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MASTERTHESE
Titel der Masterthese:
Auswirkung von Kinesio Tape und klassischem Tape auf die
Propriozeption im Sprunggelenk
Verfasserin:
Michaela Kovacs
angestrebter akademischer Grad:
Master of Sportsphysiotherapy (MSPhT)
Wien, im Jänner 2010
Studienzahl lt. Studienblatt: A 992816
Studienrichtung lt. Studienplan: Universitätslehrgang Sportphysiotherapie
Betreuer/-in: Univ. Prof. Dr. Ramon Baron
2
Danksagung
Ich möchte mich, unabhängig von der Reihenfolge, bei folgenden Personen für ihre
Unterstützung während des Entwicklungsprozesses der vorliegenden Arbeit bedanken:
allen Proband/innen, die ohne Gegenleistung, einen Teil ihrer Freizeit in diese
Untersuchung investiert haben,
dem Leiter und den Erzieher/innen des Internats der Liese Prokop Privatschule für
Hochleistungssportler, die die Organisation der Testreihen koordiniert haben,
den Forschungspraktikantinnen, Barbara Halper, Katharina Granser, Marlene
Hofmann und Theresa Steinkellner, sie waren mir eine große Hilfe bei der
Testdurchführung,
Univ.-Prof. Dr. Ramon Baron, der mir als Diplomarbeitsbetreuer zur Seite gestanden
ist,
Mag. Dr. Christian Gormász, der immer ein offenes Ohr für meine Probleme hatte,
Dr. Fritz Kast und Mag. Inge Strobl- Zuchtriegel, die mir bei EDV Fragen
weitergeholfen haben,
und nicht zuletzt meiner Familie, die mich tatkräftig unterstützt hat.
.
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Zusammenfassung
Die folgende Studie befasst sich mit der Frage, ob Kinesio Tape und klassisches Tape
Einfluss auf die Gleichgewichtsfähigkeit des Sprunggelenks haben. In der Hypothese
wird davon ausgegangen, dass Tape die Propriozeption verbessert.
Dazu wurden drei Testserien durchgeführt, in denen 35 Probanden mittels des Test-
und Trainingsgerätes Posturomed getestet wurden. Die Proband/innen wurden sowohl
mit klassischem Tape als auch mit Kinesio Tape Sprunggelenksverbänden versorgt,
um Vergleichswerte zu erzielen. Weiters wurde veröffentlichte Literatur von Experten
auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Tapeverbände durchforscht.
Einleitend werden Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie näher beleuchtet.
Material und Methode sowie den Ergebnissen ist jeweils ein eigenes Kapitel
gewidmet. In der Diskussion werden die eigenen Testergebnisse mit bereits
veröffentlichten Studien verglichen und ein Resümee daraus gezogen. Den Abschluss
dieser Arbeit bildet ein kurzer Ausblick in die zukünftige Versorgung von Sportlern.
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Abstract
The following study deals with the question whether Kinesio tape and classic tape
influence the balance of the ankle. The hypothesis assumes that taping improves the
proprioception.
As a result, three test series have been carried out, in which thirtyfive test persons have
been tested by means of the test- and training equipment Posturomed. The test persons
were provided with classic tape as well as Kinesio tape in form of ankle bandages in
order to achieve comparative values. Moreover, literature published by experts has
been explored in relation to the advantages and disadvantages of the different kinds of
bandages.
Firstly, anatomy, physiology and pathophysiology are examined in greater detail.
Secondly, one chapter is dedicated to the material and method as well as another one
to the results. In the discussion the test results are compared with the studies already
published and a conclusion is drawn. Finally, the thesis offers future prospects
concerning the supply of sportsmen.
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis 5
1. Einleitung ........................................................................................................................... 7
2. Anatomische Grundlagen ................................................................................................. 10
2.1. Das Sprunggelenk ...................................................................................................... 10
2.1.1. Das obere Sprunggelenk ..................................................................................... 11
2.1.2. Das untere Sprunggelenk ................................................................................... 11
2.1.3. Die oberflächlichen Unterschenkelmuskeln und ihre Funktion ......................... 12
2.2. Physiologie ................................................................................................................ 14
2.2.1. Die Haut und ihre Funktion ................................................................................ 14
2.2.2. Muskelaufbau und Funktion ............................................................................... 16
2.2.3. Erregung eines Muskels ..................................................................................... 17
2.2.4. Muskelrezeptoren ............................................................................................... 17
2.2.5. Einflussgrößen auf das Kraftverhalten der Muskulatur ..................................... 18
2.2.6. Propriozeption .................................................................................................... 19
2.2.7. Koordinatonsfähigkeit der Muskulatur .............................................................. 19
2.2.8. Pathophysiologie ................................................................................................ 20
2.2.9. Inversionstrauma ................................................................................................ 20
3. Material und Methode ...................................................................................................... 22
3.1. Leukotape classic ....................................................................................................... 22
3.2. Kinesio Tape ............................................................................................................. 25
3.3. Posturomed ................................................................................................................ 27
3.4. Systemeinstellungen .................................................................................................. 28
3.5. Berechnung der Werte Frequenz, Amplitude und Koordinationsfaktor .................... 29
3.6. Testablauf .................................................................................................................. 30
3.7. Abbruchkriterien ........................................................................................................ 31
6
3.8. Rahmenbedingungen der Datenerhebung .................................................................. 31
3.9. Weitere Testserien ..................................................................................................... 32
3.10. Proband/innen ........................................................................................................ 33
3.11. Datenauswertung .................................................................................................... 34
4. Ergebnisse ........................................................................................................................ 35
4.1. Frequenztests ................................................................................................................. 35
4.1.1. Datenexploration ................................................................................................ 35
4.1.2. Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen ..................................................... 36
4.2. Amplitudentest ........................................................................................................... 40
4.2.1. Datenexploration ................................................................................................ 40
4.2.2. Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen ..................................................... 41
4.3 Koordinationsfaktor ....................................................................................................... 44
4.3.1. Datenexploration ................................................................................................ 44
4.3.2. Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen ..................................................... 45
5. Diskussion ........................................................................................................................ 48
6. Conclusio .......................................................................................................................... 54
7. Ausblick ........................................................................................................................... 56
Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 57
Tabellenverzeichnis .................................................................................................................. 62
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................. 63
Anhang ..................................................................................................................................... 64
7
1. Einleitung
Für Athlet/innen, die Sportarten mit einem hohen Anteil an Lauf, Sprint oder Sprung
ausüben, ist der Schutz des Knöchels von großer Bedeutung, da Verletzungen des
Knöchels die häufigsten Sportverletzungen der unteren Extremität darstellen.
(Hutchinson, 1997; Bahr et al. 1997; Creagh et al. 1998 & Bylak et al. 1998). Balduini
stellt die Behauptung auf, dass Sprunggelenksverletzungen insgesamt 40% aller
Sportverletzungen ausmachen (Balduini et al, 1987). 10% der Patient/innen in der
Unfallambulanz kommen nach Verletzungen des Sprunggelenks ins Krankenhaus
(Barlet et al. 1999).
Robbins et al. (1995) gehen davon aus, dass 90%-95% aller Inversionstraumen eine
Teil- oder eine komplette Ruptur des Lig. Talofibulare ant. zur Folge haben. Je nach
Literatur bleibt bei 15-60% aller Verletzten eine chronische Instabilität mit einem
„giving away“ Gefühl (You et al. 2004, S. 449).
Ärzt/innen und Physiotherapeut/innen verwenden daher seit Jahrzehnten Braces
(Schienen) oder Tapes, um Verletzungen von Sportler/innen vorzubeugen bzw. um
bereits verletzte Strukturen zu schützen. Welche Versorgungsform dabei gewählt wird,
hängt momentan eher von Faktoren wie dem Tragekomfort, den persönlichen
Vorlieben, der Sportart und den Kosten ab, als von der Effizienz des
Versorgungsmaterials (Moiler et al. 2006, S. 661).
Aufgrund des weit verbreiteten Gebrauchs dieses Sprunggelenksschutzes wurden
unzählige Studien durchgeführt, um den Effekt von Tapes und Braces zu erforschen.
Klassische Tapes und Braces wurden auf ihren Einfluss auf Range of motion (ROM),
Kinästhesie, neuromuskuläre Reaktionsfähigkeit, Gelenksbeweglichkeit,
Bodenreaktionskräfte und posturale Kontrolle getestet (Arnold et al. 2004, S. 83).
Kinesio Tape hat allerdings erst in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erlebt
und ist daher nur in den wenigsten vergleichenden Studien berücksichtigt.
Momentan erfährt Kinesio Tape in Europa einen wahren Hype und als Sportler/in
kommt man nach einer Verletzung kaum um die „bunten Verbände“ herum. Sie
werden unter anderem zur Schmerzlinderung, Tonusregulation und Verbesserung der
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Propriozeption sowie zur Stabilisation von Gelenken verwendet (Kase et al. 2005, S.
3).
Die meisten Sportler/innen, die während einer Rehabilitationsphase damit zu tun
hatten, schwören auf Kinesio Tape und als Arzt, Therapeut oder Masseur ist es
beinahe schon verpflichtend eine entsprechende Ausbildung zu haben, wenn man mit
Sportler/innen arbeiten will. Die Frage, die sich allerdings stellt ist, ob dieses
elastische Tape genauso effektiv wirkt und somit die Sportler/innen schützen kann wie
die bereits bewährten unelastischen Tapes und Braces? Und welche Art der
Versorgung sollte der Sportler/in empfohlen werden?
Die vorliegende Arbeit vergleicht Kinesio Tape mit klassischem Tape im Bezug auf
seine Wirkung auf die Propriozeption. Wenn nachgewiesen werden kann, dass Kinesio
Tape wirkt, hat es zukünftig eine Auswirkung auf die Versorgung von Sportler/innen-
sowohl in der Prävention als auch- und vor allem- in der Rehabilitation.
Momentan werden die Sportler/innen bei Sprunggelenksinstabilitäten mit einem
klassischen Tape oder einem Brace versorgt. Das klassische Tape gewährleistet bei
richtiger Anlage eine passive Stabilisierung des Sprunggelenkes durch die Limitierung
der Gelenksbeweglichkeit.
Kinesio Tape hingegen stabilisiert das Gelenk sowohl passiv als auch aktiv, da die
Muskeln aufgrund der Reizsetzung sofort wieder funktionell arbeiten müssen.
Um die Auswirkungen von Tapes in dieser Studie zu untersuchen, wurde das
Sprunggelenk herangezogen, da es die häufigste Verletzungsrate der unteren
Extremität aufweist (Wedderkopp et al, 1999).
