konzertprogramm 1. syko argovia philharmonic
DESCRIPTION
Ein babylonisches Drama mit tödlichem Ausgang, gefasst in eine dramatische Ouvertüre. Ein funkensprühendes Meisterwerk, gespielt von einem faszinierenden Cellisten. Und der grandiose «Schlussstein» eines ganzen musikalischen Schaffens, der auch ein Requiem ist. Pure Leidenschaft. Das argovia philharmonic mit Nicolas Altstaedt unter der Leitung von Junichi HirokamiTRANSCRIPT
www.argoviaphil.ch
1.Symphoniekonzert
September 2014
PATHÉTIQUE
Leitung
JUNICHI HIROKAMI
SO 21. September 2014 17.00 Uhr Aarau Kultur & KongresshausDI 23. September 2014 19.30 Uhr Aarau Kultur & KongresshausFR 26. September 2014 19.30 Uhr Baden Trafo
GIOACCHINO ROSSINI Ouvertüre zu «Semiramide»
EDOUARD LALO Cellokonzert d-Moll
PJOTR I. TSCHAIKOWSKY Symphonie Nr. 6 h-Moll «Pathétique»
Violoncello
NICOLAS ALTSTAEDT
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SEHR GEEHRTE ABONNENTINNEN UND ABONNENTEN,GESCHÄTZTES PUBLIKUM!
Haben Sie sich schon an den neuen Na-
men gewöhnt? Oder besuchen Sie immer
noch Konzerte des «ASO»?
Jeder von uns geht anders mit Verände-
rungen und Neuerungen um, der eine hat
schon lange darauf gewartet, der andere
kann oder will sich gar nicht lösen. Und so
geistert das «ASO», an das sich Publikum
und Musiker während fünf Jahr-
zehnten gewöhnt hatten, immer noch in
zahlreichen Köpfen und Mündern herum –
ganz ehrlich: auch bei unseren Musikern
höre ich es noch oft, und auch ich selber
ertappe mich ab und zu dabei!
Und das ist auch recht so, denn letztend-
lich stehen wir alle in unserer ganz eige-
nen, persönlichen Beziehung zu unse-
rem Aargauer Symphonieorchester. Die
Hauptsache ist, dass wir «unser» Orches-
ter lieben, und uns von seinen
Konzerten immer wieder von Neuem
begeistern lassen!
Die mit PATHÉTIQUE beginnende Sai-
son 2014/15 bringt keine spekakulären
Neuerungen, wie wir sie in der vergange-
nen erleben konnten. Doch jedes Konzert
bietet eine farbige, vielseitige Programm-
planung, begeisternde Solisten, bis aufs
Äusserste motivierte Musiker, kurz: ein
hochkarätiges Erlebnis.
Wir möchten unser Publikum möglichst
oft in den Genuss von Konzerten des ar-
govia philarmonic bringen. Und so haben
wir unser Abonnement zu dieser Saison
hin noch attraktiver gemacht, um Ihnen
den Entscheid, Abonnentin oder Abon-
nent zu werden, noch einfacher zu ma-
chen. Auf der nächsten Seite sehen Sie,
warum es sich für Sie lohnt. Und gleich-
zeitig helfen Sie natürlich auch dem argo-
via philharmonic, denn was gibt es für die
Musiker auf der Bühne Schöneres, als vor
seinem treuen Publikum in einem mög-
lichst ausverkauften Saal zu spielen?
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche und
spannende Saison mit ihrem «argoviaphil»
(und dabei sagt der eine oder andere viel-
leicht doch «Auf Wiedersehen, ASO» …?)
und ein eindrückliches Konzerterlebnis
im 1. Symphoniekonzert mit dem argovia
philharmonic, Junichi Hirokami und Nico-
las Altstaedt!
