mein neues dachbuch - dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. beispiele für quellenangaben: buch...

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Ein Ideenbuch von allen und für alle, die das Dachdeckerhandwerk lieben, die etwas bewegen wollen, die nach vorne denken. „Erfahrung ist das, was einem bleibt, wenn man den Namen des Bauherren längst vergessen hat.“ Mein neues Dachbuch

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Page 1: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

Ein Ideenbuch von allen und für alle,die das Dachdeckerhandwerk lieben,

die etwas bewegen wollen,die nach vorne denken.

„Erfahrung ist das, was einem bleibt,wenn man den Namen des Bauherren längst vergessen hat.“

Mein neues Dachbuch

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Mein neues Dachbuch

© ZVDH, 2017

Page 4: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

Liebe Leserin,lieber Leser,

angeregt durch zahlreiche Gespräche und Diskussionen kam die Idee auf, unser Wissen, gemachte Erfahrungen und gute Ideen in lockerer und ab-wechslungsreicher Form mal aufzuschreiben. Entstanden ist daraus ein neugedachtes Dachbuch.

Ein Buch für Vor- und Querdenker, für alle, die von neuen Ideen begeistert sind, aber auch von anderen lernen wollen. Für diejenigen, die immer wieder nach Verbesserungen streben, die sich als Netzwerker verstehen und die Mitstreiter für Ideen und Ideale suchen.

All diesen widmen wir dieses Buch. Ein Buch für alle Obermeister, Vorstände, Geschäftsführer und Mitarbeiter der Innungen und Landesverbände im Dach-deckerhandwerk. Vor allem aber ein Buch, das gern gelesen wird, das unterhält, aber auch nützliche Hinweise, Tipps und Tricks für die alltägliche Arbeit im Ver-bandsleben liefert.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider und das gesamte Autorenteam

ImpressumHerausgeber

Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e. V.

– Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – (ZVDH)

Fritz-Reuter-Str. 1

50968 Köln

Postfach 51 10 67

50946 Köln

E-Mail: [email protected]

www.dachdecker.de

© ZVDH, 2017

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Inhalt

Pressearbeit für Nicht-Presseprofis oder „Wie mich die Presse lieben lernte“ 11Wie schreibe ich eine Pressemitteilung? 12Kleine Gesetzeskunde: Rechte an Text, Bild und Ton 14Checkliste: Mein Verbandstag soll in die Presse: Richtig vorbereitet 18Claudia Büttner

Ein Red Bull Event oder: Wie werbe ich für mein Handwerk bei begrenztem Budget? 22Kay Preißinger

Das ganze Leben ist ein Spiel: Eine Innungsveranstaltung im Theater 26Anleitung zum Gewinnen eines Sponsors 29Treffen sich ein Dachdecker und ein Theaterautor 30Stephan Eickhoff

Marketingkampagne zur AZUBI-Werbung 39Anke Maske

#doitobenauf 40Thomas G. Schmitz und Maximilian Schmitz

Regionale Verbrauchermesse – Thema für eine Innung? 44André Büschkes

Neuer Wein in alten Schläuchen: Nachwuchsgewinnung im Dachdeckerhandwerk 48Ausbildungspakt im Dachdeckerhandwerk Rheinland-Pfalz 50Rolf Fuhrmann

Watt is Marketing? – Von Dampfmaschinen, Apfelkuchen und Orchestern 59 Geschüttelt oder gerührt? Die richtigen Zutaten für Ihren Medien-Mix 66Guido Vandervelt

Für Dach und Wand mobil durchs Land 72Eva Meisel

Wer hart arbeitet, darf auch feiern. Und Mitglieder werben 76Ruediger Thaler

Mal eine Rede schreiben... 80Fred Schneider

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre!" Wie man Azubis findet und auch behält 84Arbeitsblatt Arbeitszergliederung 89Claudia Büttner

Ein "Hoch!" auf die Regeln! 92Michael Zimmermann

Arbeitssicherheit geht jeden an! 95Tobias Backhaus

Mal 'ne Power-Point-Präsentation erstellen 98Claudia Büttner

Nebenbei bemerkt 103Ulrich Marx

Es gibt ein Qualitätssiegel für gute Dachdeckerbetriebe 104Bernd Friedrichs

Was tut man nicht alles, um neue Mitglieder zu gewinnen 106 Nobert Hain

Auf zur Messe! Dein Kunde, das unbekannt Wesen? 110 Messebesucher zu Kunden machen. 112Messeplanung auf einen Blick - so wird's ein Erfolg! 114Guido Vandervelt

Darf es etwas mehr sein? Seit über 25 Jahren „Aktion DACH“ 116Guido Vandervelt

Fragen an einen Obermeister 121

Fragen an einen Meisterschüler 122

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Wenn man mal einen richtig tollen Ver-

bandstag geplant hat, mit klasse Rednern,

Top-Themen und einer außergewöhnli-

chen Location, will man ja auch Beachtung

finden. Nicht nur die geladenen Gäste und

Referenten sollen gebührend beeindruckt

sein, auch über den Landesverband hinaus

soll das Gute, das man tut, bemerkt wer-

den. Also, was liegt näher, als die Damen

und Herren der regionalen Presse einzula-

den. Hat man dorthin bereits gute Kontak-

te, ist es oft mit einem Anruf schon getan.

Aber auch hier kann man auf ein befriedi-

gendes Ergebnis hinarbeiten, indem man

den Herrschaften ausführliche Unterlagen

zum Verbandstag zusammenstellt. Neben

dem Programmablauf mit Datum, Ort und

Uhrzeit sind natürlich auch Hintergrundin-

formationen gern gesehen: Zum Verband,

zum Obermeister und Geschäftsführer, zu

den Besonderheiten der Tagung. Auch vor-

bereitete Zitate und vor Ort die wichtigen

Reden in Papierformat (oder ganz modern:

digital auf einen USB-Stick gezogen) an die

Vertreter der Presse verteilt, lässt die wohl-

wollende Berichterstattung schon in greif-

Pressearbeit für Nicht-Presseprofis oder

„Wie mich die Presse lieben lernte“

von Claudia Büttner

bare Nähe rücken. Wenn dann noch

Fotos geliefert werden, kennt die

Begeisterung keine Grenzen mehr.

Auch das Angebot, die Redner oder

man selbst stünde für Interviews

und Fototermin zur Verfügung, wird

oft gern genommen. Großartig ist

es natürlich, wenn man dann selbst

eine kurze Pressenotiz zum Ver-

bandstag verfasst und diese – opti-

maler Weise auch mit Bild – an die

Redaktionen verteilt, auch gern an

die Verbandszeitschrift Das Dachde-

cker-Handwerk. Natürlich sollte man

die eigenen Texte und Bilder auf die

Homepage des Verbands stellen und

die Social Media-Kanäle bespielen –

sofern vorhanden. Dann kann man

sich schon fast entspannt zurück-

lehnen und möglicherweise schon

am Abend die erste Texte im Internet

lesen oder morgens beim Frühstück

die Tagespresse genießen. Wenn es

nicht geklappt hat: Weitermachen!

Nicht aufgeben! Auch die Beziehun-

gen zur Presse müssen wachsen

und gedeihen.

Woher kommt „Das kannst du halten wie ein Dachdecker“?Dieser alte Ausdruck bedeutet so viel wie: Mach es doch, wie du willst!Wenn die Dachdecker ihre Arbeit verrichteten, konnten sie dort oben eigentlich tun und lassen, was sie wollten. Denn die Bauherren hatten zumeist nicht den Mut, selbst aufs Dach zu klettern und nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.

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Wie schreibe ich eine

Pressemitteilung?Zuerst: Eine Pressemitteilung ist ein sachlicher Text. Hier wird nicht

kommentiert oder bewertet: Es ist eine Nachricht. Und sie muss auf

die fünf W-Fragen Antwort geben:

1. Wer?

2. Was?

3. Wann?

4. Wo? und

5. Warum?

Im vorliegenden Beispiel des Verbandstag muss also rein:

Wer veranstaltet die Tagung, wo und wann findet sie statt, welche

Themen stehen im Vordergrund und welche Referenten werden er-

wartet. Es ist nicht notwendig, alles bis ins letzte Detail aufzufüh-

ren. Man sollte sich überlegen, welches Thema das Spannendste ist

– hier jetzt auch mal an die Pressevertreter denken – und welcher

Referent die Aufmerksamkeit der Leser erregen würde. Wenn die

Darstellung der Faktenlage erfolgt ist, kann noch ein Zitat des Ober-

meisters oder des Geschäftsführers eingebaut werden: das lockert

auf und macht einen Text lebendig. Und vor allem: Im Zitat darf man

ruhig auch kommentieren und bewerten. Man kann zum Beispiel

darauf hinweisen, das Referent XY erstmals zu dieser Verbandsta-

gung kommt und er in gewohnt witziger Weise Neues über politi-

sche Geschehnisse in Brüssel berichten wird. Denn auch das sollte

man im Hinterkopf haben: Pressemitteilungen sollten immer einen

Nachrichtenwert haben und über etwas Neues oder Besonderes be-

richten. Und daran denken: Pressemitteilungen geben Antworten

und lassen keine Fragen offen!

Zum Schluss darf natürlich nicht der Ansprechpart-

ner fehlen: Name, vollständige Adresse, Telefon und

E-Mail sind ein unbedingtes Muss. Und erst, wenn

alles geschrieben ist, denkt man über die Über-

schrift nach: Die muss den Leser locken und neu-

gierig machen, dabei kurz und knackig sein. Faust-

regel: Nicht länger als eine Zeile – eher kürzer. Ein

bekannter Politiker als Referent kann zum Beispiel

solch ein Lockvogel sein oder dass der Verbandstag

in einer ganz besonderen Location stattfindet. Bei-

spiel „Angela Merkel kommt zum Dachdecker-Ver-

bandstag“ oder „Dachdecker-Verbandstag findet im

Opernhaus statt“.

Der Schreibstil: Die Sätze kurz und knapp halten,

eher im Aktiv und nicht im Passiv schreiben, posi-

tiv formulieren, auf Adjektive verzichten. Statt Sub-

stantiven und langen zusammengesetzten Wörtern

Verben verwenden. Das klingt lebendiger!

Beispiele:

Aktiv statt Passiv

Der Verbandstag wird von Obermeister Max Mus-

termann geleitet.

Der Dachdecker, das ist ein Mann, der recht lange fallen kann. Tritt er mal vorbei am Sparren, hör ich die Scharniere knarren!

© Norbert van Tiggelen

Besser: Obermeister Max Muster-

mann leitet den Verbandstag.

Verben statt Substantive

„Der Obermeister hat die Neuer-

öffnung eines weiteren Verbands-

hauses verkündet“ versus „Der

Obermeister eröffnet ein weiteres

Verbandshaus“. Das klingt doch

gleich viel besser.

Klare Aussagen statt im Ungefähren

bleiben

Modalverben wie wollen, können

und sollen verwässern Aussagen.

Sie drücken keine Handlung aus

und schwächen das Gesagte ab. Lie-

ber starke Verben nutzen, die eine

Tätigkeit ausdrücken: Nicht „Der

neue Obermeister will in Zukunft die

Nachwuchsproblematik verstärkt

angehen“, sondern: „Der neue Ober-

meister geht künftig neue Wege, um

Nachwuchs zu gewinnen.“

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Page 8: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

Kleine Gesetzeskunde:

Rechte an Text, Bild und Ton Darf ich andere Texte verwenden? Für meine Pressemitteilung oder im Ver-

bands-Newsletter? Die Antwort: Im Prinzip ja, allerdings sind bestimmte Dinge zu

beachten. Kurze Auszüge von Fremdtexten als Teasertext sind erlaubt, wenn dann

zum Beispiel durch einen Link auf den kompletten Text mit Quellenangabe hinge-

wiesen wird. Auch ein Zitat aus einem Text heraus ist gestattet, aber das Zitat muss

als solches kenntlich gemacht werden und immer mit eindeutiger Quelle versehen

sein. Die Zitatlänge sollte nicht mehr als ein Drittel des ursprünglichen Textes sein

und auch nicht mehr als ein Drittel des eigenen Textes ausmachen.

Achtung: Auslassungen oder Veränderungen bei Zitaten müssen gekennzeichnet

werden! Zitat-Beispiel: „Gerade Kleinbetriebe (...) haben demnach bislang kaum

Erfahrungen mit Studienabbrechern gesammelt“, so der Kommentar in der Hand-

werkszeitung vom 25.8.2015.

Beispiele für Quellenangaben:

Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung

Beispiel: Deutsche Handwerkszeitung, Seite 25 vom 25.8.2015

Im Internet reicht der Name des Autors + Link zur Quelle

Beispiel: Muster, Erna: „Muster ohne Wert“.

URL: www.muster.de/muster/ohne/wert.html [Stand: 25.03.2015].

Die komplette Übernahme von Texten ist nicht gestattet: Will man dennoch Text

komplett übernehmen, muss man sich dies vom Urheber des Textes, zum Beispiel

von einer Zeitungsredak-

tion, genehmigen lassen.

Am besten schriftlich.

Hier fallen unter Umstän-

den Gebühren an.

Qu

elle

: To

mas

cho

ff/t

oo

np

oo

l.co

m

Geschützte Texte sind

• Blogartikel

• Zeitungsartikel

• Bücher

Tweets sind nicht geschützt, da sie zu kurz

sind. Pressemitteilungen sind nicht ge-

schützt, da sie zu sachlich sind und die In-

halte ja auch der Verbreitung dienen.

Aber: Im Zweifel vom Schutz ausgehen und

sich versichern!

Bildnutzung

In der Regel ist jedes Bild urheberrechtlich

geschützt. Eine Veröffentlichung bedarf

der Erlaubnis des Fotografen oder seiner

Agentur. Auch hier muss die Quelle ge-

nannt werden. Und dies ist nicht zwangs-

läufig die Webseite, auf der das Bild steht,

z. B. reicht Wikipedia als Quelle nicht aus.

Freie Lizenzen

Oft findet man Bilder, die sich auf die „Cre-

ative Commons Lizenz“ berufen, also soge-

nannte freie Lizenzen. Man darf in der Regel

die Bilder kostenfrei nutzen, muss aber auch

den Fotografen nennen. Es kann auch hier

individuelle Nutzungsrechte geben, also

immer genau lesen, wie das Bild in welcher

Form verwendet werden darf. Manchmal ist

zum Beispiel die private, aber nicht die kom-

merzielle Nutzung erlaubt.

Preiswerte lizenzfreie Bildarchive sind

zum Beispiel Fotolia oder Shutterstock:

https://de.fotolia.com

bzw. http://www.shutterstock.com/de/

Abmahnungen

Bildverstöße – ob in Print- oder Onlinemedi-

en – werden schnell und einfach aufgedeckt.

Hier sind viele Abmahnanwälte unterwegs,

die schnell Bußgelder in Höhe von mehre-

ren tausend Euro verlangen.

Daher auch keine „Fundstücke“ aus dem In-

ternet ohne Einwilligung nutzen, auch wenn

die Urheber nicht aufgetrieben werden kön-

nen oder nicht reagieren.

Hat man beispielsweise für einen Verbands-

tag einen Fotografen engagiert, sollte man

vorher unbedingt die kompletten Nutzungs-

rechte abkaufen, damit alle Bilder später un-

begrenzt in allen Medien verwendet werden

dürfen.

Achtung: Durch Teilen eines Beitrags auf

einer anderen Webseite überträgt man

oft automatisch Bilder. Auch hier gilt:

Der Betreiber der Facebook-Seite haf-

tet auch für die geteilten Bildinhalte.

D.h., wenn derjenige, der das Bild einge-

stellt hat, nicht die Rechte am Bild hat, haftet

trotzdem auch derjenige, der „nur“ die Texte

mit Bild geteilt hat. Gleiches gilt natürlich

auch in allen anderen sozialen Netzwerken.

Eine nützliche Quelle rund um das

Thema Bildnutzung ist die Webseite

www.rechtambild.de

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Recht am eigenen Bild

Kein Mensch darf ohne seine Einwilligung

fotografiert werden und jeder kann verbie-

ten, dass sein Bild in Broschüren oder auf

Webseiten genutzt wird. Es empfiehlt sich

daher, sich von allen Mitarbeitern die schrift-

liche Genehmigung für eine Bildverwen-

dung geben zu lassen. Ausnahmen: Ohne

Einwilligung darf man Bilder von Personen

in diesen Fällen veröffentlichen (§ 22 und

§ 23 Kunsturhebergesetz):

1. Personen, an denen ein öffentliches In-

teresse besteht (Prominente und Politiker)

oder

2. Demonstrationsteilnehmer, die eine Rede

halten oder Transparente tragen. Auch Poli-

zisten, die sich fehlverhalten, gehören dazu.

3. Personen, die Teil einer Versammlung

oder eines Aufzugs sind, zum Beispiel Kon-

zerte oder Demos. Das „Herausschießen“

einer Person aus der Menge ist verboten.

Achtung: Minderjährigenschutz beachten

und in jedem Fall gilt die Wahrung der In-

tim- und Privatsphäre.

Musik nutzen

Verwendung von lizenzpflichtigen Musikstü-

cken, auch auszugsweise, ist GEMA-pflich-

tig! Schnell hat man sich mal einen aktuel-

len Song aus dem Internet heruntergeladen

und ein selbstgedrehtes Video damit hin-

terlegt. Oder im Betrieb die Warteschleife

mit einem witzigen Song aufgepeppt. Auch

das kostet! Ebenso wie das Musikabspielen

auf öffentlichen Veranstaltungen. Detaillier-

te Informationen sind auf der Webseite der

GEMA abrufbar: www.gema.de

Oft müssen darüber hinaus noch Abgaben

an die Produktionsfirmen gezahlt werden,

u.U. sind mehrere Rechteinhaber zu befra-

gen. Auch dürfen ohne Einwilligung des Songschreibers Texte nicht

verändert werden – die dann zum Beispiel bei öffentlichen Auftritten

gesungen werden. Auch hier droht Post von Abmahnanwälten!

Pressespiegel

Natürlich freut man sich über Berichterstattung. Aber auch hier

muss man wieder aufpassen: Papierpressespiegel, die innerhalb

von Betrieben, Behörden, Verbänden und Vereinen für deren Mitar-

beiter bzw. Mitglieder zu nichtkommerziellen Zwecken und in einer

Auflage von mehr als sieben Stück kopiert oder nachgedruckt wer-

den, müssen an die VG Wort gemeldet werden. (§ 49 UrhG ) Auch

Bilder werden in Pressespiegeln durch die VG Wort – im Auftrag der

VG Bild-Kunst – ausgewertet und abgerechnet. Mehr dazu:

www.vgwort.de

Auch der digitale Pressespiegel muss abgerechnet werden. So be-

steht zwischen der VG Wort und der PMG (Presse-Monitor GmbH)

ein Kooperationsvertrag über elektronische Pressespiegel. Sämtli-

che Artikel in elektronischen Pressespiegeln müssen von den Nut-

zern der PMG gemeldet und bezahlt werden.

Der Dachdecker

Der Dachdecker, das ist ein Mann,

der’s ziemlich gut mit Dächern kann.

Er deckt die Pfannen wie ein Wilder,

sieht aus oft wie ein Bodybuilder.

Auf dem Dach ist er geschickt,

gar manche Traufe er dort flickt

oder auch nen’ Giebelstein,

Alkohol, den lässt er sein.

Den Hammer hat er stets am Arsch,

setzt den Aufzug gern in Marsch,

pfeift nach Damen vom Gerüst,

Wangen er am liebsten küsst.

Gerne hält er seine Latte

oder auch ne Schieferplatte,

duzt sich mit dem Schornsteinfeger,

ist ein guter Rohrverleger.

Rundum ist er also fit,

achtsam auch bei jedem Schritt

denkt er immer ans Verlöten,

schuftet hart für wenig’ Kröten.

© Norbert van Tiggelen

1716

Kurz vor Feierabend fällt ein Dachdecker vom 25 Meter hohem Kirchturm direkt in einen Sandhaufen an der Kirche. Gott sei Dank traten keine ernsthaften Verletzungen auf. Auf die Nachfrage der herbeigeholten Sanitäter, welche Gedanken er bei dem langen Fall gehabt hätte, sagte der Dachdecker: „Als ich auf der Kirchturmuhr den Zeiger auf halb fünf sah, dachte ich,

da gehst du heute auch nicht mehr hoch“.

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ChecklisteMein Verbandstag soll in die Presse

Richtig vorbereitet

Wie gehe ich vor, wenn mein Verbandstag in die Presse soll? Eine kleine

Checkliste kann helfen. Wichtig ist vor Ort einen Ansprechpartner für die

Pressevertreter zu benennen. Dieser sollte auch in der Lage sein, ein Inter-

view zu führen und über die Verbandsarbeit gut informiert sein.

ToDo Wer? Bis wann?

• Presseverteiler erstellen

• Die wichtigsten regionalen

Tageszeitungen

• Wochenspiegel

• Verbandszeitschrift DDH

• Regionalfernsehen

• Regionalradio

Wichtig: persönlichen Ansprechpartner

herausfinden und anschreiben

8 Wochen vor dem Event

Pressemitteilungen (PM)

schreiben (max. eine Seite)

6 bis 8 Wochen vor dem

Event

Versand der PM

In der Regel wünschen die Redakteure

eine PM per Mail

6 Wochen vor dem Event

Einstellen der PM auf eigene Webseite Gleichzeitig mit dem

Versand

Einstellen der PM auf Social Media

Kanälen

Einladung der Pressevertreter:

Per Mail, per Post oder telefonisch

2 Wochen vor dem Event

Eventuell Fotografen engagieren, an den

Abkauf aller Rechte denken

Schnelle Lieferung der Bilder – digital –

vereinbaren: Tagespresse benötigt die

Bilder noch am Tag des Events!

4 Wochen vor dem Event

Optional: Reminderaktion 3-5 Tage erneut Redakteu-

re anrufen, falls sich noch

keiner gemeldet hat

Pressemappe (print oder digital) für Presse

vor Ort vorbereiten:

• Pressemitteilung

• Informationen zum Verband

• Obermeister und Geschäftsführer

mit Bild kurz vorstellen

1 Woche vor dem Event

Artikel sammeln und Pressespiegel

erstellen: An VG Wort denken!

Direkt nach dem Event

Pressevertreter um Beleg-

exemplar bitten

Der dicke Dachdecker deckte dir dein Dach, drum dank dem dicken Dachdecker, dass der dicke Dachdecker dir dein Dach deckte.

1918

Zunehmend

wichtiger:

Blogger!

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Ein DachdeckerIch kann ein Dachdecker werden,denn ich bin schwindelfrei.Ich kletter bis auf den Kirchturmhahn,und die Dohlen und Krähn schrein: ei,was will der Herr denn hier?

Der will die Kirchtürme flicken,es tut schon lange not!Die Glocken, wenn mein Fahrstuhl kommt,brummen: ßapperlot,da baumelt 'ne Himmelsleiter!

Und unten kribbeln die Leutchen,und steigt kein Laut mir nach.Blos mein Freund, der Schornsteinfeger,ruft manchmal vom nächsten Dach:Komm, Bruder, es gibt ein Gewitter!

Aber dann bleib ich lieberruhig auf meinem Sitzund hör, wie der Donner losbrüllt:Bravo! Sieh, Bruder Blitz,das ist ein kleiner Held!

Richard Dehmel (1908)

20

Der Dachdecker und die Meise

Hoch oben an der Kirchturmspitzehing Schieferdecker Fritze Klitzeim Schwebesitz in luft'ger Höh',nur eine Meise in seiner Näh'.

Das Vogelauge sah den Mannbei seiner schweren Arbeit anwie fragend was machst du denn hier,hier oben ist doch mein Revier.

Doch Klitze schlug die Schieferplattengeschäftig auf des Daches Latten.Er sagte dem gefiederten Tier,die Arbeit mach ich heut nur hier.

Ich kann nicht fliegen so wie duschau mir nur ruhig - schau mir zuund sing ein Liedchen mir, ich bitt,wenn ich es kenne, sing ich mit.

