leseprobe visier 03/2013

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3 G13142 4 191314 205505 03 SHOT Show 2013 Law Enforcement Blued Guns: BG 308 DMR – Das G3 für Sportschützen? Zbroyar: Präzisions-Gewehr Z-008 Target Pro in .300 WinMag Paratus 16: Selbstladebüchse DRD-Tactical in .308 Winchester Hera Arms: Deutsche AR-15 in .223 Rem. + 9 mm Luger Für Sammler: Commemoratives Colt .38 Super Auto Militär-Webgurte BRANDNEU Walther PPX Erster Test: TESTS: 3/2013 www.visier.de 5,50 Österreich: 6,50 Italien: 6,90 Luxemburg: 6,50 Niederlande: 6,50 Belgien: 6,50 Slowenien: 7,10 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.415,00

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Leseprobe VISIER 03/2013

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Page 1: Leseprobe VISIER 03/2013

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SHOT Show 2013

Law EnforcementBlued Guns:BG 308 DMR – Das G3 für Sportschützen?

Zbroyar:Präzisions-GewehrZ-008 Target Pro in .300 WinMagParatus 16:Selbstladebüchse DRD-Tactical in .308 Winchester

Hera Arms:Deutsche AR-15in .223 Rem. +9 mm Luger

Für Sammler:■ Commemoratives■ Colt .38 Super Auto■ Militär-Webgurte

BRANDNEU

Walther

PPXErster Test:

TESTS:

3/2013www.visier.de€ 5,50

Österreich: € 6,50Italien: € 6,90Luxemburg: € 6,50Niederlande: € 6,50Belgien: € 6,50Slowenien: € 7,10Schweden: SEK 78,00Dänemark: DKK 59,00Ungarn: HUF 2.415,00

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Page 2: Leseprobe VISIER 03/2013

DRD Tactical: Selbstladebüchse Paratus-16 in .308Gary Paul Johnston stellt einen Halbautomaten vor, dessen Technik russische und amerikanische Elemente vereinigt. Mehr dazu ab Seite

Auf einen Blick

KURZWAFFEN:Walther PPX, 9 mm Luger S. 34

Colt Government, .38 Super Auto S. 46

Colt SAA John Wayne, .45 Colt S. 74

Colt SAA NRA Centennial, .45 Colt S. 74

Colt Arizona Ranger Frontier Scout, .22 l.r. S. 74

Colt SAA (Winchester-Colt- Set), .44-40 Winchester S. 74

LANGWAFFEN:Hera Arms US030black/LS040 .223 Remington S. 14

Hera Arms US090/Lower LS 020, .223 Remington S. 14

Hera Arms, US040/LS030, .223 Remington S. 14

Hera Arms US130/LS060, .223 Remington S. 14

Hera Arms Karabiner-Prototyp, 9 mm Luger S. 14

Frankonia/Pro Tuning Dynamic, .223 Remington S. 14

Blued Guns BG 308 DMR, .308 Winchester S. 26

DRD Tactical, Paratus-16, .308 Winchester S. 40

Zbroyar Z-008 Target Pro, .300 Winchester Magnum S. 52

Accuracy AX 338, .338 Lapua Magnum S. 60

Winchester M 1894 John Wayne Standard, .30-30 Winchester. S. 74

Winchester M 1894 Texas Sesquicentennial Rifle, .38-55 Winchester S. 74

Winchester M 1894 (Winchester- Colt-Set), .44-40 Winchester S. 74

Winchester M 1894 NRA Centennial Musket, .30-30 Winchester S. 74

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Zbroyar: Präzisions-Gewehr Z-008 Target Pro Aus der Ukraine kommt diese Hochleistungsbüchse in .300 WinMag – Christopher Hocke war damit auf dem Schießstand. Lesen Sie ab Seite

Walther PPX: Erster TestDie Brandneue aus Ulm bietet einiges, um im hart umkämpften Polymer- Feld zu bestehen. Hamza Malalla kennt die Details: Seite

Blued Guns BG 308 DMR, .308Das G3 für Sportschützen? Im Test fühlt Hartmut Mrosek dem Neuen mit dem klassischen Rollen-verschluss auf den Zahn: Seite

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34 26

INHALT | In dieser Ausgabe

4 | V ISIER.de März 2013

V 3 004-005 Inhalt.indd 4 15.02.13 17:10

Page 3: Leseprobe VISIER 03/2013

März 3/2013

Wachstum bei der B&T AG

SG553-R im Kaliber

7,62x39

Geco-IPSCMassgeschneiderte Munition für dynamische Schützen

KMU als Chance für Waffen-produzenten im 21. Jahrhundert

CH-Waffen für

Deutschland

nach dem

2. Weltkrieg

Test & Technik

Bayern-ARt 14Mit der Modellreihe The15th präsentiert Hera Arms deutsche AR-15 in .223 Remington und 9 mm Luger.

Dasselbe in Grün? 26Handelt es sich beim BG 308 DMR der deutschen Firme Blued Guns um das G3 für Sportschützen?

Walther goes USA 34Erster Test: die brandneue Selbstlade-pistole Walther PPX, VISIER prüfte eine Ausführung in 9 mm Luger.

Mixed Rifl e 40DRD-Tactical: die Selbstladebüchse Paratus-16 in .308 Winchester koppelt russische mit amerikanischen Elementen.

Für den Dienstgebrauch? 46Für Sammler: VISIER zur Geschichte einer Colt .38 Super Auto mit norddeutscher Vergangenheit. Natürlich samt Test.

Schweres Gerät 52Von der Firma Zbroyar kommt das Präzisi-ons-Gewehr Z-008 Target Pro in .300 Winchester Magnum. VISIER hat‘s probiert.