Christian Weidmann
Geschäftsführer
4
1. Symphoniekonzer t – PATHÉTIQUE argovia philharmonic JUNICHI HIROKAMI LeitungNICOLAS ALTSTAEDT Violoncello
GIOACCHINO ROSSINI (1792 – 1868)Ouvertüre zu «Semiramide»
EDOUARD LALO (1823 – 1892)Cellokonzert d-MollI. Prélude: Lento – Allegro maestosoII. Intermezzo: Andante con moto – Allegro prestoIII. Introduction: Andante – Rondo: Allegro vivace
PAUSE
PIOTR I. TSCHAIKOWSKY (1840 – 1893)Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique»I. Adagio – Allegro non troppoII. Allegro con graziaIII. Allegro molto vivaceIV. Adagio lamentoso – Andante
Ton-, Bild- und Videoaufnahmen des Konzertes sind auf rechtlichen Gründen nicht erlaubt.
PROGRAMM
HINTER DEN KULISSEN jeweils 45 Minuten vor Beginn erfahren Sie in unseren Konzerteinführungen Wissenswertes über das Konzert. Mit Dr. Verena Naegele und Nicolas Altstaedt.
KINDERBETREUUNG SO 21. September 2014Während Ihres Konzertbesuchs sind Ihre Kinder bei uns gut aufgehoben ( siehe Seite 20).
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7
PROGRAMM-NOTIZENvon Sibylle Ehrismann
1. SymphoniekonzertPATHÉTIQUE
Sibylle Ehrismann lic. phil. I, studierte
an der Universität Zürich Germanistik und
Musikwissenschaft und ist seither frei-
schaffende Musikpublizistin und Kurato-
rin. Sie schreibt für diverse Tages- und
Fachzeitschriften im In- und Ausland. Sie
hat mehrere Bücher publiziert, kürzlich er-
schienen ist «Die Beidlers – Im Schatten
des Wagner Clans» (Rüffer & Rub Ver-
lag Zürich). Das von ihr mitbegründete
Büro ARTES konzipiert und produziert
musikdokumentatorische Ausstellungen,
so auch 2013/14 die Jubiläumsausstel-
lung des argovia phiolharmonic « 50 Jahre
ASO im Bild».
8
Die Oper war im Italien des 18. und frühen
19. Jahrhunderts keine «hohe» Kunst, sie
war vielmehr ein angenehmer Zeitvertreib
und gesellschaftlicher Treffpunkt. Man
traf sich im Foyer oder empfing Freunde
in den Logen, es gab auch geheime,
amouröse und konspirative Treffen – kurz:
vieles war wichtiger als die Oper selbst.
Es herrschte vor Beginn des Stücks alles
andere als andächtige Ruhe, es wurde
laut geplaudert und gelacht, herumge-
laufen und mit den Türen geschlagen.
Die Ouvertüre hatte deshalb einzig
den Zweck, die Aufmerksamkeit des
Publikums zu gewinnen. Das war alles
andere als einfach und gelang nur, wenn
der Komponist es verstand, «Effekt» zu
machen und so seine Hörer aufrüttelte,
überraschte und mitriss. Mit der nachfol-
genden Oper selbst hatte die Ouvertüre
thematisch nichts zu tun, ja Rossini hat
gar mehrfach dieselbe Ouvertüre für
verschiedene Opern verwendet.
Gioacchino Rossini war ein Meister des
kalkulierten Effekts. Was an seinen Opern
und speziell an seinen Ouvertüren alle
Welt faszinierte, war ihre «unerhörte»
Wirkung. Nach damaligen Beschrei-
bungen glaubte man sich «im Fieber-
rausch», man fühlte sich «elektrisiert».
Was da erklang, brillant und aufreizend,
gewaltig fortschreitend und in ekstati-
schem Fortissimo explodierend, ging über
alles Bisherige hinaus. Und neben dem
zündenden, mitreissenden Schwung gibt
es immer auch berückende anmutige
Passagen.
Formal sind Rossinis Ouvertüren sehr
schematisch und laufen mit mechani-
scher Präzision ab, so auch die Ouvertüre
zu seiner späten Opera seria «Semi-
ramide» (1823): Einleitung (langsam, oft
im Charakter eines Maestoso), schneller
Hauptteil mit zwei Themen, die sich frei
entfalten, gerafft und erweitert werden,
dann plötzlich ein Innehalten im Ritar-
dando, neu ansetzen und schliesslich
in eine krönende Coda münden. Ob es
sich, wie bei «Semiramide», um eine
Ouvertüre zu einer «Seria» oder zu einer
«Buffa» handelt, ist nicht erkennbar. So
Gioacchino Rossinis Ouvertüre zur Oper «Semiramide»
MONSIEUR CRESCENDO
9
entstanden herrliche kurze Orchester-
stücke, die sich bis heute im Konzertsaal
grosser Beliebtheit erfreuen.
