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Seite 1 von 16 In dieser Ausgabe: Seite Einladung zur VOB Hauptversammlung 2010 2 Direktverkauf effizient und innovativ mit dem Regiomat 3 VOB Hoftafeln 4 Blauzungenimpfung kann mit Ausnahmegesuch 2010 umgangen werden 4 Programm der Biobauern vom Seerücken und Umgebung 5 VOB Börse 5 Inserate 6 WEITERBILDUNG: Kurse, Arbeitskreise 8 Veranstaltungsreihe zum Thema „Kuhsignale verstehen“ 8 Weiterbildungskurse zum Thema „Homöopathie im Stall“ 11 Arbeitskreise Biolandbau 2010; diese finden statt. 12 Import von Bio-Raufutter: Bericht Fachreise in die Emilia Romagna, Italien 13 Beilagen: - Traktandenliste und Wegbeschreibung HV 2010 - Protokoll der HV 09 Termine 11. 14. Februar 2010 5. NATUR Messe, Messezentrum Basel; gemeinsamer Auftritt von Bio Suisse, FiBL und Coop im Rahmen der Aktivitäten zum UNO Jahr der Biodiversität 16. Februar 2010 VOB Hauptversammlung, Roggwil 17. 20. Februar 2010 BioFach Nürnberg 8. März 2010 Redaktionsschluss nächster Rundbrief 25. 28. März 2010 Thurgauer Frühjahrsmesse in Frauenfeld 6. April 2010 Basisabend Thurgau, Restaurant Frohsinn Weinfelden; 20.00 Uhr 7. April 2010 Basisabend Wattwil, Markthalle; 20.00 Uhr 14. April 2010 Bio Suisse Delegiertenversammlung Verein Ostschweizer Biobäuerinnen und bauern Sekretariat Pia Stadler, oberer Tobelhof, 9508 Weingarten Tel. 052 376 22 29, Fax 052 376 24 29 E-Mail: [email protected] Co-Präsidium Kurt Müller, Krinäuli, 9622 Krinau Tel. 071 988 35 09, Fax 071 988 53 17 E-Mail: [email protected] Co-Präsidium Herbert Schär-Ruckstuhl, Schulhalde 7a, 8580 Hagenwil bei Amriswil Tel. 071 411 50 04, Fax 071 411 50 02; E-Mail: [email protected] Redaktion Rundbrief Anita Philipp, Landw. Zentrum SG, 9230 Flawil Tel. 071 394 53 33, Fax 071 394 53 55 E-Mail: [email protected] Januar 2010 VOB Rundbrief Verein Ostschweizer Biobäuerinnen und bauern Jahrgang 19, Ausgabe 1

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Seite 1 von 16

In dieser Ausgabe:

Seite

Einladung zur VOB Hauptversammlung 2010 2

Direktverkauf – effizient und innovativ mit dem Regiomat 3

VOB Hoftafeln 4

Blauzungenimpfung kann mit Ausnahmegesuch 2010 umgangen werden 4

Programm der Biobauern vom Seerücken und Umgebung 5

VOB Börse 5

Inserate 6

WEITERBILDUNG: Kurse, Arbeitskreise 8

Veranstaltungsreihe zum Thema „Kuhsignale verstehen“ 8

Weiterbildungskurse zum Thema „Homöopathie im Stall“ 11

Arbeitskreise Biolandbau 2010; diese finden statt. 12

Import von Bio-Raufutter: Bericht Fachreise in die Emilia Romagna, Italien 13

Beilagen: - Traktandenliste und Wegbeschreibung HV 2010 - Protokoll der HV 09

Termine

11. – 14. Februar 2010 5. NATUR Messe, Messezentrum Basel; gemeinsamer Auftritt von Bio Suisse, FiBL und Coop im Rahmen der Aktivitäten zum UNO Jahr der Biodiversität

16. Februar 2010 VOB Hauptversammlung, Roggwil

17. – 20. Februar 2010 BioFach Nürnberg

8. März 2010 Redaktionsschluss nächster Rundbrief

25. – 28. März 2010 Thurgauer Frühjahrsmesse in Frauenfeld

6. April 2010 Basisabend Thurgau, Restaurant Frohsinn Weinfelden; 20.00 Uhr

7. April 2010 Basisabend Wattwil, Markthalle; 20.00 Uhr

14. April 2010 Bio Suisse – Delegiertenversammlung

Verein Ostschweizer Biobäuerinnen und –bauern Sekretariat

Pia Stadler, oberer Tobelhof, 9508 Weingarten Tel. 052 376 22 29, Fax 052 376 24 29 E-Mail: [email protected]

Co-Präsidium

Kurt Müller, Krinäuli, 9622 Krinau Tel. 071 988 35 09, Fax 071 988 53 17 E-Mail: [email protected]

Co-Präsidium

Herbert Schär-Ruckstuhl, Schulhalde 7a, 8580 Hagenwil bei Amriswil Tel. 071 411 50 04, Fax 071 411 50 02; E-Mail: [email protected]

Redaktion Rundbrief

Anita Philipp, Landw. Zentrum SG, 9230 Flawil Tel. 071 394 53 33, Fax 071 394 53 55 E-Mail: [email protected]

Januar 2010

VOB – Rundbrief Verein Ostschweizer Biobäuerinnen und –bauern Jahrgang 19, Ausgabe 1

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Einladung zur VOB Hauptversammlung 2010 Herbert Schär

