kwv jahresbericht 2012

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Jahresbericht 2012 in Wort und Bild Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser e.V. VORSTANDSMITGLIEDER MIT PROF. DR. WOLFGANG HUBER NACH DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2012 (NICHT AUF DEM FOTO: WINFRIED GAYKO, MARIANNE ANSCHÜTZ, RAINER LOJEWSKI)

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Gelebte Ethik in den Häusern der Diakonie - der Jahresbericht 2012 des Kaiserswerther Verbandes deutscher Diakonissen-Mutterhäuser e.V.

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Page 1: KWV Jahresbericht 2012

Jahresbericht 2012

in Wort und Bild

Kaiserswerther Verbanddeutscher Diakonissen-Mutterhäuser e.V.

Gelebte Ethik in den Häusern der Diakonie

VORSTANDSMITGLIEDER MIT PROF. DR. WOLFGANG HUBER NACH DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2012(NICHT AUF DEM FOTO: WINFRIED GAYKO, MARIANNE ANSCHÜTZ, RAINER LOJEWSKI)

Page 2: KWV Jahresbericht 2012

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INHALT

Impressum

Herausgeber:

Kaiserswerther Verband deutscher

Diakonissen-Mutterhäuser e.V. (KWV)

Landhausstraße 10, 10717 Berlin

Tel.: 030-86424-170, Fax: 030-86424-169

[email protected]

www.kaiserswerther-verband.de

Geschäftskonto: KD-Bank e.G.

BLZ 350 601 90 / Kto-Nr. 15 66835 017

Redaktion:

KR Dr. Christine-Ruth Müller,

Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.)

Margit Mantei, Pulsnitz

Thomas Flügge, Bern

Cristina Viegas, Berlin

Veronika Sanders, Berlin

Barbara Ucik-Seybold, Schwäbisch Hall

Layout und Satz: Margit Mantei

Druck und Vertrieb: WinterDruck

Herrnhut

Bildnachweise: Die Bilder wurden

freundlicherweise von privat zur

Verfügung gestellt. Die Bildrechte

liegen beim Kaiserswerther Verband.

Umschlagfoto: Raimund Müller

In dieser Ausgabe lesen Sie:

Zum Geleit Seite 3

Terminübersicht 2012 und Vorschau 2013 4

Tagung Theologischer Vorstände: Gemeinschaften als Kulturentwickler 5

Mitgliederversammlung mit Referat von Wolfgang Huber 6/7

Oberinnentagung: Was trägt in die Zukunft? 8

Schulleitertagung: Pflegeausbildung weiter denken 9

Von den vier Regionalkonferenzen 10/11

Verwaltungsdirektorentagung in Moshi / Tansania 12/13

Palmarum-Treffen: Bewahren und erneuern 14

Sterntreffen in Kaiserswerth 15

DIAKONIA-Weltversammlung 2013 in Berlin 16/17

Kaiserswerther Generalkonferenz: Präsidiumstagungen 18

Von der Kaiserswerther Generalkonferenz initiierte Fachreise ins Kaliningrader Gebiet 19-21

Fliedner Kulturstiftung 22

Amtswechsel: Entpflichtungen / Einführungen 23

Fotoimpressionen von der Fachreise nach Kaliningrad und der Tagung der Verwaltungsdirektoren in Moshi / Tansania 24

Der Kaiserswerther Verband

Der Kaiserswerther Verband(KWV) steht für die Wahrnehmungdiakonischer Aufgaben in der evan-gelischen Kirche in der Tradition derMutterhausdiakonie KaiserswertherPrägung. Er vertritt Diakonie in derbesonderen Form als Diakonie inGemeinschaft. Seit über 90 Jahrenbildet der KWV ein Netzwerk derdiakonischen Kompetenz und derchristlichen Nächstenliebe. Erermöglicht den Mitgliedern einenchristlich orientierten Werteaus-tausch, vertritt die Mitglieder inunterschiedlichen politischen, kirch-lichen und diakonischen Ebenen undunterstützt sie in ihrer Vernetzung.

Der KWV verbindet über 70 dia-konische Gemeinschaften und Wer-ke in Deutschland. Über die interna-tionale Kaiserswerther Generalkon-ferenz ist der Kaiserswerther Ver-band mit weiteren 23 Diakonissen-mutterhäusern Kaiserswerther Prä-gung in den vier Kontinenten Asien,Europa, Nordamerika und Südame-rika verbunden.

Vorstandsvorsitzende ist OberinSr. Esther Selle (Dresden). Stellver-tretende Vorsitzende sind VorsteherDr. Werner Schwartz (Speyer) sowieOberin Sr. Marianne Anschütz (Wit-ten). Geschäftsführerin ist KR Dr.Christine-Ruth Müller (Berlin).

Page 3: KWV Jahresbericht 2012

3

ZUM GELEITGelebte Ethik in den

Häusern der Diakonie

Liebe Leserin, lieber Leser,

liebe Schwestern, liebe Brüder,

das zurückliegende Jahr 2012 istin doppelter Hinsicht ein besonderesJahr. Eingebettet zwischen das Jahr2011, in dem wir mit Vertreterinnenund Vertretern der internationalenKaiserswerther Familie aus 13 Län-dern das 150. Jubiläum der Kaisers-werther Generalkonferenz (KGK) feiern konnten, und dem vor uns liegenden Jahr 2013, in dem diedeutschen ‚Verbände im Diakonat‘die DIAKONIA-Weltversammlungnach Berlin eingeladen haben, gibtes im Kaiserswerther Verband deut-scher Diakonissen-Mutterhäuser einzwar kleines, doch ebenfalls erfreuli-ches Jubiläum zu feiern.

Denn der ‚KWV-Jahresbericht inWort und Bild‘, den Sie hier in denHänden halten, erscheint in dieserForm bereits seit fünf Jahren, zusätz-lich zu den verschiedenen KWV-sowieKGK-News und dem Newsletter derVerbände im Diakonat, die Sie in elek-tronischer Form über die Geschäfts-stelle des Kaiserswerther Verbandes([email protected])aus Berlin beziehen können.

Gerne geben wir Ihnen mit demJahresbericht einen Überblick überdie bunte und vielfältige Arbeit desKaiserswerther Verbandes, angefan-gen von der Mitgliederversammlung2012 mit einem Vortrag des ehema-ligen Ratspräsidenten der EKD,Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. WolfgangHuber zum Thema: „Gelebte Ethik inden Häusern der Diakonie – insbe-sondere in Blick auf die Pflegekul-tur“. Die Vorsteher trafen sich imJahr 2012 in Dresden, um sich mitdem Thema: „Was trägt und prägtDiakonische Gemeinschaften heute?– Von der Mitarbeiterschaft zur Dia-konischen Gemeinschaft“ auseinan-der zu setzen. Die Oberinnen und

Leiterinnen der DiakonischenGemeinschaften kamen zur Frage:„Was trägt in die Zukunft?“ in Groß-heppach/Beutelsbach zusammen.Im Jahr 2012 fand nach längerer Zeitin Düsseldorf-Kaiserswerth auchwieder eine Schulleitertagung fürLeitungen pflegerischer Ausbil-dungsstätten aus KaiserswertherHäusern statt. Neben der inhaltli-chen Arbeit bot die Wahl des Ortesauch gleich die Chance zur Besichti-gung des im ehemaligen Schwes-tern-Krankenhaus der Kaiserswert-her Diakonie neueröffneten ‚Muse-ums der Pflege‘ der Fliedner-Kultur-stiftung (FKS), die gemeinsam vonder Kaiserswerther Diakonie undvom Kaiserswerther Verbandgegründet wurde.

Ein ganz besonderes ‚Highlight‘internationaler Kaiserswerther Kul-tur und Tradition erlebten im Jahr2012 die 44 Teilnehmenden, dieanlässlich einer diakonischen Fach-reise der Kaiserswerther General-konferenz diakonische Projekte inKaliningrad und Umgebung besu-chen konnten, darunter auch dasheutige Gebietskrankenhaus, das bis1945 das ‚Diakonissen- und Kranken-haus der Barmherzigkeit‘ war undzur Kaiserswerther Generalkonfe-renz gehörte. Die Erlebnisse der Teil-nehmer der KWV-Verwaltungsdirek-torentagung, die 2012 zu Gast imMutterhaus Ushirika wa Neema in Moshi/Tansania waren, dürftenebenso intensiv gewesen sein. –Doch lesen Sie selbst ….

JAHRESLOSUNG 2013:

Wir haben hier keine

bleibende Stadt,

sondern die zukünftige

suchen wir.

HEBRÄER 13,14

Kirchenrätin Dr. Christine-Ruth Müller,

Geschäftsführerin des Kaiserswerther

Verbandes

... und bleiben Sie behütet!

Ihre

Christine-Ruth Müller

Page 4: KWV Jahresbericht 2012

4

Januar

19. ViD-Jahrestagung im DW / EKD, Berlin

23./24. Vorstandssitzung / Vorstand & Reg.konf., Berlin

25.-27. KWV-Vorstehertagung, Dresden

Februar

10. DW / EKD-Jahresempfang

15. Rechts- und Wirtschaftsausschuss, Berlin

März1. Stiftungsrat Fliedner-Kulturstiftung, Düsseldorf

6. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

8./9. KGK-Frühjahrssitzung, Berlin

12./13. Ostkonferenz, Guben

15./16. Nordkonferenz, Braunschweig

21./22. Westkonferenz, Bad Arolsen

27./28. Südkonferenz, Neuendettelsau

30./1.4. Palmarumtreffen jüngerer Schwestern des KWV,

Berlin-Lazarus

April

17. Theologisch-Diakonischer Ausschuss, Berlin

18. Vorstandssitzung, Berlin

21. Sterntreffen Diakonischer Gemeinschaften,

Kaiserswerth

Mai

14.-16. Oberinnentagung, Beutelsbach

30. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

Juni

6.-14. KGK: Diakonische Fach-Reise Kaliningrad, Russland

13./14. Diakonische Konferenz DW / EKD, Berlin

20. Theologisch-Diakonischer Ausschuss, Berlin

20./21. Vorstandssitzung, Berlin

Juli

4. BAKD-Gesellschafterversammlung, Berlin

22.-25. Theologisch-Diakonischer Ausschuss, Neuendettelsau

August

27. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

September

13./14. KGK-Herbstsitzung, Versailles

19. Theologisch-Diakonischer Ausschuss

20. MITGLIEDERVERSAMMLUNG,

Paul Gerhardt Stift, Berlin

Oktober

09. Rechts- und Wirtschaftsausschuss, Berlin

16.-18. Diakonische Konferenz DW / EKD, Düsseldorf

27.-4.11.Verwaltungsdirektoren-Tagung in Moshi, Tansania

29. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

November

2./3. Schulleitertagung, Kaiserswerth

20. Vorstandssitzung, Berlin

Vorschau 2013Rückblick 2012

Januar

15. Rechts- und Wirtschaftsausschuss, Berlin

22. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

23. ViD-Jahrestagung im EWDE, Berlin

23. ViD-Vorstände, Berlin

24. Vorstandssitzung, Berlin

30.-1.2. KWV-Vorstehertagung, Ludwigslust

Februar18. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

26. Archivtag für die KGK-Mutterhäuser, Kaiserswerth, FKS

März11./12. Westkonferenz, Witten

14./15. Nordkonferenz, Hannover

18./19. Ostkonferenz, Teltow

20./21. Südkonferenz, Frankfurt a.M.

