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MARMARA UNIVERSITÄT
Deutschsprachige Abteilung für Betriebswirtschaftslehre
SoSe 2011-2012
Dr. Dilek Zamantılı Nayır
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GRUNDTATBESTÄNDE DER PLANUNG
ZWECK UND FUNKTİONEN DER PLANUNG
Notwendigkeit der betrieblichen Planung ist in externen und internen Bedingungen der Unternehmen begründet
Gegenwärtige und zukünftige Unsicherheiten, Diskontinuitäten, Turbulenzen der wirtschaftlichen, technischen und sozialen Umwelt (externe Komplexität) – Erfordern Anpassungsprozesse
Langfristige Überlebenssicherung Interne Komplexität der Unternehmen
aufgrund z.B. Grössenwachstum
PLANUNG
Zukunftsbezogene Gestaltungs- und Lenkungsfunktion mit Hilfe von Zielen und Plänen.
Realistische Zukunftsbilder (Prognosefunktion)
Externe und interne Komplexität darf nicht zur Handlungsunfähigkeit führen – sie muss reduziert werden.
Unsicherheitsreduktionsfunktion unterstützt Gestaltungs- und Lenkungsfunktion
HİNBLİCK AUF DEN FÜHRUNGSPROZESS
Planung dient als Entscheidungsvorbereitung Liefert der letzten Phase im
Managementprozess – der Kontrolle – die erforderlichen Zieldaten für den Soll-Ist Vergleich.
Planung: Systematisch-methodischer Prozess zur Erkenntnis und Lösung von Zukunftsproblemen.
Merkmale: Zukunftsorientierung, Prozessbezogenheit und Systematik
FUNKTİONEN DER PLANUNG
Gestaltungs- und Lenkungsfunktion (verbunden mit der Prognose- und Unsicherheitsreduktionsfunktion)
Herausragende Aufgaben – und grösstes Problem - der Planung.
Problem wenn als “plandeterminierte Unternehmensführung” verstanden: Flächendeckend überlagernde und völlig ausfüllende Gestaltung und Lenkung verstanden. WARUM?
VORAUSSETZUNGEN FÜR EİNE “TOTALSTEUERUNGSHYPOTHESE”
Unrealistische Unterstellung: Wirkungszusammenhänge in Gegenwart und Zukunft erfassbar?
Unternehmen kann sich durch zentrale Entscheidungen völlig beherrschen?
Unternehmensteile müssen mit Hilfe von Zwecksetzungen in der Lage sein, Beitrag zur Existenzsicherung zu liefern.
“Gesamtsteuerung” also nur “Globale Vorsteuerung”
KOORDİNATİONS- UND INTEGRATİONSFUNKTİON
Multipersonal ablaufende Entscheidungs- und Ausführungsprozesse (betriebliche Ziele) sollen koordiniert werden.
Abstimmung der Teilpläne Integration wird durch die – in der Realität
kaum realisierbare – Simultanplanung wesentlich verstärkt.
SİMULTANPLANUNG UND SUKZESSİVPLANUNG
Simultanplanung: Planung “in einem Akt” Planung findet für alle Teilbereiche gleichzeitig
unter Berücksichtigung sämtlicher Bezugsgrössen und Interdependenzen statt, so dass ein Gesamtoptimum erreicht wird.
Sukzessivplanung geht “Schritt für Schritt” vor; Teilpläne werden aufbauend aufeinander erstellt.
Bei der Sukzessivplanung stellt sich neben der zu lösenden Integrations- und Koordinationsproblematik auch die Frage, mit welchem Teilbereich des Unternehmens die Planung aufgenommen werden soll; welcher Teilbereich die Planung dominiert.
AUSGLEİCHSGESETZ DER PLANUNG
“Dominanz des Minimumsektors” ist Ansatz für die Planung: Gesamtplanung soll kurzfristig auf den schwächsten betrieblichen Teilbereich (Engpass, Minimumsektor) abgestimmt werden (Engpassplanung), da Engpässe in einem Bereich (z.B. im Absatzbereich) zu Überkapazitäten in den übrigen Bereichen (z.B. in der Produktion) führen.
