kreditsicherungsrecht prof. dr. sven müller-grune schmalkalden babeŞ-bolyai universitÄt...
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KreditsicherungsrechtProf. Dr. Sven Müller-Grune
Schmalkalden
BABEŞ-BOLYAI UNIVERSITÄT CLUJ-NAPOCAFakultät für Wirtschaftswissenschaften und
UnternehmensführungDepartment für Wirtschaftswissenschaften und
Unternehmensführung in Deutscher Sprache
Unterlagen erstellt von Prof. Dr. Matthias Schneider; modifiziert Prof. Dr. Sven Müller-Grune
2
• Darlehen
FH Schmalkalden │ Fakultät WirtschaftsrechtProf. Dr. iur. Sven Müller-Grune
Vorlesung Cluj
Dezember 2013
Gliederung
1. Zustandekommen2. Darlehensformen3. Nichtigkeit des Darlehensvertrages4. Kündigung5. Verbraucherdarlehen6. Sonderfall: Verbundene Verträge
FH Schmalkalden │ Fakultät WirtschaftsrechtProf. Dr. iur. Sven Müller-Grune
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Dezember 2013
1. Zustandekommen
Vertragsschluss
§ 488 I BGB entspricht der Konsensualvertragstheorie Zustandekommen des Darlehensvertrags durch vertragliche
Vereinbarung Keine besondere Formvorschrift Gesetzlicher Regelfall: Entgeltlichkeit, d.h. Verpflichtung des
Darlehensnehmers zur Zinszahlung
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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Vorlesung Cluj
Dezember 2013
1. Zustandekommen
Pflichten aus dem Vertrag
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Pflichten des Darlehensgebers
„Zur Verfügung stellen“,z.B. Übergabe von Geld,
Überweisung, Gutschrift, Gewährung
Kreditrahmen etc.
Pflichten des Darlehensnehmers
Zinszahlung Rückgewähr bei Fälligkeit
Gegen-seitigkeit
Fälligkeit nach § 488 II BGB
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Dezember 2013
1. Zustandekommen
Pflichten aus dem Vertrag
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Darlehens-geber
Darlehens-nehmer
Auszahlung des Geldes
Zinszahlung, § 488 I 2 BGB
Rückgewähr bei Fälligkeit, § 488 I 2
BGB
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2. Darlehensformen
Geld- und Sachdarlehen
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Gelddarlehen Sachdarlehen
§§ 488 ff. BGB §§ 607 ff. BGB
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2. Darlehensformen
Vereinbarungsdarlehen
Regelung in § 488 I 1 BGB Vereinbarung (Vertrag) zwischen den Parteien, dass eine
geschuldete Leistung nunmehr als Darlehen geschuldet wird
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Beispiel: A und B haben notariell einen „unterverbrieften“ Kaufvertrag geschlossen. Tatsächlich haben sie außerhalb des schriftlichen Vertrages einen viel höheren Kaufpreis vereinbart. Als B erfährt, dass der Vertrag nichtig ist, fordert er von A den gezahlten Kaufpreis zurück. Beide vereinbaren, dass A dem B den Betrag nunmehr als Darlehen zur Verfügung stellt.
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2. Darlehensformen
Sachdarlehen, §§ 607-609 BGB
Verpflichtung des Darlehensnehmers, Sache in gleicher Menge, Art und Güte zurückzuerstatten
i.d.R. entgeltliche Überlassung Überlassung = Übereignung (§§ 929 ff. BGB) an den
Darlehensnehmer Darlehensnehmer: Verpflichtung zur Abnahme der Sache,
Zurückerstattung in gleicher Menge, Art und Güte und Zahlung des Entgelts
Gilt grds. als auf unbestimmte Zeit geschlossen, dann Kündigung nach § 608 II BGB fristlos möglich
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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2. Darlehensformen
Bareinzahlung bei der Bank – rechtliche Einordnung
Darlehensgewährung, § 488 ff. BGB: Übereignung des Geldes mit Rückzahlungsverpflichtung des Geldes bei Fälligkeit ODER
Verwahrung, § 688 BGB: Bank erhält kein Eigentum und muss nach Vertragsbeendigung Sache zurückgeben ODER
Unregelmäßige Verwahrung nach § 700 I BGB: Rückgabepflicht in gleicher Art, Güte und Menge – Unterschied zum Darlehensvertrag, dass hier jederzeitige Rückforderungs-möglichkeit durch den Hinterleger besteht (§§ 700 I 2, 3, 695 BGB) und Verwahrer jederzeit Rücknahme verlangen kann (§ 696 BGB)
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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2. Darlehensformen
Bareinzahlung bei der Bank – rechtliche Einordnung
Daher aufgrund des überwiegenden Verwahrungsgedankens: unregelmäßiger Verwahrungsvertrag, § 700 I BGB
Anwendung der §§ 488 ff. BGB entsprechend den Vorgaben des § 700 BGB
≠ Festgelder, Termingeschäfte: Interesse der Bank an langfristiger Geldanlage → Darlehensvertrag
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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3. Nichtigkeit des Vertrags
Sittenwidrigkeit des Darlehensvertrages, § 138 I BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Auffälliges Missverhältnis
zwischen Leistung und Gegenleistung
Ausnutzung der unterlegenen Position
des Kreditnehmers oder leichtfertiges
Verschließen vor der unterlegenen Position, die zum Abschluss des
Vertrages führtobjektives Element
Subjektives Element
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3. Nichtigkeit des Vertrags
Sittenwidrigkeit des Darlehensvertrages, § 138 I BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Auffälliges Missverhältnis
zwischen Leistung und Gegenleistung
Relativ: wenn vereinbarter Zins realtiv 100% über dem
marktüblichen Effektivzins
Absolut: wenn vereinbarter Zins absolut 12% über dem marktüblichen Effektivzins
grobes Missverhältnis zwischen Leistung und
Gegenleistung
wenn vereinbarter Zins 200% über dem marktüblichen
Effektivzins
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3. Nichtigkeit des Vertrags
Sittenwidrigkeit des Darlehensvertrages, § 138 I BGB
Vermutung der verwerflichen Gesinnung (subjektives Element) bei Vorliegen eines objektiven Missverhältnisses, BGH
Bei grobem Missverhältnis unwiderlegbare Vermutung Rechtsfolgen:
Nichtigkeit des Darlehensvertrages Rückabwicklung nach Bereicherungsrecht (Condictio - §§
812ff BGB)
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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3. Nichtigkeit des Vertrags
Wucher, § 138 II BGB
Objektiv: auffälliges Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung UND Zwangslage, Willensschwäche, Unerfahrenheit oder fehlendes Urteilsvermögen auf Seiten des Darlehensnehmers
Subjektiv: Vorsätzliche Ausnutzung der Zwangslage des Darlehensnehmers
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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4. Kündigung1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Ordentliche Kündigung
§ 362 I BGBErfüllung
§ 489 BGB
Außerordentliche Kündigung
§ 490 II BGB
§ 314 BGB
§ 488 III BGB
§ 490 I BGB
§ 314 BGB
Darlehens-geber
Darlehens-nehmer
Kündigung
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4. Kündigung
Kündigung durch Darlehensgeber
Ordentliche Kündigung nach § 488 III 2 BGBbei Nichtvereinbarung einer Laufzeit: Kündigungsfrist 3 Monate
Außerordentliche Kündigung nach § 490 I BGB Voraussetzung: wesentliche Verschlechterung in den Vermögensverhältnissen des Darlehensnehmers oder in der Werthaltigkeit einer gestellten Sicherheit
Kündigung vor Auszahlung im Zweifel stets fristlos, nach Auszahlung in der Regel fristlos
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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4. Kündigung
Ordentliche Kündigung gem. § 489 BGB durch Darlehensnehmer
Darlehen mit festem Zinssatz, § 489 I BGB- bei auslaufender Zinsbindungsfrist mit Frist von 1
Monat- bei Verbraucherdarlehen, das nicht
grundpfandrechtlich gesichert ist, frühestens nach 6 Monaten nach Ausreichung mit einer Frist von 3 Monaten
- nach 10 Jahren nach Ausreichung mit Frist von 6 Monaten
Darlehen mit variablem (veränderlichem) Zinssatz: 3 Monate, § 489 II BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge Aufhebungsfiktion der Kündigung, wenn keine Rück-
zahlung von 2 Wochen nach deren Wirksamkeit erfolgt, § 489 III BGB
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4. Kündigung
Außerordentliche Kündigung durch Darlehensnehmer gem. § 490 II BGB - Voraussetzungen
Festverzinsliches Darlehen Sicherung des Darlehens durch ein Grundpfandrecht Besonderes Interesse des Darlehensnehmers an der Kündigung Ablauf von 6 Monaten nach Ausreichung Folge: Ersatz des Schadens des Darlehensgebers
(Vorfälligkeitsentschädigung) Problem: Höhe der Entschädigung
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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4. Kündigung
Sonderkündigungsrecht nach § 314 BGB
Darlehensvertrag = Dauerschuldverhältnis i.S.d. § 314 BGB Neben § 490 BGB anwendbar, vgl. § 490 III BGB Voraussetzung: Wichtiger Grund
Beispiel – gestörtes Vertrauensverhältnis
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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5. Verbraucherdarlehen
Regelung und Form
Regelung in §§ 491 ff. BGB Ziel: Schutz des Verbrauchers (§ 13 BGB) als Darlehensnehmer
gegenüber Unternehmer (§ 14 BGB) als Darlehensgeber Voraussetzung: Gelddarlehensvertrag, vgl. die
Gesetzessystematik Abschluss: schriftlich, § 492 I 1 BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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5. Verbraucherdarlehen
Mindestangaben
Mindestangaben nach § 492 I 5 BGB: Nettodarlehensbetrag, Gesamtbetrag der Teilzahlungen mit Kosten und Zinsen, Zinssatz, Kosten des Darlehens, effektiver Jahreszins (vgl. § 492 II BGB) und die Sicherheiten
Bevollmächtigung nur schriftlich (Ausnahme zu § 167 II BGB) und Mindestangaben (§ 492 I 5 Nrn. 1-7 BGB und § 492 IV 1 BGB)
Bei Nichtbeachtung der Mindestangabe und Form: Nichtigkeit nach § 494 I BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Überblick
Verbundene Verträge nach § 358 III 1 BGB, wenn wirtschaftliche Einheit zwischen Vertrag auf Lieferung einer Ware oder sonstiger Leistung und Finanzierung
Vgl. § 358 III 2 BGB: Unwiderlegbare Vermutung, wenn Lieferant selbst finanziert
Zweck des Finanzierungsgeschäfts: Ermöglichung des verbundenen Geschäfts
Anhaltspunkte für wirtschaftliche Einheit, z.B. Zusammenarbeit zwischen Lieferant und finanzierender Partner
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
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6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Rechtsfolgen
Beide Verträge teilen das rechtliche Schicksal, § 358 I BGB z.B. bei Widerruf des Darlehensvertrags → keine Bindung an
Lieferungsvertrag Rückabwicklung nach §§ 358 IV, 357 BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Lieferungsvertrag Finanzierungs-vertrag
Wirtschaftliche Einheit
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6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Einwendungen, § 359 BGB
Berufung des Verbrauchers auf Einwendungen aus dem Finanzierungsgeschäfts auch i.R.d. Lieferungsvertrags
Sog. „Einwendungsdurchgriff“ zum Schutz des Verbrauchers Ausnahmen z.B.: Finanzierung < 200 € oder bei nachträglicher
Änderung, § 359 S. 2 BGB
1. Zustande-kommen
2. Darlehens-formen
3. Nichtigkeit des Vertrags
4. Kündigung
5. Verbraucher-darlehen
6. Sonderfall: Verbundene Verträge
Lieferungsvertrag Finanzierungs-vertrag
Wirtschaftliche Einheit
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• Pfandrechte an beweglichen Sachen und Forderungen
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Gliederung
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrechta) Inhalt b) Entstehungc) Übertragungd) Verwertung
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungspfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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1. Überblick1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
Pfandrecht
Beschränkt dingliches Recht des Pfandgläubigers an einer beweglichen Sache oder an einem Recht zur
Sicherung einer Forderung. Im Sicherungsfall kann er sich durch Verwertung der Sache oder des Rechts
befriedigen kann.
