im Gegensatz zum Verstorbenen kein roumlmischer Buumlrger gewesen sein Der fehlende Vatername laumlsst an einen Sklaven denken In welchem Verhaumlltnis Agathangelus und Philetus zueinander stehen ist un-klar (vgl hierzu auch Kommentar zu Z 4 ndash 5)

Z 2 Ti(berii) Plauti(i) Agathangeli Plautius ist ein Gentilname der im Ver-gleich mit anderen roumlmischen Gentilna-men in allen verfuumlgbaren Quellen mit mittlerer Haumlufigkeit belegt ist4 Der als Kognomen verwendete griechische Per-sonenname Ἀγαθάγγελος der hier im Lateinischen mit Agathangelus wieder-gegeben wird ist in Ephesos dreimal bezeugt5 und auch sonst im griechischen Sprachraum gebraumluchlich6

Z 4 Philet us () Die Lesung des t ist aufgrund der abgeriebenen Schriftflaumlche unsicher Moumlglich waumlre auch Philei us zu transkribieren Der Name Φίλειος ist in Kleinasien aber deutlich weniger ge-braumluchlich als Φίλητος7 in Ephesos ist er bislang gar nicht anzutreffen Deswe-

gen wurde in der Transkription Philetus der Vorzug gegeben Eine Person die nur unter dem Namen Phi-letus (ohne Patronymikon) auftritt belegen auch IvE 2440 6 und 2531 5 Eine Gleichsetzung mit unserem Grabstifter waumlre in beiden Faumlllen rein hypothetischer Natur

Z 4 ndash 5 carissi[ ] () | os () [ndash] Die Schriftspuren in Z 5 lassen keine eindeutige Aufloumlsung der Stel-le zu Der erste Buchstabe weist die Form eines a auf die daneben platzierte Schraumlghaste koumlnnte aber auch auf ein m verweisen Im Anschluss daran zeigen sich die Konturen eines o und eines s Somit ergeben sich zwei Ergaumlnzungsmoumlglichkeiten Entweder carissi[mo] | a v o s[uo ndash] oder carissi|m o s [ndash] Die erste Variante wuumlrde das Verwandtschaftsverhaumlltnis des Grabstifters zum Verstorbenen erhellen Es waumlre das eines Enkels und eines Groszligvaters Sollte Philetus wie weiter oben angedacht ein Sklave gewesen sein dann koumlnnte Agathangelus bei dieser familiaumlren Verbindung ein libertus gewesen sein Problematisch waumlre allerdings -mo am Ende von Z 4 zu ergaumlnzen da von beiden Buchstaben keinerlei Spuren zu erkennen sind Zudem fehlt der Platz fuumlr eine solche Aufloumlsung ndash auszliger man wollte annehmen dass -mo in den Rahmen der Ta-bula ansata geschrieben war Die Ergaumlnzung carissi|m o s [ndash] waumlre den Platzverhaumlltnissen am Ende von Z 4 immerhin angemessen Bei dieser Variante wuumlrde sich aber ein ungewoumlhnlich weiter Abstand zwischen m und o ergeben

4 Vgl O Salomies Three Notes on Roman Nomina Arctos 32 1998 215 wo Plautius Gruppe D zugehoumlrt in der Gentilnamen verzeichnet sind die in 40 ndash 55 verschiedenen Corpora Publikationen etc anzutreffen sind

5 Vgl IvE 1006 3 1061 13 und B İplikccedilioğlu ndash D Knibbe Neue Inschriften aus Ephesos IX OumlJh 55 1984 122 Inv 4240 (= SEG 34 1136 2)

6 Vgl LGPN I 1 II 2 IIIA 2 B 2 und IV 1 s v Ἀγαθάγγελος 7 Vgl die unter lthttpwwwlgpnoxacukdatabaselgpnphpgt abrufbare Suchoption (Search II) des LGPN Online welche die

Personennamen nach deren Haumlufigkeit in den einzelnen Volumen tabellarisch aufschluumlsselt Beruumlcksichtigt wird hier auch das Namensmaterial Bandes VA der den Kuumlstenregionen Kleinasiens von Pontos bis Ionien gewidmet ist

1 Grabinschrift des Tiberius Plautius Agathangelus

315neue inSchriFten auS Dem DomitianSDePot in ePheSoS

2) Grabinschrift einer Familie mit Strafklausel (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh)

Rechter Teil einer dicken Marmorplatte oberer und unterer Rand erhalten rechter Rand fast vollstaumlndig abgeschlagen Schriftflaumlche stark abgerieben H 36 cm B 368+ cm D 115 cm Buchstabenhoumlhe 15 ndash 2 cm Abb 2

1 [ndash μ]νημεῖον 2 [ndash]ω καὶ τέκνοις καὶ 3 [ndash ἐξ]ουσίαν μήτε ὅλον 4 [ndash]σαι μηδενὶ τρόπῳ μη 5 [ndash] καὶ κηδευθή- 6 [ναι ndash]ΟΥΑΙΘΩ εἰ δὲ ὁ παρὰ 7 [ταῦτα ποιήσας ndash μὴ μ]ετεχέτω τοῦ μνημεί- 8 [ου ndash ἀποδό]τω τῇ Σμυρναίων φυλ[ῇ]

raquoGrabmal [- - -] und den Kindern und [- - -] Befugnis weder ganz [- - -] keiner Weise [- - -] und bestattet zu werden [- - -] wenn aber soll der der zuwider [handelt - - -] nicht teilhaben an dem Grabmal [- - - son-dern] der Phyle der Smyrnaumler zahlen [- - -]laquo

Es liegt eine fragmentarische und aufgrund der ab-geriebenen Schriftflaumlche schwer lesbare Grabinschrift vor Der Textverlust auf der linken Seite ist wegen der oftmals vielfaumlltigen Ergaumlnzungsmoumlglichkeiten schwer abzuschaumltzen und daher kaum genau festzulegen Auszligerdem scheint das Formular an manchen Stellen von den bisher bekannten Formen abzuweichen We-nigstens bleibt festzuhalten dass der erhaltene Teil weniger als die Haumllfte der Inschrift uumlberliefern duumlrfte (vgl Kommentar zu Z 1 ndash 3 und 3)

Die Provenienz des Stuumlckes koumlnnte Ephesos oder Smyrna sein Die Ausdrucksweise der Inschrift hat Parallelen in beiden Siedlungsgebieten wenngleich fuumlr die Formulierung in den Z 6 ndash 8 hauptsaumlchlich smyrnaumlische Grabinschriften als Vergleichsbeispiele heranzuziehen sind Auch die bislang unbekann-te Σμυρναίων φυλή (Z 8) liefert keinen sicheren Hinweis auf die Herkunft der Inschrift Wie die φυλὴ Ἐφεσέων in Ephesos koumlnnte sie in Smyrna die aumllteste Phyle gewesen sein8 Bei der Σμυρναίων φυλή koumlnnte es sich aber genauso gut um eine ephesische Phyle handeln deren Existenz hier das erste Mal bezeugt ist zumindest gibt es in Ephesos auch eine Chiliastye namens Σμυρναῖοι9

Aus τέκνοις in Z 2 erschlieszligt sich dass das Grab fuumlr eine Familie errichtet wurde Der Name des Stifters (oder der Stifterin) ist in der Luumlcke verloren Diese Person muss in Z 1 gestanden haben Vor τέκνοις koumlnnte der Gatte (oder die Gattin) des Stifters (oder der Stifterin) angefuumlhrt worden sein (vgl Kommentar zu Z 1 ndash 3) In Z 3 setzt die Strafklausel ein die widerrechtlichen Zugriff auf das Grab untersagt und gegen die Bestimmungen handelnde Personen mit einer Strafe belegt

Z 1 ndash 3 μ]νημεῖον im Akkusativ und τέκνοις im Dativ deuten auf ein einleitendes Formular das zwar nicht in Grabinschriften aus Ephesos dafuumlr aber in solchen aus Smyrna mit einiger Haumlufigkeit auftritt In Analogie zu diesen Parallelen koumlnnte der Text folgendermaszligen zu rekonstruieren sein [Grabstifter(in)

8 Zu den ephesischen Phylen und Chiliastyen s D Knibbe Der Staatsmarkt Die Inschriften des Prytaneions Die Kureteninschriften und sonstige religioumlse Texte FiE 9 1 1 (Wien 1981) 107 ndash 109 und bes Anm 256

9 Die Phylenzugehoumlrigkeit der Chiliastye Σμυρναῖοι ist unklar vgl Knibbe (Anm 8) 109

2 Grabinschrift einer Familie mit Strafklausel

316 Patrick SaumlnGer

κατεσκεύασεν ἠγόρασε τὸ μ]νημεῖον | [ἑαυτῷ ἑαυτῇ καὶ GattinGatte] καὶ τέκνοις καί10 Im Anschluss daran duumlrften in der Luumlcke von Z 3 noch weitere Angehoumlrige der familia genannt worden sein (etwa Enkel [ἔγγόνοι] Haussklaven [θρέμματα] oder liberti [ἀπελεύθεροι])11 Mit der linken Seite der Inschrift scheint somit mehr Text verloren zu sein als sich auf der rechten Seite erhalten hat (vgl auch Kommentar zu Z 3)

Z 2 ]ω Denkbar waumlre dass hier ein Name endet Vielleicht ist auch καὶ συμβί]ῳ zu ergaumlnzen vgl etwa IvSmyrna 197 7 und 206 212

Z 3 ndash 8 Diese Zeilen werden von der Strafklausel der Grabinschrift eingenommen An manchen Stellen erlauben die Parallelen eine Rekonstruktion des Formulars

Z 3 ἐξ]ουσίαν Ergaumlnze wahrscheinlich [ndash μηδενὸς ἔχοντος ἐξ]ουσίαν vgl IvE 2419 7 2522 5 ndash 6 IvSmyrna 199 5 ndash 6 213 5 ndash 6 268 4 ndash 5 Mit diesen Worten wird die Strafklausel fuumlr gewoumlhnlich eingeleitet Diese stereotype Konstruktion vermittelt einen sehr schoumlnen Eindruck uumlber das Ausmaszlig des Textverlustes der in jedem Fall mehr als die Haumllfte der Grabinschrift umfasst hat (vgl auch Kommentar zu Z 1 ndash 3)

Z 3 ndash 4 μήτε ὅλον | [ndash]σαι μηδενὶ τρόπῳ Hier wird wahrscheinlich untersagt das Grab im Ganzen (ὅλον) zu veraumluszligern Eine gleichlautende Formulierung konnte nicht gefunden werden Es begegnen etwa Konstruktionen wie μηδενὸς ἔχοντος ἐξουσίαν hellip μηδενὶ ἐξέστω πωλῆσαι ἢ ἀπαλλοτριῶσαι ἐξαλλοτριῶσαι κατὰ μηδένα τρόπον13 Dementsprechend steht zu vermuten dass ]σαι das Ende eines der angezeigten Verben ist

Z 4-5 μη|[ndash] Was der genaue Inhalt dieses Passus war bleibt verborgen Der vorangehenden Satzkonstruktion folgend sind die Ergaumlnzung μή|[τε und die Angabe eines weiteren Verbotes anzunehmen Da zuvor der Verkauf des gesamten Grabes untersagt wurde koumlnnte an dieser Stelle auch dessen partielle Veraumluszligerung Inhalt der Strafklausel gewesen sein Eine vergleichbare Formel lautet in IvSmyrna 252 μηδενὸς ἔχοντος ἐξουσίαν | ἀπαλλοτριῶσαι αὐτὸ ἢ μέρος | αὐτοῦ (Z 4 ndash 6) Zumindest eine sinngemaumlszlige Formulierung waumlre in unserem Fall gut denkbar deren Abschluss vor καί in Z 5 zu vermuten ist Auszliger einiger marginaler Uumlberreste von fuumlnf Buchstaben ist hier aber nichts mehr zu erkennen

Z 5 ndash 6 καὶ κηδευθή|[ναι ndash]ΟΥΑΙΘΩ Angesprochen ist wohl dass in dem Grab die Bestattung von anderen als den genannten Personen nicht gestattet ist Aumlhnliche Verbote finden sich in folgenden Grabinschriften aus Ephesos und Smyrna14

ndash IvE 2299C Hinterseite (mit Fortsetzung auf rechter Seite) ἐξὸν δὲ μηδενὶ | εἶναι ἄλλῳ [κηδευθῆ]ναι | ἐν αὐτῷ (Z 6 ndash 8)

ndash IvSmyrna 239 καὶ ἕτερον μεδέ|να κηδευθῆναι (Z 5 ndash 6)Eine mit unserem Text uumlbereinstimmende Wortstellung ist nicht festzustellen Darauf hingewiesen sei

dass statt κηδεύειν auch die Verben θάπειν oder θεῖναι verwendet wurden so z B in IvSmyrna 252 6 (ἢ ἕτερόν τινα θάψαι) und 253 7 (ἢ ἀλλό|τριον νεκρὸν θεῖναι)

Die Aufloumlsung der Buchstabenfolge ΟΥΑΙΘΩ muss offenbleiben Da diese Stelle der Inschrift besonders stark abgerieben ist kann die Richtigkeit der Lesung nicht garantiert werden Syntaktisch gehoumlrt der hier verborgene Ausdruck houmlchstwahrscheinlich zu καὶ κηδευθή|[ναι Mit dem nachfolgenden εἰ δὲ ὁ παρὰ beginnt naumlmlich ein neuer Satzteil

Z 6 ndash 8 εἰ δὲ ὁ παρὰ | [ταῦτα ποιήσας ndash μὴ μ]ετεχέτω τοῦ μνημεί|[ου ndash ἀποδό]τω τῇ Σμυρναίων φυλ[ῇ Damit wird auf die Konsequenzen aus dem widerrechtlichen Verkauf des Grabes und der Bestattung nicht vorgesehener Personen in diesem hingewiesen 1) unrechtmaumlszligige Inbesitznahme 2) Bezahlung einer Strafsumme

10 Vgl z B IvSmyrna 197 1 ndash 9 201 2 ndash 5 206 1 ndash 3 219 1 ndash 4 222 233 1 ndash 5 237 1 ndash 7 252 1 ndash 4 290 1 ndash 6 319 322 328 Auch die Wortstellung τὸ μνημεῖον κατεσκεύασεν waumlre denkbar vgl dazu etwa IvSmyrna 193 1 ndash 5 294 309 333 Das Verb κατεσκεύασεν kann im Uumlbrigen auch entfallen so in IvSmyrna 215 1 ndash 4

11 Moumlgliche Varianten waumlren τέκνοις καὶ ἐγγόνοις (TAM II 1098 3 ndash 4 [aus Lykien]) τέκνοις καὶ θρέμμασιν (IvSmyrna 193 4 ndash 5) τέκνοις καὶ ἐγγόνοις καὶ θρέμμασιν (IvSmyrna 252 2 ndash 4) τέκνοις καὶ ἐγγόνοις καὶ θρέμμασιν καὶ ἀπελευθέροις (IvSmyrna 206 2 ndash 3)

12 Der betraumlchtliche Textverlust spricht gegen die Ergaumlnzung ἑαυτ]ῷ καὶ τέκνοις vgl z B TAM II 965 2 972 3 13 Vgl z B IvSmyrna 213 5 ndash 9 242 7 ndash 10 sowie auch IvE 2419 8 ndash 9 (ergaumlnzt) 14 Vgl auch IvE 2419 wo die entsprechende Stelle zum Groszligteil ergaumlnzt ist καὶ ἕτερον μεδένα] κηδευθῆναι εἰς | [τὸ μνημεῖον

(Z 6 ndash 7)

317neue inSchriFten auS Dem DomitianSDePot in ePheSoS

Eine fast aumlhnliche Formulierung enthaumllt IvSmyrna 252 Εἰ δὲ μή | ὁ παρὰ ταῦτα ποιήσας ἀποτεί|σει τῷ Καίσαρος φίσκῳ φʹ (Z 6 ndash 8)15 Allerdings fehlt in diesem Fall das Element μὴ μ]ετεχέτω τοῦ μνημεί|[ου das in unserer Inschrift noch vor der Bekanntgabe der Strafsumme eingeschoben ist Vorhanden ist es dagegen in IvSmyrna 253 wo eine sprachlich aumlhnliche Formel uumlberliefert ist Εἰ δέ τις παρὰ ταῦτά | τι ποιήσει μὴ μετεχέτω τοῦ μνημείου | καὶ ἀποδέτω (sic) Μητρὶ θεῶν Σιπυληνῇ ͵βφʹ (Z 7 ndash 9) Im vorliegenden Fall duumlrfte es sich demnach um eine Mischform aus beiden Varianten gehandelt haben μή wurde nach δέ vielleicht vergessen Die Moumlglichkeit dass hier wie in IvSmyrna 253 μὴ μετεχέτω direkt an ποιήσας anschlieszligt ist eher unwahrscheinlich denn vor allem die ersten drei Zeilen deuten auf einen Textverlust hin der mit der in Frage stehenden Formel allein kaum zu fuumlllen waumlre (vgl Kommentar zu Z 1 ndash 3 und 3) Daher ist zwischen ποιήσας und μὴ μετεχέτω mit weiterem Text zu rechnen Schlieszliglich zeigt sich auch an Z 8 dass die Laumlnge der in IvSmyrna 253 belegten Formel mit den vorliegenden Platzverhaumlltnissen nicht in Einklang steht In der Luumlcke nur καὶ ἀποδό]τω zu ergaumlnzen waumlre dem Textverlust naumlmlich ebenso wenig angemessen

