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Zebralog GmbH & Co. KG © 2019 1 METHODENÜBERSICHT DESIGN THINKING Transformatives Lernen durch Engagement Soziale Innovationen als Impulsgeber für Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung Johanna Bröckel [email protected] Julia Fielitz [email protected]

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Page 1: METHODENÜBERSICHT DESIGN THINKING... · 2. Anschließend müssen wir die gewählten Aspekte sortieren. Im Design Thinking nennen wir das Clustern. Im Workshop haben wir vorgeschlagen

Zebralog GmbH & Co. KG © 2019 1

METHODENÜBERSICHT DESIGN THINKING

Transformatives Lernen durch Engagement

Soziale Innovationen als Impulsgeber für Umweltbildung

und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Johanna Bröckel

[email protected]

Julia Fielitz

[email protected]

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Inhalt Einführung ..................................................................................................... 3

1 Wir entwickeln ein gemeinsames Verständnis! ........................................ 5

2 Kurzinterviews: Verstehen, was andere bewegt! ...................................... 6

3 Standpunkte definieren: Stellvertreter*innen-Steckbriefe........................ 7

4 Ideen finden: Gemeinsam kreative Ideen entwickeln! .............................. 8

5 Wir bauen einen Prototyp! .................................................................... 10

6 Gefundene Lösungen gemeinsam reflektieren und verbessern! .............. 11

7 Finale Präsentation im Plenum als gemeinsamer Abschluss .................... 11

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Einführung

Im Projekt „Transformatives Lernen durch Engagement“ sollen Schüler*innen, Lehrer*innen und außerschulische Bildungspartner*innen gemeinsam Lernwerkstätten durchführen,

bei denen ein „Transformatives Lernen“ möglich ist. Bei einem Auftakt-Workshop am

24./25.09.2019 entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam einen Entwurf für die Lern-

werkstatt. Dabei wurden Methoden aus dem Design Thinking verwendet, welche in der

vorliegenden Methodenübersicht kurz dargestellt sind. Alle für den Auftakt konzipierten

Arbeitsmaterialien sind als Anlage angefügt.

Design Thinking ist eine Methodensammlung bzw. ein Werkzeugkoffer für die Entwick-

lung von bedarfsorientierten Lösungsansätzen. Das heißt: Wir schauen uns die Bedürf-

nisse, Probleme und Wünsche der betroffenen Menschen an und entwickeln dann mit

kreativen Methoden der Zusammenarbeit passende Lösungen für sie.

Die drei wichtigsten Elemente des Design Thinkings sind dabei:

• die Arbeit in möglichst vielfältigen (multiperspektivischen) Teams

• die Arbeit in variablen Räumen (insbesondere Post-its & Mikrozeitmanagement)

• ein ergebnisoffener (iterativer) Prozess (Doppeldiamant: Konvergenz - Diver-

genz)

Multiperspektivisches Team:

• Je unterschiedlicher die Perspektiven im Team, desto inno-

vativer und reflektierter sind die Lösungen.

• Wir bleiben im Rahmen des Prozesses im Teamsetting und

haben gemeinsame Arbeits- und Pausenzeiten.

• Wir treffen Entscheidungen gemeinsam im Team.

• Goldene Regel: „Ja und“ statt „Nein aber“

Variabler Raum:

Zeitlicher Raum ist so gestaltet, dass eine Balance zwischen

produktivem Stress und Raum für Diskussion gegeben ist (Mik-

rozeitmanagement vs. Feedback- & gemeinsame Entschei-

dungskultur).

Physischer Raum ist so gewählt und ausgestattet, dass jedes

Team eine Team-Ecke hat, die prozess- und bedarfsorientiert

gestaltet werden kann (d.h. Mobile Möbel, Post-its, etc.)

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Ergebnisoffener (iterativer) Prozess:

Der Design Thinking-Prozess hat sechs Phasen, die zwischen breitem, kreativen Sam-

meln von Daten und Gedanken und dem Einigen auf ein gemeinsames Zwischenergebnis

variieren.

In den ersten drei Phasen erarbeiten wir uns ein gemeinsames Verständnis von der Auf-

gabenstellung und den betroffenen Akteur*innen, bevor wir einen konkreten Stand-

punkt als Stellvertreter*in für den Lösungsraum definieren.

In den zweiten drei Phasen entwickeln wir Ideen für die Stellvertreter*innen und testen

mit Prototypen, wie gut sie funktionieren.

Wichtig ist, dass der Prozess ergebnisoffen und nicht linear, sondern iterativ ist – d.h.

dass wir jederzeit auf frühere Phasen zurückkommen können (und müssen!), um diese

zu verbessern, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.