Mit Maß und Ziel 60RUAG fertigt eine neue Subsonic-Patrone im Kaliber .338 Lapua Magnum.

Sammeln & Selbermachen

Schuss und Kette 64Für Sammler: Militär-Webgurte wären ohne einen US-Offi zier aus der Zeit der Indianer-kriege nicht denkbar. Hier seine Story.

Faszination Waffen

Erinnerungs-Vermögen 74Für Sammler: Commemoratives aus den USA – prächtige Waffen, die meistens viel zu schade sind zum Schießen.

News

Voere X 3 6

Remington 870 Less Lethal 7

DP Mississippi Rifl e 11

Geschichte & Geschichten

Fährtensuche in Afrika 82... auf die machte sich VISIER-Autor Andreas Rockstroh und stieß auf den Jäger, Abenteurer und Forscher Ernst Alexander Zwilling aus Österreich.

VISIER vor Ort

Für die Heimatfront... 126SHOT Show 2013 – Dr. Jan-Phillipp Weisswange trug in Las Vegas die Neuheiten aus dem Law-Enforcement-Bereich zusammen.

„Ich recycle gern“ 134Andy Haas ist dafür verantwortlich, wenn aus alten Feilen und ausgemusterten Blattfedern Klingen und Messer werden – ein Portrait des Knifemakers.

Recht & Ordnung

Bürgerstunde 94Drei Wahlen, eine Bundesratsinitiative und eine BVerfG-Entscheidung: die Zukunft von Waffenbesitz und Schießsport.

Namen & Nachrichten

Chris Kyle (1974-2013) 117

Meisterkurs Ehingen 116

Neues von Böker 120

Im Fadenkreuz

Miese Vereins-Werbung 118

Ständige Rubriken

Startschuss 3

Leser-Post 12

VISIER-Service 13

Die Anzeige des Monats 97

Anzeigen-Coupon 98

Termine 121

VISIER-Shop-Bestellcoupon 119

Impressum 125

Vorschau 138

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXLAbo vom Verlag. Näheres auf Seite 92.

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In dieser Ausgabe | INHALT

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Page 4: Leseprobe VISIER 03/2013

Bayern-ARtTEST & TECHNIK | Hera Arms The15th in .223 Rem.

14 | V ISIER.de März 2013

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Benannt nach der Gattin des Zeus, existiert die im Norden des Bun-deslandes Bayern gelegene Firma

Hera Arms GmbH seit nunmehr gut sechs Jahren. Anfangs stellte das Familienun-ternehmen Tuningteile für diverse Waf-fen von Heckler & Koch wie etwa für das SL8 her. Später entwickelten die Brüder Thomas, Andreas und Benedikt Nöth Schaftsysteme für Pistolen, mit denen sich die Kurzwaffen blitzschnell in kom-pakte Karabiner verwandeln ließen. In-zwischen produziert Hera Arms mit der Serie „The15th“ auch vollständige Ge-wehre in Eigenregie.

Ausgangsbasis: Prinzipiell haben die Nöths mit ihrer neuen Baureihe das AR-15 nicht neu erfunden. Die Gewehre der Baureihe The15th setzen auf die seit Jahrzehnten bewährte Technik der Stoner-Konstruktion. Die einzelnen Tei-le sind mit denen anderer AR-15-Her-steller austauschbar. Das Basiskonzept der „The15th“ beruht grundsätzlich auf einem Gehäuse sowie einem Quad-Rail-Handschutz aus eigener Produktion. Dazu gesellt sich ein in Deutschland ge-fertigter Lauf von ESS. Das macht alle The15th-Varianten schon einmal auto-matisch zu „Freischwingern“, was der Präzision förderlich sein sollte. Auf eine offene Visierung muss man allerdings verzichten – einige Versionen kommen zwar ab Werk mit Kornträger, aber eine Kimme gehört grundsätzlich nicht zur Ausstattung. Bislang sind die Waffen nur in .223 Remington zu erstehen, aber Hera Arms konnte zusätzlich bereits ein Vorserienmodell im Kaliber 9 mm Luger vorlegen. Die 9-mm-Karabiner sollen ab März lieferbar sein. Mit der Fertigung von AR15-Gehäusen hat Hera Arms be-reits einige Jahre Erfahrung. Die Upper (Gehäuse) und Lower Receiver (Griffstü-

cke) aus Unterfranken kennzeichnet ein äußerlich modernes Design mit mehr Ecken und Kanten, als sich normalerwei-se an einem klassischen AR-15-Gehäuse fi nden. Die inneren Abmessungen er-möglichen die Kombination mit Teilen von anderen Herstellern. Auch Staub-schutzdeckel oder Schließhilfe fehlen nicht, wobei Hera abseits der The15th-Baureihe alternativ auch Gehäuse ohne Verschlussdrücker im Repertoire hat.

Baukastenprinzip: Damit der Kunde auch einiges an Auswahl hat, präsen-tiert der Hersteller seine unterschiedli-chen Varianten auf der Internetseite www.hera-arms.de durch einen „AR-15 Builder“. Damit lassen sich die diversen Oberteile mit den serienmäßig offerier-ten Unterteilen kombinieren. Der Mo-dellgenerator zeigt neben dem passen-den Bild sowie den wichtigsten technischen Daten auch den empfohle-nen Verkaufspreis – Hera Arms liefert in der Regel nur über den Fachhandel. Zur Zeit gibt es insgesamt 13 unterschied-lich konfi gurierte Upper Receiver, die sich mit jedem der sieben standardmä-ßig angebotenen Lower Receiver kombi-nieren lassen. Die Lower unterscheiden sich in erster Linie durch den Hinter-schaft. Dabei konzentriert man sich derzeit neben den gewöhnlichen Fest-schäften des Typs „A2“ und dem norma-len M4-Telekospschaft auf die Produkte des US-Unternehmens Magpul. Letztere sind gleich mit vier unterschiedlichen HiTech-„Kolben“ vertreten, vom relativ preisgünstigen „CTR“-Teleskopschaft mit Fixiertaste gegen lästiges Wackeln bis hin zum teuren UBR (Utility Battle Rifl e)-Schaft oder dem verstellbaren Matchhinterschaft Magpul PRS. Ansons-ten differieren die unteren Gehäusemo-dule eigentlich nur durch den Pistolen-

griff. Auch hier kann man zwischen dem normalen „A2“-Griff sowie mehreren Versionen von Magpul wählen.

