koordinative kompetenz · differenzierung 1.–2. und 5.–6. schuljahr 1.–2. und 5.–6. ......
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Koordinative Kompetenz
Dokumentation 51.044.06 d
Stand am 01.05.2011
Koordinative Kompetenz
Dokumentation 51.044.06 d
Stand am 01.05.2011
II
Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
Verteiler
Persönliche Exemplare – MSL 1 – MSL 2 – MSL 3 – MSL Experten
Kommandoexemplare – Höhere Kaderausbildung der Armee
– MILAK – BUSA
– Heer – Grosse Verbände – Lehrverbände – Kompetenzzentren
– Territorialregionen – Militärische Sicherheit – Luftwaffe
– Lehrverbände
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
Bemerkungen
Sämtliche Bezeichnungen in der Dokumentation gelten sowohl für weibliche als auch für männliche Angehörige der Armee.
GrundlagenDiese Dokumentation basiert auf dem Reglement 51.041, «Sport in der Armee», Reglement 51.041.01, «Sport in der Armee Stoffprogramme» sowie auf die Militärsportleiter Ordner 1 und 2 (MSL 1 und MSL 2).
ZweckMit der Dokumentation Sportausbildung (DOSA) liefert der Bereich Sportausbildung der Armee praktische, langjährig erprobte Sportlektionen, theoretische Grundlagen, Checklisten und Vorlagen, die im Sportunterricht direkt umgesetzt werden können.Die Inhalte sollen den Militärsportleiter bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung seiner Sportlektionen unterstützen.Gleichzeitig will der Chef Sportausbildung der Armee mit der DOSA eine zielgerichtete Sportausbildung in der Armee sicherstellen und bestmögliche Voraussetzungen schaffen, damit die Werte eines Sportleiters in der Armee
– Professionalität – Praxisorientierung – Leidenschaft
auch vorgelebt werden können.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
Inhaltsverzeichnis
1 Koordination 1
2 Spielerische Koordinationsschulung mit 12 Posten 3
3 Aufbaureihe Sprungrolle über Schwedenkasten «Lektion 1» 6
4 Aufbaureihe Sprungrolle über Schwedenkasten «Lektion 2» 8
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
1 Koordination
a) BegriffDie koordinativen Fähigkeiten sind Fähigkeiten, die primär durch die Prozesse der Bewegungssteuerung und regelung bestimmt werden. Sie befähigen den Sportler, motorische Aktionen in unvorhersehbaren Situationen sicher und ökonomisch zu beherrschen und sportliche Bewegungen relativ schnell zu erlernen.
b) BedeutungGanz allgemein werden die koordinativen Fähigkeiten benötigt, um Situationen zu meistern, in denen ein schnelles und zielgerichtetes Handeln erfordert wird. Die Gewandtheit ist demnach auch in der Unfallprophylaxe von grösster Wichtigkeit.
c) TrainierbarkeitObwohl die einzelnen Komponenten der koordinativen Fähigkeiten zu teilweise recht unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Entwicklungsoptimum haben, kann man erkennen, dass die Gewandtheit zwischen dem siebten Lebensjahr und der Pubertät ihren grössten Entwicklungsschub erhält.
Koordinative FähigkeitOptimaler Entwicklungsschub
Mädchen Knaben
Differenzierung 1.–2. und 5.–6. Schuljahr 1.–2. und 5.–6. Schuljahr
Reaktion 3.–5. Schuljahr 3.–5. Schuljahr
Rhythmus 2.–4. Schuljahr 4.–5. Schuljahr
Orientierung 7.–9. Schuljahr 7.–9. Schuljahr
Gleichgewicht 4.–5. Schuljahr 5.–6. Schuljahr
d) Komponenten der koordinativen Fähigkeiten
DifferenzierungsfähigkeitUnter Differenzierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zum Erreichen einer hohen Feinabstimmung einzelner Bewegungsphasen und Körperbewegungen.
ReaktionsfähigkeitUnter Reaktionsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmässiger, kurzzeitiger und motorischer Aktionen auf ein Signal.