Es wurden jugendliche Sportler/innen mittels eines Posturomeds getestet. Dieses
Trainings- und Testgerät misst die individuelle Koordinationsfähigkeit jeder einzelnen
Sportler/in. (Haider Bioswing, 2009). Die Proband/innen wurden ohne Tape, mit
klassischem Tape und mit Kinesio Tape getestet und die Ergebnisse miteinander
verglichen.
Die zentrale Fragestellung dieser Arbeit ist, ob klassisches Tape bzw. Kinesio Tape
eine Auswirkung auf die Propriozeption haben. Die Hypothese geht davon aus, dass
Tape die Propriozeption verbessern kann und somit einen positiven Einfluss auf die
Gleichgewichtsfähigkeit der Proband/innen hat.
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Weiters stellt sich die Frage, ob Kinesio Tape und klassisches Tape gleich gute
Ergebnisse erzielen, oder ob sich eine dieser Tape Formen als wirkungsvoller erweist.
Operationalisierend wurde die Propriozeption über die Gleichgewichtsfähigkeit am
Posturomed gemessen.
Zur Beantwortung der Fragestellungen werden zunächst die anatomischen,
physiologischen und pathophysiologischen Grundlagen der aktiven und passiven
Strukturen des Sprunggelenks näher definiert.
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2. Anatomische Grundlagen
Um den Hintergrund dieser Studie besser zu verstehen, werden im folgenden Kapitel
anatomische und physiologische Grundlagen des Sprunggelenks näher erläutert. Zu
Beginn werden die Strukturen des Sprunggelenks dargestellt. Da sich allerdings die
Wirkungsweise von Kinesio Tape durch die Funktion der Haut und der Muskulatur
erklärt, ist es unumgänglich auch diese näher zu betrachten.
2.1. Das Sprunggelenk
Das Sprunggelenk wird aus einem oberen und einem unteren Sprunggelenk gebildet.
Es wird passiv von der Anatomie der Knochen, den Bändern und der Gelenkskapsel
und aktiv von der Muskulatur stabilisiert. Man kann die Bänder in drei Gruppen
unterteilen, in laterale, mediale und in die Ligamente der Syndesmose.
Abb. 1: Das Sprunggelenk (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sprunggelenkfraktur)
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2.1.1. Das obere Sprunggelenk
Die Gelenkflächen der Articulatio talocruralis werden von der Malleolengabel, der
Trochlea tali mit der Facies superior und der Facies Malleolaris medialis und lateralis
gebildet (Platzer 1999, S. 222).
Die Bänder des oberen Sprunggelenks sind das Ligamentum collaterale mediale, auch
Lig. Deltoieum genannt, das Lig. Talofibulare anterius, das Lig. Talofibulare posterius
und das Lig. Calcaneofibulare (Platzer 1999, S. 222).
Die Articulatio talocrurale ist ein Scharniergelenk, die möglichen
Bewegungsrichtungen sind Plantarflexion und Dorsalextension mit einem maximalen
Bewegungsausmaß von 70 Grad (Platzer 1999, S. 222).
2.1.2. Das untere Sprunggelenk
Das untere Sprunggelenk besteht aus zwei Gelenkflächen. Die Articulatio subtalaris,
die den hinteren Anteil und die Articulatio talocalcaneonavicularis, die den vorderen
Anteil des unteren Sprunggelenks bildet. Die beiden Gelenkflächen wirken gemeinsam
(Platzer 1999, S. 224).
Die Ligamenta talocalcanea mediale und laterale verstärken die Gelenkskapsel der Art.
Subtalaris.
Die Art. Talocalcaneonaviculare besitzt 3 knöcherne Gelenkkörper, den Talus, den
Calcaneus und das Os naviculare. Weiters verstärkt wird diese Struktur von einer
faserknorpelig überzogenen Gelenkfläche am Lig. Calcaneonaviculare plantare. Es
verbindet den Calcneus mit dem Os naviculare und verbindet somit eine Pfanne für
den Talus. Das untere Sprunggelenk ist ein Zapfengelenk, die Bewegungen heißen
Pro- und Supination. Es sind zwischen den Extremstellungen maximal 60 Grad
möglich (Platzer 1999, S. 224).
Der Bandapparat ist unermüdbar und hat eine größere Widerstandskraft als die
Muskeln. Seiner Schädigung geht eine Dysfunktion der Muskulatur voraus (Platzer
1999, S. 228).
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2.1.3. Die oberflächlichen Unterschenkelmuskeln und ihre Funktion
Die oberflächlichen medialen und lateralen Fußmuskeln sind aufgrund ihrer Lage und
Funktion maßgeblich für die Stabilität der Sprunggelenke verantwortlich.
M. Tibialis anterior
Der M. tibialis anterior entspringt an den oberen zwei Dritteln der Facies lateralis
tibiae, der Membrana interossea cruris und der Fascia cruris. Sein Ansatz ist das Os
cuneiforme mediale und die Basis des Os metatarsale I.
Am Spielbein ist er Dorsalextensor und Supinator (Inversion), am Standbein nähert er
den Unterschenkel dem Fußrücken und hat eine geringe Mitwirkung bei der Pronation
(Platzer 1999, S. 258).
M. extensor digitorum longus
Der M. extensor digitorum longus entspringt am Condylus lateralis tibiae, der
Membrana interossea cruris, dem Caput fibulae, dem Margo anterior fibulae und der
Fascia cruris und zieht nach seiner Aufspaltung in vier Sehnen in die
Dorsalaponeurose II-V.
Dieser Muskel ist ein Dorsalextensor des Fußes und der Zehen II-V und unterstützt die
Pronation (Fanghänel et al. 2003, S. 1151).
M. extensor hallucis longus
Der M. extensor hallucis longus kommt vom distalen Drittel der Membrana interossea
und der Facies medials fibulae und geht an die Basis der Großzehenphalanx.
Der M. extensor hallucis longus unterstützt die Dorsalextension des Fußes und der
großen Zehe sowie je nach Fußstellung die Pro- und die Supination (Fanghänel et al
2003, S. 1153).
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M. peronaeus longus
Der Ursprung des M. peronaeus longus sind das Caput und der Corpus fibulae, der
Condylus lateralis tibiae, die Gelenkkapsel der Art. Tibiofibularis, dem Septum
intermuscularia cruris und der Fascia cruris.
Die Insertion liegt am Os cuneiforme mediale und der Basis des Os metatarsale I.
Dieser Muskel ist ein Plantarflexor, Pronator und unterstützt die Querwölbung des
Vorfußes (Fanghänel et al 2003, S. 1153).
M. peronaeus brevis
Der M. peroneus brevis kommt von den distalen zwei Drittel des Fibulaschafts und der
Septa intermuscularia und zieht zur Tuberositas ossis metatarsalis V.
Der M. peronaeus brevis macht Plantarflexion und Pronation (Fanghänel et al 2003, S.
1153).
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2.2. Physiologie
In diesem Kapitel werden die Zusammenhänge, warum Kinesio Tape eine Wirkung
auf die Reaktionsgeschwindigkeit der Muskulatur hat, verdeutlicht.
2.2.1. Die Haut und ihre Funktion
Die Durchblutung der Haut (Cutis) gewährleistet die Nähr- und Sauerstoffversorgung
sowie die Regulation der Körpertemperatur. Das arterielle System gliedert sich in 2
anastomosierende Netzwerke. Eins innerhalb der Dermis und eines am Übergang
zwischen Dermis und Hypodermis. Parallel dazu verläuft das Lymphsystem. Das
venöse System bildet ein drittes Netzwerk, das in der Mitte liegt und mit den
arteriellen Systemen zur Thermoregulation anastomosiert (Van den Berg 1999, S.
256).
Die Haut spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Optimierung der Muskelarbeit. Sie
gibt die Wärme, die bei der Muskelarbeit erzeugt wird, an die Umwelt ab und muss
daher während körperlicher Betätigung immer gut durchblutet bleiben. Sind die
Umgebungstemperaturen zu hoch, ist die Haut daher maßgeblich an der rascheren
Ermüdung der Muskulatur beteiligt (Lang 2000, S. 320ff).
Da die Haut eines der wichtigsten Sinnesorgane des menschlichen Körpers ist, besitzt
sie viele verschiedene Arten von Rezeptoren.
Rezeptor Reizart Lokalisation
Vater- Pacini- Körperchen Druckreize/ Vibrationen Dermis
Ruffini- Körperchen Druck- und Zugreize Dermis
Meissner- Tastkörperchen Druckreize Dermis
Merkel- Zellen Druckreize Epidermis
Freie Nervenendigungen Schmerz- und Thermoreize Dermis, Bewegungsapparat,
innere Organe & Gefäße
Tab 1: Rezeptoren der Haut (Quelle: Lang. 2000, S. 56)F
15
Häufig ist der Platz zwischen Haut und Muskulatur nach einer Verletzung aufgrund
der Stauung von Lymphflüssigkeit oder Blut vermindert. Diese Stauung aktiviert die
Schmerzrezeptoren der Haut. Kinesio Tape vergrößert den Platz zwischen den
Strukturen, kurbelt somit den Abtransport der Flüssigkeiten an, verringert damit auch
die Schmerzrezeptoraktivität und optimiert die Wärmeregulation der Haut (Kase et al.
2005, S. 4).
Abb. 2: Dermis und Epidermis mit und ohne Kinesio Tape Anlage. (Quelle: Kase et al. 2005, S. 4)
Nur wenn gewährleistet ist, dass der Transport der Flüssigkeiten zwischen Cutis und
Muskulatur physiologisch verläuft und keine Stauung vorliegt, ist ausreichend Platz,
um den Muskel optimal mit Blut zu versorgen. Die hinreichende Versorgung der
Muskulatur mit Sauerstoff und Substraten, sowie der Abtransport von CO2 und Laktat
sind maßgeblich für die Qualität der Muskelarbeit und deren Ermüdung verantwortlich
(Lang 2000, S. 320).
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2.2.2. Muskelaufbau und Funktion
Frans Van den Berg (1999, S. 182) beschreibt, dass der Skelettmuskel das am
häufigsten vorkommende Gewebe des menschlichen Körpers ist. Es macht 40-50%
des gesamten Körpergewichts aus.
Muskelgewebe hat drei wichtige Eigenschaften. Die Kontraktion, das bedeutet
Muskelgewebe kann sich verkürzen, Dehnbarkeit, es kann sich bis zu einer gewissen
Grenze verlängern und Elastizität, Muskelgewebe kann nach Kontraktion und
Dehnung seinen Originalzustand wieder annehmen.
Muskeln können sowohl statisch als auch dynamisch arbeiten. Somit haben sie
einerseits eine stabilisierende Aufgabe und andererseits sind sie für
Stellungsänderungen im Raum zuständig.