Kostenpunkt: Die Preise starten bei 1537 Euro für die extra kurze Variante mit 7,5“-Lauf, kombiniert mit dem ein-fachsten Hinterschaft und einem ge-wöhnlichen A2-Pistolengriff. Diese Ver-sion dürften aber wohl nur wenige Kunden innerhalb Deutschlands oder der EU erwerben können. Die anderen Basismodelle sind aber nur wenig teu-rer: Solange man sich beim Hinterschaft zurückhält, gibt es viele Varianten unter 1600 Euro. Damit gehören die einfachs-ten Varianten der The15th-Reihe mit zu den günstigsten AR-15, die hierzulande zu haben sind. Nur die „Black Label“-Serie von Oberland Arms ist mit knapp 1300 Euro deutlich preiswerter. Das Black Label kommt aber nur in vier Ver-sionen und mit einfachem Polymer-Handschutz, wodurch der Lauf nicht frei schwingen kann. Dafür gehören bei den Black Labels aber Kimme und Korn zur Grundausstattung. Abseits der Modelle aus dem hauseigenen AR-15-Builder gibt es momentan auch ein Sondermo-dell, das Hera Arms für Frankonia fer-tigt. Unter der Bezeichnung Pro Tuning Dynamic offeriert das Würzburger Han-delsunternehmen ein Hera The15th, welches sich vor allem durch die Coatie-rung in „Tungsten Grey“ abhebt. Dieser fällt jedoch nicht schlicht Mausgrau aus, sondern schattiert leicht in Richtung Bronze und Purpur. Technisch wirkt sich die andersfarbene Beschichtung von Gehäuse und Handschutz des Dynamic nicht aus. Sie bietet aber einen optisch hübschen Kontrast und sticht aus dem ansonsten bei AR-15 üblichen Einheits-brei von Schwarz, Sand und Oliv heraus. Der Vollständigkeit halber: Die hier ge-

Hera Arms fertigt zwar schon seit einiger Zeit sowohl Gehäuse als auch diverse Einzelteile für Waffen des Typs AR-15. Jetzt hat man im fränkischen Triefenstein aber beschlossen, gleich Nägel mit Köpfen zu machen und die entsprechenden Waffen auch komplett anzubieten.

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Hera Arms The15th in .223 Rem. | TEST & TECHNIK

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Page 6: Leseprobe VISIER 03/2013

Früher war alles besser. Mit den Frau-en hat es besser geklappt, das Ben-zin war noch billig und bei der Bun-

deswehr gab es ein anständiges G3 für den Bürger in Uniform. Ein schweres Gewehr, mit dem ein 50-Kilometer-Marsch erst richtig Spaß macht. In ei-nem Kaliber, das beim Schießen einen guten Sound bringt. Und mit einem Rol-lenverschluss – wunderbare Technik, bei der das Putzen stundenlang Freude be-reitet. So sehen das die Nostalgiker. Doch das ist natürlich nur die halbe

Wahrheit. Nicht umsonst improvisierte die Bundeswehr in Afghanistan zunächst mit G3-Systemen als „Designated Marksmann Rifl e“ (mehr dazu im VISIER Special 67). Wenn es als DMR für genaue Schüsse jenseits der 300 Meter taugt, dann sollte die Präzision auch Sport-schützen genügen, oder? Die Antwort hängt davon ab, was im Gewehr steckt und ob alle Komponenten gut zusam-menspielen. Genau das behauptet die seit zirka vier Jahren aktive Firma Blued Guns von ihrem BG 308 DMR. Die Frage in

diesem Test lautete also: Empfi ehlt sich der Halbautomat im Kaliber .308 Win-chester für das sportliche Schießen?

Die Ausstattung: Eine Äußerlichkeit springt zuerst ins Auge – statt einer STANAG-Montage gönnt der Hersteller dem 308 DMR eine fest mit dem Gehäuse verbundene, 480 Millimeter lange Pica-tinny-Schiene, welche dank entspre-chender Aussparungen zusätzlich über eine Schwenkmontage Zielfernrohre aufnehmen kann. „Duo-Zielfernrohr-

Dasselbe in Grün?

Kein gewöhnliches G3-System bietet Blued Guns dem Kunden mit dem BG 308 DMR an. Eine gute Wahl für Sportschützen?