Entscheidend für die besondere Wirkung
dieser «Eröffnungsmusik» ist Rossinis
spezifischer Einsatz der Orchesterins-
trumente. Die Bläser, die ja lauter sind
als die Streicher, haben den Vorrang
und werden mit oft witzigen Kombi-
nationen und virtuos konzertierenden
Passagen bedacht. Besonders charak-
teristisch ist jedoch das «Crescendo»,
das durch alle Instrumentengruppen des
Orchesters kontinuierlich anwächst. Die
Musik ist dabei von geradezu provokativer
Einfachheit: kurze Motive oder nur Motiv-
fetzen. Doch sie sind rhythmisch prägnant
und äusserst wirkungsvoll, und das Ende
der vorwärtsdrängenden Steigerung wird
immer weiter hinausgeschoben: die Musik
vibriert in sich. Diese Neuerung Rossinis
wurde so sehr zu seinem persön-
lichen Markenzeichen, dass man ihn bei
seiner Ankunft in Paris mit «Monsieur
Crescendo» titulierte.
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EIN FRANZOSE MIT
SPANISCHEM TEMPARAMENT
Edouard Lalos Cellokonzert d-Moll
In der französischen Musik sind spanische
Einflüsse schon früh erkennbar:
ursprünglich über die hoch entwickelte
spanische Orgelmusik des 16. Jahrhun-
derts, später durch brillante spanische
Pianisten wie etwa Isaac Albéniz oder
Enrique Granados. Diese machten in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun-
derts in den Pariser Musiksalons mit
eigenen temperamentsprühenden
Klavierstücken Furore. Es gibt jedoch
auch einige französische Komponisten
mit spanischen Wurzeln, weil sie eine
spanische Mutter hatten: so etwa Maurice
Ravel (1875 – 1937) und Edouard Lalo
(1823 – 1892).
Lalo entstammte einer im 16. Jahr-
hundert von Spanien nach Frankreich
eingewanderten Familie. Lalos Vater war
ein hochdekorierter Offizier Napoleons
und setzte alles daran, dass auch seine
Söhne eine Offizierslaufbahn machten.
Doch Edouard, dessen musikalisches
Talent schon früh erkannt wurde, verwei-
gerte sich dem Wunsch des Vaters
standhaft und ging kurz nach seinem 16.
Geburtstag von seiner Heimatstadt Lille
nach Paris, um Musik zu studieren: Violine
und Komposition. Eine finanzielle Unter-
stützung von zuhause bekam er nicht, er
musste seinen Lebensunterhalt mit Musik-
unterricht verdienen.
Lalo war sehr vielseitig und spielte neben
der Geige auch Bratsche und Violoncello.
Als leidenschaftlicher Kammermusiker
hatte er es jedoch schwer in Paris, denn
hier zählten nur das Virtuosentum und die
Oper. Um diesem misslichen Umstand
abzuhelfen, gründete er als Bratschist
zusammen mit Freunden das berühmte
Armigaud-Quartett, das in Paris einen
wertvollen Beitrag zur Verbreitung der
Kammermusik von Haydn, Mozart und
Beethoven, aber auch der Kammermusik
Mendelssohns und Schumanns leistete.
Als Komponist konnte Lalo erst spät reüs-
sieren. Seine frühe Kammermusik wurde
kaum beachtet, und sein Versuch, sich
mit einer Oper nach Schillers «Fiesco» in
Paris durchzusetzen, scheiterte. Erst als
im Zusammenhang mit dem deutsch-fran-
11
zösischen Krieg von 1870/71 die «Société
des Concerts du Conservatoire» und die
«Concerts populaires» gegründet wurden,
um die spezifisch französische Instrumen-
talmusik zu fördern, gelang auch Lalo der
Durchbruch: mit seiner «Symphonie espa-
gnole», die bis heute sehr populär ist.
