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magazin
Start-upsMit cleveren Ideen auf der Erfolgsspur
Meet & GreetJahresempfang der IHK Düsseldorf
DigitalisierungMehr als nur Hype
www.duesseldorf.ihk.defür Düsseldorf und den Kreis Mettmann 02.2017
Handel am Puls der Zeit
Innovative Konzepte verändern
die Einkaufswelt.
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Gerade zu Besuch bei mir selbst.
mit Lufthansa zu 21 Zielen in Asien
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ie Stetigkeit, so sagt man, liegt nur im Wandel. Ganz gleich, ob in
der Natur, im Leben oder in der Wirtschaft gilt dieses ungeschriebe-
ne Gesetz. Und dennoch tun wir uns schwer mit Veränderungen, vor
allem dann, wenn sie nicht auf leisen Sohlen, sondern abrupt daher-
kommen. Disruptiv heißt das in Zeiten der Digitalisierung. Tiefgrei-
fende Veränderungen zeichnen sich zu Beginn des Jahres 2017 aber auch inter-
national ab: Das gilt nach dem Brexit für die Zukunft der Europäischen Union
ebenso wie für die wirtschaft spolitischen Beziehungen zu den USA unter der
Präsidentschaft Donald Trumps. Wohin die politische Reise gehen wird, ist noch
nicht klar erkennbar, ihre Vorboten bekommt die Wirtschaft jedoch bereits heute
deutlich zu spüren: Protektionismus, wo noch vor kurzem Freihandel dominier-
te; nationale Töne, wo bisher Globalisierung das Handeln bestimmte.
Veränderungen irritieren, Wandel kann aber auch Neues schaff en. Ein gelunge-
nes Beispiel dafür ist der Handel. Wurde dieser in seiner stationären Form vor
einigen Jahren unsanft von seinem jüngeren digitalen Bruder, dem Online-Han-
del, aus dem Schlaf geweckt, so können wir in diesem Heft erneut von vielen ge-
lungenen Transformationserfolgen berichten. Aus dem Fight „stationär vs on-
line“ ist längst ein beherztes „Sowohl als auch“ geworden. Findige Händler
schauen nicht mehr wie das sprichwörtliche Kaninchen auf die digitale Schlange,
sondern haben ihr virtuelles Schicksal selbst in die Hand genommen. Und das
ist gut so, denn unsere Städte und Gemeinden werden nur mit einem lebendigen
Handel ihre Attraktivität behalten können. Dafür benötigen wir auch künft ig In-
novationen und Kreativität sowie fl exible rechtliche Rahmenbedingungen.
Verändert hat sich auch unser IHK-Magazin. Nach mehr als zehn Jahren war ei-
ne Rundum-Erneuerung überfällig. Wir haben aber nicht nur mit einem moder-
nen, frischen Layout für einen neuen Anstrich gesorgt, sondern auch das Inven-
tar entrümpelt, sprich: Den Inhalt deutlich gestrafft . Das schafft Platz für noch
mehr (geldwerte) Informationen, vor allem aber für unser unternehmensnahes
Dienstleistungsangebot. Ein weiteres Plus heißt „crossover“. Gemeint ist die stär-
kere Vernetzung von Print- und Online-Angeboten der IHK. Versprochen: Die
Lektüre des neuen IHK-Magazins ist für unsere Leserinnen und Leser nicht dis-
ruptiv, sondern vollkommen gefahrlos.
In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Blättern – lassen Sie mich wissen,
was Ihnen besonders gut und was Ihnen weniger gefallen hat. Ich freue mich auf
Ihre Rückmeldung.
Disruptiv? Innovativ? Kreativ!Veränderungen irritieren, Wandel kann aber auch Neues schaff en.
Gregor Berghausen,
Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf
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Standpunkt 1
www.facebook.com/gregor.berghausen
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2 Inhalt
Handel am Puls der Zeit
Vom Online-Handel bis zum Pop-up-Store – in
der Einkaufswelt ist jede Menge Bewegung. Und
das bietet Händlern viele Möglichkeiten, sich
ein Stück vom Kuchen zu sichern.
Gourmet-Connection
Düsseldorfer Hotel- und Touristikentwick-
ler nehmen Sternekoch Johann Lafer mit
ins Boot. Das Gastronomiekonzept soll das
Image des Hauses steigern.
Start-ups
Drei Düsseldorfer Start-ups
sind mit cleveren Ideen auf
der Erfolgsspur. Es sind Ideen,
die das Leben leichter machen.
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Digitalisierung
Das Schlagwort „Digitalisierung“ scheint
ununterbrochen nicht nur durch die Me-
dien, sondern auch durch die Köpfe der
Menschen zu geistern. Aber ist sie Fluch
oder Segen?
Unternehmen
04 Gourmet-Connection
06 Landeshauptstadt ist auch eine
Beauty-Metropole
06 150 Jahre Düsseldorfer Stadtwerke AG
08 HSBC Deutschland spendet für Kinder-
und Jugendwerk
08 Privatanleger schätzen die
Börse Düsseldorf
09 Düsseldorf-Kopenhagen-Connection
09 Vier Auszeichnungen für Henkel
10 Kiekert erweitert globale Präsenz
10 Electronic Partner wurde 80 Jahre alt
11 Gemeinsamer Firmenlauf
12 Menschen der Wirtschaft
13 Lange Nacht der Industrie
13 Jubiläen
14 Grohe AG gewinnt CSR-Preis
14 Unternehmensticker
Titel
16 Handel am Puls der Zeit
21 Interview mit Frank Rehme,
Geschäft sführer GMV Team
25 Einen Schritt voraus – Innovative
Händler erspüren neue Trends
30 Serviceangebote der IHK
Service
32 Karneval in Zahlen
34 Finanzen & Steuern
35 Recht
37 Veranstaltungen
38 Weiterbildung
41 Kompakt
42 Digitalisierung
43 Fachkräft e
46 Start-ups / Unternehmensgründungen
47 Medien
Im Focus
48 Digitalisierung ist mehr als nur Hype
50 Interview mit Martin Giehl, Stadtwerke
Düsseldorf AG
Portraitiert
52 Start-ups: Düsseldorfer Existenzgründer
sind mit cleveren Ideen auf der Erfolgsspur
56 Ein Tag im Leben von Gabriela Picariello
59 Restaurant: Der Phoenix breitet seine
Flügel aus
Rubriken
01 Editorial
47 Impressum
62 Tipps & Termine
60 Meet & Greet: IHK-Jahresempfang 2017
63 Gastkommentar: Uwe-Jens Ruhnau über
die fi nanzielle Situation Düsseldorfs
64 Fragebogen: Reisebüro-Inhaberin
Anja Kruse
3
48
Mehr zu den Autoren der Texte dieser Ausgabe unter www.duesseldorf.ihk.de, Dokumenten-Nummer 3607188.
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4 Unternehmen
12.18. Gourmet-Connection
s gibt das Bild von Hans-Dietrich
Genscher, wie er als Bundesaußen-
minister in zwei sich begegnenden
Flugzeugen sitzt und sich zuwinkt.
In Erinnerung daran könnte man
sich auch über Johann Lafer seine Gedanken
machen.
Wie schafft der das? Mit und ohne Spaßkollege
Horst Lichter in bisher 4.000 TV-Sendungen.
Am Steuerknüppel des eigenen Hubschrau-
bers von einem Kochevent zum anderen. Autor
von 60 einschlägigen Büchern. Akademischer
Lehrauft rag zu Th emen wie Kulinarik, Esskul-
tur und Kochkunst. „Fernsehkoch des Jahres“,
„Patissier des Jahres“, „Auslands-Österreicher
des Jahres“, Patron des sternegekrönten Strom-
burg-Restaurants Le Val d’Or im Hunsrück.
Wie Johann Lafer all das in die Reihe bekommt,
Düsseldorfer Hotel- und
Touristikentwickler nehmen
Sternekoch Johann Lafer
mit ins Boot.
ist eine eigene Geschichte. Jetzt geht es um ein
neues Engagement, dessen strategische Kom-
mandozentrale ihren Sitz im Düsseldorfer
Kö-Bogen hat. Dort fi rmiert die 12.18. Inves-
tment Management GmbH. Mit Lafer hat sie
eine Gesellschaft gegründet, damit der gute
Name des Sternekochs auch über deren Ho-
tel- und Ferienresorts leuchtet. Dabei soll die
gemeinsam ausgetüft elte Rezeptur von „ge-
hobener Küche und erstklassigem Service an
außergewöhnlichen Standorten“ auch als Be-
dienungsanleitung für alle weiteren ins Auge
gefassten Projekte funktionieren.
Zeichen stehen auf Expansion
Das auf die Revitalisierung und Repositio-
nierung außergewöhnlicher Hotel- und Tou-
rismusobjekte spezialisierte Unternehmen
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Verjüngungskur für die Stromburg
Die aus dem Mittelalter stammende Stromburg
mit den beiden Restaurants und dem Vierein-
halb-Sterne-Hotel hat sich, zwei Autostunden
von Düsseldorf entfernt, zu einem gern aufge-
suchten Treff punkt auch von Gourmets aus der
Rhein-Ruhr-Region entwickelt. Dabei ist sie
allerdings in die Jahre gekommen. Dies ist ein
weiterer Deal auf Gegenseitigkeit: 12.18. wird
Johann Lafer bei den Plänen zur „Verjüngung
und Veredelung“ der Burg unter die Arme grei-
fen. Dem Stammsitz der Lafer-Unternehmens-
gruppe mit 100 Mitarbeitern soll nicht nur ein
„umfassendes optisches Facelift “ für die Innen-
räume verpasst werden, sondern auch ein neu-
es Konzept für die beiden renommierten Re-
staurants, nämlich Lafers berühmtes Le Val
d’Or, das einen Michelin-Stern und 16 Punkte
im Gault Millau hält und das im Gault Millau
ebenfalls ausgezeichnete Bistro d’Or.
Bei aller Bildschirm-Prominenz hat der Na-
mensgeber von Feinkostprodukten, Anbie-
ter von Kochkursen („Table d’Or“) und He-
li-Gourmet-Picknicks am Ufer des Rheins
(„für 2017 schon 100 Buchungen“) auch sei-
ne Alltagsprobleme. Mit Arbeitszeitgesetzen,
Fachkräft e- und Nachwuchsmangel und an-
derem mehr. Da kommen ihm die Düsseldor-
fer Co-Piloten von 12.18. gerade recht.
Matthias Roscher
Gehen gemeinsame Wege: Sternekoch Johann Lafer
mit den beiden Düsseldorfer 12.18-Investment-Chefs
Kai Richter (links) und Jörg Lindner.
hat zwei geschäft sführende Gesellschaft er:
Jörg Lindner, der älteste von fünf Brüdern
aus der bekannten Düsseldorfer Hotelfami-
lie und seit einigen Jahren mit einer Beteili-
gung von ebenfalls 50 Prozent Kai Richter.
Im Fokus ihrer Unternehmungen liegen nach
eigenen Angaben „hochklassige Investments
in einzigartige Immobilienprojekte“. Sechs
aktuelle Hotel- und Tourismus-Immobili-
enprojekte mit einem Investmentvolumen
von 234 Millionen Euro und 1.000 Mitarbei-
tern gibt es bereits. Darunter das luxuriöse
Schlosshotel- und Sportresort Fleesensee in
Mecklenburg-Vorpommern, das Ferienresort
Weiße Wiek im Ostseebad Boltenhagen, das
Maremütz Yachthafenresort an Deutschlands
größtem Binnensee. Eingebucht hat sich
12.18. auch in zwei Luxushotels auf Ibiza und
Teneriff a. Jährlich soll das Portfolio um bis zu
fünf neue Objekte wachsen.
Dies alles riecht nach Hochkarätern, nach auf-
wändigem Prospektmaterial für umworbene
Investoren, nach Luxus und Exklusivität für
Für Köche und Kellner
Natürlich ist die von Jörg Lindner und Kai
Richter mit Lafer eingegangene Liaison unter
dem Namen 12.18. Lafergourmet GmbH ein
Geschäft auf Gegenseitigkeit. Unter der Lei-
tung des Promikochs soll eine „Kaderschmie-
de“ für den gastronomischen Nachwuchs
für alle gemeinsamen Betriebe aus der Tau-
fe gehoben werden. Die Lafer-Eleven sollen in
den 12.18.-Hotel- und Ferienresorts kochen
und anrichten, nachdem sie zuvor an dessen
Stammsitz, der Stromburg, geschult wurden.
Die Düsseldorfer sind überzeugt: „Die Küche
à la Lafer werde das jeweilige touristische An-
gebot veredeln.“ Dabei hat auch jemand wie La-
fer ein großes Vorbild: Der französische Drei-
Sterne-Koch und Gastronomieunternehmer
Alain Ducasse betrieb zeitweise bis zu 30 Res-
taurants in aller Welt. Alle Führungskräft e sei-
en zuvor bei ihm in Paris ausgebildet worden,
erzählt der Österreicher beeindruckt.
Für die Umsetzung dieser Philosophie geben
Jörg Lindner und Kai Richter das Restaurant
ihres Fleesensee-Objekts in die Hände des
Sternekochs. Unter seiner Leitung soll sich das
Blüchers Bistro in dem aus dem Barock stam-
menden gleichnamigen Schloss als kulinari-
scher Anlaufpunkt für die Ostsee-Region eta-
blieren. Am Fleesensee kann der Österreicher
für die regionale Küche auf eigene, vielfach in
Vergessenheit geratene Obst- und Gemüsesor-
ten zurückgreifen. An dieser Stelle zitiert er
werbewirksam seine Vergangenheit: „Damit
erfüllt sich für mich ein Lebenstraum. Diese
neue Aufgabe führt mich als Jungen vom Bau-
ernhof zurück zu meinen Wurzeln.“
die betuchte Gästeschar. Da ist es mit bloßen
Selbstverständlichkeiten wie einem guten Ho-
telbett, dem sicheren Dach über dem Kopf und
einem inspirierenden Frühstück für die an-
stehenden Unternehmungen des Tages allein
nicht mehr getan. „Die Innovation in der Ho-
tellerie kommt immer aus der Gastronomie“,
hat Jörg Lindner erkannt und damit auch die
hohen Erwartungen an das mit Lafer verein-
barte Projekt umrissen: Die besondere Küche,
die tolle Bar und nicht zuletzt auch und die
von einem genussfreudigen, zahlungskräft igen
Publikum gebuchten Koch-Events müssen am
Ende die Zusatzpunkte bringen. Das im Ideal-
fall mit dem Namen eines berühmten Sterne-
kochs multiplizierbare Gastronomiekonzept
steigert das Image des Hauses und macht die
Immobilie wertvoller. Für ein solches Rezept
kommt einer wie Johann Lafer wie gerufen.FOTO
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Oh, wie schön ist DüsseldorfLandeshauptstadt ist auch eine Beauty-Metropole.
üsseldorf ist als Lifestyle- und Mo-
destadt, als Kunstmetropole und
Sportstadt sowie als Messe- und Kon-
gressstadt bekannt. Und all das zieht auch die
Reichen und Schönen an. Und wen wundert
es: Auch die kommen in der Landeshaupt-
stadt nicht zu kurz. „In den vergangenen Jah-
ren hat sich Düsseldorf aber auch als die Beau-
ty-Hauptstadt Deutschlands etabliert. In der
NRW-Hauptstadt haben zahlreiche Unterneh-
men dieses Bereichs ihren Hauptsitz, hier gibt
es überdurchschnittlich viele Beauty-Dienst-
leister und vom ansässigen Messegelände ge-
hen in jedem Frühjahr mit den drei Leitmessen
Beauty Düsseldorf, Top Hair International und
Make-up Artist Design Show wichtige Impulse
und Trends für die Beauty-Branche aus“, sagt
Helmut Winkler von der Messe Düsseldorf.
Die Beauty Düsseldorf ist die internationale
Leitmesse für Kosmetik, Fuß, Nail, Wellness
und Spa, zu der 55.000 Fachbesucher erwartet
werden. Vom 31. März bis 2. April präsentieren
1.500 Aussteller und Marken Innovationen,
Trends und neue Produkte aus der Branche.
Ein praxisorientiertes Fachprogramm gibt es
noch dazu.
Die Make-up Artist Design Show ist die ein-
zige Deutsche Fachmesse für Maskenbildner
und Visagisten. Sie fi ndet am 1. und 2. April
statt. Sie ist eine Kombination aus Fachmes-
se mit 75 Ausstellern und Marken, Vortrags-
Forum und Kreativ-Werkstatt. 3.500 Masken-
bildner und Visagisten aus Th eatern, Opern
und Schauspielhäusern, TV-Studios, Musicals
und Filmproduktionen werden zu Gast sein.
Last but not least sind die Top Hair Interna-
tional Trend & Fashion Days Düsseldorf das
führende Fachevent für die internationale
Friseurbranche. Sie zeichnen sich durch die
Kombination einer hochwertigen Fachmes-
se mit erstklassigem Show-, Workshop- und
Kongressprogramm aus. Am 1. und 2. April
präsentieren sich 400 Marken und Aussteller
und bieten den 30.000 Fachbesuchern einen
Marktüberblick.
6 Unternehmen
Gas, Strom
und Wärme mit
Tradition
150 Jahre Düsseldorfer
Stadtwerke AG
ie Düsseldorfer Stadtwerke AG feierte
ihren 150. Geburtstag. IHK-Präsident
Andreas Schmitz übergab im Januar die
Jubiläumsurkunde an den Vorstandsvorsitzen-
den Dr. Udo Brockmeier, der auf eine erfolg-
reiche Unternehmenshistorie zurückblicken
kann. Anfang der 1860-er Jahre ließ die Stadt
Düsseldorf die erste städtische Gas-Anstalt mit
eigenem Rohrnetz erbauen und nahm diese
1866 in Betrieb. Zunächst wurde das kommu-
nale Gas nur zur Beleuchtung genutzt. Ende
der 1860-er Jahre – nach einer Cholera-Epide-
mie mit vielen Toten – beschloss die Stadt eine
öff entliche Trinkwasserversorgung, die 1870
mit Brunnen im Stadtteil Flehe und einem 30
Kilometer langen Netz an den Start ging. 1891
wurde Düsseldorf elektrisch. Mit dem Bau des
ersten kleinen Kraft werks samt Gleichstrom-
generator im Stadtteil Flingern erweiterten
die städtischen Werke ihr Energie-Angebot.
Es dauerte weitere 37 Jahre, bis dort gleichzei-
tig Strom und Wärme erzeugt wurden – der
Beginn der Fernwärmeversorgung. Im Zwei-
ten Weltkrieg entgingen die städtischen Wer-
ke, die inzwischen „Stadtwerke Düsseldorf“
hießen und das Amt 81 der Stadt waren, dem
Bombenhagel nicht. Der Kraft werksbetrieb
lief aber weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg
waren die Stadtwerke ein wichtiger Faktor für
den Wiederaufb au. Auf der Lausward im Düs-
seldorfer Hafen ging 1957 das größte Kraft -
werk der Stadt mit dem ersten Block Anton
ans Netz. Bis in die 1970-er Jahre hinein folg-
ten die Blöcke Berta, Cäsar, Dora und Emil.
1965 ging neben dem Heizkraft werk Flin-
gern die Düsseldorfer Müllverbrennungsan-
lage in Betrieb. Über die Energie aus der Müll-
verbrennungsanlage in Flingern werden etwa
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7
elf Prozent des in Düsseldorfer Haushalten ge-
nutzten Stroms und rund 20 Prozent des Fern-
wärmebedarfs der Innenstadt gedeckt. 1968
wurde die gesamte Stadt auf Erdgas umge-
rüstet. In den 1970-er Jahren wurde aus dem
Amt 81 die Stadtwerke Düsseldorf AG, an der
die Stadt 100 Prozent der Aktienanteile hielt.
Bereits 1990 hatten die Stadtwerke die städti-
schen Häfen übernommen. Mitte der 1990-er
Jahre griff ein Masterplan zur Modernisierung
der Kraft werke. Die Kohleblöcke Berta, Cä-
sar und Dora wurden stillgelegt, Block Anton
auf Erdgas umgestellt und Block Emil moder-
nisiert. 2010 wurden die Grünwerke gegrün-
det, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft ,
die sich um den schrittweisen Ausbau der er-
neuerbaren Energien kümmert. Anfang 2016
ging auf der Lausward der neue Block Fortu-
na ans Netz, das modernste Gas-und-Dampf-
Kraft werk der Welt. Mittlerweile sind die
Stadtwerke eines der größten kommunalen
Versorgungsunternehmen in Deutschland. Mit
der Tochter „Netzgesellschaft Düsseldorf“ und
insgesamt rund 2.500 Mitarbeitern beliefern
sie mehr als 600.000 Kunden und erzielen ei-
nen Jahresumsatz von mehr als 1,7 Milliarden
Euro (Stand 2015). Obwohl die Stadt 2001 und
2005 die Anteilsmehrheit von 54,95 Prozent
an EnBW verkauft e – die Holding der Landes-
hauptstadt Düsseldorf GmbH hält 25,05, die
GEW Köln AG 20 Prozent –, ist die besonde-
re Verbundenheit mit der Stadt und der Regi-
on unverändert.
IHK-Präsident Andreas Schmitz (rechts) übergab im Januar die Jubiläumsurkunde an Dr. Udo Brockmeier,
Vorstandsvorsitzender der Statdwerke Düsseldorf AG.
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8 Unternehmen
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ie Düsseldorfer Arche im Stadtteil
Wersten ist seit 2008 ein fester Anlauf-
punkt für sozial benachteiligte Kinder.
Neben einem warmen Mittagessen bietet das
Kinder- und Jugendwerk ihnen einen kindge-
rechten Alltag. Dazu zählen neben Kickern,
Basteln und Spielen auch die Unterstützung
bei Hausaufgaben, Sprachkurse und die Be-
treuung bis in die späten Nachmittagsstunden.
Bis zu 70 Kinder – Tendenz steigend – besu-
chen die Arche täglich. Um ihr kostenloses An-
gebot aufrechtzuerhalten, benötigt der Verein
feste Spenden. Die Düsseldorfer HSBC Trink-
aus & Burkhardt AG unterstützt die Einrich-
tung als einer der Hauptförderer nun zum ach-
ten Mal in Folge mit 100.000 Euro.
In den vergangenen beiden Jahren kamen
auch vermehrt Flüchtlingskinder in die Arche.
Schließlich sind gut ein Drittel der knapp 8.000
Flüchtlinge in Düsseldorf Minderjährige.
Doch auch ohne die Neuankömmlinge ver-
schärft sich in Deutschland die Kinderarmut.
Laut Hartz IV-Statistik leben hierzulande 1,9
Millionen Minderjährige von Sozialleistungen,
1,7 Millionen von ihnen sind jünger als 15 Jah-
re. Laut Armutsbericht der Bertelsmann-Stif-
tung für 2016 leben in Düsseldorf 21 Prozent
der unter 18-Jährigen von Sozialhilfe.
Bernd Siggelkow gründete vor über 20 Jahren
Die Arche e.V.: „Arme Kinder bleiben häu-
fi g auf der Strecke: Gesundheitlich, schulisch
und auch sozial sind sie isoliert. Bei der Ein-
gliederung fordert er Durchhaltevermögen:
„Das Fundament für eine gelungene Integra-
tion sind die Kinder. Doch fest steht: Die Zeit
iele private Anleger warten ab und die
Niedrigzinsphase hat immer noch nicht
zu einem Auft rieb für die Aktienanla-
ge geführt. So etwas beschreiben Unternehmen
gerne mit „schwierigem Marktumfeld“. Um-
so mehr freut sich die Börse Düsseldorf, dass
es ihr gelungen ist, 2016 deutlich mehr Orders
als im Vorjahr auszuführen. Deren Zahl stieg
um rund 76 Prozent auf etwa 483.000 Stück.
Das zeigt, wie attraktiv die Handelsmöglich-
keiten in Düsseldorf sind. Und das gilt vor al-
lem für Privatanleger. Denn das Handelsvo-
lumen liegt mit rund 14,5 Milliarden Euro auf
der Ersthilfemaßnahmen ist vorbei. Gefragt ist
eine nachhaltige Unterstützung.“
Norbert Reis, Vorstand von HSBC Deutsch-
land: „Die Arche schafft es, eine nachhaltige
Anlaufstelle für Kinder zu sein und leistet da-
mit einen wichtigen Beitrag zur Integration
der bedürft igsten Familien. Hier dürfen Kin-
der wieder ‚Kind sein‘ und werden von aus-
gebildeten Pädagogen kompetent betreut. Das
verdient jede Unterstützung.“ Die Bank för-
dert die Arche dabei nicht nur durch Sachspen-
den und fi nanzielle Mittel, sondern vor allem
auch durch das ehrenamtliche Engagement der
Mitarbeiter.
Vorjahresniveau. Da bei gleichem Volumen
deutlich mehr Orders ausgeführt wurden, hat
es weniger großvolumige Orders gegeben – da-
für erheblich mehr von kleineren Privatanle-
gern. Nach Frankfurt, Tradegate und Stuttgart
ist Düsseldorf bei den ausgeführten Orders der
viertgrößte Platz – mit einigem Abstand zu den
übrigen Börsen. Für das Jahr 2017 sind bereits
positive Entwicklungen absehbar: Die Prog-
nosen gehen von einem deutlichen Orderzu-
wachs aus.
