konzertmagazin saarländisches staatsorchester 2015/2016

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Konzertmagazin SPIELZEIT > 2O15\2O16 Saarländisches Staatsorchester

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Page 1: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

Konz er tm ag a z in

S P I E L Z E I T > 2 O 1 5 \ 2 O 1 6

Saarländisches Staatsorchester

Page 2: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

»Eine Revolte der Güte und Hilfsbereitschaft möge diese Musik auslösen, diese grandiose alte und heute so neu-gewichtige Musik der ›Eroica‹!«Hansgünther Heyme

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Das erste Jahr mit unserem neuen Generalmusikdirektor

liegt hinter uns, und ich darf sagen: Es war ein fulminanter

Einstand, den Nicholas Milton am Saarländischen Staats-

theater gegeben hat. Sein Ziel ist es, die Musik noch näher zu

den Menschen zu bringen. Wie wichtig ihm dieses Anliegen ist,

hat er unter vielem anderen mit seinem Willkommenskonzert,

dem Wunschkonzert und seinem Operneinstand mit Wagners

»Fliegendem Holländer« auf das Eindrücklichste gezeigt. Dafür

bedanke ich mich bei ihm, bei allen unseren hochmotivierten

Musikerinnen und Musikern des Saarländischen Staatsorchesters

und natürlich auch bei Ihnen, liebes Publikum, die Sie ihn so

neugierig und begeistert empfangen haben.

Freuen Sie sich nun mit mir auf die neue Saison. Nicholas Milton

und sein Team haben ein exzellentes Programm ausgearbeitet,

das neben hochkarätigen Gastdirigenten wie Konrad Junghänel,

Constantin Trinks und Dirk Kaftan auch Solisten von Weltrang

versammelt. Ganz besonders gespannt dürfen wir aber auf den

international sehr gefragten Komponisten und Klarinettisten

Jörg Widmann sein, der dem Staatsorchester in der nächsten

Spielzeit als »Artist in Focus« verbunden sein wird. Seine Werke

stellt er auch im Rahmen der neuen Konzertreihe in der Alten

Feuerwache vor, in der er im Januar 2016 als Solist zu Gast sein

wird. Damit setzt Nicholas Milton nicht nur einen zeitgenössischen,

innovativen Akzent im Programm, sondern er stellt auch den

Klangkörper Staatsorchester vor neue Herausforderungen.

Erleben Sie mit uns eine anregende Konzertsaison,

Ihre

Dagmar Schlingmann, Generalintendantin

Vorwort

LIEBES PUBLIKUM,

»Es war ein fulminanter Einstand, den Nicholas Milton am Saarländischen Staatstheater gegeben hat.«

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»Musik öffnet die Herzen, beruhigt die Seelen und bereichert die Menschheit.«

Nicholas Milton

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> 2015 \ 2016

INH A LT

Sinfoniekonzerte in der Congr essh alle 4 1. Sinfoniekonzert – Liebe und Tod

6 2. Sinfoniekonzert – Klangspuren

8 3. Sinfoniekonzert – Ehre sei Dir

10 4. Sinfoniekonzert – In der Natur

14 5. Sinfoniekonzert – Diesseits und Jenseits

18 6. Sinfoniekonzert – Das himmlische Leben

22 7. Sinfoniekonzert – Verträumte Helden

23 8. Sinfoniekonzert – Fanfare des Schicksals

Konzerte in der alten Feuerwache 27 1. Konzert – Inspiration Franz Joseph Haydn

27 2. Konzert – Inspiration Jörg Widmann

27 3. Konzert – Inspiration Johann Sebastian Bach

Sonder konzertE 31 Promenadenkonzert – Ouvertüre Open Air

31 Neujahrskonzert – Vive la France!

32 Filmkonzert – Metropolis 27/10

35 Das Große Wunschkonzert im Staatstheater

K inder konzerte 36 Kinderkonzerte

37 Sitzkissenkonzerte

38 Mittendrin!

38 Kinderbetreuung

K a mmer konzerte40 Zwölf Kammerkonzerte im Mittelfoyer des

Staatstheaters und der Deutschherrnkapelle

OPer und Ba llet t 44 Das Staatsorchester in Oper und Ballett

W eiter e Konzerte 46 Das ultimative Neujahrskonzert

46 Musikkabarettkonzert »Heile, heile Gänschen«

46 Percussion under Construction

46 Kaffeekonzerte im Saarbrücker Schloss

Serv ice47 Impressum

48 Service

Essays und Mehr12 Jörg Widmann: Artist in Focus

16 Die Macht der Stimme

20 Helden?

28 Im Gespräch: Nicholas Milton

und Stefan Eschelbach

30

32 Rekonstruktion und Originalmusik

von »Metropolis«

Die berühmte Balkonszene aus »Romeo und Julia« inspirierte zum Titelmotiv.

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1. SINFONIEKONZERT LIEBE UND TOD

Romeo und Julia – das ist nicht nur die Kurz-

formel für Shakespeares 400 Jahre alte »Most

Excellent and Lamentable Tragedy of Romeo

and Juliet«, sondern auch das zeitlose Signum für eine

radikale, bedingungslose Liebe zwischen den Fronten

und ihr fatales Ende, von dem sich zahlreiche Künstler,

darunter auch Peter I. Tschaikowsky und Leonard

Bernstein, inspirieren ließen.

Während der eine, Tschaikowsky, dem Kern der Tragödie

und der Unausweich lichkeit des Schicksals in einer

Fantasie-Ouvertüre musikalischen Ausdruck verlieh,

versetzte der andere, Bernstein, das Veroneser Liebes-

paar in die Upper West Side der 1950er Jahre, auf

dessen Straßen sich zwei Jugendgangs erbitterte

Revierkämpfe liefern. »Ich schlafe kaum; ich arbeite

jede – buchstäblich jede – Sekunde. Es ist Mord, aber

ich bin begeistert. Es wird etwas Außergewöhnliches«,

so Bernstein siegessicher an seine Frau. Der Erfolg

gab ihm recht: Die »West Side Story«, die Elemente

aus Musical, Oper und Jazz kon genial verknüpft und

deren wirkungsvollste Nummern Bernstein auch als

neunteilige Orchestersuite herausgab, schrieb nach

ihrer Urauf führung am Broadway in kürzester Zeit

Musikgeschichte.

glaubte nicht, was man sah, noch was man hörte. Und

irgendwann sagte man Niccolò Paganini nach, er habe

seine Seele dem Teufel verkauft. Sergej Rachmaninow,

der dem »Teufelsgeiger« in Sachen Virtuosität am

Klavier in nichts nachstand, widmete Paganini sein

letztes Werk für Klavier und Orchester. »Kein Konzert!«,

wie Rachmaninow betonte, sondern ein »ziemlich

schwieriges Ding« über die letzte Violin-Caprice aus

Paganinis berühmtem Opus 1. In 24 Variationen

leuchtet Rachmaninow das markante Thema aus

und schlägt einen Bogen von rasanter Prestissimo-

Virtuosität bis zu farbenreicher, schwelgerischer

Melodik.

Den Danzón, eine kubanische Variante des französischen

Contredanse, hatte der mexikanische Komponist Arturo

Márquez 1993 auf einer Reise nach Malinalco für sich

entdeckt. Fasziniert von dieser »Musik voller Sinnlich-

keit«, ihren »nostalgischen Melodien« und »ausgelassenen

Rhythmen« komponierte er eine ganze Reihe von

Danzóns, von denen die Nr. 2 zu einem der populärsten

Stücke avancierte, die je von einem südamerikanischen

Komponisten geschrieben wurden.

YULIANNA AVDEEVA (KLAVIER)Yulianna Avdeeva legte den Grundstein zu ihrer

welt weiten Karriere, als sie 2010 den renommierten

Inter nationalen Chopin-Wettbewerb gewann. Neben

einer regen Tourneetätigkeit in Japan war sie u. a. mit

dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Royal

Stockholm Philharmonic Orchestra und dem London

Phil harmonic Orchestra zu erleben. Darüber hinaus

ist Yulianna Avdeeva engagierte Kammermusikerin

und arbeitet u. a. mit dem Philharmonia-Quartett

der Berliner Philharmoniker sowie mit der Geigerin

Julia Fischer zusammen.

»ES IST MORD, ABER ICH BIN BEGEISTERT.«

Leonard Bernstein

Yulianna AvdeevA

S infoniekonzerte in der Congr es sh a lle

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1. SINFONIEKONZERT – LIEBE UND TODSonntag, 4. Oktober 2015, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 5. Oktober 2015, 20 Uhr, Congresshalle

Peter Iljitsch Tschaikowsky »Romeo und Julia« Fantasie-Ouvertüre

Sergej Rachmaninow Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43

Arturo Márquez Danzón Nr. 2

Leonard Bernstein Sinfonische Tänze aus »West Side Story«

Yulianna Avdeeva, Klavier

Nicholas Milton, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

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2. SINFONIEKONZERT – KLANGSPURENSonntag, 15. November 2015, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 16. November 2015, 20 Uhr, Congresshalle

Hector Berlioz »Le carnaval romain« Konzertouvertüre op. 9Jean SibeliusKonzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47Johannes BrahmsSinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

Leticia Moreno, Violine

Nicholas Milton, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

Sinfoniekonzerte in der Congr es sh a lle

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2. SINFONIEKONZERTKLANGSPUREN

Hector Berlioz’ Einstand als Opernkomponist

mit »Benvenuto Cellini« geriet zum Fiasko. Um

wenigstens einen Teil seiner »liebsten Partitur«

zu retten, verarbeitete er mehrere Themen zu einer

brillant instrumentierten und hochvirtuosen Konzert-

ouvertüre. Ihren Titel »Le carnaval romain« verdankt

sie dem sich zu einem veritablen Bacchanal steigern-

den Saltarello, der in der Oper das tolle Treiben des

römischen Karnevals eröffnet. »So muss das klingen!«

– nur diese vier Worte hatte Berlioz nach der erfolg-

reichen Uraufführung für Habeneck, den Dirigenten

der missratenen Opernpremiere, übrig.

Auch Jean Sibelius’ Violinkonzert, das längst in einem

Atemzug mit den großen Schwesterwerken von

Beethoven, Brahms und Mendelssohn genannt wird,

war zunächst kein Glück beschieden. Die erste Fassung

zur Aufführung gebracht hatte, war sowohl bei Presse

und Publikum durchgefallen – zu viele melodische

Einfälle, zu viel ornamentaler Zierrat, zu süßlich, zu

selbst eine Laufbahn als Geigenvirtuose angestrebt

hatte, zog das Konzert für »sein« Instrument um -

Pomp und goss es in eine Form, die von klaren Linien

und Strukturen geprägt ist. Und er setzte neue

Akzente: So verzichtet er etwa im Kopfsatz auf die

klassische Orchestereinleitung, um stattdessen mit

einer luziden, weitgespannten Kantilene des Solisten

zu eröffnen, die sich wirkungsvoll über einem sanften,

dunkel getönten Klangschleier entfaltet.

»Wenn man wagt, nach Beethoven noch Sinfonien

zu schreiben, so müssen sie ganz anders ausschauen«,

konstatierte Johannes Brahms. Ganz anders – nur wie?

Das Erbe, das der »Riese« Beethoven auf dem Gebiet

der Sinfonik hinterlassen hatte, wog schwer und der

selbstkritische Brahms rang mehr als 14 Jahre mit der

Antwort, bis er seine Erste im Jahr 1876 schließlich

vollendete. Mit seinem »Vom Dunkel zum Licht«-

Prinzip knüpft Brahms’ Erstling zwar bewusst an die

Beethovensche Tradition an, geht mit ihrer kammer-

musikalischen Ausrichtung, dem dichten thematisch-

motivischen Gewebe und dem Rückgriff auf Volksweise,

Choral und Hymnus jedoch ganz eigene, neue Wege.

LETICIA MORENO (VIOLINE)Die junge Geigerin Leticia Moreno studierte in ihrer

Heimatstadt Madrid sowie in Köln, Saarbrücken und

London. Als Preisträgerin zahlreicher Musikwettbe-

werbe, darunter der Emily Anderson Prize der Royal

Philharmonic Society (2005), der Lotto-Förderpreis des

Rheingau Musik Festivals (2010) und der ECHO Rising

Stars Award (2012), ist sie gern gesehener Gast auf

den Konzertpodien weltweit, darunter das Wiener

Konzerthaus, die Philharmonie Moskau und die

Carnegie Hall New York. Leticia Moreno spielt auf

einer Violine von Nicola Gagliano aus dem Jahre 1762.

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3. SINFONIEKONZERT EHRE SEI DIR

Ehre sei Dir, Gott, gesungen« – Mit diesen Worten

eröffnet nicht nur der 5. Teil aus Johann Sebastian

Bachs Weihnachtsoratorium, sie geben auch den

Auftakt zum einzigen Chorsatz, den der Thomaskantor

eigens zu diesem Anlass neu komponiert hat. Alle

anderen – und mit ihnen auch die meisten Arien,

Duette und Choräle – hatte er bereits vorher zur

Aufführung gebracht: als Teil einer Huldigungs-

kantate zum Geburtstag der Kurfürstin Maria Josepha

etwa oder eines Dramma per musica zu Ehren des

Kur prinzen Friedrich. Die meisterhaft gearbeiteten,

aufwändigen Stücke drohten fortan unangetastet in

Bachs Notenschrank liegen zu bleiben, machte er sie

nicht für eine andere Gelegenheit fruchtbar.