Vom Norden kam ein scharfer Windund Wolken tauchten auf geschwind.Zur Schaukel wurde Fritzes Sitz,dem Donner folgte gleich ein Blitz.

Die kleine Meise flog davon,es regnete in Strömen schon.Es fiel herab in dem Geblitze...nur Fritze Klitze seine Mütze.  © Karl-Heinz Fricke

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von Kay Preißinger

Schon lange stellte sich uns die Frage, wie wir unser Handwerk der Öffentlichkeit positiv

näherbringen könnten, ohne dafür gigantische Summen zu investieren. Und eine weitere

Frage knüpft an: Wieviel Prozent des Umsatzes muss ich in Marketing, und speziell in Wer-

bemaßnahmen investieren, um damit Erfolge zu erzielen? Und während man über solche

Fragen nachdenkt, passiert manchmal etwas Unverhofftes. Bei uns war es ein Gespräch mit

dem für Bayern verantwortlichen Red Bull-Mann. Er hatte uns angeboten, beim Red Bull

District Ride mitzuwirken, einer völlig verrückten Mountainbike- Veranstaltung, die weltweit

im Gelände stattfindet. Nur eine dieser Veranstaltungen wird in einer Stadt durchgeführt

und zwar in Nürnberg. Mit kühnem Wagemut haben wir uns bei diesem Gespräch zu der

Aussage hinreißen lassen: „Wir können alles bauen, wir sind ja Dachdecker.“

Und damit ging die Action los. Red Bull hatte einen Parcours Planer, der Rampen und Hin-

dernisse in die Nürnberger Altstadt integriert. Weiter einen Partner, der auf Rampenbau

spezialisiert ist und damit sein Geld verdient. Der war über den Vorschlag, dass wir uns da

einmischen, nicht sonderlich begeistert. Die Red Bull-Firmenleitung war sich auch nicht so

richtig sicher, ob wir das können. Sie haben sich dann entschieden, uns die größte Rampe

bauen zu lassen, was uns doch sehr verwundert hat. Aber macht nichts, wer den Mund so

voll nimmt, muss damit leben und damit umgehen.

So haben wir zwei Konzepte erstellt, ein technisches für den Rampenbau und

ein werbliches für die Vermarktung. Auch die Rampenbauprofis konnten wir

überzeugen, dass wir ihnen keine Konkurrenz machen, sondern nur das Dach-

deckerhandwerk und seine Leistungsfähigkeit präsentieren wollen.

Technisch waren vor allem die Materialmenge, der Transport bei 15 m Höhe, der Zeitplan

und der Arbeitsschutz große Herausforderungen.

Impressionen von der Baustelle

Zwei Kräne, einer für Material und

einer mit Arbeitskorb, vor allem für

die Pressefotografen und Kame-

ramänner. Viel Holz und die Erstel-

lung der Fahrbahn von oben nach

unten.

Sicherheitskonzept mit Geländern

während des Auf- und Abbaus seit-

lich und zusätzlicher Seilsicherung.

Demontage der Geländer mit Ar-

beitskorb.

Außerdem herrschte Helmpflicht

auf der Baustelle.

Presseresonanz vom Feinsten

Werblich war uns klar, dass es an den

Wettkampftagen für uns schwierig

wird, uns zu präsentieren, da drängt

sich der Brausehersteller in den Vor-

dergrund. Also war unser Aufhän-

Kameraturm im modifizierten Dachdeckerdesign während

der Veranstaltung.

2322

Ein Red Bull-Event oder: Wie werbe ich für mein Handwerk

bei begrenztem Budget?

Page 13: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

ger „Bayerische Dachdeckerlehrlinge bauen

Superrampe.“ Und da Red Bull sich während

des eine Woche dauernden Aufbaus presse-

mäßig, für mich überraschend, sehr zurück-

gehalten hat, konnten wir in die Vollen ge-

hen. Was auch super gelungen ist. Bayerns

Medien, sei es Zeitungen, Radiosender oder

Fernsehsender, alle waren da und haben

berichtet. Die Nürnberger Nachrichten, die

Nürnberger Zeitung – hier zwei fast ganz-

seitige Berichte – die Bayerische Staatszei-

tung, viele Regionalzeitungen und auch die

Passauer Neue Presse, die für unser Kom-

petenzzentrum Waldkirchen zuständig ist,

berichteten schon, bevor es richtig losging,

über zwei Wochen hinweg. Radio Live Be-

richte von unserem Team beim Aufbau und

Fernsehberichte im Bayerischen Rundfunk

und Franken Fernsehen über unsere Jungs

und Mädels waren dann das Sahnehäub-

chen. Mehr Presse geht nicht.

Aber auch die Gespräche vor Ort mit Pas-

santen und Touristen am Nürnberger Haupt-

markt sind nicht zu unterschätzen, ganz zu

Mutiger Kameramann mit einem unserer Lehrlinge.

schweigen von dem, was im Internet so

gepostet wurde. Wenn man das in bezahlte

Anzeigen umrechnen wollte, wird’s schnell

sechsstellig. Und am Wettkampftag waren

70.000 Besucher da, die auch mitbekommen

haben, dass wir – die Dachdecker – die Su-

per Rampe gebaut haben.

Red Bull hat dann auch erkannt, dass es

wohl gar nicht so verkehrt war, uns hier

mit ins Boot zu nehmen. Mit derartig mas-

sivem PR-Auftritt unsererseits hatten sie

nicht gerechnet. Als Veranstalter war ihnen

das natürlich nur recht. Allerdings muss ich

auch sagen, dass wir an gewisse Grenzen

gestoßen sind, eine Woche lang volle Po-

wer bis spät abends ist nicht ohne. Kosten-

mäßig war es auch ein Kraftakt, aber

der Erfolg macht das locker wett.

Außerdem sind wir schon gefragt worden,

ob wir beim nächsten Mal wieder dabei sein

möchten – das spricht für sich! Nachhaltig

war unsere Teilnahme am District Ride auch,

egal ob in Schulen, auf Berufsinfo-Veran-

staltungen oder auch bei unseren Kunden:

Bis heute werden wir auf unser Engage-

ment angesprochen.

Nur gemeinsam sind wir stark

Alleine können wir derart publikums-

wirksame Events nicht gestalten. Wir

müssen uns Partner suchen, die so

etwas leisten können und am bes-

ten gar nichts mit unserem Handwerk

zu tun haben. Dann gibt es kein Konfliktpo-

tenzial. Und wir brauchen diese Berufsor-

ganisation, die kreativ und handlungsfähig

genug ist, verrückte Ideen in die Tat umzu-

setzen.

2524

Warum kommt ein Handwerker nicht in den Himmel? Weil er die Anfahrt berechnet!

Wieso hat Gott nur 7 Tage für die Erschaffung der Erde gebraucht? Er war nicht auf Handwerker ange-wiesen.

Page 14: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

Das ganze Leben ist ein Spiel:

Eine Innungsveranstaltung im Theater

von Stephan Eickhoff

Es war einmal ein Obermeister in Bochum, der beginnend im Jahr 2004 nach Christi Geburt

(heutige Zeitrechnung) seine Regentschaft begann. Diese dauerte an bis ins Jahr 2014 und

beinhaltete zwei Amtsperioden à fünf Jahre (wurde mit dem Taschenrechner nachgerechnet

und für rechnerisch richtig befunden). Während dieser Amtsperiode rief ihn ein bis dato

unbekannter Kunde an wegen eines undichten Daches. Also erstmal nix Thema Innung,

sondern ganz profaner Wunsch, ein dichtes Dach haben zu wollen. (Grundbedürfnisbefrie-

digung).

Meine Sekretärin machte einen Termin und wohlgelaunt und freudig und voller Tatendrang

wie immer machte ich mich auf den Weg zum Kunden, das Theater Rottstr. 5 in Bochum.

Ich wurde von zwei skurrilen Theatergestalten empfangen, die wohl schon vor Christi Ge-

burt gelebt haben. Aber sie sprachen meine Sprache und sie zeigten mir das undichte Dach.

Und dann war ich bereits abgelenkt: Dieses heruntergekommene Theater, in der Nähe des

Rotlichtviertels in Bochum mit gut 80 Sitzplätzen war der ideale Ort, um eine Innungsver-

anstaltung durchzuführen. Und so dachte der wie Speedy Gonzales schnell laufende Ober-

meister der Dachdecker-Innung Bochum: Es ist nicht erlaubt, Vorteile aus dem Ehrenamt für

den Betrieb zu generieren, aber umgedreht ist alles erlaubt und das macht auch noch viel

Spaß! Die Idee war geboren und wurde sofort kommuniziert! Denn dieser damalige OM

wollte auch ein Theaterstück gespielt haben, welches die Sorgen eines Obermeisters ein-

mal spielerisch darstellen sollte. Das Theaterstück leitete sich von einem Buch ab, welches

heißt: „Wie ein Theaterstück entsteht“. Das Buch stammt aus dem Jahr 1926, hat aber bis

heute nichts an Aktualität verloren.

Das Buch wurde gegoogelt:

»Eine lustig unterspielte Liebeserklärung an den instituti-

onalisierten Irrsinn des Theaters, den Capek als Dramaturg

des Pragers Theaters in den Weinbergen nur zu gut kann-

te. Mit nachsichtiger Vertrautheit und viel Mutterwitz schil-

dert er den prekären Geburtsvorgang einer Aufführung.

Capek erzählt mit einem humanen Humor, der an Kästner

oder Tucholsky erinnert, von der zauberhaften Paradoxie

des Theaters, aus Poesie und Pappe zu bestehen, zu glei-

chen Teilen aus Mondschein und Mastix gemacht zu sein.«

Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, München

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Es wurde noch schnell ein Sponsor gesucht,

der war zum Glück schnell gefunden, denn

die Schauspieler mussten bezahlt werden

und eine Miete für das Theater fiel auch an.

Eingeladen wurden neben den Mitgliedern

auch die Obermeister und der Kreishand-

werksmeister der anderen Bochumer Innun-

gen.

Der Theaterabend

Der Abend selbst wurde dann zweigeteilt in

Teil 1: Innungsversammlung mit allen zuge-

hörigen Dingen wie Begrüßung, Formalien,

Kasse usw. nur für die Innungsmitglieder

Dann folgte – gemäß des Mottos Brot und

Spiele – eine Pause mit kalten Buffet vom

Caterer.

Teil 2: Erneute Begrüßung der anwesenden

Mitglieder und neu hinzugekommenen Gäs-

ten und Ehrengästen.

Das Theaterstück dauerte rund 20 Minuten.

Drei Schauspieler spielten den Kneipenwirt,

den Dachdecker Obermeister in Zunftklei-

dung und Theaterregisseur als Kneipen-

gast. Es entstand ein Zwiegespräch

Anleitung zum Gewinnen eines Sponsorsvon Stephan Eickhoff

Da fragen Sie, wie man einen Sponsor bekommt?

Ganz einfach, fragen!Getreu dem Motto: Wer fragt, gewinnt.

Man erkläre dem Sponsor, worum es geht und sage ihm, was man vorhat.(Ähnlich, als wenn man heiraten möchte)

Etwas Außergewöhnliches.(Wobei Heirat ja ein Dauersponsoring ist und im Laufe der Zeit immer teurer wird, obwohl ja die Leidenschaft nach-lässt).

Aber das hier, das ist eine einmalige Sache! Sollte man betonen. Und sagen: Wenn Du nicht willst, kein Problem, die anderen stehen schon Schlange; auch etwas anders als beim Heiraten.

Ein großes Unternehmen spielt da immer mit.Wir hätten noch mehr Geld haben können!Die Sponsoren haben die Theatermiete und die Schauspielerkosten übernommen, rund 2.000 Euro

Und haben sich gefreut und gefragt, ob wir sowas noch-mal machen, ehrlich, das ist kein Witz, die wollten sofort nochmal eine solche Veranstaltung finanzieren.

So etwas hätten sie noch nicht erlebt.Na ja, ich ja auch nicht….

2928

zwischen dem Obermeister und dem

Theaterregisseur. Anschließend wurden

noch zwei Lieder gesungen auf bekannte

Melodien, zu denen ich einen Text geschrie-

ben habe, der auch auf allen Sitzplätzen aus-

lag. Alle stimmten sofort in den Gesang mit

ein und die Stimmung war hervorragend.

Dieser Abend ist allen Teilnehmern sehr

gut in Erinnerung geblieben. Wenn dieser

Obermeister nicht gestorben ist, dann lebt

er auch noch heute.

PS: Das Dach ist bis heute nicht repariert!

Wenn der Geselle den

Lehrburschen verschickt

Wenn ein Gesel-le bey mir in

Arbeit steht, und den Lehrburschen verschi-cken will um etwas zu holen, oder zu bestel-len; so soll der Lehr-bursche zwar sogleich gehorchen und gehen wollen: dennoch aber jedesmal, ehe er fort-geht, mich oder meine Frau fragen, ob wir auf dem Weg, den er für den Gesellen gehen soll, oder sonst wo-hin etwas zu bestellen haben? Dadurch wird Ordnung erhalten, und vermieden, dass nicht den Tag über öf-tere unnöthige Gänge vorfallen können; wo-durch der Geselle und Lehrbursche zu oft an ihrer Arbeit verhindert würden.

Quelle: Handbuch für alle Handwerksmeister, Gesellen und Lehrbur-

sche zur Beförderung der häuslichen Ordnung.

Carl Christian Horvath, 1784

© Verlagsanstalt Handwerk GmbH

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Treffen sich ein Dachdecker und ein Theaterautor…(Früher Abend. Eine verrauchte, schummerig beleuchtete Kneipe, wie man sie in jeder Stadt

findet. Zwei Männer sitzen niedergeschlagen am Tresen und starren gedankenverloren in

ihre Biergläser. Ab und an stöhnen sie leise auf und nehmen einen Schluck.

Da greift der Kneipier zum Akkordeon und singt ein Lied:)

Song allgemein.

Theaterautor

Ich werde nie wieder schreiben!

Dachdecker

Es gibt keine Man Power mehr!

Theaterautor

Verriss! Verriss! Verriss! Eine Schande

für meinen Berufsstand!

Dachdecker

Desinteresse! Unzuverlässigkeit!

Eine Schande für unsere Zunft!

(der Dachdecker schaut zu seinem Sitznachbarn herüber)

Dachdecker

Was machen Sie, beruflich?

Theaterautor

Ich schreibe Theaterstücke.

Dachdecker

Oh ha! Ein Vertreter der Hohen Kunst.

Theaterautor

Wenn Sie meinen. Da ist eigentlich nicht viel Kunst dabei. Im Grunde ist das ein ganz gro-

ßer Affencircus, das alles.

Dachdecker

Läuft wohl grad nicht so gut für Sie, was?

Theaterautor

Na, wenn Sie es wissen wollen, ich habe morgen Premiere… also mein Stück…und ich

war heute bei der Generalprobe…und was ich da gesehen habe….(nimmt einen weiteren

Schluck Bier, bis das Glas leer ist; nickt dem Kneipier zu, der ihm ein frisches hinstellt) …

was ich da gesehen habe…ich kann da morgen nicht hingehen ...ich kann mich dem nicht

aussetzen.

Dachdecker

So schlimm?

Theaterautor

Schlimmer. Soll ich Ihnen sagen, wie sich das abspielt? Morgen ist der Abend, an dem der

verzweifelte Entschluss, die Dinge sich selbst zu überlassen, zum Ereignis wird. Alle wer-

den sie da sein, die Presse, Theaterkollegen, der Intendant …. die Kritiker. Und ich sitze un-

ter ihnen und kann nichts tun, nichts. Und wissen Sie was, ich konnte eigentlich von Anfang

an nichts tun. Nicht einmal den Text haben sie mich so schreiben lassen, wie ich es wollte

(macht die Stimme des Dramaturgen nach:) „Kürzen Sie den letzten Akt!“ „Setzen Sie den

letzten Akt an den Anfang!“ „Streichen Sie den letzten Akt!“ Was glauben die denn? So ein

Drama, das ist eine sensible Sache, ein Kartenhaus, das ist ein dramatischer Aufbau!!!

(trinkt wieder)

Dachdecker

Aber sie haben den Text genommen?!

Theaterautor

Haben sie. Aber nur, um ihn während der Proben wieder zu zerpflücken. Da sitzt keine Be-

tonung, da wurde die Aussage des Ganzen gar nicht verstanden. Ich sage zum Regisseur:

„Wissen Sie, ich habe mir ein stilles Kammerspiel vorgestellt.“ Darauf er: „Das so anzulegen,

3130

Morgengruß

Wenn der Lehrbursche des Morgens seinen

Lehrherrn, desselben Frau, oder den Gesellen erstenmale sieht; sagt er zu ihnen mit einer anstän-digen Verneigung und mit gefäl-liger Mine: Herr ** und Frau** auch Monsieur** guten Morgen, ich wünsche Ihnen wohl geruhet zu haben.

Quelle: Handbuch für alle Handwerksmeister, Gesellen und Lehrbursche zur Beförderung der

häuslichen Ordnung. Carl Christian Horvath, 1784

© Verlagsanstalt Handwerk GmbH

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wäre völlig verkehrt. Dieser Text muss vollkommen grotesk

gespielt werden!“ Darauf ich: „Aber das Bühnenbild muss

ganz schlicht sein.“ Und er: „Nein, nein, eine Showtreppe

und eine Drehbühne, Sie wollen doch keine 08/15 Dramatik,

oder?“ „Nein, sage ich, natürlich nicht.“ Dass ihm dann sein

ganzes Konzept bei den Proben um die Ohren fliegt….ach,

was reg ich mich auf. ….. Die Schlimmsten sind sowieso die

Schauspieler. Ein verzogenes, wehleidiges, intrigantes Pack

ist das. Nicht zum aushalten. (Macht verschiedene Schau-

spieler nach: ) „Hab ich hier genug Licht?“ „Ich verstehe

nicht, wie die Figur angelegt ist! Wo liegt denn ihr Konflikt?“

„Der Kollege XY gibt mir mein Stichwort nicht.“

(in das Lied des Theaterautors beginnt der Barmann zu

singen, Stück: Theater, Theater von Katja Ebstein)

Theaterautor

Und Sie, was machen Sie?

Dachdecker

Ich bin Dachdecker. Meines Zeichens Obermeister der Dach-

decker-Innung.

(ein Donner erfüllt die friedliche Stille des Raumes, das Licht

flackert)

Der Barmann

Der Mensch! Der Handwerk!

(ein weiterer Donner, gefolgt von einem Blitz, erfüllt den Raum)

Der Handwerk. Schon die Heilige Schrift beschreibt dies We-

sen irgendwo in der Schöpfungsgeschichte: Und als ER sah,

dass den Menschen wohl Hände eigneten, es jenen aber an

allen Fähigkeiten mangelte, die jenseits des Apfelpflückens

warteten, und sie sich trefflich dämlich anstellten, als es galt,

die Pforten des Paradieses zu schmieren, um das fürchter-

liche Quietschen zu vertreiben, da entnahm ER dem Stei-

ße des Weibes abermals ein Stück und formte daraus den

Handwerk. Ja, ER hauchte ihm Leben ein und sandte ihn

aus, das Tor zu richten und ärgerte sich erstmals schwarz,

als ER dessen Rechnung in den Händen hielt.

Das Gesicht des Handwerk ist immer daran zu erkennen,

dass es aussieht, als hätte ein dicker Mensch darin geses-

sen. Auch seine schwarze Zunftkleidung macht ihn unver-

kennbar. Außerdem hat der Handwerk goldene Hoden. Ja,

goldene Hoden, das wissen die Wenigsten. Doch achten

Sie einmal darauf: es klingelt beim Gehen. Zudem führt er

ständig kleine Kastenwagen mit sich, welche bis ans Dach

mit merkwürdigen, alchemistischen Zutaten, und allerhand

Werkzeugen, die zwar werken aber nicht zeugen, gefüllt

sind. Und diese tragen Namen wie: Rapatte- Bördel- Muffe,

kollender Simmering, krepelnde Sackfalte und knarrende

Nuss.

Und um den täglichen Kleinkrieg mit der lästigen Kund-

schaft ausfechten zu können, ist der gemeine Handwerk mit

einem widerwärtigen Vorrat nebulöser, unpräziser und ver-

schleiernder Ausdrücke ausgestattet. Zum Beispiel:

„Das kann man so nicht machen.“

„Das macht Ihnen keiner.“

„Dafür kommt keiner raus.“

„Kann ich nicht machen, und wenn, dann nicht für ne kleine

Mark.“

„Bis Samstag? Können se abschminken.“

„Da krich ich keine Teile für.“

Dachdecker

Na, jetzt hören Sie aber auf. Das entspricht nicht der Wahr-

heit. Gut, die Kollegen von der Sanitär-Technik sind da viel-

leicht ein bisschen eigen, aber wir Dachdecker sind immer

mit bestem Wissen und Gewissen bei der Arbeit. Der Kunde

ist König, immer! (macht eine kurze Pause des Nachden-

kens) Das Einzige, woran es vielleicht hakt, ist die Moti-

vation für repräsentative Aufgaben wie zum Beispiel: Die

Berufsbildungsmesse „Was geht“. Ein Desaster war das,

schlimm, schlimm, schlimm. Es geht ja darum, die jungen

Leute für unseren Beruf zu begeistern.

Theaterautor

Ja, ich sage meiner Tochter auch immer, lern was

Vernünftiges, mach eine Banklehre.

Dachdecker

Es geht doch darum, dass ein so kleines Unternehmen, wie

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ich es führe, eine Plattform braucht, um sich zu repräsentieren. Konzentriert und

ideal. Und genau an so einer Veranstaltung zeigt sich die Stärke und die Gemein-

schaft der Innung.

Theaterautor

(lallt) Stärke und Gemeinschaft! Prost!

Dachdecker

Alle sind sich einig, die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung ist wichtig. An

Ideen mangelt es nicht, jeder will seinen Teil dazu beitragen: Man-Power ist hier das

Schlagwort, bei dem die Gemeinschaft sich auf die Schultern klopft.

Aber dann kommt die konkrete Vorbereitungsphase und nur noch einige wenige In-

nungsmitglieder sind begeistert und aktiv bei der Sache. Man trifft sich zum Essen

beim Dachdecker Stammtisch, nimmt das ein oder andere Getränk zu sich, wirft

Ideen in die Runde und ist kreativ und innovativ bei der Sache.

Doch die Realität wirft die Schatten ihrer Schranken voraus und die Begeisterung

zur Teilnahme ebbt ab. Der Termin rückt immer näher. Und die Dichte der Gemein-

schaft bekommt Löcher: immer weniger Leute übernehmen immer mehr Aufgaben;

plötzlich hat keiner mehr Zeit. Wo ist sie hin, die Man-Power?

Chaos am Tag der Präsentation. Hunderte, ach, was sage ich, tausende junge Leu-

te strömen zum Ausstellungsstand. Die Man-Power zweier Männer hält dem nicht

stand; und der eine muss heute früher nach Hause: Zum vierten Mal ist die Oma

gestorben, oder Maulwurfbefall im Schrebergarten.

Und da steht man dann, allein, zerbrochen und durstig.

Barmann

(singt ein Lied: Klempner für Dachdecker in moll)

(der Theaterautor und der Handwerker liegen sich schunkelnd in den Armen und

singen leise mit)

(nach dem Lied)

Theaterautor

Und, was machen wir jetzt?

Dachdecker

Wir trinken Brüderschaft! Handwerk und Handwerk verbünden sich.

Los, Herr Wirt, Sie auch!

(alle drei trinken ein Schnäpschen in Brüderschaft)

Theaterautor

Du Stephan, kommst du morgen mit zur Premiere?

Dachdecker

Worauf du einen lassen kannst! Und nach dir benenne ich ein Baumaterial:

der dramatische Ziegel.

Theaterautor

Das klingt aber nicht sehr vertrauenserweckend, oder?

Dachdecker

Vertrauen steckt immer unter der Oberfläche, mein Freund.