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Dezember 2013
1. Überblick1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
Pfandrecht
Pfandrecht an beweglichen
Sachen
Pfandrecht an Forderungen und Rechten
Grundpfand-rechte
(Grundschuld und Hypothek)
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1. Überblick1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
Pfandrecht an beweglichen Sachen
Vertragliches Pfandrecht
Gesetzliches Pfandrecht
Pfändungs-pfandrecht
§§ 1273 ff. BGB z.B. § 562 BGB §§ 808 ff. ZPO
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2. Vertragliches Pfandrechta) Inhalt
Personenidentität von Pfandgläubiger und Forderungsgläubiger Nicht zwingend Identität von Schuldner und Verpfänder Haftung des Eigentümers mit dem belasteten Gegenstand Akzessorietät, vgl. Wortlaut § 1204 BGB: („zur Sicherung einer
Forderung“); ohne Forderung also kein Pfandrecht Pfandrecht kann selbst nicht übertragen werden, sondern folgt
dem Schicksal der Forderung (§ 401 BGB) Pfandrecht gewährt Recht zum Besitz
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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2. Vertragliches Pfandrechta) Inhalt
Hinweis: S und PG können identisch sein
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
S
G
PG
§§ 1204, 1205 BGB§ 488 I 1
BGB
Übergabe
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2. Vertragliches Pfandrechtb) Entstehung
Voraussetzung
1. Einigung, § 1205 I BGB2. Übergabe oder Übergabesurrogat, §§ 1205 I 1, 1206 BGB3. Zu sichernde Forderung, § 1204 BGB4. Berechtigung und Verfügungsbefugnis des Bestellers, vgl. auch
§ 1207 BGB (gutgläubiger Erwerb)
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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2. Vertragliches Pfandrechtb) Entstehung
Voraussetzung
1. Einigung, § 1205 I BGB2. Übergabe oder Übergabesurrogat, §§ 1205 I 1, 1206 BGB3. Zu sichernde Forderung, § 1204 BGB4. Berechtigung und Verfügungsbefugnis des Bestellers, vgl. auch
§ 1207 BGB (gutgläubiger Erwerb
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen Auch künftige oder bedingte
Forderungen sicherbar, § 1204 II BGB!
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2. Vertragliches Pfandrechtb) Entstehung
Voraussetzung
1. Einigung, § 1205 I BGB2. Übergabe oder Übergabesurrogat, §§ 1205 I 1, 1206 BGB3. Zu sichernde Forderung, § 1204 BGB4. Berechtigung und Verfügungsbefugnis des Bestellers, vgl. auch
§ 1207 BGB (gutgläubiger Erwerb
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
• Abtretung des Herausgabeanspruchs: - Anzeigepflicht, §§ 931, 1205 II BGB
- nur bei mittelbarem Besitz! ≠ 931 BGB• § 1206 BGB: hier qualifizierter Mitbesitz
möglich
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2. Vertragliches Pfandrechtb) Entstehung
Gutgläubiger Erwerb
§ 1207 BGB: Erwerb vom Nichtberechtigten möglich Entsprechende Anwendung §§ 932, 934, 935 BGB Ziel: Überwindung der fehlenden Berechtigung des
Verpfänders, nicht das Nichtbestehen der Forderung! Zustimmung des Nichtberechtigten nach § 185 I BGB
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
Übersicht: Erwerb vom Berechtigten - Nichtberechtigten
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2. Vertragliches Pfandrechtc) Übertragung
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
Abtretung der Forderung
§§ 398, 401, 1250 BGB
Automatischer Erwerb des Pfandrechts durch
den ZessionarHerausgabeanspruch
gegen Zedenten nach § 1251 I BGB
Gesetzlicher Forderungsübergang
§§ 412, 401, 1250 BGB
Beispiel:Ablösungsberechtigter zahlt nach § 1249 BGB→ Forderung geht auf
ihn über
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2. Vertragliches Pfandrechtd) Verwertung
Pfandverkauf
§ 1228 BGB: Pfandreife mit Fälligkeit der Forderung Rechtmäßigkeit nach § 1243 BGB Ordnungsvorschriften §§ 1234, 1237 S. 2, 1238 I, 1241 BGB Pfandverkauf durch Versteigerung nach §§ 1235, 383 III BGB Wirkung der Veräußerung: § 1242 I BGB Erlös: Pfandgläubiger, § 1247 BGB Gutgläubiger Erwerb nach § 1244 BGB möglich (§ 935 BGB
irrelevant, vgl. Wortlaut)
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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3. Gesetzliche Pfandrechte1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
Vermieterpfandrecht (§ 562 BGB) Verpächter- bzw. Pächterpfandrecht (§ 583 BGB) Werkunternehmerpfandrecht (§ 647 BGB) Pfandrecht des Gastwirtes (§ 704 BGB) Pfandrecht des Kommissionärs (§ 397 HGB) Pfandrecht des Frachtführers (§ 441 HGB) Pfandrecht des Spediteurs (§ 464 HGB) Pfandrecht des Lagerhalters (§ 475b HGB)
Gesetzliche Pfandrechte
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3. Gesetzliche Pfandrechte1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
§ 1257 BGB: entsprechende Anwendung der Regeln über vertragliche Pfandrechte
Aber: kein gutgläubiger Erwerb möglich, da keine Legitimation wie bei Besitzübergang nach § 1207 BGB
Gesetzliche Pfandrechte
Beispiel: Gutgläubiger Erwerb eines Werkunternehmer-
pfandrechts
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4. Pfändungspfandrecht
Pfändung im Wege der Zwangsvollstreckung
→ bewegliche Sachen nach §§ 808 ff. ZPO→ Forderungen, §§ 828 ff. ZPO→ Sonstige Rechte: § 857 ZPO
Rechtsfolge: Pfandrecht nach § 804 ZPO, §§ 1294 ff. BGB Versteigerung durch den Gerichtsvollzieher
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
I. Entstehung
§ 1274 I BGB: nach den Vorschriften für die Übertragung des Rechts formlose Abtretung, §§ 1274 I 1, 398 BGB undAnzeige an den Schuldner (§§ 1279, 1280 BGB)
II. Übertragung
mit Abtretung der gesicherten Forderung, §§ 1273 II, 1250 I, 398 BGB
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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Dezember 2013
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
III. Verwertung
Pfandrecht an Recht: § 1277 BGB - vollstreckbarer Titel ist zwingende Voraussetzung
Pfandrecht an Forderung: §§ 1281, 1282 BGBvor Pfandreife gemeinschaftliche Leistung an Gläubiger und Pfandgläubiger, § 1281 BGBnach Pfandreife Leistung an Pfandgläubiger, § 1282 BGB
Hinweis: Pfandreife = Fälligkeit, § 1228 II BGB
1. Überblick
2. Vertragliches Pfandrecht
3. Gesetzliche Pfandrechte
4. Pfändungs-pfandrecht
5. Pfandrecht an Rechten und Forderungen
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44
• Sicherungseigentum
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Gliederung
1. Entstehung
2. Sicherungsabrede
3. Verwertung des Sicherungseigentums
4. Sicherungseigentum in der Zwangsvollstreckung
5. Vertragsbeispiel
FH Schmalkalden │ Fakultät Wirtschaftsrecht
Prof. Dr. iur. Sven Müller-Grune
Vorlesung Cluj
Dezember 2013
1. Entstehung1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
Sicherungsübereignung
Als vorübergehend gedachte Übereignung einer Sache durch den Sicherungsgeber an den Sicherungsnehmer
zur Sicherung von Forderungen
Sicherungsgeber = VeräußererSicherungsnehmer = Erwerber
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Dezember 2013
1. Entstehung1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
S G
§ 488 I BGB
Einigung, § 929 S. 1 BGB und Übergabesurrogat nach §§ 930, 868 BGB
Sicherungsabrede
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Dezember 2013
1. Entstehung
Voraussetzungen
1. Einigung über den Eigentumsübergang, § 929 S. 1 BGB2. Übergabesurrogat Besitzmittlungsverhältnis §§ 929 S. 1, 930
BGB3. Berechtigung des Sicherungsgebers
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
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1. Entstehung
Einordnung
Abgrenzung zum Eigentumsvorbehalt (§ 449 I BGB) und Pfandrecht
Keine Akzessorietät: Übereignung ist unabhängig vom Entstehen der Forderung wirksam (aber in Sicherungsabrede herstellbar)
Problem des Bestimmtheitsgrundsatzes, z.B. bei Übereignung Warenlager oder Raumsicherungsverträgen
Sicherungsabrede als BMV i.S.d. § 868 BGB ausreichend
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
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Dezember 2013
2. Sicherungsabrede1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
Sicherungsabrede
Schuldrechtlicher Vertrag zwischen Sicherungsgeber und Sicherungsnehmer zur Vereinbarung der Rechte
und Pflichten im Innenverhältnis
= causa für die Sicherungsübereignung
Sicherungszweck: Absicherung der Rückzahlung der Darlehensforderung
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2. Sicherungsabrede
Verlängertes Sicherungseigentum
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
S (=V) G
Übereignung, §§ 929 S. 1, 930 BGB
Sicherungsabrede
K
§ 433 II BGB§§ 398, 433 II BGB
§ 433 BGB
Übereignung, Übergabe §§ 929 S. 1, 185 I BGB
§ 488 I BGB
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2. Sicherungsabrede
Sittenwidrigkeit der Sicherungsabrede
Sicherungsübereignung durch „Generalklauseln“ oder AGB (vgl. § 307 I, II BGB):Gefahr der anfänglichen und nachträglichen Übersicherung sowie Knebelung (Einflussnahme auf die Unternehmens-geschäfte über die Sicherungsabrede in sittenwidriger Art und Weise) des Sicherungsnehmers
Rechtsfolge bei § 138 I BGB1. Nichtigkeit der Sicherungsabrede2. Fehleridentität - Auch Übereignung unwirksam
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
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2. Sicherungsabrede
Sittenwidrigkeit der Sicherungsabrede, § 138 BGB
Vermeidung der nachträglichen Übersicherung nach BGH: Übersicherung grds. bei 110% des Verkehrswerts Freigabeklauseln: schuldrechtlicher Anspruch des
Sicherungsnehmers auf Freigabe bei ausreichender SicherheitAnspruch aus §§ 133, 157, 242 BGB
Unabhängig von tatsächlicher Vereinbarung Deckungsgrenze: Freigabeanspruch ab 150%
des Verkehrswertes, vgl. § 237 BGB
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
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Dezember 2013
2. Sicherungsabrede
Sittenwidrigkeit der SicherungsabredeBGH NJW 1998, 671
1. Der Sicherungsgeber hat bei formularmäßig bestellten, revolvierenden Globalsicherungen im Falle nachträglicher Übersicherung einen ermessensunabhängigen Freigabeanspruch auch dann, wenn der Sicherungsvertrag keine oder eine ermessensabhängig ausgestaltete Freigabeklausel enthält.
