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WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
newsletter-wasserstoff-brennstoffzelle.de WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
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Newsletter Wasserstoff + Brennstoffzelle +++ Strom +++ Wärme +++ E-Mobilität +++ Speicher +++
KW 26 | 2019
WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
Sondernewsletter f-cell 2019
HYPOS etabliert flächendeckende grüne Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland Grüner Wasserstoff sichert Chemiestandorte in Mitteldeutschland
Innovationspreis Wasserstoff und Brennstoffzelle Anmeldung zum f-cell award 2019
Machbarkeitsstudie für eine 100 Megawatt P2G-Anlage in den Niederlanden RWE und innogy prüfen Produktion von grünem H2
RUB-Forscher wollen teure Katalysatoren durch edelmetallfreie Nanomaterialen ersetzen Hohe Reaktionsraten auch ohne Edelmetalle
16. öffentliche H2-Station in NRW Neue Wasserstoff-Tankstelle in Düsseldorf eröffnet
Versuchsanlage kann 130 MWh Energie bis zu einer Woche speichern Weltpremiere: Siemens Gamesa nimmt elektrothermischen Energiespeicher in Betrieb
Emission-free hydrogen train HydroFLEX Mainline Testing of UK's First Hydrogen Train Gets Green Light
Bahnbrechender Fortschritt in solarer Kraftstofftechnologie Solaranlage SUN-to-LIQUID produziert erstmals solares Kerosin aus Sonnenlicht, Wasser und CO2
USA, EU and Japan at the G20 Meeting Joint Statement of future cooperation on hydrogen and fuel cell technologies
Langfristig auch 35 BZ-Busse geplant 23 batterieelektrische Busse für Mainz geplant
Fachveranstaltungen, Workshops & Messen Veranstaltungstermine
Impressum
Sondernewsletter f-cell 2019 Interview mit Stefan Bergander, Projektmanager bei der HYPOS e.V. zum Vortrag „HYPOS – Green Hydrogen in East Germany“.
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KW 26 / 2019 Woche für Woche – Der Brancheninfodienst | SONDERNEWSLETTER zur f-cell 2019
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Foto: HYPOS
Interview mit Stefan Bergander, Projektmanager bei der HYPOS e.V.:
Er hält auf der f-cell am 10. September 2019 in der Session „Hydrogen Regions“
den Vortrag „HYPOS – Green Hydrogen in East Germany“.
+++f-cell 2019+++
HYPOS ETABLIERT FLÄCHENDECKENDE GRÜNE WASSERSTOFFWIRTSCHAFT IN OSTDEUTSCHLAND
Grüner Wasserstoff sichert Chemiestandorte in Mitteldeutschland
Stefan Bergander, Projektmanager bei HYPOS, wird auf
der f-cell 2019 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart am
10. September 2019 in der Session „Hydrogen Regions“
den Vortrag „HYPOS – Green Hydrogen in East Germa-
ny“ halten. Die Newsletter-Redaktion sprach mit ihm
über die Rolle des grünen Wasserstoffs für den Erhalt
der Industrie- und Chemieunternehmen in Ostdeutsch-
land und über die aktuellen Projekte des Konsortiums.
Herr Bergander, Hydrogen Power Storage & Solution
East Germany e.V. – kurz HYPOS – wurde im Jahr 2013
gegründet. Was waren die Hintergründe?
Das HYPOS-Konsortium wird vom BMBF gefördert, und zwar
über das Programm Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovati-
on. Für dieses Programm wurden deutschlandweit zehn
Initiativen gesucht, die in Ostdeutschland aktiv sind. Diese
Initiativen werden jeweils mit 45 Millionen Euro gefördert
und mussten ein substanzielles, konsistentes Konzept vor-
stellen, wie sie sich eine lokal verankerte Strukturentwick-
lung vorstellen, die technologiegetrieben ist. HYPOS ist 2013
über das Bundesland Sachsen-Anhalt angetreten und hat
den Schwerpunkt auf erneuerbaren Wasserstoff gesetzt.
Der Verein wurde gegründet, um die Arbeiten im gesamten
Konsortium zu koordinieren und vor allem auch bekannter
zu machen.
Welche Ziele verfolgt HYPOS für die Entwicklung
der Region? Aus welchen Bereichen stammen Ihre
Mitglieder?
Das Ziel von HYPOS ist die Bildung einer flächendeckenden,
grünen Wasserstoffwirtschaft. Dabei setzen wir auf bereits
bestehende Infrastrukturen – das Erdgasnetz, das elektri-
sche Netz und auch das Chemie-Stoffstromnetz mit der bei
uns vorhandenen dedizierten Wasserstoff-Pipeline. Diese
Komponenten müssen so vernetzt werden, dass wir eine
wirtschaftliche Gestehung des grünen Wasserstoffes errei-
chen. Nur dann wird die Technologie von den Akteuren
auch adaptiert und genutzt. Außerdem sind wir ein langfris-
tig angelegtes Netzwerk. Wir haben 2013 begonnen und
sind in der Form, in der wir jetzt organisiert sind, bis 2021
voll finanziert. Wir sind jetzt so weit, dass wir auch konkrete
regionale Umsetzungsprojekte starten können.
HYPOS hat Stand heute etwas über 100 Mitglieder – jeweils
ein Drittel sind Großunternehmen, KMU und Forschungsein-
richtungen. Drei Viertel der Unternehmen kommen aus
Ostdeutschland und ein Viertel aus Westdeutschland. Für
die Mitgliedschaft ist es nicht zwingend notwendig, dass die
Unternehmen eine Niederlassung in Ostdeutschland haben.
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Welche Rolle wird grüner Wasserstoff für das
Gelingen der Energiewende spielen?
Der wichtigste Treiber für das Thema grüner Wasserstoff ist
die Energiewende. Diese hat aktuell jedoch eine sehr
stromzentrierte Ausrichtung. Das betrifft auch die Sektoren
Wärme und Mobilität. Für das Gelingen der Energiewende
sind Speicherkonzepte extrem wichtig. Es geht nicht nur
darum, die Energie zwischenzuspeichern, sondern es muss
auch verhindert werden, dass große Mengen Erneuerbarer
Energie verloren gehen, weil die Erzeugungsanlagen abge-
regelt werden. Hier ist Wasserstoff – rein von der technolo-
gischen Seite – eine sehr sinnvolle Speicheroption. Für
Wasserstoff spricht insbesondere die hohe Speicherkapazi-
tät im Terrawattstundenbereich, und das über lange Zeit-
räume hinweg bis zu mehreren Monaten. Dies kann mit rein
elektrischen Komponenten so nicht realisiert werden.
Der zweite wichtige Punkt ist, dass Wasserstoff derzeit der
einzige Energieträger ist, der in der Lage ist, als Bindeglied
zwischen den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Indust-
rie zu fungieren. Und Wasserstoff kann – dies ist in der
Öffentlichkeit noch wenig bekannt – auch auf der stofflichen
Seite entscheidend zur Dekarbonisierung der Industrie bei-
tragen.
Warum ist die HYPOS-Region prädestiniert für eine
Wasserstoff-Wirtschaft?
In der HYPOS-Region wird bereits seit Jahrzehnten eine
riesige Menge an Wasserstoff verbraucht. In Ostdeutsch-
land sind dies fünf Milliarden Normkubikmeter H2 pro Jahr,
davon entfallen allein knapp vier Milliarden Normkubikmeter
auf das mitteldeutsche Chemiedreieck mit den Standorten
Bitterfeld, Wolfen, Leuna oder Böhlen. Ein Standortvorteil ist
auch die Wasserstoff-Pipeline, die mit ca. 200 Kilometern
Länge die zweitlängste in ganz Deutschland ist. Ein weite-
res Plus ist das technologische Know-how in der Region –
nicht nur in den Großunternehmen, sondern auch in kleinen
Firmen, die seit Jahrzehnten mit Wasserstoff umgehen. Dies
gilt insbesondere für neue KMU und spezielle Forschungs-
einrichtungen, die sich explizit mit Wasserstoff als Zu-
kunftsenergieträger befassen. Die Aktivitäten dieser Akteure
werden von HYPOS gebündelt, so dass diese konstruktiv
zusammenarbeiten.
Welche Impulse kann eine florierende H2-Ökonomie für
die wirtschaftliche Entwicklung des Ostens setzen?
