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© Silke Wöhrmann 1 Lernkarten HRM Inhalt Einführung......................................................................................................................................... 3 Was sind Lernkarten?....................................................................................................................... 3 Was sind Lernkarten nicht? ............................................................................................................. 3 Grundsätzlich sind meine Module didaktisch nach dem Prinzip Strategie-Taktik- Konkret & Operativ aufgebaut.............................................................................................. 4 1. Strategie – Vom Großen Ganzen ...................................................................................... 4 2. Taktik – Spezielle Themenstellungen vertiefend dargestellt......................................... 4 3. Konkret: Übungen und Fragestellungen zum Thema .................................................... 4 Definition Personalpsychologie ...................................................................................................... 5 Handlungsfelder der Arbeits- und Organisationspsychologie.................................................... 5 Personalpsychologie ........................................................................................................................ 7 Personalauswahl und –beurteilung ............................................................................................... 7 Überlappungen, Überschneidungen.............................................................................................. 8 Definition, Funktionen, Ziele des Personalmanagements......................................................... 10 Entwicklungsphasen der Personalarbeit ..................................................................................... 10 .......................................................................................................................................................... 11 Aufgaben des Personalmanagements ......................................................................................... 11 Verantwortungen HRM .................................................................................................................. 12 Betriebswirtschaftliche Grundlagen HRM ................................................................................... 13 Funktionen des HRM...................................................................................................................... 14 Mc Lagan´s Human Resource Wheel .......................................................................................... 14 Warwick-Modell des HRM> ........................................................................................................... 14 HR Entwicklung ............................................................................................................................... 15 Aufbau und Struktur – Früher und heute.................................................................................... 15 Verteilung der HR-Aktivitäten – Prozesslandkarte .................................................................. 18 Zerrissenheit des HRM................................................................................................................... 20 Der Harvard-Ansatz........................................................................................................................ 21 Der Michigan-Ansatz ...................................................................................................................... 23 Instrumente des HRM .................................................................................................................... 26 Beispiel Portfolio Recruiting Trends ............................................................................................. 26 Unterscheidung HRM und Personalwesen ................................................................................. 28 Die Arbeitswelt der Zukunft .......................................................................................................... 30 Schlusslicht Personalbereich Digitalisierung .............................................................................. 31 Digitale Personalgewinnung? Irrelevant ...................................................................................... 32

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© Silke Wöhrmann 1

Lernkarten HRM

Inhalt Einführung ......................................................................................................................................... 3

Was sind Lernkarten? ....................................................................................................................... 3

Was sind Lernkarten nicht? ............................................................................................................. 3

Grundsätzlich sind meine Module didaktisch nach dem Prinzip Strategie-Taktik-

Konkret & Operativ aufgebaut. ............................................................................................. 4

1. Strategie – Vom Großen Ganzen ...................................................................................... 4

2. Taktik – Spezielle Themenstellungen vertiefend dargestellt ......................................... 4

3. Konkret: Übungen und Fragestellungen zum Thema .................................................... 4

Definition Personalpsychologie ...................................................................................................... 5

Handlungsfelder der Arbeits- und Organisationspsychologie .................................................... 5

Personalpsychologie ........................................................................................................................ 7

Personalauswahl und –beurteilung ............................................................................................... 7

Überlappungen, Überschneidungen.............................................................................................. 8

Definition, Funktionen, Ziele des Personalmanagements......................................................... 10

Entwicklungsphasen der Personalarbeit ..................................................................................... 10

.......................................................................................................................................................... 11

Aufgaben des Personalmanagements ......................................................................................... 11

Verantwortungen HRM .................................................................................................................. 12

Betriebswirtschaftliche Grundlagen HRM ................................................................................... 13

Funktionen des HRM ...................................................................................................................... 14

Mc Lagan´s Human Resource Wheel .......................................................................................... 14

Warwick-Modell des HRM> ........................................................................................................... 14

HR Entwicklung ............................................................................................................................... 15

Aufbau und Struktur – Früher und heute .................................................................................... 15

Verteilung der HR-Aktivitäten – Prozesslandkarte .................................................................. 18

Zerrissenheit des HRM................................................................................................................... 20

Der Harvard-Ansatz ........................................................................................................................ 21

Der Michigan-Ansatz ...................................................................................................................... 23

Instrumente des HRM .................................................................................................................... 26

Beispiel Portfolio Recruiting Trends ............................................................................................. 26

Unterscheidung HRM und Personalwesen ................................................................................. 28

Die Arbeitswelt der Zukunft .......................................................................................................... 30

Schlusslicht Personalbereich Digitalisierung .............................................................................. 31

Digitale Personalgewinnung? Irrelevant ...................................................................................... 32

© Silke Wöhrmann 2

file:///C:/Users/k/Downloads/PersonalKompass%20(2).pdfZum Image von HR .................... 32

Die HR-Image Studie 2009 (vgl. HR Image Studie 2013) ............................................................ 33

Selbst- und Fremdbild des HRM ................................................................................................... 33

Unklares Leistungssortiment ........................................................................................................ 34

Professionalisierung der Personalarbeit ..................................................................................... 36

Postulate .......................................................................................................................................... 36

HR Outsourcing .............................................................................................................................. 39

HR Prozesse und deren Bedeutung ............................................................................................. 40

HR – Trends und Herausforderungen ...................................................................................... 41

Literatur u.a.

© Silke Wöhrmann 3

Einführung

Liebe Studierende,

ich freue mich darauf, mit Ihnen gemeinsam das Fach Personalpsychologie mit

vertiefenden Einblicken in die „Eignungsdiagnostik“ zu erarbeiten. Hierfür habe

ich für Sie Lernkarten vorbereitet.