2. Bei formularmäßig bestellten, revolvierenden Globalsicherungen sind weder eine ausdrückliche Freigaberegelung noch eine zahlenmäßig bestimmte Deckungsgrenze noch eine Klausel für die Bewertung der Sicherungsgegenstände Wirksamkeitsvoraussetzungen.
3. Enthält die formularmäßige Bestellung revolvierender Globalsicherungen keine ausdrückliche oder eine unangemessene Deckungsgrenze, so beträgt diese Grenze (unter Berücksichtigung der Kosten für Verwaltung und Verwertung der Sicherheit), bezogen auf den realisierbaren Wert der Sicherungsgegenstände, 110% der gesicherten Forderungen.
4. Allgemeingültige Maßstäbe für die Bewertung der Sicherungsgegenstände bei Eintritt des Sicherungsfalles lassen sich im voraus weder bei der Sicherungsübereignung noch bei einer Globalabtretung festlegen.
5. Die Grenze für das Entstehen eines Freigabeanspruchs für Sicherungsgut liegt regelmäßig bei 150% des Schätzwerts (§ 237 S. 1 BGB ).
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
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3. Verwertung des Sicherungseigentums
Maßgebend: Sicherungsabrede Verwertungsrecht mit Fälligkeit der zu sichernden Forderung
(Rechtsgedanke des § 1228 II BGB) Herausgabeanspruch nach § 985 BGB (Voraussetzung):
1. SiN = Eigentümer2. SiG = Besitzer3. SiG hat kein Recht zum Besitz, § 986 I BGB
z.B. wegen der Vereinbarung Freihändiger Verkauf oder Pfandverkauf, §§ 1233 ff. BGB
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
5. Vertrags-beispiel
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4. Sicherungseigentum in der Zwangsvollstreckung
Problem:
Zugriff der Gläubiger
1. Entstehung
2. Sicherungs-abrede
3. Verwertung des Sicherungs-eigentums
4. Sicherungs-eigentum in der Zwangsvoll-streckung
S G
Übereignung, §§ 929 S. 1, 930 BGB
Sicherungsabrede
§§ 398, 433 II BGB
Gläubiger des S (Dritter) G: Drittwiderspruchsklage
gegen Pfändung durch Dritte,§ 771 ZPO (h.M.)
§§ 803 ff. ZPO
Unterlagen erstellt von Prof. Dr. Matthias Schneider; modifiziert Prof. Dr. Sven Müller-Grune
57
• Eigentumsvorbehalt
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Gliederung
1. Überblick
2. Entstehung des Anwartschaftsrechts (AR)
3. Arten des Eigentumsvorbehalts
4. Übertragung des Anwartschaftsrechtes (AR)
5. Schutz des Anwartschaftsrechtes (AR)
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1. Überblick
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
Anwartschaftsrecht bzw. Anwartschaft
Aufschiebend bedingter Erwerb des Eigentums an einer beweglichen
Sache
Erwerb unbeweglichen Vermögens vor
Eintragung
Erwerb eines Grundpfandrechts vor Übergabe des
Briefes oder Valutierung
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§§ 433, 449 I BGB
Übergabe
Anwartschaftsrecht bzw. Anwartschaft
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
Anwartschaftsrecht bzw. Anwartschaft
BesitzmittlungsverhältnisPotentieller Herausgabeanspruch nach §§ 346 I, 323, 449 II BGB
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
Entstehung des Anwartschaftsrechts beim Kauf unter Eigentumsvorbehalt
Aufschiebend bedingte Einigung nach §§ 929 S. 1, 158 I BGB: Eintritt der Bedingung mit vollständiger Bezahlung des Kaufpreises, also Erfüllung (§ 362 I BGB) der Forderung aus § 433 II BGB
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR Anwartschaftsrecht = Wesensgleiches Minus zum (Voll-) Eigentumsrecht
durch gesicherte Rechtsposition des Käufers, indem Eintritt der Bedingung nicht mehr einseitig durch Verkäufer verhindert werden
kann
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Dezember 2013
2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR Anwartschaftsrecht = Wesensgleiches Minus zum (Voll-) Eigentumsrecht
durch gesicherte Rechtsposition des Käufers, indem Eintritt der Bedingung nicht mehr einseitig durch Verkäufer verhindert werden
kann
Eigentum
Anwartschafts-recht
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR Anwartschaftsrecht = Wesensgleiches Minus zum (Voll-) Eigentumsrecht
durch gesicherte Rechtsposition des Käufers, indem Eintritt der Bedingung nicht mehr einseitig durch Verkäufer verhindert werden
kann
Eigentum
Anwartschafts-recht
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
Bedeutung
Große Bedeutung des EV im Wirtschaftsleben Starke Stellung des Verkäufers
- Vorbehaltsverkäufer bleibt (zunächst) Eigentümer- Bei Insolvenz des Schuldners Aussonderungsrecht nach § 47 I InsO- Bei Zwangsvollstreckung erfolgreiche Drittwiderspruchs- klage nach § 771 ZPO
Ggf. Weiterverkaufsmöglichkeit bzw. Nutzungsmöglichkeit durch den Käufer zur Generierung der Kaufpreissumme
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
Bedingung (EV) im Kaufvertrag enthalten: Anspruch auf bedingte
Übereignung
Übergabe
Bis zur Übergabe: Einseitige Durchsetzung der
Bedingung durch V möglich= konkludente Änderung des
KV!
t
§ 433 BGB
Nach Übergabe: Einseitige Änderung nicht mehr
möglichBei Abänderung nach Rspr. 2 Übereignungstatbestände(§§ 929 S. 1, 930 und §§ 929
S. 2, 158 I BGB)
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2. Entstehung des Anwartschaftsrechts
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
Bedingung (EV) im Kaufvertrag enthalten: Anspruch auf bedingte
Übereignung
Übergabe
Bis zur Übergabe: Einseitige Durchsetzung der
Bedingung durch V möglich= konkludente Änderung des
KV!
t
§ 433 BGB
Nach Übergabe: Einseitige Änderung nicht mehr
möglichBei Abänderung nach Rspr. 2
Übereignungstatbestände(§§ 929 S. 1, 930 und §§ 929
S. 2, 158 I BGB)
Vereinbarung auch in AGB unproblematisch möglichProblem: sich widersprechende AGB!
Aushändigung AGB nach KV, aber vor Übergabe: konkludente Änderung KV bei unwidersprochener Annahme
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3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Einfacher EV Nachträglicher EV: Vereinbarung nach Übergabe Erweiterter EV: Vollrecht nicht bei vollständiger Kaufpreis-
zahlung, sondern Erfüllung weiterer Forderungen Kontokorrentvorbehalt: Bedingungseintritt bei Erfüllung
aller Forderungen V → K Konzernvorbehalt, vgl. § 449 III BGB: Umdeutung in
einfachen EV
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
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3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Nachgeschalteter EV: K veräußert unter EV weiter
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K1
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
K2
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
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3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Verlängerter EV mit Weiterverarbeitungsklausel:Vereinbarung über Herstellerbegriff nach § 950 BGBV = Hersteller i.S.d. § 950 BGB
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB (mit Vereinbarung über § 950 BGB!)
§ 433 BGB
Übergabe
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3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Verlängerter EV mit Weiterverarbeitungsklausel:Vereinbarung über Herstellerbegriff nach § 950 BGBV = Hersteller i.S.d. § 950 BGB
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB (mit Vereinbarung über § 950 BGB!)
§ 433 BGB
Übergabe
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Dezember 2013
3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Verlängerter EV mit Weiterverarbeitungsklausel
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB (mit Vereinbarung über § 950 BGB!)
§ 433 BGB
Übergabe
B-BankAntizipierte Einigung
gem. §§ 929 S. 1, 930 BGB bzgl. eingebrachter Sachen
℗ Kollision mit Sicherungsübereignung
Sicherungsabrede
§ 488 I 2 BGB
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3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Verlängerter Eigentumsvorbehalt mit Vorausabtretungsklausel
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K1
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB und § 185 I BGB bei Abtretung Forderung aus § 433 II BGB
§ 433 BGB
Übergabe
K2
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB i.V.m. §§ 185 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
§ 398 BGB § 433 II BGB
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Dezember 2013
3. Arten des Eigentumsvorbehalts
Verlängerter Eigentumsvorbehalt mit Vorausabtretungsklausel
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K1
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB und § 185 I BGB bei Abtretung Forderung aus § 433 II BGB
§ 433 BGB
Übergabe
K2
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB i.V.m. §§ 185 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
§ 398 BGB ? § 433 II BGB
B-Bank
§ 398 BGB ?
℗ Kollision von Abtretung und Globalzession
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4. Übertragung des Anwartschaftsrechts
1. Übertragung nach §§ 929 ff. BGB analog, nicht nach § 398 BGB2. Bei Nichtberechtigung §§ 932 ff. BGB analog, wenn
Anwartschaftsrecht existiert!3. Bei Nichtexistenz des Anwartschaftsrecht kein gutgläubiger
Erwerb möglich
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
Voraussetzungen der Übertragung
1. Einigung über die Übertragung des Anwartschaftsrechts2. Übergabe oder Übergabesurrogat3. Berechtigung des Veräußerers oder gutgläubiger Zweiterwerb nach
§§ 932 ff. BGB4. Bedingungseintritt möglich
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Dezember 2013
5. Schutz des Anwartschaftsrechts
a) Zwischenverfügungen des Vorbehaltsverkäufers1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
B-Bank
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 930 BGB
§ 433 BGB
12
Beachte: § 161 I BGBGutgläubiger Erwerb nach §§ 161 III, 932
ff.
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5. Schutz des Anwartschaftsrechts
Wiederholung: vgl. Folie 28 zum Gutgläubigen Erwerb
a) Zwischenverfügungen des Vorbehaltsverkäufers1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
E
Übergabe
Kaufvertrag, § 433 BGB
Eigentums-vorbehalt
B
Übereignung,§§ 929 S. 1, 931 BGB?
§ 936 II BGBBeachte: § 161 I BGBGutgläubiger Erwerb nach §§ 161 III, 931,
934 1. Alt. ff.
Anwartschaftsrecht des K,
§ 936 III BGB
K
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5. Schutz des Anwartschaftsrechts
b) Herausgabeanspruch des Vorbehaltsverkäufers1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
§ 985 BGB ? § 986 I BGB analog
Bei Abtretung § 986 II BGB analog
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5. Schutz des Anwartschaftsrechts
b) Schutz des Erwerbers eines AR1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
§ 986 BGB analog h.M. (-), aber
ggf. § 242 BGB, wenn Zahlung letzte
Rate bevorsteht§ 985 BGB ?
