lagorai cima d'asta klettereien im "dolomiten granit"

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EDIZIONI VERSANTE SUD Alessio Conz Gianfranco Tomio LAGORAI CIMA D’ASTA Klettereien im “Dolomiten-Granit” COLLANA LUOGHI VERTICALI

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Hauptakteur dieses Führers ist eine als zweitrangig geltende, im Schatten der benachbarten Dolomiten liegende Bergkette und dennoch ein magischer, ruhevoller und kostbarer Ort, den es Schritt für Schritt zu entdecken gilt, vor allem im Bereich der Kletterei. Die zirka einhundert aufgeführten Routen stellen ein Sammelwerk dar, das sich mit der Zeit bestimmt weiter entwickeln wird, nicht zuletzt, da man sich einerseits im Falle des Vanoi und der Tognazza lediglich für eine kleine Routenauswahl entschied und da andererseits im gesamten Gebiet nach wie vor enormes Erschließungspotential besteht.

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EDIZIONI VERSANTE SUD

Alessio Conz

Gianfranco Tomio

LAGORAI CIMA D’ASTAKlettereien im “Dolomiten-Granit”

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COLLANA LUOGHI VERTICALI

Page 2: Lagorai Cima d'Asta klettereien im "Dolomiten Granit"

Erste Ausgabe Juli 2011ISBN 978-88-96634-40-0

Copyright © 2011 VERSANTE SUD S.r.l. Milano via Longhi, 10, tel. 027490163www.versantesud.it

I diritti di traduzione, di memorizzazione elettronica, di riproduzione e di adattamento, totale o parziale, con qualsiasi mezzo, sono riservati per tutti i Paesi.

Umschlag Alessio Conz, Black Saba, Torre Gillo Cavinato (Archiv Bailo)

Texte Alessio Conz, Gianfranco Tomio

Skizzen Gianfranco Tomio und Alessio Conz

Karte Carolina Quaresima

Symbole Iacopo Leardini

übersetzung Sabrina Krammer

Druck Monotipia Cremonese (CR)

HinweisKlettern ist ein potenziell gefährlicher Sport und geschieht immer auf eigene Gefahr. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen, sich vor der Begehung einer Route über den aktuellen Stand zu informieren.

DanksagungEin herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die uns entgegengebrachte Hilfsbereitschaft und Sympathie, für den Beistand während der Niederschrift des vorliegenden Führers, aber auch für die authentische Leidenschaft gegenüber der behandelten Orte und Wände: danke in diesem Sinne an Ruggero Daniele, Aldo Leviti, Mario Piasente, Francesco Pompoli, Fabrizio Rattin sowie Flavio Veronese. Besonderer Dank gebührt darüber hinaus Flavio Veronese für sein jahrelanges Schaffen im Vanoi. Das Resultat ist ein Werk, das als solches wohl erst im Laufe der Zeit in vollem Ausmaß erkannt und in gebührender Weise geschätzt werden kann. Vielen Dank an all die Hüttenwirte für ihre stete Hilfe und die besondere Aufmerksamkeit, die sie uns so oft zuteilwerden ließen.Der ursprüngliche Plan, dieses Projekt gemeinsam mit Maurizio „Ice“ Caleffi zu realisieren und Eisfälle mit in den Führer aufzunehmen, ist letzten Endes nicht zustande gekommen. Maurizio – dessen Herzblut viel

mehr im Eis als im Felsklettern steckt – verzichtete auf die Mitarbeit, unterstützte uns aber dennoch stets mit seiner Freundschaft und leistete ohne Zweifel wertvolle Hilfe. Dankeschön an alle, die an dieses Projekt glaubten beziehungsweise uns tatkräftig dabei halfen, sogar eine deutsche Ausgabe auf die Beine zu stellen. Dank gebührt auch all jenen, die mit viel Geduld daran arbeiten, diese Orte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, um auf diese Weise einen vernünftigen, ausgeglichenen und respektvollen Tourismus zu entwickeln, der weit entfernt ist von den sonst üblichen „Entwicklungsplänen“, hinter denen wohl nur skrupellose Spekulanten stehen.Auch bei Stefano Gottardi und dem Piloten Loris Baldo möchten wir uns bedanken – für all die schönen Fotos, die sie uns freundlicherweise bereitstellten. Und zu guter Letzt möchten wir auch den Adler nicht vergessen, der uns so oft mit seinen Flügen in unserer nächsten Nähe beehrte.

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Alessio ConzGianfranco Tomio

LAGORAI CIMA D’ASTAKlettereien im “Dolomiten-Granit”

Cima d’AstaPalon della BancaGruppo di RavaValle del VanoiColbricònTognazzaCampanile di CeceCauriòlVal MoenaSasso RottoCima Laner

EDIZIONI VERSANTE SUD

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Im Frühjahr 2009, während einer Wieder-holung des Klassikers Via Diedro Alto am Torre Cavinato an der Cima d’Asta stach uns auf der rechten Seite eine freie Linie ins Auge – kurze Zeit darauf entstand die Route Black Saba, eine lohnende Fünf-seillängen-Sportkletterroute in fantas-tischem Granit. Mich traf es wie ein Blitz. Als leidenschaft-licher Lagorai-Wintersportler und Autor eines 2010 erschienen Skitourenführers (Alessio Conz und Andrea Reboldi, Sci Alpi-nismo in Lagorai – Cima d’Asta. 150 itinerari,

Versante Sud) musste ich erkennen, dass es hier auch im Bereich des Kletterns enorm viel zu entdecken gab. Während meiner Recherchen lernte ich Gianfranco Tomio kennen, mit dem mich sehr rasch eine gute Freundschaft ver-band. Sein ursprünglich in Eigeninitiative produzierter und auf Fotokopierpapier gedruckter Führer stellte eine Wahnsinns-arbeit dar, der jedoch aufgrund einer zu geringen Verbreitung leider nicht der ver-diente Erfolg beschieden war. Wahrscheinlich hatte die mangelnde Ver-

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breitung des Führers die in diesem Gebiet allmählich verebbende alpinistische Tätig-keit noch zusätzlich begünstigt. Dementsprechend lag die Entscheidung nahe, Bergbegeisterten einen neuen Führer zu bieten, der einerseits die vorhergehende Arbeit aufgreifen, andererseits aber auch neue Informationen über diverse Gebiete enthalten soll. Auch lag uns zugleich die Sa-nierung der lohnendsten Linien am Herzen.Mit jeder Wiederholung einer alten Tour entstand schließlich eine neue Idee, und die Projekte überhäuften sich geradezu, was

uns allerdings nicht davon abhielt, dennoch einige schöne Neurouten in perfektem Ge-stein zu realisieren. Die weiten Zustiege werden stets dafür sor-gen, dass die Erschließung des Gebiets nicht ausartet und dieser wertvolle Schatz der Na-tur erhalten bleibt. Trotz allem siegte die Lust in uns, mit ande-ren die Schönheit dieser Gegend zu teilen, über eine gewisse schwelende Eifersucht – ein wohl sehr schwer zu vereinbarender Wi-derspruch für einen Führerautor wie mich.