Was sind Lernkarten? Aus verschiedensten Publikationen habe ich für Sie die für unseren

Themenbereich wichtigsten Kernaussagen, Sätze, Übersichten, Zitate,

Abbildungen etc. zusammengestellt. Sie sollen Ihnen helfen, eine Linie im

„Dschungel“ der Veröffentlichungen zu bekommen und damit auch eine

Hilfestellung, worauf Sie sich konzentrieren sollten.

Sie dienen weiterhin unserer interaktiven Zusammenarbeit. So arbeiten Sie

konkret mit den Karten, indem z.B. Fragen zu den Themen erarbeitet,

Zusammenfassungen erstellt und Lernstichworte gesammelt werden.

Was sind Lernkarten nicht? Lernkarten sind keine Karten, die man lernt und dann die Klausur besteht.

Lernkarten sollen Hilfestellung geben, beim Üben helfen, Inputs liefern. Und sie

dienen als Zusatz- und Arbeitsmaterial für den Bereich „Theorie“.

Meine Vorlesungen bestehen immer aus 3 Teilen:

- Praxis und praxisnahe Vorträge, Übungen: wir schauen uns an, wie das

behandelte Thema aus dem Lehrplan in der Praxis gehandhabt wird.

- Theorie : wir erarbeiten und Inhalte und Fragestellungen, Texte und

Übersichten mit und anhand der Lernkarten.

- Lernen : wir bringen das Wissen aus der Praxis und das theoretische

Fundament zusammen und entwickeln eigene Unterlagen, Ideen und

Diskussionen.

Dies bedeutet: was Sie brauchen, um sich optimal auch für Prüfungen

vorzubereiten, sind die Inhalte aus allen 3 Bereichen. Die Lernkarten sind nicht

statisch, d.h. zu einem Vorlesungsthema können verschiedenste Karten be- und

erarbeitet werden, (auch, wenn sie nicht in dieser Reihenfolge in diesem Skript

© Silke Wöhrmann 4

erscheinen), in den Vorlesungen werden auch zusätzliche Themen besprochen

und Sie müssten auch einmal im Selbststudium hineinschauen– sprich, das Ganze

lebt. Ebenso möchte ich mit Ihnen die Lernkarten kontinuierlich weiterentwickeln

– wenn wir also in unseren Vorlesungen Themen und weitere Anregungen finden,

werden wir ggfs. neue Lernkarten hinzufügen. Ich freue mich sehr auf eine

Zusammenarbeit mit Ihnen! Herzliche Grüße, Ihre Silke Wöhrmann

Übersicht

Grundsätzlich sind meine Module didaktisch nach dem Prinzip Strategie-Taktik-Konkret & Operativ aufgebaut.

1. Strategie – Vom Großen Ganzen

2. Taktik – Spezielle Themenstellungen vertiefend dargestellt

3. Konkret: Übungen und Fragestellungen zum Thema

Beispiel:

© Silke Wöhrmann 5

Definition Personalpsychologie Die Psychologie1 befasst sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen.

Die Arbeits-und Organisationspsychologie als Teilgebiet der Psychologie

beschäftigt sich dementsprechend mit dem menschlichen Erleben und Verhalten

in der Arbeit und in Organisationen. Der gängige Doppelbegriff Arbeits- und

Organisationspsychologie

macht deutlich, dass die Inhalte des Fachs ein breites Spektrum abbilden.

Die Arbeits- und Organisationspsychologie hat zur Aufgabe, menschliche Arbeit

sowie

- (1) menschliches Erleben und Verhalten in Organisationen zu

beschreiben,

- (2) erklären, (3) vorherzusagen und (4) zu beeinflussen.

Dabei ist das Erleben und Verhalten von Mitarbeitern, Führungskräften und

Unternehmern von Interesse. Zudem wird auch Personen Aufmerksamkeit

geschenkt, die keine Organisationsmitglieder sind, aber mit ihr in Kontakt stehen.

Dies können u.a. Bewerber und Kunden sein, aber auch Aktionäre oder

Lieferanten.2

Der Begriff »Organisation« steht für ein über einen gewissen Zeitraum fest

bestehendes, arbeitsteiliges System, in dem personale oder sachliche (d.h.

menschliche oder maschinelle) Aufgabenträger zur Erfüllung der

Organisationsaufgabe (Dienstleistungen oder Produktion von Sachgütern) und zur

Erreichung der Unternehmensziele verbunden sind.

In der Organisationspsychologie werden v.a. der Einfluss von

Organisationsstrukturen und Arbeitsgruppen sowie die Interaktionen der

Menschen innerhalb der Organisationen erforscht3. Die Analyse bezieht sich

dabei sowohl auf Mitarbeiter in profitorientierten Unternehmen (Industrie,

Handwerk, Dienstleistung) als auch in Non-profit-Organisationen (Krankenhäuser,

Hochschulen usw.)

Handlungsfelder der Arbeits- und

Organisationspsychologie Zusammenfassend können nach von Rosenstiel (2003) vier Handlungsfelder der

Arbeits-und Organisationspsychologie unterschieden werden.

die Arbeit (z.B. Arbeitsanalyse und –gestaltung,

das Individuum (z.B. in der Personalauswahl, und in der Personalentwicklung,

die Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren (z.B. Führung, oder

Teams)

die Organisation (z.B. Organisationsstruktur, -klima und -kultur, oder

1 http://www.wpgs.de/content/view/168/237/

2 Münsterberg, H. (1912). Psychologie und das Wirtschaftsleben. Ein Beitrag zur angewandten Experimental-

Psychologie. Leipzig: Barth.

3 Rosenstiel, L. v. (2003). Grundlagen der Organisationspsychologie, 5. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

© Silke Wöhrmann 6

Organisationsentwicklung und –beratung4.