Dass es sich bei dieser spanischen
«Symphonie» um sein 2. Violinkonzert
d-Moll op. 21 handelt, zeugt schon im
Titel von Lalos formaler Experimentierlust.
Zudem hat sie fünf (!) Sätze. So gesehen
wirkt das 1876 entstandene Cellokonzert
d-Moll auf den ersten Blick eher wieder
traditionell. Die drei Sätze sind jedoch
eigenwillig verschachtelt: die beiden
schnellen Ecksätzen haben je eine kurze
langsame Einleitung, und der Mittelsatz
– ein «Intermezzo: Andante con moto» –
fasst Liedform und Scherzo zusammen.
Auffällig für ein Cellokonzert ist die
Aufteilung zwischen Solopart und
Orchester. Das Hauptthema des «Allegro
maestoso» präsentiert sich als impulsive
und ausdrucksstarke Melodie im Violon-
cello. Doch nach jedem Melodieabschnitt
fährt das Orchester mit krassen Akkord-
schlägen drein, die herbe Kraft wird mit
dem gezielten Einsatz von Dissonanz-
Intervallen wie etwa dem Tritonus und der
Sekunde noch betont.
Typisch spanische Anklänge finden
sich im «Intermezzo». Der Satz beginnt
Andantino in den gedämpften Strei-
chern, das Violoncello folgt mit einer weit
ausgreifenden elegischen Melodie. Hier
spürt man gut, dass Lalo selber Cello
spielte, er setzt das Instrument optimal
ein. Zwei tänzerische Zwischenspiele
unterbrechen den Satz. Klanglich reizvoll
– dem Zupfen einer Gitarre ähnlich – teilen
sich Flöte und Violoncello den synkopi-
schen Rhythmus auf. Dieses spanische
Kolorit sorgt mit dem ständigen Wechsel
zwischen g-Moll und G-Dur für eine
anmutig schwebende Leichtigkeit. «Alles
in seiner Musik ist Licht und Mass»,
schrieb Gaston Carraud 1908 sinnfällig
über Lalos Werk.
12
Piotr I. Tschaikowskys Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 «Pathétique»
DIE KRONE MEINER
SCHÖPFERISCHEN ARBEIT
Tschaikowsy war ein ergebener Bewun-
derer der russischen Zarenfamilie, der
Romanovs, insbesondere von Zar Alex-
ander III., der auch sein Gönner war.
«Ich glaube, man braucht nur einmal in
die Augen des Kaisers zu blicken, um
für immer sein treuester Anhänger zu
bleiben», schrieb der Komponist. Ihm
wollte er denn auch, kaum hatte er 1888
seine Fünfte Symphonie vollendet, seine
Sechste widmen: «Ich würde ungeheuer
gern eine grosse Symphonie kompo-
nieren, die dann sozusagen die Krone
meiner schöpferischen Arbeit sein sollte,
und sie dann dem Zaren widmen.»
Tatsächlich entwarf Tschaikowsy 1892
in der traditionell heroischen Tonart
Es-Dur eine «Romanov-Symphonie»,
legte sie dann aber beiseite, weil sie
seiner Meinung nach «wenig wirklich
Vortreffliches» enthalte, ja «ein leeres
Tönemuster ohne jede Inspiration»
sei. Der russische Meisterkomponist
war zu dieser Zeit 52 Jahre alt und
wollte nochmals alle seine Kräfte und
Erfahrungen sammeln, um eine letzte
Symphonie zu komponieren.
«Eine Programmsymphonie» schwebte
ihm vor. «Dieses Programm ist von
subjektivem Gefühl durchdrungen,» so
Tschaikowsky. «Während meiner Reise
[nach Paris] als ich sie im Geiste kompo-
nierte, weinte ich oft bitterlich,» schrieb
er seinem Neffen Vladimir Davidov. Und
weiter: «In Bezug auf die Form wird es in
dieser Symphonie viel Neuartiges geben.