TEST & TECHNIK | Blued Guns 308 DMR

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Page 7: Leseprobe VISIER 03/2013

montage“ nennt das Blued Guns. Die lange Schiene soll für eine Gehäusever-steifung und damit für mehr Präzision sorgen. Die Tester nutzten die Herstel-ler-Option und befestigten das mitge-lieferte hochwertige Zeiss-Zielfernrohr per EAW-Schwenkmontage an der Waffe. Tester Hartmut Mrosek zur Schiene: „Sie wirkt mit ihren vielen Kanten wenig haut-freundlich, doch die sind alle ordentlich entgratet und schneiden nicht!“ Die lan-ge Rail zog eine weitere Änderung ge-genüber dem herkömmlichen G3-Varian-

ten nach sich: Blued Guns verlegt den Eingriff für den Durchladehebel nach unten in Richtung Handschutz. Für be-quemes Schießen und enge Streukreise soll auch der gegenüber dem herkömm-lichem G3 verlängerte Rückstoßpuffer im Hinterschaft sorgen, den VISIER-Au-tor Dieter Plößl in Heft 1/2010 vorstell-te. Dieser Puffer bremst den zurücklau-fenden Verschluss nicht nur über die üblichen sieben, sondern auf einem Weg von 16 mm. Die Energie verwandelt sich dabei durch Reibung in Wärme. Im Test

erwies sich das Tuningteil als äußerst wirksam: Nach über 300 Schuss zeigte das Bodenstück überhaupt keine Spuren vom Aufprall des Verschlusses – trotz vieler Patronen mit schweren Geschos-sen. Dank des BG-Puffers saß das Bo-denstück auch bei Testende immer noch spielfrei auf dem Gehäuse. (Beim origi-nalen G3 schlägt es dagegen bald den Verschluss aus. Danach besitzt das Bo-denstück viel Spiel in alle Richtungen – was das präzise Schießen nicht erleich-tert.) Blued Guns verkauft übrigens

Modell: Blued Guns G3 308 DMR

Preis: € 3095,-

Vertrieb: Blued Guns

Kaliber: .308 Winchester (7,62 x 51 mm)

Kapazität: 10 + 1 Schuss

Gewicht: 5350 Gramm (ohne Magazin und ZF)

Gesamtlänge: 1083 mm

System: Rollenverschluss

Lauflänge: 500 mm (ohne Kompensator)

Laufprofil: Zug-Feld-Profil (vier Züge, Drall: 1/304,8 mm)

Visierung: Kornring mit Balkenkorn, Drehvisier mit Lochkimmen für 200, 300, 400 m, V-Kimme für 100 m

Visierlänge: 570 mm

Ausstattung: Halbautomat mit Kompensator und rückstoßminderndem verlängertem Puffer, Harris-Zweibein, Picatinny-Schiene mit integrierter EAW-Schwenkmontage für Zielfernrohr-Aufnahme.

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Blued Guns 308 DMR | TEST & TECHNIK

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Walther goes USA

Der jüngste Streich aus dem Hause Carl Walther nennt sich „PPX“. Mit der PPX will die Ulmer Waffenschmiede vor al-lem in den USA punkten - auch durch einen besonders günstigen Preis.

TEST & TECHNIK | Walther PPX in 9 mm

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Page 9: Leseprobe VISIER 03/2013

Auf der diesjährigen SHOT Show war sie schon zu sehen, aber lesen konnte man bisher noch nicht viel

über Walthers neue Pistole PPX. Eine erste handfeste Information fand sich aber schnell in den US-Waffenmedien: der Preis. Der soll laut Walther in den USA bei 499 Dollar liegen. Aber häufi g verkaufen die dortigen Händler Waffen deutlich unterhalb von Herstelleremp-fehlungen. Das steckt auch gleich das durchaus nicht kleine Marktsegment ab, auf das es Walther mit der PPX abgese-hen hat: Eine qualitativ hochwertige Verteidigungspistole mittlerer Abmes-sungen, die trotz durchdachter Ausstat-tung den Geldbeutel um keinen Cent mehr belastet als unbedingt nötig.

Hierzulande gibt sich der Markt für Ver-teidigungspistolen eher winzig. Teure (und sehr abgezählte) WBK-Einträge für Sport- und Fangschusswaffen reduzie-ren die Möglichkeiten gerade für Pisto-len im Niedrigpreissektor deutlich. Wer im Regelfall nur zwei Kurzwaffen kaufen darf, der legt lieber noch etwas drauf und geht bei der Qualität keinerlei Kom-promisse ein. Anders in den USA: Dort sind nicht nur extreme Billiganbieter wie Hi Point erfolgreich, auch viele gro-ße und namhafte Hersteller bieten preiswerte Varianten ihrer Paradepferde an. So macht das etwa S & W mit der SD-Pistolenserie oder Kahr mit der CW-Bau-reihe. Auf diesen Zug springt nun auch Carl Walther auf: Die neue PPX soll in Qualität, Haltbarkeit und Ausstattung alles leisten, was für eine aktuelle Groß-kaliberpistole wesentlich ist – sich aber immer noch für 500 US-Dollar Listen-preis technisch realisieren lassen. Konstruktionsmerkmale: Funda-mental orientiert sich der Neuling am Design der P99 und PPQ: Eine Großkali-berpistole mit doppelreihigem Magazin, Polymergriffstück und einem Browning-verschluss mit offener Steuerkulisse und einem Laufblock à la SIG-Petter. Der verriegelt direkt im Auswurffenster. Der wesentliche Unterschied zu P 99 und

PPQ verbirgt sich im Abzugssystem. Denn die PPX besitzt kein Schlagbolzen-schloss, sondern ein teilvorgespanntes Double-Action-Only-Abzugssystem mit einem spornlosen (und in Ruheposition vom Schlitten verdeckten) Hahn. Die Hauptfeder wird bei jeder Schlittenbe-wegung teilgespannt. Erst der Druck auf den Abzug spannt die Feder fertig, und der spornlose Hahn wandert rund sieben Millimeter zurück, bevor ihn das An-zugssytem freigibt. Der Hammer über-trägt die Kraft der Federn auf den Schlagbolzen, der Schuss bricht.