In der Arbeitspsychologie steht die Arbeitsaufgabe im Vordergrund. Es wird nach

generellen Gesetzmäßigkeiten beim Wahrnehmen, Denken, Lernen und Motivieren

gesucht, die für die meisten Arbeitenden gültig sind. Interindividuelle Unterschiede

der

Arbeitenden, der Arbeitsgruppe und der Organisation werden vernachlässigt. Die

Grundlagendisziplin ist entsprechend die Allgemeine Psychologie.

Wirtschaftspsychologie. Die Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

hat sich 2010 dem Trend folgend umbenannt in Arbeits-, Organisations- und

Wirtschaftspsychologie5 . Auf der Homepage wird die AOW wie folgt eingeführt:

»AOW-Psychologinnen und -Psychologen erforschen und gestalten

Wechselbeziehungen zwischen Arbeits-, Organisations- und Marktbedingungen

einerseits und menschlichem Erleben und Verhalten in Organisationen

andererseits. Ziel ist es, mit Blick auf Gesundheit, Leistung und Effizienz, die

Passung zwischen Individuum und Arbeitskontext zu erhöhen.

Wirtschaftspsychologische Fragestellungen betreffen dabei das Verhalten und

Erleben der Menschen in breiteren wirtschaftlichen Zusammenhängen (z.B. als

Konsument, Sparer, Steuerzahler, Bewerber) und umfassende wirtschaftliche

Prozesse (z.B. Wirtschaftsentwicklung,Internationalisierung).«

Die Einbeziehung breiterer wirtschaftlicher Zusammenhänge in Form der Markt-

und Werbepsychologie sowie der Finanzpsychologie geht über die bislang

beschriebene Sichtweise in der Arbeits-, Personal- und Organisationspsychologie

hinaus. Wirtschaftspsychologie stellt in diesem Sinne eine Ergänzung dar.

In Anlehnung an Münsterberg (1912), ein Schüler Wilhelm Wundts und

für viele der Begründer der Angewandten Psychologie in der Wirtschaft könnte

die Wirtschaftspsychologie jedoch auch als Oberbegriff für die verschiedenen

Teilbereiche der Psychologie aufgefasst werden, die Bezug zum Wirtschaftsleben

aufweisen.6

4 Schuler, H. (Hrsg.). (2001). Lehrbuch Personalpsychologie. Göttingen: Hogrefe.

Schuler, H. (Hrsg.). (2006). 5 AOW, http://www.aodgps.de/ 6 Marcus, B. (2011). Einführung in die Arbeits- und Organisationspsychologie. Lehrbuch. Wiesbaden: VS-Verlag.

© Silke Wöhrmann 7

Personalpsychologie

Wurde in Anlehnung an Schuler7 als eigenständiger Bereich eingeführt.

Die Personalpsychologie stellt letztlich eine Schnittmenge der

Arbeits- und Organisationspsychologie dar, die beim Individuum

und bei der Interaktion zwischen Individuen angesiedelt ist. Die

Personalpsychologie zielt auf die interindividuellen Unterschiede

von Verhalten, Leistungen und Eignungsmerkmalen von

Arbeitenden ab.

Personalauswahl und –beurteilung

Bei der Personalauswahl und -beurteilung geht es darum, verschiedene

Personen miteinander zu vergleichen.

Die Grundlagendisziplin der Personalpsychologie ist entsprechend die

Differentielle Psychologie8 und Diagnostik, die Methoden bereitstellt, um

Unterschiede feststellen zu können. Zudem gibt es Merkmale von Personen, die

veränderbar und damit auch trainierbar sind, was z.B. Gegenstand der

Personalentwicklung ist.

Die Unterteilung in die drei Bereiche Arbeits-, Personal- und Organisationspsychologie

wird darüber hinaus nachvollziehbar, wenn man berücksichtigt, dass die drei

7 Schuler,H. Lehrbuch der Personalpsychologie, 2001, 2006

8 Die Differentielle bzw. Persönlichkeitspsychologie als Teildisziplin der Psychologie beschreibt und erklärt Unterschiede (Differenzen)

zwischen Personen im Hinblick auf verschiedene psychische Funktionen und Fähigkeiten. Differentielle Psychologie: Sie versucht Fragen

danach zu beantworten, woher Unterschiede zwischen Personen kommen, warum sich Menschen voneinander unterscheiden und

welchen Einfluss Umwelt und Anlage in der Ausbildung solcher Differenzen haben.

Die Differentielle Psychologie geht jedoch über die reine Beschreibung von Unterschieden hinaus: Sie versucht im nächsten Schritt diese

Ergebnisse zu einer Persönlichkeitstheorie zu verbinden und auf Grundlage dieser Theorien Strategien und Methoden der Diagnostik zu

entwickeln. Sie bildet ein Grundlagenfach, deren Ergebnisse in den Anwendungsfächern beispielsweise im klinischen und pädagogischen

Kontext zur praktischen Anwendung kommen. Aus. http://www.psychologie-studieren.de/studienfaecher/differentielle-bzw-

persoenlichkeitspsychologie/

© Silke Wöhrmann 8

Schwerpunkte aus unterschiedlichen Grundlagendisziplinen stammen. Bei der

grundlagenorientierten Betrachtung würde jedoch der Bereich der Interaktion

(Führung, Team) der Organisationspsychologie statt der Personalpsychologie

zugeschlagen werden. 9

Abb. Einführung in die Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie Simone Kauffeld

10

Die Personalpsychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten bei

Mitarbeitern im Kontext von Personalfragen.

Dabei werden programmatisch alle Prozesse des Personalmanagements aus

psychologischer Perspektive abgedeckt.