Dienstag, 16. Februar 2010 im Restaurant Ochsen in Roggwil TG

Liebe Biobäuerinnen, liebe Biobauern Schon ist wieder ein Jahr vorüber und wir laden zu unserer Hauptversammlung ein. Dieses mal ganz im Nordosten unseres Vereinsgebietes in Roggwil. Eine Basisorganisation, wie die Bio Suisse lebt, wie der Bezeichnung verrät, aus der Basis. Der ganze Verwaltungsapparat mit einem Budget das bald die 10 Mio. Grenze erreicht, darf nicht der Sinn der Bio Suisse werden, sondern muss das Mittel zum Zweck bleiben. Das, liebe Biobäuerinnen und liebe Biobauern liegt bei uns. Das Ziel der Bio Suisse, ein Bioland Schweiz, kommt aus der Basis. Dieses Ziel wollen wir auch weiterhin mittragen. Es hat je länger, je mehr seine Berechtigung. Dazu ein paar wenige Stichwörter: Klimakonferenz, Schonung der Ressourcen, Welternährung, Biodiversität, Arbeitslosigkeit Umweltschutz, Lebensqualität, Nord – Süd Gefälle, Langfristige Wirtschaftlichkeit…. In all diesen Bereichen liegt die biologische Produktionsrichtung ganz vorne im positiven Bereich. Berichte aus unseren Medien und das Beachten von Forschungsberichten, wie sie auch im bioaktuell und im Newsletter der Bio Suisse zu finden sind, führen zur obigen Aussage. Stärken wir unsern Vorstand der Bio Suisse und unsere Geschäftsstelle in ihren Bemühungen unsere Anliegen zu vertreten, dann geht es vorwärts. Auch jeder von uns hat die Möglichkeit einzugreifen mit unserer Stimme an unseren Zusammenkünften wie der anstehenden Hauptversammlung und die Basisabende. Unser Blick fürs Ganze lässt uns zufriedener sein. Genau dann, wenn im Moment nicht alles so ist, wie jeder einzelne es sich gerade wünscht, ist das wichtig. Ich bin überzeugt, dass langfristig gesehen mit einer solchen Gesinnung und entsprechendem Verhalten jeder einzelne mehr profitiert. Unsere HV in Roggwil werden wir zügig gestalten, damit auch der gesellige Teil beim Mittagessen nicht zu kurz kommt und wir rechtzeitig die Besichtigung der beiden ausgewählten Betriebe am Nachmittag antreten können. Darum sind wir froh, wenn ihr allfällige Antrage an die HV schriftlich bis spätestens Freitag, 12. Februar 2010 bei den beiden Co-Präsidenten einzureichen. Für das Nachmittagsprogramm teilen wir uns auf: Zur Auswahl stehen die Betriebsbesichtigung der Mosterei Möhl oder der Bioforce AG. In einem knapp 2-stündigen Rundgang lernen wir das Innenleben von zwei bekannten Betrieben kennen. Die geringe Entfernung der beiden Betriebe zueinander ermöglicht sogar eine Aufteilung in den Fahrgemeinschaften. Die Mosterei Möhl und die Bioforce AG freuen sich auf unsern Besuch. Bis dann in Roggwil

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Direktverkauf – effizient und innovativ mit dem Regiomat

Biomilchpool GmbH

Erstmals ist es möglich, auch Frischprodukte mit einem Verkaufsautomaten sicher und attraktiv zu vermarkten!

Wer einen Direktverkauf betreibt, über Verkaufslokale und Filialen nachdenkt oder Wege sucht, Werbung mit Absatz zu verbinden, sollte sich den REGIOMAT anschauen. Dieser Verkaufsautomat ist für den Verkauf von frischen Produkten konzipiert und erlaubt, mit dem Sortiment direkt bei den Zielgruppen präsent zu sein. Touristisch frequentierte Lagen können mit dem REGIOMAT ebenso bedient werden, wie Menschen an ihren Arbeitsplätzen, in der Schule oder in Wohnquartieren.

Landwirte mit Direktvermarktung, Metzgereien, Molkereien oder Quartier- und Dorfläden können den Regiomat hervorragend für den Ausbau der Absatzstellen einsetzen – oder die Ladenöffnungszeit verlängern. Die Palette an möglichen Produkten ist extrem breit. Milchprodukte, Wurst, Fleisch, Eier, Früchte, Konfi, Snacks, Getränke und vieles mehr kann der Regiomat sicher, hygienisch einwandfrei und auf sehr attraktive Weise verkaufen.

Ein Kommunikationsmodul übermittelt auf Abruf alle relevanten Daten als kompletten Betriebs- und Verkaufsrapport an den Betreiber. Durch die Fernabfrage entstehen keine Leer- und

Kontrollfahrten. Sie ermöglicht auch auf einfache Weise, dass mehrere Betreiber sich einen Regiomaten teilen können. Der Biomilchpool ist ein Unternehmen, das in erster Linie Biomilch produziert und vermarktet. Das Potential des Regiomat für zusätzliche Absatzstellen für Milch und Frischprodukte ist aber derart überzeugend, dass das Unternehmen die Organisation und

den Vertrieb des Regiomat übernommen hat. Weitere Infos oder Unterlagen bei Biomilchpool GmbH, Dieselbach, 9123 Nassen, [email protected], oder Tel. 071 393 49 40

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Hoftafeln Kurt Müller

Unsere VOB-Hoftafel Die 1.50m mal 1.50m grossen Hoftafeln werden in Wattwil (Togg.) hergestellt und von einer Malerin gemalt. Die Knospe wird ausgefräst. Das Logo ist aufgemalt und der Hofname wird eingefräst und eingeschwärzt. Die ganze Tafel ist imprägniert. Auf Grund der schleppenden Bestellungen sind auch Sonderwünsche möglich. Trotzdem wird so eine hölzerne Tafel nur Fr 100.- kosten, für den Rest verwenden wir das von der Bio Suisse bereitgestellte Geld. Wichtig: Ich brauche dem Hof und Familienname richtig, am Besten schriftlich. Bestellun-gen nehme ich auch noch nach der HV vom 16. Februar in Roggwil an:

Bestellungen bitte an: Kurt Müller, Chrinäuli, 9622 Krinau; [email protected] Hoftafel aus einer Forexplatte (Kunststoff) Die Platte ist 97 x 97 cm gross und hat keinen Hofnamen Sie ist leicht zu montieren (Schrauben oder Nägel) und sollte 6-8 Jahre halten. Der Preis Fr 35.- Kann anlässlich der HV gekauft und mitgenommen werden.

