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K-Impulse | Seite 1 AUF EIN WORT K MPULSE Nr. 55 | August 2012 Kosten nachhaltig reduzieren Die Kunststoff-Hersteller stehen vor einer gewaltigen Herausfor- derung: Zum einen müssen sie ihre Produkte mit neuen Inno- vationen immer weiter qualifi- zieren, um im globalen Wettbe- werb die Nase vorn zu behalten – zum anderen sollen sie ihre Produkte so preisgünstig wie irgend möglich anbieten. Das ist ein enormer Spagat, und doch gibt es in beiden Bereichen erhebliche Poten- ziale. Bei der technologischen Entwicklung steht das Institut mit geballtem Know-how zur Verfügung. Und was die Kos- ten anbelangt, gibt es noch erheblichen Spielraum bei den Energie- und Materialkosten. Vor allem Letztere, die bis zu 80 Prozent der Stückteilkos- ten ausmachen, bieten noch erhebliche Chancen zur Einspa- rung: vor allem durch Gewichts- einsparungen oder auch den Einsatz von Regranulaten. Das Kunststoff-Institut unterstützt die Hersteller bei der Ent- wicklung von entsprechenden Verfahren: durch die individu- elle Beratung vor Ort, durch seine Qualifizierungsangebote sowie durch die Verbundpro- jekte. Durchweg sind sie auf einen zukunftsweisenden Stand der Technik abgestimmt und versprechen Erfolg. Thomas Eulenstein | Stefan Schmidt – Geschäftsführer – INHALT Kunststoff-Institut Südwest jetzt mit eigenen Räumlichkeiten Fachtagung: Neue Potenziale durch innovative Oberflächentechnik Neue Verbundprojekte stärken die Branche 3 Labor-Leistungsspektrum ausgeweitet 4 Kleben als neues Dienst- leistungssegment 4 Wachstumsmärkte rund um den Globus erschließen 5 Fachhochschule nimmt Arbeit am neuen Standort auf 5 Beim Lackieren den Aus- schuss deutlich minimieren 6 HASCO weiter auf Wachs- tumskurs 7 Zukunftsträchtiges Qualifizie- rungsangebot 8 Schüler lernen praxisnah die Kunststoff-Branche kennen 8 Neuer Standort als Innovationsmotor Die wachsenden Anforde- rungen an die Oberflächen- technik stehen im Mittel- punkt der traditionellen Fachtagung des Kunststoff- Instituts 2012. Sie findet diesmal am 26. Sep- tember in Lüdenscheid statt und widmet sich den zukunfts- trächtigen Anforderungen an Varianz und Flexibilität hin- sichtlich Eigenschaft und Mate- rialien. Zusätzlich sind immer neue Designs und Effekte ge- fordert – und das bei robusten und günstigen Prozessen. Somit wird auf der Fachtagung für Oberflächentechnik das Au- genmerk besonders auf neue Technologien und spezielle As- pekte bei bekannten Verfah- ren gelegt, um daraus für das eigene Geschäftsfeld Chancen abzuleiten. Vom Design über Technologieanbieter, Anlagen- hersteller und Anwender sind wieder aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette Referen- ten vertreten und garantieren praxisnahe und anwendungso- rientierte Fachvorträge. Themen sind: Heute – Innovati- on, morgen – Alltag; Innovative Möglichkeiten durch Pigmente; Printed electronics – Funkti- on und Design im Einklang; Heizbare Lacke; Lackieren im Werkzeug - Vielfältige Lösun- gen für Ihren Anspruch an die Oberfläche; Berührungslose Online-Lackschichtdickenmes- sung; Oberflächenaktivierung durch UV-Behandlung; Reach – Was bedeutet das für mich?; Digitaldruck – Aktuelle Mög- lichkeiten bei Kunststoffbau- teilen und -folien; Lackieren, PVD und weitere Ergebnisse aus einem Förderprojekt. Weitere Infos: www.fachtagung-oberflaeche.de Kunststoff-Institut auf der Fakuma 2012 Innovationen rund um die Werkzeug- und Verfahrenstech- nik stehen auf der diesjährigen internationalen Kunststoffmes- se Fakuma vom 16. bis 20. Ok- tober im Mittelpunkt. An einer laufenden Maschine wird das Kunststoff-Institut (Halle A5, Stand 5312) ein Kunststoffteil aus dem Lebensmittelbereich mit besonderen Material,- De- sign- und Festigkeitsanforde- rungen produzieren. Ziel ist es, gewünschte Oberflächen wäh- rend des Spritzgießprozesses mit einem Minimum an Nach- arbeit herzustellen. Beispiele bieten die Induktionstechnik bei Werkzeugen, die Ober- flächentechnik an Werkzeug- einsätzen, die flächige Tem- perierung mittels BFMOLD ® oder die konturnahe Kühlung mittels LaserCUSING ® -Tech- nolgie. Genau daran wird das Institut auch in diesem Jahr anknüpfen und die Entwick- lungen aus den neuen und laufenden Verbundprojekten vorstellen. Mit über 160 Vertretern aus Industrie, Politik und Verbän- den feierte das Kunststoff- Institut Südwest die Eröff- nung des neuen Standorts in Villingen-Schwenningen. Im Innovationspark auf dem ehemaligen Saba/Thomson- Gelände startet das Insti- tut zunächst mit einer Flä- che von 500 Quadratmetern für ein Labor, Technikum und Schulungsräume. Das Kunststoff-Institut Lüden- scheid, die IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg und 19 regionale Unternehmen besiegelten be- reits im Oktober 2011 vertraglich die Gründung des gemeinsamen Kunststoff-Instituts in Villingen- Schwenningen. Während die ers- ten Angebote noch in IHK-Räum- lichkeiten stattfanden, folgte nun der Startschuss in den eigenen Räumlichkeiten, die auch Erwei- terungsoptionen bieten. In einer feierlichen Eröffnungs- veranstaltung erläuterten die verantwortlichen Instituts-Ge- schäftsführer Thomas Eulen- stein und Stefan Schmidt, der Präsident der IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg Dieter Teufel und ihr Hauptgeschäftsführer Tho- mas Albiez, Richard Schuler (Ria Polymers) als Vorsitzender des technischen Beirates sowie als besonderer Ehrengast der Par- lamentarische Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung Ernst Burgba- cher MdB, welchen besonderen Stellenwert die kunststoffver- arbeitende Industrie in der Re- gion einnimmt. Das rein aus Industriemitteln finanzierte In- stitut wird künftig als Scharnier zwischen Wirtschaft und Wis- senschaft fungieren und insbe- sondere klein- und mittelstän- dischen Firmen Türen zu neuen Kunden und Lieferantenkreisen öffnen. Zudem sind insbesonde- re bei weitreichenden Entwick- lungsprojekten interessante In- dustrieförderungen möglich. Kraftvolle Unterstützung für Unternehmen der Region „Direkt zu Beginn kann un- ser zunächst sechsköpfiges Institutsteam auf ein bestens ausgestattetes Technikum für Spritzgießtechnik zurückgrei- fen“, sagte Stefan Schmidt. „Im Technikum können nun die praktischen und theoretischen Übungen für das umfangreiche Seminarangebot und zudem Ab- musterungen oder Werkzeug- optimierungen für die hiesige Kunststoffindustrie angeboten werden.“ Parallel dazu sind die ersten Ver- bundprojekte mit den Schwer- punkten Medizin- und Hybrid- technik erfolgreich im Mai 2012 angelaufen und bieten den Un- ternehmen zahlreiche Möglich- keiten, Wettbewerbsvorteile auf den Weltmärkten zu erarbeiten. Auch für die Projektteilnehmer des ersten Netzwerkprojekts im Bereich der hybriden Werk- stoffkombinationen für Präzi- sionsanwendungen war der Er- öffnungstag ein besonderer: Staatssekretär Ernst Burgba- cher überreichte den Zuwen- dungsbescheid für dieses erste ZIM-NEMO-Projekt. „Dabei han- delt es sich um ein engagiertes Projekt, bei dem die Kombina- tion von Kunststoff und ande- ren Werkstoffen im Mittelpunkt steht und ganz neue Produkte entwickelt werden“, so Thomas Eulenstein. Zwei weitere Ver- bundprojekte zu den Themen „Innovative Werkzeugober- flächen“ und „Kostensenkung durch gezielte Materialauswahl“ starten im Oktober. Bei dem anschließenden Rund- gang konnten sich alle Teilneh- mer einen Überblick über die derzeitigen Räumlichkeiten und Ausstattungen verschaffen. Staatssekretär Ernst Burgbacher übergab bei der Eröffnungsfeier den Förderbescheid für ein zukunftsweisendes Netzwerk.