Und so nutzte er sein beachtliches Können auf

dem Gebiet der Zweitverwertung – eine im Barock

durchaus übliche und mit großer Kunstfertigkeit

angewandte Methode – um seine Kompositionen

sorgfältig zu revidieren, kleinere und größere Ver-

änderungen am Text, der Musik und den Instrumen-

tierungen vorzunehmen und sie in seiner Vertonung

der neutestamentarischen Weihnachtsgeschichte

erneut hörbar zu machen. Als das Oratorium zwischen

Weihnachten und Epiphanias 1734/35 in den beiden

Leipziger Haupt kirchen erstmals erklang, dürfte sich

wohl kaum ein Kirchenbesucher daran gestört haben,

dass große Teile des Werks ursprünglich aus einem

weltlichen Kontext stammen, so nah schmiegt sich

Bachs Komposition an das biblische Geschehen und

so facettenreich und tief empfunden verleiht er der

Freude über die Geburt Jesu Ausdruck.

Nach erfolgreicher Aufführung der Teile I bis III in der

vergangenen Spielzeit widmen sich das Saarländische

Staatsorchester und der Opernchor des Saarländischen

Staatstheaters unter der Leitung des Barockspezialisten

Konrad Junghänel in diesem Jahr den letzten drei Teilen

des Bachschen Meisterwerks.

»FACETTENREICH UND TIEFEMPFUNDEN«

Opernchor des Saarländischen Staatstheaters

S infoniekonzerte in der Congr es sh a lle

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3. SINFONIEKONZERT – EHRE SEI DIRSonntag, 20. Dezember 2015, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 21. Dezember 2015, 20 Uhr, Congresshalle

Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium BWV 248, Teile IV-VI

Sabine Goetz, Sopran

Judith Braun, Alt

Hans Jörg Mammel, Tenor

Wolf Matthias Friedrich, Bass

Opernchor des Saarländischen Staatstheaters

Konrad Junghänel, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

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4. SINFONIEKONZERT IN DER NATUR

Wie viele Künstler in seinem Umfeld besann

Smetana sich Mitte des 19. Jahrhunderts

auf das eigene kulturelle Erbe und wählte

tschechische Stoffe und böhmisches Kolorit. Und so

entstand eine der berühmtesten und beliebtesten

Programmmusiken überhaupt: »Die Moldau«, deren

Verlauf musikalisch nachgezeichnet wird: Angefangen

bei den beiden Quellen, der kalten und der warmen

Moldau, vorbei an einer Bauernhochzeit, reigen-

tanzenden Nymphen, Burgen, Schlössern und Ruinen,

wirbelt sie, die Moldau, in Stromschnellen,

in der Elbe mündet.

Der Zweite Weltkrieg ist gerade

beendet. 30. April 1945 – ameri-

kanische Besatzer nähern sich der

Strauss-Villa in Garmisch-Parten-

kirchen, darunter John de Lancie,

Solo-Oboist aus Philadelphia, der

den Komponisten zu seinem Oboen-

konzert in D-Dur anregen wird.

Als »Handgelenksübung«, »um die

Langeweile müßiger Stunden zu ver-

treiben, da man nicht den ganzen Tag Skat

spielen kann«, charakterisierte Strauss selbst den

Anlass zur Komposition. Die Welt von Richard Strauss

lag in Schutt und Asche, »seine Opernhäuser« Dresden,

München, Berlin waren zerstört. Trotzdem schrieb

er ein durch und durch heiteres kammer musikalisches

Reminiszenzen an sein eigenes Lebenswerk, eine

sommerliche Idylle mit nur einer leichten Andeutung

eines nahenden Herbstes.

Der Erste Weltkrieg wirkte nach, und veränderte

Nielsens musikalische Sprache. Zwar war er in

Dänemark nicht direkt vom Krieg betroffen gewesen,

doch ließen auch ihn die Schrecken nicht los.

Seine 5. Sinfonie thematisiert den Kampf zwischen

»schwachen und lebhaften Kräften« wie er es selber in

der Partitur vermerkte. Ein klagendes Streicherthema

wird destruktiv durch bedrohliche und martialische

Rhythmen der kleinen Trommel unterbrochen.

Der Satz gipfelt in einem entfesselten Ausbruch

orgiastischer Wildheit, in dem der Trommler

außer Kontrolle zu geraten scheint. Hier

schreibt Nielsen vor: »Improvisieren

als gelte es, den Fortschritt des

Orchesters unter allen Umständen

aufzuhalten.«

RAMÓN ORTEGA QUERO (OBOE)

Ramón Ortega Quero (Jahrgang 1988)

ist einer der weltweit gefragtesten

Oboisten. Den Weg auf die wichtigen

Bühnen Europas ebnete dem jungen

Spanier der Gewinn des ARD-Musikwett-

bewerbs 2007. So gastierte er u. a. beim Konzerthaus-

orchester Berlin, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig

und dem Wiener Kammer orchester. Seit Frühjahr 2008

ist der zwei fache ECHO-Klassik Preisträger außerdem

Solo-Oboist des Symphonieorchesters des Bayerischen

Rundfunks.

»ENTFESSELTER AUSBRUCH ORGIASTISCHER WILDHEIT.«

Sinfoniekonzerte in der Congr es sh a lle

Ramón Ortega Quero

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4. SINFONIEKONZERT – IN DER NATURSonntag, 31. Januar 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 1. Februar 2016, 20 Uhr, Congresshalle

Bedrich Smetana»Die Moldau« aus »Mein Vaterland«

Richard StraussKonzert für Oboe und Orchester D-Dur

Carl Nielsen Sinfonie Nr. 5 op. 50

Ramón Ortega Quero, Oboe

Constantin Trinks, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

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JÖRG WIDMANN ARTIST IN FOCUS

Neue Musik vor leeren Zuschauerrängen?

Von wegen. Der gebürtige Münchner Jörg

Widmann gehört zu den vielseitigsten

Musikerpersönlichkeiten der jungen

Klassikszene. Er spielt Klarinette, dirigiert und

»schreibt eine Musik, die wie ein Sog ist«.

(Münchner Abendzeitung)

Widmanns kompositorisches Schaffen – das er übrigens

noch ganz altmodisch mit Bleistift und Radiergummi zu

Papier bringt – reicht von Solostücken über Kammer-

musik bis hin zu Musik für große Orchesterbesetzungen

und Opern, darunter »Babylon« (2012) mit Texten des

Philosophen Peter Sloterdijk. Stilistisch bewegt er sich

zwischen Tradition und Moderne, arbeitet mit Satz-

mustern der Klassik und Romantik, schließt aber auch

neue Formen nicht aus. Den Akteuren auf der Bühne

verlangt er oft viel ab. Sein Violinkonzert beispiels-

weise, in Saarbrücken mit Alina Pogostkina zu hören,

nimmt sich fast wie ein Fitness-Parcours für Geiger

aus: Ein einziger Satz über 30 Minuten, in einigen

Strecken völlig unbegleitet, verlangt vom Interpreten

Atem, Kondition und Durchhaltevermögen.

Die Popularität seiner Musik ist für Widmann nur

schwer erklärbar: »Ich kann als Künstler nur machen,

woran ich glaube. Manche meiner Werke werden

oft gespielt, andere nicht. Das kann man nicht planen.

Beethoven überschrieb das Autograph seiner ›Missa

solemnis‹ mit den Worten ›Von Herzen – Möge es

wieder – Zu Herzen gehen!‹ – wenn dieser Transfer

gelingt bin ich glücklich.«

Mit dem Künstler Widmann haben sich in den ver-

gangenen beiden Spielzeiten verschiedene Orchester

intensiv beschäftigt – aktuelle Residenzen führen

ihn zum Tonhalle Orchester Zürich, zur Deutschen

Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und eben zum

Saarländischen Staatsorchester nach Saarbrücken:

»Das ist etwas sehr Schönes für beide Seiten«, freut sich

Jörg Widmann. »Durch die intensive Zusammenarbeit

kann das Orchester in die Sprache eines Komponisten

eintauchen.« In Saarbrücken habe man ihm sogar

weitgehend freie Hand bei der Werkauswahl gelassen:

»In einem Programm werden beispielsweise einige

meiner eher avantgardistischer anmutenden Stücke

mit den ›Dubairischen Tänzen‹ kombiniert. Das hat

viel Potenzial, ich freue mich da sehr drauf!«

Ein besonderes Anliegen ist Widmann aber auch die

Konfrontation von Neuer Musik mit beispielsweise

einem Werk Beethovens, Bachs oder Schumanns in

einem Konzertprogramm – er liebt, auch als Interpret,

die Mischung: »Meine Erfahrung ist, dass man die

Dissonanzen bei Mozart oder den rhythmischen Furor

bei Beethoven ganz anders hört, wenn man sie mit

Neuer Musik kombiniert.« Dem Publikum könne man

das getrost zutrauen. »Wenn ich ein Publikum ernst

nehme, sind die Menschen sehr wohl bereit, zu kommen

und sich auch mitnehmen zu lassen«, so Widmann.

Eine Sache sehr ernst nehmen und voll und ganz hinter

ihr stehen, das tut Jörg Widmann schon seit früher

Kindheit. 1973 geboren, spielt er schon als Siebenjähriger

Klarinette. Er beginnt zu improvisieren. Mit elf nimmt

er seinen ersten Kompositionsunterricht, mit 13 wird er

Jungstudent an der Hochschule für Musik München,

mit 19 präsentiert er seine »Fantasie für Klarinette

solo«. Der Rest ist Geschichte. Widmann ist als Solist

ebenso gefragt wie als Komponist und Dirigent –

ein musika lischer Tausendsassa, eine »Lichtgestalt

der jungen Szene« (Süddeutsche Zeitung). Ähnlich wie

bei seinem Mentor Heinz Holliger stehen bei ihm

»ICH KANN ALS KÜNSTLER NUR MACHEN, WORAN ICH GLAUBE.«

A rtis t in Focus

»Durch die intensive Zusammenarbeit kann das Orchester in die Sprache eines Komponisten eintauchen.«

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13

Instrument und Komposition völlig selbstverständlich

nebeneinander – und das auf hohem Niveau. Widmann

arbeitet mit und für zahlreiche Klassikgrößen: Nam-

hafte Dirigenten führen seine Werke auf, Christian

Tetzlaff widmete er sein Violinkonzert, für Pianist

Solist bespielt er die renommierten Konzertpodien;

beim Mozartfest Würzburg agierte er als »Artiste

Étoile«, beim Tonhalle Orchester Zürich ist er in der

aktuellen Saison Nachfolger von Esa-Pekka Salonen

auf dem »Creative Chair«. Dass der Tag nur 24 Stunden

hat, kann da eine ärgerliche Tatsache sein. »Wenn ich

irgendwo ankomme und direkt aus dem Flieger zum

Konzert gefahren werde, dann ist das stressig und dann

frage ich mich manchmal schon, warum ich das eigent-

lich mache. Aber dann stimmt das Orchester ein und die

Musik geht los. Und dann weiß ich, dass das für mich

richtig ist. In diesem gemeinsam empfundenen Moment,

da fühle ich mich aufgehoben.«

»UND DANN WEISS ICH, DASS DAS FÜR MICH RICHTIG IST.«

KONZERTTERMINE MIT WERKEN VON JÖRG WIDMANN:

2. KONZERT IN DER ALTEN FEUERWACHE Inspiration Jörg WidmannSo. 17. Januar 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Jörg Widmann, Klarinette

Christopher Ward, Dirigent > Seite 27

3. KAMMERKONZERTSo. 24. Januar 2016, 11 Uhr, Mittelfoyer Staatstheater

Streichquartett Nr. 3 »Jagdquartett« > Seite 41

5. SINFONIEKONZERTSo. 6. März 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Mo. 7. März 2016, 20 Uhr, Congresshalle

Konzert für Violine und Orchester Alina Pogostkina, Violine

Nicholas Milton, Dirigent > Seite 14

7. SINFONIEKONZERTSo. 29. Mai 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Mo. 30. Mai 2016, 20 Uhr, Congresshalle

»Con Brio« Konzertouvertüre

Dirk Kaftan, Dirigent > Seite 22

Jörg Widmann

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14

5. SINFONIEKONZERT – DIESSEITS UND JENSEITSSonntag, 6. März 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 7. März 2016, 20 Uhr, Congresshalle

Jörg WidmannKonzert für Violine und OrchesterAnton BrucknerSinfonie Nr. 7 E-Dur

Alina Pogostkina, Violine

Nicholas Milton, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

Sinfoniekonzerte in der Congr es sh a lle

Alina Pogostkina

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5. SINFONIEKONZERT DIESSEITS UND JENSEITS

In seinem 2007 entstandenen Werk schickt Widmann

eine Violinsolostimme auf eine halbstündige Reise,

sie darf einen einzigen großen Gesang vortragen,

wie in einer Arie erzählen, sich musikantisch entfalten,

virtuos auftrumpfen, den hohen Ton ebenso zelebrieren

wie sich ins Orchester schmiegen, das sie im Mittelteil

mit behutsam abgedunkelten Tönen grundiert.

So vertraut manche Passagen auch wirken mögen,

immer wieder gibt es irrwitzige Wendungen, über-

raschende Wechsel zwischen Idylle und Eruption und

60 Jahre alt musste Bruckner werden, um mit diesem

Werk seinen Durchbruch zu erzielen. Gewidmet hat

der Komponist die wohl heute meistgespielte seiner

Sinfonien Ludwig II. von Bayern, dem das Adagio so

Hoftheater mehrmals vorspielen ließ.

Zu Recht, denn es ist eine der aufwühlendsten Trauer-

musiken des 19. Jahrhunderts. Eben diesen zweiten

Satz der klangprächtigen und von tiefer Religiosität

geprägten Komposition schuf Bruckner unter

der Ahnung des Todes von Richard Wagner, der am

13. Februar 1883 starb: »Einmal kam ich nach Hause

und war ganz traurig; ich dachte mir, lange kann der

Adagio ein.« »Zum Andenken an den hochseligen,

heißgeliebten, unsterblichen Meister« verwendete

er erstmals Wagner-Tuben, auch Nibelungen-Tuben

genannt, die mit ihrem weichen, dunkel getönten

Klang dem Orchester eine enorme Tiefenwirkung

verleihen.