Norbert Reis, Vorstand von HSBC Trinkaus & Burkhardt, übergab die Spende an „Die Arche“.
100.000 Euro
an „Die Arche“
HSBC Trinkaus & Burkhardt
spendet für das Kinder- und
Jugendwerk.
Düsseldorf auf
Platz 4 unter
den Börsen
Besonders Privatanleger
schätzen den Handelsplatz
in der Landeshauptstadt.
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leich zu Beginn des neuen Jahres er-
hielt die Henkel AG & Co. KGaA vier
Auszeichnungen für seine Leistun-
gen in puncto Nachhaltigkeit: Das Unterneh-
men wurde zum wiederholten Mal im „Glo-
bal 100 Index“ der kanadischen Medien- und
Investmentberatung Corporate Knights ge-
listet und erreichte den 15. Platz. Außerdem
hat Sustainalytics Henkel als führendes Un-
ternehmen in der Kategorie Haushalts- und
Körperpfl egeprodukte bewertet. Sustainalytics
ist eine internationale Ratingagentur für ver-
antwortungsbewusste Anlagestrategien, die
auf die Analyse und Bewertung der Nachhal-
tigkeitsleistungen von Unternehmen in Bezug
auf Umwelt, Soziales und Unternehmensfüh-
rung spezialisiert ist. Und auf Basis einer jähr-
lich durchgeführten Bewertung der weltweit
ie dänische Hauptstadt Kopenhagen
mit ihrer hochgelobten Lebensqualität
ist in aller Munde: aus dem hohen Nor-
den zieht es nun eine der weltweit erfolgreich-
sten Lifestyle-Gastromarken an den Rhein. Im
Frühjahr importiert das Unternehmen Copen-
hagen Concepts gleich zwei seiner kulinari-
schen Konzepte mit Platz für rund 200 Gäste
nach Düsseldorf. So öff nen im ehemaligen
Amts- und Landgericht an der Mühlenstraße
mit seinen von Säulen umgebenem Portal ih-
re Pforten über zwei Etagen das Modern Ame-
rican Steak House, kurz Mash genannt, und
das eigens für Düsseldorf konzipierte „Café du
Sommelier“.
„Das neuentstehende Andreas-Quartier mit-
ten im Herzen von Düsseldorf ist für uns ei-
ner der spektakulärsten Orte der Stadt. Und
weil Düsseldorf nicht nur dieses off ene, inter-
nationale Lifestyle-Flair ausstrahlt, sondern
das ehemalige Amts- und Landgericht der
nachhaltigsten Unternehmen aus jeder Bran-
che hat Henkel den „Gold Class Award“ und
den „Industry Mover Award“ im „Sustaina-
bility Yearbook 2017“ erhalten. Grundlage
ist das Robeco Sam Corporate Sustainabili-
ty Assessment, das mehr als 100 Fragekrite-
rien enthält und zu dem jedes Jahr mehr als
3.000 der weltweit größten Unternehmen ein-
geladen werden. Last but not least wurde Hen-
kel bereits im sechzehnten Jahr in Folge in der
Ethik-Indexreihe FTSE4 Good gelistet. Die In-
dizes identifi zieren Unternehmen, die ein gu-
tes Risikomanagement bezüglich Umwelt, So-
ziales und Unternehmensführung aufweisen.
Mühlenstraße eine lange Geschichte hat, kam
für uns kein anderer Standort in Frage“, sagt
Jesper Boelskift e, „außerdem ist es das Quar-
tier, in dem der Künstler Daniel Spoerri seine
legendären Eat Art Dinner inszenierte, in sei-
nem bekannten Bohème-Lokal.“ Der 45 Jahre
alte, mehrfach ausgezeichnete Sommelier, hat
vor 20 Jahren sein erstes Restaurant in Kopen-
hagen eröff net. Inzwischen betreibt das Unter-
nehmen „Copenhagen Concepts“ bereits zwölf
Restaurants in Kopenhagen und Umgebung, in
Odense, Aarhus, London und Hamburg mit
über 600 Mitarbeitern.
Nachhaltigkeit bedeutet bei Henkel auch gesellschaftliche Verantwortung, etwa durch soziales Mitarbeiter-
engagement in Uganda.
Düsseldorf-
Kopenhagen-
Connection
Zwei preisgekrönte Gastro-
konzepte aus Kopenhagen
eröff nen im Andreas-Quartier
Nachhaltig starkVier Auszeichnungen für Henkel.
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ie Kiekert AG aus Heiligenhaus ist
weltweit aktiv. Nun hat das Unterneh-
men seine Fahne wieder an einer neu-
en Stelle des Globus gehisst und mit dem ko-
reanischen Automobilzulieferer Kwang Jin
Sanggong Company Ltd. ein gemeinsames
Joint Venture gegründet. Das Gemeinschaft s-
unternehmen in Hwaseong-si in der südko-
reanischen Provinz Gyeonggi-do fi rmiert un-
ter dem Namen KKL Ltd. (Kwang Jin Kiekert
Latch). Mit dem neuen koreanischen Standort
setzt Kiekert seinen globalen Wachstumskurs
fort. Beide Unternehmen ergänzen ihre Kom-
petenzen in dem Gemeinschaft sunternehmen.
Kiekert verfügt über eine jahrzehntelange Ex-
pertise in der Entwicklung und Produktion
von Schließsystemen rund um das Automo-
bil sowie von Antriebssystemen für Fahr-
zeugtüren und -klappen. Kwang Jin hingegen
entwickelt und produziert Türmodule und
Fensterheber. Das Unternehmen besitzt lang-
jährige Geschäft sbeziehungen zu den korea-
nischen Fahrzeugherstellern. Das Joint Ven-
ture, an dem beide Partner zu je 50 Prozent
beteiligt sind, ergänzt das Produktangebot
beider Unternehmen. Im ersten Schritt sol-
len Türschließsysteme für die großen, kore-
anischen Automobilhersteller am Standort in
Korea gefertigt werden.
Kwang Jin wurde 1973 gegründet. Der korea-
nische Automobilzulieferer beschäft igt rund
3.000 Mitarbeiter. Kwang Jin hat im Jahr 2015
einem Umsatz von rund 710 Millionen Eu-
ro erwirtschaft et. Mit 13 weltweiten Stand-
orten ist Kwang Jin ein global agierender
Automobilzulieferer.
as Düsseldorfer Unternehmen Electro-
nic Partner blickt im vergangenen Mo-
nat auf ein besonderes Datum zurück:
Am 18. Januar 1937 meldete Karl Friedrich
Haubrich den „Radio- und Elektrogroßhandel
Karl Fr. Haubrich“ an. Seine Söhne Edgar und
Hartmut Haubrich, die 1958 beziehungsweise
1970 in das Familienunternehmen eintraten,
gründeten auf dieser Basis die Verbundgrup-
pe Electronic Partner. Beide sind bis heute eng
mit dem Unternehmen verbunden. So ist Hart-
mut Haubrich Vorsitzender des Verwaltungs-
rates. Als Enkel des Firmengründers vertritt
Vorstandsmitglied Michael Haubrich in dritter
Kiekert erweitert globale PräsenzWachstumskurs durch Joint Venture mit Kwang Jin in Korea fortgesetzt.
Ein besonderer TagElectronic Partner wurde 80 Jahre alt.
10 Unternehmen
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emeinsame Schwitz-Events von Chef,
Mitarbeitern und Azubis sind auch in
der Landeshauptstadt beliebt – und
bislang hatten die Unternehmen die Qual der
Wahl: Seit nunmehr sieben Jahren gab es mit
dem Run4Ideas und dem B2Run in Düsseldorf
gleich zwei Firmenläufe. Das hat sich jetzt ge-
ändert: Nach dem wettbewerblichen Nebenei-
nander der Vorjahre wird es nun ein partner-
schaft liches Miteinander geben mit dem Ziel,
in der Landeshauptstadt Düsseldorf den zweit-
größten Firmenlauf Nordrhein-Westfalens ent-
stehen zu lassen. In diesem Zuge wird der Ru-
n4Ideas in den B2Run Düsseldorf am 22. Juni
integriert. Lars Gerling, Geschäft sführer von
Infront B2Run, freut sich über die neue Ko-
operation: „Durch die Zusammenführung
der beiden Läufe, werden wir die Düsseldor-
fer Wirtschaft künft ig sportlich noch stär-
ker vernetzen.“ Stefan Maly, Geschäft sführer
Event4Ideas GmbH, ergänzt: „Mit dem Zu-
sammenschluss der beiden Veranstaltungen
B2Run und Run4Ideas rückt eine Sache nun
noch stärker in den Fokus: Die Idee, dass sich
beim jährlich ausgetragenen Firmenlauf die
gesamte Bandbreite der Unternehmensviel-
falt unserer Stadt wiederspiegelt und sich auf
dieser Plattform einmal jährlich in einem au-
ßergewöhnlichen Ambiente und Umfeld be-
gegnet.“ Bereits jetzt können sich alle Unter-
nehmen aus der Region für den Lauf anmelden.
Ob Ich-AG oder DAX-Konzern, die Firmen-
größe spielt dabei ebenso keine Rolle wie die
Größe der Lauft eams.
Anmeldung unter www.b2run.de
Generation die Inhaberfamilie im operativen
Geschäft .
„Electronic Partner ist von spannenden Kont-
rasten geprägt: Wir sind in Düsseldorf als Fa-
milienunternehmen verwurzelt, aber in Euro-
pa angekommen und in 16 Ländern aktiv. Wir
kombinieren die Stärken des stationären Han-
dels mit den Chancen im Online-Geschäft “,
beschreibt Karl Trautmann, Vorstand Elec-
tronic Partner, den aktuellen Status des Un-
ternehmens. „Unser Erfolgsrezept lautet, Ver-
änderungen als Chance zu begreifen und uns
sowie unser Handelskonzept immer weiter zu
verbessern.“
Auch in der jüngsten Vergangenheit hat das
Düsseldorfer Unternehmen erfolgreich neue
Wege eingeschlagen. So akquirierte Electro-
nic Partner die Mehrheit an der SH Telekom-
munikation Deutschland GmbH (vormals
Sparhandy), integrierte zehn ehemalige Pro
Markt-Standorte in das Medimax Konzept und
setzte mit der Gründung von E-Square das in-
ternationale Geschäft auf neue Eckpfeiler.
„Trotz tiefgreifender Branchenveränderungen
sind unsere vielen Geschäft sbeziehungen stabil
und langlebig – das geht nicht ohne wechsel-
seitiges Vertrauen“, würdigt Karl Trautmann
die Zusammenarbeit mit den Partnern des
Unternehmens.
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NEWSNEWS
Gemeinsamer
Lauf
Firmenläufe liegen im Trend.
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12 Unternehmen
MENSCHEN DER WIRTSCHAFT
Ausgezeichnetes langjähriges und ehren-
amtliches Engagement bei der IHK – da-
für überreichte IHK- Präsident Andreas
Schmitz (Mitte) am 18. Januar die „Silber-
ne Ehrenmedaille“ der IHK Düsseldorf an
Ulrich Hülsbeck (Huf Hülsbeck & Fürst
GmbH & Co. KG, Velbert, links im Bild)
und Friedrich G. Conzen (F.G. Conzen
Holding GmbH, Düsseldorf).
Die öff entliche Bestellung des Sachverstän-
digen Dr. Peter Studzinski ist am 25. Januar
2017 durch Niederlegung erloschen. Studzins-
ki wurde 2010 für das Sachgebiet „Verifi zierung
im Treibhausgas- Emissionshandel, einge-
schränkt auf Feuerungsanlagen und Mine-
ralölraffi nerien (II, III)“ öff entlich bestellt und
vereidigt.
Thomas Schuhmann ist
neuer Geschäftsführer
von Climaveneta, einem
Unternehmen der Mit-
subishi Electric Gruppe,
Ratingen. Der 48-jährige
wird die Aufgabe gleich-
zeitig zu seiner Tätigkeit als General Manager
Business Development bei Mitsubishi Electric,
Living Environment Systems ausüben. Bis zum
30. April wird Schuhmann in der Geschäft s-
führung von Climaveneta durch Dr. Martin
Altenbokum unterstützt.
Erich Schneider verstärkt
jetzt die Geschäftsfüh-
rung des Düsseldorfer Be-
ratungshauses Delta Ma-
nagement Consultants.
Schneider berät seit rund
25 Jahren namhaft e, inter-
national tätige Mittelständler und Großunter-
nehmen bei der Suche und Auswahl von Ma-
nagern der ersten und zweiten Führungsebene.
Personelle Veränderun-
gen bei Aengevelt mit
Hauptsitz in Düsseldorf:
In der Landeshauptstadt
ist Dipl.-Ing. Jan Schmitz
seit Dezember 2007 er-
folgreich im Team „Inves-
tment & Development“ tätig und unterstützt
als stellvertretender Leiter seit 1. Januar 2017
den langjährigen Teamleiter Oliver Lederer.
Ebenfalls seit 1. Januar leitet Ullrich Müller die
Aengevelt-Niederlassung Leipzig. Die Leitung
der Niederlassung in Dresden hat zum gleichen
Zeitpunkt Anett Richter, die seit 2010 in Dres-
den als Senior-Beraterin im Geschäft sbereich
„Investment & Development“ tätig ist, über-
nommen. Rüdiger Jansen, seit 1971 im Unter-
nehmen und seit Oktober 1991 Niederlassungs-
leiter in Leipzig, wechselte planmäßig zum 1.
Januar in den Leipziger Key-Account-Bereich
und ist zudem in der bundesweiten Akquise
von Kauf- und Mietobjekten tätig.
Wechsel an der Spitze
der Deutschen Bank in
der Benrather Schlossal-
lee: Neuer Filialdirektor
ist der in Neuss gebore-
ne Christian Patten (34).
Er war zuletzt Leiter Pri-
vate Banking in der Filiale Düsseldorf-Ben-
rath. Patten folgt auf Stephan Graf (40), der
neuer Leiter Geschäft skunden bei der Deut-
schen Bank Krefeld wird.
Colliers International in Düsseldorf vergrö-
ßert sein Team: Der Diplom-Betriebswirt und
Immobilienökonom Jochen Dipper (41) ist ab
sofort als Associate Director im Bereich Offi ce
Investment tätig. Sein Fokus wird auf Trans-
aktionsberatung in Düsseldorf und weiteren
Städten in Nordrhein-Westfalen liegen.
Am 14. Januar feierte Edgar
Haubrich seinen 80. Ge-
burtstag. Bis 2012 steu-
erte er als Mitglied des
Verwaltungsrates ak-
tiv die Entwicklung der
Verbundgruppe Electro-
nic Partner, Düsseldorf. Diese hatte er 1973
gemeinsam mit seinem Bruder Hartmut
Haubrich aus der väterlichen Firma heraus
gegründet.
Am 17. Januar vollendete
Hendrik Wichelmann, ge-
schäft sführender Gesell-
schaft er der Alpha EDV
Systemhaus GmbH & Co.
KG, sein 40. Lebensjahr.
Nach dem Studium zum
Diplom- Betriebswirt in Düsseldorf führte ihn
sein berufl icher Weg in ein IT-Systemhaus, wo
er zuletzt als Prokurist im Vertrieb tätig war.
Ende 2009 gründete Hendrik Wichelmann mit
einem Partner das Unternehmen „alpha EDV
Systemhaus“. Seit 2011 gehört er dem Mittel-
standsausschuss der IHK Düsseldorf an und
wurde 2016 zum Mitglied der IHK-Vollver-
sammlung gewählt.
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Lange Nacht der Industrie 2017
Am 12. Oktober ist es wieder soweit:
Nach Einbruch der Dunkelheit öff nen
Unternehmen der Region zum siebten Mal
ihre Werkstore für die Lange Nacht der In-
dustrie und ermöglichen jeweils zwei Besu-
chergruppen spannende Einblicke in ihre
Arbeits- und Produktionsprozesse. Im ver-
gangenen Jahr besuchten rund 3.000 Inte-
ressierte insgesamt 77 Unternehmen und
konnten erleben, welche Produkte im ei-
genen Umfeld hergestellt werden. Firmen,
die bei der Langen Nacht der Industrie mit-
machen möchten, können sich bis zum 2.
Juni anmelden. Die Teilnahme kostet ab
1.500 Euro. Bei Anmeldung bis zum 7. Ap-
ril gibt es einen Frühbucherrabatt. Träger
der Veranstaltung sind die Gesellschaft sini-
tiative Zukunft durch Industrie e.V., die In-
dustrie- und Handelskammern, Unterneh-
merverbände und Industriegewerkschaft en
der Region.
Anmeldung bis zum 2. Juni (Frühbucher-
rabatt bis 7. April), www.langenachtderin-
dustrie.de, Meike Schiek, Zukunft durch
Industrie e.V., Telefon 0211 3557-235
JUBILÄEN
Folgende Firmen hatten Jubiläum:
12. Dezember
25 Jahre – Witt Computer GmbH, Hilden
16. Dezember
25 Jahre – Bäckerei Suckow GmbH, Hilden
20. Dezember
25 Jahre – Securitas Deutschland Holding Beteiligungs GmbH, Düsseldorf
29. Dezember 2016
50 Jahre – Kurth Pothmann GmbH, Düsseldorf
6. Januar
25 Jahre – AVG Technologies Deutschland GmbH
9. Januar
25 Jahre – IBAG Immobilien Besitz AG, Velbert
14. Januar
25 Jahre - RSD Systeme GmbH, Langenfeld
25 Jahre – BRUMA Schraub- und Drehtechnik GmbH, Velbert
21. Januar
25 Jahre – Deutsche Assistance Service GmbH, Düsseldorf
30. Januar
25 Jahre – Stanzteile Hans Rotthaus GmbH, Velbert
30. Januar
25 Jahre – E & P Dach- und Wandmonta-gen GmbH, Langenfeld
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U N T E R N E H M E N S T I C K E R
Lindner Hotels & Resorts: Karrierepla-
nungstag für Azubis feiert Jubiläum.
Rekordergebnis: NRW.Bank fi nanziert 2016
für mehr als eine Milliarde Euro
bezahlbaren Wohnraum.
—Publity AG: Vermietungserfolg beim
Büro-Objekt Quattrium in Ratingen.
—Die Düsseldorfer Rheinbahn AG vertraut mit
ihrer Kundenkommunikation jetzt den Dialog-
marketing-Spezialisten der Jahns and Friends
AG aus der Landeshauptstadt beauft ragt.
—Mit Unterstützung der Ressourceneffi zienz-
beratung der Effi zienz-Agentur NRW kann
das Unternehmen Schmees aus Langenfeld
seine Produktionskosten jetzt verursacherge-
recht zuordnen.
—Schwarze Immobilien holt „Neanderfi t-
miss“ nach Erkrath.
—Event & Fair Hotel Tulip Inn feiert zehnjäh-
riges Bestehen.
—Zeron serviert Kaff ee-Spezialitäten für
Krüger.
Aengevelt und JLL vermitteln FNG Group
ersten Showroom in Düsseldorf.
—Anteon Immobilien vermittelt in Düssel-
dorf knapp 300 Quadratmeter an die Affl ow
Monetizer GmbH.
—BASF Personal Care and Nutrition GmbH
(BPCN) hat an den Standorten Düsseldorf
und Monheim insgesamt 25 Ausbildungs-
plätze zu vergeben.
—Colliers International: Guter Flächenum-
satz und weiterer Leerstandsabbau auf dem
Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt.
—Data Lab. GmbH setzt Engagement für sozi-
al benachteiligte Kinder fort.
—Dr. Fischer KG ist jetzt alleiniger Gesell-
schaft er der DKV Mobility Service Group.
—Euroforum sammelt 2.000 Euro für das
St. Raphael Haus in Düsseldorf.
—Energiemanagementsystem der Grohe AG
erfolgreich zertifi ziert.
—Weihnachtsspendenaktion 2016: HSBC
spendet 55.000 Euro für gemeinnützige
Projekte.
—
Alle Unternehmensmeldungen detailliert unter http://www.duesseldorf.ihk.de/Unter-nehmensticker
14 Unternehmen
IHK magazin 02.2017
ie Grohe AG, Düsseldorf, ein welt-
weit aktiver Anbieter von Sanitärar-
maturen, wurde am 24. Januar mit
dem CSR-Preis der Bundesregierung 2017 in
der Kategorie „Unternehmen mit 1.000 und
mehr Beschäft igten“ ausgezeichnet. Mit dem
Preis würdigte die elfk öpfi ge Experten-Jury
vor allem die Rolle des Grohe Managements,
das Nachhaltigkeit konsequent zur Chefsache
gemacht hat. Übergeben wurde der Preis von
Professor Josef Wieland, Jury-Mitglied und
Wirtschaft sethiker an der Zeppelin Universi-
tät in Friedrichshafen.
„Nachhaltigkeit ist unsere Passion und fest in
unserer DNA verankert. Es freut uns sehr, dass
auch außerhalb unseres Unternehmens wahr-
genommen wird, mit wie viel Begeisterung und
Engagement wir das Th ema Corporate Social
Responsibility leben“, so Michael Rauterkus,
Vorstandsvorsitzender der Grohe AG, der die
Auszeichnung im Humboldt Carré Berlin ent-
gegennahm. Der nachhaltige, strategische An-
satz des global agierenden Unternehmens zeigt
sich vor allem in seinen Produkten. Ein Bei-
spiel dafür ist ein Wassersystem, das Leitungs-
wasser direkt aus der Armatur in gefi ltertes, ge-
kühltes und gut schmeckendes Wasser – auch
sprudelnd – verwandelt. Das Handling von
Mineralwasserfl aschen – von der Produktion
bis zum Transport – wird damit überfl üssig.
Durch die Nutzung der Technologie lassen sich
rund 60 Prozent CO2 gegenüber herkömmli-
chem Flaschenwasser einsparen, so eine Studie
der Georg-August-Universität in Göttingen.
Ressourcen
geschont
Grohe AG gewinnt CSR-Preis
der Bundesregierung.
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18 Titel
s ist noch gar nicht so lange her, dass
die etablierten Kaufl eute dem Sieges-
zug des Internet-Handels gleichsam
paralysiert zusahen. Zu imposant wa-
ren die Erfolge der Online-Pioniere.
Von Jahr zu Jahr stiegen deren Umsät-
ze im zweistelligen Prozent-Bereich, von 13,8 Milli-
arden Euro im Jahr 2005 auf voraussichtlich 44 Mil-
liarden Euro im letzten Jahr. Und so ganz anders war
deren Kundenansprache. Sie erreichten ihre Klientel
etwa über Laptops zu Hause auf dem Sofa, mit dem
Einzug von Smartphones und Tablets auch an jedem
anderen Ort dieser Welt – und das rund um die Uhr.
Die Laune der Etablierten belastete zusätzlich, dass
das Wachstum in einem saturierten Markt stattfand.
Mithin also zu ihren Lasten.
Mittlerweile fallen fast zehn Prozent des gesamten
Einzelhandelsumsatzes in Deutschland auf den On-
line-Handel. Und dessen Anteil wird noch eine län-
gere Zeit weiter steigen. „Der Onlinemarkt ist noch
nicht erwachsen geworden. Die Wachstumsdynamik
ist ungebrochen, ein Abfl achen der Wachstumskur-
ve noch nicht zu erkennen“, so Dr. Kai Hudetz, Ge-
schäft sführer des Institut für Handelsforschung (IFH)
in Köln, in einer Pressemeldung des Instituts zum
„Branchenreport Onlinehandel“. Trotzdem hellt sich
der Himmel über Deutschlands Ladeninhabern wie-
der auf. Denn mittlerweile haben sie ihre Schockstar-
re überwunden. Sie haben von den Angreifern aus
dem Internet gelernt, deren Strategien analysiert und
sind selbst online gegangen. Manche nutzen das In-
ternet lediglich als zusätzliche Werbeplattform, um
Kunden in ihre Läden zu locken. Andere dagegen set-
zen auf einen Mix aus online und stationärem Han-
del. Und das je nach Unternehmen auch sehr erfolg-
reich. Bis zu 30 Prozent des Gesamtumsatzes macht
manch traditionelles Ladengeschäft nach Schätzung
der GfK Geo-Marketing GmbH mittlerweile über den
neuen Vertriebskanal.
Damit haben sie den Spieß herumgedreht – und
den Marktanteil der reinen Online-Händler am Ge-
samtumsatz des deutschen Einzelhandels relativiert.
Das hat inzwischen auch bei Internet-Händlern zum
Umdenken geführt. Viele von ihnen bieten ihre Wa-
ren mittlerweile auch stationär, also in Läden, an.
Anfangs, um Überhänge zu verkaufen, mittlerweile
auch, weil sie sich dieses Marktsegment nicht durch
die Lappen gehen lassen wollen. Denn aller Technik-
begeisterung zum Trotz haben noch immer viele Zeit-
genossen Vorbehalte vor Online-Geschäft en. Etwa,
weil sie mit Internetplattformen nicht klar kommen,
Waren anfassen wollen oder weil sie Online-Zahlun-
gen ablehnen. Und so fi ndet der wache Beobachter in-
zwischen Ladenlokale von Online-Unternehmen an
verschiedenen Stellen in der Landeshauptstadt. Et-
wa Mymuesli an der Grabenstraße, Notebooksbilli-
ger.de an der Erkrather Straße, Urbanara an der Ho-
he Straße oder Viu Brillen an der Benrather Straße.
