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KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft
SÜDDEUTSCHES KLIMABÜRO / INSTITUT FÜR METEOROLOGIE UND KLIMAFORSCHUNG
www.kit.edu
Klimawandel: globale Ursache, regionale Folgen
Dr. Hans Schipper
Fotos:
Andreas Drollinger, KIT
Hans Schipper
2 Süddeutsches Klimabüro
Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Dr. Hans Schipper - Klimawandel: globale Ursache, regionale Folgen13.11.2018
“Global warming isn't real
because I was cold today! Also
great news: World hunger is
over because I just ate.”
(Original)
„Die globale Erwärmung ist nicht
real, weil mir heute kalt war!
Auch gute Neuigkeiten: Es gibt
keinen Hunger in der Welt, weil
ich gerade gegessen habe.“
Stephan Colbert
US-Amerikanischer Satiriker
3 Süddeutsches Klimabüro
Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Paris, 2015
„Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, soll das
Abkommen die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad begrenzen,
wenn möglich sogar auf nur 1,5 Grad beschränken.“
Dr. Hans Schipper - Klimawandel: globale Ursache, regionale Folgen13.11.2018
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Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Bei 1,5 Grad anstatt 2 Grad Temperaturanstieg:
Meeresspiegelanstieg geringer
Arktis weniger oft Eisfrei
Mehr Korallen werden überleben
Allerdings:
Weitgehende und tiefgreifende Veränderungen
in unserer Gesellschaft erforderlich
Massiver Entzug von CO2 aus die Atmosphäre
(CCS)
8. Oktober 2018
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Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Was wissen wir denn
über die Ursachen?
Es wird viel über den
Klimawandel gesprochen.
Es wird sehr viel
unterschiedliches gesagt.
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Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Treibhauseffekt
Treibhausgase
Durchschnittliche Temperatur an der Erdoberfläche:
Ohne Treibhausgase ca. ‒18 °C
Mit Treibhausgasen ca. +15 °C
Wasserdampf
Kohlendioxid
Methan
…
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tausende Jahre vor heute
CO2
[ppm]
Daten: NOAA
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tausende Jahre vor heute
CO2
[ppm]
Daten: NOAA
K
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Gt CO2
pro Jahr
Daten: CDIAC
10 Süddeutsches Klimabüro
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330 Gt
330 Gt
440 Gt
440 Gt
37 Gt(pro Jahr)
50 %
25 % 25 %
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Atmosphäre
Ozean Landoberfläche
Menschen
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tausende Jahre vor heute
CO2
[ppm]
Daten: NOAA
13 Süddeutsches Klimabüro
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Welche Folgen hat das?
Die Menge an
Treibhausgasen hat sich in
der Erdgeschichte laufend
geändert.
Der Mensch erhöht die
Menge an Treibhausgasen
auf einem Niveau, das es
noch nicht gab.
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Globale Folgen
In den vergangenen Jahrzehnten ist die
Oberflächentemperatur auf der Erde deutlich gestiegen.
Änderung der Oberflächentemperatur [K](Basis: 1961-1990)
Global Rheinland-Pfalz
Daten: NASA-GISS, Deutscher Wetterdienst
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Meereis (Quelle: meereisportal.de)
September 1979 September 2012 September 2017
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Meeresspiegelanstieg
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Globale Folgen
Die vergangene Dekade war
das wärmste Jahrzehnt seit langem.
1957–1966 1977–1986 1997–2006
1967–1976 1987–1996 2006–2016Daten: NASA-GISS
(Ba
sis
: 1
96
1-1
990)
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Wie berechnen
Klimamodelle dieses
komplexe System?
Ein Anstieg der Temperatur
ist messbar (über 1 Grad in
150 Jahren)
Wegen der vielen
Rückkopplungen im
Erdsystem ist der
Temperaturverlauf nicht so
„glatt“ wie der
Treibhausgasverlauf
Regional gibt es große
Unterschiede
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Viele Skalen
Globales Klima
Regionales Klima
Lokales Klima
Klima auf Städte-Ebene
Grafik: Süddeutsches Klimabüro am KIT
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Globales Klimamodell
Randbedingungen
• Ozeane
• Landnutzung
• Gebirgen
• …
Modelleigenschaften
• Gitterpunktabstand
• Vertikale Schichten
• Physikalische Gesetze
• …
Meteorologie
• Temperatur
• Feuchte
• Wind
• …
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Horizontale Auflösung
200 km 50 km 7 km
ACHTUNG: Die horizontale Auflösung hat Einfluss auf die Geländehöhe!
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Wie sieht es für die
Zukunft aus?