Langfristig sollte der Engpass beseitigt werden, indem entweder der Engpassbereich auf das Niveau der übrigen Bereiche angehoben wird; oder indem die Überkapazitäten in den Nicht-Engpassbereichen auf das Engpassniveau abgebaut werden.
LEİSTUNGS- UND MOTİVATİONSFUNKTİON
Durch die Planung soll ein höherer Zielerreichungsgrad verwirklicht und die Unternehmensmitglieder zu besseren Leistungen motiviert werden.
Wesentliche Rolle spielt dabei die Verknüpfung der Planung mit dem Managementmodell MBO (Management by Objectives – Führung durch Zielvereinbarung).
Akzeptanz der im Planungsprozess entwickelten Ziele durch die Mitarbeiter, wesentlich gefördert durch deren Partizipation im (Ziel-) Planungsprozess
Beitrag für das Gelingen von Planung.
ANPASSUNGS- UND FLEXİBİLİTÄTSFUNKTİON
Planung soll gewährleisten, dass sich ein Unternehmen besser den Umweltveränderungen anpassen kann (Reaktion).
Muss gewissen Anforderungen genügen Umweltveränderungen müssen überhaupt und rechtzeitig
wahrgenommen werden können; Anpassungspotential muss zur Verfügung stehen; Anpassungsplanungen müssen rechtzeitig vorgenommenn
und in einem angemessenen Zeitraum umgesetzt werden können;
Anpassungsentscheidungen müssen zu einer rechtzeitigen Reaktion des Unternehmens und zum Ausschalten der Störgrössen führen
INNOVATİONS- UND KREATİVİTÄTSFUNKTİON
Durch Planung und Einführung von Verfahrens- und Produktinnovationen soll eine aktive Beeinflussung der Umwelt erreicht werden.
OPTİMİERUNGS- UND SİCHERUNGSFUNKTİON
Durch Planung soll die bestmögliche Verhaltensweise des Unternehmens gefunden werden, auch bei der Bewältigung der Unsicherheit.
Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von Zielen, die eine Beurteilung von Handlungsmöglichkeiten erlauben.
HAUPTPROBLEME DER İNTENDİERTEN FUNKTİONEN
Komplexitätsproblem: Umwelt- und Unternehmenskomplexität mit ihren Auswirkungen auf die Planbarkeit und Gesamtlenkung des Unternehmens
Ungewissheitsproblem: Unsicherheit über die Zukunftsentwicklung der Planungsdaten, und damit über die Ergebnisse der möglichen Handlungsalternativen (Prognosenproblematik).
Informationsproblem: Ursache für die Ungewissheit einerseits sowie Problem des optimalen Informationsumfangs und der Informationsbeschaffung andererseits
HAUPTPROBLEME DER İNTENDİERTEN FUNKTİONEN
Interdependenzproblem: Interdependenzen zwischen den betrieblichen Bereichen erlauben in Hinblick auf die betrieblichen Ziele keine isolierten Massnahmeplanungen der Bereiche; erfordern vielmehr einen hohen Aufwand an Abstimmungen
Flexibilitätsproblem: Einengung der betrieblichen Flexibilität durch planerische Reduzierung des Handlungsspielraums.
VERHÄLTNİS DER PLANUNGSFUNKTİON ZU ANDEREN FUNKTİONEN UND BEGRİFFEN - ABGRENZUNGEN
Führung als zielorientierte Gestaltung und Lenkung soziotechnischer Systeme – Planung ist eine Phase oder Funktion (oder je nach Betrachtung auch ein Instrument) im Rahmen der Führung
Zielbildung im Rahmen der Unternehmenspolitik: Die Abgrenzung ist nicht eindeutig. In einem weiteren Sinne umfasst sie auch die Planung unternehmenspolitischer Ziele, in einem engeren Sinne verstanden setzt sie die unternehmenspolitisch fixierten Ziele voraus (in diesem Fall sind aber im Rahmen der Eigenverantwortung oder der Selbstbestimmungskompetenzen oder je nach Konkretisierungsgrad der Oberziele etwa bei Globalzielsetzungen eigene Zielplanungen der Subysteme möglich)
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Wie strategische und operative Planung erfolgreich verzahnen?