Analog trifft digitalUnternehmen setzen damit inzwischen oft sowohl auf
analoge als auch digitale Vertriebskanäle, um Kun-
den anzusprechen. Dasselbe gilt für Kunden: Auch sie
können Käufe über einen oder mehrere Kanäle abwi-
ckeln – sich etwa online über Produkte informieren
und sie anschließend in einem Ladenlokal erstehen.
Oder sich umgekehrt in einem Geschäft beraten las-
sen, um dann online zu bestellen. Ob die deshalb von
einigen Ladenbetreibern mittlerweile erhobene „Be-
ratungsgebühr“ die richtige Antwort auf dieses Kon-
sumentenverhalten ist, kann bezweifelt werden. Im
schlechtesten Fall verscheucht sie noch die letzten po-
tenziellen Kunden.
Sinnvoller ist es vielmehr, die On- und Off-
line-Marktpotenziale einzelner Waren genau un-
ter die Lupe zu nehmen, um daraus eine Unterneh-
mensstrategie abzuleiten. Bücher etwa haben online
einen hohen Sättigungsgrad erreicht, der Handel mit
Lebensmitteln im Internet hat dagegen mittelfristig
gute Wachstumsperspektiven. Das glaubt zumindest
der Online-Primus schlechthin, Amazon, der das
Online-Geschäft mit einem Cross-Channel-Kon-
zept ankurbeln will. Seine Kunden sollen Lebens-
mittel künft ig in Amazon-go-Supermärkten ein-
kaufen und dort lediglich mit der Amazon-go-App
zahlen. Zwar erstmal nur in den USA. Aber: „Ama-
zon Fresh wird wie ein Tornado in die Branche ein-
ziehen“, sagt Rewe-Chef Alain Caparros in einem
Interview mit Der Welt. Entsprechend steht auch
Rewe Gewehr bei Fuß. In Düsseldorf bietet das Un-
ternehmen Kunden die Möglichkeit, online zu be-
stellen. Die Waren werden anschließend geliefert.
Willkommen in der virtuellen WeltDas alles funktioniert nur dank digitaler Technik.
Deren Entwicklung ist aber nicht beendet. On- und
Offl ine-Händler sind deshalb gut beraten, in puncto
Entwicklungen auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Mit
Hilfe von Augmented Reality etwa können Ladenin-
haber Kunden Zusatzinformationen zu bestimmten
Waren bieten (indem Daten zum Beispiel auf Bril-
len übertragen werden, die Kunden tragen). Virtual
IHK magazin 02.2017
EAnteil des B2C-E-Commerce am Einzelhan-delsumsatz in Deutschland Basis: Nettoumsätze, Einzelhandel ohne KFZ-Handel, Brenn-stoffe, Apotheken
2000 0,5
2004 2,8
2008 4,6
2012 7
2016 9,6
Stand 2015
Quelle: EHI Retail Institute
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Reality eröff net dagegen dem Online-Handel neue
Möglichkeiten, Produkte „lebensecht“ zu präsentie-
ren nach dem Motto: Rauf aufs Sofa, VR-Brille auf-
setzen und etwa einen Probespaziergang am Urlaubs-
strand der Träume unternehmen. Außerdem werden
„Routinebestellungen“ künft ig vermehrt automatisch
ausgelöst. Etwa durch den bereits vielzitierten Kühl-
schrank, der von sich aus dafür sorgt, dass die But-
ter nie ausgeht. Neueste Entwicklungen gehen sogar
noch einen Schritt weiter: Unter dem Stichwort Pre-
dictive Analytics arbeiten Entwickler an Program-
men, die unsere Bedürfnisse identifi zieren, bevor wir
sie geäußert haben. Pfi ffi ge Händler können das nut-
zen, um uns Produktvorschläge zu unterbreiten. Auch
die Preispolitik von Händlern wird im digitalen Zeit-
alter volatiler: Unter dem Stichwort Dynamic Pricing
werden Preise deutlich schneller dem Verhältnis von
Angebot und Nachfrage angepasst als heute.
Starker Tobak für Traditionalisten! Trotzdem kein
Grund zur Panik für den stationären Einzelhandel.
Das sieht auch Caparros so. „Wenn man nur auf di-
gital macht, verliert man die Lebensmittel-Stamm-
kundschaft “, sagt er in einem Interview mit der Rhei-
nischen Post. Laut einer Zukunft sstudie von QVC aus
dem letzten Jahr spielt der stationäre Einzelhandel
auch 2036 eine große Rolle bei der Befriedigung der
menschlichen Bedürfnisse. Zumindest dann, wenn er
es schafft , soziale Nähe herzustellen. Beratung, Ser-
vice und Kommunikation (von Mensch zu Mensch),
das scheinen die Domänen zu sein, auf die er bau-
en kann, wenn dessen Protagonisten an seiner Zu-
kunft arbeiten.
Chancen für stationären HandelTrotzdem führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei,
dass das Online-Geschäft an Bedeutung gewinnt. In
der QVC-Studie haben die Autoren herausgearbei-
tet, dass bereits heute Online-Shopping zumindest
als Idee beliebter als der klassische Einkaufsbummel
ist. Das kann sich verfestigen, wenn der virtuelle Ein-
kaufsbummel von zwei oder mehr Menschen techni-
sche Routine wird, die in der physischen Welt nicht
am selben Ort sein müssen.
Gleichwohl: Der stationäre Einzelhandel verfügt über
Instrumente, sich in der Welt digitaler Techniken er-
folgreich zu behaupten. Der Reigen der Möglichkeiten
wird größer, wenn man auch das Umfeld von Laden-
lokalen einbezieht. Attraktive Fußgängerzonen, hip-
pe Cafés, Kneipen und Restaurants, eine reichhalti-
ge Handwerks- und Dienstleistungslandschaft sowie
den Nerv der Zeit treff ende Kulturangebote werden
Menschen auch künft ig von ihren Laptops und vir-
tuellen Welten weg- und in die Städte hineinlocken.
Digitale Handelstechniken sorgen also auch an ganz
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Prozentualer An-teil der Kaufkraft und des Einzelhan-delsumsatzes im IHK-BezirkBevölkerung (in Mio.) D/ME (%) 1,34
Kaufkraft (in Mio. Euro)
D/ME (%) 1,56
Einzelhandelsumsatz(in Mio. Euro)
D/ME (%) 1,61
Stand 2016
Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg
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20 Titel
IHK magazin 02.2017
anderen Stellen für neue Herausforderungen, etwa
bei den Stadtplanern. Die Ausgangslagen sind aller-
dings unterschiedlich. Die Zentren großer Städte wie
Düsseldorf sind in puncto urbanes Leben bereits jetzt
meist gut aufgestellt. In Klein- und Mittelstädten sieht
das dagegen anders aus. Dort fehlt bereits heute den
Innenstädten oft Aufenthaltsqualität. Möglicherwei-
se kann dort kurzfristig die Idee der Pop-up-Stores
helfen. Das sind Ladenlokale, die Händler für eine
bestimmt Zeit mieten, um ihre Ware zu verkaufen.
So wie das Lidl vor Kurzem zeitlich befristet auf dem
Neuen Wall in Hamburg machte.
Chancen für stationären HandelAber auf Dauer brauchen die Planer jener Städte
neue Konzepte. Vielleicht sollten sie nach Langenfeld
schauen, das den Weg in die Zukunft mit dem Kon-
zept Future City beschreitet. Dahinter steht ein drei-
teiliger Plan, der auf moderne Technik setzt. Zunächst
wird den Ladenbetreibern ein digitaler Marktplatz
zur Verfügung gestellt, über den sie Ware auch on-
line verkaufen können. Ergänzt wird der Marktplatz
– zweitens – durch neue Techniken in den Läden, die
die Kommunikation mit (potenziellen) Kunden zum
Beispiel auch nach Ladenschluss ermöglichen, wenn
sie vor den Geschäft en stehen. Und drittens sollen
perspektivisch alle Kaufl eute der Innenstadt, also ne-
ben den Händlern auch Handwerker und Dienstleis-
ter, miteinander vernetzt werden. Ein Netzwerk, um
Kunden gemeinsam Leistungen anzubieten, die sie
an die Innenstadt binden.
Nichts zeigt besser als dieses Beispiel, dass die Zeit
der Schockstarre vorbei ist. Menschliche Bedürfnisse
und technische Möglichkeiten zeigen Händlern den
Weg in die Zukunft . Ob sie ihn erfolgreich beschrei-
ten oder stolpern, liegt nur an ihnen – egal, ob sie in
einem Ladenlokal sitzen oder online unterwegs sind.
Dr. Ulrich Biedendorf
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21
„Quo vadis Handel?“Interview mit Frank Rehme,
Geschäft sführer GMV Team,
Düsseldorf.
Herr Rehme, was war das letzte Produkt, das Sie gekauft haben?Eine Kosmetiktasche in Form eines VW-Bulli – ein
Geschenk für meine Tochter.
Internet oder stationärer Einzelhandel?Ich habe sie bei einem Online-Shop bestellt, der auf
Fanartikel für VW-Bus-Besitzer spezialisiert ist. So
etwas fi ndet man nicht beim Händler um die Ecke.
Die Wünsche werden immer ausgefallener. Kann der stationäre Handel da noch mithalten?Wir befi nden uns in einer Gesellschaft , die alles hat.
Wünsche basieren nicht mehr darauf, dass wir et-
was benötigen, sie entstehen spontan und sollen
möglichst sofort erfüllt werden. Dabei spielen In-
ternethändler wie Amazon ihre Vorteile aus. Aber
auch der stationäre Handel kann erfolgreich sein,
wenn er seine Kunden aktiviert.
Aktiviert – was heißt das?Diesen Begriff kennt man aus der Hirnforschung.
Es geht darum, die Handlungsmotive der Men-
schen zu verstehen und auf genau diese Motive
einzugehen.
Wie läuft das in der Praxis?Der Konsument von heute ist ein absoluter Profi ,
der Informationen zum Preis, zur Qualität und Ver-
fügbarkeit immer und überall abrufen kann. Der
Verkäufer muss ihm also keine Details zum Pro-
dukt liefern, sondern seinen Einkauf zum Erlebnis FOTO
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22 Titel
IHK magazin 02.2017
machen. Das Versprechen des Handels muss in Zu-
kunft lauten: „Ich bin ein Freizeitangebot“.
Eine ganz neue Aufgabe …Absolut. Der stationäre Handel ist nicht mehr der
Verteiler von Waren, er wird zum Erlebnislieferan-
ten. Dabei kommt es massiv auf die Inszenierung der
Produkte an und darauf, Ambiente zu schaff en. Der
gesamte Laden muss eine Geschichte erzählen, die
den Kunden emotional berührt und zum Kauf ver-
führt. Darauf muss das Personal geschult werden.
Kennen Sie ein gelungenes Beispiel?An der Côte d’Azur habe ich eine Boutique gesehen,
die hatte drei Ecken: In Town, In Business, In Lei-
suretime. Da hingen komplette Styles nach Th emen
geordnet. Das ist Inspiration, genauso funktioniert
Frank Rehmeim Gespräch mit der Autorin
Sylvia Rollmann
es. Oder Düsseldorf: An der Berliner Allee errich-
tet Zurheide einen zweistöckigen Gourmettempel,
durch den man schlendert wie durch eine Boutique
an der Kö. Da wird der lästige Lebensmitteleinkauf
zum Genuss.
Funktionieren solche Konzepte bei Jung und Alt?Ja, und das ist wichtig. Eine Studie des Instituts für
Handelsforschung hat ergeben, dass ein Drittel aller
Menschen, die in der Innenstadt einkaufen, dort et-
was erleben wollen. Dazu zählt auch die junge Ge-
neration. Unser Portal zukunft deseinkaufens.de hat
3.000 14- bis 25-Jährige befragt. Mehr als die Hälf-
te davon geht zwei- bis viermal pro Monat zum Ein-
kaufen in die Stadt und will dabei Erlebnisraum
genießen. Der Erlebnischarakter der Innenstädte
muss sich also dramatisch verbessern.
Was können kleine und mittelständische Händler tun?Ob kleiner Laden oder großes Kaufh aus – die Formel
ist immer gleich: Je beeindruckender das Erlebnis pro
Quadratmeter, umso größer der kommerzielle und
der mediale Erfolg – das, was der Kunde im Geschäft
erlebt, wird ja über die sozialen Medien geteilt.
Klingt eigentlich ganz einfachDas ist es auch. Händler, die kreativ sind und die
fortschreitende Digitalisierung für sich nutzen, ha-
ben es leicht, Kunden zu gewinnen. FOTO
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Warum streichen dann so viele Traditionsgeschäfte die Segel?Firmen wie Quelle, Schlecker oder Praktiker sind
verschwunden, weil sie mit ihren Konzepten nicht
auf das veränderte Konsumverhalten reagiert ha-
ben. Die Zahl der gescheiterten E-Commerce-Fir-
men ist aber noch viel größer. Erfolgreich sind nur
wenige, nämlich die, die reichlich Investorengeld im
Rücken haben.
Trotzdem boomt der Online-HandelDas würde ich so nicht sagen. Der Online-Anteil am
gesamten Umsatz der Branche liegt bei knapp zwölf
Prozent. Zwar ist das jährliche Wachstum zweistel-
lig, wenn ich aber mal Amazon abziehe, dann spre-
chen wir nur noch von einem niedrigen einstelligen
Bereich. Online-Wachstum ist Amazon-Wachstum.
Der mediale Erfolg – das, was der Kunde im Ge-
schäft erlebt, wird ja über die sozialen Medien geteilt.
Sollten stationäre Händler also besser die Finger vom Internet lassen?Jeder Internetnutzer hat ein „relevant Set“ von sie-
ben bis zehn Web-Shops, in denen er einkauft .
Händler, die E-Commerce nur nebenbei betreiben,
werden es schwer haben, Teil dieses Sets zu werden.
Viel wichtiger als ein eigener Web-Shop ist die Visi-
bilität im virtuellen Raum. Stationäre Händler müs-
sen im Netz zeigen, warum es sich lohnt, zu ihnen
ins Geschäft zu kommen. Die meisten Menschen
23
bereiten ihren Einkauf im Internet vor und schlie-
ßen ihn stationär ab.
Aber behauptet wird doch immer, dass sichder Kunde im Geschäft beraten lässt und dann im Internet bestelltDas ist eine Mär. Der Beratungsklau fi ndet im Netz
statt. Die meisten Kunden schauen sich online Pro-
duktrezensionen an, bevor sie einen Artikel in der
Stadt kaufen. Und selbst wenn es andersherum wä-
re: Kommt ein Kunde in mein Geschäft und lässt
sich beraten, dann sollte ich in der Lage sein, ihm
sein Wunschprodukt zu verkaufen. Andernfalls wä-
re ich vielleicht besser Angler geworden.
Naja, manchmal entscheidet auch einfach nur der PreisDass Produkte im Internet immer günstiger sind,
stimmt nicht. Aber auf diese Diskussion muss sich
ein Händler auch gar nicht einlassen, wenn er am
Point of Sale die Vorteile des stationären Handels
herausstellt.
Und die wären?Im Geschäft kann der Kunde das Produkt sehen
und ausprobieren. Er kann es sofort mitnehmen
oder liefern und anschließen lassen. Funktioniert
etwas nicht, gibt es am nächsten Tag Ersatz. Das
sind Kontexte, die überzeugen.
»E-Com-
merce ist
bei Weitem
nicht so
innovativ,
wie gerne
behauptet
wird.«
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24 Titel
IHK magazin 02.2017
Der stationäre Handel muss demnach nicht fürchten, dass ihm die Online-Konkurrenz das Wasser abgräbt?Überhaupt nicht. Solange die Menschen multisenso-
risch angesprochen werden wollen, werden sie sta-
tionär einkaufen wollen. Shopping ist Teil der Frei-
zeitgestaltung und des Lifestyles – das zu erkennen
und in zukunft sfähige Konzepte umzuwandeln, ist
Aufgabe des Handels. Er muss sich mit der Digita-
lisierung beschäft igen und sich von alten Rezepten
trennen.
Wie wird die Einkaufswelt 2026 aussehen? Der stationäre Handel wird ein Erlebnisraum sein,
in dem ganz nebenbei Artikel verkauft werden. Na-
türlich wird auch im Netz viel passieren. Aber der
E-Commerce ist bei Weitem nicht so innovativ, wie
gerne behauptet wird. Viele Web-Shops sehen heute
noch so aus wie vor 15 Jahren.Sylvia Rollman
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nnovationen im Handel haben heute fast im-
mer irgendwie mit dem Internet zu tun. Aber
genau da liegt ein Problem – „irgendwie“
reicht nicht. Im Netz tummeln sich viele, die
häufi g schon nach kurzer Zeit verschwinden.
Zum Erfolgsrezept gehören ein paar Zutaten,
die am besten einmal erfolgreiche Unternehmer aus
eigenem Erleben beschreiben. Wie zum Beispiel Pe-
tra Schneider, Inhaberin des Langenfelder Golfarti-
kel-Fachgeschäft es Golf Life. Eigentlich hat sich die
58-jährige Geschäft sfrau nie als Online-Protagonis-
tin verstanden – im Gegenteil: „Ich ärgere mich jeden
Tag über das Internet.“ Sie liebt den direkten Kon-
takt mit Kunden, macht gerne „den Laden nett“. Aber
heute kommt man daran eben nicht vorbei, hat Petra
Schneider schon bald gespürt und war damit vielen
Kollegen weit voraus – „die Zeiten ändern sich“. Seit
über 20 Jahren ist die „klassische Einzelhändlerin“,
wie sie sich beschreibt, im Golfgeschäft am Markt.
Geschäft e in Köln und Düsseldorf hat sie aufgegeben,
die Mieten fraßen zu viel von den Erträgen. Vor vier
Jahren bezog die Geschäft sfrau Flächen von 460 Qua-
dratmetern in einem Langenfelder Gewerbegebiet.
Immer einen Schritt vorausInnovative Händler erspüren früh neue
Trends und setzen sich damit vom
Wettbewerb ab.
Dort bot sie die Golfartikel im Präsenzgeschäft an
und baute zugleich ihren Online-Shop „Golf Life“
samt Lager auf. Als „Einzelkämpferin“ könne sie mit
zweieinhalb Mitarbeitern keine großen Sprünge ma-
chen, sagt Petra Schneider realistisch. „Das geht nur
Schritt für Schritt.“ Immerhin: In diesem Jahr will sie
ihr Personal aufstocken. Und einen nächsten Schritt
forcieren, den auch die Großen im Markt als Trend er-
kannt haben: zurück zu den Wurzeln, das Online-Ge-
schäft um einen guten Präsenzhandel ergänzen. Den
will Petra Schneider stärken. „Kunden, die einmal
da waren, kommen wieder“, stellt die Geschäft sfrau
fest. „Ein guter Auft ritt holt die Leute in den Laden.“
Petra Schneiderin Inhaberin „Golf Life“
»Ein guter
Auftritt holt
die Leute in
den Laden.«Petra Schneider, Golf Life
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26 Titel
IHK magazin 02.2017
Spinne im Netz
Aber 58 Prozent aller Einzelhändler seien immer
noch nicht im Internet zu fi nden, merkt Philipp Boh-
ne an. Statt dies zu beklagen, brachte die Erkennt-
nis – zusammen mit der Erfahrung, einen Hammer
zu suchen, aber dafür kein lokales Angebot zu fi n-
den – den heute 30-Jährigen während seines Studi-
ums zusammen mit zwei Mitstreitern auf eine Ge-
schäft sidee: Warum nicht lokalen Einzelhändlern
eine Online-Plattform anbieten, auf der sie sich prä-
sentieren können?
2013 starteten die drei Gründer das Portal „HierBei-
Dir“, das Bohne jetzt als Geschäft sführer leitet. Der
Name ist Programm: Lokale Händler präsentieren
sich. Die Waren kann man online bestellen und bei
ihnen abholen. Zugleich funktioniert das Portal als
überregionaler Online-Shop. Das Start-up arbeitet da-
bei mit vielen Partnern zusammen. DHL liefert die
Ware in die Ferne, Rotrunner in die nahe Umgebung,
»Wir bieten
die Infra-
struktur.«Philipp Bohne,
HierBeiDir.com
Philipp BohneGeschäftsführer
HierBeiDir.com
der Versand ist versichert. Abgerechnet wird über
einen Zahlungsdienstleister. „Auch für die Verpa-
ckung oder die Fotos zu Präsentation der Artikel im
Online-Shop können wir Dienstleister stellen“, sagt
Bohne. Das Portal funktioniert also wie die Spinne im
Netz, „wir bieten die Infrastruktur“. Über Schnittstel-
len sind digitale Verbindungen möglich. HierBeiDir.
com unterstützt die Händler auf Wunsch beim Mar-
keting, erinnert sie daran, ihre Angebote zu aktuali-
sieren. Dafür zahlen die Händler eine Provision und
eine Grundgebühr.
Anfangs mussten die Gründer Überzeugungsarbeit
leisten, da sie ja noch keine Kunden nachweisen konn-
ten, „das alte Henne-Ei-Problem eben“, sagt Bohne.
Heute läuft der Laden. Über Wirtschaft sförderer und
Händlergemeinschaft en fanden die Jungunternehmer
den Zugang zu den Einzelhändlern, die froh sind, Al-
ternativen zu den Großen im Markt zu haben. „Aber
die Konkurrenz schläft nicht“, weiß Bohne. Jetzt sei
die Chance für Pioniere am größten.
Am Puls der ZeitDas dürfte ähnlich im Craft-Beer-Markt gelten.
Hier tummeln sich viele kleine, innovative Braue-
reien mit ihren speziellen Bieren – und Vermarkter
wie das Düsseldorfer Geschäft Holy Craft -Beer-Store
mit mittlerweile rund 300 verschiedenen Bieren. Se-
bastian Knepper und Th orsten Kulmann gründeten
das Geschäft im November 2015. Vorreiter haben die
Nase noch vorn: „Das Th ema Craft Beer ist hier ge-
rade erst richtig angelaufen“, stellt Knepper fest. Seit FOTO
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DIR.
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etwa fünf Jahren entdecken deutsche Kleinbrauer den
Markt und beliefern ihn mit kreativen Bieren, meist
hochwertig produziert, und die Kunden lechzen nach
Informationen.
Genau hier setzen die Gründer an – bereits nach gut ei-
nem Jahr mit Erfolg. Die Kunden kommen, „man sucht
danach“, sagt Knepper. Das allein reicht nicht. Der La-
den an der Düsseldorfer Friedrichstraße ist als Design
Store eingerichtet. Dazu gehört zum Beispiel eine So-
fa-Ecke, in der die Gäste die Köstlichkeiten auch vor
Ort probieren können. „Zudem bieten wir einmal im
Monat ein Tasting an, bei dem Bier-Sommeliere oder
Brauer die Produkte vorstellen.“ Bei Firmen-Events
steht dabei manchmal auch ein Food Truck vor der
Tür. „Die Craft -Brauer kommen häufi ger auch persön-
lich vorbei, um ihre Biere vorzustellen und ihre Kun-
den und Fans persönlich zu treff en“, sagt Knepper.
Online-Shop – natürlich kommen auch die Craft -
Beer-Experten heute daran nicht vorbei. Einen sol-
chen Shop haben sie seit dem Herbst auf der Domain
craft beer.de am Laufen. Zwar lebt ihr Modell vom
Fühlen und Schmecken, Fragen und Probieren – „die
Beratungsintensität ist sehr hoch“, erklärt Knepper.
Dennoch geht er davon aus, dass sich der Online-Shop
»Die Bera-
tungsinten-
sität ist sehr
hoch.«Sebastian Knepper,
Holy Craft-Beer-Store
Sebastian KnepperInhaber Holy Craft-Beer-Store
zum „vollwertigen Standbein“ mausern wird. In einem
umkämpft en Markt allerdings: „Es gibt hier natürlich
mehr Player. Da wird sich zeigen, wer sich mittelfristig
durchsetzen kann“, so Knepper. Naiv waren die beiden
Gründer ohnehin nie. Sie starteten zunächst vorsich-
tig – mit einem halbjährigen Mietvertrag. „Wir woll-
ten die Risiken begrenzen“, sagt Knepper. Erst als der
Laden lief, verlängerten sie auf fünf Jahre.
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IHK magazin 02.2017
Geschäftsführung (Von links:) Frank Peter, Kevin Peter,
Brigitte Schaffarth
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Positives ImageGut läuft das Geschäft jedenfalls, wenn die Kunden
ein positives Bild davon haben. Das ist eine bekannte
Weisheit im Handel, doch auch hier kann man neue
Wege probieren und innovativ sein. „Wir haben gu-
te Erfahrungen mit Frauen-Workshops gemacht“, be-
richtet Kevin Peter, Geschäft sführer beim Velberter
Unternehmen Laminat Depot Peter & Schaff art GmbH,
also in einem Betrieb, in dem man eher Männer als
Kunden vermutet. Stimmt so nicht, sagt Peter: „In
der Regel entscheidet die Frau über den Bodenbelag.“
Und selbst wenn die Männer die Arbeit machen, wol-
len ihre Partnerinnen heute wissen, was da passiert.