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Page 1: K MPULSE - KIMW

K-Impulse | Seite 1

AUF EIN WORT

K MPULSENr. 55 | August 2012

Kosten nachhaltigreduzieren

Die Kunststoff-Hersteller stehen vor einer gewaltigen Herausfor-derung: Zum einen müssen sie ihre Produkte mit neuen Inno-vationen immer weiter qualifi -zieren, um im globalen Wettbe-werb die Nase vorn zu behalten – zum anderen sollen sie ihre Produkte so preisgünstig wie irgend möglich anbieten.Das ist ein enormer Spagat, und doch gibt es in beiden Bereichen erhebliche Poten-ziale. Bei der technologischen Entwicklung steht das Institut mit geballtem Know-how zur Verfügung. Und was die Kos-ten anbelangt, gibt es noch erheblichen Spielraum bei den Energie- und Materialkosten. Vor allem Letztere, die bis zu 80 Prozent der Stückteilkos-ten ausmachen, bieten noch erhebliche Chancen zur Einspa-rung: vor allem durch Gewichts-einsparungen oder auch den Einsatz von Regranulaten. Das Kunststoff-Institut unterstützt die Hersteller bei der Ent-wicklung von entsprechenden Verfahren: durch die individu-elle Beratung vor Ort, durch seine Qualifi zierungsangebote sowie durch die Verbundpro-jekte. Durchweg sind sie auf einen zukunftsweisenden Stand der Technik abgestimmt und versprechen Erfolg.Thomas Eulenstein | Stefan Schmidt– Geschäftsführer –

INHALT

Kunststoff-Institut Südwest jetzt mit eigenen Räumlichkeiten

Fachtagung: Neue Potenziale durchinnovative Oberfl ächentechnik

Neue Verbundprojektestärken die Branche 3Labor-Leistungsspektrum ausgeweitet 4Kleben als neues Dienst-leistungssegment 4Wachstumsmärkte rund um den Globus erschließen 5Fachhochschule nimmt Arbeit am neuen Standort auf 5Beim Lackieren den Aus-schuss deutlich minimieren 6HASCO weiter auf Wachs-tumskurs 7Zukunftsträchtiges Qualifi zie-rungsangebot 8Schüler lernen praxisnah die Kunststoff-Branche kennen 8

Neuer Standort als Innovationsmotor

Die wachsenden Anforde-rungen an die Oberfl ächen-technik stehen im Mittel-punkt der traditionellen Fachtagung des Kunststoff-Instituts 2012.

Sie fi ndet diesmal am 26. Sep-tember in Lüdenscheid statt und widmet sich den zukunfts-trächtigen Anforderungen an Varianz und Flexibilität hin-sichtlich Eigenschaft und Mate-rialien. Zusätzlich sind immer neue Designs und Effekte ge-fordert – und das bei robusten und günstigen Prozessen.

Somit wird auf der Fachtagung für Oberfl ächentechnik das Au-genmerk besonders auf neue Technologien und spezielle As-pekte bei bekannten Verfah-ren gelegt, um daraus für das eigene Geschäftsfeld Chancen abzuleiten. Vom Design über Technologieanbieter, Anlagen-hersteller und Anwender sind wieder aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette Referen-ten vertreten und garantieren praxisnahe und anwendungso-rientierte Fachvorträge.Themen sind: Heute – Innovati-on, morgen – Alltag; Innovative Möglichkeiten durch Pigmente;

Printed electronics – Funkti-on und Design im Einklang; Heizbare Lacke; Lackieren im Werkzeug - Vielfältige Lösun-gen für Ihren Anspruch an die Oberfl äche; Berührungslose Online-Lackschichtdickenmes-sung; Oberfl ächenaktivierung durch UV-Behandlung; Reach – Was bedeutet das für mich?; Digitaldruck – Aktuelle Mög-lichkeiten bei Kunststoffbau-teilen und -folien; Lackieren, PVD und weitere Ergebnisse aus einem Förderprojekt.

Weitere Infos:www.fachtagung-oberfl aeche.de

Kunststoff-Institut auf derFakuma 2012

Innova t i onen rund um die Werkzeug- und Verfahrenstech-nik stehen auf der diesjährigen internationalen Kunststoffmes-se Fakuma vom 16. bis 20. Ok-tober im Mittelpunkt. An einer laufenden Maschine wird das Kunststoff-Institut (Halle A5, Stand 5312) ein Kunststoffteil aus dem Lebensmittelbereich mit besonderen Material,- De-sign- und Festigkeitsanforde-rungen produzieren. Ziel ist es, gewünschte Oberfl ächen wäh-rend des Spritzgießprozesses mit einem Minimum an Nach-arbeit herzustellen. Beispiele bieten die Induktionstechnik bei Werkzeugen, die Ober-fl ächentechnik an Werkzeug-einsätzen, die fl ächige Tem-perierung mittels BFMOLD® oder die konturnahe Kühlung mittels LaserCUSING®-Tech-nolgie. Genau daran wird das Institut auch in diesem Jahr anknüpfen und die Entwick-lungen aus den neuen und laufenden Verbundprojekten vorstellen.

Mit über 160 Vertretern aus Industrie, Politik und Verbän-den feierte das Kunststoff-Institut Südwest die Eröff-nung des neuen Standorts in Villingen-Schwenningen. Im Innovationspark auf dem ehemaligen Saba/Thomson-Gelände startet das Insti-tut zunächst mit einer Flä-che von 500 Quadratmetern für ein Labor, Technikum und Schulungsräume.Das Kunststoff-Institut Lüden-scheid, die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und 19 regionale Unternehmen besiegelten be-reits im Oktober 2011 vertraglich die Gründung des gemeinsamen Kunststoff-Instituts in Villingen-Schwenningen. Während die ers-ten Angebote noch in IHK-Räum-lichkeiten stattfanden, folgte nun der Startschuss in den eigenen Räumlichkeiten, die auch Erwei-terungsoptionen bieten. In einer feierlichen Eröffnungs-veranstaltung erläuterten die verantwortlichen Instituts-Ge-schäftsführer Thomas Eulen-stein und Stefan Schmidt, der Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Dieter Teufel und ihr Hauptgeschäftsführer Tho-mas Albiez, Richard Schuler (Ria Polymers) als Vorsitzender des technischen Beirates sowie als besonderer Ehrengast der Par-lamentarische Staatssekretär und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung Ernst Burgba-cher MdB, welchen besonderen Stellenwert die kunststoffver-arbeitende Industrie in der Re-gion einnimmt. Das rein aus Industriemitteln fi nanzierte In-

stitut wird künftig als Scharnier zwischen Wirtschaft und Wis-senschaft fungieren und insbe-sondere klein- und mittelstän-dischen Firmen Türen zu neuen Kunden und Lieferantenkreisen öffnen. Zudem sind insbesonde-re bei weitreichenden Entwick-lungsprojekten interessante In-dustrieförderungen möglich.

Kraftvolle Unterstützung für Unternehmen der Region „Direkt zu Beginn kann un-ser zunächst sechsköpfi ges Instituts team auf ein bestens ausgestattetes Technikum für Spritzgießtechnik zurückgrei-fen“, sagte Stefan Schmidt. „Im Technikum können nun die praktischen und theoretischen Übungen für das umfangreiche Seminarangebot und zudem Ab-musterungen oder Werkzeug-optimierungen für die hiesige Kunststoffi ndustrie angeboten werden.“ Parallel dazu sind die ersten Ver-bundprojekte mit den Schwer-punkten Medizin- und Hybrid-technik erfolgreich im Mai 2012

angelaufen und bieten den Un-ternehmen zahlreiche Möglich-keiten, Wettbewerbsvorteile auf den Weltmärkten zu erarbeiten. Auch für die Projektteilnehmer des ersten Netzwerkprojekts im Bereich der hybriden Werk-stoffkombinationen für Präzi-sionsanwendungen war der Er-öffnungstag ein besonderer: Staatssekretär Ernst Burgba-cher überreichte den Zuwen-dungsbescheid für dieses erste ZIM-NEMO-Projekt. „Dabei han-delt es sich um ein engagiertes Projekt, bei dem die Kombina-tion von Kunststoff und ande-ren Werkstoffen im Mittelpunkt steht und ganz neue Produkte entwickelt werden“, so Thomas Eulenstein. Zwei weitere Ver-bundprojekte zu den Themen „Innovative Werkzeugober-fl ächen“ und „Kostensenkung durch gezielte Materialauswahl“ starten im Oktober. Bei dem anschließenden Rund-gang konnten sich alle Teilneh-mer einen Überblick über die derzeitigen Räumlichkeiten und Ausstattungen verschaffen.

Staatssekretär Ernst Burgbacher übergab bei der Eröffnungsfeier

den Förderbescheid für ein zukunftsweisendes Netzwerk.