(der Barmann stimmt ein letztes Lied an, bevor sich der Vorhang der Nacht über

die Bühne legt)

Weiteres Lied: Ich bin Dachdecker von Beruf

ENDEZugabe: Der Dachdecker kann‘s

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Ich bin Dachdecker von Beruf

RefrainIch bin Dachdecker von Beruf,

ein dreifach Hoch dem, der dies goldne Handwerk schuf

ich will Nägel tief reinhauen, ich will Häuser mit erbauen,

ich will schwere Balken heben, viele Richtfeste erleben

Ich bin Dachdecker von Beruf.

1.Ich liebe Dächer ganz egal, welche Form

Grosse, kleine, dicke, dünne, hinten, vorn,

ganz egal, wie hoch es ist, ich kletter rauf damit Ihr’s wisst,

und decke es natürlich nach der Norm, denn zum Dachdecker

bin ich gebor’n.

2. Ich schleppe Balken, Hammer, Nägel, jeden Tag,

1000 Ziegel schaff ich locker, ich bin stark,

Meine Dächer, die sind dicht, denn rein regnen darf es nicht,

auf jede Leiter ich mich ohne Ängste wag, das ist der Job,

den ich doch so sehr mag.

3.Und dann fragt mich dann der Hausherr hinterher,

ob die Höhe denn bereits schon alles wär,

Ich hab mir nichts daraus gemacht, hab im innersten gedacht:

Was ich ohne diesen Stress denn eigentlich wär.

Auf dem Dach gefällt es mir so sehr.

Der Dachdecker kann‘s

1.

Sie treffen sich alle immer zweimal im Jahr, oh oh oh – oh yeah

Zur Innungsversammlung, sind alle dabei, oh oh oh – oh yeah

Das Dachdeckerhandwerk, alle haben‘s vernommen,

trifft sich heute in Bochum, Ihr seid alle gekommen!

Der Dachdecker kann’s, macht ein Dach auf die Bude

Wünsche Euch alles Gute!

2.

Auch dieses Mal wird wieder Neues gemacht, oh oh oh – oh yeah

Die Innung hat heut vieles ausgedacht, oh oh oh – oh yeah

Neue Technik für‘s Dach, für außen und innen,

oder Tipps und Tricks, wie kann ich Kunden gewinnen!

Der Dachdecker kann’s, macht ein Dach auf die Bude

Wünsche Euch alles Gute!

3.

Heut alles ganz anders, wir wollen mal sehn, oh oh oh – oh yeah

Ein möglicher Weg, um in die Zukunft zu gehn, oh oh oh – oh yeah

Ein Versuch ist` es Wert, um zu sehn, wie es ankommt,

damit dann auch morgen zu uns jeder Mann kommt!

Der Dachdecker kann’s, macht ein Dach auf die Bude

Wünsche Euch alles Gute!

4.

Und dann wollt ich noch singen für Gäste im Raum oh oh oh – oh yeah

Die Dachdecker trau´n sich´s, man glaubt es kaum, oh oh oh – oh yeah

Neue Wege zu gehen, damit Innungen bestehen,

Der Dachdecker kann’s, macht ein Dach auf die Bude

Wünsche Euch alles Gute!

3736

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Marketingkampagne zur AZUBI-Werbung von Anke Maske

Auf dem traditionellen Sommerfest des Lan-

desverbandes Brandenburg haben die teilneh-

menden Innungen dem Landesverband die

Kampagne zur Werbung für Auszubildende im

Dachdeckerhandwerk übertragen. Mit einem

Gutschein von 500 Euro startete der Landes-

innungsverband gemeinsam mit dem On-

lineportal dachdecker.com eine Werbekampagne für das Dachdecker-

handwerk. Noch in der Ferienzeit wurden alle Berufseinsteiger über die Möglichkeit über

einen Ausbildungsplatz zum Dachdecker oder zur Dachdeckerin informiert. Eine große Wel-

le überrollte unsere Facebookseite.

39

Das Ergebnis unserer Kampagne:

Über 20.000 Besucher informierten sich.

Über 130.000 Einblendungen bei der

relevanten Zielgruppe,

über 2.200 Klicks auf die Anzeigen,

800 Euro Budget für hohe Reichweite.

Und das Beste zum Schluss:

Die Anzahl der Azubistellen für das 1. Aus-

bildungsjahr konnte im Kampagnenzeit-

raum um 47 Prozent gesteigert werden!

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#doitobenaufvon Thomas G. Schmitz und Maximilian Schmitz

Es ist schon längst kein Geheimnis mehr:

Der Wettbewerb der Ausbildungsberufe

um kluge Köpfe und geschickte Hände findet mittler-

weile auch zum großen Teil in den Social-Media-Ka-

nälen statt. Vor Beginn des Ausbildungsjahres 2016

hat es sich der Dachdecker-Verband Nordrhein des-

halb zur Aufgabe gemacht, die traditionellen Wege

der Nachwuchswerbung zu verlassen und sich mit

seiner Kampagne #doitobenauf der sozialen Medi-

en, hier vor allem Facebook, Instagram und Twitter

zu bedienen.

Dabei bestand eine grundlegende Erkenntnis dar-

in, dass man die Zielgruppe neuer Auszubildender,

die mit Facebook und Co. von Kindesalter an groß

geworden sind, nur dann erreichen kann, wenn der

Gestalter der Kampagne aus derselben Altersklasse

kommt. Der Dachdecker-Verband Nordrhein konnte

so eine „junge Agentur“ aus Trier gewinnen, der es

gelang, moderne Sprüchen und frische Formate zu

kreieren. Dabei kam das Bildmaterial des ZVDH zum

Einsatz (abrufbar in der Bilderdatenbank im inter-

nen Bereich auf www.dachdecker.de), das ergänzt

wurde durch selbstgedrehte Kurzfilme, Videos und

Gifs im Bundesbildungszentrum in Mayen. Auch

hier wurde mit „echten“ Dachdecker-Azubis und

-Gesellen gedreht, also keine gestylten Models ein-

gesetzt.

Es galt, sich vor allem hier gegen das allgemein

vorherrschende Image zu wehren: Zu schmutzig,

schlechte Arbeitszeiten und ungünstige Arbeits-

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Mitgliederbereich eingestellt und die Filme auf dem Youtube-Kanal „dachdeckerdeinberuf“

allen interessierten Landesverbänden und Betrieben zur Verfügung gestellt. Auf Facebook

kann auf den Cent genau eingestellt werden, wieviel Budget ich ausgeben will, und vor

allem kann die Zielgruppe genauestens definiert werden.

bedingungen – das Dachdeckerhandwerk als Sam-

melbecken veralteter Tätigkeiten und schlechter

Schüler. Um diesen Vorurteilen entgegenzuwirken,

sollte eine zielgruppengerechte Kampagne helfen

und die Vorzüge einer Ausbildung im Dachdecker-

handwerk in den Vordergrund stellen. Denn viele

Jugendliche wissen schlichtweg nicht, was sie tat-

sächlich bei einer „Ausbildung obenauf“ erwartet:

Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, vielseitige Bau-

technik und extrem gute Einstellungs- und Über-

nahmechancen. Dies sind nur einige von vielen

anderen Vorteilen, die für eine Ausbildung auf dem

Dach sprechen.

Die Gesamtkampagne lief vom 10. Mai bis zum

1. August 2016. Mit einem Beitrag allein konnten

in der Spitze 17.738 Interessenten auf Facebook er-

reicht werden.

Das Erstaunliche an der Kampagne ist auch, dass

sie zu einem unschlagbar günstigen „Kurs“ umge-

setzt werden konnte und weitere Landesverbände,

wie zum Beispiel der hessische, entschieden sich,

die Kampagne auch zu nutzen. Der ZVDH hat die

bearbeiteten Bilder ebenfalls in seinen internen

4342

Der Dachdecker-Verband Nordrhein und der Macher der Kampagne hoffen mit Blick in

die Zukunft, dass sich aus diesem ersten Versuch in den nächsten Jahren etwas Größe-

res entwickelt, an dem der gesamte

Berufsstand teilnehmen kann. Es

bedarf einer bundesweit vernetzten

Kampagne für alle Landesverbände

über einen festdefinierten Zeitraum

mit optisch und inhaltlich identi-

schen Formaten, um jungen Leuten

den besten Beruf der Welt näher zu

bringen. Denn das, was das Dach-

deckerhandwerk braucht, sind Ju-

gendliche, die einer Ausbildung im

Handwerk aufgeschlossen gegen-

überstehen, kreativ, zielstrebig und

zuverlässig sind. Und der Erfolg

kann sich sehen lassen: 12 poten-

zielle Dachdecker-Azubis konnten

wir für den LV Nordrhein gewinnen!

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elle

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von André Büschkes

Nicht so bekannt wie die DACH+HOLZ In-

ternational, aber für unsere Region doch

immerhin eine wichtige Messe: die „Euskir-

chener Baumesse“. Schon ein Jahr vorher

überlegten wir im Innungsvorstand, ob es

Sinn macht, dort als Innung auszustellen.

Wir kamen schnell überein, dass wir es ver-

suchen wollen. Große Freude machte sich

breit, als wir erfuhren, dass wir den DACH-

TRUCK aus Baden-Württemberg mit Hilfe

der Aktion DACH für unser neues Projekt zur

Verfügung gestellt bekommen.

Quelle: DDH, Ausgabe 8-2016

Der Truck ist da, Klappen hoch, Türen

runter, Fahne hoch … und fertig ist ein

perfekter Messestand!

Die Herstellung eines Schieferdaches war

ein absoluter Hingucker und Anziehungs-

magnet – der Kollege sagte „Vor lauter

Fragen kam ich kaum zum Arbeiten“ – gut

so! Genauso sollte es sein bei der Messe!

Regionale Verbrauchermesse – Thema für eine Innung?

Unser Fazit: Es hat sich auf jeden Fall ge-

lohnt! Wir haben etwas für die Nachwuchs-

werbung getan: Ganze Schulklassen haben

uns besucht, sich am Schiefer schlagen ver-

sucht und den Truck bewundert. Wir konnten

was für unser Image tun: Freundliche Dach-

decker, die einen abwechslungsreichen und

interessanten Job machen. Und auch die

Pressearbeit kam nicht zu kurz: Die Regio-

nalpresse hat berichtet, aber auch unsere

Verbandszeitschrift „DDH Das Dachdecker-

handwerk“ fand unseren Auftritt einen Be-

richt wert. Also: Messe klappt!

Statt vieler Worte wollen wir Bilder sprechen

lassen – diese zeigen, wir sehr wir mit dem

Verlauf der Messe zufrieden waren.

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Messe lohnt sich!Ein Kollege fand sogar durch die Messe einen Auszubildenden.Unser Fazit in Euskirchen: Baumesse – Wir machen weiter.

In der folgenden Vorstandssitzung unserer Innung zeigten sich alle Kollegen sehr zufrieden.

Der grandiose Erfolg für unsere Innung lag – aus meiner Sicht – vor allem daran, dass so

viele Innungskollegen mit ihrem persönlichen Einsatz unseren Messestand und unser Pro-

jekt bereichert haben.

Wir haben uns

sehr gefreut,

dass ganze

Schulklassen

zu uns kamen!

Coole Tubes, interessante Infos und

ein mega-Design von innen – das

spricht die Jugend an!

Dachdecker … ein Beruf

nicht nur für Männer!

Zum Messeende konnten wir uns über den

Besuch der „Zuhause-im-Glück-Moderation“

Eva Brenner freuen. Sie verriet uns: „Dachde-

cker sind in meiner Sendung immer besonders

freundliche, leistungsfähige und attraktive

Menschen – ich liebe meine Dachdecker!“

Nach dem Abbau der Messe waren wir am nächsten Morgen

baff, als wir in der Regionalpresse lasen:

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Neuer Wein in alten Schläuchen?Nachwuchsgewinnung im Dachdeckerhandwerk

von Rolf Fuhrmann

Wenn ein Verband sich entschließt, sich mit dem Nachwuchsproblem zu beschäftigen, hat

er schnell gleich zwei Probleme vor Augen: Den mangelnden Nachwuchs für das Handwerk

an sich und den mangelnden Nachwuchs für die ehrenamtliche Arbeit. Beides bedroht sei-

ne Existenz. Existenzbedrohungen lösen Angst aus, die Angst vor dem Ende des Status

quo. Das ging und geht mir persönlich nicht anders.

Werden die Mitgliedsbetriebe Mitarbeiter und

Nachfolger finden und weiter existieren?

Werden sie sich weiterhin in Innungen organisieren und werden sich in diesen Menschen finden, die ehrenamtliche Aufgaben wahrnehmen wollen, mit all den Entbehrungen und Muhen, die diese Arbeit mit sich bringt?

Wird die Handwerks-organisation genugend

Kräfte zum Selbsterhaltaufbringen?

Es soll doch bleiben, wie es ist. Soll es das?

Angst schärft die Sinne

Man liest oft, Angst sei kein guter Ratgeber. Ich bin da ganz anderer

Meinung. Das Wort „Angst“ ist verwandt mit dem lateinischen „angustia“ für „Beengung,

Bedrängnis“. In richtiger Dosierung führt Angst zur Schärfung der Sinne. Es ist Grundla-

ge des Selbsterhaltungstriebes. Sich zu organisieren ist auch letztlich nichts anderes als

Ausfluss dieses Selbsterhaltungstriebes. Wer sich nicht organisiert, wird organisiert. Und

doch schwinden die Mitgliedszahlen in Innungen. Handwerk gehört so ursprünglich zum

Menschsein wie wohl kaum ein anderer Berufszweig. Die Grenzen zwischen Handwerk und

Kunst auf der einen Seite und Handwerk und Industrie und Wissenschaft auf der anderen

Seite sind fließend und durchlässig. Und doch entscheiden sich immer weniger junge Men-

schen für einen handwerklichen Beruf.

Woran liegt das?

Vielleicht haben wir zu wenig Angst, vielleicht ist das Gefühl der Bedrängnis noch nicht

groß genug. Und vielleicht haben wir daher auch zu wenig Mut. Mut ist nicht die Abwesen-

heit von Angst, sondern die Reaktion, die Angst zu überwinden. Haben wir doch mal für

einen Moment den Mut, alles in Frage zu stellen.

Vielleicht muss es nicht so bleiben, wie es ist. Eine Organisation, die schwindet, darf sich

nicht die Frage stellen: „Passen meine Mitglieder zu mir?“, sondern „Passen wir noch zu

unseren Mitgliedern?“ Sind die, die in Zukunft die Geschicke des Handwerks lenken, über-

haupt ausreichend an der Meinungs- und Willensbildung beteiligt? Das war für uns als

Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks in Rheinland-Pfalz der Antrieb, auf

junge Menschen, die bereits im Dachdeckerhandwerk angekommen sind, zuzugehen. Sie

waren ohne zu zögern bereit, sich für den Beruf, den sie lieben, stark zu machen. Sie ha-

ben sich den Namen „Zukunft Dachdecker“ gegeben. Sie geben dem Handwerk ein junges

authentisches Gesicht, opfern ihre Zeit und werben mit ihrer Überzeugung für den Beruf.

Das war nicht zu erwarten. Das ist ein Geschenk. Das wertvollste an diesem Geschenk ist

aber die Unvoreingenommenheit gegenüber der Handwerksorganisation. Ich glaube, dass

es sehr wichtig ist, dieses Geschenk anzunehmen.

Denn um diese jungen Menschen geht es. Ich denke, wir dürfen und müssen es wagen,

ihnen Fragen zu stellen.

Und dann müssen wir sie einladen, die Ziele

umzusetzen, gemeinsam. Ich denke, wir dür-

fen auf den Selbsterhaltungstrieb aus dieser

Keimzelle vertrauen. Vielleicht wird sich eini-

ges ändern, etwas anderes wachsen als die

bekannten Strukturen. Vielleicht bleibt auch Ei-

niges erhalten. Das ist spannend, denn um auf

die Überschrift einzugehen: Neuer Wein passt

selten in alte Schläuche, besonders nicht dann,

wenn diese porös sind. Ich hoffe, dass uns der

Mut erhalten bleibt, dem neuen Wein seinen

Raum zu geben. Landesverbandstag Rheinland-Pfalz 2016

Was sind Eure Probleme, Ziele und Inter-

essen? Wie wollt Ihr diese vertreten

sehen?

Was am Bestehen-den ist gut, was ist

schlecht?

Wie können wir mit eurer Freude am Handwerk andere

anstecken?

Ihre Antwort...

Ihre Antwort...

Ihre Antwort...

Welche Maßnahmen und Strukturen wurdet Ihr

schaffen, um diesmöglichst effektiv zu

verfolgen?

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Unser Anspruch

Wir, die Innungen des Dachdeckerhandwerks in Rheinland-Pfalz, haben ein

vorrangiges Ziel: Die Sicherung unseres Nachwuchses – des Nachwuch-

ses für den schönsten Beruf, den wir mit Leidenschaft, Herzblut und Stolz

ausüben. Das, was das Dachdeckerhandwerk uns geschenkt hat, was wir

ihm geschenkt haben, wollen wir weitergeben, an die, welche die Tradition

bewahren und sie fortentwickeln, mit neuen Ideen, neuem Wissen und

jungem Geist.

Unser Ziel

Wir wollen jungen Menschen beweisen, dass der Weg ins Handwerk lohnt.

Unser Handwerk ist abwechslungsreich, anspruchsvoll, nutzt moderne

Techniken und öffnet alle Wege: in Führungspositionen im Handwerk und

Industrie, in die Selbstständigkeit oder ermöglicht Weiterbildungen und

Studium.

Wir sind uns bewusst, dass Überzeugungsarbeit eine eigene Überzeugung

fordert, und das auf allen Ebenen der Handwerksorganisation. Deshalb

haben wir uns folgender Grundsätze verschrieben, wir wollen mit ihnen

fördern und fordern und das Beste in den uns anvertrauten Auszubilden-

den hervorholen, als Mitglied der „Dachdeckerfamilie“:

Unser Leitbild

Wir Innungsbetriebe bieten

• einen festen Ansprechpartner

Verlässlichkeit zählt, gerade für junge Menschen, gerade in ihrer

beruflichen Orientierung.

• eine klare Definition des Ausbildungsziels, Einhaltung unserer

Vereinbarungen

Von Beginn an wissen, wo man hinwill und welche Schritte zum

individuellen Erfolg führen.

Ausbildungspakt im Dachdeckerhandwerk Rheinland-Pfalz - Gemeinsam fur ein Ziel

von Rolf Fuhrmann

Die Zukunft hat viele Namen: Fur Schwache ist sie dasUnerreichbare, fur die Furchtsamen das Unbekannte, fur die

Mutigen die Chance.

Victor Hugo

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• Förderung individueller Stärken und Hilfsangebote bei Schwächen

Wir stellen uns auf den Einzelnen ein, das Persönliche ist

unsere Stärke.

• Frühzeitige Verantwortung

Wer Verantwortung trägt, erfährt Respekt, bereits frühzeitig wollen

wir selbstständige Arbeit angemessen fördern

• Regelmäßiges Feedback

Nur wer - auch in Krisen - kommunziert, kann sich verbessern.

Das gilt für den Ausbildungsbetrieb und den Auszubildenden.

• Arbeitssicherheit als Priorität

Die Sorge um die Gesundheit unserer Auszubildenden hat

absoluten Vorrang.

• Partnerschaft

Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, nutzen wir die

Partnerschaft mit allen Teilen der Handwerksorganisation und

darüber hinaus. Diese vereinbaren und festigen wir mit diesem

Ausbildungspakt verbindlich.

Unsere Auszubildenden

• zeigen ein angemessenes Auftreten beim Kunden und sind

pünktlich

Wir sind stolz auf unsere Auszubildenden, nicht zuletzt sind sie

unsere „Visitenkarte“.

• halten Vereinbarungen ein

Gemeinsame Grundwerte sind Voraussetzung für erfolgreiche

Weiterentwicklung.

• befolgen betriebliche Weisungen und achten auf ihre Gesundheit,

insbesondere durch Einhaltung der Arbeitssicherheit

Regeln sind das Gerüst individueller Fortentwicklung.

• erfüllen ihre Pflichten in Berufsschule und Betrieb

Ohne Fleiß kein Preis.

• kommunizieren Probleme früh und nehmen Hilfestellungen an

So verhindern wir, dass Probleme zu Krisen werden.

Unsere Partner und ihre Versprechen zum Erfolg Deiner Ausbildung

Die Handwerksorganisation verstehen wir als Netzwerk und Partnerschaft.

Dieses Netzwerk hat sich dem Ziel einer qualitativ hohen und erfolgrei-

chen Ausbildung verschrieben, in welchem jeder Partner seinen Beitrag

leistet.

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz und seine Jugendorganisation „Zukunft Dachdecker“

Ihr Versprechen

Wir bestehen aus jungen und selbstbewussten Dachdeckerinnen und

Dachdeckern, die sich aus Überzeugung ehrenamtlich um die Zukunft ihres

Handwerks bemühen. Durch unser Engagement möchten wir unserem

Handwerk in der Öffentlichkeit ein modernes Gesicht geben und so das

Berufsbild erneuern und das Erscheinungsbild verbessern, um seine

Attraktivität insbesondere bei der Jugend darzustellen und positiv zu

präsentieren. Dadurch erhoffen wir uns den Gewinn von qualifiziertem

und motiviertem Nachwuchs für das Dachdeckerhandwerk und unterstüt-

zen dieses als Bindeglied zwischen PR-Beauftragten und Lehrlingswarten.

Weiter wollen wir eine beratende und vertretende Funktion für Jugendli-

che übernehmen, die an unserem Handwerk interessiert sind, es bereits

erlernen oder erlernt haben.

Wir sind der Initiator dieses Ausbildungspaktes.

Der Landesinnungsverband dient als erster Ansprechpartner und gewähr-

leistet eine schnelle und verbindliche Lösung bei auftretenden Problemen

in der Ausbildung. Er kümmert sich ferner um eine passgenaue Vermitt-

lung an ausbildende Innungsbetriebe für alle die, die ein Praktikum oder

eine Ausbildung suchen. Hierbei unterstützen ihn die Partner.

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Die Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz

Die Handwerkskammern sind insbesondere mit ihren Ausbildungsbera-

tungen Teil unseres Netzwerkes.

Ihr Versprechen

Wir unterstützen Betriebe und Auszubildende auf dem Weg zu einem

erfolgreichen Abschluss und entwickeln gemeinsam am runden Tisch Kon-

zepte bei auftretenden Problemen. Wir unterstützen durch Rechtsberatung

und bei Krisen im schulischen oder privaten Umfeld: Mit allen Beteiligten

werden vor Ort zügig und verbindlich die notwendigen Schritte erarbeitet,

damit aus Stolpersteinen keine unüberwindbaren Hürden werden.

Die Lehrlingswarte der Innungen

Ihr Versprechen

Wir Lehrlingswarte stehen den Auszubildenden bei Problemen in der

Schule und im Betrieb beratend und gegebenenfalls vermittelnd zur Seite.

Wir sind Ansprechpartner, wenn es um Rechte und Pflichten während der

Ausbildung geht. Hierbei unterstützt uns der Landesinnungsverband.

Das Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (BBZ)

Sein Versprechen

Wir, das Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks,

ergänzen und vertiefen als Überbetriebliche Ausbildungsstätte die be-

triebliche Ausbildung aller in Rheinland-Pfalz ausgebildeten Dachdecker-

lehrlinge. In modern ausgestatteten Werkstätten werden im ersten Ausbil-

dungsjahr die Grundfertigkeiten der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik

vermittelt, welche dann im zweiten und im dritten Ausbildungsjahr vertieft

werden. Die jeweiligen Lehrgänge umfassen insgesamt 15 Wochen, die

sich in einzelne Lehrgangsphasen auf das erste Ausbildungsjahr mit sechs

Wochen, das zweite Ausbildungsjahr mit fünf Wochen und auf das dritte

Ausbildungsjahr mit vier Wochen verteilen. Wir bieten höchste Ausbil-

dungsqualität durch den Einsatz engagierter hauptberuflicher Ausbilder,

die in ihren Fachbereichen anerkannte Experten sind. Weiterhin bieten wir

eine Vielzahl von weiterführenden Bildungsangeboten für den systemati-

schen Aufbau ihrer beruflichen Karriere bis hin zur Meisterprüfung.