Σμυρναίων φυλ[ῇ In Analogie zur Ausdehnung der Z 1 ndash 7 duumlrfte in Z 8 nach φυλ[ῇ kein Text verlo-ren sein Die verschollene Angabe der Strafsumme ist daher in einer weiteren Zeile zu vermuten die aber vor der Bruchkante endete und damit keine Spuren hinterlassen hat Zu zahlen war die Strafsumme an die smyraumlische Phyle uumlber die vorlaumlufig kein weiterer Beleg unterrichtet und deren Lokalisierung offenbleiben muss (vgl dazu oben in der Einleitung)

3) Grabinschrift mit unklarem Inhalt (byzantinische Zeit)

Rechter Abschluss einer Marmorplatte oberer unterer und rechter Rand erhalten H 385 cm B 289 cm D 22 cm Buchstabenhoumlhe 15 ndash 3 cm Abb 3

1 [ndash] μετὰ τῆς θή- 2 [κης ndash]κιμένης Η 3 [ndash]θήκης γεγ- 4 [ndash] ἐκῖνο ΚΑΙΡ 5 [ndash]ου ὀθονιακοῦ 6 [ndash]οδώρου νῦν εἰς 7 [ndash] δικεώματων ΜΕΤΗ 8 [ndash] Μάξιμον ξυλώνην 9 [ndash γ]υνε κα αὐτοῦ Φλαβια- 10 [ndash κληρο]νόμων αὐτ- 11 [ῶν ndash τῶ]ν ζώντω(ν)

2 l ]κειμένης 4 l ἐκεῖνο 7 l δικαιώματων 9 l γυναῖκα l Φλαουια-

Das Fragment enthaumllt eine Grabinschrift deren Verstaumlndnis Schwierigkeiten bereitet Der Text laumlsst sich aus den vorhandenen Parallelen nicht erschlieszligen Daher bleibt auch die urspruumlngliche Zeilenlaumlnge im Dunkeln

In Z 1 ndash 2 duumlrfte das Grab beschrieben werden Denkbar waumlre etwa [Τοῦτο τὸ μνημεῖον ἡρῷον ndash] μετὰ τῆς θή|[κης o Auml der Gebrauch der Praumlposition μετά an dieser Stelle ist sonst in keiner weiteren Grabinschrift festzustellen Ob sich die Verbform ]κιμένης die etwa als ] κιμένης oder ἐπι]κιμένης (l (ἐπι)κειμένης) aufzuloumlsen sein wird auf θή|[κης oder einen nachfolgenden Begriff bezieht ist kaum mit Sicherheit festzulegen In den Grabinschriften begegnen beide Varianten In der Inschrift OumlJh 55 1984 117 Inv 4195 = SEG 34 1143 1 ndash 3 lautet das einleitende Formular Τοῦτο τὸ ἡρῷο[ν καὶ ἡ σορὸς ἡ] | κειμένη κατὰ τοῦ ἡ[ρῴου] | ἐστίν in IvE 2523 1 ndash 3 Τοῦτο τὸ ἡρῶον καὶ ἡ | κατὰ αὐτοῦ ἐπικειμένη | σορὸς καὶ ὀστοθήκη

15 Vgl auch IvSmyrna 227 Εἰ δὲ μή ltὁgt παρὰ ταῦτα | [ποιήσας ὑπόδικος ἔ]στω ἀποδοῦναι Μη|[τρὶ θεῶν Σιπυληνῇ] μύρια ͵βφʹ (Z 4 ndash 6)

318 Patrick SaumlnGer

ἐστίν16 Bei zweiter Wortstellung koumlnnte das Bezugswort in unserem Fall mit Η dem letzten Buchstaben in Z 2 begonnen haben Vielleicht ist danach noch ein weiteres Objekt Teil der Konstruktion dessen Ende wir mit ]θή-κης vor uns haben Bei diesen Uumlberlegungen stellt sich jedoch die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Formulierung denn θή|[κης in Z 1 wuumlrde auszligerhalb der Partizipialkonstruktion bleiben Somit wuumlrde eine Ergaumlnzung wie z B καὶ τῆς ἐπι]κιμένης ἡ|[μισόρου καὶ ὀστο]θήκης kaum sinnvoll erscheinen zumal sie aufgrund der unsicheren Platzverhaumlltnisse rein hypothetischen Charakter haumltte Dasselbe Problem stellt sich wenn man ]κιμένης auf θή|[κης bezieht und ]θή-κης in Z 3 als Uumlberrest einer aumlhnlichen Bezeichnung betrachtet Die Beziehung zwischen beiden Begriffen muumlsste voumlllig offenbleiben In Analogie zu den zitierten Formularen erschiene schlieszliglich auch die Position von γεγ[ das den Beginn einer Verform darstellt unpassend ndash stattdessen wuumlrde man eher ἐστίν erwarten

Ebenso fraglich muss die inhaltliche Bedeutung der Wortfolge [ndash] ἐκῖνο ΚΑΙΡ in Z 4 bleiben Danach haben sich in Z 5 ndash 6 drei Genitive erhalten [ndash]ου ὀθονιακοῦ | [ndash]οδώρου Moumlglicherweise sind an dieser Stelle der oder die Inhaber des Grabes genannt Die Endungen ]ου

und ]οδώρου koumlnnten die Namen oder Vatersnamen der genannten Personen sein einer unter diesen war ein οθονιακός ein raquoLeinenhaumlndlerlaquo (vgl dazu Kommentar zu Z 5)

Der Inhalt des anschlieszligenden Passus ist gaumlnzlich raumltselhaft Den Ausdruck νῦν εἰς (Z 6) kann ich mir ebenso wenig erklaumlren wie die ploumltzliche Erwaumlhnung von raquoUrteilenlaquo raquoRechtsanspruumlchenlaquo raquoDokumentenlaquo oder raquoAnordnungenlaquo (δικεώματων [l δικαιώματων] zur Bedeutung des Wortes vgl Kommentar zu Z 7) Bei Urteilen und Anordnungen koumlnnte man an die Taumltigkeit eines weltlichen Richters denken oder das Wort in religioumlsem Sinn verstehen Sonst wuumlrde sich anbieten die δικαιώματα als Urkunden aufzufassen Aufgrund des unklaren Kontextes ist es m E aber nicht moumlglich den in Frage stehenden Begriff auf eine der genannten Varianten zu beschraumlnken In Z 8 ndash 9 werden dann noch einmal Personen angefuumlhrt Es ist von einem ξυλώνης einem raquoHolzhaumlndlerlaquo (vgl dazu Kommentar zu Z 8) namens Maximus und seiner Frau Flavia(ne) die Rede Ihre Angabe erfolgt im Akkusativ weswegen ndash zumindest angesichts des erhaltenen Textes ndash ein direkter Zusammenhang mit κληρο]νόμων (Z 10) nicht gegeben scheint Von entscheidender Bedeutung fuumlr das inhaltliche Verstaumlndnis der Grabinschrift ist die Frage in welcher Funktion oder zu welchem Zweck Maximus und seine Frau genannt werden Ein bestimmtes Rechtsverhaumlltnis zu dem Inhaber des Grabes darf wohl vorausgesetzt werden Waren es vielleicht Maximus und seine Frau die das aktuelle Nutzungsrecht an der Begraumlbnisstaumltte besaszligen Und wie ist dann die Stellung der in Z 5 ndash 6 verzeichneten Person(en) einzustufen Ohne einschlaumlgige Parallelen und zusammenhaumlngende Textpassagen ist daruumlber freilich nur zu spekulieren

Mehr Klarheit in den Sachverhalt braumlchte es wuumlrde man ]θήκης in Z 3 mit einem Begriff wie διαθήκη oder συνθήκη in Verbindung setzen Die Problematik der Verwendung von Woumlrtern mit aumlhnlicher Bedeutung (etwa bei der Ergaumlnzung von ὀστο]θήκης in Z 3) entfiele dadurch Daruumlber hinaus koumlnnte γεγ|[ndash sinnvoll zu γεγ|[ραμμένης ergaumlnzt werden Daraus waumlre eine urkundlich verbriefte Willensaumluszligerung moumlglicherweise in testamentarischer Form abzuleiten als deren Urheber der oder die Personen in Z 5 ndash 6 angesehen werden koumlnnten Weiters koumlnnte man mutmaszligen dass in dieser Urkunde die Nutzungsrechte an dem Grab an Maximus und seine Frau uumlbertragen worden waren Ohne dieses Interpretationsmodell auch nur hinlaumlnglich beweisen

16 Zu dieser Wortstellung vgl auch IvE 2200BIII 1 ndash 2 2222A 1 ndash 3 C 1 und İccedilten ndash Engelmann (Anm 31992) 289 Nr 15 (= SEG 42 1048 3 ndash 4)

3 Grabinschrift mit unklarem Inhalt

319neue inSchriFten auS Dem DomitianSDePot in ePheSoS

zu koumlnnen wuumlrde es trotz der angezeigten Unsicherheiten das inhaltliche Verstaumlndnis der fragmentarischen Inschrift doch weit vorantreiben

Z 5 ὀθονιακοῦ Die Berufsbezeichnung οθονιακός (raquoLeinenhaumlndlerlaquo) ist sowohl durch Inschriften als auch Papyri uumlberliefert17

Z 6 ]οδώρου Fuumlr die Aufloumlsung des hier verborgenen Namens gibt es freilich viele Varianten am haumlufigsten begegnen Ἀπολλόδωρος Διόδωρος Θεόδωρος und Μητρόδωρος18

Z 7 δικεώματων (l δικαιώματων) Die Bedeutung des Wortes δικαίωμα ist vielfaumlltig es kann etwa fuumlr raquoUrteillaquo raquoRechtsanspruchlaquo raquoDokumentlaquo raquoBeweisurkundelaquo oder raquoAnordnunglaquo stehen19

ΜΕΤΗ Vielleicht handelt es sich um eine Aorist- oder Perfektform von μεταλλάσσειν (μετηλλαξ- μεταλλαχ-)

Z 8 ] Die Linienfuumlhrung deutet ein Sigma anξυλώνην Die Berufsbezeichnung ξυλώνης ist ein Hapaxlegomenon Einen aumlhnlichen Ausdruck stellt

ὑλώνης dar der bislang nur in SEG 37 100 103 141 (Oropos ca 330 v Chr) belegt ist Die Wortbildung legt es nahe ξυλώνης bzw ὑλώνης als raquoHolzkaumluferlaquo oder raquoHolzhaumlndlerlaquo zu interpretieren20

Z 9 Φλαβια|[ndash Zu ergaumlnzen ist entweder Φλαβία|[ν oder Φλαβια|[νήνZ 10 ndash 11 κληρο]νόμων αὐτ|[ῶν ndash τῶ]ν ζώντω(ν) Ob eine Formulierung wie z B καὶ τέκνων |

καὶ ἐκγόνων καὶ κληρονό|μων αὐτῶν (IvE 2274E 6 ndash 8) vorliegt ist wegen der unklaren syntaktischen Beziehung zwischen κληρο]νόμων und den in Z 8 ndash 9 im Akkusativ genannten Personen sowie im Uumlbrigen auch wegen der unsicheren Platzverhaumlltnisse kaum zu entscheiden Im Anschluss an αὐτ|[ῶν muumlsste man bis τῶ]ν ζώντω(ν) noch mit Text rechnen

ζώντω(ν) Uumlber dem zweiten Omega befindet sich ein Kuumlrzungsstrich

4) Sarkophaginschrift des Lollios Paris (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh n Chr)

H 8+ cm B 38+ cm D 65+ cm Buchsta-benhoumlhe 15 ndash 2 cm uumlber dem Schriftfeld sind Reste eines Girlandenschmucks zu erkennen Abb 4

[ndash] Λόλλιος Πάρις

raquo[- - -] Lollios Parislaquo

Das Fragment war Teil eines Sarko-phags Die genannte Person ist bislang un-bekannt Bei ihr duumlrfte es sich um den Ver-storbenen handeln wenngleich man dessen Angabe eher im Genitiv erwarten wuumlrde vgl z B IvE 3308 Der Name Πάρις waumlre fuumlr Ephesos das erste Mal belegt

Mag Dr Patrick SaumlngerUniversitaumlt Heidelberg Zentrum fuumlr Altertumswissenschaften Institut fuumlr Papyrologie Marstallstraszlige 6 D-69117 Hei-delbergE-Mail patricksaengerzawuni-heidelbergde

Abbildungsnachweis Alle Abb H Taeuber und P Saumlnger copy OumlAI

17 Vgl LSJ 1200 und Preisigke WB II 152 s v ὀθονιακός 18 So die Ergebnisse der oben in Anm 7 erlaumluterten Suchoption des LGPN Online 19 Vgl LSJ 429 und Preisigke WB I 382 ndash 383 s v δικαίωμα 20 Vgl SEG 37 100 und die editio princeps dieser Inschrift wo M K Langdon An Attic Decree Concerning Oropos Hesperia 56

1987 54 ὑλώνης mit raquowood-buyerlaquo uumlbersetzt

4 Sarkophaginschrift des Lollios Paris

A l e x a n d e r S o k o l i c e k

Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in EphesosErste Ergebnisse1

Ephesos besitzt eine der groumlszligten und am besten erhaltenen Befestigungsanlagen in der hellenistischen Welt2 Die Stadtmauern sind uumlber 10 km lang haben aber trotz ihrer weiten Ausdehnung lediglich drei bekannte Stadttore von denen sich das groumlszligte weitgehend gut erhalten hat das Magnesische Tor im Suumldosten der Stadt (Abb 1)3

Die lokal-regionale und uumlberregionale Bedeutung des Magnesischen Tores wird in einem neuen For-schungsprojekt untersucht das im Herbst 2007 begonnen wurde und am Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institut beheimatet ist Die Finanzierung uumlbernimmt der Fonds zur Foumlrderung der wissenschaftlichen For-schung4 Bisher gab es eine Projektvorbereitungskampagne im Jahre 2006 sowie eine Grabungs- und Doku-mentationskampagne im Sommer 2008

1 Mein Dank gilt dem fruumlheren Ausgrabungsleiter von Ephesos F Krinzinger fuumlr die Unterstuumltzung der Vorarbeiten und Arbeiten am Magnesischen Tor sowie S Ladstaumltter der damaligen stellvertretenden und nunmehrigen Grabungsleiterin fuumlr die Unterstuumlt-zung bei der laufenden Kampagne und fuumlr anregende Diskussionen Fuumlr Diskussionen und Anregungen sei auch S Ateşuğolları J Auinger M Demirli V Gassner S Groh A Leung M Trapichler K Lappeacute Ch Rouecheacute G Plattner A Puumllz C Thomas und H Zabehlicky gedankt Technische Hilfestellung kam von C Kurtze N Gail R Kalasek und B Thuswaldner Erste Uumlberlegungen konnten an der Universitaumlt Wien der University of Santa Barbara (Kalifornien) am DAI Berlin und an der TU Cottbus vorgetragen werden ndash Zusaumltzlich zu den vom Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institut empfohlenen Kurzzitaten lthttpwwwoeaiatpublikautoren htmlgt werden hier folgende verwendet

Engelmann 1995 H Engelmann Philostrat und Ephesos ZPE 108 1995 77 ndash 87 Friesinger ndash Krinzinger 1999 H Friesinger ndash F Krinzinger 100 Jahre Oumlsterreichische Forschungen in Ephesos Akten des Symposions Wien 1995 AForsch 1 = DenkschrWien 260 (Wien 1999) Groh 2006 S Groh Neue Forschungen zur Stadtplanung in Ephesos OumlJh 75 2006 47 ndash 116 IvE Inschriften griechischer Staumldte aus Kleinasien 11 1 (Bonn 1979) ndash 17 4 (Bonn 1984) = Ephe- sos IvE IandashVIII 2 Keil 1912 J Keil Der Lysimachische Stadtmauerring von Ephesos X Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ar- beiten in Ephesos 1912 OumlJh 15 1912 Beibl 183 ndash 196 McNicoll 1997 AW McNicoll Hellenistic Fortifications from the Aegean to the Euphrates with Revisions and an Additional Chapter by N P Milner (Oxford 1997) Rogers 1991 G M Rogers The Sacred Identity of Ephesos (London 1991) Seiterle 1982 G Seiterle Das Hauptstadttor von Ephesos AntK 25 1982 145 ndash 157 Seiterle 1997 G Seiterle Grabungen 1996 OumlJh 66 1997 Beibl 23 Seiterle 1998 G Seiterle Grabungen 1997 OumlJh 67 1998 Beibl 29 ndash 30 Wood 1877 J T Wood Discoveries in Ephesos (London 1877) 2 Die Stadtmauern von Ephesos sind Teil der Forschungen T Marksteiners s T Marksteiner Bemerkungen zum hellenistischen

Stadtmauerring von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 413 ndash 419 3 Die anderen Stadttore befinden sich im aumluszligersten Westen unterhalb des Paulusgefaumlngnisses und im Nordosten beim Stadion (sog