Ein Skelettmuskel besteht aus Muskelfasern, die sich wiederum aus Myofibrillen
zusammensetzen. Myofibrillen, oder deren Bestandteile, die Sarkomere, sind die
kontraktilen Elemente eines Muskels (Van den Berg 1999, S. 183f).
Nur bei guter Durchblutung, also bei einwandfrei funktionierendem zu- und
Abtransport, kann der Muskel optimal auf einen eingehenden Reiz reagieren.
Abb. 3: Aufbau eines Sarkomers der quergestreiften Muskulatur (Quelle: Van den Berg 1999, S. 185).
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2.2.3. Erregung eines Muskels
Lang (2000, S. 32) erklärt, dass die Bewegung der Skelettmuskulatur durch
Motoneurone des Rückenmarks kontrolliert wird. Die Axone dieser Neurone
verzweigen sich so, dass ein Motoneuron im Normalfall mehrere Muskelfasern
innerviert. Das Motoneuron und die von ihm versorgten Muskelfasern nennt man eine
motorische Einheit.
Die Übertragung einer Erregung von einer Nervenendigung auf den Muskel geschieht
laut Lang (2000, S. 32f) in der motorischen Endplatte. Das an der postsynaptischen
Membran entstandene Aktionspotential muss möglichst schnell über die Muskelfaser
weitergeleitet werden. Dazu trägt maßgeblich das sarkoplasmatische Retikulum bei,
das hauptsächlich aus einem longitudinalverlaufenden, verzweigten System besteht,
welches die Myofibrillen umgibt und das Vorhandensein von Kalziumionen regelt.
Sobald die Membran des sarkoplasmatischen Retikulums als Folge eines
Nervenimpulses über ein Aktionspotential aktiviert wird, können die gelagerten
Kalziumionen gelöst werden und so eine Kontraktion verursachen (Van den Berg
1999, S. 185).
2.2.4. Muskelrezeptoren
Muskeln besitzen zwei Arten von Rezeptoren, Muskelspindeln und Golgi-
Sehnenorgane.
Die Muskelspindeln liegen parallel zu den Muskelfasern und messen deren Länge,
während die Golgi- Sehnenorgane als Spannungsrezeptoren in den Sehnen liegen.
Beide Rezeptoren gehören zu den Propriozeptoren und reagieren auf Reize
empfindlich, die im eigenen lokomotorischen System entstehen (Van den Berg 1999,
S. 186).
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2.2.5. Einflussgrößen auf das Kraftverhalten der Muskulatur
Die Verbesserung der Kraft der Muskulatur wird häufig einer Muskelmassenzunahme
zugeschrieben. Tatsächlich wird sie auch von neuronalen und strukturellen
Einflussgrößen bestimmt. Neuronale Einflussgrößen sind die Rekrutierung, die
Frequenzierung, die Synchronisation und die Reflexaktivität. Diese Einflussgrößen
beeinflussen Maximalkraft, Schnellkraft und Kraftausdauer in unterschiedlichem
Ausmaß.
Die erste Adaptation an einen Kraftreiz ist die Verbesserung der intermuskulären
Koordination. Dabei ist das Zusammenspiel von Agonist, Synergist und Antagonist
gemeint.
Anschließend verbessert sich das Zusammenspiel von Muskel und Nerv- man nennt
das die intramuskuläre Koordination (Hollmann et al. 2000).
Die Rekrutierung beschreibt die Fähigkeit des Muskels so viele motorische Einheiten
wie möglich einzusetzen.
Die Frequenzierung verlangt vom Nervensystem eine möglichst hohe Impulsanzahl
für die Innervation der motorischen Endplatte.
Die Synchronisation beschreibt die gleichzeitige Entladung von möglichst vielen
Motoneuronen.
Der Reflexaktivität kommt besonders beim Dehnungs- Verkürzungszyklus des
Muskels eine wichtige Bedeutung zu. Als Quelle für hemmende bzw. erregende
Impulse sind im Muskel- Sehnen-Komplex das Golgi- Sehnenorgans und die
Muskelspindel bekannt. Die Muskelspindel löst bei schneller Dehnung den
Dehnungsreflex aus und verstärkt die Kontraktion des Muskels. Der Dehnungsreflex
reagiert abhängig von der Dehnungsgeschwindigkeit des Muskels und ist einer der
schnellsten Reflexe im Körper. Zum Beispiel ist dieser Reflex dafür verantwortlich,
ein Inversionstrauma zu verhindern.
Das Golgi- Sehnen Organ hat die Aufgabe, die Kontraktion des Muskels zu hemmen,
um Schäden im Muskel- Sehnen Übergang zu vermeiden (Van den Berg 2001, S.
108ff).
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2.2.6. Propriozeption
Propriozeption bedeutet Tiefensensibilität, die Wahrnehmung von Körperstellung und
Bewegung im Raum. Durch spezifische Rezeptoren (Propriozeptoren) registrierte
Informationen über Muskelspannung (Golgi- Sehnen Organe), Muskellänge
(Muskelspindeln) und Gelenkstellung bzw. –bewegung werden zum Teil auf
Rückenmarksebene monosynaptisch verschaltet (propriozeptive Reflexe) und unter
Einbeziehung der Afferenzen von Vestibularapparat und Mechanorezeptoren der Haut
zentral verarbeitet (Braun et al. 2002, S. 1361).
Es wurde bewiesen, dass über gezielte Reize der Haut und des Bindegewebes Einfluss
auf die Propriozeptoren genommen werden kann (Van den Berg, 2001, S. 444). Tapes
können dabei zur Reizsetzung verwendet werden.
Die Propriozeption ist die Voraussetzung für eine adäquate Positionierung des
Sprunggelenks bei der Landung nach einem Schritt oder Sprung. Sie steuert die
Sprunggelenksstabilität sowie die adäquate Muskelfaserrekrutierung (You et al. 2004,
S. 450). Ist die Propriozeption gestört, kommt es zu einer Dyskoordination der
Muskelfasern und somit zu einer unkoordinierten Muskelkontraktion. Die
Reaktionszeit, die Dauer und die Amplitude der Muskelaktivität verändern sich
(Hertel et al. 1999).
2.2.7. Koordinatonsfähigkeit der Muskulatur
Darunter ist das Zusammenspiel von Nervensystem und Bewegungsapparat zu
verstehen, also die neuromuskuläre Koordination, die die exakten Bewegungsabläufe
ermöglicht (Braun et al. 2002, S. 894).
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2.2.8. Pathophysiologie
Nach einem Trauma durchläuft die verletzte Struktur drei Wundheilungsphasen. Die
Entzündungsphase, die Proliferationsphase und Konsolidierungsphase. In diesen
Phasen sollte das Gewebe adäquat ent- und belastet werden. Während in der
Entzündungsphase die Entlastung im Vordergrund steht, stellt in der Proliferation- und
Konsolidierungsphase dosierte Belastung einen wichtigen Reiz dar, um die
Restrukturierung des Gewebes zu gewährleisten.
Immobilisierung von heilendem Gewebe begünstigt die Bildung von Narbengewebe.
Das hat zur Folge, dass das Gewebe nicht mehr optimal arbeiten kann (Van den Berg
1999, S. 48ff).
Aufgrund dieser Erläuterung ergibt sich die Schlussfolgerung, dass Kinesio Tape
aufgrund seiner Elastizität den Wundheilungsprozess unterstützt.
2.2.9. Inversionstrauma
Die Knöchelstabilität hängt einerseits von den passiven Strukturen und andererseits
von der Muskulatur ab. Üblicherweise sind bei einer Köchelverletzung die lateralen
Bandstrukturen betroffen (DiGiovanni et al. 2004).
Lohrer et al. (1999) teilen in drei Typen von chronischen Knöchelinstabilitäten ein.
a. Teil- oder Komplettruptur der lateralen Kapsel- Bandstrukturen.
b. Verminderte Propriozeption
c. Schwäche der Pronatoren (peroneale Muskelgruppe)
Das Inversions- oder Supinationstrauma ist die häufigste Ursache für
Sprunggelenksinstabilitäten. Es entsteht durch eine starke Plantarflexion und Inversion
des Sprunggelenks. Dabei rollt der Körperschwerpunkt über den Knöchel (DiGiovanni
et al. 2004).
Bei 40% aller Patienten entsteht nach einem Inversionstrauma eine Dysfunktion, die
eine verminderte Propriozeption beinhaltet. Diese Tatsache stellt ein potentielles
Risiko für eine erneute Sprunggelenksverletzung dar (Leanderson 1996).
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Nach einem Inversionstrauma auftretende Schmerzen und Schwellung im Bereich der
Fußwurzelbucht mit Gefühl der Instabilität werden auch sinus tarsi syndrom genannt
(Fanghänel et al 2003, S. 1133).
Nach einem Trauma des Kapsel- Band Apparates des Sprunggelenks kommt es zu
einer Senkung der Grundsubstanz des umliegenden Bindegewebes und somit zu einer
Steigerung der Anzahl von Crosslinks. Dies hat eine gesenkte Mobilität des Gelenks
zur Folge. Während einer Ruhigstellung eines Gelenks kommt es zu Verklebungen
zwischen den einzelnen Kapselanteilen. Unter besonderen Umständen kann es sogar
zu der Verkürzung von Ligamenten kommen. Diese verlieren während einer
Immobilisierung sehr rasch ihre Belastbarkeit und gewinnen sie danach nur sehr
langsam zurück. Daher ist eine möglichst rasche physiologische Belastung
wünschenswert (Van den Berg 1999, S. 139ff).
Das vorangegangene Kapitel soll als Basis für weitere Erläuterungen und Erkenntnisse
dieser Studie dienen. Nach diesem Überblick über Anatomie, Physiologie und
Pathophysiologie der aktiven und passiven Strukturen des Sprunggelenks wird im
nächsten Kapitel das Versuchsdesign zur Beantwortung der Forschungsfragen
erläutert. Dabei werden genaue Angaben zu Material und Methode der Testung
gemacht.
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3. Material und Methode
In dem Kapitel Material und Methode werden einerseits die Materialien und Geräte,
die zur Testung verwendet wurden, als auch die Testmethode erläutert.
Die verwendeten Materialien der Testung sind Leukotape classic (BSN medical)
3,75cm x 10m, LeukotapeK (BSN medical) 5cm x 5m der Firma Beiersdorf GesmbH,
Laxenburgerstraße 151, 1100 Wien, Österreich, sowie das Therapie- und
Trainingsgerät Posturomed (Haider Bioswing, Pullenreuth, Deutschland).
