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Methodische Reihe: Passen
JUNIOR-COACH1
DEUTSCHER FUSSBALL-BUND • METHODISCHE REIHEN 1
GRUNDLAGEN DER TRAININGSMETHODIK
LERNEINHEITEN 22 – 23 / METHODISCHE REIHEN 1
Das Passen ist die elementare Technik des modernen Kombinationsfußballs. Sicherer Spielaufbau und schnelle
direkte Passstafetten erfordern richtiges Timing, Zielgenauigkeit und variable Schussschärfe. Präzise Zuspiele
müssen in höchstem Tempo und unter Gegnerdruck beherrscht werden.
Der methodische Weg des Pass-Trainings im ÜberblickI N F O
6.Wettspiel nahesTraining II
1. Vorübungen
4. Direktspiel
3. Aus demDribbling
5. Wettspiel -nahesTraining I
2. Aus demStand
Komponenten des Trainings der PasstechnikKorrekte Bewegungsabläufe Vor allem im
Grund lagentraining muss auf die korrekte Ausführung
der Technik geachtet werden, da Fehler im grundlegen-
den Bewegungsablauf die Leistungsent wicklung hemmen
und später nur schwer ausgemerzt werden können.
Variable Techniken Im Wettkampf ergeben sich auch
Zuspiele mit der Hacke, der Fußspitze oder dem Kopf.
Die unten angeführten Passtechniken sind die häufigsten,
erlauben die kontrolliertesten Zuspiele und sollten
daher beherrscht werden.
Genauigkeit Vorrangiges Ziel ist immer möglichst große
Zielgenauigkeit. Die Schärfe der Pässe sollte die Präzision
nicht beeinflussen.
Variable Distanzen Obwohl im modernen Fußball wegen
der engen Räume vorwiegend das Kurzpassspiel Anwen-
dung findet, müssen etwa in Kontersituationen oder bei
Seitenwechseln Pässe über größere Distanzen beherrscht
werden. Dabei muss das Zuspiel hinsichtlich der Schuss-
schärfe genau abgestimmt sein, um nicht abgefangen zu
werden.
JUNIOR-COACH2
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Mit der Innenseite
Fehlerbilder
Sondertechnik 1: Innenseit-Dropkick
Sondertechnik 2: Mit der Außenseite
Technikhinweise
• Standbein: Knie leicht gebeugt,
Fuß neben dem Ball, Fußspitze
zeigt in Schussrichtung.
• Spielbein: Fußspitze nach außen ge-
dreht, leicht angezogen und fixiert.
• Schuss: Spielbein anwinkeln und in
Schussrichtung nachschwingen.
Technikhinweise
• Bild 1: Das Standbein ist hinter,
nicht neben dem Ball, das Knie ist
durch gestreckt!
• Bild 2: Der Ball wird nur mit der
Fußspitze getroffen! Die ideale
weil breiteste Trefffläche zum ge-
nauen Passen ist die Innenseite.
Technikhinweise
• Ein hoher Ball wird unmittelbar mit
dem Bodenkontakt weitergeleitet.
• Technik wie beim Innenseitstoß,
erschwert durch das Timing.
• Schussvariationen: Treffer ober-
halb der Ballmitte (flach), Mitte
(halbhoch) und unterhalb der Ball-
mitte (hoch).
Technikhinweise
• Geeignet für einen verdeckten
Pass über kurze Distanz.
• Standbein: Knie leicht gebeugt, Fuß
in Schrittweite neben dem Ball.
• Spielbein: Fußspitze angezogen,
zeigt nach vorne. Der Ball wird
vom Standbein weg nach außen
gespielt.
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LERNEINHEITEN 22 – 23 / METHODISCHE REIHEN 1
GRUNDLAGEN DER TRAININGSMETHODIK
JUNIOR-COACH
Vorübungen
• Partnerübung: Ein Spieler sitzt mit zur Seite ge-
streckten Beinen, der zweite versucht, in dieses „Bein-
tor“ zu treffen.
• Aufgabenwechsel nach 20 Schüssen.
• Die Schussdistanz je nach Könnensstand der Spieler
individuell variieren.
• Bereits von Anfang an auf korrekte und beidfüßige
Ausführung achten!