Blauzungenimpfung kann mit Ausnahmegesuch umgangen werden Pia Stadler

Am 14.Januar gab das Bundesamt für Veterinärwesen bekannt, dass auch 2010 grundsätzlich gegen die Blauzungenkrankheit geimpft werden muss. Wer nicht impfen will, muss dies bis zum 12. Februar mit einem Formular beim zuständigen kantonalen Amt beantragen. In St. Gallen und Thurgau sollten alle Landwirte solch ein Formular vom Kantonstierarzt erhalten haben. Ich hoffe fest, dass die meisten Biobauern dieses Gesuch auch einreichen.

Das BVET hat leider seine grossen Versprechungen nicht gehalten. Im Vorfeld der Entscheidung hiess es immer, dass nur ein Obligatorium Sinn mache, wenn alle umliegenden Länder impften. Nun ist Frankreich noch das einzige Land, das die Impfung obligatorisch erklärt.

Warum wohl hat das BVET trotzdem diesen Entscheid gefällt?

Sind noch zu viele Impfdosen vorhanden, die entsorgt werden müssten?

Befürchtet das BVET bei einer Freiwilligkeit, dass nur noch wenige Bauern impfen?

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Oder eben, unsere Bauernvertreter und Zuchtverbände haben zu grossen Druck für die Impfung ausgeübt. Bauernvertreter und Zuchtverbände, die sich zu wenig und zu spät mit der ganzen Materie auseinandergesetzt haben. Vertreter, die aus Unwissenheit und keiner Nähe zum Tier solch grosse Angst vor einer nicht direkt ansteckenden Krankheit haben. Unsere Verbände und Bauernvertreter wollen uns immer weis machen, dass wir Eigen-verantwortung und unternehmerisches Denken umsetzen sollen. Wie können wir dies, wenn wir für etwas, das wir nicht wollen; eine Bewilligung brauchen - es begründen müssen - und allenfalls dafür noch was bezahlen sollen! Das macht kein guter Unternehmer.

Doch unser hartnäckiger und gemeinsamer Einsatz hat sich gelohnt. Wir haben einen Teilerfolg erreicht und sind zuversichtlich, dass die Impfung im 2011 endlich freiwillig wird.

Programm Biobauern vom Seerücken und Umgebung Irmi Glauser und Martina Marti

Habt ihr Interesse an ungezwungenem Austausch und Zusammensein zwischen Biobauern und Biobäuerinnen? So kommt doch an den Biostamm der Biobauern vom Seerücken und Umgebung. Wir treffen uns den Winter über zum Biostamm an folgenden Daten jeweils ab 20.00 Uhr im Restaurant Frohsinn in Weinfelden

- Dienstag, 9. Februar 2010 - Dienstag, 16. März 2010

Es wäre schön, wenn dieser Treff wieder vermehrt besucht würde. Es gibt immer allerlei unter Gleichgesinnten auszutauschen.

Wir freuen uns euch an unseren Stammtischrunden im Winter willkommen zu heissen.

VOB Börse

Gesucht BIO Ölkürbis Produzenten Die Biofarm in Kleindietwil möchte Ihre Kürbiskerne vollumfänglich auf inländische Knospe umstellen. Der Ölkürbis ist eine Ackerbau-Ölsaatkultur und vergleichbar mit Raps und Sonnenblumen. Die Kultur ist ertragssicher und hat keine wesentlichen Krankheiten und Schädlinge. Wir bieten Ihnen das Knowhow und übernehmen die Erntearbeiten. Kulturanleitung sowie genauere Angaben erhalten unter: Brütsch Erdverbunden GmbH Mittlerfeldstrasse 10, 8241 Barzheim SH Tel. 052 649 18 76

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Inserate

Inserat Gallipor

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Vom einzelnen maschinellen Pflegegang bis zur kompletten Feldbetreuung

Herbert Schär Tel: 071 411 50 04 Schulhalde 7a Fax: 071 411 50 02 CH-8580 Hagenwil bei Amriswil Natel: 079 510 59 20

Lieber Biokollege, liebe Biokollegin Fürs Jahr 2010 wünsche ich dir Glück und Freude in Haus, Hof und Feld. Mit einem Dank für die letzt jährigen Aufträge darf ich mich wieder für die verschie-densten Feldarbeiten im 2010 empfehlen. Damit genügend gewünschtes Saatgut zur Verfügung steht, bitte ich Neukunden um eine rechtzeitige Anmeldung. Achtung: Einsatz von fremden Maschinen auf dem Biobetrieb ist riskant Siehe dazu Weisungen und Merkblätter zu den Richtlinien Produzentenfassung vom 1. Januar 2007, Seiten 71 – 73

Haftung, S. 72, Absatz 4

Maschinen mit Kontaminationsrisiko, S. 72, Absatz 6

Massnahmen, S. 73, Absatz 7.1, 7.2 Die Alternative: Der Biolohnunternehmer

Risikomaschinen sind bei uns risikofrei, da keine unerlaubten Pflanzenbehandlungsmittel, Beizmittel, GVO und Chemisch-synthetische Dünger in unsere Maschinen gelangen

Darum Lohnarbeiten durch den Bio-Lohnunternehmer

Klimaneutraler Acker- und Gemüsebau mit Minimalbodenbearbeitung ist im Biolandbau zunehmend ein Thema. Die Infotagung 2009 am BBZ Arenenberg hat Möglichkeiten im Vergleich mit herkömmlichen Anbaumethoden und auch deren Wirtschaftlichkeit unter Beweis gestellt. Das Schwierigste in einer konsequenten Minimalbodenbearbeitung ist der pfluglose Anbau der ersten Kultur nach Kunstwiese. Durch unsere langjährigen Erfahrungen mit Minimalbodenbearbeitung (ab 1997) sind wir in der Lage diese Herausforderung mit Hilfe von Spezialmaschinen anzubieten. Die Kosten belaufen sich in der gleichen Höhe wie bei der herkömmlichen Anbaumethode mit Pflug. Die darauf folgenden Kulturen können dann mit den auf dem Betrieb üblichen Maschinen angebaut werden.

