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Landwirtschaft Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Hessen Zahlen & Fakten 2011

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Landwirtschaft

Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

in Hessen

Zahlen & Fakten 2011

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Impressum

Herausgeber:

Hessisches Ministerium für Umwelt,Energie, Landwirtschaft undVerbraucherschutzMainzer Straße 80, 65189 WiesbadenTel.: 0611-815-0E-Mail: [email protected]: http://www.hmuelv.hessen.de

Autoren:

Anne Mawick(Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen)Ulrich Stahl(Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen)Jörg Führer(Hessisches Statistisches Landesamt)

ISBN: 978-3-89274-334-7

Druck: Jürgen Haas Print Consulting e.K., Gladenbach

Juni 2011

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Landwirtschaft in HessenZahlen und Fakten 2011

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Vorwort

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

mit der politischen Debat-

te um die EU-Agrarpolitik

nach 2013 werden die Wei-

chen für die Entwicklung der

Landwirtschaft im nächsten

Jahrzehnt gestellt. Europa

setzt im weltweiten Vergleich sehr hohe Maßstäbe an

den Schutz der Umwelt, die Qualität der Lebensmittel,

die Gesundheit der Nutztiere und die sozialen Belange

der in der Landwirtschaft beschäftigten Menschen. Diese

geben in Verbindung mit den gesellschaftlichen Leistun-

-

schaft zusätzlich erbringt, nach unserer Auffassung eine

ausreichende Rechtfertigung für den Erhalt der Agrar-

zahlungen in ihrer derzeitigen Form. Aus diesem Grund

setzen wir uns für die Erhaltung einer starken ersten und

zweiten Säule, auch für die neue Förderperiode bis 2020

und für eine substanzielle Entbürokratisierung ein.

Um diese agrarpolitische Debatte führen zu können, sind

fundierte Daten über die hessische Landwirtschaft von

großer Bedeutung. Eine wichtige Datengrundlage für

Politik, Wirtschaft und interessierte Organisationen und

Personen bietet die im vergangenen Jahr durchgeführte

Landwirtschaftszählung des Statistischen Landesamtes

3

Vorwort

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und die jährliche Regionalstatistik des Landesbetriebes

Landwirtschaft Hessen.

Die in dieser Broschüre zusammengestellten Daten und

Fakten zur hessischen Landwirtschaft informieren über

die aktuelle Struktur und die wirtschaftliche Lage der

landwirtschaftlichen Betriebe.

Lucia Puttrich

Hessische Ministerin für Umwelt,

Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Wiesbaden, im Juni 2011

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1 Flächennutzung 6

2 Landwirtschaft als Wirt- schaftsfaktor 8

2.1 Vergleich Hessen-Bund-EU 10

2.2 Verbraucherverhalten 12

3 Betriebsstrukturen 14

3.1 Bildung und Demographie 16

4 Bodennutzung 18

5 Viehhaltung 20

5.1 Rinderhaltung 22

5.2 Schweinehaltung 24

6 Wirtschaftsergebnisse 26

7 Ökologischer Landbau 30

8 Energetische Biomassenutzung 32

9 Hessische Agrarpolitik 34

10 Regionaldaten 36

Inhalt

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1 Flächennutzung

In der öffentlichen Diskussion nimmt die Nutzung der

-

mittelerzeugung hat ihre beherrschende Stellung verlo-

ren, und es haben sich regional unterschiedliche Ent-

wicklungen herauskristallisiert. Neben der klassischen

Ernährungsfunktion des Bodens wird dieser zunehmend

auch für die Erzeugung von Energie benötigt. Es gibt

zwar einzelne Gebiete, in denen hohe Anteile der Land-

für Siedlungs- und Verkehrszwecke.

Zum Stichtag 31.12.2009 wies das Liegenschaftskatas-

-

stärksten abnimmt und somit die Flächenzuwächse der

anderen Nutzungsarten speist. Wurden 1981 in Hes-

waren dies im Jahr 2009 fast 87.000 ha weniger. Zum

Vergleich: der gesamte Landkreis Gießen umfasst gut

85.000 ha.