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
GASSENFORM AUF „BEINTORE“
• Partnerübung: Der Spieler mit Ball versucht, die Beine
des gegenüber stehenden Spielers zu treffen.
• Wer verzeichnet zuerst zehn Treffer?
• Die Schussdistanz je nach Könnensstand der Spieler
individuell variieren.
• Bereits von Anfang an auf korrekte und beidfüßige
Ausführung achten!
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
BEINE TREFFEN
• Der Spieler passt den ruhenden Ball so an die Wand,
dass er möglichst genau zu ihm zurückprallt.
• Diese Übung eignet sich hervorragend für das Eigen-
training, das die Trainingseinheiten ergänzen soll, um
dem Spieler optimale Lernfortschritte zu ermögli-
chen.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
AN DIE WAND PASSEN
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JUNIOR-COACH
Aus dem Stand
• Die Spieler paarweise gegenüber postieren, dazwi-
schen Hütchentore aufstellen.
• Der Spieler mit Ball passt durch das Hütchentor zum
Partner.
• Dieser stoppt den Ball und passt den ruhenden Ball
zurück.
• Welches Duo schießt zuerst 30 Tore?
• Die Übung kann durch zwei Veränderungen er-
schwert werden: Schmalere Hütchentore und eine
größere Pass distanz erfordern mehr Präzision und
eine höhere Schussschärfe.
• Auf den Wettbewerb verzichten, wenn die Ausführung
der Pässe zu überhastet und damit zu ungenau ist.
• Bereits hier alle Passtechniken schulen.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
„GASSEN“ MIT HÜTCHENTOR
• Die Spieler mit Ball postieren sich vor einem Tor mit
Torhüter.
• Ein Spieler ohne Ball in größerem Abstand zum Tor.
• Der erste Spieler mit Ball passt zum Spieler ohne Ball,
dieser nimmt das Zuspiel an und schließt auf das Tor
ab.
• Der Passgeber wechselt auf die Position des Pass emp-
fängers.
• Die jeweiligen Entfernungen zum Tor dem Leistungs-
stand der Spieler anpassen.
• Kleine Gruppen parallel üben lassen, um Wartezeiten
zu verringern. Durch häufige Wiederholungen wird die
Technik effektiver geschult.
• Die Spieler nicht durch verschiedenste Korrekturen
überfordern und demotivieren: Im Mittelpunkt dieser
Übung steht das Passen, nicht die Torschusstechnik.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
MIT TORABSCHLUSS
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GRUNDLAGEN DER TRAININGSMETHODIK
JUNIOR-COACH
Aus dem Dribbling
• Mehrere Hütchentore in einem Übungsfeld aufbauen.
• Die Spieler in Paare mit je einem Ball einteilen.
• Die Spielerpaare traben durch das Übungsfeld und
passen sich durch die Hütchentore zu.
• Ein Hütchentor mehrmals hintereinander zu durch-
spielen ist nicht erlaubt.
• Diese Könnensstufe erweitert die Anforderungen, da
der Ball nun nicht mehr ruht. Daher zunächst ein lang-
sames Dribbeltempo fordern und die Korrekturen auf
die Position zum Ball und das Timing beschränken.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
AUF HÜTCHENTORE
• Spieler mit Ball neben einem Tor mit Torhüter postie-
ren, ein Spieler ohne Ball vor dem Tor.
• Der erste Spieler neben dem Tor dribbelt von der
Grundlinie einige Schritte ins Feld und passt aus dem
Dribbling zum Spieler ohne Ball.
• Dieser nimmt den Ball an und mit und schließt auf das
Tor ab. Dann Positions- und Aufgabenwechsel.
• Erschweren: Der Angreifer soll sich vor dem Zuspiel
einige Schritte nach links oder rechts bewegen. Ziel
ist es, dass der Passgeber vor seinem Zuspiel vom Ball
weg zum Passempfänger schaut, um präzise passen
zu können. Der Passempfänger bestimmt in der Regel
mit seinem Laufweg, wann und wohin der Pass ge-
spielt werden soll.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
MIT TORABSCHLUSS
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Direktspiel
• Die Spieler an Hütchen postieren (s. Abbildung).