Das Spektrum der Personalpsychologie reicht von der Personalplanung und

Personalgewinnung bis hin zum Personaleinsatz, der Personalentwicklung und

der Mitarbeiterbindung oder andersherum der Personalfreisetzung. 11

Überlappungen, Überschneidungen

Im Vergleich mit anderen Disziplinen der Wirtschaftspsychologie fällt auf:

Insbesondere beim Personaleinsatz, der sich mit der Gestaltung der Arbeit, der

Arbeitszeit und der Arbeitsumgebung befasst, besteht eine starke Überlappung

mit der Arbeitspsychologie. Auch zur Organisationspsychologie, die sich mit dem

Erleben und Verhalten von Menschen in Organisationen befasst, ist keine klare

Abtrennung möglich. Sind doch die Mitarbeiter die Menschen in einer

Organisation. So ist eine Abgrenzung eher akzentuierend möglich, da sich die

Personalpsychologie vor allem mit den Fragestellungen eines typischen

Personalmanagers befasst, die Organisationspsychologie dagegen wesentlich

breiter alle Funktionen in Organisationen abdecken möchte.

Übung

Graphische Darstellung der Zusammenhänge Personalpsychologie,

Wirtschaftspsychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie

9 Schuler, H. Lehrbuch der Personalpsychologie, Göttingen, Bern, Toronto, 2001

10 Einführung in die Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie Simone Kauffeld

11 http://www.wpgs.de/content/view/511/362/

Literatur: Scholz, 2000

© Silke Wöhrmann 9

Meine Zusammenfassung

© Silke Wöhrmann 10

Eignungsdiagnostik und Einbindung in das Personalmanagement

Definition, Funktionen, Ziele des

Personalmanagements

Entwicklungsphasen der Personalarbeit

© Silke Wöhrmann 11

Aufgaben des Personalmanagements

Genauer:

1 Personalführung

1.1 Personalplanung, Personalbestand, Personalfreisetzung

1.2 Personalentwicklung (PE)

1.3 Personalkommunikation

1.4 Zusammenarbeit mit dem Betriebs- oder Personalrat

2 Personalverwaltung

2.1 Personalbeschaffung bzw. Personalmarketing, Rekrutierung

2.2 Personaleinsatz

2.3. Personalcontrolling, Personalkosten

2.5 Personalorganisation

2.6 Entgeltmanagement

2.7 Personalbetreuung, Diversity Management, Corporate Social Responsibility

(CSR)

Übung: Aufgaben Personalmanagement | Brainstorming | Mind Mapping Übung Mind Map. Funktionen, Aufgaben, Instrumente – eine wilde Mixtur von

Dingen im HRM. Bringen Sie Ordnung hinein. Skizzieren Sie ein Mindmapping,

welches auf 1 Seite einen Überblick gibt.

© Silke Wöhrmann 12

12

Meine Zusammenfassung

12 Eigene Darstellung

© Silke Wöhrmann 15

HR Entwicklung

Aufbau und Struktur – Früher und heute Früher

Linienorganisation

© Silke Wöhrmann 16

Heute: Matrixorganisation

13

Abb.: Geschäftsfelder HR, Deutsche Bank, Dez 200414

13 https://de.wikipedia.org/wiki/Personalwesen, i.V.m. http://www.orga.uni-sb.de/wiener_hp/scholz/SS07/PMG_print_07.pdf 14

PD Dr. Andreas Bergknapp http://www.orga.uni-sb.de/wiener_hp/scholz/SS07/PMG_print_07.pdf

© Silke Wöhrmann 17

_Frage: Worin sehen Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden

Organisationsstrukturen? Welche Vorteile hat die Linienorganisation, welche die

Matrixorganisation? Welche Nachteile sehen Sie in beiden Organisationsstrukturen?

Meine Zusammenfassung

© Silke Wöhrmann 18

Verteilung der HR-Aktivitäten –

Prozesslandkarte

____Frage: Welche wesentlichen Prozesse identifizieren Sie aus

dieser Landkarte? Welche wesentlichen Unterschiede definieren Sie

zwischen HR Excellence und den „übrigen“ Unternehmen?

Kienbaum Studie 2012

© Silke Wöhrmann 19

Meine Zusammenfassung

© Silke Wöhrmann 20

Zerrissenheit des HRM Diskussion einer Studie

Unterschiede zwischen HRM und traditionellem Personalmanagement

Studie: Im Mittelpunkt steht die Art und Reichweite der

Mitarbeiterorientierung in HRM-Konzepten und –Praktiken.

Aufgabe: Arbeiten Sie den Harvard- und den Michigan-Ansatz

heraus. Erläutern Sie in Stichworten, was sie jeweils besagen.

Welche Schwerpunkte setzen Sie? Wo sind die Unterschiede und

Gemeinsamkeiten? Ziehen Sie ein Fazit.

Meine Zusammenfassung

© Silke Wöhrmann 21

Der Harvard-Ansatz Der Harvard-Ansatz enthält vier zentrale Handlungsfelder einer

HRM-Politik (S. 19 ff): der Mitarbeiterfluss durch das Unternehmen

(»Human Resource Flow«), d.h.

die Bewertung, Einstellung, Versetzung, Beförderung,

Entwicklung und Entlassung von Personal,

das Anreiz- bzw. Belohnungssystem (Entgelt- und

Beteiligungssystem),

die Arbeitsorganisation bzw. -strukturierung sowie

der Einfluss der Mitarbeiter/-innen (direkte Partizipation).

Als zentrale Zielsetzung des Ansatzes gilt die integrative

Harmonisierung dieser vier Funktionsbereiche untereinander, deren

Abstimmung mit der Unternehmensstrategie sowie das Abstimmen

mit externen Einflussfaktoren. Dies gilt allgemein als die eigentliche

innovative Leistung des Ansatzes.