In der "Nachhaltigkeitsstrategie" des Landes Hessen

wird unter nachhaltiger Flächennutzung eine Flächen-

6

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inanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke

von maximal 2,5 ha pro Tag im Jahr 2020 genannt.

-

Auf Bundesebene wurden im Jahr 2000 noch 131 ha je

Tag für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch ge-

nommen, bis zum Jahr 2020 sollen dies nur noch 30 ha je Tag sein.

zum 31.12.2009

Veränderung der täglichen Flächeninanspruchnahme

7

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2 Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der hessischen

Landwirtschaft geht über das hinaus, was in der amt-

lichen Statistik als Bruttowertschöpfungsanteil ausge-

wiesen wird. Die Bruttowertschöpfung berechnet sich

aus dem Produktionswert aller Güter und Dienstleistun-

gen abzüglich der Vorleistungen. Sie betrug in Hessen

im Jahr 2010 insgesamt 201.663 Mio. Euro. Davon ent-

-

ten- und Landschaftsbau sowie Fischerei knapp 1 Mrd.

Der geringe Anteil der Land- und Forstwirtschaft beruht

jedoch auch auf den stärker wachsenden Sektoren der

übrigen Wirtschaft. Darüber hinaus ist die Bedeutung

der Landwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten

Wirtschaftsbereichen vor allem im ländlichen Raum von

großer Bedeutung und auch die landwirtschaftlichen

Betriebe treten insbesondere in dem Bereich der Erzeu-

eines Sektors ist auch die Produktivitätssteigerung, die

besonders deutlich im Bereich Landwirtschaft in einem

sinkenden Arbeitskräftebesatz je 100 ha zum Ausdruck

kommt. Wurden 1979 noch 12 Vollzeitäquivalente für die

Bewirtschaftung 100 ha benötigt, so waren dies 2010 nur

noch 3,5 Vollzeitäquivalente. Allerdings muss dabei be-

rücksichtigt werden, dass im gleichen Zeitraum die Vieh-

bestände stark gesunken sind.

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Erwerbstätigkeit in Hessen

1950 1970 1990 2009*Erwerbstätige insg. (in Tsd.)

2013 2402 2708 2882

darunter in %Land- und Forst-wirtschaft

23,3 6,3 2,8 1,2

Produzierendes Gewerbe

43,1 48,6 38,4 24,9

Handel, Gastge-werbe und Verkehr

16,0 18,5 19,1 26,8

Übriges Dienst-leistungen, Staat

17,6 26,6 39,7 47,2

* ab 1995 nach der europäischen Wirtschafts-zweigsystematik

Bruttowertschöpfung nach Wirtschafts-bereichen in Hessen 2010

9

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2.1 Vergleich Hessen - Bund - EU

Hessen als geographischer Mittelpunkt Europas hat mit

dieser Lage zum einen beste Voraussetzungen, seine

Produkte erfolgreich zu vermarkten, zum anderen müs-

sen sich die hessischen Erzeuger auf den Binnen- bzw.

bei einigen Produkten auch auf den Weltmarkt einstellen.

Auch die naturräumlichen Gegebenheiten sind vorzüg-

lich, so waren die Weizenerträge je ha nur in 4 Mitglieds-

staaten höher als in Hessen.