Koressisches Tor) Zum rsaquoKoressischen Torlsaquo s Keil 1912 183 ndash 188 R Heberdey in R Heberdey ndash G Niemann ndash W Wilberg Das Theater in Ephesos FiE 2 (Wien 1912) 127 ndash 145 bes 137 f Z 414 ndash 420 H Thuumlr rsaquoVia Sacra Ephesiacalsaquo Vor der Stadt und in der Stadt in P Scherrer ndash H Taeuber ndash H Thuumlr (Hrsg) Steine und Wege Festschrift Dieter Knibbe SoSchrOumlAI 32 (Wien 1999) 165 D Knibbe Topographica Ephesiaca OumlJh 71 2002 207 ndash 212 Zum Westtor unterhalb des Paulusgefaumlngnisses s O Benndorf Topographische Urkunde aus Ephesos OumlJh 2 1899 15 ndash 36 bes 22 f Keil 1912 185 ndash 188

4 FWF-Projektnr P19987-G02

322 Alexander Sokolicek

1 M

agne

sisc

hes

Tor

Uumlbe

rsic

htsp

hoto

nac

h W

este

n

323zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

2 St

adtp

lan

mit

sche

mat

isch

er E

inze

ichn

ung

der

Hau

ptst

raszlige

n zu

m M

agne

sisc

hen

Tor

324 Alexander Sokolicek

Das Magnesische Tor ist das Hauptstadttor von Ephesos und damit Teil der groszligen Befestigungsanlage die das gesamte Stadtgebiet von Ephesos seit fruumlhhellenistischer Zeit umfasst5 Neben den Hafentoren die den meerseitigen Zugang in die Stadt markieren und zwei landseitigen Stadteingaumlngen im Westen und im Nordosten von Ephesos nimmt das Magnesische Tor eine Schluumlsselstellung ein Es ist nicht nur das groumlszligte von Tuumlrmen flankierte und mit einem Torhof ausgestattete Stadttor sondern es ist auch die Stelle an der die wichtigsten Straszligen des Hinterlandes in das Stadtgebiet von Ephesos muumlnden (Abb 2)6

Generell zaumlhlen Befestigungsanlagen zu den groumlszligten und auch am besten erhaltenen Bauwerken einer Stadt Ihre primaumlre Aufgabe liegt darin eine Stadt vor drohenden Gefahren zu schuumltzen aber auch zwischen dem bewohnten und dem nichtbewohnten Gebiet eine Grenze zu ziehen die von der Allgemeinheit als sol-che wahrgenommen werden kann Die Wirkung von Befestigungsanlagen geht freilich uumlber die Bedeutung einer Grenze hinaus denn sie sollen wie Aristoteles bemerkt den Anforderungen des Krieges dienen aber auch raquoZierde der Stadtlaquo sein7 in der Macht Reichtum und Bedeutung einer Stadt zum Ausdruck gebracht werden Die Bedeutung von Befestigungsanlagen als Schutz- Grenz- und gleichzeitig als Repraumlsentations-bau verdichtet sich bei der Situierung von Stadttoren die bereits bei den aumlltesten Anlagen der Antike als die gefaumlhrdetsten Stellen einer Stadtmauer erkannt und ihren vielfaumlltigen Anforderungen entsprechend gestaltet wurden

Die Fragen nach der Ausformung und funktionalen Bedeutung des Hauptstadttores von Ephesos sind die Schwerpunkte des Forschungsvorhabens Die wichtigsten Fragestellungen betreffen vordergruumlndig die chronologische Entwicklung und die bautypologische Einordnung des Bauwerks von der Errichtungszeit bis zur Zeit der Nachnutzung des Tores nachdem es seine urspruumlngliche Funktion als Haupteingang in die Stadt verloren hat aber auch die Nutzung des Areals bevor das Magnesische Tor den Eingang nach Ephesos markierte Ein weiteres zentrales Thema behandelt die Funktionen des Stadttores als Grenzposten zwischen Stadt und Land Mit der Erschlieszligung der Funktionen des Magnesischen Tores soll seine Rolle als Vermittler an der Grenze zwischen staumldtischen und auszligerstaumldtischen Lebenswelten verdeutlicht werden

Forschungsgeschichte

Fuumlr das Magnesische Tor kann zwar auf eine lange Forschungsgeschichte zuruumlckgegriffen werden jedoch wurden die bisherigen Forschungen am Monument nur in Form von Vorberichten publiziert8

Als der britische Architekt und Eisenbahningenieur John Turtle Wood in den 60er Jahren des 19 Jahr-hunderts archaumlologische Forschungen in Ephesos aufnahm war eines seiner Hauptziele das Artemision zu entdecken9 Bei den Arbeiten am Groszligen Theater an der Westflanke des Panayırdağ stieszlig Wood 1867 auf die Stiftungsurkunde des C Vibius Salutaris aus traianischer Zeit die ihm zur Auffindung des Magnesischen Tores und in weiterer Folge zur Entdeckung des Artemisions verhalf 10 Diese Inschrift beinhaltet u a eine ausfuumlhrliche Beschreibung der Prozession fuumlr die Goumlttin Artemis die an bestimmten Festtagen vom Artemi-sion nach Ephesos und wieder zuruumlck zum Tempel fuumlhren sollte In der Inschrift werden einzelne Stationen der Prozession festgelegt Die Teilnehmer sollen die Stadt am Magnesischen Tor betreten die mitgefuumlhrten Objekte im Theater platzieren und am Koressischen Tor die Stadt schlieszliglich wieder verlassen Der Ver-wendung einer Schatzkarte aumlhnlich suchte J T Wood das Magnesische Tor um das Artemision finden zu

5 Die Datierung der Stadtmauern erfolgte bislang uumlber historische Argumente und epigraphische Zeugnisse s zuletzt Groh 2006 61 ndash 65 mit Bibliographie

6 Zu den Straszligen s zuletzt Groh 2006 52 62 108 f P Scherrer Die Triodos und die Einbindung der Tetragonos Agora in die staumld-tische Topographie von Ephesos in P Scherrer ndash E Trinkl (Hrsg) Die Tetragonos Agora in Ephesos Grabungsergebnisse von archaischer bis in byzantinische Zeit ndash ein Uumlberblick Befunde und Funde klassischer Zeit FiE 13 2 (Wien 2006) 56

7 Arist pol 1331a 11 8 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1977 AnzWien 115 1978 273 ndash 274 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Gra-

bungsbericht 1978 AnzWien 116 1979 133 ndash 134 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1979 AnzWien 117 1980 249 ndash 251 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1980 AnzWien 118 1981 141 ndash 142 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 1981 AnzWien 119 1982 62 ndash 64 H Vetters Ephesos Vorlaumlufiger Grabungsbericht 19841985 AnzWien 123 1986 83 ndash 84 Seiterle 1982 Seiterle 1997 Seiterle 1998

9 Wood 1877 19 ndash 21 10 Wood 1877 21 Die Inschrift (IvE 27) wurde von J T Wood erstediert und von Rogers 1991 passim ausfuumlhrlich besprochen

325zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

koumlnnen 1869 entdeckte er ein Stadttor an der Suumldseite des Panayırdağ und erkannte es als das gesuchte An dieser Deutung hat sich bis heute nichts geaumlndert

Die Vorlage der Taumltigkeiten J T Woods am Magnesischen Tor blieb jedoch aus11 und seine Arbeiten sind auch nicht mehr genau zu rekonstruieren Wood legte jedenfalls beide Tuumlrme und den Vorplatz sowie Teile des Torhofes bis zum Pflaster frei daruumlber hinaus verfolgte er die Straszlige nach Magnesia und die paral-lel dazu verlaufende Prozessionsstraszlige auf einer Laumlnge von etwa 50 ndash 100 m in Richtung Nordosten Im Zuge der Ausgrabungen fand er auch zahlreiche Sarkophage von denen der des Polykarpos im Winter 1870 ins Britische Museum nach London uumlberstellt wurde12 Die Funde selbst wurden nicht publiziert13

Etwa 40 Jahre nach der Freilegung durch John Turtle Wood wurde das Magnesische Tor von dem Oumlster-reichischen Archaumlologischen Institut in zwei Kampagnen untersucht Die Ausgrabungen die 1907 und 1928 unter Josef Keil stattfanden zielten wiederum nicht darauf ab das Magnesische Tor als Bauwerk zu studie-ren Vielmehr wurde an dieser Stelle das rsaquoaltionische Ephesoslsaquo gesucht aber auch Teile der roumlmischen Ne-kropole darunter das Grab der Tatiana in der Naumlhe des Magnesischen Tores wurden aufgedeckt14 Aufgrund negativer Ergebnisse ndash bei den Grabungen kamen lediglich Streufunde klassischer Zeitstellung zutage ndash schloss Josef Keil diesen Ort als archaischen Siedlungsplatz aus In einem Kurzbericht identifizierte er das Magnesische Tor als hellenistisches Bauwerk das in der roumlmischen Kaiserzeit wiederholt veraumlndert worden waumlre15

Erst 1976 sollten Arbeiten am Magnesischen Tor mit den Fragestellungen nach Chronologie und Bau-abfolge in Angriff genommen werden Geacuterard Seiterle begann in diesem Jahr mit ersten Grabungen die bis 1986 dauern sollten16 1996 und 1997 folgten zwei kleine archaumlologische Nachuntersuchungen bei den Pfeilern des Tores Eine erste Vorlage der Ergebnisse publizierte Seiterle 1982 und erkannte in dem Torbau Reste fruumlhhellenistischer Architektur die jedoch in der roumlmischen Kaiserzeit mehrfach umgestaltet worden waumlren17 Zuletzt stand fuumlr ihn uumlberraschenderweise fest dass die fruumlhhellenistische Toranlage nicht an die-sem Platz bestanden habe und das heute sichtbare Tor erst spaumlter errichtet worden sei18

In die Forschung hat das Magnesische Tor immer wieder Eingang gefunden jedoch ohne detaillierte Vorlage der Baugeschichte und der Funktion19 Zuletzt hat Peter Scherrer die Bauabfolge des Magnesischen Tores neu bewertet und die aumllteste Bauphase aufgrund bautypologischer Beobachtungen in fruumlhhellenisti-sche Zeit datiert20 Generell wurde das Magnesische Tor aufgrund der unklar gebliebenen Chronologie des Gebaumludes nur ungefaumlhr in die Architekturlandschaft hellenistischer und roumlmischer Befestigungen eingeord-net Die Aussagekraft die das Monument fuumlr die Stadtgeschichte besitzt blieb weitestgehend unbeachtet Als Fazit der Forschungsgeschichte die vor fast 140 Jahren begonnen hat bleibt festzuhalten dass weder eine Bauaufnahme noch eine photographische Dokumentation veroumlffentlicht wurden weder eine vollstaumlndi-ge und nachvollziehbare Chronologie noch eine Analyse des Befundes vorliegen

Mit den neuen Forschungen wurden nun die Grundlagen fuumlr die Dokumentation des Bauwerkes und die Erschlieszligung der Baugeschichte gelegt Im Zuge der Projektvorbereitungskampagne im Jahr 2006 wurde ein Schnitt (106) uumlber dem seitlichen Toreingang der suumldlichen Torhofmauer angelegt um zu klaumlren in wel-

11 s die kurze Beschreibung seiner Taumltigkeiten Wood 1877 111 ndash 120 12 Wood 1877 111 berichtet von der Verschiffung des Sarkophags von Izmir nach London 13 Lediglich ein Relief das ebenfalls nach London gelangte und von J T Wood rsaquoPeace and Warlsaquo genannt wurde erschien in Wood

1877 120 Das Relief stammt mit Sicherheit nicht vom Dekor des Tores da die in der oberen Frieszone dargestellten Gladiatoren eher zu einem Grabbau gehoumlren als zur Ausstattung eines Stadttores

14 Zum altionischen Ephesos J Keil XIII Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ausgrabungen in Ephesos OumlJh 25 1929 Beibl 45 ndash 68 zur Nekropole J Keil XV Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ausgrabungen in Ephesos OumlJh 26 1930 Beibl 7 ndash 17

15 Keil 1912 183 ndash 186 16 s die Kurzberichte des damaligen Grabungsleiters H Vetters o Anm 8 17 Seiterle 1982 18 Seiterle 1998 19 McNicoll 1997 101 mit Bibliographie s auch RE V 2 (1905) 2813 s v Ephesos (L Buumlrchner) E Egli Geschichte des Staumldtebaus

(Erlenbach 1959) 250 20 P Scherrer Hellenistische und roumlmische Stadttore in Kleinasien unter besonderer Beruumlcksichtigung von Ephesos in Th G Schatt-

ner ndash F Valdeacutes (Hrsg) Stadttore ndash Bautyp und Kunstform Puertas de ciudad tipo arquitectoacutenico y forma artiacutestica Acts of the Symposium in Toledo 2003 IbArch 8 (Madrid 2005) 63 ndash 78 P Scherrer konnte sich aber nur auf die publizierten Vorberichte G Seiterles stuumltzen

326 Alexander Sokolicek

3 Schnitt 106 uumlber die suumldliche Torhofmauer

4 Grundriss nach Laserscan (R Kalasek TU Wien)

327zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

chem bauhistorischen Verhaumlltnis dieser Durchgang zur Errichtung der Torhofmauer steht (Abb 3) Fuumlr die steingerechte Aufnahme der Architektur wurde erstmals ein 3-D-Laserscan (RIEGL copy) eingesetzt (2006) Aus den Messdaten wurden ein Grundriss (Abb 4) und sechs Schnitte uumlber das Gebaumlude generiert die als verformungsgerechte Vorlage fuumlr die Handzeichnungen im Maszligstab von 1 50 dienten 2008 konnten ndash mit Ausnahme des suumldlichen Bereiches ndash der Grundriss (Abb 5) und die zeichnerischen Gebaumludeschnitte uumlber das Tor vollstaumlndig fertiggestellt werden (Abb 6)21 Parallel zur zeichnerischen Aufnahme des Tores wurden zwei Grabungsschnitte angelegt (Abb 5) Mit Schnitt 108 im oumlstlichen Bereich des verschuumltteten Torho-fes sollten Daten uumlber die Nutzungsgeschichte des Torhofes in der Spaumltphase des Tores gewonnen werden Schnitt 208 liegt im noumlrdlichen Durchgang und sollte die Funktion und Bedeutung einer Mauer unterhalb des Durchganges klaumlren die von Geacuterard Seiterle bereits 1997 teilweise freigelegt aber nicht endguumlltig in-terpretiert worden war22

21 Der Laserscan wurde in der Vorkampagne des Jahres 2006 von R Kalasek (TU Wien) durchgefuumlhrt Bei der Auswertung half B Thuswaldner entscheidend Die Lasermessungen dienen als Vermessungsdaten und wurden als Vorlage fuumlr die Erstellung des steingerechten Planes des Magnesischen Tores verwendet Der Grundriss wurde 2008 von A Leung unter Zuhilfenahme dieser Daten erstellt In gleicher Weise wurden sechs Schnitte uumlber das Gebaumlude gerechnet und von M Demirli umgezeichnet

22 G Seiterle sah in der Mauer unter dem Durchgang die Reste der lysimachischen Befestigungsanlage s Seiterle 1998

5 Grundriss des Magnesischen Tores (A Leung)

328 Alexander Sokolicek

Das Magnesische Tor in antiken Quellen

In der Antike wurde das Hauptstadttor im Suumldosten der Stadt als raquoMagnetike pylelaquo als raquoMagnesisches Torlaquo bezeichnet23 In seiner Beschreibung von Ephesos erwaumlhnt Pausanias die raquoMagnesischen Torelaquo24 In der Vita des Flavius Damianus nennt Philostrat25 eine Straszligenanlage die durch das Gebiet der raquota magneti-kalaquo verlaufen und vom Sophisten Flavius Damianus gestiftet worden sei damit die Pilger trockenen Fuszliges die Stadt Ephesos vom Heiligtum der Artemis aus erreichen konnten26 Diese Straszlige ist als rsaquoDamianos-Stoalsaquo bekannt

Die ausfuumlhrlichste Information zum Magnesischen Tor ist in der Stiftung des Gaius Vibius Salutaris (IvE 27) uumlberliefert Die Inschrift datiert in das Jahr 104 n Chr und hat die genaue Beschreibung der Stiftung zum Inhalt27 Den Anweisungen der Inschrift nach zu schlieszligen sollten heilige Statuetten waumlhrend der Arte-misprozession von den Anfuumlhrern des Festzuges am Magnesischen Tor an die Epheben der Stadt uumlbergeben werden28 Ob dieses Ritual bereits vor Abfassung der Inschrift ndash also in vortraianischer Zeit ndash bestand ist nicht bekannt Jedenfalls wurde es durch die Salutaris-Inschrift institutionalisiert

Baubeschreibung des Magnesischen Tores

Die ergrabene Flaumlche des Magnesischen Tores erstreckt sich auf einem Areal von etwa 40 times 40 m (Abb 5) Das Tor ist allerdings nicht zur Gaumlnze zu sehen Uumlber die Nordostecke des Torhofes laumluft eine moderne Straszlige die in den 1950er Jahren angelegt wurde und bis zum sog Meryem Ana dem Sterbehaus der hl Maria fuumlhrt (Abb 1)