22.-24. Palmarumtreffen, Weinstadt-Beutelsbach

April08. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

11. Rechts- und Wirtschaftsausschuss, Berlin

15. Theologisch-Diakonischer Ausschuss, Berlin

15./16. Vorstandssitzung, Berlin

22.-24. Oberinnentagung, Niesky

Mai01.-05. Deutscher Evangelischer Kirchentag, Hamburg

27. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

Juni04. Rechts- und Wirtschaftsausschuss, Berlin

11. Vorstandssitzung, Berlin

30. Steuerungsgruppe DIAKONIA 2013, Berlin

Juli01.-08. DIAKONIA-Weltkonferenz 2013, Berlin

08. KGK-Präsidium, Berlin

September18. MITGLIEDERVERSAMMLUNG,

Paul Gerhardt Stift, Berlin

Oktober08. Theologisch-Diakonischer Ausschuss, Berlin

23./24. Herbstsitzung KGK-Präsidium, Dziegielow, Polen

November13. Vorstandssitzung VS-Modul /

Modul mit Reg.konf.-Vertretern, Berlin

21./22. Verwaltungsdirektorentagung, Berlin

VORSCHAU 201419.-23.06. 42. KGK-Generalkonferenz, Dziegielow, Polen

03.-05.10. Sterntreffen in Neuendettelsau

TERMINE

Page 5: KWV Jahresbericht 2012

Über 25 theologische Vorständeaus Mitgliedseinrichtungen des Kai-serswerther Verbandes trafen sichvom 25. bis 27. Januar 2012 zu ihrerjährlichen Konferenz, diesmal aufEinladung von Rektor Pfarrer KlausKaden in der Evangelisch-Lutheri-schen Diakonissenanstalt Dresden.Das Thema lautete: „Was trägt undprägt Diakonische Gemeinschaftenheute? - Von der Mitarbeiterschaftzur Diakonischen Gemeinschaft“.

Diakonische Gemeinschaf-ten als Einübungsfelderevangelischer Spiritualität

„Ohne Liturgie keine Diakonie“,hob Peter Zimmerling im einleiten-den Referat hervor. Diakonie bedarfder Spiritualität als kontinuierlicheQuelle der Kraft und Inspiration, sodie These des Professors für Prakti-sche Theologie an der UniversitätLeipzig. Die Marke Diakonie genießehohes Vertrauen. Zur Schärfung deschristlichen Profils seien Entwicklungund Pflege der Spiritualität der Mit-arbeitenden unerlässlich, so Zim-merling, „wenn die Diakonie nicht zueinem Dienstleistungsunternehmenwerden soll, das ausschließlich nachmarktwirtschaftlichen Grundsätzengeführt wird“.

Diakonische Gemeinschaften stell-ten an dieser Stelle „eine Art missinglink“ dar. Nötig sei, „die alten protes-tantischen Vorbehalte gegenüberjeder Form von Glaubensvermittlungan Erwachsene zu überwinden“,betonte Zimmerling. Heute gewinne

das Lernen durch Erfahrung immermehr an Bedeutung. „DiakonischeGemeinschaften bilden notwendigeEinübungsfelder evangelischer Spiri-tualität.“

Vorsteherin Oberin PastorinMagdalene Simpfendörfer-Auten-rieth, Großheppach, sowie der theo-logische Vorstand Pastor Jörn Engler,Kropp, stellten aus dem Blickwinkeldes Konferenzthemas die Entwick-lung ihrer Gemeinschaften vor. DerEinfluss der Schwesternschaften inden Werken sei stärker als vor Jah-ren abhängig von ihrer beruflichenProfessionalisierung, so Simpfendör-fer-Autenrieth.

Mitglieder der DiakonischenGemeinschaft der Diakonissenan-stalt Dresden betonten zudem diepersönliche Bedeutung der Diakoni-schen Gemeinschaft. Das diakoni-sche Selbstverständnis werde vonden Mitarbeitenden teils als Bürdeverstanden, so Engler. DiakonischeGemeinschaften seien ein Mediumfür die Entwicklung zur gestaltetenUnternehmenskultur: „Die persönli-chen Befindlichkeiten haben in unse-rer personenorientierten Brancheerheblichen Einfluss auf die Arbeits-leistung. Die Diakonische Gemein-schaft dient als Korrektiv und Motiv,als Kulturentwickler“.

Gemeinsame Andachten sowieein Abendmahlsgottesdienst ver-wirklichten die Gemeinschaft wäh-rend der Tagung.

QUELLE: KWV (T. FLÜGGE / C.R. MÜLLER)

Gemeinschaften als Kulturentwickler

Die Theologischen Vorstände bei ihrer Arbeitstagung in der Diakonissenanstalt Dresden

Gruppenbild der Konferenzteilnehmer

Abgerundet wurde die Konferenz durch eine

Sonderführung durch die noch nicht öffentli-

chen Teile des Stadtschlosses Dresden

„Was trägt und prägt

Diakonische Gemeinschaften

heute? - Von der Mitarbei-

terschaft zur Diakonischen

Gemeinschaft“ war das

Thema der Konferenz

theologischer Vorstände

des Kaiserswerther

Verbandes in Dresden.

5

TAGUNG DERTHEOLOGISCHEN

VORSTÄNDE

Page 6: KWV Jahresbericht 2012

Wolfgang Huber bei seinem Vortrag

Geistesgegenwärtige PflegeZum gelebten Ethos in der Pflege

gehört es, wertschätzend mit sichselbst und den eigenen Nächstenumzugehen, um so verantwortlich fürandere da sein zu können.

Pflege ist ein Beziehungsgesche-hen. Ohne Respekt und Vertrauen,ohne Zeit und Verlässlichkeit, ohneOffenheit und persönlichen Einsatzkann sie nicht gelingen. Gefragt sindauch die Fähigkeiten, die die Hospiz-bewegung wieder stark gemacht hat:Achtsamkeit, Einübung in die eigeneSterblichkeit, Demut gegenüber demLeben – und die Erwartung, vielleichtgerade an den Lebensschwellen eineWirklichkeit zu entdecken, die wirsonst verdrängen.

Eine Pflegebeziehung führt unsüber Schwellen, die wir sonst langenicht überschritten hätten. Über dieSchwelle zu einem Menschen, dessenLebensgeschichte uns staunen lässt.Zu einer Patientin, deren Familie undFreundeskreis alle Kräfte angespannthat, um die letzten Wochen gemein-sam zu bewältigen. Krankheitserfah-rungen sind Wege, um die Lebens-kunst zu lernen. Und es ist ganz sicherein Privileg, so viele persönliche Ein-blicke zu bekommen wie Pflegende.Darum haben sie diesen Berufgewählt – und darum verzweifeln siesicher auch manchmal an diesemBeruf. Vor allem dann, wenn die Zeitzum Stehenbleiben und Zuhören, zumTrauern und Nachdenken fehlt.

Wenn die Arbeitsabläufe Bezie-hungen stören, statt sie aufzubauen,dann werden Pflegekräfte um denwichtigsten Gewinn ihres Berufsgebracht. Denn ebenso wichtig wie einangemessener Lohn ist dieser innereGewinn, das Wachsen am Beruf, dieLiebe zum Leben – trotz allem.

Wer in diakonischen Aufgaben tätigist, braucht Zeit, auf sich selbst zu ach-ten, auf die eigenen Rhythmen undKörpersignale, Zeit zur Reflexion undzum Gebet, Zeit, um die Menschen, dieeinem am Herzen liegen, vor Gott zubringen. Daraus wächst auch die Kraftzur Solidarität, die Kraft, gemeinsameinzustehen für die Würde der Krankenund Sterbenden und für das Ansehender Pflege in unserer Gesellschaft. Inso-fern trifft die neue Konzentration aufSelbstsorge, Spiritualität und existen-

zielle Kommunikation einen wichtigenKern, dem man im praktischen Lebendiakonischer Einrichtungen und Kran-kenhäuser den nötigen Raum wünscht.

Die Möglichkeiten menschlichenHandelns ändern sich. Je mehr siewachsen, desto dringlicher ist dieTugend des Maßes gefragt. Sie ist auchnötig, wenn es inmitten aller Verände-rungen möglich bleiben soll, den ethi-schen Wert als Maßstab für unserenUmgang mit ökonomischen Wertenanzuerkennen. Deshalb halte ich es füreinen verheißungsvollen Ansatz, dassfür die persönlich-professionelle Seitedes diakonischen Ethos drei Aspekteins Gespräch gebracht werden: die Sor-ge für sich selbst als unerlässlicheVoraussetzung dafür, für andere sor-gen zu können; die Gelegenheit zurEntfaltung der eigenen Spiritualität alsVoraussetzung dafür, die spirituelleDimension in Pflegebeziehungen wahr-nehmen zu können, und schließlich dieBefähigung zu existentieller Kommuni-kation als Voraussetzung dazu, Pflege-bedürftigen nicht nur eine kompetentekörperliche Pflege, sondern auch seeli-schen Beistand gewähren zu können.

Das Dilemma seelischen Beistandsbei knappen Zeitvorgaben erfordertauf der einen Seite organisatorischeAntworten, auf der anderen Seite aberauch eine Fähigkeit dazu, in der zurVerfügung stehenden Zeit existentiellzu kommunizieren, die Ebene ihrerBedürftigkeit verbal und nonverbal zuerreichen, Zuwendung und Abgrenzungin der Balance zu halten, in existentiel-len Krisen sprachfähig zu sein. Die Ent-wicklung der eigenen Fähigkeiten zuexistentieller Kommunikation wirddabei nicht nur den Pflegebedürftigen,sondern auch den Pflegenden selbst zuGute kommen. Insofern liegt darin einguter letzter Hinweis darauf, dass esvielleicht an der Zeit sein könnte, dasdiakonische Leitwort „Mein Lohn ist,dass ich dienen darf“ durch ein schlich-tes biblisches Gebot abzulösen: „LiebeGott und liebe deinen Nächsten wiedich selbst.“ Mein Wunsch ist, dass dieDiakonie in beispielhafter Weise deut-lich macht, dass es sich bei diesem bib-lischen Gebot um ein Dreifachgebot derLiebe handelt. Es umfasst die Liebe zuGott, zum Nächsten und zu sich selbst.

WOLFGANG HUBER (AUSZUG, GEKÜRZT)Gemeinsamer Gesang gehört dazu

Den Hauptvortrag zur Mitglie-

derversammlung hielt der

ehemalige Ratsvorsitzende der

EKD, Prof. Dr. Wolfgang Huber.

Sein Thema: „Gelebte Ethik in

den Häusern der Diakonie –

insbesondere in Blick auf die

Pflegekultur“. Nebenstehend

ein gekürzter Auszug daraus.

6

MITGLIEDER-VERSAMMLUNG

Page 7: KWV Jahresbericht 2012

-Jahres

„71 Prozent der Deutschensind überzeugt, dass die Pflege einenzu geringen Stellenwert in derGesellschaft hat. Doch diese 71 Prozent machen sich nicht auf denWeg, daran etwas zu ändern.“ Diesbemerkte Wolfgang Huber, ehemali-ger Ratspräsident der EvangelischenKirche in Deutschland, während sei-nes Referates auf der Mitgliederver-sammlung des Kaiserswerther Ver-bandes. Leitungen der über 70 deut-schen diakonischen Gemeinschaftenund Werke des KWV trafen sich am20. September im Paul Gerhardt Stiftzu Berlin.

Die marktförmige Umgestaltungdes Sozialstaats und die Ökonomi-sierung des Sozialen übten großenDruck auf die Diakonie aus, soHuber. Eine „Neuinterpretation desdiakonischen Ethos“ sei nötig.Dabei müssten die Pflegendenselbst neu in den Blick gerückt wer-den. Im Zentrum allen diakoni-schen Handelns stehe die Bereit-schaft, sich dem Hilfsbedürfti-gen zuzuwenden. Diese Bereit-schaft stehe deshalb „im Wider-spruch gegen alle Tendenzen, dieSchwächeren zu Menschen zweiterKlasse zu machen“, betonte Huber.Zum gelebten Ethos in der Pflegegehöre es schließlich, „dass die

Gesellschaft wertschätzend mit die-sem Beruf umgeht. Dazu gehörtauch die angemessene Bezahlung“.