V K
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
B-Bank
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 930 BGB
§ 433 BGB
1 2
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5. Schutz des Anwartschaftsrechts
c) Schutz des AR gegen Dritte
Herausgabeansprüche nach §§ 861, 1007 BGB Anspruch aus § 1004 BGB Deliktische Ansprüche nach §§ 823 ff. BGB Ansprüche aus EBV Ansprüche aus §§ 812 ff. BGB, insbesondere auf
Erlösherausgabe (§ 816 BGB)
1. Überblick
2. Entstehung des AR
3. Arten des Eigentums-vorbehalts
4. Übertragung des AR
5. Schutz des AR
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81
• Das Grundstück als Sicherungsgegenstand– Allgemeines zum Grundstück
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Gliederung
1. Überblick über das Grundstücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
a) Grundstücksbegriff des BGB1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
a) Grundstücksbegriff des BGB1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Grundstück im Rechtssinn =Räumlich abgrenzbarer Teil der Erdoberfläche der im Grundbuch mit entsprechender Nummer eingetragen ist
Grundstück im wirtschaftlichen Sinn =Alle Bodenflächen, die zu einer wirtschaftlichen Einheit zusammengefasst werden, aus einem oder mehreren Grundstücken
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
a) Grundstücksbegriff des BGB
§ 905 S. 1 BGB:
Luftraum über Oberfläche
Grundstück
Erdkörper unter Oberfläche
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
a) Grundstücksbegriff des BGB
§ 905 S. 1 BGB:
Luftraum über Oberfläche
Grundstück
Erdkörper unter Oberfläche
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Interessensgrenze, § 905 S. 2 BGB
Interessensgrenze, § 905 S. 2 BGB
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
a) Grundstücksbegriff des BGB
Mit Eintragung ins Grundbuch Flurstück → Grundstück Jedes Grundstück besteht aus mindestens einer Flurnummer
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Flurnummer =Katasterrechtliche Einheit nach Vermessung durch das Vermessungsamt (Katasteramt) und Eintragung in das amtliche Verzeichnis
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
a) Grundstücksbegriff des BGB1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
b) Grundstücksrechte und grundstücksgleiche Rechte1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Eigentum, §§ 903 ff. BGB
Grundstücksrechte
Beschränkt dingliche Rechte
Dienstbarkeiten, §§ 1018 ff. BGB
Vorkaufsrecht, §§ 1094 ff. BGB
Reallast, §§ 1105 ff. BGB
Grundpfandrechte, §§ 1113 ff. BGB
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Vorlesung Cluj
Dezember 2013
1. Überblick über das Grundstücksrecht
b) Grundstücksrechte und grundstücksgleiche Rechte1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Beschränkt dingliche Rechte
Dienstbarkeiten, §§ 1018 ff. BGB
Vorkaufsrecht, §§ 1094 ff. BGB
Reallast, §§ 1105 ff. BGB
Grundpfandrechte, §§ 1113 ff. BGB
Grunddienstbarkeit, §§ 1018 ff. BGB
Nießbrauch, §§ 1030 ff. BGB
Beschr. pers. D., §§ 1090 ff. BGB
Dauerwohnrechte, §§ 31 ff. WEG
Rentenschuld, §§ 1199 ff. BGB
Grundschuld, §§ 1191 ff. BGB
Hypothek, §§ 1113 ff. BGB
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1. Überblick über das Grundstücksrecht
b) Grundstücksrechte und grundstücksgleiche Rechte1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Grundstücksgleiche Rechte
Erbbaurecht Wohnungseigentum
§§ 1 ff. ErbbauRG §§ 1 ff. WEG
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1. Überblick über das Grundstücksrecht
c) Sonderformen des Grundstückseigentums
Alleineigentum
Miteigentum → Bruchteilsgemeinschaft, §§ 1008 ff., 741 ff. BGB
Gesamthandseigentum, z.B. Erbengemeinschaft
Land- und forstwirtschaftliches Eigentum nach der GrstVG
Wohnungseigentum, §§ 1 ff. WEG
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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2. Bestandteile eines Grundstücks
§ 94 BGB: wesentliche / unwesentliche Bestandteile eines Grundstücks
→ alle mit dem Grundstück fest verbundenen Teile - § 96 BGB: auch subjektiv-dingliche Rechte
→ Beispiele
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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2. Bestandteile eines Grundstücks
Scheinbestandteile, § 95 BGB→ Sachen, die nur vorübergehend mit dem Grundstück
verbunden sind
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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2. Bestandteile eines Grundstücks
§§ 97, 98 BGB: Zubehör
→ Legaldefinition § 97 BGB→ Bestimmung der Hauptsache durch Parteiwillen→ Folge: Zubehör bleibt selbständiges Rechtsobjekt, folgt aber
Schicksal der Hauptsache aufgrund des wirtschaftlichen Zusammenhangs
→ Beispiele: ● Verkauf von Zubehör bei Immobilien● Zugriff bei Vollstreckung aus Grundpfandrechten auch auf das Zubehör
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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2. Bestandteile eines Grundstücks
§§ 97, 98 BGB: Zubehör
Zubehör
Wirtschaftliche Zuordnung
Widmung: Dienen der Hauptsache
Sache
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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2. Bestandteile eines Grundstücks
§§ 97, 98 BGB: Zubehör1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
Abteilung I Abteilung II
Eigentümer und Grund des Erwerbs
Weitere Eintragungen außer
Grundpfandrechte
Abteilung III
Grundpfandrechte
Aufbau
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4. Eintragung in das Grundbuch
Voraussetzungen der Eintragung
Antrag, § 13 GBO Eintragungsbewilligung des Betroffenen, § 19 GBO Ggf. weitere Erklärungen nach § 22 II, 27 GBO Nachweis der Erklärungen zur Eintragung durch öffentlich
beglaubigte Urkunden, § 29 GBO Voreintragung des Vorberechtigten, §§ 39, 40 GBO
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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4. Eintragung in das Grundbuch
Eintragung eines Widerspruchs
Vgl. § 899 BGB bei Unrichtigkeit des Grundbuchs in den Fällen des § 894 BGB – Grundbuchberichtigungsanspruch, vgl. auch § 892 I 1 BGB
Antrag, § 13 GBO Eintragungsbewilligung des Betroffenen, § 19 GBO Nachweis der Erklärungen zur Eintragungen durch öffentlich
beglaubigte Urkunden, § 29 GBO Voreintragung des Vorberechtigten, §§ 39, 40 GBO
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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4. Eintragung in das Grundbuch
Eintragungsfähige Rechte
Alle Grundstücksrechte Alle dinglichen Rechte an Grundstücksrechten Vormerkung, § 883 BGB Widerspruch, § 892 I, 899 BGB Relative Veräußerungsverbote, §§ 135, 136 BGB i.V.m. §§ 20 I,
146 I ZVG NICHT: schuldrechtliche Rechtspositionen, persönliche
Verhältnisse, öffentlich-rechtliche Eigentumseinschränkungen, im Sachenrecht nicht vorgesehene Rechte (numerus clausus)
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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5. Bedeutung des Grundbuchs
Grundsätze des Grundbuchrechts
Antragsgrundsatz – grds. Tätigwerden des Grundbuchamts auf Antrag
Eintragungsgrundsatz – Rechtsgeschäftliche Änderung eines Rechts an einem Grundstück erfordert Eintragung
Einigung und Bewilligung – grds. Einigung im Rahmen eines dinglichen Vertrags und einseitige Bewilligung durch Betroffenen erforderlich
Prioritätsgrundsatz – erster Antrag wird zuerst bearbeitet Bestimmtheit – klare Bezeichnung aller Formalia im Antrag
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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5. Bedeutung des Grundbuchs
Publizität
Öffentlicher Glaube des Grundbuchs, § 892 BGB
Ordnung des Grundstücksrechts durch öffentliches, bei den Amtsgerichten geführtes Register
Klarheit über Grundstückseigentum und Belastungen
Nur eingeschränktes Einsichtnahmerecht, § 12 GBO(≠ Handels- oder Vereinsregister) – Datenschutz!
1. Überblick über das Grund-stücksrecht
2. Bestandteile eines Grundstücks
3. Aufbau und Inhalt des Grundbuchs
4. Eintragung in das Grundbuch
5. Bedeutung des Grundbuchs
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Gliederung
1. Rechtsänderung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigungen
4. Verfügungsbefugnis des Veräußerers
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1. Rechtsänderung an Grundstücken
Anwendungsbereich des § 873 I BGB
Übertragung des Eigentums an Grundstücken (i.V.m. § 925 BGB)
Belastung des Grundstücks mit beschränkt dinglichem Recht Belastung eines beschränkt dinglichen Rechts Übertragung von beschränkt dinglichen Rechten
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
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1. Rechtsänderung an Grundstücken
Voraussetzungen nach § 873 I BGB
1. Einigung
2. Rechtsträgerwechsel bzw. rechtsgeschäftliche Übertragung
3. Eintragung (Publizität!)
4. Berechtigung
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
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1. Rechtsänderung an Grundstücken
Form bei § 873 I BGB
Grds. Formfreiheit
Ausnahme: Bindung nach § 873 II BGB bei
- notarieller Beurkundung- Abgabe der Erklärung vor dem Grundbuchamt- Einreichung beim Grundbuchamt- Aushändigung einer Bewilligung nach §§ 19 f. GBO
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
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1. Rechtsänderung an Grundstücken
Aufhebung von Grundstücksrechten, § 875 BGB
Vgl. bei Aufgabe des Eigentums § 928 BGB spezieller(für Zubehör § 959 BGB)
Inhaltsänderung von Grundstücksrechten, § 877 BGB
Inhalt = Summe der Befugnisse des Rechtsinhabers Einigung und Eintragung der Änderung, § 873 I BGB
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
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2. Auflassung
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
V K
EigentumsübergangAuflassung nach
§§ 873 I, 925 I BGB
Kaufvertrag nach §§ 433, 311b I BGB
Dingliches Erfüllungs-geschäft
Schuldrechtliches Verpflichtungs-geschäft
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2. Auflassung
Erklärung gegenüber Notar, § 925 S. 2 BGB Gleichzeitige Anwesenheit beider Parteien (Stellvertretung
nach §§ 164 ff. BGB möglich!) Im Übrigen weder Schriftform noch Beurkundung (wie für das
Verpflichtungsgeschäfts nach § 311b I BGB vorgeschrieben) in der Praxis aber Erklärungen in einer Urkunde mit Kaufvertrag
notariell beurkundet, da Eintragung nur bei Nachweis in öffentlicher oder beglaubigter Urkunde und nur so Bindungs-wirkung nach § 873 II 1. Alt. BGB
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
Auflassung, § 925 I BGBDingliche Einigung des Veräußerers und des Erwerbers bei Eigentumsübertragung an einem Grundstück
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2. Auflassung
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
Bedingungsfeind-lichkeit, § 925 II BGB
→ „echte Bedingungen“
Rechtsgeschäftlicher Eigentumsübergang an
beweglichen Sachen, vgl. Eigentumsvorbehalt nach
§§ 929 S. 1, 158 I BGB
≠
Gesetzliche Voraussetzungen, z.B. behördliche Genehmigungen
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3. Behördliche Genehmigungen
z.B.
Bei land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken, § 2 GrdstVG
Genehmigungen nach BauGB, z.B. §§ 19, 51, 144 II BauGB
Beachte: Fehlen der steuerlichen Unbedenklichkeitsbescheini-gung des Finanzamts führt nicht zur Unwirksamkeit der Auflassung!