3.1. Leukotape classic
Bei Leukotape classic handelt es sich um ein unelastisches Tape aus einem
wasserabweisenden Baumwollmaterial, das aufgrund einer Zinkoxid- Kautschuk-
Klebemasse eine hohe Klebekraft besitzt. Man verwendet dieses Tapematerial zur
Erstellung eines funktionellen Verbandes.
Ein funktioneller Verband hat die Aufgabe, das physiologische Gleichgewicht
zwischen Stabilität und Mobilität zu schaffen bzw. zu erhalten. Er schützt und stützt
sowohl passiv als auch aktiv und entlastet selektiv die gefährdeten, gestörten oder
verletzten Anteile einer Funktionseinheit, erlaubt die funktionelle Belastung im
schmerzfreien Bewegungsraum, verhindert extreme Bewegungen und unterstützt die
Ausheilung (Montag et al. 1998).
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Abb. 4: Klassischer Sprunggelenksverband (Quelle: Montag et al. 1998, S. 14ff)
Bei dieser Studie wurden zuerst zwei Ankerstreifen gesetzt. Anschließend wurden
zwei Zügel zur Sicherung des Talusvorschubes angebracht. Der nächste Schritt waren
abwechselnd drei aufsteigende und drei querverlaufende U- Zügel. Zum Abschluss
wurde die Tapeanlage verschalt.
25
3.2. Kinesio Tape
Kinesio Tape besteht aus hochwertiger Baumwolle mit Elastizitätseigenschaften von
130% bis 140%, ähnlich dem menschlichen Muskel und einer hautähnlichen Dicke.
Die Haftung auf der Haut wird mittels einer klebefreien Acrylbeschichtung erreicht,
die in einer Wellenform aufgetragen wird. Die Klebeeigenschaft wird über die
Körperwärme aktiviert (Kase et al. 2005, S. 2f).
Es sind keinerlei Arzneien in dem Tape eingearbeitet, die mechanische Wirkung
erfolgt hauptsächlich über die Wellenform.
Das Kinesio Tape ist luft- und wasserdurchlässig, die Gewebestruktur daher
wasserresistent und mehrere Tage ohne Qualitätsverlust tragbar.
Kinesio Tape hat mehrere Eigenschaften. Die Normalisierung der Muskelfunktion, die
Verbesserung des Lymph- und des Blutflusses, Schmerzlinderung und Verbesserung
des Range of Motion (ROM) und der Propriozeption (Kase et al. 1996).
Es wirkt bei der Wiederherstellung beziehungsweise Normalisierung eines verletzten
Muskels aufgrund von Überbelastung oder Verletzung und unterstützt beim Training
von abgeschwächten Muskeln.
Es wurden zwei I- Streifen und ein Taluskorrekturtape angebracht. Die Basis der I-
Streifen wurde am lateralen Unterschenkel angebracht. Mit 70-80% Vorspannung
wurde das Tape bis zur Fußsohle fixiert und der Rest wurde ohne Zug über der
Fußsohle am medialen Unterschenkel angelegt. Orientierungspunkte waren die
Malleolen. Das Taluskorrekturtape wurde mit 80% Zug von ventral über die
Malleolengabel geklebt.
Es wurden ausschließlich rote und blaue Kinesio Tapes verwendet.
27
3.3. Posturomed
Das Posturomed ist ein Therapie- und Trainingsgerät für propriozeptives Training.
Die 60 x 60 cm große Standplatte ist an allen vier Ecken an 15 cm langen Stahlseilen
aufgehängt und pendelt 5cm über dem Boden. An der Unterseite ist die ca. 12 kg
schwere Platte mit einem berührungslosen induktiven Wegaufnahmesystem
(DIGIMAX, mechatronic, Hamm) kombiniert, welches die Beschleunigung der Platte
in horizontaler Ebene misst (Müller et al. 2004, S. 57).
Der Sensor übermittelt die Daten an einen Analogdigitalwandler, der diese an den
angeschlossenen Computer weitersendet. Die Daten werden von dem Messsystem
Micoswing 5.0 (Version 2.5) verarbeitet.
Abb. 6: Das Trainingsgerät Posturomed (Quelle: www.bioswing.de)
28
3.4. Systemeinstellungen
Das System war an den Kanälen drei und vier angeschlossen, daher mussten in den
Parametern bei den Messungen X- und Y- Achse auf drei und vier eingestellt werden.
Der Messmodus war Posturomed XY.
Die Messzeit dauerte 20sek., die Messfrequenz war mit 50Hz festgelegt und der
Zommfaktor war vier.
29
3.5. Berechnung der Werte Frequenz, Amplitude und
Koordinationsfaktor
Bei der Testserie wurden Frequenz, Amplitude und Koordinationsfaktor gemessen.
�������� = �� �� + �� ��� �
��������� = � ∑ ��� !"#��$"!"%&'%()*+,-&.-
" + ∑ ��� /"#��$"/"%&'%()*0&.-
" 1 �
233����4��3�5647�3� =
�∑ 89:;<��� !"#��$"!"=#<��� !">?#��$"!">?=@%&'%()*+,-&.-
" +
−=1�� ��−1CDEFEG�−EFH�−<EFEG�+1−EFH�+1=�
30
3.6. Testablauf
Die Proband/innen wurden einzeln in den zuvor beschrieben Raum gebracht, wo ihnen
der Testablauf erklärt wurde. Anschließend hatten die Sportler/innen eine Minute Zeit,
um sich an das Testgerät zu gewöhnen. Nach der Eingewöhnungsphase wurde sofort
getestet.
Abb. 7.: Ausgangsstellung auf dem Posturomed Abb. 8.: Microswing 5.0
Die Ausgangsstellung war der Einbeinstand, barfuß oder mit Socken. Die genaue
Position auf der Platte war mittels einer Zielscheibe gekennzeichnet und lag zentral.
Ziel des Tests war es, so ruhig wie möglich stehen zu bleiben. Microswing 5.0 maß
Frequenz, Amplitude und Koordinationsfaktor des Sportlers.
Die Arme der Proband/innen waren seitlich am Becken abgestützt, um ein Austarieren
zu verhindern. Das zweite Bein wurde parallel zum Standbein in einem 90° Winkel im
Knie gebeugt.
Ein weißes A4 Blatt mit vier schwarzen Punkten wurde an der Wand befestigt. Die
Unterkante des Blattes war 1,6m vom Boden entfernt. Die Proband/innen wurden
instruiert, einen dieser Punkte auf Augenhöhe zu fixieren.
Das Posturomed wurde 40cm von der Wand entfernt positioniert.
31
Nach der genauen Erklärung des Tests und der Eingewöhnungsphase begab sich die
Sportler/in erneut auf das Posturomed und die Messung wurde gestartet. Die Dauer der
Messung betrug 20 sek.
3.7. Abbruchkriterien
Als Abbruchkriterien wurden vor Testbeginn die Änderung der Blickrichtung und das
Verlassen der Arme vom Beckenkamm festgelegt.
Da es allerdings zu keinem Abbruch kam, sind die Abbruchkriterien irrelevant.
3.8. Rahmenbedingungen der Datenerhebung
Die Testtermine waren der 1. und der 22. April sowie der 14.Juni 2009. Der
Testzeitpunkt war an allen 3 Terminen ab 13 Uhr festgelegt.
Der Abstand zwischen den Messzeitpunkten wurde in Anlehnung an Bös und
Kolleg/innen (Bös et al. 2001) mit 3 Wochen gewählt.
Die Untersuchungen wurden in einem fensterlosen Raum mit weißen Wänden im
BSFZ Südstadt durchgeführt.
Die Studie wurde mit 54 Proband/innen begonnen, ausgewertete Daten gibt es nur von
35 Sportler/innen, da die anderen verletzungs- bzw. wettkampfbedingt ausfielen.
Die Proband/innen mussten beim ersten Termin einen Fragebogen ausfüllen,
anschließend wurde ihnen das Testgerät Posturomed erklärt und beide Beine ohne
funktionellen Verband getestet.
Bei den weiteren Terminen wurden die Sportler/innen in zwei gleich große Gruppen
unterteilt und sie wurden jeweils mit einem funktionellen Verband, entweder
Kinesiotape oder klassisches Tape, versorgt.
Abb. 9: Reihenfolge der 3 Messzeitpunkte (P1: erster Messzeitpunkt auf dem PosturomedTapeanlage, P2: zweiter Messzeitpunkt auf dem Posturomed mit der Aufteilung der Tapeanlagen, P3: dritter Messzeitpunkt auf dem Posturomed mit der Aufteilung der Tapeanlagen
3.9. Weitere Testserien
Exakt drei Wochen nach Messungsbeginn
dieser Zeit durften die Proband
Posturomed absolvieren.
Jede der Proband/inn
dominanten Beines. Die
Inversionstrauma verwendet.
Die Proband/innen wurden in 2 Gruppen geteilt. Die eine Hälfte bekam einen
klassischen Tape Verband (
Taluskorrekturtapes, jeweils drei Längs
beinhaltete, während die andere Hälfte mit Kinesiotape (
Dieses bestand aus zwei I
Anschließend wurde das dominante Bein erneut getestet.
Bei der dritten Testreihe, weitere drei Wochen später
erneut einen funktionellen Verband. Diesmal d
getestete Tape.
ohne
32
Reihenfolge der 3 Messzeitpunkte (P1: erster Messzeitpunkt auf dem PosturomedTapeanlage, P2: zweiter Messzeitpunkt auf dem Posturomed mit der Aufteilung der Tapeanlagen, P3: dritter Messzeitpunkt auf dem Posturomed mit der Aufteilung der Tapeanlagen).
Weitere Testserien
rei Wochen nach Messungsbeginn wurde die Testung wiederholt. Innerhalb
dieser Zeit durften die Proband/innen kein Gleichgewichtstraining auf dem
Posturomed absolvieren.
/innen bekam einen funktionellen Verband am Knöchel des
dominanten Beines. Diese Anlagetechnik wird normalerweise nac
Inversionstrauma verwendet.
en wurden in 2 Gruppen geteilt. Die eine Hälfte bekam einen
klassischen Tape Verband (Leukotape classic), der zwei Ankerstreifen,
jeweils drei Längs- und drei Querzügel und eine V
beinhaltete, während die andere Hälfte mit Kinesiotape (Leukotape K
Dieses bestand aus zwei I- Steifen Ligament Technik und einem Taluskorrekturt
Anschließend wurde das dominante Bein erneut getestet.