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Die zirka fünfzig Kilometer lange und zur Gänze auf Trentiner Gebiet verlaufende Bergkette des La-gorai erstreckt sich in nordöstlicher Richtung von Pergine Valsugana zum Rollepass. Weitläufige Tannen- und Lärchenwälder bis auf 1800 m Höhe beziehungsweise von kleinen Seen geschmückte Almen und Geröllfelder oberhalb der Waldgrenze kennzeichnen diese Landschaft. Lange Zeit waren hier eher Hirten mit ihren Schaf-herden als Wanderer und Bergsteiger anzutreffen – eine Tatsache, die in besonderer Weise zu der Unversehrtheit dieses Fleckchens Natur beigetra-gen hat. Publikationen diverser Wanderführer, Artikel in einschlägigen Magazinen sowie die Eröffnung neuer Almhütten hatten im Laufe der vergangenen Jahre eine höhere Frequentation der Lagorai Gruppe zur Folge. Dank des einen oder anderen leidenschaftlichen Hüttenwirts sind man-che der Häuser sogar während der Wintersaison geöffnet und stellen einen wichtigen Bezugspunkt für Alpinisten dar. Die Höhe der über 100 Gip-

fel der Berggruppe variiert zwischen zirka 2000 Höhenmetern und den 27�0 Höhenmetern der Cima Cece. Aus geografischer Sicht sind genau genommen auch die Berggruppe der Cima d’Asta (28�0 m) und weitere Untergruppen dem Lagorai zugehörig. Die Landschaftsbeschaffenheit macht dieses Gebiet zu einem optimalen Wander- und Skitourengebiet; allerdings hat mittlerweile auch der Klettersport in diesen Breiten sehr an Interes-se gewonnen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem qualitätsvollen Granit der Cima d’Asta, der Untergruppe der Rava und den Wänden des Valle del Vanoi sowie auf dem Porphyrgestein der berühmten Tognazza und des Colbricòn. Auch Eisfälle fehlen nicht: deren größte Konzentration – so um die zwanzig Stück im mittleren Schwierig-keitsbereich – sind im Val Sorgazza anzutreffen.Normalerweise wirken weite Zustiege nicht unbe-dingt einladend und schon gar nicht motivations-fördernd. Jedoch lassen sowohl die Schönheit der Kletterei als auch das beeindruckende Ambiente

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Cima d’Asta

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7Die Cima d’Asta Wand (Foto A. Garzetti)

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in diesem Gebiet jegliche Anstrengung vergessen. In die Lagorai Gruppe zu kommen, bedeutet in der Tat, in unversehrte Natur einzutauchen, in der das Grün der Wiesen und Wälder und das inten-sive Blau der kleinen Seen in harmonischem Ver-hältnis zu den Wänden und vor allem zu der im gesamten Gebiet herrschenden Stille stehen. Der Erste Weltkrieg hinterließ hier zahlreiche Spu-ren, verlief doch die Front zwischen dem öster-reichisch-ungarischen und dem italienischen Heer genau entlang des Gebirgskamms. Nicht selten stößt man daher auf Schützen- oder Militärlauf-gräben. Teilweise werden Unterstände und Stel-lungsposten restauriert. Hin und wieder fallen die Wege ein wenig un-gemütlich aus: so schlängeln sie sich schon mal über steile Geröllhalden und erfordern bei jedem Schritt volle Aufmerksamkeit. Eile ist hier also nicht zielführend – im Gegenteil, ein ruhiger, ge-mächlicher Schritt ist geradezu verpflichtend.

KLETTERN IM LAGORAILediglich wenige Alpinisten kennen das perfekte Granitgestein des Lagorai – noch geringer ist die Anzahl derer, die regelmäßig hier klettern.Selbst wenn die Wände in punkto Erhabenheit und Kontinuität unter Umständen nicht mit ande-ren Klettergebieten mithalten können, so vermö-gen das beeindruckende Naturerlebnis sowie die Schönheit einiger Seillängen dennoch bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Hat man sich einmal von der spürbaren Magie der Felsen, Wiesen und Seen beziehungsweise von der herrschenden

Stille verzaubern lassen, kommt man nicht umhin hierher zurückzukehren – und das, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die 1000 Höhenme-ter Zustieg zu verschwenden. Die Alpingeschichte der Gebirgskette verläuft relativ inhomogen: nicht zuletzt, da die diversen Kletterareale von unterschiedlichen Gruppen in unterschiedlicher Manier und in unterschied-lichen Zeitabschnitten erschlossen wurden. Nur vereinzelte Alpinisten wurden in mehreren Wän-den aktiv. Diese Tatsache macht es notwendig, auf die un-terschiedlichen Charakteristika der einzelnen Klettergebiete einzugehen – immerhin reichen diese vom perfektem Granit der Cima d’Asta, der Untergruppe der Rava und des Vanoi bis hin zum Porphyrgestein der Tognazza, des Colbricòn und anderer Gebiete.Unsere Reise beginnt im Cima d’Asta Massiv und in der Rava Gruppe, dem mit Sicherheit am meisten aufgesuchten Areal. Hier stoßen wir auf Granitwände, die ohne Zweifel noch viel Potential zu bieten haben. Anschließend ziehen wir weiter in das Vanoi Tal, in dem sich einerseits der Monte Turgiòn mit seinen über vierzig 200 bis 400 Me-ter langen Sportkletterrouten und andererseits die Val di Scala Wänd befinden. Bester Granit kenn-zeichnet die entsprechenden Routen.Die darauffolgende Etappe unserer Reise führt uns in das Porphyrgestein des Colbricòn und der Cime di Ceremana. Abgesehen von vereinzelten Touren geht die Erschließung dieses Gebiets auf eine Gruppe von Alpinisten aus Ferrarra zurück.

Schneefall im September an der Forcella di Valmaggiore (Foto Archiv Conz)

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Mehrere interessante Linien entstehen im Zuge die-ser Entwicklung. Der vorliegende Führer versteht sich als Auswahlführer, dessen Anliegen es ist, ver-schiedenste Routen an den verschiedensten Felsen im Lagorai zu präsentieren. Hauptaugenmerk sollte dabei auf den interessantesten Linien liegen.

GEOLOGIEDie Felsen der Lagorai und Cima d’Asta Gruppe be-stehen aus eruptivem Magmagestein.Die vor 240 Millionen Jahren beginnende Entste-hung der aus Effusivgestein bestehenden Lagorai Kette geht auf gewaltige, Jahrmillionen andauernde Eruptionsphänomene zurück, die den Ursprung der Porphyrplattform des Etschlandes bewirken. Als Effusivgestein bezeichnet man Gestein, das nach einem Vulkanausbruch an die Oberfläche gelangt und dort rasch erstarrt.Das aus granitischem Intrusivgestein bestehende Cima d’Asta Massiv entsteht hingegen ungefähr 30 Millionen Jahre vorher, also vor zirka 270 Millionen Jahren. Unter Intrusivgestein versteht man Tiefen-gestein, das über lange Zeiträume hinweg in großer

Tiefe durch die Abkühlung und Kristallisation von Magmen entsteht und schließlich durch tektonische Prozesse an die Erdoberfläche dringt.Sowohl das Porphyrgestein des Lagorai als auch das granitische Gestein der Cima d’Asta bilden einen relativ gleichförmigen Komplex, der jeweils auf sehr alten metamorphen Gesteinen aufliegt. Diese passen sich infolge von veränderten Druck- und Temperaturumgebungen innerhalb der Erdkruste physisch und chemisch an. An manchen Stellen der Kette werden diese Gesteine auf der Erdoberfläche sichtbar, meist jedoch bleiben sie unter dicken Al-luvial- und Geröllschichten verborgen. Während die Gletscherbewegungen in den Eiszeiten den Tälern ihre charakteristische U-Form verleihen, ist die anschließende lange Tätigkeit der Elemente ausschlaggebend für die aktuelle Gestalt der Berge. Zahlreiche Firnbecken und Gletscherseen bleiben allerorts zurück. In vielen Tälern sind darüber hi-naus hellere untere Gesteinsschichten zu bemerken – ein sichtbares Zeichen des Gletscherrückzugs und des Abschmelzens der letzten Schneefelder.