Das Finale wird zum Beispiel nicht ein
grosses Allegro, sondern ein Adagio von
beträchtlichem Ausmass sein.»
Als Tschaikowsky 1893 in nur sechs
Monaten seine Sechste Symphonie
komponierte, übernahm er einzelne
Passagen aus seinem Entwurf zur
«Romanov-Symphonie». Doch sie
steht nun nicht mehr in der heroischen
Tonart Es-Dur, sondern in dunkel-tra-
gischem h-Moll. Auch ist sie nicht dem
Zaren, sondern seinem Neffen Davidov
gewidmet.
Die Partitur der Symphonie Nr. 6 wurde
schliesslich mit dem Untertitel «Pathé-
tique» veröffentlich, und nicht, wie
von Tschaikowsky vorgesehen, als
13
«Programm-Symphonie». Modest, der
Bruder des Komponisten, hatte Tschai-
kowsky klargemacht, dass er sonst ein
gedrucktes Programm brauchte, das er
jedoch nicht hatte. Er schlug ihm den Titel
«Die Tragische» vor, doch Tschaikowsky
wählte «Pathétique». Das russische «pate-
ticheskoy» bedeutet übersetzt weniger
«pathetisch» als vielmehr «Leiden».
Die «Pathétique» ist das dramatischste
Werk Tschaikowskys überhaupt. Und
selten hat ein Komponist seine subjek-
tiven Gefühlsschwankungen und seine
Melancholie so konkret in Musik umge-
setzt. Interessant ist der Umstand, dass
die Symphonie ihre Berühmtheit nicht
dem Hauptthema, sondern in erster Linie
dem innigen Seitenthema des Kopfsatzes
verdankt. Es tritt beim Tempowechsel
«Andante» auf und wird von den Celli und
Geigen als betörender Gesang vorge-
tragen. Darin werden zugleich widerspre-
chendste Empfindungen wie Sehnsucht
und Leid, Freude und Verklärtheit, Leiden-
schaft und beglückende Hingabe ausge-
drückt.
Besonders schmerzvoll ist das Finale,
ein «Adagio lamentoso». Zum ersten Mal
verzichtet hier Tschaikowsky auf einen
triumphalen Ausgang, das subjektive
«Programm» fordert einen anderen
Schluss, ein Sterbender nimmt mit
erschütternder Klage Abschied. Aus der
dunklen Melodik seines verinnerlichten
Gesangs klingen nicht nur Verzweiflung
und hoffnungslose Schwermut, beides
erscheint geheimnisvoll gemildert durch
den Ausdruck erhabener Zuversicht.
Tschaikowsky hat in mehreren Briefen
den Requiem-Charakter seines Werks
betont und hielt es für die «offenher-
zigste» aller seiner Kompositionen: «Ohne
Übertreibung: ich habe meine Seele in
dieses Werk gelegt.» Die «Pathétique» war
zudem das letzte Werk, das Tschaikowsky
vollenden konnte. Sie wurde bei einem
Konzert der Russischen Musikalischen
Gesellschaft am 28. Oktober 1893 unter
Leitung des Komponisten uraufgeführt.
Nur wenig Tage später starb der russische
Meister an Cholera, nachdem er unvor-
sichtigerweise ein Glas nicht abgekochtes
Wasser getrunken hatte.
14
In Tokyo geboren, studierte Junichi
Hirokami am prestigeträchtigen Tokyo
College of Music Dirigieren, Klavier,
Musikwissenschaft und Bratsche. Als er
mit 26 Jahren den Int. Kondrashin Dirigier-
wettbewerb in Amsterdam gewann, wurde
Jurymitglied Vladimir Ashkenazy auf ihn
aufmerksam. Er lud Hirokami ein, das
NHK Symphony Orchestra auf seiner
Japan-Tournee 1985 zu dirigieren, ein wei-
teres Engagement ans Orchestre National
de France folgte.
Seither hat Hirokami als Gastdirigent welt-
weit grosse Orchester wie das Royal
Concertgebouw Orchestra Amsterdam,
das Gewandhaus Orchester Leipzig, das
Orchestre Symphonique de Montreal, die
Wiener Symphoniker und andere dirigiert.