Der sichtbare Grundriss weist das Magnesische Tor als axiales Hoftor aus ein Typus der in spaumltklassi-scher und hellenistischer Zeit weit verbreitet war29 Dieser Tortyp besteht aus zwei flankierenden Tuumlrmen an deren Ruumlckseiten Mauern ansetzen und einen zur Stadtauszligenseite hin offenen Torhof begrenzen Der eigentliche Toreingang befindet sich daher an der Ruumlckseite des Torhofes Stadttore mit offenem Torhof ent-wickelten sich im 4 Jahrhundert v Chr und waren vor allem bei Anlagen des 3 Jahrhunderts v Chr uumlblich

23 Paus 7 2 9 Philostr soph 2 23 Salutaris-Inschrift (IvE 27) 24 Paus 7 2 9 s ausfuumlhrlich zu dieser Stelle H Engelmann Das Grab des Androklos und ein Olympieion (Paus 729) ZPE 112

1996 131 ndash 133 25 Philostr soph 2 23 (605) raquoEr verband aber auch das Heiligtum mit Ephesos indem er die Straszlige die durch das Magnesische (Tor)

herabkam zum Heiligtum ausdehnte Es ist diese Stoa aber auf die Laumlnge von 1 Stadion insgesamt aus Stein Zweck des Bauwerks war es dass die Glaumlubigen dem Heiligtum nicht fernblieben wenn es regnete Auf das Bauwerk dessen Fertigstellung viel Geld gekostet hatte lieszlig er den Namen seiner Frau eintragenlaquo (Uumlbersetzung Engelmann 1995 77 mit Kommentar)

26 Zu den Grabungen an der Damianos-Stoa s D Knibbe ndash H Langmann Via Sacra Ephesiaca I BerMatOumlAI 1 (Wien 1993) D Knibbe ndash H Thuumlr Via Sacra Ephesiaca II Grabungen und Forschungen 1992 und 1993 BerMatOumlAI 2 (Wien 1995) zur archi-tektonischen Ausgestaltung H Thuumlr in Knibbe ndash Langmann a O 47 ndash 50 Zur Diskussion der Identifizierung Engelmann 1995 83 ndash 85 D Knibbe Via Sacra Ephesiaca in Friesinger ndash Krinzinger 1999 453 Zu den raquota Magnetikalaquo s Philostr soph 2 23 D Knibbe ndash G Langmann Via Sacra Ephesiaca I BerMatOumlAI 3 (Wien 1993) 16 ndash 18

27 Die Stiftung besteht aus einer wiederkehrenden Prozession und Feierlichkeiten fuumlr die Goumlttin Artemis sowie aus Sach- und Geld-spenden Als ein wichtiges Detail dieser Inschrift wird eine Vielzahl an Gold- und Silberstatuetten genannt welche Artemis rouml-mische Kaiser Lysimachos sowie andere Personen und auch mythische Gestalten darstellten und die im Artemision aufgestellt waren IvE 27 419 ndash 424 s Rogers 1991 80 ndash 126 Engelmann 1995 79 83 ndash 85 E Stephan Honoratioren Griechen Polisbuumlrger (Heidelberg 2002) 130 f M F Lehner Die Agonistik im Ephesos der roumlmischen Kaiserzeit (Diss Ludwig-Maximilians-Universi-taumlt Muumlnchen 2004) 142 f

28 Von Tempeldienern begleitet sollten die Epheben die Gold- und Silberstatuetten in das Theater bringen und sie auf eigenen fuumlr diesen Zweck vorgesehenen Basen aufstellen Nach den Feierlichkeiten sollten die Epheben die heiligen Gegenstaumlnde am rsaquoKores-sischen Torlsaquo den Artemispriestern fuumlr den Ruumlckweg ins Artemision wieder uumlbergeben Zum Ablauf der Prozession s Rogers 1991 80 ndash 126

29 Eines der aumlltesten bekannten Stadttore mit offenem Torhof ist das Tripylon (Myndos-Tor) in Halikarnass McNicoll 1997 21 ndash 22 Ebenfalls im 4 Jh v Chr wurde das Stadttor von Stratos errichtet s Winter 1971 225 Abb 231 In die Zeit nach Alexander datiert das Stadttor von Iasos McNicoll 1997 110 f an den Beginn des 3 Jhs v Chr das Tor im Diateichisma von Athen zu seiner Da-tierung s D H Conwell Connecting a City to the Sea The History of the Athenian Long Walls Mnemosyne Suppl 293 (Leiden 2008) 15 115 ndash 120

329zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

(Abb 7)30 Toranlagen mit offenen Houmlfen sind darauf ausgerichtet den Angriff potenzieller Feinde direkt bei der Stadtmauer abzuwehren Waren gegnerische Truppen bis in den Hofbereich vorgedrungen wurden sie von drei Seiten ndash von den Torhofmauern und den Tuumlrmen ndash angegriffen Wegen der Enge des Hofes (rsaquokilling areaslsaquo) konnten getoumltete Angreifer nicht abtransportiert werden und bildeten eine natuumlrliche Blockade fuumlr die nachruumlckenden Soldaten31 Entscheidend bei derartigen Anlagen ist auch die Anlage flankierender Tuumlrme32

Der Komplex des Magnesischen Tores besteht aus zwei jeweils etwa 10 times 10 m groszligen Tuumlrmen die an ihren Ruumlckseiten mit der nach Norden bzw nach Suumlden verlaufenden Stadtmauer verbunden sind Die lichte Weite zwischen den Tuumlrmen betraumlgt 2170 m Ebenfalls an der Ruumlckseite der Tuumlrme setzen Mauern an die einen 2280 times 2450 m groszligen Torhof (ca 558 msup2) begrenzen Zwischen den Tuumlrmen befinden sich zudem vier Torpfeiler die drei Durchgaumlnge definieren Der mittlere und der suumldliche Durchgang waren jeweils dem Wagenverkehr der noumlrdliche Durchgang war allein den Fuszliggaumlngern vorbehalten Ein weiterer bekannter Durchgang befindet sich in der suumldlichen Torhofmauer in ihn muumlndet eine Straszlige33 Die einfache Grundgestaltung des Tores erweist sich bei naumlherer Betrachtung in Bezug auf die Bauabfolge jedoch als kompliziert

Die Tuumlrme

Die relativ gut erhaltenen Tuumlrme wurden oft umgebaut Am 1050 times 1080 m groszligen Nordturm haben sich die aumlltesten Bauphasen sehr gut erhalten ndash der Nordturm ist Teil der urspruumlnglichen Toranlage (Abb 5 8) Der Turm ist baulich mit der Stadtmauer und der noumlrdlichen Torhofmauer verbunden der noumlrdliche Torpfei-ler setzt an die Suumldwestecke an die nur auf dem Niveau der erhaltenen Mauerkrone sichtbar ist Der Turm ist mittig von der Westseite her erreichbar Der Zugang fuumlhrt in einem Korridor durch die Kurtine der Stadt-mauer und liegt etwa 250 m uumlber dem Niveau des Torpflasters Er duumlrfte bereits in der aumlltesten Bauphase in dieser Houmlhe bestanden haben

Die Mauern des Turmes weisen einen regelmaumlszligigen Mauerverband auf An allen drei sichtbaren Au-szligenseiten bestehen die Turmmauern aus rechteckig und trapezoid geschnittenen Kalksteinbloumlcken Die Au-szligenseiten der Bloumlcke sind teilweise bruchrau belassen teilweise grob bossiert Die Suumldostecke und die Ostmauer wurden in einer nicht naumlher einzugrenzenden Zeit mit Spolien ausgebessert Das Turminnere ist im heutigen Zustand mit Erde verfuumlllt wahrscheinlich entspricht dies auch der antiken Situation zumal das Niveau der Einfuumlllung mit der Houmlhe des Zuganges korrespondiert Der exakte Aufbau des Turmes laumlsst sich aus dem vorhandenen Material nicht rekonstruieren Im Vergleich mit besser erhaltenen Tuumlrmen der ephesi-schen Stadtmauer34 und anderen bekannten hellenistischen Tuumlrmen35 sind zwei Turmgeschosse anzunehmen Der Nordturm duumlrfte nach der uumlblichen Houmlhenberechnung von maximal doppeltem Maszlig der Seitenlaumlnge etwa 15 ndash 20 m hoch gewesen sein36 Die Mauerbreiten des Turmes variieren leicht Waumlhrend die Nord- und die Ostmauer 230 m stark sind ist die Suumldmauer mit 215 m Breite geringfuumlgig schmaler

Der Grundriss des 1010 times 1090 m groszligen Suumldturmes entspricht im Wesentlichen dem des Nordturmes (Abb 5) Auch die Wandstaumlrken entsprechen genau denen des Nordturmes37 Das Mauerwerk des Suumldtur-mes von dem nur die Nord- und die Ostseite sichtbar sind (Abb 6 9 10) unterscheidet sich allerdings maszliggeblich von seinem noumlrdlichen Pendant38

30 Diese Torform wurde bis in die Spaumltantike weiter gefuumlhrt s das Haupttor in Perge aus dem 4 Jh n Chr 31 McNicoll 1986 313 32 N P Milner Towers in McNicoll 1997 219 33 Die Straszlige durch das Seitentor laumlsst sich mit der Straszlige 12 bei Groh 2006 108 identifizieren 34 s T Marksteiner Bemerkungen zum hellenistischen Stadtmauerring von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 1999 413 ndash 419 35 Herakleia F Krischen Die Stadtmauern von Herakleia am Latmos Milet 3 2 (Berlin 1922) 36 Als maximale Turmhoumlhe wird uumlblicherweise die doppelte Seitenlaumlnge angegeben s S C Bakhuizen A Greek City of the Fourth

Century BC (Rom 1992) 143 mit Bibliographie 37 Nord- und Ostmauer 230 m Suumldmauer 215 m 38 Die Suumldseite ist bis zur erhaltenen Mauerkrone mit Erdmaterial bedeckt

330 Alexander Sokolicek

6 Laserscan und Umzeichnung uumlber die Front des Magnesischen Tores

7 Hoftore mit offenem Torhof

331zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Die Ostmauer die Geacuterard Seiterle am Ende der 1970er Jahre an der Auszligenseite bis zur Fundamentun-terkante freilegte39 besteht im Aufgehenden aus einheitlichen groszligen Kalksteinbloumlcken mit rektangularem an einigen Stellen leicht schraumlgem Fugenschluss Vom groben Mauerwerk der Quaderlagen an der Ostseite unterscheiden sich die Bloumlcke der Sockelzone oberhalb des Fundaments Die Sockelzone besteht aus zwei Steinreihen die aufgrund ihrer besonderen Bearbeitung auffallen Bei beiden Reihen wurden die Ansichts-seiten der Quader fein und exakt bossiert sowie mit Rahmen und Spiegel versehen (Polster- oder Buckel-quader) die Kanten der Quader sind abgeschraumlgt Die untere Reihe ist vollstaumlndig bossiert waumlhrend die daruumlberliegende Reihe aus Bloumlcken besteht deren untere Haumllfte bossiert und deren oberer Teil fein geglaumlttet ist (Abb 6 11) Diese Polsterquader gehoumlren zu den am sorgfaumlltigsten ausgefuumlhrten Quadern der gesamten Torarchitektur Die auffallende Bearbeitung der Bloumlcke koumlnnte auf eine aumlltere Bauphase des Turmes deuten die hier noch erhalten waumlre Aumlhnliche Bloumlcke sind vom Tuumlrsturz des sog Paulusgefaumlngnisses im Westen der ephesischen Befestigungsanlage bekannt40 Die sekundaumlren Bearbeitungen der Quader zeigt jedoch klar dass diese hier wiederverwendet wurden In der unteren Reihe wurde bei einem Laumlufer die Bossierung abgeschlagen und er wurde um 90deg gedreht als Binder weiterverwendet (Abb 11) In der oberen Reihe der Sockelzone befindet sich ein Block dessen Bossierung um 25 cm houmlher ist als die der benachbarten Quader Offensichtlich werden die sekundaumlren Bearbeitungen auch im Fundament das aus insgesamt zwei Lagen und einer Ausgleichsschicht besteht In der untersten Fundamentlage sind in einem Polsterquader und einem Eckblock mit Ecklehre deutlich bearbeitete Bloumlcke zu erkennen Damit ist klar dass der Turm von Grund auf neu errichtet wurde wofuumlr im Fundament und in der Sockelzone Spolien verwendet wurden Bei der Verwendung der Spolien war man wenig sorgfaumlltig mit dem Steinmaterial umgegangen und hatte die Bloumlcke nur grob fuumlr ihre neue Funktion adaptiert Die Ostseite des Turmes wurde wohl unter groszligem Zeitdruck errichtet

Die Houmlhe der Fundamentoberkante der Ostseite liegt 1 m unterhalb des gepflasterten Straszligenniveaus der Vorhofes (Abb 6) Dieser deutliche Niveauunterschied weist darauf hin dass der Turm zumindest vor der

39 s Vetters (Anm 81978) 273 ndash 274 Vetters (Anm 81979) 133 ndash 134 Vetters (Anm 81980) 249 ndash 251 40 Zum Turm Benndorf (Anm 3) 27 ndash 29 Abb 8

8 Nordturm Ostseite

332 Alexander Sokolicek

9 Suumldturm Ostseite

10 Suumldturm Nordseite

letzten Pflasterung des Torhofes errichtet wurde Die Ostmauer wurde nach einer ersten Durchsicht der ke-ramischen Funde41 gegen Ende des 2 oder am Beginn des 1 Jahrhunderts v Chr errichtet

Die Nordseite des Suumldturmes (Abb 10) besitzt ein vollkommen anderes Erscheinungsbild als die Ostseite Sie wurde fast ausschlieszliglich aus Spolien unterschiedlicher Groumlszlige und Bearbeitung erbaut die ab der dritten sichtbaren Lage mit Moumlrtel verbunden sind42 Der Suumldturm wurde an dieser Seite bereits von John Turtle

41 Auskunft von M Trapichler welche die keramischen Funde aus den aktuellen und aumllteren Grabungen bearbeitet 42 An der Ostseite fehlt Moumlrtel

333zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Wood freigelegt weshalb auch keine stratigraphisch erfassten Funde bekannt sind Die Verwendung von Moumlrtel weist jedenfalls auf eine nachhellenistische Zeitstellung Wann genau der Turm an dieser Seite wieder aufgebaut wurde ist unklar

Gaumlnzlich unterschiedliche Mauer-technik ist im Inneren des Turmes zu se-hen das bereits von Geacuterard Seiterle fast vollstaumlndig ergraben wurde (Abb 12)43 Die Westseite und die Suumldseite bestehen in den mittleren Steinlagen aus sorgfaumll-tig gehauenen trapezoiden Bloumlcken Die Trapezoidquader stammen aus der aumllte-sten Bauphase des Tores Die Bearbei-tungstechnik der Turmquader ist direkt mit den Quadern der fruumlhhellenistischen Stadtmauer vergleichbar und doch wird nach einer ersten Analyse der Keramik aus geschlossenen Fundkomplexen deut-lich dass der Turm erst spaumlter wahr-scheinlich in der Zeit um 100 v Chr errichtet wurde44

Uumlberraschenderweise sind die Innenmauern des Suumldturmes im unteren Aufbau nicht konsistent Die untersten vier Lagen der Westseite des Suumldturmes entsprechen nicht der Art der trapezoiden Bloumlcke der mittleren Steinlagen Sie sind langrechteckig und et-was duumlnner als die oberen Schichten und gehoumlren zum Fundament des Turmes

Die Torhofmauern

Die Torhofmauern sind im Gegensatz zu den Tuumlr-men einheitlich gestaltet und an der Suumld- und an der Nordseite 320 ndash 340 m stark (Abb 5) Die Mauer der Westseite des Torhofes besteht hingegen aus lediglich einer Steinreihe Dieser Bereich wurde freilich immer wieder stark veraumlndert dennoch laumlsst sich das Fehlen einer zweiten Mauerschale und damit des gesamten hinteren Teils des Torhofes nicht eindeutig klaumlren Die Mauern wurden uumlberwiegend aus groszligen an den Auszligenseiten grob bossierten quadratischen und leicht trapezoiden Quadern errichtet (Abb 14) Die Suumldseite der Torhofmauer wurde zerstoumlrt oder abgetragen und im suumldlichen etwa 5 m langen Abschnitt fast vollstaumln-dig mit unterschiedlichen Spolien repariert

43 Vetters (Anm 81981) 141 ndash 142 Vetters (Anm 81982) 62 ndash 64 Seiterle 1982 44 Die hellenistische Keramik bearbeitet M Trapichler der ich fuumlr diese Information danke

11 Suumldturm Ostseite Bossierte Quader

12 Suumldturm Innenseite

334 Alexander Sokolicek

Die Pfeiler

Zu den wichtigsten Elementen des Tores gehoumlren auch die vier Torpfeiler zwi-schen den beiden Tuumlrmen (Abb 15) Der Nord- und der Suumldpfeiler setzen jeweils an den stadtseitigen Ecken der Tuumlrme an und sind baulich weder mit den Tuumlrmen noch mit der Torhofmauer verbunden sie wurden wahrscheinlich nachtraumlglich angesetzt Die Bautechnik der Pfeiler ist nicht homogen da sie mehrmals umge-baut und den sich veraumlndernden Anfor-derungen eines Stadttores entsprechend adaptiert wurden Die Auszligenseiten der Pfeiler bestehen aus unterschiedlich gro-szligen Bloumlcken Dies wird vor allem bei den Mittelpfeilern deutlich die einen aumll-teren Kern aus Marmorquadern besitzen der spaumlter mit pseudoisodom geschich-teten relativ duumlnnen Marmorplatten ummantelt wurde Diese Mauertechnik wiederholt sich lagenkonkordant an den aumluszligeren Pfeilern45