Die Cima d’Asta Wand spiegelt sich im See wieder

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DIE ABSICHERUNG

Absicherung mit Bohrhaken wie im Klettergarten. Der Abstand ist nie grööer als 3-4 Meter zwischen den Haken. Potentielle Sturzlönge betrögt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!

Grööerer Hakenabstand mit zwingenden Kletterpassa-gen. Potentielle Sturzlönge betrögt höchstens 10 Meter und Sturz hat keine Verletzungen zur Folge!

Groöer Hakenabstand mit meist zwingenden Kletterpas-sagen. Der Abstand kann auch grööer als 5 Meter sein, daher weite Störze, aber ohne schwere Folgen!

Sehr groöer Hakenabstand öber 7 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!

Sehr groöer Hakenabstand öber 10 Meter mit zwingen-den Kletterpassagen. Sturz auf Terrassen, Bönder oder Boden hat sicherlich Verletzungen zur Folge!

Nur teilweise mit Bohrhaken abgesichert, weit ab von den Schlösselstellen mit Abstönden bis zu 20 Meter. Ein Sturz kann tödlich sein!

Leicht abzusichern, mit guten und zahlreichen Zwischensicherungen! Sehr wenige zwingende Kletter-passagen. Potentielle Sturzlönge betrögt wenige Meter. Sturz ist ohne Folgen!

Mittelmööig abzusichern, mit guten, aber weniger Zwischensicherungen! Zwingende Kletterpassagen zwischen den Sicherungspunkten. Potentielle Sturzlönge betrögt höchstens ein paar Meter. Sturz ist ohne Folgen!

Schwer abzusichern, mit nicht immer guten und weit entfernten Zwischensicherungen! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlönge betrögt maximal 7-8 Meter. Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!

Schwer abzusichern, mit schlechten oder unzuverlössi-gen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten wörden! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlönge betrögt bis zu 15 Meter mit der Möglichkeit, dass Zwischensicherungen ausbrechen. Sturz hat wahrscheinlich Verletzungen Folge!

Schwer abzusichern, mit schlechten und unzuverlössi-gen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten wörden! Lange zwingende Kletterpassagen. Weite Störze sind wahrscheinlich. Ebenso das Ausbrechen von Zwischensicherungen. Sturz hat sicher Verletzungen zur Folge!

Unmöglich abzusichern, auöer för kurze Stellen und weit ab von den Schlösselstellen. Ein Sturz kann tödlich sein!

Schwierigkeitsbewertung

Wie in anderen Alpinführern führen wir eine detaillierte Schwierigkeitsbewertung an. Diese umfasst einerseits einen Verweis auf die Absicherung, welche mittels arabischer Ziffern in Kombination mit den Buchstaben R oder S ausgedrückt wird (S= spit = Bohrhaken, R = Normalhaken, RS = gemischte Absicherung), beziehungsweise andererseits eine in Anlehnung an die amerikanische Big Wall Skala entstandene Schwierigkeitsbewertung mit römischen Ziffern (I, II, III, IV, V, VI, VII), die Rückschlüsse auf die Routenlänge sowie die Ernsthaftigkeit des Geländes zulässt. Da in diesen Wänden nicht alle Routen systematisch mit Bohrhaken abgesichert sind und daher häufig eine zusätzliche Absicherung erfordern, ist jederzeit Vorsicht angebracht. Dieses Gelände lässt zudem Freiraum für die Kreativität, Fantasie und Fähigkeit eines jeden einzelnen und ist demnach alles andere als “vorkonfektioniert”.

Kurze Route in Nöhe der Straöe mit bequemen Zustieg. Sonnige Lage, kurze Kletterzeit und einfacher Röckzug möglich.

Mehrseillöngenroute an einer öber 200 m hohen Wand. Leichter Zustieg, und einfacher Röckzug möglich.

Mehrseillöngenroute an einer öber 300 m hohen Wand in alpinem Gelönde. Lange Kletterei mit an-strengendem Zustieg und komplizierter Röckzug.

Sehr lange Route an einer öber 500 m langen Wand in strengem alpinem Gelönde weit ab vom Talgrund. Kletterzeit betrögt einen ganzen Tag, komplizierter Röckzug, nicht immer entlang der Aufstiegsroute.

Sehr lange Route im „Big-Wall“ Stil, der nor-malerweise ein Biwak in der Wand erfordert. Der Röckzug in alpinem Gelönde kann öuöerst schwierig sein.

Eine „Big Wall“ Route, die einige Tage in der Wand erfordert, in hochalpinem Gelönde; der Röckzug ist öuöerst schwierig.

Route kann mit einer „Big Wall“ aus dem Himalaja verglichen werden; groöe alpinistische Schwierigkeiten werden mit Hilfe einer Expedition bewöltigt.

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DIE ALLGEMEINE

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Cima d’Asta - Rava Gruppe Als Erstbegeher dieser Gipfel können wohl ohne Zweifel Hirten und Jäger bezeichnet werden, bezie-hungsweise zu einem späteren Zeitpunkt auch Solda-ten, die während des Ersten Weltkriegs über mehrere Jahre hinweg in diesem Besatzungsgebiet stationiert waren. Vom Krieg zeugen heute noch Straßen, Wege und schmale Laufgräben: nicht selten erstaunen sie durch ihre unerwartete Lage.Die erste geschichtsträchtige Begehung geht auf den Sommer 1906 zurück, als der aus dem Valsugana stammende Pompeo Tomaselli gemeinsam mit zwei Freunden die Südseite der Cima Trento im 2. Schwie-rigkeitsgrad bezwang. (Sie waren es schließlich auch, die dem Gipfel seinen Namen gaben.)Aus dem Jahre 1908 ist vonseiten zweier Kletterpio-niere, namentlich von Mario Scotoni und einem Ge-fährten, ein erster Versuch, die Cima d’Asta Wand zu bezwingen, überliefert.Nur spärliche Notizen scheinen hinsichtlich der im Jahre 19�2 realisierten Begehung der Cima d’Asta auf. Als Akteure gelten Ruggero Lenzi der SUSAT (sezione universitaria della SAT di Trento; Anm.: Universitäre Sektion der Gesellschaft der Tridentiner Alpinisten) und Mario Michelini der SAT von Borgo. In nur 6 Stunden bringen die beiden die Wand im 4. Schwierigkeitsgrad hinter sich. Der genaue Verlauf der Erstbegehung wurde nie dokumentiert, allerdings geht man davon aus, dass er mehr oder weniger der Linie Via Roger entspricht. 19�7 werden am Tombolin di Caldenave zwei Routen in recht delikatem Gelände von Seilschaften aus dem Valsugana eröffnet. Im Jahre 19�8 realisieren Giorgio Melchiori (der er-ste Bergführer des Valsugana) und G. Sent eine sehr abgelegene Linie an der Cima Brunella. Im Folgejahr klettert Melchiori zusammen mit O. Pianta eine Route an Cima d’Asta Südwand, welcher bald der Stellen-wert des Klassikers der Wand zuteilwerden sollte. Während in der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre

O. D’Accordi und Gefährten systematische Streifzüge durch die Torri di Segura, die Cima Caldenave sowie Passetto vollbringen und dabei acht Routen eröffnen, gelingt den Venetern S. Zampiron und E. Tisato eine Erstbegehung am Torre Gillo Cavinato. Deutlich mehr aktives Interesse an der Cima d’Asta ist in den Siebziger Jahren zu spüren. Diese Entwick-lung bringt die Eröffnung diverser Linien bemerkens-werter Schwierigkeit mit sich. Die Via del Diedro Alto der Padovaner Marco und Maurizio Marchesini sticht dabei mit Sicherheit am meisten hervor. Allerdings bleiben auch die Alpinisten aus dem Valsugana nicht untätig und machen mit der Erstbegehung der Via del Rifugio und der Milena auf sich aufmerksam. Die Achtziger Jahre strotzen schließlich nur mehr so vor Neutouren. Und auch die generelle Entwicklung des Klettersports vermag in diesen Gefilden ein inno-vatives Lüftchen mit sich zu bringen. Die aus Robert Assi und Maria Elena Fiori bestehende Seilschaft klettert die mit einer sehr eleganten Passa-ge aufwartende Punta di Lancia; die Padovaner Mar-chesini und Ellero begehen die Via del Dado und die aus dem Valsugana stammenden Alpinisten Daniele Lira und Franco Melchiori eröffnen die Via Roger. Als absoluter Spitzenreiter im Eröffnen von Neurou-ten an der Cima d’Asta etabliert sich bald Franco Melchiori.Fabio Leoni und Gefährten gelingt die Erstbegehung der lohnenden Via Franco.Während in der Rava Gruppe Franco Melchiori, V. Bastiani und R. Fratton im Jahre 1984 eine schöne Linie in der Nordwest-Wand der Cima Brunella erst-begehen, klettern 1988 Gianfranco Tomio und Mario Piasente die düstere Nordwand der Prima Torre di Segura. Bis heute bleibt diese Route unwiederholt.Die 90er Jahre beginnen mit einer Eröffnung von-seiten Roberto Assi und Daniele Lira – als Ergebnis gilt eine wunderschöne Linie mittlerer Schwierigkeit, die Via Marietto. Das hauptsächliche Geschehen spielt sich allerdings in der Rava Gruppe ab, wo die

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Seilschaft Gianfranco Tomio und Livio Compagno die Nordwest-Wand der Cima Trento klettern und dabei eine Route hinterlassen, die sogleich Interesse an Wie-derholungen erweckt. Aus der Feder derselben Akteure stammt noch eine weitere Tour in der Wand des Primo Campanile di Val Orsera. Gianfranco Tomio und Carla Balduzzo setzen die Er-schließung fort und eröffnen diverse Linien in den Wänden des Val Orsera. Der Zeitpunkt kommt, an dem nun auch erste mit Bohrhaken versehene Routen auftauchen. Flavio Simo-netto und Mario Piasente erschließen von unten eine lange Tour in der grandiosen Palon della Banca Wand – die Via Gretel. Den dabei erreichten Gipfel taufen sie Kaiser Spitze. Die Via Gretel wird zwar wiederholt, die eine oder andere Passage im oberen und zugleich anspruchsvollsten Abschnitt konnte allerdings bis dato noch nicht frei geklettert werden. Im Jahre 1993 realisieren Simonetto, Piasente und Tomio in der Cima d’Asta Wand eine weitere mit Bohr-haken abgesicherte und über einen Überhang verlau-fende Linie im Schwierigkeitsgrad VII+ – die Rede ist von der La Testa del Drago.

Nur kurze Zeit darauf eröffnen Simonetto und Piasente eine Route am Fünften Torre di Segura (Südseite), die anspruchsvolle Plattenpassagen aufweist und von den Erstbegehern den Namen Via dei Pipigrifi erhält. Am Vierten Torre hingegen wiederholt Simonetto gemein-sam mit Marcello Volpe eine von einer wunderschönen Verschneidung im untersten Abschnitt charakterisierte Linie. Mauro Giovanazzi e Paolo Calzà erschließen eine sehr direkte Begehung der Cima d’Asta Wand. Im Jahre 1993 entsteht die Via Pietro Pontalti durch das Werk von Cristoforo Groaz und Franco Corn. Diese befindet sich in einer senkrechten Wand unterhalb des vom Palon della Banca absteigenden Grats, in jener Wand, in der 2006 Matteo Faletti, Marco Molinari und Luca Caldini die Linie Il Nido del Falco erstbegehen.Gianfranco Tomio und Gefährten intensivieren die Er-schließung des Val di Rava. Während im Jahre 1994 Roberto Assi und Gefährten eine lange Route an dem vom Palon della Banca abstei-genden Grat eröffnen, erschließen Gianfranco Tomio und Paolo Marconi drei Neutouren im Val di Rava so-wie eine lohnende Linie am Torre Mariano an der Cima

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d’Asta. Franco Melchiori eröffnet die Tour Marco e Silvia im Alleingang. Im Herbst klettern G. Tomio, M. Piasente und G. Pran-del eine neue Route an der Cima Brunella und begin-nen somit die Erschließung in Richtung Val Quarazza. Es folgt die Via dell’elicottero am Torre di Fierollo, die als solche den Anstoß für die Erschließung eines weiteren, wie sich bald herausstellen wird, sehr inte-ressanten Gebiets gibt.Ab dem Jahr 199� hinterlässt der aus Montebellu-na stammende Paolo Michielini seine Spuren in der Berggruppe, indem er diverse Sportkletterrouten an den Torri di Fierollo realisiert, mehrere Einseillän-genrouten sowohl am Fierollo, als auch an der Costa Brunella einrichtet und darüber hinaus diverse Boul-dergebiete erkundet. Im Laufe der letzten beiden Jahre eröffnet Alessio Conz zusammen mit diversen Begleitern mehrere Sportkletterlinien: in Zusammenarbeit mit Andrea Reboldi entsteht 2009 mit der Black Saba an dem Torre G. Cavinato eine lohnende Tour in fantastischem Fels; mit Alessandro Bernardi und Gianfranco Tomio realisiert er Supertramp beziehungsweise mit Mario Piasente die Tour Vuoti di Memoria. Beide Linien be-finden sich an der Punta Brunella, am Talschluss des faszinierenden Val Orsera, und zeichnen sich durch qualitätsvollen Granit und märchenhaftes Ambiente aus. Weitere Projekte sind in Arbeit und das Potential für Neutouren enorm.

Turgiòn

Auf der hydrografisch linken Seite des Flusses Vanoi, entlang der Landstraße �6 von Canal San Bovo kom-mend in Richtung Caoria, befindet sich eine Reihe schöner, bis zu 400 Meter hoher Granitwände, die beinahe alle in nur wenigen Minuten von der Straße aus zu erreichen sind. Die ersten Erschließungsaktionen dieser Wände ge-hen auf Flavio Veronese, einen in Treviso lebenden Padovaner, zurück. Dieser entdeckt den Turgiòn erst-mals 1983 und ist derart begeistert, dass er sämt-liche Wände zu erkunden beginnt und somit den Grundstein für zukünftige Erschließungsaktionen legt. Flavio lernt die Bergwelt mit 12 Jahren kennen und beginnt im Alter von 17 Jahren durch einen Kletterkurs des CAI Padova – wo er später selbst als Instruktor mitwirken wird – mit dem Klettersport. Das Einbohren von Neurouten entwickelt sich sehr bald zu einer großen Leidenschaft. In Zusammenarbeit mit diversen Kollegen entstehen in diesem Sinne mehr als fünfzig Seillängen im Klettergebiet von Schievenin. Erst im Jahre 1993 bricht das Abenteuer „Turgiòn“ an, zusammen mit dem frisch ernannten Bergführer Alfredo Pozza. Die beiden beginnen mit der Erschlie-ßung der Linie La storia infinita 6b (von unten) und lassen diese an der Mittelrampe enden. Deren Voll-endung realisiert elf Jahre später der Vierzehnjährige Fabrizio Rattin. Ganz darauf bedacht, ihre grandio-se Entdeckung geheim zu halten, entschließen sich Flavio und seine Kletterpartner, die Bohrhaken mit

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Torri di Fierollo, Torre Fiorenero, Luca Pilati, Via Fiorenero