Weitere Auskünfte von Herbert Schär

Bio L gisch Für alle Feldarbeiten Von der Ernte bis zur Ernte

Acker- und Obstkulturen Bio-Suisse

Lohnarbeiten im Biolandbau

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WEITERBILDUNG

Veranstaltungsreihe zum Themenbereich „Kuhsignale verstehen“

Organisatoren: Landw. Zentrum SG und St. Galler Braunviehzuchtverband

Tagestraining „Klauensignale: 4 Klauen = 4 Erfolgsfaktoren“ Landw. Zentrum SG, Donnerstag, 4. Februar 2010

Inhalt: Klauen tragen die Milch. Klauenerkrankungen bereiten den Kühen Schmerzen, sie ruhen, fressen und trinken weniger und werden anfälliger für andere Krankheiten. Die Leistung sinkt.

Kühe, die auf gesunden Klauen laufen, sind nicht nur sehr wirtschaftlich, sondern sie erhalten auch die Freude an der täglichen Arbeit. Die Klauengesundheit wird durch 4 Faktoren bestimmt:

- Gut geformte Klauen mit gesundem Horn - geringe schädliche Umgebungseinflüsse (Keime, Feuchtigkeit) - Angepasste Abnutzung und Belastung - Früh und wirksam eingreifen

Das Tagestraining bietet den Kursteilnehmern einen praktischen Leitfaden. Sie lernen wie Risiken beherrscht und die 4 Erfolgsfaktoren rund um die Klauengesundheit sichergestellt werden können. Dabei stehen das bewusste Beobachten der Tiere und die Suche nach den Ursachen von Problemen im Mittelpunkt. Die Umsetzung von konkreten Massnahmen wird daraus abgeleitet und diskutiert.

Ablauf: Vormittag: interaktiver Vortrag zu Vermittlung der theoretischen Grundlagen Nachmittag: praktische Umsetzung der Theorie im Stall, Arbeit mit Checklisten zur Beurteilung der Klauengesundheit von der Herde bis zum Einzeltier, mit eingehender Diskussion zum Schluss

Referent: Dr. Joep Driessen, Tierarzt, Kuhsignale Trainingsgesellschaft, Niederlande

Kosten: Fr. 150.- inkl. Kursunterlage zuzüglich Verpflegung

Ort/Datum: Donnerstag, 4. Februar 2010, 9.15 – 16.30 Uhr Landw. Zentrum SG, Flawil und Landw. Betrieb in der näheren Umgebung

Anmeldung: bis spätestens Freitag, 29. Januar 2010 an: Sekretariat, Landw. Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil, Tel. 071 394 53 20, E-Mail: [email protected]

Max. Anzahl Teilnehmer: 18

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Tagestraining „Kuhsignale verstehen“ Landw. Zentrum SG, Freitag, 5. Februar 2010 Landw. Beratung AR, Mittwoch, 10. Februar 2010

Inhalt: Kühe senden uns ständig Signale aus, die über ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit Auskunft geben. Die Kunst eines jeden Tierhalters besteht darin, diese Kuhsignale zu empfangen und mit konkreten Massnahmen darauf zu reagieren.

Die Kursteilnehmer lernen einfache Methoden kennen, wie sie mit wenig Aufwand an Zeit und Kosten den Kuhkomfort verbessern können. Dabei stehen das bewusste Beobachten der Tiere und die Suche nach den Ursachen von Problemen am Anfang. Die Umsetzung von konkreten Massnahmen wird daraus abgeleitet und diskutiert.

Ablauf: Vormittag: interaktiver Vortrag zu Vermittlung der theoretischen Grundlagen Nachmittag: praktische Umsetzung der Theorie im Stall, Arbeit mit Checklisten zu Kuhsignalen und Kuhkomfort, mit eingehender Diskussion zum Schluss

Referent: Dr. Joep Driessen, Tierarzt, Kuhsignale Trainingsgesellschaft, Niederlande

Kosten: Fr. 150.- inkl. Kursunterlage zuzüglich Verpflegung

Ort/Datum: Freitag, 5. Februar 2010, 9.15 – 16.30 Uhr Landw. Zentrum SG, Flawil und Landw. Betrieb in der näheren Umgebung

Mittwoch, 10. Februar 2010, 9.15 – 16.30 Uhr Landw. Beratung AR, Teufen und Landw. Betrieb in der näheren

Umgebung

Anmeldung: bis spätestens Freitag, 29. Januar 2010 an: Sekretariat, Landw. Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil, Tel. 071 394 53 20, E-Mail: [email protected]

Max. Anzahl Teilnehmer: 18

Buchtipp:

Das Buch „Kuhsignale“ ist ein reich illustriertes Buch, welches zum Hinschauen und Nachdenken anregt. Das Buch motiviert die Kühe mit anderen Augen zu sehen und z.B. die Stallumgebung mal aus Sicht der Kuh zu beurteilen. „Kuhsignale“ ist im Buchfachhandel erhältlich oder kann beim Landw. Zentrum SG in Flawil bezogen werden. Weitere Informationen: www.lzsg.ch oder E-Mail: [email protected]

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Tagestraining „Jungviehsignale verstehen“ Landw. Zentrum SG, Samstag, 6. Februar 2010

Inhalt: Die Jungtieraufzucht kostet Zeit und Geld. Das Ziel ist es eine kräftige und produktive Milchkuh zu bekommen, und mit Arbeitszeit, Haltungskosten und Futter effizient umzugehen. Nur dann werden geringe Aufzuchtkosten pro kg Milch erreicht. Erfolgreiche Jungtieraufzucht ist eine Frage von Fürsorge, Konsequenz und Sachverstand in der täglichen Arbeit mit den Jungtieren.

