KO M P E T E N Z

Wasserkraft

Seit 1896 nutzen wir die Kraft des Wassers.

Erneuerbar, einheimisch und hocheffizient.

Das sind auch die Trümpfe für die nächsten 100 Jahre.

3 Wer wir sind und was wir tun

4 Wasserkraft – unsere Kernkompetenz

5 Im Lauf der Zeit: die BKW und das Wasser

6 Erneuerbare Energie vor unserer Haustür produziert

9 Die BKW baut auf die Wasserkraft – auch in Zukunft

10 Wie wird aus Wasser Strom?

12 Turbinen für Wasserkraftwerke

13 Wasserkraftnutzung im Einklang mit der Natur

14 Unsere Wasserkraftwerke in der Schweiz

16 Mit Wasser Haare trocknen? Kraftwerke hautnah erleben

17 Impressum

Inhaltsverzeichnis

2 KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Energiegeladene Grimsel: Auf rund 2 000 m ü. M. durchziehen 160 Kilometer Stollen den harten Fels.

3KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

W E R W I R S I N D U N D WAS W I R T U N

Die BKW ist ein international tätiges Energie- und Infra struktur - unternehmen mit knapp 4 000 Mitarbeitenden. Dank der vielfäl-tigen Kompetenzen, die wir unter einem Dach vereinen, bieten wir unseren Kundinnen und Kunden umfassende und massgeschneiderte Dienstleis tungen an.

Wir planen, bauen und betreiben Energieproduktions- und Ver sor-gungsinfrastrukturen für Unter nehmen, Private und die öffentliche Hand.

Mit unserem Verteilnetz – dem grössten der Schweiz – versorgen wir eine Million Menschen rund um die Uhr zuverlässig mit Strom.

Wir nehmen unsere gesellschaft-liche Verantwortung wahr: Neben Investitionen in erneuerbare Energien setzen wir auf einen effi­zienten Umgang mit Ressourcen.

Wir engagieren uns für die Ent wick - lung innovativer Technologien für eine nachhaltige, sichere und zukunftsfähige Versorgungsinfra-struktur.

4 KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T | K N OW - H OW

Wasserkraft – unsere KernkompetenzWir setzen seit 1896 auf die Wasserkraft. Sie ist und bleibt ein wichtiger Pfeiler der BKW Stromproduktion. Heute betreiben wir zusammen mit unseren Konzerngesellschaften und Partnern rund 75 Wasserkraft-werke in der ganzen Schweiz und in Italien.

Der Bau des Wasserkraftwerks Hagneck bildete

1898 den Startschuss zur Gründung der BKW.

Ausgehend von diesem Kraftwerk begann die

Elektrifizierung des Berner Seelands. Das Wasser-

kraftwerk Hagneck gehörte somit zu den ältesten

der Schweiz. Dieses Werk hat die BKW zusammen

mit Energie Service Biel/Bienne in den letzten

Jahren erneuert. Die Bauarbeiten begannen im Juli

2011. Im Herbst 2015 wird das neue Wasserkraft-

werk Hagneck den ersten Strom ins Netz ein-

speisen. Durch die Ausstattung mit modernster

Technik steigert das Kraftwerk seine Effizienz um

40 Prozent – und wird rund 35 000 Haushalte mit

erneuerbarer Energie versorgen; produziert im

Berner Seeland.

Mit unseren Konzerngesellschaften und Partnern

in der Schweiz und in Italien pflegen wir eine enge

Zusammenarbeit. Wir erhöhen laufend die Effizienz

unserer Wasserkraftwerke und investieren stetig

in deren Modernisierung. Mit nachhaltigem

Wirtschaften sorgen wir gemeinsam dafür, dass

uns die Energie immer dann zur Verfügung steht,

wenn sie gebraucht wird.

Mit dem Wasserkraftwerk Mühleberg versorgen wir

31 000 Haushalte.

Seit rund zehn Jahren sind wir auch als Dienstleis-

terin für vielfältige Auftraggeber rund um die

Wasserkraftnutzung tätig, seien es Planung, Bau,

Betrieb, Geschäftsführung und Instandhaltung von

Wasserkraftanlagen oder die Renaturierung weit -

läufiger Gewässerbereiche.

Zu unseren eigenen Kraftwerken kommen bedeutende Beteiligungen an Partnerkraftwerken in der Schweiz hinzu.