Werden die ambitionierten Klimaschutzpläne der EU-Kom-
mission oder der nationalen Regulierung umgesetzt, hat
dies einen sehr großen Einfluss auf die Industrieunterneh-
men, vor allem aus der Chemie. Die Unternehmen werden
dann nicht nur ihren Energiebezug, sondern auch ihre Stoff-
ströme, Prozesse und Produkte dekarbonisieren müssen.
Dies gelingt nur mit grünem Wasserstoff. Dieser wird ent-
scheidend dazu beitragen, unsere Chemie- und Industrie-
standorte im Osten perspektivisch zu erhalten und Arbeits-
plätze zu sichern. Nicht zuletzt geht es auch um den Erhalt
hochproduktiver Anlagen, wie zum Beispiel der TOTAL-
Raffinerie in Leuna, die zu den modernsten Anlagen Euro-
pas zählt. Außerdem kann der Aufbau einer grünen Was-
serstoffökonomie auch dazu führen, dass wir eine Art Pre-
mium-Markt erschaffen, der grüne Produkte erzeugt, die
dann in grüne Wertschöpfungsketten einfließen – ähnlich
wie in der Lebensmittelindustrie. Dies kann in Zukunft ein
lukrativer Markt werden.
H2 oder auf H2 basierende Grundstoffe wie Methan
und Methanol haben das Potenzial, wesentlich zur
Dekarbonisierung verschiedenster Industriezweige
beizutragen. Welche Projekte Ihrer Mitglieder gibt es
in diesem Bereich?
Von der Forschungsseite wäre das Projekt COLYSSY zu
nennen. Hier soll eine Hochtemperatur-Kohlenstoffelek-
trolyse direkt an einem Kalkwerk aufgebaut werden. Außer-
dem beinhaltet die Prozesskette eine CO2-Abtrennung
mittels keramischer Membranen und einen neuentwickelten
skalierbaren Reaktor für die Fischer-Tropsch-Synthese. Das
Endprodukt werden hochwertige flüssige Kohlenwasserstof-
fe wie beispielsweise synthetische Wachse sein. Weitere
HYPOS-Projekte befassen sich u.a. mit der Optimierung der
Methanolproduktion, so zum Beispiel die beiden Projekte
COOMet und Hythanol eCO2. Beide sind jedoch eher in der
Forschung verankert.
Eines unserer Mitglieder, die Salzgitter AG, will im Projekt
SALCOS grünen Stahl produzieren. Das ist kein HYPOS-
Projekt, sondern ein eigenes der Salzgitter AG, an der auch
die Sunfire GmbH beteiligt ist. Außerdem gibt es noch ein
konkretes Umsetzungsprojekt durch ein HYPOS-nahes Kon-
sortium, dem sogenannten „Reallabor“ in Mitteldeutschland.
Dort gibt es u.a. das Teilprojekt „Elektrolyseur Leuna“, in
dem mit einem Großelektrolyseur grüner Wasserstoff für die
Methanol-Produktion hergestellt werden soll. Aus grünem
Wasserstoff Methanol zu produzieren, ist wahrscheinlich
eines der attraktivsten Geschäftsmodelle in diesem Bereich.
Um den steigenden Bedarf an grünem Wasserstoff
decken zu können, werden Groß-Elektrolyseanlagen
benötigt. Welche Elektrolyse-Technologien gibt es?
Im Projekt rSOC, an dem Sunfire beteiligt ist, wird eine
Anlage auf Basis einer reversiblen Festoxid-Brennstoffzelle
(rSOC) entwickelt, die sowohl als Elektrolyseur als auch als
Brennstoffzelle betrieben werden kann. Die Serienreife soll
im nächsten bzw. übernächsten Jahr erreicht werden. Ge-
eignet ist die rSOC-Technologie insbesondere für Insel-
Systeme und Umgebungen, in denen ausreichend Abwärme
für die Hochtemperaturelektrolyse zur Verfügung steht.
Ein weiteres HYPOS-Projekt ist LocalHy, bei dem die Firma
KUMATEC einen speziellen Druckelektrolyseur entwickelt,
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der mit 100 bar arbeitet. Um eine PEM-Elektrolyse geht es
auch im Projekt ElyKon. Hier wird vor allem das Degradati-
onsverhalten untersucht, wenn die PEM-Elektrolyse sehr
dynamisch betrieben wird. Dabei werden auch die Auswir-
kungen auf nachrangige Komponenten betrachtet.
Hohe Praxisrelevanz hat das Projekt H2-Flex mit der Chlor-
Alkali-Elektrolyse von Nouryon, vormals AkzoNobel, in
Bitterfeld. In der Anlage entsteht Wasserstoff als Nebenpro-
dukt. Das Projekt versucht herauszufinden, was passiert,
wenn die Chlor-Alkali-Elektrolyse in Teillast und somit flexib-
ler gefahren wird und geht der Frage nach, ob so zusätzli-
che Einkünfte, beispielsweise über den Regelleistungs-
markt, erzielt werden können. In der Diskussion wird Was-
serstoff aus der Chlor-Alkali-Elektrolyse immer etwas stief-
mütterlich behandelt. Doch ich denke, dass diese Anlagen
für die Gewinnung von H2 in der Zukunft durchaus relevant
sind.
Wie wird sich der Preis für grünen Wasserstoff
entwickeln? Wird grüner Wasserstoff in Zukunft mit
fossilen Energieträgern preislich konkurrieren können?
Welche Hürden müssen auf dem Weg dorthin noch
beseitigt werden?
Ich persönlich glaube, dass grüner Wasserstoff in den
nächsten zehn Jahren keine preisliche Parität mit dem
grauen Wasserstoff erreichen wird. Eine Ausnahme stellen
eventuell kleinere regionale Anlagen dar, bei denen Erzeu-
gung und Nutzung sehr eng miteinander verzahnt sind.
Grüner Wasserstoff wird daher kurz- und mittelfristig eher
eine Art Premium-Produkt sein oder in Bereichen genutzt
werden, in denen dies die regulatorischen Rahmenbedin-
gungen vorgeben.
Die Technik an sich ist weitestgehend ausgereift, auch
wenn es immer Raum für Weiterentwicklungen gibt, z.B. bei
Hochdruckdichtungen für H2-Tankstellen oder der Reinheit
des Wasserstoffs für den Einsatz in der Brennstoffzelle. Hier
scheinen kleine Verunreinigungen, z.B. durch den Transport
im Gastrailer, zu einer schnelleren Degradation zu führen,
als bisher angenommen.
Auf der Regulierungsseite möchte ich auf die viel diskutier-
ten Themen EEG-Umlage und Co. an dieser Stelle nicht
eingehen. Mein Hauptkritikpunkt ist, dass die Strommarktre-
gulierung derzeit ein absolutes Chaos ist. Es gibt zu viele
Verordnungen mit viel zu vielen Ausnahmefällen. Dies führt
dazu, dass Investoren nicht wissen, welche Investitionen
sinnvoll sind und welche nicht. Meine Meinung ist, dass die
Strommarkt- und die Gasmarktregulierung zusammen ein
konsistentes Bild ergeben muss, damit das Thema Sekto-
renkopplung sinnvoll angegangen werden kann. Die ent-
sprechenden Regelungen müssen von Grund auf überarbei-
tet und entschlackt werden.
Und der in meinen Augen wichtigste Punkt betrifft die In-
dustriepolitik. Ich glaube, dass die Bundesregierung und
auch die Landesregierungen das Thema Power to Gas und
Wasserstoff mehr unter industriepolitischen Gesichtspunk-
ten sehen und eine Export-Initiative aufsetzen sollten.
Schließlich stammt die H2BZ-Technologie zu großen Teilen
aus Deutschland. Wir müssen jetzt auf breiter Ebene die
Umsetzung in Deutschland schaffen, so dass wir zeigen
können, dass es und wie es funktioniert. Nur so können wir
das Gesamtkonzept erfolgreich im Ausland verkaufen.
HYPOS hat in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur
H2-Speicherung in Salzkavernen gestartet. Was sind
die Ziele?
Das Projekt ist in drei Phasen aufgeteilt. Die erste ist die
Entwicklung, die zweite die Errichtung und die dritte Phase
ist der Probebetrieb der Anlage. Das HYPOS-Projekt be-
schäftigt sich mit der Phase 1, der Entwicklung der Salzka-
verne. Phase 2 und 3 werden nach 2021 angegangen und
liegen in der Obhut der Forschungsinstitutionen und des
Inhabers der Kaverne.