Mit Ausnahme des suumldlichen Mittel-pfeilers sind die Pfeiler nicht dekoriert Die Auszligenseite dieses Torpfeilers ist mit einem Relief der doppelten Nemesis de-koriert (Abb 16) Die gefluumlgelte Gott-heit ist mit dem Attribut des Wagenrades zu ihrer Linken und im Nemesis-Gestus mit der rechten Hand zu den Gewand-

falten vor der Brust dargestellt Das vom Betrachter aus linke Pendant der Darstellung fehlt fast zur Gaumlnze Das Relief war urspruumlnglich komplett erhalten und wurde wie John Turtle Wood notierte im Winter 1870 teilweise zerstoumlrt46 Die gefluumlgelte doppelte Nemesis deren Kult urspruumlnglich in Smyrna beheimatet war47 ist hier als schuumltzende Torgottheit zu interpretieren48

Die vier Pfeiler bilden mit den drei Durchgaumlngen den spaumlthellenistischen Eingang in den Torhof49 Da-durch wurde der urspruumlngliche Einlass von der Torhofruumlckseite weit nach vor gezogen Da hier die vorderste

45 Pseudosisodom geschichtete Steinlagen finden sich in Ephesos nicht sehr haumlufig so etwa am Eingangstor in das Stadion das in neronischer Zeit erbaut und in der Spaumltantike wiedererrichtet wurde (S Karwiese Stadion in P Scherrer [Hrsg] Ephesos Der neue Fuumlhrer [Wien 1995] 75 H Engelmann Zum Stadion von Ephesos [IvE 2113] ZPE 149 2004 71 f) oder am Pollio-Aquaumldukt (augusteisch s G Wiplinger Wasser fuumlr Ephesos Stand der Erforschung der Wasserversorgung in G Wiplinger [Hrsg] Cura Aquarum in Ephesus Proceedings of the 12th International Congress on the History of Water Management and Hydraulic Engineer-ing in the Mediterranean Region 12 Suppl BABesch = SoSchrOumlAI 42 [Leiden 2006] 23 ndash 39) Diese Bautechnik scheint vor allem in der fruumlhen Kaiserzeit beliebt gewesen zu sein s u

46 Wood 1877 113 47 Paus 1 33 7 Zur doppelten Nemesis s R Fleischer Eine neue Darstellung der doppelten Nemesis von Smyrna in Hommage agrave

Maarten J Vermaseren EPRO 68 (Leiden 1978) 392 ndash 396 mit Lit LIMC VI (1992) s v Nemesis Nr 138 (P Karanastassi) Fuumlr Diskussion sei E Rathmayr gedankt

48 Zu Torgottheiten allgemein s M Weiszligl Torgottheiten in B Asamer ndash W Wohlmayr (Hrsg) Akten des 9 Oumlsterreichischen Ar-chaumlologentages am Institut fuumlr Klassische Archaumlologie der Paris-Lodron-Universitaumlt Salzburg 6 ndash 8 Dezember 2001 (Wien 2003) 243 ndash 247 mit Bibliographie

49 Die Datierung ergibt sich nicht aus stratigraphischen Grabungen sondern aus technischen Uumlberlegungen der Bauabfolge s u

13 Suumldturm Innenseite

14 Suumldwestecke der Torhofmauer

335zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Grenzlinie zwischen Stadt und Land verlaumluft stellt sich zwangslaumlufig die Frage nach der Verriegelung der drei Durchgaumlnge worauf ndash trotz wiederholter Umbauten ndash die Pfeilerinnenseiten Aufschluss geben Zwar haben sich zu erwartende metallene Bestandteile wie Beschlaumlge nicht erhalten jedoch sind an der Architek-tur der Pfeiler Vorrichtungen zu erkennen die mit dem Verschlieszligen der Tore in Zusammenhang zu bringen sind An allen Innenseiten der vier Pfeiler sind auf Brusthoumlhe Hohlraumlume sichtbar die weit in das Innere der Pfeiler hineinragen und in den Durchgaumlngen jeweils einander gegenuumlber liegen (Abb 17 18) Es handelt sich bei ihnen um Schubriegelloumlcher die zur Aufnahme von Holzbalken dienten die man an der Ruumlckseite der geschlossenen Tuumlren verankerte Der Sinn dieser Schubriegel liegt darin die Stabilitaumlt der Tuumlren zu verstaumlrken und ein Aufbrechen von auszligen zu verhindern50 Der substanzielle Aussagewert von Schubriegel-loumlchern liegt zudem darin die Positionen der Tuumlren bestimmen zu koumlnnen Beim Mitteleingang kann die Lage des gezeigten Schubriegelloches eindeutig mit einem Angelloch im Pflaster zusammengefuumlhrt werden (Abb 19) woraus sich eindeutig ableiten laumlsst dass die Eingaumlnge zwischen den Pfeilern zu verschlieszligen waren

Die Rekonstruktion der Verschluumlsse aller drei Durch-gaumlnge ist allerdings nur fuumlr die letzte Bauphase der Pfeiler zutreffend in der die Schubriegelloumlcher und An-gelloumlcher im Pflaster ange-legt wurden Dies geht aus Detailbeobachtungen an den Torlaibungen des Mittelein-ganges hervor die an der Ruumlckseite nachtraumlglich ver-schmaumllert wurden und erst dadurch Platz fuumlr die An-

50 Diese Mechanismen der Tuumlrschlieszligung sind aus der Praxis antiker Verschlussmechanismen gut bekannt vgl exemplarisch die Schubriegelloumlcher am Stadttor von Termessos s F Winter Notes on Military Architecture in the Termessos Region AJA 70 1966 127 ndash 137 Die Schubriegelloumlcher im Mitteldurchgang des Magnesischen Tores entsprechen dem System in Termessos Generell zu Schubriegelloumlchern mit unterschiedlichen Systemen Winter 1971 255 ndash 264

15 Pfeiler Ansicht von Westen

16 Darstellung der doppelten Nemesis auf dem suumldlichen Mittelpfeiler

336 Alexander Sokolicek

17 Suumldlicher Mittel-pfeiler mit Schub-riegelloch

18 Noumlrdlicher Mittelpfeiler mit zugesetztem Schubriegelloch

19 Rekonstruktion eines Schubriegels im suumldli-chen Mittelpfeiler

337zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

bringung der Tuumlrangeln schufen Da sich am Pflaster keine Spuren aumllterer Tuumlren finden bedeutet dies dass zum Zeitpunkt der Verlegung des Pflasters die Tore zwischen den Pfeilern nicht verschlieszligbar waren

Die offene vollkommen ungeschuumltzte Eingangssituation war aber nicht Teil der urspruumlnglichen Konzep-tion der Pfeiler Aumlltere Schubriegelloumlcher die einem anderen Verschlusssystem angehoumlren finden sich zwei Steinreihen (ca 120 m) unterhalb der oberen Schubriegelloumlcher (Abb 18) Die unteren Verschlussloumlcher stehen nicht mit dem sichtbaren Pflaster in Zusammenhang sondern muumlssen zu einer tiefer gelegenen Straszlige gehoumlren die vom heute sichtbaren Pflaster verdeckt ist Da Schubriegelloumlcher immer etwa in Brusthoumlhe an-gebracht wurden ist anzunehmen dass sich diese hypothetische tiefer gelegene Straszlige etwa 1 ndash 120 m unter-halb des heutigen Niveaus befindet was durch die Beobachtung an der Fundamentoberkante des Suumldturmes unterstuumltzt wird die etwa 1 m unterhalb des Pflasterniveaus liegt (s Abb 6) Daraus laumlsst sich ableiten dass auch der Laufhorizont zu diesem Turm etwa 1 m unterhalb des heute sichtbaren Pflasters anzunehmen ist In der weiteren Folge kann man aus den uumlbereinstimmenden Houmlhenrelationen darauf schlieszligen dass der Bau des Suumldturmes und die Errichtung der Pfeiler gleichzeitig gegen Ende des 2 Jahrhunderts v Chr oder kurze Zeit spaumlter erfolgten Zum Zeitpunkt der Errichtung der Pfeiler konnten die Eingaumlnge verriegelt werden

Im Zuge der Neuverlegung des Pflasters die nach der Analyse der Kleinfunde in augusteisch-tiberische Zeit datiert werden kann wurden die Eingaumlnge vollstaumlndig geoumlffnet51 Die erneute Schlieszligung der Eingaumlnge kann mit keinem stratigraphisch erfassbaren Fundkontext in Zusammenhang gebracht werden aus histori-schen Gruumlnden waumlre an das spaumlte 3 Jahrhundert n Chr als moumlgliches Datum zu denken52

Waumlhrend das Funktionieren und der Wechsel in der Schlieszligbarkeit der Eingaumlnge weitgehend klar sind stellt sich die Gesamtsituation im Norddurchgang als weitaus komplizierter dar Der Durchgang stammt wie die Pfeiler aus spaumlthellenistischer Zeit Zur Zeit der Anlage des Tores war dieser Bereich am Uumlbergang vom Vorhof zum Torhof offen Dennoch liegt unterhalb des Durchgangsniveaus eine maumlchtige Mauer (M8) die dem Konzept eines Tores mit offenem Hof entgegensteht (Abb 5 20)53

51 Freundliche Auskunft M Trapichler 52 Das Datum laumlsst sich aus historischen Quellen erschlieszligen s u 53 Diese Mauer wurde bereits von G Seiterle 1997 entdeckt s Seiterle 1998 der sie als Teil der fruumlhhellenistischen Stadtmauer in-

terpretierte

20 Mauer M8 unterhalb des Norddurchganges

338 Alexander Sokolicek

Mauer M8 besteht aus sorgfaumlltig bearbeiteten Kalksteinbloumlcken und ist etwa 320 ndash 340 m breit Die westliche Schale ist sichtbar die oumlstliche ist von einem sekundaumlr verlegten Schwellenstein verdeckt An der Oberseite der Mauer M8 sind Stemmloumlcher zu sehen die von mindestens einer weiteren Steinlage zeugen Die Mauerfuumlllung ist auszligergewoumlhnlich sorgfaumlltig verlegt eine Bauwei-se die bei den hellenistischen Befestigungsmau-ern in Ephesos nicht vorkommt Die Dimensionen und die Bauweise der Mauer unterhalb des Nord-durchganges weisen eindeutig auf eine fortifikato-rische Funktion hin Eine Befestigungsmauer un-terhalb eines Durchganges bzw an der Vorderseite eines Torhofes ist jedoch ungewoumlhnlich und auch wenig sinnvoll Als moumlgliche Erklaumlrung koumlnnte eine Bauaumlnderung des urspruumlnglichen Tores wie beim Westtor in Plataiai in Betracht gezogen wer-den bei dem man den Torhof an der Frontseite durch eine Mauer bis uumlber die Haumllfte schloss54 Die Mauer unterhalb des Norddurchganges des Magnesischen Tores kann allerdings nicht zur fruuml-

hesten Bauphase des Hoftores gehoumlren Die sorgfaumlltige und massiv ausgefuumlhrte Bautechnik dieser Mauer unterscheidet sich deutlich von den Schalenmauern des hellenistischen Torbaus

Sowohl die Mauer unterhalb des Suumldturmes als auch Mauer M8 unterhalb des noumlrdlichen Durchganges gehoumlren daher zu einer aumllteren Befestigungsanlage die mit dem Bau des Magnesischen Tores in keinem Zusammenhang steht und diesem vorausgegangen sein muss In der Folge sind die beiden Mauerabschnitte zu einer zusammenhaumlngenden Befestigungsanlage zu rekonstruieren die uumlber die gesamte Strecke des Tores und wahrscheinlich daruumlber hinausreichte Eine Mauer dieser Groumlszligenordnung und Bauweise gehoumlrt mit gro-szliger Wahrscheinlichkeit zur fruumlhhellenistischen Befestigungsanlage die unter Lysimachos errichtet wurde

Fuumlr das Magnesische Tor ist auch die Pflasterung der Torhoumlfe von groszliger Bedeutung da sie uumlber das Verhalten der Benutzer Auskunft gibt An den Geleisespuren des mittleren und des suumldlichen Einganges sind die Wege fuumlr Wagen erkennbar der noumlrdliche Eingang war den Fuszliggaumlngern vorbehalten Aus dieser Kon-zeption geht klar hervor dass der Verkehr in Einbahnsystemen geregelt wurde Dem Verlauf der Geleise und Einbauten im Torhof nach zu schlieszligen55 fuhr man durch den suumldlichen Eingang in die Stadt und verlieszlig sie durch den mittleren Dadurch ist klar dass Linksverkehr herrschte Dies bedeutet aber auch dass dieses Verkehrssystem innerhalb der Stadt beibehalten werden musste um ein Verkehrschaos zu vermeiden56

Fuumlr den Fuszliggaumlngerverkehr wurden im noumlrdlichen Areal des Vorplatzes Platten rampenartig auf die Pfla-stersteine aufgelegt und schraumlg auf den Fuszliggaumlngereingang ausgerichtet Wahrscheinlich wurden auch die Teilnehmer der Prozession auf diese Rampe gefuumlhrt und moumlglicherweise handelt es sich hier um den letz-

54 A Konecny Das Westtor im groszligen Mauerring von Plataiai in B Brandt ndash V Gassner ndash S Ladstaumltter (Hrsg) Synergia Fest-schrift Friedrich Krinzinger II (Wien 2005) 279 ndash 288 Dort wurde tatsaumlchlich eine Quermauer an die Front des Torhofes gelegt Dieses Tor ist allerdings kleiner als das Magnesische Tor

55 Geleise wurden in die Pflasterungen eingeschlagen um das Ausbrechen der Wagen zu verhindern Aus diesem Grund fuumlhren Ge-leise zu den Durchgaumlngen hin und verlaufen sich hinter den Pfeilern wieder Anhand der Ausrichtung der Geleise beim suumldlichen Durchgang kann man schlieszligen dass der suumldliche Durchgang fuumlr den Eingangsverkehr gedacht war Die Geleise beim mittleren Durchgang weisen hingegen darauf hin dass hier die Wagen die Stadt verlieszligen

56 Das Verkehrswesen in der Antike ist vergleichsweise wenig beachtet worden s M Hascher ndash E Olshausen Konkurrierende Ver-kehrssysteme in der Antike Moderne Fragen zum antiken Verkehrswesen im Lagunengebiet zwischen Aquileia und Ravenna in E Olshausen ndash H Sonnabend (Hrsg) Stuttgarter Kolloquium zur historischen Geographie des Altertums 7 (Stuttgart 1999) und zuletzt D Mertens (Hrsg) Stadtverkehr in der antiken Welt Internationales Kolloquium zur 175-Jahrfeier des Deutschen Archauml-ologischen Instituts Rom Palilia 18 (Wiesbaden 2008) Zur Situation in Kleinasien s A Hoffmann Wege der Kommunikation in kleinasiatischen Staumldten in Mertens a O 35 ndash 57

21 Einlassungen fuumlr Baldachine im Pflaster des Vorhofes

339zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

ten Abschnitt der Damianos-Stoa57 Diese muumlndet etwa 40 m oumlstlich des Tores in die Uumlberlandstraszlige ein Oumlstlich des Nordturmes sind noch weitere Mauern zu erkennen die schraumlg zur Torrichtung angelegt sind (Abb 1 5)58

Das Pflaster gibt noch uumlber weitere Aktivitaumlten am Tor die moumlglicherweise mit der Prozession in Zusammenhang standen Auskunft Unmit-telbar oumlstlich des suumldlichen Mittelpfeilers also im Vorhof finden sich insgesamt 11 recht-eckige etwa 4 times 5 cm groszlige Einlassungen mit einer Tie-fe von etwa 4 ndash 6 cm (Abb 5 22) Die Einlassungen sind systematisch in das Pflaster geschlagen und erweisen sich als zu zwei unterschiedlichen Strukturen (System 1 und System 2) gehoumlrend

System 1 besteht aus sechs Loumlchern Vier Loumlcher sind quadratisch in einem Abstand von 1 m zu einan-der angeordnet Genau in der Kreuzungsmitte befinden sich zwei Duumlbelloumlcher mit Gusskanaumllen System 2 ist ebenso angeordnet in der Mitte befindet sich allerdings nur ein Duumlbelloch mit Gusskanal Diese beiden Systeme uumlberschneiden sich und koumlnnen daher nicht gleichzeitig genutzt worden sein Grundsaumltzlich sind sie aber gleich Bei beiden Systemen faumlllt auf dass nur die zentralen Duumlbelloumlcher Gusskanaumlle und geglaumlttete Auflagerflaumlchen fuumlr das Aufstellen eines Blockes besitzen Dies deutet drauf hin dass die aumluszligeren Loumlcher temporaumlr genutzt wurden und in der Mitte ein Block fix verankert wurde Als Rekonstruktionsvorschlag koumlnnen daher zwei zeitlich aufeinander folgende Baldachine angenommen werden Rund um die Einlassun-gen fehlen geglaumlttete Auflager die auf breitere Steher deuten wuumlrden Die Einlassungen sind somit nicht als Duumlbelloumlcher zu interpretieren und duumlrften fuumlr Holzgeruumlste verwendet worden sein (Abb 22)