Direkt am Thunersee gelegen, ersetzt das neue Wasserkraftwerk Spiez das ursprüng-liche «Kanderwehr», das seit 1899 Strom produzierte.

1986

5KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T | G E S C H I C H T L I C H E S

Im Lauf der Zeit: die BKW und das Wasser

Die Geschichte der BKW beginnt mit dem Bau des Wasserkraftwerks Hagneck. Hier nimmt auch die Elektrifizierung des Berner Seelands ihren Anfang.

Zwischen 1917 und 1920 wird 20 km von Bern entfernt das Wasserkraftwerk Mühleberg gebaut. Als Rückstau entsteht der Wohlensee.Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO)

werden gegründet. Auf rund 2 000 m ü. M. wird das Jahrhundertbauwerk Grimsel stausee errichtet.

18981917

1925

Der Spatenstich für das Wasserkraft-werk Aarberg läutet eine fünfjährige Bauzeit ein. Kurze Zeit später folgt das Wasserkraftwerk Bannwil. Es ersetzt das alte Kanalkraftwerk, welches nach 65 Jahren Laufzeit 1969 stillgelegt wird.

1963

Nach vierjähriger Bauzeit wird das Wasserkraftwerk Kandergrund in Betrieb genommen. Es ersetzt die 1911 erstellte Anlage, die in den ersten Jahrzehnten fast ausschliesslich Strom für die Lötsch-bergbahn produzierte.

In Italien übernimmt die BKW die Idroelettrica Lombarda S.r.I. mit acht Anlagen. Drei davon werden 2010 komplett erneuert und modernisiert.

1991 2006

Das Wasserkraftwerk Niederried befindet sich unterhalb der Saanemündung in die Aare. Es wird in den Jahren 1959 bis 1963 neben dem bereits bestehenden Stauwehr des Kraftwerks Kallnach erbaut.

1959

Das Wasserkraftwerk Wynau liefert erstmals Strom. 2006 wird es mit der Onyx zur BKW stossen.

1896

Das Wasserkraftwerk Hagneck geht nach der Gesamterneuerung ans Netz. Es produziert nun 40 % mehr Strom als das alte Kraftwerk.2015

6 KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Weiterführende Informationen zu unseren Produkten finden Sie unter: www.bkw.ch/ produkte

Klimafreundlich und einheimischIn Sachen Klimafreundlichkeit gehört der Schwei-

zer Strom heute zur Weltspitze. Das liegt vor allem

daran, dass die Schweiz, anders als Deutschland

oder Italien, keine fossil-thermischen Kraftwerke

betreibt. Es liegt aber auch an der einheimischen

Wasserkraft. Diese bildet die Basis der heimischen

Stromversorgung: Denn mehr als die Hälfte des

heimischen Stroms wird durch Wasserkraft erzeugt.

Die Stromproduktion aus Wasser hat unschlagbare

Vorteile: Sie ist klimafreundlich, erneuerbar und

erfüllt die Anforderungen an die Nachhaltigkeit

wie kaum eine andere Technologie. In puncto

CO2-Bilanz schneidet sie sehr gut ab; auch den

Vergleich mit Fotovoltaik oder Windkraft braucht

sie nicht zu scheuen.

Engagement für die WasserkraftDas ist für uns Grund genug, die Nutzung dieser

Energie weiter voranzutreiben. Mit Erfolg. Heute

produzieren wir rund 40 Prozent des BKW Stroms

in Wasserkraftwerken. Nach der Ausserbetriebnah-

me des Kernkraftwerks Mühleberg im Jahr 2019

wird die Wasserkraft noch bedeutender werden.

Insgesamt betreiben wir zusammen mit unseren

Konzerngesellschaften und Partnern 91 Wasser-

kraftwerke in der Schweiz und in Italien mit einer

Gesamtleistung von rund 1 604 MW. Mit diesem

Kraftwerkspark erzeugen wir durchschnittlich

3 785 GWh Strom im Jahr. Diese Menge reicht aus,

um den Jahresbedarf von rund 1 100 000 Haus-

halten 1 zu decken.

Blue: Wir bekennen FarbeAls Energieversorgerin geben wir diese Vorteile der

Wasserkraft ab 2016 an unsere direktversorgten

Kundinnen und Kunden weiter. Das Standardstrom-

produkt besteht fast vollständig aus zertifizierter

Wasserkraft.