ALINA POGOSTKINA (VIOLINE)Bekannt für ihre »herzergreifenden Auftritte«

(Hamburger Abendblatt), gastiert Alina Pogostkina,

seit sie im Dezember 2005 als erste Deutsche den

Internationalen Sibelius Wettbewerb in Helsinki

gewann, bei den großen Orchestern weltweit und

arbeitet regelmäßig mit renommierten Dirigenten.

Zahlreiche Einspielungen dokumentieren die

künstlerische Karriere der jungen Geigerin. Hier zeigt

sich auch ihre Leidenschaft für zeitgenössische Musik.

So entstand im Frühjahr 2012 eine Gesamt aufnahme

spielt auf der »Sasserno« von Antonio Stradivari (1717).

»ICH DACHTE MIR, LANGE KANN DER MEISTER NICHT MEHR LEBEN.«

Anton Bruckner

Nicholas Milton

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DIE MACHT DER STIMME

Zwischen den beiden Figuren liegen Jahrtausende.

Ein Held und Krieger ist der eine. Ein einsamer

Lohnschreiber der andere. Beide verfallen der

gleichen Macht – dem Zauber der Stimme.

Homers Odysseus lässt sich im antiken Griechenland

von seinen Gefährten an den Mast seines Bootes binden,

um dem Gesang der Sirenen widerstehen zu können.

In einer unbestimmten, merkwürdig gegenwärtigen

Zukunft verliebt sich Theodore (Joaquin Phoenix),

Protagonist in dem brillanten Film »Her« des

amerikanischen Regisseurs Spike Jonze, in den

Sprachcomputer seines Betriebssystems, geraunt,

gesäuselt und gegluckst von der Schauspielerin

Scarlett Johansson.

Odysseus und Theodore verzückt kein Anblick und

kein Bildnis, es betört und verführt sie allein der Klang

von Worten, eine der komplexesten, sensibelsten und

intimsten Leistungen, zu denen der Mensch fähig ist.

Mysterium Stimme: Sie kann Sympathien wecken,

Fluidum der Liebe, das Medium unserer Beziehungen,

unser akustisches Ich. Denn die Stimme drückt unsere

Stimmung aus. Als Botschafterin unserer Psyche

offenbart sie unsere Gefühle. Wie viel sie über unser

Wesen sagt, zeigt auch der lateinische Stamm des

Wortes Persönlichkeit: »personare« – durchklingen.

Der Ton macht die Person.

Stimme ist Werkzeug des Erfolgs. Sie verschafft uns

Gehör. Bei einem Drittel aller Berufstätigen kommt

es vor allem auf das Sprechen an, etwa bei Pädagogen,

Ärzten, Verkäufern, Anwälten oder Beratern. Auch bei

Managern: Wer führen will, muss klare Ansagen

machen können. Stimme bestimmt.

Unserem wichtigsten Kommunikationsinstrument

begegnen wir jedoch oft mit einer erstaunlichen

Achtlosigkeit – oder gar Verachtung. Etwa jeder fünfte

Deutsche mag seine Stimme nicht. Wenn wir uns auf

dem Anrufbeantworter hören, sind wir befremdet.

UNS BERÜHRT UND BETÖRT DER KLANG DER WORTE OFT MEHR ALS IHRE BEDEUTUNG

Es s ay

Odysseus lässt sich an den

Mast seines Bootes binden,

um deM Gesang der Sirenen

zu widerstehen.

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beeinträchtigt eine Verklemmung oder Anspannung

gepresst oder gar dauerhaft heiser.

Was lässt die Stimme klar und tragfähig werden?

Die TU Berlin bat Testhörer, die Attraktivität weiblicher

Stimmen zu beurteilen. Eine sehr tiefe Grundfrequenz

empfanden die Probanden als unschön, weil zu männ-

lich. Eine sehr hohe Tonlage erschien ihnen als zu

»kleinmädchenhaft«. Am besten kam eine mittlere

Stimmlage von 170 bis 220 Hertz an. Vorlieben und

Sprechweisen sind jedoch offenbar Moden unterworfen.

Um durchschnittlich 23 Hertz haben Europas Frauen

ihre Organe im Laufe der letzten 50 Jahre abgesenkt.

Unter Japanerinnen gilt noch immer das Ideal der

Höhe: Sie erzirpen Spitzenwerte von 450 Hertz, die

Frequenz von Neugeborenen. Womöglich erwartet

Das Klischee, dass vor allem tiefe Männerstimmen

Frauen bezaubern, konnten Untersuchungen an der

Universität Frankfurt widerlegen. Ihre weibliche

Jury gab auch hohen Lagen gute Noten – insbesondere

wenn die Sprecher Verzögerungslaute wie »äh« oder

»ähm« vermieden und wenn sie über das verfügten,

was Experten als eine reiche Prosodie bezeichnen.

Wenn also die Sprache Melodie besaß, wenn sie

variierte zwischen laut und leise, schnell und langsam,

hoch und tief.

Die Quelle unserer Laute sitzt im Schlund unserer

Kehle – zwei helle längliche Segel, die verhindern, dass

Nahrung in die Luftröhre gerät. Stimmlippen, und nicht

Stimmbänder, nennen Fachleute diese Schutzventile der

Lunge, weil sie nicht nur aus Sehnen, sondern auch aus

Muskeln bestehen. Nur zehn bis 15 Millimeter ist ihr

schwingender Anteil lang. 440-mal in der Sekunde

schlagen sie beim Kammerton a auf einander. Stimm-

lippen sind Hochleister. Im Laufe eines einstündigen

Vortrags bewegen sie sich fast eine Million Mal.

Die Weiten von Kehle, Gaumen und Nasenhöhle

intensivieren das Signal der Stimmlippen, so wie der

Korpus einer Geige die Schwingungen der Saiten. Hier

gewinnt der Schall durch Resonanz an Kraft. Und hier

bildet sich aus, was wohl das Geheimnis einer sonoren

Stimme ist: Unser Vokaltrakt strahlt auch die Obertöne

der Stimmlippen ab, etwa die oberen Quinten und

Oktaven zur Grundfrequenz. Sie liegen in Bereichen,

für die unser Ohr besonders empfänglich ist. Sänger

lernen, den Obertönen Raum zu geben und sie zu

bündeln, etwa durch das entspannte Absenken des

Kehlkopfs und die geeignete Stellung von Zunge und

Gaumensegel. »Formanten« heißen diese Spitzen von

akustischer Energie. Sie sind der Grund, warum Opern-

sänger noch oben im Olymp so gut zu verstehen sind.

Ihre Stimmen sind nicht etwa lauter als das Orchester,

sondern sie durchdringen den Klang der Instrumente.

Ähnlich wie bei einem Sänger schwingt auch bei einem

guten Sprecher eine intensive Vielfalt an Obertönen

mit. Wer also wohltönend reden und zu einer kräftige-

sollte singen lernen wie die Sirenen – aus voller Kehle.

Bernhard Borgeest arbeitet als Redakteur beim

Focus-Magazin in Berlin. Bei seinen Recherchen für

eine Titelgeschichte zum Thema Stimme nahm er

Unterricht bei einem Sprecherzieher und hat als Tenor in einem

Laienchor die Freude am Singen für sich entdeckt.

»EINE DER KOMPLEXESTEN, SENSIBELSTEN UND INTIMSTEN

LEISTUNGEN, ZU DENEN DER MENSCH FÄHIG IST.«

Mit der richtigen Stimmtechnik erreichen Opernsänger

auch den entferntesten Zuhörer hoch oben im Olymp.

Page 20: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

18

6. SINFONIEKONZERT DAS HIMMLISCHE LEBEN

Richard Strauss erzählt mit einer instrumentalen

Riesenpalette, einem nie dagewesenen Farben-

und Ausdrucksreichtum und einer äußerst

Anti-Helden.

die Trompeten sind immer verstopft, und die Hörner,

ihrem ständigen Niesreiz zuvorkommend, beeilen sich,

ihnen artig ›Wohl bekomm’s!‹ zuzurufen; eine große

Trommel scheint mit ihrem Bum-Bum den Auftritt von

Clowns zu unterstreichen. Man hat gute Lust, lauthals

rauszulachen oder todtraurig loszuheulen, und man

wundert sich, dass noch alles an seinem gewohnten

Platz ist, denn es wäre gar nicht so verwunderlich,

wenn die Kontrabässe auf ihren Bögen bliesen, die

Posaunen ihre Schalltrichter mit imaginären Bögen

strichen und Herr Nikisch (der Dirigent der Auffüh-

rung) sich auf den Knien der Platzanweiserin nieder-

ließe«, so Claude Debussy in einer Kritik über das

»geniale Züge tragende Werk«.

Henri Dutilleux schrieb sein letztes Werk 2003 für die

Berliner Philharmoniker. Für die fünf verschiedenen

»DIE KLARINETTEN VOLLFÜHREN WAHNSINNIGE STURZFLÜGE.«

Claude Debussy

Sinfoniekonzerte in der Congr es sh a lle

Christina Landshamer

6. SINFONIEKONZERT – DAS HIMMLISCHE LEBENSonntag, 17. April 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 18. April 2016, 20 Uhr, Congresshalle

Richard Strauss»Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28Henri Dutilleux»Correspondances« für Sopran und OrchesterGustav MahlerSinfonie Nr. 4 G-Dur

Christina Landshamer, Sopran

Nicholas Milton, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

Page 21: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

19

Zum Glück gibt‘s LOTTO

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Sätze der Komposition ließ er sich von Briefen

verschiedener Verfasser – Rilke, Solschenizyn,

van Gogh und des indischen Dichters Prithwindra

Mukherjee – inspirieren, denen er jeweils besondere

Klangfarben zuordnete. Ein Farbenkomponist sei er,

hat Dutilleux oft betont. Der Zuschauer wird in ein

synästhetisches Dickicht gezogen: Jeder Ton hat

Gewicht, die Klänge leben in einer Welt von Spiegeln,

verweisen auf einen mythischen Urgrund und spielen

mit den Täuschungsmanövern der Erinnerung.

Mahler beschrieb die Grundstimmung seiner 4. Sinfonie,

die auf dem Orchesterlied »Das himmlische Leben« aus

»Des Knaben Wunderhorn« gründet, ebenfalls mit einer

Farbe: »Stell dir das unterschiedene Himmelblau vor,

das schwieriger zu treffen ist als alle wechselnden und

kontrastierenden Tinten. Dies ist die Grundstimmung

wird spukhaft schauerlich: doch nicht der Himmel

selbst ist es, der sich trübt, er leuchtet fort in ewigem

Blau. Nur uns wird er plötzlich grauenhaft, wie einen

am schönsten Tage im lichtübergossenen Wald oft ein

panischer Schreck überfällt.«

CHRISTINA LANDSHAMER (SOPRAN)Die gebürtige Münchnerin Christina Landshamer

studierte an der Hochschule ihrer Heimatstadt und

in Stuttgart. Erste Gastengagements führten sie nach

Stuttgart, Straßburg und Berlin. Es folgten weitere

Stationen wie das Theater an der Wien (2009), das

Pariser Théâtre du Châtelet, die Salzburger Festspiele,

die Festspiele Baden-Baden, die Oper Amsterdam und

die Dresdner Semperoper. Neben ihren Opernprojek-

ten und zahlreichen internationalen Konzertauftritten

gilt ihre besondere Liebe dem Liedgesang.

Page 22: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

20

HELDEN?ie Sinfonie Nr. 3 Es-Dur

op. 55, die »Heroische« wurde

vom Tonsetzer dem für alle

Hoffnung auf Befreiung von

altem Brutalhergebrachten geltenden Napoleon

Bonaparte Anfang des 19. Jahrhunderts gewidmet.

Doch als sich später der Korse eigenhändig die Kaiser-

krone auf den Kopf stülpte, soll Beethoven ausgerufen

haben: »Nun wird auch er alle Menschenrechte mit

Füßen treten und ein Tyrann werden!« und zerriss die

Titelseite der Partitur. Andere meinen: Er radierte die

zwei Zeilen, welche dem heroischen Überwinder vieler

feudalen Strukturen des »Heiligen römischen Reiches

Deutscher Nation« Ehre erwiesen, nur aus.

Einem anderem, dem Komponisten auch musikalisch

huldigenden Franzosenfeind, einem preußischen

Adeligen, wurde die Widmung der Sinfonie Nr. 3 nun

zugedacht. Er war in einem, der Doppelschlacht von

Jena und Auerstedt zuvorkommenden Scharmützel

von Reitern der siegreichen napoleonischen Armee,

von hinten erstochen worden. Von nun an zierte

die erste Seite der »Eroica«-Partitur die Widmung:

»Komponiert, um das Andenken eines großen Mannes

zu feiern!« Pragmatische Überlegungen ließen Beethoven

später den Habsburger Fürsten Franz Joseph von

Lobkowitz zum Widmungsträger werden.

Allen heraldischen Zueignungsverschiebungen zum

Trotz stellt die »Eroica« in Vielem eine musikalische

Revolution dar: im Aufbau, der Orchestrierung, der

Tonsetzung. Zu was wollte diese 1805 uraufgeführte

Musik den Zuhörer verführen? Damals? Und heute?

Nach den alles Revolutionäre verdammenden,

reaktionären Beschlüssen des Wiener Kongresses

war ein aufgeklärtes Publikum gewillt mit hoffnungs-

trächtigen, vormärzlichen Gefühlen den Konzertsaal

zu verlassen. Später dann, in der Mitte des Jahrhun-

derts, verband man mit der gewaltigen musikalischen

Brandung der »Eroica« die Hoffnung auf ein baldiges

Ende aller in deutschen Landen noch herrschenden

Kleinstaaterei. Man ersehnte die Reichsgründung

und verband mit manchem Kunsterleben die

Hoffnung auf ein Verschwinden aller das aufstrebende

Bürgertum so einengenden Grenzen. Nach dem

siegreichen 70/71ger Krieg gegen die Franzosen und

einem Jahrzehnt der Inthronisation der großen

Kapitalien, der Bismarckschen Durchsetzung der

Sozialisten gesetze spaltete Beethovens Musik das

Publikum. »Heldisches« lasen die Konservativen in

der Partitur, die Befreiung von national bestimmtem

Denken erhofften sich die weiter links Stehenden.