Kaiserswerther Unternehmenskultur

Der Kaiserswerther Verband willsich 2013 mit dem Jahresthema„Aspekte einer Kaiserswerther Unter-nehmenskultur“ beschäftigen, soVorstandsvorsitzende Oberin Sr.Esther Selle. Dabei sollen insbeson-dere die Bedeutung der Berufsgrup-pe der Pflegenden, die Kultur derPflege und die Pflegeausbildungin den Mitgliedshäusern diskutiertwerden. Der KWV sei weiterhin starkin der Vernetzung zwischen den Häu-sern. Innerhalb der theologisch-dia-konischen Fortbildung der einzelnenHäuser gebe es „einen regen Aus-tausch“, so Selle.

Der Kaiserswerther Verband sei„für die Zukunft gut aufgestellt“,so Geschäftsführerin Christine-RuthMüller in ihrem Bericht. Unter ande-rem sei der KWV in derzeit 22 ver-schiedenen Gremien vertreten. Diesspiegele „ein breites inhaltliches Spek-trum der Netzwerkarbeit des Verban-des“, wider, betonte Müller. Sie habedaneben eine Reihe von Mitgliedsein-richtungen besuchen können.

QUELLE: KWV (T. FLÜGGE / C.R. MÜLLER)

Wolfgang Huber: Diakonisches

Ethos neu interpretieren

Mitgliederversammlung im Paul Gerhardt Stift Berlin

Vorstandsvorsitzende Oberin Sr. Esther Selle

Der Druck auf die Diakonie

steigt und Hilfsbedürftige

werden zu Menschen zwei-

ter Klasse gemacht, so der

ehemalige EKD-Ratsvorsit-

zende Wolfgang Huber

auf der Mitgliederversamm-

lung des KWV. Die Hilfsbereit-

schaft der Pflegenden muss

neu in den Blick gerückt

werden, so Huber.

7

MITGLIEDER-VERSAMMLUNG

Page 8: KWV Jahresbericht 2012

Was trägt in die Zukunft?

Mehr als 30 Oberinnen der

Mitgliedshäuser des KWV

versammelten sich vom

14. bis 16. Mai unter dem

Thema „Was trägt uns in die

Zukunft?“ zur Jahrestagung

im Mutterhaus der Großhep-

pacher Schwesternschaft in

Weinstadt-Beutelsbach. Die

drei klassischen „evangeli-

schen Räte“ Ehelosigkeit,

Armut und Gehorsam, die

ursprünglich zur Berufung als

Diakonisse gehörten, bildeten

den zentralen Diskussions-

punkt.

8

OBERINNEN-TAGUNG

Die Begrüßung war lebhaft, undschon beim ersten Kaffeetrinken wur-den Berichte in lebhafter Diskussionausgetauscht. Alle Oberinnen von Ostund West, von Nord und Süd hattenwohl einen Riesenrucksack vollerInformationen aus dem eigenen Mut-terhaus mitgebracht und wollten die-sen schnellstens auspacken. Anhandgut vorbereiteter Unterlagen beganndann die Berichterstattung reihum.Wenn Oberinnen und leitendeSchwestern aus 32 Häusern berich-ten, ist die Zeit immer zu knapp. Dawird auch jede Pause, jeder Gang zuGesprächen genutzt.

„Ankommen und zusammenfin-den – sich gemeinsam auf den Wegmachen“, unter diesem Thema standder erste Abend. Es war ein Tanz-abend mit klassischer Musik und Taizé-Gesängen. Es gehörte viel Ein-fühlungsvermögen und Konzentrationdazu, damit die Tänze in der großenRunde gelingen konnten. Ein Dankgebührt der geduldigen DozentinMonika Stickel.

Nach Frühstück und Morgenan-dacht am folgenden Tag beschäftig-ten wir uns mit dem Hauptthema derTagung: „Sehnsucht nach Armut, Lustauf Sendung, Freude am gebundenenFreisein – was trägt in die Zukunft?“

Sr. Claudia Marie Mühlherr ausdem Kloster Sießen berichtete aus dereigenen Schwesternschaft. Schnellwar es ein intensives gemeinsamesGespräch. Hier nur einige Punkte zumWeiterdenken:

- Jede Gemeinschaft hat ihre eigenenWurzeln, die sie sich immer wiederbewusst machen muss - Geschichtedes Hauses und der Schwesternschaft.- Wo ist meine persönliche Geschich-te? Was bewog mich, Diakonisse zuwerden? Wie bin ich gerade in dieseGemeinschaft gekommen, in der ichheute noch bin?- In einer Gemeinschaft leben heißtMitverantwortung tragen, unterei-nander, füreinander und für das Haus.Gemeinsam beten, auf Gottes Worthören und füreinander beten und dieAußenwelt dabei einschließen, in derwir leben.- Wir müssen uns mit der Zeit und mitihren Nöten auseinandersetzen. Wirbrauchen die Berührung mit der Welt,um uns zu erneuern.- Der technische Fortschritt mitHandy, Internet, Computer, E-Mailhat positive und negative Seiten. Wirbrauchen die Kommunikation in denGemeinschaften.- Als lebenswichtige Basis brauchenwir das Wort Gottes, die Arbeit undden Austausch im Gespräch, dennGottes Wort will in mir leben undmich leiten. Wir dürfen alles von Gotterwarten und alles weitergeben,denn Gottes Geist weht, wo er will. - Wir sind Berufene, wir haben eineGeschichte des Anfangs, wir habenHoffnung, blicken zurück und in dieZukunft. Gott handelt an uns unddurch uns an den Menschen um unsherum.

Wie gut tut es, all solche Gedan-ken gemeinsam zu bedenken. Dasgeschwisterliche Zusammensein derTagungsteilnehmer setzte sich dannauch in kreativen Workshops undgemeinsamen Unternehmungen fort.

Der volle Rucksack mit den Infor-mationen und Berichten wurdegeleert und mit vielen guten Gedan-ken für die Zukunft gefüllt, die jedemitnehmen konnte. Ein besonderseindrücklicher Abendmahlsgottes-dienst schloss die Tagung ab. Gestärktging jede in den Alltag zurück. Wirfreuen uns schon auf das nächsteZusammensein vom 22. bis 24. April2013 in Niesky.

OBERIN SR. SIEGRID FELLECHNEROberinnentagung in Weinstadt-Beutelsbach bei der Großheppacher Schwesternschaft

Page 9: KWV Jahresbericht 2012

Unter dem Thema „Pflegeausbil-dung weiter denken“ trafen sich am2. und 3. November mehr als 20 Lei-tungen pflegerischer Ausbildungs-stätten aus ganz Deutschland aufdem Gelände der Kaiserswerther Dia-konie bei Düsseldorf. Die Schulleiter-tagung des KWV wurde von Vor-standsmitglied Oberin Sr. HanneloreBalg von der DiakonissenanstaltFlensburg initiiert und durchgeführt.

Pflegeausbildung mit christli-chem Profil hat eine Zukunft, beton-ten die Teilnehmenden. Ausbildungs-reformen, die demographische Ent-wicklung und die Gewinnung vonNachwuchs für die Ausbildung stellenjedoch große Herausforderungen andie Schulen. „Es ist wichtig, Entwick-lungstendenzen zu erkennen, Chan-cen zu entdecken und miteinanderIdeen zu entwickeln“, so Oberin Sr.Hannelore Balg.

Vorträge und Workshops gabenImpulse für die Diskussionen. AndreaWarnke, Professorin an der Ham-burger Fern-Hochschule, referiertezum dualen Studiengangkonzept imGesundheitswesen. Frauken Lass,Schulleiterin am Ökumenischen Bil-dungszentrum für Berufe im Gesund-heitswesen gGmbH und ihre Stellver-treterin in der Funktion der Curricul-umbeauftragten Silke Hansen stelltendas „Flensburger Modell“ einer inte-grierenden Pflegeausbildung vor.

Ulrike Döring von der Arbeitsge-meinschaft christlicher Schwestern-verbände und Pflegeorganisationenin Deutschland ADS sprach überZukunftsaussichten der berufspoliti-schen Entwicklungen. Sr. Käte Roosvom Diakonischen Werk der EKD lei-tete einen Workshop zum Diakoni-schen Profil in der Ausbildung.

QUELLE: KWV (T. FLÜGGE / C.R. MÜLLER)

Pflegeausbildung weiter denken

Pflegeausbildung mit christli-

chem Profil hat Zukunft.

Angesichts großer Herausfor-

derungen muss sie sich aber

weiterentwickeln, betonten

die Teilnehmenden der

Schulleitertagung des

Kaiserswerther Verbandes.

9

SCHULLEITER-TAGUNG

Zur Vergegenwärtigung der Geschichte des

Pflegewesens besuchte die Gruppe das bun-

desweit erste öffentlich zugängliche Museum

zur Geschichte der Pflege im ehemaligen

Schwestern-Krankenhaus der Kaiserswerther

Diakonie

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulleitertagung in Düsseldorf-Kaiserswerth

Der erste Abend der Oberinnentagung war ein Tanz-

abend mit klassischer Musik und Taizé-Gesängen

Page 10: KWV Jahresbericht 2012

Spiritualität im Pflegeberuf

Die Regionalkonferenzen 2012

beschäftigten sich mit dem

Modellprojekt „Existenzielle

Kommunikation und spirituelle

Ressourcen in der Pflege“.

10

REGIONAL-KONFERENZEN

„Existenzielle Kommunikationund spirituelle Ressourcen in derPflege“ lautet der Titel eines Modell-projekts des Diakonischen Werkes inder Evangelischen Kirche in Deutsch-land (EKD). Ziel ist, die Arbeitsbedin-gungen im Pflegeberuf zu verbessern.Die Regionalkonferenzen des Kaisers-werther Verbandes beschäftigtensich in ihren Tagungen 2012 in Guben(Ostkonferenz), Braunschweig (Nord-konferenz), Bad Arolsen (Westkonfe-renz) und Neuendettelsau (Südkonfe-renz) mit dem Projekt.

Arbeitsbedingungen imPflegeberuf verbessern

Dr. Astrid Giebel, Projektleiterinim Diakonischen Werk der EKD, refe-rierte in Guben und Braunschweigüber das bis Ende 2012 laufende Pro-jekt. „Zum Arbeitsalltag von Pflegen-den gehört die unvermittelte Ausei-nandersetzung mit existentiellen Fra-gen von Patienten und Bewohnern“,so Giebel. „Gleichzeitig wächst derAnspruchsdruck maximaler Effizienz.Zunehmend kommen Pflegende anGrenzen ihrer eigenen physischenund psychischen Belastung.“

An sieben Projektstandortenwerden Pflegende in gesundheitsför-dernden Ansätzen von Spiritualitätals heilender und heilsamer Sorge inder Pflege für sich selbst geschult.Durch Begleitforschung wird unter-sucht, ob und wie existenzielle Kom-munikation und Spiritualität in derPflege berufsbedingten Überlastun-gen entgegenwirken können. Ein inVorbereitung befindliches Curriculumsoll die Fort- und Weiterbildungunterstützen.

Das Projekt wurde in den vierRegionalkonferenzen diskutiert undum Praxisbeispiele ergänzt. So warder Veranstalter der Ostkonferenzam 12. und 13. März, das Naemi-Wil-ke-Stift in Guben, für eineinhalb Jah-re Praxispartner des DiakonischenWerkes. Den zweiten Schwerpunktder Konferenz in Guben bildete derBericht über ein jüngst gestartetesProjekt zur „Weitergabe von Themendes Glaubens in der Diakonie“ durchPfr. Ulrich Laepple, Referent derArbeitsgemeinschaft MissionarischeDienste beim Diakonischen Werk derEKD.

Die Nordkonferenz am 15. und16. März im Braunschweiger Marien-stift vertiefte unter der Leitung desdortigen Vorstandsvorsitzenden Dr.Burkhard Budde das Thema. Ergän-zend tauschten sich die Teilnehmen-den über ein Referat zu „strukturier-ter Ethikarbeit“ vom Geschäftsführerder Henriettenstiftung Hannover,Vorsteher Pfr. Volker Milkowski, aus.