Erneuerbare Energie, vor unserer Haustür produziert Die schweizerische Topografie bietet günstige Voraussetzungen für die Nutzung der Wasserkraft. Darüber hinaus hat sie unschlagbare Vorteile: Sie ist eine der saubersten und effizientesten Stromerzeugungsarten der Welt.

1 Die Anzahl Haushalte wird mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3 500 kWh berechnet.

91 Wasserkraftwerke

1604 MW Leistung

3785 GWh Strom

1100000 Haushalte

7

10 000

8 000

6 000

4 000

2 000

0

0 6 12 18 24 0 6 12 18 24 0 6 12 18 24 0 6 12 18 24

MW 20.3.2013 19.6.2013 18.9.2013 18.12.2013

KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T | E R N E U E R BA R E E N E RG I E

Hocheffiziente TechnologieDie Wasserkraft verfügt noch über weitere

Trümpfe: Sie hat unter allen Stromerzeugungsar-

ten den besten Wirkungsgrad: Über 90 Prozent der

eingesetzten Energie werden in Strom umgewan-

delt; sie ist somit hocheffizient. Wasserkraftwerke

können über hundert Jahre sicher und zuverlässig

Strom produzieren; deshalb investieren wir jährlich

Millionen Franken in die Erneuerung und Instand-

haltung unserer Kraftwerke.

«Mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent ist die Wasserkraft

hocheffizient.»

So bleiben die Anlagen auf dem Stand der Technik

und verrichten dank diesen Modernisierungen auch

in den kommenden Jahrzehnten zuverlässig ihren

Dienst.

Zudem verfügen sie über eine Grundlastfähigkeit:

Weil Flüsse im Normalfall stets Wasser führen,

lässt sich mit Flusswasserkraftwerken rund um die

Uhr das ganze Jahr hindurch Strom produzieren.

Laufkraftwerke liefern die Grundlast des Energie-

bedarfs, während Speicherkraftwerke helfen, die

Verbrauchsspitzen zu decken (siehe Grafik unten).

Bundesrat: Ausbau der WasserkraftIm Zuge der Energiestrategie 2050 setzt die

Schweiz neben Energieeffizienz auf die Nutzung

erneuerbarer Ressourcen. Die Schweiz besitzt

mit der Wasserkraft einen traditionsreichen und

gewichtigen erneuerbaren Energieträger. Die

schweizerische Energiepolitik zielt darauf ab, den

Anteil der Wasserkraft bis zum Jahr 2050 um

3.4 Terawattstunden oder 10 Prozent des heutigen

Schweizer Stromverbrauchs zu erhöhen. Dies

entspricht dem jährlichen Strombedarf der Stadt

Bern.

Speicherkraftwerke Laufkraftwerke

Schweizer Stromproduktion im Tagesablauf

Kernkraftwerke Konventionell-thermische und andere Kraftwerke

* Grafik aus Bundesamt für Energie, Elektrizitätsstatisik der Schweiz (2014)

8 KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Zurzeit verfolgen wir zusammen mit lokalen Partnern rund zwei Dutzend Wasserkraft-werksprojekte.

9KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Grossprojekte am Grimselpass

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) machen mit verschie-denen Investitions-paketen ihre Pump-/Speicherkraftwerke fit für die Zukunft: www.grimselstrom.ch

Wasser auf die MühlenWir setzen uns – im Rahmen unserer Konzern-

strategie und im Einklang mit den Zielen der

Energiestrategie 2050 des Bundesra tes – für den

Ausbau der Wasserkraft ein. Rund zwei Dutzend

Projekte befinden sich zurzeit im Bau oder in

Planung.

Unter den heutigen gesetzlichen und wirtschaftli-

chen Rahmenbedingungen ist der angestrebte

Richtwert allerdings nur schwer zu erreichen. Soll

das Potenzial der Wasserkraft innert nützlicher

Frist genutzt und die gesteckten Ziele der

Energiestrategie erreicht werden, ist neben einer

grundsätzlich breiten Akzeptanz für den Ausbau

der Wasserkraftnutzung eine gemeinsame und

ernsthafte Anstrengung gefragt. Die Mengenziele

liessen sich am einfachsten mit Grosskraftwerken

wie den Projekten an der Grim sel erreichen. Es sind

jedoch genau diese Kraft werke, die zurzeit nicht

rentabel ausgebaut werden können und dadurch

gebremst werden.