RhythmisierungsfähigkeitUnter Rhythmisierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, einen von aussen vorgegeben Rhythmus zu erfassen und motorisch umzusetzen.
OrientierungsfähigkeitUnter Orientierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit zur Bestimmung und Veränderung der Lage und Bewegungen des Körpers in Raum und Zeit, bezogen auf ein definiertes Aktionsfeld.
GleichgewichtsfähigkeitUnter Gleichgewichtsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten. Insbesondere während und nach umfangreichen Körperverlagerungen.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
e) Grundsätze zum Training – Koordinationstraining vor Konditionstraining; – Es gilt das Prinzip der ständigen Variation und Kombination der Übungsmethoden und inhalte; – Koordinative Fähigkeiten rechtzeitig schulen (Alter); – Kein Koordinationstraining im ermüdeten Zustand.
Koordination hat sehr viel mit einer Art Systemsteuerung zu tun; wer koordinieren kann, steuert sein Bewegungsverhalten zielgerichteter. Koordination verspricht mehr Orientierungssicherheit – dank Ordnung im System – und somit auch eine grössere Erfolgswahrscheinlichkeit in der Gestaltungsfreiheit.
Koordinationstraining dient auf jeder Lernstufe und in jedem Alter der qualitativen Leistungsverbesserung. Prozesse des Koordinierens schaffen durch wechselseitiges Abstimmen der leistungsbestimmenden Aspekte – Differenzieren und Integrieren – die jeweils erwünschte, meist präzisere Wirkung. Ein gezieltes Koordinationstraining verbessert einerseits die Bewegungssteuerung und andererseits die Bewegungsregulation. Somit wird schliesslich die Bewegungsqualität optimiert.
Weitere Erklärungen sind in der DOSA, Sporttheoretischen Grundlagen (51.044.01) in der Ziffer 1.3 beschrieben.
In der Folge werden einige Beispiele aufgezeigt, wie man die Koordination schulen und trainieren lässt. Die einzelnen Übungen können noch ausgebaut und den entsprechenden Bedürfnissen und Gegebenheiten angepasst werden.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
2 Spielerische Koordinationsschulung mit 12 Posten
– Zielsetzung: Mit verschiedenen Geräten die koordinativen Fähigkeiten verbessern. – Ort: MZH. – Organisation: Circuitform mit 1 Durchgang in 2er, 3er oder 4er Gruppen (Gruppe A–L).
Zeit Inhalt / Stoff / Übung / Lernziel / Symbole Organisation / Material
Einrichten der Halle vor oder während dem Einlaufen. Spielbändel, Signalpfeife
Einlaufen unter Leitung vom SportleiterA B C D E F G H I J K L
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Points
Nbr / part
Rang
Einlaufen
Lockeres Einlaufen mit kleinen Spielen. Die Zweckgymnastik auf den Hauptteil
unterbrochen mit Kreislaufarbeit gerichtet. Die Gruppenbildung im Einlaufen
integrieren.
Hauptteil
Jede Gruppe versucht möglichst viele Punkte zu erzielen.
Postenarbeit = 2 Minuten, 1 Minute für Postenwechsel und Resultataufnahme
(3'x12 Posten = 36 Minuten).
Nach jeder Postenarbeit, wird das Resultat vom Gruppenchef
auf dem Spielplan erfasst.
(Punkte der Gruppe – Anzahl Gruppenteilnehmer = Totalpunkte)
1. Ball aufwerfen, Rolle vorwärts,
Ball fangen in stehender Position.
Pro gefangenen Ball =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 2 Matten
· 1 Volleyball
2. Mit einem Sprung auf das MiniTramp
einen Korb erzielen.
Pro Einwurf =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 1 Weichsprungmatte
· 1 MiniTramp
· 1 Basketball
3 Meter
3. Shuttle mit Badmintonschläger oder
ein Indiaca einander im Gleichge
wicht zuspielen.
1 erfolgreicher Pass = 1 Punkt
Material:
· 2 Langbänke
· 2 Badmintonschläger
· Shuttles
· Indiaca
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
4. Mit dem richtigen Fuss sind die
aufgestellten Reifen im Rhythmus zu
überqueren.