Der Verein zur Lehrlingsbetreuung (LBV)

Sein Versprechen

Wir, der Verein zur Lehrlingsbetreuung, kümmern uns während des

Besuchs der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte im Bundesbildungszent-

rum und während des Besuchs der Berufsschule in Mayen um die Lehrlin-

ge. Dazu gehören die Unterbringung und die Verpflegung in Gastfamilien

und zukünftig auch in der Dachdeckerherberge des Bundesbildungszent-

rums. Angebote zur Freizeitgestaltung von sportlichen Aktivitäten bis hin

zum Förderunterricht sind miteingeschlossen. Die Betreuung der Lehrlinge

ist bestens gewährleistet. Durch sehr persönliche Kontakte wird auf die

Sorgen der jungen Menschen umfassend eingegangen.

Berufsbildende Schulen Carl-Burger-Schule Mayen

Ihr Versprechen

Wir betrachten unsere Schule als ein „Haus des Lebens und Lernens“, in

dem sich Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft

begegnen, die gemeinsam arbeiten und lernen. Respekt vor der eigenen

Person, vor Anderen und ihrer Arbeit, ein wertschätzender Umgang, Tole-

ranz und Hilfsbereitschaft sind für uns wesentliche Elemente im Miteinan-

der. Unter gelungenem Lernen verstehen wir Lernen, das die Schülerinnen

und Schüler selbst wertschätzen. Unser Erziehungskonzept, welches die

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Grundzüge der konfrontativen Pädagogik einschließt, orientiert sich an

unseren Schülerinnen und Schülern, deren individuelle Fähigkeiten wir

wecken und stärken wollen. Dazu gehört es, Vertrauen zu schaffen, Sorgen

und Probleme Einzelner mitzutragen und adäquate Hilfen aufzuzeigen,

z. B. durch Beratungsangebote und Schülerentwicklungsgespräche.

Ziel unseres pädagogischen Handelns ist die Ausprägung spezifischer

Fach-, Methoden-, Sozial- und Lernkompetenzen und die Unterstützung

unserer Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung hin zu selbststän-

digen und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten im demokratischen

Miteinander.

Berufsbildende Schule I-Technik-Kaiserslautern

Ihr Versprechen

Unsere Schule besitzt ein schulisches Qualitätsverständnis zur Sicherung

des Transfers von Eigenverantwortung, Qualitätsmanagement und einer

Lehr- und Lernkultur.

Unsere sich ständig fortbildenden Lehrkräfte fördern die Schülerinnen und

Schüler in selbstgesteuertem Lernen durch die Vermittlung eines Repertoi-

res entsprechender Strategien und Techniken sowie durch die Schaffung

einer Lernumgebung, die eigenständiges Lernen fördert.

Unsere Schülerinnen und Schüler erhalten entsprechend ihres Bildungs-

ziels und ihrer unterschiedlichen Lernvoraussetzungen eine optimale

individuelle Förderung.

Wir verbessern die Unterrichtsqualität, indem wir Feedbacks einholen, die

insbesondere Schülerinnen und Schülern eine Beteiligung an der Unter-

richtsentwicklung ermöglichen. Unsere Schule unterstützt die Implemen-

tierung von Grundzügen der konfrontativen Pädagogik. Mit unseren

außerunterrichtlichen Angeboten unterstützen wir eine ganzheitliche

Bildung.

Wir wollen alle gemeinsam diese Versprechen leben und in die Tat

umsetzen, zum Wohle der Auszubildenden und ihrer Ausbildungsbetriebe,

zum Wohle des Dachdeckerhandwerks in Rheinland-Pfalz.

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Watt is Marketing?Von Dampfmaschinen, Apfelkuchen und Orchesternvon Guido Vandervelt

Tja, es gibt Begriffe, die vielfältig strapaziert werden. „Marketing“

gehört unbedingt dazu. Eine häufige Verwendung dieses durchaus

wichtigen Begriffes beinhaltet den unbestimmten Hinweis, einen

höheren Anspruch haben zu wollen, als „bloß Werbung“ zu betrei-

ben. Aber auch die Bezeichnung Werbung war viele Jahrzehnte sta-

te of the art der neuen Verkaufsstrategie, hatte man doch die Rekla-

me hinter sich gelassen und begann, die Botschaften – Botschaften

über Produkte und Dienstleistungen – nicht einfach nur auszurufen,

sondern in Form und Inhalt zu systematisieren. Diese Systematik

entstand mit dem Beginn des Wirtschaftswunders und brauchte

einen neuen Namen, um die ganzheitliche Denkweise deutlich zu

machen und sich von der einfachen Reklame abzuheben.

Neue Konzepte brauchen diese neuen Namen, damit auch bei flüch-

tiger Betrachtung sofort offensichtlich wird, dass hier etwas Neues

unterwegs ist. Auch wenn die Verwendung der neuen Begriffe nicht

unbedingt bedeutet, dass die Anwender so genau wissen, was nun

neu oder anders ist. In jedem Fall konnten die Agenturen ihre Be-

ratungshonorare erhöhen, denn komplexe neue Gesichtspunkte

müssen schließlich auch bearbeitet und folglich finanziell gewür-

digt werden.

Jahre später kam das Marketing. Richtig – die Beratungshonorare

stiegen weiter, es war ja eine Neuerung ersonnen, die uns alle noch

erfolgreicher machen würde. Nun haben wir vorhin festgestellt,

dass die Systematik von Form und Inhalt der Werbebotschaft und

der Werbung schon erfunden worden war. Was war dann also neu

am „Marketing“, was macht diesen Begriff aus?

Versuchen wir es einmal so:

Schon in der denkwürdige Physikstunde des Films „Die Feuerzan-

genbowle“ (1944, mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle) wird der

Lösungsansatz für die Erklärung zunächst unbekannter Faktoren

und Zusammenhänge genannt. Nehmen wir also die Weisheit des

Professors (dargestellt von Paul Henckels), der seinen Schülern

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die Wirkungsweise einer Dampfmaschine erläutert,

als Ausgangspunkt unseres Erklärungsansatzes.

Der Professor stellt fest: „Dat is eene jroße, runde,

schwarze Raum.“

Sind wir durch die Erklärung „ein schwarzer Raum“

schlauer geworden? Unbedingt „Ja“! Immerhin

ist es wissenschaftlich anerkannte Praxis, Black-

box-Systeme, also schwarze Räume, als Gedan-

kenmodell für die Erklärung komplexer Wirkungs-

strukturen heranzuziehen. Der Trick liegt darin, die

Komplexität der Zusammenhänge ganz einfach ein-

zuschränken, in dem man unkalkulierbare Einflüsse

ausschließt, genau so wie Einflüsse, die man noch

gar nicht kennt. Clever, nicht wahr? Der Vorteil liegt

natürlich darin, dass man nicht über Dinge disku-

tiert, von denen man im Einzelfall noch nicht mal

weiß, ob sie existieren. Sondern stattdessen den

Blick auf die bekannten Faktoren richtet, die man zu

kennen meint, oder einfach definiert.

Der wissenschaftliche Ansatz funktioniert nun im Marketing

wie bei der Dampfmaschine: in die Blackbox, den schwar-

zen Raum, geht auf der einen Seite Dampf hinein und auf

der anderen Seite kommt er heraus, erklärt der Professor

sinngemäß weiter. Aha! Das sagt uns ganz klar, wenn wir

Dienstleistungen in den Markt bringen, kommen dabei Auf-

träge, Umsätze und Erträge heraus.

Aber warum?

Das Marketing möchte nun diese Wechselwirkung zwischen

Produkt/Dienstleistung und Verkaufserfolg erläutern. Dazu

bringt es Licht in das Dunkel der Blackbox und betrachtet

einige Faktoren, die es zur Erhellung der Erfolgsparameter

als wichtig erachtet.

Schauen wir mal, welche Parameter es für das Dachde-

ckerhandwerk sein könnten: Kunden, Produktnutzen, Ziel-

gruppen. Und: demographische Entwicklungen, gesell-

schaftliche Trends, allgemeine Konjunktur. Dazu natürlich:

Kundenansprache Mitarbeiterqualifizierung, Betriebsorga-

nisation, oder auch: Angebotsschwerpunkte, Preisgestal-

tung, Werbemaßnahmen.

Was das Marketing ersann

Was die Ingenieure entwickelten

Das ist keine vollständige Liste, sondern sind nur

einige Aspekte des Marketings, das den Markt ganz-

heitlich betrachten will. (Obwohl wir wissen, dass

kaum alle Faktoren berücksichtigt werden können.

Was aber nicht schlimm ist, wir haben ja das Black-

box-Denkmodell.) Außerdem können Sie als Un-

ternehmer jederzeit noch weitere Parameter dazu

packen.

Fassen wir also an dieser Stelle mal zusammen, das

macht die Sache übersichtlicher: „Marketing nennt

man alle Aktivitäten, die dazu geeignet sind, Märkte

zu erhalten, auszubauen oder neu zu schaffen.“

Klingt gut. Und wird noch deutlicher, wenn wir

uns die beiden Schlüsselbegriffe mal vornehmen:

„Märkte“ und „alle Aktivitäten“.

„Märkte“ ist schon mal klar: Ich habe etwas (Pro-

dukte/Dienstleistungen), was ich Anderen gegen

Vergütung anbiete.

So funktioniert es bei flüchtigem Hinsehen auch

beim wöchentlichen Gemüsemarkt: Die Ware liegt

in der Gegend herum, und die Käufer suchen sich

das Passende zusammen.

Um es voraus zu schicken: das ist aber noch kein

Marketing. Denn der potenzielle Kunde vergleicht

zunächst Äpfel mit Birnen und kauft schließlich die

Aprikosen, weil sie billiger angeboten werden.

Jetzt kommt der andere Begriff ins Spiel: alle Akti-

vitäten. Das bedeutet: wäre dem suchenden Käufer

die Idee mit auf den Weg gegeben worden, Apfel-

kuchen backen zu wollen, würde er Äpfel trotz des

höheren Preises kaufen – aus Vorfreude und Erwar-

tungshaltung oder anders ausgedrückt, um seine

Familie oder das Kaffeekränzchen nicht zu enttäu-

schen.

Wenn wir die Apfelkuchen-Metapher richtig verste-

hen, sind wir dem modernen Marketing im Sinne

der weiter oben definierten Marktbereitung schon

Was die Werbung versprach

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einen großen Schritt näher gekommen. „Marketing betreiben“ heißt also, den potenziellen

Kunden klarzumachen, dass sie Apfelkuchen backen wollen. Dass sie ihn wollen, weil sie

ihn brauchen. Apfelkuchen macht ihr Leben schöner, reicher und angenehmer. Ihre Freunde

werden sie um ihren Apfelkuchen beneiden. Völlig unverständlich, wie manche Menschen

bisher ohne Apfelkuchen ausgekommen sind!

Folglich dessen wählen wir in einem ersten Schritt geeignete Maßnahmen aus (meist

werbliche Kommunikation wie Anschreiben, Prospekte, Fahrzeuggestaltung, Plakate, Ge-

rüstbanner usw.), um diesen Kunden die Vorzüge des Apfelkuchens nahe zu bringen.

Unseren Erfolg würden wir weiter verstärken, wenn wir auch Menschen ansprechen wür-

den, die bisher noch nie Apfelkuchen gegessen haben. Hier ist sicherlich die Erfolgsquote

enorm, denn Apfelkuchen ist wirklich lecker, wenn man ihn nur erst mal probiert hat!

Schließlich haben wir auch Zielgruppen, die längst Apfelkuchen essen und diesen immer

im Schrank haben. Hier sind neue Apfelsorten und raffinierte Rezepte interessant – schon

kommen mit ihrer Hilfe anspruchsvollere und aufwendigere Apfelkuchen auf den Tisch.

Erkennen Sie in der Apfelkuchen-Metapher unsere Definition von Marketing wieder? Die da

ist: Märkte erhalten, Märkte schaffen und Märkte ausbauen.

Noch ein Wort zum Begriff „alle Aktivitäten“.

Dass sich Märkte steuern lassen, haben wir gerade festgestellt. Die Liste der möglichen Ak-

tivitäten oder Maßnahmen, die eine Marktveränderungen bewirken könnten, scheint fast

endlos.

Kommen wir zunächst noch mal auf die Kommunikationsmaßnahmen zurück. Werbung, In-

formationen, Kundenansprache gehören sicherlich dazu, die Mittel dafür reichen vom Plakat

bis zu den sozialen Netzwerken.

Aber das ist noch lange nicht alles, im dunklen Raum, der Blackbox, schwirren noch andere

Parameter, die durchaus einschätzbar sind. Zum Beispiel die Vorbereitung des Betriebs auf

eine - vielleicht schon als allgemeiner sozialpolitischer Trend erkennbare oder betriebsintern

geplante - zukünftige Entwicklung.

Was die Produktion lieferte

Auf Entwicklungen kann man sich als Betrieb ein-

stellen. Um auf die neuen Herausforderungen vor-

bereitet zu sein, beginnen Sie mit einer Selbstanaly-

se. Reduzieren Sie bedeutungslose Geschäftsfelder

und schaffen Sie damit Freiräume für Veränderun-

gen. Dazu gehört unter anderem die eigene Kompe-

tenz und die der Mitarbeiter weiter voran zu treiben.

Sich vom Wettbewerb abzuheben, indem Leistun-

gen und Service geboten werden, die den Kunden

begeistern und die der Wettbewerb nicht hat.

Wichtig dabei ist, die eigenen, unverwechselbaren

Leistungen in Wort und Bild zu definieren und mit

den Mitteln der Kommunikation alle bestehenden

und zukünftigen Kunden anzusprechen.

Spätestens jetzt wird deutlich, was mit dem moder-

nen Begriff des Marketings gemeint sein kann: Ma-

che dir Gedanken über deine bestehenden und zu-

künftigen Kunden. Analysiere den derzeitigen und

zukünftigen Bedarf und biete alle Leistungen an,

die für die Erfüllung dieser Bedürfnisse erforderlich

sind. Berücksichtige dabei Trends, kurzfristige wie

Lifestyle und Fördermittel, genau so wie langfristige

wie Generationenkonzepte und Diskussionen über

Nachhaltigkeit.

Das alles auf sich nehmen, um ein paar Äpfel zu

verkaufen? Nein, nicht nur das, sondern noch viel

mehr: formulieren Sie genau und schriftlich, warum

ihre Dienstleistungen besser sind als die des Wett-

bewerbs und welchen Nutzen ihre Kunden davon

haben.

Und das alles teilen Sie Ihren Kunden mit. Immer

wieder und natürlich in ansprechender Form.

Übrigens, diese unterschiedlichen Parameter, die

Stellschrauben im Marketing, nennt man auch

„Marketinginstrumente“. Welche Instrumente im

Orchester Ihres Marketing im Hintergrund spielen

und welche als Solisten stärker zum Einsatz kom-

men, ist je nach betrieblicher Besetzung sehr unter-

Was der Service installierte

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Was der Kunde wollte

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Mitarbeiterqualifizierung

Termine, Logistik

Weiterbildung Führungskräfte

Betriebsorganisation(1. Geige) Dachdecker-Unternehmer

(Der Dirigent)

Angebotsschwerpunkte

Preisgestaltung

PR und Sponsoring

soziale NetzwerkeWerbemaßnahmen

Service

schiedlich. Wichtig ist dabei, dass alle Instrumente auf Sie, den Dirigenten,

hören und geplant zum Einsatz kommen. Dazu brauchen Sie eine Partitur,

also einen Marketingplan. Darin wird festgelegt, wann welches Instrument

zum Einsatz kommt und wie das Zusammenspiel mit den anderen (Marke-

ting)Instrumenten erfolgen soll.

Das ist in einem echten Orchester so und nicht nur im sogenannten Mar-

keting-Mix – so nennen die Experten das Zusammenspiel der Marketing-

instrumente.

Das Ziel aller dieser Überlegungen und Aktivitäten des Marketing ist dabei,

nach und nach immer mehr Erfolgsparameter zu erkennen, die in der Black-

box herumschwirren, an diesen Stellschrauben zu drehen und so nach und

nach deren Zusammenspiel zu begreifen. Und im Ergebnis in der Lage zu

sein, seine Kunden gezielt mit präzisen Ideen auszustatten, was die bewor-

benen Produkte und Dienstleistungen für unverwechselbare Vorteile bieten.

Und das vor dem Hintergrund sorgfältig geplanter Rahmenbedingungen

und einer Betriebsstruktur, die sich mehr als 100%ig auf die zu erwartenden

Ansprüche der Kunde einstellen.

Im Ergebnis werden die Kunden gerne zu Ihnen kommen. Sie kommen

ganz gezielt zu Ihnen, weil Sie ihren Vorteil erkannt haben, den es nur bei

Ihnen gibt. Sie kommen nicht zufällig zu Ihnen. Nicht weil sie, herumirrend

zwischen den Angeboten auf dem Markt, im Vergleich von Äpfeln und Bir-

nen zu keinem Ergebnis kamen und daher nur noch nach einem Kriterium

urteilen: Dem Preis.

Im letzten Falle verwenden Sie viel Zeit mit Angeboten und der Kunde kauft

dann letztendlich doch die Aprikosen. Und das will das Marketing ganz si-

cher nicht.

Was folgern wir daraus? Wenn Ihre Kunden die Gespräche über den Preis

in den Mittelpunkt stellen, ist das ein Warnsignal. Der Preis als Hauptkrite-

rium? Das darf nicht sein!

Wenn Sie den Verdacht haben, das dies schon mal vorkommt, handeln Sie!

Suchen Sie sich für den Anfang ein paar Marketinginstrumente, die für Sie

leicht zu spielen sind. Beginnen Sie sofort und nehmen Sie im Laufe Ihres

Erfolges immer weitere Instrumente dazu. Sie werden sehen, dass sich der

„dunkle Raum“ immer mehr erhellen wird und Sie bald Ihre individuellen

Marketinginstrumente, den passenden Marketing-Mix, gefunden haben.

Sie werden sehen, die Kundenakquise wird dann deutlich leichter.

Noch ein letzter Tipp: Bleiben Sie dran, denn Langfristigkeit ist Trumpf. Der

Erfolg gibt Ihnen Recht.

Gestalten Sie Ihre eigene Kundenbroschure:

Im sogenannten Broschürenbaukasten (auch im Mit-

gliederbereich, s.o.) finden Sie die idealen Mittel zur

Kundenansprache. Mit ein paar Mausklicks fügen

Sie Bilder Ihrer eigenen Referenzobjekte, Texte, Ihre

Firmenanschrift und Ihr Firmenlogo ein. Ihre indivi-

duelle Broschüre lässt sich als pdf-Datei speichern,

versenden und drucken. Bei der Gestaltung hilft Ih-

nen die Bilderdatenbank mit einer umfangreichen

Auswahl aus Objekt- und Flairbildern.

Hier finden Sie kostenlose Mittel fur Ihre Werbung:

Kennen Sie schon den online Werbemittel-Shop Ihrer

Berufsorganisation?

Schauen Sie mal nach:

www.aktiondach.de oder im Mitgliederbereich Ihrer

Berufsorganisation www.dachdecker.de

Natürlich nur für Mitgliedsbetriebe der Berufsorganisation des Dachdeckerhandwerks.

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Das Zusammenspiel der Marketing-Instrumente

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Geschüttelt oder gerührt?

Die richtigen Zutaten für Ihren Medienmix.von Guido Vandervelt

Spätestens seit Ian Fleming`s zweiter Verfil-

mung von „Casino Royale“ ist die James Bond

Fangemeinde in zwei Lager gespalten. Die un-

vermeidliche Frage der Barkeeper nach der ge-

wünschten Zubereitungsart des Martini Cocktails wurde bis dahin von allen Darstellern

des berühmten britischen Filmagenten stets gleichlautend beantwortet: „Geschüttelt.“

Mit Daniel Craig scheinen sich die Zeiten geändert zu haben. Was ist los mit James Bond,

wenn er jetzt sinngemäß sagt: „Ist doch egal“?

Eine ähnliche Frage stellt sich uns in der Medienlandschaft. Mit dieser Feststellung wollen

wir natürlich nicht von dem wichtigen Thema der Zubereitung eines echten Martini Cock-

tails ablenken. Im Gegenteil, dieser haben wir sogar einen eigenen Beitrag gewidmet.

Beim Martini geht es beim „geschüttelt oder gerührt“ um die Frage der rechten Vermi-

schung von einzelnen Zutaten. Und alles muss ins Glas passen. Man könnte natürlich ein

größeres Glas verwenden, aber das hat auch wieder Nachteile. Was damit gemeint ist? Der

notwendige Werbeetat. Den kann man wahrscheinlich nicht beliebig vergrößern, genau

wie ein Martiniglas.

Stellen wir uns einmal vor, wir hätten uns vorgenommen, Kommunikation zu betreiben.

Für den Dachdeckerbetrieb oder vielleicht die Innung. Dann haben wir sozusagen das leere

Glas vor uns stehen. Größer soll es nicht werden,

aber der Inhalt soll uns nachher gut tun, das ist der

Sinn der Sache. Jetzt greifen wir also ins Regal:

die richtigen Zutaten müssen her. Spätestens jetzt

taucht eine Schwierigkeit auf. Was kommt in den

Cocktail?

Die Medienleute nennen die Zusammenstellung

der Zutaten übrigens „Medienmix“. Genauso könn-

te man „Mediencocktail“ sagen. Dieser Medien-

cocktail hat den Sinn, die besonderen, spezifischen

Stärken und Schwächen der einzelnen Medien so zu

kombinieren, dass ein harmonisches Ganzes dabei

herauskommt, wenn man sie kombiniert, bezie-

hungsweise „mixt“.

Ein Cocktail entsteht also durch ausgewählte Zuta-

ten, die ein harmonisches Ganzes bilden.

Wer nun schon mal vor der Entscheidung stand,

solch einen Mix zu schütteln oder zu rühren, weiß

genau, dass es sehr schwer ist, die Wirkung des

Cocktails vorauszusehen. Daher haben die Bar-

keeper und die Medienfachleute einige Grundsät-

ze aufgestellt, die Sie auf jeden Fall wie ein Rezept

beim Mix beachten sollten:

1. Zielgruppe - wen genau will ich ansprechen,

wem soll der Drink schmecken?

2. Präsentation - in welchem Glas, sorry, Gestaltung

kommt meine Botschaft am besten zur Geltung?

3. Welches Medium erreicht meine Kernzielgruppe

am besten? - Das ist sozusagen die wichtige

Grundzutat.

4. Welche Medien ergänze ich, um zum Beispiel

meine Botschaft breiter zu streuen? - Das sind

quasi die interessanten Zusätze, die Aroma und

Pepp in den Mix einbringen.

5. Wieviele Drinks kann ich mir leisten?

Lassen wir also unseren Blick über das Flaschenre-

gal schweifen. Da finden wir Printmedien, die von

unseren Zielgruppen gelesen werden und die wir

„Der trockenste Martini ist eine Flasche guten Gins, die mal neben einer Wermutflasche gestan-den hat.“- Winston Churchill

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mit Anzeigen bestücken können. Es gibt Plakate,

Gerüstbanner und Aufkleber, ideal, um diejenigen

zu erreichen, die unterwegs sind und zufällig vorbei-

kommen. Weitere Druckwerke können wir den Kun-

den zusenden oder im Gespräch überreichen. Auch

der Rundfunk käme in Frage, viele unserer Kunden

haben die gleichen Gewohnheiten und hören zu

bestimmten Zeiten Radio, auf dem Weg zur Arbeit,

oder ganz einfach zu Hause.

