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Nachrichten aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ NEWSLETTER 29.11.2017 MARIA FURTWÄNGLER UND GERD MÜLLER: GEWALT GEGEN MÄDCHEN UND FRAUEN VERHINDERN Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist weltweit ein dramatisches Problem – sei es körperliche, seelische oder strukturelle Gewalt. „Wir schauen nicht weg“ – so Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller und Dr. Maria Furtwängler, Schauspielerin, Ärztin und Gründerin der MaLisa Stiftung auf der Veranstaltung „Gewalt gegen Frauen und Mädchen erfolgreich verhindern“, die am 23. November im Bundesent- wicklungsministerium stattfand. Zwei Tage vor dem „Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen“ riefen sie mit weiteren deutschen und internationalen Expertinnen wie Ordensschwester Dr. Lea Ackermann zu mehr Prävention auf. Minister Müller in seiner Rede: „Es braucht einen Bewusst- seinswandel – auch und gerade bei den Eliten unserer Partnerländer. Und es braucht konkrete Fortschritte. Denn das eine ist, Gesetze zur Gleichberechtigung zu erlassen. Doch das andere ist, diese Gesetze auch durchzusetzen.“ Minister Müller stellte einen 5-Punkte-Plan der deutschen Entwicklungspolitik vor. Dessen Ziel ist, dass Mädchen und Frauen in den BMZ-Partnerlän- dern die ihnen zustehenden Rechte tatsächlich leben können: durch Aulärung über Frauenrechte, durch einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Einkommen, durch mehr Opferschutz, durch Stär- kung und Sensibilisierung der Justizsysteme sowie durch mehr internationales Engagement. Zusätzlich gab der Minister den Startschuss für ein neues Vorhaben in Südafrika, Lesotho und Sambia zur Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mäd- chen, für das zehn Millionen Euro vorgesehen sind. Hier geht es beispielsweise um Aulärungsangebote für Frauen, Männer und Kinder, Medienkampagnen, um die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern oder von Angestellten im Justizsektor. Der internationale Tag zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen am 25. November erinnert daran und fordert, Gewalt gegen Frauen und Mädchen endlich zu überwinden. MEHR INFORMATIONEN: www.bmz.de/frauenrechte Nr. 07 2017

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Nachrichten aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

BMZ

NEWSLETTER

29.11.2017

MARIA FURTWÄNGLER UND GERD MÜLLER: GEWALT GEGEN MÄDCHEN UND FRAUEN VERHINDERNGewalt gegen Mädchen und Frauen ist weltweit ein dramatisches Problem – sei es körperliche, seelische oder strukturelle Gewalt. „Wir schauen nicht weg“ – so Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller und Dr. Maria Furtwängler, Schauspielerin, Ärztin und Gründerin der MaLisa Stiftung auf der Veranstaltung „Gewalt gegen Frauen und Mädchen erfolgreich verhindern“, die am 23. November im Bundesent-wicklungsministerium stattfand. Zwei Tage vor dem „Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen“ riefen sie mit weiteren deutschen und internationalen Expertinnen wie Ordensschwester Dr. Lea Ackermann zu mehr Prävention auf. Minister Müller in seiner Rede: „Es braucht einen Bewusst-seinswandel – auch und gerade bei den Eliten unserer Partnerländer. Und es braucht konkrete Fortschritte. Denn das eine ist, Gesetze zur Gleichberechtigung zu erlassen. Doch das andere ist, diese Gesetze auch durchzusetzen.“

Minister Müller stellte einen › 5-Punkte-Plan der deutschen Entwicklungspolitik vor. Dessen Ziel ist,

dass Mädchen und Frauen in den BMZ-Partnerlän-dern die ihnen zustehenden Rechte tatsächlich leben können: durch Aufklärung über Frauenrechte, durch einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Einkommen, durch mehr Opferschutz, durch Stär-kung und Sensibilisierung der Justizsysteme sowie durch mehr internationales Engagement.

Zusätzlich gab der Minister den Startschuss für ein neues Vorhaben in Südafrika, Lesotho und Sambia zur Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mäd-chen, für das zehn Millionen Euro vorgesehen sind. Hier geht es beispielsweise um Aufklärungsangebote für Frauen, Männer und Kinder, Medienkampagnen, um die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern oder von Angestellten im Justizsektor.

Der internationale Tag zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen am 25. November erinnert daran und fordert, Gewalt gegen Frauen und Mädchen endlich zu überwinden.