Regelmässig gastiert er in London, wo er
mit allen fünf Orchestern zusammenge-
arbeitet hat. Auch in Japan kennt er alle
bedeutenden Orchester, seit 2008 ist er
Chefdirigent des Kyoto Symphony
Orchestra.
JUNICHI HIROKAMI
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Warum spielt das argoviaphilharmonic auch in der Kommunikation
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15
NICOLAS ALTSTAEDT
Violoncello
Der junge Cellist Nicolas Altstaedt, 1982
als Sohn deutsch-französischer Eltern
geboren, machte erstmals 2006 auf sich
aufmerksam. Er gewann die «Adam
International Cello Competition» in
Neuseeland, verbunden mit einer
CD-Produktion und einer Tournee.
Studiert hat Altstaedt an der Musikhoch-
schule Detmold, an der Musikakademie
Basel und an der Musikhochschule
«Hanns Eisler» in Berlin, seine Lehrer
waren Boris Pergamenschikow, David
Geringas und Eberhard Feltz. Wichtige
Anregungen verdankt er den grossen
Cellisten Mstislaw Rostropowitsch,
Heinrich Schiff und Steven Isserlis.
2008 wurde Altstaedt, ausgewählt von
Star-Cellist Mischa Maisky, mit dem
Marguerite-Duetschler-Preis in Gstaad
ausgezeichnet. Es folgten Konzertauftritte
mit den Bamberger Symphonikern, dem
RSO Stuttgart und dem Tonhalle-Orches-
ter Zürich. Zudem gastierte er bei den
Salzburger Festspielen, beim Beethoven-
fest Bonn und dem Schleswig-Holstein
Musikfestival. Seit 2012 ist er auf
Vorschlag von Gidon Kremer künstleri-
scher Leiter des renommierten Kammer-
musikfestes Lockenhaus.
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Das argovia philharmonic ist der
bedeutendste Klangkörper des
Kulturkantons Aargau. Der internati-
onal renommierte Dirigent Douglas
Bostock ist seit 2001 Chefdirigent
und künstlerischer Leiter.
Der 1963 als «Aargauer Symphonie
Orchester» gegründete Schweizer
Klangkörper ist längst zu einem überregi-
onal etablierten Berufsorchester herange-
wachsen. Seit der Saison 2013/14 als
argovia philharmonic agierend, prägt das
Orchester in seinen eigenen Konzertrei-
hen nicht nur die eigene Heimat musika-
lisch mit einem breiten Repertoire,
sondern gastiert auch regelmässig u. a. in
der Tonhalle Zürich. Bei der alle drei Jahre
stattfindenden Oper Schloss Hallwyl ist
das argovia philharmonic zudem
Hausorchester.
In der Schweizer Orchesterlandschaft hat
sich das argovia philharmonic dank seiner
einzigartigen Struktur seinen eigenen
Platz erspielt. Durch die projektbezogene
Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung
und regelmässiger Konzerttätigkeit hebt
sich das argovia philharmonic von den
ständigen Berufsorchestern ab. Mit dieser
Struktur steht es wie kein anderes
Orchester für das vielfältige, nicht selten
projektorientierte professionelle Schweizer
Musikschaffen.
Regelmässig konzertiert das argovia
philharmonic mit international bekannten
Solisten wie Vadim Repin, Olga Scheps,
Stella Doufexis, Sol Gabetta, Raphael
Oleg, Andreas Staier oder Bernd Glemser,
aber auch mit den bedeutendsten
Schweizer Künstlern wie Oliver Schnyder,
Patrick Demenga oder Christian Poltéra.
Zudem lädt es immer wieder aufstre-
bende Solisten wie Alexander Sitkovetsky,
Jinsang Lee, Sofia Jaffé, Sergey Koudria-
kov, Christina Daletska oder Valentin
Johannes Gloor ein.
Seit 2001 leitet der britische Dirigent
Douglas Bostock das Orchester als
Chefdirigent. Seit 2013 arbeitet das
argovia philharmonic mit dem Label
Coviello Classics zusammen und
veröffentlicht regelmässig CD-Aufnahmen.