„Diakonische Unternehmenskul-tur – Nachhaltige Sicherung einerguten Ergebnisqualität“ lautete dasThema des Referats von VorsteherPfr. Horst Rühl während der Westkon-ferenz am 21. und 22. März im Wal-deckschen Diakonissenhaus Sophien-heim in Bad Arolsen. Zum Jahresthe-ma der Regionalkonferenzen referier-te die Pflegewirtin Heike Lubatsch,stellvertretende Projektleitende imDiakonischen Werk der EKD.

In der Südkonferenz am 27. und28. März in der Diakonie Neuendet-telsau informierte Annette Meusling-Sentpali vom Institut für Bildung undEntwicklung im Caritasverband derErzdiözese München und Freisingüber das Jahresthema. Im Anschlussan die Präsentation wurden Beispielediakonischer Begleitung aus den Häu-sern ausgetauscht. Vorsteher Dr.Werner Schwartz, Vorsitzender derSüdkonferenz, legte Diskussionsthe-sen zur Kaiserswerther Unterneh-menskultur vor. Rektor Prof. Dr. h.c.Hermann Schoenauer informierte imRahmen einer Abendveranstaltungüber die Diakonie Neuendettelsau.

QUELLE: KWV (T. FLÜGGE / C.R. MÜLLER)Südkonferenz in der Diakonie Neuendettelsau

Die Termine der Regionalkonferenzen 2013:

11.-12. März Westkonferenz in Witten 14.-15. März Nordkonferenz in Hannover 18.-19. März Ostkonferenz in Teltow20.-21. März Südkonferenz in Frankfurt a.M.

Page 11: KWV Jahresbericht 2012

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REGIONAL-KONFERENZEN

Westkonferenz

Während der Westkonferenz im Waldeckschen Diakonissenhaus

Sophienheim in Bad Arolsen bekam Schwester Marlies Gruber einen

Blumenstrauß von Vorsteher Pfarrer Horst Rühl zu ihrem Oberinnen-

jubiläum. Sie gehört seit 60 Jahren zum KWV. Die Westkonferenz

war eingebettet in die Reihe der Feierlichkeiten zu den Jubiläen 125

Jahre Waldecksches Diakonissenhaus und 140 Jahre Sophienheim.

Arbeitszweige der Einrichtung sind stationäre Pflege, ambulante

Altenhilfe, betreutes Wohnen, Altenpflegeausbildung und Kinder- und

Jugendhilfe.

Südkonferenz

Die Vertreter der Südkonferenz tagten in der Diakonie Neuendettel-

sau, die mit ihren 200 Einrichtungen der größte diakonische Träger in

Bayern ist. 6.600 Frauen und Männer finden derzeit hier einen

Arbeitsplatz in Voll- und Teilzeit. Die Diakonie Neuendettelsau bietet

für Menschen mit einer geistigen Behinderung Wohn- und Arbeitsplät-

ze, führt Senioreneinrichtungen, außerdem Schulen, die von über

4.000 Schülern besucht werden. Sie ist Träger von vier Kliniken. Hin-

zu kommen Kindertagesstätten, Tagungs- und Gästehäuser, die Inter-

nationale Akademie DiaLog, verschiedene Betriebe und die beiden

kirchlichen Werkstätten Hostienbereitung und Paramentik.

Nordkonferenz

Die Nordkonferenz tagte in der Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marien-

stift in Braunschweig. Zu dieser Einrichtung gehören u.a. ein Kran-

kenhaus, das Altenpflegeheim Bethanien, Ausbildungsstätten sowie

ein Mutterhaus mit einer Diakonischen Galerie und der Theodor-

Fliedner-Kirche. Das Gründungsjahr ist 1870. Der Name stammt

von Marie von Baden-Durlach, der Mutter des damals regierenden

Herzogs Wilhelm. Die etwa 650 Mitarbeiter bilden eine christliche

Dienstgemeinschaft.

Ostkonferenz

Erstmals tagte die Ostkonferenz

im Naemi-Wilke-Stift in Guben.

Die Stiftung vereint neben einem

Krankenhaus verschiedene Ein-

richtungen der Gesundheitsfür-

sorge und unterhält Einrichtun-

gen für Kinder und Familien.

Linkes Foto: Pfr. Ulrich Laepple,

Referent der Arbeitsgemeinschaft

Missionarische Dienste beim DW

der EKD berichtete über ein

eben gestartetes Projekt zur

„Weitergabe von Themen des

Glaubens in der Diakonie“.

Page 12: KWV Jahresbericht 2012

Die Tagung der Verwaltungsdi-

rektoren 2012 fand in Moshi,

Tansania, bei der Schwestern-

schaft Ushirika Wa Neema

statt, einer tansanischen

Schwesternschaftsgründung

der Ev. Diakonissenanstalt

Augsburg. Sie stand unter

dem Thema „Gründung von

diakonischen Tochtergemein-

schaften und Schwestern-

schaften im internationalen

Kontext“.

12

Sonntagsgottesdienst im Mutter-haus mit Pater Urio. Schon beim ers-ten Lied der Gemeinde dringen frem-de Worte, aber ganz bekannte Tönean unser Ohr. Das kennt man doch ...?„Großer Gott wir loben dich“ - abereben in der Landessprache. Ein kur-zes Blättern in den Gesangbüchernbestätigt den Verdacht: Offenkundigwirkt die Arbeit der Missionare inDeutsch-Ostafrika vor hundert Jahrenbis heute fort. Das Liederbuch derlutherischen Kirche in Tansania ent-hält viele uns wohlbekannte Lieder,und für die Eisenacher Mitglieder derGruppe ist es ein besonders Erlebnis,Luthers „Ein feste Burg ist unserGott“ 7000 Kilometer fern der Wart-burg auf Kisuaheli zu vernehmen.

Die Schwesternschaft hat regen Zulauf

Am ersten Thementag dürfen wirdie Schwesternschaft genauer ken-nenlernen, und das war ja auch einAusgangspunkt der Reise: Wie kannes gelingen, lebendige und überle-bensfähige Gemeinschaften neu zugründen, und dies in einem Konti-nent, dem man aus europäischerSicht gerne viele Vorurteile entge-genbringt? Und so sind unsere Erwar-tungen auch sehr von unseren eige-nen Problemlagen bestimmt: DieMutterhausdiakonissen plagen großeNachwuchssorgen, und es kann leichtsein, dass bald keine Schwester mehrim aktiven Dienst tätig ist. Afrikaerscheint sowieso als ein hoffnungs-loser Patient, der manchmal im Cha-os zu versinken droht.

Umso verblüffender sind aber dieFakten, die Oberin Schwester Agnesund Pastor Aaron Urio berichten. DieSchwesternschaft hat regen Zulauf.Zur Zeit hat sie 59 Diakonissen, diealle in Beruf und Berufung stehen.Der Feierabend ist bei keiner ein The-ma und noch viele Jahre entfernt.Dazu wird die Gemeinschaft durcheinen regen Zulauf von Anwärterin-nen gestärkt und erhalten. 20 jungeFrauen werden für ihren Dienst aus-gebildet. 10 Jahre wird es dauern, bisder Bischof sie als Diakonisse einseg-net. Bis dahin bildet sich die künftige„Sister“ geistlich, aber auch für einen

weltlichen Beruf aus. So verwundertes nicht, dass der SchwesternschaftÄrztinnen, Erzieherinnen und Mana-gerinnen angehören. Sie stützen undtragen mit ihrem Verdienst dieGemeinschaft.

Soziale Arbeit muss selbst finanziert werden

Eine weitere Säule bilden Wirt-schaftsunternehmen, zwei landwirt-schaftliche Betriebe, die nicht nur zurEigenversorgung dienen, sondernauch auf dem Markt ihre Produkteverkaufen. Eine Schneiderei für litur-gische Gewänder, eine Hostienbäcke-rei und die vielbesuchte Buchhand-lung in Moshi sind weitere Stützendes Mutterhauses. Denn sozialeArbeit in Tansania wird nicht oder nurin sehr geringem Umfang vom Staatunterstützt. So muss das Geld für dasKinderheim in Kalali oder den Mon-tessorikindergarten in Moshi auseigenen Mitteln des Mutterhausesaufgebracht werden. Diakonie zeigtsich hier als tätige Hilfe in die Gesell-schaft und Gemeinde hinein. Es wirdaber auch betont, dass ohne die lang-jährige finanzielle und tatkräftige Hil-fe des Mutterhauses in Augsburg dasProjekt einer Schwesternschaft inTansania nicht möglich gewesenwäre. Gerade die Anfänge seien nichtohne Konflikte abgelaufen, betontenSr. Agnes und Pastor Urio.

Der Impuls, eine Schwestern-schaft zu gründen, sei von jungenFrauen der lutherischen Gemeindenausgegangen. Hier durchaus mit demBlick auf die Schwestern der katholi-schen Kirche. Warum sollte es nichtauch eine evangelische Gemeinschaftunverheirateter Frauen geben? Dabeiwollten sie nicht das, was in Deutsch-land in 150 Jahren gewachsen ist,kopieren, sondern einen eigenenWeg finden. Es sei gerade für die tan-sanischen Familien schwer gewesen,ihre Töchter loszulassen. Denn Kindersind ein Teil der elterlichen Altersver-sorgung.

Aber da war auch die Sorge, wasmit der künftigen Schwester wird,wenn sie selbst alt geworden ist. Siehat ja keine Familie, wer sorgt dannfür sie? Eine Gemeinschaft, die auch

Wir waren willkommen

Karibu, so haben wir gelernt, heißt

willkommen. Und willkommen haben

wir uns bei den Brüdern und Schwes-

tern in Tansania jeden Moment

gefühlt. Wir dürfen sehr dankbar sein

für die Wärme, die Herzlichkeit und für

das Zuvorkommen und die Obsorge,

die wir erfahren durften.

So manches Mal haben uns unsere

Gastgeber durch ihre Geschenke und

Freundlichkeit geradezu beschämt, auf

so viel waren wir nicht immer vorberei-

tet. Wir wurden aber auch durch uns

selbst beschenkt. Es ist schon erstaun-

lich, wie gut sich eine Gruppe finden

kann. Aus allen Teilen Deutschlands

sind wir gekommen, mit sehr unter-

schiedlichen Erfahrungen und Erwar-

tungen, und doch sind wir schnell eine

Gemeinschaft geworden.

Ich bin für die vielen Erfahrungen

und Eindrücke sehr dankbar. Für die

vielen Begegnungen und Gespräche,

die wir haben durften. Aber auch den

Schutz auf all den Wegen, auf denen

wir unterwegs waren.

GÜNTER WILD

Begegnungen in Tansania

TAGUNG DERVERWALTUNGS-DIREKTOREN

Page 13: KWV Jahresbericht 2012

13

TAGUNG DERVERWALTUNGS-

DIREKTOREN

in der Zukunft trägt, war zunächst fürdie Herkunftsfamilie nicht vorstellbar.Diese Konflikte seien jetzt wenigergeworden, und die Eltern wüssten essehr wohl zu schätzen, dass ihre Töch-ter eine sehr gute Ausbildung bekom-men, so Schwester Agnes.

Diakonissen sind dort, wo sie ein-gesetzt werden können, mittlerweileeine Säule der lutherischen Gemeindengeworden. „Diakonissen reden nichtviel, sondern handeln. Und machendeshalb Werbung für die Kirche undden Glauben,“ fasst Pastor Urio präg-nant zusammen. Und er verweist dar -auf, dass auch in anderen RegionenTansanias Bestrebungen im Gangesind, eigene Schwesternschaften zugründen.

