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MINERALWASSER MINERALWASSER Wissenswertes für die Ernährungs- beratung

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MIN

ERAL

WAS

SER

M I N E R A L W A S S E R

Wissenswertes

für die

Ernährungs-

beratung

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Inhal t3

1. Natürliches Mineralwasser 4

2. Andere Wasserarten 5

2.1 Natürliches Heilwasser2.2 Quellwasser2.3 Tafelwasser2.4 Leitungswasser/Trinkwasser

3. Die Entstehung von natürlichem Mineralwasser 6

4. Die Brunnenerschließung 7

5. Das Sortiment natürlicher Mineralwasser-Arten 8

6. Die Regionen, in denen natürliches Mineralwasser vorkommt 8

7. Gesetzliche Regelungen 9

7.1 EU-Mineralwasser-Richtlinie7.2 Deutsche Mineral- und Tafelwasser-

Verordnung (MTV)

8. Die Kohlensäure 11

9. Das Etikett und seine Informationen 11

10. Haltbarkeit 13

11. Unerwünschte Stoffe 14

12. Mineralwasser-Konsum 14

12.1 Historisches12.2 Entwicklung des Mineralwasser-

Verbrauchs in Deutschland

13. Die Mineralwasser-Branche 16

14. Die Verpackungen für Mineralwasser 16

14.1 Der Verschluss14.2 Das Etikett

15. Richtiges Trinken 18

15.1 Wasser – die Grundlage allen Lebens15.2 Wasserverteilung im Körper15.3 Flüssigkeitsbedarf15.4 Folgen des Flüssigkeitsmangels15.5 Verluste von Mineralstoffen

16. Mineralstoffe im Mineralwasser 21

16.1 Aufgaben der Mineralstoffe16.2 Ursachen der Mangelversorgung

mit Mineralstoffen

17. Die Mengenelemente 23

17.1 Natrium17.2 Kalium17.3 Chlorid17.4 Calcium17.5 Magnesium17.6 Weitere Inhaltsstoffe

18. Die Spurenelemente 28

18.1 Fluorid18.2 Eisen18.3 Weitere Spurenelemente

19. Ausreichendes Trinken ist lebensnotwendig 30

20. Säuglinge haben einen besonderen Flüssigkeitsbedarf 32

21. Senioren trinken zu wenig 34

22. Sportliche Leistung erfordert ausreichendes Trinken 35

23. Wer abnehmen will, muss viel trinken 36

24. Ein Wort zu „leichteren“ Alternativen 37

Weiterführende Literatur 38

Inhalt

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1 . Natür l iches Mineralwass er 4

Natürliches Mineralwasser ist nach gesetzlicher Definition Wasser, das seinen Ursprung in einemunterirdischen, vor Verunreinigungen geschütztenWasservorkommen hat. Es ist von ursprünglicherReinheit und besitzt ernährungsphysiologische Wir-kungen aufgrund seines Gehaltes an Mineralstoffen,Spurenelementen oder sonstigen Bestandteilen. Seine Zusammensetzung, seine Temperatur und seine übrigen wesentlichen Merkmale bleiben imRahmen geringer natürlicher Schwankungen konstant.

Natürliches Mineralwasser bedarf einer amtlichenAnerkennung, bevor es auf den Markt gebracht wer-den darf. Das amtliche Anerkennungsverfahren umfasst mehr als 200 Einzeluntersuchungen, mit denen die geologischen, chemischen und hygienisch-mikrobiologischen Eigenschaften des Mineralwasserswissenschaftlich überprüft werden.

Natürliches Mineralwasser darf nur eingeschränkten,gesetzlich genau definierten Behandlungsverfahrenunterzogen werden. So dürfen nur unbeständige Bestandteile wie Eisen oder Schwefel entfernt undKohlensäure entzogen oder zugesetzt werden. Seinewesentlichen, die Charakteristik des Mineralwassersbestimmenden Bestandteile dürfen nicht verändertwerden. Eine Desinfektion ist ausdrücklich verboten.Natürliches Mineralwasser muss direkt am Quellortin die für den Endverbraucher bestimmten Gefäßeabgefüllt werden. Der Verschluss muss geeignet sein,Verfälschungen und Verunreinigungen zu vermeiden.