(z.B.: links, lk, rechts, rt, rt, lk, lk, etc.)
Pro Durchgang =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 10 Reifen
2-3 Meter
5. Überschwingen mit einem Tau von
einem Schwedenkasten auf den
anderen.
Pro Durchgang =
1 Punkt (pro Person)
(1 Durchgang = hin und zurück)
Material:
· 2 Schwedenkasten
· 1 Tau
6. In Sitzposition (Beine gespreizt) den
Ball fangen bevor er den Boden
erreicht.
Der Ball ist vom Partner über dem
Schwedenkasten fallen zu lassen.
Pro gefangenen Ball =
1 Punkt (pro Person)
Wechsel nach jedem gefangenen Ball
Material:
· 1 Schwedenkasten (5 Elemente)
· 1 Volleyball
7. Slalom, Rolle vorwärts, Balancieren
über Langbank = 1 Durchgang
Evtl. mit Ball, der nie auf den Boden
fallen darf.
Pro Durchgang =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 2 Schwedenkasten
· 1 Matte
· 1 Langbank
· 6 Malstäbe
8. Einen Volleyball über eine Weich
sprungmatte korrekt zuspielen
(blindes VolleyZuspiel).
Pro erfülltes Passen = 1 Punkt
Material:
· 1 Volleyball
· 1 Weichsprungmatte
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
9. Gleichzeitig 2 Basketbälle durch den
aufgestellten Parcours prellen.
Pro Durchgang =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 5 Malstäbe
· 2 Molenkegel
· 46 Basketbälle
10. Auf einem Medizinball stehend
einen Volleyball über das Netz
zuspielen.
Pro Pass = 1 Punkt
Material:
· 2 Weichsprungmatten
· 2 Medizinbälle 3 kg
· 1 Volleyballnetz
· 2 Volleybälle
11. Gleichzeitig 2 verschiedene Bälle
durch den aufgestellten Parcours
prellen.
z.B.: BasketVolleyball oder Volley
Tennisball
Pro Parcours =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 57 Molenkegel
· 2 Basketbälle
· 2 Tennisbälle
· 2 Volleybälle
12. Auf die Sprossenwand (rechts)
hinaufklettern, anschliessend auf die
andere Seite verschieben, und (links)
hinunterklettern.
Pro Durchgang =
1 Punkt (pro Person)
Material:
· 1 Sprossenwand
Ausklang «retour au calme»
Auswertung der Punktetabelle, Stretching evtl. kleines Spiel für Siegergrup
pen, während der Rest das Material aufräumt.
Stretching unter Leitung vom Sportleiter.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
3 Aufbaureihe Sprungrolle über Schwedenkasten «Lektion 1»
– Zielsetzung: Den Schwedenkasten 5teilig quergestellt ohne Sprunghilfe mit einer Sprungrolle überspringen (70% 5 Elemente, 20% 4 Elemente, 10% 3 Elemente).
– Ort: MZH. – Organisation: Arbeit in 3 Gruppen im ZAPSystem (2 / 3 am Spiel, 1 / 3 am Gerät).
Zeit Inhalt / Stoff / Übung / Lernziel / Symbole Organisation / Material
Einrichten der Halle vor oder während dem Einlaufen.
Begrüssung, Zielsetzung und Ablauf bekanntgeben.
Demonstration der Lernschritte 1–5 an die ganze Klasse.
Klasse in 3 Gruppen aufteilen
· 2 Schwedenkasten
· 9 Matten
· 1 Pferd klein
· 1 Minitramp
· 2 Langbänke
Einlaufen
Lockeres Einlaufen mit Fang oder Raufspielen.
Anschliessend Stretching unter Leitung des Sportleiters
· Spielbändel
· Signalpfeife
· Ball je nach Spiel
Hauptteil
3 Durchgänge à ca. 15’, je nach Lektionszeit.
2 Gruppen spielen «Fussball, Basketball oder Volleyball»,
die 3. Gruppe arbeitet mit dem Sportleiter an den Geräten.