Von der diakonischen Praxis konn-ten wir uns am selben Nachmittagüberzeugen. Die Fahrt ging in das Kin-derheim Kalali. Hier leben 36 Kinder inaltersgleichen Gruppen. Das jüngstewar nur wenige Monate alt. Die Grün-de für eine Aufnahme sind der Todeines Elternteils, meistens der Mutter,oder psychische Erkrankungen derEltern, soziale Probleme, Krankheit.

Alle Häuser in Kalali sind aus Spen-denprojekten entstanden - mit demMutterhaus in Augsburg, mit US-ameri-kanischen Kirchgemeinden, mit Privat-personen. Auch dem Kinderheim isteine Landwirtschaft angegliedert. DieKühe, die Hühner sowie der Anbau vonBananen, Kaffee und Gemüse dienen

sowohl der Eigenversorgung als auchder Produktion für den Markt. Ein neu-es Projekt befindet sich gleich am Ein-gang des Kinderheimes: der Neubaueines Seminars für Erzieherinnen, Leh-rer und Altenpflegerinnen. Hier soll inZukunft nicht nur die Theorie vermit-telt, sondern auch im benachbartenHeim praktische Erfahrung an die ange-henden Fachkräfte vermittelt werden.

Dankbar für Reformationund für Missionare

Beim Besuch bei Bischof Dr. MartinShao sagte dieser in seinen Ausführun-gen zur Situation der evangelischenKirche und der Diakonie in Tansania, ersei dankbar für die Reformation MartinLuthers und auch für die Missionare,die das Evangelium in sein Landgebracht haben. Durch die diakonischeArbeit sei seine Kirche mit den Brüdernund Schwestern in aller Welt verbun-den. Er dankte der deutschen Diakonieund besonders dem Mutterhaus inAugsburg für ihr segensreiches Tunbeim Aufbau des Mutterhauses, aberauch der Altenpflege und der Kranken-häuser. Bischof Shao sieht in diesenFeldern auch die Herausforderung fürdie Gesellschaft in Tansania und damitauch für die Kirche: „Armut in ländli-chen Gebieten, die Sorge um alte Men-schen, HIV und die Folgen der Klima-veränderung, das bewegt uns sehr!“

Am Beispiel der alten Menschenerkennt man die Veränderungen in der

Gesellschaft. Früher war es selbstver-ständlich, dass sich die Familie umjedes Mitglied gesorgt hat. Alte wur-den durch ihre Kinder abgesichert. Diessei heute nicht mehr selbstverständ-lich. Häufig seien die Jungen weggezo-gen. Staatliche Fürsorge oder eine Ver-sicherung scheint angesichts der Reali-täten schwierig umzusetzen. Nur 25Prozent der Bevölkerung sei erwerbs-tätig. Der Rest lebe in eher prekärenVerhältnissen als Kleinbauern oder alsSelbständige im Kleingewerbe, da kom-me mancher schnell an seine finanziel-len Grenzen. Kirche und Diakoniemüssten darauf eine Antwort finden,die zum Beispiel im Aufbau ambulanterHilfsdienste für Alte und Kranke beste-hen könnte.

Die Schwestern ließen es sich nichtnehmen, uns am Abend mit einem Pro-gramm zu verwöhnen. Spiritualität undTemperament gingen dabei eine mit-reißende Symbiose ein. Eine wahrlichbeeindruckende Gemeinschaft!

Die freien Tage wurden genutzt,um Land, Leute und die Tierwelt Tansa-nias kennenzulernen. Auf der staubi-gen Piste konnten wir ein Gefühl dafüraufbringen, wie wichtig der langersehnte Regen für die Natur war. Tau-sende von Kühen wurden von denMassai zu den wenigen Wasserstellengetrieben. Im Umfeld der Parks durftenwir weitere Bekanntschaft mit denGepflogenheiten des tansanischen Ein-zelhandels machen und über die Flexi-bilität der Preisgestaltung staunen. Achja, ein paar Elefanten sind uns dannauch noch über den Weg gelaufen ...

Es werden viele Erinnerungenwach bleiben an eine lebendigeGemeinschaft von Diakonissen, angroßartige Gastgeber, wunderbare Kol-leginnen und Kollegen und an ein Land,das so vielschichtig wie überraschendist. Vielen Dank - asante sana!

GÜNTER WILD

Baumpflanzaktion: Die Teilnehmer der Verwaltungsdirektorentagung setzten 15 Zeichen der

Hoffnung in die Plantage des Mutterhauses in Moshi. Damit soll das Mikroklima in der Region

verbessert und die Feuchtigkeit in Luft und Boden gehalten werden (Weitere Fotos auf Seite 24)

Page 14: KWV Jahresbericht 2012

22 Schwestern aus verschiede-nen Mutterhäusern des Kaiserswer-ther Verbandes trafen sich zu Palma-rum, vom 30. März bis 1. April, zueinem gemeinsamen Austausch imDiakonissenhaus der Diakoniestif-tung Lazarus in Berlin. Zentrales The-ma war „Leben nach den Evangeli-schen Räten – die Sehnsucht zurNachfolge, zur Gemeinschaft und zurFreiheit?“.

Zwei katholische Schwestern,Schwester Marlies Pöpping vom Insti-tut St. Bonifatius – Missionsbenedik-tinische Lebensgemeinschaft undSchwester Annette Eisele, eine Fran-ziskanerin aus Sießen, sowie dieevangelische Schwester KatharinaSchridde von der Communität Castel-ler Ring gaben kurze Impulse und Ein-blicke in ihr Leben.

Die Teilnehmerinnen waren sicheinig: ein Lebensweg mit den drei

Evangelischen Räten bedeutet dieeigene Sehnsucht zu erfüllen.

Das Leben ist eine „ewige Baustelle“

Festgestellt wurde, dass Kirche,Kloster und das eigene Leben ewige„Baustellen“ sind. Baustellen, die sichimmer wieder verändern und woauch die Begriffe Armut, Gehorsamund Zölibat in die heutige Zeit zuübersetzen sind. Was ist zu bewahrenan Tradition und was ist zu erneuern?So wohnt eine Benediktinerin heutealleine in Berlin. Die Anbindung andie Gemeinschaft erfolgt durch E-Mail und gemeinsame Rüstzeiten.

War früher eine Einrichtung diezentrale Arbeitsstätte von Schwesterneiner Gemeinschaft, so ist heute eineVielfalt an Berufen sichtbar in einerGemeinschaft. Die Schwestern arbei-ten oft außerhalb von Klöstern oderMutterhäusern. Dies bedeutet auchmehr Eigenverantwortung für dieGespräche mit Gott. Aber das täglicheHören auf Gottes Stimme, sein Führenund Leiten und Korrigieren bleibt.

Zum nächsten Palmarum-Treffenvom 22. bis 24. März 2013 hat dieGroßheppacher Schwesternschaft(Schwester Ulrike Barth, Oberlin-straße 4, 71384 Weinstadt-Beutels-bach) eingeladen.

OBERIN SCHWESTER DÖRTE RASCH

VORSTEHER PFARRER RAINER STAWINSKI

Zwischen Bewahren und Erneuern

Palmarum-Treffen in Berlin - auch die Stadt wurde erkundet

Das Palmarum-Treffen fand mitten in Berlin,

gegenüber der Mauergedenkstätte, im Diakonis-

senhaus der Diakoniestiftung Lazarus statt

Die Evangelischen Räte gehen auf Empfehlun-

gen zurück, die Jesus seiner Jüngergemeinschaft

für die Gestaltung ihres Lebens und Glaubens

gegeben hat. Drei dieser Empfehlungen haben

sich als besonders wirksam erwiesen und sind

zur Grundlage christlicher Lebensform von

Ordensgemeinschaften geworden:

- Jungfräulichkeit (eheloses Leben in Keusch-

heit um Christi willen),

- Armut (Verzicht auf persönlichen Besitz und

einfache und eindeutige Lebensführung)

- Gehorsam (intensives Hinhören auf den Wil-

len Gottes und dauernde Bindung an eine

bestimmte kirchliche Lebensform).

Palmarum-Treffen 2012 im

Lazarus–Diakonissenhaus

Berlin: „Leben nach den

Evangelischen Räten – die

Sehnsucht zur Nachfolge,

zur Gemeinschaft und zur

Freiheit?“

14

PALMARUM-TREFFEN

Die Evangelischen Räte

Spannende Themen beim Palmarum-

Treffen in der Diakoniestiftung Lazarus

Page 15: KWV Jahresbericht 2012

Zeit für gute Begegnungen

Nach den großen Jubiläums-

feiern anlässlich 175 Jahre

Mutterhausdiakonie im Jahr

2011 trafen sich im April 2012

fast 100 Schwestern verschie-

dener Diakonissenhäuser zum

Sterntreffen im Mutterhaus

in Düsseldorf-Kaiserswerth.

Dieses ehemalige Mutterhaus,

seit einigen Jahren Hotel,

repräsentiert die Geschichte

und die Gegenwart der

Mutterhausdiakonie.

Im Gottesdienst beim Sterntreffen in Kaiserswerth

15

STERNTREFFEN

Am Schluss des Gottesdienstes zum Sterntreffen bekam jede Schwester zur Erinnerung

ein Fässchen mit „Extra-Tröpfchen der Hoffnung“ überreicht

„Zeit für gute Begegnungen, Ge-meinschaft im Alltag“ - unter diesemMotto brachen am 21. April 17 Sa-repta-Schwestern zum Sterntreffennach Kaiserswerth auf. Nach einemStehempfang und der Begrüßungdurch Pastorin Judith Kiehnel, Vorste-herin der Kaiserswerther Schwestern-schaft, hörten wir den Lebensberichtvon Schwester Maria Wahlbruch.Diese gehört dem Orden der „KleinenSchwestern Jesu“ an. Sie ist eine Nonneohne Kloster, ohne Ordensregeln – ihreZentrale ist in Frankfurt/Main. Hierwerden die Neuaufnahmen, Fortbil-dungen, Ausbildungen und Einsätzevon Schwestern koordiniert.

Diese Schwestern leben mit deneinfachen Menschen, z.B. mit Arbei-tern oder Sinti und Roma und teilenderen Lebensstandard. Sr. Maria hatihren Lebensunterhalt mit Putzen undFabrikarbeit verdient und teilt diesenmit ihren Mitschwestern.

Der Leitgedanke der Schwesternist: „Wir sind wie ihr und für euch da“,darum haben sie keine Leitungsfunk-tionen, keine Vorgesetztenfunktio-nen, keine Mitarbeit in Gremien,keine bessere Bezahlung.

Die Schwestern sehen ihren Auf-trag darin, sich von Nachbarn, Arbeits-kollegen und Kindern in Anspruchnehmen zu lassen und finden darinauch ihre Anerkennung und ihren Le-benssinn. In der Gemeinschaft gibt eskeine feste Regel, verpflichtend ist je-doch die tägliche Stunde „Stille Zeit“.

Zwei Sätze von Sr. Maria sind mirbesonders in Erinnerung geblieben:„Mit den Augen der Liebe auf Gott unddie Menschen schauen“ und „Christusdie Augen der Seele hinhalten, denndie Zukunft kommt uns entgegen“. Sieerzählte lebendig und authentisch. Da-nach trafen wir uns in kleinen Grup-pen. Jede Schwester stellte sich undihr Mutterhaus mit den aktuellen Fra-gen und Ereignissen vor. So erfuhrenwir mehr voneinander.

Ein Gottesdienst, gestaltet vonPastorin Judith Kiehnel und zwei wei-teren Schwestern, rundete den Tagab. Vor dem Altar stand eine Jubilä-umsbank, auf der zwei Schwesterndrei „Hoffnungs-Gespräche“ führten.Diesen Gesprächen lag jeweils einebiblische Aussage zugrunde.