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K-Impulse | Seite 2

Intern | Verbundprojekte

Hilfen für den Einsatz von Rezyklaten„Die Minimierung des Ver-brauchs von primären Rohstof-fen war und ist ein weiteres, zentrales Ziel bei Volkswagen. Deshalb ist der Einsatz von gü-tegesicherten Rezyklaten in fast allen Fahrzeugbauteilen nicht nur generell erlaubt, sondern wird sowohl in der konzernweit gültigen Recyclingnorm als auch im projektübergreifenden Volkswagen-Umweltlasten-heft explizit gefordert.“ Diese Aussage des VW-Konzerns be-stärkt den Gedanken, dass das Zurückführen von Werkstoffen in bestehende Prozesse nicht nur wünschenswert, sondern für viele bereits gelebte Fir-menphilosophie ist. Neben der Rohstoffverfügbar-keit und der Nachhaltigkeit spielt der Kostenvorteil von Rezyklaten eine zunehmende Rolle. Ziel muss es aber sein, Materialströme so zu organisie-ren, dass die Chance einer sor-

tenreinen Rückführung in den Prozess besteht. Das Kunststoff-Institut Lüden-scheid stellt sich dem Themen-kreis im neuen Verbundpro-jekt Rezyklateinsatz in der Kunststoffverarbeitung. Es beleuchtet Qualitätskriterien, vermittelt Material-, Prüf- und Prozesserfahrungen ebenso wie Prüfmöglichkeiten, be-leuchtet Materialkreisläufe und Materialaufbereitungsverfah-ren und gibt Hinweise auf die Übertragbarkeit der Material-betrachtung auf reale Bautei-le. Es besteht die Möglichkeit, dass die Projektteilnehmer ein Material in das Projekt einbrin-gen, an dem Untersuchungen durchgeführt werden können. Neben den Gemeinschaftsun-tersuchungen werden im Pro-jekt auch fi rmenspezifi sche Leistungen angeboten.Im Juni fand bereits die Auftakt-veranstaltung zum Firmenver-bundprojekt „Rezyklateinsatz in der Kunststoffverarbeitung“ statt; ein Quereinstieg ist für In-teressenten jetzt noch möglich.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Michael Tesch+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Lichttechnik in ihren speziellen FunktionalitätenDas Firmenverbundprojekt Lichttechnik 2 widmet sich vertiefend einem Thema, das zunehmend als Differenzie-rungsmerkmal in der Design-sprache und zur Individualisie-rung von Produkten genutzt wird. Aufbauend auf das Vor-gängerprojekt, dessen Ergeb-nisse zur Verfügung gestellt werden, stehen diesmal Ma-terialien, Displays, schaltbare Symbole und die Zusammen-

führung von Techniken und ex-ternen Experten in Form von Lieferanten, Beratern oder In-stituten im Mittelpunkt. Dazu wird eine Datenbank „Licht und Kunststoff” aufgebaut, die den Projektteilnehmern die Möglichkeit einer schnellen Experten-/Lieferantenauswahl bietet. Besondere Berücksich-tigung erfährt die Tatsache, dass zunehmend konventionel-le Anzeige- und Bedienelemen-te durch Displays ersetzt oder in Kombination eingesetzt wer-den, für die eine Marktüber-sicht erstellt werden soll. Das Ziel ist die reibungslose Inte-gration der Displayelemente in Kunststoffbaugruppen.Weiter-hin werden Möglichkeiten zur Realisierung von beleuchteten Symbolen erarbeitet, die in Abhängigkeit des Bedienungs-zustandes in ihrer Darstellung variabel sind. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, dass entsprechende Bauteile direkt oder mittels Lichtleiter durchleuchtet werden sollen. Darüber hinaus wird zusammen mit einem Kooperationspartner eine Systematik zur Ermittlung lichttechnischer Kenndaten von Kunststoffen untersucht.Das Projekt richtet sich insbe-sondere an Unternehmen, die sich mit der Auslegung und Her-stellung von Symbol- oder Am-bientebeleuchtung an Kunst-stoffbauteilen beschäftigen oder in das Thema demnächst einsteigen wollen. Es wird im September 2012 anlaufen und steht Interessenten offen. Weitere Infos:M. Sc. Dipl.-Ing. Angelo Librizzi+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Chrom VI-frei, Nickel-frei und hochdekorativ?

Das Kunststoff-Institut Lüden-scheid beschäftigt sich seit 15 Jahren mit Galvanisierungsver-fahren von Kunststoffen. Nach zwei Projekten, die sich mit der Ausschussminimierung be-schäftigten, macht das Institut jetzt insbesondere Rand- und Sonderthemen auf diesem Ge-biet samt Anwendbarkeit trans-parenter.Die drohende Aufnahme der VI-wertigen Chromverbindungen in den Anhang 14 der REACH-Verordnung und die einsetzen-de Diskussion um Nickel zwingt die Branche, sich mit dem Sze-nario einer eingeschränkten Erlaubnis zum Einsatz dieser Stoffe auseinanderzusetzen. Es gibt eine Reihe von theoretisch einsetzbaren Alternativverfah-ren, deren Praxistauglichkeit geprüft werden muss. In dem Projekt Galvanisieren von Kunststoffen – Sonder-verfahren für Design und Umwelt sollen der Stand der Technik ermittelt und die An-wendbarkeit dieser Prozesse durch Versuche überprüft und ggf. auch verbessert werden (z.B. Weißbronze, PVD-Kombi-nationen, SO3, KMnO4).Aufgrund der häufi gen Anwen-dung galvanischer Oberfl ä-chen nimmt der Wunsch nach Design-Variationen zu. Hierzu werden aktuell insbesondere unterschiedliche Farben gefor-dert, aber auch Kombinationen mit Durchleuchttechnik etc. Weil sich Galvanikschichten nicht wie Lacke beliebig einfär-ben lassen und ein nachträgli-ches Freistellen kaum möglich ist, werden unterschiedliche und meist aufwändige Metho-den eingesetzt. Dazu sollen im Projekt Alternativen aufgezeigt werden.In dem zweijährigen, dem-nächst beginnenden Projekt werden dazu Sonderverfahren wie z.B. eine einfache kosten-günstige Technik zur partiel-len Galvanisierung oder auch Schutzlackierungen mit Cool-Touch vorgestellt.Weitere Infos:Detlev Berndt+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Erste Projekte im Südwesten angelaufenIm Kunststoff-Institut Südwest sind zwei Verbundprojekte an-gelaufen, bei denen auch jetzt noch ein Quereinstieg möglich ist: Hybridtechnik - Von der Konstruktion über die Ver-fahrenstechnik bis zur Bau-teilprüfung sowie Wachs-tumsmarkt Medizintechnik - Zugang, Anwendungen, Prozesse.Das Verbundprojekt „Hybrid-technik“ vermittelt nützliches Know-how entlang der gesam-ten Prozesskette von Hybrid-bauteilen – von der Konstruk-tion über Materialauswahl und Verfahrenstechnik bis hin zur Bauteilprüfung. Darüber hinaus werden während der gesamten Projektlaufzeit praxisorientierte Hilfen zur effektiven Gestaltung und Umsetzung von Hybridbau-teilen gegeben. Schwerpunkte werden die Konstruktion, die

Materialauswahl, das Abmus-tern, die Mediendichtigkeit sowie die Bauteilprüfung sein.Das Projekt „Medizintechnik“ widmet sich einem Feld mit zu-nehmenden Marktchancen für die Kunststoff-Industrie gerade mit Blick auf den Standort Ba-den-Württemberg. Die Anforde-rungen an die Qualität der Medi-zintechnik-Produkte unterliegen besonders hohen und differen-zierten Anforderungen. Zu den Projektleistungen zählen unter anderem die Unterstützung bei der Einführung von Medizinpro-dukten, die produktspezifi -sche Dokumentation, Prozess-beschreibungen, die gezielte Vorbereitung auf die Zertifi zie-rung nach DIN EN ISO 13485 bzw. Richtl. 93/42 EWG sowie die fi rmenspezifi sche Betreuung der Teilnehmer.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Dipl.-Betriebsw.Werner Bächle+49 (0) 77 21.99 78 [email protected]

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Verbundprojekte

Probleme mit Piano-Black und Ausschusszahlen?Die aktuelle Lackiertechnik un-terliegt einem hohen techni-schen Wandel. Die modernen Lacksysteme müssen immer mehr Anforderungen und Ei-genschaften erfüllen. Dabei stehen hochglänzende Oberfl ä-chen derzeit bei Verbrauchern hoch im Trend: Kaffeemaschi-nen, Automobilteile oder Fern-sehgehäuse in „Piano Black“-Optik sind gefragt.Doch Lackierexperten wissen, wie aufwändig und kompliziert die fehlerfreie Lackierung sol-cher Oberfl ächen auf Kunst-stoff und anderen Substraten ist – insbesondere, weil schon ge-ringste Mengen an Staub- und Schmutzpartikeln zu einer deut-lichen Pickel- und Kraterbildung beitragen. Um die in der Regel enorm hohe Ausschussquote zu senken, bietet das Kunststoff-Institut seit Juni 2012 das Verbundprojekt Aus-schussminimierung bei der