Und da gibt es noch die geheimnisvollen Zutaten,

teils in sehr bunten Farben, teils mit kleinen schwe-

benden Goldflittern darin. Diese hippen Ingredien-

zien lassen sich ganz gut mit den „sozialen Netz-

werken“ vergleichen. Denn bei beiden ist, wie bei

allen Zutaten, eine kritische Haltung angebracht, sie

können aber bei richtigem Einsatz überraschend po-

sitive Effekte bewirken.

Jetzt geht’s los, mit dem Medienmix: Eine gute

Grundlage aus zielgruppenorientierter Ansprache

soll es sein. Welche ist meine Zielgruppe und wel-

ches Medium erreicht sie am besten, die Modernisie-

rer, die Extravaganten, die Bewahrer oder die Erben-

generation? Diese Entscheidung ist die schwerste.

Wenn Sie die gefällt haben, geben Sie davon eine

gute Portion in den Mixbecher. Das könnte zum Bei-

spiel eine Anzeige sein, in einem Blatt, das am bes-

ten nicht täglich erscheint und von Ihrer Zielgruppe

über längere Zeit gelesen wird. Denken Sie quer: Es

gibt nicht nur die Wochenendzeitung. Vereinsblätter

oder Gemeindemitteilungen können gute Werbeträ-

ger für bestimmte Zielgruppen sein.

Jetzt wird als nächstes die Wirkung verbreitert, das

ist sozusagen der Dry Wermut im Martini Cocktail.

Die Wirkung verbreitern heißt auffallen – bei gleich-

zeitigem Verlust der Zielgruppenschärfe. Geben Sie

davon hinzu, so viel Sie können: Außenwerbung mit

Fahnen und Schildern am Betriebssitz, Gerüstban-

ner an Ihren Baustellen und entspre-

chende Aufkleber auf allen Ihren

Fahrzeugen. Fast fertig!

Weiter geht es, ergänzen Sie nach

Geschmack und Werbeetat die sozi-

alen Medien. Ein Tipp: zum Beispiel

Facebook-Seiten werden von durch-

aus „kundenreifen“ Altersgruppen

frequentiert. Und die Themen müs-

sen sich nicht um Dächer drehen,

nur weil sie von einem Dachdecker-

betrieb oder -Innung eingerichtet

wurden. Prima als Vehikel zur Ver-

größerung Ihres Bekanntheitsgra-

des sind Sport- und Kulturthemen,

z.B. Ihr Engagement für die Jugend-

mannschaft in Ihrem Ortsteil. Das

bewirkt einen bunten Gedankenaus-

tausch ohne Fachstress, an dem sich

alle Altersgruppen gerne beteiligen.

Einem Cocktail sind natürlich an Zu-

taten keine Grenzen gesetzt, solan-

ge sie sich sinnvoll ergänzen. Das

gilt auch für den Mediencocktail.

Die Bezeichnung „Hahnenschwanz“

(cock tail) erhielten die Mischgeträn-

ke übrigens wegen der verwende-

ten farbenfrohen Flüssigkeiten.

Nun gilt es, die bunten Zutaten zu

mixen, also in eine sinnvolle Abfol-

ge zu bringen. Dieser sogenannte

Medienplan hält fest, wann was wo

zum Einsatz kommt.

Wenn die Außenwerbung (Fahnen,

Plakate, Fahrzeuggestaltung) ein-

mal eingerichtet ist, wird sie einige

Zeit so belassen werden können. Für kostenintensive Medien je-

doch, wie die Buchung einer Anzeige, muss eingeschätzt werden,

wie oft man diese wiederholt und wann sie erscheinen soll. Ge-

schüttelt oder gerührt ist hier ganz und gar nicht egal: Erst mal von

den Ansprechpartnern bei den Medien beraten lassen, den Erfolg

beurteilen und so mit der Zeit eigene Erfahrungen machen.

Endlich: Unser Medienmix ist fertig, der Medienplan steht und das

vielversprechende Gemisch wird sorgfältig in die Cocktailgläser ge-

siebt. Sieht gut aus. Aber es fehlt noch was: Wenn Sie den Cocktail

nun Ihren Kunden anbieten, seien Sie dabei so charmant wie ein

professioneller Barkeeper in einem der internationalen 5 Sterne

Hotels in den James Bond-Filmen. Das fängt beim vorsichtigen

Kennenlernen am Telefon an und setzt sich fort bis zum Verhalten

aller Ihrer Mitarbeiter auf der Baustelle. Freundlichkeit und Kunden-

orientierung sind die besten und kostengünstigsten Zutaten für Ih-

ren Medienmix. Dazu gehören auch die Geburtstagswünsche oder

Weihnachtskarten, die Sie an Ihre Kunden verschicken. Sie wissen

schon, diese netten Karten mit Ihrem kurzen, aber persönlichen

Gruß darauf.

Begeisterte Kunden bleiben Ihnen treu, auch wenn sie einmal die

Olive vergessen. Denn Kundenorientierung steht über jedem Me-

diencocktail – das wusste sicher auch Daniel Craig alias James

Bond, als er sagte: „Ist doch egal“.

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Vom Aufstehn

Der Lehrbur-sche muß des

Morgens zu be-stimmter Zeit auf-stehn, sich hurtig ankleiden und jeder-zeit mit gewaschen und mit glatten und gehörig eingeflocht-nen Haaren erschei-nen.

Quelle: Handbuch für alle

Handwerksmeister, Ge-sellen und Lehrbursche

zur Beförderung der häuslichen Ordnung.

Carl Christian Horvath, 1784

© Verlagsanstalt Handwerk GmbH

Weihnachtskarten"Meister Obenauf"

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Der Begriff des Dry Martiny Cocktail wurde 1904

erstmalig in einem französischen Barbuch erwähnt.

Heute findet man den Klassiker auf der Liste der

„International Bartender Association“. Seine wich-

tigsten Eigenschaften sind damit verbrieft, nur

englischer Gin und französischer Wermut gehö-

ren hinein. Und möglichst „trocken“ muss er sein.

Das heißt, der Gin-Anteil muss sehr deutlich über-

wiegen.

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich unzähli-

ge Varianten, teilweise begründet aus den Verkaufs-

und Produktplacement-Aktivitäten verschiedener

Hersteller.

Der Klassiker:

6 Teile englischer Gin

1 Teil trockener französischer Wermut

eine grüne Olive

Um einem Missverständnis vorzu-

beugen: der Wermut, der unter dem

Namen „Martini“ angeboten wird,

hat mit unserem Dry Martini Cock-

tail nichts zu tun und sollte nicht,

auch nicht ersatzweise, verwendet

werden. Beschaffen Sie sich franzö-

sischen Wermut „dry“. Das ist ent-

scheidend für den klassischen, un-

verwechselbaren Geschmack.

Ob geschüttelt oder gerührt, dar-

über sind sich die Experten nicht

einig. Richtig ist, dass der Cocktail

durch das Schütteln im Mixbecher

erst mal trüb geworden ist – die ein-

geschlossenen Luftblasen sorgen

dafür – und erst im Glas wieder klar

wird. Dafür ist er dann aber richtig

kalt, was sehr wichtig ist.

Beim Rühren im Mixbecher werden

die beiden Zutaten ebenfalls best-

möglich miteinander vermischt. Der

Drink bleibt klar und ist frei von klei-

nen Eisstückchen, die beim Schüt-

teln von den Eiswürfeln abbrechen.

Dafür ist es schwieriger die richtige,

niedrige Temperatur zu erreichen,

bevor die Eiswürfel schmelzen und

den Drink zu stark verwässern.

Bei beiden Zubereitungsarten wird

der Martini Cocktail dann über ein

Barsieb (Strainer) ins Glas geseiht.

Geschüttelt oder gerührt „ist doch

egal“ – ganz sicher nicht. Finden Sie

Ihre Lieblingsmethode heraus!

7170

Der original Dry Mar tini - so mixen Sie richtig

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von Eva Meisel

Auf dem Landesverbandstag 1987 wurde die Idee

des Trucks geboren und der damalige Vizepräsident

des Zentralverbands prägte kurzerhand den passen-

den Werbeslogan „Für Dach und Wand – mobil

durchs Land“. Und schon beim Landesverbands-

tag 1988 in Karlsruhe wurde die 400-PS-starke

Zugmaschine des mobilen Multi-Media-Trucks im

amerikanischen Stil vorgestellt und eingeweiht.

Die damalige Familienministerin Barbara Schäfer

73

taufte den Truck auf den Namen

„Dach-Truck DT1“. Nach anfängli-

chen Zweifeln waren nun alle Dach-

decker und Dachdeckerinnen im

Land stolz auf ihren Truck. Im ersten

Jahr war der Truck bereits auf acht

Ausstellungen, neun Innungsver-

anstaltungen, elf Betriebsveranstal-

tungen und fünf Leistungsschauen

72

im Einsatz. Darüber hinaus hat der

Truck auch Speyer, Lübeck, Biele-

feld und Köln angefahren. Anfang

1994 wurde eine große Truck-Aktion

gestartet, bei der Peter Maffay und

Die Prinzen bei ihren Tourneen und

die „Adidas-Streetball-Tour“ vom

Truck begleitet wurden. Dies brach-

te viel Aufmerksamkeit und über-

zeugende Erfolge ein. 2011 wur-

de der Truck verjüngt und im Stil

der ZVDH-Nachwuchskampagne

„DachdeckerDeinBeruf“ umlackiert.

In schwarz und mit neonfarbenen

Schriften wurde der Truck von außen

topmodern gestaltet. Außerdem

wurde das Playstation-Skaterspiel

fest installiert. Seit der DACH+HOLZ

International 2012 gibt es wieder eine

bundesweite Nachwuchswerbe-

aktion gemeinsam mit der Aktion

DACH, an der sich alle Innungen be-

teiligen können. Nach dem Landes-

verbandstag 2014 in Metzingen

stand dann die TÜV-Prüfung an. Und

die verhieß nichts Gutes: Aufgrund

von irreparablen Rostschäden am

Rahmen der Zugmaschine hat der

Prüfer das Siegel verweigert. Die bereits gebuch-

ten Truck-Termine wurden daraufhin kurzfristig mit

einer geliehenen Zugmaschine durchgeführt. Nach

vielen Sitzungen haben die Mitgliedsinnungen in

Baden-Württemberg mehrheitlich für die Weiter-

führung des Truck-Konzepts und für den Kauf einer

neuen Zugmaschine gestimmt. Außerdem wurde

die in die Jahre gekommene Inneneinrichtung des

Aufliegers erneuert. Seit Frühjahr 2016 ist der nun

komplett modernisierte Truck wieder im Einsatz.

Sitzecke und Küche wurden ausgebaut und es ent-

stand ein großer funktioneller Multimedia-Raum,

der für die verschiedensten Anlässe genutzt werden

kann. Auf fünf großen Bildschirmen können Filme

und Fotos gezeigt werden und an vier Tablet-Statio-

nen sind Informationen rund ums Dachdeckerhand-

werk abrufbar.

Heute präsentiert sich unser Dachdecker-Truck

optisch und technisch auf dem neusten Stand

und sorgt für ein modernes Erscheinungsbild für

unseren modernen Beruf. Die ganze Pracht des

Trucks ist auch auf Youtube im Film zu bewundern:

http://bit.ly/Dachdecker-Truck

QR-Code Youtube-Film zum Truck

Gesamtgewicht: 26,5 TonnenGesamtlänge: 16,5 Meter

Breite: 2,5 MeterHöhe: 4,0 Meter

erforderliche Stellfläche: mindestens 18 x 5 m

Stromanschluss: Drehstrom 380 Volt,

32 od. 16 Amp.Verbrauch: ca. 3 - 4 KW

Sonstiges: 100 Meter Kabel am Fahrzeug

Für Dach und Wand – mobil durchs Land

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7574

Dach-Truck DT1

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von Ruediger Thaler

Eine der wichtigsten Aufgaben eines Unternehmerverbandes ist die Mitgliederwer-

bung. Nur wer die überwiegende Mehrzahl der Betriebe hinter sich weiß, kann gu-

ten Gewissens diese Betriebe auch in der Öffentlichkeit repräsentieren. Dies trifft

selbstverständlich auch auf die Berufsorganisation des Deutschen Dachdecker-

handwerks zu. Der ZVDH mit den Landesverbänden und Innungen ist hier gut auf-

gestellt. Gleichwohl beklagen Innungen, insbesondere in Ostdeutschland, zuneh-

menden Mitgliederschwund. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wir müssen uns als

Berufsorganisation aber immer hinterfragen, ob die Ansprache der Betriebe noch

zeitgemäß ist und unser Angebot das abdeckt, was die Betriebe brauchen.

Der Klassiker: taugt oft nicht

Der klassische Weg der Mitgliederwerbung besteht in der Bereithaltung eines mög-

lichst umfangreichen Dienstleistungsangebots, das den Betrieben einen Mehrwert

bietet. Die Grundannahme ist dabei, dass Betriebe nur dann Innungsbeiträge zu

zahlen bereit sind, wenn sie dafür eine entsprechende Gegenleistung erhalten. Die-

ses Dienstleistungsangebot besteht in der Regel aus Beratungen auf rechtlichem,

77

betriebswirtschaftlichem und fachtechnischem Gebiet. Hinzu kommen Öf-

fentlichkeitsarbeit und Unterstützung bei der Lehrlingswerbung, Aus- und

Weiterbildung, Interessenvertretung und Rahmenabkommen mit zahlrei-

chen Anbietern. Trotz dieses umfangreichen Angebots mussten wir in Berlin

feststellen, dass manche Betriebe an einer Innungsmitgliedschaft kein Inte-

resse zeigten. Insbesondere Betriebe, die schon jahrelang ohne Innungs-

mitgliedschaft am Markt präsent waren, konnten von einer Mitgliedschaft

nicht überzeugt werden. „Ich bin schon so lange ohne Innung erfolgreich,

wozu brauche ich die also?“ so das Statement vieler Meister.

Aufs Herz zielen

Wir haben uns daher im Jahr 2006 entschieden, andere Wege zu gehen.

Ein gutes Dienstleistungsangebot spricht nur den Verstand der Meister

an. Ihr Herz gewinnt man damit nicht. Wie wäre es, statt auf den Verstand

auf das Herz zu zielen und dadurch die Sympathie der Meister zu wecken?

Gesagt, getan entwickelten wir im Jahr 2006 das Produkt der „Berliner

Dachdeckerparty“. Dabei sollte alles anders sein: Keine festliche Kleidung,

keine feste Tischordnung, kein festes Rahmenprogramm mit Ansprachen,

sondern: Alles ganz locker. Wir wählten mit dem KOSMOS eine der ange-

sagtesten Partylocations der Hauptstadt, wo jeder in dem Outfit kommen

konnte, das ihm passte. Zwischen insgesamt 10 Bars konnten die Besu-

cher hin und her wandeln, sich treffen und unterhalten. Und ganz wichtig

war natürlich ein Knaller im Unterhaltungsprogramm, um den Dachdeckern

auch in der verwöhnten Hauptstadt etwas ganz Besonderes zu bieten. So

hatten wir seit dem Jahr 2006 berühmte Popgruppen wie Boney M, Kool &

The Gang, Earth, Wind & Fire, Snap, Electric Light Orchestra und Erasure

76

Wer hart arbeitet, darf auch feiern. Und Mitglieder werben.

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zu Gast. Das alles muss natürlich bezahlt werden. Hier ist es uns gelungen,

viele unserer Industrie- und Handelspartner als Sponsoren zu gewinnen.

Klar war dabei von vorherein, dass die Sponsoren nicht als „Melkkuh“ be-

nutzt werden durften. So haben wir für die Sponsoren ein umfangreiches

Leistungsangebot entwickelt, mit dem sie sich vor, während und nach der

Party präsentieren konnten. Das kam gut an. Und der Erfolg stellte sich ein:

Von Anfang an waren die Partys, die sich seither im 2-Jahres-Rhythmus

wiederholen, mit über 1000 Gästen ausverkauft. Mitglieder und Kollegen,

die man während des Innungsjahres nie zu Gesicht bekam, stellten sich ein

und brachten zahlreiche andere Kollegen mit. Dabei waren auch viele, die

noch nie der Innung angehört hatten. Und bei vielen trafen wir ins Herz:

Kollegen fanden die Party toll und die Landesinnung sympathisch. Barrie-

ren, die zuvor bestanden hatten, brachen ein. Meister, die wir mit unserem

Dienstleistungsangebot nie überzeugen konnten, wurden Mitglied – weil

sie uns sympathisch fanden.

Inzwischen ist die Berliner Dachdeckerparty zu einem festen Bestandteil im

Terminkalender vieler Dachdecker aus ganz Deutschland geworden. Und

natürlich können wir uns mit diesem Event auch bei zahlreichen Geschäfts-

partnern in der Hauptstadt präsentieren. Unser Organisationsgrad steht

inzwischen bei rund 75 %. Natürlich lässt sich das Modell „Berliner Dach-

deckerparty“ nicht auf jede Innung in Deutschland übertragen. Aber auch

kleine Innungen haben die Möglichkeit, kleine Events zu inszenieren und

dabei auf jede Förmlichkeit zu verzichten. Wichtig ist ein origineller Veran-

staltungsort und ein Programm, das Aufmerksamkeit erzeugt. Ich bin sicher,

dass damit auch in anderen Innungen eine erfolgreiche Mitgliederwerbung

möglich ist.

Auf das Herz kommt es an!

Tischregeln

Am Tisch selbst soll sich der Lehrbursche ehrbar und sittlich

aufführen, nicht der erste am Tische oder bey der Schüssel seyn wollen, im Zulangen nicht vor die Stelle der übri-gen hinlangen, sondern fein vor seiner Stelle bleiben: auch das Salz mit der Messerspitze, nicht mit den Fingern nehmen; nicht so gierig essen, als ob er nicht genug zu bekommen befürchtete: dennoch aber auch nicht durch Umher-gaffen oder andre Nebendinge die Zeit verschwenden.

Quelle: Handbuch für alle

Handwerksmeister, Gesellen und Lehr-bursche zur Beförderung der häuslichen

Ordnung. Carl Christian Horvath, 1784

© Verlagsanstalt Handwerk GmbH

Phasen des Projektmanagements

1 Enthusiastische Begeisterung

2 Plötzliche Verwirrung

3 Totale Ernüchterung

4 Suche nach dem Schuldigen

5 Bestrafung eines Unschuldigen

6 Auszeichnung eines völlig Unbeteiligten

Unternehmensführung - Tipps für den Praktiker

Es gibt fünf Möglichkeiten eine Firma zu ruinieren:1 mit Aufträgen, das ist die einfachste2 mit Frauen, das ist die schönste3 mit Spielen & Alkohol, das ist die schnellste4 mit Computern & Software, das ist die sicherste5 mit Unternehmens-Beratern, das ist die effektivste

Strategische Kundenorientierung

Wenn Du den Feind kennst und Dich selbst, musst

Du auch hundert Schlachten nicht

fürchten.

Wenn Du Dich selbst kennst, aber den Feind nicht,

wirst Du für jeden Sieg auch eine

Niederlage einstecken.

Wenn Du weder den Feind kennst noch Dich selbst

wirst Du in jeder Schlacht unterliegen.

[Sun Tzu, Autor „Die Kunst des Krieges“;

China, circa 500 vor Christus]

7978

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8180

Mal eine Rede schreiben...von Fred Schneider

Auch das kommt ja mal vor: eine Rede halten. Nun ist eine Rede halten das eine,

eine zu schreiben das andere. Wobei man oft das eine eher gut kann als das andere.

Aber manchmal muss man eben beides tun. Und dann hilft es, wenn man ein paar

Grundregeln beherzigt. Damit hinterher keiner den Philosophen Sir Karl Raimund

Popper zitiert: „Ich habe mich in meinem langen Leben niemals gelangweilt, außer

bei Vorträgen.“ Um das zu vermeiden, hilft es schon, einen wichtigen Grundsatz zu

beachten: Man darf über alles reden, nur nicht über 20 Minuten! Und eher weniger

als mehr. Und schon bei der Anrede gibt es erste Tücken zu überwinden. Wen spreche ich

wie an? Alle Ehrengäste aufführen? Das kann unter Umständen dauern und die, die dann

nicht genannt werden, fühlen sich ausgeschlossen. Wenn es überhaupt notwendig sein

sollte, dann lieber auf ein oder zwei Persönlichkeiten beschränken. Ansonsten versuchen,

das Gemeinsame, das Verbindende herausstellen, diejenigen ansprechen, um die es geht.

In meinem Beispiel sind es die Meisterschüler, die begrüßt werden: Also nenne ich sie auch:

„Meine sehr geehr ten Damen und Herren,sehr verehr te Ehrengäste und natürlich Sie als Meisterschülerinnen und Meister-schüler, ich freue mich sehr, Sie heute hier im Namen des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks willkommen zu heißen!“

Und dann sollte natürlich der Anlass genannt werden, worum geht es hier eigentlich?

„Sehr verehr te Meisterschülerinnen und Meisterschüler, zu Ihrem Entschluss, hier an unserem Bundesbildungszentrum in Mayen die Meisterausbildung zu absolvie-ren, möchte ich Ihnen recht herzlich gratulieren!“

Und es darf ruhig persönlich werden, die Hauptpersonen sollen sich angesprochen fühlen:

„Sie stellen sich einer großen Aufgabe! Ist Ihnen bewusst, welch herausragendes Ziel Sie sich gesteckt haben? Und welch besondere Aufgabe vor Ihnen liegt?

Bestimmt haben Sie sich schon so Ihre Gedanken gemacht: Wie wird es wohl sein? Werde ich das alles schaffen? Wie werden meine Mitschüler sein? Sie werden ja immerhin ein paar Monate hier sein. In der Zeit werden Sie viel Neues lernen, sich auf Klausuren vorbereiten, sich manche Nacht um die Ohren schlagen, bis Sie das Ziel erreicht haben! Wie wird es sein, wenn alle ande-ren feiern gehen, und Sie aber noch pauken müssen, weil die nächste Klausur ansteht?“

Gerade in diesem Fall darf man auch ruhig sagen, wie es ist: Kommen Sie zum Kern, nicht

lange drum herumreden und: Seien Sie ehrlich! Bringen Sie eigene Erfahrungen mit ein,

das ist glaubwürdig. Und es sollte dann auch wirklich selbst Erlebtes sein.

„Eines Freitagabends, damals hatten wir auch samstags noch Unterricht, saß ich mit meinen Meisterkollegen beim Bier zusammen, und wir haben uns so richtig den Frust und Ärger von der Seele geredet.

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Nichts gefiel uns: das Essen in der Kantine schmeckte nicht, die Wir tsleute, bei denen wir untergebracht, waren furchtbar, die Unterkünfte würde man seinem ärgsten Feind nicht wünschen. Und die Schule? Das ging alles gar nicht, alles noch schlimmer als gedacht! Wir haben uns gefragt, warum wir uns das alles überhaupt antun! Was hatte uns damals eigent lich motivier t?Ich muss zugeben, dass ich damals einige Tage gebraucht habe, bis ich mich von diesen düsteren Gedanken wieder befreit habe.

Sie merken es schon, wohin solche Gespräche führen: Zu noch mehr Frust. Sie bringen einen nicht weiter. Am besten beteiligt man sich erst gar nicht daran solchen. Solche Diskussionen dienen nicht dem Frustabbau, sondern führen oft dazu, dass es einem hinterher noch schlechter geht als vorher. Natürlich kann man auch mal Dampf ablassen und sich mal ärgern. Aber man muss aufpas-sen, dass es kein Dauer thema wird und man in ein tiefes Loch fällt, aus dem man nicht rauskommt.“

Denn so treten Sie als der Mensch auf, der Sie sind. Das kommt sympathisch rüber.

Und damit komme ich auch schon nächsten Punkt: Reden Sie so, wie Sie immer reden.

Die Rede muss zum Redner passen. Natürlich auch immer dem Anlass angemessen.