Das Tagestraining nimmt die Kursteilnehmer mit durch die gesamte Aufzuchtperiode und regt dazu an, die eigene Arbeitsweise bei der Jungtieraufzucht kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren. Dabei stehen das bewusste Beobachten der Jungtiere und die Suche nach den Ursachen von Problemen im Mittelpunkt. Die Umsetzung von konkreten Massnahmen wird daraus abgeleitet und diskutiert.

Ablauf: Vormittag: interaktiver Vortrag zu Vermittlung der theoretischen Grundlagen Nachmittag: praktische Umsetzung der Theorie im Stall, Arbeit mit Checklisten zur Beurteilung gesamten Jungviehaufzuchtperiode, mit eingehender Diskussion zum Schluss

Referent: Dr. Joep Driessen, Tierarzt, Kuhsignale Trainingsgesellschaft, Niederlande

Kosten: Fr. 150.- inkl. Kursunterlage zuzüglich Verpflegung

Ort/Datum: Samstag, 6. Februar 2010, 9.15 – 16.30 Uhr Landw. Zentrum SG, Flawil Landw. Betrieb in der näheren Umgebung

Anmeldung: bis spätestens Freitag, 22. Januar 2010 an: Sekretariat, Landw. Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil, Tel. 071 394 53 20, E-Mail: [email protected]

Max. Anzahl Teilnehmer: 18

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Vortragsabend „Klauensignale: 4 Klauen = 4 Erfolgsfaktoren“ Landw. Zentrum SG, Donnerstag, 4. Februar 2010

Inhalt: Kühe mit gesunden Klauen bekommt man nicht kostenlos. Jeder Kuhhalter muss dafür Zeit und Arbeit investieren. Ein guter Manager plant das täglich ein. Er sorgt vor.

Es geht darum, Erfolgsfaktoren sicherzustellen und Risiken zu beherrschen. Damit das gelingt sind Kenntnisse über die Klaue und alles was auf sie einwirkt, unentbehrlich. 4 Faktoren bestimmen die Klauengesundheit: 1. Gut geformte Klaue mit gesundem Horn, 2. Keine schädlichen Umgebungseinflüsse, 3. Angepasste Abnutzung und Belastung. Der 4. Erfolgsfaktor ist das schnelle Erkennen von Gesundheit, Problemen und Veränderungen. Nur mit dem richtigen Durchblick kann man früh und wirksam eingreifen.

Der Vortragsabend „Klauensignale“ vermittelt anhand von vielfältigem Bildmaterial zahlreiche praktische Informationen und Tipps zu den 4 Erfolgsfaktoren rund um die die Klauengesundheit, die sich auf jedem Milchviehbetrieb sofort in die Praxis umsetzen lassen.

Die Kuhsignale Trainingsgesellschaft, Niederlande, hat sich intensiv mit den Bedürfnissen der Kühe auseinander gesetzt, dazu verschiedene Praxisbücher veröffentlicht und ihr Wissen in Vorträgen und Trainingsprogrammen mit Milchbauern in ganz Europa geteilt und Erfahrungen diskutiert.

Referent: Dr. Joep Driessen, Tierarzt und Kuhsignaletrainer, vetvice Kuhsignale Trainingsgesellschaft, Niederlande, www.vetvice.nl

Kosten: Fr. 30.-

Ort/Datum: Mittwoch, 10. Februar 2010, 20.00 – 22.30 Uhr Landw. Zentrum SG, Flawil

Anmeldung: bis spätestens Fr. 5. Februar 2010 an: Sekretariat, Landw. Zentrum SG, Mattenweg 11, 9230 Flawil, Tel. 071 394 53 20, E-Mail: [email protected]

Fortsetzung zum Grundkurs „Homöopathie für Nutztiere“: Repertorisation = der Weg zum richtigen homöopathischen Mittel Berufsbildungszentrum Ziegelbrücke, Dienstag, 16. Februar 2010 Detailinformationen unter www.lzsg.ch oder bei Anita Philipp, LZSG, Flawil; Tel. 071 394 53 33

Fortsetzung zum Grundkurs „Homöopathie für Nutztiere“: Stallapotheke II Berufsbildungszentrum Ziegelbrücke, Dienstag, 2. März 2010 Detailinformationen unter www.lzsg.ch oder bei Anita Philipp, LZSG, Flawil; Tel. 071 394 53 33

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Arbeitskreise Biolandbau 2010, diese finden statt!