Der Erste Weltkrieg ließ zu Anfang viele, viel

zu viele Deutsche einem größenwahnsinnigen

Rausch erliegen. Die Niederlage brachte

wenige Jahre der Demokratie und damit

auch die Chance, Kunst in historisch

verstandenen Koordinaten zu

be werten. Mit der Herrschaft

der National sozialisten folgte

ein Jahrzehnt des brachial-

radikalen Missbrauchs jeden

Kunstwerks, die Verdrehung

jedweden Denkens und Fühlens.

»DIE ›EROICA‹ STELLT IN VIELEM EINE MUSIKALISCHE REVOLUTION DAR:

IM AUFBAU, DER ORCHESTRIERUNG, DER TONSETZUNG.«

Es s ay

»Ein Held heute ist eben kein Held. Sondern was ganz anderes, zu Suchendes …«

Page 23: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

21

Und heute? Für was stehen uns die Generationen

fasziniert habenden Taten Napoleons? Seine Einnahme

Moskaus? Seine Verbannung? Seine Ermordung?

Für was, die dem revolutionären Befreier gewidmete

und zuempfundene

Musik Beethovens?

Welche Bilder des jungen Napoleon, des späteren

Kaisers schwirren nicht herum in unseren Köpfen?

Man sieht den großen Schauspieler Charles Boyer

in der Verkörperung der Garbo. Man sieht die drei-

hundert Minuten des grandiosen Film-Werkes aus

dem Jahr 1927 von Abel Gance.

Mein Vater, ein recht armer, freier Schriftsteller,

hatte eine kolorierte Zeichnung, den jungen General

Bonaparte darstellend, neben seiner Schreibmaschine

platziert. Befragt, warum das? erhielt ich die

Antwort: »Er war der erste, der einen Verleger

erschoss!« In jedem Fall: Napoleon ist uns heute,

in einer europäischen Bundesrepublik Deutsch-

land, kaum noch Bezug. Ein preußischer

Apoll und General noch weniger. Ein

Wiener Fürst schon gar nicht. Ein

moderner Achill wäre zu suchen!

Ein Held? Ein Leitbild?

Ich erarbeitete von 2012

bis 2014 Richard Wag-

ners »Der Ring des Nibe-

lungen« an der Oper in

Halle an der Saale und

in Ludwigshafen.

> Fortsetzung auf Seite 39

»IN JEDEM FALL: NAPOLEON IST UNS HEUTE, IN EINER EUROPÄISCHEN

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, KAUM NOCH BEZUG.«

Page 24: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

22 Sinfoniekonzerte in der Congr es sh a lle

Das Wichtigste in meiner Künstlerkarriere ist es,

Tradition und Innovation zu verbinden«, sagt

Jörg Widmann, dessen Konzertouvertüre

»Con brio« sich auf Ludwig van Beethoven und dessen

Sinfonien bezieht. Das 12-minütige Werk, das ein

ähnlich furioses Feuer und eine vorwärtsdrängende

Dringlichkeit wie die klassischen Vorbilder entfacht,

gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen Werken.

Ludwig van Beethoven selbst setzt mit einem seiner

gravitätischsten Werke den Schlusspunkt des Konzerts:

der »Eroica«, die er ursprünglich Napoleon widmen

wollte. Der Anekdote nach entfernte Beethoven aller-

dings die Zueignung, als sich Napoleon 1804 in Eigen-

initiative zum Kaiser krönte. »Nun wird er auch alle

Menschenrechte mit Füßen treten«, kommentierte der

resignierte Komponist, dessen Anliegen es immer war,

die Zuschauer aufzurütteln und seiner Musik Inhalt und

Sprachmächtigkeit zu verleihen, um große Ideen mit

positivem Pathos zu propagieren.

William Walton schrieb hingegen mit dem Cellokonzert

ein Werk, dessen Atmosphäre gelassen, ruhig ist. Der

Komponist befand sich in einer glücklichen Phase seines

Lebens und schrieb das Werk auf der italienischen Insel

Ischia, wo er einen Wohnsitz besaß. So meint man zu

Beginn das Plätschern des Meeres zu hören, eine

friedliche Landschaft breitet sich unter der Sonne

aus, elegisch, sanft singt die Musik, in die sich nur

sporadisch eruptive Momente mischen.

WOLFGANG EMANUEL SCHMIDT (VIOLONCELLO) Wolfgang Emanuel Schmidt, einer der letzten Studenten

der Cellistenlegende Mstislaw Rostropowitsch, erhielt

seine künstlerische Ausbildung in New York und

Lübeck. Als Solist konzertiert er in Europa, Asien, den

USA und Russland u. a. mit dem Gewandhausorchester

Leipzig, dem Orchestre Philharmonique de Radio

France und dem Tokyo Symphony Orchestra. Intensiv

widmet sich Wolfgang Emanuel Schmidt auch der

Kammermusik, zu seinen Partnern zählen Lang Lang,

Emanuel Ax, Gil Shaham und Jens Peter Maintz.

7. SINFONIEKONZERT – VERTRÄUMTE HELDENSonntag, 29. Mai 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 30. Mai 2016, 20 Uhr, Congresshalle

Jörg Widmann »Con brio« Konzertouvertüre William Walton Konzert für Violoncello und OrchesterLudwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«

Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello

Dirk Kaftan, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

7. SINFONIEKONZERT VERTRÄUMTE HELDEN

Wolfgang Emanuel Schmidt

Page 25: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

23

8. SINFONIEKONZERT FANFARE DES SCHICKSALS

Moskau im Herbst 1954: Der 37. Jahrestag der Oktober-

revolution steht ins Haus, ein Festakt ist geplant, aber es

fehlt eine Komposition zur feierlichen Eröffnung. Dmitri

Schostakowitsch, der wahrlich in letzter Minute um eine Komposi-

tion gebeten wird, zieht eine ältere Skizze aus der Schublade,

beginnt, ohne die Unterhaltung mit seinem Gast zu unterbrechen,

die »Festliche Ouvertüre« fertig, »über schäumend wie eine soeben

Wenige Kilometer von Sergej Prokofjew entfernt wohnte der Dichter

Konstantin Balmont, dem der Komponist Bruchstücke aus seinem

1921 uraufgeführten 3. Klavierkonzert vorspielte und der darauf-

hin das Gehörte in Reime fasste: »Aus geschmolzenem Erz ist

ein Strom geworden, Augenblicke tanzen Walzer, Sprengt alle

Fesseln, Droht mit den Hörnern. Doch da, ein zarter Klang aus

der Ferne. (…) Aber wild schäumt die Flut über alles dahin:

Prokofjew! Musik und Jugend erblühen, In dir ersehnte das

Orchester den klingenden Flug.«

Peter Tschaikowsky schreibt seiner Vertrauten Nadeshda von Meck:

»Die 4. Symphonie ist meinem Wesen entsprungen und mit echter

Inspiration vom Beginn bis zum Ende geschrieben. Mit Liebe und

glühender Begeisterung. Es ist darin kein Strich, der nicht meinen

auf richtigsten Gefühlen entstammt.« Der homo sexuelle Tschaikowsky

hatte gerade geheiratet, um dem gesellschaftlichen Druck zu ent gehen.

Und so ist die Sinfonie – trotz des furios, freudig anmutenden Endes

des vierten Satzes – auch ein beeindruckendes und anrührendes Doku-

ment einer Selbstverleugnung und klang ge wordener Schmerz eines

Menschen, der sein Leben lang mit Schwermut zu kämpfen hatte.

ALEXEJ GORLATCH (KLAVIER)1988 in Kiew geboren, begann Alexej Gorlatch seine künstlerische

Ausbildung mit sieben Jahren. Seinem spektakulären Sieg

beim Inter nationalen ARD Musikwettbewerb 2011 war eine

bemerkenswerte musikalische Laufbahn vorausgegangen:

In nur sechs Jahren hat er neun bedeutende internatio-

nale Klavierwettbewerbe für sich entscheiden können.

Seither spielt Alexej Gorlatch auf den wichtigsten

Konzertpodien weltweit, darunter die New Yorker

Carnegie Hall, die Londoner Wigmore Hall und

das Festspielhaus Salzburg.

8. SINFONIEKONZERT – FANFARE DES SCHICKSALS

Sonntag, 19. Juni 2016, 11 Uhr, Congresshalle

Montag, 20. Juni 2016, 20 Uhr, Congresshalle

Dmitri Schostakowitsch »Festliche Ouvertüre« op. 96

Sergej ProkofjewKonzert für Klavier und Orchester Nr. 3

C-Dur op. 26Peter Iljitsch Tschaikowsky

Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Alexej Gorlatch, Klavier

Nicholas Milton, Dirigent

Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn

Alexej Gorlatch

Page 26: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

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SAARLÄNDISCHES STAATSORCHESTER

Das Orches ter

Page 27: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

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Page 28: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

26

Nicholas Milton Generalmusikdirektor

1. VIOLINE Wolfgang Mertes 1. Konzertmeister

Timothy Braun stv. 1. Konzertmeister

Haiganus Cutitaru 2. Konzertmeisterin

Jürgen Lantz*

Anna Kudryavtseva

Nikolaus Zerfaß*

Thomas Kula*

Irmtraut Engel*

Peter Ziegler*

Iris Gehl

Sachiko Ota

Eri Inoue

Peronnik Topp

Hiroko Tominaga

2. VIOLINEDanny Gu Stimmführer

Martin Ruppert* stv. Stimmführer

Isabelle Herhammer

Thomas Vogtel*

Andreas Kiefer*

Kai-Holger Meier*

Matthias Pistorius*

Ursula Pistorius*

Hartwig Schubert

Christine Christianus

Silke Schröder

Inna Maslova

VIOLA Ekkehart Fritzsch* Solo

Denis Theis stv. Solo

Isabelle Manck*

Haruko Imasawa

Martina Schnepp*

Friederike Jerrentrup*

Leszek Kusmirek

Michal Ondruj

Irena Bilotaite

VIOLONCELLOBenjamin Jupé Solo

N.N. stv. Solo

Jan Krause

Martin Vogtel

Angela Prinz

Adrian Janke

N.N.

KONTRABASSThomas Strey* Solo

Lutz Müller stv. Solo

Duck Kyu Yoon

Frank Grandjean

Motonobu Futakuchi

HARFE Antonia Hentze Solo

FLÖTE Dorothee Strey Solo

Mechtild Diepers stv. Solo

Claudia Tiller

Eva Abels

OBOEMarina Günkinger Solo

Anne-Katrin Laporte stv. Solo

Charlotte Schleiss

Andriy Gudziy

KLARINETTEGünter Schraml* Solo

Angelika Maas stv. Solo

Jörg Lieser

Jan Creutz

FAGOTT Marlene Simmendinger Solo

Katja List stv. Solo

Anso Fiedler

Günther Wörner*

HORNPeter Müseler Solo

Regina Mickel stv. Solo

Holger Nießing

Martin Hanna*

Ansgar Geßner*

Reinhold Ernst*

TROMPETE Christian Deuschel Solo

Gábor Reiter stv. Solo

Dominik Schugk

Walter Skarba*

POSAUNE Simon Seidel Solo

Wolfgang Bichlmeier* stv. Solo

Helmut Wendeler

Stefan Bender*

TUBA Bernd Schäfer

PAUKE Matthias Weißenauer Solo

Martin Hennecke stv. Solo

SCHLAGZEUGJohannes Walter

Marc Strobel

ORCHESTERVORSTANDMartin Hennecke, Dominik Schugk,

Stefan Bender, Angelika Maas, Regina Mickel

Eberhard Pleyer † Ehrenvorstand

ORCHESTERMANAGEMENT UND ORCHESTERTECHNIKStefan Eschelbach Orchestermanager

Anne Braun Orchesterinspektorin und Notenbibliothek

Alexey Kulemin Leitender Orchesterwart

Klaus Schaan Orchesterwart

Kenneth Weber Orchesterwart

Tilmann Wenzel Orchesterwart

Das Orches ter

SAARLÄNDISCHES STAATSORCHESTER

* Kammermusiker/in

Page 29: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

27Konzerte in der A lten Feuerwache

KONZERTE IN DER ALTEN FEUERWACHE

Ein neues Konzertformat startet! Inspiration!

Drei Komponisten im Mittelpunkt: Die Altmeister

Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn – ihnen

gegenüber erklingen Werke über ihre Werke – und

mit Jörg Widmann ein Heutiger zwischen Tradition

und Moderne. Das Staatsorchester präsentiert sich

in der Feuerwache in besonderen Besetzungen und im

Eröffnungskonzert stellt sich der neue stellvertretende

Erste Konzertmeister erstmals dem Publikum als Solist

vor: der aus Los Angeles stammende Timothy Braun.

Und »Artist in Focus« Jörg Widmann ist in »seinem«

Konzert auch als Klarinettist zu erleben.