Jeden Monat bietet das Unternehmen einen Workshop
an einem der neun Standorte und bei drei Franchi-
se-Partnern an – alle gut besucht: „Wir haben jedes
Mal zwischen 40 und 70, manchmal bis zu 80 Gäs-
te“, sagt Peter. In lockerer Atmosphäre mit Finger-
food und einem Glas Sekt informieren sich die Frau-
en über die Materialien und die Beläge, wie man sie
auf dem Boden verlegt, wie die Klicksysteme funkti-
onieren oder wie man Fußleisten am geschicktesten
an die Wand bekommt.
Rentiert sich denn der Aufwand? „Für uns ist das ein
Marketing-Tool, der Erfolg ist nicht direkt am Umsatz
messbar“, räumt Peter ein. Aber darum geht es nicht.
„Wir wollen einfach unsere Marke mit einem positi-
ven Image verbinden.“ Was off enbar gelingt. Auch
beim Sportengagement des Unternehmens: Es veran-
staltet im Rahmen eines Laufwettbewerbs des Lions
Clubs einen eigenen Laminat Depot-Lauf. Gleich mit
mehrfachem Eff ekt: Als Hauptsponsor gibt das Unter-
nehmen dem Lauf den Namen, es nahm zuletzt selbst
und deutlich sichtbar mit 100 Läufern teil, Start- und
Sponsoringgelder kommen einem guten Zweck zu.
„So können wir auch neue Zielgruppen, die uns noch
nicht kennen, mit unserer Marke bekannt machen“,
beschreibt Peter das Ziel.
Der große WurfDen Namen zur Marke zu machen und Kunden ins
Geschäft zu locken – das ist dem Edeka-Einzelhändler
Zurheide im Düsseldorfer Süden ohne Zweifel gelun-
gen. Ein Blick auf die Autokennzeichen im Parkhaus
genügt. Was reizt Kunden, von weither ausgerechnet
in ein Gewerbegebiet zu fahren, um dort Lebensmit-
tel zu kaufen, die Konkurrenz lauert doch überall?
„Wir brauchen ein Sortiment, das es nicht an jeder
Ecke gibt“, erklärt Rüdiger Zurheide, einer der drei
Geschäft sführer aus dem Familienunternehmen.
Mehr als 50.000 Artikel umfasst das Angebot. Das
Geschäft dürft e die größte Auswahl an Lebensmitteln
in Deutschland bieten, vermutet Zurheide. Dazu zäh-
len die Gut & Günstig-Produkte aus dem Edeka-Sor-
timent, vor allem aber – und das zieht das Publikum
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an – Feinkost aus aller Welt. Zum Beispiel stehen in
den Marmeladenregalen 300 Sorten. An den Fisch-,
Fleisch- und Käsetheken wird alles frisch zuberei-
tet, auch in der Gastronomie. Auch dies schätzen die
Kunden sehr, weiß der Geschäft sführer, ebenso na-
türlich die Pastaproduktion, die Patisserie, die Kaf-
feerösterei und die Kaff eelounge.
Ein Erfolgsfaktor war sicherlich, dass Zurheide gleich
von Beginn an mit dem vollen Angebot gestartet war.
Die ersten Kunden erzählten begeistert davon, immer
mehr kamen. Die Zurheide-Familie wusste natürlich
nicht, ob das klappt. „Für unsere Familie war es die
bis dahin größte Investition, wir hatten zunächst vie-
le schlafl ose Nächte“, erinnert sich Zurheide. „Wir
waren aber immer vom Konzept überzeugt.“ Der
nächste große Wurf steht nun an: Im gerade im Bau
befi ndlichen Markt an der Graf-Adolf-Straße in der
Düsseldorfer Innenstadt wird das Angebot noch grö-
ßer. Vorteil dort: die zentrale Lage. Zurheide wird
das Sortiment darauf ein wenig anpassen, mehr Gas-
tronomie bieten, dafür weniger Getränke. Auch hier
fürchtet Zurheide die Konkurrenz nicht: „Wir bieten
alles unter einem Dach.“
Vom eigenen Konzept überzeugt, den richtigen Rie-
cher für die Trends, Mut, das Erkannte auch umzu-
setzen – das sind wohl die Erfolgsfaktoren innovati-
ver Einzelhändler, wie die Beispiele zeigen.
Jürgen Grosche
»Wir hatten
zunächst
viele
schlaflose
Nächte.«Rüdiger Zurheide,
Edeka-Einzelhändler
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Serviceangebote der IHK
STANDORT – WAS GEHT WO? 1
Die IHK vertritt die Interessen der Händler, indem sie
gegenüber Kommunen offi ziell Stellung zu Einzelhan-
delsvorhaben mit mehr als 800 Quadratmetern bezieht.
Als Vertreterin der Wirtschaft achtet sie darauf, dass pla-
nungsrechtliche Vorgaben und der faire Standortwettbe-
werb eingehalten werden. Dabei steht immer im Fokus:
Welche Sortimente sind in welcher Größe an welchem
Ort im Stadtgebiet zulässig und städtebaulich sinnvoll?
Neben der Beteiligung als Träger öff entlicher Belange
gehören auch dazu: Austausch mit Investoren, Gutach-
tern und Kommunen.
Schon im Vorfeld von Ansiedlungsverfahren unterstützt
die IHK Unternehmer bei der Suche nach dem richtigen
Standort. In persönlichen Gesprächen liefert sie Infor-
mationen zu einzelnen Standorten und vermittelt Kon-
takte zu lokalen Ansprechpartnern, beispielsweise Wer-
begemeinschaft en oder Wirtschaft sförderungen.
DIGITALISIERUNG –
ONLINE UND OFFLINE UNTERWEGS 1
Da die Digitalisierung auch die Handelswelt verändert,
sucht die IHK verstärkt den Kontakt zu Onlinehänd-
lern vor Ort – nicht zuletzt, damit sich stationäre Ein-
zelhändler und Onlinehändler austauschen und vonein-
ander lernen können.
Darüber hinaus ist die IHK Partner der Future City Lan-
genfeld. Im Rahmen dieser Initiative wird die Stadt zum
Versuchslabor für digitale Lösungen im Handel und der
Innenstadt.
NETZWERKE – NAH AN DEN HÄNDLERN 1
Die IHK pfl egt den engen und regelmäßigen Kontakt
zu Händlern. Ein wichtiges Gremium dafür ist der Ein-
zelhandelsausschuss, in dem sich Unternehmer unter-
einander und mit der IHK austauschen. Zudem dient er
als beratendes Gremium für die IHK-Vollversammlung
und der politischen Positionsbestimmung der IHK. Un-
ter anderem hat er Positionen zur Düsseldorfer Innen-
stadtentwicklung erarbeitet.
Außerdem lädt die IHK die Werbegemeinschaft en in
Düsseldorf und im Kreis Mettmann regelmäßig zu Netz-
werktreff en ein. Die Vorstände der Händlerzusammen-
schlüsse diskutieren und informieren sich über aktuel-
le Th emen im Handel und im Stadtmarketing – von der
Tour de France bis hin zu verkaufsoff enen Sonntagen.
STADTMARKETING UND STADTENTWICKLUNG 1
Die IHK unterstützt die Werbegemeinschaft en und
Stadtmarketingorganisationen bei der Standortentwick-
lung und -vermarktung.
Grundlage für die Stadtmarketingaktivitäten der IHK
sind Passanten- und Geschäft sbefragungen. Damit
werden individuelle Strategien für die einzelnen Städ-
te oder Statteilzentren entwickelt und gemeinsam mit
den Akteuren vor Ort umgesetzt. So werden beispiels-
weise Standortexposés zum Immobilienvermarktung
erarbeitet, Notinseln für Kinder eingerichtet und Pas-
santen gezählt.
Die IHK unterstützt Händler im Rahmen der Stadt-
entwicklung auch dabei, ihre Interessen in der Politik
KONTAKT
Sven Schulte
(Stadtgebiet Düsseldorf) 1,
Telefon 0211 3557-234
schulte@duesseldorf.
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Dr. Ulrich Hardt,
(Kreis Mettmann) 1
Telefon 02051 9200-10
hardt@duesseldorf.
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(Kreis Mettmann) 1
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Telefon 0211 17243- 33
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31
durchzusetzen. Das kann der Fall sein, wenn es um die
Neugestaltung von Einkaufsstraßen, die Einrichtung
von Fußgängerzonen oder die Anpassung von Parkge-
bühren geht.
RECHTLICHE INFORMATIONEN 2
Weiterhin informiert die IHK zu rechtlichen Aspekten
im Handelsbereich, beispielsweise bei Fragen zu Laden-
öff nungszeiten, Informationspfl ichten beim Online-
Handel oder zum Wettbewerbsrecht.
BERATUNG ZUM GRENZÜBERSCHREITENDEN
(ONLINE-) HANDEL UND WARENVERKEHR 3
Die IHK Düsseldorf bietet Beratung und Informati-
on von A wie Amazon-Verkäufe in die USA über C wie
E-Commerce-Plattformen in China, R wie Umsatzsteu-
erpfl icht in Russland für Anbieter von nicht-russischen
Onlinediensten bis Z wie Zoll und Export.
AUSBILDUNG 4
Im Ausbildungsbereich verzeichnet die IHK aktuell
1.500 Ausbildungsverträge von Verkäufern und Kauf-
leuten im Einzelhandel. Außerdem bildet der Handel
beispielsweise Buchhändler, Drogisten und Fotomedi-
enfachleute aus.
Zudem bringt Fortbildung Innovation: Qualifi zierungen
zum Handelsfachwirt, Wirtschaft sfachwirt oder dem
geprüft en Betriebswirt können mit Meister-BaföG ge-
fördert werden.
Sollte ein Arbeitnehmer oder Bewerber aus dem Aus-
land kommen übernimmt die IHK darüber hinaus die
Berufsanerkennung.
Und: Der dynamisch wachsende E-Commerce bekommt
2018 einen eigenen Ausbildungsberuf, den „Kaufmann
für E-Commerce“.
SEMINARE UND LEHRGÄNGE DER
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(IHK-Zertifi katslehrgang), 13. bis 18. März
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Social-Media – PR Grundlagen
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Marketingreferent/in
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SEO-SEA-Manager/in
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Betriebliche/r Datenschutzbeauftragte/r
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DAS
KARNEVALS-MOTTO 2017
Uns kritt nix klein –
Narrenfreiheit,
die muss sein
Quelle: Comitee Düsseldorf
Carneval e.V.
Fakten, Fakten, Fakten
300 Mio. Euro Umsatz werden im
Düsseldorfer Karneval erwirtschaft et.
2 Mio. Gäste kommen an den tollen
Tagen in die Stadt.
40 000 Glas Alt werden an Altweiber
in den großen Hausbrauereien gezapft
1 Mio € kostet der Rosenmontagszug (ca.)
Quelle: Rheinische Post 2015
Rosenmontagsumzug Düsseldorf
5,5 km Zugstrecke, 72 Gesellschaft swagen, über 5.000 Teilnehmer,
ca. 750.000 Zuschauer an der Strecke, ca. 3 Mio. TV-Zuschauer,
TV-Sitzung 2015: 4,4 Mio. Zuschauer
Quelle: Comitee Düsseldorfer Carneval e.V.
32 Karneval in Zahlen
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33
Marketing und Tourismus 30 Messen (24 davon im Ausland) bewerben den Karneval weltweit 7.250 Online-Artikel (ca.), die Düsseldorf und den Karneval thematisierten oder gemeinsam erwähnten (1. Quartal 2016) 320.000 Übernachtungen im Karnevalsmonat Februar 2016 (ca.) 38,50 Euro Tagesgast-Umsatz in Düsseldorf (ø) 30 bis 40 Mio. Euro Rosenmontags-Umsatz (mindestens) Quelle: Düsseldorfer Marketing & Tourismus GmbH
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ÜSSE
LDOR
FER
CARN
EVAL
E.V
.Antwort: 1928, 1969, 2006 | Quelle: Comitee Düsseldorfer Carneval e.V.
Aus welchem Jahr stammen diese Karnevalsmottos?
„Düsseldorf wie et wor, wie et es, wie et wöhd“
„In der Narrheit liegt die Wahrheit“
„Nit quake – make“
IHK magazin 02.2017
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Alles geht nichtKeine Abzinsung nicht
anzuerkennender Darlehen.
Ist ein von nahen Angehörigen gewährtes zins-
loses Darlehen steuerlich nicht anzuerkennen,
darf es nicht passiviert werden und ist daher
auch nicht gewinnerhöhend abzuzinsen. Dies
hat der 7. Senat des Finanzgerichts Münster
mit entschieden.
(Quelle: Finanzgericht Münster, Newsletter
Dezember 2016, Urteil des FG Münster vom 7.
November 2016, Az. 7 K 3044/14 E)
SchuldnerberatungIHK bietet Sprechtage an.
Für in Not geratene kleine und mittelstän-
dische Unternehmen bietet die IHK Düssel-
dorf kostenlose Schuldnerberatungen an. Die
nächsten Termine fi nden statt am 9. Februar
und 23. März, jeweils von 9.15 bis 13 Uhr. Te-
lefonische Anmeldung ist erforderlich unter
0211 3557-241.
Eigenmächtig Ausgleichs- und Abzugsbeschränkung für
Verluste aus Termingeschäften.
Verluste aus betrieblichen Termingeschäft en
unterliegen auch dann der Ausgleichs- und
Abzugsbeschränkung (§ 15 Abs. 4 Satz 3 des
Einkommensteuergesetzes), wenn ein Ange-
stellter die Termingeschäft e unter Verstoß ge-
gen Konzernrichtlinien und ohne Kenntnis der
Unternehmensleitung veranlasst. Dies hat der
Bundesfi nanzhof entschieden hat.
(Quelle: Bundesfi nanzhof, Pressemitteilung
Nr. 64 vom 12. Oktober 2016, Urteil des BFH
vom 6. Juli 2016, Az. I R 25/14)
Es geht auch ohne Rechnungsberichtigung auch ohne Umsatz-
steuer-Rückzahlung.
Der 5. Senat des Finanzgerichts Münster hat
entschieden: Eine Rechnungsberichtigung bei
einem Dauerschuldverhältnis (hier: Verpach-
tung von Inventar an eine Pfl egeeinrichtung)
setzt keine Rückzahlung der bezahlten Um-
satzsteuer an den leistenden Unternehmer
voraus, wenn der Leistungsempfänger keinen
Vorsteuerabzug geltend gemacht hat.
(Quelle: Finanzgericht Münster, Newsletter
Dezember 2016, Urteil des FG Münster vom
13. September 2016, Az. 5 K 412/13 U)
Hoch die Tassen Kein Abzugsverbot bei der Einladung von
Geschäftsfreunden zu einem Gartenfest.
Der Bundesfi nanzhof hat entschieden: Betriebs-
ausgaben für die Bewirtung und Unterhal-
tung von Geschäft sfreunden im Rahmen eines
Gartenfests fallen nicht zwingend unter das
Abzugsverbot des Einkommensteuergesetzes
(§ 4 Abs. 5 Satz 1 Nr. 4 EStG). Jetzt muss das
Finanzgericht prüfen, ob sich ein „Herren-
abend“ mit 358 Gästen für Gesamtkosten im
fünfstelligen Bereich von „gewöhnlichen Gar-
tenfesten“ abhebt.
(Quelle: Bundesfi nanzhof, Pressemitteilung
Nr. 72 vom 30. November 2016, Urteil des BFH
vom 13. Juli 2016, Az. VIII R 26/14)
Es kommt darauf an Steuern bei Rückabwicklung von Fondsbetei-
ligung an Schrottimmobilien.
Zahlungen bei der Rückabwicklung von Im-
mobilienfonds mit „Schrottimmobilien“
können in ein steuerpf lichtiges Veräuße-
rungsentgelt und eine nicht steuerbare Ent-
schädigungsleistung aufzuteilen sein. Dies hat
der Bundesfi nanzhof mit drei gleichlautenden
Urteilen entschieden. Die Entscheidungen sind
für zahlreiche Anleger von Bedeutung, die sich
an geschlossenen Immobilienfonds beteiligt
und in der Folge von Schadensersatzprozessen
wegen Prospekthaft ung von der Beteiligung
wieder getrennt haben.
(Quelle: Bundesfi nanzhof, Pressemitteilung
Nr. 75 vom 14. Dezember 2016, Urteile des BFH
vom 6. September 2016, Az. IX R 44/14; Az. IX
R 45/14; Az. IX R 27/15)
Finanzen & Steuern
IHK magazin 02.2017
34 Service
Ansprechpartner bei Fragen rund um die Themen Finanzen und Steuern ist bei der IHK Düsseldorf
Martin van Treeck
Telefon 0211 3557-256, Telefax 0211 3557-398
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35
Auspacken erlaubt Aushebelung des Widerrufsrechts
nach Matratzenkauf.
Das Widerrufsrecht eines Verbrauchers darf
nach dem Kauf einer Matratze (hier auf einer
Kaff eefahrt) nicht beschränkt werden. Das gilt
auch dann, wenn die Matratze bei der Liefe-
rung direkt ausgepackt und auf das Bett des
Käufers gelegt wird und ein Umtausch der
Ware laut Widerrufsbelehrungen des Verkäu-
fers bei bereits ausgepackten Artikeln nicht
mehr möglich sein soll.
(Urteil des LG Berlin vom 3. August 2016, 15 O
54/16, Pressemitteilung des LG Berlin)
Recht Garantiert echt? Irreführende Werbung mit
Kundenbewertungen.
Zunehmend bieten gewerbliche Internetseiten
Kunden die Möglichkeit, Bewertungen abzu-
geben, die dann veröff entlicht werden. An der
Echtheit der Bewertungen können allerdings
bisweilen Zweifel bestehen. Durch die Wer-
bung mit „garantiert echten Meinungen“ er-
weckt der Seitenbetreiber beim Kunden den
Eindruck, dass positive wie negative Meinun-
gen grundsätzlich ungefi ltert veröff entlicht
werden und in die Ermittlung der durch-
schnittlichen Kundenbewertung eingehen.
Manchmal ist dies tatsächlich aber nicht der
Fall, weil für Streitfälle die Möglichkeit eines
Schlichtungsverfahrens angeboten wird. Da-
durch können negative und neutrale Anbie-
terbewertungen gefi ltert werden. In diesem
Fall muss zur Vermeidung einer Irreführung
deutlich über das Schlichtungsverfahren auf-
geklärt werden.
(Urteil des BGH vom 21. Januar 2016, I ZR
252/14, DB 2016, 1495, BB 2016, 1615)
Hohe Hürde Wann muss Gesellschafter der Abberufung
des Geschäftsführers zustimmen?
Ein GmbH-Gesellschaft er muss wegen seiner
gesellschaft srechtlichen Treuepfl icht einer Ab-
berufung des Geschäft sführers zuzustimmen,
wenn der Verbleib des Geschäft sführers in der
GmbH unzumutbar ist. An die Zustimmungs-
pfl icht sind allerdings hohe Anforderungen
zu stellen. Sie ist für das Oberlandesgericht
Hamm jedenfalls dann gegeben, wenn in der
Person des Geschäft sführers wichtige Gründe
für die Abberufung vorliegen.
(Urteil des OLG Hamm vom 25. Juli 2016, 8 U
161/15, Juris online)
Mit fremder Flagge Unternehmensbezeichnung unter fremder
länderspezifi scher Top-Level-Domain.
Ein deutsches Unternehmen, eine Firma Profi t
Bricks GmbH, mit der registrierten Domain
www.profi t.bricks.de sah sich durch die Ein-
tragung der Domain www.profi tbricks.es und
www.profi tbricks.us durch einen Dritten in
seinem Namensrecht (gemäß § 12 Satz 1 BGB)
verletzt und zog gegen den Inhaber der Do-
mains vor Gericht.
Bei derartigen Unterlassungsansprüchen,
die gegen den Inhaber von Domainnamen
mit auf das Ausland bezogenen länderspezi-
fi schen Top-Level-Domains (hier: „es“ und
„us“) gerichtet sind, ist stets Voraussetzung,
dass konkrete schutzwürdige Interessen des
Namensträgers an dem Gebrauch seines Na-
mens unter der fremden länderspezifi schen
Top-Level-Domain beeinträchtigt werden. Da
das klagende Unternehmen, das ausschließlich
auf dem deutschen Markt tätig ist, ein beson-
deres Interesse am Namensschutz in Spanien
und den USA nicht nachweisen konnte, wur-
de die Unterlassungsklage in letzter Instanz
abgewiesen.
(Urteil des BGH vom 28. April 2016, I ZR 82/14,
GRUR 2016, 810)
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36 Service
Ansprechpartner bei Fragen rund um die Themen Recht ist bei der IHK Düsseldorf
Dr. Nikolaus Paffenholz
Telefon 0211 3557-240 Telefax 0211 3557-398
Neuer Sachverständigen-ausschuss
Am 10. Januar traf sich der Sachverständigen-
ausschuss der IHK Düsseldorf zu seiner konsti-
tuierenden Sitzung, erstmals unter Leitung von
Michael Dragovic (Henkel AG & Co. KGaA,
Düsseldorf). Er übernahm den Ausschussvor-
sitz von Hans-Joachim Müller.
Der Sachverständigenausschuss berät und
unterstützt die IHK insbesondere bei der Ent-
scheidung über Anträge auf öff entliche Bestel-
lung. Dem Ausschuss gehören Personen an, die
einen engen Bezug zum Sachverständigenwe-
sen aufweisen. Momentan sind im Ausschuss
Vertreter der Wirtschaft , öff entlich bestellte
und vereidigte Sachverständige sowie eine
Richterin und ein Rechtsanwalt vertreten. In
seiner Sitzung befasste sich der Ausschuss mit
drei aktuellen Anträgen von Kandidaten für
die öff entliche Bestellung.
Was ist „erheblich“? Zumutbarkeitsgrenze für
Arbeitszeiterhöhung.
Ein Arbeitgeber kann von einem Arbeitnehmer
eine befristete Arbeitszeiterhöhung verlangen,
wenn dies etwa durch Erkrankung mehrerer
Arbeitnehmer oder einen außerplanmäßigen
Arbeitsanfall betrieblich notwendig ist. Bei
einer Aufstockung der Arbeitszeit in erhebli-
chem Umfang müssen jedoch Umstände vor-
liegen, die die Befristung eines Arbeitsvertrags
insgesamt über das erhöhte Arbeitsvolumen
(nach § 14 Abs. 1 des Teilzeit- und Befris-
tungsgesetzes TzBfG) rechtfertigen. Nur dann
ist eine unangemessene Benachteiligung des
Arbeitnehmers ausgeschlossen. Das Bundes-
arbeitsgericht sieht eine Arbeitszeiterhöhung
von 25 Prozent eines entsprechenden Vollzeit-
arbeitsverhältnisses bereits als erheblich an.
(Urteil des BAG vom 23. März 2016, 7 AZR
828/13, DB 2016, 1881, NJW 2016, 3050)
Wer die Musik bezahlt ... Unzulässige Umgehung des Bestellerprinzips
für Immobilienmakler.
Das Landgericht Stuttgart stoppte einen Im-
mobilienmakler, der von Mietinteressenten für
eine Wohnungsbesichtigung eine Gebühr von
jeweils 35 bis 50 Euro verlangte. Damit ver-
suchte der Makler das durch die Mietrechts-
reform 2015 eingeführte Bestellerprinzip für
Wohnungsvermittlungen, das Maklern den
Erhalt einer Provision von Mietinteressierten
weitgehend verstellt, zu umgehen. Das Gericht
gab der Unterlassungsklage des Mietervereins
Stuttgart statt.
(Urteil des LG Stuttgart vom 15. Juni 2016, 38
O 10/16 KfH, WRP 2016, 1302)
Nicht sauber Drogenkonsum eines Lkw-Fahrers
stets Kündigungsgrund.
Der Drogenkonsum eines Lkw-Fahrers recht-
fertigt nach Ansicht des Bundesarbeitsgerichts
auch dann eine fristlose Kündigung, wenn der
Konsum nur im privaten Umfeld (hier Einnah-
me von Amphetamin und Methamphetamin
wie „Chrystal Meth“ am Wochenende) erfolgt
ist. Auch ein Drogenmissbrauch außerhalb der
Arbeitszeit kann die Fahrtüchtigkeit eines Be-
rufskraft fahrers erheblich einschränken und
deswegen eine erhöhte Gefahr im Straßenver-
kehr darstellen.
(Urteil des BAG vom 20. Oktober 2016, 6 AZR
471/15, BAG online)
Staffelübergabe im IHK-Sachverständigenausschuss: Hans-Joachim Müller (zweiter von links) gratu-lierte seinem Nachfolger im Amt des Ausschussvorsitzenden, Michael Dragovic. Mit dabei waren IHK-Abtei-lungsleiter Dr. Nikolaus Paffenholz (rechts) und IHK-Referent Markus Nasch.
FOTO
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37
Blockchain – Chance oder Hype?