Es gab Gelegenheit, das Pflegemu-seum zu besuchen und sich an die Zei-ten zu erinnern, die viele von uns nochaus eigener Erfahrung kannten. Es istgut, dass es dieses Museum gibt unddamit eine lange Tradition der Diako-nie lebendig bleibt. „Krankenpflege ist eine Kunst“ bemerkte FlorenceNightingale. Hier wird unterhaltsamgezeigt, welche Menschen die „Kunst“beherrschten, welche Ausbildungensie genossen und warum sie diesenBeruf ausübten.

Mich hat der gelbe Stern an einerSchwesterntracht berührt und er-schüttert. Was ist wohl aus der Träge-rin dieser Tracht geworden?

SR. MARGRET HAHNE

Im Pflegemuseum:

Gelber Stern an einer

Schwesterntracht

Sr. Maria Wahlbruch

von den „Kleinen

Schwestern Jesu“

Page 16: KWV Jahresbericht 2012

Die DIAKONIA-Weltversammlung

tagt im Juli 2013 in Berlin

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DIAKONIA /VERBÄNDE IMDIAKONAT

Auf den alle vier Jahre stattfin-denden Weltversammlungen geht esum christlich-diakonische Fragen, umdas Kennenlernen einzelner Projekteund Kulturen, die Feier von Gottes-diensten, gelebte Ökumene und dieFörderung von Verständnis und Ver-söhnung. Das Thema der Tagung2013: Diakonia – Healing and Whole-ness for the World / Diakonie – Hei-lung und Segen für die Welt.

Heilendes Handeln ist ein welt-weit aktuell diskutierter Themen-komplex, zu dem die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer aus den Regio-nen Asien, Australien, Afrika, Nord-und Südamerika sowie Europa ausihrer je eigenen Kultur, sozialpflegeri-schen Arbeit und ihrer Bildungs- undEntwicklungspolitik auf der Weltver-sammlung interessante Hinweise undAnregungen einbringen und dengegenseitigen ökumenischen Aus-tausch über diese Fragen suchen.Eine Woche lang tauschen sie sichüber christlich-diakonische Fragenaus und informieren sich gegenseitigüber einzelne diakonische, ökumeni-sche Projekte und die jeweiligenaktuellen Herausforderungen derunterschiedlichen sozialpolitischenSysteme. Sie leben Gemeinschaftüber unterschiedliche Kulturen undPrägungen hinweg. So will dieseTagung ein konkretes Einübungsfeldsein, als Christen in der Diakonie ein-zutreten für Gerechtigkeit, Friedenund Versöhnung – weltweit.

Blick über den Tellerrand

Zu den Zielen der Weltversamm-lung gehört auch der „Blick über denTellerrand“: Die gegenseitige Verge-wisserung und Stärkung für die jeeigenen Aufgaben in der Gestaltungdes Diakonats – die Vergewisserungund Stärkung durch das Erleben welt-weiter Gemeinschaft und der Zusageund Feier des Evangeliums der Men-

schenfreundlichkeit Gottes.Die Teilnehmerstruktur der DIA-

KONIA-Veranstaltungen unterscheidetsich von vergleichbaren kirchlich-dia-konischen „Funktionärs“-Konferenzen.

Teilnehmende sind „Handwerker der Diakonie“

Denn hier treffen sich insbeson-dere „Handwerkerinnen und Hand-werker der Diakonie“ zum ökume-nisch geprägten diakonischen Fach-diskurs, und sie leben und üben ver-bindlich Gemeinschaft ein. Die Frau-en und Männer sind in den unter-schiedlichen Bereichen und Ebeneninsbesondere der Heil- und Pflegebe-rufe, aber auch im weiten Bereich derErziehungsarbeit professionell tätig.

Komplementär zum „LiturgischenBand“, das sich mit Gottesdiensten,Bibelarbeiten sowie internationaler Kir-chenmusik durch die Tagung zieht, bie-ten die Veranstalter ein reichhaltigesTagungsprogramm mit Vorträgen, Dis-kussionen, internationaler Gruppenar-beit, thematischen Foren, Workshopsund Hospitationen in diakonischen Ein-richtungen der Metropole Berlin.

Das Programm wird durch Vor-träge namhafter Fach-Referentenund Referenten aus Kirche, Diakonie,Gesellschaft und Politik bereichert.Unter anderen haben ihre TeilnahmeDr. Olav Fykse Tveit (Generalsekretärdes Weltkirchenrates, Genf), Landes-bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm(München), und OberkirchenrätinCornelia Coenen-Marx (EKD/Hanno-ver) zugesagt.

Die Vollversammlung steht unterder Schirmherrschaft des Ratsvorsit-zenden der Evangelischen Kirchein Deutschland, Präses Dr. NikolausSchneider, und Cornelia Füllkrug-Weitzel (Präsidentin „Brot für dieWelt“). Zur Abschlussveranstaltungtreffen sich alle Teilnehmenden am 7. Juli im Berliner Dom.

Die nächste Vollversammlung

des DIAKONIA-Weltverbandes

tagt vom 1. bis 8. Juli 2013 in

Berlin. Unter dem Motto

„HEILUNG UND SEGEN FÜR

DIE WELT“ versammeln sich

350 Delegierte auf dem

Campus des Evangelischen

Johannesstifts in Berlin-

Spandau.

Erste Vertreterinnen und Vertreter von Diako-

nissenmutterhäusern und diakonischen

Gemeinschaften trafen sich 1946, kurz nach

dem 2. Weltkrieg, in Utrecht, um sich in einer

internationalen Organisation, die später den

Namen DIAKONlA erhielt, kirchen- und län-

derübergreifend neu zu organisieren.

Auf Seiten der Diakonie ist ein weltweites

lebendiges Netzwerk entstanden, das natio-

nale Grenzen überwinden, gegenseitiges

Verständnis fördern und durch gemeinsame

diakonische Aufgaben und Hilfeleistungen

Unterstützung ermöglichen sollte, wo diese

benötigt wird.

Mittlerweile gehören den drei Regionen

von DIAKONIA mit Asien/Pazifik (DAP),

Amerika/Karibik (DOTAC) und Afrika/Europa

(DRAE) Vertreterinnen und Vertreter von

weltweit mehr als 50.000 diakonisch tätigen

Christinnen und Christen aus über 20 unter-

schiedlichen kirchlichen Traditionen in 36

Ländern an.

DIAKONIA World Federation

Page 17: KWV Jahresbericht 2012

Ein Foto von der Welttagung 2009, die in Atlanta, USA, stattfand

Der Tagungsort in Berlin: Evangelisches Johannesstift

Die DIAKONIA-Weltkonferenztagt auf dem Campus des Evangeli-schen Johannesstifts in Berlin –einem ebenso historischen wie zeit-gemäßen Ort evangelischer Diakonie.Einbezogen werden die Fest- undVersammlungsräume, die Stiftskir-che, das Haus der Schwestern- undBrüderschaft, das des Öffentlich-keitsreferates und Räume der Schu-len und Bildungseinrichtungen.

Das Evangelische Johannesstiftzählt zu den ältesten diakonischen Ein-richtungen in Berlin. Die Stiftung wur-de 1858 von Johann Hinrich Wicherngegründet mit dem damals staatlichenAuftrag, Armen, Kranken, Gefangenenund Kindern zu helfen. Hauptsitz ist seit 1910 das 75 Hektar großeGemeinwesen in Berlin-Spandau.

Heute engagiert sich die Stiftungmit mehr als 3400 Mitarbeitern undüber 400 Ehrenamtlichen an Standor-

ten in Berlin, Brandenburg, Thüringen,Mecklenburg-Vorpommern und Nie-dersachsen. Sie bietet Hilfe und Beglei-tung, Pflege, Beratung und Förderungfür Menschen mit Behinderung, fürKinder, Jugendliche und deren Famili-en sowie ältere Menschen. Die Sozia-len Fachschulen und das Wichern-Kol-leg bieten Ausbildungsplätze in vielensozialen Berufen.

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DIAKONIA / VERBÄNDE IM

DIAKONAT

- Kaiserswerther Verband deutscher Diakonis-

sen-Mutterhäuser e. V.

- Verband Evangelischer Diakonen-, Diako-

ninnen- und Diakonatsgemeinschaften in

Deutschland e. V.

- Zehlendorfer Verband für Evangelische

Diakonie e. V.

in Zusammenarbeit mit:

- Johanniter Schwesternschaft

- Deutscher Gemeinschafts-Diakonie-

verband e. V.

Erwartet werden 350 Delegierte der DIAKONIAWorld Federation aus den drei DIAKONIA-Regionen Asien/Pazifik (DAP), Amerika/Karibik(DOTAC) und Afrika/Europa (DRAE). Das sind Ver-treterinnen und Vertreter von weltweit mehr als50.000 diakonisch tätigen Christinnen und Chris-ten aus über 20 unterschiedlichen kirchlichenTraditionen in 36 Ländern. Außerdem kommenals Gäste Mitglieder diakonischer Gemeinschaf-ten aus allen drei Regionen, schwerpunktmäßigaus Europa.

Veranstalter und Gastgeber

der Welttagung vor Ort:

Teilnehmende der DIAKONIA-Welttagung

Das Gelände des Evangelischen Johan-

nesstiftes in einer Luftaufnahme

Page 18: KWV Jahresbericht 2012

Neue Infobroschüre

Das Präsidium der KaiserswertherGeneralkonferenz (KGK) hielt am 8.und 9. März 2012 seine Frühjahrssit-zung auf dem Gelände der Diakonis-senanstalt Berlin Teltow Lehnin. Dieerste Zusammenkunft nach den Feier-lichkeiten zum 150. Jubiläum blickteauf die Festveranstaltungen im Okto-ber 2011 in Düsseldorf-Kaiserswerthzurück und beschäftigte sich mit denPlanungen kommender KGK-Projektewie der Fachreise nach Kaliningrad(siehe Seite 19) und der Weltver-sammlung 2013 (siehe Seite 16).

Die vergangene Generalkonfe-renz hatte im Oktober 2011 die

Grund- und Wahlordnung der KGKverabschiedet. Das Präsidium beauf-tragte die Geschäftsstelle nun mit derenglischen Übersetzung und derDrucklegung. „Ein zukunftsweisendesKennzeichen der Diakonie Kaisers-werther Prägung ist und bleibt dieVerschränkung der Wertorientierungmit der Fachorientierung“, so der Prä-sident der Generalkonferenz Pfr.Christof Naef (Bern). „Diese gegensei-tige Durchdringung stärkt das Profilund trägt zugleich das Potenzial einesAlleinstellungsmerkmals in sich.“

Die kommende 42. Generalkon-ferenz findet vom 19. bis 23. Juni2014 auf Einladung des Vorstehersdes Diakonissen-Mutterhauses Eben-Ezer, Pfarrer Marek Londzin, in Dzie-gielow in Polen statt.

Bei der Herbstsitzung des Präsidi-ums am 13. und 14. September in derCommunauté des Diaconessesde Reuilly, Frankreich, wurde dieDrucklegung der KGK-Informations-broschüre sowie die Unterstüt-zung der Diakonie im KaliningraderGebiet beschlossen.

Die Informationsbroschüre zurKaiserswerther GeneralkonferenzKGK wurde vom Präsidium zur Druck-legung freigegeben. „Die Kaisers-werther Generalkonferenz. Grund-ordnung, Wahlordnung, geschichtli-cher Überblick“ lautet der Titeldes zweisprachig erscheinenden

Heftes. Die Broschüre kann über dieGeschäftsstelle in Berlin bestellt werden.

Auf einer diakonischen Fachreisebesuchten vom 6. bis 14. Juni 2012rund 45 Teilnehmende aus Mitglieds-häusern der KGK verschiedene kirchli-che und diakonische Projekte im Kali-ningrader Gebiet und in Litauen. Dievom Paul-Gerhardt-Stift Berlin zusam-men mit der KGK organisierte Reisebot Einblicke in die im Aufbau befind-liche Diakonie der Evangelisch-Luthe-rischen Kirche Russlands. Das Präsidi-um beschloss nun, den Aufbau derdiakonischen Arbeit im KaliningraderGebiet weiter zu unterstützen. Ineinem ersten Schritt sollen die Kon-takte in die Region vertieft werden.