1. KONZERT INSPIRATION FRANZ JOSEPH HAYDNSonntag, 6. Dezember 2015, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Johannes Brahms Haydn-Variationen B-Dur op. 56aFranz Joseph Haydn Konzert für Violine und Orchester C-DurSinfonie Nr. 104 D-Dur »London«

Timothy Braun, Violine

Nicholas Milton, Dirigent

2. KONZERT INSPIRATION JÖRG WIDMANNSonntag, 17. Januar 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Jörg Widmann

»Liebeslied« für acht Instrumente »Ikarische Klage« für zehn Streicher »Dubairische Tänze« für Ensemble »Fantasie« für Klarinette solo »Freie Stücke«

Jörg Widmann, Klarinette

Christopher Ward, Dirigent

3. KONZERT INSPIRATION JOHANN SEBASTIAN BACHSonntag, 10. Juli 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Johann Sebastian BachBrandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048Arvo Pärt»Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte…« für Klavier, Bläserquintett, Streichorchester und SchlagzeugGraeme Koehne

»To his servant Bach, God grants a final glimpse«Johann Sebastian BachFuga (2. Ricercata) a 6 voci aus »Das Musikalische Opfer« BWV 1079/2 (Bearbeitung Anton Webern)Arvo Pärt »Collage über B-A-C-H« für Streicher, Oboe, Cembalo und Klavier

Timothy Braun Christopher Ward

Alte Feuerwache

Page 30: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

28

MUSIK UND INSPIRATION

Caroline Scheidegger:

Die Spielzeit 2014 / 2015, die

für euch beide die erste hier in

Saarbrücken war, neigt sich dem

Ende. Welche Momente sind

euch besonders in Erinnerung

geblieben?

Nicholas Milton: Es war ein

sehr ereignisreiches Jahr. Ich

bin sehr dankbar, so herzlich

empfangen worden zu sein –

von den Orchestermusikern,

dem Team und dem wunder-

baren Publikum. Ein Moment

der mir in Erinnerung blieb, war

mein Einstandskonzert »Welcome Nicholas Milton!«.

Es war ausverkauft – das war ein toller Start für mich.

Neunter Sinfonie war von einer sehr schönen Atmo-

sphäre geprägt, von der Freude an der Musik und am

Musizieren. Ein Höhepunkt der Spielzeit war natürlich

die Uraufführung von Pendereckis Trompetenkonzert

im Beisein des Komponisten. Das war eine große Ehre

für das Orchester.

Stefan Eschelbach: Auch ich habe mich sehr darüber

gefreut, dass man Nicholas Milton so schnell und gut

an genommen hat – und das natürlich nicht nur, weil sich

das sehr positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt hat

(lacht). Neben den Konzerten des Staatsorchesters in den

vergangenen Monaten halte ich zwei ganz andere Pro-

jekte aus den Reihen des Orchesters für erwähnenswert:

Die Einladung von Flüchtlingen zu Konzertproben und

die Spendenaktion zugunsten der Erdbebenopfer in Nepal.

Wichtige Aktionen für die Menschen in Saarbrücken,

die vom Publikum großartig unterstützt wurden.

N.M.: Die Idee, sich einem gemeinsamen Ziel zu

verschreiben, entspricht auch meiner Philosophie

des Musizierens. Mein Wunsch ist es, dass sich dieses

Miteinander nicht nur auf uns

Musiker beschränkt, sondern

das Publikum das Wunder der

Musik mit uns teilt. Wenn ich

selbst im Publikum sitze, möchte

ich nicht nur zuschauen und

zuhören, sondern das Gefühl

haben, willkommen zu sein.

S.E.: Von diesem Gedanken ins-

piriert sind auch unsere neuen

Konzertplakate und die dazu

gehörigen Kurzinterviews in den

Programmheften: Unter dem

Motto »Ich spiele!« werden

einzelne Orchestermitglieder

vorgestellt, ihnen in der Stadt ein Gesicht gegeben.

C.S.: Was erwartet das Konzertpublikum in der Spielzeit

2015 / 2016?

N.M.: Einerseits ein breitgefächertes Repertoire, in dem

lange nicht mehr oder noch gar nicht gespielt hat – die

Sinfonischen Tänze aus »West Side Story« etwa oder

Marquez’ fantastischer Danzón Nr. 2. Andererseits kann

sich das Publikum auf eine Reihe hochkarätiger Solisten

und Gastdirigenten freuen, darunter Constantin Trinks,

der dem Saarländischen Staatsorchester als ehemaliger

kommissarischer Generalmusikdirektor verbunden ist,

und der ausgewiesene Barockspezialist Konrad Junghänel,

der erneut nach Saarbrücken kommt, um auch die Teile

IV bis VI des Weihnachtsoratoriums zu dirigieren.

S.E.: Und Dirk Kaftan, Chefdirigent des Grazer Phil-

harmonischen Orchesters, den wir für das 7. Sinfonie-

konzert gewinnen konnten. Im Oktober erhält er

übrigens den Karl-Böhm-Interpretationspreis 2015.

C.S.: In diesem Konzert wird unter anderem auch

Jörg Widmanns Konzertouvertüre »Con brio« gespielt.

Es ist nicht das einzige Werk dieses Komponisten, das

auf dem Programm steht.

Im Gespr äch

GENERALMUSIKDIREKTOR NICHOLAS MILTON UND ORCHESTERMANAGER STEFAN ESCHELBACH IM GESPRÄCH MIT KONZERTDRAMATURGIN CAROLINE SCHEIDEGGER

Page 31: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

29

DIE GASTDIRIGENTEN DER SINFONIEKONZERTE

S.E.: Ja, Jörg Widmann wird nächste Spielzeit unser

»Artist in Focus«. Als wir uns bei der Auswahl des

Violinkonzerts für Alina Pogostkina für Widmann

entschieden haben, entstand die Idee, ihn als einen

der erfolgreichsten jungen Komponisten Deutschlands

gleich mehrfach zu präsentieren. Zudem wird er auch

als Klarinettist zu hören sein.

C.S.: Mit den Feuerwachen-Konzerten wurde eine ganz

neue Konzertreihe ins Leben gerufen.

S.E.: Es ist wichtig, das Orchester nicht nur auf dem

großen Konzertpodium oder im Orchestergraben zu

präsentieren, sondern auch Spielorte wie die Alte

Feuerwache zu erschließen, die es ermöglichen, in

einem intimeren Rahmen zu spielen.

N.M.: Die neue Reihe ist letztlich die konsequente

Fortsetzung der Philosophie, Publikum und Orchester

näher zusammen rücken zu lassen. In diesem Jahr steht

sie unter dem Motto »Inspiration« und ist den vielfältigen

und weitreichenden Impulsen großer Komponisten

Werk von Graeme Koehne, einem Komponisten aus

meiner Heimat Australien, zu hören sein wird.

C.S.: Stefan, welches Projekt liegt dir in der nächsten

Spielzeit besonders am Herzen?

S.E.: Ich freue mich auf alle Konzerte. Besonders schön

ist es aber, dass es gelungen ist, auch Spezialprojekte ins

Programm aufzunehmen: Mit »Metropolis 27/10« wird

Live begleitung zu erleben sein. Und mit der Industrie-

kathe drale Alte Schmelz haben wir für diesen Monumen-

mit dem gleich zwei sehr wichtige Institutionen unter-

stützt werden können: Der Ambulante Kinderhospizdienst

Saar und der Deutsche Kinderschutzbund Saar.

C.S.: Und dir, Nicholas?

N.M.: Mit dem Orchester und der Musik noch mehr

Menschen zu erreichen. Und Sie, liebes Publikum, gleich

zum Spielzeitauftakt beim Promenadenkonzert auf dem

Tblisser Platz wiederzusehen!

KONRAD JUNGHÄNEL Konrad Junghänel gehört seit über

einem Jahrzehnt zu den führenden

Dirigenten auf dem Gebiet der Alten

Musik. In dieser Funktion war er

bereits mehrfach am Saarländischen

Staatstheater zu Gast – zuletzt

2010 mit Henry Purcells »Dido und

Aeneas«. Seit 1994 ist er Professor

an der Staatlichen Hochschule für

Musik in Köln.

CONSTANTIN TRINKS Constantin Trinks war von 2002 bis

2009 am Saarländischen Staatstheater

tätig, von 2006 bis 2009 als kommis-

sarischer Generalmusik direktor. Von

2009 bis 2012 war er Generalmusik-

direktor am Staats theater Darmstadt.

Trinks ist gern gesehener Gast an

zahlreichen renommierten Opern-

häusern und bei vielen Orchestern

im In- und Ausland.

DIRK KAFTAN Dirk Kaftan wirkte als erster Kapell-

meister am Theater Bielefeld sowie

an den Opernhäusern Dortmund

und Graz. Von 2009 bis 2014 war er

Generalmusikdirektor der Stadt

Augsburg, seit 2013 ist er Chef dirigent

der Oper Graz und des Grazer Phil-

harmonischen Orchesters. Neben

seinem Engagement kommt Dirk

Kaftan einer regen internationalen

Gastier-Tätigkeit nach.

Page 32: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

30

THEATER BEFLÜGELN!

Auch ein Theater braucht Flügel! Ohne sie steht der Probenbetrieb

still, lassen sich Vorsingen auf der Bühne nicht begleiten, aber nur in

Vorstellungen kommen die 88 schwarzen und weißen Tasten für das

Publikum hörbar zum Einsatz. Die Freunde des Staatstheaters unterstützen in

Ergänzt wird dies durch eine besondere Spendenaktion, an der auch Sie sich

beteiligen können – mit einer einmaligen Spende von 88 Euro.

Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns mit dem Stichwort »Theater

[email protected] oder besuchen Sie uns

persönlich in der Theaterkasse, Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken. Wir

lassen Ihnen dann die notwendigen Informationen zukommen.

Als Dankeschön für Ihr Engagement erhalten Sie ein dekoratives

Tasten-Unikat und eine persönliche Einladung zu einem Konzertempfang

im Staatstheater, bei dem Sie das neue Instrument live erleben können.

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Mit freundlicher Unterstützung von Piano-Haus Landt

Spenden a k t ion

Page 33: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

31Sonder konzerte

SONDERKONZERTE

PROMENADENKONZERT – OUVERTÜRE OPEN AIRSonntag, 13. September 2015, 20 Uhr, Tbilisser Platz

Werke von Mozart, Verdi, Puccini, Bernstein und Strawinsky

Solistinnen und Solisten des Opernensembles

Opernchor des Saarländischen Staatstheaters

Saarländisches Staatsorchester

Nicholas Milton, Dirigent

NEUJAHRSKONZERT – VIVE LA FRANCE!Freitag, 1. Januar 2016, 18 Uhr, Staatstheater

Sonntag, 3. Januar 2016, 18 Uhr, Staatstheater

Werke von Strauß, Offenbach, Saint-Saëns, Gounod und Berlioz

Saarländisches Staatsorchester

Christopher Ward, Dirigent

am 3. Januar 2016 unterstützen Sie den Deutschen

Kinder schutzbund (Landesverband Saar e. V.) und den

Ambulanten Kinderhospizdienst Saar. Darüber hinaus

unterstützt die Sparda Bank Südwest eG die beiden

Page 34: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

32

Einer der wichtigsten Repräsentanten der

Komponist Gottfried Huppertz. 1887 in Köln

geboren, arbeitete er zunächst als Sänger

und Schauspieler u. a. in Berlin. Dort lernte

er die Drehbuchautorin Thea von Harbou und ihren

Ehemann und Regisseur Fritz Lang kennen. Diese

Bekanntschaft führte 1924 zu seiner ersten durchkom-

ponierten Filmmusik für »Die Nibelungen«. Huppertz

wurde bereits hier schon sehr früh in die Entstehung

des Filmes einbezogen und traf sich während der

Dreharbeiten regelmäßig mit dem Regisseur. Huppertz’

spätere Komposition für »Metropolis« ist – wie in den

zeitgenössischen Kritiken immer wieder hervorgehoben –

durch die enge gestische und illustrative Verzahnung

mit dem Film geprägt. Die Verstümmelung des Monu-

am 10. Januar 1927 im Berliner Ufa-Palast am Zoo. Die

von der Filmprüfstelle mit einer Länge von 4189 Metern

genehmigte Fassung lief vier Monate ohne Erfolg,

weshalb die Ufa den Film zurückzog und eine deutlich

gekürzte Fassung von 3241 Metern für den landes-

weiten Kinostart im Sommer 1927 herstellte. Dabei

orientierte sich die Ufa an der bereits 1926 hergestellten

amerikanischen Verleihfassung, die von der Paramount

Filmproduktionsgesellschaft um etwa ein Viertel auf

eine gängige Kinolänge von 3100 Metern gekürzt

wurde. Der damit beauftragte Theaterautor Channing

Pollock hatte einschneidende Veränderungen vorge-

nommen: unter anderem entfernte er Szenen, die die

Rivalität zwischen dem Herrscher Fredersen und dem

eliminierte er das wesentliche Motiv für die spätere

Erschaffung des weiblichen Maschinenmenschen. Über

Jahrzehnte hinweg waren nur ein Originalnegativ und

Kopien von gekürzten Fassungen aus dem deutschen

und internationalen Vertrieb bekannt.

Huppertz’ Komposition wurden von Enno Patalas

(Filmmuseum München) bereits in den achtziger Jahren

für eine analoge Restaurierung von »Metropolis« sowie

für die spätere digitale Restaurierung im Jahre 2001

F ilmkonzert

Erfinder Rotwang

(Rudolf Klein-Rogge)

erschafft den Maschinen-

menschen (Brigitte Helm).

© Murnau-Stiftung

REKONSTRUKTION UND ORIGINALMUSIK VON »METROPOLIS«

Page 35: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

33

herangezogen, die dieser gemeinsam mit Martin Koerber

im Auftrag der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

durchführte. Die Restaurierung basierte auf der Fassung

des Filmmuseums München und der im Bundesarchiv

(Filmarchiv) verwahrten Filmmaterialien. Weitere

Sekundärmaterialien, die genauere Rückschlüsse auf

die Premierenfassung von 1927 zuließen, waren 2001

der gedruckte Klavierauszug aus dem Jahr 1927 mit

insgesamt 1028 notierten Synchronpunkten sowie die

Zensurkarte, in der alle Zwischentitel und verbotenen

Teile des Films vermerkt sind. Die sogenannten

Synchronpunkte sind Stichworte im Notensystem,

die dem Dirigenten helfen, den Film und die Musik

durchgehend synchron zu halten.