10

Weizenerträge in ausgewählten EU-Ländern 2007

(dt/ha)

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Hessen im Vergleich mit Deutschland

und der EU 2007

Hessen BRD EUBevölkerung (in Tsd.) 6.073 82.315 495.270

(km2) 21.115 357.110 4.414.140Einwohner je km2 287 230 113Betriebe (in Tsd.) 22,4 370,5 13.700,4Ldw. Fläche (in Tsd. ha LF) 783,9 16.931,9 172.485,1ø Betriebsgrö-ße (ha) 35,1 45,7 12,6Ökologischer LandbauBetriebe 1.415 18.703 185.880Ldw. Fläche (in Tsd. ha LF) 61,1 865,3 7.139,7Anteil der Öko-Fläche (%) 7,8 5,1 4,1ViehhaltungBetriebe in Tsd. mit- Milchkühen- Zuchtsauen

4,52,0

101,228,7

2.486,8

Anzahl in Tsd.- Milchkühe- Zuchtsauen

15166,2

4.071,22.503,6

24.365,5

ø Anzahl je Betrieb- Milchkühe- Zuchtsauen

3433

4087

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2.2 Verbraucherverhalten

In der Vergangenheit vollzog sich in Deutschland der

Wechsel vom Agrarland zum Industriestaat. Dies ging

mit einer enormen Produktivitätssteigerung einher. Er-

nährte ein Landwirt 1960 noch 18 Menschen, sind es

-

rungsmittel, allerdings wird er nur erreicht u.a. durch den

Einsatz von Auslandsfutter.

Auch die Ernährungsgewohnheiten haben sich in den

vergangenen 50 Jahren erheblich verändert: Der Kon-

sum von nicht veredelten Nahrungsmitteln wie Kartof-

feln und Milcherzeugnisse ging kontinuierlich zurück,

während der Fleisch- und Käsekonsum und auch der

Verbrauch an Obst und Zitrusfrüchten deutlich zunahm.

2009 verbrauchte der Durchschnittsbürger 88,2 kg

Fleisch. Allerdings ist der Verbrauch an Ölen und Fetten

-

brauchs für Nahrung- und Genussmittel heute deutlich

-

teil für Nahrungsmittel wäre heute noch geringer, wenn

sich das Konsumverhalten nicht so stark verändert hätte.

Allerdings müssen die Verbraucher stattdessen für Woh-

nung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe deut-

steigenden Energiekosten werden diesen Trend auch in

den nächsten Jahren weiter verstärken.

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1960 1980 2009Getreideerzeug.KartoffelnGemüseObst insg.Zitrusfrüchte

kgkgkgkgkg

81,7133,042,149,021,4

68,786,073,488,833,3

88,360,690,770,045,0

kgkgkg

28,916,33,9

50,221,59,8

54,112,418,6

Milcherzeug.KäseEier

kgkg

Stk.

112,74,4

228,0

84,513,7

285,0

103,422,7

211,0Öle und FetteZuckerBier

kgkg

Liter

25,128,695,7

26,436,9

145,9

19,833,0

104,8Quelle: BMELV, Statistische Jahrbücher

in Deutschland pro Kopf

Konsumausgaben privater Haushalte (%)

von 1970 bis 2010 für …

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3 Betriebsstrukturen

Von den 17.805 hessischen Betrieben ab 5 ha LF wer-

Waldeck-Frankenberg, gefolgt vom Schwalm-Eder-Kreis.

Der Anteil der HE-Betriebe ist seit 1991 fast konstant ge-

blieben, allerdings arbeiten die heutigen Haupterwerbs-

betriebe mit mehr Arbeitskräften als früher. Gut ausgebil-

dete Fachkräfte werden auf den Betrieben zunehmend

gesucht.

Betrug die durchschnittliche Betriebsgröße im Jahr 1999

knapp 26 ha, im Jahr 2003 fast 30 ha und 2007 noch 35

ha, so liegt sie nun bei gut 43 ha. Die Wachstumsschwel-

le liegt in der Größenklasse über 100 ha LF.

Durchschnittliche Betriebsgrößen 2010:

- Alle Betriebe: 43,1 ha

- Haupterwerb: 73,6 ha

- Nebenerwerb: 23,6 ha

- Gesellschaften: 89,4 ha

Durch die vielen Mittelgebirgslagen sind in Hessen nach

ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung die Futterbau-

untergeordnete Rolle.