Kontakt
argovia philharmonic
Entfelderstrasse 9
Postfach 2132
5001 Aarau
Tel +41 62 834 70 00
Fax +41 62 834 70 01
www.argoviaphil.ch
argovia philharmonicEin Aargauer «Leuchtturm»
18
1. VIOLINEBEATRICE CHRYSOMALIS 1. KzmMIREILLE LESSLAUER Stv. Kzm.SARI ERNI-AMMANNYANN PASSABET-LABISTEMARIANNA SZADOWIAKMATE VISKYANGELIKA LIMACHER SCHEIBLER*MIHAI ILEA*LAURA MÜLLER-CREPON*SEBASTIAN TEGZESIU*
2. VIOLINESERGEJ NOVOSELIC Stf.URSI SCHNYDER Stv. Stf.VERA J. LANDTWING SCHRAMM KATHRIN JAKOB EURYDICE DEVERGRANNE DORIS DUBACH LISA ÖBERG VIOLA ANDREAS FISCHER Solo-Viola BEAT MARTHALER Stv. Stf. KATARZYNA DUZ-BIELEC NADIYA HUSAR BARBATO XIAO BÜRGI-MA SUSANNE WOLF
VIOLONCELLO MARTIN MERKER Solo-Violoncello REGULA SCHÜPBACH BECAGLI Stv. Stf. YOON-JEONG WOO SEBASTIAN USZYNSKI* NICO PRINZ INKA SASDI*
KONTRABASSGIULIO RUBINO Solo-KontrabassSTÉPHANE WERNER *KOICHI KOSUGIELMAR KREMSA FLÖTE MIRIAM TERRAGNI Solo-Flöte BARBARA STOESSEL GMÜR Piccolo TAMARA VENUTI* OBOE JUDITH BUCHMANN GERHARD GLOOR KLARINETTE FRANCESCO NEGRINI Solo-Klarinette ADRIAN ZINNIKER
HEUTE ABEND SPIELEN:
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FAGOTT DANIEL KÜHNE Solo-Fagott BRIGITTE LEUTENEGGER Altern. Solo-Fagott
HORN LORENZ RATHS Koord. Solo-Horn THOMAS ZIMMERMANN JOSEPH KOLLER WOLFGANG DRECHSLER TROMPETE PETER SCHMID Solo-Trompete CORRADO BOSSARD
POSAUNE ROMAN CAPREZ* VINCENT MÉTRAILLER KASPAR LITSCHIG TUBA PIUS WEY Solo-Tuba
PAUKE RAMON KÜNDIG* SCHLAGZEUG PASCAL ITEN Solo-Schlagzeug RETO BAUMANN*
*ZUZÜGERÄnderungen vorbehalten
20
IMPRESSUM
Herausgeber argovia philharmonic, Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau,Tel. 062 834 70 00, [email protected], www.argoviaphil.chRedaktion Christian WeidmannTexte Sibylle EhrismannGestaltung Baldinger & Baldinger Werbeagentur, Aarau, www.bald.chDruck SuterKeller Druck AG, Oberentfelden, www.suterkeller.chAuflage 1000 ExemplarePreis CHF 5.-
KINDERBETREUUNG
Besuchen Sie unsere Symphoniekonzerte am Sonntag in Aarau und machen Sie sich keine Sorgen um die Betreuung Ihrer Kinder ! Diese übernehmen professio-nelle KinderbetreuerInnen zusammen mit ausgebildeten Musikvermittlern. Während Sie das Konzert im Saal 1 des KuK geniessen können, werden Ihre Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren altersgerecht und musikalisch in einem Konferenzraum des KuK betreut. Dieser Service ist im Konzertticket inbegriffen. Anmeldung bis fünf Tage vor dem Konzert erforderlich an 062 834 70 00 oder [email protected].