Die Modelle enthalten viele
physikalische Prozesse
Das Klima der Vergangenheit
wird gut wiedergegeben
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Wetter ist kein Klima
Wetter
Hängt vor allem von den Anfangsbedingungen ab
Externe Faktoren spielen kleinere Rolle
Wettermodell
Wetter heute Wetter morgen
Physikalische
Gleichungen
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Wetter ist kein Klima
Klima
Hängt vor allem von externen Antriebsfaktoren ab
Anfangsbedingungen eher unwichtig
CO
2
CO
2
CO
2
CO
2
CO
2
heutiges Klima zukünftiges Klima
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Institut für Meteorologie und Klimaforschung
„Zukünftige Welten“
Welt 1
Klimamodell 1Klimamodell 2Klimamodell 3
Welt 2
Welt 3
Welt 4
Welt 5
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Zukunftsszenarien
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Klimaprojektionen (relativ zu 1986 – 2005)
Quelle: Knutti and Sedláček, 2012 (Nature Climate Change)
ca. + 3,7 °C
bezogen auf 2080 - 2099
ca. + 2,3 °C
ca. + 1,8 °C
ca. + 1,0 °C
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Institut für Meteorologie und Klimaforschung
Welche weiteren
Aussagen kann man
machen?
Niemand weiß genau, wie die
Zukunft aussieht
Durch geschickte Annahmen
kann man für verschiedene
„zukünftige Welten“ das Klima
berechnen
Szenarien
Aus allen Annahmen
zusammen ergibt sich eine
Bandbreite vom möglichen
zukünftigen Klima
Projektionen
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Änderungen in Deutschland
Änderung des
Sturmklimas
rückläufige
Niederschläge
starke
Erwärmung
Änderung der
Vegetationszonen
Quelle: Umweltbundesamt
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Änderungen in Rheinland-Pfalz
Wärmere Sommer, mildere Winter
Abnahme der Niederschläge im Sommer, Zunahme im Winter
Zunahme der Hochwasserereignisse im Winter
Zunahme der Starkregenereignisse im Sommer
Erhöhung des Gewitter- und Hagelpotentials
Zunahme der Sommertage (Tmax ≥ 25°C) und Hitzetage (Tmax ≥ 30°C)
Abnahme der Frosttage (Tmin < 0°C) und Eistage (Tmax < 0°C)
Abnahme der Schneetage
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Welche indirekten
Folgen gibt es?
Einen Anstieg der Temperatur
geht mit vielen Änderungen in
der Atmosphäre einher
Diese meteorologischen
Änderungen sind
unterschiedlich pro Region,
auch innerhalb Deutschlands
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Indirekte Folgen
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Apfelblüte
Spätfröste
Flüsse
Kühlwasser
Effizienz der Kraftwerke
Transport (Niedrigwasser)
Hitze
Städte als
Hitzeinsel
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Was wird getan um
dem Klimawandel
entgegenzuwirken?
Der Klimawandel hat Folgen
für viele Bereiche des Lebens
Die gleichen Folgen haben
unterschiedliche Auswirkungen
in der Welt
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Kandel
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„Landauer Erklärung“
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Rheinland-Pfalz
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(2015)
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Bundesebene
Reduktionsziele
2020: 40% ( 32%)
2040: 55%
2050: 70%
„Das Gute ist, dass wir die Instrumente kennen, die zum
Ziel führen – erneuerbare Energien oder Elektromobilität
zum Beispiel.“ Bundesumweltministerin Svenja Schulze
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Global – UN-Klimakonferenzen
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
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Weltklima-Abkommen Paris 2015
Erderwärmung soll unter 2 Grad gehalten
werden (evtl. sogar 1,5 Grad)
Freiwillige Selbstverpflichtungen, welche alle
fünf Jahre überprüft werden sollen
Zusage einer finanziellen Unterstützung der
Industrieländer für Klimaschutz und
-anpassung in den ärmeren Ländern
(ab 2020 100 Mrd. Dollar pro Jahr)
Klimabedingte Schäden und Verluste als
eigenes Kapitel im Abschlussdokument
enthalten
Anpassungsfonds
Der Vertrag trat am 4. November 2016 in Kraft!
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Unterschiedliche Ebenen
Gesetze
Regulierungen
politische Ebene
persönliche Ebene
wissenschaftliche Ebene
Verwaltungsebene
Planung
Grundlagenforschung
Angewandte Forschung
Unternehmensebene
Technologien
Eigeninitiative
„Selbstverständlichwerden“
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Das 2°-Ziel
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10 Jahre Süddeutsche Klimabüro am KIT
Wissenschaften koppeln
Foto: www.staedte-fotos.de / Rainer Ullrich
Dialog fördern
Foto: Sandra Göttisheim
Bewusstsein bilden
Foto: Lydia Albrecht
Tel.: 0721 608 2 8469
www.sueddeutsches-klimabuero.de
www.regionaler-klimaatlas.de
www.klimabuero.de
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