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
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4. Verfügungsbefugnis des Veräußerers
Verfügungsbefugnis nach §§ 873 I, 925 I BGB
Ermächtigung zur Verfügung nach § 185 I BGB durch Berechtigten
Voraussetzungen des § 878 BGB: Verfügungsbeschränkung nach Eintritt der Bindungswirkung und Antragsstellung beim Grundbuchamt
§ 892 I BGB für den gutgläubigen Erwerb von Grundstücken
1. Rechtsän-derung an Grundstücken
2. Auflassung
3. Behördliche Genehmigung
4. Verfügungs-befugnis des Veräußerers
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Gliederung
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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1. Überblick
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Erwerb beweglicher Sachen vom Berechtigten
Erwerb von Grundstücken vom Berechtigten
Erwerb beweglicher Sachen vom Nichtberechtigten
Erwerb von Grundstücken vom Nichtberechtigten
§§ 929 ff. BGB
§§ 932 ff. BGB
§§ 873 I, 925 I BGB
§ 892 I BGB
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1. Überblick
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Erwerb beweglicher Sachen vom Berechtigten
Erwerb von Grundstücken vom Berechtigten
Erwerb beweglicher Sachen vom Nichtberechtigten
Erwerb von Grundstücken vom Nichtberechtigten
§§ 929 ff. BGB
§§ 932 ff. BGB
§§ 873 I, 925 I BGB
§ 892 I BGB
Publizitätsträger:Übergabe
Publizitätsträger:Grundbuch
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2. Genehmigung nach § 185 II BGB
Nachträgliche Wirksamkeit einer Verfügung
Voraussetzung: Verfügung ohne Berechtigung
Genehmigung (nachträgliche Zustimmung, § 184 I BGB) durch den Verfügungsberechtigten oder
verfügender Nichtberechtigter wird vom Berechtigten beerbt
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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3. Erwerb nach § 878 BGB
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Voraussetzungen des § 878 BGB
Verfügender im Zeitpunkt der Einigung (§§ 873 I, 925 I BGB) Berechtigter
Eintritt der Bindungswirkung nach § 873 II BGB Antragstellung auf Eintragung ins Grundbuch Vorliegen aller weiteren Voraussetzungen für eine
Rechtsänderung (= ungeschriebenes Tatbestands-merkmal)
Rechtsfolge: Spätere Verfügungsbeschränkung ist unschädlich!
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3. Erwerb nach § 878 BGB
§ 878 BGB – Beispiel
Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 878 BGB: Verfügungsbeschränkung nach § 80 I InsO
§ 92 II InsO: Anwendbarkeit des § 878 BGB auch im Insolvenzfall
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
V verkauft K ein Grundstück. Beide erklären formgültig die Auflassung. Der Notar holt alles behördlichen Genehmigungen ein und stellt für den Käufer den Antrag auf Eintragung ins Grundbuch. Kurz darauf wir über das Vermögen des V ein Insolvenzverfahren eröffnet.
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
Vermutungswirkungen des § 891 BGB
1. Vermutung zugunsten desjenigen, für den im Grundbuch ein Recht eingetragen ist→ Vermutung, dass Recht auch besteht
2. Bei gelöschtem Recht Vermutung, dass ein gelöschtes Recht im Grundbuch auch nicht (mehr) besteht
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Beweislastregel!
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
Öffentlicher Glaube des Grundbuchs, § 892 BGB
Positive Publizität des § 892 I BGB: Bestehen der im Grundbuch eingetragenen dinglichen Rechte
Negative Publizität des § 892 II BGB: Nichtbestehen nicht eingetragener, aber eintragungsfähiger Rechte
Negative Publizität des § 892 I 2 BGB: Nichtbestehen nicht eingetragener, aber eintragungsfähiger relativer Verfügungsbeschränkungen
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
Öffentlicher Glaube des Grundbuchs, § 892 BGB
Nicht:
Richtigkeit der tatsächlichen Angaben zum Grundstück, z.B. Größe
Eintragungen, die auf die persönlichen Verhältnisse des Berechtigten schließen lassen (vgl. § 899a BGB)
Keine Wirkung zugunsten nicht eintragungsfähiger Rechte und Belastungen
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Voraussetzungen des § 892 I BGB
Rechtsgeschäft i.S.e. Verkehrsgeschäfts Unrichtigkeit des Grundbuchs Keine Kenntnis des Erwerbers der
Unrichtigkeit des Grundbuchs Keine Eintragung eines Widerspruchs (§ 899
BGB)
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
a) Rechtsgeschäft i.S.e. Verkehrsgeschäfts
Ungeschriebene Voraussetzung des § 892 BGB Voraussetzung: auf Erwerberseite mindestens eine Person
beteiligt, die nicht auch auf Veräußererseite dabei ist→ (-) bei persönlicher oder wirtschaftlicher Identität
Beispiele:
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Beispiel 1: Übertragung des Miteigentumsanteils auf einen Miteigentümer
Beispiel 2: Erwerb des Geschäftsführers einer 1-Mann-GmbH
Beispiel 3: Identität der Personen bei Personengesellschaften
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
b) Unrichtigkeit des Grundbuchs
Wenn ein eingetragenes dingliches Recht (einschließlich Eigentum) nicht, falsch oder nicht mit korrektem Rang im Grundbuch eingetragen ist
Wenn eine relative Verfügungsbeschränkung trotz Vorhandensein nicht eingetragen ist
(Beachte: bei irrtümlicher Eintragung einer solchen Beschränkung kein Gutglaubensschutz!)
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
c) Keine Kenntnis des Erwerbs von der Unrichtigkeit
§ 892 I BGB: Keine positive Kenntnis des Erwerbers von der Unrichtigkeit
≠ § 932 II BGB, bei dem auch grobe Fahrlässigkeit schadet H.M. Keine Notwendigkeit der Kenntnis vom tatsächlichen
(unrichtigen) Inhalt des Grundbuchs, so dass Erwerber keine Einsicht nehmen muss
Nach §§ 142 II, 892 I BGB auch bei positiver Kenntnis der Anfechtbarkeit
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
d) Keine Kenntnis des Erwerbs von der Unrichtigkeit
Zeitpunkt: Vollendung des Rechtserwerbs
Ausnahme: Vorverlagerung nach § 892 II BGB bei Unrichtigkeit des Grundbuchs nach Antragstellung
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Beispielsfall:V ist im Grundbuch eingetragen, obwohl E Eigentümer des Grundstücks ist. V veräußert das Grundstück formgültig an K und erklärt die Auflassung. Der Antrag auf Eintragung ist gestellt, da alle Voraussetzungen eines Erwerbs vorliegen.Danach erfährt K von der fehlenden Berechtigung des V.
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
e) Keine Eintragung eines Widerspruchs
Widerspruch gem. § 899 BGB, § 53 GBO in das Grundbuch eintragbar bei Unrichtigkeit
Keine Bösgläubigkeit, aber Verhinderung eines gutgläubigen Erwerbs nach § 892 I BGB
Keine Vorverlagerung nach § 892 II BGB Aber § 17 GBO: Bearbeitung erst der Eintragung, dann des
Widerspruchs
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
f) Gutgläubiger Erwerb von einer GbR nach § 899a BGB
Grundbuchfähigkeit der GbR (+) Problem: Überprüfbarkeit der Gesellschafter der GbR und
deren Vertretungsberechtigung § 47 II GBO: Eintragung aller Gesellschafter ins Grundbuch Vertrauensschutz nach § 899a BGB, dass eingetragener
Gesellschafterkreis und die Vertretung der Gesellschaft zugunsten des Erwerbers richtig sind
→ guter Glaube auf die Vertretungsberechtigung und den Gesellschafterstatus erweitert!
Problem: Fälle, in denen Existenz der GbR unsicher ist→ Nachweis durch notariellen Gesellschaftsvertrag
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
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5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Unrichtigkeit = Nichtübereinstimmung mit der wahren Rechtslage Berechtigter = wer durch Unrichtigkeit unmittelbar beeinträchtigt istSchuldner = wer von der Änderung im Grundbuch betroffen ist; bei Nichtzustimmung ggf. Ersetzung durch Urteil, vgl. § 894 ZPO
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Voraussetzungen des § 894 BGB
Unrichtigkeit des Grundbuchs Anspruchsstellung durch Berechtigten Zustimmung durch den Schuldner des
Anspruchs
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5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Unrichtigkeit = Nichtübereinstimmung mit der wahren Rechtslage Berechtigter = wer durch Unrichtigkeit unmittelbar beeinträchtigt istSchuldner = wer von der Änderung im Grundbuch betroffen ist; bei Nichtzustimmung ggf. Ersetzung durch Urteil, vgl. § 894 ZPO
1. Überblick
2. Genehmigung nach § 185 II BGB
3. Erwerb nach § 878 BGB
4. Gutgläubiger Erwerb nach § 892 BGB
5. Anspruch auf Berichtigung des Grundbuchs
Voraussetzungen des § 894 BGB
Unrichtigkeit des Grundbuchs Anspruchsstellung durch Berechtigten Zustimmung durch den Schuldner des
Anspruchs
Neben §§ 987 ff. BGB, bes. §§ 989, 990 I i.V.m. § 249 I
BGB anwendbar!