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www.alessioconz.it - 0039 346 3403592

A. Guida Alpina

Alessio Conz

grau und braun bemalten Laschen zu tarnen. Auf di-ese Weise verhindern sie deren verräterisches, von der Straße aus sichtbares Blinken im Sonnenlicht. Ein paar Jahre lang ist ihr Einfall von Erfolg gekrönt, und das Gebiet kann tatsächlich eine Weile geheim gehalten werden. Vorbei ist es dann allerdings mit der Ruhe, als die Pilgerfahrten der Kletterer aus Primiero Einzug hal-ten. Gleich den Schwalben trudeln diese regelmäßig im Frühjahr ein, um in den Turgiòn Wänden ihr Training zu absolvieren und dann in ihre Pale zurückzukehren. Im Laufe der Jahre gesellen sich immer mehr Abenteu-erkumpanen dazu: Gianluca Martini, Filippo Cenedese, Luiz Lamparelli (ein starker brasilianischer Kletterer, der seine Spuren mit der Il Paese dei Balocchi hinterlässt), Corrado Dri, Michele Argenti, Bruno Crosato, Alberto Boscolo, Tiziano Albertella (der 200� die Linie Easy Ri-der im Alleingang erstbegeht), Marisa D’Incau, Giorgio Zambon, Fabrizio Rattin und viele mehr. Im Jahre 1996 reüssieren Lamparelli und Veronese in der Tour Pais dos brinquedos (Il paese dei balocchi) und kreieren somit die erste Linie zum Gipfel. Wiederholt wird die Tour

kurze Zeit später von der Seilschaft Francesco Gher-lenda/Veronese. Gegen Ende der Route, auf dem wal-digen Band hoch oben in der Südwand, bemerken die Kletterer ein Feuer, das rasend schnell vom unterhalb gelegenen Wald in ihre Richtung aufsteigt (bezeichnen-derweise wird der Wald seit damals „Bosco del fuoco“; dt.: „Feuerwald“ genannt). Bis zur Mentina fehlen ih-nen noch 1�0 Meter, bis zum Routenausstieg sind es noch 200 Meter. Die Hälfte ist Wand, die andere Hälfte Wald. In der Wand hängt der Rauch, der Wald hinge-gen steht in Flammen. Ein Ausstieg über den Gipfel ist unmöglich, das Feuer setzt sich genau in diese Richtung fort. Auch ein Rückzug über die Aufstiegslinie ist aus-geschlossen. Als einziger Ausweg bleibt die Flucht auf die obere Rampe. Gut wäre nur zu wissen, von wo aus sich das Feuer ausbreitet. Bestimmt von Süden… Und was, wenn sich diese Annahme als falsch herausstellt? Besser nicht dran denken. Die beiden steigen Hals über Kopf über Gämsensteige ab, bewältigen flugs den Boal dei Salti und erreichen die Straße in einer absoluten Re-kordzeit: ungefähr vierzig Minuten benötigen sie vom

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waldigen Band bis zur Straße. Zwei Stunden später stehen die Süd- und die Südwest-Seite des Turgiòn in Flammen und bleiben monatelang unbegehbar. In den darauffolgenden Jahren wird der Turgiòn regel-recht durchkämmt. Nichtsdestotrotz scheint noch Zeit für die Erkundung anderer Gefilde zu bleiben – so beispielsweise des Pretipizio, des Cucù etc. Die be-sagten Erkundungstouren bringen viele unvollendet gebliebene Routen mit sich, die erst jetzt langsam vervollständigt werden. Gegen Jahrtausendwende erschließt Eugenio Cipriani mit seinen Seilpartnern mehrere Linien in der ersten Val di Scala Wand. Sowohl die fantastische Felsquali-tät als auch der mit einer Dreiviertelstunde relativ kurz bemessene Zustieg charakterisieren diese Rou-ten. Erstbegangen werden sie im klassischen Stil, mit der einen oder anderen technisch bewältigten Pas-sage. Erst später gelingen die entsprechenden freien Begehungen (mit Schwierigkeitsgraden bis zu 7c). Trotz des Sportklettercharakters seiner Routen bleibt der Turgiòn eine alpine Wand, die auch als solche einzustufen ist. In diesem Sinne empfiehlt sich das Tragen eines Helms beziehungsweise sollten Gewitter unbedingt vermieden werden – vor allem am Boal dei Salti, wo einem im Falle von Unwettern schon mal herabfallende Steine und Baumstämme zum Ver-hängnis werden könnten.

In Anbetracht der relativ niedrigen Lage und der günstigen Ausrichtung kann hier prinzipiell das gesamte Jahr über geklettert werden. Den-noch sollte von Begehungen an sehr kalten Ta-gen, an Tagen, an denen es schneit sowie an heißen Sommertagen eher abgesehen werden.

Cauriòl-Colbricon Aufgrund ihrer Nähe zu den Dolomiten und der rela-tiv geringen Höhe ihrer Wände bleiben diese Gipfel lange Zeit über mehr oder weniger unbeachtet. Abgesehen von zwei im Jahre 1967 vonseiten G. Zortea und R. Loss an der Piccolo Cauriòl Nord-wand realisierten Linien beziehungsweise der einen oder anderen Route an der Tognazza, keimt erst mit Ende der 80er Jahre langsam Interesse auf. Ruggero Daniele, Giacomo und Renzo Corona werden im Ge-biet Colbriòn/Ceremana tätig, und obwohl ihn seine Streifzüge hauptsächlich durch die Gebirgsgruppe Tognazza, Cima d’Asta und Rava führen, verbucht Aldo Leviti seine bemerkenswertesten Begehungen ebenfalls hier am Cauriòl. Paradoxerweise beginnt die eigentliche Entwicklung in diesem Gebiet erst mit dem Jahr 2000, als der in seinen Urlauben häufig San Martino aufsuchende Francesco Pompoli das Potential der dort angesiedelten Wände erkennt und mit diversen Seilpartnern einige interessante Routen erschließt.

Torri di Fierollo

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17Torre Cavinato, Alessio Conz, Black Saba (fFoto Archiv Bailo)

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Alpingeschichte Cima d’Asta-Rava Gr.

Daniele Lira ist Bergführer, Fotograf und zählt in den Achtziger und Neunziger Jah-ren zu den aktivsten Alpinisten des Valsuga-na. Zahlreiche anspruchsvolle Linien an den rauen, über dem Val di Sella thronenden Cima Dodici Wänden sowie einige Routen in den Cima d’Asta Wänden gehen auf sein Konto. Durch Klettereien auf hohem Ni-veau sowie als unermüdlicher Erschließer neuer Felsen im Valsugana vermochte er sich einen Namen in der Szene zu machen.

Flavio Simonetto gilt zwar als beken-nender Sportkletterer, zeigt sich anderer-seits aber auch großen Wänden nicht gera-de abgeneigt. In der Tat macht er mit vier von unten eingebohrten Begehungen, die mitunter zu den schwierigsten in diesem Gebiet gehören, von sich reden. Im Jahre 199� beginnt er sich einer neu entdeckten Leidenschaft zu widmen: dem Paragleiten. Auch wenn er weiterhin dem Klettern treu bleibt, avanciert das Fliegen ab dem Jahr 2000 dennoch zu seiner sportlichen Haupt-aktivität. Mit über 200 km langen Strecken-flügen sind seine Leistungen auch in die-sem Bereich nicht von schlechten Eltern.

Ruggero Daniele, ein aus Valdagno stam-mender, in Primiero ansässiger und arbei-tender Bergführer und Skilehrer, führt sie-ben Jahre lang die Ottone Brentari Hütte. Er erschließt und saniert Routen in den Cima d’Asta Wänden, die ohne Zweifel zu den meist frequentierten zählen. Auch in den damals noch unbekannten Colbricon Wänden eröffnet er diverse Klettereien.

