„lärm, hören und hörschädigung – umgehensweise im unterricht“ · hörschutz • radio,...

18
„Lärm, Hören und Hörschädigung – Umgehensweise im Unterricht“ 17.06.2009 Anke Eberlein

Upload: vudat

Post on 11-Jul-2019

216 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

„Lärm, Hören und Hörschädigung – Umgehensweise im Unterricht“

17.06.2009 Anke Eberlein

Anatomie: Ohr, Kehlkopf und Nase

Das Ohr

Aus: Cornelsen, Natur und Technik 6

Die Hörschnecke

Aus: Boeninnghaus/ Lenarz „Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Studierende der Medizin

Frequenzbereiche in der Schnecke

Animation: Schwingung der Basilarmembran bei 1 kHz (~180 kB)

Animation: Schwingung der Basilarmembran bei 5 kHz (~180 kB)

Aus: Boeninnghaus/ Lenarz „Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde für Studierende der Medizin

Der Kehlkopf

Aus: Cornelsen, Natur und Technik 6

Nase

Vorsorge

Kontrolluntersuchung beim HNO - Arzt:

• Nach der Geburt

• Kleinkind Vorsorgeuntersuchungen

• Bei der Schuleinschreibung

Was kann man selbst für seine Ohren/ Gehör machen?

• Gesunde Ernährung

• Sport/ Bewegung um eine gute Durchblutung des Körpers zu erreichen

• Blutdruckkontrolle

• Cholesterinkontrolle

• Arbeitsplatzgestaltung

• „Ohrengymnastik“

• Zu große Druckbelastung vermeiden – z.B. beim Tauchen, Fallschirmspringen

• Gehörgang nicht putzen

Anke Eberlein, München

Hörschutz

• Radio, Musikgeräte, Fernseher leiser stellen

• I-Pod, M3 Player und walkman besonders leiser drehen, da direkt auf den

Ohren

• Kopfhörer benutzen

• Gehörschutz tragen

• Beim Kauf neuer Geräte (z.B. Mixer, Waschmaschine, Bohrmaschine) auf den

Schallpegel, auf die Lärmdämmung achten

• Ohropax/ Ohrstöpsel in Disco, Rockkonzerten udgl. tragen

• Raumdämmung durch z.B. Vorhänge, Teppiche, Möbel, Lärmschutzdecken

• Gehörschutz für Musiker

• Gehörschutz für Kinder Anke Eberlein, München

Was ist Lärm?

Als Lärm bezeichnet man die Geräusche, die uns stören oder zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führen. Viele Menschen in Deutschland empfinden Lärm als eine starke Umweltbeeinträchtigung und immer mehr Menschen werden durch Lärm geschädigt.

Richtwerte

Die Richtwerte sollen Menschen vor den schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen von Lärmschädigungen schützen. Lärm

ist einer der wichtigsten Problembereiche in der Umweltmedizin. Immer mehr Menschen werden durch Lärm beeinträchtigt und geschädigt. Das

Ausmaß der Auswirkungen des Lärms wird durch den Schalldruckpegel bestimmt. In der technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm sind

Immissionsrichtwerte in dB (A) festgelegt:

Tag Nacht

Gebiete, in denen nur gewerbliche oder industrielle Anlagen und Wohnungen für Inhaber und Leiter der Betriebe sowie für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen untergebracht sind.

70

Gebiete mit vorwiegend gewerblichen Anlagen 65 50

Gebiete mit gewerblichen Anlagen und Wohnungen 60 45

Gebiete, in denen vorwiegend Wohnungen untergebracht sind 55 40

Gebiete, in denen ausschließlich Wohnungen untergebracht sind 50 35

Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeanlagen 45 35

Wohnungen, die mit der Anlage baulich verbunden sind 40 30

Subjektive Empfindungen sind bei der Beurteilung der individuellen Belastung von großer Bedeutung. Viele Alltagsgeräusche liegen über diesen Werten und können, individuell unterschiedlich, als sehr belastend empfunden werden. Der Motor eines Lastwagens beispielsweise liegt bei 110 dB(A), ein Walkman mit voller Lautstärke auf 130 dB(A). Weitere Unterschiede gibt es, bei der Lärmempfindung im Hinblick auf die Art , die Dauer und die Lautstärke des Lärms. Dazu gehören:

• Dauertöne mit einer gleichmäßigen Mischung des gesamten Spektrums sind subjektiv weniger belastend, als einzelne Töne. • Hohe Töne stören mehr als tiefe Töne. • Lärm ohne Vorwarnung ist störender, als erwarteter Lärm. • Gleiche Lärmpegel werden in geschlossenen Räumen als belastender empfunden, als im Freien.