Der Blockchain-Technologie schreiben viele
Analysten großes wirtschaft liches Potenzial
zu. Kernstück der Technologie ist eine dezen-
trale Soft ware, die direkte Geschäft sabschlüsse
aller Art über das Internet ermöglicht. Strom,
Edelmetalle, Devisen und Aktien, aber auch
Verträge könnten damit künft ig ohne Mitt-
ler wie Banken, Versicherungen und Börsen
abgeschlossen beziehungsweise gehandelt
werden. So könnte Blockchain beispielsweise
einzelne Geschäft sbereiche traditioneller Ban-
ken überfl üssig machen und sogar zu einem
Paradigmenwechsel im gesamten Finanzsys-
tem führen. Andere Analysten glauben, dass
die Blockchain sogar das Potenzial habe, eine
neue Wirtschaft sordnung einzuläuten, in der
Unternehmen durch dezentrale Netzwerke
ersetzt und Online-Plattformen in einer Art
Cyber-Sozialismus zum Gemeingut werden.
In der Veranstaltung wird diskutiert, ob
die Blockchain eine Bedrohung oder eine
Chance für die Finanzindustrie darstellt.
Oder ist sie am Ende nur ein Hype? Au-
ßerdem geht es um die Fragen, wie der Re-
gulierungsrahmen aussehen muss und ob
dem Th ema in Deutschland und der EU ge-
nügend Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Die Teilnahme an der Veranstaltung, ist kos-
tenlos, aber anmeldepfl ichtig. Der Schwer-
punkt liegt auf den Anwendungsmöglichkeiten
in der Finanzwirtschaft .
21. Februar, 16 bis 20 Uhr, IHK Düsseldorf, An-
meldung unter Telefon 0211 3557-241, E-Mail
[email protected], www.duesseldorf.
ihk.de, Dokumenten-Nummer 11995791.
Erfolgsfaktor Energieeffi zienz
„Erfolgsfaktor Energieeffi zienz“ heißt das ge-
meinsame Unternehmens-Besuchsprogramm
der Industrie- und Handelskammern Aachen,
Bonn/Rhein-Sieg, Duisburg, Düsseldorf, Köln,
Mittlerer Niederrhein, und Wuppertal-Solin-
gen-Remscheid. „Von anderen lernen“ lautet
dabei das Motto. Unternehmen, die Projekte
in den Bereichen Energieeffi zienz oder erneu-
erbare Energien erfolgreich umgesetzt haben,
erklären in ihren Unternehmen, wie diese Pro-
jekte funktionieren.
Insgesamt öff nen acht Firmen ihre Türen für
einen Blick hinter die Kulissen. Die Bandbreite
der Th emen ist groß. Branchen wie Gießerei-
en, Chemie und Produktion sowie Unterneh-
mensgrößen von Klein- bis Großunternehmen
stellen sich vor. Die Projekte reichen von Ener-
gie- und Umweltmanagement über innovative
Wärmerückgewinnung bis hin zu technischen
Sonderlösungen, etwa zur Stromgewinnung.
Weitere Informationen zum gesamten Besuch-
sprogramm und die Möglichkeit zur Anmel-
dung sind im Internet zu fi nden. Im IHK-Be-
zirk Düsseldorf sind zwei Unternehmen dabei:
4. Mai, BASF Personal Care and
Nutrition GmbH,
28. November, Mercedes-Benz Werk
Düsseldorf,
CSR-Tag: Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Am 15. Februar um 16 Uhr stehen im Kreis-
haus Mettmann Expertenvorträge und eine
Podiumsdiskussion zum Th ema „Ökologie
und Umwelt – Corporate Social Responsibi-
lity (CSR) Chancen und Potenziale für Unter-
nehmen“ auf dem Programm. Unter anderem
wird Prof. Dominik Enste, Institut der deut-
schen Wirtschaft Köln Akademie GmbH, über
„Markt, Mitverantwortung und Moral – CSR
als Standortvorteil“ sprechen. Veranstalter ist
die Wirtschaft sförderung des Kreises Mett-
mann in Kooperation mit dem CSR Kompe-
tenzzentrum Rhein-Kreis Neuss und der IHK
Düsseldorf. Zielgruppe sind kleine und mittel-
ständische Unternehmen, Start-ups und Mul-
tiplikatoren der Projektregion. Die Teilnahme
ist kostenlos, aber anmeldepfl ichtig.
15. Februar, 16 bis 17.45 Uhr, Kreishaus Mett-
mann, Düsseldorfer Straße 26, Anmeldung
unter wirtschaftsfoerderung@kreis-mett-
mann.de, Ansprechpartnerin Christiane
Kubny, Telefon 0211 3557-414,
Veranstaltungen
Termine
AUSSENWIRTSCHAFT
14. Februar Quo vadis China?
Quo vadis Chinageschäft?
3. März Workshop:
Frankreich - Entsendungen,
Dienstleistungen, Transporte
15. März 9. German Malaysian Roundtable
(GMRT)
20. März Business meets Diplomacy:
Australien
22. März 4. Zoll- und Außenwirtschaftsforum
USA und Mexiko
29. März Wirtschaftstag Korea
Informationen: Margarete Heiliger, Telefon 0211 3557-221
E-Mail: [email protected]
Alle Außenwirtschaftstermine sind im Internet unter www.duesseldorf.ihk.de (Dokumenten-Nummer 8745) zu fi nden.
START-UP
15. Februar oder Sprechstunden des Vereins
13. März Alt hilft Jung e. V.
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FINANZEN UND STEUERN
23. März Schuldnerberatung
Informationen auf Seite 34
FACHKRÄFTE
15. Februar Azubi-Speed-Dating in Langenfeld
22. März Azubi-Speed-Dating in Düsseldorf
21. Juni Azubi-Speed-Dating in Hilden
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** = Preis für Frühbucher. (Anmeldung mindestens 30 Tage vor Seminarbeginn. Maßgeblich ist der Post-stempel.)
Förderungen über Bildungsscheck oder Bildungsprämie sind möglich (siehe oben).
Alle Kurse sind zertifi ziert durch Lloyd’s Register Quality Assurance nach DIN EN ISO 9001:2008, ebenfalls zuge-lassen nach AZAV.
Die lHK Düsseldorf weist darauf hin,dass verschiedene Lehrgänge und Seminare auch von privaten Veranstal-tern im Kammerbezirk angeboten werden.
Neues zum Bildungsscheck
Die neuen Förderkonditionen zum Bildungs-
scheck NRW liegen vor. Mit dem Bildungs-
scheck fördert das nordrheinwestfälische
Arbeitsministerium die Beteiligung von Be-
schäft igten in kleinen und mittelständischen
Betrieben an berufl icher Weiterbildung. Im
Fokus stehen dabei vor allem formal Gering-
qualifi zierte und weiterbildungsferne Beschäf-
tigte. Im Rahmen der neuen Förderphase des
Europäischen Sozialfonds richtet sich der Bil-
dungsscheck jetzt besonders an Zugewanderte,
Un- und Angelernte, Beschäft igte ohne Berufs-
abschluss und Berufsrückkehrer. Zuwanderer
können vorhandene Qualifi zierungslücken
schließen und ihre im Ausland erworbenen
berufl ichen Qualifi kationen anerkennen las-
sen. Und Angelernte können mit Unterstüt-
zung durch den Bildungsscheck einen Berufs-
abschluss nachholen. Davon profi tieren die
Beschäft igten selbst und selbstverständlich
auch die Unternehmen. Die Kernelemente der
Förderung:
• Es gibt weiterhin einen individuellen und
einen betrieblichen Zugang zum Bildungs-
scheck.
• Die Förderung umfasst 50 Prozent der Kurs-
kosten, maximal 500 Euro.
• Unter Berücksichtigung der begrenzten
Fördermittel und des Vorrangs der Bildungs-
prämie des Bundes konzentriert sich der
nordrhein westfälische Bildungsscheck auf
besonders nachhaltige, berufl iche Weiterbil-
dungsmaßnahmen, deren Kursgebühr bei min-
destens 500 Euro liegt.
• Berücksichtigt werden können Personen, de-
ren zu versteuerndes Jahreseinkommen 30.000
Euro (und bei gemeinsam Veranlagten 60.000
Euro) nicht übersteigt.
Die Bildungsprämie
ist ein Förderinstrument der Bundesregierung
für individuelle berufl iche Weiterbildung. Seit
dem 1. Juli 2014 (Beginn der 3. Förderphase)
gelten für Personen, die einen Prämiengut-
schein nutzen möchten, folgende Förderkon-
ditionen:
• Die weiterbildungsinteressierte Person muss
das 25. Lebensjahr vollendet haben und
• die angestrebte Weiterbildungsmaßnahme
darf nicht mehr als 1.000 Euro kosten (Maß-
stab ist der Rechnungspreis). Als weitere Vor-
aussetzung gilt, dass die Personen:
• mindestens 15 Stunden pro Woche erwerbs-
tätig sind und
• über ein zu versteuerndes Jahreseinkommen
von maximal 20.000 Euro verfügen (bei ge-
meinsam Veranlagten 40.000 Euro).
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(Veränderungs-)Prozesse effektiv begleitet werden.
Dank neuer Ansätze im Projektmanagement erhalten
die Teilnehmer eine Toolbox, die ihren Arbeitsalltag
erleichtert und mit der sie interkulturelle Teams und
externer Dienstleister effi zient steuern können.
Darüber gehört zum Lehrgang eine Einführung in
verschiedene Technologien und Plattformen, die
die Kommunikation, Unternehmensdarstellung und
Arbeit im Web systematisieren und vereinfachen. Bei
80-prozentiger Anwesenheit und Bestehen der Tests
erlangen die Teilnehmer das IHK-Zertifi kat.
17.3.-21.4.,fr, 9-16.30 Uhr, sa, 8-15.30 Uhr
1.250 Euro/1.100 Euro** 17SPZ02
COACHINGKOMPETENZEN FÜR
FÜHRUNGSKRÄFTE UND BERATER
IHK-Zertifi katslehrgang *2
Dieser Lehrgang wendet sich an alle, die sich für Coa-
ching als Methode der Beratung interessieren und in
Grundlagen und Techniken einsteigen wollen. Zum
Lehrgang gehört ein individuelles Coaching-Angebot
für die Teilnehmer.
8.-15.3., 7x 9-16.30 Uhr, 1.180 Euro 17PFZ01
FACHMANN/-FRAU FÜR BETRIEBLICHES
GESUNDHEITSMANAGEMENT
IHK-Zertifi katslehrgang *2
Dieser Zertifi katslehrgang qualifi ziert die Teilnehmer
für die Aufgaben des betrieblichen Gesundheitsma-
nagements. So werden sie in ihrem Unternehmen
kompetente Ansprechpartner und Verantwortliche
zum Thema Gesundheit und Gesundheitsförderung.
1.3.-5.4., 7x 9-16.30 Uhr, 1x 17.45-21 Uhr
1.100 Euro 17GWZ01
PERSONALREFERENT/-IN
IHK-Zertifi katslehrgang *2
Personalabteilungen nehmen immer mehr Service-,
Beratungs- und Managementaufgaben wahr – und
das unabhängig von der Größe des Betriebes. Der
Lehrgang bereitet die Teilnehmer auf diese Aufgabe
vor.
11.3.-11.7., 1x di, 5x fr, 9x sa, 9-16.30 Uhr
1.600 Euro/1.500 Euro** 17PW02Z
NEU:
DIGITALISIERUNG IM VERTRIEB I –
MIT SYSTEM ZU MEHR ERFOLG
(Grundlagenseminar) *6
Die Vertriebskanäle werden sich in den nächsten
Jahren durch die zunehmende Digitalisierung
verändern. Dieses Grundlagenseminar hilft dabei, die
ersten Schritte kennen zu lernen, um die Vertriebsar-
beit digital zu unterstützen.
30.3., 9-16.30 Uhr
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Seminare und Lehrgänge im März
EXISTENZGRÜNDUNG
Basisseminare *3
11.3., 9-16.30 Uhr
95 Euro 17EX05
oder 25.3., 9-16.30 Uhr
95 Euro 17EX05
Seminartipp für Existenzgründer:
Einnahmenüberschussrechnung *3
für Existenzgründer
18.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro/215 Euro** 17RW01
FREIZEITWIRTSCHAFT HUND
VORSCHAU: Hundeerzieher und *7
Verhaltensberater
IHK-Kompaktlehrgang mit Selbstlern-
phase, IHK-Zertifikatslehrgang, Anmel-
deschluss 15.3.
15.5.-5.7.,
1.550 Euro 17HKZ01
FÜHRUNG UND COACHING
Mitarbeiterführung (Teil I): *2
delegieren und kommunizieren
2.+3.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro 17PF02
Coachingkompetenzen für *2
Führungskräfte und Berater
IHK-Zertifikatslehrgang
8.-15.3., 7x 9-16.30 Uhr
1.180 Euro 17PFZ01
Gestern Mitarbeiter – heute *2
Führungskraft
9.+10.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro/320 Euro** 17PF03
Meetings gekonnt leiten *2
15.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro/215 Euro** 17PF04
GESUNDHEIT
Fachfrau/-mann für betriebliches *2
Gesundheitsmanagement
IHK-Zertifikatslehrgang
1.3.-5.4., 7x 9-16 Uhr, 1x 17.45-21 Uhr
1.100 Euro 17GWZ01
IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Verwaltung von Miet- und *1
Eigentumsanlagen (IHK)
3.3.-19.5., 9-16.30 Uhr
1.250 Euro 17IMZ02Z
Der gewerbliche Mietvertrag *1
8.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro 17IM03
KOMMUNIKATION
UND RHETORIK
Körpersprache: *7
Es gibt keine zweite Chance für den
ersten Eindruck
6.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro 17RP04
Erfolgreiche Kommunikation *7
im Beruf
8.+9.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro 17RP05
Überzeugende Rhetorik *7
22.+23.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro/320 Euro** 17RP06
KORRESPONDENZ UND STIL
Geschäftskorrespondenz aktuell *7
9.+10.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro 17PF02
360 Euro/320 Euro** 17KS03
MARKETING
VORSCHAU: Marketingreferent/in *6
IHK-Zertifikatslehrgang
7.4.-24.11., 1x Monat fr+sa,
9-16.30 Uhr
2.075 Euro/1.950 Euro** 17MAZ30
PC-ANWENDUNGEN
Formeln und Funktionen in *5
Excel effizient einsetzen
6.3., 9-12.15 Uhr
95 Euro 17PC10
Praxisorientierte Formulare in *5
Excel erstellen
6.3., 13-16.15 Uhr
95 Euro 17PC11
Excel Special: *5
Arbeiten mit großen Datenmengen und
Pivot-Tabellen
8.3., 9-16.30 Uhr
195 Euro 17PC12
VORSCHAU: Access 2010/2013 *5
Grundlagen
10.-12.4., 9-16.30 Uhr
395 Euro/375 Euro** 17PC15
VORSCHAU: Word 2010/2013 *5
Aufbaustufe
24.-25.4., 9-16.30 Uhr
295 Euro/275 Euro** 17PC22
PERSONALWESEN
Datenschutz und Social-Media *2
im Personalbereich
1.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro 17PW03
Personalreferent/in *2
IHK-Zertifikatslehrgang
11.3.-11.7., 1x di, 5x fr,9x sa,9-16Uhr
1.600 Euro/1.500 Euro** 17PW02Z
RECHNUNGSWESEN
Einstieg in die Lohn- & Gehalts- *3
abrechnung (Kompaktseminar)
30.+31.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro/320 Euro** 17RW02
SOCIAL-MEDIA &
ONLINE-MARKETING
Die eigene Webseite mit *5
Word Press erstellen
1.+6.3., 9-18 Uhr
360 Euro 17MA02
Online-Marketing-Manager *5
IHK-Zertifikatslehrgang
13.-18.3., 9-18 Uhr
1.390 Euro/1.290 Euro** 17MAZ03
E-Commerce-Manager *5
IHK-Zertifikatslehrgang
20.3.-4.4., versch. Wochentage
9-18 Uhr
1.390 Euro/1.290 Euro** 17MAZ04
oder
23.3.-8.4., versch.
Wochentage 9-17Uhr
1.390 Euro/1.290 Euro** 16MAZ05
TELEFON
Professionelles telefonieren *6
Modul 2 des IHK-Zertifikatslehrgangs
„Professionelles Verkaufen“
1.+2.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro 17TL04
Das Telefon – die Visitenkarte *6
des Unternehmens
14.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro/215 Euro** 17TL03
TRAIN THE TRAINER
VORSCHAU: Train the Trainer *2
IHK-Zertifikatslehrgang
5.5.-8.7., 1x mi-sa,1x do-sa,
2x fr+sa, 9-16.30 Uhr
1.600 Euro/1.500 Euro** 17PTZ02
VERKAUF
Verkaufen Face to Face *6
Modul 3 des IHK-Zertifikatslehrgangs
„Professionelles Verkaufen“
8.+9.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro 17VK32
Schwierige Gesprächssituationen *6
Modul 4 des IHK-Zertifikatslehrgangs
„Professionelles Verkaufen“
20.+21.3., 9-16.30 Uhr
360 Euro/320 Euro** 17VK33
NEU: Compliance im Vertrieb *6
23.3., 9-16.30 Uhr
250 Euro/215 Euro** 17VK05
NEU: Digitalisierung im Vertrieb I *6
Grundlagenseminar
30.3., 9-16.30Uhr
250 Euro/215 Euro** 17VK06
INFORMATIONEN
André Rosenberger *1
Telefon 0211 17243-32
Gudrun Busse *2
Telefon 0211 17243-36
Rudolf Fuchs *3
Telefon 0211 17243-31
Christian Pelzl *5
Telefon 0211 17243-30
Anke Dittmann *6
Telefon 0211 17243-38
Petra Wanke *7
Telefon 0211 17243-35
Monika Kimmeskamp *8
Telefon 02051 9200-13
ANMELDUNG
Telefax 0211 17243-39
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Frühbucher ist, wer sich mindestens
30 Tage vor Seminarbeginn anmeldet.
Maßgeblich ist der Poststempel.
IHK magazin 02.2017
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41
Internationale KooperationsbörseIm Außenwirtschaft sportal www.ixpos.de
sind unter dem Menüpunkt Export Com-
munity Geschäft swünsche aus dem Ausland
und Deutschland in deutscher und englischer
Sprache hinterlegt. Hier einige Beispiele für
Geschäft sangeboten aus der Datenbank.*
China: Unternehmen möchte Haushaltswa-
ren aus Deutschland importieren und sucht
Geschäft s- und Kooperationspartner.
Lettland: Unternehmen, tätig in der Produk-
tion und dem Design etwa von Küchenzeilen,
Einbauschränken und Schrankwänden, sucht
Geschäft s- und Vertriebspartner in Deutschland.
Spanien: Unternehmen, tätig in der Produk-
tion und dem Design von innovativen Tex-
tilien (unter anderem auch für die Bereiche
Sport, Reise, Luft - und Raumfahrt, Automo-
bil), sucht Geschäft s- und Vertriebspartner in
Deutschland.
Ukraine: Unternehmen möchte Taschen, Gür-
tel und Schuhe sowie Kosmetikartikel (etwa
Gesichts- und Körpercremes, Düft e, Rasier-
produkte) aus Deutschland importieren.
Kompakt Statistik – Aktuelle DatenDie aktuellen Preisindizes und Umsatzsteu-
erumrechnungskurse sind im Internet unter
www.duesseldorf.ihk.de, Dokumenten-Num-
mer 6340, zu fi nden.
Öffentliche AuslegungenHinweise zu aktuellen, öff entlich ausliegen-
den Bauleitplänen in Düsseldorf und allen
zehn Städten im Kreis Mettmann sind auf
der Homepage der IHK unter www.duessel-
dorf.ihk.de (Dokumenten-Nummer 6571) zu
fi nden. Ansprechpartnerin bei der IHK Düs-
seldorf in Sachen Bauleitplanung ist Dr. Vera
Jablonowski, Telefon 0211 3557-369, Telefax
0211 3557-379.
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42 Service
IHK magazin 02.2017
Projektaufruf trägt Früchte
Kurz vor Jahresende hat das Land Nord-
rhein-Westfalen gute Nachrichten für die Stadt
Langenfeld: Sie erhält eine Förderung in Höhe
von fast 200.000 Euro, um die stationären und
digitalen Handelsangebote weiter zu verzah-
nen. „Das zeigt, dass sich die Arbeit für eine
zukunft sorientierte Innenstadt lohnt“, freut
sich Gregor Berghausen, Hauptgeschäft sführer
der IHK Düsseldorf. Ab Mitte 2017 werden mit
den Fördermitteln unter anderem die „White
Box“, ein Proberaum für neue Handelskonzep-
te und Technologien, und die „Smartsphäre“,
eine digitale Plattform für Unternehmer, die
die steigende Zahl digitaler Informationen
bündeln soll, unterstützt. Dabei fügt sich die
Förderung ideal in die Strategie der Stadt Lan-
genfeld ein, die Innenstadt als stationär-digita-
len Erlebnisraum zu defi nieren und ihr so die
langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
„Mit der Future City Initiative setzt die Stadt
Maßstäbe für einen integrierten und zugleich
innovativen Ansatz der Stadtentwicklung, da-
her unterstützt die IHK die Initiative als Pro-
jektpartner gern“, so Berghausen abschließend
Smart City Düsseldorf
Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt
Düsseldorf hat zum Jahreswechsel das Pro-
jekt „Smart City Düsseldorf“ gestartet, um
die Entwicklung von Zukunft stechnologien
voranzutreiben. „Smart City“ ist der Begriff ,
der Aspekte des digitalisierten Stadtlebens
zusammenfasst. Hierzu gehören nicht nur
das häusliche Leben (Smart Home) und der
Verkehr (Smart Traffi c), sondern schlicht alle
urbanen Lebensbereiche, wie beispielsweise
das Gesundheitswesen (Smart Health) oder
das Einkaufen (Smart Shopping). Das Projekt
genießt bei Oberbürgermeister Th omas Geisel
hohe Priorität. Der Rat hat für das erste halbe
Jahr eine Anschubfi nanzierung von 320.000
Euro bewilligt. Das Geld soll genutzt werden,
damit die Stadtverwaltung und ihre Töchter
wie Rheinbahn, Stadtwerke, Messe und Flug-
hafen Pläne erarbeiten, wie die Landeshaupt-
stadt zur Smart City werden kann.
Fit für die Zukunft
Die IHK Düsseldorf organisiert zusammen
mit dem Industrie-Club Düsseldorf in diesem
Jahr eine Veranstaltungsreihe, um mit hoch-
karätigen Rednern verschiedene Facetten der
Digitalisierung zu beleuchten. Die Vorträge
fi nden unter der Überschrift „Fit für die Zu-
kunft : Digitalisierung, Innovation, Fachkräf-
tesicherung“ im Industrie-Club Düsseldorf an
folgenden Terminen, jeweils ab 19 Uhr, statt:
11. Mai, 7. Juni, 5. Juli, 6. September, 11. Okto-
ber und 7. November.
Industrie 4.0 – aber sicher!
Worauf Betriebe unter IT-Sicherheitsaspekten
bei der Einführung von Industrie 4.0 achten
sollten, skizziert der DIHK in seiner Publika-
tion „Industrie 4.0 – aber sicher!“.
Das Problem: Kleine Unternehmen – insbeson-
dere im industriellen Mittelstand – haben von
Natur aus geringere Kapazitäten als größere
Unternehmen, müssen aber genauso schnell
voranschreiten, um ihre Technologieführer-
schaft nicht zu riskieren. Gleichzeitig dürfen
sie die Sicherheit ihrer Daten nicht vernach-
lässigen. Die Broschüre zeigt, dass die meisten
Sicherheitsmaßnahmen recht einfach umzu-
setzen sind – sie müssen nur angegangen wer-
den. Das pdf der Broschüre gibt es im Internet
unter www.dihk.de, Suchbegriff : Industrie 4.0.
Impulse 2017
Die nordrhein-westfälischen Industrie- und
Handelskammern machen auch in diesem
Jahr auf Schwerpunktveranstaltungen in den
Bereichen Industrie, Forschung, Innovation
und IT aufmerksam. bei mehreren dieser Ver-
anstaltungen dreht es sich um das Th ema Di-
gitalisierung:
26. April
e-Marketingday Rheinland 2017
Online-Marketing: Jetzt den Turbo zünden
3. Mai
Innovationstag 2017
Innovationen erfolgreich managen
28. September
13. Petersberger Industriedialog
Digitale Arbeitswelt – neue Formen der
Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung
Dezember
IT-Sicherheitstag NRW 2017
Die Veranstaltungen richten sich insbesondere
an Geschäft sführer und Führungskräft e eines
Unternehmens.
Digitalisierung
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IHK lädt ein zu Azubi-Speed-Datings
Die IHK Düsseldorf lädt in den kommenden
Wochen zu verschiedenen Azubi-Speed-Da-
tings ein:
am 15. Februar, 9 bis 12 Uhr,
in der Stadthalle Langenfeld,
am 22. März, 10 bis 15 Uhr,
in der CCD Stadthalle Düsseldorf und
am 21. Juni, 9 bis 12 Uhr,
in der Stadthalle Hilden.