Lackierung von Kunststoffen an, bei dem die praktische Re-duzierung der Ausschusszahlen bei der Lackierung von Kunst-stoffen realisiert wird. Zusätz-lich werden die Ergebnisse aus einem Förderprojekt zur Aus-schussminimierung bei Piano- Black-Oberfl ächen einfl ießen. Im Mittelpunkt steht die praktische Begutachtung und direkte Opti-mierung der Anlagentechnik vor Ort. Es erfolgt eine grundsätz-liche Überprüfung des Ist- und Sollzustands der Lackieranlage (einschließlich Schwachstellena-nalyse) und die Erarbeitung von Optimierungsvorschlägen. Der Optimierungsprozess kann so-wohl im eigenen Unternehmen als auch bei einem Zuliefererun-ternehmen erfolgen. Im zweiten Teil des Projekts erfolgt dann eine weitere Begutachtung, bei der die Umsetzung der aufge-zeigten Verbesserungspotentia-le und deren Auswirkungen ge-prüft und bewertet werden. Das Projekt ist im Juni gestartet, ein Quereinstieg ist auch jetzt noch möglich. (siehe auch Seite 6)Weitere Infos:Ralf Zahradnik+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Übergang zu biobasierten WerkstoffenDas zweite Verbundprojekt Einsatz nachhaltiger Mate-rialien, das erneut in Zusam-menarbeit des Kunststoff-In-stituts Lüdenscheid, der ISK GmbH und der Fachhochschu-le Südwestfalen durchgeführt wird, möchte die Neuorientie-rung von Unternehmen beim Einsatz biobasierter Materialien für technische Anwendungen unterstützen. Denn der Wunsch und auch die Forderung nach

Nachhaltigkeit und Unabhän-gigkeit von fossilen Ressour-cen drängen in der öffentlichen Diskussion immer stärker ins Bewusstsein. Industrie und Produktent-wicklung haben diesen Trend erkannt. Viele namhafte Roh-stoffhersteller haben bereits unterschiedliche Biokunststof-fe im Portfolio. Künftig sind noch weitere Polymersorten zu erwarten. Kapazitäten zur Produktion von Biokunststof-fen werden signifi kant ausge-baut, um die Verfügbarkeit si-cherzustellen. Dabei steht die Entwicklung von technischen Anwendungen im Fokus. Erste Anwendungen sind bereits auf ihre Serientauglichkeit getes-tet und vielfach erfolgreich im Markt platziert worden.Die technische Einsatzfähigkeit bringt zwangsläufi g die Forde-rung nach Haltbarkeit mit sich. Die Prognosen für die künftigen Produktionskapazitäten bestä-tigen den Trend weg von der biologischen Abbaubarkeit und hin zum Einsatz biobasierter Materialien. Hier wird das neue Verbundprojekt (in Abstim-mung mit den Projektteilneh-mern) Materialien auf ihre Ein-satzfähigkeit untersuchen und Möglichkeiten der Additivierung prüfen. Die Wirksamkeit dieser Modifi kationen soll durch aus-gewählte Prüfungen, auch hin-sichtlich verfahrenstechnischer Aspekte, verifi ziert werden. Der Start des auf eineinhalb Jahre angelegten Projekts ist für den Herbst 2012 vorgesehen. Weiter Infos:Dipl.-Ing. Michael Tesch+49 (0) 23 51.10 [email protected]

2K Hybridtechnik: Dichte Verbünde im Visier

Der Projektname 2K Hybrid-technik – Feste und dichte Verbünde zwischen Vor- und Endumspritzung teilkristalli-ner Kunststoffe steht für das feste und dichte Verbinden von teilkristallinen Kunststoffen im Mehrkomponentenspritzguss. Das neue Verbundprojekt sattelt auf die bereits durchgeführten Hybridprojekte auf, bei denen sich die beteiligten Unternehmen intensiv mit dem mediendichten Verbund zwischen Kunststoff und Metall auseinandersetzten.Die Schwerpunkte des neuen Anschlussprojekts werden die Verbundhaftung von Vor- und Hauptumspritzung teilkristalli-ner Kunststoffe sowie die serien-begleitende Dichtigkeitsprüfung sein. Grundlage dieses Projektes sind dabei die Ergebnisse aus den vorherigen Verbundprojekten, diese zeigen, dass zur Realisie-rung eines mediendichten Ver-bundes an Hybridbauteilen eine Betrachtung beider Fügepartner sowie der Prozesstechnik not-wendig wird. Hierbei sollten die entsprechenden Einfl ussfaktoren und Optimierungsrichtungen be-reits in der Produkt- und Prozess-entwicklung bekannt sein und beachtet werden. Eben hier setzt das Verbundprojekt an. Ziel ist es dabei insbesondere, die Ursachen der Nichthaftung teilkristalliner Kunststoffe im Umsetzverfahren aufzuzeigen. Hierzu werden Praxis-versuche durchgeführt, um durch eine gezielte Wahl der Verfahren-sparmeter, Materialkombination oder Vorbehandlungsmethoden einen festen und dichten Ver-bund der geforderten Material-kombinationen zu erreichen. Zu den Projektleistungen zählen u.a. Praxisversuche an geforderten Materialkombinationen, Untersu-chungen zu unterschiedlichen An-schmelzrippen, Labyrinthen, etc. am Vorspritzling, Recherche und Einsatz von Vorbehandlungsme-thoden, die Dichtigkeitsprüfung an den getesteten Varianten so-wie die fi rmenspezifi sche Bera-tung für hybridspezifi sche Frage-stellungen.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Marius Fedler+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Hilfen für zentrale Herausforderungender Branche Das Kunststoff-Institut Südwest bietet der regionalen Wirtschaft zwei neue Verbundprojekte an: Kostensenkung durch ge-zielte Materialauswahl sowie Innovative Werkzeugober-fl ächen. Beide greifen zentrale Herausforderungen der Kunst-stoff-Branche auf und starten im Herbst 2012.Das erste Projekt geht auf den Trend zur steigenden Zahl von eingesetzten Materialien ein, die die Kosten u.a. für die Lagerhal-tung in die Höhe treiben. Konse-quent werden die Möglichkeiten zu einer Reduzierung der inner-betrieblichen Typenvielfalt be-leuchtet – insbesondere durch die Vermittlung zu tiefgehenden Werkstoffkenntnissen auch in Bereichen wie dem Einsatz von Rezyklaten und Bio-Kunststof-fen. Zudem werden fi rmenspe-zifi sche Beratungen angeboten,

bei denen (ausgehend von einer eingehenden Ist-Analyse) al-ternative Materialauswahl und -verfahren vorgestellt werden.Beim Projekt „Innovative Werkzeugoberfl ächen“ werden insbesondere neue Verfahren vorgestellt, die zur Erhöhung der Verschleiß- und Korrosi-onsbeständigkeit, zur Reduzie-rung von Entformungskräften und Formbelägen, zur Verbes-serung von Gleiteigenschaften, zum Schutz von polierten und strukturierten Flächen, zur Er-zeugung von gezielten Glanz-graden/Designeffekten, zur Verbesserung der Formteil-qualität sowie zur Zykluszeit-optimierung beitragen. Auch bei diesem Projekt ist eine fi r-menspezifi sche Beratung der Teilnehmer vorgesehen.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Dipl.-Betriebsw.Werner Bächle+49 (0) 77 21.99 78 [email protected]

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Intern

Das Kunststoff-Institut un-terstützt pfi ffi ge Schüler – nicht zuletzt, um bei ihnen Technik-Begeisterung zu wecken. So auch das Hai-Speed-Racing-Team des Lü-denscheider Geschwister-Scholl-Gymnasiums bei der Entwicklung eines Modell-Rennwagens.