Im HYPOS-Projekt wird zunächst das technische Konzept
erstellt. Gaskavernen sind zwar gängige Praxis, aber reines
Erdgas verhält sich anders als reiner Wasserstoff. Deswe-
gen müssen insbesondere Thermodynamik, Gasdynamik
und Geotechnik genau untersucht werden, ebenso die Ver-
fahrenstechnik, die Dichtheit der Anlagen und die mikrobio-
logische Beschaffenheit.
Das Konzept befasst sich ebenfalls mit der Integration der
Kaverne in die bestehende Infrastruktur und mit der Wirt-
schaftlichkeit des Großspeichers. Die methodologischen
Vorarbeiten des Projekts sollen dazu beitragen, allgemein
verbindliche Standards zu entwickeln, die auch an anderen
Standorten in Deutschland genutzt werden können, um so
die Nutzung von Kavernen für die Speicherung von grünem
Wasserstoff insgesamt voranzubringen.
HYPOS koordiniert über 30 Wasserstoff-Projekte.
Welche Bereiche decken diese ab?
Die HYPOS-Projekte decken die gesamte Wertschöpfungs-
kette ab, von der chemischen Umwandlung, d.h. der Elekt-
rolyse, über den Transport, die Nutzung und die Speiche-
rung. Bei HYPOS liegt der Fokus historisch bedingt stark auf
den Bereichen Chemieunternehmen und Raffinerien. Zu-
nehmend wird der Mobilitätssektor immer wichtiger, vor
allem bei wasserstoffbetriebenen Zügen, Bussen und Flur-
förderzeugen ist die Entwicklung vielversprechend. Weitere
Themen sind Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Das Projekt
Chancendialog untersucht, wie es um die Akzeptanz in der
Region beim Thema Wasserstoff bestellt ist.
Sie werden auf der f-cell 2019 in Stuttgart innerhalb der
Session „Hydrogen Regions“ den Vortrag „HYPOS –
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Green Hydrogen in East Germany“ halten. Was werden
voraussichtlich die Inhalte Ihres Vortags sein?
Ein Schwerpunkt des Vortrags wird sicherlich das Kaver-
nenprojekt sein. Ich denke, dass wir mit diesem Leucht-
turmprojekt in der Branche auf reges Interesse stoßen wer-
den. Außerdem hoffe ich, dass ich im September auch
Neues zum Thema Intralogistik berichten kann. Welche
weiteren Projekte ich konkret präsentieren werde, kann ich
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend sagen.
Welche Erwartungen haben Sie an die f-cell 2019?
Diese f-cell wird tatsächlich meine erste sein, daher bin ich
besonders gespannt, was mich in Stuttgart erwartet. Ich
möchte die f-cell nutzen, um mich über die neuesten Ent-
wicklungen und Projekte persönlich mit den Verantwortli-
chen auszutauschen und neue Impulse für unsere Arbeit
mitzunehmen. Sehr gespannt bin ich auf die Berichte zu den
internationalen Aktivitäten, insbesondere aus den asiati-
schen und kalifornischen Märkten. Außerdem hoffe ich,
dass einige Unternehmen aus der Automobilbranche –
vielleicht auch aus dem Stuttgarter Raum – über ihre Aktivi-
täten im Bereich H2BZ berichten werden.
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zum 30.6.2019.
Die drei Kategorien mit deren
Zielgruppen und Bewertungs-
kriterien werden detailliert im
Internet und f-cell-award-Flyer
beschrieben. FOTO: PSA
INNOVATIONSPREIS WASSERSTOFF UND BRENNSTOFFZELLE
Anmeldung zum f-cell award 2019
Der f-cell award 2019 wird am 10. September 2019 im
Rahmen der f-cell-Abendveranstaltung in Stuttgart
durch den Umweltminister von Baden-Württemberg,
Franz Untersteller MdL, verliehen. Die Preisträger erwar-
ten Preisgelder in einer Gesamthöhe von 20.000 Euro.
Interessierte Unternehmen und Organisationen können
ihre Projekte bis zum 26. Juli 2019 bei der Peter Sauber
Agentur Messen und Kongresse GmbH (PSA) online
einreichen. Nathalie Esenwein betreut den diesjährigen
f-cell Award als Projektmanagerin der PSA.
Ziel des f-cell awards
Mit dem Ziel, herausragende Entwicklungen in einem der
zukunftsträchtigsten Technologiefelder unserer Zeit – Was-
serstoff und Brennstoffzelle – zu würdigen und weitere
Innovationen zu stimulieren, unterstützen das Ministerium
für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württem-
berg und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart bereits
seit 2001 den jährlich ausgelobten f-cell award. Dieses Jahr
wird mit der Kategorie 3 ein besonderes Augenmerk auf die
deutsch-französische Zusammenarbeit gelegt:
Innovative Kooperationsprojekte
zwischen Baden-Württemberg und Frankreich
Es können Kooperationsprojekte und Konzeptideen aus
allen Forschungs- und Anwendungsgebieten des Wasser-
stoffs und der Brennstoffzelle mit zumindest je einem Pro-
jektpartner aus Baden-Württemberg und Frankreich zum
f-cell award angemeldet werden.
Die weiteren Kategorien inklusive Zielgruppen und Bewer-
tungskriterien werden detailliert auf der Website und im
f-cell-award-Flyer beschrieben.
>>>Nathalie Esenwein, Projektmanagerin der Peter Sauber
Agentur Messen und Kongresse GmbH, +49 711 656960-
5702 | Hashtag: #fcellaward
>>>f-cell award 2019 >>>Anmeldung bis zum 26.09.2019
KW 26 / 2019 WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
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Die zukünftige 100 Megawatt
Power-to-Wasserstoff-Anlage in
Eemshaven (Provinz Groningen)
könnte Ökostrom von Windpark
Westereems beziehen. FOTO/ABB.: RWE
+++WASSERSTOFF+++
Machbarkeitsstudie für eine 100 Megawatt P2G-Anlage in den Niederlanden
RWE UND INNOGY PRÜFEN PRODUKTION VON GRÜNEM H2 Die Energieunternehmen RWE und innogy prüfen ge-meinsam die Produktion von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab in der niederländischen Provinz Groningen. In einem ersten Schritt starten die Unter-nehmen jetzt eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Wasserstoffanlage mit einer Kapazität von bis zu 100 Megawatt auf dem Gelände des RWE-Kraftwerks Eemshaven. In der Nähe dieses Standorts befindet sich der Windpark Westereems von innogy, der den Öko-strom liefern wird. Auf diese Weise könnte Windener-gie genutzt werden, um erhebliche Mengen an grünem Wasserstoff zu erzeugen, heißt es in einer gemeinsa-men Pressemitteilung der beiden Unternehmen. „RWE und innogy fokussieren sich auf klimafreundliche
Technologien. Die CO2-Reduktionsziele in Verkehr, Wärme-
versorgung und Industrie sind nur erreichbar, wenn die
Sektorkopplung vorangetrieben wird und damit emissions-
freie Energieträger zum Einsatz kommen. Wir sind davon
überzeugt, dass grüner Wasserstoff ein wichtiger Baustein
einer sicheren und sauberen Energieversorgung für diese
Sektoren sein wird. Deshalb starten wir dieses Projekt in
den Niederlanden nach dem Muster ähnlicher Projekte in
Deutschland, wie z. B. GET H2 in Lingen“, erläutert Roger
Miesen, CEO der RWE Generation SE.
In den kommenden Monaten würden RWE und innogy
zunächst mit Partnern in der Wertschöpfungskette sowie
mit den regionalen und nationalen Behörden die Machbar-
keit der H2-Anlage prüfen. Die Prozesse erforderten erheb-
lichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand. Darüber
hinaus müsse der Regulierungsrahmen angepasst werden,
da die Technologie heute noch nicht wettbewerbsfähig sei.
Erste Ergebnisse der Untersuchungen würden im Herbst
erwartet. RWE werde sich mit ihrer Unternehmensstrategie
auf Erneuerbare Energien und Speichertechnologien kon-
zentrieren. Mit Projekten wie dem in Groningen oder GET
H2 in Lingen untermaure das Unternehmen diese Strategie
durch konkrete Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.