Roberto Assi stammt aus Trient und ist von Beruf Bergführer. Über viele Jahre hinweg ist er aktiv in der Berggruppe unterwegs und realisiert dabei nicht nur sehr lohnende Neurouten, sondern wiederholt auch die eine oder andere Linie free solo.

Mario Piasente, ein wahrer Verehrer des Lagorai, durchstreift seit dreißig Jahren un-ermüdlich sämtliche Gefilde der Bergkette – sei es mit den Skiern, beim Klettern oder während seiner zweiten großen Leiden-schaft, dem Laufen. Seit jeher wirkt er bei der Eröffnung zahlreicher Neutouren mit und wiederholt unzählige Klettereien, vor allem mit G. Tomio als Seilpartner.

Franco Melchiori ist ein aus Strigno stam-mender Bergführer und vier Jahre lang Hüttenwirt der Ottone Brentari Hütte. Er eröffnet diverse interessante Linien in den Cima d’Asta und Rava Wänden.

Paolo Michielini, wohnhaft in Montebellu-na, nützt jede freie Minute, um im Gebirge unterwegs zu sein, sei es zum Felsklettern, zum Skitouren gehen oder zum Höhen-bergsteigen. Im Jahre 199� nähert er sich erstmals dem Gebiet der Cime di Rava und ist höchst begeistert von den sich dort bie-tenden, nur eineinhalb Autostunden von zu Hause entfernten Klettermöglichkeiten im Granit. Seit diesem Zeitpunkt entdeckt er rastlos neue Wände sowie interessante Boulderspots.

Paolo Marconi aus Scurelle eröffnet ge-meinsam mit G. Tomio diverse lohnende Routen an der Cima d’Asta und Rava und wiederholt zahlreiche, über die gesamte Bergkette verstreute Linien. Seine Streifzü-ge durch die Gefilde des Lagorai absolviert er darüber hinaus auch mit den Skiern an den Füßen.

Giuseppe Prandel aus Levico stellt als Gelegenheitskletterer immer wieder große Klasse und Mut unter Beweis. In Zusam-menarbeit mit G. Tomio kann er diverse interessante Routen für sich verbuchen.

Livio Compagno, ein starker Alpinist aus Borgo Valsugana ist besonders in den Acht-ziger und Neunziger Jahren aktiv. Mit G. Tomio realisiert er einige Neutouren und bedeutende Wiederholungen.

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19Cima d’Asta und Palon della Banca

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20 V Torre di Segura, Alessio Conz, Via dei Pipigrifi (foto A. Bernardi)

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Alpingeschichte Vanoi Colbricon

Francesco Pompoli, aus Ferrara ist Inge-nieur, Sportler, Alpinist, leidenschaftlicher Läufer und Skitourengeher. Als er im Jahre 2000 mit dem Klettern beginnt, stellt er so-gleich Begabung und Geschicklichkeit unter Beweis. Darüber hinaus gilt er als Ideator der Homepage Intraigiarùn, einer Plattform für diverse Autoren zur Veröffentlichung ihrer Bergerzählungen.

Gabriele Villa, aus Ferrara, seines Zeichens Alpininstruktor, fungierte im CAI Ferrara cir-ca 1� Jahre lang als Organisationsleiter der Sektionskurse. Als romantischer Geist und be-gnadeter Schreiberling geht der Löwenanteil der auf der Homepage Intraigiarùn veröf-fentlichten Erzählungen auf ihn zurück. Au-ßer Zweifel steht, dass er seine literarischen Aktivitäten wohl mit demselben Stil und der-selben Beharrlichkeit wie seit 30 Jahren den Bergsport ausübt!

Michele Scucimarra, ebenfalls aus Ferra-ra, ist von Beruf Goldschmied und in seiner Freizeit leidenschaftlicher Sportler. Mit dem-selben Einsatz und derselben Entschlossen-heit, die er im beruflichen Leben an den Tag legt, widmet er sich auch dem Wettkampf-geschehen, dem Inlineskaten und dem Alpi-nismus. Nach seinen Anfängen als Sportklet-terer landet er schließlich beim Alpinismus auf ausgezeichnetem Niveau.

Michele Ghelli ist ein geschickter, fähiger, aus der Wiege der CAI Ferrara Kletterschu-len stammender Kletterer, deren jüngster Instruktor er darstellt. Dank seiner Zielstre-bigkeit und seiner Leidenschaft für die Berg-welt hat er es weit gebracht, nicht zuletzt zum langjährigen Betreiber eines Fachgeschäfts.

Flavio Veronese ist von Beruf Architekt und nebenher leidenschaftlicher Kletterer. Als unermüdlicher Hauptinitiator des Kletterns im Turgiòn Gebiet war von ihm schon im Rahmen der Alpingeschichte des Turgiòn

die Rede. Seit Jahren arbeitet er an einem persönlichen Führer über das entsprechende Gebiet. Wir können es kaum erwarten, die-sen in Händen zu halten und durchzublät-tern, allein schon wegen Flavios unwider-stehlichen, ironischen Schreibstils.

Fabrizio Rattin, ein junger Alpinist aus Ca-nal di San Bovo und großer Liebhaber der Bergwelt, studiert Forstwirtschaft in Padua. Im Alter von 14 Jahren beginnt er mit Flavio Veronese zu klettern und unterstützt diesen bei der Vervollständigung schon vorhan-dener beziehungsweise beim Eröffnen zahl-reicher neuer Linien am Turgiòn.Als sein persönliches Betätigungsfeld gelten vordergründig die Pale sowie das Lagorai Gebiet. Eine große Leidenschaft hegt er außerdem für das Eisklettern. Derzeit ist er im Begriff Bergrettungstechniker zu werden, darüber hinaus schwebt ihm der Traum des Bergführers vor… Die Voraussetzungen dazu bringt er jedenfalls mit!

Eugenio Cipriani stammt aus Verona und hat ein Studium der Literaturwissenschaft absol-viert. Als leidenschaftlicher Alpinist erschloss er Hunderte Routen in den Dolomiten, im Lagorai und in anderen Trentiner Gebieten. Die meisten davon sind eindeutig als „alpine Entdeckungstouren“ zu charakterisieren.Zudem gilt Eugenio Cipriani als Autor zahl-reicher geografischer Monografien und Bergmonografien, topografischer Karten und alpiner Wanderführer. Als Schwerpunkt dient dabei die veronesische Hügel- und Berglandschaft.

Aldo Leviti ist ein sehr bekannter, aus Pre-dazzo stammender Bergführer, Bergführer-Ausbildner und Skilehrer. Auf sein Konto gehen diverse Neutouren, die als solche weit verstreut über das Cima d’Asta Gebiet, die Rava Gruppe, den Cauriòl und die Tognaz-za liegen. Noch heute erkundet Aldo Leviti neue, in dieser Bergregion angesiedelte Wände und saniert alte Linien.