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1 Wir entwickeln ein gemeinsames Verständnis!

In der „Verstehensphase“ lernen wir uns als Team mit unseren verschiedenen Wahr-nehmungen und Sichtweisen kennen und schätzen.

Wir alle haben die Welt anders kennen gelernt und verstehen und wissen deshalb

unterschiedliche Zusammenhänge in der Welt.

In der „Verstehensphase“ erarbeiten wir uns deshalb immer zunächst ein gemeinsa-mes Verständnis über die Aufgabenstellung für die Teamarbeit.

Ablauf:

1. Die Teams erhalten einen Vorschlag für eine Fragestellung. Im Rahmen des

Auftakt-Workshops lautete die Fragestellung:

"Wie muss unsere Lernwerkstatt mit außerschulischen Partner*innen gestaltet

sein, damit sie neue Lernformen durch (soziales) Engagement fördert?"

2. Jedes Team bekommt eine Plakat, auf dem die Fragestellung steht. Wir nehmen

die Aufgabenstellung nun genauer unter die Lupe und entwickeln auf dieser Ba-

sis ein gemeinsames Verständnis.

3. Zuerst nimmt sich jeder zwei Minuten Zeit für sich selbst über die Frage nachzu-

denken. Die eigenen Gedanken werden auf Post-its notiert.

Dabei helfen folgende Fragen:

• Welche Begriffe sind wichtig für mich?

(In unserem Fall z.B.: Lernwerkstatt/ außerschulische Partner*innen/

neue Form des Lernens/ soziales Engagement)

• Was verstehe ich darunter?

• Welche Herausforderungen und Chancen sehe ich darin?

• Welche Begriffe verstehe ich nicht oder sollten geändert werden?

4. Im Anschluss stellen sich alle nacheinander ihre Gedanken vor. Dabei kleben wir

die Post-its auf das Plakat, so dass sie von allen gesehen werden. Auf diese

Weise lernen wir die Sichtweisen der anderen besser kennen.

5. Gemeinsam diskutieren wir darüber, ob die Fragestellung so genutzt werden

soll, oder ob sie umformuliert werden muss, damit sie für alle passt.

Falls wir die Frage umformulieren, so schreiben wir sie noch einmal für alle sicht-

bar an das Plakat.

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2 Kurzinterviews: Verstehen, was andere bewegt!

Um zu verstehen, was andere bewegt, führen wir im Design Thinking zum Beispiel

Kurzinterviews durch. Diese zielen auf Geschichten und Emotionen ab, um Bedürfnisse

und Probleme im Hinblick auf die Aufgabenstellung zu erkennen. (z.B.: Glaubenssätze/

Erwartungen/ Ziele/ Erfahrungen/ Befürchtungen).

Dabei gelten die Prinzipien:

• offene Fragen stellen

• Gesprächsverhältnis 20:80

• 5x „Warum“ fragen, um auf unterschwellige Bedürfnisse zu stoßen

• möglichst nah am Gesagten & Getanen dokumentieren (gerne in Zitaten auf

Post-its)

• Modus: Beobachten, sich hineinfühlen und im Bewusstsein der eigenen Wahr-

nehmung dokumentieren und interpretieren - nicht bewerten!

Ablauf:

1. Gemeinsam erarbeiten wir einen Interviewleitfaden, damit alle mit den gleichen

Fragen rausgehen.

2. Wir bilden Zweierteams, verlassen das Team und befragen Personen außerhalb

des Teams (in unserem Fall: ein Zweierteam einer anderen Schule). Dabei orien-

tieren wir uns an dem Interviewleitfaden. Eine Person im Zweierteam stellt die

Fragen, die andere Person notiert die Antworten der interviewten Person.

3. Nach dem Interview reflektieren wir im Zweierteam, was wir im Interview ge-

hört haben und verständigen uns darauf, was das Interessanteste war und no-

tieren dies auf Post-its.

*Gute Post-its:

• Großschreibung

• Visuell, damit wir die Post-its schnell wieder erkennen

• eine Farbe pro Person im Interview, um die Interviews auseinanderhal-

ten zu können

• einen Gedanken pro Zettel (weil mehr nicht leserlich drauf passt ☺)

4. Danach stellen wir uns die Interviews der Reihe nach in unseren Teams vor, da-

mit wir wieder alle auf dem gleichen Stand sind. Dafür kleben wir unsere Post-

its analog zu unserer Vorstellung an eine Wand. In unserem Fall gab es einen

Vorschlag für Kategorien (z.B.: Rolle der Interviewten Person; was motiviert die

Person; was für Ideen hat die Person u.s.w.), in die die Post-its wie in eine Ta-

belle eingeordnet werden konnten.