Baldachine sind in der Tat nicht ungewoumlhnlich und dienen in Heiligtuumlmern vor allem dem Schutz von Kultbildern In Heiligtuumlmern wie in Korinth Cirograve (Krimisa) oder etwa Selinunt sind aumlhnliche Einlassungen fuumlr houmllzerne Baldachine bekannt ein marmornes Beispiel steht im Theater von Milet Marga Weber verweist auch auf houmllzerne Prozessionsschreine die bis in die roumlmische Kaiserzeit verwendet wurden59

57 Die Damianos-Stoa wurde von D Knibbe untersucht und publiziert Knibbe ndash Langmann (Anm 26) Knibbe ndash Thuumlr (Anm 26) D Knibbe Via Sacra Ephesiaca in Friesinger ndash Krinzinger 1999 449 ndash 455 Knibbe (Anm 3) 207 ndash 219 Zum auszligerstaumldtischen Straszligennetz s zuletzt Groh 2006 108 f mit Bibliographie Zur Einmuumlndung der Stoa W Pietsch Auszligerstaumldtische Grabanlagen von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 1999 455 ndash 462

58 Diese Mauern gehoumlren zu insgesamt drei unterschiedlichen Baukomplexen Zwei Gebaumlude ndash der T-foumlrmige Rest eines groumlszligeren Antenbaus sowie eine breite abgestufte Plattform (Grundflaumlche von 780 times 560 m) ndash datieren aufgrund ihrer Lage neben dem nachtraumlglich errichteten traianischen Aristion-Aquaumldukt in vortraianische Zeit Das Gesamtmaszlig des Antenbaus kann mit einer Groumlszlige von ca 850 times ca 650 m rekonstruiert werden Der Zugang erfolgte uumlber einen etwa 080 m breiten Zugang von Suumlden In spaumltantiker Zeit wurden die beiden Gebaumlude von Bruchsteinmoumlrtelmauern Resten der urspruumlnglich den gesamten Platz bedeck-enden spaumltantiken Bebauung uumlberbaut Die Gestalt und die unmittelbare Naumlhe zum Nordturm schlieszligen eine fortifikatorische Funktion dieser Bauten aus Bei dem Antengebaumlude koumlnnte es sich in Anbetracht der Naumlhe zur Suumldostnekropole um ein groumlszligeres Grabhaus mit vorgelagerter Terrasse handeln Dagegen spricht die Position der Gebaumlude unmittelbar vor dem Nordturm an dem der Prozessionsweg direkt vorbeifuumlhrte Aufgrund der Lage und des Grundrisses koumlnnte der Antenbau auch eine sakrale Bedeutung gehabt haben die moumlglicherweise auch mit den Prozessionen zusammenhing Die Drehung der Gebaumludeachse aus der Torrichtung ist mit etwa 160deg nur unwesentlich geringer als der Winkel zwischen Prozessionsweg und Hauptstraszlige vor dem Tor s W Pietsch Auszligerstaumldtische Grabanlagen von Ephesos in Friesinger ndash Krinzinger 1999 455 ndash 460

59 M Weber Baldachine und Statuenschreine (Rom 1990) 43 ndash 54

22 Rekonstruktionsvorschlag Baldachin

340 Alexander Sokolicek

Beide Baldachine im Vorhof des Magnesischen Tores sind nicht exakt parallel zur Gebaumludeachse ausge-richtet sondern leicht nach Norden verschwenkt Sie weisen in Richtung des Fuszliggaumlngereinganges also in die Richtung von der die Prozession sich dem Tor naumlherte Moumlglicherweise spielten die Baldachine bei der Prozession eine wesentliche Rolle als Aufstellungsort von Kultobjekten und lassen die erwaumlhnte Uumlbergabe der heiligen Gegenstaumlnde von den Prozessionsleitern an die Epheben in einem neuen Licht erscheinen Der temporaumlre Charakter von Prozessionen spricht fuumlr bewegliche Holzgestelle die in die aumluszligeren Eintiefungen im Vorhof des Tores gestellt werden konnten Im Zentrum der Baldachine sind eine Basis oder ein Altar denkbar auf die Kultobjekte gestellt oder auf denen Opfer vollzogen wurden waumlhrend die Prozession ge-maumlszlig den Anweisungen in der Salutaris-Inschrift an dieser Stelle Halt machte

Fuumlr die Labung der Ankommenden war vor dem Suumldturm eine Wasserstelle eingerichtet worden Sie bestand aus einer uumlberhausten Entnahmestelle einer Freispiegelwasserleitung die Gilbert Wiplinger als Teil des traianischen Aristion-Aquaumlduktes erkannt hat60

Weitere Einbauten hat das Tor in fruumlhchristlich-spaumltantiker Zeit erhalten als gegen Ende des 4 Jahrhun-derts n Chr Graumlber im Vorhof und spaumlter auch im Torhof angelegt wurden Eine zeitliche Einordnung dieser Graumlber die Geacuterard Seiterle in den 70er Jahren barg ist aufgrund der geringen Zahl an Beigaben vorerst nicht moumlglich

60 Wiplinger (Anm 45) 23 ndash 39

23 Vorlaumlufiger Phasenplan des Magnesischen Tores

341zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Chronologie

Das Areal in dem das Magnesische Tor errichtet wurde war nicht immer der Platz des Haupteinganges nach Ephesos Vor Errichtung des Magnesischen Tores befand sich an der Stelle eine Befestigungsanlage deren Reste in der Kampagne des Jahres 2008 unterhalb des Norddurchganges und des Suumldturmes erkannt wurden Nach der Aufgabe des Magnesischen Tores in spaumltantik-byzantinischer Zeit verlor das Tor zwar die Bedeutung als Haupteingang in die Stadt das Areal selbst wurde aber in unterschiedlicher Weise weiter genutzt Die chronologische Entwicklung des Bereiches am Magnesischen Tor kann in acht Bau- und Nut-zungsphasen unterschieden werden (Abb 23)

Phase I

Das aumllteste Bauwerk an der Stelle des Magnesischen Tores ist eine hellenistische Befestigungsanlage deren Abschnitte unterhalb des Norddurchganges und unterhalb des Suumldturmes erhalten sind (Abb 12 13 20) Der groumlszligte Teil der Anlage befindet sich noch unter dem Tor oder wurde entfernt

Phase II

Als Teil eines fortifikatorischen Bauprogramms in hoch- oder spaumlthellenistischer Zeit wurde das Magnesi-sche Tor errichtet (Abb 1 5) Die Anlage ist ein axiales Hoftor mit zwei flankierenden Tuumlrmen und einem 2280 times 2450 m groszligen Torhof Von dieser Bauphase haben sich nur wenige Reste erhalten darunter die Torhofmauern und der Nordturm Das Magnesische Tor war an der Ruumlckseite des Torhofes versperrbar und entspricht in seiner Gesamterscheinung axialen Hoftoren spaumltklassischer und hellenistischer Stadttore

Phase III

Gegen Ende des 2 Jahrhunderts v Chr oder auch etwas spaumlter wurden die mittigen Torpfeiler eingesetzt (Abb 6 15) Dadurch verschob sich der Toreingang von der Ruumlckseite des Tores an die Vorderseite des Hofes Mit der Errichtung der Pfeiler wurden auch die Tuumlrme veraumlndert am deutlichsten hat sich diese Bauphase an der Ostseite des Suumldturmes erhalten Das zu dieser Phase gehoumlrende Straszligenniveau liegt nach der Position der Schubriegelloumlcher und der Fundamentoberkante des Suumldturmes zu schlieszligen etwa 1 m un-terhalb des heutigen Niveaus des letzten Pflasters

Diese grundlegende Restrukturierung des Tores deutet auf eine rasche Loumlsung in einer Konfliktsituation hin Die Spolien im Suumldturm die bis in das Fundament hinabreichen zeugen von einer vorangegangenen Zerstoumlrung des Turmes Moumlglicherweise verursachte ein Erdbeben Schaumlden die einen Neubau erforderlich machten vielleicht war es auch eine noch unbekannte kriegerische Attacke Der Neubau faumlllt in die Zeit nach der Eingliederung von Ephesos in das pergamenische Reich um 167 v Chr bzw in die roumlmische Provinz Asia (133 v Chr) Ob die Provinzwerdung eine rasche und nur halbherzig auf aumlsthetische Wirkung abzielende Bauumsetzung verursachen konnte kann im Moment nicht beantwortet werden Dehnt man den zeitlichen Rahmen etwas ndash die Bauphase datiert in das spaumlte 2 Jahrhundert v Chr oder spaumlter ndash ist auch das Erscheinen Mithridatesrsquo VI am Beginn der 80er Jahre des 1 Jahrhunderts v Chr als Ausloumlser fuumlr einen Neubau in Erwaumlgung zu ziehen

In diesem spaumlthellenistischen Zeitraum oder vielleicht auch schon fruumlher haben sich offenbar keramische Produktionsbetriebe im Vorfeld des Tores angesiedelt Konkrete Befunde sind zwar noch nicht vorhanden doch legt die geraume Anzahl an hellenistischer Reliefkeramik und Formschuumlsseln ein Werkstattzentrum nahe61

61 Im Bereich des Magnesischen Tores und des sog Magnetikon (s Anm 26) wurden eine groszlige Zahl hellenistischer Reliefkera-mik sowie mindestens 40 Formschuumlsseln gefunden Seiterle 1982 149 Diese Funde deuten auf hellenistische Werkstaumltten hin

342 Alexander Sokolicek

Phase IV

In augusteisch-tiberischer Zeit wurde das Straszligenniveau um etwa 1 m erhoumlht (Abb 5) Die urspruumlnglich ver-schlieszligbaren Pfeiler hatten ab dieser Zeit keine Tuumlren Wahrscheinlich zur selben Zeit errichtete man auch einen Antenbau unmittelbar oumlstlich des Nordturmes der mit der Torarchitektur in keiner Beziehung stand

Mit der fruumlhen roumlmischen Kaiserzeit beginnt ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung der Metro-polis Asiae der nicht nur auf neuen gesetzlichen Regelungen aufbaut sondern auch mit einem steigenden Investitionsboom im Bautensektor einhergeht Unter Augustus faumlllt jedenfalls die inschriftlich bezeugte Re-organisation des Artemisions und seiner Laumlndereien auch der Verbindungsweg zwischen Artemision und Ephesos ist nach den von Dieter Knibbe geleiteten Untersuchungen im fruumlhen 1 Jahrhundert n Chr als angelegter geschotteter Weg zu fassen

Phase V

Im Zuge der Errichtung des Aristion-Aquaumlduktes in traianischer Zeit wurden das Pflaster erneuert aber nicht erhoumlht und eine Wasserentnahmestelle vor dem Suumldturm eingerichtet Dies geht daraus hervor dass die augusteisch-tiberische Straszlige im Verlauf des Aquaumlduktes entfernt und der Aquaumldukt selbst durch maumlch-tige schwere Kalksteinplatten gedeckt wurde

In dieser Zeit oder auch etwas spaumlter errichtete man vor dem suumldlichen Mittelpfeiler einen Baldachin der spaumlter zu einem nicht naumlher bekannten Zeitpunkt durch einen anderen ersetzt wurde Vor dem Nordturm wurde eine Rampe auf die in traianischer Zeit verlegten Pflasterplatten gelegt (Abb 1) moumlglicherweise steht die Rampe mit der Errichtung der Damianos-Stoa um 200 n Chr in Verbindung

Phase VI

In der spaumlten roumlmischen Kaiserzeit wurden die offenen Eingaumlnge zwischen den Pfeilern wieder verschlieszlig-bar gemacht indem man wiederverwendete Bloumlcke als Schwellen mit Tuumlrangelloumlchern einsetzte und neue Schubriegelloumlcher installierte (Abb 5 17 ndash 19) Die zeitliche Eingrenzung dieser Maszlignahme kann stratigra-phisch nicht abgesichert werden weil die Freilegung der Pfeiler und Durchgaumlnge von John Turtle Wood nicht dokumentiert wurde Die Datierung der erneuten Schlieszligung der Durchgaumlnge stuumltzt sich daher auf historische Ereignisse die nahelegen dass Ephesos in der spaumlten Kaiserzeit nicht mehr als offene Stadt exi-stieren konnte Durch die bekannte Erdbebenserie in der zweiten Haumllfte des 3 Jahrhunderts n Chr wurde die Stadt in einigen Bereichen ndash wie bei den sog Hanghaumlusern ndash stark zerstoumlrt62 Moumlglicherweise stuumlrzte auch der Mitteleingang des Magnesischen Tores ein denn der Schwellenstein im Norddurchgang ist auf-grund seiner Maszlige und seiner Dekoration eindeutig als Tuumlrsturz der noch aufrecht im Mitteldurchgang ste-henden Tuumlrlaibung zu erkennen Die Bruchflaumlchen an der Oberseite der Laibungssteine koumlnnten tatsaumlchlich von einem Einsturz herbeigefuumlhrt worden sein

Historisch belegt sind auch Einfaumllle von Goten die nach den Erdbeben nach Kleinasien kamen und in Ephesos in den Jahren zwischen 260 und 270 vor allem das Artemision pluumlnderten63 Inwieweit die Gefahr die von den Goten ausging von den Ephesiern antizipiert wurde ist nicht zu beurteilen Es ist allerdings kaum denkbar dass keine Restaurierungen am Haupteingang in die Stadt vorgenommen worden waumlren zu-mal zu dieser Zeit das Stadtgebiet jedenfalls noch bis zur Grenze der im Hellenismus angelegten Stadtmau-ern reichte Diese Uumlberlegung wird durch zwei in Ephesos gefundene epigraphische Dokumente gestuumltzt

s A Giuliani ndash C Rogl Ephesische Toumlpferwerkstaumltten ndash ihre Toumlpfer und ihre Produkte in B Asamer ndash P Houmlglinger ndash C Rein-holdt ndash R Smetana ndash W Wohlmayr (Hrsg) Temenos Festgabe Florens Felten und Stefan Hiller (Wien 2002) 71 ndash 74 und C Rogl Eine Vorschau zu den reliefverzierten Trinkbechern der ephesischen Monogramm-Werkstaumltte in F Krinzinger (Hrsg) Studien zur hellenistischen Keramik in Ephesos ErghOumlJh 2 (Wien 2001) 99 ndash 111

62 S Ladstaumltter Die Chronologie des Hanghauses 2 in F Krinzinger (Hrsg) Das Hanghaus 2 in Ephesos Studien zu Baugeschichte und Chronologie AForsch 7 = DenkschrWien 302 (Wien 2002) 9 ndash 40

63 SHA Gall 6 2

343zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Einen direkten Hinweis auf Bautaumltigkeiten an den Mauern von Ephesos erfaumlhrt man aus einem Epigramm das eine Gruppe von Baumeistern ihrem Hegemon dem Architekten Skaurianos im 3 Jahrhundert auf ei-nem Ehrendenkmal verfasste64 Es handelt sich um einen undekorierten Quader der moumlglicherweise von einem Antenbau stammt Skaurianos war offenbar kein Ephesier denn in der Inschrift wird erwaumlhnt dass er als Hegemoneus nicht weniger als die Ephesier um den Bau ihrer Mauern bemuumlht war Die Inschrift nennt zwar nicht explizit Arbeiten an den Stadtmauern jedoch die Praumlzision bei der Ausfuumlhrung von Mauern (τείχεσιν Z 2) mit denen wahrscheinlich die Stadtmauern gemeint sind65

In dem bekannten Reskript der Kaiser Valentinianus Valens und Gratianus an den Ephesier Eutropius aus der Zeit um 370 n Chr werden Missbraumluche eines Hilfsprogramms kritisiert das Staumldte in dem Aufbau oumlffentlicher Bauten unterstuumltzen sollte66 Eutropius hatte den Kaisern mitgeteilt dass oumlffentliche Gelder aus kaiserlichen Besitzungen zur Restaurierung der Staumldte von den Verwaltern missbraumluchlich verwendet worden waumlren weswegen die Vorantreibung der Baumaszlignahmen leiden wuumlrde67 darunter befanden sich auch die Befestigungswerke sodass man die spaumltroumlmischen Umbauten am Magnesischen Tor mit diesem Programm in Zusammenhang bringen koumlnnte Da das Reskript etwa 100 Jahre aumllter als das Epigramm auf Skaurianos ist waumlre an eine zweite spaumltantike Bauphase an den Stadtmauern zu denken Ob davon auch das Magnesische Tor profitierte laumlsst sich allerdings nicht feststellen