• Der erste Spieler passt zum Spieler am nächsten Hüt-
chen, dieser lässt prallen und läuft um sein Hütchen
herum in Richtung drittes Hütchen.
• Der erste Spieler passt dem zweiten in den Lauf und
läuft zum zweiten Hütchen, dieser leitet weiter zum
dritten Spieler, Passfolge wie zuvor usw.
• Den Ball etwas in Richtung Dreiecksmitte abprallen
lassen, damit der Schusswinkel für den nächsten Pass
günstiger wird.
• Wechsel der Schussschärfe: 1. Pass mit Druck, beim
Prallenlassen „entschärfen“, 3. Pass dosiert in den
Lauf usw.
• Nach einer kurzen Gewöhnungsphase zwischen Posi-
tion 3 und Position 1 Pass-Spiel statt des Dribblings.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
IM DREIECK
• Die Spieler an Hütchen postieren (s. Abbildung).
• Der erste Spieler neben dem Tor passt zum Wand-
spieler, dieser lässt prallen.
• Der erste Spieler leitet das Wandspiel direkt weiter an
den zentralen Spieler, der den Ball an- und mitnimmt
und auf das Tor abschließt. Jeder Spieler rückt eine
Station weiter, gleicher Ablauf von der anderen Seite.
• Der Wandspieler sollte den Ball etwas in Richtung Tor
prallen lassen, damit der Winkel für den folgenden
Pass günstiger wird.
• Auf die Anwendung verschiedener Passtechniken ach-
ten.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
MIT TORABSCHLUSS
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JUNIOR-COACH
Wettspielnahes Training I
• Hütchenvierecke markieren, an jedem Hütchen ein
An greifer, in der Mitte zwei Verteidiger.
• „4 gegen 2“, die Angreifer sollen sich möglichst direkt
zupassen. Die Verteidiger dürfen nur gehen!
• Verliert ein Angreifer den Ball, so wechselt er mit dem
Verteidiger die Aufgabe, der bereits am längsten in
der Mitte war.
• Die Angreifer sollen die gesamte Größe des Übungs-
feldes nutzen.
• Der Passende muss immer drei Anspielmöglichkeiten
haben: zwei jeweils seitlich, eine diagonal.
• Die Feldgröße der Leistungsstärke der Spieler anpas-
sen.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
EINSCHRÄNKUNG FÜR DIE ABWEHRSPIELER
• Je drei Spieler zu einer Mannschaft bestimmen, freies
Spiel auf zwei Tore mit Torhütern.
• Die verteidigende Mannschaft ist nur mit zwei Spie-
lern auf dem Feld, der dritte wartet neben dem Tor.
• Nach einem Torabschluss der Angreifer oder Ball er-
oberung der Verteidiger und Rückpass auf den Tor-
hüter Wechsel der Angreifer-/Verteidigeraufgabe.
• Die Angreifer müssen die Überzahl nutzen und sich
eine Torchance herausspielen. Keine überhasteten
Einzel aktionen!
• Die Spieler durchnummerieren, so dass klar ist, wel-
cher Verteidiger als Nächster das Spielfeld verlassen
muss.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
ÜBERZAHL DER ANGREIFER
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GRUNDLAGEN DER TRAININGSMETHODIK
JUNIOR-COACH
Wettspielnahes Training II
• Ein Übungsfeld mit vier Hütchentoren markieren.
• „3 gegen 3“ auf die Hütchentore
• Die Angreifer sollen durch schnelle Spielverlagerun-
gen Torchancen herausspielen.
• Die Größe des Übungsfeldes nutzen und auch lange
Pässe einstreuen.
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
ERLEICHTERUNG DURCH MEHR TORE
• Ein Übungsfeld mit zwei Toren mit Torhütern markie-
ren.
• „5 gegen 5“ („4 gegen 4“) auf die beiden Tore.
• Nicht zu große Mannschaften bestimmen, damit jeder
Spieler ausreichend Spielanteile hat.
• Bei einer etwas kleineren Feldgröße müssen die Pässe
unter höchstem Gegnerdruck ausgeführt werden (vgl.
Foto).
ÜBUNGSBESCHREIBUNG
METHODISCHE HINWEISE/KORREKTUREN
IN KOMPLEXER SPIELFORM