Schweizweit und im Berner OberlandWo es geografisch und wirtschaftlich sinnvoll ist,

bauen wir die Stromerzeugung aus Wasserkraft

weiter aus. Obwohl wir schweizweit tätig sind,

bildet das Berner Oberland den Schwerpunkt

unseres Engagements, wo wir in den nächsten

10 Jahren ca. 200 Mio. Franken investieren werden.

Starke PartnerschaftenKraftwerke bauen wir nicht allein. Wir sind stolz,

in starken Partnerschaften mit Standortgemeinden

oder lokalen Elektrizitätsunternehmen einen

Beitrag zur lokalen Verankerung der Stromversor-

gung zu leisten.

Die BKW baut auf die Wasserkraft – auch in ZukunftDer Strombedarf nimmt seit Jahren zu. Die Wasserkraft soll auch in Zukunft das Rückgrat der Schweizer Stromversorgung bilden. Jedoch sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegenwärtig schwierig.

Zwei Fragen an …

Hermann Ineichen, Leiter Produktion

?— Zurzeit befinden sich Wasserkraftwerke mit BKW Beteiligung im Bau. Mit Ausnahme von Hagneck handelt es sich um kleinere Anlagen, die vergleichsweise wenig Strom produzieren?

Der tiefe Strompreis auf dem europäischen

Markt stellt die Rentabilität der grösseren

Wasserkraftanlagen in Frage. Zurzeit sind nur

die kleinen Kraftwerke wirtschaftlich. In diesem

Bereich sehen wir auch weiterhin die Möglich-

keit, Wasserkraftwerke rentabel zu bauen und

zu betreiben.

?— Aber Grosswasserkraftwerke haben wichtige Funktionen, sei es als Band- und Spitzenenergielieferanten oder als Speicher. Welche Rolle spielen sie in der Energiestrategie des Bundes?

Ohne die bestehenden Wasserkraftwerke lässt

sich die Energiestrategie 2050 nicht umsetzen.

Die Flexiblität dieser Kraftwerke ist ein

Schweizer Trumpf. Darauf setzt der Bund, er

fördert die Kleinwasserkraft. Wir würden auch

gezielte Investitionszuschüsse für grössere

Wasserkraftanlagen begrüssen. Hierdurch

würden Neu- beziehungsweise Ausbauprojekte

ermöglicht, die sonst nicht umgesetzt werden

könnten.

10 KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Wie wird aus Wasser Strom?Dank eines ausgeklügelten Stromsystems funktionieren die verschiedenen Kraftwerkstypen Hand in Hand. Die Stauseen in den Alpen fungieren dabei als riesige Speicher. Sie ermöglichen es uns, den Strom dann verfügbar zu haben, wenn er gebraucht wird.

Unser Kraftwerkspark

Weitere Informationen zu unseren Wasser-kraftwerken oder anderen Technologien finden Sie unter: www.bkw.ch/ kraftwerkspark

Immer im Fluss: LaufkraftwerkeLaufkraftwerke nutzen die Energie von Flüssen.

Rund 25 Prozent des in der Schweiz produzierten

Stroms stammen aus Laufkraftwerken. Die

Stromproduktion hängt vom Höhenunterschied

zwischen Ober- und Unterwasser ab, also dem

Wasserstand ober- und unterhalb des Stauwerks.

Genauso wichtig ist die Wassermenge, die durch

die Turbinen fliesst. Laufkraftwerke arbeiten

zuverlässig rund um die Uhr und tragen damit

konstant zur Deckung des Grundbedarfs an Strom,

der sogenannten Grundlast, bei. Im Winter ist die

produzierte Strommenge geringer als im Sommer,

da die Niederschläge in Form von Schnee in den

Alpen gebunden bleiben und die Flüsse im Winter

weniger Wasser führen.