Die Schüler befassten sich im Zuge des Wettbewerbs „F1 in schools“ mit der Entwicklung, der Konstruktion und dem Bau eines Miniatur-Fahrzeugs, das sich in anschließenden Rennen beweisen sollte. Hierbei wur-den neben dem zeitlichen Ab-schneiden auch die Qualität der Konstruktion, die Umsetzung in der Fertigung, der Business-Plan, die Form der Präsentation sowie die eingebrachten inno-vativen Technologien bewertet. Das Hai-Speed-Racing-Team hat sich hierbei, neben einem träg-

heitsreduzierenden Aufbau der Räder, im Sinne der Bionik der Verbesserung der Aerodynamik gewidmet und die Oberfl ächen-struktur einer Haifi schhaut zum Vorbild genommen. Durch die rillenförmige Gestaltung wird hier das anströmende Medium geleitet und weniger verwirbelt, der Strömungswiderstand sinkt.In einer ersten Umsetzung wur-den die Rillen händisch in eine Kunststofffolie eingebracht und auf dem Rennboliden appliziert. Unter anderem erbrachte dieser Aufbau dem Team den 2. Platz bei den NRW-Meisterschaften. Für die anschließenden deut-schen Meisterschaften such-ten die Schüler nun nach einer höherwertigen Fertigungsme-thode mit geringerer Toleranz-anfälligkeit bei jedoch immer noch geringer Stückzahl. Hier kam das Kunststoff-Institut mit seinen Fertigungs- und Rapid-Prototyping-Anlagen ins Spiel. Das Rennteam änderte seine

CAD-Konstruktion so ab, dass ein Positiv der abzubildenden Strukturen auf der Modellober-fl äche vorlag. Durch die FDM-Anlage des Instituts wurde nun ein Thermoformwerkzeug aus diesen Daten aufgebaut. Inner-halb kürzester Zeit stand ein Werkzeug zur Verfügung mit dem Polycarbonatfolien (be-reitgestellt von der Fa. BÖ-LA Siebdrucktechnik) tiefgezogen werden konnten, die exakt der Außenkontur des Rennfahrzeugs entsprechen. Zudem konnten mehrere Fahrzeuge mit der gleichen Oberfl ächengestaltung ausgestattet werden, ohne auf aufwändige Thermoformwerk-zeuge zurückgreifen zu müssen.Auch die Umsetzung dieser technischen Innovation führte dazu, dass das Rennteam bei den deutschen Meisterschaften im Mai 2012 im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde.

Erfolgreiche junge Rennwagen-Konstrukteure unterstützt

Institut steigt in Rennsport ein

Das Lüdenscheider Hai-Speed-Racing-Team realisierte mit

Unterstützung des Kunststoff-Instituts ein neues Rennfahr-

zeug und punktete sowohl auf Landes- als auch auf Bundes-

ebene.

Die Modernisierung des Kunststoff-Instituts Lüden-scheid wird fortgesetzt – jetzt im Bereich des Labors.

Der Hintergrund: Nachdem das eigene Gebäude für die Fach-hochschule in unmittelbarer Nachbarschaft zur Verfügung steht und die Studenten die In-stitutsgebäude verlassen, ist

jetzt auch genügend Platz für den Um- und Ausbau des La-bors vorhanden. „Wir kommen damit in die glückliche Lage, die Räumlichkeiten optimal zu ge-stalten, auf weiteren 170 Qua-dratmetern Platz für zusätzliche Gerätschaften zu schaffen und damit das Leistungsspektrum für unsere Auftraggeber auszu-weiten“, schildert Michael Tesch, Bereichsleiter Werkstofftech-nik/Neue Materialien. Zugleich könne das gesamte Leistungs-angebot konzentriert und in sei-nen Abläufen optimiert werden. Im Zusammenhang mit den Modernisierungsmaßnahmen sollen neue Analyse- und Prüf-geräte (z.B. Gaschromatograph, Sonnensimulationsanlage, Xe-nontester sowie Doppelschne-ckenextruder ZSK 26, der für Materialentwicklungen nunmehr bereitsteht) angeschafft sowie das Nass-Analytiklabor ausge-

baut werden.Im Labor des Kunststoff-Insti-tuts Lüdenscheid stehen ohne-hin schon für Untersuchungen hochwertige Prüfeinrichtungen bereit – so FT-IR-Mikroskopie, DSC, TGA, TMA, GPC, Aufl icht- und Durchlichtmikroskopie, REM, Klima- und Wärmeschrän-ke, elektrische Prüfungen der Wärmeleitfähigkeit sowie me-chanische Prüfeinrichtungen. Seit 2000 nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert, können hier Werkstoffprüfungen und Waren-eingangsprüfungen, Prüfungen nach Automobilstandards (DBL, GME, TL, etc.), Schadensanaly-sen, Materialidentifi zierungen, Untersuchungen zur Werkstoff-auswahl sowie die Ringversuche durchgeführt werden.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Michael Tesch+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Weitere Um- und Ausbauten:

Labor-Leistungsspektrum ausgeweitet

Unter den Fügetechniken ge-winnt das Kleben immer größe-re Bedeutung. Speziell dort, wo höchst unterschiedliche Mate-rialien miteinander verbunden werden sollen und ein Form- oder Kraftschluss nicht mög-lich, sinnvoll oder ausreichend ist, können Klebsysteme einge-setzt werden. Die Variantenviel-falt dieser Lösungen ist immens groß. Ein- und mehrkomponen-tige Systeme, thermo- oder duroplastische Klebstoffe ste-hen je nach Anforderung zur Verfügung. Darüber hinaus können Klebstoffe noch wei-tere Funktionen übernehmen:

etwa bei der Dichtung oder der Abwärme-Abfuhr. Auch beim Kleben kann eine entsprechen-de Oberfl ächenbehandlung die Haftungsperformance der Ver-bindung erhöhen.Das Kunststoff-Institut Lüden-scheid unterstützt die Anwen-der zunehmend bei der Aus-wahl passender Klebesysteme und kann darüber hinaus ent-sprechende Vorbehandlungen und Prüfungen für die Unter-nehmen durchführen.Weitere Infos:B.Eng. Andreas Wortmann+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Neues Dienstleistungssegment Kleben

Fügen und Verbinden

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Die Fachhochschule Südwest-falen hat an ihrem Studienort Lüdenscheid mittlerweile die neuen Räumlichkeiten (unser Bild) im Bahnhofsviertel bezo-gen und hier auch den regulä-ren Studienbetrieb aufgenom-men.Die Einschreibestatistik für das Wintersemester 2012/13 zeigt zudem steigende Tendenzen in fast allen Fachrichtungen, so dass etwas optimistischer hinsichtlich der Versorgung der heimischen Industrie mit

Fachkräften in die Zukunft ge-blickt werden kann. Speziell im Bereich der Kunststofftech-nik hat sich die Fachhochschu-le mit Prof. Dr. Mark Fiolka eine neue Kompetenz mit dem Schwerpunkt Konstruktions- und Simulationstechnik ins Haus geholt. Durch die enge Kooperation zwischen Kunst-stoff-Institut Lüdenscheid und der Fachhochschule sind be-reits die ersten Projekte und Weiterbildungsmaßahmen in die Umsetzung gegangen.

Intern

KURZ NOTIERTPräsentation auf der Messe „Kunststoffen 2012“ Am 26. und 27. September 2012 fi ndet im niederländischen Veld-hoven die Messe „Kunststoffen 2012“ statt, auf der auch das Kunststoff-Institut Lüdenscheid mit einem Stand vertreten sein wird. Begleitet wird die Messe von zahlreichen Fachvorträgen, die dem Besucher einen guten Überblick über Technologien der Benelux-Region bieten. Das Kunststoff-Institut stellt die Pro-zess- und Werkzeugtechnik in den Vordergrund. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter:www.kunststoffenbeurs.nl

Ressorceneffi zienzgewinnt an BedeutungGute Resonanz fand die ge-meinsame Veranstaltung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), des Vereins Kunst-stoffl and NRW und des Kunst-stoff-Instituts Lüdenscheid zur Optimierung der Energie- und Ressourceneffi zienz in der Kunststoffverarbeitung im April 2012 in Hagen. „Gerade die Kunststoffi ndustrie leidet un-ter steigenden Energie- und Rohstoffkosten. Deshalb ist der Weg in eine nachhaltige und ressourcenschonende Produkti-on für die Unternehmen dieser

Branche ohne echte Alternative“ sagte SIHK-Hauptgeschäftsfüh-rer Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-Frick. Am Nachmittag wurden ausgewählte Beispiele für den Einsatz ressourceneffi zienter Materialien und Technologien in der Kunststoffverarbeitung vorgestellt. Ergänzt wurde das Vortragsprogramm durch eine begleitende Fachausstellung.

Beim 19. Innovationstag Plagiatschutz präsentiert Das Kunststoff-Institut präsen-tierte beim 19. Innovationstag Mittelstand des Bundesministe-riums für Wirtschaft und Tech-nologie (BMWi) Mitte Juni 2012 ein neues System zum Kampf gegen die Produktpiraterie. Der Innovationstag Mittelstand zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie erfolg-reich die Innovationsförderung sein kann. Über 300 Unterneh-men und Forschungseinrichtun-gen präsentierten diesmal rund 200 Produkte, Verfahren bzw. Dienstleistungen, die im Rah-men des Zentralen Innovations-programms Mittelstand, seiner Vorläuferprogramme sowie der industriellen Gemeinschaftsfor-schung entwickelt worden sind. Das Kunststoff-Institut war erst-mals bei der Veranstaltung ver-treten und stellte das neu entwi-ckelte System zum Plagiatschutz

für Kunststoffteile interessierten Firmen vor.