Natürliches Mineralwasser darf nicht in Containerntransportiert oder über Thekenzapfgeräte ausge-geben werden. In der Gastronomie gehört Mineral-wasser in der Originalflasche auf den Tisch; ein offener Ausschank ist unzulässig.

1 . Natürliches Mineralwasser

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2. Andere Wass erarten5

Nicht jedes Wasser, das in Flaschen verkauft wird, istnatürliches Mineralwasser. Es kann auch Heilwasser,Quellwasser, Tafelwasser oder abgefülltes Trinkwas-ser sein. Wodurch unterscheiden sich die einzelnenWasserarten voneinander?

2.1 Natürliches Heilwasser

Es stammt wie natürliches Mineralwasser aus unter-irdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasser-vorkommen und muss direkt am Quellort abgefülltwerden. Heilwasser besitzt aufgrund seiner charakte-ristischen Mineralstoffe und Spurenelemente hei-lende, lindernde und vorbeugende Wirkungen. Diesebesonderen Eigenschaften müssen anhand wissen-schaftlicher Studien nachgewiesen werden. Heilwas-ser wird deshalb auch nach dem Arzneimittelrecht zugelassen.

2.2 Quellwasser

Es stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservor-kommen, bedarf aber keiner amtlichen Anerken-nung. Quellwasser muss in seiner Zusammensetzungden Kriterien entsprechen, die für Trinkwasser gelten.Das Etikett muss die Bezeichnung „Quellwasser“ tragen. Es muss am Quellort direkt abgefüllt werden.

2.3 Tafelwasser

Tafelwasser ist kein reines Naturprodukt, sondern ein hergestelltes Getränk. Als Basis dient Trinkwasseroder Mineralwasser. Zugegeben werden z. B. Soleoder bestimmte zugelassene Mineralstoffe. Tafel-wasser bedarf keiner amtlichen Anerkennung undkann an jedem beliebigen Ort hergestellt und abge-füllt werden. In der Gastronomie wird es meist überThekenzapfgeräte ausgeschenkt. Das Etikett darf keine Hinweise auf eine bestimmte geographischeHerkunft enthalten und muss die Bezeichnung „Tafel-wasser“ tragen.

Die Bezeichnung „natürlich“ ist dem Mineral- und Heilwasser vorbehalten. Quell- und Tafelwasser dürfen diese Bezeichnung nicht verwenden, um eineVerwechslung mit natürlichem Mineralwasser aus-zuschließen. Sie dürfen aus dem gleichen Grund auchkeinen Quell- oder Brunnennamen tragen.

2.4 Leitungswasser/Trinkwasser

Für die Trinkwasserversorgung wird dem Wasser-kreislauf so genanntes Rohwasser entnommen. Esentstammt zu etwa zwei Dritteln dem Grundwasserund zu etwa einem Drittel dem Oberflächenwasser –also Seen, Talsperren und dem Uferfiltrat von Flüs-sen. Es muss hygienisch-mikrobiologisch einwandfreisein. Daher darf es mechanisch und chemisch aufbe-reitet werden. Je nach Region sind Ozonierung, Chlo-rung oder künstliche Bodenpassage die Verfahrendazu. Die Trinkwasserqualität muss den Kriterien derTrinkwasser-Verordnung und der EU-Trinkwasser-Richtlinie entsprechen. Für die Aufbereitung sindmehr als 50 Chemikalien gesetzlich zugelassen. Inbestimmten Konzentrationen können diese Stoffe imTrinkwasser noch vorhanden sein.Die Wasserwerke untersuchen regelmäßig entspre-chend der Trinkwasserverordnung die Qualität ihresWassers. Sie sind für die Qualität des Wassers jedochnur bis zum Übergabepunkt, d. h. bis zur Wasseruhr,verantwortlich. Je nach Alter und Qualität der Haus-installation kann Leitungswasser somit auf der letz-ten Etappe zum Verbraucher Spuren von Blei, Kupferoder anderen Metallen erhalten.