Testreihe, weitere drei Wochen später, bekamen die Proband
erneut einen funktionellen Verband. Diesmal das jeweils noch nicht
P3P2P1
ohneK-Tape C-Tape
C-Tape K-Tape
Reihenfolge der 3 Messzeitpunkte (P1: erster Messzeitpunkt auf dem Posturomed ohne Tapeanlage, P2: zweiter Messzeitpunkt auf dem Posturomed mit der Aufteilung der Tapeanlagen, P3:
ng wiederholt. Innerhalb
en kein Gleichgewichtstraining auf dem
en bekam einen funktionellen Verband am Knöchel des
Anlagetechnik wird normalerweise nach einem
en wurden in 2 Gruppen geteilt. Die eine Hälfte bekam einen
, der zwei Ankerstreifen, zwei
und drei Querzügel und eine Verschalung
Leukotape K) versorgt wurde.
gament Technik und einem Taluskorrekturtape.
bekamen die Proband/innen
jeweils noch nicht an der Sportler/in
Tape
Tape
33
3.10. Proband/innen
Die mittels Fragebogen eruierten Informationen waren die persönlichen Daten, das
Alter (15,14 ± 0,9 Jahre), das Gewicht (61,32 ± 9,2 kg), die Körpergröße (172,36 ± 8,4
cm) und das Geschlecht (25 männlich, 10 weiblich).
Weiters wurden die Sportler/innen nach ihren Hauptsportarten (Fußball 23, Handball
9, Fechten, Judo, Mittel- und Langstreckenlauf je 1) befragt.
Wichtig dabei waren die Trainingsjahre, seit sie diesen Sport ausüben (8,37 ± 2,1
Jahre), die Jahre, die sie bereits Leistungssport betreiben (1,97 ± 1,2 Jahre), die
Trainingsstunden, die pro Woche absolviert werden (14,07 ± 2,5 Stunden), die
Koordinationstrainingsstunden pro Woche (1,24 ± 0,9 Stunden), die Wettkämpfe pro
Jahr (32,34 ± 14,5 pro Saison) und die subjektive Einschätzung ihres Gleichgewichts
in einem Schulnotensystem von eins bis fünf (2,91 ± 0,62).
Ein weiterer Punkt in dem Fragebogen waren die Verletzungen der unteren Extremität,
die die Sportler/innen bisher hatten (13 Verletzungen). Dieser Punkt war besonders
wichtig, da eine noch nicht ausgeheilte Verletzung der unteren Extremität ein
Ausschlusskriterium für die Studie darstellte. Der letzte Punkt im Fragebogen war das
dominante Bein (links 12, rechts 23) der jeweiligen Sportler/in. Die Ermittlung des
dominanten Beins erfolgte über die Abfrage des Schussbeines bzw. bei den
Handballspielerinnen des Sprungbeines.
34
3.11. Datenauswertung
Unterschiede zwischen den Messungen ohne Tape, mit klassischem Tape oder
Kinesiotape wurden mit einer univarianten Varianzanalyse mit Messwertwiederholung
untersucht. Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Messzeitpunkten wurden
ebenfalls mit einer univarianten Varianzanalyse mit Messwertwiederholung
untersucht. Zur weiteren Analyse kamen post hoc paarweise t-Tests zum Einsatz. Um
eine Erhöhung des Alphafehlers zu verhindern, wurde abhängig von der Anzahl der
paarweisen Vergleiche eine Bonferronikorrektur durchgeführt.
Die Fragestellungen wurden zweiseitig geprüft und das Signifikanzniveau auf 0,05
festgelegt.
Alle statistischen Analysen erfolgten mittels SPSS für Windows (Version 16.0, SPSS
Inc., Chicago, IL).
Nachdem in diesem Kapitel die Methode genau erklärt wurde, werden im nächsten
Teil dieser Arbeit die Ergebnisse offengelegt.
35
4. Ergebnisse
Im folgenden Kapitel werden die Ergebnisse der Testserien, aufgegliedert in Frequenz,
Amplitude und Koordinationsfaktor, erläutert.
4.1. Frequenztests
Die deskriptive Beschreibung der Daten für die Frequenztests zeigt, dass die Ergebnisse
des Funktionstests aus der Bedingung ohne Tape bedeutend schlechter ausfallen als mit
Tape. Der Mittelwert ohne Tape beträgt 1,8 Hz, die beiden Mittelwerte aus den Tests mit
Tapes liegen mit 1,4 Hz deutlich darunter gleich auf.
4.1.1. Datenexploration
Frequenz ohne
Tape
Frequenz
klassisches
Tape
Frequenz K-
Tape
Mittelwert 1,819 1,3991 1,3580
Standard
abweichung 0,5675 0,69886 0,72003
Tab. 2: Mittelwerte und Standardabweichung für den Frequenztest aus den drei Bedingungen
36
Abb. 10: Boxplots für den Frequenztest aus den drei Bedingungen
4.1.2. Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen
Nach den bereits formulierten Forschungshypothesen interessiert primär das Ergebnis,
ob die deskriptiv beschriebenen Unterschiede zwischen den Mittelwerten der
Bedingungen (Treatments: Funktionstest ohne Tape; Funktionstest mit klassischem
Tape; Funktionstest mit Kinesio Tape) auch statistisch signifikant sind.
Die Prüfung des Effekts des Treatmentfaktors zeigt ein signifikantes Ergebnis (Tab.
3), die verschiedenen Testbedingungen führen zu Unterschieden in den Mittelwerten,
die bei Annahme der Sphärizität- nicht adjustierte Zähler- Freiheitsgrade- auch
statistisch signifikant sind (F = 18,87, df = 2, p≤0,05). Auch alle anderen F-Tests
weisen auf einen statistisch signifikanten Effekt hin.
37
Quelle
Quadratsumme
vom Typ III df
Mittel der
Quadrate F Sig.
Partielles
Eta-
Quadrat
Faktor Sphärizität
angenommen 4,565 2 2,282 18,868 0,000 0,357
Greenhouse-
Geisser 4,565 1,956 2,334 18,868 0,000 0,357
Huynh-Feldt 4,565 2,000 2,282 18,868 0,000 0,357
Untergrenze 4,565 1,000 4,565 18,868 0,000 0,357
Fehler
(Faktor)
Sphärizität
angenommen 8,225 68 0,121
Greenhouse-
Geisser 8,225 66,502 0,124
Huynh-Feldt 8,225 68,000 0,121
Untergrenze 8,225 34,000 0,242
Tab. 3: Tests der Innersubjekteffekte Frequenz
Es wurde zwei Alternativhypothesen formuliert:
Alternativhypothese A:
Die Mittelwerte mit Tapes sind besser als die Ergebnisse ohne Tapes.
Alternativhypothese B:
Mit Kinesio Tape werden bessere Funktionswerte als mit klassischem Tape erzielt.
Die in der folgenden Tabelle dargestellten Ergebnisse zeigen, dass sich die
Alternativhypothese A bestätigen lässt. Die Mittelwerte beider Funktionstests mit
Tapes unterscheiden sich statistisch signifikant vom Mittelwert des Funktionstests
ohne Tape (Stufe 2 gegen Stufe 1: Funktionstest mit klassischem Tape gegen
Funktionstest ohne Tape: F = 26,4, bei df=1, p≤0,05, sowie Niveau 3 vs.
vorhergehendes: Funktionstest mit Kinesio Tape gegen Funktionstest ohne Tape: F =
11,8; df = 1, p≤0,05).
38
Quelle Faktor
Quadratsumme
vom Typ III df
Mittel der
Quadrate F Sig.
Partielles
Eta-
Quadrat
Faktor Stufe 2 gegen
Stufe 1 6,182 1 6,182 26,409 0,000 0,437
Niveau 3 vs.
vorhergehendes 2,210 1 2,210 11,799 0,002 0,258
Fehler
(Faktor)
Stufe 2 gegen
Stufe 1 7,959 34 0,234
Niveau 3 vs.
vorhergehendes 6,369 34 0,187
Tab.4: Tests der Innersubjektkonstraste Frequenz
Durch die Alternativhypothese B wurde behauptet, dass mit Kinesio Tape bessere
Effekte als mit klassischem Tape erzielt werden können.
39
(I)Faktor (J)Faktor
Mittlere
Differenz
(I-J)
Standardfeh
ler Sig.a
95% Konfidenzintervall für die
Differenza
Untergrenze Obergrenze
1 2 0,420* 0,082 0,000 0,254 0,586
3 0,461* 0,089 0,000 0,281 0,642
2 1 -0,420* 0,082 0,000 -0,586 -0,254
3 0,041 0,078 0,603 -,0118 0,200
3 1 -0,461* 0,089 0,000 -0,642 -0,281
2 -0,041 0,078 0,603 -0,200 0,118
Basiert auf den geschätzten Randmitteln
*. Die mittlere Differenz ist auf dem ,05-Niveau signifikant.
a. Anpassung für Mehrfachvergleiche: Geringste signifikante Differenz (entspricht keinen
Anpassungen).
Tab. 5: Paarweise Vergleiche Frequenz
Die Ergebnisse der obigen Tabelle zeigen, dass sich diese Hypothese nicht
inferenzstatistisch absichern lässt. Der paarweise Vergleich (I) Faktor 2 gegen (J)
Faktor 3 bzw. die Spiegelung (I) Faktor 3 gegen (J) Faktor erbringt kein statistisch
signifikantes Ergebnis (Mittlere Differenz 0,041; p>0,05): Mit Kinesio Tape werden
keine besseren Ergebnisse als mit klassischen Tapes erzielt.
40
4.2. Amplitudentest
Die deskriptive Beschreibung der Daten für die Frequenztests zeigt, dass die Ergebnisse
des Funktionstests aus der Bedingung ohne Tape bedeutend schlechter ausfallen als mit
Tape. Der Mittelwert ohne Tape beträgt 14,8, die beiden Mittelwerte aus den Tests mit
Tapes liegen mit 7,9 bzw. 7,2 deutlich darunter.
4.2.1. Datenexploration
Amplitude
ohne Tape
Amplitude
klassisches
Tape
Amplitude K-
Tape
Mittelwert 14,57 7,89 7,20
Standardab
weichung 15,301 3,917 2,699
Tab.6 : Mittelwert und Standardabweichung für den Amplitudentest aus den drei Bedingungen
Abb. 11: Boxplots für den Amplitudentest aus den drei Bedingungen
41
4.2.2. Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen
Nach den oben formulierten Forschungshypothesen interessiert primär das Ergebnis,
ob die deskriptiv beschriebenen Unterschiede zwischen den Mittelwerten der
Bedingungen (Treatments: Funktionstest ohne Tape; Funktionstest mit klassischem
Tape; Funktionstest mit Kinesio Tape) auch statistisch signifikant sind.
Die Prüfung des Effekts des Treatmentfaktors zeigt ein signifikantes Ergebnis (Tab.