Teilvorgespanntes DAO-System

Sollte er dies, aus welchen Gründen auch immer, einmal nicht tun, dann hilft nur ein erneutes Durchladen. Ein zweites oder mehrfaches Abschlagen („re-strike“) des entspannten Abzug gibt es bei der PPX nicht. Und so fühlt sich das Abzugssystem an: Bei gespannter Waffe muss der Zeigefi nger zunächst bei gleichmäßigem Kraftaufwand rund fünf Millimeter Wegstrecke bewältigen. Der Widerstand im Vorzug liegt bei etwa 800 Gramm. An den Vorweg schließt sich ein recht klar defi nierter Auslösepunkt an. Laut Hersteller kommt das Abzugsge-wicht auf rund 2900 Gramm. Das fühlte sich bei dem Testexemplar aber erheb-lich leichter an. Nach dem Auslösen fällt der Abzug nur noch minimal durch, die Gesamtstrecke des Abzugsweges aus der Ruheposition heraus beträgt etwa neun Millimeter. Der Reset – also der Rück-stellweg des Züngels für die erneute Schussbereitschaft – beträgt ungefähr sechs Millimeter. Der Trigger-Finger kann den gut defi nierten Resetpunkt klar ausmachen.

Walther fräst den PPX-Schlitten aus dem Vollen und drückt Lauf samt Patronenla-ger wie gewohnt mittels einer Nuss. Um den Preis zu senken, setzt man bei der PPX aber auf eine dreiteilige Laufkonst-ruktion: Der Verriegelungsblock samt

offener Steuerkurve umhüllt das Patro-nenlager von hinten. Dieser Block ent-steht als MIM-Teil um das Rohr herum (MIM = Metal Injection Molding: eine Mischung aus Metallspritzguss- und Sin-tertechnologie). Hinten setzt als drittes Teil am Verriegelungsblock die offenbar gefräste Patronenlager-Rampe an.

Auch im Inneren des Polymergriffstücks fi nden sich Unterschiede: Bei P 99 und PPQ gießt Walther die Schlittenführun-gen in den Kunststoff ein. Bei der PPX sitzt vorn und hinten im Rahmen je ein verstiftetes Stahlgehäuse. Diese Ein-sätze dienen als Ansatzpunkte für diver-se Funktionsteile und zudem als Füh-rungsschienen für den Schlitten. Als Ladestandsanzeiger fungiert eine klei-ne Ausfräsung oben am Ende des Patro-nenlagers. Die Auszieherkralle sitzt bei der PPX im Inneren des Schlittens. Ein hinten in den Schlitten eingesetztes Ge-häuse aus glasfaserverstärktem Poly-mer umhüllt sowohl Kralle als auch Schlagbolzen samt automatischer Si-cherung. So ein Kunststoffgehäuse im Verschluss gibt es bei der P99/PPQ nicht. Bei diesen Modellen fräsen die Ulmer in diesem Bereich alles aus dem Schlittenrohling heraus.

Beim Magazindrücker wählte Walther die klassische Lösung mit Druckknopf links im Rahmen. Ein klares Zugeständ-nis an die Kunden jenseits des Atlantiks: Dort lehnen einige beidseitige, in den Abzugsbügel integrierte Magazinlöse-hebel nach Art HK USP oder Walther PPQ von vorneherein ab – viele Schützen in den USA führen Pistolen von diversen Herstellern und möchten gerade bei ih-ren Verteidigungswaffen nicht mit un-terschiedlichen Handgriffen konfron-tiert werden. Darum produziert Walther neuerdings sogar die PPQ in einer Mo-dellversion „M2“. Diese Variante verfügt über den gleichen seitlichen Magazinlö-ser wie die PPX.

Ausführungen: Traditionell bietet Walther keine gewaltige Auswahl an

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Walther PPX in 9 mm | TEST & TECHNIK

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TEST & TECHNIK | DRD Tactical Paratus-16 in .308 Win

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Mixed Rifl eViele Selbstladebüchsen basieren auf den Konstruktionen von Kalaschnikow oder Stoner. Aber was kommt heraus, wenn man die besten Elemente dieser Systeme zu einer Waffe verbindet?

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Page 11: Leseprobe VISIER 03/2013

März 2013 V ISIER.de | 41

DRD Tactical Paratus-16 in .308 Win | TEST & TECHNIK

Die meisten neuen Gewehre für tak-tische Einsatzzwecke sind Variati-onen altbewährter Modelle und

präsentieren sich lediglich in neuen Ge-wändern. Sicher – einige der aktuellen Varianten brachten auch innovative Er-rungenschaften wie etwa Schnellwech-selläufe, Multikalibersysteme oder etli-che Handschutzvarianten mit, aber allzu oft � ndet auch nur optische Pro-duktp� ege statt.

Zwei der wohl bekanntesten Basissyste-me halbautomatischer Sturmgewehre sind das AK-47 und das AR-10. Obwohl auch sie gewisse Gemeinsamkeiten auf-weisen, funktionieren ihre Systeme doch sehr verschieden. Michail Kalasch-nikows AK-47 arbeitet mit einem Long Stroke Piston (Lang-Hub-Kolben). Da-bei strömen die Verbrennungsgase durch einen Verbindungskanal in ein Art Kompressionskammer im oben über dem Lauf angebrachten Gassystem. Dort treffen sie dann auf den Kolben und treiben ihn an. Der Piston ist unmittel-bar mit dem Verschlussträger verbunden und läuft den gesamten Verschlussweg mit. Nicht allzu enge Fertigungstole-ranzen sorgen für hinreichendes Spiel im System. Für die entsprechende Füh-rung der Kolbenstange sorgt beim AK eine entsprechende Buchse, die nach hinten gleichzeitig zur Schließfeder-führungsstange anwächst. Dieses Prin-zip dient als Garant für zuverlässige Funktion und hohe Materiallebensdau-er. Aber es bringt noch einen weiteren Vorteil mit: die nicht in der Schulter-stütze operierende Schließfeder erlaubt das Anbringen eines Klappschaftes. Überdies verfügt das AK-47 über eine sehr robuste Magazinaufnahme, die das relativ schwere Kurvenmagazin sicher hält. Der durchaus durchdachte Siche-rungshebel des Automat Kalaschnikowa unterscheidet sich von den meisten an-sonsten gebräuchlichen.