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1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

unter 5 5 - 10 10 - 20 20 - 50 50 - 100 100 - 200

200 - 500

500 - 1000

Betriebsgrößenklasse (ha LF)

Anzahl

1999 2003 2007 2010

Entwicklung der hessischen Betriebe

von 1971 bis 2010

Entwicklung der Betriebe nach

Betriebsgrößenklassen

15

Seit 2010 werden Betriebe ab 5 ha LF erfasst. 1999 bis

2009 lag die Grenze bei 2 ha, davor war sie bei 1ha.

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3.1 Bildung und Demographie

Die "alternde Gesellschaft" ist auch im Bereich Landwirt-

schaft zu beobachten. Während bei der Landwirtschafts-

zählung 1999 die Betriebsleiter der Einzelunternehmen

durchschnittlich 47 Jahre alt waren, verschob sich dieser

Wert im Jahr 2010 auf nunmehr 50 Jahre. Bei den Ge-

höher, allerdings ist hier vielfach bereits ein Hofnachfol-

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird neben

Bereitschaft zur Weiterführung des Betriebes von den

nachfolgenden Generationen bestimmt. Von den 16.510

Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen in 2010

waren 11.710 Betriebe, deren Betriebsleiter älter als 45

Jahre war. Bei diesen Betrieben war zu einem Viertel die

Hofnachfolge gesichert, während es in 1999 noch bei

gab.

Eine wichtige Grundlage für die Weiterführung des Be-

triebes ist neben der Faktorausstattung die Berufsausbil-

aller Betriebsleiter besuchten eine Fachhochschule oder

Universität. Es gilt: Je größer die Betriebe sind, desto

besser ist die Ausbildung der jungen Betriebsleiter und

umso eher ist die Hofnachfolge gesichert.

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Lebensalter der Inhaber landwirtschaftlicher

Betriebe (Stichtag 1.3.2010)

Weiterführung des

landwirtschaftlichen Betriebes

17

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4 Bodennutzung

Wichtigste Kulturart in Hessen ist mittlerweile der Win-

terweizen mit 164.600 ha in 2010. Die Winterweizenan-

Silomaisanbau erfuhr eine weitere Ausdehnung. Waren

2007 noch 28.200 ha mit Silomais bestellt, so wurden

2008 rund 30.500 ha ermittelt und im Jahr 2009 bereits

33.300 ha nachgewiesen. Im Jahr 2010 konnte abermals

-

-

lomaisanbau noch nicht den Umfang der Achtzigerjahre

-

nunmehr der Winterraps auf ein Niveau von über 65.000

Bodennutzung der

landwirtschaftlichen Betriebe (ha)

Jahr LF insg.darunter

Acker-land

Dauer-grünland

Reb-land

Obstan-lagen

1949 981.212 644.118 315.317 2.3961960 1.014.592 652.945 320.707 3.290 5.3601971 940.849 572.207 330.617 3.877 6.3261979 797.940 510.513 278.690 2.969 2.0251991 770.628 507.262 256.847 3.401 1.2921999 766.268 488.284 271.873 3.532 1.3162003 763.299 482.399 274.797 3.496 1.4902005 771.810 483.648 282.304 3.545 1.3262007 783.905 486.086 291.845 3.457 1.3152010 766.437 476.737 283.666 3.416 1.617

18

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Erträge ausgewählter Feldfrüchte (dt/ha)

Anbauentwicklung ausgewählter Feldfrüchte

seit 1965 (1965=100)

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5 Viehhaltung

In Hessen sind die Schweine- und Rinderbestände

stark zurückgegangen. Betriebswachstum fand überwie-

gend über Flächenwachstum statt und nicht über eine

Ausdehnung der Tierhaltung. Zunahmen sind nur in der

-

verzeichnen.