7), die verschiedenen Testbedingungen führen zu Unterschieden in den Mittelwerten,
die auch statistisch signifikant sind (F = 9,67, df = 2) bei Annahme der Sphärizität–
nicht adjustierte Zähler-Freiheitsgrade. Auch alle anderen F-Tests weisen auf einen
statistisch signifikanten Effekt hin.
Quelle
Quadratsumme
vom Typ III df
Mittel der
Quadrate F Sig.
Partielles Eta-
Quadrat
Faktor1 Sphärizität
angenommen 1160,914 2 580,457 9,670 0,000 0,221
Greenhouse-Geisser 1160,914 1,054 1101,876 9,670 0,003 0,221
Huynh-Feldt 1160,914 1,059 1096,706 9,670 0,003 0,221
Untergrenze 1160,914 1,000 1160,914 9,670 0,004 0,221
Fehler
(Faktor1)
Sphärizität
angenommen 4081,752 68 60,026
Greenhouse-Geisser 4081,752 35,822 113,946
Huynh-Feldt 4081,752 35,991 113,412
Untergrenze 4081,752 34,000 120,052
Tab. 7: Tests der Innersubjekteffekte Amplitude
42
Es wurden zwei Alternativhypothesen formuliert:
Alternativhypothese A:
Die Mittelwerte mit Tapes sind besser als die Ergebnisse ohne Tapes.
Alternativhypothese B:
Mit dem Kinesio Tape werden bessere Funktionswerte als mit dem klassischen Tape
erzielt.
Quelle Faktor1
Quadratsumme
vom Typ III df
Mittel der
Quadrate F Sig.
Partielles
Eta-
Quadrat
Faktor1 Stufe 2 gegen
Stufe 1 1564,457 1 1564,457 9,877 0,003 0,225
Niveau 3 vs.
vorhergehendes 568,029 1 568,029 9,270 0,004 0,214
Fehler(Faktor1
)
Stufe 2 gegen
Stufe 1 5385,543 34 158,398
Niveau 3 vs.
vorhergehendes 2083,471 34 61,279
Tab. 8: Tests der Innersubjetivkontraste Amplitude
Die in der obigen Tabelle dargestellten Ergebnisse zeigen, dass sich die Alternativhypothese A bestätigen lässt. Die Mittelwerte beider Funktionstests mit Tapes unterscheiden sich statistisch signifikant vom Mittelwert des Funktionstests ohne Tape (Stufe 2 gegen Stufe 1: Funktionstest mit klassischem Tape gegen Funktionstest ohne Tape: F = 9,88 bei 1 Freiheitsgrad; p≤0,05 sowie Niveau 3 vs. vorhergehendes: Funktionstest mit Kinesio Tape gegen Funktionstest ohne Tape: F = 9,27; df = 1¸ p≤0,05).
In Forschungshypothese B (Alternativhypothese B) wurde behauptet, dass mit einem
Kinesio Tape bessere Effekte als mit klassischem Tape erzielt werden können.
43
(I)Faktor1
(J)Faktor
1
Mittlere
Differenz (I-J)
Standardfehle
r Sig.a
95% Konfidenzintervall für die
Differenza
Untergrenze Obergrenze
1 2 6,686* 2,127 0,010 1,328 12,043
3 7,371* 2,352 0,011 1,448 13,295
2 1 -6,686* 2,127 0,010 -12,043 -1,328
3 0,686 0,481 0,490 -0,526 1,897
3 1 -7,371* 2,352 0,011 -13,295 -1,448
2 -0,686 0,481 0,490 -1,897 0,526
Basiert auf den geschätzten Randmitteln
*. Die mittlere Differenz ist auf dem ,05-Niveau signifikant.
a. Anpassung für Mehrfachvergleiche: Bonferroni.
Tab.9: Paarweise Vergleiche Amplitude
Die Ergebnisse dieser Tabelle zeigen, dass sich diese Hypothese nicht inferenzstatistisch absichern lässt. Der paarweise Vergleich (I) Faktor 2 gegen (J) Faktor 3 bzw. die Spiegelung (I) Faktor 3 gegen (J) Faktor erbringt kein statistisch signifikantes Ergebnis (Mittlere Differenz 0,011; p>0,05). Mit Kinesio Tape werden keine besseren Ergebnisse erzielt als mit klassischem Tape.
44
4.3 Koordinationsfaktor
Die deskriptive Beschreibung der Daten für die Frequenztests zeigt, dass die Ergebnisse
des Funktionstests aus der Bedingung ohne Tape bedeutend schlechter ausfallen als mit
Tape. Der Mittelwert ohne Tape beträgt 1,8 Hz, die beiden Mittelwerte aus den Tests mit
Tapes liegen mit 1,4 Hz deutlich darunter gleich auf.
4.3.1. Datenexploration
Koordinations
faktor ohne
Tape
Koord.
Klassische
s Tape Koord. K-
Tape
Mittelwert 61,66 46,46 40,80
Standard
abweichung 27,817 31,653 24,001
Tab.10: Mittelwerte und Standardabweichung für den Koordinationstest aus den drei Bedingungen
Abb. 12: .Boxplots für den Koordinationstest aus den drei Bedingungen
45
4.3.2. Inferenzstatistische Prüfung der Hypothesen
Nach den bereits formulierten Forschungshypothesen interessiert primär das Ergebnis,
ob die deskriptiv beschriebenen Unterschiede zwischen den Mittelwerten der
Bedingungen (Treatments: Funktionstest ohne Tape; Funktionstest mit klassischem
Tape; Funktionstest mit Kinesio Tape) auch statistisch signifikant sind.
Die Prüfung des Effekts des Treatmentfaktors zeigt ein signifikantes Ergebnis (Tab.
11), die verschiedenen Testbedingungen führen zu Unterschieden in den Mittelwerten,
die auch statistisch signifikant sind (F = 11,99, df = 2; p≤0,05) bei Annahme der
Sphärizität – nicht adjustierte Zähler-Freiheitsgrade. Auch alle anderen F-Tests weisen
auf einen statistisch signifikanten Effekt hin.
Quelle
Quadratsumme
vom Typ III df
Mittel der
Quadrate F Sig.
Partielles Eta-
Quadrat
Faktor Sphärizität
angenommen 8144,076 2 4072,038 11,999 0,000 0,261
Greenhouse-Geisser 8144,076 1,950 4176,967 11,999 0,000 0,261
Huynh-Feldt 8144,076 2,000 4072,038 11,999 0,000 0,261
Untergrenze 8144,076 1,000 8144,076 11,999 0,001 0,261
Fehler
(Faktor)
Sphärizität
angenommen 23077,257 68 339,371
Greenhouse-Geisser 23077,257 66,292 348,116
Huynh-Feldt 23077,257 68,000 339,371
Untergrenze 23077,257 34,000 678,743
Tab. 11: Tests der Innersubjekteffekte Koordinationsfaktor
46
Es wurden zwei Alternativhypothesen formuliert:
Alternativhypothese A:
Die Mittelwerte mit Tapes sind besser als die Ergebnisse ohne Tapes.
Alternativhypothese B:
Mit Kinesio Tape werden bessere Funktionswerte als mit klassischem Tape erzielt.
Die in der folgenden Tabelle dargestellten Ergebnisse zeigen, dass sich die Alternativhypothese A bestätigen lässt. Die Mittelwerte beider Funktionstests mit Tapes unterscheiden sich statistisch signifikant vom Mittelwert des Funktionstests ohne Tape Stufe 2 gegen Stufe 1: Funktionstest mit klassischem Tape gegen Funktionstest ohne Tape: F = 10,27 bei 1 Freiheitsgrad; p≤0,05 sowie Niveau 3 vs. vorhergehendes: Funktionstest mit Kinesio Tape gegen Funktionstest ohne Tape: F = 14,40; df = 1¸ p≤0,05.
Quelle Faktor
Quadratsumme
vom Typ III df
Mittel der
Quadrate F Sig.
Partielles Eta-
Quadrat
Faktor Stufe 2 gegen Stufe
1 8086,400 1 8086,400 10,267 0,003 0,232
Niveau 3 vs.
vorhergehendes 6151,314 1 6151,314 14,391 0,001 0,297
Fehler
(Faktor
)
Stufe 2 gegen Stufe
1 26777,600 34 787,576
Niveau 3 vs.
vorhergehendes 14532,686 34 427,432
Tab. 12:Tests der Innersubjektkontraste Koordinationsfaktor
Durch Alternativhypothese B wurde behauptet, dass mit einem Kinesio Tape bessere
Effekte als mit klassischem Tape erzielt werden können.
47
(I)Faktor (J)Faktor
Mittlere
Differenz (I-J) Standardfehler Sig.a
95% Konfidenzintervall für die
Differenza
Untergrenze Obergrenze
1 2 15,200* 4,744 0,003 5,560 24,840
3 20,857* 4,239 0,000 12,243 29,471
2 1 -15,200* 4,744 0,003 -24,840 -5,560
3 5,657 4,208 0,188 -2,895 14,210
3 1 -20,857* 4,239 0,000 -29,471 -12,243
2 -5,657 4,208 0,188 -14,210 2,895
Basiert auf den geschätzten Randmitteln
*. Die mittlere Differenz ist auf dem ,05-Niveau signifikant.
a. Anpassung für Mehrfachvergleiche: Geringste signifikante Differenz (entspricht keinen
Anpassungen).
Tab.13: Paarweise Vergleiche Koordinationsfaktor
Die Ergebnisse der obigen Tabelle zeigen wieder, dass sich auch diese Hypothese
inferenzstatistisch nicht absichern lässt. Der paarweise Vergleich (I) Faktor 2 gegen (J)
Faktor 3 bzw. die Spiegelung (I) Faktor 3 gegen (J) Faktor erbringt kein statistisch
signifikantes Ergebnis (Mittlere Differenz -5,66; p>0,05): Mit dem Kinesio Tape
werden keine besseren Ergebnisse als mit klassischen Tapes erzielt.
48
5. Diskussion
Alle Funktionstests der vorangegangenen Testreihen ergaben signifikante
Unterschiede zwischen den Tapeanlagen und den Tests ohne Tapeanlage. Es konnte
jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen klassischem Tape und Kinesio Tape
herausgefiltert werden. In der Tendenz erzielt Kinesio Tape bessere Ergebnisse als das
klassische Tape. Allerdings konnte ein Lerneffekt zwischen erstem und zweitem
Testtermin nicht zur Gänze ausgeschlossen werden, daher ist eine weitere Studie im
Wintersemester 2009 am Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport Wien
geplant.