QUELLE: KWV (T. FLÜGGE / C.R. MÜLLER)

Das Präsidium der Kaisers-

werther Generalkonferenz

(KGK) tagte im Frühjahr in

Teltow und im Herbst in der

Communauté des Diaconesses

de Reuilly, Frankreich.

18

KAISERSWERTHER GENERAL-KONFERENZ

Pause an der frischen Luft - Herbstsitzung des Präsidiums in der Kommunität der

Diakonissen von Reuilly in Frankreich

Zum letzten Mal anwesend waren die Präsidi-

umsmitglieder Sr. Evangéline Vié aus Frank-

reich sowie Direktor Terje Steen Edvardsen

aus Norwegen. Beide wurden mit dem Eintritt

in ihren Ruhestand aus dem Präsidium verab-

schiedet.

Auch der Präsident

der Generalkonferenz,

Pf. Christof Naef,

Bern, wurde Ende

Dezember in den

Ruhestand verab-

schiedet. Im Jahr

2013 wird das KGK-

Präsidium ergänzt.

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o

Initiiert von der internationalen Kai-serswerther Generalkonferenz (KGK),fand vom 6. bis 14. Juni 2012 eine dia-konische Fachreise in das KaliningraderGebiet statt. Winfried Gayko, Vor-standsmitglied des deutschen Kaisers-werther Verbandes und Mitgründerdes übergemeindlichen Freundeskrei-ses für ev. Gemeinden in Nordostpreu-ßen, hatte die Reise organisiert.

41 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer aus Deutschland, dazu drei ausKanada, kamen mit unterschiedlichenErwartungen – alle jedoch gespanntund voller Vorfreude auf gute Begeg-nungen und das Kennenlernen derRegion, aber vor allem der diakoni-schen Projekte in Kaliningrad undUmgebung. Für die bunt gemischteGruppe, die recht schnell zu einerGemeinschaft zusammen wuchs, ginges zunächst von Berlin nach Frombork(Frauenburg) in Polen. Anschließendführte der Weg weiter über die pol-nisch-russische Grenze für vier Nächtenach Kaliningrad (Königsberg)/Russ-land, Ausgangspunkt für die folgendenTagestouren ins Umland.

Die Organisatoren hatten eingemischtes und gut auf einander abge-stimmtes Programm zusammenge-stellt. So wurden wir an jedem Tagfreudig und ausgesprochen herzlichvon den Menschen vor Ort empfangen– die Leiter der einzelnen Projekte

berichteten von der aktuellen Situati-on, Hintergründen, zukünftigen Plä-nen, und so entstanden anregendeGespräche.

Zunächst stand der Besuch in derKaliningrader Propstei an, deren Arbeitseit dem vergangen Jahr besonders mitfinanziellen Problemen zu kämpfen hat,was auch Auswirkungen auf die weite-ren Projekte wie das Straßenkinderzen-trum Jablonka, das Altenheim Carl-Blum Haus, das DiakoniezentrumGusew (Gumbinnen), und die Gemein-de in Tschernjachowsk (Insterburg) hat.

Im Gebiets-Krankenhaus,früher Diakonissenmutter-haus zur Barmherzigkeit

Anschließend trafen wir uns mitder Stellvertretung der LeitendenSchwester des heutigen Gebietskran-kenhauses, bis 1945 Diakonissen- undKrankenhaus der Barmherzigkeit inKönigsberg. Sie erzählte von derGeschichte des Hauses und lud zueinem kleinen Blick in das heutigeKrankenhaus ein. Ergänzt wurde derVortrag von der mitreisenden Henriet-te Piper von der Königsberger Diakoniein Wetzlar.

Wenig später versammelten wiruns auf dem Gelände des Straßenkin-derzentrums „Jablonka“ (deutsch:Apfelbäumchen), wo Direktor Sergej

Kivenko von seiner Arbeit und der der-zeit ausgesprochen schwierigen finan-ziellen Situation berichtete.

Im Straßenkinderzentrum„Jablonka“

„Manchmal habe ich den Eindruck,oben auf einem Berg zu stehen: DerWind kann von allen Seiten kommenund man muss sich immer neu ausba-lancieren“, so Kivenko. Umso erfreuli-cher war die offizielle Mitteilung vonSr. Monica Denk, KGK-Präsidiumsmit-glied, dass die nordamerikanischeSchwesternschaft das Projekt beson-ders unterstützen möchte. Das Stra-ßenkinderzentrum bietet Schlafplätzefür zehn Kinder sowie Essen, Kleidungund Betreuung für weitere zehn bis 15Kinder, z.T. obdachlos und verwaist. Esbesteht seit elf Jahren, jedoch mussdas Konzept der Schlafplätze und derBetreuung am Tage durch die ange-spannte finanzielle Situation neu über-dacht werden.

Am Freitag war ein Besuch im Dia-konie-Zentrum und der Kirche vonGusew (Gumbinnen) organisiert. Direk-tor Alexander Michel berichtete von derheutigen Arbeit und der Geschichte deraus Salzburg in Österreich ab 1730 ver-triebenen protestantischen Exulanten,die hier in Ostpreußen eine neue Hei-mat fanden. Er informierte auch überdie Kirche, die vor der Restaurierung

Fachreise ins Kaliningrader Gebiet und nach Litauen

Bunt gemischte Reisegruppe im Königsberger Gebiet vor der Burg Insterburg in Tschernjachowsk

Mit einer Fachreise zu

diakonischen Projekten ins

Kaliningrader Gebiet und nach

Litauen haben der Kaisers-

werther Verband und die

Kaiserswerther Generalkonfe-

renz ihre Verbindungen nach

Russland verstärkt.

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KAISERSWERTHERGENERAL-

KONFERENZ

Page 20: KWV Jahresbericht 2012

Ansprechpartner

Für Fragen zu den einzelnen Projekten

und Spendenmöglichkeiten steht

Winfried Gayko als Ansprechpartner zur

Verfügung.

Kontakt:

- Paul Gerhardt Stift zu

Berlin, Müllerstr. 56-58,

13349 Berlin,

- Telefon: 030/45005117

- E-mail:

[email protected]

Fachreise Kaliningrad:

Unterstützung zugesagtunter anderem als Lagerhalle genutztwurde. Das Diakonie-Zentrum hilftseit 1998 der Gemeinde und weiterenBedürftigen durch einen ambulantenPflegedienst, die Verteilung von Sach-spenden und kostenfreies Mittages-sen für bis zu 50 Schulkinder. Zudemwerden in der Sommerzeit Behinder-ten- und Mutter-Kind-Freizeiten orga-nisiert. Die Arbeit des Diakonie-Zen-trums finanziert sich ebenso wie diedes Straßenkinderzentrums Jablonkahauptsächlich über Spenden.

Im früheren Friedrich-Gymnasi-um, heute College für Landwirtschaftin Gusew mit ca. 900 Schülern, warte-te anschließend ein von Schülern vor-bereiteter geschichtlicher Vortragüber die Schule sowie eine Tanz- undGesangs-vorführung auf die Reise-gruppe.

Das einzige evangelischeAltenheim Russlands

Es ging weiter zum einzigen evan-gelischen Altenheim Russlands, zumCarl-Blum-Haus in Sadoroshje (Mal-lenuppen). Das Heim bietet 24Betreuungsplätze, davon zehn fürbettlägerige Bewohner. Es bestehtseit fast sechs Jahren und betreutBewohner aus dem gesamten Kali-ningrader Gebiet, viele von ihnendement und in Rente, jedoch aucheinige junge Behinderte. Die Leiterin,Pfarrerin Tatjana Wagner, und ihrTeam versuchen, die Bewohner zuAktivitäten anzuregen. Für eine jun-ge, behinderte Bewohnerin wird zur-zeit versucht, in einer benachbartenGemeinde eine Ausbildungsstätte zufinden. Seit den letzten zwei Jahrenist die Mitarbeiterschaft beständig,vielleicht auch wegen der zweimalwöchentlich stattfindenden Morgen-andachten für die Mitarbeitendenmit anschließender Besprechung, inder besonders das Thema Tod undAbschiednehmen Platz findet. Jedochgibt es auch hier Probleme und Auf-gaben, die bewältigt werden wollen.Immer wieder stehen Projekte an,zurzeit die Renovierung des Badesoder auch des Daches.

Samstag – ein ganz besondererTag, da in Turgenjewo (Groß Legitten)ein zweisprachiger Festgottesdienstin der wieder aufgebauten Kirchestattfand.

Zweisprachiger Gesangbeim Festgottesdienst

Den Gottesdienst gestalteten vierder acht Pfarrer aus dem Kaliningra-der Gebiet. Die vor kurzem wiederaufgebaute ehemalige Ordenskirche(erbaut um 1400) mit den dicken, kal-ten Mauern war gut gefüllt durch dieGemeinde und die Reisegruppe ausDeutschland sowie Delegationen ausanderen Gemeinden und Vertreterdiakonischer Einrichtungen. Die Lie-der aus dem russisch-deutschen Lie-derbuch wurden zweisprachig gesun-gen. Der Gesang lockte sogar dendeutschen Generalkonsul in Kalinin-grad, Dr. Aristide Fenster, an, derzufällig auf einem privaten Ausflug ander Kirche vorbei kam.

Im Anschluss bot sich bei Mittag-essen und Kaffee Zeit für Gespräche.Als Abschluss formulierten die russi-schen Projektleiter in der Kirche ihreErwartungen an die mögliche Zusam-menarbeit mit der internationalenGeneralkonferenz, aber auch mit ein-zelnen deutschen diakonischen Ein-richtungen.

Unterstützung erwünscht

Elena Evdokimova aus der Props-tei Kaliningrad, Pfarrerin TatjanaWagner aus dem Carl-Blum-Haus,Alexander Michel aus dem Diakonie-Zentrum Gusew sowie Sergej Kivenkovom Straßenkinderzentrum Jablonkawaren sich einig: Der Wunsch nachUnterstützung für die Beständigkeit

20

FACHREISEGENERAL-KONFERENZ

Propstei Kaliningrad (Königsberg)

In der Propstei Kaliningrad

Eins der vielen beobachteten Storchenpaare

Page 21: KWV Jahresbericht 2012

der Projekte und der Gemeindedia-konie ist groß. Allen ist bewusst, dasses noch ein langer Weg bis zur Stabi-lität ist. Sie wünschen sich geistlicheUnterstützung, den Erfahrungsaus-tausch und die Unterstützung beimrussischen „Neuanfang“. Dabei istnicht nur die finanzielle Unterstüt-zung gemeint, sondern auch dergezielte Erfahrungsaustausch, z.B. dieMöglichkeit, an Fortbildungen oderHospitationen in diakonischen Ein-richtungen teilzunehmen. Die Leiterder einzelnen Projekte sind sich einig,dass sie trotz der Probleme in derPropstei zusammen arbeiten undwahrgenommen werden wollen.

Als Zeichen der Verbundenheitund mit der Hoffnung der guten Ent-wicklung in der Zukunft überreichteSr. Monica Denk eine Kerze des Kai-serswerther Verbandes.

Gemeinde wächst trotz räumlicher Enge

Zum Ende der Woche stand amSonntag neben der Besichtigung derStadt Sowjetsk (Tilsit) das Treffen mitdem Pfarrerehepaar Semenjukowund weiteren Vertretern der Kirchen-gemeinde von Tschernjachowsk (Ins-terburg) an. Der Aufbau des Martin-Luther-Gemeindehauses, welcher vorsechs Jahren begann, ist aus finan-ziellen Gründen seit drei Jahrenunterbrochen. Die 80 Gemeindeglie-der treffen sich daher zurzeit in einerDrei-Zimmer-Wohnung. Momentan

finden hier neben den Gottesdiens-ten ein Kinderprogramm, eine Unter-stützung bei ambulanter Pflege, einChor und ein Frauenkreis statt. Aberdie räumliche Situation behindertauch die inhaltliche Entwicklung derGemeindearbeit. Nichtsdestotrotzwächst die Gemeinde und erhältUnterstützung durch drei deutschePartnergemeinden.