Gab es 2003 noch 20.234 Betriebe mit Viehhaltung,

-

ser Strukturwandel bewirkte, dass die verbleibenden

Betriebe zwar gewachsen sind, aber nicht alle freiwer-

denden Kapazitäten auffangen konnten, so dass die

-

rückgegangen sind.

Die Verteilung des GV-Besatzes spiegelt für Hessen die

Regionen wieder, in denen eine relativ intensive Viehhal-

tung betrieben wird. So sind hier die Landkreise Oden-

wald, Fulda, Waldeck-Frankenberg und Vogelsberg zu

nennen. Der Schwalm-Eder-Kreis als eine hessische

wenn die Auswertung sich nicht auf den gesamten Vieh-

besatz, sondern nur auf die Schweinehaltung beziehen

würde. Das die höchste Konzentration im Odenwaldkreis

aber durch die geringere landwirtschaftlich genutzte Flä-

che im Vergleich zu den anderen 20 Landkreisen zu er-

20

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Viehbestände (in 1.000)

Tierart(in Tsd.) 1979 1991 1999 2010 Veränd. von

1999 zu 2010

Rinder

-Milchkühe

873

299

702

228

560

176

464

149Pferde 18 23 29 32Schweine

-Mastschweine

-Zuchtsauen

1.335

838

131

999

613

105

884

562

85

726

440

59Schafe 123 157 183 140Legehennen 3.095 2.194 1.472 874Masthähnchen 654 125 79 545

Viehbesatz (GV/ha LF)

in 2010

RP Darmstadt 0,48

RP Gießen 0,61

RP Kassel 0,71

Hessen 0,6121

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5.1 Rinderhaltung

Seit 25 Jahren ist die Zahl der Kühe und Milchviehhalter

kontinuierlich gesunken. Gleichzeitig ist die Milchleistung

pro Tier und die Kuhzahl pro Betrieb gestiegen. Stan-

der Milchkühe in Beständen größer 100 Kühe 1991 noch

keine Rolle, so steht in 2010 schon fast jede vierte Kuh in

einem solchen Bestand. Die Tendenz ist weiter steigend.

Die Zahl der Milchviehhalter reduzierte sich von 1970

-

tung von 3.000 kg je Kuh und Jahr auf 7.040 kg in 2010

kontrolliert. Diese erreichten sogar eine durchschnittliche

Leistung von 7.901 kg. Die Beratung der Betriebe und die

Bestandsbetreuung wirken sich positiv auf die Leistungs-

fähigkeit aus. Auch steigt aufgrund der Spezialisierung

die Milchleistung in größeren Beständen deutlich an.

Die Mutterkuhhaltung ist besonders für Nebenerwerbs-

landwirte und für die extensive Grünlandbewirtschaftung

ein interessantes Produktionsverfahren. Allerdings ist

eine rentable Produktion aufgrund der niedrigen Erlöse

und der entkoppelten Tierprämien nur schwer zu errei-

chen.

22

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Milch-kühe

1979 1991 1999 2007 2010Veränd.

von 1999 zu 2010

Halter 34.786 17.236 7.695 4.482 3.943

Kühe 299.149 228.273 175.645 151.037 149.180

ø Be-

stand8,6 13,2 22,8 33,7 37,8

Milch-

leistung 5.158 6.152 6.842 7.769 7.901

Entwicklung der Rinderhaltung

Milchkühe nach Bestandsgrößen

23

1979 1991 1999 2007 2010Prozent der Betriebe mit mehr als 50 Kühe...

Prozent der Kühe in Betrieben mit mehr als 50 Kühen...

1979 1991 1999 2007 2010Kontr. Milch-kühe

113.214 115.494 130.315 123.998 123.188

Milchleistung 5.158 6.152 6.842 7.769 7.901

Anteil der kontr. Kühe an allen K.