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3 Standpunkte definieren: Stellvertreter*innen-Steckbriefe

In einem nächsten Schritt treffen wir gemeinsam eine Auswahl der Erkenntnisse, die wir

am spannendsten finden, um sie dann als Stellvertreter*innen (auch Personas genannt)

der identifizierten Akteur*innen der Lernwerkstatt zusammen zu fassen. Dieser Prozess-

schritt dient der Vereinfachung und Verbildlichung unserer Datenmengen: wir haben Be-

dürfnisse und Probleme gesammelt und geben denen jetzt ein Gesicht und eine Stimme,

damit wir uns besser in sie reinversetzen und über sie reden können.

Ablauf:

1. Für die Auswahl der interessantesten neuen Erkenntnisse im Team nutzen wir Kle-

bepunkten. Jedes Teammitglied bekommt drei Klebepunkte, die dann "auf 3" auf

die subjektiv interessantesten Post-its geklebt werden. Dieses Verfahren dient

dem Zweck, dass alle Teammitglieder ihre gegenseitigen Lieblingsideen gesehen

haben aber keine großen Diskussionen darüber ausbrechen.

2. Anschließend müssen wir die gewählten Aspekte sortieren. Im Design Thinking

nennen wir das Clustern. Im Workshop haben wir vorgeschlagen anhand der Rol-

lenkategorien zu sortieren, weil uns das am Leichtesten erschien.

3. Für die so entstandenen Rollencluster nutzten wir im Anschluss ein Arbeitsblatt

(die sogenannten Stellvertreter*innen-Steckbriefe), um die verschiedenen Per-

spektiven auf eine Lernwerkstatt zu sortieren und konkrete Stellvertreter*innen

aus den ausgewählten Aspekten herauszuarbeiten.

4. Abgeschlossen wird die Phase, indem die Stellvertreter*innen den anderen Grup-

pen (z.B.: in einem Rollenspiel) vorgestellt werden. Diese Vorstellung dient vor al-

lem dem Zweck, Feedback zu Nachvollziehbarkeit der definierten Standpunkte

einzuholen, um mögliche Inkohärenzen der Personas aufzudecken oder wichtige

Aspekte zu ergänzen.

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4 Ideen finden: Gemeinsam kreative Ideen entwickeln!

Ab dieser Phase widmen wir uns dem Lösungsraum ausgehend von den Stellvertre-

ter*innen, die wir in den vorangegangenen Phasen erarbeitet haben. Im Modus des

unbegrenzten kreativen Denkens, wollen wir nun bedarfsorientierte Antworten und Lö-

sungsansätzen für die erarbeiteten spezifischen Herausforderungen der jeweiligen

Stellvertreter*innen finden. Für ein konstruktives Brainstorming sind vor allem gute

Ausgangsfragen und verschiedene Brainstormingmethoden für die Ermöglichung ver-

schiedener Denkarten- und Weisen wichtig.

Ablauf:

1. Brainstormingfragen, weil gute Fragen gute Antworten provozieren!

Treffende Brainstormingfragen, können von den Stellvertreter*innen-Steckbriefen ab-

geleitet werden, weil auf ihnen u.a. die größten Herausforderungen der Stellvertre-

ter*innen zusammengefasst sind. Erklärt an einem Beispiel:

Wenn der Stellvertreter*innen-Steckbrief lautet: „Wir haben Paul getroffen, der Schwierigkeiten hat, sich in der Schule länger als 20 min am Stück zu konzentrieren und

waren überrascht, dass er sich beim Computer spielen aber zwei Stunden am Stück

konzentrieren kann“, könnten mögliche Brainstormingfragen sein: „ Wie kann Schule sich für Paul wie Computer spielen anfüh-

len?“ oder: „Wie kann Schule genauso viel Spaß machen wie ein Computerspielen?“

2. Brainstormingmethoden, weil kreatives Denken durch abwechslungsreiche

Rahmenbedingungen begünstigt wird!

Heiße Kartoffel: Diese Methode setzt auf spielerischen Zeit-

druck, um unbegrenztes Denken zu ermöglichen. D.h. dass sich

die Teilnehmenden im Kreis aufstellen und eine Kartoffel rum-

schmeißen. Diese Kartoffel ist (im Spiel) heiß und man darf sie

nur weiterschmeißen, wenn man eine Idee hervorgebracht hat.