Durch die 2008 in Buenos Aires gefundene 16mm-

Filmkopie wurden für eine erneute Rekonstruktion

unerwartete Fragen aufgeworfen. War man zunächst

davon ausgegangen, die bekannten Lücken der Fassung

von 2001 einfach durch das argentinische Material auf-

füllen zu können, so stellte sich bei genauer Analyse

heraus, dass auch die Montage der Fassung von 2001

neu überdacht werden musste, denn die argentinische

Kopie war an etlichen Stellen anders geschnitten. Das

von Huppertz überlieferte Notenmaterial bestätigte in

vielen Fällen die neuen Schnittfolgen der argentinischen

Version. In anderen Fällen, in denen die argentinische

Version gegenüber der Ursprungsfassung möglicher-

weise verändert wurde oder unvollständig ist, war

wiederum die Musik eine wichtige Quelle für die

Rekonstruktion. Denn mit Hilfe der Synchronpunkte

und ihrer Position innerhalb des musikalischen

Ablaufes, aber auch des gestischen Charakters der

Musik, können einzelne Einstellungen und Sequenzen,

für die die überlieferten Filmmaterialien keinen

Aufschluss über den Feinschnitt zulassen, innerhalb

einer Szene genauer positioniert werden. Ganz offen-

sichtlich war schon die Dramaturgie der Urfassung

auf ein enges Zusammenwirken von Bild und Musik

angelegt. Deshalb musste die Rekonstruktion nicht nur

Ansprüchen gerecht werden.

Wichtigstes Indiz für die Arbeitsweise und die Chrono-

logie des Kompositionsprozesses von Gottfried Huppertz

sind die Datumsangaben, mit denen er seine Kompo-

eine Reihe von kleineren handschriftlichen Änderungen.

Es ist deshalb davon auszugehen, dass er nach dem

eigentlichen Kompositionsprozess seine Musik nochmals

an eine dann veränderte Schnittfassung angleichen

musste. Dies geschah vor dem nächsten Kompositions-

schritt, der sogenannten Instrumentierung, denn

dort sind diese Veränderungen bereits berücksichtigt.

einige neue Striche, die auch in der gedruckten Klavier-

direktionsstimme wiedergegeben sind. Die Klavier-

direktionsstimme und das gedruckte Orchesterstimmen-

material wurden also nach dem 22. November 1926

nochmals geändert. Da die Zeit bis zur Premiere am

10. Januar 1927 nicht ausreichte, wurden die über-

entsprechende Sprünge eingezeichnet.

Huppertz verfasste somit einen Großteil seiner Kompo-

sition während der Dreharbeiten vom 22. Mai 1925 bis

zum 31. Oktober 1926 und nicht, wie damals und auch

heute oft noch üblich, nach Beendigung des Schnittes.

Dass die Musik im Produktionsprozess nicht als letztes

Glied der Produktionskette zum Film trat, erlaubt die

Behauptung, dass Fritz Lang und Thea von Harbou den

Komponisten an der Gestaltung des Films unmittelbar

teilhaben lassen wollten.

Bei der Rekonstruktion ging man davon aus, dass

anhand der Bewegungsabläufe, Rhythmen und der

-

schlüsse auf den Bildinhalt und die Bildfolge und damit

auf die Montage des Filmes möglich sind. Die 2005

entstandene DVD-Studienfassung der Universität der

Künste Berlin greift bereits diesen Gedanken auf; die

Originalmusik wurde in einer Fassung für zwei Klaviere

vollständig, also inklusive der fehlenden Bildpartien Explosion der Herzmaschine © Murnau-Stiftung

Page 36: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

34 F ilmkonzert

Die »falsche Maria« (Brigitte Helm)

© Murnau-Stiftung

FILMKONZERT – METROPOLIS 27/10Samstag, 10. Oktober 2015, 20 Uhr,

Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert

Metropolis (DE 1927/ 2010) restaurierte Fassung der Friedrich-Wilhelm- Murnau-Stiftung Regie: Fritz LangMusik: Gottfried Huppertz (rekonstruiert und eingerichtet von Frank Strobel)

Saarländisches Staatsorchester

Frank Strobel, Dirigent

Eine Kooperationsveranstaltung der PLAN-events GmbH und der Saarländisches Staatstheater GmbH

eingespielt und dokumentierte damit auch alle

bild lichen Verluste. Bei der neuen Restaurierung ging

man noch einen Schritt weiter. Dem spätromantischen

Duktus der Musik, der sich an der Oper und der Sinfonik

des auslaufenden 19. Jahrhunderts orientiert, liegt

ein eigenes Tempo zugrunde. Der Komponist bindet

seine Komposition natürlich eng an die Filmhandlung,

tut dies aber nie auf Kosten einer gewissen Eigen-

gesetzlichkeit seiner Musik. Eine rein »mechanische«

Wiedergabe der Musik würde dem Wesen der Kompo-

sition grundlegend widersprechen. Gestik und Agogik,

mussten in die zeitlichen Abläufe des Filmes einbe zogen

werden. Auch die musikalischen Tempi sind in einer

Orchesterinstrumentierung anders als in einer Klavier-

fassung. Deshalb wurde für die Restaurierungsarbeit

eine Sampleraufnahme hergestellt, die die Musik mit

ihren orchestralen Klangfarben annäherungsweise

wiedergibt. Denn für die Restauratoren war es unbedingt

erforderlich, zu jedem Zeitpunkt die Musik und das Bild

in Kombination hör- und sichtbar zu haben. Denn nur

das integrale Erleben von Bild und Musik erlaubt eine

Einschätzung des Zusammenwirkens beider Ebenen.

Die aktuelle Rekonstruktion von Film und Musik zu

»Metropolis 27/10« hat nicht nur zu neuen Erkenntnissen

über den Film, sondern auch zu neuen Einsichten über

die Musik geführt. Zum einen können nun viele Musik-

teile in der Orchesterfassung gespielt werden, die

bislang aufgrund fehlenden Filmmaterials nicht ver-

wendet wurden. Zum anderen werden mit der neuen,

vollständigeren Filmversion und der Wiederherstellung

der ursprünglichen Szenen- bzw. Sequenzabfolgen

etliche größere und kleinere (Rück-)Umstellungen

der Musik notwendig. Im Vergleich mit der bisherigen

Notenedition ergeben sich auch Abweichungen bei

den dynamischen Angaben und den temporelevanten

Bezeichnungen. Aus diesen Gründen und im Sinne der

Ernsthaftigkeit und Gründlichkeit der Rekonstruktions-

arbeit macht nur eine solche Ausgabe der Musik Sinn,

die den klaren Schnitt in der Rekonstruktions geschichte

von »Metropolis« widerspiegelt und mehr als nur eine

Ergänzung oder Korrektur der bisherigen Ausgabe

darstellt. Deshalb besteht das Werk in zwei verschieden

Ausgaben – in einer Urtextausgabe und in einer kritisch-

editorischen Aufführungsausgabe.

Frank Strobel ist einer der weltweit renommiertesten

Dirigenten im Bereich der Filmmusik. Er verfügt

über langjährige Erfahrung als Dirigent, Arrangeur,

Herausgeber, Produzent und Studiomusiker. In 25 Jahren

richtete Strobel historische und zeitgenössische Originalmusiken

deren Aufführung in Filmkonzerten und Studios. Frank Strobel

wurde mehrfach mit dem Deutschen Schallplattenpreis

ausgezeichnet. Seit 2000 ist er künstlerischer Leiter der von

ihm mitgegründeten »Europäischen FilmPhilharmonie«.

Page 37: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

35

OUVERTÜRE:Johannes Brahms»Tragische Ouvertüre« d-Moll op. 81Gabriel Fauré»Masques et Bergamasques« op. 112Carl Nielsen »Helios« Ouvertüre op. 17Carl Maria von Weber Ouvertüre zur Oper »Oberon«

SOLOKONZERT:Joe Duddell »Ruby« Konzert für Schlagzeug und OrchesterAndré Jolivet Konzert für Schlagzeug und OrchesterMauricio Kagel Konzertstück für Pauken und OrchesterChristopher Rouse »Der gerettete Alberich«

SINFONIE:Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 »Schottische«Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische«Jean Sibelius Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 52

Sonder konzerte

DAS GROSSE WUNSCHKONZERT IM STAATSTHEATER

Fortsetzung folgt! Nach der erfolgreichen ersten

Edition haben wir »Ihr« Konzert wieder auf den

Spielplan gesetzt. Auch in dieser Saison haben

Sie also die Wahl: Darf es zum Auftakt Brahms, Fauré,

Nielsen oder doch Weber sein? In welchem Konzert soll

der Schlagzeuger des Saarländischen Staatsorchesters,

Martin Hennecke, solistisch hervortreten? Und welche

der vier Sinfonien mit der Nummer 3 ist ihre persön-

liche Nummer 1? Stimmen Sie ab und kommen Sie

am 26. Juni 2016 ins Staatstheater, um Ihrem Konzert

beizuwohnen.

Martin Hennecke

So wählen Sie Ihr Konzertprogramm:

Füllen Sie die im Umschlag integrierte Postkarte

aus, wählen Sie im Internet oder auf Facebook oder

geben Sie Ihr Votum in einer der Wahlurnen ab.

Einsendeschluss: 10. Mai 2016

WUNSCHKONZERTSonntag 26. Juni 2016, 18 Uhr, Staatstheater

Martin Hennecke, Schlagzeug

Saarländisches Staatsorchester

Christopher Ward, Dirigent

Page 38: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

36

1. KINDERKONZERT »ALICE IM WUNDERLAND« Sonntag, 20. September 2015, 16 Uhr, Staatstheater

Orchesterhörspiel von LEWIS CARROLL mit Musik von HENRIK ALBRECHT

»Es ist wirklich ein Wunderland, in das Alice

nach ihrem Sturz in den Kaninchenbau gerät.

Eine Wunderwelt dargestellt von mächtigem

Orchesterklang. Zunächst spaziert Alice unbe-

kümmert durch diese bunte Welt, doch drohen

ihr im weiteren Verlauf des Abenteuers üble

Gefahren. Fast ertrinkt Alice in ihren eigenen

Tränen und riesige Klang wellen scheinen sie im

Tränenmeer zu überrollen. Die Herzkönigin will

unbedingt ihre Macht durchsetzen und pocht

mit Pauken und Trompeten auf ihr Recht,

jedem den Kopf abschlagen zu dürfen. Auf

der verrückten Teeparty kann man ein ›Nicht-

geburtstagsständchen‹ hören. Sehr seltsam!

Doch vielleicht ist ja alles nur ein Traum und

löst sich hinterher in Wohlklang auf?!«

(Henrik Albrecht)

Saarländisches Staatsorchester

Stefan Neubert, Dirigent

Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause

2. KINDERKONZERT »DER ELEFANTENPUPS«Mittwoch, 24. Februar 2016, 10 Uhr, Alte Feuerwache

Sonntag, 13. März 2016, 16 Uhr, Alte Feuerwache

Direktor Fröhlich und das Zoo-Orchester für Erzähler und kleines OrchesterMusik von CHRISTIAN KLAESSENText von HEIDI LEENEN

Herr Fröhlich ist Direktor eines großen Zoos. Jeden

Morgen begrüßt er gut gelaunt und mit einem Lied

auf den Lippen die Tiere in den Gehegen. Doch eines

Tages stolpert er im Elefantengehege und muss ins

Krankenhaus. Von diesem Tag an verändert sich

das Leben im Tierpark dramatisch: Der Löwe liegt

gelangweilt in der Ecke, der Papagei lässt das

Plappern, und die Schildkröte bewegt sich über-

haupt nicht mehr. Kein Wunder, dass kein Besucher

geniale Idee ...

Eine Geschichte über und mit Musik, in der viele

Zootiere mitspielen, die Orchesterinstrumente vor-

gestellt werden und die jungen Zuhörer erfahren,

wie man Gefühle mit Musik ausdrücken kann.

Eva Binkle, Moderation

Saarländisches Staatsorchester

Dauer: ca. 45 Minuten, ohne Pause

MalwettbewerbMalt auf Pappe oder dickerem Papier

(DIN-A-4-Hochformat) mit kräftigen Farben ein Tier

aus dem Zoo mit seinem Instrument. Reicht das Bild

bis zum 18. Dezember 2015 an der Vorverkaufskasse

des Saarländischen Staatstheaters ein oder schickt

es an folgende Adresse:

Saarländisches Staatstheater, Musiktheaterpädagogik,

Schillerplatz 1, 66111 Saarbrücken

Der Gewinner erhält zwei Freikarten für das Konzert

am 13. März 2016. Bitte unbedingt daran denken,

Euren Namen, sowie die Adresse und Euer Alter auf

die Rückseite des Bildes zu schreiben!

KONZERTE FÜR KINDER

k inder konzerte

6+

4+

Page 39: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

37

SITZKISSENKONZERTE

1. SITZKISSENKONZERT EINE MUSIKALISCHE WELTREISE: ERSTER HALT EUROPA! Samstag, 7. November 2015, 16 Uhr

Samstag, 21. November 2015, 16 Uhr

Mittelfoyer des Staatstheaters

Emil wünscht sich zum Geburtstag eine Reise

durch Europa. Als der große Tag endlich

gekommen ist, liegt aber nur ein unförmiger

schwarzer Kasten auf dem Gabentisch. Etwas

darin eine wunderschöne Geige. Fragend schaut

er den Opa an und der erklärt ihm verschmitzt,

dass er mit diesem Instrument in alle Länder der

Welt reisen kann.