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• Das Grundstück als Sicherungsgegenstand– Die Hypothek -
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Gliederung
1. Rechtsnatur und Arten 2. Entstehung der Hypothek3. Einwendungen und Einreden4. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb5. Folgen der Zahlung6. Haftungsverband der Hypothek
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1. Rechtsnatur und Arten
a) Rechtsnatur
Dingliche Belastung des Grundstücks zugunsten des Gläubigers Aber: Kein Anspruch des Gläubigers auf Zahlung gegenüber
Eigentümer aus Hypothek Ziel: Duldung der Zwangsvollstreckung in das Grundstück Akzessorische Sicherungsmittel: Keine Entstehung der
Hypothek ohne Forderung Vgl. Pfandrecht an beweglichen Sachen nach §§ 1204 ff. BGB
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
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1. Rechtsnatur und Arten
b) Arten der Hypothek
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Briefhypothek Buchhypothek
vgl. §§ 1154 I, 1155 BGB § 1154 III BGB
Erteilung eines Hypothekenbriefs
Eintragung in das Grundbuch
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1. Rechtsnatur und Arten
b) Arten der Hypothek
Verkehrshypothek: Brief- oder Buchhypothek, bei der lockerere Akzessorietät besteht
Sicherungshypothek, §§ 1184 f. BGB: streng akzessorische Buchhypothek, bei der maßgeblich der tatsächliche Bestand der Forderung ist
Unterscheidung zwischen Fremd- und Eigentümerhypothek Gesamthypothek an mehreren Grundstücken (§ 1132 BGB) Höchstbetragshypothek (§ 1190 BGB): Festlegung eines
Haftungsrahmens
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
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2. Entstehung der Hypothek
a) Voraussetzungen
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
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2. Entstehung der Hypothek
b) Voraussetzungen - Einigung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
• Grundsätzlich formfrei, § 873 I BGB• i.d.R. aber notarielle Beurkundung• Grund: Bindungswirkung des § 873 II BGB
Voraussetzung für Eintragung in das Grundbuch nach § 29 GBO
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2. Entstehung der Hypothek
c) Voraussetzungen - Eintragung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
• Inhalt nach § 1115 I BGB: Gläubiger, Geldbetrag der Forderung und ggf. Zinssatz bei Verzinslichkeit
• Bei Eintragung > Einigung: Entstehen nur in Höhe der Einigung
• Bei Eintragung < Einigung: nur in eingetragener Höhe
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2. Entstehung der Hypothek
d) Voraussetzungen - Brief
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
• Bei Briefhypothek: Entstehung der Hypothek erst mit Übergabe Brief zum Schutz des Eigentümers, vgl. § 1117 BGB
• Brief = Legitimation• Bei Buchhypothek: mit Eintragung des Ausschlusses
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2. Entstehung der Hypothek
e) Voraussetzungen - Forderung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
• Sicherung jeglicher Art von Zahlungsanspruch• § 1113 II BGB: auch künftige Forderungen• Haftung auch für die Zinsen, §§ 1115, 1118 BGB• Bei Nichtentstehen der Forderung kein Entstehen der Hypothek• Bis Entstehung: Eigentümergrundschuld, §§ 1163 I 1 , 1177 I 1 BGB künftiger Hypothekar wird Inhaber eines Anwartschaftsrechts
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2. Entstehung der Hypothek
a) Voraussetzungen - Forderung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
• Sicherung jeglicher Art von Zahlungsanspruch• § 1113 II BGB: auch künftige Forderungen• Haftung auch für die Zinsen, §§ 1115, 1118 BGB• Bei Nichtentstehen Forderung kein Entstehen der Hypothek• Bis Entstehung: Eigentümergrundschuld, §§ 1163 I 1 , 1177 I 1 BGB künftiger Hypothekar wird Inhaber Anwartschaftsrecht
Bei nichtiger Forderung, aber Auszahlung:h.M. Fremdhypothek zur Sicherung des Bereicherungsanspruchs
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2. Entstehung der Hypothek
f) Voraussetzungen - Berechtigung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1113 I BGB2. Eintragung, §§ 873 I, 1115 I BGB3. Übergabe des Briefs (§ 1117 BGB) oder Ausschluss der
Erteilung eines Briefes (§ 1116 BGB)4. Forderung, § 1113 BGB5. Berechtigung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
• Bei Nichtberechtigung: gutgläubiger Erwerb nach § 892 I BGB
• Voraussetzung: Entstehen der Forderung, ansonsten kein Erwerb möglich
• Vgl. § 892 II BGB: Zeitpunkt der Gutgläubigkeit = Valutierung der Zahlungsforderung
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3. Einwendungen und Einreden
a) … des Schuldners der Forderung
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Geltendmachung aller Einwendungen und Einreden der gesicherten Forderung
Wenn Schuldner = Eigentümer → Vorlage des Hypothekenbriefs nach §§ 1160 f. BGB
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3. Einwendungen und Einreden
b) … des Eigentümers
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Bezüglich der gesicherten Forderung
Alle Einwendungen und Einreden
Bezüglich der Hypothek
§ 1137 I 1 BGB:Geltendmachung von Einwendungen und Ein-reden (+), wie Bürge gem. § 770 BGB,
Ausnahme: Verjährung, vgl. § 216 I BGB
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3. Einwendungen und Einreden
b) … des Eigentümers
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Bezüglich der gesicherten Forderung
Alle Einwendungen und Einreden
Bezüglich der Hypothek
§ 1137 I 1 BGB:Geltendmachung von Einwendungen und Ein-reden (+), wie Bürge gem. § 770 BGB,
Ausnahme: Verjährung, vgl. § 216 I BGB
Beispiele:Geschäftsunfähigkeit, Anfechtung, Aufrechnung
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4. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb
a) Übertragung
1. Einigung über die Abtretung der Forderung, § 1154 I, II BGB2. Briefübergabe (§ 1154 I 1 BGB) oder Eintragung (§§ 1154 III,
873 I BGB)3. Berechtigung: wenn (-), fingierter Forderungserwerb gem.
§§ 1138, 892 I BGB möglich (= gutgläubiger Erwerb einer Forderung! ≠ beim Pfandrecht gem. § 1204 BGB nicht möglich)
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Folge: Übergang der Hypothek gem. § 1153 I BGB
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4. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb
b) Einwendungen und Einreden
Ausschluss der Einwendungen nach §§ 406-408 BGB, § 1156 S. 1 BGB
Einreden gegen die Hypothek nach § 1157 S. 1 BGB
Einreden gegen die Forderung, § 1137 I 1, 1. Alt. BGB
Bzgl. Aufrechenbarkeit und Anfechtbarkeit, § 1137 I 1, 2. Alt. BGB
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Ggf. §§ 1157 S. 2, 892 I BGB
Ggf. §§ 1138, 892 I BGB
Ggf. §§ 1138, 892 I BGB
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5. Folgen der Zahlung
a) Zahlung des Schuldners der Forderung
Folgen
Erfüllung der Forderung gegenüber Gläubiger gem. § 362 I BGB Umwandlung der Hypothek in eine Eigentümergrundschuld,
§§ 1163 I 2, 1177 I 1 BGB Sonderfall - Ausnahme: § 1164 BGB z.B. bei geplatzter
Schuldübernahme
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
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5. Folgen der Zahlung
b) Zahlung des Schuldners des Eigentümers
Folgen
Forderung gegen Schuldner geht auf ihn kraft Gesetzes über gem. § 1143 I BGB (Ausgleich im Innenverhältnis, §§ 1143 I 2, 774 I BGB
Eigentümer bekommt Hypothek, §§ 1153 I, 412, 401 BGB (Eigentümerhypothek, vgl. § 1177 BGB)
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Abwendungsbefugnis des Eigentümers gegen Anspruch des Gläubigers auf Duldung der Zwangsvollstreckung in das Grundstück (§ 1147 BGB), § 1142 I BGB
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6. Haftungsverband der Hypothek
a) Umfang des sog. Haftungsverbandes gem. § 1120 BGB
Vom Grundstück getrennte Erzeugnisse und sonstige Bestandteile, soweit nicht mit der Trennung in das Eigentum eines anderen Grundstücksbesitzers oder des Eigenbesitzers des Grundstücks übergegangen
Zubehör des Grundstücks, soweit dem Eigentümer gehörig
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Wiederholung: Zubehörbegriff des § 97 BGB
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6. Haftungsverband der Hypothek
b) Zubehör
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Wiederholung: Zubehörbegriff des § 97 BGB
Zubehör
Wirtschaftliche Zuordnung
Widmung: Dienen der Hauptsache
Sache
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6. Haftungsverband der Hypothek
b) Zubehör
1. Rechtsnatur und Arten
2. Entstehung der Hypothek
3. Einwen-dungen und Einreden
4. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
5. Folgen der Zahlung
6. Haftungsver-band der Hypothek
Wiederholung: Zubehörbegriff des § 97 BGB
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• Das Grundstück als Sicherungsgegenstand– Die Grundschuld -
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Gliederung
1. Rechtsnatur2. Entstehung der Grundschuld3. Sicherungsvertrag4. Einwendungen und Einreden5. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb6. Folgen der Zahlung
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1. Rechtsnatur
Dingliche Sicherheit an einem Grundstück Keine Akzessorietät, d.h. in Entstehung und Übertragung sind
Forderung und Grundschuld grds. unabhängig voneinander, vgl. Unterschied § 1192 I BGB - § 1113 I BGB (kein Verweis auf „zur Befriedigung wegen einer ihm zustehenden Forderung“)
Anwendung der Vorschriften über die Hypothek gem. § 1192 I BGB, soweit diese keine Akzessorietät bedingen
Verknüpfung Forderung – Grundschuld durch schuldrechtlichen Sicherungsvertrag
h.M. Anspruch des Gläubiger auf Duldung der Zwangsvollstreckung, §§ 1192 I, 1147 BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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1. Rechtsnatur
Unterwerfung des Eigentümers und des Schuldners unter die sofortige Zwangsvollstreckung
→ Kein Erkenntnisverfahren (Gerichtsverfahren) mehr nötig, unmittelbare Vollstreckung in das Grundstück oder in das Schuldnervermögen→ bei AGB keine unangemessene Benachteiligung nach § 307 I BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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1. Rechtsnatur1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Wegen der fehlenden Akzessorietät und der damit einhergehenden Verkehrsfähigkeit ist Grundschuld
wichtigstes Sicherungsmittel an unbeweglichen Sachen!
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1. Rechtsnatur1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
S G = SN
Vereinbarung Grundschuld gem. § 1191 BGB
Forderung
Übergabe
E = SG
Sicherungs-vertrag
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1. Entstehung der Grundschuld
a) Voraussetzungen
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1191 BGB2. Eintragung in das Grundbuch3. Berechtigung4. Bei Briefgrundschuld: Übergabe des Briefes, §§ 1192 I, 1117
BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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1. Entstehung der Grundschuld
b) Voraussetzungen - Einigung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1191 BGB2. Eintragung in das Grundbuch3. BerechtigungBei Briefgrundschuld: Übergabe des Briefes, §§ 1192 I, 1117 BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
• Einigung über die Bestellung der Grundschuld• Regelfall: Buchgrundschuld, §§ 1192 I, 1116 I BGB• Einigung über den Ausschluss der Brieferteilung,
§§ 1192 I, 1116 II BGB• Auch Briefgrundschuld möglich, §§ 873 I, 1191,
1192, 1116 I BGB
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1. Entstehung der Grundschuld
c) Voraussetzungen - Eintragung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1191 BGB2. Eintragung in das Grundbuch3. Berechtigung4. Bei Briefgrundschuld: Übergabe des Briefes, §§ 1192 I, 1117
BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
• Eintragung gem. §§ 873 I, 1191 BGB• Bei Buchgrundschuld Eintragung des Ausschlusses
des Briefes
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1. Entstehung der Grundschuld
d) Voraussetzungen - Berechtigung
1. Dingliche Einigung, §§ 873 I, 1191 BGB2. Eintragung in das Grundbuch3. Berechtigung4. Bei Briefgrundschuld: Übergabe des Briefes, §§ 1192 I, 1117
BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Wenn (-) Erwerb gem.• § 185 II BGB• § 878 BGB• 892 I BGB möglich
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3. Sicherungsvertrag
a) Rechtsnatur
Schuldrechtliche Verknüpfung zwischen Forderung und Grundschuld
Sicherungsgeber und Sicherungsnehmer i.d.R. Eigentümer und Gläubiger der Forderung
Sicherungsvertrag = Rechtsgrund i.S.d. § 812 BGB für die Grundschuldbestellung
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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3. Sicherungsvertrag
b) Inhalt
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Zweckabrede
Festlegung des Umfangs der zu sichernden Forderungen Im Zweifel alle Forderungen aus der Geschäftsbeziehung AGB-Inhaltskontrolle nach § 305c I BGB
Verstoß (-) soweit künftige Forderungen umfasst sindVerstoß (+) wenn Erstreckung auf Forderungen gegen Dritte
Keine Inhaltskontrolle nach § 307 BGB (h.M.)
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3. Sicherungsvertrag
b) Inhalt
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Verknüpfung zwischen Forderung und Grundschuld
z.B. Abtretung der Forderung nur mit der Grundschuld→ lediglich schuldrechtliche Verpflichtung (§ 399 BGB (-)) Vereinbarung einer Abhängigkeit nach § 139 BGB Vereinbarung eines Bedingungszusammenhangs zwischen
Forderung und Grundschuld
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3. Sicherungsvertrag
b) Inhalt
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Rückgabepflicht nach Erfüllung der Forderung(en)
Wegfall des Sicherungszwecks mit Erfüllung Folge: Anspruch auf Rückübertragung der Grundschuld
auf Eigentümer (§ 1192 I, 1154 BGB) oder Aufhebung der Grundschuld nach §§ 875, 1192 I, 1183
BGB oder Verzicht nach § 1168 i.V.m. § 1192 I BGB
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3. Sicherungsvertrag
b) Inhalt
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Beschränkung der Vollstreckung aus der Grundschuld nur für den Sicherungsfall
Kündigung der Grundschuld (§ 1193 I BGB) erst mit Fälligkeit der gesicherten Forderung
→ Einrede der mangelnden Verwertungsreife Weitere Einreden z.B. Nichtauszahlung der Forderung,
Einreden gegen die Forderung, z.B. Verjährung, Erlöschen der Forderung
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4. Einwendungen und Einreden
Einreden gegen die Forderung
Einreden gegen die Forderungen über Sicherungsvertrag einzubringen
Nichtbestehen der Forderung: Einrede des Eigentümers aus dem Sicherungsvertrag, da Sicherungszweck überhaupt nicht eingetreten
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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5. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb
a) Übertragung
Übertragung der Grundschuld nach §§ 1192 I, 1154 BGB wie Übertragung der Forderung bei der Hypothek, vgl. Wortlaut des § 1192 I BGB
Folge: selbständige Abtretung, unabhängig von der Forderung Getrennte Abtretung der Forderung nach § 398 BGB (Form
nach § 1154 BGB nicht einzuhalten!)