Bis Dato wurden Studien zum Thema Kinesio Tape hauptsächlich im Bezug auf die
Verbesserung des Range of Motion (ROM), also des Bewegungsumfanges im Gelenk
und der Funktion, sowie auf die Schmerzreduktion gemacht. Dabei konnten die
Autoren eine zumindest kurzfristige Verbesserung der Situation berichten. (Murray et
al. 2001, Osterhues 2004, Frazier et al. 2006; und Thelen 2008). Thelen et al. (2008)
zum Beispiel versuchten in ihrer Arbeit nachzuweisen, dass Kinesio Tape einen
Kurzzeiteffekt auf Schulterschmerz hat. Sie stellten fest, dass Kinesio Tape in den
ersten drei Tagen eine signifikante Verbesserung im schmerzfreien ROM in die
Abduktion bewirkte. Mit der Zeit hob sich jedoch dieser Unterschied auf, sodass
bereits nach sechs Tagen kein signifikanter Unterschied mehr zu einer herkömmlichen
Versorgung festzustellen war.
Halseth et al. versuchten 2004 zu bestätigen, dass Kinesio Tape die Propriozeption im
Vergleich zu einem ungetapten Knöchel verbessert. Sie gingen davon aus, dass der
andauernde Zug auf der Haut, der durch die Elastizität des Tapes noch verstärkt wird,
einen Stimulus auf die Mechanorezeptoren ausübt und dadurch die Propriozeption
verbessert. 30 gesunde Proband/innen ohne Knöchelverletzung in ihrer Vorgeschichte
wurden dabei getestet. Die Autoren mussten jedoch feststellen, dass Kinesio Tape
keine signifikante Verbesserung der Propriozeption bei gesunden Proband/innen
bewirkt. Diese Erkenntnis unterscheidet sich von den Ergebnissen von Murray et al.
49
(2001), die feststellten, dass Kinesio Tape in der Akutphase nach einem Trauma eine
mögliche Unterstützung für die Propriozeption bietet.
Auch die Ergebnisse dieser Testreihe stimmen nicht mit denen von Halseth et al.
überein. Alle Funktionstests ergaben signifikante Unterschiede zwischen den Tests mit
Tapeanlage und den Tests ohne Tapeanlage. Das bedeutet, dass die Propriozeption und
somit die Gleichgewichtsfähigkeit von beiden Tapearten beeinflusst wurde.
Die Hypothese, die davon ausgegangen ist, dass Tapes einen positiven Einfluss auf die
Gleichgewichtsfähigkeit haben, konnte mittels dieser Studie bestätigt werden. Kinesio
Tape verbessert die Propriozeption im Sprunggelenk und wirkt gleich gut
stabilisierend wie klassisches Tape.
Die Frage, die offen bleibt, ist jedoch, welche Versorgung sollte man für den Sportler
wählen?
Wie sich in der bereits vorhandenen Literatur zeigt, ist zwischen einer präventiven und
einer posttraumatischen Versorgung zu unterscheiden.
Sowohl mit einer Braceversorgung als auch mit einer Tapeanlage soll der ROM
vermindert werden, um einen Bewegungsausschlag zu vermeiden, der die Strukturen
verletzen würde. Dabei ist das Ziel, vor allem die Plantarflexion und die Inversion zu
limitieren, damit eine Sprunggelenksverletzung verhindern werden kann (Robbins et
al. 1995; Lohrer et al. 1999 & Verhagen et al. 2001).
Greene und Hillman (1999) sowie Myburgh et al. (1984) haben jedoch bei
unterschiedlichen Sportarten festgestellt, dass das klassische Tape nach 10 bis 20 min
signifikant an Stabilität verliert. Wieviel an Stabilität verloren geht, ist sowohl von der
Sportart als auch von der Anlagetechnik abhängig. Myburgh vergleicht in seinem
Artikel elastisches und unelastisches Tape und konnte feststellen, dass direkt nach der
Tapeanlage das unelastische Tape stabiler ist, nach 60 min Sport aber ist kein
Unterschied mehr erkennbar.
Robbins et al. (1995, S. 242f) sind der Meinung, dass die Ursache für die Wirkung des
klassischen Tapes in genau dem Aspekt liegt, mit dem Kinesio Tape wirbt, nämlich in
der Propriozeption. Sie vermuten, dass die Sportler/in über den getapten Knöchel ein
besseres Feedback über die Position des Fußes gegenüber dem Unterschenkel und
somit besseres Urteilsvermögen über die Situation bekommt. Weiters behaupten
50
Robbins et al., dass der Input, den die Tapes über die Hautrezeptoren setzen, den
Muskel in einen höheren Spannungszustand versetzt, was seine Reaktionsfähigkeit
verbessert. Also auch, wenn die Tapes die Inversion nicht ausreichend stabilisieren
könnten, so würden sie die Geschwindigkeit der Bewegung trotz allem reduzieren und
dem Muskel ausreichend Zeit für eine Reaktion geben, die ein Trauma verhindern
könnte.
Feuerbach et al. (1994) stellten fest, dass die Rezeptoren der Haut, der Muskulatur und
des Gelenks eine mindestens so bedeutende Rolle spielen wie die Rezeptoren der
Bandstrukturen des Sprunggelenks für die Stabilität des Sprunggelenks. Sie weisen im
speziellen auf die Rezeptoren der Fußsohle als wesentlichen Informationslieferant hin.
Lohrer et al. (1999) zitieren Clark &Grigg, die in ihrer Studie herausfanden, dass die
Muskulatur erst am Bewegungsende aktiv wird. Sie testeten die EMG Potentiale mit
und ohne Tapes oder Braces und stellten fest, dass die Reflexantwort mit
Unterstützung deutlich höher war als ohne Versorgung. Diese Ergebnisse
interpretieren Lohrer et al. als Zeichen, dass Tapes die Propriozeption stimulieren.
Arnold et al. (2004) erklären die Ursache eines Inversionstraumas in der Latenzzeit der
peronealen Muskulatur. Latenzzeit definieren sie in der Zeit zwischen Reizsetzung und
der ersten Reaktion, die in einem EMG (Elektromyographie) sichtbar wird. Konradsen
et al. (1997) stellten fest, dass selbst bei normalen motorischen Voraussetzungen der
Muskel zu langsam reagiert, um den Knöchel vor einem Hochrasanztrauma zu
schützen. Wenn die Strukturen bereits verletzt sind, kommt es zu einer weiteren
Vergrößerung dieser Latenzzeit und das Risiko eines erneuten Traumas steigt. Arnold
et al. (2004, S. 87ff) haben im Speziellen die Latenzzeit der Peronealgruppe gemessen.
Sie konnten feststellen, dass herkömmliche Sprunggelenksversorgungen nicht in der
Lage sind diese Latenzzeit zu verringern. Die Geschwindigkeit der
Gelenksbeweglichkeit in die Supination konnte jedoch durch ein Tape oder Brace um
25% verringert werden, was zur Folge hat, dass die Reaktionszeit (die Latenzzeit), die
der Muskel braucht um zu kontrahieren, plötzlich ausreicht um das Gelenk zu
schützen.
51
Zusammenfassend sagen Arnold et al., dass Taping und Schienen einen positiven
Effekt zum Schutz des Knöchels haben. Tendenziell hat das klassische Tape in ihrer
Studie bessere Resultate im Vergleich erzielt.
Es ist interessant zu erwähnen, dass die EMG Amplitude 1.6mal größer war, wenn der
Knöchel getapt war als ohne Tape. Die EMG Amplitude steht in Zusammenhang mit
der Kraftproduktion eines Muskels. Die Autoren erklären die EMG Antwort über den
Stimulus des Bewegungsausmaßes des getapten Knöchels. Es kommt zu einer
vermehrten Vorinnervation.
Weiters konnten die Autoren feststellen, dass der H- Reflex 10% größer war, wenn die
Proband/innen eine Schiene trugen. Sie leiten sich dieses Ergebnis über die
Stimulation der Propriozeptoren im Sprunggelenk und in der umgebenden Muskulatur
ab. Tapes verstärken laut ihrer Aussage die Muskelkontraktion, allerdings können sie
nicht die neuromuskuläre Reaktionszeit verbessern.
Der Hoffmann-Reflex (H- Reflex) ist ein durch elektrische Reizung der afferenten
Fasern der Muskelspindeln auslösbarer monosynaptischer Muskeleigenreflex. Die
Methode wird zur Diagnostik in der Neurologie eingesetzt, um die strukturelle
Integrität des Eigenreflexbogens nachzuweisen (Braun et al. 2002, S. 720).
Robbins et al. (1995, S. 246f) geben zu bedenken, dass die Tests, wenn sie barfuß
durchgeführt wurden, wenig aussagekräftig für eine Sportler/in sind, da die
Propriozeption ohne Schuhe deutlich besser ist als mit Sportschuhen. Die Autoren
geben dem Schuhwerk die Hauptschuld an der Häufigkeit der
Sprunggelenksverletzungen. Diese Aussage unterstützen Verhagen et al (2001, S.
674).
Sie sprechen sich eindeutig dafür aus, dass Tape den Knöchel vor Verletzungen
schützt, allerdings räumen sie ein, dass die Kombination aus Reduktion der
Gelenksbeweglichkeit und die Verbesserung der Propriozeption ausschlaggebend
dafür sind.
Arnold et al. (2004) sowie Spaulding et.al (2003) und Riemann et al. (2002) werfen
ein, dass die Bodenreaktionskräfte zu hoch sind, als dass Tapes oder Braces ein
Trauma verhindern könnten. Sie gehen sogar soweit, dass sie die Vermutung
aufstellen, dass die Versorgung kontraproduktiv wäre und ein erhöhtes
52
Verletzungsrisiko von Knie und Hüfte darstellt. Ähnliches konnten Verhagen et al
(2004) bei ihrer Studie über Balance board Training feststellen. Ihre Studie ergab, dass
balance board Training effektiv zur Vermeidung von erneuten
Sprunggelenksverletzungen ist, allerdings das Risiko einer Knieverletzung, vor allem
bei bereits bestehenden Knieproblemen, steigert. Riemann et al (2002, S. 633f)
erklären, dass durch die Anlageform des Tapes der Fuß, der eigentlich aus drei
beweglichen Segmenten besteht, zu einer Funktionseinheit versteift wird. Das hat zur
Folge, dass seine stoßdämpfende Funktion beim Aufsetzen des Fußes zu einem Gutteil
verloren geht und sich daher auf die Gelenke Knie und Hüfte überträgt.
Dieses Argument der Versteifung kann nicht auf Kinesio Tape übertragen werden, da
die Anlagetechnik lediglich die In- und Eversion limitiert, nicht aber die
Dorsalextension und Plantarflexion. Das ermöglicht dem Fuß einen funktionellen
Bewegungsablauf.