Eva Binkle, Moderation

Streichquartett des Saarländischen Staatsorchesters

Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause

3. KINDERKONZERT »ELFENTANZ UND RÜPELMARSCH« Sonntag, 12. Juni 2016, 16 Uhr, Staatstheater

Mittwoch, 22. Juni 2016, 11 Uhr, Staatstheater

Ein kleiner Kobold treibt sein Unwesen im Orchester: Die Fagotte können nicht

aufhören zu spielen, andere Instrumente verstummen urplötzlich. Ein Sturm zieht

auf, die Wolken verziehen sich, und der Vollmond lugt um die Ecke. Um nicht entdeckt

zu werden, verwandelt sich der kleine spitzohrige Kobold blitzschnell in einen Esel –

und treibt weiter seinen Schabernack. Jetzt ist das Publikum gefragt!

Ein Kinderkonzert mit tierischen Effekten und lautmalerischer Musik eröffnet die span-

nende Welt eines Märchenwaldes. Zu entdecken gibt es zwitschernde Geigen, gackernde

Holzbläser und magische Wesen, die sich den einen oder anderen Scherz erlauben.

Eva Binkle, Konzept und Moderation

Saarländisches Staatsorchester

Stefan Neubert, Dirigent

Dauer: ca. 1 Stunde, ohne PauseIm Anschluss an das Konzert werden im Foyer die Orchesterinstrumente vorgestellt.

HÖREN, STAUNEN UND MITMACHEN!

5+

4+

Page 40: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

2. SITZKISSENKONZERT »DIE KLEINE HEXE«Samstag, 30. April 2016, 16 Uhr

Samstag, 14. Mai 2016, 16 Uhr

Samstag, 2. Juli 2016, 16 Uhr

Mittelfoyer des Staatstheaters

OTFRIED PREUSSLERS »DIE KLEINE HEXE« in einer wunderbar pfiffigen Vertonung von PETER F. MARINO

Die kleine Hexe ist erst 127 Jahre alt, viel zu jung,

um an der Walpurgisnacht mit den großen Hexen

auf dem Blocksberg zu feiern. Heimlich mischt

sie sich unter die Tanzenden, wird entdeckt und

muss das Fest verlassen. Nächstes Jahr darf sie

mitmachen. Aber nur unter einer Bedingung:

Sie muss bis dahin eine »gute« Hexe werden.

Die Kinder werden interaktiv mit einbezogen,

indem sie sich bewegen, singen, kleine Aufgaben

zu lösen haben oder sich spontan und aktiv ins

Stück einschalten können.

Holzbläserquintett des Saarländischen

Staatsorchesters

Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause

MITTENDRIN!

Mittendrin im Orchester, neben den Musikern

sitzen, hautnah bei einer Probe des Saarländischen

Staats orchesters dabei sein, das ist ein exklusives

Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche ab

10 Jahren. Interessierte Schulklassen, Jugend- oder

Schulorchester und Schülergruppen lernen GMD

Nicholas Milton vor der Probe persönlich kennen,

wenn er über die Werke erzählt und einzelne

Musiker des Saar ländischen Staatsorchesters

vorstellt.

in der Congresshalle statt. Hinweis: Die Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich.

MITTENDRIN! 1Freitag, 1. Oktober 2015, vormittags

BERNSTEIN Sinfonische Tänze aus »West Side Story«MARQUEZ Danzón Nr. 2TSCHAIKOWSKY »Romeo und Julia« Fantasie-Ouvertüre

MITTENDRIN! 2Freitag, 15. April 2016, vormittags

STRAUSS »Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28DUTILLEUX »Correspondances« für Sopran und OrchesterMAHLER Sinfonie Nr. 4 G-Dur

MITTENDRIN! 3Freitag, 17. Juni 2016, vormittags

SCHOSTAKOWITSCH »Festliche Ouvertüre« op. 96 PROKOFJEWKonzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26TSCHAIKOWSKYSinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Information und Anmeldung:

Saarländisches Staatstheater

Konzertpädagogik, Eva Binkle

Schillerplatz 1, 66111 Saarbrücken

Tel. 0681 / 3092 248

[email protected]

KINDERBETREUUNG Eltern mit Kindern zwischen 4 und 11 Jahren

können entspannt den Sinfoniekonzerten

lauschen, während ihre Kleinen in der neu

konzipierten Kinderbetreuung spielerisch an

das Orchester instrumentarium und Themen

des Konzertprogramms herangeführt werden.

In Begleitung der Konzertpädagogin Eva Binkle

hören die Kinder kürzere Werke im Konzertsaal,

erarbeiten Melodien auf Orff-Instrumenten,

komponieren und improvisieren auf Alltags-

gegenständen, basteln Instrumente und lernen

Musiker des Orchesters kennen.

Treffpunkt: Foyer der Congresshalle

Uhrzeit: Sonntags ab 10.30 Uhr bis Konzertende

In der Pause erhalten die Kinder eine Brezel

und ein Getränk.

Dieses Angebot gilt nur in Kombination mit Konzertkarten. Buchung an der Vorverkaufskasse oder an der Tageskasse der Congresshalle, Preis: 3 Euro

K inder konzerte

4+

38

10+

Page 41: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

FORTSETZUNG – HELDEN? VON HANSGÜNTHER HEYME

Es s ay 39

Nach »Rheingold« und »Walküre« stand ein drittes

faszinierendes Monstrum ins Haus, der »Siegfried«.

Wie sieht er aus, dieser germanische Prototyp allen

Fritz Langs? Wie »die Guten« in dem heutigen »Krieg

der Sterne«? Ein Held wurde gesucht! Bundesweite

Wettbewerbe wurden ausgerufen. Kostümentwürfe

wurden gefordert. Texte, die Helden beschrieben.

Wir konnten hunderte wägen und bewerten. Nicht ein

einziges Helden-Bild erreichte uns. Kein heroischer

Beschreibungsversuch. Alle Generationen hatten sich

beteiligt. Von Acht bis Achtzig. Prämiert und aus-

geführt wurde der Kostümentwurf einer Wormser

Studentin, die ihr Geld mit dem Gravieren von Tattoos

verdiente. Ihr Un-Held trug eine braune Jeans, einen

Strick als Gürtel, einen weiten dreiviertellangen

Mantel – eine Machete in der Hand. Und aus!

Ein Held ist jemand, der nicht so aussieht. Ein

unscheinbarer Fahrgast, wartend auf einem Bahn-

steig der U-Bahn. Der dann eingreift, wenn jemand

angegriffen wird. Der nicht wegguckt, sondern sich

dazwischenwirft. Hilft und sich einmischt.

Alle uns eingereichten Texte priesen diesen Anti-

helden. Gekürt wurde letztlich die Beschreibung

eines Zugewanderten, eines Müllwerkers, der uns

von unserem Wohlstands-Dreck befreit.

Ein Held heute ist eben kein Held. Sondern was

ganz anderes, zu Suchendes, neu zu Titulierendes.

Heldenhaftes kommt mir in den Sinn. Geschehen im

Osten der Demokratischen Republik Kongo: Tutsi-

Rebellen, die Gruppierung der Bewegung 23. März, zieht

brandschatzend, vergewaltigend, erpressend, Kinder-

soldaten rekrutierend – durch die Lande. Vor sich her

treibt sie hunderte von Kindern, Mädchen, jungen

Frauen. Und das nun schon seit vielen Monaten,

Jahren. Seit 2012, als im angrenzenden Ruanda

achthunderttausend Tutsi von der Hutu-Mehrheit

abgeschlachtet wurden. Über drei Millionen Tote sind

seit 2003 im »Afrikanischen Weltkrieg« zu zählen.

Und: Nichts hat sich verbessert, Vieles hat sich ver-

schlimmert, seit Soldaten der Vereinten Nationen

mitmischen beim Vergewaltigen und Ermorden.

Die Ernährung der kongolesischen Bevölkerung ist

längst nicht mehr gesichert. Ich las von einer Bauern-

von zwölf und acht Jahren und ein mitgeschlepptes

Baby aufgenommen haben. Ihr Vater war vor den

Augen der Kinder enthauptet und deren Mutter von

einer Horde von Soldaten zu Tode beschlafen worden.

Nach zwölf Monaten Gastfreundschaft haben sich die

drei kärglichen Tages-Mahlzeiten der Gastgeber auf

nurmehr zwei reduziert. Trotzdem: Das heilige Gebot

der Gastfreundschaft gegenüber Fremden, auch anderer

Stammeszugehörigkeit, bleibt bestehen! Eine Familie

von Helden!

Beschämt lebt man in bundesrepublikanischer

Wirklichkeit. Noch heute sträuben wir uns, Asylanten

nach einem Jahr des würdelosen Wartens auf

Aufnahme Arbeit zu geben! Zuwanderungswillige

Es kostete uns nicht den Preis einer unserer drei Mahl-

zeiten, ließe man sie ihren Lebensunterhalt verdienen.

Solcherlei Gedanken müssten uns durch Herz und

Hirn jagen, wenn wir die »Marcia funebre« des Ludwig

van Beethoven erleben! Eine Revolte der Güte und

Hilfsbereitschaft möge diese Musik auslösen, diese

grandiose alte und heute so neu-gewichtige Musik

der »Eroica«! Dies bleibt zu hoffen.

1935 in Bad Mergentheim geboren, gilt

Hansgünther Heyme als einer der wichtigsten

Wegbereiter des deutschen Regietheaters. Nach

Assistenzen bei Erwin Piscator und einer Ausbildung zum

Schauspieler folgten zwischen 1957 und 1959 erste Inszenie-

rungen. Als Intendant wirkte Hansgünther Heyme am Schau-

spiel Köln, dem Staatstheater Stuttgart, dem Theater Essen,

den Ruhrfestspielen Recklinghausen und zuletzt bis Ende 2014

am Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen.

»BESCHÄMT LEBT MAN IN BUNDESREPUBLIKANISCHER

WIRKLICHKEIT.«

»EIN HELD IST JEMAND, DER NICHT SO AUSSIEHT.«

Page 42: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

40

KAMMERKONZERTEZwölf Kammerkonzerte erwarten Sie in dieser Spielzeit mit Musikerinnen und

Mittelfoyer des Staatstheaters statt und das Barockensemble gastiert erneut

in der Deutschherrnkapelle. Sie können sich auf eine ausgesprochen große

Werkevielfalt freuen und erleben Ensembles in unterschiedlichen Besetzungen.

K a mmer konzerte

Page 43: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

41

Duck Kyu Yoon

1. KAMMERKONZERTSonntag, 25. Oktober 2015, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Johannes BrahmsSerenade Nr. 1 D-Dur op. 11Leoš Janácek»Mládi« Suite für BläsersextettAugust Klughardt»Fünf Schilflieder« für Oboe, Viola und Klavier op. 28

Claudia Tiller, Flöte / Marina Günkinger, Oboe /

Angelika Maas, Klarinette / Jan Creutz, Klarinette &

Bass klarinette / Marlene Simmendinger, Fagott /

Peter Müseler, Horn / Timothy Braun, Violine /

Irena Bilotaite, Viola / Adrian Janke, Violoncello /

Duck Kyu Yoon, Kontrabass / Anna Mamontova,

Klavier

2. KAMMERKONZERTSonntag, 22. November 2015, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

»Four for Tango« – Werke von Astor Piazzolla und Carlos Gardel

Martin Ruppert, Violine / Solveigh Röttig, Violine /

Angelika Maringer, Viola / Heidrun Mertes,

Violoncello

3. KAMMERKONZERTSonntag, 24. Januar 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Ludwig van BeethovenStreichquartett Nr. 9 C-Dur op. 59,3Jörg WidmannStreichquartett Nr. 3 »Jagdquartett«Antonín DvorákStreichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 »Amerikanisches Streichquartett«

Timothy Braun, Violine / Danny Gu, Violine /

Denis Theis, Viola / Benjamin Jupé, Violoncello

4. KAMMERKONZERTSonntag, 13. März 2016, 17 Uhr,

Deutschherrnkapelle

Saarländisches Barockensemble

Bernhard Stilz, Flauto dolce / Miriam Grapp, Flauto

dolce / Jürgen Lantz, Violine / Carolyn Soo, Violine /

Ursula Pistorius, Violine / Leszek Kusmirek, Viola /

Heidrun Mertes, Violoncello / Motonobu Futakuchi,

Violone / Eri Takeguchi, Cembalo & Orgel /

Tomaso Iacolino, Theorbe

5. KAMMERKONZERTSonntag, 3. April 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

César Cui »Cinq petits duos« für Flöte, Violine und Klavier op. 56Ludwig van BeethovenSerenade D-Dur op. 25Franz SchubertKlaviertrio Es-Dur D 929

Irmgard Brixius, Flöte / Hartwig Schubert,

Violine / Irena Bilotaite, Viola / Wolfram

Hertel, Violoncello / Hans-Dieter Höllen, Klavier

Page 44: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

42 K a mmer konzerte

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6. KAMMERKONZERTSonntag, 8. Mai 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Wolfgang A. MozartKlaviertrio Es-Dur KV 498 »Kegelstatt-Trio«Rebecca ClarkeNocturne für zwei Violinen und KlavierRobert SchumannKlavierquintett Es-Dur op. 44

Christine Christianus, Violine /

Inna Maslova, Violine /

Johannes Baumann, Viola /

N.N., Violoncello / Tatevik Mokatsian,

Klavier

7. KAMMERKONZERTSonntag, 22. Mai 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

César FranckSonate A-Dur für Flöte und KlavierFranz SchubertIntroduktion und Variationen über »Trockne Blumen« aus »Die schöne Müllerin« D 802Bohuslav MartinuTrio für Flöte, Violoncello und KlavierSergej RachmaninowRomanze für Singstimme und Klavier op. 34

Jevgenij Taruntsov, Tenor / Eva

Abels, Flöte / Anna Pyrozhkova,

Violoncello / Bekhzod Abdullaev,

Klavier

8. KAMMERKONZERTSonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Isang Yun »Rondell« Trio für Oboe, Klarinette und FagottFrancis PoulencSonate für Klarinette und FagottGioacchino Rossini»L’italiana in Algeri« SinfoniaJohann Sebastian BachTriosatz BWV 583