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Beachte: Bei Abtretung Forderung an A und Abtretung der Grundschuld an B oder Übertragung der Forderung oder der
Grundschuld können Grundschuldgläubiger und Forderungsgläubiger auseinander fallen!
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Dezember 2013
5. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb
b) Gutgläubiger Zweiterwerb
Gutgläubiger Zweiterwerb nach § 892 I BGB bei Buchgrundschuld unproblematisch möglich, da unabhängig von Übertragung der Forderung
Zweiterwerb bei Briefgrundschuld nach § 1155 BGB Gutgläubiger Erwerb der Forderung nicht möglich Schutz des Schuldners gegenüber Erwerber nach § 404 BGB
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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Dezember 2013
5. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb
c) Gutgläubiger einredefreier Zweiterwerb
Bei Sicherungsgrundschuld kein einredefreier Erwerb möglich, § 1192 Ia BGB
Definition Sicherungsgrundschuld in § 1192 Ia BGB: Grundschuld zur Sicherung eines Anspruchs (Regelfall!)
Schutz bei Einreden aufgrund des Sicherungsvertrages (= bestehende Einreden) und
Einreden aus dem Sicherungsvertrag (= begründet, aber erst später gegeben)
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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5. Übertragung und gutgläubiger Zweiterwerb
d) Übertragung bei Abtretungsverbot
Abtretungsverbot nach § 399 BGB, soweit ausdrücklich vereinbart
Folge: - Forderung kann nicht wirksam abgetreten werden - bei Grundschuld Inhaltsänderung, §§ 873 I, 877 BGB (Eintragung erforderlich!)
Hinweis: Soweit nicht ausdrücklich vereinbart, konkludente Pflicht, die keine dinglichen, sondern lediglich schuldrechtliche (§ 280 I BGB) Folgen hat; gilt auch, wenn Inhaltsänderung nicht eingetragen wurde, was regelmäßig unterbleibt
1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
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6. Folgen der Zahlung1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Tilgungsbestimmung(Auslegung nach §§ 133,
157 BGB, vgl. § 366 I BGB)
Zahlung auf die Forderung durch
Schuldner
Zahlung auf die Grundschuld durch
Eigentümer
§ 362 I BGB Eigentümergrund-schuld,
§ 1143 BGB analog
Grundschuld wird einredebehaftet Anspruch auf Abtretung der
Forderung aus Sicherungsvertrag
(-)
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6. Folgen der Zahlung1. Rechtsnatur
2. Entstehung der Grundschuld
3. Sicherungs-vertrag
4. Einwen-dungen und Einreden
5. Übertragung und gutgläubi-ger Zweiterwerb
6. Folgen der Zahlung
Tilgungsbestimmung(Auslegung nach §§ 133,
157 BGB, vgl. § 366 I BGB)
Zahlung auf die Forderung durch
Schuldner
Zahlung auf die Grundschuld durch
Eigentümer
§ 362 I BGB Eigentümergrund-schuld,
§ 1143 BGB analog
Grundschuld wird einredebehaftet Anspruch auf Abtretung der
Forderung aus Sicherungsvertrag
(-)
Entscheidende Frage: Auf was will der
Zahlende leisten?Keine Erfüllung der Forderung
bei Leistung auf die Grundschuld
Anspruch des Eigentümers
gegen Gläubiger!
Einrede der Erfüllung gegen
Zwangsvollstreckung aus Grundschuld
Unterlagen erstellt von Prof. Dr. Matthias Schneider; modifiziert Prof. Dr. Sven Müller-Grune
178
• Bürgschaft
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Dezember 2013
Gliederung
1. Zustandekommen und Inhalt2. Bürgschaftsformen3. Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags4. Einreden des Bürgen5. Regress des Bürgen
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1. Zustandekommen und Inhalt
Vertragsschluss
Vertragsschluss zwischen dem Bürgen und dem Gläubiger der Forderung, § 765 I BGB
Schriftformerfordernis für das Bürgschaftsversprechen (nicht für den Vertrag als solches!), § 766 S. 1 BGB
Heilung der Form durch Erfüllung der Hauptverbindlichkeit, § 766 S. 3 BGB
Bürgschaft in elektronischer Form nicht möglich, § 766 S. 2 BGB Ausnahme § 350 HGB für Kaufleute i.R.d. Handelsgewerbes
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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1. Zustandekommen und Inhalt
Pflichten aus dem Vertrag
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
Gläubiger der Hauptforderung
Bürge
Einstehen für die Verbindlichkeit eines
Dritten, sog. Hauptschuldner gem. § 765 I BGB
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1. Zustandekommen und Inhalt
Pflichten aus dem Vertrag
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
Gläubiger der Hauptforderung
Bürge
Einstehen für die Verbindlichkeit eines
Dritten, sog. Hauptschuldner gem. § 765 I BGBObliegenheiten gem.
§§ 776, 777 BGB
Ggf. Rechts-verhältnis, z.B. § 662, § 667, o.
§ 675 BGB
Haupt-schuldner
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1. Zustandekommen und Inhalt
Akzessorietät zwischen Hauptschuld und Pflicht des Bürgen
Bürgschaft entsteht nur, wenn Hauptschuld auch entsteht, § 765 I BGB
Bestehen nur soweit Hauptverbindlichkeit besteht, Bürgschaft ist in ihrem Bestand also abhängig davon, § 767 I BGB
Mit Erlöschen der Hauptforderung, z.B. Erfüllung gem. § 362 I BGB, erlischt Bürgschaft
Übertragung der Bürgschaft durch den Gläubiger mit Übertragung der Forderung, §§ 401, 398 BGB
Bürge kann alle Einwendungen und Einreden aus der Hauptschuld geltend machen, s.u.
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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2. Bürgschaftsformen
Ausfallbürgschaft: Beweislast des Gläubigers, dass Maßnahmen zur Durchsetzung der Forderung gegenüber dem Hauptschuldner erfolglos
Bürgschaft auf erstes Anfordern: Leistungspflicht des Bürgen bereits bei Behauptung des Bürgschaftsfalls durch den Gläubiger
Nachbürgschaft: Inanspruchnahme des Nachbürgen nur, wenn Geltendmachung gegenüber dem Hauptbürgen erfolglos
Mitbürgschaft: mehrere Bürgen nebeneinander, die für dieselbe Verbindlichkeit haften, haften nach § 769 BGB als Gesamtschuldner
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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2. Bürgschaftsformen
Patronatserklärung: Unterstützungspflicht des „Patrons“ gegenüber dem Schuldner, z.B. im Rahmen eines Konzerns Weiche Patronatserklärung: keine Verbindlichkeit, keine
Schadensersatzpflicht Harte Patronatserklärung: Eintreten für die Verbindlichkeit
str., ob Bürgschaft, Garantie oder Ausstattungserklärung
Rückbürgschaft: Sicherung der künftigen Regressansprüche gegenüber dem Hauptschuldner, vgl. § 767 II BGB
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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3. Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags
Sittenwidrigkeit des Bürgschaftsvertrags gem. § 138 I BGB
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
Auffälliges Missverhältnis
zwischen Leistung und Gegenleistung
objektives Element
Ausnutzung der unterlegenen Position
des Bürgen oder leichtfertiges
Verschließen vor der unterlegenen Position,
die zur Bürgschaft führt
Subjektives Element
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3. Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags
Angehörigenbürgschaft und § 138 I BGB
Krasse finanzielle Überforderung des Bürgen bei krassem Missverhältnis zwischen der Haftung der finanziellen Leistungsfähigkeit
Übernahme der Bürgschaft durch den Bürgen aus emotionaler Bindung an den Schuldner oder geschäftlicher Unerfahrenheit (widerlegliche Vermutung)
Ausnutzen der Situation durch den Gläubiger, der kein berechtigtes Interesse vorbringen kann
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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3. Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags
Beispielsfall 1: BGH NJW 2002, 2228
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
„Nach der inzwischen übereinstimmenden Rechtsprechung des IX. und des XI. Zivilsenats des Bundesgerichtshofes hängt die Anwendung des § 138 Abs. 1 BGB auf von Kreditinstituten mit privaten Sicherungsgebern geschlossene Bürgschafts- oder Mithaftungsverträge regelmäßig entscheidend vom Grad des Mißverhältnisses zwischen dem Verpflichtungsumfang und der finanziellen Leistungsfähigkeit des dem Hauptschuldner persönlich nahe stehenden Bürgen oder Mitverpflichteten ab (…). Zwar reicht selbst der Umstand, daß der Betroffene voraussichtlich nicht einmal die von den Darlehensvertragsparteien festgelegte Zinslast aus dem pfändbaren Teil seines Einkommens oder Vermögens bei Eintritt des Sicherungsfalles dauerhaft tragen kann, regelmäßig nicht aus, um das Unwerturteil der Sittenwidrigkeit zu begründen. In einem solchen Falle krasser finanzieller Überforderung ist aber nach der allgemeinen Lebenserfahrung ohne Hinzutreten weiterer Umstände widerleglich zu vermuten, daß er die ruinöse Bürgschaft oder Mithaftung allein aus emotionaler Verbundenheit mit dem Hauptschuldner übernommen und der Kreditgeber dies in sittlich anstößiger Weise ausgenutzt hat
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3. Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags
Beispielsfall 2 zur Arbeitnehmerbürgschaft (1/2)
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
„Der XI. Zivilsenat des BGH hatte in seinem Urteil vom 14. 10. 2003 (XI ZR 121/02) über die Wirksamkeit einer Bürgschaft zu entscheiden, die ein Arbeitnehmer gegenüber einem Kreditinstitut als Sicherheit für einen seinem Arbeitgeber eingeräumten Kontokorrentkredit übernommen hatte.Nach Auffassung des BGH folgt die Sittenwidrigkeit nicht aus der in der Rechtsprechung des BGH anerkannten widerleglichen Vermutung, dass ein krass finanziell überforderter, dem Hauptschuldner persönlich nahe stehender Bürge die Bürgschaft nur aus einer durch die emotionale Verbundenheit mit dem Hauptschuldner bedingten unterlegenen Position heraus übernommen und der Gläubiger dies in verwerflicher Weise ausgenutzt hat. Diese Vermutung, die für ruinöse Bürgschaften für einen Ehe- oder Lebenspartner, einen engen Verwandten oder Freund gilt, ist mangels eines entsprechenden persönlichen Näheverhältnisses auf die von einem Arbeitnehmer zugunsten des Arbeitgebers übernommene Bürgschaft nicht zu übertragen.“
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Dezember 2013
3. Nichtigkeit des Bürgschaftsvertrags
Beispielsfall 2 zur Arbeitnehmerbürgschaft (1/2)
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