Der Windpark Westereems, beim Kraftwerk Eemshaven, sei
mit 52 Turbinen derzeit einer der größten Onshore-
Windparks (> 100 Megawatt) in den Niederlanden. „Vor
dem Hintergrund der aktuellen niederländischen Ausbau-
ziele im Offshore-Windsektor kann die Umwandlung gro-
ßer Mengen überschüssiger Windenergie in ein speicher-
bares Produkt wie grünen Wasserstoff eine kosteneffektive
Lösung für die Gesellschaft, für große Energieverbraucher
und für andere industrielle Nutzer von Wasserstoff sein. Als
einer der großen Betreiber von Offshore- und Onshore-
Windparks sind wir überzeugt, dass es besser ist, jetzt die
Umwandlung von Strom in Wasserstoff als eine technische
Lösung von Power-to-X zu untersuchen, als weiter abzu-
warten. Es ist wichtig, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Unser Windpark Westereems eignet sich perfekt für ein
Demonstrationsprojekt dieser Größe“, erklärt Hans
Bünting, Vorstand Erneuerbare Energien der innogy SE.
Das Kraftwerk Eemshaven produziere entsalztes Wasser,
das für die Elektrolyse verwendet werden könne. Zudem
könne es mit Strom aus Biomasse auch bei Windstille zur
Erzeugung von grünem Wasserstoff beitragen. Die Kombi-
nation dieser Möglichkeiten mache es zu einem interessan-
ten Standort für eine Wasserstoffanlage.
Wasserstoff könne eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche
Energiewende spielen. Um sie tatsächlich grün zu machen,
sei die Elektrolyse auf Basis Erneuerbarer Energien uner-
lässlich. In ihr werde Wasser zu „grünem Wasserstoff“ und
Sauerstoff aufgespalten. So könne grüner Wasserstoff dazu
beitragen, die CO2-Emissionen weit über den Stromsektor
hinaus zu reduzieren. Für energieintensive Industrien wie
Stahl, Chemie oder Zement werde grüner Wasserstoff ein
wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung sein.
>>>INNOGY SE
>>>RWE AG
KW 26 / 2019 WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
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Das Bochumer Forschungsteam: Kristina Tschulik,
Abdelilah El Arrassi, Niclas Blanc, Mathies Evers und
Zhibin Liu (von links)
FOTO/ABB.: RUB/KRAMER
+++ELEKTROLYSE+++
RUB-Forscher wollen teure Katalysatoren durch edelmetallfreie Nanomaterialen ersetzen
HOHE REAKTIONSRATEN AUCH OHNE EDELMETALLE
Edelmetallfreie Nanopartikel könnten eines Tages teure Katalysatoren für die Wasserstoffproduktion ersetzen. Welche Reaktionsraten sie erreichen kön-nen, ist allerdings oft schwer zu bestimmen, insbeson-dere wenn es sich um Oxidpartikel handelt. Denn die Partikel müssen mit einem Bindemittel und leitfähigen Zusätzen an der Elektrode befestigt werden, was die Ergebnisse verzerrt. Mithilfe elektrochemischer Analy-sen einzelner Partikel ist es Forscherinnen und For-schern nun gelungen, die Aktivität und den Stoffum-satz von Nanokatalysatoren aus Cobalt-Eisenoxid zu bestimmen – und zwar ohne Bindemittel. Das Team um Prof. Dr. Kristina Tschulik von der Ruhr-
Universität Bochum berichtet gemeinsam mit Kolleginnen
und Kollegen von der Universität Duisburg-Essen und aus
Dresden im Journal of the American Chemical Society.
„Die Entwicklung edelmetallfreier Katalysatoren spielt bei
der Realisierung der Energiewende eine entscheidende
Rolle, da nur sie kostengünstig und zahlreich genug verfüg-
bar sind, um erneuerbare Brennstoffe in der benötigten
Menge zu produzieren“, sagt Kristina Tschulik, Mitglied im
Exzellenzcluster Ruhr Explores Solvation, kurz Resolv. Was-
serstoff, ein vielversprechender Energieträger, kann durch
Elektrolyse gewonnen werden. Der limitierende Faktor
dabei ist bislang die Teilreaktion, in der Sauerstoff entsteht.
Wie effizient Cobalt-Eisenoxid-Partikel die Sauerstoffent-
wicklung katalysieren können, untersuchten die Forsche-
rinnen und Forscher in der aktuellen Arbeit. Sie analysier-
ten viele einzelne Partikel nacheinander. An der Elektro-
denoberfläche ließen die Chemiker ein Partikel die Sauer-
stoffentwicklung katalysieren und maßen den dabei ent-
stehenden Stromfluss, welcher Aufschluss über die Reakti-
onsrate gibt. „Wir haben Stromdichten von mehreren Kilo-
ampere pro Quadratmeter gemessen“, so Tschulik. „Das
liegt oberhalb der derzeit industriell möglichen Reaktions-
raten.“
Das Team zeigte, dass für Partikel unter zehn Nanometern
Größe der Stromfluss von der Partikelgröße abhängt – je
kleiner der Katalysatorpartikel war, desto kleiner der
Stromfluss. Außerdem wird der Stromfluss durch den Sau-
erstoff begrenzt, der in der Reaktion entsteht und von der
Partikeloberfläche wegdiffundiert.
Extrem stabil trotz hoher Belastung
Nach den Katalyseexperimenten betrachteten die Chemi-
ker die Katalysatorpartikel unter dem Transmissionselekt-
ronenmikroskop. „Trotz der hohen Reaktionsraten, also
obwohl die Partikel so viel Sauerstoff erzeugt hatten, ver-
änderten sie sich kaum“, resümiert Tschulik. „Die Stabilität
unter extremen Bedingungen ist ausgezeichnet.“
KW 26 / 2019 WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
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Der in der aktuellen Arbeit verwendete Analyseansatz ist
auch auf andere Elektrokatalysatoren übertragbar. „Mehr
über die Aktivitäten von Nanokatalysatoren zu erfahren ist
unabdingbar, um edelmetallfreie Katalysatoren für erneu-
erbare Energietechnologien von morgen effizient weiter-
entwickeln zu können“, so die Bochumer Chemikerin Tschu-
lik. Um den Einfluss der Größe auf die katalytische Aktivität
genau untersuchen zu können, ist es wichtig, die Nanopar-
tikel in definierten Größen produzieren zu können. Im
Rahmen der Universitätsallianz Ruhr kooperiert das Bo-
chumer Team daher eng mit Forschern der Universität
Duisburg-Essen um Prof. Dr. Stephan Schulz, die die Kataly-
satorpartikel herstellen.
>>>RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM (RUB)
+++WASSERSTOFF+++
16. öffentliche H2-Station in NRW
NEUE WASSERSTOFF-TANKSTELLE IN DÜSSELDORF ERÖFFNET
Die neue H2-Station steht verkehrsgünstig gelegen auf einem öffentlich-zugänglichen Teil des Geländes der Firma Henkel, und zwar an der Oerschbachstraße, in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks Düsseldorf-Süd (A46/A59). Sie ist die 16. öffentliche H2-Tankstelle in Nordrhein-Westfalen und nach der Station Düssel-dorf-Höherweg nun bereits die zweite, in die Air Liqui-de in der Landeshauptstadt investiert und sie betreibt. In Deutschland gibt es 71 Wasserstoff-Tankstellen; bis Ende 2019 sollen es 100 Stationen sein. Errichtet wurde die H2-Station im Rahmen der Clean Ener-
gy Partnership (CEP). Bau und Betrieb der Anlage werden
vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infra-
struktur (BMVI) durch das Nationale Innovationsprogramm
Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mit
rund 700.000 Euro gefördert.
Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innova-
tion, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-
Westfalen: „Dem Wasserstoff gehört die Zukunft: Er kann
in einem immer stärker von Erneuerbaren geprägten Ener-
giesystem ein hervorragender Langzeitspeicher und univer-
seller Energieträger sein und zu einem Schlüsselelement
für die Energie- und Verkehrswende werden. Mit Wasser-
stoff betriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind dabei ein
wichtiger Baustein für unser Ziel einer klimaschonenden
Mobilität. Damit die Wasserstofftechnologie sich am Markt
durchsetzen kann, bedarf es eines flächendeckenden Net-
zes von Tankstellen. Daher begrüße ich die Eröffnung der
Wasserstofftankstelle hier in Düsseldorf.“
Jörg Starr, Vorsitzender der CEP: „Wir freuen uns sehr, dass
der Ausbau der H2-Infrastruktur in großen Schritten voran-
geht. Die Partner der Clean Energy Partnership haben den
Grundstein für die Etablierung von Wasserstoff und Brenn-
stoffzelle am Markt gelegt. Begonnen haben wir als echte
Pioniere, inzwischen ist unsere Vision Realität geworden
und zeigt, wie viel die Partnerunternehmen der CEP ge-
meinsam erreicht haben. Als starkes Team werden wir auch
in Zukunft im Sinne einer ganzheitlichen Wasserstoffwirt-
schaft agieren.“
>>>AIR LIQUIDE DEUTSCHLAND GMBH
>>>CLEAN ENERGY PARTNERSHIP (CEP)
v.l.n.r.: Johannes Wieczorek (Leiter der Unterabteilung
Klimaschutz im Verkehr, Umwelt- und Lärmschutz, Bun-
desministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur),
Wolfgang Scheffler (Bürgermeister der Landeshauptstadt
Düsseldorf), Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Minister für Wirt-
schaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen), Gilles Le Van (Vorsitzender der Ge-
schäftsführung der Air Liquide Deutschland GmbH), Dr.
Daniel Kleine (Henkel President Germany & Standortleiter
Düsseldorf) eröffnen die neue Düsseldorfer H2-Station. FOTO/ABB.: CEP
KW 26 / 2019 WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
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v. l. n. r. Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz, Technische Universität Hamburg (TUHH),
Michael Prinz, Geschäftsführer Hamburg Energie GmbH, Andreas Feicht, Staatssek-
retär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie,
Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und
Markus Tacke, CEO Siemens Gamesa Renewable Energy. FOTO/ABB.: SIEMENS GAMESA
+++ENERGIESPEICHER+++
Versuchsanlage kann 130 MWh Energie bis zu einer Woche speichern
WELTPREMIERE: SIEMENS GAMESA NIMMT ELEKTROTHERMISCHEN ENERGIESPEICHER IN BETRIEB
Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) hat im Juni in einer Weltpremiere seinen elektrothermischen En-ergiespeicher (ETES) in Betrieb genommen. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung würdigten Staatssekretär Andreas Feicht und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher gemeinsam mit Siemens Gamesa CEO Markus Tacke und den Projektpartnern Hamburg Energie GmbH und Technische Universität Hamburg (TUHH) die Erreichung dieses Meilensteines. Die neuar-tige Speichertechnologie ermögliche es laut Siemens Gamesa, große Mengen Energie kostengünstig zu spei-chern und so Stromerzeugung und -nutzung zu ent-koppeln. Der feierlich in Hamburg-Altenwerder eröffnete Wärme-
speicher fasse rund 1.000 Tonnen Vulkangestein als Ener-
giespeichermedium. Es werde mit elektrischer Energie
gespeist, die mittels einer Widerstandsheizung und eines
Gebläses in einen Heißluftstrom umgewandelt werde, der
wiederum das Gestein auf 750 Grad Celsius aufheize. Bei
Nachfragespitzen könne ETES die gespeicherte Energie
mithilfe einer Dampfturbine rückverstromen. Der ETES
Demonstrator könne so bis zu 130 Megawattstunden
thermische Energie für rund eine Woche speichern. Zudem
bleibe die Speicherkapazität des Systems über die Ladezyk-
len hinweg konstant. Ziel der Pilotanlage sei es, den Sys-
tembeweis des Speichers am Netz zu liefern und den Wär-
mespeicher ausgiebig zu testen. In einem nächsten Schritt
plane Siemens Gamesa, seine Speichertechnologie in
kommerziellen Projekten einzusetzen und die Speicherka-
pazität sowie die Leistung zu erhöhen. In naher Zukunft
solle Energie im Bereich von mehreren GWh gespeichert
werden – eine Gigawattstunde entspreche dem täglichen
Stromverbrauch von rund 50.000 Haushalten.
„Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch fluktuierender
erneuerbarer Energien über Speicher ist ein wesentlicher
Beitrag für Umsetzung der Energiewende. Wir brauchen
daher kostengünstige, effiziente und skalierbare Energie-
speicher.“ fordert Andreas Feicht, Staatssekretär im Bun-
desministerium für Wirtschaft und Energie.
„Mit der Inbetriebnahme unserer ETES-Pilotanlage haben
wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Einfüh-
rung leistungsfähiger Energiespeichersysteme erreicht.
Unsere Technologie ermöglicht es, Strom für viele tausend
Haushalte kostengünstig zu speichern. Damit präsentieren
wir einen elementaren Baustein für den weiteren Ausbau
der erneuerbaren Energien und den Erfolg der Energie-
wende“, sagt Markus Tacke, CEO Siemens Gamesa Rene-
wable Energy. Die Technologie reduziere die Kosten für
größere Speicherkapazitäten auf einen Bruchteil des übli-
chen Niveaus für die Batteriespeicherung.
Das Institut für Technische Thermodynamik der Techni-
schen Universität Hamburg und der Energieversorger
Hamburg Energie seien Partner in dem innovativen Future-
Energy-Solutions-Projekt, das im Rahmen des Energiefor-
schungsprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie gefördert werde. Die TU Hamburg erforsche
die thermodynamischen Grundlagen der verwendeten
Schüttgut-Technologie. Durch die Nutzung serienmäßiger
Komponenten könnten z.B. auch stillgelegte konventionelle
Kraftwerke umfunktioniert und in grüne Speicher verwan-
delt werden (Second-Live-Option). Hamburg Energie ver-
antworte den Handel der Speicherenergie an den Strom-
märkten. Der Energieversorger entwickle hochflexible
digitale Leitsystem-Plattformen für virtuelle Kraftwerke. An
diese IT-Plattform angeschlossen könne ETES die erneuer-
bare Energie optimal bei maximalem Ertrag speichern.
>>>SIEMENS GAMESA RENEWABLE ENERGY
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HydroFLEX will be tested on the mainline railway. FOTO/ABB.: UNIVERSITY OF BIRMINGHAM
+++BRENNSTOFFZELLE+++
Emission-free hydrogen train HydroFLEX
MAINLINE TESTING OF UK'S FIRST HYDROGEN TRAIN GETS GREEN LIGHT
Porterbrook and the University of Birmingham’s Cent-re for Railway Research and Education (‘BCRRE’) an-nounced that the UK’s first hydrogen train, HydroFLEX, will be tested on the mainline railway following a suc-cessful proof-of-concept.
The mainline testing of HydroFLEX marks an important step
in the development of a zero-carbon emission propulsion
system that could help to decarbonise Britain’s railway. The
HydroFLEX pilot involves the fitment of a hydrogen power-
pack to an existing Class 319 train, which would eventually
allow it to run on conventional electrified routes as well as
independently. This results in a highly flexible train that can
operate on different parts of Britain’s rail network
Mary Grant, CEO of Porterbrook, said: “Sustainability and
innovation are integral to what we do here at Porterbrook,
and so we are tremendously proud to have played a key
role in designing and building the UK’s first hydrogen train.
This is a first test but we are excited about being in a posi-
tion to provide HydroFLEX as a viable offering very soon.
Britain’s railway has a key part to play in reducing transport
emissions and we are committed to helping our customers
play an important role in delivering this.”
Helen Simpson, Head of Innovation and Technical Services
at Porterbrook, said: “The Porterbrook team are delighted
to support the testing of HydroFLEX on mainline railways.
We have been very pleased with how the train has perfor-
med on the test track and are looking forward to getting it
out on the national rail network. Delivering the UK’s first
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hydrogen train is a huge step for the rail industry and
marks a milestone for green transport everywhere. De-
monstrating how mainline approvals for hydrogen can be
delivered is the next step forward and allows more people
to see the benefits of hydrogen.”
Alex Burrows, Director at Birmingham Centre for Railway
Research and Education, commented: “This is a great suc-
cess story for the UK Rail Industry, which shows our capabi-
lity and commitment to helping the government meet
decarbonisation targets. Key to this success is the close
partnership between academia and industry which has
enabled us to pool the expertise needed to rapidly pro-
gress this technology from concept to full-scale working
demonstrator.
“This partnership between the University of Birmingham
and Porterbrook has been a trailblazer for academia and
industry accelerating ideas into practical application on the
railway. We look forward to the next phase of this project
which will take this technology onto the UK railway.”