Litauen ist ganz anders

Die Weiterfahrt nach Litauen, aufdie Kurische Nehrung, verhalf vielendazu, die Erlebnisse mit etwasAbstand zu betrachten. Sowohlräumlicher Abstand als auch inhaltli-cher: Die Landschaft und der Wohl-stand „Klein-Litauens“ auf der Halbin-sel ist mit den in Russland gesehenenVerhältnissen nicht zu vergleichen.Der Grenzübergang von Russlandnach Litauen ist merklich der Schrittin ein EU-Land mit den westlichgewohnten Standards. Zwei Tagekonnten wir Nida (Nidden), Klaipeda(Memel) und den Hexenberg in Juod-kranté (Schwarzort) erleben.

Am 14. Juni erreichte der Reise-bus am späten Nachmittag wiederden Startpunkt, das Paul GerhardtStift zu Berlin. Nach gut 3.000 gefah-renen Kilometern und mit tollenErfahrungen und Eindrücken imGepäck (sowie zahlreichen Storchen-fotos) gingen wir auseinander undmachten uns auf den Heimweg.

VERONIKA SANDERS

Im Straßenkinderzentrum „Jablonka“ („Apfelbäumchen“)

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FACHREISEGENERAL-

KONFERENZ

Im Festgottesdienst in Turgenjewo

(Groß Legitten)

Besichtigung des Krankenhauses in Kaliningrad

Page 22: KWV Jahresbericht 2012

Das Pflegemuseum

Das neue „Pflegemuseum Kaisers-werth“ stand im Jahr 2012 im Mittel-punkt der Tätigkeiten von letzten Rest-arbeiten, Planungen für Führungen bishin zu museumspädagogischen Über-legungen etc. Insgesamt war es eingutes Jahr für das Museum, auf das wiracht Jahre hingearbeitet haben. Über3.500 Menschen haben seitder Eröffnung das „Pflegemu-seum Kaiserswerth“ besucht,im Regelfall mit Gruppen; wirsind mit diesem Ergebnis sehrzufrieden.

Uns erreichen zuneh-mend Anfragen von speziel-len Besuchergruppen, z.B.aus Krankenpflegeschulen,sowie Bildungszentren fürsoziale und pflegerischeBerufe. Das freut uns sehr.Denn so erfüllen wir denAuftrag, zur Bildung der jun-gen Leute beizutragen undihnen von den Werten einer diakoni-schen Pflegekultur zu erzählen.

Der Katalog zur ständigen Aus-stellung wird im Frühjahr 2013erscheinen. Momentan planen wirVortrags- und Kulturveranstaltungenrund um unser Museum. Ein Themawird dabei das 180-jährige Jubiläumdes Beginns der Erziehungsarbeit inKaiserswerth im September 1833sein. Mit der Eröffnung des Mäd-chenasyls setzte Theodor Fliednereinen wichtigen Impuls, der in Häu-sern des Kaiserswerther Verbandes invielen Einrichtungen bis heute spür-bar ist.

Das Archiv

Im Archiv der Kulturstiftung hat-ten wir weiterhin sehr viele Anfragenzu bearbeiten. Vor allem Familienfor-schung und wissenschaftliche For-schungsprojekte kristallisieren sichhier als Schwerpunkte heraus. Sounterstützen wir beispielsweise einForschungsprojekt zum Thema derinternationalen weiblichen Diakoniezwischen Deutschland und Brasilien.Auch konnten weitere Archivbestän-de sortiert werden. Aktuell haben wir

beispielsweise das Findbuch desBestandes Diakonia Weltkonferenzergänzt. Man findet es auf unsererHomepage.

Die Bibliothek

In der Bibliothek konnten wir bis-her insgesamt 16.500 Datensätzeunseres Altbestandes in das elektroni-

sche Bibliotheksprogramm überspie-len. Wir arbeiten daran, dass dergesamte Katalog der Fachbibliothekbald allen Nutzern auch online zurVerfügung steht. Da wir immer wiederneue Bestände für Archiv und Biblio-thek erhalten, bleibt hier in den kom-menden Jahren weiterhin viel zu tun.

An dieser Stelle möchte ich aus-drücklich den ehrenamtlichen Kräf-ten danken, die sich zurzeit für dieFliedner Kulturstiftung engagieren.Allein 2012 haben sie mehr als 2.100Stunden professionelle Arbeit in denBereichen Administration, Bibliothek,Statistik, Fotoarchiv und bei Führun-gen geleistet.

Wegen unseres recht kleinen Per-sonalstamms können wir bisher keinefesten Öffnungszeiten für das Muse-um anbieten. Aktuell suchen wir wei-tere Ehrenamtliche, die diese Aufga-be übernehmen, um der erfreulichhohen Nachfrage nach kompetenterBegleitung bei Museumsbesuchenauch gerecht werden zu können.

Über Besuche aus den Mutter-häusern oder den vielen Schuleninnerhalb des Kaiserswerther Ver-bandes würden wir uns sehr freuen!

DR. NORBERT FRIEDRICH

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FLIEDNER-KULTURSTIFTUNG Von der Werten einer diakonischen

Pflegekultur erzählen

Das Jahr 2012 war für die

Fliedner-Kulturstiftung das

erste Jahr nach der Eröffnung

des neuen „Pflegemuseums

Kaiserswerth“ am 25. Novem-

ber 2011.

Das Pflegemuseum in Kaiserswerth ist eine Fund-

grube für Auszubildende

Wie man bei „Patienten" den Puls fühlt, wie man

sie aufrichten, betten oder auch für eine Opera-

tion anziehen kann, können Besucher des Pfle-

gemuseums an der modernen Puppe auspro-

bieren

Page 23: KWV Jahresbericht 2012

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AMTSWECHSEL 08.10.11 - 20.09.12/JUBILÄEN 2012

Segenswort

vom Jakobsweg

Tag für Tag, Schritt für Schritt.

Gesegnet sei, was dir gelingt

und wo du versagst.

Gesegnet seien die Menschen,

die dich glücklich machen.

Gesegnet seien die Menschen,

die dir Steine in den Weg legen.

Gesegnet sei deine Arbeit

und deine Ruhe.

Gesegnet sei dein Weg.

Tag für Tag, Schritt für Schritt.

Gehe deinen Weg in Frieden.

Gott geht mit dir.

KLAUS-DIETER HÄGELE

VERSTORBEN06.12.2011 Vorsteher i.R. Wolfgang Finger, Bethel/Bielefeld07.12.2011 Verwaltungsdirektor i.R. Theodor Pflugfelder, Stuttgart04.03.2012 Vorsteherin i.R. Sr. Marie-Luise Beilfuß, Bethel/Bielefeld13.03.2012 Oberin i.R. Sr. Maria Herwarth, Schwäbisch Hall29.07.2012 Oberin i.R. Sr. Magdalena Baumann, Duisburg30.07.2012 Vorsteher i.R. Horst Georg Mayer, Freiburg

ENTPFLICHTUNGEN (aus Anlass des Ruhestandes oder Wechsels)Oberinnen / Leitende Schwestern / Vorsteherin der Schwesternschaft:01.04.2012 Oberin Diakonin Rosemarie Meding, Rotenburg/Wümme

Vorsteher/in / Rektor/in / Theologische/r Leiter/in:02.12.2011 Vorstand Pfr. Dietrich Humrich, Bad Kreuznach31.12.2011 Direktor Pfr. Dr. Gottfried Claß, Stuttgart31.12.2011 Vorsteher Pfr. i.R. Gerhard Koch, Karlsruhe01.03.2012 Vorstandsprecher Pfr. Matthias Dargel, Kaiserswerth30.04.2012 Rektor Pfr. Christoph Radbruch, Halle20.05.2012 Vorsteher Pfr. Horst Rühl, Bad Arolsen12.07.2012 Rektor Pfr. Hans-Christoph Runne, Leipzig31.07.2012 Vorsteher Pfr. Wolfram Stober, Karlsruhe-Rüppurr

Verwaltungsdirektoren / Verwaltungsleiter/in:31.10.2011 Vorstand Tilo v. Ameln, Görlitz30.06.2012 Verwaltungsdirektor Volker Geißel, Stuttgart11.07.2012 Kfm. Vorstand Peter W. Altmayer, Schwäbisch Hall31.07.2012 Verwaltungsleiter Stephan Müller, Nonnenweier

EINFÜHRUNGEN (bzw. Amtsantritt)Oberinnen / Leitende Schwestern / Vorsteherin der Schwesternschaft:04.12.2011 Oberin Pfarrerin Kerstin Hering, Kassel01.04.2012 Oberin Pastorin Sabine Sievers, Rotenburg/Wümme

Vorsteher / Rektor / Theologische/r Leiter/in:04.12.2011 Theol. Vorstand Pfr. Christoph Kuhnke, Kassel01.01.2012 Vorstand Pfr. Wolfgang Baumann, Bad Kreuznach01.04.2012 Theol. Vorstand Pfr. Klaus Peter Riesenbeck, Kaiserswerth01.05.2012 Diak. Vorstand Diakon Stefan Loos, Stuttgart/Olgaschw.15.05.2012 Vorsteher Pfr. Oswald Beuthert, Bad Arolsen

Verwaltungsdirektoren / Verwaltungsleiter:01.05.2012 Kfm. Vorstand Elke Hirsch, Halle01.07.2012 Verwaltungsdirektor Thomas Mayer, Stuttgart11.07.2012 Kfm. Vorstand Volker Geißel, Schwäbisch Hall01.08.2012 Verwaltungsleiter Matthias Engler, Nonnenweier

175 Jahre - Elisabeth Klinik, Berlin (19.11.)- Ev. Diakonissenhaus Bethlehem, Karlsruhe (14.8.)

150 Jahre - Adelberdt-Diakonissen-Mutter-haus Kraschnitz, Stendal (24.5.)

140 Jahre- Diakonissenmutterhaus der Olgaschwestern in Stuttgart

- Ev. Luth. Diakonissenhaus-Stiftung, Eisenach (1.7)

125 Jahre - Waldecksches Diakonissenhaus

Sophienheim, Bad Arolsen (1.7.)

JUBILÄEN 2012

Page 24: KWV Jahresbericht 2012

BISOF

... und die Konferenz

der Verwaltungsdirektoren

in Moshi/Tansania

Die Unterstützung des Kinderzentrums „Jablonka“wird mit Unterschrift und Handschlag besiegelt

Eine Kerze wird übergeben als Zeichen der Verbun-denheit mit den Christen im Kaliningrader Gebiet

Die 80 Gemeindeglieder von Tschernja-chowsk (Insterburg)versammeln sich in einer

Drei-Zimmer-Wohnung

Im Kinderheim in Kalali. Hier leben 36 KinderSchattiger Platz für die gemeinsame Mahlzeit

DAS WAREN ...

... die diakonische Fachreise

ins Kaliningrader Gebiet ...Gottesdienst in der wieder aufgebauten Kirche

von Turgenjewo (Groß Legitten)

Im Straßenkinderzentrum „Jablonka“ (Apfelbäumchen)

Gemeinsame Baumpflanzaktion auf dem Gelände des Mutterhauses

Besuch bei Bischof Shao

Keine Berührungsängste

Wundervolle Natur

Begegnung unterwegs mit Massai-Frauen

Die Schwesternschaft hat keine NachwuchssorgenAuf dem Markt

Abschied Der KilimandscharoFeuerstelleBei den Kindern im Kinderheim in Kalali

Hallo, guten Tag!