© Silke Wöhrmann 22

© Silke Wöhrmann 23

Der Michigan-Ansatz

Der Kern des Michigan-Ansatzes, S. 21 ff, der sogenannte »Human-

Resource-Cycle«, beinhaltet vier Funktionsbereiche der

Personalpolitik im HRM: -

Personalrekrutierung

Entgeltgestaltung

Personalentwicklung

Personalbeurteilung

Die »Klassiker« der Konzeption von HRM, auf die heute noch

Bezug genommen wird, stammen beide aus den USA der

frühen 1980er Jahren.

Unterschiedliche Akzente

Sie setzen unterschiedliche Akzente: Das Harvard-Konzept

fokussiert auf die vielfältigen (Unternehmens-)

Umweltfaktoren, die das HRM beeinflussen. Es zielt auf ein

integriertes Gesamtkonzept: die Integration und

Harmonisierung von vier zentralen Teilfunktionen im

Personalmanagement (die »HR-Bewegung« durch das

Unternehmen, das Anreiz-/ Belohnungssystem, die

Arbeitsorganisation, die Partizipation) sowie ihre Abstimmung

mit der Unternehmensstrategie und mit externen

Einflussfaktoren. Diese Integrationsperspektive ist die

innovative Leistung des Ansatzes. Die Beschäftigten gelten

dabei als wesentliche stakeholder; ihrer Partizipation kommt

Bedeutung zu – wie und wie weit diese allerdings gefördert

werden soll, bleibt letztlich unklar.

© Silke Wöhrmann 24

Das Michigan-Konzept hat einen engeren

Gegenstandsbereich: es fokussiert auf die Förderung der

Human Resources und die innere Konsistenz von

personalpolitischen Maßnahmen des sog. »Human-Resource-

Cycle« (bestehend aus Personalrekrutierung,

Entgeltgestaltung, Personalentwicklung, Personalbeurteilung)

sowie einer Abstimmung zwischen Unternehmens- und

Personalstrategie. Die Leistung des Ansatzes liegt in seinem

Beitrag zum Aufeinanderbeziehen von

Unternehmensstrategie, -struktur und HRM. HRM-Strategien

werden hier aus Unternehmensstrategien abgeleitet; HRM

dient der Umsetzung von Unternehmensstrategien.

Die Gemeinsamkeiten der Ansätze: Qualifizierung und

Personalentwicklung werden nicht als Kosten, sondern als

Investition in die Human Resources verstanden,

Leistungsträger unter den Beschäftigte sollen an das

Unternehmen gebunden werden, Personalpolitik soll

konsistent sein und sich in strategischer Absicht auf die

Unternehmensziele bezieht. 24

Ihre Unterschiede liegen: in der Enge bzw. Weite des

Gegenstandsbereichs.

© Silke Wöhrmann 25

Der Michigan-Ansatz bezieht sich enger auf die »Ressource

Personal« sowie auf personalpolitische Maßnahmen,

während das Harvard-Konzept seinen Schwerpunkt auf ein

ganzheitliches Personalkonzept unter Einbezug von

Umfeldfaktoren und stakeholder-Interessen legt. in der

Mitarbeiterorientierung (Partizipation,

Arbeitnehmerinteressen, organisierte Interessenvertretung);

hier unterscheiden sie sich deutlich. Der Harvard Ansatz

spricht der Mitarbeiterbeteiligung Relevanz zu, ohne dass

aber seine normative Orientierung ganz klar wird. Der

Michigan-Ansatz vernachlässigt diese Elemente weitgehend.

Meine Zusammenfassung

© Silke Wöhrmann 26

Instrumente des HRM • Unternehmensgrundsätze, z.B. Leitsätze zur

U.führung oder U.leitbild

• Feed-back-Verfahren - 360°-Beurteilung

• Zielvereinbarungen (Management by Objectives),

Leistungsvereinbarungen

• Arbeitsgestaltung, v.a. das Schaffen eines eigenen

Verantwortungsbereichs

• Portfolioanalyse bei der Personalgewinnung

Beispiel Portfolio Recruiting Trends

http://arbeitgeber.monster.de/recruiting/studien.aspx

Beispiel Portfolio : Die vier Rollen der Personalabteilung

© Silke Wöhrmann 27

Beispiel Portfolio : Die vier Rollen der Personalabteilung bei guter

Konjunkturlage

Die BCG-Matrix bzw. das BCG-Portfolio ist ein Instrument der

strategischen Planung, das der Analyse, Bewertung und Ausrichtung von

strategischen Geschäftseinheiten unter Berücksichtigung der unternehmerischen

Prioritäten in einem Gesamtportfolio dient.

Strategisch relevante Geschäftseinheiten werden auf Grundlage der Beurteilungskriterien Marktwachstum und relativer Marktanteil (Marktanteil im Vergleich zum größten Wettbewerber) bewertet. Somit können Handlungsempfehlungen zur strategischen Unternehmensausrichtung abgeleitet werden.

Portfolio

© Silke Wöhrmann 28

Ü bung: Entwickeln Sie ein HRM-Portfolio nach der

Prozesslandkarte. Wo muss HRM wachsen? Die Position halten? Weniger investieren?

Unterscheidung HRM und Personalwesen Arbeiten Sie aus diesem Text (S. 15-27) die wesentlichen

Unterschiede zwischen HRM und Personalwesen heraus.

Präsentieren Sie Ihr Ergebnis anschließend auf jeweils 1

© Silke Wöhrmann 29

Flipchart-Papier.

>>Human Resource Management (HRM) sieht das renommierte

Gabler Lexikon Personal zunächst ganz allgemein als »eine

neuere Bezeichnung für die Gesamtheit aller Aufgaben im

Unternehmen (an), die sich auf Personalbeschaffung,

Personalführung und Personalentwicklung beziehen.« (vgl.