Für den Spitzenstrom: SpeicherkraftwerkeIn den Alpen nutzen Speicherkraftwerke den

Höhenunterschied zwischen einem hoch gelegenen

Speichersee mit natürlichem Zulauf und dem tiefer

liegenden Wasserkraftwerk. Speicherkraftwerke

steuern rund 30 Prozent zur Schweizer Stromer-

zeugung bei. Die grossen Wasserreservoire in den

Alpen werden in der Regel als Saisonspeicher

betrieben. Im Sommer werden die Speicherseen

durch Niederschläge und die Schneeschmelze mit

Wasser gefüllt. Mit zunehmenden Klimaverände-

rungen nehmen die Seen aber auch eine Regulie-

rungsfunktion ein. Sie dienen so auch dem

Hochwasserschutz.

Wasser mehrmals nutzen: Pumpspeicher-kraftwerke Pumpspeicherkraftwerke verfügen über einen

Stausee und ein unteres Wasserbecken, die über

eine Druckleitung miteinander verbunden sind.

Pumpspeicherkraftwerke produzieren vor allem in

Zeiten mit grosser Nachfrage, dem sog. Spitzenbe-

darf. In Zeiten mit geringem Strombedarf – etwa

nachts oder am Wochenende – oder einem

Überangebot von Strom im europäischen Netz

pumpen sie Wasser in den Stausee hinauf. Dieses

gestaute Wasser lässt sich bedarfsgerecht in

Sekundenschnelle in Strom umwandeln. Beispiels-

weise um die Mittagszeit, wenn viele Kochherd-

platten eingeschaltet sind.

Riesige «Batterien» in den AlpenGrosse Mengen Strom lassen sich nicht speichern.

Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke erfüllen

deshalb eine wichtige Funktion, denn das im

Stausee gespeicherte Wasser kann jederzeit in

Strom umgewandelt werden. Auf Knopfdruck

können sie bei Engpässen, wenn zum Beispiel kein

Wind weht und die Rotoren der Windturbinen

stillstehen, in Sekundenschnelle einspringen und

die «Lücken» füllen. Damit helfen sie, den

Strombedarf zu decken, wenn andere Versorgungs-

kapazitäten nicht ausreichen, und stellen bei

Kraftwerksausfällen wichtige Reserven bereit.

Wie die Speicherkraftwerke lassen sich die

Pumpspeicherkraftwerke mit riesigen Batterien

vergleichen, die nach Bedarf aufgeladen bzw.

angezapft werden. Mit dem Umbau des Produkti-

onsparks und dem Zubau von unregelmässig und

dezentral produzierenden Wind- und Fotovoltaik-

anlagen wird möglicherweise diese Speicher-

möglichkeit zur Regulierung und Stabilisierung der

Netze in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.

11KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T | W I E W I R D AU S WAS S E R ST RO M ?

LaufkraftwerkeAn den Flüssen nutzen sie den Höhenunterschied zwischen dem Wasserstand ober- und unterhalb des Stauwerks.

PumpspeicherkraftwerkZusätzlich zum Prinzip des Speicher-kraftwerks haben Pumpspeicherkraft-werke die Möglichkeit, Wasser vom unteren Becken in den Stausee hin-aufzupumpen und so für eine spätere Nutzung verfügbar zu machen.

SpeicherkraftwerkSpeicherkraftwerke nutzen den Höhenunterschied zwischen einem hoch gelegenen Speichersee mit natürlichem Zulauf und dem tiefer liegenden Wasserkraftwerk.

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KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

PeltonturbineDie Peltonturbine eignet sich für Speicherkraft-

werke mit einem grossen Gefälle, von bis zu 2 000

Metern Fallhöhe, wo das Wasser einen sehr hohen

Druck erreicht.

Turbinen für WasserkraftwerkeIn einem Wasserkraftwerk bestimmen das nutzbare Gefälle und die Wasser-menge die Art der Turbine. Drei verschiedene Turbinentypen kommen dabei je nach Anwendungsort zum Einsatz: Pelton-, Francis- und Kaplan-turbinen.

FrancisturbineMit Francisturbinen lassen sich unterschiedliche

Gefälle von 30 bis 700 Metern und mittlere

Fallhöhen nutzen. Sie kommen vor allem in Pump-

speicherkraftwerken zum Einsatz.