Aber die schönste geschriebene Rede kommt nicht an, wenn sie sich verhaspeln, sich in

langen Sätzen verheddern oder Ausdrücke auftauchen, die Sie sonst nie benutzen.

Das merkt man einer Rede sofort an. Für manche Redner ist es daher sogar besser, nur

Stichworte zu notieren, andere kommen besser mit ausformulierten Sätzen klar. Aber

immer wichtig: Vorher einmal laut vortragen. Dann merkt man sofort, bei welchen

Sätzen oder Ausdrücken es hakt. Und wenn die Zeit reicht: den Text eine Nacht liegen

lassen und am nächsten Tag nochmal dransetzen. Und wenn man sich die Rede ausge-

druckt mitnimmt:

Nicht in Minischrift ausdrucken,

sondern groß, mit Zeilenabstand!

Damit man alles gut lesen kann!

Wer sich sicherer fühlt mit dem Papier in der Hand: kein

Problem. Aber ab und zu mal den Kopf heben und den

Blick in die Menge schweifen lassen! Sie sprechen ja zu

den Menschen vor Ihnen, da will man Blickkontakt. Und

wenn ein schwieriges Thema angeschnitten wird: Positiv

und motivierend enden. Die angesprochenen mitnehmen.

In unserem Fall hat man den Meisterschülern aufgezeigt,

dass es keine leichte Zeit wird. Ja, das haben sie jetzt

verstanden. Aber sie sollen ja nicht jetzt schon entmutigt in den Tag starten. Daher ist es

wichtig, die Stimmung zu drehen. Die jungen Menschen sollen sich ja freuen, und sie dür-

fen auch stolz darauf sein, dass sie diesen Schritt wagen:

„Aber es gibt hier auch immer einen Ansprechpar tner für Euch, wenn es mal nicht so läuft. Verlier t nicht Eurer Ziel aus den Augen: Ihr wollt Meister oder Meisterin werden. Das ist ein tolles Ziel, und wenn Ihr das erreicht habt, könnt Ihr zu Recht stolz auf Euch sein. Und klar, es liegt ein Stück Arbeit vor Euch, aber das ist zu schaffen! Ich hab’ es ja dann auch geschafft! Und dieses Ziel, meine Damen und Herren, lieber Meisterschüler, dürfen Sie nie vergessen, denn das ist ihre Motivation! Jetzt und in den kommenden Monaten. Das müssen Sie sich immer und immer wieder vor Augen halten.“

Und zum Schluss noch ein positives Schlaglicht auf die Zukunft werfen, und es darf auch

gerne ein bisschen menscheln:

„Und ich wünsche mir, dass wir uns im Mai hier wiedersehen und ich Euch die Meisterbriefe überreichen darf. Dann möchte ich gern die Freude in Eu-ren Augen erleben. Und zum Schluss noch eine Anmerkung, die Euch zusätzlich motivieren könnte: Als Meister seid Ihr für die Zukunft super aufgestellt, denn Meister sind seltener arbeitslos: die aktuelle Arbeitslosen-Quote liegt bei gerade einmal zwei Prozent. Damit seid Ihr sogar besser gerüstet als diejenigen mit Uniabschluss! Also, wenn das kein Ansporn ist!“

Natürlich dürfen Sie Lampenfieber haben. Sobald Ihre Rede beendet ist.

8382

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„Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ Wie man Azubis findet und auch behält

von Claudia Büttner

Der Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ ist heute – Gott sei Dank

– in der Regel überholt, geht er doch von einer recht altertümlichen Idee

der Ausbildung aus. Heute geht es darum, die jungen Menschen ins Team

zu integrieren, für die Arbeit zu begeistern und ihnen Wertschätzung ent-

gegenzubringen. Aktuelle Umfragen zu den Kriterien, die für junge Leute

ausschlaggebend sind, sich bei einem Betrieb zu bewerben, zeigen: Neben der

Aussicht auf eine Übernahme steht direkt an 2. Stelle „Gutes Betriebsklima“.

Die Ausbildungsvergütung steht weit abge-

schlagen an 7. Stelle. Interessant auch,

dass das Ansehen eines Betriebs für

48 Prozent der Befragten eine

große Rolle spielt. Ein Ausbilder,

der sich um die Auszubilden-

den kümmert und die Azubis

möglichst früh selbststän-

dig arbeiten lässt, sind wei-

tere Vorteile, mit denen ein

Betrieb punkten kann.

Von den Belohnungen

an Gelde

Aus gutem Willen und zur Ermunterung mei-

ner Lehrburschen, habe ich gewisse Geldbelohnungen ausgesetzt, welche diese Re-gel enthalten soll; nachdem ich kürzlich etwas von denen dazu gehörigen Bedingungen gesagt haben werde.

No.1 Wenn der Lehrbursche auf das, was ihn gelehret wird recht Achtung giebt, das gefaßte behält; und sich da-rinnen dergestalt übt, daß er in der bey den Belohnungen angesetzten Zeit, gewisse Arbeiten ohne Tadel und ohne Beyhülfe allein verfer-tigen kann, so kann er die darauf gesetzte Belohnung mit Gewisheit erwarten, und mit allem Rechte von mir verlangen.

Quelle: Handbuch für alle Handwerksmeister, Gesellen und

Lehrbursche zur Beförderung der häuslichen Ordnung.

Carl Christian Horvath, 1784© Verlagsanstalt Handwerk GmbH

Werbung in eigener Sache machen

Ein erster Schritt zur Lehrlingsakquise kann also

sein, auf der Webseite auf gute Kundenbewertun-

gen hinzuweisen – zum Beispiel durch die Teilnah-

me am Qualitätssiegel qih (siehe Seite 104). Auch

sollte man sich überlegen, wer als Betreuer und An-

sprechpartner für die Azubis in Frage kommt. Und

den- oder diejenigen direkt auf der Webseite und

auch in den Social Media-Kanälen vorstellen. Sinn-

voll ist es auch, ein Schnupperpraktikum anzubie-

ten. Hier können zum Beispiel Tage der offenen Tür,

Tag des Handwerks oder der „Girls’ Day“ genutzt

werden, um Schülerinnen und Schülern den Beruf

des Dachdeckers schmackhaft zu machen. Denn es

hat sich gezeigt,

dass viele an-

gehende Dach-

decker über ein

Praktikum die

Freude am Beruf

entdeckt haben

oder von Freun-

den und Ange-

hörigen auf den

Beruf aufmerk-

sam gemacht

wurden.

Also auch Eltern

ansprechen und an Jugendliche mit Migrations-

hintergrund denken. Auch wenn es nicht immer

so leicht ist: Schulen anfragen, Infos verteilen oder

eine Azubi-Roadshow anbieten: Azubis in höhe-

ren Lehrjahren oder junge Gesellen an die Schu-

len schicken und über den Dachdeckerberuf plau-

dern lassen. Das kommt authentischer rüber und

die Schüler diskutieren auf Augenhöhe. Natürlich

Infomaterial mitnehmen. Vieles ist für Innungs-

betriebe im Werbemittelshop auf dachdecker.de

zu finden. Und ganz neu: die Bewerberplattform

„Dachdecker werden“. Hier können sich Schüler-

WissenschaftTechnik

Informatik

IndustrieHandwerk

Forschung

girls-day.de

27|04|17

Unterstützt von AktionspArtnerGefördert von

Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag Tel. 05 21 . 106-73 57 | [email protected]

dUrchGeführt vom

Erfolgreich Ausbilden! Empfehlungen zur gelungen

Durchführung einer betrieblichen Ausbildung im

Dachdeckerhandwerk – Herausgeber: ZVDH.

5Erfolgreich Ausbilden!

9 Sch

ritte zum erfolgreichen Ausbildungsbetrieb

1 .

2 .

3 .

4 .

5 .

6 .

7 .

8 .

9 . Abwechslungs- reiche Beschäf- tigungen

Sichere Arbeitsplätze

Viele Aufstiegs- chancen

Schnelle Erfolgs-erlebnisse

Aktive Mitge- staltung

Regelmäßige Rück- meldung

Gute Ausbildungs- vergütung

Gute Zusammen-gehörigkeit

Beste Übernahme- chancen

Foto: Fotolia.com/JJAVA; Collage: DesignBüro Blümling, Köln

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innen und Schüler schlau machen über den Dachdeckerberuf, einen

Eignungstest absolvieren und sich direkt bei einem Betrieb für ein

Praktikum oder Ausbildungsplatz bewerben: ohne großen Aufwand

mit drei Klicks alles erledigt. www.dachdeckerdeinberuf.de

Einen Azubi gefunden – Was nun?

Wenn man nun in der glücklichen Lage ist, einen jungen Menschen

fürs Dachdeckerhandwerk begeistert zu haben, dann sollte man jetzt

wirklich alles tun, um ihn zu halten. Ohne Angst machen zu wollen:

Leider gibt es eine sehr hohe Abbruchquote – quer durch alle Lehr-

jahre. Aber es gibt viele Stellschrauben, an denen man drehen kann.

Aber fangen wir mal ganz von vor-

ne an: Schon bevor die junge Dame

oder der junge Herr seinen Dienst

als Azubi antritt, macht es sich gut,

vorab Infos zuzusenden, mit einem

netten Anschreiben. Hier könnte man

zum Beispiel darauf hinweisen, was

am ersten Tag an Formalkram zu

8786

erledigen ist, welche Dokumente vorliegen sollten und wie der Tag so ab-

laufen wird. Das nimmt schon mal ein wenig die Angst. Und so könnte das

Schreiben aussehen:

Schüler dort finden, wo sie sind: nämlich online: Mit der Online-Bewerberplattform gibt es eine zusätzliche Maßnahme, um Nachwuchs zu finden. Und alle Innungsbe-triebe können ohne großen Aufwand mit-machen.Nach dem Prinzip: „So einfach wie möglich“ können interessierte Schülerinnen und Schüler sich auf der Webseite über den Dachdecker-Beruf informieren, aber auch

Online-Bewerberplattform: So kommt der Schüler zum Dachdeckerbetrieb!

schnell und formlos mit einem Betrieb ihrer Wahl Kontakt aufnehmen. Name, Al-ter und angestrebter Schulabschluss ins Formular eingeben, wahlweise Mailadres-se oder Mobilnummer und schon ist die Bewerbung im Betrieb angekommen und einer ersten Kontaktaufnahme steht nichts mehr im Weg!

www.dachdeckerdeinberuf.de

Page 45: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

8988

Die kleine Überraschung kann zum Beispiel

ein Werkzeugkoffer sein oder ein Betriebs-

kalender oder oder oder... Hier sind der

Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Mit dieser im Grunde kleinen Aktion ha-

ben Sie schon eins gezeigt: Ihnen liegt et-

was an Ihrem Azubi, es ist Ihnen wichtig,

dass er sich wohl fühlt – und das von An-

fang an! Und das ist fast schon die halbe

Miete. Wenn Sie jetzt noch während der

Ausbildungszeit ein wenig pädagogisches

Geschick walten lassen, dürfte nichts mehr

passieren. Aber wenn doch: Es gibt Hilfe,

die man in Anspruch nehmen kann. Hat der

Auszubildende zum Beispiel Schwierigkei-

ten mit dem Stoff in der Berufsschule, aber

auch bei persönlichen Problemen, gibt es

ausbildungsbegleitende Hilfen, die weder

den Azubi noch den Betrieb etwas kosten.

Informationen gibt es bei den jeweiligen Ar-

beitsagenturen vor Ort.

Arbeitsabläufe erklären, aber wie?

Viele kennen das: bestimmte Arbeiten hat

man selbst schon so oft gemacht, sodass sie

in Fleisch und Blut übergegangen sind. Aber

nun muss man sie jemanden erklären, der

sie noch nie gemacht hat. Nicht ganz ein-

fach, aber auch nicht unmöglich. Eine gute

Hilfe sind sogenannte Unterweisungsplä-

ne, die man wie eine Checkliste abarbeiten

kann.

Die systematische Arbeitsunterweisung

Die bekannteste Methode ist die Vier-Stu-

fen-Methode der Unterweisung.

Sie ist besonders erfolgreich, wenn in der

2. Stufe, dem Vormachen und Erklären, die

Lerninhalte gemeinsam Schritt für Schritt

mit dem Lehrling fragend-entwickelnd erar-

beitet werden. Dabei sollte die 2. Stufe nicht

Arbeitsblatt Arbeitszergliederung

Bezeichnung des Lernvorgangs

Benötigtes Werkzeug

Benötigte Werkstoffe

Was? Wie? Warum?

Wichtige Teilvorgänge

des Arbeitsgangs

Beschreibung der

Arbeitsweise

(Hinweise auf erfolgreiche

Arbeitsweise, Gefahren,

Tricks, Verluste und

Schäden)

Begründung für eine

vorgeschriebene

Arbeitsweise

(Hinweise auf Vorteile

dieser Arbeitsweise,

Folgen bei Nichtbeachtung

usw.)

a)

b)

c)

d)

e)

f)

g)

h)

i)

mehr als 20 Minuten in Anspruch nehmen:

die Konzentration lässt nach.

Ein Beispiel aus der Praxis:

„Handwerkliches Herstellen eines Kopfstü-

ckes für eine sechsteilige, halbrunde Rinne“

1. Einheit: Konstruktion des Rinnenbo-

dens

2. Einheit: Ausschneiden und Kanten

3. Einheit: Bördeln

Bei jeder Einheit sind alle vier Stufen,

das heißt

1. Vorbereitung,

2. Vormachen und Erklären,

3. Ausführungsversuche und

4. Übung und Festigung durchzuführen.

Damit das Gelernte besser behalten wird,

sollten einzelnen Teilschritte nicht nur ge-

zeigt werden, sondern parallel auch er-

läutert und begründet werden. Um das zu

vereinfachen, ist es sinnvoll, die Lerneinheit

in einzelne Arbeitsschritte zu gliedern; man

spricht auch von Arbeitszergliederung. Für

alle Teilvorgänge einer Grundfertigkeit muss

gefragt werden:

Was mache ich?

Wie mache ich es?

Warum mache ich es?

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Ich muss Betriebsgeheimnisse

wahren!

9190

Reinigen und Aufräumen des

Arbeitsplatzes ist OK!

Er muss nicht:

Essen holen oder den Hund

vom Chef ausfuhren

Ausbilden steht im Vordergrund

Der Azubi muss:

Der Chef muss:

Zur Berufsschule muss

ich auch

Alles gut erklären. Dabei nicht die Geduld verlieren, wenn ich es nicht gleich verstehe.

Mich auch loben.

Mir auch die Gefahren aufzeigen!Mir was zutrauen.

Ablaufschema Ausbildungsgespräch

Vorbereitung • Termin vereinbaren

• Gespräch ankündigen

• Beurteilungsbogen aushändigen

• eigene Beurteilung durchführen

Eröffnung • höflich begrüßen,

• fürs Kommen danken

• entspannten Einstieg wählen

• Gesprächsanlass und -art benennen

• Bedingungen für einen konstruktiven Verlauf des

Gesprächs schaffen

Rückschau • Auszubildenden über vergangene Ausbildungsphase

berichten lassen

• Um eine Selbstbewertung bitten

• eigene Bewertung darstellen

• mit den Übereinstimmungen beginnen

• Positives loben – Negatives benennen

• die Unterschiede betrachten

• Auszubildenden zur Stellungnahme ermutigen

• Entwicklung seit dem letzten Gespräch besprechen

Vorschau • Konkrete Ausbildungsziele gemeinsam festlegen

• zu beseitigende Defizite nennen

• Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen

• Weiterbildungs- und Fördermaßnahmen vorsehen

• Entwicklungsaussichten besprechen

• Erfolgskontrolle festlegen

Abschluss • Beurteilungsbogen aushändigen

• Wertschätzung geben

• Wünsche oder Verbesserungsvorschläge seitens des

Auszubildenden erfragen

• positive, ermutigende Erwartungen äußern

Page 47: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

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Das sind in der Regel unsere Holzkonstruktionen.

Zu viel Feuchtigkeit und Holz verträgt sich halt nicht

auf Dauer. Das haben schon einige Dachkonstruktio-

nen mit einer drastischen Lebensverkürzung zahlen

müssen.

Früher alles besser???

Aber wieso häufen sich in letzter Zeit die Feuchte-

und Schimmelpilzschäden gerade nach durchge-

führten energetischen Sanierungsmaßnahmen?

Dämmen wir uns möglicherweise zu Tode? Oder

war früher tatsächlich alles besser? Energieverlust

ja, aber dafür kein Schimmel!

Naja, viel hilft halt nicht immer viel. Alles ist gut,

wenn alles (alle Bauteile) gleich schlecht ist. So

funktionieren unsere alten unsanierten Gebäude.

Wie im wahren Leben, so gilt es auch bei energe-

tischen Sanierungsmaßnahmen immer auf ein

ausgewogenes Kräfteverhältnis zu achten. Deshalb

ist weniger auch manchmal mehr! Das schwächs-

te Glied bestimmt die Stärke der Kette. Oft werden

auch einfach mal die die Begrifflichkeiten ausge-

wechselt. „Fehlertolerante Konstruktionen“ bedeu-

tet nicht gleichermaßen „Fehlerfreie Ausführung“.

Völlig „fehlerfrei“ ist unter Baustellenbedingungen

nun mal nicht zu leisten! Es heißt ja nicht umsonst:

„Wer nichts schafft, der macht auch nichts verkehrt“.

Die Fachregeln helfen

Aber wie es richtig geht, sagen uns zum Glück un-

sere Fachregeln. Mit 20 Regelwerksteilen, 5 Hin-

weisen, 7 Merkblätter und 17 Produktdatenblätter

auf über 1600 Seiten, besitzt unser Dachdecker-

handwerk wohl den größten Verbraucherschutz im

Handwerksbereich. Ein technisches Regelwerk, das

seinesgleichen sucht! Eine Fachregel, die von Dach-

deckern für Dachdecker erstellt und ständig aktuali-

siert wird. Ja genau, das nennt man „allgemein an-

erkannte Regeln der Technik“. Das soll uns erst mal

ein anderes Handwerk nachmachen.

Von wegen, lässiger Umgang mit der Ausführungs-

qualität. Wir wissen, was es wirk-

lich heißt: „Das kannst du halten

wie ein Dachdecker“. Im Mittelalter

war Deutschland noch nicht so be-

völkert heute. Deshalb gab es in

den einzelnen Regionen auch noch

nicht so viele Handwerksbetriebe.

Handwerks-Zusammenkünfte, die

heutigen Innungen, früher Gilden

oder Zünfte, waren zu dieser Zeit

noch nicht so verbreitet. Deshalb

konnte sich der Dachdeckermeis-

ter der ein oder anderen Handwer-

ker-Vereinigung ihm nahestehender

Berufe anschließen. Das hat sich ja

grundlegend geändert. Unser Dach-

deckerhandwerk ist heute über den

Zentralverband, die Landesinnungs-

verbände und nicht zuletzt über die

Innungen sehr gut organisiert.

von Michael Zimmermann

Weit weg, und hoch oben, da sieht alles gut aus.

Dieses Motto wird seit ewigen Zeiten dem Dach-

deckerhandwerk unterstellt. Angeblich kommt da-

her auch der Spruch: Das kannst du halten wie ein

Dachdecker! Es heißt, aufgrund der hoch gelegenen

Arbeitsplätze konnte der Kunde dem Dachdecker

sowieso nicht auf die Finger schauen. Das stimmt

aber genauso wenig, so wie der Maurer angeblich

besonders pünktlich wäre und der Schornsteinfeger

Glück bringen soll.

Heutzutage ist das Dachdeckerhandwerk sehr

„transparent“ geworden. „Hoch macht schön“ gilt

spätestens seit dem Zeitalter der Drohnen nicht

mehr. Auch unsere Dachkonstruktionen können

heute mittels modernster Messtechnik im Nachhin-

ein untersucht werden. Luftdichtheitsmessungen

mit BlowerDoor und Nebelmaschinen zeigen die

kleinsten Unregelmäßigkeiten auf.

Modernste Wärmebildkamera un-

terstützen diese Untersuchungen

visuell. „Knapp daneben ist auch

vorbei“ und „Gut gemeint ist noch

lange nicht gut gemacht“, zeigen das

Ergebnis mancher Sanierungspla-

nungen. Im Gegensatz zu Planern

und Verarbeitern lässt sich die Bau-

physik von EnEV und Co. keine Vor-

schriften machen. Die Naturgesetze

haben nun mal viel ältere Vorrechte

als eine Wärmeschutzverordnung

und Energiespargesetze. Unter un-

seren Dächern herrscht das „Faust-

recht“. Das Gesetz des Stärkeren

besagt nun mal, nicht der Klügere,

sondern der Schwächere gibt nach.

92

Die Fachregel in Print, als DVD

und als App für mobile Endgerä-

te, zu beziehen über den Rudolf

Müller Verlag – Sonderkonditio-

nen für Innungsmitglieder

www.baufachmedien.de

Ein „Hoch“ auf unsere große „Dachdeckerfamilie“ und unser Dachdeckerhandwerk!

Ein

auf die Regeln!

Page 48: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

94

„Die Technik im deutschen Dachdecker-Handwerk – Schieferdachregeln“, Dezember 1933

Arbeitssicherheit geht jeden an!

„SMS - Sicher mit System – Arbeitssicherheit im Dachdeckerhandwerk“: Hinter diesem Titel verbirgt sich eine Handlungsempfehlung zur Verhältnisprävention, erarbeitet vom

ZVDH-Fachausschuss Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Unfallschutz.

von Tobias Backhaus ä

Page 49: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

Das Werk – gedacht vor allem für

kleinere Betriebe – gliedert sich

in die acht Teilbereiche: Organisation

und Verantwortung, Regelungen für

Betriebsstörungen, Gefährdungsbe-

urteilung, Gefahrstoffe, Arbeitsmittel,

Arbeitsmedizinische Vorsorge, Unter-

weisung/Schulung und Literatur. Es

soll für mehr Sicherheit im Dachdecker-

handwerk sorgen und die Betriebe für

Themen rund um die Arbeitssicherheit

sensibilisieren. Im Ausschuss wurde zu-

nächst eine Gefährdungsbeurteilungs-

systematik für das Dachdeckerhand-

werk aufgestellt, geleitet von folgenden

Kriterien: handwerkliche Machbarkeit,

wissenschaftliche Richtigkeit, allgemei-

ne Anerkenntnis, ausreichender Erfah-

rungshorizont. Von Anfang an war es

wichtig, die Berufsgenossenschaft, die

Gewerkschaft sowie staatliche Stellen zu

involvieren. Rasch merkte man, dass nur

mit einer Gefährdungsbeurteilung den

Betrieben nicht geholfen ist. Das Thema

„Organisation des betrieblichen Arbeits-

schutzes“ musste umfassender gedacht

werden. Gleichzeitig wurde das Arbeits-

schutzmanagementsystem (AMS BAU)

der BG BAU zwar als „große Lösung“

erkannt. Es zeigte sich aber auch, dass

vor allem für kleine Betriebe, die sich

mit dem Thema Arbeitssicherheit noch

nicht umfassend beschäftigt haben, das

AMS BAU eine zu hohe Einstiegshürde

darstellte. So wurde beschlossen, eine

gewerkespezifische Basis-Version un-

terhalb des AMS BAU zu entwickeln,

wobei sichergestellt sein sollte, dass die

Dokumente der Basis-Version bei einer

Aufbau-Zertifizierung nach AMS BAU

weiterverwendet werden können.

9796

ä

Bildquelle: DGUV - Historische Plakate von Berufsgenossenschaften und Unfallkassen aus dem 20. Jahrhundert rund um das Thema Arbeitsschutz.

Page 50: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

3.

2.

99

Mal ‚ne Power-Point-Präsentation

erstellenvon Claudia Büttner

1.

Das Dach ist nur dann

gelungen, wenn kein

Wasser eingedrungen.

Wer andern eine Grube gräbt, ist Bauarbeiter.

98

ä

Page 51: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

101100

5.

4.6.

7.

Wenn es in die Suppe hagelt, ist das Dach wohl schlecht genagelt.