Marina Günkinger, Oboe & Englisch-

horn / Jan Creutz, Klarinette /

Marlene Simmendinger, Fagott

Page 45: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

43

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9. KAMMERKONZERTSonntag, 26. Juni 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Joachim RaffStreichsextett g-Moll op. 178Johannes BrahmsStreichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18

Sachiko Ota, Violine / Martin

Ruppert, Violine / Justyna Sikorska,

Viola / Friederike Kastl, Viola /

Adrian Janke, Violoncello /

Ulrich Schreiner, Kontrabass

10. KAMMERKONZERTSonntag, 3. Juli 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Wolfgang A. MozartSerenade Es-Dur KV 375Ludwig van BeethovenRondino Es-Dur für Bläseroktett WoO25Ludwig van Beethoven»Fidelio« (arrangiert für Harmoniemusik)

Sebastian Poyault, Oboe / Andriy

Gudziy, Oboe / Angelika Maas,

Klarinette / Jan Creutz, Klarinette /

Marlene Simmendinger, Fagott /

Nicolas Horry, Fagott / Regina

Mickel, Horn / N. N., Horn / Lutz

Müller, Kontrabass

11. KAMMERKONZERTSonntag, 10. Juli 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Robert SchumannKlavierquintett Es-Dur op. 44Johannes BrahmsKlavierquintett f-Moll op. 34

Hiroko Tominaga, Violine / Michaela

Theis, Violine / Denis Theis, Viola /

Andreas Sorg, Klavier

12. KAMMERKONZERTSonntag, 17. Juli 2016, 11 Uhr,

Mittelfoyer Staatstheater

Blechbläserquintett »Südwestwind«

Christian Deuschel, Trompete /

Dominik Schugk, Trompete /

Simon Seidel, Posaune / Regina

Mickel, Horn / Gustav Reck, Tuba

Page 46: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

44 Oper und Ba llet t

DAS STAATSORCHESTER IN OPER UND BALLETTOPER

DON GIOVANNIWOLFGANG AMADEUS MOZARTPremiere am 19. September 2015

Mozarts Meisteroper in der Inszenierung von

Dagmar Schlingmann und unter dem Dirigat von

Nicholas Milton: Der Frauenheld und leidenschaft-

liche Verführer Don Giovanni probiert es bei allen

weiblichen Wesen und kommt – in der Oper

zumindest – doch nie zum Zug.

DIE PIRATEN VON PENZANCE GILBERT & SULLIVAN Premiere am 22. November 2015

Die Operette des englischsprachigen Raums in der Regie

des bekannten Filmemachers Mike Leigh: Frederic,

Eleve in einer Piratenmannschaft, schwankt zwischen

einer verbrecherischen und einer bürger lichen

Karriere. Wo herrscht die größere Moral?

Koproduktion mit der English National Opera

und den Théâtres de la Ville de Luxembourg

Szene aus »ein Maskenball«

Page 47: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

45

PETER GRIMESBENJAMIN BRITTENPremiere am 12. März 2016

Was feststeht: Der Fischer Peter Grimes ist anders

als die sonstigen Mitglieder der eingeschworenen

Dorfgemeinschaft. Was nicht feststeht: Ist Grimes

ein Kindermörder? Brigitte Fassbaender,

inter national gefeierte Mezzosopranistin und

Regisseurin, inszeniert den sozialdramatischen

Stoff mit Benjamin Brittens Musik, die das Meer

zu einem weiteren Protagonisten macht.

RUSALKAANTONÍN DVORÁKPremiere am 23. April 2016

Eine Märchenoper: die berühmte Geschichte der

kleinen Seejungfrau, die auf die Sprache verzichtet,

um unter den Menschen leben zu können, weil sie

einen irdischen Prinzen liebt – in der romantischen,

FALSTAFFGIUSEPPE VERDIPremiere am 11. Juni 2016

Der dicke Ritter Falstaff liebt nicht nur das Essen,

sondern auch die Frauen. Aber: Erwidern sie die Liebe,

wollen auch sie ihn verführen oder wollen sie ihn

vielmehr vorführen und all seine (Selbst-) Süchte

öffentlich machen?

EIN MASKENBALLGIUSEPPE VERDIWiederaufnahme ab dem 30. Oktober 2015

DIE ZAUBERFLÖTE WOLFGANG AMADEUS MOZARTWiederaufnahme ab dem 28. November 2015

MADAMA BUTTERFLY GIACOMO PUCCINI Wiederaufnahme ab dem 20. Februar 2016

RIGOLETTO GIUSEPPE VERDI halbszenische Fassung

Wiederaufnahme ab dem 7. Mai 2016

BALLETTOPER

PLATÉEJEAN-PHILIPPE RAMEAUPremiere am 16. Januar 2016

Ballettdirektor Stijn Celis debütiert als Opernregisseur.

Das Thema ist eine fatale Fehleinschätzung:

Die hässliche Wassernymphe Platée glaubt, dass

jeder Mann unsterblich in sie verliebt sei.

BALLETT

CHAIX_CELIS_KYLIÁNCHOREOGRAFIEN VON MARTIN CHAIX, STIJN CELIS UND JIRÍ KYLIÁNPremiere am 2. April 2016

Drei Choreografen, drei unterschiedliche Ballette.

Neben Uraufführungen von Martin Chaix und Stijn

»Vergessenes Land« (1981).

SCHAUSPIEL

DIE DREIGROSCHENOPERBERTOLT BRECHT / MUSIK KURT WEILL

Wiederaufnahme ab dem 10. Dezember 2015

Szene aus »MADAMA BUTTERFLY«

Page 48: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

46

DAS ULTIMATIVE NEUJAHRSKONZERTSonntag, 10. Januar 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache

Samstag, 23. Januar 2016, 19.30 Uhr, Alte Feuerwache

Saarbrücker SalonEnsemble

MUSIKKABARETTKONZERT »HEILE HEILE GÄNSCHEN … OH JESSES NÄH«Sonntag, 7. Februar 2016, 18 Uhr, Staatstheater

Wolfgang Mertes und seine Berliner Jungs können es

einfach nicht lassen: Sie präsentieren zur Karnevalszeit

leichtes Lachmuskelworkout mit Ohrenschmaus.

Frank Nimsgern rundet den vergnüglichen Abend ab.

PERCUSSION UNDER CONSTRUCTIONFreitag, 8. Juli 2016, 19.30 Uhr, Staatstheater

Schlagzeuggruppe des Saarländischen Staatsorchesters

KAFFEEKONZERTE IM SAARBRÜCKER SCHLOSSSonntag, 8. November 2015, 14.30 Uhr, Saarbrücker Schloss

Sonntag, 24. April 2016, 14.30 Uhr, Saarbrücker Schloss

Saarbrücker SalonEnsemble

WEITERE KONZERTE

W eiter e Konzerte

Wolfgang Mertes

Saarbrücker Schloss

Page 49: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

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47

IMPRESSUMHERAUSGEBERSaarländisches Staatstheater GmbH:Dagmar Schlingmann, GeneralintendantinDr. Matthias Almstedt, Kaufmännischer Direktor

REDAKTION Stefan Eschelbach, Sabine Kemper

TEXTE Eva Binkle, Bernhard Borgeest, Stefan Eschelbach, Brigitte Heusinger, Hansgünther Heyme, Sabine Kemper, Caroline Scheidegger, Frank Strobel

ANZEIGEN abc context

FOTONACHWEISMarco Borggreve (13, 18), Frank Bredel (37), Felix Broede (14), Björn Hickmann (1, 8, 15), Thomas Jauk (44, 45, 46), Marco Kany (27, 28, 31, 35, 40, 41), Monika Lawrenz (18), Murnau-Stiftung (32-34), Christine Schneider (4), Christian Steiner (22), Johannes Voigt (24, 47), Irene Zandel (10, 29)

KONZEPT UND GESTALTUNG srgwerbeagentur.de

DRUCK repa druck GmbH, Saarbrücken

REDAKTIONSSCHLUSS 25. Juni 2015

Saarländisches Staatsorchester

4* S Wellness- und Tagungshotel mit 125 Zimmern, Suiten und Banketträumen bis 250 Personen

Restaurant, Bar, Brasserie, Sonnenterrassen und Biergarten

Beautyfarm Bel Etage

Über 2500 m² großes Bäderzentrum Vitalis mit 25 m Sportbecken, separatem Kinderbereich, Erholungs- und Massagebecken

6 Saunen auf über 1500 m² mit ruhigem Saunagarten

Fon: 0 68 76/919-0Kurparkstraße

66709 Weiskirchen

Page 50: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

48 Serv ice

Für alle veröffentlichten Konzerte der Spielzeit 2015 / 2016 hat der Vorverkauf begonnen. Zusätzliche Konzerttermine oder Änderungen entnehmen Sie bitte unseren aktuellen Publikationen.

PREISE FÜR EINZELKARTEN

SINFONIEKONZERTE IN DER CONGRESSHALLE

I. PREISGRUPPE 33,– €

II. PREISGRUPPE 29,– €

III. PREISGRUPPE 26,– €

IV. PREISGRUPPE 22,– €

V. PREISGRUPPE 16,– €

Ermäßigung Schüler (nur Sonntag, auf allen Plätzen) 8,– €

NEUJAHRSKONZERTE IM STAATSTHEATER

I. PREISGRUPPE 38,– €

II. PREISGRUPPE 34,– €

III. PREISGRUPPE 31,– €

IV. PREISGRUPPE 27,– €

V. PREISGRUPPE 21,– €

KONZERTE IN DER ALTEN FEUERWACHE19,– € / ermäßigt 9,50 € (freie Platzwahl)

FILMKONZERT »METROPOLIS 27/10« ALTE SCHMELZEintrittskarten in verschiedenen Preisgruppen

WUNSCHKONZERT IM STAATSTHEATERKartenpreise wie Sinfoniekonzerte

KINDERKONZERTE / SITZKISSENKONZERTE11,– € / ermäßigt 5,50 €

KAMMERKONZERTE 11,– € / ermäßigt 5,50 € (freie Platzwahl)

VORVERKAUF

Vorverkaufskasse des Saarländischen Staatstheaters Schillerplatz 2, 66111 SaarbrückenTelefon: 0681 / 3092 486 oder Telefon: 0681 / 3092 482 (Abonnement-Beratung)Fax: 0681 / 3092 416E-Mail: kasse@theater -saarbruecken.de Internet: www.theater-saarbruecken.de

Öffnungszeiten Montag – Freitag: 10 – 18 Uhr (Tel. bis 20 Uhr)Samstag: 10 – 14 UhrDie Tages /Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn.

Kartenkauf per Telefon und Internet Bei uns können Sie Ihre Karten und Abonnements bequem online kaufen und direkt zuhause ausdrucken. www.saarlaendisches-staatstheater.de

GebührenFür einen Postversand von Eintrittskarten, die im Internet oder telefonisch bestellt wurden, erheben wir eine Gebühr in Höhe von 3,50 €.

PREISE FÜR ABONNEMENTS

SINFONIEKONZERTE IN DER CONGRESSHALLE(KONZERTTAG SONNTAG ODER MONTAG)

8 Konzerte

I. PREISGRUPPE 198,– €

II. PREISGRUPPE 174,– €

III. PREISGRUPPE 156,– €

IV. PREISGRUPPE 132,– €

V. PREISGRUPPE 96,– €

4 Konzerte (Kleines Abo 2., 4., 5., 8. Sinfoniekonzert)

I. PREISGRUPPE 99,– €

II. PREISGRUPPE 87,– €

III. PREISGRUPPE 78,– €

IV. PREISGRUPPE 66,– €

V. PREISGRUPPE 48,– €

KOMBI-TICKET Mit der Konzertkarte Saarbahn und Bus fahren: Ab drei Stunden vor dem Konzert bis Betriebsschluss gilt die Eintrittskarte als Fahrkarte.

EINZELKARTEN UND ABONNEMENTS

Page 51: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

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BILLETTERIE EN LIGNE!Vous pouvez à présent acheter et imprimer vos billets de chez vous jusqu’à 60 minutes avant le début du spectacle sur http://ticket.staatstheater-saarbruecken.de/eventim.webshop Vous pouvez évidemment toujours réserver vos billets par téléphone ou par e mail.

BESONDERE HINWEISEBeachten Sie bitte, dass wir uns vorbehalten, für Sonder-veranstaltungen, die hier noch nicht angekündigt sind, abweichende Preise festzulegen. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen werden mit der Bezahlung anerkannt und sind in der Vorverkaufskasse und im Internet einsehbar.

CONGRESSHALLEHafenstraße, 66111 Saarbrücken Telefon: 0681 / 4180 548 (Tages- /Abendkasse)Haltestelle: Bahnhofstraße oder Hauptbahnhof Buslinien 102, 105, 121, 123, 127, 128, SaarbahnParken: Parkhaus Congresshalle (Q Park, Veranstaltungstarif: 5,– € für sechs Stunden)

INDUSTRIEKATHEDRALE ALTE SCHMELZSaarbrücker Straße 38K, 66386 Sankt IngbertBesucherparkplätze direkt an der Halle verfügbarwww.alte-schmelz.com

I.

II.

III.

IV.

V.

SITZPLAN UND PREISGRUPPEN CONGRESSHALLE

Page 52: Konzertmagazin Saarländisches Staatsorchester 2015/2016

Kein GENUSS ist vorübergehend, denn der

EINDRUCK, den er zurücklässt,

IST BLEIBEND.Johann Wolfgang von Goethe

www.miori.de · [email protected]ücker Str. 148 - 158 · 66130 SaarbrückenMontag bis Freitag 10 - 19 Uhr · Samstag 10 - 18 Uhr

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