Anders beim AR-10 von Eugen Stoner. Hier werkelt die Schließfeder zusammen mit einem Puffer, die beide in einer Röh-

re am hinteren Ende des Systemgehäu-ses – also innerhalb der Schulterstütze – sitzen. Da kommt also bestenfalls ein Teleskopschaft in Frage. Auch das Gas-system des AR-10 ist wesentlich an-spruchsvoller als das der Kalschnikow. Hier wird der Verschluss ohne Zuhilfe-nahme eines Kolbens vom Gas angetrie-ben. Allerdings leitete Stoner nicht wie vorher üblich die Treibladungsgase un-mittelbar in eine Aussparung am Ver-schluss, sondern schickte sie durch ein Edelstahlröhrchen direkt auf eine ent-sprechende Aufnahme am Verschluss-träger. Die Pulvergase „� ießen“ solange sich das Geschoss noch im Lauf be� n-det. Wie bei einem Verbrennungsmotor beschleunigen sie dabei den durch Kol-benringe abgedichteten Verschluss nach hinten. Während dieser Rückwärts-bewegung lässt ein durch eine Steuer-kurve laufender Bolzen den Verschluss-kopf gegen den Uhrzeigersinn rotieren und entriegelt seine Warzen. Alsdann durchläuft der Kammerkopf samt Träger das komplette Systemgehäuse nach hin-ten bis er am Puffer anschlägt und ihn die Schließfeder auf dem gleichen Weg zurück nach vorne befördert.

Antrieb durch direkten Gastransfer

Zur besseren Charakterisierung des AR-10-Gassystems könnte man da auch von einem „direkten Gastransfersystem“, oder besser noch einem „Lang-Hub-Kol-ben in einem Zylinder angetrieben per direktem Gastransfer“ sprechen. Natür-lich sind hier deutlich engere Ferti-gungsgrenzen einzuhalten, damit das System einwandfrei funktioniert. Da-durch wird das System auch anfälliger für eindringend Staub und Dreck. Das macht eine Staubschutzklappe über dem Auswerferfenster unverzichtbar.

Im Gegensatz zum AK sind nahezu alle Bedienelemente am Systemgehäuse er-gonomisch gestaltet und bequem mit

der Schusshand zu erreichen. Die braucht dabei noch nicht einmal den Pistolengriff zu verlassen. In Sachen Schusskontrolle, insbesondere im Dau-erfeuerbetrieb, wirkt sich Stoners grad-liniges Schaftdesign sogar positiv aus. Es leitet den Rückstoßimpuls schnur-stracks in die Schulter und reduziert so die Tendenz der Mündung zum Hochwan-dern. Das ist nicht gerade schlecht, wenn man sich den Rückstoß der 7,62 x 51 mm-NATO-Patrone und das geringe Gewicht des AR-10 in Erinnerung ruft. Da Stoners Brötchengeber Armalite auch in der Luftfahrtindustrie zu Hause war, lag es nahe, das Systemgehäuse und so viele Teile wie vertretbar aus leichtem aber stabilem Flugzeugalumi-nium 7075 T6 zu fertigen. Diesem stei-fen Metall verdankt das AR-10 wohl auch einen Großteil seiner Präzision. Stahl verwendete Stoner nur für das Rohr samt Anbauteilen, die Verschlussgruppe, Fe-dern und Bolzen. Bei Upper und Lower Receiver, also Gehäuse und Griffstück sowie Magazinen und Schließfederröhre � el die Wahl auf besagte Alu-Legierung.

Die Mischung macht‘s: Immer wie-der gab es Versuche, die besten Eigen-schaften von AK-47 und AR-10 in einer Waffe zusammenzuführen. Genau mit diesem Vorsatz machte sich Anfang 2012 auch der unweit von Atlanta, Geor-gia, beheimatete US-Waffenhersteller DRD Tactical ans Werk. Dabei ging es da-rum, ein Gewehr im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens für die US-Streitkräfte vorzulegen. Heraus kam ein Halbautomat im Kaliber .308 Winches-ter, das neben AR-10- und AK-47-Ele-menten noch mehr zu bieten hat: das Paratus-16. Für den Modellnamen stand das lateinische Wort für „fertig“ Pate. Kurz gesagt: beim Paratus-16 handelt es sich um einen weiterentwickelten AR-10-Ableger mit einer Verschlussgruppe nach Art des AK-47. Dabei hielten die Konstrukteure aber am nahezu unverän-derten direkten „Gastransfer System“ des AR-10 fest, ergänzten es aber um ein Noveske-Gasregulierungssystem mit

Mixed Rifl e

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Schweres Gerät

März 201352 | V ISIER.de

TEST & TECHNIK | Zbroyar Z-008 Target Pro

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Neues vom Kiewer „Büchsenmacher“: Ist das Z-oo8 Target Pro nur ein billiger Ersatz für teure Präzisionsgewehre, oder kann der Repetierer in der Oberliga mitspielen?