Erste Tagung des Werkzeugbau-InstitutesDie erste Tagung des Werkzeug-bau-Institutes fi ndet am 29. und 30. Oktober 2012 mit interes-santen Themen zur gesamten Prozesskette des Werkzeugbaus unter dem Titel „Fachtagung Werkzeugbau – System- und Prozessinnovationen für den Werkzeug- und Formenbau“ statt. Gestartet wird mit einer Vorabendveranstaltung in den Räumlichkeiten des Werkzeug-bauinstituts. Die Tagung fi ndet am nächsten Tag in dem neuen Gebäude der Fachhochschule Südwestfalen am Studienort Lü-denscheid statt. Weitere Infos demnächst unter:www.werkzeugbau-institut.de

Institut bei der5. NRW-Nano-KonferenzAuch in diesem Jahr öffnet der Nanotechnologie-Standort Dort-mund seine Tore für Experten und Anwender aus aller Welt. Die Veranstaltung fi ndet am 18. und 19. September 2012 im Kongresszentrum der Westfa-lenhallen Dortmund statt. Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid wird auf der Begleitausstellung mit einem Stand vertreten sein.

Das Kunststoff-Institut un-terstützt seine deutschen Kunden und Mitgliedsunter-nehmen, wenn sie Fuß auf den Weltmärkten fassen wollen.

„Viele Unternehmen haben in-zwischen den Blick darauf ge-richtet, dass der eigentliche Wettbewerbsdruck nicht mehr aus dem Inland rührt; sie ha-ben vielmehr die Konkurrenz auf den globalen Märkten im Blick“, schildert Geschäftsführer Tho-mas Eulenstein. Gern nutzen sie deshalb die Chance, sich für den globalen Wettbewerb fi t machen zu lassen. Die Konsequenz: Im-mer häufi ger müssen Mitarbeiter des Instituts auch zu Ausland-seinsätzen aufbrechen.„Wir haben deshalb inzwischen auch ein umfangreiches und ziel-gruppenorientiertes Schulung-sangebot in englischer Sprache aufgebaut“, so Thomas Eulen-stein. Mit seinem gebündelten Know-how ist das Institut ohne-dies längst in der Lage, entweder die Unternehmen an Standorten im Ausland zu begleiten oder deren Joint-Venture-Partner zu

beraten. Und da kennt das Enga-gement des Instituts inzwischen längst keine sprichwörtlichen Grenzen mehr. Denn neben den europäischen Staaten, die für manchen Hersteller beinahe schon als Inland gelten, wurden Schulungs- und Seminarveran-staltungen unter anderem schon in Hongkong, Kanada, Australi-en, China, Korea und in den USA durchgeführt.Die weltweite Technologiebe-ratung hat freilich immer eine Grundbedingung: Die deutschen

Anbieter sollen dabei unter-stützt werden, die Wachstums-märkte bei-spielsweise in Fernost oder in Südameri-ka gezielt zu nutzen und auf dem Weg dahin wirtschaftliche Risiken zu mi-nimieren. Die Aufgabenstel-lungen sind viel-fältig: Mal geht es um die Op-

timierung von Prozessen, Ver-fahren und Materialien, mal um die Qualifi zierung von (Liefer-) Fertigungsstätten bis hin zu Au-dits. „Das geht häufi g nicht ohne die Präsenz vor Ort“, so Thomas Eulenstein. Denn die deutschen Unternehmen stellen gerade in Wachstumsregionen wie Chi-na oder Indien fest, dass nichts mehr läuft, wenn sie nicht vor Ort produzieren – und sie dabei die ebenso bekannte wie ge-schätzte deutsche Qualität zu-grunde legen.

Kunststoff-Institut begleitet Unternehmen auf fremden Märkten

Wachstumsmärkte in Ländern rund um den Globus erschließen

Beratungsleistungen für die heimischen Firmen

werden rund um den Globus angeboten.

Fachhochschule im neuen Gebäude

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Schwarze Oberfl ächen in Hochglanzoptik zu beschich-ten, ist für Lackierexperten eine hohe Kunst – insbesonde-re, weil schon geringste Men-gen an Staub- und Schmutz-partikeln zu einer deutlichen Pickel- und Kraterbildung bei-tragen. Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid führte umfang-reiche Untersuchungen durch, um die enorm hohen Aus-schussquoten zu senken.

Hochglänzende, schwarze Oberfl ächen liegen derzeit bei Verbrauchern voll im Trend: Hauhaltsgeräte, Automobilteile oder Fernsehgehäuse in „Piano Black“-Optik sind sehr gefragt. Doch Lackierexperten wissen, wie aufwändig und kompliziert die fehlerfreie Lackierung sol-cher Oberfl ächen auf Kunst-stoff ist. Hochglanzschwarz verzeiht keinen Fehler – jeder noch so kleine Krater und jede noch so kleine Pickelbildung durch Staubkörner führen un-weigerlich zum Ausschuss. Die Ausschussquote liegt bei nicht optimierten Prozessen bei durchschnittlich 50 bis 80 Prozent. Viele Bauteile werden nach der fehlerhaften Lackie-rung direkt entsorgt, weil sich eine Nachbearbeitung selten lohnt. Um Fehlerquellen aufzuspü-ren und die Ausschussquote bei der Hochglanzlackierung in schwarz zu minimieren, führte das Kunststoff-Institut Lüden-scheid seit 2009 ein Projekt mit dem Titel „Science-to-busi-ness“ (S2B) durch, das im Rah-men des aus dem EFRE-Mitteln kofi nanzierten operationellen Check.NRW-Programms mit dem Ziel der Wettbewerbsfä-higkeits- und Beschäftigungs-förderung unterstützt wurde. Die Testreihen beschäftigten sich eingehend mit dem Ein-fl uss des Bauteilhandlings nach der Spritzgießfertigung, den Umgebungsbedingungen im Lackier- und Lagerbereich so-wie verschiedenen Bauteilrei-nigungsmethoden. Zur exakten Quantifi zierung der Einfl üsse und von Kontaminierungen wurden Partikelmessungen der Luft und auf dem Bauteil durch-geführt.

Spritzluft ist besondere Aufmerksamkeit zu widmenIn der ersten Testphase ist die Umgebungsluft in unterschied-lichen Bereichen von der Bau-teilerstellung bis zum fertigen Lackierteil überprüft worden. Für die Untersuchungen wurde der Aufgabenbereich und der Bereich bis zur Trocknung und Entnahme komplett unter Sau-berraumbedingungen gestellt und mehrstufi ge Messungen mit und ohne Aktivierung des Reinraums durchgeführt. Da-bei konnte festgestellt werden, dass sich (wie zu erwarten) ein Sauberraum – aufgrund redu-zierter Partikel in der Umge-bungsluft und einer geringeren Anzahl von auf der Bauteilober-fl äche anhaftenden Partikeln – positiv auf das Lackierergebnis auswirkt. Ferner haben Mes-sungen der Partikelverteilung direkt im Bereich des Spritz-luftstromes der Lackierpistolen gezeigt, dass eine nicht auf-bereitete Spritzluft, die zuvor aufwändig geschaffenen Be-dingungen des Sauberraumes leider teilweise wieder konta-minieren kann. Der Vorteil ei-ner aufbereiteten Spritzluft ist in Abbildung 1 anhand der Par-tikelverteilung erkennbar. Weil dieses Ergebnis als exempla-risch für den Lackieralltag be-trachtet werden kann, wird die Empfehlung ausgesprochen, einen Adsorptionstrockner und feine Mikrofi lter bis 0,01 µm für die Druckluft zu verwenden.

Abblasen von Werkstücken ohne Reinigungswirkung Während der nächsten Testrei-he wurden Partikelmessungen auf den Bauteilen mit einem speziellen Messsystem vorge-nommen. Durch die Verwen-dung eines geeigneten Kame-rasystems mit automatischer Auswertung der Partikelvertei-lung konnte die Kontaminierung der Bauteiloberfl äche erfasst und visualisiert werden. Eine Hauptursache für erste Verunreinigungen konnte bei der Teileentnahme nach dem Spritzguss erkannt werden. Hier war ein Anstieg der Staub-partikelmenge kurz nach der Entnahme aus dem Werkzeug messbar, während das Formteil vor der Entformung kaum Kon-taminationen aufwies. Das typische und gern ange-wandte Abblasen mit ionisier-

ter Luft vor der Lackierung hat-te in Sachen Staubminimierung jedoch kaum Einfl uss. Einzig nachweisbarer Vorteil der Ioni-sierung bestand darin, dass die Werkstücke elektrisch entladen zur Lackierung liefen. Deshalb wurde als Ergebnis abgeleitet, dass es wirksamer ist, die Teile direkt nach der Spritzgießferti-gung zu entladen und nicht erst kurz vor der Lackierung. Wich-tig ist dann natürlich, die Bau-teile nicht durch Transport/Rei-bung bis zur Lackierung wieder aufzuladen. Ferner wurde durch die Ver-suchsreihen gezeigt, dass eine

Lagerung der Bauteile in einem abgeschlossen Behältnis oder in PE-Beuteln eine Weiterver-schmutzung nach der Form-teilherstellung im Vergleich zur Lagerhaltung unter normalen betrieblichen Umgebungsbe-dingungen drastisch reduziert.Zudem wurden in die Testrei-hen auch Reinigungsschritte eingebunden. Als effektivste Möglichkeit hat sich dabei das mechanische Reinigen mittels eines weichen, reinraumtaug-lichen Tuches mit Isopropanol (IPA) herausgestellt, weil da-bei die auf der Bauteilober-fl äche anhaftende Partikel-

menge zu reduzieren und im Lackieralltag gut anzuwenden ist. Im Rahmen eines kürzlich gestarteten Verbundprojekts zur Ausschussminimierung bei lackierten Bauteilen wird sich das Kunststoff-Institut Lüden-scheid zukünftig mit dem au-tomatisierten Abreinigen be-schäftigen.