In der folgenden Liste sind die weiteren Arbeitskreise aufgelistet, die stattfinden und bei denen noch weitere Teilnehmer aufgenommen werden können. Wer noch mitmachen möchte und nicht angemeldet ist, setze sich so schnell wie möglich mit der angegebenen Kontaktperson in Verbindung und erscheine am ersten Treffen. Arbeitskreise 2010, die durchgeführt werden und teilweise noch TN aufnehmen:

Thema Kontakt 1. Treffen Bemerkungen

SG: Stärken und Schwächen unserer Betriebe – wir coachen uns gegenseitig

[email protected] 071 298 30 07

21.1.2010 Interessenten sind willkommen

TG: Bodenschonender Bioackerbau

[email protected] 071 663 32 14

Termin noch offen

Bestehender Arbeitskreis wird weitergeführt, Interessenten willkommen

ZH: Biogemüsebau für Kleinbetriebe

[email protected]

Termin noch offen

ZH: Homöopathie für Fortgeschrittene (ZH)

[email protected] 052 354 98 45

Termin noch offen

SH: Homöopathie für Fortgeschrittene (SH)

[email protected] 052 354 98 45

SG: Homöopathie für Fortgeschrittene, Flawil und Umgebung

[email protected] 071 394 53 33

26.1.2010 Auf Anfrage Schnuppertreffen mit Gruppe möglich

SG: Homöopathie für Fortgeschrittene, Linthgebiet

[email protected] 071 394 53 33

ausgebucht

SG: Homöopathie für Fortgeschrittene, Linthgebiet/Toggenburg

[email protected] 071 394 53 33

ausgebucht

Für alle, die noch keine eigenen Erfahrungen mit einem Arbeitskreis gemacht haben, sei hier nochmals kurz erklärt, was wir darunter verstehen...:

Selbständige Kleingruppe von 8 – 15 Teilnehmern/innen treffen sich zu einem ausgewählten Thema ca. 3 bis 5 Mal/Jahr.

Am ersten Treffen setzt sich die Gruppe konkrete Ziele, legt Aktivitäten und Daten fest und verteilt Aufgaben.

Gelernt wird mit Praxisbeispielen, möglichst aus dem Teilnehmerkreis unter Beizug von Fachleuten und Spezialisten.

Die Beratung bringt Interessenten zusammen und hilft bei der Organisation und der Moderation der Arbeitskreise.

... und wie die Rahmenbedingungen bei uns sind:

Mindestens 8 Teilnehmerinnen

Beginn Februar 2008, ca. 3-5 Zusammenkünfte im Laufe des Jahres.

Die Kosten für Organisation und Administration betragen je Teilnehmer 20 – 30 Fr. pro Halbtag. Wenn die Gruppe den Beizug von externen Referenten beschliesst, können eventuell noch zusätzliche Kosten anfallen.

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Import von Bio-Raufutter: Fachreise in die Region Emilia Romagna (I) Bettina Jacober, Bio-Bäuerin und Dipl. Ing. Agr. ETH

Die Fachreise von agrobio schönholzer führte uns 30 Teilnehmer, Betriebsleiter und Betriebsleiterpaare von 14 Bio- und vier IP-Betrieben, über das Wochenende vom 16.-18. Oktober 2009 in die Region Emilia Romagna in Norditalien. Wir besuchten zwei norditalienische Futterbaubetriebe mit eigenen Trocknungswerken der Carli Gruppe.

Carli ist eine aus einem Familienunternehmen entstandene Aktiengesellschaft, welche mehrere Futterbau-, Futtermittelverarbeitungs- und Futtermittelhandels-Betriebe umfasst. Die Carli-Betriebe bewirtschaften mehrere tausend Hektaren Land. Carli hat sich in den letzten Jahren stark auf den biologischen Anbau konzentriert und wurde so zum führenden Produzenten von Bio-Luzerne in Italien. Der Betrieb “Il Vallone“ in Filo di

Argenta bei Ferrara produziert auf 2000 Hektaren Heu und Luzerneheu, davon 500 Hektaren biologisch. Der Betrieb “TRE.C“ in Mezzano bei Ravenna ist gesamtbetrieblich biologisch geführt und bewirtschaftet 2700 Hektaren, produziert werden künstlich getrocknetes Heu und Trockengraswürfel, Luzerneheu und Luzernepellets, Getreideheu und Getreideheupellets, Stroh und Strohpellets.

Nachfolgend möchte ich ein von Carli produziertes und von agrobio Schönholzer importiertes Eiweiss- und ein Energie-Raufutter näher vorstellen.

Luzerne Die Luzerne wird in Norditalien fünf bis sieben Mal pro Jahr geschnitten. Die Anwelkdauer auf dem Feld richtet sich nach der Luftfeuchtigkeit und –temperatur. Auf Wendearbeiten wird verzichtet, das Erntegut wird mit speziellen Schwad- und Ladegeräten blattschonend aufgenommen und zu den Verarbeitungswerken transportiert. Dort wird die Luzerne gehäckselt, heissluftgetrocknet und zu Luzerneheu-Quaderballen von 400 bis 800kg gepresst. Die schnelle und schonende künstliche Trocknung bewahrt die Qualitäten der Luzerne am besten im Vergleich zu anderen Konservierungsverfahren. Allfällig vorhandene Schimmelpilze und Mikroorganismen werden dabei sicher vernichtet. Heu-Quaderballen sind gut stapelbar, die Lagerung der Vorräte ist somit platzsparender und auch feuchtigkeitstoleranter als pelletierter Form. Pellets von 6 bis 8mm Durchmesser in Big Bags zu ca. 1 Tonne werden erst auf Abruf durch die Kunden hergestellt.

Luzerne ist durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe eine interessante Rationskomponente für Milchkühe. Sie enthält:

- hochwertiges Eiweiss: Der Rohprotein-Gehalt künstlich getrockneter Luzerne liegt je nach Wuchsstadium und Schnittnummer zwischen 16% und 26 %, das Eiweiss weist eine gute Aminosäurenstruktur auf und ist hoch verdaulich. Durch die künstliche Trocknung wird viel pansengeschütztes Eiweiss gebildet.

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- strukturwirksame Rohfaser: Der grobe Stängel der Luzerne fördert auch in zerkleinerter Form die Speichelproduktion und Muskeltätigkeit im Pansen, die hohe Faserverdaulichkeit führt über schnelle Passageraten zu einem höheren Futterverzehr

- hohe Gehalte an β-Carotin, Vitamin E und B-Vitamine: Gerade in der Winterfütterung enthalten Rationen mit hohen Mais- oder Getreideanteilen zuwenig β-Carotin und auch anfänglich vorhandene β-Carotin-Gehalte in Belüftungsheu und Grassilage nehmen während der Lagerung stark ab, mit den bekannten negativen Folgen für die Fruchtbarkeit.

