mädchen und buben · 11 schulzeit - pubertät: raschere biol. entwicklung mit 12 j. liegen sie 18...
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Mädchen und Buben
Was heisst schon
geschlechtergerecht?
Erwachsenenbildung Männedorf
27. Juni 2019
Kraft und Talente der Seele
Lic. Phil. Psychologin
Hofenstrasse 44
8708 Männedorf
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I 2
typisch?
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I 327.06.2019 -
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Biologisches
Geschlecht
Sozialisierte
Rolle
Biologisches
Geschlecht
Sozialisierte
Rolle
«sex» «gender»
Biologisches
Geschlecht
Sozialisierte
Rolle
«sex» «gender»
Wir werden als Mann oder Frau
geboren.
Wir werden sozialisiert, was es
heisst, männlich oder weiblich
zu sein/werden.
Biologisches
Geschlecht
Sozialisierte
Rolle
«sex» «gender»
Wir werden als Mann oder Frau
geboren.
Wir werden sozialisiert, was es
heisst, männlich oder weiblich
zu sein.
angeboren erworben
I 427.06.2019 -
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Von Geburt an:
Jungen Mädchen
motorisch aktiver ausgeglichener
reizbarer, impulsiver sozial sensibler
schwieriger zu beruhigen suchen häufiger Blickkontakt
neuronal reifer
→ motorische Aktivität → Blickkontakt
Nachgewiesene Unterschiede:
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Ab 6 Mt.:
durchsetzungsorientierter
explorativer
10-12 Mt:
Vorliebe für Technisches Vorliebe f. Stofftiere, Puppen
Alles, was funktioniert Objekte m. pflegerischemAspekt
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Ab 6 Mt.:
durchsetzungsorientierter
explorativer
10-12 Mt:
Vorliebe für Technisches Vorliebe f. Stofftiere, Puppen
Alles, was funktioniert Objekte m. pflegerischemAspekt
Ab 3. LJ:
Spielerisches Raufen
Andere herausfordern,
provozieren
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Ab Kindergarten:
Kämpfen um Vorrechte Status wechselnd
Dominieren Suche nach Anerkennung
Imponiergehabe Prosoziale Dominanz
Gewaltandrohung Beziehungsaggressionen
→ Rangordnung → Wer mit wem?
→ Selbstdarstellung → Beziehung zu Lehrerin
Grandiosität
I 8
Ein Abstecher in die Biologie
Hormonelle Unterschiede
Auswirkungen von Testosteron
https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/arti
cle168121456/Das-unterscheidet-Maenner-
und-Frauenhirne-wirklich.html
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I 9
Nucleus präopticus medialis
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I 10
• Der Nucleus präopticus medialis ist ein
Nervenzellkern im Hypothalamus.
• Bei männlichen Säugetieren ist er der
Knotenpunkt, der „typisch männliches“
Verhalten steuert und verschaltet:
Dominanz, Aggression und den Sexualtrieb.
• Frauen haben diese gemeinsame
Schaltzentrale dagegen nicht. Bei ihnen sind
Dominanz/Aggression und Sexualtrieb
entkoppelt und werden von verschiedenen
Nervenkernen im Zwischenhirn gesteuert.
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Schulzeit - Pubertät:
raschere biol. Entwicklung
Mit 12 J. liegen sie 18 Mt. zurück
9% grösseres Gehirn
Langs. Reifung d. Frontallappen ruhiges Arbeiten, Stillsitzen
Spass an Konkurrenzsituationen
Nicht-Aufgeben b. Misserfolg
Konstante Selbstüberschätzung
→ Wettbewerb, Konkurrenz
Attribution von Erfolg Misserfolg – Versagen
niedrigeres Selbstvertrauen
trotz besserer Schulnoten
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ab Mittelst. bessere Leistungen
am Gymnasium 60% Mädchen
Dominanz in:
Strafarbeiten
Nachsitzen
Time-Outs
Repetenten (2/3)
Diagnosen
Psychol. Abklärungen
Therapien
Schulleistungen:
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Sach-Wörter grösserer aktiver Wortschatz
→ Spezialgebiete
schnellere Sprachentwicklung
höhere schriftl. Kompetenz
besser aufnehmen,auswendig lernen
Denken in Systemen Denken vernetzt
Ablauf strukturiert Ablauf je nach Stimmung
→ Struktur, Rituale → Freiheit im Ablauf
Sprache/Denken/Abläufe:
I 14
Pisa- und andere Studien
• Mathematik: Jungen sind 12 Punkte besser
als Mädchen
• Lesen: Mädchen sind 39 Punkte besser als
Jungen
• In der 8. Klasse (2. Sek./Gymi) sind die
Noten der Jungen im Allgemeinen um 0.2
Notenpunkte tiefer als die der Mädchen.
• Matura: 42% Jungen, 58% Mädchen
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Biologisches
Geschlecht
Sozialisierte
Rolle
«sex» «gender»
Wir werden als Mann oder Frau
geboren.