KaplanturbineDie Kaplanturbine, eine Art Schiffsschraube mit

verstellbaren Flügeln (Leitschaufeln), wird an

wasserreichen Flüssen mit geringem Gefälle bis zu

60 Meter eingesetzt.

13KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Wasserkraftnutzung im Einklang mit der NaturDer Bau von Wasserkraftwerken und der Schutz von Flora und Fauna müssen kein Widerspruch sein. Dafür setzen wir uns ein. Mit Erfolg: Im Jahr 2015 wurden wir für gelungene Kompromisse zwischen Schutz und Nutzung der Gewässer ausgezeichnet.

Zertifizierte Qualität unserer KraftwerkeWir setzen uns für den schonenden Umgang mit

Ressourcen und eine emissionsarme Stromproduk-

tion ein. Unsere Geschäftseinheit Hydraulische

Kraftwerke ist im Bereich Bewirtschaftung, Betrieb

und Instandhaltung des Kraftwerksparks sowie

Planung und Realisierung von Kraftwerksbauten

und Systemoptimierungen nach ISO 9001 (Quali-

tätsmanagement) und 14001 (Umweltmanage-

ment) zertifiziert. Jedes Jahr werden Audits

durchgeführt, die eine kontinuierliche Verbesse-

rung der Qualitäts- und Umweltleistungen ermögli-

chen. Für uns, für unsere Kundinnen und Kunden

sowie der Umwelt zuliebe.

Unsere Wasserkraftwerke der Idroelettrica

Lombarda in Italien sind sowohl am europäischen

RECS (Renewable Energy Certificates System) wie

auch am italienischen System der Grünzertifikate

(Certificati Verdi) angeschlossen. Ihr Strom wird

auf dem Markt verkauft und für jede MWh

produzierten Stroms aus Wasserenergie erhält

Idroelettrica Lombarda ein Grünzertifikat.

Im Jahr 2000 wurde mit dem Wasserkraftwerk

Aarberg das erste grosse Wasserkraftwerk der Schweiz durch den Verein für umweltgerechte Energie

(VUE) naturemade star­zertifiziert. Weitere BKW

Kraftwerke folgten. Das Label wird nur nach

eingehender Prüfung durch den unabhängigen VUE

vergeben. Die Umweltschutzorganisationen WWF,

Pro Natura sowie der Konsumentenschutz unter-

stützen die Zertifizierung.

Neue Lebensräume an den Fliessgewässern Im Zuge der Zertifizierung des Wasserkraftwerks

Aarberg wurde der BKW Ökofonds gegründet, der

umfangreiche Renaturierungen in der näheren und

weiteren Kraftwerksumgebung vorgenommen hat.

Mit jeder verkauften Kilowattstunde naturemade

star­zertifizierter Wasserkraft fliesst 1 Rappen in

den BKW Ökofonds. Mit ihm fördern wir Renaturie-

rungs- und Revitalisierungsprojekte in unserem

Versorgungsgebiet vom Berner Jura bis ins Berner

Oberland.

Der BKW Ökofonds hat seit dem Jahr 2 000 rund

100 Renaturierungsprojekte selbst realisiert oder

mitfinanziert. Lebensräume für Biber, Fische,

Amphibien, Vögel und Pflanzen entlang der Aare

und der Alten Aare wurden aufgewertet oder

geschaffen, z. B. mit Fischtreppen oder Biberdurch-

gängen. Insgesamt hat der BKW Ökofonds mit rund

6.2 Millionen Franken die heimische Biodiversität

gefördert.

Nachhaltige Kompromisse So nutzen wir nicht nur die Kraft der Natur, son-

dern geben ihr auch etwas zurück. Für gelungene

Kompromisse zwischen Schutz und Nutzung hat

die BKW den Gewässerpreis 2015 für die «Pionier-

arbeit zur Ökologisierung der Wasserkraft beim

Wasserkraftwerk Aarberg» erhalten.

Zum ersten Mal überhaupt ging der Preis an ein

Energieversorgungsunternehmen. Vergeben wird

der Preis alle zwei Jahre durch Pro Natura, den

Schweizerischen Wasserwirtschaftsverband, den

Verein für Ingenieurbiologie sowie den Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute.