Seite aus: http://www.medizinfo.de/umweltmedizin/bereiche/laerm.htm

Schallpegelmessungen

Oft ist es schwierig, Lautstärke zu beurteilen.

Damit Sie einen Eindruck davon bekommen, was wir meinen, wenn wir von "60 Dezibel" sprechen,

haben wir einige typische Vergleichslautstärken in Dezibel (dB) für Sie zusammengestellt:

• 30 dB: Flüstern, eigenes Atemgeräusch

• 35 dB: Blätterrascheln

• 40 dB: Im Wohnraum bei geschlossenem Fenster

• 45 dB: Wohnviertel ohne Straßenverkehr

• 60 dB: Unterhaltung (Einzelgespräch)

• 70 dB: Großraumbüro

• 85 dB: Mittlerer Straßenverkehr

• 95 dB: Schwerlastverkehr

• 100 dB: Presslufthammer

• 110 dB: Rock-/Popkonzert (mit einigem Abstand zur Bühne)

• 125 dB: startender Düsenjet in 100 m Entfernung

• 130 dB: Schmerzgrenze

• 140 dB: Düsentriebwerk in 25 Metern Entfernung

Seite aus: www.sonicshop.de/DE/Infos/WasIstLaerm.htm

Schallpegelmessungen im Hinblick auf Lärmbeeinträchtigung

• Gebiete, in denen nur gewerbliche oder industrielle Anlagen und Wohnungen für Inhaber und Leiter der

Betriebe oder für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen untergebracht sind: 70 dB(A)

• Gebiete, in denen vorwiegend gewerbliche Anlagen untergebracht sind: tagsüber 65 dB(A) / abends 50

dB(A)

• Gebiete mit gewerblichen Anlagen und Wohnungen, von denen weder die einen noch die anderen

überwiegen: tagsüber 60 dB(A) / abends 45 dB(A)

• Gebiete, in denen vorwiegend Wohnungen untergebracht sind: tagsüber 55 dB(A) / abends 40 dB(A)

• Gebiete, in denen ausschließlich Wohnungen untergebracht sind: tagsüber 50 dB(A) / abends 35 dB(A)

• In Kurgebieten, im Bereich von Krankenhäusern und Pflegeanstalten: tagsüber 45 dB(A) / abends 35

dB(A)

• In Wohnungen, die mit der Anlage baulich verbunden sind: tagsüber 35 dB(A) / abends

25 dB(A)

Ausnahmen, Besonderheiten und Erklärungen:

• Einzelne Geräuschspitzen: Wenn er kurzzeitig mal lauter wird, darf dies die oben angegebenen Werte

nicht um folgende Werte überschreiten: tagsüber 30 dB(A) / abends 20 dB(A)

• Seltene Ereignisse: sofern es nicht häufiger als 18 Mal im Jahr vorkommt, dürfen die oben angegebenen

Werte jeweils einmalig um bis zu 10 dB überschritten werden. Es gelten jedoch folgende pauschale

Höchstwerte: tagsüber 70 dB(A) / abends 50 dB(A)

• Tagsüber: an Werktagen von 8-20 Uhr

Tagsüber: an Sonn- u. Feiertagen von 9-13 u. 15-20 Uhr

Nachts: an Werktagen 22-6 Uhr

Nachts: an Sonn- u. Feiertagen von 22-7 Uhr

Darüber hinaus gibt es noch die Zeitzone "tagsüber, innerhalb der Ruhezeiten", in der andere Grenzwerte

gelten können.

Quelle: Verw.-Vorschrift zum Bundesimmissionsschutzgesetz (v. 26.08.98)

Lärm und mögliche Folgen

• Lärm schadet dem gesamten Organismus

- beeinträchtigt die Nachtruhe und lässt ihn in der Nacht aufschrecken

- führt am Tag zu Störung der Konzentration

- beeinträchtigt am Tag die Kommunikation

- führt zu ernsthaften Erkrankungen

- Anstieg des Blutdrucks

- erhöhter Energieverbrauch

- Abfall des elektrischen Hautwiderstandes

- Abnahme der Peristaltik

- herabgesetzte Arbeitsleistung (Fehler, Unfall, Krankheit)