Der Einbau der verschlieszligbaren Tuumlren ist aufgrund des Erdbebens und der drohenden Goteneinfaumllle fuumlr das spaumltere 3 Jahrhundert n Chr anzunehmen Moumlglicherweise bezieht sich auch die Erwaumlhnung des Mau-erbaus im Epigramm des Skaurianos auf die Arbeiten am Magnesischen Tor Diese Periode wird in der Forschung als jene Epoche angesehen in der viele Befestigungsanlagen erneuert und ausgebaut wurden darunter Athen Ankyra und Rom68 Als Grund werden die allgemeine politische Instabilitaumlt die sozialen Veraumlnderungen und die feindlichen Einfaumllle vor allem der Goten gesehen Die etablierten Datierungsan-saumltze der Forschung welche die genannten Bedrohungen als Ausloumlser fuumlr eine regelrechte Hochkonjunktur des Stadtmauerbaus im ausgehenden 3 Jahrhundert n Chr betrachten sind mittlerweile jedoch hinterfragt worden weil die zeitliche Eingrenzung auf das spaumlte 3 Jahrhundert zu eng ist Die Errichtung spaumltantiker Stadtmauern duumlrfte gegen die Mitte des 4 Jahrhunderts n Chr einen Houmlhepunkt erreicht haben69

Im Zuge des spaumltroumlmischen Umbaus des Magnesischen Tores wurde in den suumldlichen Durchgang ur-spruumlnglich fuumlr den Wagenverkehr bestimmt eine hohe Schwelle eingebaut die den Durchgang fuumlr den Wagenverkehr unpassierbar machte (Abb 5) Diese scheinbar geringfuumlgige Aumlnderung zeigt jedoch dass eine gravierende Veraumlnderung im Verhaumlltnis der Stadt Ephesos zu dem suumldoumlstlichen Hinterland stattgefun-den haben muss War waumlhrend der fruumlhen und hohen roumlmischen Kaiserzeit ein Einbahnsystem mit Ein- und Ausfahrt notwendig um die Wagen passieren lassen zu koumlnnen genuumlgte ab dem 3 Jahrhundert lediglich der Mitteldurchgang fuumlr den Wagenverkehr Eine Umstellung der Verkehrsmittel von Wagen auf Lasttiere ist wenig wahrscheinlich weil fuumlr Lasttiere die Schwellen in den seitlichen Durchgaumlngen zu hoch liegen Diese Veraumlnderung kann nur bedeuten dass spaumltestens ab dem spaumlten 3 Jahrhundert n Chr der Verkehr und damit der Handel mit dem suumldoumlstlichen Hinterland entweder nicht mehr uumlber das Magnesische Tor abgewickelt wurde oder die Handelstaumltigkeit mit dieser Region generell abnahm

64 IvE 452 J Keil XIX Vorlaumlufiger Bericht uumlber die Ausgrabungen in Ephesos OumlJh 30 1937 Beibl 204 Nr 10 Abb 65 mit Datie-rung der Inschrift nach Buchstabenform Zu Skaurianos s zuletzt S Cuomo Technology and Culture in Greek and Roman Antiqu-ity (Cambridge 2007) 141

65 raquoTeichoslaquo oder der Plural raquoteichelaquo werden haumlufig fuumlr die Stadtmauern gebraucht s Hdt 3 14 91 9 41 115 Xen Kyr 7 5 13 In diesem Sinne auch Keil (Anm 64) 204

66 IvE 42 67 C Decroll Die Liturgien im roumlmischen Kaiserreich des 3 und 4 Jh n Chr (Stuttgart 1997) 306 68 Zuletzt zu dieser Problematik P DeStaebler The City Wall and the Making of a Late-Antique Provincial Capital in C Rat-

teacute ndash R R R Smith (Hrsg) Aphrodisias Papers 4 New Research on the City and its Monuments JRA Suppl 70 (Portsmouth 2008) 285 ndash 318 mit Bibliographie Zu Ankyra S Ateşuğolları AncyraEnguumlruumlAnakararsquonın Dış Sur Duvarı in B Avunccedil Hayat Erkanalrsquoa armağan Kuumlltuumlrlerin yansıması Studies in Honor of Hayat Erkanal Cultural reflections (Istanbul 2006) 69 ndash 77 Fuumlr letzten Hinweis danke ich S Ateşuğolları

69 DeStaebler (Anm 68) 285 f 316 ndash 318

344 Alexander Sokolicek

Phase VII

Gegen Ende des 4 Jahrhunderts n Chr oder spaumlter wurden im Vorhof Graumlber angelegt und Sarkophage aufgestellt die bis in den Torhof reichten Zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt wohl erst nach dem 5 Jahrhundert wurden im Vorhof und in den Bereichen oumlstlich der Tuumlrme Gebaumlude errichtet uumlber deren Funktion vorerst nichts Genaues bekannt ist Moumlglicherweise handelt es sich um Werkstaumltten70

In diese oder spaumltere Zeit faumlllt auch ein Ruumlckbau der Befestigungsanlagen wie die Schlieszligung eines Schubriegelloches im Mitteldurchgang zeigt Moumlrtelspuren auf den Pflasterplatten des Vorhofes aber auch auf der Schwelle des Norddurchganges bezeugen deutlich die dichte Bebauung dieses Areals das in dieser Zeit sicherlich nicht mehr als befestigtes Hauptstadttor von Ephesos funktionieren konnte

Phase VIII

Als letztes fassbares Ereignis wird der Torhof bis zur Oberkante der Mauern mit einer dichten Packung aus Lehm verfuumlllt die in Schnitt 108 untersucht wurde Nach einer vorlaumlufigen Durchsicht des nur in geringen Mengen vorhandenen Kleinfundmaterials wurde der Torhof in fruumlhbyzantinischer Zeit verfuumlllt nach den Muumlnzen jedenfalls nach dem 5 Jahrhundert n Chr71

Uumlberblick uumlber die Phasen am Gebiet des Magnesischen Tores (s Abb 23)

Phase Ereignis Datierung

Phase I Errichtung der Stadtmauer auf dem Gebiet des spaumlteren Magnesischen Tores 290 ndash 281 v Chr

Phase II Bau des Magnesischen Tores spaumltes 2fruumlhes 1 Jh v Chr

Phase III Errichtung verschlieszligbarer Pfeiler und Reparatur des Suumldturmes spaumltes 2fruumlhes 1 Jh v Chr

Phase IV Anlage des Pflasters und Demontierung der Schlieszligung der Durchgaumlnge augusteisch-tiberisch

Phase V Errichtung des Aristion-Aquaumlduktes und Erneuerung des Pflasters traianisch

Phase VI Verschlieszligung der Eingaumlnge zweite Haumllfte 3 Jh n Chr

Phase VII Anlage der Nekropole Ende 4 Jh oder spaumlter

Phase VIII Verfuumlllung des Torhofes bis zur Oberkante der Architektur nach 5 Jh n Chr

Funktionen

Im Laufe der etwa 1000 Jahre in denen das Areal des Magnesischen Tores genutzt wurde hat sich nicht nur das Bauwerk selbst veraumlndert sondern das Stadttor hat auch unterschiedliche Funktionen im Grenzbereich zwischen Stadt und Land erfuumlllt

Generell markieren Stadttore den Uumlbergang von der organisierten bewohnten Stadt zum weniger dicht bevoumllkerten Umland Sie sind liminale Orte d h Stellen an denen ein limen eine Schwelle uumlbertreten wird72 In unserem Fall trifft die Liminalitaumlt im praktischen Sinne bei den Epheben der Artemisprozession zu die ndash selbst in einer liminalen Phase ndash die heiligen Gegenstaumlnde des Artemisions von den Priestern in

70 P Scherrer The City of Ephesus from the Roman Period to Late Antiquity in H Koester (Hrsg) Ephesos Metropolis of Asia An Interdisciplinary Approach to its Archaeology Religion and Culture Papers presented at a Symposium organized by Harvard Divinity School March 1994 Harvard Theological Studies 41 (Valley Forge 1995) 19 ndash 25 verbindet die letzten Veraumlnderungen am Magnesischen Tor mit dem Bauprogramm von Theodosius I und Arkadius

71 Die Analyse der Muumlnzen uumlbernahm M Pfisterer 72 Der Begriff rsaquoLiminalitaumltlsaquo wurde vor allem von dem Ethnologen V Turner gepraumlgt und fuumlr die Beschreibung des Zustandes zwi-

schen zwei Konditionen verwendet in der rituellen Praxis zwischen der Trennung von einem alten und der Angliederung an einen neuen Zustand s V Turner Betwixt and Between The Liminal Period in Rites de Passage in M E Spiro (Hrsg) Symposium on New Approaches to the Study of Religion (Seattle 1964) 4 ndash 20 Zur Bedeutung der Liminalitaumlt als kultische und faktische Grenze s I Polinskaya Liminality as Metaphor Initiation and the Frontiers of Ancient Athens in D Dodd ndash C A Faraone (Hrsg) Initia-tion in ancient Greek rituals and narratives New critical perspectives (London 2003) 85 ndash 106

345zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

einem Uumlbertragungsritus uumlberreicht bekamen Im uumlbertragenen Sinne besteht die liminale Eigenschaft des Stadttores darin den Bereich zwischen der urbanen und der nichturbanen Kondition zu definieren

In erster Linie sind Stadttore befestigte Mauerdurchlaumlsse in einer Stadtmauer Als neuralgische offene Punkte einer Befestigung muumlssen sie einander widersprechende Aufgaben erfuumlllen Einerseits soll das Tor moumlglichst ungehindert passiert werden koumlnnen auf der anderen Seite sollen Stadttore die bestmoumlgliche Ver-teidigung bei Angriffen ermoumlglichen und Kontrolle uumlber den Verkehr ausuumlben

Militaumlrische Schutzfunktion

Die militaumlrische Schutzfunktion erfuumlllt das Magnesische Tor wie jedes befestigte Stadttor Zwei Tuumlrme flan-kieren einen breiten Hof die Torhofmauern bieten genuumlgend Stellflaumlche fuumlr Soldaten um den Hof und den Eingangsbereich gut verteidigen zu koumlnnen Von Beginn an war das Tor verschlieszligbar Nachdem es in au-gusteisch-tiberischer Zeit geoumlffnet worden war blieb die Eingangssituation gut 250 Jahre unversperrt Erst gegen Ende des 3 Jahrhunderts wurde es wieder verschlossen ndash am Ende uumlbernimmt das Magnesische Tor erneut die Funktion die es zu Beginn erfuumlllen musste

Verkehr Handel und Infrastruktur

Als Verkehrsknotenpunkt besitzt das Magnesische Tor gute Voraussetzungen Es liegt in einer Senke die sanft ansteigt und daher fuumlr Verkehrsteilnehmer auch leicht uumlberwunden werden kann Die Dichte des Ver-kehrs in die Stadt ist bei einer geschaumltzten Einwohnerzahl im Ephesos des 2 Jahrhunderts von mindestens 25 000 Personen innerhalb der Stadtgrenzen73 als relativ hoch anzunehmen

Die Eingaumlnge zwingen die Wagen in ein Einbahnsystem und erleichtern die Kontrolle des ein- und ausge-henden Verkehrs In diesem Sinne ist das Magnesische Tor eine rechtlich-oumlkonomische Schranke zwischen Produktions- und Verkaufsort Saumlmtliche Waren die im Hinterland erzeugt wurden mussten dieses Tor passieren sollten sie in Ephesos verkauft werden Wahrscheinlich wurde am Tor Kontrolle uumlber die einge-fuumlhrten Guumlter ausgeuumlbt vielleicht wurden auch Abgaben eingehoben74

Infrastrukturelle Einbauten wie die Entnahmestelle beim Aristion-Aquaumldukt im oumlstlichen Vorbereich des Tores dienten der Staumlrkung der Ankommenden und der Lasttiere Wasserstellen finden sich haumlufig bei grouml-szligeren Toren oft wurden Brunnen gebohrt oder Laufbrunnen installiert75

Begraumlbnisstaumltte

Nekropolen und Einzelgraumlber liegen oft bei Stadtausgaumlngen76 So es ist nicht ungewoumlhnlich wenn sich die Suumldostnekropole von Ephesos entlang der Ausfallstraszligen ausbreitete und im Laufe der Zeit den Torhof des

73 Groh 2006 112 74 Es ist aber nicht anzunehmen dass an der Stadtgrenze Zoll eingehoben wurde Fuumlr diesen Hinweise danke ich H Zabehlicky der

auf andere Moumlglichkeiten der Gebuumlhreneinnahme etwa durch Zehrsteuern hinwies Nach den Zollverordnungen der Provinz Asia dem sog Monumentum Ephesenum aus dem Jahr 62 n Chr unterlagen Verkaufswaren einem strengen Zoll- und Steuergesetz das an den Laumlndergrenzen nicht an den Stadtgrenzen vollzogen wurde s H Engelmann ndash D Knibbe Das Zollgesetz der roumlmischen Provinz Asia EpigrAnat 14 1989 1 ndash 206 Generell wurden in der roumlmischen Kaiserzeit lokale Zoll- und Steuertraditionen uumlber-nommen s R Bernhardt Rom und die Staumldte des hellenistischen Ostens 3 ndash 1 Jahrhundert v Chr (Muumlnchen 1988) 68

75 Zu den Wasserstellen am Dipylontor s G Gruben ndash K Braun Der Dipylon-Brunnen B1 AM 85 1970 114 ndash 128 W Hoepfner Das Pompeion und seine Nachfolgerbauten (Berlin 1976) 1 55 95 ndash 99 113 136

76 s etwa die Begraumlbnisstaumltten an der Porta di Ercolana oder der Porta di Nocera in Pompeii s V Kockel Die Grabbauten vor dem Herkulanertor in Pompeji (Mainz 1983) L Eschebach ndash J Muumlller-Trollius (Hrsg) Gebaumludeverzeichnis und Stadtplan der antiken Stadt Pompeji (Mainz 1993) 10 ndash 15 Kerameikos in Athen U Knigge Der Kerameikos von Athen (Athen 1988) 40 f Allgemein P Zanker ndash H v Hesberg Roumlmische Graumlberstraszligen Selbstdarstellung ndash Status ndash Standard (Muumlnchen 1987) J Engels Funerum Sepulcrorumque Magnificentia (Stuttgart 1998) 155 ndash 228

346 Alexander Sokolicek

Magnesischen Tores erreichte77 einige wenige Grabstellen wurden auch im Torhof eingerichtet Dies ist ein eindeutiger Hinweis dafuumlr dass die militaumlrische Funktionsfaumlhigkeit des Tores zu dieser Zeit wohl nach dem 5 Jahrhundert n Chr nicht mehr gegeben war

Kult

Das Magnesische Tor ist in der erwaumlhnten groszligen Artemisprozession eine kultische Station d h dass die Teilnehmer den Zug an diesem Ort anhielten und sich hier versammelten78 Generell spielen Tore als limi-nale Orte von Uumlbertragungs- und Uumlbergangsriten eine groszlige Rolle79 Speziell ist dies der Fall wenn Pro-zessionen von extraurbanen Heiligtuumlmern zur Stadt zum asty stattfinden die als rsaquokultisches Ruumlckgratlsaquo die Verbindung zwischen Stadt und Heiligtum aufrecht erhalten80 Diese Verbindung wird wie bei den meisten Prozessionen der Fall durch Stationen gegliedert Die Stationen sind keine zufaumlllig gewaumlhlten Punkte einer Straszlige sondern Orte der kommunalen Identitaumlt81 Die Stationen werden zur rituellen Kommunikation inner-halb der Prozession Punkte an denen kultische Praxis religioumls-kultische Realitaumlt erfuumlllt

In der Stiftungsurkunde des Salutaris (IvE 26) spielen die Stadttore fuumlr die Prozession tatsaumlchlich eine wesentliche Rolle da hier aumlhnliche Riten vollzogen wurden wie die Trennungsriten die am Heiligen Tor in Milet stattfanden82 Das Ritual am Magnesischen Tor koumlnnte ein wichtiger Bestandteil im Ablauf der Prozes-sion gewesen sein in dem ndash wie in einem Uumlbertragungsritus ndash die symbolische Macht die von kultischen Objekten ausging von einer Personengruppe auf eine andere uumlbergeben wurde83 Fuumlr das Magnesische Tor bedeutet dies dass in den Prozessionen vom Artemision nach Ephesos der Platz als fixe Station vorgesehen war an der man die Schwelle von auszligen nach innen uumlbertrat84 Das Bemuumlhen mit dem die Reihenfolge der Prozessionsteilnehmer aufgelistet wurde zeigt jedenfalls welch hohen Stellenwert die Prozessionen fuumlr die Selbstdarstellung der Buumlrger von Ephesos hatten85

Ein Ritus am Magnesischen Tor wird explizit nicht genannt die Uumlbergabe der heiligen Statuetten aus dem Artemision von den Priestern an die Epheben ist allerdings ein Vorgang dem man rituellen Charakter zuschreiben koumlnnte Die Uumlbergabe der Statuen an die Epheben kann bedeuten dass die Priester die Insignien der sakralen Macht aus den Haumlnden gaben und die Epheben die Verantwortung bekamen die Statuetten zu tragen moumlglicherweise ist dieser Vorgang als Teil eines Initiationsritus oder ndash mit Leonhard Burckhardt86 ndash eines Sozialisationsvorganges zu deuten durch den die Epheben zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft wurden87 Fuumlr Ephesos bedeutet diese Uumlbergabe moumlglicherweise dass der unmittelbare Einflussbereich der Artemispriester und damit des Artemisions an den Grenzen der Stadt also an den Stadttoren endete Tat-saumlchlich bestehen deutliche Unterschiede in der Verwaltung und Rechtssprechung zwischen Heiligtum und