Quelle: HVL Jahresberichte

Produktionsleistung der Milchviehhaltung

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5.2 Schweinehaltung

Im Bereich der Schweinehaltung hat sich in den letzten

Jahren die Tendenz zu großen Einheiten verstärkt. Die

durchschnittlichen Viehbestände geben diese Entwick-

lung nur bedingt wieder. So hat sich beispielsweise der

durchschnittliche Zuchtsauenbestand von 1999 bis 2010

nahezu verdoppelt, aber erst ein Blick auf die Verteilung

der Bestände zeigt, welche Dynamik zurzeit in diesem

-

ständen mit mehr als 100 Sauen statt.

Eine ähnliche Entwicklung wie in der Milchviehhaltung

charakterisiert hier das Geschehen. Waren 1983 nur

als 200 Sauen gehalten. Ähnliche Entwicklungen sind

auch in der Mastschweinehaltung zu verzeichnen.

Trotz dieser Entwicklungen konnte der absolute Rück-

gang der Schweinebestände nicht verhindert werden.

Sauen gehalten und damit auch weniger Ferkel in Hes-

sen produziert. Die Leistungssteigerung auf 22,5 Ferkel

Die Kontrolldichte ist in der Zuchtsauenhaltung bei wei-

tem nicht so eng wie in der Milchviehhaltung, so dass die

Leistungen aller hessischen Betriebe sicherlich deutlich

von den HVL-Betrieben nach unten abweichen werden.

24

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25

Jahr

Mastschweine Zuchtsauen

HalterTierbestände

HalterTierbestände

Tiereø Be-stand

Sauenø Be-stand

1979 51.391 837.582 16,2 17.232 131.484 7,6

1991 22.616 613.422 27,1 7.884 104.653 13,3

1999 11.038 561.655 50,9 3.996 84.655 21,2

2007 6.267 551.638 88,0 2.027 66.172 32,6

2010 4.263 439.600 103,1 1.450 59.369 40,9Veränd. von 1999 zu 2010

Entwicklung der Schweinehaltung

Produktionsleistung in der Sauenhaltung1979 1991 1999 2007 2010

Sauen 15.412 18.454 18.232 13.524 10.976

Aufgezogene 16,1 17,1 18,6 20,9 22,5

Anteil der kontr. Sauen an allen S.

Quelle: HVL Jahresberichte

Zuchtsauen nach Bestandsgrößen

1979 1991 1999 2007 2010Prozent der Betriebe mit mehr als 50 Zuchtsauen...

Prozent der Zuchtsauen in Betrieben mit mehr als 50 Sauen...

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6 Wirtschaftsergebnisse

Die wirtschaftliche Lage der landwirtschaftlichen Haupt-

-

35.216 € ab. Damit liegt der Gewinn in etwa auf der Höhe

des 10-jährigen Durchschnitts. Die hessischen HE-Be-

triebe mussten im Vergleich zum Vorjahr einen Gewinn-

Vergleicht man die hessischen Betriebe z.B. mit den

Betrieben in Niedersachen oder Nordrhein-Westfalen

ist besonders auffällig, dass die Viehhaltungsdichte we-

sentlich geringer ist. Diese Entwicklung kann man auch

-

lesen. Außerdem verdeutlichen die Zahlen, dass die Be-

triebe durch Flächenwachstum diese Entwicklung nicht

kompensieren konnten.

Die Gewinnsituation der Unternehmen in Hessen hat

sich in den verschiedenen Betriebsformen unterschied-

lich stark entwickelt. Dies verdeutlicht die hessische Re-

gionalstatistik. Der Durchschnittsgewinn liegt hier aller-

dings im Vergleich zum Gewinn des Agrarberichtes der

Bundesregierung um ca. 11.000 € höher, da eine einfa-

che Mittelwertbildung über alle vorhandenen Abschlüsse

durchgeführt wird, während im Agrarbericht die Gruppen

mit ihren entsprechenden Anteilen gewichtet werden. Im

Zeitablauf kann beobachtet werden, dass die Gewinn-

spanne innerhalb der Betriebsformen und zwischen den

Betriebsformen zunimmt.