› MEHR INFORMATIONEN: www.bmz.de/frauenrechte

Nr. 072017

Rückblick auf die COP23 Ausgabe 29.11.2017

Nr.072017

„Klimapolitik ist Entwicklungspolitik“:Rückblick auf die Weltklimakonferenz in BonnKlimawandel zerstört Entwicklung. Gerade viele arme Länder sind am härtesten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und können sich zugleich am wenigsten dagegen wappnen. Die Folgen: Hunger, wachsende Armut, Vertreibung und bewaffnete Konflikte. Klimaschutz ist darum entscheidend für künftige Entwicklungserfolge. Bundesminister Dr. Gerd Müller: „Deshalb unterstützen wir Entwick-lungsländer, wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel geht.“

Auf der Weltklimakonferenz COP23 vom 6.–17. November in Bonn stellte das BMZ, das rund 90 Prozent der Mittel der Bundesregierung für die internationale Klimafinanzierung beiträgt, seine Arbeit vor. „Allein mit den Mitteln, die wir im Bereich Klimaschutz, Entwicklung neuer Technologien und erneuerbarer Energien – etwa in Afrika oder Indien – investieren, schaffen wir ein Minderungspotenzial, das vergleichbar ist mit 100 Kohlekraftwerken“, so Müller. Die Botschaft müsse lauten: „Ein Mehr an internationalen Investitionen schafft ein Vielfaches an Wirkung.“

Ein besonderes Highlight war der „Climate Planet“ in der Bonner Rheinaue, einer der wenigen für die Öffentlichkeit frei zugänglichen Bereiche während der COP23. In der begehbaren, 20 Meter hohen Weltkugel erklärte das BMZ fast 25.000 Besucherin-nen und Besuchern, darunter allein 5.000 Schülerin-nen und Schülern, die Ursachen und Folgen des Klimawandels. Ergänzend dazu informierte eine Online-Kampagne des BMZ www.ich-bin-eine-insel.de über zwei Millionen Bürgerinnen und Bürger.

Rückblick auf die COP23 Ausgabe 29.11.2017

Nr. 072017

Gemeinsam klimafreundliche Entwicklung voranbringen: Ein Jahr NDC-Partnerschaft Auf der COP23 wurden verschiedene Initiativen be-schlossen, die Entwicklungs- und Schwellenländern dabei helfen, ihre selbstgesteckten Klimaziele (NDC) zu erreichen und die Bevölkerung besser vor Klima-schäden zu schützen. Eine Initiative des BMZ feierte auf der Klimakonferenz ihr einjähriges Bestehen: die NDC-Partnerschaft. Sie hilft Schwellen- und Ent-wicklungsländern dabei, ihre beim Pariser Klima-abkommen eingegangenen Selbstverpflichtungen in nationale Klimapläne umzusetzen. Es geht um Know-How, Vernetzung und Umsetzung. Minister Müller: „Am meisten haben die unter dem Klimawandel zu leiden, die sich am wenigsten wehren können. Dafür bietet die NDC-Partnerschaft einen idealen Rahmen. Es ist fünf vor zwölf, und nur gemeinsam können wir das Weltklima retten.“

Seit Gründung der NDC-Partnerschaft vor einem Jahr hat sich die Anzahl der Mitglieder von 41 auf 77 fast verdoppelt, darunter sind 48 Entwicklungsländer und 16 Industrieländer sowie 13 internationale Organi-sationen. Das Entwicklungsministerium stellte nun weitere 31 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem wurde – gemeinsam mit Großbritannien, Australien und anderen – ein neuer regionaler Schwerpunkt im Pazifik angeschoben. Insgesamt richtet die Bundes-regierung ihre Klimafinanzierung – 2016 allein 3,4 Milliarden Euro – an den NDCs, also den nationalen Klimaplänen der Partnerländer, aus.

Gemeinsam den Schwächsten helfen: BMZ stärkt Partnerschaft zur Klimarisikoabsicherung

Ausgerechnet da, wo der Klimawandel am spürbarsten zuschlägt, sind die Menschen am wenigsten geschützt gegen die Folgen von extremen Wetterereignissen. Ziel der neuen „InsuResilience Global Partnership“ ist es, Menschen in betroffenen Regionen durch Versiche-rungen gegen Klimarisiken im Schadensfall rasch und wirksam zu helfen. Regierungen sollen nach Naturka-tastrophen schneller und gezielter rea gieren können und damit Folgekosten minimieren. Außerdem sollen sie dabei unterstützt werden, Risiken vorzubeugen, etwa durch Saatgutvorräte oder Notfallpläne.

Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Silberhorn: „In vielen Entwicklungsländern können Dürren oder Überschwemmungen ganze Existenzen bedro-hen. Mit der Partnerschaft bringen wir Vertreter der ärmsten und verwundbarsten Länder der Welt und die wirtschaftlich starke G20 erstmalig an einen Tisch. Gemeinsam können wir arme Menschen noch besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels schützen.“ Die neue globale Partnerschaft baut auf der 2015 unter deutscher G7-Präsidentschaft gegründeten InsuResi-lience-Initiative auf, die zum Ziel hat, bis 2020 zusätz-liche 400 Millionen arme und besonders verletzbare Menschen gegen Klimarisiken in Entwicklungsländern zu versichern. Das BMZ unterstützt die Partnerschaft mit 110 Millionen Euro.

Gemeinsam mit den Städten Klimaschutz vorantreiben: BMZ fördert klimafreundliche MobilitätRund drei Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen in Städten – z.B. durch Verkehr, Baugewerbe, Müllverbrennung oder Heizungen. Sie haben daher beim Kampf gegen den Klimawandel eine Schüsselrolle. Auf dem vom BMZ unterstützten „Städtegipfel“ in Bonn trafen sich über 1.000 Vertreterinnen und Vertreter von Städten und Regionen aus über 60 Ländern. Parlamen-tarischer Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel: „Viele Städte und Regionen gehen beim Klimaschutz voran.

Darin müssen wir sie bestärken, damit sie ihr Potenzial voll entfalten können.“ Das BMZ wird seine Zusammenar-beit mit Städten in Entwicklungs- und Schwellenländern weiter ausbauen. Ein Grundpfeiler ist die „Initiative für transformative urbane Mobilität“ (TUMI), die sich für kli-mafreundliche, sichere und günstige Mobilitätsangebote einsetzt. Außerdem fördert das BMZ die Zusammenarbeit zwischen Kommunen aus Deutschland und Entwick-lungsländern über kommunale Klimapartnerschaften.

Nr.072017 Aktuelle Meldungen aus dem BMZ Ausgabe 29.11.2017

PublikationenUnsere neue Broschüre „ Dem Klimawandel begegenen“ und weitere Publikationen können Sie in gedruckter Form über [email protected] bestellen. →  www.bmz.de/de/mediathek/

publikationen

Dem Klimawandel begegnenDas klimapolitische Engagement des BMZ

Dem Klimawandel

begegnenDas klimapolitische Engagement des BMZ

HerausgeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)Referat Öffentlichkeitsarbeit, digitale Kommunikation und Besucherdienst

GestaltungBMZ

DruckBMZGedruckt auf Blauer Engel-zertifiziertem Papier

Fotosphotothek.net / Ute Grabowsky, Thomas Trutschel; GIZ/matzke-foto

StandNovember 2017

Dienstsitze→ BMZ BonnDahlmannstraße 453113 BonnTel. +49 (0) 228 99 535 – 0Fax +49 (0) 228 99 535 – 3500→ BMZ Berlin im EuropahausStresemannstraße 94 10963 BerlinTel. +49 (0) 30 18 535 – 0Fax +49 (0) 30 18 535 – 2501

[email protected] www.bmz.de

Infotelefon Engagement Global – Service für Entwicklungsinitiativen 0800 188 7 188 (Mo.–Fr. 8–20 Uhr, kostenfrei)

Besuchen Sie uns unter

www.bmz.de

AdventskalenderAuch in diesem Jahr bieten wir wieder unseren schon traditionel-len Adventskalender an. Für jeden Tag im Advent können Sie eine interessante Frage zur aktuellen Entwicklungspolitik beantworten und dabei mit etwas Glück auch eine kleine Überraschung gewin-nen. Machen Sie mit! →  www.bmz.de/adventskalender

NewsletterUnter https://www.bmz.de/de/service/nl/index.php können Sie sich für unseren Newsletter anmelden.

Termine→ 19.01. – 28.01.2018 BMZ auf der Grünen Woche – EINEWELT ohne Hunger ist möglich, mit fairem Einkauf und fairer ProduktionDas BMZ ist auf der kommenden Grünen Woche (19.1.–28.1.2018) in Halle 5.2 vertreten. Hier erfahren Sie alles über die fairen Wertschöpfungsketten Baum-wolle, Textil und Kakao. Kommen Sie uns besuchen.

Anlässlich der Weltklimakonferenz pflanzte Minister Müller im Park des früheren Kanzleramts in Bonn, dem heutigen ersten Dienstsitz des BMZ, eine Lutherlinde. Der neu gepflanzte Baum erinnert an das 500. Reformationsjubiläum sowie an unsere Verantwortung für die Schöpfung und den Klimaschutz. Das BMZ fördert weltweit Projekte zum Schutz und zur Aufforstung von Wäldern.