„Der BGH konnte offen lassen, ob sich eine Vermutung für die Sittenwidrigkeit der Arbeitnehmerbürgschaft unter anderen Gesichtspunkten ergeben kann. Denn im konkreten Fall kamen jedenfalls zu einer krassen finanziellen Überforderung des Beklagten erschwerende, der Klägerin zuzurechnende Umstände hinzu, die die Sittenwidrigkeit begründeten. Die Hauptschuldnerin befand sich im Zeitpunkt der Bürgschaftsübernahme bereits in ernsten Liquiditätsschwierigkeiten. Der Beklagte, der nur über ein mäßiges Nettoeinkommen verfügte, wurde ohne Gewinnbeteiligung und ohne irgendeine Gegenleistung in einem Umfang mit dem wirtschaftlichen Risiko der Arbeitgeberin und dem Kreditrisiko belastet, der geeignet war, ihn für den Rest seines Lebens wirtschaftlich zu ruinieren. Er hatte - für die Klägerin erkennbar - die Bürgschaft allein aus Angst um seinen Arbeitsplatz übernommen, wofür der BGH in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, wie sie seit längerer Zeit vor allem auch in den neuen Ländern herrscht, eine tatsächliche Vermutung annimmt.“ (Pressemitteilung des BGH vom 14. 10. 2003)
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4. Einreden des Bürgen
Überblick
Einreden des Hauptschuldners sind solche des Bürgen, § 768 I 1 BGB
Kein Verlust einer Einrede bei Einredeverzicht des Bürgen, § 768 II BGB
Einrede bei Anfechtbarkeit des Vertrages zwischen Gläubiger und Hauptschuldner, § 770 I BGB; entsprechende Anwendung bei Aufrechenbarkeit, §§ 770 II, 387 ff. BGB
Einrede der Vorausklage, § 771 BGB
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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4. Einreden des Bürgen
Einrede der Vorausklage, § 771 BGB
Bürge kann Befriedigung des Gläubigers verweigern, solange nicht der Gläubiger die Zwangsvollstreckung gegen den Hauptschuldner erfolglos versucht hat
Hemmung der Verjährung bei Erhebung der Einrede, § 771 S. 2 BGB
Ausschluss der Einrede (§ 773 BGB), u.a. bei Vertraglich vereinbarter Verzicht durch den Bürgen
(„selbstschuldnerische Bürgschaft“) Wesentlicher Erschwerung der Geltendmachung gegen den
Schuldner Insolvenzeröffnung gegen den Schuldner
Ausnahme auch gem. § 349 HGB
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
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5. Regress des Bürgen
Gesetzlicher Forderungsübergang gem. § 774 I 1 BGB (sog. „cessio legis“)
1. Zustande-kommen und Inhalt
2. Bürgschafts-formen
3. Nichtigkeit des Bürgschafts-vertrags
4. Einreden des Bürgen
5. Regress des Bürgen
Gläubiger der Hauptforderung
Bürge
Haupt-schuldner
§§ 765 I, 767 BGB
§§ 774 I 1, 488 I 1 BGB
z.B. Darlehens-forderung, § 488 I 1 BGB
Unterlagen erstellt von Prof. Dr. Matthias Schneider; modifiziert Prof. Dr. Sven Müller-Grune
194
• Sicherungsabtretung, Garantie, Schuldbeitritt
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Gliederung
1. Sicherungsabtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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1. Sicherungsabtretung
a) Überblick1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
Verpflichtungsgeschäft z.B. Kaufvertrag, Sicherungsabrede
Verfügungsgeschäft Abtretungsvertrag
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1. Sicherungsabtretung
b) Zustandekommen
Einigung zwischen neuem und altem Gläubiger über den Forderungsübergang
Abtretung ist ein vom Verpflichtungsgeschäft abzugrenzendes abstraktes Verfügungsgeschäft
Bei Unwirksamkeit des Grundgeschäfts ggf. Rückabwicklung über §§ 812 ff. BGB
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. SchuldbeitrittAlter Inhaber der
Forderung(Zedent)
Neuer Inhaber der Forderung (Zessionar)
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
b) Zustandekommen
Auch künftige Forderung abtretbar Voraussetzung: Bestimmtheit oder Bestimmbarkeit der
Forderung Abtretung gem. § 398 BGB grundsätzlich formfrei Ausnahme: § 1154 BGB für die Abtretung einer hypothekarisch
gesicherten Forderung
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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1. Sicherungsabtretung
c) Verfügungsbeschränkungen
Verfügungsbeschränkung nach § 399 1. Alt. BGB bei höchstpersönlichen Ansprüchen, Inhaltsänderungen (z.B. bei zweckgebundenen Leistungen) oder bei Nebenrechten, die mit der Forderung gem. § 401 BGB übergehen
Verfügungsbeschränkung nach § 399 2. Alt. BGB durch Vereinbarung Einschränkung des § 137 S. 1 BGB Kein Verbot in den Fällen des § 354a I 1 HGB,
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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1. Sicherungsabtretung
c) Verfügungsbeschränkungen
§ 400 BGB bei fehlender Pfändbarkeit; Ausnahme: Zedent erhält wirtschaftliche gleichwertige Leistung
Beachte: mangels Rechtsschein kein gutgläubiger Erwerb einer Forderung möglich!
→ Ausnahme: Abtretung bei Urkundenvorlegung gem. § 405 BGB
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
d) Rechtsfolgen1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
Zedent Zessionar
Schuldner
§ 398 BGB
Schutz des Schuldners nach §§ 404 ff. BGB
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
d) Rechtsfolgen
Wechsel in der GläubigerstellungZessionar tritt an die Stelle des Zedenten, § 398 S. 2 BGB, mit der Folge, dass der Schuldner nunmehr an den neuen Gläubiger zu leisten hat
Übergang von Rechten gem. § 401 BGB
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
d) Rechtsfolgen
Schutz des Schuldners gem. § 404 BGB: Erhalt der Einwendungen und Einreden, die im Zeitpunkt der Abtretung gegeben waren
Schutz des Schuldners gem. § 406 BGB bei Aufrechnung; dann aber Einwendungen des Zessionars gegen die Aufrechnungs-forderung
Schutz des Schuldner gem. § 407 I BGB bei Leistung an den Zedenten (bei Leistung an den Zedenten ggf. Anspruch des Zessionars gegen den Zedenten nach § 816 II BGB)
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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1. Sicherungsabtretung
d) Rechtsfolgen
Schutz des Schuldners gem. § 408 BGB bei mehrfacher Abtretung bei Nichtkenntnis der Abtretung
Bei Abtretungsanzeige gem. § 409 BGB Geltung gegenüber dem Zedenten, unabhängig von deren Wirksamkeit
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
e) Besondere Arten der Abtretung: Globalzession
Gegenstand: Abtretung aller bestehenden und künftigen Forderungen einer Geschäftsbeziehung
Vgl. verlängerter Eigentumsvorbehalt Wiederholung: Verlängerter Eigentumsvorbehalt mit
Sicherungsabtretung Wiederholung: Sittenwidrigkeit bei Übersicherung
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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1. Sicherungsabtretung
e) Besondere Arten der Abtretung: GlobalzessionVerlängerter Eigentumsvorbehalt mit Vorausabtretungsklausel1. Sicherungs-
abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt V K1
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB und § 185 I BGB bei Abtretung Forderung aus § 433 II BGB
§ 433 BGB
Übergabe
K2
Einigung gem. §§ 929 S. 1, 158 I BGB i.V.m. §§ 185 I BGB
§ 433 BGB
Übergabe
§ 398 BGB § 433 II BGB
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
e) Besondere Arten der Abtretung: Factoring
Übertragung der Forderungen eines Unternehmers auf den Factor zum Zwecke der Forderungseinziehung
Auskehrung des Gegenwerts an den Unternehmer nach Abzug einer Provision/Vergütung
Führung der Debitorenverwaltung beim Factor Echtes Factoring: Factor trägt das Risiko des Zahlungsausfalls Unechtes Factoring: Risiko des Unternehmers
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
℗ Kollision mit Vorausabtretung beim verlängerten Eigentumsvorbehalt
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
e) Besondere Arten der Abtretung: Inkassozession
Abtretung einer Forderung zum Zweck der Einziehung der Forderung
≠ Sicherungsabtretung: Zweck der Abtretung ist die Sicherung einer Forderung; Vereinbarung des Zwecks in der Sicherungsabrede
≠ Einzugsermächtigung: keine Abtretung, sondern Ermächtigung eines Dritten, die Forderung in eigenem Namen einzuziehen
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
1. Sicherungsabtretung
f) Gesetzlicher Forderungsübergang
Kraft Gesetzes (= cessio legis) Anwendung des § 412 BGB bei Übertragung kraft Gesetzes Bei akzessorischen Sicherungsrechten Beispiele: §§ 268 III, 774 I, 1225, 1143 BGB
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
2. Garantie
Übernahme des Risikos, dass ein bestimmter Erfolg eintritt Streng nicht-akzessorisch Strengere Haftung als Schuldbeitritt Kein Berufung auf Einwendungen und Einreden des Schuldners Durch Auslegung (§§ 133, 157 BGB) abzugrenzen Voraussetzung: weitgehender Verpflichtungswille Vgl. auch Patronatserklärungen eines Mutterunternehmens für
Tochtergesellschaften: entweder Verpflichtung, für Liquidität zu sorgen (harte Patronatserklärung) oder lediglich Absichtserklärung (weiche Patronatserklärung)
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
3. Schuldbeitritt
a) Überblick
Keine gesetzliche Regelung (§§ 414 ff. BGB regeln lediglich die befreiende Schuldübernahme, also den Wechsel in der Schuldnerschaft)
Schuldbeitritt = Kumulative Schuldübernahme Zulässig gem. §§ 311 II, 241 BGB Entstehung durch Vertragsschluss Nicht akzessorisches Sicherungsmittel
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
3. Schuldbeitritt
b) Vertrag zwischen Sicherungsgeber und Gläubiger1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
Gläubiger
Sicherungsgeber
Schuldner
§§ 311 I, 241 BGB
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Dezember 2013
3. Schuldbeitritt
b) Vertrag zwischen Sicherungsgeber und Gläubiger
Sicherungsgeber tritt als Gesamtschuldner (§§ 421 ff. BGB) neben dem bisherigen Schuldner hinzu
Übertragung der Rechtsprechung des BGH zur Sittenwidrigkeit (§ 138 I BGB) bei Bürgschaftsverträgen naher Angehöriger (Überforderung kann beim Schuldbeitritt wie bei Bürgschaft vorliegen)
Grds. keine besondere Form notwendig (außer ggf. § 492 BGB)
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
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Dezember 2013
3. Schuldbeitritt
c) Vertrag zwischen Sicherungsgeber und Schuldner1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt
Gläubiger
Sicherungsgeber
Schuldner §§ 328 ff. BGB
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3. Schuldbeitritt
c) Vertrag zwischen Sicherungsgeber und Schuldner
Vertrag zugunsten Dritter gem. §§ 328 ff. BGB Problem: Selbständiges Forderungsrecht des Schuldners
Vgl. § 329 BGB: Im Zweifel ist Sicherungsgeber nur gegenüber Schuldner zur Befriedigung des Gläubigers verpflichtet, sog. Erfüllungsübernahme des Sicherungsgebers (kein eigenes Forderungsrecht des Gläubigers)
Kein Genehmigungserfordernis durch den Gläubiger nach § 415 BGB
Anwendung der §§ 491 ff. BGB auf den Schuldbeitritt (anders bei der Bürgschaft!)
1. Sicherungs-abtretung
2. Garantie
3. Schuldbeitritt