Büdenbender/Strutz 1996, 178) Mitunter werde dieser Begriff

aber auch noch allgemeiner als modernes Synonym mit

Personalmanagement, Personalwesen oder Personalpolitik

gleichgesetzt.2 Dabei zielt der Begriff »jedoch weniger auf die

operativen Komponenten dieser Aufgaben, sondern vielmehr auf

die grundsätzliche, strategische und langfristig angelegte

Steuerung der Personalstruktur und des Personalportfolios im

Unternehmen.« (Ebd.) Ähnlich wie der Begriff Human Capital

unterstreicht er zumeist den hohen Stellenwert für die

Leistungsfähigkeit der Unternehmen, der heute in

Unternehmens- und Personalpolitiken (hoch) qualifizierten und

motivierten Mitarbeitern/-innen beigemessen wird. Damit wird

der strategische Aspekt der Personalarbeit im Gegensatz zu den

mehr administrativen Aufgaben der Personalverwaltung

hervorgehoben..<<

© Silke Wöhrmann 30

Herausforderungen an die HR

Abb. Herausforderungen15

Die Arbeitswelt der Zukunft

16

15 https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/unternehmensfuehrung/Personalmanagement_SS08_Teil1.pdf Privatdozent

an der Universität Augsburg Leiter des Instituts für Coachingund Organisationsberatung (ICO

http://www.orga.uni-sb.de/wiener_hp/scholz/SS07/PMG_print_07.pdf

© Silke Wöhrmann 31

Trotz Allem:

Schlusslicht Personalbereich Digitalisierung „Jeder dritte Mittelständler gibt an, den zahlreichen Trends in der Informations-

und Kommunikationstechnologie kaum noch folgen zu können. Eine Studie, die

Unternehmen mit durchschnittlich 100 Mitarbeiter befragte, zeigt auch: Die

Digitalisierung des Personalbereichs spielt bislang eine geringe Rolle. Fast 40

Prozent meinen, die Digitalisierung in der Funktion Personal habe keine oder ein

geringe Bedeutung. Warum?17

Um herauszufinden, wie weit die Digitalisierung im Mittelstand vorangeschritten

ist und welche Faktoren eine Umstellung behindern, führte das Institut für

Mittelstandsforschung Bonn (IfM) im Auftrag der Stadtsparkasse Düsseldorf im

Frühjahr 2014 eine Unternehmensbefragung im Großraum Düsseldorf durch, die

erst jetzt veröffentlicht wurde. Es wurde die Bedeutung der Digitalisierung für das

Unternehmen im Allgemeinen und für verschiedene Funktionsbereiche wie

Vertrieb, Produktion und Personal abgefragt.

Dabei zeigt ein zentrales Ergebnis: Die Digitalisierung hat für die einzelnen

Funktionsbereiche eine höchst unterschiedliche Bedeutung: Einen großen

Stellenwert hat sie für das Rechnungswesen, den Vertrieb und den Einkauf. Jeder

dritte Befragte gibt außerdem an, den zahlreichen Trends in der Informations-

und Kommunikationstechnologie kaum noch folgen zu können.

Im Personalbereich kaum genutzt

Wenig erstaunlich ist, dass die Digitalisierung im Vertrieb (46 Prozent) eine große

Rolle spielt, ebenso im Bereich Beschaffung (43 Prozent), in Logistikprozessen und

dem internen Rechnungswesen. Eine geringere Rolle spielen internetbasierte

Abläufe in der Strategieentwicklung sowie Produktion. Das Schlusslicht bildet der

Personalbereich mit 28 Prozent. Fast 40 Prozent der befragten Unternehmen

sagen sogar, die Digitalisierung in der Funktion Personal habe keine oder nur eine

geringe Bedeutung. Nur bei 39 Prozent erfolgt beispielsweise die

Mitarbeiterrekrutierung auch über die unternehmenseigene Homepage. Lediglich

acht Prozent betreiben ein Bewerbungsportal und soziale Medien für die

Personalgewinnung nutzen lediglich 15 Prozent.

Befragt nach der zukünftigen Nutzung digitaler Instrumente zur

Personalgewinnung planen 86 Prozent kein Bewerbungsportal, fast genauso viele

wollen Facebook und Twitter nicht einsetzen und auch die Stellenausschreibung

auf der eigener Homepage will gut die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent)

nicht.

16

Simone Dlugosch, Anke Terörde in : Eignungsdaignostik im Wandel, Perspektiven, Trends, Konzepte, Vandenhoeck

& Ruprecht,

17

PD Dr. Andreas Bergknapp

https://www.uni-

hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/unternehmensfuehrung/Personalmanagement_SS08_Teil1.pdf Privatdozent

an der Universität Augsburg Leiter des Instituts für Coachingund Organisationsberatung (ICO

© Silke Wöhrmann 32

Digitale Personalgewinnung? Irrelevant Unternehmen, die keine eigenen digitalen Instrumente zur Personalgewinnung

einsetzen, halten diese mehrheitlich (60 Prozent) nicht für relevant für das eigene

Unternehmen. Zwischen 10 und 15 Prozent der Unternehmer haben sich

hingegen bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, eigene digitale

Instrumente für diesen Zweck einzusetzen. Andere Gründe wie

Sicherheitsbedenken, begrenzte Personalkapazitäten und ein negatives Kosten-

Nutzen-Verhältnis spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Finanzierungsschwierigkeiten stellen ebenfalls keinen Hinderungsgrund dar.

Datensicherheit ist aber für die Unternehmen ein Thema. So sind insgesamt

Sicherheitsbedenken ein wesentlicher Grund, die Digitalisierung im eigenen

Unternehmen nicht voranzutreiben.