26

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40.09243.027

65.163

40.891

52.37742.794

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

90.000

Ackerbau Futterbau Veredlung Verbund Öko-Landbau

Betriebe insgesamt

WJ 2007/08 WJ 2008/09 WJ 2009/10

Gewinnentwicklung in hessischen HE-Betrieben

nach Betriebsformen auf Basis der Regionalstatistik

WJ 2009/10 LF (ha) AK

VE/100 ha LF

Um-satz€/ha

Hessen 74,467,1

2,12,0

102,1102,2

1.7031.656

31.51433.634

Nieder-sachsen 69,4

68,51,91,8

208,1177,6

2.9452.580

41.21740.285

Nordrhein-Westfalen 53,8

51,52,01,9

248,6217,4

3.4613.111

41.21639.618

Bayern 44,542,8

1,61,6

140,2137,5

2.0752.073

27.88329.613

Thüringen 153,7148,3

2,92,7

36,836,6

925862

34.61442.241

62,760,7

2,01,9

142,4130,8

2.1662.025

35.21636.281

Kennzahlenvergleich für HE-Betriebe in

ausgewählten Bundesländern

Basis: hochgerechnete Daten des Agrarberichtes

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Entnahmen und streben eine positive Eigenkapitalbil-

dung an, damit notwendige Tilgungen und Nettoinves-

-

nen. Die Eigenkapitalbildung lt. Bilanz lag im 10-jährigen

8.907 €. Die größeren Ackerbau- und Viehhaltungsbe-

triebe benötigen eine größere Eigenkapitalbildung. Als

Faustzahl gilt: die Eigenkapitalbildung muss mindestens

die Tilgung tragen können, dann steht die Abschreibung

für Ersatzinvestitionen zur Verfügung. Insgesamt sind

die Gewinne und die Eigenkapitalbildung der vergange-

nen zwei WJ auf einem zu niedrigen Niveau. Die Erlöse

deutlich steigen, so dass die Betriebe optimistisch in die

Zukunft blicken können, auch wenn die Betriebsmittel-

preise ebenfalls steigen werden.

Faktorausstattung der HE-Betriebe

(Durchschnitt)

2000/01 2009/10 %-Veränd.73,17 102,4829,4 35

6.773 7.40111,4 15

19 22Gewinn

499 418

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Gewinnspanne der HE-Betriebe

Entwicklung der zeitraumechten und bereinigten

29.44515.921

20.105

WJ 00/01

WJ 01/02

WJ 02/03

WJ 03/04

WJ 04/05

WJ 05/06

WJ 06/07

WJ 07/08

WJ 08/09

WJ 09/10

Mittelwert

größer 100 ha Ackerbau größer 100 Sauen größer 100 Kühe

29

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7 Ökologischer Landbau

Der ökologische Landbau nimmt in Hessen innerhalb

des Bundesgebietes einen der vorderen Plätze ein. Fast

Wachstumsdynamik in diesem Bereich verdeutlicht.

Von den 1.530 ökologisch wirtschaftenden Betrieben

Von der Betriebsform her sind die ökologisch wirtschaf-

tenden Betriebe überwiegend Futterbaubetriebe, dies

wird auch an der Betriebsausstattung sichtbar. So liegt

der LF deutlich höher als bei den konventionell wirtschaf-

Neben den herkömmlichen Vermarktungswegen nimmt

die Direktvermarktung auf den hessischen Öko-Betrie-

ben einen hohen Stellenwert ein. Nennenswert sind die

vielen ökologisch wirtschaftenden sozialen Einrichtungen

für Menschen mit Behinderungen oder Suchtproblemen.

Mit Unterstützung durch die Vermarktungsförderung des

Landes Hessen nehmen diese Betriebe z. B. bei der Ver-

arbeitung von Kartoffeln für Hotel- und Großküchen und

der Belieferung des Lebensmittelhandels im Bundesge-

biet eine Vorreiterrolle ein.