Dr Stuart Hillmansen, Senior Lecturer, Birmingham Centre
for Railway Research and Education noted: “Our prototype
shows how hydrogen powered technology can be incorpo-
rated within existing trains, without needing to modify the
drivers’ controls. It’s an exciting advance because it shows
how this technology could be adopted into the mainline
system to deliver emission-free public transport.”
Transport Secretary, Chris Grayling said: “It is fantastic to
see government funding helping to drive this innovative
project forward, as it progresses to the milestone of main-
line testing.
“Our First of a Kind investment has consistently produced
truly ambitious projects developed for the benefit of pas-
sengers and freight customers. We are absolutely commit-
ted to driving forward a greener, cleaner and more efficient
rail network, using new technology to create modern, low-
emission trains which can handle a growing number of
journeys.”
Many collaborators have been key to the success of Hydro-
FLEX so far: Chrysalis Rail for installation, Denchi Group for
traction batteries, Ballard Fuel Cell Systems for the fuel cell,
Luxfer for hydrogen storage tanks, DG8 design support,
Derby Engineering Unit for panels and brackets, SNC Lava-
lin for design and hazard identifications, Aura for exterior
livery design and DB Cargo Crewe for the recommissioning
of the unit.
The HydroFLEX project has recently been awarded funding
from Innovate UK through its First Of A Kind competition to
take the prototype forward towards mainline testing. The
same funding competition has enabled for Porterbrook to
pair up with Eminox to create a catalyst converter for diesel
trains, extending the green credentials of the rail leasing
company.
>>>PORTERBROOK LEASING COMPANY LIMITED
>>>UNIVERSITY OF BIRMINGHAM
And >>>BBC Break-
fast broadcast the
momentous occasion
live from the event at
Long Marston on
Thursday 20th June –
click to watch the
coverage.
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Solaranlage SUN-to-LIQUID zur Herstellung
von Kerosin aus Sonnenlicht, CO2 und Wasser. FOTO/ABB.: ARTTIC | CHRISTOPHE RAMAGE
+++SYNTHETISCHE KRAFTSTOFFE+++
Bahnbrechender Fortschritt in solarer Kraftstofftechnologie
SOLARANLAGE SUN-TO-LIQUID PRODUZIERT ERSTMALS SOLARES KEROSIN AUS SONNENLICHT, WASSER UND CO2
Die Umstellung von fossilen auf erneuerbaren Kraft-stoff ist eine der wichtigsten Herausforderungen der Zukunft. Das Projekt SUN-to-LIQUID nimmt sie an, indem es die Produktion von erneuerbarem Kerosin aus Wasser und CO2 durch konzentriertes Sonnenlicht ermöglicht: Innerhalb des von der Europäischen Union und der Schweiz geförderten Projekts gelang erstmals die Herstellung von solarem Kerosin. „Die SUN-to-LIQUID-Reaktortechnologie und die integrierte
chemische Anlage wurden unter den typischen Bedingun-
gen für eine industrielle Kraftstoffproduktion validiert“,
sagte Prof. Aldo Steinfeld von der ETH Zürich, der die Ent-
wicklung des solarthermochemischen Reaktors leitet. „Die
Demonstration dieser Technologie könnte große Auswir-
kung auf den Transportsektor haben, speziell für die Luft-
fahrt und die Schifffahrt, die auf langen Strecken weiterhin
auf flüssige Kraftstoffe angewiesen bleiben“, ergänzte Pro-
jektkoordinator Dr. Andreas Sizmann von Bauhaus Luft-
fahrt. „Wir sind dem Ziel, von einem Energie-Einkommen
nachhaltig zu leben, anstatt unser fossiles Energie-Erbe zu
verbrennen, einen Schritt nähergekommen. Das ist ein
notwendiger Schritt, um unsere Umwelt zu schützen.“
Vom Labor ins Sonnenlicht
Im Vorgänger-Projekt SOLAR-JET entwickelten die Forscher
die Technologie und produzierten erstmals solares Kerosin
unter Laborbedingungen. SUN-to-LIQUID brachte diese
Technologie auf die nächste Entwicklungsstufe und testete
sie unter realen Bedingungen an einem Solarturm. Dafür
wurde auf dem Gelände des IMDEA Energy Instituts in
Móstoles, Spanien, eigens für das Projekt eine einzigartige
Solaranlage errichtet. „Ein der Sonne folgendes Heliosta-
tenfeld konzentriert das Sonnenlicht um den Faktor 2500,
das entspricht der dreifachen Konzentration im Vergleich
zu Solaranlagen, die derzeit zur Energiegewinnung einge-
setzt werden“, erklärt Dr. Manuel Romero von IMDEA
Energy. Die sehr hohe solare Strahlungsintensität, die
durch Flussdichte-Messungen des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigt wurde, ermöglicht es,
in einem solaren Reaktor Temperaturen von über 1.500
Grad Celsius zu erreichen.
Der vom Projektpartner ETH Zürich entwickelte Reaktor
produziert aus Wasser und CO2 durch eine thermochemi-
sche Redoxreaktion ein sogenanntes Synthesegas – eine
Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Eine spezi-
elle Fischer-Tropsch-Anlage, die vom Projektpartner
HyGear entwickelt wurde, wandelt dieses Synthesegas vor
Ort in Kerosin um.
Das DLR verfügt über langjährige Erfahrungen in der Ent-
wicklung solar-thermochemischer Prozesse und ihrer Kom-
ponenten. Im Projekt SUN-to-LIQUID war das DLR verant-
wortlich für die Vermessung des Solarfelds und der kon-
zentrierten Solarstrahlung, für die Entwicklung von Konzep-
ten zur optimierten Wärmerückgewinnung und für die
Simulation von Reaktor und Gesamtanlage am Computer.
Wissenschaftler der DLR-Institute für Solarforschung und
für Verbrennungstechnik nutzten virtuelle Modelle um die
solare Herstellung von Kerosin aus dem Labor auf den
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Megawatt-Maßstab hoch zu skalieren und um Design und
Betrieb der Anlage zu optimieren. Für Sun-to-Liquid entwi-
ckelten Solarforscher des DLR ein Flussdichte-Messsystem,
das es ermöglicht, die Intensität der hochkonzentrierten
Sonnenstrahlung direkt vor dem Reaktor bei minimaler
Unterbrechung des Betriebs zu vermessen. Diese Daten
sind erforderlich, um die Anlage sicher zu betreiben und
den Wirkungsgrad des Reaktors bestimmen zu können.
Im Vergleich zu fossilem Kraftstoff reduziert SUN-to-LIQUID
die CO2-Emissionen um mehr als 90 Prozent. Da sich die
solare Kraftstoffproduktion am besten für Wüstenstandor-
te eignet, besteht keine Konkurrenz um landwirtschaftliche
Nutzfläche. Den Rohstoff CO2 soll die Anlage langfristig aus
der Atmosphäre gewinnen. Die zukünftige globale Kerosin-
nachfrage kann somit durch regenerative solare Kraftstoffe
gedeckt werden, die mit der bestehenden Kraftstoffinfra-
struktur kompatibel sind.
>>>DEUTSCHES ZENTRUM FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT E.V. (DLR)
+++WASSERSTOFF+++
USA, EU and Japan at the G20 Meeting
JOINT STATEMENT OF FUTURE COOPERATION ON HYDROGEN AND FUEL CELL TECHNOLOGIES
On the sidelines of the G20 Ministerial Meeting on Energy Transitions and Global Environment for Sustainable Growth, U.S. Deputy Secretary of Energy Dan Brouillette, Japan’s Minister of Economy, Trade, and Industry Hiroshige Seko, and European Union Commissioner for Climate Action and Energy Miguel Cañete signed the following joint statement of future cooperation on hydrogen and fuel cell technologies METI, ENER, and DOE (hereinafter referred to as “the orga-
nizations”) share a strong interest in hydrogen and fuel cell
technologies which could bring significant benefits to the
energy sector, the economy and to the environment. Hyd-
rogen and fuel cells are part of a broad and sustainable
energy portfolio and could be a key to opening up oppor-
tunities and value in all sectors, from transportation to
industry, as well as enabling reliable, clean and affordable
electricity.