77 Zur Suumldostnekropole s zuletzt Groh 2006 52 109 111 f 78 Zu den Stationen s zuletzt Groh 2006 85 107 79 I Polinskaya Liminality as Metaphor Initiation and the Frontiers of Ancient Athens in D Dodd ndash C A Faraone (Hrsg) Initiation

in ancient Greek rituals and narratives New critical perspectives (London 2003) 85 ndash 106 Diese Rolle haben Tore auch im vorder-asiatischen und anatolischen Raum uumlbernommen s R Strauszlig Reinigungsrituale aus Kizzuwatna (Berlin 2006) 26 133 ndash 140 172

80 F de Polignac Cults Territory and the Greek City State (London 1995) 84 153 81 A Herda Der Apollon-Delphinios-Kult in Milet und die Neujahrsprozession nach Didyma (Mainz 2006) 5 T Houmllscher Oumlffentli-

che Raumlume in fruumlhen griechischen Staumldten sup2(Heidelberg 1999) 46 ndash 50 82 Herda (Anm 81) 260 83 Zur moumlglichen kultischen Handlung beim Uumlbertreten des Stadteinganges s u 84 Die Stationen in der Prozession wurden von S Groh anhand der Platzgroumlszlige und Lage rekonstruiert s Groh 2006 85 107 85 s allgemein zur Bedeutung der Prozessionsteilnehmer W Burkert Die antike Stadt als Festgemeinschaft in P Hugger ndash W Bur-

kert ndash E Lichtenhahn (Hrsg) Stadt und Fest (Stuttgart 1987) 25 ndash 44 bes 27 f 86 L Burckhardt Die attische Ephebie in hellenistischer Zeit in D Kah ndash P Scholz (Hrsg) Das hellenistische Gymnasion (Berlin

2004) 193 ndash 206 bes 193 ndash 195 87 A Chaniotis konnte an Heiligtuumlmern in Kreta nachweisen dass Ephebenkult oumlfters mit extraurbanen Heiligtuumlmern und Prozessio-

nen in Zusammenhang steht s A Chaniotis Heiligtuumlmer uumlberregionaler Bedeutung auf Kreta in K Freitag ndash P Funke ndash M Haake (Hrsg) Kult Politik Ethnos (Stuttgart 2005) 197 ndash 209

347zwiSchen StaDt unD lanD neueS zum maGneSiSchen tor in ePheSoS

Stadt88 Uumlberpruumlft man die Praumlsenz der Artemis-Verehrung im Stadtgebiet von Ephesos faumlllt auf dass die Goumlttin wenig praumlsent ist sieht man von den formelhaften Wiedergaben in den Inschriften ab Im Stadtgebiet von Ephesos sind bis auf das Prytaneion mit seiner zentralen Bedeutung als Verwaltungsbau des Artemiskul-tes89 und eine verschleppte Statuenbasis der Artemis keine Staumltten der Artemisverehrung bezeugt90

Die Absenz der Artemis im Stadtgebiet von Ephesos ist erstaunlich Sie kann nicht vom Fehlen einer generellen Verehrung zeugen sondern vielleicht vom Fehlen eines direkten am Magnesischen Tor endenden Einflusses des Artemisions auf das Stadtgebiet von Ephesos

Dr Alexander Sokolicek Oumlsterreichisches Archaumlologisches Institut Franz Klein-Gasse 1 A-1190 WienE-Mail alexandersokolicekoeaiat

Abbildungsnachweis Abb 1 A Sokolicek (Nachbearbeitung N Gail) Abb 2 C Kurtze copy OumlAI (Bearbeitung A Sokolicek) Abb 3 N Gail Abb 4 R KalasekB Thuswaldner TU Wien Abb 5 A Leung Abb 6 Laserscan R KalasekB Thuswaldner Umzeichnung M Demirli Abb 7 alle Umzeichnungen A Sokolicek (Typus Hoftor nach Winter 1971 222 Abb 223 Athen Tor im Diateichisma nach H Thompson ndash R L Scranton Stoas and City Walls on the Pnyx Hesperia 11 1943 318 Abb 29 Assos Haupttor nach Winter 1971 227 Abb 234 Stratos Haupttor nach Winter 1971 225 Abb 231 Vidhavi nach Winter 1971 220 Abb 220) Abb 8 ndash 23 A Sokolicek

88 H Engelmann Inschriften und Heiligtum in U Muss (Hrsg) Der Kosmos der Artemis von Ephesos SoSchrOumlAI 37 (Wien 2001) 33 ndash 44

89 Das Prytaneion wird zurzeit von M Steskal bearbeitet s M Steskal Das Prytaneion von Ephesos lthttpwwwoeaiatauslandprytanehtmlgt (15 1 2009) M Steskal Rituelle Bestattungen im Prytaneion von Ephesos Zu den Fundumstaumlnden der Artemis Ephesia-Statuen OumlJh 77 2008 363 ndash 373

90 IvE 1351 s R Schwindt Das Weltbild des Epheserbriefes Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 148 (Tuumlbin-gen 2002) 81 f S Sommer Religion und Vereinigungsunruhen in der Kaiserzeit in A Gutsfeld ndash D-A Koch (Hrsg) Vereine Synagogen und Gemeinden im kaiserzeitlichen Kleinasien (Tuumlbingen 2006) 91 f

  • Jahreshefte des Oumlsterreichischen Archaumlologischen Institutes in Wien BAND 782009
  • Inhalt
  • Editorial
  • Christiane Bleier ndash Ulrike Schuh Kleinfunde aus der Weststadt von Limyra Grabungen 1982 ndash 1989 und 2002 ndash 2005
    • I Metallobjekte
      • 1 Waffen
      • 2 Gebrauchsgegenstaumlnde
      • 3 Toilettegegenstaumlnde
      • 4 Schmuck und Trachtbestandteile
      • 5 Pferdegeschirrteile
      • 6 Ziergegenstaumlnde
      • 7 Werkzeug und Geraumlte
      • 8 Bleche und Beschlaumlge
      • 9 Varia
        • II Beinobjekte
          • 1 Gebrauchs- und Toilettegegenstaumlnde
          • 2 Schmuck
          • 3 Spielsteine
          • 4 Moumlbelteile Einrichtungsgegenstaumlnde
          • 5 Abfallprodukte der Knochenverarbeitung
            • III Glasobjekte
              • 1 Schmuck
                • IV Tonobjekte
                  • 1 Gebrauchsgegenstaumlnde
                  • 2 Varia
                    • V Steinobjekte
                      • 1 Gebrauchsgegenstaumlnde
                      • 2 Schmuck
                      • 3 Varia
                        • Zusammenfassung
                        • Katalog
                        • Archaische bis klassische Zeit
                        • Hellenismus bis roumlmische Kaiserzeit
                        • Spaumltantike bis byzantinische Zeit
                        • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                          • Huumllya Bulut The Destruction Date of the Bulla Archive at Daskyleion Reconsidered The Evidence from the Black-Glazed and Partially-Glazed Pottery
                            • Evidence from the black-glazed and partially-glazed pottery uncovered together with the bullae
                              • Attic-type skyphos (Type A fig 2 1)
                              • Bolsal (figs 2 2 ndash 3)
                              • Fish plate (fig 2 4)
                              • Partially glazed bowls with projecting rims (fig 3 5 ndash 10 fig 4 11 ndash 18)
                                • Evaluation
                                • Catalogue
                                • Bibliography
                                  • Michael Donderer Zur Datierung des Augustus-Mausoleums
                                    • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                      • Florens Felten ndash Claus Reinholdt ndash Eduard Pollhammer ndash Walter Gauss ndash Rudolfine Smetana Aumlgina-Kolonna 2008 Vorbericht uumlber die Grabungen des Fachbereichs Altertumswissenschaften Klassische und Fruumlhaumlgaumlische Archaumlologie der Universitaumlt Salzburg
                                        • Einleitung
                                        • 1 Westkomplex
                                          • a Nordbau
                                          • b Areal Nordostbau
                                          • Zusammenfassung
                                          • c Suumldbau Hof
                                          • d Areal suumldlich des Diateichismas
                                            • 2 Areal rsaquoSuumldhuumlgellsaquo
                                              • Einleitung
                                              • a Grabung innerhalb des GSB in Q2 und Areal 12 (Abb 31 A)
                                              • b Grabung in der Nord-Suumld verlaufenden rsaquoStraszligeWeglsaquo (2002161) in Q2 (Abb 31 B)
                                              • c Grabungsbereich C (Q5 Q6 Abb 31 C)
                                              • d Grabungsbereich D suumldliche Erweiterung in Q6 (Abb 31 40)
                                              • e Reinigung im Bereich des Spaumlt-MH-Hauses in Q5 (Abb 37)
                                              • Zusammenfassung
                                                  • Rita Gautschy Eine Sternbilddarstellung auf einem Gefaumlszlig der Xenon-Gruppe
                                                    • Gestirnsdarstellungen auf Gnathiagefaumlszligen
                                                    • Form Dekoration und Datierung des Berliner Gefaumlszliges
                                                    • Argo und Stier als Sternbilder
                                                    • Bedeutung der Sternbilder fuumlr die Schifffahrt
                                                    • Astronomische Deutung der Vasenbilder
                                                    • Zusammenfassung
                                                    • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                                      • Asuman Laumltzer Studien zu einem spaumlthellenistisch- fruumlhroumlmischen Fundkomplex aus dem Hanghaus 2 in Ephesos
                                                        • Ausgangslage
                                                        • Befundbeschreibung
                                                          • Stratigraphie der Sondage B6 der Wohneinheit 7
                                                            • Fundgattungen
                                                              • 1 Muumlnzen
                                                              • 2 Keramik
                                                              • 3 Sonstige Kleinfunde
                                                                • Analyse
                                                                • Zusammenfassung
                                                                • Katalog
                                                                  • Eastern Sigillata A
                                                                  • Fruumlhe Eastern Sigillata B
                                                                  • Glanztonware
                                                                  • Graue Ware mit schwarzem Uumlberzug
                                                                  • Reliefbecher
                                                                  • Tongrundige Ware
                                                                  • Duumlnnwandige Ware
                                                                  • Weiszliggrundige Ware
                                                                  • Importware
                                                                  • Lampen
                                                                  • Webgewichte
                                                                  • Terrakotten
                                                                  • Glas
                                                                  • Bein
                                                                  • Metall
                                                                    • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                                                      • Thomas Marksteiner ndash Banu Yener-Marksteiner Die Grabungen in Sondage 303637 in der Weststadt von Limyra Der archaumlologische Befund und die Keramik
                                                                        • Der Baubefund (Abb 2 3)
                                                                        • Der stratigraphische Befund (Abb 4)
                                                                        • Uumlberlegungen zur Bebauungsgeschichte des Bereiches Sondage 303637
                                                                        • Ausgewaumlhlte spaumltroumlmisch-fruumlhbyzantinische Keramik aus einem Gebaumludekomplex in der Weststadt Limyras
                                                                        • Zusammenfassung
                                                                        • Katalog
                                                                          • Cypriot Red Slip Ware
                                                                          • Limyra Red Slip Ware 1
                                                                          • Red Slip Ware
                                                                          • African Red Slip Ware
                                                                          • Kuumlchenware
                                                                          • Gebrauchsware
                                                                          • Transportamphora
                                                                            • Abgekuumlrzt zitierte Literatur
                                                                              • Nicholas K Rauh ndash Rhys F Townsend ndash Michael C Hoff ndash Matthew Dillon ndash Martin W Doyle ndash Cheryl A Ward ndash Richard M Rothaus ndash Huumllya Caner ndash Uumlnal Akkemik ndash LuAnn Wandsnider ndash F Sancar Ozaner ndash Christopher D Dore Life in the Truck Lane Urban Development in Western Rough Cilicia
                                                                                • Preface
                                                                                • Introduction
                                                                                • I Paleo-environmental Research
                                                                                • II Pre-Roman State Formation in Western Rough Cilicia
                                                                                  • Pre-Hellenistic Periods
                                                                                  • Hellenistic Period
                                                                                    • III The Period of Client Kings
                                                                                      • Historical Context
                                                                                      • Epigraphical and Archaeological Survey Evidence for the Location of Juliosebaste
                                                                                        • IV Urban Climax in Rough Cilicia The Monumental Character of Rough Cilician Cities
                                                                                        • V CoastHinterland Relations and Late Roman Transition in Western Rough Cilicia
                                                                                          • Coast-Highland Interaction
                                                                                          • The Emerging Need for Fortifications and the Spread of Christianity
                                                                                            • Conclusion
                                                                                            • Bibliography
                                                                                              • Patrick Saumlnger Neue Inschriften aus dem Domitiansdepot in Ephesos
                                                                                                • 1) Grabinschrift des Tiberius Plautius Agathangelus (Kaiserzeit)
                                                                                                • 2) Grabinschrift einer Familie mit Strafklausel (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh)
                                                                                                • 3) Grabinschrift mit unklarem Inhalt (byzantinische Zeit)
                                                                                                • 4) Sarkophaginschrift des Lollios Paris (Kaiserzeit wahrscheinlich 23 Jh n Chr)
                                                                                                  • Alexander Sokolicek Zwischen Stadt und Land Neues zum Magnesischen Tor in Ephesos Erste Ergebnisse
                                                                                                    • Forschungsgeschichte
                                                                                                    • Das Magnesische Tor in antiken Quellen
                                                                                                    • Baubeschreibung des Magnesischen Tores
                                                                                                      • Die Tuumlrme
                                                                                                      • Die Torhofmauern
                                                                                                      • Die Pfeiler
                                                                                                        • Chronologie
                                                                                                        • Funktionen
Page 3: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 4: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 5: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 6: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 7: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 8: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 9: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 10: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 11: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 12: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 13: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 14: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 15: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 16: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 17: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 18: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 19: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 20: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 21: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 22: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 23: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 24: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 25: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 26: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 27: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 28: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 29: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 30: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 31: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 32: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 33: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 34: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 35: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 36: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 37: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 38: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 39: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 40: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 41: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 42: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 43: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 44: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 45: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 46: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 47: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 48: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 49: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 50: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 51: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 52: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 53: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 54: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 55: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 56: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 57: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 58: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 59: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 60: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 61: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 62: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 63: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 64: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 65: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 66: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 67: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 68: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 69: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 70: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 71: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 72: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 73: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 74: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 75: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 76: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 77: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 78: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 79: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 80: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 81: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 82: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 83: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 84: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 85: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 86: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 87: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 88: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 89: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 90: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 91: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 92: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 93: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 94: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 95: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 96: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 97: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 98: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 99: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 100: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 101: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 102: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 103: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 104: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 105: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 106: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 107: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 108: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 109: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 110: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 111: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 112: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 113: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 114: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 115: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 116: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 117: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 118: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 119: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 120: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 121: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 122: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 123: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 124: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 125: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 126: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 127: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 128: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 129: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 130: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 131: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 132: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 133: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 134: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 135: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 136: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 137: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 138: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 139: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 140: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 141: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 142: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 143: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 144: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 145: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 146: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 147: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 148: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 149: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 150: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 151: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 152: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 153: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 154: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 155: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 156: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 157: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 158: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 159: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 160: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 161: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 162: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 163: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 164: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 165: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 166: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 167: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 168: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 169: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 170: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 171: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 172: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 173: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 174: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 175: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 176: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 177: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 178: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 179: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 180: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 181: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 182: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 183: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 184: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 185: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 186: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 187: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 188: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 189: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 190: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 191: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 192: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 193: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 194: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 195: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 196: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 197: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 198: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 199: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 200: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 201: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 202: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 203: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 204: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 205: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 206: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 207: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 208: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 209: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 210: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 211: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 212: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 213: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 214: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 215: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 216: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 217: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 218: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 219: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 220: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 221: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 222: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 223: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 224: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 225: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 226: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 227: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 228: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 229: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 230: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 231: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 232: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 233: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 234: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 235: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 236: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 237: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 238: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 239: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 240: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 241: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 242: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 243: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 244: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 245: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 246: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 247: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 248: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 249: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 250: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 251: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 252: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 253: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 254: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 255: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 256: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 257: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 258: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 259: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 260: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 261: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 262: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 263: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 264: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 265: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 266: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 267: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 268: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 269: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 270: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 271: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 272: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 273: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 274: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 275: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 276: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 277: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 278: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 279: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 280: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 281: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 282: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 283: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 284: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 285: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 286: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 287: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 288: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 289: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 290: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 291: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 292: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 293: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 294: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 295: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 296: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 297: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 298: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 299: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 300: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 301: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 302: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 303: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 304: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 305: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 306: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 307: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 308: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 309: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 310: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 311: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 312: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 313: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 314: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 315: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 316: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 317: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 318: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 319: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 320: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 321: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 322: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 323: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 324: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 325: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 326: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 327: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 328: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 329: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 330: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 331: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 332: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 333: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 334: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 335: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 336: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 337: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 338: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 339: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 340: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 341: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009
Page 342: Jahreshefte des –sterreichischen Instituts in Wien, Band 78 2009