- viel Calcium: Als nicht optimal muss jedoch das weite Calcium-Phosphor-Verhältnis von 4 bis 5:1 angesehen werden, so dass das Ca:P-Verhältnis mit einer Rationsberechnung kontrolliert und Phosphor entsprechend ergänzt werden sollte.

Luzerne ist nicht gleich Luzerne: je nach Standort, Sorte, Jahreswitterung, Schnittzahl und -häufigkeit streuen die Gehaltswerte erheblich. Luzerne in hoher Qualität steigert die Futteraufnahme durch ihre Schmackhaftigkeit und den schnellen Pansendurchlauf. Die Qualität lässt sich gut am Aussehen und Geruch feststellen. Pellets sollten von grüner bis graugrüner Farbe sein, bei den Quaderballen kann die äusserste Schicht durch die Einwirkung von UV-Strahlen während der Lagerung etwas gelblich verblichen sein, innen sind sie jedoch sattgrün. Alle Produkte sollten angenehm, grasartig, typisch nach Luzerne riechen. Luzerne kann einen Teil Heu und Eiweissfutter (z.B. Biertreber, Soja) ersetzen. Sie ist ein günstiges Mineralfutter bezüglich β-Carotin und Calcium. Luzerne passt gut zu energie- und stärkereichen maisbetonten Rationen da der Abbau des Luzerne-Eiweisses und der Mais-Stärke in Pansen und Dünndarm gut aufeinander abgestimmt sind. In der Jungvieh-Aufzucht fördert sie die Vormagenentwicklung und eine hohe Grundfutteraufnahme. Auch mit nur geringen Anteilen kann Luzerne eine Futterration aufwerten. Theoretisch könnte Luzerne bis 30% der Ration ausmachen, begrenzend ist bei höheren Milchleistungen ihre geringe Energiedichte und ihr relativer Phosphor-Mangel und Calcium-Überschuss, welcher auch den Einsatz bei Galtkühen beschränkt.

Die Luzerne wird nicht umsonst als Königin der Futterpflanzen bezeichnet. Sie ist in der Lage pro Hektare sehr hohe Trockenmasseerträge (bis 160 dt/Jahr) mit bis zu 2500 kg Rohprotein, etwa doppelt so viel wie Soja, zu bilden. Nicht nur in der Tierernährung sondern auch in der Fruchtfolge hat Luzerne gerade im Bio-Pflanzenbau einen hohen Stellenwert. Luzerne ist mehrjährig, durch ihr tiefes, weit verzweigtes Wurzelsystem sehr trockenheitsresistent und sie benötigt bei Einhaltung des Anbauabstands von 4

Jahren keine Pflanzenschutzmittel. Als Leguminose mit Knöllchenbakterien bindet sie zu ihrer Nährstoffversorgung Stickstoff aus der Luft und ist dadurch unabhängig von N-Kunstdüngern. Der hohe Vorfruchtwert ergibt sich aus der intensiven Durchwurzelung bis in eine Tiefe von zwei bis vier Metern, der Stickstoffanreicherung des Bodens und der Verhinderung der Vermehrung von Getreide-, Kartoffel- oder Rübenkrankheiten und -schädlingen und von Samenunkräutern. Die Luzerne wird ohne Einsatz von Gentechnik angebaut und könnte in Zukunft die wichtigste Eiweissquelle in Europa werden.

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Bio-Getreideheu Bio-Getreideheu ist die Bezeichnung für ein getrocknetes Ganzpflanzengetreide-Produkt - vor allem Weizen, etwas weniger Triticale oder Gerste, welche kurz vor der Reife mit Halmanteilen geschnitten und bereits auf dem Feld lang gehäckselt werden. Das Erntegut wird getrocknet und in Quaderballen gelagert, in pelletierter Form bestellte Mengen werden nochmals gehäckselt, homogen gemischt, zu Pellets von ca. 2cm Durchmesser gepresst und in Big Bags von ca. 1 to ausgeliefert. Getreideheu ist ein neues Produkt auf dem Schweizer Markt, das als Ersatz für die nicht immer in Bio-Qualität verfügbaren Zuckerrübenschnitzel oder Vollmaispflanzenwürfel angeboten wird - wie diese gilt es als Raufutter.

Getreideheu-Pellets enthalten schnell verfügbare Energie in Form von Stärke. Bei vergleichbarem Stärkegehalt wird beim Getreideheu die Stärke fast vollständig bereits im Pansen zu Propionsäure fermentiert, währenddem Maisganzpflanzen-Würfel mehr im Pansen nicht abgebaute Bypass-Stärke enthalten. Um den Pansendurchlauf zu beschleunigen und die Futteraufnahme zu steigern sollten die leicht verdaulichen Kohlenhydrate des Getreideheus mit ebenfalls gut pansenverfügbarem Rohprotein kombiniert werden damit die Pansenmikroorganismen gleichzeitig mit Energie und Stickstoffverbindungen versorgt werden (“Pansensynchronisation“). Getreideheu ist ein ideales energiereiches Ergänzungsfutter zu Rationen mit Eiweissüberschuss und Rohfasermangel. Gerade in Rationen mit fast ausschliesslich Wiesenfutter ist oft ein Mangel an pansenverfügbarer Energie bei gleichzeitigem Stickstoffüberschuss die Ursache tiefer Eiweissgehalte in der Milch. Auch Tiere die von der genetischen Veranlagung her hohe Milchproteingehalte aufweisen wie z.B. Jerseykühe, reagieren besonders empfindlich auf ein Energiedefizit. Getreideheu passt gut zu jungem Gras, wie im Frühling und bei Kurzrasenweide vorhanden, zu Klee, Herbstgras und Grassilage. In der Winterfütterung kann Getreideheu zum Beispiel mit einem Eiweisskonzentrat mit hohem Rapskuchen-Anteil kombiniert werden. Ein solcher Ausgleich kostet zwar zusätzlich, kann aber die Kosten pro kg Milch senken, da weniger Nährstoffe verloren gehen und ein Mehrverzehr der Kuh erreicht werden kann. Dies lohnt sich in der biologischen Produktion nur bei hohen Milchleistungen zu Beginn der Laktation. Durch eine Verminderung der negativen Energiebilanz in der Startphase werden die körpereigenen Reserven der Kuh geschont und Energiemangelkrankheiten vorgebeugt. Eine fitte Kuh hat eine bessere Fruchtbarkeit und schöpft ihr Produktionspotential besser aus. Ein gesunder Start führt meist auch zu einer besseren Persistenz, was schliesslich mehr Milch über die ganze Laktation bringt.