VORVERKAUF Drucken Sie Ihr Ticket zu Hause aus. Online-Reservation unter www.argoviaphil.ch aarau info, Schlossplatz 1, 5000 Aarau, Telefon 062 834 10 34, [email protected] Info Baden, Oberer Bahnhofplatz 1, 5401 Baden, Telefon 056 200 84 84, [email protected]
HERZLICH WILLKOMMEN!KONZERTMITGLIEDERBrigitte Möri, Möriken
GÖNNERMITGLIEDERFränzi und Pius Ziswyler, Ammerswil
Dr. Florian Riniker, Suhr
Maja Rinker, Suhr
Kathrin Jacober, Zofingen
Fritz Moser, Mägenwil
Eva Rohr und Werner Grigo, Würenlos
EXKLUSIVMITGLIEDERDr. Roman Brüschweiler, Baden
Vielen Dank für die Unterstützung!
Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder und Gönner
Sie sind noch nicht Mitglied? Besuchen Sie uns doch im Foyer am Info-Stand, wir erzählen Ihnen gerne, warum sich eine Mitgliedschaft auch für Sie lohnt!
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UNSERE SPONSORENHAUPTSPONSORINPARTNER
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AUSBLICK2. Symphoniekonzer t – FEUERVOGEL
argovia philharmonic DOUGLAS BOSTOCK Leitung HISAKO KAWAMURA Klavier YUZO TOYAMA Rhapsody für Orchester WOLFGANG A. MOZART Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467 GUSTAV HOLST Japanische Suite op. 33 IGOR STRAWINSKY Feuervogel Suite (1919) Eine japanische Rhapsody als exotische Ouvertüre zum heiteren und glänzenden Sym-phonischen Klavierkonzert, gespielt von einer der gefragtesten jungen Pianistinnen ihrer Generation. Spätromantische Musik, für die nur noch der passende Film gedreht wer-den muss und eine in allen Klangfarben schillernde Musik der Ballets Russes. SO 16. November 2014 17.00 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus DI 18. November 2014 19.30 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus FR 21. November 2014 19.30 Uhr Baden Trafo
Serie Surprise – IM UNTERGRUND 01 Tief unter dem Bahnhof Aarau: Mitglieder des argovia philharmonic loten diesen inspi-rierenden, einzigartigen Raum akustisch aus. FR 24. Oktober 2014 19.30 Uhr Aarau Aufschluss Meyerstollen
1. Familienkonzer t – PETER UND DER WOLF Wenn der Vogel vor der Katze auf den Baum flüchtet, die Ente vom Wolf gefressen wird oder die Jäger auf den Wolf schiessen: Die Kinder hält es kaum auf ihren Sitzen – Ein Sitzkissenkonzert! (für Kinder ab 5 Jahren, Schweizerdeutsch, Dauer ca. 50 Minuten) argovia philharmonic GAUDENS BIERI Leitung DANIEL ROHR Erzähler SA 08. November 2014 13.30 Uhr Baden Nordportal SA 08. November 2014 17.70 Uhr Laufenburg Stadthalle SO 09. November 2014 11.00 Uhr Aarau Kultur & Kongresshaus SO 09. November 2014 15.00 Uhr Olten Stadttheater (Gastkonzert) SO 14. Dezember 2014 17.00 Uhr Zürich Theater Rigiblick (Gastkonzert)
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Die perfekte Partnerschaft:argovia philharmonic
und Aargauische Kantonalbank.
Harmonie ist, wenn zwei unterschiedliche Elemente sich zu einem Ganzen ergänzen. Genau so verhält essich auch bei der Partnerschaft des argovia philharmonic und der Aargauischen Kantonalbank. Wir freuenuns ausserordentlich, dass die Aargauische Kantonalbank Hauptsponsorin des argovia philharmonic ist.Die AKB engagiert sich in ihrem Kultursponsoring bereits seit einigen Jahren im Bereich klassische Musik.Durch die Partnerschaft mit dem argovia philharmonic ist für uns eine Vision zur Realität geworden.Wir engagieren uns, weil uns gemeinsame Werte wie Leidenschaft, Perfektion und Professionalitätverbinden – und wir darüber hinaus unseren Kundinnen und Kunden unvergessliche Konzerterlebnissebieten können. akb.ch
Zusammenspiel
200x270_Magazin 19.8.2013 15:59 Uhr Seite 1