Insgesamt haben sich von 3000 angeschriebenen Unternehmen 227 Betriebe aller

Branchen (Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Handel, Verkehr, Lager,

Dienstleistungen) beteiligt. Sie beschäftigen durchschnittlich 100 Mitarbeiter. 18

Zum Image von HR Legge zitiert als Beleg für die Fremdwahrnehmung von Personalabteilungen eine

Studie von Ritzer & Trice, deren Ergebnisse in späteren Untersuchungen

mehrfach bestätigt wurden. Amerikanische Manager sahen ihre

Personalabteilungen in folgender Weise: "1. Sie reagieren auf Probleme, statt sie

zu antizipieren. 2. Sie sind passiv, anstatt zu initiieren und zu stimulieren. 3. Sie

verteidigen den Status Quo, statt kreativ zu sein und Führerschaft zu

übernehmen. 4. Sie führen Managemententscheidungen aus, nehmen aber

keinen Einfluss auf das Managementdenken. 5. Sie halten ihren Kopf nicht hin. 6.

Sie sind risikoscheu. 7. Sie sind nicht geschäftsorientiert. 8. Sie sind an den

Personalaspekten von Unternehmensentscheidungen nicht beteiligt. 9. Sie haben

sehr wenig Einfluss auf das Management. 10.Sie operieren in einem Vakuum."19

Wohltätigkeitshelfer, ineffiziente pfuschende Gutmenschen, Feuerwehrleute,

machtlose Dienstleister, 'bringen LinienmanagerInnen gegen sich auf durch

verspätete, irrelevante und zeitraubende Richtlinien', 'geben sinnlose Statistiken

heraus', 'haben keine Ahnung von der Unternehmenswirklichkeit',.-..20

„Warm und schläfrig wie die Natter an Kleopatras Busen macht es sich in ihrer Firma eine Abteilung

gemütlich, deren MitarbeiterInnen 80% ihrer Zeit mit Routine-Verwaltungsaufgaben verbringen. Fast

jede Funktion der Abteilung kann durch andere besser und billiger erledigt werden. Vermutlich sind

ihre Führer nicht in der Lage ihren Beitrag zur Wertschöpfung zu beschreiben, es sei denn in trendigen,

unquantifizierbaren und KanngutseinBegriffen –aber, wie eine Schlange, der das eigene Gift nichts

ausmacht, verspritzen sie Ratschläge an andere, wie man Arbeit eliminiert, die nicht wertschöpfend

ist."21

18 http://www.personalwirtschaft.de/hr-organisation/hr-software/artikel/schlusslicht_personalbereich.html 19

Legge, Human Resource Management: Rhetorics and Realities (Management, Work and Organisations) Palgrave

USA; Auflage: Anv (16. November 2004) 20

vgl. Freter, H. : Marktsegmentierung, Stuttgart et al. 1983

Freter, H. : Marktsegmentierung, in: HWB, Bd. 2, Hrsg. v. Wittmann, W./Kern, W./Köhler, R. et al., 5. A., Stuttgart 1993,

Sp. 2803 – 2818, 21

Stewart, T. (1996): Takingon the Last Bureaucracy. Fortune 133 (1, Jan. 15), 105; zit. in: Lengnick-Hall, Mark L. &

Lengnick-Hall, Cynthia, A. (1999): Expanding CustomerOrientationin the HR Function. Human Resource Management

38 (3), 201-214

© Silke Wöhrmann 33

Die HR-Image Studie 2009 (vgl. HR Image Studie 2013)22 Eine Studie der Hochschule Koblenz

Das Hauptergebnis: Noch immer schätzen Personaler ihren Ruf im Unternehmen

positiver ein als ihre internen Kunden. Eigen- und Fremdbild klaffen sogar teils

erheblich auseinander, so das Fazit der Autoren zur "HR-Image-Studie 2013".

Personaler sind danach ihr Image als Verwalter nicht losgeworden. Und: Gerade

einmal ein Drittel der HR-Kunden denkt, dass die Personalabteilung einen großen

Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann. Die Studie der Hochschule

Koblenz zusammen mit dem >>personalmagazin<< und dem Beratungsinstitut

"Heute und Morgen" hat eingehend das Selbst – und Fremdbild im HR Bereich

untersucht.

Selbst- und Fremdbild des HRM

Abb. Studiendesign der HR-Image-Studie 201323

Das Ergebnis aus Marketing-Sicht ist fatal: die Kunden haben ein anderes Bild

vom Dienstleister als er von sich selbst. Dies bedeutet: undeutliche Marke, kein

Brand Citizenship, kein Marken-Fit. Auf deutsch: Kunden und HR kennen sich

nicht. Zumindest nicht so gut, dass ein „Kauf“ der Dienstleistung problemlos

ermöglicht wird. Oder würden Sie Ihre Äpfel bei einem Händler kaufen, dem Sie

nicht trauen?

(http://www.google.de/imgres?sa=X&rls=org.mozilla:de:official&biw=1252&bih=585&tbm=isch&tbnid=6nyldDCrKipUi

M:&imgrefurl=http://www.daswirtschaftslexikon.com/d/marktsegmentierung/marktsegmentierung.htm&docid=fqY1

XLWsATD-ZM&imgurl=http://www.daswirtschaftslexikon.com/abbildungen/1046-

marktsegmentierung.gif&w=887&h=498&ei=WEDAUuDFBIOMtAbWooGIBg&zoom=1&iact=rc&dur=259&page=1&tbn

h=134&tbnw=239&start=0&ndsp=15&ved=1t:429,r:1,s:0,i:93&tx=52&ty=79)

22

http://www.umantis.com/assets/downloads/Haufe_HR_Image_Studie-2013.pdf 23

http://www.umantis.com/fileadmin/user_upload/UTM_Studien/Haufe_HR_Image_Studie-2013.pdf

© Silke Wöhrmann 34

Abb: Ergebnisse aus der HR-Image Studie 2013 zu der Frage: bei welchen Bereichen kann HR punkten?