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23Das Val Sadole mit dem Cauriol und dem Piccolo Cauriol, im Hintergrund die schneebedeckte Cima d’Asta

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Vom Normal - zum BohrhakenKurzer Geschichtsabriss zur Absicherung im LagoraiDie Rede ist von einem kleinen metallenen Gegenstand, der besonders bei den Liebha-bern des Plaisirkletterns hoch im Kurs steht, bei den Vertretern des klassischen Alpinismus jedoch bedeutend weniger geschätzt wird: der Bohrhaken (Anm.: ital. „fix“, „spit“). Seit jeher vermag er zahlreiche Kontroversen auszulösen und wurde sogar zum Gegenstand des einen oder anderen kleinen Glaubenskriegs. Unabhängig von der subjektiven Einstellung, die jeder einzelne zu diesem Thema haben mag, wollen wir an dieser Stelle historischen Tatsachen Raum schenken. Im Vergleich zu den benachbarten Dolomiten entwickelt sich die Kletterei in der Lagorai Gruppe deutlich später. Beinahe durchwegs datieren Routeneröffnungen auf die Zeit nach den 80er Jahren. Granit als auch Porphyrgestein eignen sich hervorragend für das Platzieren von Haken, Keilen und Friends – vorausgesetzt, man folgt den von der Wand durch Risse und Verschnei-dungen vorgegebenen natürlichen Linien und vermeidet Platten. Sämtliche Routenverläufe folgen dementsprechend dieser Logik. In den 90er Jahren taucht ein mit einer Bohr-maschine bewaffneter Flavio Simonetto mit di-versen Kletterkollegen auf und richtet mehrere anspruchsvolle Linien mit 8 mm Bohrhaken ein. Andere wiederum, wie zum Beispiel Gi-anfranco Tomio, setzen in den ausgesetztesten Abschnitten ihrer Routen (Cima d’Asta und Rava) den einen oder anderen Bohrhaken von Hand. Mit dem Ende der Erschließungstätigkeit von-seiten Simonetto und Tomio ist schließlich ein Stillstand zu verzeichnen. Im Jahre 1993 beginnt Flavio Veroneses ak-tives Schaffen am Turgiòn. Bis heute dauert die Eröffnung neuer Sportklettertouren durch Fabrizio Rattin an. Mit Ausnahme einiger be-sonders gut mittels Friends abzusichernden Passagen präsentieren sich diese Linien sowohl

in Platten als auch in Rissen systematisch mit Bohrhaken abgesichert. Auch Eugenio Cipriani realisiert zahlreiche, mit Bohrhaken versehene Routen.An der Tognazza finden sich vereinzelte Bohr-haken in klassischen Routen. Zahlreiche schwierige Klettereien mit Sport-klettercharakter gehen auf das Konto Manolos. R. Galvagni und D. Filippi ziehen mit der Er-öffnung von drei lohnenden Klettereien nach. Auch Fabio Testa hinterlässt seine Spuren.Am Colbricòn hingegen sprechen sich Klet-terer gegen den Einsatz von Bohrhaken aus. Sie erklären die besagte Gegend als NO SPIT ZONE und propagieren eine Art „Wilderness Kletterpark“. Am Sass Ross im Val Moena entstehen weitere eindeutig als Sportkletterrouten zu charakteri-sierende Linien. Alessio Conz hatte schon im Vorfeld diverse Klettereien mit Sportklettercharakter einge-bohrt, teilweise in Zusammenarbeit mit Gian-franco Tomio, mit dem er nun die schönsten Routen Gianfrancos mit Bohrhaken saniert. Ebenso Aldo Leviti, der schon zuvor den einen oder anderen Bohrhaken in Routen am Cau-riòl gesetzt hatte, saniert nun seine Linien mit Bohrhaken. Im Gegensatz dazu entstehen auch neue, an-spruchsvolle und zur Gänze mit Friends abzusi-chernde Touren wie beispielsweise Il Nido del Falco und Libertà di Pensiero Calpestata. Für Liebhaber des Tradclimbing fehlt es mit Sicherheit nicht an Gelegenheiten, diese Art des Kletterns zu praktizieren und voranzutrei-ben. Selbst wenn an dieser Stelle angemerkt werden muss, dass die in diesem Stil in den 90er Jahren eröffneten Routen bis heute größ-tenteils unwiederholt geblieben sind. Glückwunsch und Respekt jedenfalls an alle Erschließer für ihr Werk, unabhängig davon, welche Entscheidung sie auch getroffen haben mögen!

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2�Torre di Fierollo, Alessio Conz während der Erstbegehung der Lo spirito dell‘aquila

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GRUPPO DI CIMA D’ASTA PALON DELLA BANCA 29 1 Punta Socede 31 2 Punta di Lancia 33 3 Torre Gillo Cavinato 3� 4 Parete di Cima d’Asta 41 � Crestone senza nome �9 6 Kaiserspitze 6�

GRUPPO DI RAVA 67 7 Torri di Segura 71 8 Punta Brunella 77 9 Cima Brunella - Cima Trento 8110 Campanili di Val Orsera 8711 Il Ticodromo 8912 Placca dei Cavai 9313 Torre Ravetta 9�14 Torri di Fierollo 97

VALLE DEL VANOI 1101� Monte Turgiòn 113

COLBRICON 121 TOGNAZZA 133

CAMPANILE DI CECE 139

CAURIòL 144

VAL MOENA 151

SASSO ROTTO 153

CIMA LANER 155

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Torre Cavinato, Black Saba (foto arch. Bailo)

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MalgaSorgazza

Pala del Becco

Palon della Banca Kaiserspitze

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Punta Socede

Cima d’Asta

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Lago diCima d’Asta

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Placca Socede Punta di Lancia Torre Cavinato Cima d’Asta

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1 Placca Socede2 Punta di Lancia3 Torre Gillo Cavinato4 Parete di Cima d’Asta5 Crestone senza nome6 Kaiserspitze

Stützpunkte Pieve Tesino, Albergo Cima d’Asta 0461 �92112Pieve Tesino, Malga Sorgazza, 346 230440�Pieve Tesino, Camping Val Malene, 0461 �94214Ottone Brentari Hütte, 0461 �94100

Zufahrt/ZustiegVom Valsugana geht es nach Scurelle und von dort über Strigno und Bieno nach Pieve Tesino. In Pieve fährt man in das Val Malene und er-reicht auf diese Weise die Malga Sorgazza, wo man das Auto abstellt.Von Vanoi kommend fährt man über den Brocòn Pass und nach Pieve Tesino weiter.Von der Malga Sorgazza gelangt man in un-gefähr 20 Minuten über einen relativ eben verlaufenden Forstweg zur Materialseilbahn der O. Brentari Hütte (Materialtransport nach vorhergehender Reservierung möglich). Hier beginnt der Zustiegsweg zur Hütte (2 h von der Malga Sorgazza).

Cima d’AstaPalon della Banca

Die Cima d’Asta Gruppe

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Placca Socede, Gianfranco Tomio30

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Die Wand befindet sich westlich der O. Brentari Hütte, knapp oberhalb des Socede Passes und kann gewissermaßen als „Hüttenklettergarten“ bezeichnet werden. Erreichbar ist er in zirka einer halben Stunde über den Weg zum Socede Pass.Die hier anzutreffenden Routen sind zwar kurz, aber sehr lohnend. Sie fallen zumeist eher technisch aus. Aufgrund der optimalen Südwest-Ausrichtung lässt es sich hier be-stens bis in den Abend hinein und im Licht der letzten verschwindenden Sonnenstrahlen klettern. Obwohl die Standplätze und Touren durchwegs eingerichtet sind, sollten doch ver-einzelte Nuts und Friends mitgeführt werden.Abstieg: Abseilen

1 Placca Socede

1 LEVITI III, IV+Aldo Leviti, 1973 2 TARDO POMERIGGIO III, IV, V+Gianfranco Tomio, Carla Balduzzo, 1992

3 G.C.F. IV, VBortoluzzi, L Vesco, 1982

4 DISPERATAMENTE EROTIKA IV, V+ Gianfranco Tomio, Carla Balduzzo, 1992

5 MATTINATA UGGIOSA IV, VI Gianfranco Tomio, Carla Balduzzo, 1992

6 TANGO VGianfranco Tomio, Luigi Pozza, 1993Die Route Tango befindet sich auf der Hinterseite der Platte, verläuft erst über einen offensichtlichen senkrechten Riss und im oberen Abschnitt nach rechts zum Standplatz der Linien 3,4 und �.