UV-Lackierungen bringen handfeste VorteileAbschließend wurden Be-schichtungsversuche durch-geführt: zum einen mit einem herkömmlichen Lacksystem auf Lösemittelbasis, zum an-deren mit einem UV-Monocu-re-System. Dabei wurde eine Korrelation der Partikelmes-sungen mit den Ergebnissen der lackierten Kunststoffbau-teile festgestellt. Letztere wur-den durch drei Prüfpersonen visuell auf Oberfl ächenfehler bei einer Beleuchtung mit der Normlichtart D65 beurteilt. So zeigte beispielsweise die Lack-schichtdicke bei den Versuchen mit dem Lösemittelsystem kei-nen Einfl uss auf die Fehlerquo-te. Die UV-lackierten Formteile zeigen bei ansonsten optima-len Umgebungsbedingungen und optimaler Bauteilreinigung eine geringe Anzahl von Ober-fl ächenfehlern gegenüber den Formteilen, bei denen ein Lö-semittellack zum Einsatz kam. Die Verwertung der neuen Er-kenntnisse erfolgt zum einen während der weltweiten La-ckierungsoptimierungen durch Mitarbeiter des Kunststoff-In-stituts, zum anderen im Rah-men des Verbundprojektes „Ausschussminimierung bei der Lackierung von Kunststof-fen“ (siehe auch Seite 3).

Weitere Infos:Dipl.-Ing. Joerg GüntherTel.: +49 (0) 23 51.10 [email protected]

Fachbeitrag

Schwarze Oberfl ächen bedeuten besondere Herausforderungen – F&E-Projekt liefert Lösungen

Beim Lackierenden Ausschussdeutlich minimieren

Abbildung 2: Zunahme der Partikelanhaftung während der Bauteil-

abkühlung an der Umgebungsluft

Abbildung 1: Einfl uss der Spritzluft auf die Partikelverteilung

Ausschussquoten von durchschnittlich 50 bis 80 Prozent kosten viel Geld

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Eines der größten Baupro-jekte der HASCO Firmenge-schichte hat Formen ange-nommen. Anfang Juni 2012 eröffnete am StandortLüdenscheid eine dermodernsten Fertigungen zur Herstellung von Form-normalien in Europa.

„Die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Qualitätspro-dukten aus dem Hause HASCO veranlasste uns dazu, unsere Produktionskapazitäten auszu-weiten“, so Christoph Ehrlich, Chief Executive Offi cer. „Mit der neuen Produktionsstätte sind wir nicht nur Vorreiter in Bezug auf modernste Technik, sondern bieten unseren Kun-den zukünftig eine höhere Ver-fügbarkeit“, betont er weiter. Bereits im September 2011 wurde das Firmengelände für die Produktionserweiterung von 3.000 Quadratmetern vorbereitet. Die hervorragen-de Infrastruktur sowie das in Lüdenscheid über Jahrzehnte gewachsene Fertigungs-Know-how der Mitarbeiter waren wichtige Gründe, sich für den Ausbau an diesem Standort zu entscheiden. Die gesamten Supply-Chain- und Fertigungsprozesse, ange-fangen bei der Rohstahlbeschaf-fung bis zur Auslieferung des Endproduktes unter Sicherstel-lung höchster Qualitätsansprü-che, wurden analysiert und neu aufgestellt. Um die Durchlauf-zeiten der Kundenaufträge zu minimieren, wurde ein mehrere tausend Tonnen umfassendes Rohstahllager sowie ein Lager für Halbzeuge mit über 5.000 Palettenplätzen errichtet. Bei der Rohstahlbeschaffung werden keine Kompromisse ge-macht.Ausschließlich auditierte Liefe-

ranten europäischer Qualitäts-stähle gehören zu den sorg-fältig ausgewählten HASCO Lieferanten – ein Garant für höchste Qualität und Sicher-heit. Strengste Rohstahlspezi-fi kationen in Bezug auf Rein-heit, Toleranzhaltigkeit sowie Spannungsarmut setzen neue Beschaffungs- und Fertigungs-standards. Eine 100-prozenti-ge Nachverfolgbarkeit im ge-samten Einkaufsprozess wird HASCO-Kunden garantiert.HASCO stellt sich mit dem Neubau auch der ökologischen Verantwortung. Das Gebäu-de wurde den neuesten Um-weltanforderungen und Ener-gierichtlinien entsprechend aus gestattet. Neben einer Ener-gierückgewinnung und spezi-eller Thermoverglasung wurde eine Photovoltaikanlage instal-liert.Das Stammhaus in Lüdenscheid steuert ein internationales Ser-vicenetz, das mit Niederlassun-gen und Vertretungen in den wichtigsten Industrienationen

eine schnelle Verfügbarkeit der global anerkannten HASCO-Standards gewährleistet. Die-ser Service umfasst die Berei-che:

Mould Base Division

f Innovative Produktentwick-lungen im Bereich Werk-zeugzubehör

f Höchste Stahl-/Zerspanungs-kompetenz

f Bewährte Präzision und Qua-lität

f Kürzeste Lieferzeiten

f Persönliche und individuelle Beratung

Hot Runner Division

f Spritzgießkompetenz

f Auslegung kompletter Heiß-kanal-Systemlösungen inkl. Regeltechnik

f Weltweite anwendungstech-nische Beratung

f Konstruktionsunterstützung Weltweit können Formenbauer heute auf ein Produktportfolio von rund 80.000 Einzelteilen für die Fertigung anspruchs-voller Werkzeuge zugreifen. Über 20.000 Kunden im In- und Ausland vertrauen auf das Knowhow und die Zuverlässig-keit der HASCO-Mitarbeiter. Mit der Eröffnung der neuen Fer-tigung defi niert HASCO, der Er-fi nder der Normalie, neue Stan-dards für den Werkzeug- und Formenbau und setzt Maßstäbe in Bezug auf Qualität, Präzision und Liefergeschwindigkeit.

HASCO – Gemeinsam geben wir Ihren Ideen Form!

Weitere Infos:HASCO HasencleverGmbH + Co KGRömerweg 4D-58513 Lüdenscheid+49 (0)23 [email protected]

Unternehmensportrait

Großinvestition in eine neue Fertigung am Standort Lüdenscheid

HASCO weiterauf Wachstumskurs

Bauprojektphasen der neuen Fertigung

HASCO Stammhaus in Lüdenscheid

HASCO Plattenprogramm mit

Formaufbauten und Sonder-

bearbeitung

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Bildung

ImpressumK-ImpulseInformationen aus demKunststoff-Institut LüdenscheidAusgabe Nr. 55 | August 2012Herausgegeben vom Kunststoff-Insti-tut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbHKarolinenstraße 858507 Lüdenscheid Telefon: +49 (0) 23 51.10 64-191Telefax: +49 (0) 23 51.10 64-190www.kunststoff-institut.demail@kunststoff-institut.deRedaktion: Thomas Eulenstein (V.i.s.d.P.), Stefan Schmidt, Michaela GörlitzerRealisierung:Horschler Kommunikation GmbH, Unna,

www.horschler.eu

Störungsratgeber auch mitFirmen-Branding

Der „Störungsratgeber für Formteilfehler an thermoplas-tischen Spritzgussteilen“ ist auch im ganz individuellen Fir-men-Branding erhältlich.Der Ratgeber, in den die Er-kenntnisse aus vielfältigen Verbundprojekten, Laborun-tersuchungen und das Erfah-rungswissen eingefl ossen sind, ist ein wahrer Bestseller. Seit 1992 in zahlreichen überarbei-teten Aufl agen produziert, ist bislang in über 80.000 Exemp-laren erschienen und weltweit in sechs verschiedenen Spra-chen an den Markt gebracht worden.Eine Reihe von Unternehmen hat bereits das Angebot des Kunststoff-Instituts genutzt, auch eine Firmen-Fassung für die eigenen Kunden zu pro-duzieren. Diese Fassungen

sind jeweils auf dem neues-ten Stand der Technik. Und das bedeutet, dass insbeson-dere auch die Fehlerthemen ergänzt wurden: Mehrkompo-nententechnik, Fließanomali-en, Tigerlines, Lackieren von Kunststoffteilen sowie Maß- und Gewichtsschwankungen. Darüber hinaus wurden die be-stehenden Fehlerbeschreibun-

gen überarbeitet und mit neu-em Bildmaterial versehen.Der Ratgeber erleichtert den Nutzern die praktische Arbeit und bietet zugleich Lösungs-vorschläge für die Maschinen-praxis an. Weitere Infos:Dipl.-Ing. Udo Hinzpeter+49 (0) 23 51.10 [email protected]

WIRKUNGSVOLLE PRODUKTE AUS LÜDENSCHEIDFirmenspezifi sche Seminare laufen gut

ZukunftsträchtigesQualifi zierungsangebotFirmenspezifi sche Bildungs-maßnahmen haben einen besonderen Stellenwert im Qualifi zierungsangebot des Kunststoff-Instituts.