Nachhaltigkeit

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit in der BKW finden Sie in unserem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht: www.bkw.ch/ nachhaltigkeit

BKW Ökofonds

In unserem Versor-gungsgebiet schaffen wir vielfältige Lebensräume für die heimische Flora und Fauna. Eine Übersicht über die Projekte finden Sie unter: www.bkw.ch/ oekofonds

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Die wichtigsten realisierten Projekte finden Sie online: www.bkw.ch/ kraftwerkspark

Unsere Wasserkraftwerke in der SchweizZurzeit planen und realisieren wir zusammen mit Partnern rund zwei Dutzend Wasserkraftwerke in der ganzen Schweiz mit Schwerpunkt im Berner Oberland.

Kraftwerke der BKW, Partnerwerke und -gesellschaften (P) in der Schweiz

* Besucherzentrum

01 Aarberg 02 Bannwil03 Kallnach04 Kandergrund05 Mühleberg *06 Niederried­Radelfingen07 Spiez08 Isch09 Schattenhalb 3, Schattenhalb 1+

(im Bau) 10 Grand Moulins de Cossonay11 Erlenbach, Simmenfluh, Klusi (P)12 Laubegg (im Bau) (P)13 Electra-Massa AG (P) 14 Kraftwerke Oberhasli AG * (P)15 Kraftwerk Sanetsch AG (P)16 Electricité de la Lienne SA (P)17 Kraftwerke Mauvoisin AG (P)18 Grande Dixence SA (P)19 Kraftwerke Mattmark AG (P)20 Gommerkraftwerke AG (P)21 Maggia Kraftwerke AG (P)

22 Blenio Kraftwerke AG (P)23 Kraftwerke Hinterrhein AG (P)24 Engadiner Kraftwerke AG (P)25 Wynau *, Schwarzhäusern (P) 26 Milibach (P)27 Alpbach (P)28 Tinizong (im Bau) (P)29 La Goule (P)30 TW Energie AG (P)31 Les Esserts (P)32 Wannenfluh (P)33 Bözigen, Brügg, Neubau Hagneck *

(im Bau) (P)34 Châtelot (P)35 Louibach (P)36 Färmelbach (im Bau) (P)37 Gohlhaus (im Bau) (P)38 Spiggebach (im Bau) (P)

(Stand September 2015)

15KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T

Das Wasserkraftwerk Mühleberg nutzt das Wasser des Wohlensees westlich von Bern zur Stromgewinnung.

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Mit Wasser Haare trocknen?

KO M P E T E N Z WAS S E R K R A F T | K R A F T W E R K E H AU T N A H E R L E B E N

Für uns kein Problem. In unseren Besucherzentren zeigen wir Ihnen, wie.

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neutralDrucksache

No. 01-15-392516 – www.myclimate.org© myclimate – The Climate Protection Partnership

PERFORMANCE

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Impressum

Redaktion BKW Corporate Communications, Bern

Konzept und GestaltungProcess Brand Evolution, Zürich

www.process-group.com

Fotografie Michel Jaussi, Linn

www.jaussi.com

IllustrationenProcess Brand Evolution, Zürich

www.process-group.com

Druck Stämpfli AG, Bern

www.staempfli.com

Sie möchten einmal vor Ort erleben, wie riesige Turbinen Wasserkraft in Strom verwandeln? Sie sind neugierig, wie es im Innern eines Kern-kraftwerks aussieht?

Besuchen Sie uns und nehmen Sie an einer unserer spannenden

Kraftwerksführungen teil. Sie werden überrascht sein, auf wie viele

verschiedene Arten wir für unsere Kundinnen und Kunden Strom

produzieren. Machen Sie sich deshalb vor Ort ein Bild von der

Produktion Ihres täglichen Stroms: Sehen und erleben Sie in unseren

Kraftwerken greifbar nah, wie wir Tag für Tag rund um die Uhr die

Stromversorgung sicherstellen.

– Wasserkraftwerk Mühleberg

– Wasserkraftwerk Hagneck

– Wasserkraftwerke Wynau und Schwarzhäusern

– Grimselwelt, Kraftwerke Oberhasli (KWO)

– Kernkraftwerk Mühleberg

– Windkraftwerk Mont-Crosin

– Sonnenkraftwerk Mont-Soleil

BKW Besucherinformation Telefon: 0844 121 123

Mo – Fr: 08.30 – 12.00 Uhr und 13.30 – 16.30 Uhr

www.bkw.ch/besucher

BKW AG

Viktoriaplatz 2

CH-3013 Bern

Telefon +41 58 477 51 11

www.bkw.ch

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