Wer anderen eine Grube

gräbt, braucht ein Grubengrabgerät! ä

Page 52: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

8.Nebenbei bemerkt ...

103102

von Ulrich Marx

„Lektionen, die wir vom Ausland lernen

können“

Nein, das ist nicht der Titel eines Handbuchs

gegen den zunehmenden gefährlichen Na-

tionalismus und die Fremdenfeindlichkeit

in der Welt, sondern die Überschrift eines

Kommentars meines Freundes und Kolle-

gen William C. (Bill) Good, Hauptgeschäfts-

führer des US-amerikanischen Dachde-

ckerverbandes NRCA in der Fachzeitschrift

„Professional Roofing“. Bill schreibt dort

über seinen Besuch beim letzten IFD-Kon-

gress 2015 in Deutschland folgende Zeilen:

„Wie immer bei solchen Reisen, gibt es

eine Menge unerwarteter Lektionen zu ler-

nen. Ganz oben auf meiner Liste steht dies:

Das drängendste Problem, mit dem Dach-

deckerbetriebe in diesem Teil der Welt zu

kämpfen haben, ist der Fachkräftemangel.

Und das bei 10.000 Syrern, die täglich nach

Deutschland kommen. (Die Europäer haben

übrigens wenig Verständnis für unsere Im-

migrationsprobleme in den USA).

Die Deutschen – wie auch andere Europäer –

haben natürlich einen ganz anderen Ansatz,

mit dem Fachkräfteproblem umzugehen als

wir. Zum einen haben nicht alle Abiturien-

ten dort Lust, eine Universität zu besuchen.

Viele werden ermutigt, in das Baugewerbe

einzusteigen, wo man, neben vielen an-

deren Möglichkeiten, einen Abschluss als

„Dachdeckermeister“ machen kann. Dieser

Abschluss ist schon mit einer gehörigen

Portion Stolz verbunden, und wir können

davon eine Menge lernen. Aber trotzdem

haben die Europäer die gleichen demogra-

phischen Kräfte gegen sich arbeiten wie

wir. Allem voran: unsere Länder werden äl-

ter. Wir in den USA, so scheint es mir, ma-

chen uns schon einer gewissen Arroganz

schuldig in unserer Art des internationalen

Engagements. Zu oft denken wir, unser Ge-

genüber will nur unsere Technologie, unsere

Produkte und unser Wissen. Aber häufig ist

es genau umgekehrt – wir lernen immer auf

solchen Reisen. Wir müssen uns nur darauf

einlassen, auch wenn wir vorher nie wissen,

was wir daraus lernen werden.“

Schon interessant, sich selbst einmal durch

die Brille eines anderen zu betrachten, oder?

Mich haben die vielen Begegnungen mit

ausländischen Kollegen, Firmen und Institu-

tionen der Dachbaubranche vor allem zwei-

erlei gelehrt:

1. Andere haben vielfach die gleichen

Probleme und oft auch gute Lösungen.

2. Es kann nie schaden, seine eigene Hand-

lungsweise immer wieder in Frage zu

stellen.

Das ist noch kein Garant für richtige Ent-

scheidungen. Aber es hilft zumindest, einen

klareren (Über-)blick zu behalten. Und vor

allem: es hilft gegen nationalistische und

egoistische Verblendung, die wir leider im

Moment in so vielen Teilen der Welt beob-

achten. Auch bei uns in Deutschland.

Page 53: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

105104

Es gibt ein Qualitätssiegel für gute Dachdeckerbetriebe: Damit kann man werben, Pressearbeit machen und Mitarbeiter motivieren

von Bernd Friedrichs

Im Rahmen einer Potenzialanalyse unseres Betriebs wurde schnell

klar, dass eine Kunden-Umfrage zur Servicequalität ein probates

Mittel ist, um mögliche Verbesserungen dann auch gleich anzusto-

ßen. So führen wir bereits seit 2008 regelmäßige Kundenbefragun-

gen durch. Zuerst haben wir selbst einen Umfragebogen entwor-

fen: Er umfasste zwei DIN/A 4-Seiten mit allen erdenklichen Fragen. Der Rücklauf dieser

Fragebögen, die jeder Rechnung beigelegt wurden, hielt sich Grenzen und lag im unteren

einstelligen Prozentbereich. Erst mit der Nutzung des qih-Portals ist uns bewusst gewor-

den, warum der Rücklauf unserer eigenen Fragenbögen nicht so toll war. Unser alter Frage-

bogen war viel zu lang, und es fehlte auch irgendwie ein Ansporn für den Kunden, diesen

überhaupt auszufüllen. Die Nutzung der Ergebnisse für eigene Marketing-Maßnahmen fiel

damit aus. Dann wurden wir aufmerksam auf das Siegel „Qualität im Handwerk“ – kurz

qih – genannt. Was war hier anders? Erst einmal ist der Fragebogen kurz und knapp: Auf

einer Postkarte sind sechs Fragen übersichtlich dargestellt. Die sind schnell und einfach

beantwortet, der Kunde muss nur ein Kreuz pro Frage machen. Abgefragt werden zum

Beispiel Termintreue, Zuverlässigkeit und Verhalten der Mitarbeiter. Weiterer Vorteil: Der

Kunde braucht kein Porto zu bezahlen, denn die Postkarten sind bereits vorfrankiert.

Und die Kunden-Motivation erreichen wir nun durch die Teilnahme an einem Gewinnspiel

– das wirkt! Die Fragen auf dem Fragebogen reichen auch vollkommen aus, um aus den

Antworten abzulesen, welche Bereiche unseres Unternehmens verbessert werden können.

Natürlich wird die Aktion durch das qih-Siegel von uns auch zu Marketingaktionen genutzt:

sowohl auf unserer Homepage als auch in den lokalen Printmedien und Firmendrucksa-

chen. Damit haben wir ein weiteres gutes Instrument an der Hand, um uns vom Wettbewerb

abzusetzen. Durch die Benotung der einzelnen Fragen haben wir ein wichtiges Feedback

unserer Arbeit und Servicequalität, die uns auch bei unseren Mitarbeiter-Jahresgesprächen

und Zielvereinbarungen unterstützt.

Fazit: Wir können mit der Aktion qih viele Anforderungen umsetzen:

1. Kundenbindung

2. Marketing

3. Kontinuierliche Verbesserung

4. Aufdecken von Schwachstellen

5. Mitarbeiter-Motivation

6. Selbstreflexion der Betriebsabläufe

Über qih

Innungs-Dachdeckerbetriebe, die sich hin-

sichtlich Termintreue, Kompetenz und Kun-

denorientierung messen lassen wollen, kön-

nen dies über das Online-Portal www.qih.de

tun. Der Vorteil ist: es ermöglicht eine neu-

trale und transparente Kundenbefragung.

Sind die Kunden mit Service und Qualität

dauerhaft zufrieden, wird der Handwerksbe-

trieb mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet

und ist somit auf der Plattform sichtbar.

Und so funktioniert es:

Interessierte Innungs-Betriebe melden sich

über www.qih.de unter der Rubrik „qih für

Handwerker“ an. So erwerben sie ein Star-

terpaket mit hundert frankierten Bewer-

tungspostkarten, die dem Kunden jeder

Rechnung beigelegt werden. Sechs Fragen

sind nach dem gängigen Schulnotensys-

tem zu beantworten, dann kann die Karte an das unabhängige Bewertungsportal gesen-

det werden. Die Betriebe können die einzelnen Bewertungen einsehen und so ein aktives

Qualitätsmanagement betreiben. Auf der Webseite werden nur die Betriebe angezeigt, die

mindestens zehn sehr gute Bewertungen erhalten haben. Missbrauch ist dabei durch ein

statistisches Sicherheitsverfahren ausgeschlossen. Interessierte Kunden kommen über die

Postleitzahlsuche auf die ausgezeichneten Betriebe in ihrer Nähe.

Es besteht kein Risiko schlechter Bewertungen. Das qih-System nimmt Betriebe aus der

Listung, die über einen gewissen Zeitraum die Durchschnittnote von 1,99 unterschreiten.

Der betroffene Betrieb hat dann Ge-

legenheit, sich zu verbessern und

erscheint erst wieder in der qih-Be-

triebsliste, wenn seine Gesamtbeur-

teilungen auf das geforderte Maß an-

gestiegen sind. Das Qualitätssiegel

qih wird übrigens auch von anderen

Innungsbetrieben wie zum Beispiel

der Maler, Tischler und Raum-

ausstatter seit Jahren erfolgreich

genutzt.

BewertungskarteZu bewertender Betrieb:

Ihre Anmerkungen:

Termintreue: 1 = sehr zufrieden … 5 = gar nicht zufriedenWie zufrieden waren Sie mit der Einhaltung von Terminen?1 2 3 4 5

Verhalten: 1 = sehr angenehm … 5 = sehr unangenehmWie war das Verhalten und Auftreten der Mitarbeiter?1 2 3 4 5

Kundenorientierung: 1 = ja, in vollem Umfang … 5 = nein, gar nichtWie gut wurden Ihre Vorstellungen berücksichtigt?1 2 3 4 5

Baustellenorganisation: 1 = sehr zufrieden … 5 = gar nicht zufriedenWie zufrieden waren Sie mit Ablauf und Organisation der Baustelle?1 2 3 4 5

Wertigkeit: 1 = sehr gut … 5 = sehr schlechtWie bewerten sie das Preis-Leistungs-Verhältnis?1 2 3 4 5

Gesamtbewertung: 1 = sehr gut … 5 = mangelhaftWelche Gesamtnote vergeben Sie für den durchgeführten Auftrag?1 2 3 4 5

Rechnungssumme unter 500,- EUR ab 500,- EUR bis 2.500,- EUR

ab 2.500,- EUR bis 10.000,- EUR ab 10.000,- EUR

Rechnungsnummer

„Meine Kunden empfehlen mich“

Hier können Sie sich sofort anmelden:Schnell per Fax: 0221 6400748-9

rund um die Uhr per Internetwww.dachdecker-test.de

■ Ja, wir sind ein Dachdecker-Fachbetrieb

Handwerksbetrieb

Innungsname

Name

Straße/Nr.

PLZ/Ort

Telefon/Fax

E-Mail

Wir versichern Ihnen, dass Ihre Daten nur zum Zwecke des qih-Qualitätssiegel-Verfahrens genutzt werden.

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Das qih-Siegel –die beste Empfehlung für Ihren ErfolgMit dem qih-Qualitätssiegel „sehr gut“ setzen Sie sich bereits op tisch von Ihren Mitbewerbern ab.

qih Qualität im Handwerk Fördergesellschaft mbHCohnenhofstr. 87b50769 Köln

Telefon: 0221-6400748-0Fax: 0221-6400748-9

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Die beste Empfehlung für Ihren Erfolg

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Zertifikat für Qualität im HandwerkDie qih Qualität im Handwerk Fördergesellschaft mbHbestätigt hiermit, dass der Betrieb

vom Kunden ausgezeichnet wurde und berechtigt ist, das qih-Qualitätssiegel zu führen

Der Betrieb nimmt seit 16.04.2010 an der qih-Qualtätssiegel-Zertifizierung teil. Die Auszeichnung wurde durch Kundenbewertungen ermittelt und wird permanent geprüft.

www.qih.de

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Qualität im Handwerkeingetragener Handwerksbetrieb

Geschäftsführer qih

Fensterbau Rhiel GmbHHeinrich RhielLindenstrasse 1

35287 Amöneburg

qih 1370

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DIE DEUTSCHEN DACHDECKER

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DIE DEUTSCHEN DACHDECKER

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ist Höchstleistung.

Unser Team arbeitet

ausgezeichnet.

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DIE DEUTSCHEN DACHDECKERRegnet es auf deinen Teller,

steht das Wasser bald im Keller.

Drum sag ich dir mit aller Macht:

Der Dachdecker hat Pfusch gemacht!

© Norbert van Tiggelen

Page 54: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

106

Was tut man nicht alles, um neue Mitglieder zu gewinnen

von Norbert Hain

Ein Thema treibt ja jeden Landesverband um: Wie halte ich Mitgliedsbetrie-

be und wie gewinne ich neue! Aller guten Dinge sind drei, wir haben aber

sogar vier Projekte zur Mitgliedergewinnung, die ich an dieser Stelle kurz

vorstellen möchte:

1. Qualität ist unser Motto: Qualitätsinitiative HESSENDACH®

2. Wir sorgen für Sicherheit: ein Arbeitsschutzordner

3. Wir haben viel zu sagen und haben daher eine Verbandszeitschrift

4. Ein toller Anhänger als Aufhänger

Qualität ist unser Motto: Qualitätsinitiative HESSENDACH®

Im Jahr 2008 starteten wir die Qualitätsinitiative HESSENDACH®. In enger

Zusammenarbeit mit dem hessischen Wirtschafts- und Sozialministerium

wurde ein Qualitätskonzept entwickelt, bei dem die gesamte Leistung der

ausführenden Hessendach-Betriebe über eine Baugewährleistungsversi-

cherung fremdüberwacht, dokumentiert und versichert ist. Zahlreiche Dach-

decker-Innungsbetriebe haben sich dieser Initiative angeschlossen und

viele Projekte wurden erfolgreich durchgeführt. Zur Zielgruppe gehören in

erster Linie die öffentliche Hand und Hausverwaltungen. Und wir haben

damit gleich ein grenzüberschreitendes Produkt entwickelt: in enger Koope-

ration übernahm der Landesinnungsverband Bayern 2010 das Konzept als

„BayernDach“-Qualitätsinitiative.

Ein Beispiel aus den Landesverbänden

Wir sorgen für Sicherheit: ein Ordner

Als Vordenker und Vorreiter erwiesen wir

uns als hessische Dachdecker auch bei der

Entwicklung eines praxisgerechten Arbeits-

sicherheitsordners, der wiederum in enger

Zusammenarbeit mit dem Sozialministe-

rium und der Bauberufsgenossenschaft

BG BAU entstand. Dieser Sicherheitsord-

ner basiert auf der durchzuführenden Ge-

fährdungsbeurteilung. Darauf aufbauend

haben wir einen praxisnahen Leitfaden

entwickelt, der sich inzwischen zu einem

„hessischen Exportmodell“ gemausert hat

und hinsichtlich der baustellenrelevanten

Inhalte inzwischen sogar über die ZEDACH

als „Baustellen-App“ in elektronischer Form

zur Verfügung steht.

Der Anhänger dient häufig als Hin-tergrund für offizielle Fotos wie hier beim Spatenstich zum Bau der neu-en Ausbildungshalle...

107

Page 55: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

109

Lieber Kunde: Warte mal!!

DachCheck: Kunden binden und gewinnen

Um Kunden deutlich zu machen, wie wichtig eine regelmäßige Dach-

wartung ist, gibt es das Rundum-Sorglos-Paket für den Dachdecker-

betrieb: Werbebroschüre, Kundenanschreiben, Checklisten und In-

spektionsprotokolle fürs Steil- und Flachdach sowie vorbereitete Wartungsverträge: alles

abrufbar im internen Mitgliederbereich. Damit hat der Betrieb Argumente und Material

an der Hand, um Kunden zu binden oder neue Kunden zu gewinnen. Regelmäßige War-

tungsverträge sichern einen treuen Kundenstamm und regelmäßige Einkünfte. Eine eigene

Webseite dazu gibt es auch: http://dachcheck.dachdecker.org

Hier kann der interessierte Eigenheimbesitzer

auch direkt einen Betrieb suchen und eine An-

frage lossenden.

Ihr Vorteil als Betrieb:

Die Logos DachCheck und DachCheck Plus

sind markenrechtlich geschützt und dürfen

nur von Innungsbetrieben verwendet werden.

Damit ist dies eine exklusive Leistung für Sie

als Mitgliedsbetrieb! Natürlich gibt es auch ei-

nen Werbefolder dazu.

Wir haben viel zu sagen und haben daher eine

Verbandszeitschrift

Was nutzt all unser Wissen und Tun, wenn es keiner

weiß? Nichts! Eben! Deswegen haben wir mit dem

„HESSENDACH®“ einen Informationsdienst für alle

Mitgliedsbetriebe auf den Weg gebracht: mittler-

weile im 15. Jahrgang und mit einer Druckauflage

von 850 Stück. Auf rund 30 Seiten berichten wir

hier alle 2 Monate über verbandsinterne Neuig-

keiten, aber natürlich auch über Aktuelles aus den

Bereichen Recht, Technik und Berufsbildung. So

sind unsere Mitgliedsbetriebe immer auf dem neu-

esten Stand und fühlen sich gut informiert. Ganz

davon abgesehen, dass wir konkrete Hilfe für den

betrieblichen Alltag liefern. Und die Finanzierung?

Läuft wunderbar über Anzeigen. Also alles in allem

ein schönes Erfolgsprojekt zur Kundenbindung und

-gewinnung.

Ein toller Anhänger als Aufhänger

Äußerst werbewirksam hat sich un-

ser Anhänger auf Infoveranstaltun-

gen, Messen oder Ausstellungen

bewährt. Als wahren Hingucker mit

der Imagewerbung des Handwerks

haben wir ihn schon oft eingesetzt.

Und praktisch ist er auch natürlich:

Viel Stauraum, um alles Notwendi-

ge für einen gelungenen Dachdeck-

erstand unterzubringen.

108

Neue Aktion

des ZVDH

Page 56: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

111110

von Guido Vandervelt

Näher an den potenziellen Kunden kann man eigent-

lich gar nicht ran als auf einer Messe. Der Besucher

geht vorbei, bleibt stehen, schaut, spricht mit uns.

Hat er ein bestimmtes Interesse oder will er „nur

mal hören“? Ein Schnäppchenjäger, Sparfuchs oder

gar Selbermacher? Oder hat der Mensch, der uns

soviel fragt, ehrliches Interesse an unseren Dienst-

leistungen? Keine Sorge, das kriegen wir raus!

Helfen Sie dem Kunden zu erkennen, was er von Ih-

nen will!

Fragetechniken sind starke Trümpfe und entschei-

den den Messeerfolg. Mit ein wenig Gewusst-wie

lässt sich die Trefferquote erheblich steigern.

„Kann ich Ihnen helfen?“ – Diese

verkäuferische Sünde wird vom

Kunden sofort mit dem Kommuni-

kationstod bestraft: „Nein Danke,

ich schau bloß“ - Das war`s dann,

denn das heißt: „Ich sag nicht, was

ich will, sprich mich nicht mehr an,

ich gehe sowieso gleich, denn ich

fühle mich jetzt beobachtet.“ Fragen,

die es dem Gefragten leichtmachen,

mit einem Nein oder einer gleichbe-

deutenden Formulierung den Dia-

log zu beenden, bevor er begonnen

hat, werden „geschlossene Fragen“

genannt.

Gehen Sie davon aus, dass die künf-

tigen Kunden bei der ersten Kon-

taktaufnahme meist nicht die Vor-

stellungen und Wünsche haben, die

später umgesetzt werden. Es ist also

notwendig, dass Sie schnell erfahren, wer

Ihr Gesprächspartner ist und welche Ideen

er im Moment mitbringt, damit Sie ihm be-

hilflich sein können, das geeignete Produkt

oder Dienstleistung zu finden. Die dazu er-

forderliche Fragetechnik erfordert „offene

Fragen“, die als Antwort immer eine Infor-

mation erfordern. Sammeln Sie diese Infor-

mationen und handeln Sie danach! Nachfol-

gend einige Beispiele für eine erfolgreiche

Gesprächsführung. Sie signalisieren Ihrem

künftigen Kunden, dass Sie interessiert und

kompetent sind, um seine Vorstellungen zu

verstehen und seine Wünsche zu erfüllen.

- Finden Sie dazu gleich am Anfang heraus,

mit wem Sie sprechen:

1. „Was sind die Hauptgründe für Ihren

Besuch auf dieser Messe?“

2. Für welche Produkte/Dienstleistungen

interessieren Sie sich?“

3. „Erzählen Sie mir von dem Projekt/

Ideen/Wünschen, an dem Sie zurzeit

arbeiten/die Sie haben.“

4. „Ist das für Ihr Privathaus oder für Ihr

Vermietobjekt/Ihre Firma?“

- Ermitteln Sie den Bedarf, um sich eine

Grundlage für Entscheidungen und Argu-

mentationen zu schaffen:

5. „Welchen Rolle spielt eine langfristige

Nutzung/Anwendung für Sie?“

6. „Was gefällt Ihnen an dem Produkt/der

Dienstleistung, das/die Sie zurzeit

nutzen, am besten und was würden Sie

gerne ändern?“

7. „Nach welchen drei Hauptkriterien ent-

scheiden Sie?“

8. „Wann/in welcher Zeit erwarten Sie die

Umsetzung des Projektes?“

9. „Stehen die absoluten Kosten oder das

Kosten/Nutzen-Verhältnis für Sie im

Vordergrund?“

- Wenn Sie Vorschläge für Lösungen ma-

chen, halten Sie das Interesse des Kunden

wach:

10. „Was halten Sie von diesem Produkt –

auch im Vergleich mit dem, das Sie zur

Zeit verwenden?“

11. „Haben Sie spezielle Fragen zu unserem

Produkt/unserer Dienstleistung? Was

können wir noch für Sie tun?“

12. „Welche dieser Eigenschaften des Pro-

duktes ist für Sie von Vorteil?“

- Vertiefen Sie abschließend den neuen

Geschäftskontakt:

13. „Welche Kriterien sind für Sie nun die

wichtigsten?

14. „Was möchten Sie noch wissen und

welchen nächsten Schritt schlagen Sie

vor?“

15. „Wann können wir in einem weiter-

führenden Gespräch individuelle

Vorschläge für Ihren Bedarf machen?“

16. „Wann können wir die für Sie gefunde-

ne Lösung bei einem Ortstermin über-

prüfen und die weiteren Schritte bespre-

chen?“

17. „Was halten Sie davon, wenn wir uns

gemeinsam ein paar Referenzobjekte in

Ihrer Nähe anschauen?

Wenn Sie und Ihr Team diese Fragetech-

niken verinnerlichen, werden Sie deutlich

effektivere Gespräche führen und echte In-

teressenten schnell von Selbermachern un-

terscheiden lernen.

Auf zur Messe!Dein Kunde, das unbekannte Wesen?

Page 57: Mein neues Dachbuch - Dachdecker...werkszeitung vom 25.8.2015. Beispiele für Quellenangaben: Buch oder Zeitung/Zeitschrift inklusive Datum der Veröffentlichung Beispiel: Deutsche

113112

Messebesucher zu Kunden machen.Nachdem Sie Ihre Messe-Ziele festgelegt haben, entscheiden Sie, welches Produkt, welcher Service oder welcher Event Ihre potenziellen Besucher am meisten inte-ressiert. Was würde ihn bewegen, das heimische Sofa zu verlassen und sich Ihre Messepräsentation anzusehen? Dazu gehört eine unkomplizierte und leicht verständliche Werbebotschaft. Diese muss natürlich mit den Messezielen und dem Image übereinstimmen. Also zum Beispiel kein Super-Billig-Messe-Lockan-gebot, wenn Sie sich als Qualitätspartner für gehobene Ansprüche positionieren wollen – da brauchen Sie ein anspruchs-volleres Thema mit Aktualität, z.B. das „Nachhaltigkeitskarussell“: Energiebera-tung, Wärmedämmung, Solartechnik, För-dermittel, Wertsteigerung, Mehrgenerati-onenhaus usw. Wenn Sie unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, brauchen Sie Werbebotschaften, die auf jede Zielgrup-pe gleichermaßen zutreffen.

Ob und wie Zielgruppen definiert werden können, hängt auch vom zur Verfügung stehenden Adressmaterial ab. Zu wis-sen, wer auf die Messe kommen wird, ist Trumpf. Wenn Sie Ihre Kundenkartei mit entsprechenden Kriterien versehen ha-ben, können Sie leichter differenzieren. Versprechen Sie beispielsweise mit der Einladung den Jüngeren Wohnraum unter dem Dach, den Älteren ein Rundum-sorg-los-Paket mit energetischem Upgrade.