Der Grund liegt in einer idea-len Kombination aus neuesten technologischen Erkenntnissen des Instituts und fi rmenspezi-fi scher Schulungsplanung. Be-sonders hoch im Kurs stehen längerfristige Maßnahmen; die gefragtesten Themen sind die Verfahrenstechnik, Konstruk-tionstechnik, sowie Form- und Lagetoleranzen.In der zweiten Jahreshälfte 2012 werden auch einige neue Themen angeboten:

Thermoplastschaumguss (TSG) (6. September)Das Angebot richtet sich an Mit-arbeiter aus dem Bereich Pro-dukt- und Prozessentwicklung. Der TSG stellt eine Möglichkeit dar, Material und Gewicht bei spritzgegossenen Bauteilen einzusparen. Hieraus ergeben sich wirtschaftliche, verfah-renstechnische und auch kon-struktive Vorteile. Themen sind unter anderem: Übersicht über Verfahren und Anwendungen im Bereich des TSG; EXPAN-CEL® Mikrosphären, das etwas andere Treibmittel; das Stieler-SmartFoam®-Verfahren; Physi-kalisches Schäumen mit CELL-MOULD; Maschineneinstellung.

Sichere Prozesse durchpraxisnahe Prozessaudits(11. und 12. September)Damit werden Mitarbeiter der QS, Meister, Ingenieure, Qua-litätsbeauftragte angespro-chen. Das Seminar vermittelt die nötigen Informationen zur Vorgehensweise bei der Durch-führung interner Audits, wie sie in der Norm gefordert werden.

Es befähigt, im eigenen Unter-nehmen interne Audits durch-zuführen und auszuwerten. Angesprochene Themen sind: Grundlagen der Auditierung; Vorgaben der Normenanforde-rung der DIN EN ISO 1901; Er-stellung eines Auditplans; Um-setzen des prozessorientierten Ansatzes; Auditdokumentation.

Struktur- undSpritzgießsimulation (20. September)Dieser Kurs ist an alle Personen gerichtet, die im Bereich der Konstruktion tätig sind und ei-nen Einstieg in die Spritzgießsi-mulation von thermoplastischen Kunststoffen suchen. Ziel ist es, Grundlagen zur Spritzgießsimu-lation zu vermitteln und mög-liche Optimierungspoten ziale aufzuzeigen. Themen sind: Spritzgießsimulation; Ther-mische Berechnung; Schwin-dungs- und Verzugssimulation; Post-Processing und Export; Di-mensionierung; Gekoppelte Si-mulation; Spritzgießsimulation und Optik.

Beschichten von Werkzeu-gen (21. November)Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter aus den Bereichen Entwicklung, Fertigung und Konstruktion. Es behandelt das Beschichten von Werkzeugen in der Kunststoffverarbeitung. Fachkundige Referenten be-leuchten Chancen und Grenzen der jeweiligen Beschichtungs-technologie und Schichtsyste-me. Themen sind: Galvanische Beschichtungen; Nickelschich-ten; plasmapolymere Trenn-schichten; plasmagestützte Oberfl ächenveredelungsverfah-ren; DLC-Beschichtung.

Weitere Infos:www.kunststoff-institut.de

Frauen gewinnen für ty-pische Männerberufe: Am 26.04.2012 nahm auch das Kunststoff-Institut Lüden-scheid erneut am bundes-weiten Girls Day teil.

20 Schülerinnen aus zehn Schulen erhielten Antworten auf Fragen wie die, was z. B. ein Werkzeugmechaniker oder ein Verfahrensmechaniker Kunststoff und Kautschuk bei seiner täglichen Arbeit macht. Dass die Bezeichnung „Männer-beruf“ jedoch nur ein Klischee ist, sollten die Teilnehmerinnen bald feststellen.„Wir wussten gar nicht, was man mit Kunststoff alles an-stellen kann. Das ist ja eine Wissenschaft für sich“, so eine Teilnehmerin. Die Mädchen konnten erfahren, dass ein Werkzeugmechaniker keine

Zangen und Hämmer repariert, sondern sich mit hochkom-plexen und teuren High-Tech-Formen beschäftigt.Im Institut wurden insgesamt drei Stationen durchlaufen: im Laborbereich stand die ge-samte Bandbreite der analy-tischen Werkstoffprüfung auf dem Programm, während die Teilnehmerinnen im hauseige-nen Technikum an den Spritz-gießmaschinen erfahren konn-

ten, wie ein Formteil überhaupt entsteht. Schließlich wurde im Applikationszentrum für Ober-fl ächentechnik demonstriert, mit welchen Techniken bspw. Handyschalen und iPads vere-delt werden.Die Resonanz fi el durchweg po-sitiv aus: So bekundeten schon einige Teilnehmerinnen ihr In-teresse, sich mit dem Thema Kunststoffverarbeitung näher zu beschäftigen. Besonders in-teressant waren die Perspekti-ven, die sich nach der Berufs-ausbildung mit einem Studium ergaben. Die Mädchen konnten erfahren, dass der persönli-chen Karriereleiter praktisch keine Grenzen gesetzt sind, denn auf Muskelkraft kommt es in den so genannten „Män-nerberufen“ schon lange nicht mehr an, sondern auf Köpfchen und Willenskraft.

Junge Menschen für den Werkstoff Kunststoff be-geistern – mit diesem Ziel fand im April 2012 zum sieb-ten Mal der Praxisparcours Kunststofftechnik im Lüden-scheider Rathausfoyer statt.

Im Interesse der Branche, die händeringend nach Nachwuchs sucht (z.B. Werkzeug- oder Ver-fahrensmechaniker) engagiert sich das Kunststoff-Institut seit langem für pfi ffi ge Projekte zur Nachwuchswerbung. „In der

Anfangszeit mussten wir kräftig die Werbetrommel rühren, da-mit wir genügend Interessenten zusammen bekamen, aber mitt-lerweile kontaktieren uns die Schulen bereits Monate im Vo-raus, um einen Platz im engen Ablaufplan zu erhalten“, freut sich Torsten Urban, Bereichslei-ter für Aus- und Weiterbildung. Offenkundig wurde mit dem Konzept also exakt der Bedarf getroffen, wenn es um die In-formationsvermittlung für einen Beruf in der Kunststoffbranche geht.

Diesmal wurden für den Pra-xisparcours fünf „Themenstän-de“ aufgebaut, an denen die Jugendlichen durch praktische Handgriffe erfahren konnten, was berufl ich im Kunststoffsek-tor auf sie zukommt: Zunächst ging es da um das Erkennen von Kunststoffen anhand von Proben. An den nächsten Stän-den waren die Fehlererkennung am Fertigteil, das Abwiegen von Granulat (inkl. Taraberück-sichtigung) sowie Drahtbiege-übungen nach vorgegebenen Zeichnungsdaten gefragt. Am

Azubi-Info-Tisch fanden die Besucher schließlich Anschau-ungsobjekte wie Berichtshefte, Bücher, Werkstücke und Infor-mationen zur Ausbildung aus erster Hand.„Es ist uns dabei ganz wichtig, dass die Jugendlichen selber herumprobieren und nicht etwa ein Thema mittels Diashow oder Filmbeitrag „vorgekaut“ bekom-men“, so Torsten Urban. Diesem Prinzip folgend, war jeder Tisch mit einem Ausbilder besetzt, der praxisnahe Erläuterungen geben konnte.

Gute Resonanz auf Praxisparcours in der 7. Aufl age im Lüdenscheider Rathaus

Schüler lernen praxisnah die Kunststoff-Branche kennen

Girls Day 2012 mit viel praktischer Anschauung

Frauen für Männerberufe gewinnen