The organizations have been world leaders in funding hyd-
rogen and fuel cell programs over more than three decades
and intend to strengthen their unity to accelerate the deve-
lopment of sustainable hydrogen and fuel cell technologies
in the world. The organizations recognize the importance
of reducing the cost of hydrogen for its affordability as well
as reliability. The organizations strongly believe that their
envisaged cooperation can lead to expansion of internatio-
nal collaboration and contribute to scale-up hydrogen in
the global economy. While continuing to work with many
countries through other international partnerships and
collaborations, the organizations believe that they have
much to gain from working together.
To this end, the organizations intend to explore how to best
initiate and implement, consistent with their energy dia-
logues, an effective framework for cooperation on hydro-
gen, possibly through developing a memorandum of
cooperation (MOC) in preparation for the 2nd Hydrogen
Energy Ministerial Meeting which will be held on Septem-
ber 25th, 2019. The organizations would plan to work
together and with other countries, to accelerate progress
in hydrogen technologies globally. The envisaged MOC
would facilitate the development of concrete actions
through cooperation in the following possible areas which
are listed in the “Tokyo Statement” that was released as a
Chair’s summary at the Hydrogen Energy Ministerial Mee-
ting, held in Tokyo on October 23rd, 2018:
cooperation on application of technologies and coor-
dination on harmonization regulations, codes, and
standards
promoting information sharing and international joint
research and development emphasizing hydrogen sa-
fety and the infrastructure supply chain
study and evaluation of hydrogen's potential across
sectors, including its potential for reducing CO2 emis-
sions and other emissions
communication, education, and outreach
>>>U.S. DEPARTMENT OF ENERGY
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+++ELEKTROMOBILITÄT+++
Langfristig auch 35 BZ-Busse geplant
23 BATTERIEELEKTRISCHE BUSSE FÜR MAINZ GEPLANT
Spätestens im September wird die Mainzer Mobilität ihre ersten vier Elektrobusse in Betrieb nehmen und diese im Linienbetrieb einsetzen. Ebenfalls bis Herbst sollen vier mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzel-lenbusse erstmals im Mainzer Liniennetz eingesetzt werden. Mit beiden umweltfreundlichen und innovati-ven Antriebsarten will die MVG erste praktische Erfah-rungen im Linienbetrieb sammeln. Parallel dazu gehen die Mainzer Mobilität, die Mainzer Stadtwerke und die Stadt den nächsten Schritt auf dem Weg hin zum schrittweisen Umstieg auf eine abgasfreie Busflotte: Im Laufe des Jahres 2021 sollen 23 batteriebetriebene Elektrobusse angeschafft werden – vorausgesetzt, der Bund steigt in die Förderung ein. Angesichts eines Investitionsvolumens von mehr als 20
Millionen Euro für die 23 neuen Fahrzeuge und die not-
wendige Ladeinfrastruktur sei dieser Umstieg ohne Förde-
rung durch den Bund für die Mainzer Stadtwerke alleine
finanziell nicht zu stemmen, heißt es in einer Mitteilung an
die Presse. Die MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Eva
Kreienkamp, Oberbürgermeister Michael Ebling, die Main-
zer Verkehrsdezernentin Katrin Eder und der Stadtwerke-
Vorstandsvorsitzende Daniel Gahr hätten im Juni über die
mittel- und langfristige Fahrzeugstrategie der Mainzer
Mobilität informiert und einen Förderantrag unterzeichnet,
damit sich der Bund an den Kosten der Umstellung beteili-
ge.
„Die Landeshauptstadt Mainz hat in den vergangenen
Jahren massive Anstrengungen unternommen, um die
Verkehrswende voranzutreiben und die Luftqualität in
Mainz zu verbessern. Dem ÖPNV kommt dabei eine beson-
dere Rolle zu. Die neuen Busse werden einen wichtigen
Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Stadt und Region
lebenswert, attraktiv und innovativ halten“, ist der Mainzer
Oberbürgermeister und Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzen-
de Ebling überzeugt. Elektrobusse könnten dabei helfen,
Luftschadstoffe und Lärmemissionen im Stadtgebiet deut-
lich zu reduzieren. Batteriebusse wiesen gegenüber kon-
ventionellen Dieselbussen eine Lärmminderung von rund
65 Prozent auf. Ebling: „Diese Lärmminderungen werden
sich direkt positiv auf viele Bürgerinnen und Bürger auswir-
ken. Der Einsatz von leisen Batteriebussen unterstützt
unmittelbar den Lärmaktionsplan der Stadt Mainz und wird
einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung der EU-
Umgebungslärmrichtlinie leisten.“
Ebling bedauere, dass in der Vergangenheit ein entspre-
chender Antrag der MVG zur Förderung von Elektrobussen
durch den Bund abgelehnt worden ist. Rheinland-Pfalz
habe 2018 keine Fördergelder erhalten. „Ich hoffe, dass
sich das jetzt ändert. Wir dürfen der Entwicklung hin zu
alternativen Antrieben nicht hinterherhinken.“
Verkehrsdezernentin Katrin Eder habe darauf hingewiesen,
dass die Stadt Mainz 2018 den Masterplan „Green City
Mainz“ entwickelt habe und nun dabei sei, diesen umzu-
setzen. „Dabei macht die Elektrifizierung des Verkehrs
einen großen Teil des Planes aus.“ Mit der Beschaffung der
23 Elektrobusse und dem bereits bestehenden Straßen-
bahnnetz würde die Stadt Ende 2021 knapp die Hälfte
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elektrischen ÖPNV anbieten und wäre so ein Vorreiter in
Sachen Elektromobilität in der Region. Eder lobt den tech-
nologieoffenen Ansatz der Mainzer Mobilität und der
Mainzer Stadtwerke bei der Entwicklung der künftigen
Fahrzeugflotte: „Es ist sinnvoll, zunächst saubere bezie-
hungsweise emissionsarme Technologien wie Batterie-
oder Brennstoffzellenbusse im Realbetrieb eine längere
Zeit zu testen und dann zu entscheiden, welchen Weg man
genau einschlagen will.“
Der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Daniel Gahr ist über-
zeugt davon, dass die Fahrgastzahlen im ÖPNV weiter stei-
gen werden. Aktuell befördere die Mainzer Mobilität etwa
56 Millionen Fahrgäste im Jahr. „Gleichzeitig nimmt das
Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für klimafreundli-
che Verkehrsmittel stetig zu.“ Die Gesamtsumme des Pro-
jektes inklusive Ladeinfrastruktur und Werkstattausrüstung
belaufe sich auf rund 22 Millionen Euro, von denen etwa
9,4 Millionen Euro vom Bund gefördert werden würden.
Falls Mainz den Zuschlag für die Förderung durch das Bun-
desumweltministerium erhalten würde, würde der Bund
dabei 80 Prozent der Mehrkosten eines Batteriebusses im
Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselbus übernehmen.
Bei der Ladeinfrastruktur würde der Bund etwa 40 Prozent
der anfallenden Kosten zahlen.
Gahr: „Wenn wir lediglich 23 neue Dieselbusse beschaffen
würden, läge der Aufwand für die Mainzer Mobilität bei
rund 8,3 Millionen Euro. Auch wenn der Bund uns hoffent-
lich unterstützt, bleibt trotz der Bundesförderung der E-
Busse der Eigenanteil der Mainzer Mobilität für das Ge-
samtprojekt bei rund 12,6 Millionen Euro.“ Die Mainzer
Stadtwerke müssen also auf jeden Fall für den ersten gro-
ßen Schritt der Elektrifizierung ihrer Busflotte mit Mehrkos-
ten von mindestens 4,7 Millionen Euro rechnen. Hinzu
kommt das Risiko, dass bei möglicherweise steigenden
Kosten der E-Busbeschaffung, die Mainzer Mobilität diese
Kosten tragen muss. „Die Stadtwerke sind als öffentliches
Unternehmen an einen engen finanziellen Rahmen gebun-
den. Wir können die erheblichen Mehrinvestitionen in
diese neuen Technologien und Systemumstellungen nicht
alleine tragen.“
Die MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Eva Kreien-
kamp erläuterten die langfristige Strategie der Mainzer
Mobilität bei den Fahrzeugen. „Die Mainzer Verkehrsgesell-
schaft verfolgt die Vision eines nachhaltigen emissionsfrei-
en ÖPNV in Mainz und hat hierzu einen Zehn-Jahresplan
erarbeitet, der die Beschaffung von insgesamt 100
elektrisch betriebenen Bussen (Batterie- und/oder Brenn-
stoffzellenbusse) in den nächsten zehn Jahren vorsieht.“
Die MVG habe bereits viele Anstrengungen unternommen,
um die Emissionen in Mainz zu reduzieren. Die Anfang
2019 umgesetzte Umrüstung der Dieselflotte und die jetzt
auf den Weg gebrachte Anschaffung von 23 neuen Euro-6
Bussen zählten zu den ersten Schritten in diese Richtung.