Dort warten Unternehmen aus Düsseldorf und
dem Kreis Mettmann mit freien Ausbildungs-
plätzen in zahlreichen Berufen auf möglichst
viele Bewerberinnen und Bewerber, um diese
im Zehn-Minuten-Takt für eine Ausbildung
noch in diesem Jahr zu gewinnen. „Diese Blitz-
Kontakte bieten jungen Leuten und Unterneh-
men gute Chancen, sehr schnell miteinander
ins Gespräch und auch ins ‚Geschäft ‘ zu kom-
men. Unternehmen können sich vor Ort ihre
künft igen Fachkräft e sichern, Bewerber den
berufl ichen Einstieg“, erklärt dazu Clemens
Urbanek, Leiter der IHK-Abteilung Berufs-
bildung/Prüfungen. Beim Azubi-Speed-Da-
ting sitzen die Personalverantwortlichen an
Tischen, auf denen Schilder mit dem Firmen-
namen und off enen Ausbildungsplätzen für
2017 stehen. Die Jugendlichen nehmen Platz,
überreichen ihre Unterlagen und das Kennen-
lern-Gespräch kann beginnen. Dafür haben
beide Seiten zehn Minuten Zeit. „Zehn Minu-
ten reichen erfahrungsgemäß, um zu wissen,
ob die Chemie stimmt und sich ein Wieder-
sehen lohnt. Finden sich beide Parteien am
Ende des Gespräches interessant, kommt es
zum ‚Recall‘, der Einladung zum eigentlichen
Vorstellungsgespräch oder zum Einstellungs-
test“, so Urbanek.
Bewerberinnen und Bewerber brauchen sich
nicht anzumelden, sollten sich aber gut vor-
bereiten und mehrere Bewerbungsmappen
mitnehmen.
Matching-Team der IHK Düsseldorf, Telefon
0211 3557-448.
Fachkräfte Betreuung internationaler Fach- und Füh-
rungskräft e auf die Unterstützung des neu ge-
gründeten Expat Service Desk zurückgreifen.
Er wird aus Mitteln des Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung gefördert. Projekt-
partner sind die Landeshauptstadt Düsseldorf,
der Kreis Mettmann sowie die IHK Düsseldorf
als assoziierter Partner. Außerdem kooperiert
der Service Desk insbesondere mit den Kom-
munalen Ausländerbehörden der Stadt Düssel-
dorf und des Kreises Mettmann. Das Ziel der
neuen Servicestelle: Internationalen Fach- und
Führungskräft en die Aufnahme ihrer Arbeit
in deutschen wie internationalen Unterneh-
men in der Region zu erleichtern. Sie bietet
Erstinformationen über Verfahrensabläufe
und stellt die Verbindung zu den Partnern der
Region wie Wirtschaft sförderungen, Schulbe-
hörden, Agenturen für Arbeit, internationalen
Vereinen und Netzwerken her. Der Expat Ser-
vice Desk hat seinen Sitz im IHK- Gebäude,
Ernst-Schneider-Platz 1, 40212 Düsseldorf.
Ansprechpartner ist Johannes Grünhage, Te-
lefon 0211-54414909.
Neuer Expat Service Desk
Kleine und mittelständische Unternehmen in
der Region Düsseldorf und im Kreis Mettmann
können ab sofort bei der Beschäft igung und
Sie wollen Unternehmen bei der Betreuung internationaler Fach- und Führungskräfte unter
die Arme greifen (von links): Gregor Berghausen (IHK-Hauptgeschäft sführer), Svitlana Bayer
(Expat Service Desk), Johannes Grünhage (Projektleiter Expat Service Desk), OB Th omas
Geisel, Th omas Hendele (Landrat Kreis Mettmann).
43
FOTO
: WIL
FRIE
D M
EYER
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31. März bis 5.April 2017
statt. Um Betrieben und Schulen das Zusammenkommen zu erleichtern,
bieten lokale Akteure – Stadt, Kreis, Kammern, Verbände und Arbeitsagenturen –
gemeinsame Internetplattformen und Unterstützung an.
Berufsorientierungstage 2017
• bieten die Chance, engagierte Schüler kennen zu lernen,
• sind ein gut planbares Format mit viel Gestaltungsfreiheit:
Angebot und Termin wird vom Unternehmen festgelegt,
• sind klein, aber fein: es kommen ausschließlich interessierte Schüler,
• die Teilnahme und Servicedienstleistungen sind kostenlos.
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Unternehmen können ihre Angebote
bis zum 15. Februar 2017 einstellen unter
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Telefon: 0211-3557-284
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bis zum 17. März 2017 einstellen unter
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nehmen und auf das eigene Unternehmen auf-nehmen und auf das eigene Unternehmen auffmerneg dannme
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Vom Flüchtling zur Fachkraft
Ein Flüchtling als Auszubildenden – wie das
funktioniert, kann man im Landhotel „Am
Zault“ am Unterbacher See in Düsseldorf
erleben. In dem Haus mit 225-jähriger Tra-
dition bilden Geschäft sführerin Konstanze
Weber-Feldmann und ihr Küchenteam den
24-jährigen Syrer Kamiran Rihani zum Koch
aus. In einem kurzen Praktikum hatte der
junge Mann aus Aleppo mit Kreativität und
Talent überzeugt. Sehr zur Freude der Unter-
nehmens-Cefi n. „Junge und hochmotivier-
te Bewerber in der Gastronomie zu fi nden,
ist seit Jahren ein schwieriges Unterfangen.
Die Ausbildung zum Koch ist deshalb für
das mittelständische Familienunternehmen
ein wichtiges Instrument zur nachhaltigen
Nachwuchssicherung“, so Weber-Feldmann.
Daher nutzte sie im vorigen Jahr die Initiative
Willkommenslotse der IHK Düsseldorf. Will-
kommenslotsen beraten Betriebe bei den vie-
len Fragen die zwangsläufi g aufk ommen, wenn
aus Flüchtlingen Fachkräft e werden sollen.
So sind sie unter anderem Schnittstelle zwi-
schen Unternehmen und Flüchtlingen sowie
zwischen Jobcentern, Arbeitsagenturen und
Berufskollegs. Das Projekt Willkommenslotse
wird durch das Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie gefördert. Ein Angebot,
dass auch dem Landhotel und Rihani zu Gute
kam. Der kam im Zuge der Flüchtlingskrise
bereits Anfang 2015 mit seinem jüngeren Bru-
der zunächst nach München, dann nach Düs-
seldorf. Hier fand er nicht nur Schutz, Heimat
und Sicherheit, sondern auch neue Freunde, so
dass die schrecklichen Erfahrungen der Flucht
heute überwunden sind. „Umso wichtiger ist
es jetzt für mich, meine berufl iche Zukunft
gemeinsam mit meinem Ausbildungsunter-
nehmen zu gestalten“, bewertet Rihani seinen
Schritt in eine betriebliche Ausbildung. Und
seine Chefi n ergänzt: „Er hat von Anfang an
eine ganz dynamische und selbständige Ar-
beitshaltung an den Tag gelegt. Bei allen Mit-
arbeitern wird er geschätzt und anerkannt.“
Die Freude an der Arbeit sieht man Rihani an,
wenn er seine Lieblingsgerichte, wie Vorspei-
sen-Tapas, Desserts und Salate aller Art, mit
Begeisterung, Liebe zum Detail und nahezu
ohne Unterstützung des Ausbilders meistert.
„Ab und zu helfe ich bereits in der warmen Kü-
che aus. Ich habe schon mehrere Jahre in Syrien
gerne gekocht und probiere neue Gerichte aus“,
berichtet er begeistert. Und darin steckt Poten-
zial, wenn deutsche und arabische Kochkünste
buchstäblich in einen Topf geworfen werden.
„Durch die Ausbildung ist ein wichtiger Schritt
im Leben von Kamiran getan“, so Rachid El
Mellah, Willkommensloste der IHK Düssel-
dorf. Er hat das Landhotel in Fragen der be-
rufl ichen Integration begleitet.
Das
IQ N
etzw
erk
NRW
wird
koo
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en W
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chen
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Düs
seld
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9.
www.netzwerk-iq.dewww.iq-netzwerk-nrw.de
Azubi Kamiran Rihani (Mitte) mit Ausbilder Robert Hellfritzsch (links) und Rachid El Mellah,
Willkommenslotse bei der IHK Düsseldorf.
45
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X-Ways Mentoring IHK
„X-Ways Mentoring IHK“ ist ein neuartiges
Mentoren-Projekt, das Start-ups und Old
Economy zu einem Netzwerk verbindet. Da-
bei unterstützen erfahrene Experten die Start-
ups und bieten schnell und fl exibel Hilfe zur
aktuellen Situation.
Das Ablauf des Projekts ist innovativ: Die
Teams ziehen mit Lunchpaketen und klappba-
ren Papphockern los, um sich in der Innenstadt
einen Platz zum Austausch zu suchen. Nach 90
Minuten treff en sich alle Teilnehmer wieder
und es folgt eine etwa 15-minütige „Blitzlicht“-
Sammlung.
X-WAYS Mentoring IHK ist ein neues Angebot
der IHK Düsseldorf. Im Herbst 2016 fanden
zwei erfolgreiche Pilotveranstaltungen statt.
Die nächsten Events sind für das Frühjahr (Ap-
ril, Mai, Juni) sowie für Spätsommer/Herbst
geplant. Gründer, die an dieser besonderen
Form des Austauschs mit Führungskräft en
und Topmanagern Interesse haben, können
sich schon jetzt anmelden bei
Manuel Schwarze, Telefon 0211 3557-229.
Med Tec Venture.NRW
Am 18. Januar startete in Düsseldorf bereits
zum vierten Mal Med Tec Venture.NRW – ein
erfolgreiches Veranstaltungsformat des Clus-
ters Innovative Medizin.NRW, bei dem Start-
ups und junge Unternehmen auf Investoren
treff en. In kurzen Pitches präsentieren Unter-
nehmer ihre Geschäft sideen für die Medizin
von morgen. Gewinner war in diesem Jahr die
Firma Medipee, vertreten durch Tomas Pro-
kopp und Paul Bandi, die einen neuen, auto-
matisierten Urintest für Patienten entwickelt
haben. Neben den hygienischen Vorteilen, ist
eine unkomplizierte Früherkennung von Gal-
lensteinen möglich. Das Unternehmen konn-
te sich über einen attraktiven Publikumspreis
freuen. Die Veranstaltung bot Einblicke in das
breite Spektrum der innovativen Medizin am
Standort Nordrhein-Westfalen und stellte den
Kontakt zwischen Unternehmern, Investoren
und Branchenpartnern her. Interessante Pa-
nels mit Investoren, Netzwerkern und Busi-
ness-Partnern sorgten für Abwechslung. Bei
einem entspannten Ausklang mit Imbiss kam
auch das Networking nicht zu kurz.
Alt hilft Jung
Die nächsten Sprechstunden des Vereins Alt
hilft Jung e. V. für Existenzgründer und Jung-
unternehmer fi nden am 13. Februar und 13.
März, jeweils von 10 bis 14 Uhr, im IHK- Ge-
bäude, Ernst-Schneider-Platz 1, 8. Etage, Raum
8.10 statt. Die Teilnahme an den Beratungen
ist kostenlos, allerdings muss ein Termin bei
Claudia vom Dorff , Telefon 0211 3557- 241,
vereinbart werden.
Existenzgründungs- und Nachfolgebörse Angebote:
D 19916 A Kleines französisches Bistro in
Kleinstadt sucht Nachfolger oder Nachfolgerin.
Der Verkauf erfolgt aus familiären Gründen.
D 20016 A Großhandel/Service im Bereich
Büro- und Lagertechnik für Regalanlagen aus
Altersgründen des Inhabers zu verkaufen. Gu-
ter Kundenstamm vorhanden.
D 20116 A Dynamisches Liefergroßhandels-
unternehmen für Bio-Produkte an Nachfol-
ger oder Nachfolgerin abzugeben. Kunden sind
Schulen, Kitas, Studentenwerke und namhaft e
Großunternehmen.
D 20216 A Gourmet-Burger-Systemgastrono-
mie mit drei Filialen und einer patentierten
Marke zu verkaufen. Es handelt sich hierbei um
einen patentierten „Burger-Brand“ mit einem
Comany Store und zwei Franchisenehmer-Sto-
res. Es gibt vollständig eingerichtete und seit
etwa zwei Jahren erfolgreich laufende Filialen.
D 20317 A Zum Verkauf steht ein komplett ein-
gerichtetes Fachgeschäft für alle Dinge rund
um das Th ema Wolle. Umfangreiche Kunden-
datei. Auf Wunsch kann für einen begrenzten
Zeitraum eine Einarbeitung erfolgen.
D 20417 A Innovatives kleines Technologieun-
ternehmen aus dem Raum Düsseldorf sucht
vertriebsstarken Geschäft sführer/Gesellschaft
mit der Ziel der Nachfolge.
Ansprechpartnerin: Claudia vom Dorff , Tele-
fon 0211 3557-241.
Start-upsUnternehmens-
gründungen
Schnell und fl exibel – Papphocker spielen
beim X-Ways Mentoring IHK eine wichtige
Rolle.
IHK magazin 02.2017
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NRW-Geobasisdaten kostenlos online
Hochaufl ösende Luft bilder, Karten von Stra-
ßen und Grundstücken, die Darstellung ganzer
Landschaft en – das Land NRW bietet ab die
Möglichkeit, diese Geobasisdaten kostenlos
und einfach über das Portal www.open.nrw
herunterzuladen und frei zu nutzen.
Das Angebot wurde in enger Zusammenar-
beit mit den Kommunen im Land erarbeitet
und umfasst sowohl die von den 53 Kreisen
und kreisfreien Städte als Katasterbehörden
geführten Liegenschaft skarten (etwa Flurstü-
cke, Gebäude) als auch die vom Land herge-
stellten topographische Karten, Luft bilder und
Geländemodelle. Weitere Informationen zu
den einzelnen Geobasisdaten und wie sie zur
Verfügung gestellt werden, fi nden sich unter
www.geobasis.nrw.de.
Livevideos
Periscope, Meerkat und Facebook live – Lives-
treaming ist längst auch in Deutschland an-
gekommen. Während Redakteure vor einigen
Jahren noch eine aufwendige Technik brauch-
ten, können sie heute mit einem Smartphone
und der richtigen App ausgestattet, von fast
überall in Echtzeit berichten. Vor allem in Situ-
ationen, in denen sich etwas bewegt, bringt die
Videoaufnahme in Echtzeit den Nutzern einen
Mehrwert – mitten drin, statt nur dabei. Doch
nur die Kamera anmachen und fi lmen ist nicht
die richtige Lösung. Denn auch die Interaktion
mit den Zuschauern bringt eine große Chan-
ce. Umgekehrt gilt auch für Unternehmen: Die
Echtzeitkommunikation über Videostreams
birgt großes Potenzial. Und das nicht nur, um
Kontakt zum Endverbraucher zu bekommen,
sondern auch, um Journalisten zu erreichen,
die immer weniger Zeit haben, vor Ort zu
recherchieren – zum Beispiel mit einer Pres-
sekonferenz die über Periscope übertragen
wird. Wichtig ist es, richtig mit diesen neuen
Möglichkeiten umzugehen. Denn auch wenn
es einfach ist, draufh alten und streamen ist
zweifelsohne nicht immer angebracht.
View-Einbrüche auf Youtube
Youtube – die Viedeoplattform, auf der je-
der Videos hochladen kann: hinfallende
Kleinkinder, süße Katzen und jede Menge
Make-up-Tutorials. Was als Zuschauer un-
terhaltsam und informativ ist, ist für einige
ein Job. In den letzten Monaten klagen je-
doch viele sogenannte Youtuber über Zu-
schauerschwund auf ihren Kanälen. Und
das sollten auch Unternehmen im Auge be-
halten, die bei ihrer Vermarktungsstrategie
auch auf die Videoplattform setzen. Denn
der Zuschauerschwund ist nicht ohne: Be-
trachtet man beispielsweise den Kanal des
schwedischen Youtube-Star Pew Die Pie, der
teilweise mit mehr als 200 Millionen Klicks
weniger kämpft , entspricht das Einnahme-
einbußen um einen sechsstelligen Wert.
In einer Stellungnahme sagt Youtube den
Tagesthemen, „dass es keine Abnahmen in
Abonnentenzahlen über das Maß hinaus gab,
was normalerweise geschieht, wenn Nutzer
sich entweder von einem Kanal abmelden
oder wenn Youtube Spam-Accounts ent-
fernt.“ (Tagesthemen, 3. Januar 2017, 22.40
Uhr) Wie die Einbrechenden Nutzerzahlen
erklärt werden können, bleibt also off en.
Interessanter ist allerdings, dass es bei der
Diskussion um viel mehr als nur die feh-
lenden Klicks geht. Es geht um die Zukunft
des Portals, das in den letzten Jahren immer
mehr zu kämpfen hat. Mit Plattformen wie
Snapchat und Instagram, auf der Nutzer kur-
ze, spritzige Videos hochladen, hat Youtube
starke Konkurrenz bekommen. Und auch für
anspruchsvolle und professionelle Videos ge-
hen Nutzer lieber auf Portale wie Netfl ix oder
Amazon Prime.
Medien
Herausgeber und Eigentümer:
Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf, Ernst-Schneider-Platz 1, 40212 Düsseldorf.
Postanschrift:
Postfach 101017, 40001 Düsseldorf,Telefon 0211 3557-0,Telefax 0211 3557-401,E-Mail [email protected]
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Redaktion:
Jens van Helden (CvD)Telefon 0211 3557-268E-Mail [email protected] Antje MahnTelefon 0211 3557-205E-Mail [email protected]
Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gezeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt die Ansicht der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung der Re-daktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr.
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Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 9vom 1. Januar 2017, ISSN 1438-5740.
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EGGERT GROUP GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG Druck-medien, Geldern
Das „IHK-Magazin“ erscheint einmal im Monatund kann von den beitragspfl ichtigen Kammer-zugehörigen der IHK Düsseldorf im Rahmenihrer Mitgliedschaft ohne besonderes Entgeltbezogen werden. Nicht-Kammerzugehörige können das Magazin zum aktuellen Abonnementpreis bei der Bergischen Verlagsgesellschaft Menzel GmbH & Co. KG beziehen.
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as Schlagwort „Digitalisierung“
scheint derzeit ununterbrochen nicht
nur durch die Medien, sondern auch
durch die Köpfe der Menschen zu
geistern. Aber ist sie Fluch oder Segen? Macht
sie die Welt und unser Leben ein wenig leich-
ter (Stichworte: der selbstbestellende Kühl-
schrank, das selbstfahrende Auto) und pro-
duktiver (Stichwort: intelligente Fabriken)?
Oder sorgt Digitalisierung in erster Linie für
Arbeitsplatzverluste (Stichwort: Roboter er-
setzt Mensch)?
Die Suche nach Antworten gleicht dem Blick
in eine Kristallkugel. Was nicht verwunder-
lich ist: Als James Watt die Dampfmaschine so
richtig in Schwung bekam, konnte auch nie-
mand den Ablauf der industriellen Revolu-
tion voraussehen. Bei der Digitalisierung in
all ihren Facetten ist es ähnlich. Sie hat die
Welt, wie wir sie kennen, bereits – teilweise
radikal – verändert und wird das auch wei-
ter tun. Was digitalisiert werden kann, wird
auch digitalisiert.
Die IHK Düsseldorf unterstützt ihre Mit-
gliedsunternehmen beim Weg in die Digita-
lisierung – unter dem Dach der Digitalisie-
rungs-Initiative „go digital!“. Am 17. März
startet die Initiative mit einer Auft aktkon-
ferenz, die sich an alle Wirtschaft szweige
richtet. (Mehr zu den Angeboten der IHK
Düsseldorf zur Digitalisierung im Inter-
net unter www.duesseldorf.ihk.de.) Last but
not least werden die verschiedenen Aspek-
te der Digitalisierung in einer losen Folge im
IHK-Magazin beleuchtet. Denn es wird viel
darüber diskutiert, was Unternehmer und
Konzernlenker tun können, um sich für die
Zukunft gut aufzustellen. Leider gibt es da-
für kein Patentrezept, aber es gibt viele Bei-
spiele von Unternehmen, die sich erfolgreich
mit dem digitalen Wandel befassen.
Digitalisierung ist
mehr als nur HypeAn der Umstellung kommt
kein Unternehmen vorbei.
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MEHR ALS INDUSTRIE 4.0
Denkt man in Deutschland an Digitalisierung,
landet die Diskussion fast zwangsläufi g beim
Schlagwort Industrie 4.0. Das ist allerdings nur
ein – wenn auch sehr wichtiger – Aspekt. Di-
gitalisierung gibt es überall da, wo es daten-
getriebene Geschäft s- und Produktionspro-
zesse gibt. Im Klartext: Prozesse werden mit
modernster Informations- und Kommunika-
tionstechnik verzahnt. Etwa im Logistikun-
ternehmen, wo mit Datenbrillen Sendungen
zusammengestellt werden. Oder im Handel,
wo das Bezahlen per App Realität wird. Oder
bei den Dienstleistern, wo Online-Marktplät-
ze längst Alltag sind. In der Industrie ändert
sich die Art und Weise, wie künft ig in Deutsch-
land produziert und gearbeitet wird, rasant:
Nach Dampfmaschine, Fließband, Elektronik
und IT gibt es nun intelligente Fabriken (soge-
nannte Smart Factories).
Auch die smarte Fabrik funktioniert mit in-
telligenten, digital vernetzten Systemen. Men-
schen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Pro-
dukte kommunizieren und kooperieren direkt
miteinander. Dort arbeiten etwa Leichtbau-
roboter Seite an Seite mit den Mitarbeitern.
Gleichzeitig organisiert sich die Produktion
selbst und wird noch effi zienter und fl exibler.
DER KUNDE WIRD ZUM KAISER
Die modernen IT-Lösungen und Maschinen
stellen sich eigenständig und ohne umständli-
ches Programmieren auf neue Anforderungen
ein. Beim Düsseldorfer Unternehmen Teekan-
ne etwa steuern die Teebeutelmaschinen ih-
re Produktionsgeschwindigkeit selber – mal
schneller, mal langsamer, ganz nach Auft rags-
lage. Die Produktionsanlage entscheidet selb-
ständig, was in welchem Zeitraum und mit
welcher Priorität zu tun ist.
Bezogen auf Konsumenten und Kunden ste-
hen in Sachen Digitalisierung datengetriebene
Geschäft smodelle, Dienstleistungen und Platt-
formen im Vordergrund. Hier kommen im-
mer öft er innovative, agile Start-ups ins Spiel,
die zusammen mit den etablierten Unterneh-
men Neues entwickeln können. Produkte und
Maschinen sammeln vielfältige Daten, mit de-
ren Hilfe sich Produktionsprozesse optimie-
ren und neue Angebote entwickeln lassen.
Sammeln allein hilft jedoch nicht: Erst durch
die Auswertung werden die Daten zu soge-
nannten smart data. Aber die haben es dann
in sich: Weiß ein ÖPNV-Unternehmen etwa,
wie oft und wann welche Strecken stark fre-
quentiert sind, kann es den Netzplan entspre-
chend anpassen.
Wo große Chancen winken, gibt es bekannt-
lich auch Risiken: „Disruptive“ Innovationen
gefährden etablierte Unternehmen und Bran-
chen. Eine neue Generation von Gründern ent-
wickelt Techniken, die das Potenzial haben,
Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten
und sogar ganze Branchen abzuschaff en. Ei-
nes der meistdiskutierten Beispiele momentan
ist die Blockchain-Technologie. Deren Kern-
stück ist eine dezentrale Soft ware, die direk-
te Geschäft sabschlüsse aller Art über das In-
ternet ermöglicht. Unter anderem für Aktien
– was Banken aufh orchen lässt (mehr dazu in
einer IHK-Veranstaltung am 21. Februar, sie-
he Seite 37).
DAS NETZ MUSS HALTEN
Bei aller Euphorie hakt es bei der Umsetzung
der Digitalisierung an einer wichtigen Stelle:
Die Unternehmen brauchen eine leistungsfä-
hige Netzinfrastruktur. Die fl ächendecken-
de Versorgung der Region mindestens (!) mit
Breitbandnetzen ist daher dringend nötig,
denn nicht nur im Privathaushalt ist schnel-
les Internet gefragt. Für Unternehmen ist ein
zeitgemäßer Breitbandanschluss unverzicht-
bar, in naher Zukunft aber kaum noch ausrei-
chend. Die Datenmengen steigen exponentiell.
Um ihnen Herr zu werden, steht mit 5G auch
schon die nächste Generation der mobilen Da-
tenübertragung vor der Tür. Das erst schafft
die Voraussetzung dafür, dass künft ig weltweit
Menschen mit Milliarden von Maschinen
und Sensoren und diese wiederum mitein-
ander kommunizieren können.
SCHÖNE, NEUE ARBEITSWELTEN?
Durch die Digitalisierung von Wirtschaft und
Gesellschaft ändern sich auch die Arbeitswel-
ten. Digitale Werkzeuge sowie virtuelle Ko-
operations- und Informationsinstrumen-
te verändern Tätigkeitsprofi le. Nicht nur die
Strukturen im Unternehmen müssen sich an
die neuen Herausforderungen anpassen, auch
Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen mit-
ziehen. Da ist von beiden Seiten Flexibilität ge-
fragt. Aber egal, wie digital die Arbeitswelt von
Morgen sein wird, eines wird sich nicht än-
dern: Redenden Menschen kann geholfen wer-
den. Denn ganz gleich, ob Emotionen, Krea-
tivität, Ideen und/oder Innovationen gefragt
sind, die Menschen und deren Kommunika-
tion untereinander werden die entscheiden-
de Rolle spielen.