Wir werden sozialisiert, was es
heisst, männlich oder weiblich
zu sein.
angeboren erworben
I 17
Genderthematik und
geschlechterbezogene Pädagogik
Prof. Elisabeth Grünewald-Huber, PH Bern:
Das Geschlecht ist nicht Schuld an den
schlechteren Schulnoten der Jungen, sondern
ihre Geschlechterrollenvorstellungen.
https://www.familienleben.ch/kind/schule-
ausbildung/jungen-sind-in-der-schule-
schlechter-warum-1897
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I 18
• Mädchen haben durchschnittlich egalitärere
Geschlechtervorstellungen.
Das macht sie flexibler, alltagstauglicher,
lerninteressierter und lernfähiger.
• Jungen haben dagegen häufiger sehr
stereotype Männlichkeitsvorstellungen.
Traditionelle Geschlechterrollenvorstellungen
führen zu signifikant geringeren Schulnoten.
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I 19
«Männer waren über Jahrhunderte gewohnt,
die erste Geige zu spielen, einfach aufgrund
ihrer Geschlechtszugehörigkeit. Davon
Abschied zu nehmen, scheint vielen schwer zu
fallen.»
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I 20
Sozialisation
Wie sind Sie selbst als Kind/Jugendliche
in Bezug auf die Geschlechterrollen
sozialisiert worden?
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I 21
Was war Ihr Lieblingsbuch/-Märchen?
• Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren
• Rico, Oskar und …. Von Andreas Steinhöfel
«Lasst euch nicht sagen, eure Intelligenz oder euer
menschliches Dasein sei in Noten messbar. Und
die von euch, die jetzt mit ihren schlechten Noten
im tiefen Tal der Tränen sind, glaubt mir: Ihr könnt
von anderen als Verlierer klassifiziert werden, aber
das Einzige, was ihr nicht machen dürft, ist, nicht
mehr an euch selbst zu glauben!»
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I 22
Ein paar Worte zur Epigenetik
• 30’000 menschliche Gene = Hardware
• An- und Abschaltmechanismen = Software
– sogenannt epigenetische Einflüsse
– 1,5 Mio. Zusatzinformationen, die einen
Einfluss auf das An- und Abschalten der
Gene haben
→ Auch unsere Gefühle und Gedanken haben
einen Einfluss!
→ Auch wenn der Apfel nicht weit vom Stamm
fällt, ist für ein Kind noch alles möglich.
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I 23
Ein Selbstversuch zu den beiden Polen
Eine Aufstellung mit dem Publikum zum
Erfahren der beiden Pole «weiblich» und
«männlich» gemäss der folgenden Tabelle.
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I 24
Das weibliche und das männliche Prinzip
«weiblich» – Yin «männlich» – Yang
zyklisch linear
aufnehmend, empfangend aufstrebend, aktiv
umsorgend, mütterlich Fels in der Brandung
Sanftheit Klarheit
Flexibilität, anpassungsfähig Struktur, stabil
Ruhe Aktivität, Erregung
prozessorientiert zielorientiert
emotional, Gefühle, Intuition rational, Verstand, Intellekt
Gemeinschaft Hierarchie
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I 25
Zum Umgang mit Mädchen und Buben
aus der Perspektive
der beiden Prinzipien
Noch ein paar Worte zum Thema
Homosexualität
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Männliche Seite - Yang:
Klarheit, Struktur, rational
1. Klar sein; Präsent sein
2. Wer ist der Boss im Haus?
3. «Hausregeln» als klare Struktur
4. Achtung Widerstand!
5. Rituale als klare Struktur
6. Wenig reden! – kurz und prägnant!
I 2727.06.2019 -
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7. Bewegung, Austoben etc.
8. «gesunder» Wettbewerb
9. Mut zur Überforderung – Risiko…
… und verlieren lernen
10. Rammeln – Umgang mit Aggression
11. Die Liebe zum Objekt
12. Was ist die Spezialität Ihres Kindes?
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Diesen Yang-Pol hinführen zu Yin
• Handlungen reflektieren lernen
• Wie geht es dir dabei?
• Gefühle ansprechen
• gefühlvolle Reaktionen, Aussagen
bestärken
• ruhige Momente in Tagesstruktur
einbauen
• Meditation
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Weibliche Seite – Yin:
Offenheit, Beziehung, emotional
1. Da sein
2. in Beziehung sein
3. zuhören
4. keine Ratschläge geben!
5. Probleme lösen sich beim Erzählen
6. Geschichten entwirren helfen
7. Geduld haben
8. Was braucht ihr Kind wirklich?
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Den Yin-Pol hinführen zu Yang
• Kampfsportart / Selbstverteidigung
• Was macht Angst?
• Boxsack, um aggressive Kraft zu spüren
• Tönen, Schreien
• kraftvolle Handlungen/Reden bestärken
• über persönliche Stärken reden
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Zwei Dinge sollen Kinder von ihren
Eltern bekommen:
Wurzeln und Flügel.
J. W. von Goethe