Dieser Zeitdruck dient dem Effekt, dass die kritische Brille/ der

Anspruch an die (eigenen) Ideen auf spielerische Weise abgesenkt wird und die Kreati-

vität angeregt wird- das Motto heißt es gibt keine dummen Ideen, jeder noch so banale

oder verrückte Gedanke kann jemand anderes auf eine Superidee bringen bzw. in der

Ableitung eine tolle neue Lösung bringen. Die Coaches schreiben die Ideen auf Post-its

mit.

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Superhero: Manchmal hilft es Superkräfte zu haben, um zu abstrahieren.

Diese Methode kann mit der heißen Kartoffel kombiniert werdem und hilft

den Teilnehmenden grade anfangs aus dem beschränkten Denken auszu-

brechen, indem sie sich vorstellen sie hätten die besonderen Fähigkeiten

ihres Superheros (z.B.: stark wie Pippi Langstrumpf, technisch ausgerüstet

wie James Bond, übermenschliche Kräfte wie Superman u.s.w.)

Ideenblume: Die Ideenblume kann gut an eine Runde, in der die „heiße Kartoffel“ gemacht wurde, angeschlossen werden. Nachdem die Teilneh-menden indidviduell die Lieblings-Ideen aus dem „heiße Kartoffel“ -

Brainstorming wählen, kleben sie diese als Post-its auf die unterste Kante

eines DinA4 Blanko Papiers. Für diese Methode ist ein Tisch, an dem das

ganze Team sitzen kann gut. Nun wird von dieser ersten Idee aus assozi-

iert und Ideen aufeinander aufgebaut. Im Minutentakt werden die so ent-

stehenden „Ideenblumen“ im Kreis herumgereicht, sodass alle Teilneh-menden zu allen Ideenblumen assoziiert haben.

Umgedreht: Manchmal hilft es, erst negativ zu denken und die negativen

Gedanken dann ins Gegenteil zu verkehren. Dafür lauten die Brainstor-

mingfragen dann auch beispielhaft in Bezug auf unseren Stellvertreter

Paul: „Was wären Umstände, in denen sich Paul keine zwei Minuten kon-

zentrieren kann? " Die umgedrehten Antworten darauf können zu interes-

santen neuen Gedanken führen.

Dabei gelten generell die Prinzipien:

• Spaß fördert die Kreativität!

• Auch banale oder total verrückte Ideen helfen auf dem Weg zur „richtigen Idee“!

• #nofilter!

• Es gibt keine dummen Ideen!

• Wir bewerten die Ideen nicht!

• Ideen aufeinander aufbauen: gemeinsam sind wir am kreativsten!

Was wäre eine richtig blöde Idee?

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5 Wir bauen einen Prototyp!

Wir prototypisieren unsere Ideen, um sie testen zu können: indem wir Ideen anfassbar

machen, müssen wir sie nicht erklären, sondern können sie Menschen in die Hand geben

und gucken, ob sie sie verstehen. Auf diese Weise können wir konstruktives Feedback

zu unseren Ideen sammeln.

Dabei ist wichtig, dass Prototypen unfertige Testobjekte sind, die nur die Kernfunktion

einer Idee darstellen müssen. Um diesen Modus auszuprobieren haben wir im Work-

shop ein WarmUp mit dem sogenannten Protobot

(http://molly.is/experimenting/protobot/#de) durchgeführt.

Für die Prototypen der Lernwerkstätten nutzten wir die zeiteffiziente und funktionale

Methode der Papierprototypen. Die entsprechenden Vorlagen waren der sogenannte

„Ideensteckbrief“ und die sogenannte „Lernwerkstattplanung“.

Die Prinzipien des Prototypisierens lauten:

• mit den Händen denken!

• Ideen „in echt“ aufeinander aufbauen!

• Ausprobieren statt ausdiskutieren!

• Früh und häufig scheitern!

• Feedback ist ein Geschenk!

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6 Gefundene Lösungen gemeinsam reflektieren und verbessern!

Beim Design Thinking glauben wir an Kooperation statt Wettbewerb. Wir tauschen uns

deshalb gerne (früh und immer wieder im Prozess) aus und unterstützen uns mit kon-

struktiven Rückmeldungen, weshalb wir sogenannte „Testings“ und „Crosssharings“ ver-

anstalten. Also Formate, in denen wir uns austauschen und Feedback geben, weil wir an

die Kraft der kollektiven Intelligenz glauben und auf diese Weise mögliche Denkfehler

enttarnen und beheben können, statt sie durch den gesamten Prozess zu schleifen.

Im Rahmen des Workshops haben wir in diesem Sinne einen „Feedback-Bazar“ veran-staltet.