2. Andere Wasserarten

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3 . D ie Entstehun g von natür l ichem Mineralwass er 6

Etwa 71 Prozent der Erdoberfläche (rund 362 Millio-nen Quadratkilometer) sind von Wasser bedeckt. 97,4 Prozent des gesamten Wasservorkommens derErde sind Salzwasser, weitere 2,1 Prozent liegen gefroren als Gletscher und Eiskappen der Pole vor.Nur 0,3 Prozent des gesamten Wasservorkommensauf der Erde ist Süßwasser, das jedoch nicht immerals Trinkwasser verfügbar ist.

Abbildung 1Wasserverteilung auf der Erde in Mio. km3

Natürliches Mineralwasser entsteht aus Nieder-schlagswasser, das in den Boden eindringt und bis zumehreren hundert Metern tief durch unterschiedlicheGesteinsschichten hindurchsickert. Dabei wird es gefiltert und gereinigt. Je tiefer es eindringt, umsowärmer wird es. Auf seinem Weg durch das Gesteinnimmt das Wasser Mineralstoffe und Spurenelementeauf – je nach Gesteinsart in unterschiedlicher Kon-zentration und Zusammensetzung. Der Vorgang derVersickerung dauert so lange an, bis das Wasser aufeine wasserundurchlässige Schicht – z. B. eine Ton-schicht – stößt, einen so genannten Grundwasser-stauer. Da Wasser stauende Schichten nicht absolutdicht oder in ihrer Ausdehnung begrenzt sind, findensich in der Erdkruste oft mehrere Grundwasserschich-ten übereinander. Mineralwasser kommt in der Regelaus tiefer liegenden Grundwasserschichten, wo essich gegebenenfalls mit Kohlensäure anreichert, dieaus vulkanischen Vorgängen stammt. Der lange Wegist Garant für seine besonders natürliche Reinheit.

Als Tiefenwasser bezeichnet man tief liegende Wasserschichten, die durch mindestens eine wasser-undurchlässige Schicht vom Grundwasser getrenntsind. Aus diesem Tiefenwasser stammt das natürliche Mineralwasser. Es ist vor jeglicher Verunreinigunggeschützt und steht damit auf der Güteskala ganzoben.

Unter Grundwasser versteht man alle Wasseran-sammlungen, die sich im oberen Erdreich oberhalbvon wasserundurchlässigen Schichten gebildet haben.

Oberflächenwasser fällt als Regen auf die Erde odertritt aus dem Erdinneren hervor. Es sammelt sich inSeen, Bächen und Flüssen, versickert im Erdreichoder fließt dem Meer zu. Emissionen aus der Indust-rie, Einflüsse aus der Landwirtschaft und andereFaktoren können das Oberflächenwasser mehr oderweniger verschmutzen. Auch das Regenwasser kannaus der Luft Schmutz mitbringen.

3. Die Entstehung von natürlichem Mineralwasser

Das Wasser auf der Erde: Nur 3,6 von1.384,1 Millionen Kubikkilometern sindverfügbares Trinkwasser.

Meerwasser 1.348,5

Süßwasser (Eis, Gletscher) 27,8

Verfügbares Trinkwasser 3,6

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4. Die Brunnenerschl ießun g7

Manchmal dauert esJahrhunderte, bis dasWasser durch die Gesteinsschichten gesickert ist und sein sicheres „Lager“ erreichthat. Auf seinem Weg hates Mineralstoffe undSpurenelemente ausdem Gestein gelöst undso seinen individuellenGeschmack angenom-men.

Quellen bilden sich unter verschiedenen Bedingun-gen. Schichtquellen entstehen dort, wo die wasser-führende Schicht die Erdoberfläche schneidet. Überlaufquellen sind das Ergebnis, wenn geologisch-tektonische Hindernisse das Grund- oder Tiefen-wasser stauen und zum Austritt zwingen. Verwer-fungsquellen nennt man Brunnen, in denen das Wasser durch Kluftsysteme – vornehmlich an Verwerfungsstellen der Erdkruste – hochsteigt und an der Oberfläche austritt.