Der digitale Wandel lässt sich nicht aufh alten.
Erfolgreich werden am Ende die sein, die ihre
traditionellen Stärken mit Innovationen, neu-
en Technologien und Geschäft smodellen ver-
binden. Ein wichtiger und neuer Player ist in
diesem Zusammenhang der Digihub Düssel-
dorf/Rheinland, den die IHK Düsseldorf zu-
sammen mit vielen Partnern der Region im
Rahmen der Landesinitiative „Digitale Wirt-
schaft NRW“ fi nanziell unterstützt.Marion Hörsken
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Mehr zum Digihub Düsseldorf/Rheinland unter www.digihub.de
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„Unternehmen werden keine
menschenfreie Zone werden.“
Martin Giehl, Stadtwerke Düsseldorf AG, erklärt, warum er in
der Digitalisierung mehr Chancen als Risiken sieht und wie
sein Unternehmen damit umgeht.
Die Digitalisierung wird die Wirtschaft grund-
legend verändern. Ist das vor allem Chance
oder Risiko?
Es ist in jedem Fall eine Chance, weil durch
die Digitalisierung auch neue Märkte entste-
hen. Insbesondere in urbanen Bereichen er-
geben sich Opportunitäten, aus denen heraus
neue Geschäft smodelle entwickelt werden
können. Dabei geht es vor allem um die Ver-
zahnung von bereits bestehenden digitalen
Lösungen. Wenn wir zum Beispiel im urba-
nen Umfeld Bewegungsdaten von Menschen
ansehen, die dem ÖPNV, den Telekommu-
nikationsanbietern oder Carsharing-Firmen
Zuge der Digitalisierung sind aber horizon-
tale Strukturen gefragt. Hier müssen wir
noch viel verändern, um fl exibler und agi-
ler arbeiten zu können.
Auch Ihr Unternehmen, die Stadtwerke Düs-
seldorf, muss sich den neuen technischen
Möglichkeiten anpassen. Wie passiert das?
Die Digitalisierung gliedert sich bei uns in
fünf Bereiche. Alle sind davon geprägt, dass
wir mit leistungsstarken Partnern daran ar-
beiten. Der erste umfasst die Entwicklung
von digitalen Produkten. Hierfür haben wir
beispielsweise zusammen mit Partnern eine
eigene Firma gegründet, die Apps mit kom-
munalem Hintergrund erstellt. Eine App
heißt „Stadtwerkzeug“ und bündelt diverse
Informationen und Angebote, von energie-
nahen Dienstleistungen und Informationen
über Mobilitätshinweise bis hin zum Buchen
eines Restaurants. Der zweite Bereich ist die
Prozessoptimierung auf Basis digitaler An-
gebote. Früher wurde etwa der Zählerstand
per Brief abgefragt, heute erhalten wir die-
se Informationen dank der Digitalisierung
schneller und unkomplizierter, zum Bei-
spiel per App. Das ist für die Kunden sehr
viel komfortabler. Der dritte Punkt umfasst
vorliegen, können daraus passgenaue Mobi-
litätsangebote entwickelt werden, die sehr ef-
fi zient und nah an den Kunden sind.
Häufi g heißt es, Deutschland könne als
hochtechnisiertes Land eine Vorreiterrolle
übernehmen. Sehen Sie das auch so?
Grundsätzlich ist das möglich, allerdings
gibt es in Deutschland noch einige Hür-
den zu überwinden, die anderswo, etwa in
den USA, Israel, Korea oder China, nicht so
ausgeprägt sind. Die deutsche Wirtschaft ist
vielfach gekennzeichnet von steilen Hier-
archien und eher vertikal organisiert. Im
Martin Giehl ist Prokurist bei den Stadtwerken
Düsseldorf. Er beschäftigt sich seit Jahren intensiv
mit dem Thema Digitalisierung und der Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle.
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Big Data, also die Datenanalyse. Mit Hilfe
von Algorithmen und Online-Tools können
wir noch passgenauere Angebote für unse-
re Kunden entwickeln. Der vierte Bereich
betrifft unsere direkte Interaktion mit den
Kunden, der unter dem Arbeitstitel „virtu-
elle Kundenwerkstatt“ fi rmiert. Das Konzept
ist noch in der Entwicklung, aber es geht um
den Austausch von Wissen und Ideen, et-
wa das Einholen von Kunden-Rezensionen
zu bestimmten Produkten. Und schließlich
kümmern wir uns um die Schaff ung digita-
ler Infrastrukturen, die eine zukunft sgerich-
tete Entwicklung unserer Stadt ermöglichen.
So zum Beispiel im Bereich der Energienetze,
wo wir durch moderne Steuerung und Sen-
sorik immer mehr dezentrale Energieanla-
gen sicher einbinden können oder aber auch
einen wesentlichen Betrag zur Entwicklung
der Mobilitätsinfrastruktur und der Ver-
kehrssteuerung leisten können.
Glauben Sie, dass es für Traditionsunterneh-
men wie die Stadtwerke schwieriger ist, den
Prozess der Digitalisierung voranzutreiben?
Ich denke schon, dass Traditionsunterneh-
men vor einer größeren Veränderung durch
die Digitalisierung stehen, weil sie lange ge-
wachsene Strukturen haben, die nun hinter-
fragt werden müssen. Deshalb ist es umso
wichtiger, internes Marketing zu betreiben
und unsere Mitarbeiter von Beginn an in
diese Prozesse einzubeziehen. Sie sind, wie
jeder von uns, Teil der digitalen Welt, sie be-
wegen sich auch privat darin und können da-
her wichtige Impulse geben. Im Gegenzug
ist es von Seiten des Unternehmens wich-
tig, Produkte zum Anfassen wie unsere App
zu bieten, die den digitalen Wandel spürbar
und konkret machen. Traditionsunterneh-
men haben aber auch einen ganz entschei-
denden Vorteil: Sie kennen sehr präzise die
lokalen Gegebenheiten, und zwar technisch
wie auch mit Blick auf die spezifi schen Be-
dürfnisse ihres Umfeldes, und sie haben in
vielen Fällen – so wie wir – ein sehr tiefgrei-
fendes technisches Know-how. Dies gilt es,
intelligent mit den neuen Herausforderun-
gen und Chancen zusammenzuführen.
Wie stellen Sie sich die Arbeitsabläufe in Ih-
rem Unternehmen in zehn Jahren vor?
Die Stadtwerke Düsseldorf werden ein ur-
baner Infrastrukturdienstleister sein. Neben
der Energieversorgung, energienahen
Dienstleistungen und der Entsorgung wer-
den neue Geschäft smodelle, etwa mit Part-
nern entwickelte Mobilitätsangebote und in-
novative Betriebskonzepte für Immobilien,
zum Kerngeschäft gehören. Nehmen wir das
Beispiel der „Versmartung“ – also quasi Di-
gitalisierung – der Haustechnik. Wir setzen
dabei unter anderem auf einen intelligen-
ten Zähler für Strom und/oder Gas. Er er-
möglicht uns eine optimale, ökonomische
und ökologische Versorgung des Kunden,
weil keinerlei Energie unnötig verloren geht.
Durch die digitale Verzahnung verschiede-
ner Geräte rund um den Haushalt, von der
Heizung bis hin zur Antenne auf dem Dach,
wird die Energie passgenau erzeugt, genutzt
oder vermarktet. Etwas salopp formuliert:
Stellt der Kunde seine App in den Urlaubs-
modus, so weiß die Heizung, dass sie erst-
mal kaum zu heizen braucht.
Eine häufi g geäußerte Sorge im Zusammen-
hang mit der Digitalisierung ist der Wegfall
von Arbeitsplätzen. Wie stehen Sie dazu?
Zunächst einmal ist die Digitalisierung ein
Prozess, der nicht aufzuhalten ist. Die Pro-
dukte, die viele Abläufe für Firmen und Kun-
den vereinfachen, werden so oder so entwi-
ckelt. Natürlich kann es dabei in bestimmten
Wirtschaft sbereichen zu Jobverlusten kom-
men, aber es werden auch viele neue Arbeits-
plätze entstehen, die diesen Verlust ausglei-
chen können. Deshalb ist es auch so wichtig,
sich sehr frühzeitig damit zu beschäft igen.
Auch und gerade in Zeiten der Digitalisie-
rung brauchen wir zum Beispiel Handwer-
ker, die eine Antenne auf dem Dach oder
eine Heizung montieren, die entsprechen-
de Steuerung installieren und die Elektro-
nik richtig einstellen können. So werden im
Zuge der Digitalisierung neue Berufsbilder
entstehen, etwa welche, die Elektriker mit
Soft warespezialisten vereinen. Neue techni-
sche Möglichkeiten bieten auch Chancen für
neue Arbeitsplätze. Nehmen wir zum Bei-
spiel den 3-D-Druck. Seine eigentliche Dis-
ruption besteht nämlich in der Demokrati-
sierung von Fertigungskapazitäten. Damit
werden neue Arbeitsmöglichkeiten geschaf-
fen: Jeder Mensch, der Zugang zum Internet
hat, wird fertigen können. Das sind also auch
riesige Chancen.
Ist es sinnvoll, jede technische Neuerung auch
umzusetzen oder vertrauen Sie in bestimm-
ten Bereichen lieber dem Menschen als der
Maschine?
Ich halte es nicht für sinnvoll und glau-
be auch nicht daran, dass Unternehmen ir-
gendwann menschenfreie Zonen sind und
nur noch die Maschinen arbeiten. Der Fak-
tor Mensch wird immer wichtig bleiben, vor
allem dort, wo es um Emotionen geht oder
der Umgang mit Menschen oder Ideen er-
folgskritisch ist. Gesa Evers
„BEI DER DIGITALISIERUNG SIND
HORIZONTALE STRUKTUREN GEFRAGT.“
Stadtwerke Düsseldorf Twitter-Kanal: seit 2013 aktiv
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orgens vor dem Frühstück ist die
Blutdrucktablette fällig, danach
die Schmerzmittel – mit Medika-
menten beginnt für viele Menschen
der Tag. Und oft endet er auch damit. Da kann
schon mal etwas durcheinander geraten oder
vergessen werden. Diese Erkenntnis war die
Basis für das Geschäft smodell von Pillboxgo,
einem Düsseldorfer Start-up in der Gesund-
heitsbranche. Geschäft sführer Pascal Evecek
fasst die Idee in einem Satz zusammen: „Wir
haben den Weg vom Rezept zum Einnehmen
neu erfunden.“
RUNDUM-SORGLOS-PAKET FÜR PILLEN
Wie man Medikamente nimmt, daran habe
sich in den letzten 100 Jahren eigentlich nichts
verändert. „Da muss es doch eine modernere
Möglichkeit geben“, meinte Pascal Evecek und
dachte mit seinen Partnern Maria Glukhova
und Christian Lenski über einen Apotheken-
service nach, der sich dem Leben der Patien-
ten anpasst. So entwickelten sie die Pillbox, in
der alles steckt, was der Mensch an Medika-
menten pro Tag (und zu unterschiedlichen Zei-
ten) braucht, ausreichend für zwei Wochen. Die
Medikamente sind portioniert und verpackt
in Kunststoff -Tütchen, die in einem Produk-
tionsbetrieb in Nordhorn hergestellt werden
52 Porträtiert
IHK magazin 02.2017
– „unter kontrollierten Bedingungen“. Auch
die Box besteht zurzeit noch aus Kunststoff ,
„das werden wir aber bald aus ökologischen
Gründen durch Karton ersetzen.“
Die Kunden müssen vorher nur eins erledi-
gen: Ihre Rezepte für alle Medikamente, die
sie einnehmen, an Pillboxgo schicken. Part-
ner des Unternehmens ist eine Düsseldor-
fer Apotheke, die die verschriebenen Arznei-
mittel auf mö gliche Wechselwirkungen prüft .
„Das ist heute ein großes Problem“, so Pascal
Evecek, „denn viele Patienten lassen sich Ta-
bletten von verschiedenen Ärzten verschrei-
ben.“ Und nehmen dadurch häufi g einen ge-
fährlichen Cocktail zu sich.
DREI, DIE DAS DREI, DIE DAS
LEBEN LEICHTER MACHEN LEBEN LEICHTER MACHEN Düsseldorfer Existenzgründer sind mit cleveren Ideen auf der Erfolgsspur.
Christian Lenski Maria Glukhova Pascal Evecek
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53
DER RECHTE TON ZUR RECHTEN ZEIT
Dass Musik je nach Klangart eine anregende
oder beruhigende Wirkung hat, macht sich die
Medizin längst zunutze – ob bei Zahn-Operati-
onen oder im Kreißsaal. Ein Start-up, gegrün-
det von Absolventen der Düsseldorfer Uni, geht
noch einen Schritt weiter. Es kombiniert Gitar-
renklänge, Klaviermusik oder Meeresrauschen
mit Tönen in ganz bestimmten Frequenzen, so-
genannten binauralen Tönen, wobei das rechte
Ohr etwas anderes hört als das linke. Die Me-
thode stammt aus den USA, nun hat sie zwei
Existenzgründer zu dem Unternehmen Focus.
FM inspiriert.
Heute Nacht gut geschlafen? Etwa 25 Prozent
aller Menschen können da nur mü de lachen,
sie leiden unter gelegentlichen oder perma-
nenten Schlafstörungen. Tagsüber haben sie
dann Mühe, sich im Studium oder am Arbeits-
platz zu konzentrieren. „Mit wissenschaft lich
modifi zierten Tönen lässt sich beides verbes-
sern“, davon ist Elmar Lins, Geschäft sführer
von focus.FM, überzeugt. Und zitiert Studien,
die nachgewiesen hätten, dass hohe Frequen-
zen die Konzentration, tiefe Frequenzen den
Schlaf fördern.
Die Entwickler der Pillenboxen, die seit Ju-
li 2016 verschickt werden, glaubten zunächst,
dass vor allem ältere Menschen zu ihren Kun-
den zählen würden. Aber da täuschten sie sich.
„Ältere befürchten off enbar, dadurch ihre Au-
tonomie zu verlieren.“ Deren Kinder sind da-
gegen von der Idee begeistert, glauben mit der
Box auch ein Mittel gegen die Vergesslich-
keit („Hab ich heute eigentlich schon meine
Magentablette genommen?“) gefunden zu ha-
ben. Hauptkunden sind inzwischen vor al-
lem Jüngere, die auf Bequemlichkeit setzen.
Der Geschäft smann zum Beispiel, der für ein
paar Tage verreisen muss und nur die Tablet-
ten-Tütchen mitnimmt, die er exakt für die-
se Zeit braucht.
Den Service der Pillbox-Grundversion (inklu-
sive Wechselwirkungs-Check) gibt’s zum Null-
tarif, Kunden müssen lediglich die Versand-
kosten übernehmen. Das erweiterte Angebot
kostet im Monat 12,95 Euro, da kümmert sich
das Gründer-Team dann auch um ein Nach-
folgerezept beim Arzt und gewährt Rabatt auf
alle rezeptfreien Medikamente. Nachdem die
Testphase in Düsseldorf erfolgreich war, wer-
den nun die neuartigen Pillendosen deutsch-
landweit verschickt. (www.pillboxgo.de)
Start-up ist ein schillernder Begriff. Er bezeich-
net junge Unternehmen, die entweder über ei-
ne innovative Technologie oder ein innovatives
(= skalierbares) Geschäftsmodell verfügen und
auf schnelles Wachstum angelegt sind. In un-
serer Serie „Start-ups“ stellen wir Unterneh-
men vor, auf die diese Eigenschaften zutref-
fen, die nicht älter als fünf Jahre sind und die
ihren Sitz in Düsseldorf oder dem Kreis Mett-
mann haben. In diesem Teil werden vorgestellt:
Die Pillbox GmbH, das Unternehmen Fokus.FM
(Deluwak UG (haftungsbeschränkt)) und die
FoxBase GmbH.
Katja Fietkiewicz Alina Jennrich Elmar Lins
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Schnell nahmen die Businesspläne konkre-
te Konturen an, zumal die Gründer und ihre
Partnerinnen verschiedene, passgenaue Pro-
fessionen mitbringen: Elmar Lins und Mit-Ge-
schäft sführer Daniel Bicking haben beide Be-
triebswirtschaft studiert, Alina Jennrich ist
Psychologin mit Schwerpunkt Neuro-Psycho-
logie, Kaja Fietkiewicz ist angehende Juris-
tin. Vom Gründungszentrum der Uni fühlen
sich die Jungunternehmer genauso unterstützt
wie vom Life Science Center, das ihnen für die
Testphase der ersten Monate kostenlose Bü-
roräume zur Verfügung stellte.
So konnte das Team zügig seine Internetsei-
te entwickeln und mittlerweile auch eine App,
durch die sich die hilfreichen Töne herunterla-
den lassen. Kunden können (für 5,95 Euro im
Monat) zwischen drei verschiedenen Ansätzen
und etlichen Musikrichtungen wählen, „ob sie
sich nun besser konzentrieren, nach getaner
Arbeit abschalten oder gut schlafen wollen.“
Elmar Lins berichtet, wie er selbst mit klingen-
der Unterstützung seine Prüfungen besser ge-
schafft hätte. Wie das System funktioniert, sei
keine Zauberei, sondern eine wissenschaft lich
fundierte Methode: Durch die unterschiedli-
chen Frequenzen würden bestimmte Regio-
nen im Gehirn angeregt oder beruhigt. „Wir
besitzen ein EEG-Gerät, mit dem sich Aktivi-
täten des Gehirns messen und in Wellenform
visualisieren lassen.“ Inzwischen hat das Un-
ternehmen einen festen Kundenkreis, außer-
dem gibt es Internetseite und App jetzt auch
auf Englisch. Denn nun wollen die Macher von
Fokus.FM den amerikanischen Markt erobern
– also das Ursprungsland der stimulierenden
Töne. So klingt Erfolg. (www.focus.fm)
ZEIT FÜR SCHLAUE FÜCHSE
Unterstützung ganz anderer Art bietet Fox-
base: Was heißt hier Unterstützung? Viele
Kunden empfi nden den Service des jungen
Düsseldorfer Unternehmens geradezu als Le-
benshilfe. Mit buyboon.com wurde eine Platt-
form ins Leben gerufen, die Kunden bei einer
onlinebasierten Produktsuche – ganz nach
ihren Bedürfnissen – unterstützt. Ganz sim-
pel, in Kundensprache und in wenigen Minu-
ten kommt man hier zu seinem Ergebnis. Be-
gonnen wurde mit dem „Problem-Produkt“
Laptop. Denn wer einen Laptop sucht, fi ndet
zunächst das: ein verwirrendes Überangebot
von Möglichkeiten. Und an Fachbegriff en.
Aber wer kennt schon den Unterschied zwi-
schen Netbook, Convertible und Ultrabook?
Und wer weiß, wenn der Verkäufer im Fach-
markt fragt, wie viel „Ram“ man denn benöti-
ge, dass er den Arbeitsspeicher meint.
Die Plattform buyboon.com ist für jeden ver-
ständlich aufgebaut – auch wenn dahinter ein
komplizierter Algorithmus steckt. „Unsere
Kaufb eratung funktioniert wie ein Fragebo-
gen, der ermittelt, was der Nutzer wirklich
braucht“, erläutert Carsten Dolch, der mit
seinem Partner Benjamin Dammertz das Un-
ternehmen leitet. Da wird zunächst detailliert
gefragt, wofür genau der Käufer sein Gerät
überhaupt nutzen will: Mails und Internet,
Filme und Fotos, Spiele oder Grafi ken? Auch
wird ermittelt, was besonders wichtig ist (bei-
spielsweise Design oder Preis).
Die Prozedur dauert nur ein paar Mausklicks,
bis kostenlos eine „Top Ten“ angezeigt wird,
Daniel Bicking
54 Porträtiert
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„also passgenaue Geräte, die genau zu den
Anforderungen des Kunden passen“, so Cars-
ten Dolch. Und von dieser konkreten Kau-
fempfehlung geht’s zu den Produktdetails in
Kundensprache, zum Preisvergleich oder di-
rekt auf die Seite eines Händlers.
Schnell wurde den Gründern klar, dass sich
diese Kaufb eratung für viele Konsumgüter
nutzen lässt. Denn auch bei anderen Pro-
dukten würden Hersteller oft mit Begriff en
jonglieren, die für den normalen Kunden
erst mal vom Fachbegriff sdschungel in Kun-
densprache übersetzt werden müssten. Zum
Beispiel bei Wein, dem zweiten Produkt, was
von Foxbase auf der Plattform buyboon.com
umgesetzt werden soll. Die Kaufb eratung für
den fl üssigen Genuss soll ähnlich funktionie-
ren wie beim technischen Produkt.
Die Gründer sind sicher: „Unsere Idee einer
Plattform für Kaufb eratung hat großes Zu-
kunft spotential und ist für viele Produktarten
ausbaufähig. Und dies nicht nur für den End-
verbraucher, sondern auch zur Verbesserung
der Nutzerfreundlichkeit in B2B-Online-
shops.“ (www.foxbase.de)
Ute Rasch
Carsten Dolch und Benjamin Dammerth
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Die Wirtschaftsjunioren sind mit rund 10.000 aktiven Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft der größte Verband junger Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland. Unsere Mitglieder sind zwischen 18 und 40 Jahre jung, den-ken unternehmerisch und engagieren sich in unserem Netzwerk ehrenamtlich für die Zukunft unseres Landes.
wjduesseldorfwirtschaftsjunioren.niederberg
Sie sind Existenzgründer, junger Unternehmer oder Führungskraft?
Sie möchten sich mit der jungen regionalen Wirtschaft vernetzen?
Sie haben Lust auf ehrenamtliche Projektarbeit?
Dann nehmen Sie einfach und unverbindlich Kontakt zu uns auf und lernen das star-ke Netzwerk der Wirtschafts- junioren kennen.
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56 Porträtiert
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Gabriela Picariello ist Inhaberin der Agentur Rheinlust, Vize-Präsidentin
der IHK Düsseldorf und im Aufsichtsrat der DMT Düsseldorf
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eine Frage, so etwas erträgt man nur
mit einer guten Portion Gelassenheit.
Zum Beispiel, wenn der traumhaft e
Brasilien- Urlaub erst wenige Stunden
hinter einem liegt. Nicht der im nervtötenden
Rio de Janeiro mit seiner touristisch aufgeheiz-
ten Copacabana, sondern weit außerhalb, im
Ozean -Örtchen Itacotiara, einem kleinen Pa-
radies für Surfer und Ausfl ügler in die Berge.
Gabriela Picariello sitzt an diesem Morgen um
8.42 Uhr hinter einem Stapel Post, der nach
einem zweiwöchigen Urlaub gar nicht klei-
ner sein kann. Dieser Berg von Kundenan-
fragen, Vertragsentwürfen, Hotelbuchungen
und fürs neue Jahr fälligen Versicherungspo-
licen, dazu die an den Bürowänden aufgestell-
ten Bilder für die Charity -Versteigerung, all
dies bringt die Chefi n der Agentur Rheinlust
nicht aus der Ruhe. Vielmehr teilt sie das Los
mit jenen Privat - und Geschäft sleuten, denen
die Bestellung eines Telefonanschlusses nicht
selten mehrwöchige Leidenszeiten beschert.
Von vier Anschlüssen sind in der Agentur ak-
tuell zwei nicht verfügbar. Das geht ja noch,
möchte man meinen. Ist aber Blödsinn, wenn
man bedenkt, was für die Firma von gut funk-
tionierenden Drähten hinaus in die Business-
welt abhängt. Erst recht wenn der Kundenbe-
rater eine Technik verkauft hat, die, wie man
der immer noch aufgebrachten Agenturchefi n
im Nachhinein erklärt hat, noch gar nicht auf
dem Markt ist . . .
GESICHT DER TOUR DE MENU
Das in der Marketingbranche gern genomme-
ne Bild hat jede Menge Gebrauchsspuren, aber
es stimmt: Gabriela Picariello ist seit 17 Jah-
ren das Gesicht der Tour de Menu, jenem im
Frühjahr und Herbst über Monate laufenden
Wettbewerb von Spitzenkräft en in der Düs-
seldorfer Gastro -Szene. Sie hat Düsseldorf den
Fischmarkt am Tonhallenufer mit 90 Händ-
lern und durchschnittlich 25.000 Besuchern
beschert, wo neben Feinkost aus aller Herren
Ländern auch die geräucherte Makrele einge-
wickelt und zum Schampus feines Meeresge-
tier kredenzt wird. Beide, Tour de Menu und
Fischmarkt, sind inzwischen auch in Köln vor
Anker gegangen. Nicht dass die 54 -Jährige die
Domstädter aus Düsseldorf heraus halten will.
Mit ihren beiden Exportschlagern tritt sie nur
den Beweis dafür an, dass die Geschmäcker
der rheinischen Rivalen allen Unterschieden
beim Bier zum Trotz dicht beieinander liegen.