Lohrer et al. (1999, S. 74) sowie Lövenberg et. al. (1995) stellen fest, dass chronisch
instabile Sprunggelenke propriozeptive Defizite aufweisen. Weiters räumt Arnold ein,
dass er eine Tapeversorgung bei einem bereits verletzten Knöchel verwenden würde,
da diese die Propriozeption steigern und daher auch die posturale Stabilisation
verbessern würde. Er ist der Ansicht, dass sich auch die Stärke der Muskelkontraktion
durch die Anwendung eines Tapes erhöhen würde.
MacKean et al. (1995) und Verbrugge (1996) haben den Vergleich von Tapes und
Braces an der individuellen Leistungsfähigkeit der Sportler/innen gemessen. Auch sie
konnten kein eindeutiges Ergebnis liefern, da alle Versorgungsarten die
Leistungsfähigkeit in der einen oder anderen Art limitieren. Während klassisches Tape
die Sprunghöhe verringerte, hatten die verschiedenen Braces leistungslimitierende
Faktoren in der Lauf- oder Sprint Performance. Für MacKean et al. wäre der
Mittelweg die Schiene „Active Ankle“ und auch Verbrugge tendiert eher zu einer
Braceversorgung, auch wenn er einräumt, dass die Versorgungsart von den
individuellen Ansprüchen des Sportler abhängig gemacht werden muss.
You et al. (2004) stellten fest, dass alleine der Anpressdruck eines Tapes zu einer
Verbesserung der Propriozeption und der posturalen Stabilität führt, ohne dass die
Beweglichkeit des Gelenks in die Plantarflexion und Inversion eingeschränkt wird. Sie
stellten klar, dass die Verbesserung der Propriozeption bei Proband/innen mit
53
chronisch instabilen Sprunggelenken weitaus deutlicher war als bei gesunden
Proband/innen. Mit der Studie übereinstimmende Ergebnisse erzielten auch Moiler et
al. (2006), als sie allein durch zwei kurze Streifen eines Fibulakorrekturtapes eine
Senkung der Verletzungsrate verzeichnen konnten.
54
6. Conclusio
Die vorgestellten Studien machen deutlich, dass die Anwender/in gut überlegen sollte,
ob Tapes wirklich in der Prävention oder doch lieber nur in der Rehabilitation
verwendet werden sollten.
Es geht aus der Mehrzahl der Studien hervor, dass nach Sprunggelenksverletzungen
Tapes aufgrund ihrer einerseits stimulierenden, andererseits stabilisierenden Wirkung
das Mittel der Wahl sind.
Ob man sich für ein Kinesio Tape oder ein klassisches Tape entscheidet, hängt von
mehreren Faktoren ab. Da wäre zum einen die Frage der Funktion. Beide Tapes
wirken laut der vorangegangenen Testreihe in Bezug auf die Stabilisation des
Sprunggelenkes und die Verbesserung der Propriozeption gleich gut. Allerdings ist zu
vermuten, dass das Kinesio Tape aufgrund seiner Anlagetechnik dem Fuß besser die
Möglichkeit gibt, seiner stoßdämpfenden Funktion nachzukommen als das klassische
Tape. Das hat zur Folge, dass die umliegenden Gelenke weniger
Bodenreaktionskräften ausgesetzt wären. Weiters verbraucht eine Kinesio Tape
Anlage weniger Material und dem Träger wird nicht das Gefühl einer Schiene
vermittelt und daher wird der Sportler weniger behindernd bzw. ablenkend.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hautverträglichkeit. Aufgrund der
Klebstoffzusammensetzung von klassischem Tape kommt es sehr häufig zu
Hautirritationen. Dem kann zwar durch die Verwendung eines Untertapematerials
abgeholfen werden, doch sobald ein Untertape im Spiel ist, geht ein Gutteil der
Stabilität sowie des propriozeptiven Stimulus über die Haut verloren.
Kinesio Tape kann bis zu einer Woche getragen werden, während es üblich ist,
klassisches Tape maximal einen Tag lang angelegt zu lassen.
Zu guter Letzt wäre die Kostenfrage zu erwähnen. Kinesio Tape ist grundsätzlich
teurer als das klassische Tape, allerdings braucht man bei einer Kinesio Tape Anlage
weit weniger Material als bei einer klassischen Tapeanlage und die Tragedauer
verlängert sich.
55
In der Prävention von Sprunggelenksverletzungen geht die Meinung der Experten
überraschenderweise gänzlich weg von Tapes und hin zu einer Schienenversorgung,
da Braces vom Sportler selbst schnell angelegt werden können und pro Saison ca. ein
Drittel der Kosten gegenüber Tapes ausmachen. Weiters erzielen sie bei diversen
Studien weitgehend gleich gute Ergebnisse wie Tapes.
Welche Versorgungsform dem Sportler empfohlen werden sollte, hängt letztlich von
den individuellen Vorlieben und Ansprüchen derselbigen ab und muss mit den
Betroffenen im Einzelnen besprochen werden.
56
7. Ausblick
Aufgrund der Ergebnisse dieser und vorangegangener Studien ergibt sich die
Schlussfolgerung, dass die Versorgung von Sportlern/innen zum Schutz ihrer
Sprunggelenke überdacht werden muss.
Man wird künftig noch genauer unterscheiden müssen, ob es sich um eine rein
präventive Schutzmaßnahme handelt oder ob eine Vorgeschichte besteht. Je nach
Indikation wird entschieden werden, welche Versorgungsform für die Ansprüche der
Sportler/innen passend ist.
Die Tendenz in der Prävention liegt laut Expertenmeinung in einer
Schienenversorgung, da dies der kostengünstigste Mittelweg ist, wobei mit Bedacht
die passende Schiene für die Sportler/in ausgewählt werden sollte.
In der Rehabilitation ist die Verbesserung der Propriozeption mit gleichzeitiger
Stabilisierung der verletzten Strukturen vorrangig. Dabei hat sich bei den
vorangegangenen Untersuchungen herausgestellt, dass Kinesio Tape eine durchaus
empfehlenswerte Wahl ist, da es den physiologischen Bewegungsablauf weniger
beeinträchtigt als die herkömmlichen Versorgungsformen.
Fest steht, dass die Wirkung von Kinesio Tape im Bezug auf die individuelle
Koordinationsfähigkeit der Muskulatur nachgewiesen werden konnte. Das macht
Kinesio Tape zu einer gleichwertigen Alternative zu den herkömmlichen Methoden
zur Sprunggelenksversorgung. Die Zukunft wird weisen, ob sich Kinesio Tape als
Ergänzung des breiten Versorgungsspektrums eingliedern oder sich als bevorzugte
Technik hervor tun wird.
57
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62
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Rezeptoren der Haut (Quelle: Lang. 2000, S. 56) S. 14
Tab. 2: Mittelwerte und Standardabweichung für den Frequenztest
aus den drei Bedingungen S. 35
Tab. 3: Tests der Innersubjekteffekte Frequenz S. 37
Tab. 4: Test der Innersubjektivkontraste Frequenz S. 38
Tab. 5: Paarweise Vergleiche Frequenz S. 39
Tab. 6 : Mittelwerte und Standardabweichung
Amplitudentest aus den drei Bedingungen S. 40
Tab. 7: Tests der Innersubjektiveffekte Amplitude S. 41
Tab. 8: Tests der Innersubjetivkontraste Amplitude S. 42
Tab. 9: Paarweise Vergleiche Amplitude S. 43
Tab. 10: Mittelwerte und Standardabweichung
für den Koordinationstest aus den drei Bedingungen S. 44
Tab. 11: Tests der Innersubjekteffekte Koordinationsfaktor S. 45
Tab. 12: Tests der Innersubjektkontraste Koordinationsfaktor S. 46
Tab. 13: Paarweise Vergleiche Koordinationsfaktor S. 47
63
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Das Sprunggelenk
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sprunggelenkfraktur) S. 10
Abb. 2: Dermis und Epidermis mit und ohne Kinesio Tape Anlage.
(Quelle: Kinesio Taping Assosiation 2005, S.4) S. 15
Abb. 3: Aufbau eines Sarkomers der quergestreiften Muskulatur
(Quelle: Van den Berg 1999, S. 185) S. 16
Abb. 4: Klassischer Sprunggelenksverband
(Quelle: Montag et al. 1994, S. 14ff) S. 23
Abb. 5: Abb. 6: Kinesio Tape Anlage S. 26
Abb. 6: Das Trainingsgerät Posturomed (Quelle: www.bioswing.de) S. 27
Abb. 7: Ausgangsstellung auf dem Posturomed S. 30
Abb. 8: Microswing 5.0 S. 30
Abb. 9: Reihenfolge der 3 Messzeitpunkte S. 32
Abb. 10: Boxplots für den Frequenztest aus den drei Bedingungen S. 36
Abb. 11: Boxplots für den Amplitudentest aus den drei Bedingungen S. 40
Abb. 12: Boxplots für den Koordinationstest aus den drei Bedingungen S. 44
Fragebogen
� Name:
� Alter:
� Geschlecht:
� Größe:
� Gewicht:
� Dominantes Bein (Sprung- oder Schussbein):
� Sportart:
� Seit wie vielen Jahren wird diese Sportart ausgeübt:
� Seit wie vielen Jahren als Leistungssport (mehr als 10h/ Woche):
� Trainingsstunden/ Woche:
o davon Gleichgewichtstraining:
� Erfahrungen mit dem Testgerät (ja/nein):
� Wettkämpfe/Jahr:
� Kaderzugehörigkeit:
� Verletzungen der unteren Extremität (Zeitpunkt, Art der Verletzung, ärztliche
Versorgung ):
� Zuvor schon einmal eine ähnliche Verletzung gehabt?
� Andere Einschränkungen:
� Subjektive Einschätzung: Wie gut ist dein Gleichgewicht (Schulnoten 1-5)
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Masterthese selbst verfasst habe und dass
ich dazu keine anderen als die angeführten Behelfe verwendet habe.
Lebenslauf
Michaela Kovacs
geboren am 01.07.1983
Wohnhaft in Eisenstadt
1989- 1993 Volksschule Eisenstadt
1993- 1997 Gymnasium Eisenstadt
1997-2002 Oberstufenrealgymnasium für Leistungssportler Maria Enzersdorf
2002-2003 Zwei Semester Medizinstudium an der Universität Graz
2003- 2006 Akademie für den physiotherapeutischen Dienst AKH Wien
2006-2008 beschäftigt als Physiotherapeutin im Landesklinikum Wr. Neustadt
Seit 2007 Universitätslehrgang Sportphysiotherapie, MsPhT
Seit 2008 selbstständig tätig als Physiotherapeutin im Gesundheitszentrum Eisenstadt