Wasser steigt jedoch auch nach oben, wenn es sicherwärmt oder wenn Kohlensäuredruck es nach obenpresst. Ist ein Überdruck des Tiefenwassers der Grunddafür, dass Mineralwasser aufsteigt, so spricht manvon „artesischen Quellen“. Liegt die Wassertempera-tur von Quellen über 20° Celsius, so heißen sie „Ther-men“.

Nicht alle natürlichen Quellen geben regelmäßigWasser ab. Die wirtschaftliche Nutzung ist aber erstinteressant, wenn mindestens 2000 Liter pro Stundezu Tage kommen. „Schüttung“ heißt der Fachbegrifffür die kontinuierliche Wasserabgabe. Dabei achtendie Brunnenbetriebe darauf, dass Zufluss und Ent-nahme einander entsprechen.

Die Bohrtiefe deutscher Mineralbrunnen beträgt biszu 800 Metern. Das natürliche Mineralwasser sprudeltdann entweder durch natürlichen Kohlensäuredruckhervor oder es wird an die Erdoberfläche gepumpt.Die meisten Mineralwasservorkommen werden durchBohrung erschlossen. Der Bohrkanal muss zuver-lässig abgedichtet sein, damit Oberflächenwasser dasMineralwasser nicht verunreinigen kann. Zur Quali-tätssicherung gehört auch die regelmäßige Überwa-chung und Wartung der Pumprohre.

4. Die Brunnenerschließung

Brunnenbetrieb

Grundwasser

Tiefenwasser

WasserführendeSchicht

Vulkanische Kohlensäureschicht

Abbildung 2 Die Brunnenbohrung

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5. Das Sort iment natür l icher Mineralwass er-Arten6. Die Re gionen, in denen natür l iches Mineralwass er vorkommt

8

Je nachdem, welche Gesteinsschichten natürliches Mineralwasser durchflossen hat, weist es unter-schiedliche Zusammensetzungen und Geschmacks-richtungen auf. Es lassen sich vier große Gruppenunterscheiden:

Hydrogencarbonat-Wässer Sie stammen aus kalkreichen Gesteinen, die viel Calciumcarbonat (CaCO3) und Hydrogencarbonat(HCO3

-). enthalten. In diese Gruppe gehören die meisten Mineralwässer. Hydrogencarbonate sind dieSalze der Kohlensäure. Mineralwässer, die reich anHydrogencarbonat sind, haben einen eher neutralenGeschmack und eignen sich gut als Säurepuffer.

Sulfat-Wässer Sie kommen aus Regionen, in denen das Gestein besonders viel Gips eingelagert hat. Diese Wässerenthalten viel Schwefel, der als Sulfat oder SO4

--

auf dem Etikett vermerkt ist. Sulfate sind die Salzeder Schwefelsäure. Sulfat-Wässer schmecken je nachSulfat-Konzentration süßlich bis leicht bitter und kön-nen bei höherer Konzentration eine leicht abführendeWirkung haben.

Chlorid-WässerSie haben während ihrer Entstehung Salzlager – Ablagerungen der Urmeere – durchlaufen. Sie sindreich an Chloriden (Cl-) und meist auch an Natrium(Na+). Sie werden vor allem dann empfohlen, wennstarke Flüssigkeits- und damit Mineralstoffverlustebeim Schwitzen, bei Durchfall und Erbrechen aufge-treten sind. Natrium und Chlorid bilden zusammenKochsalz. Chlorid-Wässer schmecken leicht salzig,wenn sie gleichzeitig einen hohen Natriumanteil auf-weisen.