- mangelhafte Regeneration in Relax-Phasen

• Lärmschwerhörigkeit

• Risiko für Herzinfarkt steigt

• Lärmtraumata

• Tinnitus

• Hörsturz Anke Eberlein, München

Auswahl häufiger Erkrankungen 1

• Ohrenschmerzen

- Gehörgang Furunkel

- Zoster oticus

- Verletzungen

- Perichondritis der Ohrmuschel

• Druckgefühl im Ohr

- Fremdkörper im Gehörgang

- Tubenmittelohrkatarrh

- MENIERE- Krankheit

- Hörsturz

• Schwindel

- MENIERE-Krankheit

- HWS Syndrom

- Gleichgewichtsstörung

- Zoster ocitus

- Hirnerkrankungen Anke Eberlein, München

Auswahl häufiger Erkrankungen 2

• Hörschädigung

- Störung des Frequenzempfindens

- Störung des Richtungshörens

- Störungen des Sprachverständnisses , wenn z. B. leise Töne nicht wahrgenommen werden, laute Töne

dafür aber um so lauter. - Hochtonschwerhörigkeit Die Unterhaltung mit mehreren Menschen ist erheblich gestört.

- Tinnitus Die Ohrgeräusche werden oft als sehr viel störender empfunden, als eine Schwerhörigkeit

• Schwerhörigkeit

- Schallleitungsstörung bei Verlegung des Gehörgangs oder Mittelohrerkrankung

- Schallempfindungsstörung bei z.B. Zervikalsyndrom,Hörsturz

- Erkrankung des Hörnerven

• Tinnitus

- sausen, brummen, rauschen, � therapeutisch beeinflussbar

- zischen, pfeifen, � therapeutisch schwer beeinflussbar

- pulsierend � therapeutisch beeinflussbar

Anke Eberlein, München

Auswahl häufiger Erkrankungen 3

Nase/ Rachen

• Nasennebenhöhlenentzündung

• Nasenbluten

• Schnarchen

• Heiserkeit

Halswirbelsäulen- Gefügestörungen

- Schwindelbeschwerden

- Migräne

- Innenohrschwerhörigkeit

- Tinnitus

Anke Eberlein, München

Umgang mit den Erkrankungen und der Hörschädigung

Umgehensweise im Unterricht

• Schüler und Schülerinnen sensibilisieren

• Versuchsreihen zum Thema Lärm und Stille

• Klassenzimmer dämmen Mit geringem Aufwand lassen sich Klassenräumen verbessern. Hier sind provisorisch 30 qm Melaminschaumplatten an Wänden und Decke angebracht, die Akustik ist besser, Unterricht

kann entspannter und erfolgreicher stattfinden.

Teppichboden, Vorhänge, Lärmschutzdecken, Möbel

• Verständigung mit Gestik und Mimik

• Lehrer – Schüler – Nähe

• Sitzanordnung

• Raumgestaltung

• Spiele zur Gehörschulung

17.06.2009, Anke Eberlein

Querschnitt durch die HNO

„Lärm, Hören und Hörschädigung – Umgehensweise im Unterricht“

17.06.2009, Anke Eberlein

Inhalt:

• Anatomie von Ohr, Kehlkopf und Nase

• Vorsorge

• Die Hörschnecke

• Frequenzbereiche der Schnecke

• Der Kehlkopf

• Nase

• Vorsorge

• Hörschutz

• Was ist Lärm

• Schallpegelmessungen

• Schallpegelmessungen im Hinblick auf Lärmbeeinträchtigung

• Lärm und mögliche Folgen

• Auswahl häufiger Erkrankungen 1,2,3

• Umgang mit Erkrankungen und Hörschädigung – Umgehensweise im Unterricht

http://www.bmu.de/publikationen/bildungsservice/bildungsmaterialien/sekundarstufe/lehrer/doc/35734.php

pdf

730 KByte

Alle Arbeitsblätter in einem Dokument

• Irgendwo zwischen Rasenmäher und Autobahn

• Der Soundcheck – Geräuschprotokoll eines Tages

• Wie laut ist es?

• Wie wirkt Lärm?

• Wann ist es genug?

• Lärm lass nach

• Masse ist klasse

pdf

235 KByte

Handreichung für Lehrkräfte

• Verlaufsvorschläge

• Lösungen und Hinweise

• Konzept Gestaltungskompetenz

• Einsatzrahmen

• Bildungsstandards

• Lernziele

pdf 437 KByte

Schaubilder und Grafiken

aus den Arbeits- und Infoblättern der einzelnen Module

• Notizzettel

• Seite empfehlen

• Druckversion

Bitte beachten Sie auch die Hinweise zum Download.