Wer Deutsch spricht, für den ist dieser Firmenname ein Zungen-brecher: „Zbroyar“. Dabei steht das Wort einfach nur für „Büch-senmacher“. Das in Kiew ansässige Unternehmen gibt es seit

2007, zunächst produzierte es vorwiegend Zubehör für Jagdwaffen wie Montagen und Mündungsbremsen. Als zwei Jahre nach der Gründung endlich alle notwendigen Lizenzen vorlagen, begann die Waffenferti-gung. Derzeit stellt Zbroyar Kleinserien her und geht dabei auch auf in-dividuelle Kundenwünsche ein. Neben Jagdwaffen und Halbautomaten gehören Sportwaffen für die F-Class und Benchrest-Disziplinen zum Programm. Die Kunden können außerdem zwischen diversen Kalibern von .223 Remington bis .338 Lapua Magnum, Laufl ängen sowie Schaft-materialien wählen.

Der Name der Testwaffe lässt sich schon besser aussprechen, er enthält nur den Anfangsbuchstaben des Herstellers: Z-008 Target Pro. Der in Deutschland von Waffen-Schumacher vertriebene Repetierer ging im Kaliber .300 WinMag an die Redaktion. Wie bei vielen modernen und teu-ren Präzisionsgewehren sind Lauf, Handschutz, Schaft und System in mattem Schwarz gehalten. Mit dem Z-008 Target Pro möchte Zbroyar in der ersten Liga der Präzisions- und Scharfschützengewehre mitspielen – also gegen Modelle wie das Steyr SSG 08, das Accuracy AW/AX oder das Sako TRG bestehen. Was den Preis angeht, hat das ukrainische Produkt jedenfalls eindeutig die Nase vorn, denn im Vergleich zur Konkurrenz

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Zbroyar Z-008 Target Pro | TEST & TECHNIK

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Erinnerungs- Vermögen

FASZINATION WAFFEN | Commemorative-Waffen

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Waffen sind zum Schießen bestimmt – das stimmt nicht immer. Es gibt auch solche, bei denen es vom Fleck weg nur ums Sammeln geht und bei denen jeder Praxiseinsatz wertmindernd wirkt: Ein Blick auf die Familie der Commemoratives.

Niemand anderes als Samuel Colt legte die Wurzeln: Feinste Gravu-ren, Gold- und Silbertauschierun-

gen und Griffschalen aus erlesenen Ma-terialien wie Elfenbein, Perlmutt oder Ebenholz – schon als blutjunger Unter-nehmer wusste er, dass man potentielle Kunden am besten nach dem Prinzip „Mit Speck fängt man Mäuse“ anlockt. Doch das allein war es nicht: „Es ist kaum bekannt,“ so US-Koryphäe R.L. „Larry“ Wilson, „dass Colonel Samuel Colt selbst der erste Sammler von Colt-Waffen war.“ Der Yankee aus Connecticut hegte eine ansteckende Begeisterung für Waffen – technisch wichtige und herausragende Stücke fanden sich in seiner Kollektion ebenso wie solche der Kategorie Kunst-werke aus Stahl. Und so ist sich die Fach-welt darüber einig, dass Sam Colt mehr für die Entwicklung des US-Gravurwe-sens tat als jeder andere Hersteller und in großem Umfang das Zusammenwirken von Kunsthandwerk und Waffenbau in den USA etablierte. Alle anderen indust-riell tätigen Firmen folgten seinem Bei-spiel und fertigten neben Standardware immer wieder mit viel Aufwand kostspie-lige Einzelstücke. Sei es zu Geschenk-, sei es zu Vorführ- oder Sammelzwecken. Damit aber bereitete Colt auch den Bo-den für eine andere typisch amerikani-sche Waffenart. Mit Modellen wie dem „Kansas Statehood Scout“ oder dem „1961 Sheriff’s Model“ beging seine Fir-ma 1961 und damit 99 Jahre nach Colts Tod das 125jährige Bestehen des Unter-nehmens. Das legte die Basis für: Die Commemoratives, also die Erin-nerungs-Waffenmodelle. Die entwickel-ten sich in den vergangenen fünf Jahr-zehnten zu einem allgemeinen Trend und einem eigenen Sammelfeld, das in den USA auch schon eigene Vereinigun-gen hervorrief. Beispielsweise die 1968 gegründete „Colt’s Commemorative Gun Collectors Association of America”, die zeitweise Tausende von Mitgliedern auf-wies und auch in Waffenzeitschriften wie der Arms Gazette regelmäßig eigene Beilagen herausgab. Auch wenn manche

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Commemorative-Waffen | FASZINATION WAFFEN

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… rüstet sich die Masse der US-Bürger noch nicht. Aber viele zivile Schützen profitieren von militärischen Spin-Offs. Umgekehrt ließen sich im Military- und Law-Enforcement-Bereich im diesmal winterlichen Las Vegas Anzeicheneines „taktischen nicht-taktischen“ Trends erkennen.

Kurz vor der diesjährigen SHOT Show sorgte Kathryn Bigelow mit ihrem Kinofi lm „Zero Dark Thirty“ in den

USA für Aufsehen. Das Epos zeichnet die Geschichte von der Jagd auf Osama bin Laden detailgetreu nach. „We got him − Wir haben ihn“, so teilte US-Präsident Barack Obama im Mai 2011 der Weltöffentlichkeit die Eliminierung „Geronimos“ mit. Die Aktion gilt als größter politischer Erfolg Barack Oba-mas in seinem Land. Warum jetzt aber die Heimatfront wieder mehr in den Mit-telpunkt zu rücken scheint, hängt weni-ger mit den Plänen für den Abzug aus

Afghanistan zusammen, die in den USA und ihren Partnernationen seit dem Ende Bin Ladens wieder an Fahrt auf-nahmen. Vielmehr stehen sie in engem Zusammenhang mit dem, was Obamas größter politischer Misserfolg könnte: die geplante Verschärfung des US-Waf-fenrechtes im Zuge des schrecklichen Schoolshootings eines Verwirrten in ei-ner Grundschule in Newton. Denn viele US-Bürger befürchten, im Fall der Fälle schutzlos zu sein.