MischformenDas sind z. B. Calcium-Sulfat-Hydrogencarbonat-Wässer oder Calcium-Magnesium-Chlorid-Wässer. Bei einem so gekennzeichneten Mineralwasser machen die genannten Stoffe (gemessen in mol) mindestens 20 Prozent der Anionen bzw. Kationenaus. Bei einem Calcium-Sulfat-Hydrogencarbonat-Wasser macht Calcium mindestens 20 Prozent der Kationen, Sulfat und Hydrogencarbonat jeweils min-destens 20 Prozent der Anionen aus.

5. Das Sortiment natürlicher Mineralwasser-Arten

6. Die Regionen, in denen natürliches Mineralwasser vorkommt

Mineralquellen mit mineralreichen Wässern (mehrals 1000 Milligramm gelöste feste Bestandteile pro Liter) kommen nur in ganz bestimmten Gebieten vor.Es sind solche Gegenden, in denen in relativ jungererdgeschichtlicher Zeit (vor 70 bis 200 Millionen Jahren) vulkanische Aktivitäten oder tektonische Störungen auftraten. Typisch dafür sind z. B. die Eifel,das Ober- und Mittelrheintal und das Hessische Berg-land. Mineralwässer aus anderen Regionen habenzum Teil einen geringeren Mineralstoffgehalt, weilhier andere geologische Bedingungen herrschen.

Abbildung 3Deutschland ist einBrunnenland. Rund 240Mineralbrunnenbetriebefüllen aus rund 550Quellen ihr natürlichesMineralwasser ab.

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7. Ges etz l iche Re g elun g en9

7.1 EU-Mineralwasser-Richtlinie

1996 wurde die EU-Richtlinie für die Gewinnung und den Handel mit natürlichem Mineralwassernovelliert, die den europäischen Markt mit weit über1000 anerkannten Mineralwässern harmonisierensoll. Die Richtlinie präzisiert z. B. die Bestimmungenzu den Behandlungsverfahren sowie zur Etikettierungnatürlicher Mineralwässer. Sie erlaubt auch den Ein-satz ozonangereicherter Luft zur Enteisenung; dieEinzelheiten dieses Verfahrens sind allerdings nochGegenstand der Beratung in den Gremien der EU-Kommission. Auch die Diskussion über Grenzwertefür geogene Stoffe, die zwar natürlich im Gestein vor-kommen, aber dennoch unerwünscht sind, ist nochnicht abgeschlossen.

Die EU-Richtlinie legt auch die Deklaration der Inhaltsstoffe auf dem Etikett fest. So müssen seit dem28. Oktober 1998 die Analysenergebnisse auf demEtikett stehen und die charakteristischen Bestandteiledes jeweiligen Mineralwassers ausweisen. Das Quell-wasser wurde in die Mineral- und Tafelwasser-Richt-linie der EU neu aufgenommen.

7.2 Deutsche Mineral- und Tafelwasser-Verordnung

Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung in ihrerFassung vom 3. März 2003 legt die Definition der ver-schiedenen Wasserarten fest und beschreibt genau,wann ein Wasser sich natürliches Mineralwassernennen darf. Das Recht auf die Bezeichnung „natürli-ches Mineralwasser“ setzt ein amtliches Anerken-nungsverfahren voraus. Auch die Bezeichnungen„Sprudel“, „Säuerling“, „Quelle“, „Bronn“ oder „Brun-nen“ sind ausschließlich natürlichem Mineralwasservorbehalten.

Quellname und QuellnutzungJedes Mineralwasser muss aus einem eigenenBrunnen stammen. Es darf nur eine Marke aus einer Quelle abgefüllt werden. Quellname undQuellort müssen auf dem Etikett ausgewiesensein. Ein Mineralwasser aus der gleichen Quelledarf jedoch in einer stillen, also CO2-reduzierten,und in einer kohlensäurehaltigen Variante auf denMarkt kommen.

NutzungsgenehmigungDie zuständigen Behörden überprüfen nicht nurdas natürliche Mineralwasser, sondern auch denAbfüllbetrieb sehr genau. Quellfassung, Rohrlei-tungen, Abfüllmaschinen und Wassertanks müs-sen so beschaffen sein, dass Veränderungen desnatürlichen Mineralwassers ausgeschlossen sind.