„Wir möchten in Zukunft die Elektromobilität, die bereits
durch die Straßenbahn seit über 100 Jahren Tradition in
Mainz hat, ausbauen. Es ist vorgesehen, künftig ausschließ-
lich Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu beschaffen.“
Mit den 23 zusätzlichen Elektrobussen möchte die Ver-
kehrsgesellschaft neben dem Umweltaspekt weitere Erfah-
rungen in diesem alternativer Antriebe sammeln und die
Technologie auf Herz und Nieren prüfen und optimieren.
Mit den 23 neuen Fahrzeugen könnten Altfahrzeuge ersetzt
werden. Bezogen auf die Gesamtflotte der MVG mit ca.
140 Bussen würden durch 23 Batteriebusse 16,5 Prozent
des Busfuhrparks elektrifiziert. Zusammen mit den bereits
beauftragten vier Batterie- und vier Brennstoffzellenbussen
könnten Ende 2021 insgesamt 22 Prozent des Bus-
Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe umgestellt sein.
Hinzu käme die Mainzer Straßenbahn, die ebenfalls emissi-
onsfrei unterwegs sei und in Mainz mehr als ein Drittel der
Fahrleistung des ÖPNV erbringe.
Der mittelfristige Zeitplan – immer unter Voraussetzung
der Förderung – sehe vor, dass die Mainzer Mobilität in
fünf Jahren 35 E-Busse sowie 35 Brennstoffzellenbusse im
Betrieb habe. Das Umlaufprofil der MM sei daraufhin ana-
lysiert und der Einsatz der Fahrzeuge im Liniennetz identifi-
ziert worden. Batteriebusse ließen sich auf circa 56 Prozent
aller Kurse einsetzen, Brennstoffzellenbusse auf den ver-
bleibenden 44 Prozent. „Um den Fuhrpark aber nachhaltig
zu verjüngen, ist neben der einmaligen Förderung eine
dauerhafte und dynamisierte Fahrzeugförderung durch das
Land nötig. Hier müssen Finanzmittel für die Verkehrsträ-
ger langfristig bereitgestellt werden“, sind sich Eva Kreien-
kamp und Jochen Erlhof einig.
>>>MAINZER STADTWERKE AG
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Fachveranstaltungen, Workshops & Messen
VERANSTALTUNGSTERMINE
*** Juni 2019 ***
23. BIS 28. JUNI, NRW
Die Woche des Wasserstoffs – 6 Tage, 7 Aktionen
>>>WEBSITE
25. JUNI 2019, ESSEN
Workshop „Die Energiewende im Lichte nationaler
Vorgaben und regionaler Möglichkeiten“
>>>WEBSITE
25. UND 26. JUNI 2019, DUISBURG
Workshop Wasserstofftechnik &
AiF Brennstoffzellen-Allianz 2019
>>>WEBSITE
25. UND 26. JUNI 2019, HAMBURG
DVGW-Kongress
„Wasserstoff – Baustein der Sektorenkopplung“
>>>WEBSITE
25. BIS 27. JUNI 2019, OSTFILDERN
12. International Colloquium Fuels
>>>WEBSITE
26. JUNI 2019, ESSEN
hdt-Seminar „Elektromobilität im ÖPNV“
>>>WEBSITE
27. JUNI 2019, DÜSSELDORF
Jahrestagung Mobilität
>>>WEBSITE
*** Juli 2019 ***
2. BIS 5. JULI 2019, LUZERN, SCHWEIZ
EFCF 2019
>>>WEBSITE
4. JULI 2019, HARDTHAUSEN AM KOCHER (BW)
7. Wasserstofftag DLR Lampoldshausen
>>>WEBSITE
5. JULI 2019, DÜSSELDORF
Mobilität – ein Geschäftsmodell für Stadtwerke
>>>WEBSITE
10. UND 11. JU LI 2019, BOSTON, MA, USA
US Hydrogen & Fuel Cells Energy Summit
>>>WEBSITE
*** August 2019 ***
27. UND 28. AUGUST 2019, FRANKFURT AM MAIN
BDEW-Fachtagung
„Wasserstoff – Kleines Molekül, großes Potenzial“
>>>Website
27. BIS 30. AUGUST 2019, DUISBURG
CARISMA 2019 – Int. Conference on Medium
and High Temperature PEM Fuel Cells
>>>WEBSITE
29. AUGUST 2019, BINGEN
22. Energietag Rheinland-Pfalz
>>>WEBSITE
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newsletter-wasserstoff-brennstoffzelle.de WOCHE FÜR WOCHE – DER BRANCHENINFODIENST
18
*** September 2019 ***
4. SEPTEMBER 2019, HAMBURG
NOW-Symposium „Zero Emission Shipping“
>>>WEBSITE
10. UND 11. SEPTEMBER 2019, STUTTGART
f-cell 2019
>>>WEBSITE
16. UND 17. SEPTEMBER 2019, ERFURT
EAST.19 – Der Kongress für innovative Speicherkonzepte
>>>WEBSITE
16. BIS 20. SEPTEMBER UND 23. BIS 27. SEPTEMBER 2019, ATHEN,
GRIECHENLAND
Joint European Summer School JESS 2019 on Fuel Cell,
Electrolyser and Battery Technologies
>>>WEBSITE
17. SEPTEMBER 2019, BERLIN
5. Marktplatzes Zulieferer Wasserstoff- und
Brennstoffzellentechnologie
>>>WEBSITE
23. BIS 26. SEPTEMBER 2019, SALT LAKE CITY, UTAH, USA
Hydrogen + Fuel Cells NORTH AMERICA
>>>WEBSITE
26. UND 27. SEPTEMBER 2019, SAN FRANCISCO, KALIFORNIEN, USA
International Zero Emission Bus Conference
>>>Website
23. OKTOBER 2019, GIEßEN
4. Hessischer Elektromobilitätskongress
>>>WEBSITE
*** Oktober 2019 ***
15. OKTOBER 2019, FRANKFURT AM MAIN
DECHEMA-Infotag „Elektrochemische Reaktionstechnik“
>>>WEBSITE
16. OKTOBER 2019, DRESDEN
Industrial Workshop Advanced Alkaline Electrolysis
>>>WEBSITE
23. UND 24. OKTOBER 2019, HAMBURG
International Hydrogen Symposium
>>>ANMELDUNG
24. OKTOBER 2019, STOCKSTADT AM MAIN
Brennstoffzellenforum Hessen: „Schwere Nutz- und
Transportfahrzeuge mit Brennstoffzelle“
>>>WEBSITE
25. OKTOBER 2019, HAMBURG
Hydrogen for Clean Transport Conference 2019
>>>WEBSITE
*** November 2019 ***
5. BIS 7. NOVEMBER 2019, LONG BEACH, CALIFORNIA, USA
2019 Fuel Cell Seminar & Energy Exposition
>>>WEBSITE
19. NOVEMBER 2019, ESSEN
7. Kompetenztreffen „Elektromobilität in NRW“
>>>VORANKÜNDIGUNG
26. UND 27. NOVEMBER 2019, FRANKFURT AM MAIN
Deutscher Mobilitätskongress 2019
>>>WEBSITE
*** Januar 2020 ***
20. UND 21. JANUAR 2020, BERLIN
17. Internat. Fachkongress für erneuerbare Mobilität
„Kraftstoffe der Zukunft“
>>>WEBSITE
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Impressum
Newsletter Wasserstoff + Brennstoffzelle +++ Strom +++ Wärme +++ E-Mobilität +++ Speicher +++
Martin Fuhrmann
Bornheimer Landwehr 46
60385 Frankfurt am Main
Telefon 069 | 46 87 79
Mobil 0152 | 21 97 59 43
>>> Redaktion
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Gestaltung: Susanne Adler
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Jahres abschließen.
>>>ABOSERVICE
>>>4-WÖCHIGES TESTABO ANFORDERN