Wechsel auf Zeit, wenn alle Lernschritte durchgearbeitet sind oder auf Befehl
des Sportleiters. Wer einen Lernschritt in Folge beherrscht, wechselt selbstän
dig zum nächsten Posten.
1. Rolle vorwärts auf der schiefen Ebene
(max. 1–2 Rollen nacheinander).
2. Rolle vorwärts auf der Mattenbahn,
zum Stand ohne die Hände beim
Aufstehen zu benützen.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
3. Aufrollen aus Stand auf den
Schwedenkasten (3–4 Elemente),
ohne Anlauf.
4. Abrollen aus der Bauchlage vom
Pferd, am Boden über beide Schultern
abrollen.
5. Aus dem Stand auf Minitramp,
Anspringen zum Stütz auf den
Schwedenkasten 5teilig.
Ausklang / Stretching und Aufräumen der Geräte Stretching unter Leitung vom Sportleiter.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
4 Aufbaureihe Sprungrolle über Schwedenkasten «Lektion 2»
– Zielsetzung: Den Schwedenkasten 5teilig quergestellt ohne Sprunghilfe mit einer Sprungrolle überspringen (70% 5 Elemente, 20% 4 Elemente, 10% 3 Elemente).
– Ort: MZH. – Organisation: Arbeit in 3 Gruppen im ZAPSystem (2 / 3 am Spiel, 1 / 3 am Gerät).
Zeit Inhalt / Stoff / Übung / Lernziel / Symbole Organisation / Material
Einrichten der Halle vor oder während dem Einlaufen.
Begrüssung, Zielsetzung und Ablauf bekanntgeben.
Demonstration der Lernschritte 610 an die ganze Klasse.
Klasse in 3 Gruppen aufteilen
· 3 Schwedenkasten
· 9 Matten
· 1 Minitramp
· 1 Medizinball
· 2 Langbänke
· 1 Weichsprungmatte gross
Einlaufen
Lockeres Einlaufen mit Fang, oder Raufspielen.
Anschliessend Stretching unter Leitung des Sportleiters
· Spielbändel
· Signalpfeife
· Ball je nach Spiel
Hauptteil
3 Durchgänge à ca. 15’, je nach Lektionszeit
2 Gruppen spielen Fussball, Basketball oder Volleyball,
die dritte Gruppe arbeitet mit dem Sportleiter an den Geräten.
Wechsel auf Zeit, wenn alle Lernschritte durchgearbeitet sind oder auf Befehl
des Sportleiters. Wer einen Lernschritt in Folge beherrscht,
wechselt selbständig zum nächsten Posten.
1. Aufrollen auf den Schwedenkasten
5teilig, aus dem Anspringen vom
Minitrampolin (max. 1–2 Schritte
Anlauf)
2. Sprungrolle ab Schwedenkasten
5teilig auf die Weichsprungmatte.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
3. Sprungrolle aus dem Stand auf dem
Boden über ein kleines Hindernis
(z.B. Langbank quer überspringen).
4. Sprungrolle aus Anlauf über ein
Hindernis
z.B.: Langbank quer mit darauf
liegendem Medizinball oder 2 aufein
andergestellte Langbänke.
5. Wie Lernschritt 9, aber Hindernisse
langsam bis zur Endform (Schweden
kasten 5teilig) steigern. Während der
Ausbildung ab dem 3. Element mit
Sicherung, an der Prüfung ohne.
Ausklang / Stretching und Aufräumen der Geräte Stretching unter Leitung vom Sportleiter.
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Dok 51.044.06 d Koordinative Kompetenz
Notizen
Impressum
Herausgeber Schweizer ArmeeVerfasser Heer, Kompetenzzentrum Sport und PräventionPremedia Zentrum elektronische Medien ZEMVertrieb Bundesamt für Bauten und Logistik BBLCopyright VBSAuflage 1600
Internet https://www.lmsvbs.admin.ch
Dokumentation 51.044.06 dALN 306-3886SAP 2553.1049