Ablauf:

1. Dafür haben die Gruppen (mobile) Flipcharts mit ihren Lernwerkstatt- und

Feedbackplakat vorbereitet und sich über zwei Räume verteilt.

2. Indem sich die Teams intern in zwei Gruppen aufteilten (die sogenannten „Er-

klärbären“ und die „Wandelwanzen“) wurde zeiteffizient sicher gestellt, dass

alle Teilnehmenden sowohl in der Rolle als Wandelwanzen alle anderen Lern-

werkstatt-Plakate gesehen und gefeedbackt haben, als auch in der Rolle der

Erklärbären ihre Lernwerkstattplakate vorgestellt haben.

3. Das empfangene Feedback wurde auf Post-its festgehalten.

4. Zeitlich wurde dies mit einem Gong koordiniert.

5. Anschließend gab es nochmal Zeit, in der das Feedback im Team diskutiert und

gegebenen Falls eingearbeitet werden konnte. Das wird im Design Thinking das

Prinzip der Iteration genannt.

7 Finale Präsentation im Plenum als gemeinsamer Abschluss

Die finale Präsentation der Lernwerkstatt-Prototyp-Plakate diente nochmal dem Zwecke

eines abschließenden Feedbacks und der Wertschätzung und Ehrung der Teilnehmen-

den untereinander. Die Plakate skizzieren die Idee und Planung der Durchführung der

Lernwerkstätten und können als (Erklärungs) Grundlage für die daheimgebliebenen

Schüler*innen und Projektpartner*innen zur Weiterentwicklung genutzt werden.

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8 Anhang

8.1 Aufgabenstellung

8.2 Stellvertreter*innen Steckbrief

8.3 Ideenwerkstatt

8.4 Lernwerkstatt-Plakat

8.5 Feedback-Plakat

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Wie muss unsere Lernwerkstatt mit außerschulischen Partner*innen gestaltet sein,

damit sie neue Lernformen durch (soziales) Engagement fördert?

gemeinsame Aufgabenstellung

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Stellvertreter*innen Steckbrief

Wir haben .................................................. getroffen, der/die sich in Kurzform am besten so beschreiben lässt:

Name & Charakteristika

Wir waren überrascht festzustellen, dass er/sie.....

Für die Person wäre es ein Durchbruch, wenn....

Hier geht es darum, die besondere Situation der Person zu beschreiben. Gab es für euch Überraschungen, Probleme oder vielleicht Widersprüche, die aus den Erzählungen der Person hervorgingen.

Hier geht es darum ausgesprochene oder von euch aus dem Erzählten (interpretativ) identifizierte Bedürfnisse bzw. Wün-sche festzuhalten.

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Ideen Steckbrief

So sieht unsere Idee aus... Unsere Idee in wenigen Sätzen...

Diesen Mehrwert hat unsere Idee

für unseren Bildungsalltag...

Das sind die nächsten Schritte um,

unsere Idee weiter zu entwickeln...

Name der Idee...

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Lernwerkstatt - PlanungWas sind exemplarische Ziele der Lernwerkstatt?Welche Bedürfnisse / Probleme / Hindernisse adressiert die Lernwerkstatt?

Welche Ressourcen / Kompetenzen

/ Rahmenbedingungen braucht es?

Welche innerschulischen / außerschulischen räumlichen und technischen Voraussetzungen braucht es für die Durchführung der Lernwerkstatt?

Themenfeld Welche theoretische Anbindung gibt es in der Schule?

PraxisfelderIn welche Art von Projektengagement bettet sich die Lernwerkstatt ein?

Lernwerkstattbeteiligte:

Wer sind die schulinternen Teilnehmenden der Lernwerkstatt?Braucht es Unterstützung von weiteren Akteur*innen aus der Schule ?Welche außerschulischen Bildungsträger*innen/Projektpartner*innen braucht es in der Lernwerkstatt? Welche Akteur*innen sozialer Innovationen braucht es in der Lernwerkstatt?

Welche zeitlichen Rahmenbedingungen braucht es?

Über welchen Zeitraum und in welcher Frequenz / Intensität / Zeitrhythmus findet die Lernwerkstatt statt? Wie ist die Lernwerkstatt in den Schulalltag eingebettet?

Ideenparkplatz

Risiken und Chancen der LernwerkstattFinanzieller Rahmen / Bereitschaft von anderen Akteur*innen mitzumachen…

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was gut funktioniert...

was ich mich noch frage...

was noch verbessert werden kann...

welche Ideen ich noch habe...

Feedback

für