Den Anteil an gut strukturiertem Grundfutter in der Ration zugunsten eines erhöhten Anteils an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten (Stärke und Zucker) zu vermindern, kann zur Entstehung einer Pansenübersäuerung mit Leistungseinbussen und Klauenproblemen führen. Diese Gefahr besteht jedoch beim Einsatz von Getreideheu nicht, da es durch seinen Gehalt an strukturwirksamer Rohfaser die Wiederkautätigkeit mit puffernder Speichelbildung anregt.

Der analysierte Energiegehalt von Bio-Getreideheu ist mit 5.8 MJ NEL/kg Trockensubstanz etwas tiefer als derjenige von Mais, wobei man sich bei der Einschätzung des Futterwertes der Maisganzpflanze meist mit einem Standardenergiewert von 6.4 bis 6.5 MJ NEL/kg TS für optimale Maissilage bzw. Vollpflanzenmaiswürfel konventioneller Herkunft begnügt obwohl die Zusammensetzung der Maispflanze (Sorte, Reifestadium von Kolben und Restpflanze, Verhältnis Kolben zu

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Restpflanze, Schnitthöhe bei der Ernte) und die Standort-, Düngungs- und Jahreswitterungsbedingungen sehr unterschiedlich sein können. Der Energiewert der Maispflanze hängt weniger vom Stärkegehalt und dessen hohen und praktisch konstanten Verdaulichkeit sondern vielmehr von der recht variablen Verdaulichkeit der Restpflanze ab. Da die Zellwände (NDF) fast die Hälfte der Trockensubstanz der Maispflanze ausmachen, ist der Gehalt an unverdaulicher Zellwand der Hauptvariationsfaktor der Verdaulichkeit der organischen Substanz und damit des NEL-Wertes von Maisganzpflanzen-Produkten, welche zwischen knapp 5 und über 7 MJ NEL/kg TS variieren können. Getreideheu eignet sich aufgrund seiner etwas geringeren Energiedichte und seines sehr schnellen Abbaus im Pansen besser als Maisprodukte um in der Spätlaktation einer Energie-Überversorgung und Verfettung vorzubeugen.

Biofutter-Import Bleibt die Problematik des unökologischen Imports von Biofutter welcher an der Glaubwürdigkeit von Schweizer Bioprodukten zehrt. Die verlangte 100%-Biofütterung für Wiederkäuer seit April 2009 hat die Schere zwischen Angebot und Nachfrage von inländischem Biofutter noch vergrössert. Auch wenn Raufutterimporte nur aus angrenzenden EU-Ländern erlaubt und Flugtransporte verboten sind, entsprechen lange Transportwege kaum der Philosophie einer nachhaltigen Produktion mit geschlossenen Kreisläufen. Langfristig ist das Ziel im Biolandbau, dass die Betriebe ihr Futter mehrheitlich selber produzieren können und ihre Tierzucht auf die gegebenen Standortbedingungen ausrichten. Dabei wird der Fokus von der Milchleistung pro Laktation mehr auf funktionelle Merkmale wie Eutergesundheit, Fruchtbarkeit, eine gute Persistenz und eine hohe Lebensleistung verlagert. Solange die Genetik der “Bio-Nutztiere“ jedoch der Hochleistungszucht folgt, darf es nicht sein, dass die Tiere mangels Schweizer Biofutter nicht bedarfs- und artgerecht gefüttert werden und dabei ihre Gesundheit und Lebensdauer vermindert werden! Bio Suisse fördert mit staatlicher Unterstützung den einheimischen Acker- und Futterbau (Zusatzbeiträge für offene Ackerflächen) und plant eine Umstellkampagne für Ackerbaubetriebe. Luzerne und Getreideheu könnten auch in der Schweiz vermehrt angebaut werden, jedoch kann der inländische Anbau nicht von heute auf morgen vervielfacht werden. Unter diesen Umständen macht ein Futtermittelimport für Betriebe an Standorten wo keine eigene Produktion möglich ist, vor allem dann Sinn, wenn Futtermittel von garantierter hoher Qualität gezielt produktiv – das heisst beim Milchvieh zu Beginn der Laktation - eingesetzt werden. Eine vorgängige Gegenüberstellung von Futterkosten und aktuellem Milchpreis für verschiedene mögliche Futterrationen lohnt sich dabei immer.

Nach den Bio Suisse Fütterungsrichtlinien 2009 dürfen für Wiederkäuer von den verlangten 90% Raufutter-Trockensubstanz max. 10% CH-Bio- oder EU-Bio-Herkunft sein, bei Knospe-Raufuttermittel ist die Importmenge frei, begrenzt wird der Raufutterimport grundsätzlich durch die individuelle Düngerbilanz. Bei Zufuhr von Raufutter muss in jedem Fall eine Nährstoffbilanz (Suisse Bilanz) gerechnet werden.