Der alltägliche Umgang mit Fisch und sonsti-
gen Markthändlern, mit Kirmesleuten, Knei-
penwirten und Sterneköchen ist für Gabriela
Picariello so etwas wie das unerlässliche Salz
in der Suppe. Die Mutter einer 14 Jahre alten
Tochter studiert solche Typen: „Alles interes-
sante, auch schillernde Leute.“ Die Händler des
Fischmarkts, „da müssen Sie schon mal klare
Ansagen machen.“ Die Franzosen, die mit ih-
ren Spezialitäten seit 16, 17 Jahren nach Düssel-
dorf kommen hat sie als „ausgesprochen feine,
zurückhaltende Menschen“ lieb gewonnen. Die
jungen Studenten der Kunstakademie, die ihre
Werke Jahr für Jahr zur Versteigerung für ei-
nen guten Zweck tragen. „Auch die erst am An-
fang ihrer Karriere stehenden jungen Künstler
Montag
6.45 Uhr Der Wecker klingelt. Frühstück für die Tochter, darauf achten, dass sie um 7.30 Uhr pünktlich das Haus in Richtung Schule verlässt.
7.30 Uhr Fitnessstunde im Schwimmbad oder Fitnessstudio.
9.00 Uhr Agentur Rheinlust, Mitarbeiterbesprechung, Gespräche über Verträge für die kommende Tour de Menu.
13.00 Uhr Arbeitsessen mit Remo Rosati in Oberkassel. Stichworte: Rosatis Angebot für die Tour de Menu.
14.30 Uhr Terminvereinbarung mit dem Centermanagement der Schadow Arkaden in Sachen Charity Neujahrsversteigerung am 5. Februar.
16.10 Uhr Tochter nach Unterrath zum Basketball Training fahren, später wieder abholen.
17.45 Uhr Treffen mit Freundin für eine Tasse Kaffee
18.15 Uhr Einkaufen, dann nach Hause. Kochen.
Das Gesicht der Das Gesicht der
Tour de Menu Tour de Menu Ein Tag im Leben von... Gabriela Picariello hat Düsseldorf
verinnerlicht. Und Vizepräsidentin der Industrie und
Handelskammer ist sie seit neun Jahren.
Menu.
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EIN
LUST
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58 Porträtiert
brauchen eine schöne Präsenz“, sagt Gabriela
Picariello. „Und die versuche ich ihnen zu ge-
ben.“ Die Arbeit für die jungen Künstler hat
den angenehmen Beigeschmack von Fürsor-
ge. Das ist etwas anderes als die Betreuung
der Tour de Menu -Kunden. Zu ihnen ist die
Agenturchefi n geschäft lich unterwegs, berät
individuell und hat dabei das große Ganze im
Blick: Möglichst viel Vielfalt und keine Silbe
über die Absichten des Wettbewerbers. Gute
und schlechte Erfahrungen? „Wie im Leben“,
sagt sie. Aber die Unzuverlässigkeiten nähmen
zu. „Wenn ich von meinen Mitarbeitern höre,
dass Gesprächspartner nur schwierig oder gar
nicht zu erreichen sind, dann weiß ich oft , dass
in den Betrieben etwas nicht in Ordnung ist.
Und nicht verwunderlich ist, dass genau die,
die schwierig werden, nach einem halben Jahr
in der Insolvenz sind. Die Zeiten sind schwie-
rig geworden, sehr schwierig.“
ACHT FRAUEN UND EIN BUCH
Wenn Gabriele Picariello spätestens um neun
Uhr in ihrem Hinterhofb üro in der Cita-
dellstraße erscheint, hat sie jenen Teil des
Pfl ichtprogramms hinter sich, der ihr für den
Rest des Tages auch den Rücken stärkt. Wenn
um 6.45 Uhr der Wecker klingelt, das Früh-
stück für die Tochter erledigt ist und die sich
auf den Weg zum Humboldt -Gymnasium ge-
macht hat, startet um 7.35 Uhr das Fitnesspro-
gramm: Drei Mal in der Woche Studio oder
als Alternative konzentriert schwimmen. 1.000
Meter Brust, Kraul, Rücken im Wechsel. „Der
beste Sport, den ich seit 18 Jahren mache.“ Um
16 oder 17 Uhr ist dann meist Schluss in der
Agentur, dann wird abgeschaltet, eingekauft
und zu Hause – was sonst – lecker gekocht.
Und weil wir gerade bei solchen Ausgleichs-
übungen sind: Seit 15 Jahren pfl egt Gabriele Pi-
cariello ihren monatlichen Lesekreis mit acht
Frauen. Alle lesen das gleiche Buch und be-
sprechen es dann. Das ergibt viel Gesprächs-
stoff und jede Menge Th emen über die Dinge
des Lebens. Wer als Tochter eines italienischen
Vaters in Hilden aufwuchs, für den war Düs-
seldorf nicht allzu fern, viel mehr das eigent-
lich ersehnte Ziel. „Mit 20 endlich in die Groß-
stadt“ – dieser Satz klingt noch heute wie eine
Befreiung. Zunächst aber die Ausbildung als
Steuerfachgehilfi n, dann ein Bank- Job an der
Berliner Allee, zwischendurch vier Jahre lang
Model für Marco Polo, schließlich die Wei-
chenstellung, nach der es für die junge, erleb-
nisfreudige Frau düsseldorferischer nicht zuge-
hen konnte: Sechs Jahre lang Management für
die Toten Hosen, die Ende der Achtziger mit
ihrer ersten LP und „Hier kommt Alex“ durch-
gestartet sind. Danach die Leitung des Szene-
magazins Überblick, die Pressearbeit für den
aus der Taufe gehobenen Altstadtherbst, die
Arbeit im ersten Internetcafé Garden – und
die Erkenntnis, wie leicht sich in Düsseldorf
Netzwerke für die Selbständigkeit knüpfen las-
sen. „Das war eine unbeschwerte, extrem span-
nende Zeit.“
In Hilden aufgewachsen – okay, aber Gabri-
ela Picariello ist heute durch und durch Düs-
seldorferin. Was die Stadt ausmacht, hat sie
verinnerlicht. Allein der Name ihrer Agentur,
Rheinlust, lässt nichts anderes zu. Und auch
die Th emen nicht, mit denen sich die Vizeprä-
sidentin der Industrie und Handelskammer –
sie ist im neunten Jahr Präsidiumsmitglied –
auch beschäft igt. „Düsseldorf ist schön“, sagt
sie – und legt los: Die Kultur, die Freizeit, die
Rheinpromenade, der gut funktionierende öf-
fentliche Personennahverkehr, die vielen guten
Schulen, der Flughafen, schöne und sich inte-
ressant entwickelnde Stadtteile wie Kaisers-
werth oder Flingern, das sind ihre Stichworte.
Deutliche Skepsis schwingt mit, wenn sie be-
obachtet, wie immer mehr schöne, alte Archi-
tektur Platz machen muss für Neubauten von
der Stange. Noch Fragen?
Gabriela Picariello kann sich an Düsseldorf
nicht satt sehen. Ausgenommen, sie ist an-
derswo unterwegs. Sie reist unendlich gerne,
auf Kurztrips in Deutschland genauso wie in
der großen, weiten Welt. Wie kürzlich mit der
Tochter zum Treff en mit Freunden in Brasili-
en. Oder nach Vietnam und Sansibar – oder
hinauf zu Perus Machu Picchu, dort will sie un-
bedingt auch noch hin.Matthias Roscher
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„Ich bin in Hilden aufgewachsen.
Düsseldorf war für mich nicht allzu fern.“
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Der Phoenix breitet seine Flügel ausIm Dreischeibenhaus lockt das nach dem ursprünglichen Erbauer, der Phoenix-Rheinrohr AG,
genannte Restaurant.
ie Idee, ein Restaurant zu er-
öff nen, schwirrte schon länger
in seinem Kopf. Denn Patrick
Schwarz-Schütte ist ein Freund
guter Küche und er bekocht auch
seine Familie. Doch eigentlich ist er Chef der
Black Horse Investment Gruppe und Besit-
zer des revitalisierten Dreischeibenhauses,
das seit 1960 mit seinen 94 Metern Höhe die
Skyline der Stadt prägt. „Wir haben hier Platz
für ein Restaurant, und bevor ich einen Päch-
ter ins Haus hole, werde ich lieber selber Gast-
ronom“, sagt der 60-Jährige und gründete eine
neue Firma mit 35 Mitarbeitern, darunter 13
Köche und Küchendirektor Florian Hartmann.
Dort wo früher in der Th yssen Zentrale das
Wirtschaft swunder mit angekurbelt wurde,
verantwortet Hartmann, junger Aufsteiger
der deutschen Kochszene, die Zusammenstel-
lung der Speisekarten im Restaurant, in der
Bel Étage sowie im Phoenix Twenty Two – und
natürlich die Auswahl der Zutaten. „Ich lasse
mich gern von saisonalen Produkten inspirie-
ren“, sagt der Ziehsohn von Drei-Sterne-Koch
Harald Wohlfahrt. Eine seiner Spezialitäten
sind Wildgerichte wie Kurzgebratenes vom
Reh dazu Krautwickel, getrüff elter Rahmwir-
sing, Brez’nknödel und geschmorte Shiitake.
Ob Reh oder Wildschwein – meist stammt das
Tier aus Schwarz-Schüttes Jagdgründen. Das
Team um Florian Hartmann probiert ständig
Neues aus. Es wird eingelegt, geräuchert, gepö-
kelt, gebacken und gereift . „Im Idealfall soll der
Gast etwas Unerwartetes erleben.“
Im Phoenix ist das maßgeschneiderte Interieur
mit Wandpaneelen aus Edelhölzern, wasser-
türkisfarbenen Sitzinseln, dem Naturstein, der
Decken-Skulptur und den Leucht-Objekten auf
hohem Niveau – so wie die Preise für Speis und
Trank. „Aber bei uns gibt es den Quicklunch
– auch als Take away“, erklärt Hartmann. Die
Gerichte wechseln täglich – mal werden Fish &
Chips, mal Gnocchi im Pilzrahm aufgetischt.
Exklusiver geht es beim Fine Dining in der
Bel Étage zu. Menüs mit bis zu zehn Gängen
und „neuen Geschmäckern“ hat der 34-Jährige
entwickelt: Zum Beispiel Rochenfl ügel, Holun-
derkapern und Salsiccia oder ein Dessert aus
Johannisbeergehölz, Wildkakaobohnen-Scho-
kolade und Gingerbread-Granola. Solche kuli-
narischen Ausfl üge werden begleitet von einem
hervorragenden Service. Das Sechs-Gang-Me-
nü, mit begleitenden Weinen kostet 145 Euro;
zehn Gänge schlagen mit 189 Euro zu Buche.
Zur Einstimmung empfi ehlt sich übrigens ein
echter Düsseldorfer: Killepitsch sour – Kille
mit Zitronen- und Organgensaft , Zuckersirup,
Angostura und Th omas Henry Bitter Lemon.Dagmar Haas-Pilwat
Phoenix / Dreischeibenhaus / August-Thyssen-Straße 1 / 40211 Düsseldorf / Internet www.phoenix-restaurant.de / Restaurant montags bis frei-tags, 12 bis 14.30 Uhr (dann neben à la Carte Speisen auch wechselnder Quicklunch, 19 Euro), und ab 18 Uhr, samstags ab 18 Uhr. / Bar donnerstags, 18 bis 21 Uhr, „After Work Special“ mit Barfood und Cocktails/Longdrinks. / Bel Étage mittwochs bis samstags, 18 bis 22 Uhr geöffnet.
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60 Meet & Greet
IHK magazin 02.2017
1.200 GELADENE GÄSTE KAMEN AM 16. JANUAR
Begrüßt wurden sie von „dem Neuen“, heißt
von Andreas Schmitz, seit Ende November
vergangenen Jahres neuer Präsident der IHK
Düsseldorf. Neben einem Parforceritt durch
regionale Th emen ging es in den Kernpunk-
ten seiner Begrüßung um die Zukunft der
„off enen Gesellschaft “, die Situation des Fi-
nanzsystems und die Digitalisierung. Au-
ßerdem hatte er noch eine wichtige Botschaft
für einen seiner prominenten Gäste, Düssel-
dorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel. „Da
beißt die Maus keinen Faden ab: Die wohl-
habende Stadt Düsseldorf muss zurück in die
schwarzen Zahlen. Dies wird man ohne ei-
ne alsbaldige Anpassung der Ausgabensei-
te nicht schaff en“, schriebt Schmitz dem OB
ins Gebetbuch. Schmitz sagte dann herzlich
„Danke“, und zwar an seinen Vorgänger im
Amt, Ehrenpräsident Professor Dr. Ulrich
Lehner für sein umfangreiches und beispiel-
loses Engagement. Gastredner des Abends
war S. E. James Sebastian Lamin Wood, Bot-
schaft er des Vereinigten Königreiches Groß-
britannien und Nordirland. Er warb für eine
„faire Lösung“ zum EU-Austritt. Seine Kern-
botschaft : „Die Briten verlassen die EU, aber
nicht Europa“. Für gute Stimmung sorgte
auch die Jazz- Untermalung von „Klaus Dol-
dinger an best friends“. Besonderes Schman-
kerl: Bei dem Stück Bluesette griff IHK-Eh-
renpräsident Professor Dr. Ulrich Lehner
persönlich in die Saiten des Kontrabasses.
IHK-Jahres-empfang 2017Wenn im Januar im Düsseldor-
fer Maritim am Flughafen so
richtig etwas los ist, dann ist
wieder Neujahrsempfang der
IHK Düsseldorf.
[9]
[5]
[8]
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MUNTERES STELLDICHEIN BEIM IHK-JAHRESEMPFANG (IM BILD JEWEILS VON LINKS):
Gut besucht: Der IHK-Jahresempfang 2017
im Maritim-Hotel am Flughafen. [9]
IHK-Vizepräsident Dirk Lindner (links) und
Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, In-
tegration und Soziales des Landes Nord-
rhein-Westfalen; [1]
IHK-Hauptgeschäft sführer Gregor Berghau-
sen und Annemarie Lütkes, Regierungspräsi-
dentin der Bezirksregierung Düsseldorf; [2]
IHK-Ehrenpräsident Albrecht Woes-
te, IHK-Präsident Andreas Schmitz und
IHK-Hauptgeschäft sführer Gregor
Berghausen; [3]
IHK-Ehrenpräsident Professor Dr. Ulrich
Lehner; [6]
Dr. Wolf Doldinger, Klaus Doldinger an best
friends, Dr.-Ing.e. h. Heinrich Weiss, Vorsit-
zender des Aussichtsrates der SMS GmbH,
IHK-Ehrenpräsident Professor Dr. Ulrich
Lehner und Th omas Geisel, Oberbürgermeis-
ter der Stadt Düsseldorf; [4]
Gastredner S. E. James Sebastian Lamin
Wood, Botschaft er des Vereinigten Königrei-
ches Großbritannien und Nordirland; [8]
IHK-Präsident Andreas Schmitz bei seiner
Begrüßungsrede; [5]
Klaus Doldinger an best friends sorgten für
den musikalischen Rahmen, [7]
[1]
[2]
[3]
[6][4]
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Mehr Bilder vom IHK-Jahresempfang 2017 sowie die Vollständigen Reden von IHK-Präsident Andreas Schmitz, IHK-Ehren-präsident Professor Dr. Ulrich Lehner und S. E. James Sebastian Lamin Wood, Botschafter des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland im Internet unter www.duesseldorf.ihk.de, Dokumenten-Nummer 3615754.
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62 Tipps und Termine
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Düsseldorf | Refugees are welcome here!Begegnungsort für Gefl üchtete und alle Bürger. Café Eden im Foyer des Jungen Schauspiels Münsterstraße 446immer montags ab 15 Uhr
Ratingen | Oppelner GesichterLeute von heute in Trachten von gestern. Oberschlesisches Landesmuseum Bahnhofstraße 62bis 19. Februar täglich (außer mo.), 11 bis 17 Uhr
Heiligenhaus | Ali Claudi TrioLegenden der Jazzszene. Museum Abtsküche Abtskücher Straße 37 3. März, 19 Uhr
Velbert | Spaziergang durch LangenbergAus der Fotosammlung von Hans-Dieter Conze. Deutsches Schloss- und BeschlägemuseumOststraße 20bis 3. Märzdienstags bis freitags 9 bis 16 Uhr, sonntags 12 bis 18 Uhr
Wülfrath | Sorgen? Mache ich mir morgen!Sia Korthaus macht in ihrem neuen Programm eine Zeitreise durch die Epochen. Kommunikations-CenterSchlupkothen 49a16. März, 20 Uhr
Mettmann | Doggy DayMit Hund(en) ins Museum. Neanderthal Museum Talstraße 300jeden ersten Freitag im Monat 14 bis 18 Uhr
Erkrath | KreartürlichBrigitte Bruns zeigt ihre neuen Werke. Kunsthaus ErkrathDorfstraße 9 bis 1118. bis 26. Februar, 17 bis 18 Uhr
Haan | OrgelkonzertDas Duo „Flauto e basso“ mit Werken unter anderem von Bo-noncini, Bach und Telemann. Evangelisch-reformierte Kirche Gruiten19. Februar, 16.30 Uhr
Hilden | BarricadeMusical nach dem Roman „Les Misérables“ von Victor Hugo Stadthalle HildenFritz-Gressard-Platz 116. Februar, 20 Uhr
Langenfeld | Bonjour ParisEin literarisch-musikalischer Spaziergang durch Frankreichs Metropole. Kulturzentrum, Flü-gelsaalHauptstraße 1338. März, 19.30 Uhr
Monheim | Klassik im TurmDas Duo Imaginaire mit Simone Seiler (Harfe) und John Corbett (Klarinetten). SchelmenturmGrabenstraße 3021. Februar, 19 Uhr
Velbert | Spaziergang durch Langenberg
Düsseldorf | Refugees are welcome here!
Heiligenhaus | Ali Claudi Trio
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Ein Jahr der WeichenstellungenDie fi nanzstarke Stadt Düsseldorf gerät unter Druck. Sie muss eine
Sparkommission einsetzen, um nicht ins Defi zit zu rutschen.
IHK magazin 02.2017
üsseldorf ist eine Stadt auf dem Erfolgsweg. Die Zahl
der Arbeitsplätze und der Einwohner steigt kontinuier-
lich. Rund 630.000 Menschen leben jetzt in der Landes-
hauptstadt – und die Zuwächse fallen immer höher aus.
Vor zehn Jahren gab es auch Bevölkerungswachstum, im
Durchschnitt gut 2.000 Menschen im Jahr. Im vorigen Jahr lag der
positive Saldo bei rund 7.000 und davor bei 10.000 Menschen. In vie-
len Städten, die einen negativen demographischen Trend haben, blickt
man neidisch auf Düsseldorf. Denn mehr Menschen und mehr Ar-
beitsplätze bedeuten Zukunft sfähigkeit
und einen höheren Gemeindeanteil an
der Einkommensteuer, ebenso gibt es po-
sitive Eff ekte bei der Gewerbesteuer.
Dennoch kann sich im Düsseldorfer Rat-
haus niemand zufrieden zurücklehnen.
Es gilt, einen Spagat zu schaff en. Wäh-
rend etwa die Nachbarstadt Duisburg we-
gen ihrer schrumpfenden Bevölkerung
öff entliche Infrastruktur zurückbau-
en muss, ist sie in Düsseldorf auszubau-
en und zu modernisieren. Auf 700 Mil-
lionen Euro summieren sich allein die
Investitionspakete für den Schulbau, um
die 80 Millionen Euro werden es für neue
Schwimmbäder sein. Weitere Maßnah-
men kommen hinzu, so soll eine größere
Zentralbibliothek vor dem Hauptbahn-
hof entstehen. Ein Tribut an die Ausbil-
dungs- und Hochschulstadt Düsseldorf. Andererseits stehen den Vor-
haben sinkende Einnahmen gegenüber: Wenn die neue Düsseldorfer
Kämmerin Dorothée Schneider vor die Presse tritt, hat sie meist
schlechte Nachrichten zu verkünden. Zuletzt berichtete sie Anfang
Dezember, dass sie für 2016 rund 80 Millionen Euro weniger Gewer-
besteuereinnahmen erwartet. Man komme am Ende wohl „nur“ auf
etwas mehr als 800 Millionen Euro. Gleichzeitig wolle sie die Erwar-
tungen für 2017 um 60 Millionen Euro nach unten schrauben.
Nun ist die Landeshauptstadt nach wie vor eine fi nanzstarke Stadt mit
einem Gesamthaushaltsvolumen von 2,8 Milliarden Euro und 800
Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen bei 630.000 Einwoh-
nern sind im Bundesvergleich spitze. Stuttgart, nahezu gleich groß,
liegt bei 600 Millionen Euro. Es ist deswegen eine anerkannte Tatsa-
che, dass Düsseldorf kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem
hat. Die Frage ist nur, ob die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen
und FDP die Kraft hat, die laufenden Ausgaben und die Standards zu-
rechtzustutzen. Die Stadt lebt nämlich schon lange über ihre Verhält-
nisse. Seit 2007, als Düsseldorf wirtschaft lich schuldenfrei wurde (da-
mit war der Kernhaushalt gemeint, der Schulden der Rheinbahn und
anderer Tochtergesellschaft en nicht umfasst), hat sie das Sparpolster
von 570 Millionen Euro (es verdankt sich Stadtwerke-Anteils- sowie
RWE-Aktienverkäufen) aufgebraucht.
Dies wiederum hat mit Einnahmerück-
gängen auf der einen und Investitionen
auf der anderen Seite, etwa in die Kö-Bo-
gen-Tunnel, zu tun.
2017 ist deswegen ein Jahr der Wei-
chenstellungen. Es reicht nicht aus, wei-
ter Hunderte von Millionen Euro durch
Verkäufe einzunehmen; so ist an den
Verkauf des Kanalnetzes an den Ka-
nal- und Entwässerungsbetrieb gedacht,
auch soll der Flughafen das Areal erwer-
ben, auf dem er steht. Abgesehen davon,
dass es in beiden Punkten rechtliche Be-
denken und hinter den Kulissen ein Ge-
rangel um die Preisgestaltung gibt, fi e-
len durch die Deals jährlich Einnahmen
in einem hohen zweistelligen Millionen-
bereich weg. Außerdem würde das Kapi-
tal nur verzehrt und der Spardruck mittelfristig erhöht. Das hat man
auch in der Ampel-Kooperation erkannt und will nun in einer Spar-
kommission „alles auf den Prüfstand stellen“. Auch die Christdemo-
kraten wollen am Verhandlungstisch Platz nehmen. Sie alle sind ge-
fordert, damit kommunale Handlungsspielräume erhalten bleiben.
D
Uwe-Jens Ruhnau ist in Düsseldorf Leitender Regionalredakteur der
Rheinischen Post Verlagsgesellschaft mbH
„Die Stadt lebt schon lange über ihre Verhältnisse.“
Gastkommentar 63
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14... Anja Kruse,
Inhaberin des Reisebüros
Take a Cruise in
Düsseldorf-Heerdt
Wo möchten Sie leben?
Nach vielen Umzügen während Ausbildung und Studium bin ich im
Jahr 2000 in Düsseldorf angekommen und fühle mich sehr wohl hier.
Ich möchte genau hier leben.
Was schätzen Sie am Standort Düsseldorf?
Ich mag die Kleinstadt in der Stadt, das Leben in den Stadtteilen und
die vielfältigen kulturellen Möglichkeiten.
Was sollte für den Standort noch getan werden?
Als Autofahrerin würde ich mich freuen, wenn wir weniger „Groß-
baustellen“ in Düsseldorf hätten.
Welchen Beruf hätten Sie gerne ergriffen?
Über Umwege bin ich seit fast zehn Jahren in meinem Traumberuf
angekommen – ich bin Reisewunscherfüllerin.
Seit 2007 erfüllt Anja Kruse in ihrem Reisebüro Take a Cruise Reisewün-sche von der individuellen Rundreise über Kreuzfahrten sowie Badeurlaub und Studienreisen bis zum Städtetrip.
Ihre größte Stärke?
Verlässlichkeit.
Ihre größte Schwäche?
Ungeduld, die mich aber auch immer wieder antreibt, die Dinge, die
mir wichtig sind, anzupacken.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Ihren Gesprächspartnern am
meisten?
Wertschätzung und Respekt, Humor und Verlässlichkeit sowie
Off enheit.
Welche Eigenschaften Ihrer Gesprächspartner schätzen Sie am we-
nigsten?
Desinteresse und Unhöfl ichkeit.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Ich liebe es, zu reisen. So lerne ich auch viele Schiff e und Destinatio-
nen persönlich kennen und kann Tipps aus erster Hand geben. Au-
ßerdem verbringe gerne Zeit mit Freunden und Familie.
Wer gehört zu Ihren Vorbildern?
Ich habe größten Respekt vor Menschen, die ihre eigenen Interes-
sen hinter die anderer stellen und dazu beitragen, dass es mehr Men-
schen besser geht.
Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Ich bewundere keine bestimmte Reform, denn Reformen sind in
der Regel nötig und gehören für mich in unserer Gesellschaft zum
Selbstverständnis.
Wären Sie Politikerin, was würden Sie sofort ändern?
Ich bin froh, keine Politikerin zu sein. Denn ich wüsste nicht, wo ich
anfangen sollte ... Es gibt so vieles und jeder hat eine andere Sicht
auf die Prioritäten. Meckern ist so leicht, es besser zu machen ist die
Kunst.
Bitte vervollständigen Sie den Satz: Der Wirtschaft geht es gut,
wenn ...
... die Menschen zufrieden sind, sichere Einkommen haben und die
Erfüllung ihrer Wünsche nicht aufschieben.
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