30 min. Süd-West

PLACCA SOCEDE

Passo Socede

Rif. O. Brentari

Cima d’Asta - Palon della Banca

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Punta di Lancia, Via Francesco (foto arch. R. Daniele)

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2 Punta di Lancia30 min. Ost

Links der großen Bassanesi Rinne ist die-ser schlanke, elegante Turm mit dem be-zeichnenden Namen „Punta di lancia“ (dt.: „Speerspitze“) angesiedelt. Die dort anzutref-fenden Routen verlaufen allesamt über die senkrechte, mit wunderschönen wasserzer-fressenen Griffen versehene Südwand.

Zustieg: Von der O. Brentari Hütte folgt

man ein kurzes Stück dem Weg zum Socede Pass und steigt anschließend über die Schotterreißen der Bassanesi Rinne Richtung Wand auf. 30 Minuten.

Abstieg: 1� m Abseilen (mit Bohrhaken ein-gerichteter Standplatz) zum nordwestlichen Joch und von dort problemlos zur Bassanesi Rinne.

PUNTA DI LANCIA

Torre CavinatoCima D’Asta

Cima d’Asta - Palon della Banca

Page 34: Lagorai Cima d'Asta klettereien im "Dolomiten Granit"

1�8

WAND

CIMA D’ASTAPLACCA SOCEDEPLACCA SOCEDEPLACCA SOCEDEPLACCA SOCEDEPLACCA SOCEDEPLACCA SOCEDEPUNTA DI LANCIAPUNTA DI LANCIAPUNTA DI LANCIATORRE G.CAVINATOTORRE G.CAVINATOTORRE G.CAVINATOTORRE G.CAVINATOCIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTACIMA D’ASTAPALON DELLA BANCAPALON DELLA BANCAPALON DELLA BANCAPALON DELLA BANCAKAISERSPITZEPALADELBECCO

GRUPPO RAVAPRIMATORRE DI SEGURAQUARTATORRE DI SEGURAQUINTATORRE DI SEGURACIMA BRUNELLAPUNTA BRUNELLAPUNTA BRUNELLAPUNTA BRUNELLACIMA BRUNELLACIMA BRUNELLACIMA TRENTOPRIMO CAMP. DI VALORSERAIL TICODROMOIL TICODROMOIL TICODROMOIL TICODROMOIL TICODROMOIL TICODROMOPLACCA DEI CAVAIPLACCA DEI CAVAIPLACCA DEI CAVAITORRE DI RAVETTATORRE DI RAVETTA

ROUTE

LEVITI TARDO POMERIGGIO G.C.F. DISPERATAMENTE EROTIKA MATTINATA UGGIOSA TANGO SMILE MERAVIGLIE FRANCESCO GIORGIO ASNICAR LEVITI DIEDRO ALTO BLACK SABA VIA DEL DENTE THE DAY AFTER MARCO E SILVIA MARIETTO ROGER FRANCO MELCHIORI PIANTA BRONTOLONE WHITE OUT DADO NEBBIE D’AUTUNNO ERMINIO MARCHETTO VIA DEI CAMINI LE DONNE DEL RIFUGIO LINO EGIDIO LA TESTA DEL DRAGO VIA DEI CRISTALLI CIAO MAX LIBERTA’ DI PENSIERO CALPESTATA IL NIDO DEL FALCO PIETRO PONTALTI GRETEL OCCIDENTALISMO CARNEFICE

SHARAZAD SIMONETTO VOLPE VIA DEI PIPIGRIFI � ANNI DOPO SUPERTRAMP VUOTI DI MEMORIA SCIVOLO PELOSO CAPITANO RENATO TOMASELLI VIA DEGLI AMICI CARICHE ELETTROSTATICHE NEMESIS FOXTROT DOLCE E DELICATA CARLA BAGNI DI SOLE STELLA DELL’EST L’E’ NA MONADA ENRICA N’CAZZADA ERIC MACROMICETI ALHAMBRA DIEDRO GIALLO

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TORRE DI FIEROLLOTORRE DI FIEROLLOTORRE DI FIEROLLOTORRE DI FIEROLLOTORRE DI FIORENEROTORRE ELISATORRE DEIR ODODENDRICROZ DI MALGA FIEROLLO DI SOPRAPARETE DEI DINOSAURI

VALLE DEL VANOI-MONTE TurgiònMONTE TurgiònMONTE TurgiònMONTE TurgiònSALINASALINASALINAPARETE DEL LAGOPARETE DEL LAGO

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TOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZATOGNAZZA

CAMPANILE DI CECEPALON DI CECEDENTE DI CECE

CAURIòLCAURIòLCAURIòLCAURIòLPICCOLO CAURIòLPICCOLO CAURIòLTORRE DELLA GHIRLANDINACASTEL DELE AIE

VAL MOENASASS ROSSSASS ROSS

SASSO ROTTOSASSO ROTTO

CIMA LANERCIMA LANER

CIPRIANI LO SPIRITO DELL’ACQUILA VIA DELL’ELICOTTERO BUON NATALE KRY FIORENERO ELISA VIA DEI RODODENDRI VIA DEL SOLDA’ ESTINZIONE GARANTITA

IL GIORNO DEL GIUDIZIO ISABELLA REGOLARIZZAZIONE DELLE BADANTI ZIO TIBIA QUALITA’ CONVENIENZA E CORTESIA LO SPIGOLO DEL POMPIERE VIA DEL GHIRO IL FANTASMA DEL PULPITO

SOGNANDO L’AGUILLE NOIRE SPIGOLO SCARPANTIBUS DIEDRO FRANCO PEDRAZZI I DIEDRI DEL SILENZIO NIDI D’ACQUILA STOCCHERO - BELLO’ TUONI E FULMINI IL GIOCO DELL’ OCRA

ANDREA MANCIN GRAN DIEDRO BORDER LINE DANILO BUSIN FLOWER POWER BABY JAN VIA DEL VENTO STORIA DI SOFIA E L’AQUILA

LEVITI - GABRIELLI I LAGHETTI SILENZIOSI

LEVITI-BONARELLI-LONGO LEVITI- PASTORE CORO MONTE CAURIòL GRAN DIEDRO SUD A.N.A. PREDAZZO LEVITI - MILANI PILASTRO BONARELLI - SABRINA

MORPHEUS SCHNECK

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�ceA0/RS2/I6beA0(6a)/RS2/I

�b/S2/I7a, A1(6a+)/S1/I

6ceA0(6b)/S1/I6c(6a)/S1/II6c(6a)/S2/II�c(�b)/S1/I

�b/S1/I6c(6a)/S1/I6b(6a)/S1/I

6c+(6a)/S1/I

VI+/R3/IIIVeA1/R3/III

VI-/R2/IIVI/R3/III

VIeA1/R3/IIIVIeA1/R3/IIIV+/R3/IIIVI/R3/II

6c(�c)/S1/I7b+(�c)/RS2/I8a+(7a+)/S1/I

VI+/R2/I

6c(�c)/S1/IVI/RS2/I

IV/R2/IIVI,A0/R2/III

6c(6a+)/RS2/IIV/RS2/II

VI-eA1/RS2/IIVI+(VI)/RS2/IIIVI+(V+)/RS2/II

IV+/R2/IVI+(V+)/RS2/I

7a(6a)/S1/I7a(6b)/S1/I

VIeA0/RS2/I

VI,A0/S2/I

A=Alpinroute S=Sportkletterroute