Unklares Leistungssortiment

Mitarbeiter beurteilen, sofern es ihnen bekannt ist, das „Leistungssortiment“ der

HR anders als die HR´ler selbst.

In der freien Marktwirtschaft wäre das in etwas so, als würde Firma X Brot

verkaufen, die Kunden denken aber, er verkaufe Eier. Die Basis einer Kunden-

Dienstleister-Beziehung ist damit entzogen, es kann gar keine Partnerschaft, kein

„Relationship“, kein „Partnership“ entstehen.

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Noch dramatischer sind die Ergebnisse aus der Befragung zur Kunden- und

Serviceorientierung von HR.

Abb. Kunden- und Sercviceorientierung der HR – Selbst und Fremdbild.

Mit anderen Worten: mit über 20% auseinander liegenden Werten ist HR ein

Unternehmen, welches sich in einer positiven Kundenmeinung wähnt, die

tatsächlich nicht existiert.-> vgl. weiter: Personalmarketing.

Meine Zusammenfassung

© Silke Wöhrmann 36

Professionalisierung der Personalarbeit

Postulate

1Unternehmen müssen bewusst auf die Ausdifferenzierung,

Spezialisierung und Weiterentwicklung ihrer Personalfunktion

setzen - anstatt lediglich darauf zu hoffen, die anstehenden

Probleme lösten sich von selbst!

Der Dreiklang "Differenzierung - Professionalisierung - Kontinuität"

wird erfolgsentscheidend: Die Kenntnis über die tatsächlichen,

differenzierten Bedürfnisse der Kunden der Personalarbeit, die nur

über das tatsächliche Befragen gegenwärtiger und potenzieller

Mitarbeiter zu erwerben ist, muss in der personalwirtschaftlichen

Arbeit professionell gespiegelt und glaubwürdig eingelöst werden -

und dies nicht nur in einmaligen Aktionen, sondern kontinuierlich

und damit sowohl für vorhandene Mitarbeiter als auch für gesuchte

Bewerber nachvollziehbar und verlässlich.

2Unternehmen müssen ihre Personalarbeit zu einer zentralen

Kernkompetenz des Unternehmens machen, die sie stringent

als solche kommunizieren, umsetzen und kontrollieren!

Dazu ist das strategische Bekenntnis des Unternehmens

unverzichtbar, die Suche und das Binden ihrer Leistungsträger

explizit zu einer der Kernprioritäten der Unternehmensentwicklung

zu machen. Ohne ein solches Commitment, das sich durch die

verschiedenen hierarchischen Ebenen des Unternehmens ziehen

muss, entfalten etwaige Anstrengungen keine Nachhaltigkeit.

© Silke Wöhrmann 37

3Unternehmen müssen ihre Personalleitung durch

professionelle Personalmanager besetzen - also Personen, die

fundiert personalwirtschaftlich ausgebildet sind!

Unternehmen benötigen für ihre Personalarbeit damit "echte

Fachleute" die nicht im erstbesten Gespräch mit

Unternehmensberatern mangels Argumenten einknicken, sondern

ernstzunehmende Partner auf der Suche nach guten

Problemlösungen sind.

4Unternehmen müssen dafür sorgen, dass professionelles

Personalmanagement auf dem Radar der Unternehmensleitung

und gerade auch der Aufsichtsgremien wie Aufsichtsrat oder

Gesellschafterversammlung ist - zum Einfordern und zum

ständigen Erinnern!

Je präsenter die Personalaufgaben Dritten sind, desto höher wird

die Chance, dass es auch zur "Ablieferung" der professionellen

Personalarbeit kommen wird. Damit werden in der Zukunft nicht

nur Banken gemäß den Basel II-Richtlinien die Qualität von

Management- und Personalführungsarbeit als Kriterien für die

Kreditvergabe abfragen, sondern auch im Unternehmen selbst

interessieren sich unterschiedliche Stellen für die Frage, wie

wertschöpfend und erfolgsbeitragend die Personalarbeit ist.

5Unternehmen müssen ihre Personalfunktion als lernende

Funktion ausgestalten, die sich auch selbst weiterentwickelt

und die mit der Entwicklung des gesamten Unternehmens eng

verzahnt ist!

Hierzu gehören nicht nur die Personalentwicklung der

Personalabteilungsmitarbeiter, sondern auch deren Vernetzung mit

Experten anderer Unternehmensbereiche, anderer Unternehmen

und auch die Vernetzung mit der wissenschaftlichen Forschung.

6Unternehmen müssen nicht nur zulassen, sondern aktiv

fördern, dass ihr Personalmanagement im Unternehmen als

originäre Funktion gleichberechtigten Einfluss auf strategische

Entscheidungen hat und nicht von anderen Funktionen wie der

Kostenrechnung oder der Finanzfunktion dominiert wird!

Die übrigen Funktionen im Unternehmen sollten ebenso bereit sein,

den Beitrag der Personalfunktion anzuerkennen, wie die

Personalfunktion deren Beiträge zum Gesamterfolg würdigt. Die

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Arroganz, mit der einige Finanzmanager und Controller (->

Controlling) auf die aus ihrer Sicht inferiore Personalabteilung und

deren Arbeit herabblicken, ist gänzlich unangebracht und zeugt nur

von strategischer Inkompetenz.

Meine Zusammenfassung

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HR Outsourcing

Aufgabe: Diskutieren Sie die Pro´s und Con´s zum Thema HR Outsourcing

Meine Zusammenfassung

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HR Prozesse und deren Bedeutung

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HR – Trends und Herausforderungen

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Fragestellungen