My home is my castle: Wonach wür-de ein Amerikaner am ehesten greifen, um seine Heimat und sich selbst zu ver-teidigen? Selbstverständlich nach einer „Black Rifl e“, alias AR-15 oder M 16. Und die aktuellen Diskussionen über einen möglichen Bann sogenannter „Assault

Rifl es“ sorgten heuer sogar noch dafür, dass der Boom der Black Rifl e auf dem Zivilmarkt ungebrochen anhält und die Preise steigen.

Der Originalhersteller Colt bewirbt wei-ter seine aktuelle Mehrkalibervariante LE901, die sowohl in 5,56 x 45 als auch in 7,62 x 51 mm auf dem Schießstand Freude bereitet. Weitere Hersteller wie Battle Rifl e, HK, La Rue Tactical, Legion Firearms, LMT, POF, SIG Sauer, Sword In-ternational oder U.S. Ordnance bleiben natürlich ebenso aktiv. Zahlreiche Her-steller wie Knight‘s Armament oder Da-niel Defense boten ihre Black Rifl es auch gleich in anderen Kalibern wie .300 Blackout oder 7,62 x 39 mm an. Die Vari-anten in .300 Blackout gab es zudem mit integrierten Schalldämpfern, ähnlich

Für die Heimatfront...

teidigen? Selbstverständlich nach einer „Black Rifl e“, alias AR-15 oder M 16. Und die aktuellen Diskussionen über einen möglichen Bann sogenannter „Assault

gleich in anderen Kalibern wie .300 Blackout oder 7,62 x 39 mm an. Die Vari-anten in .300 Blackout gab es zudem mit integrierten Schalldämpfern, ähnlich

Schießen mit der Precision Guided Firearm (PGM) XS1 im Kaliber .338 Lapua Magnum von Trackingpoint. Herzstück ist das „Networked Tracking Scope“ auf der Waffe.

VOR ORT | SHOT Show - Law Enforcement

März 2013126 | V ISIER.de

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der MP 5 SD. SIG Sauer brachte die neue Maschinenpistole SIG MP X heraus. Die-se lässt sich durchaus als Neun-Para-MPi im AR-15-Pelz charakterisieren.

Freilich gab es noch mehr zu sehen als AR-15-Systeme: So zeigte Heckler & Koch nicht nur seine 416/417-Familie. Darunter befand sich neben der G28-Patrouillenversion oder dem HK417 Long Range Package die viel beachtete Variante A5 des 416. Diese zeichnet sich durch einen überarbeiteten Magazin-schacht für alle gängigen AR-15-Maga-zine sowie verbesserte beidseitige Be-dienbarkeit aus. Vielmehr führten die Schwaben diverse Varianten des G 36 einschließlich Wechselmagazinschacht für die AR-15-Magazine und das neue MG HK121 vor. Eine weitere SHOT Show-Pre-

Für die Heimatfront...

Der Kultstatus der „Black Rifl e“ lässt sich nicht übersehen – hier ein Werbeposter von Patriot Ordnance Factory USA.

SlideFire hatte einen großen Messeauftritt auf dem Media Day at the Range. Durch die Schaftkonstruktion kann man den Rückstoß von Selbstladern für schnelle Schuss-folgen ausnutzen. Neu im Programm: ein AR-15-System mit Gurtzuführung.

Tapestry Solutions (gehört zu Boeing) bindet Smartphones und Tablet-PCs über die Modular SmartDevice and Tablet Cases (MSTC) als Schnittstelle zwischen Optik, Schützen und übergeordneter Führung ein.

Rogue Gunfi ghter zeigte am Stand von Tactical Assault Gear Bekleidung und Plattenträger für den Operator in „Plain Clothes“.

Das MSBS von FB Radom lässt sich entweder als konventionelles oder als Bullpup-System (u.) auslegen.

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SHOT Show - Law Enforcement | VOR ORT

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Aktuelle SWM-AusgabeMärz 3/2013

Wachstum

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SG553-R im Kaliber

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neiderte Munition

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Leser der VISIER-XXL-Ausgabe mit dem 24-seitigen SWM wissen mehr:

Die polnische Pistole P-64 CZAK ist bei uns nahezu unbekannt. Das SWM stellt ein Exemplar vor, das vor Jahrzehnten als Diplomatengeschenk in die Schweiz gelangt ist.

Blasers NeueSie nennt sich R 8 Professional Success, neu daran sind der Lochschaft und der Atzl-Abzug. Was das in der Praxis taugt, das hat VISIER für Sie ausprobiert - mehr in der April-Ausgabe.

Das kommt auf den TischVon der Firma Keppeler kommt ein neues Benchrest-Gewehr im Kaliber 6,5 x 47 Lapua - im Test musste die Hochleistungs-Büchse auf Distanzen von 100 und 300 Meter ran.

Ein- statt Zweireiher Bekannt für ihre Widebody-Griffstücke, kann die Firma Para auch anders - drei 45er Pistolen durchlaufen im April den VISIER-Test.

Der Held des Weste(r)ns140 Jahre Colt M 1873 SAA - im nächsten Heft gibt es einiges an neuen Erkenntnissen zum Sammeln dieses Revolverklassikers.

VORSCHAU | In der nächsten Ausgabe ab 27. März 2013 im Handel

138 | V ISIER.de Februar 2013

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