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Flächenanteil der konventionell und ökologisch

wirtschaftenden Betriebe

(nach den verschiedenen Größenklassen)

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8 Energetische Biomassenutzung

Die Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes

-

in den vergangenen beiden Jahren zu einer deutlichen

Steigerung der Anzahl landwirtschaftlicher Biogasanla-

gen. Zudem wurden zahlreiche Anlagen mit weiteren Ver-

stromungsaggregaten, sog. Satelliten-BHKWs, erweitert.

Diese werden in der Regel an Orten aufgestellt, an denen

ganzjährig Wärmebedarf besteht. Aktuell sind in Hessen

124 Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von ca.

konkreter Planungsphase. Neben der Biogaserzeugung

und der anschließenden Verstromung bzw. Gasaufbe-

reitung gewinnt auch der Einsatz von nachwachsenden

thermischer Nutzung zunehmend an Bedeutung. Da die

Holzvorräte aus Waldholz mittelfristig nicht ausreichen

werden, rückt der Energieholzanbau auf landwirtschaft-

lichen Flächen immer mehr in den Focus des Interesses,

CO2-Vermeidungspotenziale aufweist. Hierfür eignen

sich Klone von Pappeln und Weiden aufgrund ihrer vege-

tativen Vermehrbarkeit und ihres raschen Jugendwachs-

-

ßendem Stockausschlag.

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Biogasanlagenentwicklung in Hessen

Anbauumfang-

dieselherstellung 47.00 ha

Silomais für Biogasanlagen 9.000 haGetreide für Biogasanlagen 1.400 haGetreide für Bioethanol-Her-stellung 500 ha

Zuckerrüben für Bioethanol-Herstellung 2.000 ha

Energieholz-Plantagen 211 haMiscanthus-Energiegras 166 ha

60.277 ha12 %

Anteil an der LF 7 %

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9 Hessische Agrarpolitik

-

litisch einen hohen Stellenwert. So wurden im Jahr 2010

insgesamt rund 319 Mio. € öffentliche Mittel im Rahmen

der verschiedenen Förderprogramme für die hessische

Landwirtschaft und den ländlichen Raum ausgezahlt. Da-

bei handelte es sich sowohl um Direktzahlungen, die zu

um Maßnahmen des Entwicklungsplanes für den ländli-

Zur Unterstützung einer wettbewerbsfähigen, nachhal-

tigen, umweltschonenden, tiergerechten und multifunk-

tionalen Landwirtschaft werden neben umweltbezoge-

Maßnahmen in landwirtschaftlichen und ernährungswirt-

schaftlichen Unternehmen gefördert. Die Investitionsför-

derung, die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete

und die Agrarumweltmaßnahmen bildeten in den vergan-

genen Jahren einen Schwerpunkt in der hessischen Ag-

rarpolitik. Diese Förderbereiche tragen maßgeblich zur

Stabilisierung und Verbesserung der landwirtschaftlichen

Einkommen und zur Erhaltung einer besonders nachhal-

tigen Landwirtschaft bei. In 2010 erhielten insgesamt 146

Betriebe eine Förderung nach den Richtlinien des Ein-

Mio. € haben ein Investitionsvolumen von rd. 42 Mio. €

ausgelöst.

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Landwirtschaftbezogene Zahlungen der

2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)...

...in Euro je ha LF und Jahr (Anzahl Kreise)

Bei der Ausgleichszulage wurden rund 26 Mio. € an über

10.000 Betriebe und bei den Agrarumweltmaßnahmen

rund 25 Mio. € an rund 9.000 Betriebe ausgezahlt.

Übersicht der Fördermaßnahmen in 2010

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10 Regionaldaten

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LandesbetriebLandwirtschaft Hessen

Hessisches Statistisches Landesamt

Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

LLH