Bei Aktionen der Innung kann jedes Mit-glied seine Kunden auf seinem Briefbogen

anschreiben und zum Gemein-schaftsstand einladen – jedoch unbedingt mit einem abgestimm-ten, einheitlichen Text, der für alle gilt. Für eine größere Kampagne können auch Adressen von den entsprechenden Adressverlagen zugekauft werden. Damit steigen jedoch die Streuverluste und auch die Portokosten. Welche Werbe-maßnahmen man also am besten wie nutzt, hängt vom Verhältnis des zur Verfügung stehenden Bud-gets und der Zeit ab, welche die Organisatoren zur Vorbereitung aufbringen können. Das gilt übri-gens für die meisten Aktivitäten im Bereich der Kommunikation: Je mehr finanzielle Mittel man hat, desto weniger Zeit muss inves-tiert werden und umgekehrt.

Natürlich sollte auch der Messe-veranstalter kräftig die Werbe-trommel bei den Zielgruppen rüh-ren. Lassen Sie sich von ihm die demografischen Daten nennen: wen spricht er an? Alter, Einkom-mensklasse, Einzugsgebiet und weitere Zielgruppendetails er-leichtern es, den Messeauftritt passend zur Zielgruppe zu planen und geben Ihnen Aufschluss darü-ber, in welchen Maße sich die Ziele des Messeauftritts realistisch er-reichen lassen.

Das Geheimnis der Werbegeschenke

Ob und welches Werbegeschenk

ausgegeben werden soll, ist eine

schwierige Frage, die oft die Gemüter

erhitzt. Ob es sich lohnt, dafür Geld

auszugeben, beantwortet man sich

am besten über die Frage nach den

Empfängern. Ist das Werbegeschenk

ein nettes Giveaway – ein Streuarti-

kel – zur allgemeinen Imagewerbung

für jeden Messebesucher, oder wol-

len Sie bestimmte Ziele erreichen?

Entscheiden Sie, ob Sie verschie-

dene Geschenke für verschiedene

Besuchertypen verwenden – ob Sie

beispielsweise die hochwertigen

Geschenke für wichtige Kunden und

besondere Interessenten für den Be-

darfsfall im Schrank lassen und die

Giveaways „an der Front“ platzie-

ren? Die persönliche Übergabe eines

hochwertigen Geschenkes bleibt auf

jeden Fall dauerhaft in Erinnerung.

Ist die Werbeanbringung dezent,

kann man davon ausgehen, dass das

Geschenk auch aufbewahrt bzw. in

Gebrauch genommen wird.

Die Mitnahmemenge von Streuarti-

keln können Sie leicht senken - und

den Erinnerungswert im umgekehr-

ten Verhältnis steigern - wenn Sie die

Streuartikel nicht direkt am Hallen-

gang präsentieren, sondern dies et-

was weiter in den Messestand hinein

verlegen. Beobachten Sie, wie sich

das Besucherverhalten bezüglich

der Mitnahme ändert und ob die Ge-

sprächsbereitschaft der zugreifenden

Besucher steigt!

Über Kataloge und Internet gibt es eine rie-

sige Auswahl an geeigneten Dingen, viele

werden auch als „Werbeartikel“ angeboten.

Wenn Sie ein Konzept haben, was Ihr Wer-

begeschenk erreichen soll, fällt es Ihnen viel

leichter, etwas Passendes und Originelles zu

finden. Denken Sie daran, dass die Qualität

Ihres Geschenkes eine Imageaussage über

Ihre Dachdecker-Innung bzw. Ihr Unterneh-

men macht. Ideal ist es, wenn das Werbege-

schenk Ihre zentrale Werbebotschaft ergänzt

oder in einem Zusammenhang mit dem

Dachdecker-Beruf steht. Wenn Sie individu-

elle Einzelstücke und Werbegeschenke für

besondere Gäste suchen, finden Sie diese

preisgünstig im Meister-Obenauf-Shop Ih-

rer Berufsorganisation.

Je nach Budget ist auch die individuelle

Anfertigung Ihres Geschenkes durch einen

Werbemittelgroßhandel möglich. Der Clou

liegt hier darin, die Werbemittel entspre-

chend Ihren Vorgaben bedrucken zu las-

sen. Aber womit? Für einen Messestand

der Dachdecker-Innung gilt: auf alle Fälle

mit dem Zeichen des Berufstandes und ei-

nem Absender („Die Dachdecker“), wenn

dieser aus dem weiteren Text nicht hervor-

geht. Wenn es in dieser Kombination eine

Service-Nummer gibt (z.B. Geschäftsstelle

der Innung) wäre dies ideal, aber auch die

Web-Adressen mit Berufsstandslogo sind

denkbar. Streuartikel und Werbegeschenke

für Betriebe sind einfacher zu gestalten: das

Logo oder der Firmenname mit Telefonnum-

mer/E-Mail-Adresse sollten auch auf dem

exotischsten Werbegeschenk Platz finden.

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Handeln Sie zielorientiertStellen Sie den zentralen Nutzen aus Sicht Ihrer Kunden in den Mit-telpunkt Ihrer Messebeteiligung. Um diese Aussage müssen sich alle Botschaften drehen.

Denken Sie an Ihr ImageDie „äußere“ und „innere“ Form Ihrer Präsentation muss zueinander passen. Überlegen Sie, wie Mobiliar, Texte, Bilder, Standpersonal auf den Kunden wirken, und ob alle Elemente aufeinander abgestimmt sind.

Entscheiden Sie kundenorientiertWer sind Ihre Kunden? Was kann der Kunde „mit nach Hause“ nehmen? Welche Ideen und Aussagen sind vermittelbar, welche erfordern intensi-ve Einzelberatung? Gestalten Sie Ihre Aussagen nachvollziehbar!

Klären Sie grundsätzliche FragenWie groß ist der Messestand, soll er offen oder geschlossen sein? Finden Vorführungen statt, wie lange und wie oft? Soll das Publikum während der Präsentationen sitzen oder stehen?

Planen Sie Ihr Budget realistischDas Budget spricht immer mit. Manche Kosten sind unvermeidlich, jedoch ggf. reduzierbar. Ihr Budget ist ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, wie präsentiert wird. Sparen Sie, aber nicht am falschen Platz. Entscheiden Sie sich lieber für eine kleine und feine Präsentation als für einen großen Standplatz in schlechter Lage mit zusammengewürfelten und improvisierten Exponaten.

Sichern Sie sich abPrüfen Sie Versicherungsfragen, vor allem Haftpflicht- und Unfallversi-cherungen. Fassen Sie die Elektro-, Wasser-, Abwasser und Telekommu-nikationsleitungen in der Messehalle nicht an. Ausstellungsstücke sind nicht versichert - wenn nötig, brauchen Sie eine Standbewachung.

Handeln Sie professionellBetrachten Sie sich mit dem kritischen Auge des Kunden. Ist Ihre Präsentation ansprechend? Schauen Sie, wie es andere Aussteller machen und holen Sie sich Ideen. Manchmal sind es nur Kleinigkei-ten, die einen Messestand vom Wettbewerb erfolgreich abheben.

Laden Sie einÜberlegen Sie, wie Sie Ihre Messe-Präsentation im Vorfeld am bes-ten bewerben können – beispielsweise durch Mailings, Werbeanzei-gen, persönlichen Kundengesprächen, durch Beilagen zu Angebot und Rechnung und über Ihre Homepage und Social-Media-Kanäle.

Seien Sie gute GastgeberGeben Sie Besuchern einen Anreiz: Kündigen Sie Ihrem Besucher ein kleines Geschenk an. Das kann auch in Form eines besonders attrakti-ven Themas sein, das auf dem Messestand vertieft wird. Oder geben Sie einen Sonderrabatt auf bestimmte Leistungen, wenn diese am Messe-stand geordert werden, z.B. für den DachCheck oder DachCheck plus.

Schaffen Sie TeamgeistSprechen Sie immer wieder alle Planungsfakten gemeinsam durch, neh-men Sie alle Ideen auf und achten Sie durch eine gemeinsam getroffene Aufgabenverteilung darauf, dass jeder Beteiligte seinen Platz im Team findet. Sorgen Sie dafür, dass alle Standmitarbeiter gut informiert sind und kompetent Auskunft geben können.

Registrieren Sie Ihre InteressentenEntwickeln Sie ein „schnelles“ Kontakt-Formular, um alle wichtigen Informationen über Ihre Messebesucher zu erfassen. Besprechen Sie mit Ihren Kollegen, zu welchem Zweck das For-mular später dienen soll.

Bewerten Sie Ihren ErfolgBearbeiten Sie alle Kontakte nach und vergleichen Sie Ihre Ziel-setzungen mit den Ergebnissen. Verstärken Sie Erfolg bringen-de Faktoren und verbessern Sie Abläufe, die nicht zielführend waren.

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Messeplanung auf einen Blick - so wird`s ein Erfolg!

von Guido Vandervelt

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Wer Lust auf mehr Kunden, mehr Umsatz, mehr Nachwuchs

oder ganz einfach auf mehr Erfolg hat, dem bietet die seit über

25 Jahren bestehende Aktion DACH umfassende Möglichkeiten.

von Guido Vandervelt

Die Aktion DACH ist eine Gemeinschaftsaktion des Zentralverbandes des Deutschen Dach-

deckerhandwerks (ZVDH) mit Unternehmen der Bedachungsindustrie und des Fachhan-

dels. Die Aktion DACH unterstützt den Dachdeckerunternehmer auf vielfältige Weise, sich

auf Marktentwicklungen einzustellen und auf aktuelle Kundenwünsche zu reagieren.

Wie macht die Aktion DACH das in Zusammenarbeit mit dem Dachdeckerunternehmer?

Für die Kundengewinnung bietet die Aktion DACH dem Dachdeckerunternehmer z.B. auf-

einander abgestimmte Broschüren kostenlos an, die genau auf die Wünsche des Endkun-

den zugeschnitten sind. Ob bei der Kundenakquise, beim Verkaufsgespräch oder bei der

Besprechung des Angebots sind diese Schriften eine wertvolle Unterstützung. Die Aktion

DACH stellt auch Kommunikationsmittel für Kundenbindungsmaßnahmen, für die Lehr-

lingswerbung, für Messeauftritte und vieles mehr zur Verfügung. Übrigens: Nicht nur die

Kunden sollten diese Broschüren lesen, sondern der Dachdecker-Unternehmer selbst auch.

Das ist eine wertvolle Hilfe bei der Vorbereitung von Kundengesprächen.

Kundenorientierte Kommunikation für Ihren Betrieb.

Nutzen Sie das professionelle Werbemittelangebot der Aktion DACH regelmäßig! Ihre kos-

tenlosen Werbemittel können Sie im Onlineshop – der liegt im geschlossenen Mitglieder-

bereich des ZVDH – auswählen und bestellen: Broschüren zur Auftragswerbung, Plakate

und Flyer zur Nachwuchsinformation, zahlreiche Streuartikel und nicht zuletzt die belieb-

Darf es etwas mehr sein?

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Steigern Sie Ihren Erfolg

Die Aktion DACH bietet Ihnen kostenlose Werbe- und Informationsmittel für Ihre langfristi-

ge, gezielte Marktbereitung an. Viele Branchenpartner unterstützen die Aktion DACH. Infor-

mieren Sie sich auf der Website www.aktiondach.de über die Mitglieder der Aktion DACH,

die durch ihren finanziellen Beitrag die Produktion der für Sie kostenlosen Kommunikati-

onsmittel ermöglichen. Sprechen Sie die Unternehmen gern an, aber sprechen Sie auch

mit denen, die nicht dabei sind. Die gemeinsame Marktbereitung und insbesondere die

Fachkräftesicherung geht die gesamte Branche an. Eine Mitgliedschaft für Hersteller und

Handelsorganisationen in der Aktion DACH ist jederzeit möglich, wenn diese die Ziele der

Aktion DACH aus Überzeugung mittragen. Als Innungsmitglied sind Sie selbstverständlich

schon mit dabei und können das gesamte Angebot jederzeit kostenfrei nutzen.

Die Aktion DACH bietet umfangreiche Möglichkeiten: Probieren Sie mal was Neues –

Sie werden sehen, der Erfolg gibt Ihnen Recht.

ten Pixi-Bücher und das Fe-

lix-Malbuch, lassen sich in

Ihre tägliche Kommunika-

tionsarbeit hervorragend

einbinden. Ob Sie eine

Kampagne mit Plakaten,

Broschüren und Kundenanschreiben starten

oder die interessanten Informationen einfach

vor Ort dem Kunden persönlich an die Hand

geben, ist Ihrer betriebsindividuellen Marke-

tingstrategie überlassen. Alle Kommunikati-

onsmittel sind perfekt auf den Kunden zugeschnitten

und geben Ihnen in der Verwendung die Flexibilität, die

Sie in Ihrem Unternehmen brauchen.

Elektronische Medien mal anders.

Im geschlossenen Mitgliederbereich finden Sie neben

dem Broschürenbaukasten auch eine Bilderdatenbank

mit hunderten von lizenzfreien Fotos für Ihre Werbung.

Die Bilder stammen von der Berufsorganisation selbst

oder von den Mitgliedern der Aktion DACH, die diese

zeitlich unbegrenzt und ausschließlich für Innungsmit-

glieder zur Nutzung freigegeben haben. Im Broschü-

renbaukasten lassen sich die gedruckten Kundenin-

formationen – die sogenannten Auftragswerbefolder – ganz leicht auf Ihren Betrieb

anpassen: Sie können Texte und Bilder nach Ihren Wünschen austauschen. Dazu Logo

und Adresse in die Broschüre einfügen und schon halten Sie eine professionell gestal-

tete Kundeninformation in der Hand, die Ihren Betrieb vom Wettbewerb abhebt. Die

so bearbeiteten Broschüren lassen sich abspeichern und jederzeit wieder aufrufen.

Sie investieren also nur einmal Zeit in die Bearbeitung.

Auf Knopfdruck generieren Sie eine pdf-Datei, die Sie abspeichern und dem Kunden

per E-Mail übersenden können oder sogar eine hochauflösende Druckdatei, die Sie

bei Ihrem Druckdienstleister oder dem Druckpartner des ZVDH als Druckvorlage ver-

wenden können.

Auch der Druckauftrag ist mit wenigen Klicks über das System schnell gemacht. So

steht Ihnen schon nach kurzer Zeit Ihre eigene, gedruckte Hausbroschüre zur Verfü-

gung. Alle diese Leistungen und noch mehr werden Ihnen als Mitglied der Berufs-

organisation des Dachdeckerhandwerks vom Zentralverband des Deutschen Dachde-

ckerhandwerks und der Aktion DACH kostenfrei zur Verfügung gestellt.

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Fragen an einen Obermeister

Frage:

Zuerst einmal: Was war für Sie der Grund,

sich um das Amt des Obermeisters zu be-

werben?

Obermeister:

Ich bin von meinem Vorgänger und von Vor-

standskollegen gefragt worden. Da das für

mich eine große Ehre war, habe ich mich zur

Wahl gestellt.

Frage:

Was hat sich für Sie nach der Wahl verän-

dert?

Obermeister:

Nicht so wahnsinnig viel, da ich im Vorstand

eh schon viele Termine habe, kommt es auf

die 4-6 mehr auch nicht mehr an.

Frage:

Welche Themen waren in der Vergangenheit

besonders wichtig?

Obermeister:

Immer gut informiert zu werden über Neue-

rungen in unserem Beruf.

Frage:

Gibt es bestimmte Themen oder Projekte,

die Sie besonders umtreiben, wo Sie zum

Beispiel mehr Einfluss nehmen möchten

oder etwas verändern möchten?

Obermeister:

Die Ausbildung zum Dachdecker praxisnah

gestalten. Und Nachwuchsgewinnung.

Frage:

Welchen Rat würden Sie künftigen Ober-

meistern mit auf den Weg geben?

Obermeister:

Mindestens drei Innungsversammlungen

durchführen und einen fachtechnischen

Abend, auch für Gesellen oder Vorarbeiter,

anbieten. Wichtig ist es auch, ein starkes

Vorstandsteam zu bilden.

Frage:

Wenn Sie folgend Sätze vollenden sollten,

was würden Sie sagen?

„Als Obermeister muss ich vor allem......

ein offenes Ohr für alle haben, die Kollegen

einladen, sie mitnehmen und für eine Mitar-

beit begeistern. Nicht nur an den Vorstand

denken.

„Als Obermeister sollte ich keinesfalls......

arrogant und selbstherrlich wirken.

„Die Rolle des Ehrenamts ist...

eine tolle Sache, aber auch manchmal an-

strengend.

Vielen Dank!

Aus einem Interview mit dem Obermeister der

Dachdecker-Innung Euskirchen Herbert Poyck.

121

halb voll

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Fragen an einen Meisterschüler

Frage:

Wie sind Sie darauf gekommen, Dachdecker zu

werden?

Meisterschüler:

Am Anfang hatte ich überhaupt keine Vorstellungen

davon, welchen Beruf ich später einmal ausführen

wollte. Als ich in der 10. Klasse des Gymnasiums

feststellte, dass ich Geld verdienen möchte, wollte

ich einfach raus aus der Schule. Da begann ich darü-

ber nachzudenken, was ich beruflich machen wollte.

Das war aber gar nicht so einfach. Ich habe mit

Abschluss der 10. Klasse das Gymnasium abge-

brochen und mich an die Arbeitsagentur gewandt.

Nach Tests und Beratungsgesprächen wusste ich

immer noch nicht so recht, welchen Beruf ich ergrei-

fen wollte. Als die Ferien anfingen, fragte ein Be-

kannter meinen Vater, ob ich bei ihm einen Ferien-

job im Dachdeckerbetrieb antreten wolle. Ich nahm

das Angebot an und nach Beendigung des Ferien-

jobs fragte mich dann der Chef des Unternehmens,

ob ich nicht bei ihm eine Ausbildung als Dachdecker

beginnen möchte. Und so nahm alles seinen Lauf.

Frage: Was macht Ihnen an

dem Beruf am meisten Spaß?

Meisterschüler:

Am meisten Spaß macht mir

die unglaubliche Vielfalt in die-

sem Beruf. Was man erschafft,

kann man sofort sehen, man

hat das Ergebnis vor Augen.

Dazu kommt, dass man wirk-

lich Hand in Hand zusammen

arbeiten muss und sich da-

durch gegenseitig immer mehr

vertraut. Die Arbeit macht da-

durch mehr und mehr Spaß

und dadurch läuft es auch im-

mer besser. Ganz wichtig für

mich ist: man ist nicht an sei-

nen Bürostuhl gefesselt, man

kommt raus, lernt neue Men-

schen kennen und dadurch

entstehen persönliche Bezie-

hungen.

Frage: Welche Vorteile bietet Ihnen der Beruf

für Ihre Zukunft?

Meisterschüler:

Meiner Meinung nach hat man im Hand-

werk extrem viele Möglichkeiten, seinen

Weg selbst zu wählen. Nach Abschluss der

Ausbildung kann man in der Branche unter

vielen Unternehmen und Institutionen aus-

wählen. Da liegen tolle Chancen, wenn man

sich nur dementsprechend weiterbildet und

den Willen hat, später einmal richtig Geld zu

verdienen.

Und das ist nirgendwo so einfach wie im

Handwerk. Das wird meiner Meinung nach

von der Gesellschaft komplett falsch einge-

stuft. Schon von Geburt an wird einem ein-

getrichtert, dass man bloß nicht auf den Bau

soll und lieber einen sicheren und sauberen

Arbeitsplatz wählen soll, den man nur über

Abitur und Studium erreichen kann.

Frage: In welcher Sparte wollen Sie einmal

tätig sein?

Meisterschüler:

Durch Weiterbildung möchte ich soweit

kommen, um als Führungskraft tätig sein zu

können, vielleicht als Bauleiter.

Frage: Welche Voraussetzungen muss man

als Dachdecker mitbringen?

Meisterschüler:

Die einzige Voraussetzung, die man mitbrin-

gen muss, ist der Wille. Der Rest ergibt sich

von ganz alleine. Man muss sich nur im Kla-

ren darüber sein: Man sitzt nicht auf seinem

Hintern, sondern man bewirkt etwas. Dazu

gehört es vor allem auch, Verantwortung zu

übernehmen.

Frage: Was würden Sie einem jungen Men-

schen raten, der Dachdecker werden will?

Ihr ganz persönlicher Tipp: wie läuft es am

besten?

Meisterschüler:

Höre immer gut zu, wenn dir jemand Tipps

gibt. Sei immer zuvorkommend, denn das

Wichtigste für mich ist, behandle jeden Men-

schen so, wie du behandelt werden willst.

Wenn man nur Schlechtes gibt, kommt auch

nur Schlechtes zurück. Verhalte dich richtig

und dein Leben wird viel einfacher.

Frage:

Welche Hobbies haben Sie und was machen

Sie in Ihrer Freizeit?

Meisterschüler:

Am liebsten bin ich natürlich mit meinen

Freunden unterwegs. Am Wochenende ge-

stalte ich die Zeit so vielfältig wie möglich,

fahre mit dem Auto umher, gehe in Discos

und mache Dinge, die man halt als junger

Mensch gerne unternimmt.

Aus einem Interview mit Mathieu Zimmermann (21)

aus Saarbrücken.

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Autorenverzeichnis

Tobias Backhaus, Berater Technik, ZVDH

André Büschkes, Vizepräsident, ZVDH

Claudia Büttner, Pressesprecherin, ZVDH

Stephan Eickhoff, Vizepräsident, ZVDH

Bernd Friedrichs, stellv. Landesinnungsmeister, Innungsverband Westfalen

Rolf Fuhrmann, Geschäftsführer, LIV Rheinland-Pfalz

Nobert Hain, Geschäftsführer, LIV Hessen

Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer, ZVDH

Anke Maske, Geschäftsführerin, LIV Brandenburg

Eva Meisel, Geschäftsführerin, LIV Baden-Württemberg

Kay Preißinger, stellv. Landesinnungsmeister, LIV Bayern

Thomas G. Schmitz, Geschäftsführer, Innungsverband Nordrhein

Fred Schneider, Vizepräsident, ZVDH

Ruediger Thaler, Geschäftsführer, Landesinnung Berlin

Guido Vandervelt, Geschäftsführer Messen und Marketing, ZVDH

Michael Zimmermann, stellv. Landesinnungsmeister, LIV Rheinland-Pfalz

Bildernachweis

Fotolia: Titelbild (Cooper), Seiten 7 (Delux), 10 (mhp), 12 (Marco2811),

15 (Fineas), 17 (Igor Serazetdinov), 18 (Frank Boston),

20 + 21 (tabuday), 25 (Graphithèque), 26 (sveta), 36 + 37 (pokki),

38 (John Smith), 58 (antiqueimages, elenabsi, Terriana),

66 (rami_hakala, antonbrand), 67 (Tony Baggett), 70 + 71 (egorka87),

73 (Artalis-Kartographie), 79 (royyimzy), 82 + 83 (cartoonresource),

84 (JJava, Collage Designbüro Blümling), 90 (danielabaretto),

98 (Can Yesil), 101 (Robert Kneschke), 121 (Alessio Orrù, Ivan Kopylov)

ZVDH: Seiten 9, 13, 20, 21, 40, 41, 42, 47, 50, 65, 66, 69, 70, 71, 84, 86, 88, 90,

93, 94, 102, 103, 110, 113, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 122

K. Preißinger: Seiten 22, 23, 24

S. Eickhoff: Seiten 26, 28, 29, 30, 32, 33, 34, 35

A. Büschkes: Seiten 44, 45, 47

G. Vandervelt: Seiten 60, 61, 62, 63,

E. Meisel: Seiten 72, 73, 74

R. Thaler: Seiten 76, 77, 78

N. Hain: Seiten 106, 107, 108, 109 (oben)

N. Hallermann: Seite 92

LIV Rheinland-Pfalz: Seite 49

DGUV: Seiten 95, 96, 97

124

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