Amtliche AnerkennungNatürliches Mineralwasser ist das einzige Lebens-mittel in Deutschland, das einer amtlichen Anerkennung bedarf. Das amtliche Anerkennungs-verfahren umfasst mehr als 200 Einzelunter-suchungen. Sie überprüfen die geologischen, chemischen und hygienisch-mikrobiologischen Eigenschaften des Mineralwassers wissenschaft-lich und zuverlässig. Die Untersuchungen müssenerkennen lassen, dass das unterirdische Wasser-vorkommen vor Umweltverunreinigungen ge-schützt ist.

AbfüllungNatürliches Mineralwasser muss am Quellort abgefüllt werden, und zwar unmittelbar in die fürden Endverbraucher bestimmte Verpackung.

Chemische AnalyseJedes natürliche Mineralwasser muss auf dem Eti-kett einen Hinweis auf seine chemische Analysetragen. Die Analyse gibt an, aus welchen charakte-ristischen Bestandteilen (Analysenauszug) sichdas Wasser zusammensetzt. Das Analysedatumund der Name des untersuchenden Instituts wer-den ebenfalls oft vermerkt. Die Zusammensetzungder Inhaltsstoffe bleibt in der Regel über viele Jahre unverändert. Daher kann das Datum der Inhaltsanalyse auf dem Etikett bereits länger zu-rückliegen. Dies bedeutet aber keineswegs, dassdas Mineralwasser in der Zwischenzeit nichtuntersucht worden wäre. Es bedeutet lediglich,dass die zeitlich genau festgelegten routinemäßi-gen Untersuchungen das Ergebnis der letzten Analyse fortlaufend bestätigt haben. Als natürlicheSchwankungen in der Zusammensetzung, die vonder MTV toleriert werden, gelten: – gelöste Bestandteile +/- 20 Prozent – gelöstes Kohlendioxid +/- 50 Prozent.

7. Gesetzliche Regelungen

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7. Ges etz l iche Re g elun g en 10

QualitätssicherungRegelmäßige und engmaschige Kontrollen prüfenund sichern die Qualität in chemischer und hygie-nisch-mikrobiologischer Hinsicht. Die Kontrollendes natürlichen Mineralwassers finden auf mehre-ren Ebenen statt. Die Mitgliedsfirmen im VerbandDeutscher Mineralbrunnen führen täglich in ihreneigenen Labors Indikatoruntersuchungen durch.Neben den Eigenkontrollen werden regelmäßig Untersuchungen in externen unabhängigen Laborsdurchgeführt, deren Ergebnisse auf dem Etikett zulesen sind. Zusätzlich unterliegt natürliches Mine-ralwasser den amtlichen Analysen der Kontroll-behörden. Weichen neuere Analysenergebnissevon früheren ab, veranlassen die Abfüllbetriebesofort umfangreiche Nachprüfungen – bis die Ursachen dafür ausgeräumt sind.

BehandlungsverfahrenNatürliches Mineralwasser darf nach den Richtli-nien der EU nur folgenden Behandlungsverfahrenunterzogen werden: dem Ausfällen von uner-wünschten Inhaltsstoffen wie Eisen-, Mangan-oder Schwefelverbindungen und Arsen und dem

Entzug von Kohlensäure bzw. dem Versetzen bzw.Wieder-Versetzen mit Kohlensäure oder Kohlen-dioxid. Die Behandlungen des natürlichen Mine-ralwassers müssen den überwachenden Behördenmitgeteilt werden. Durch diese Behandlungsver-fahren dürfen die charakteristischen, seine Eigen-schaften bestimmenden Bestandteile des Mineral-wassers nicht verändert werden.

– Enteisenung: Oft enthalten Mineralwässer von Natur aus gelöstes Eisen, das bei Kontakt mit der Luft oxi-diert und rotbraun flockig ausfällt. Diese Flockensind zwar für die Gesundheit völlig unbedenklich, sehen aber unappetitlich aus. Daher entzieht manMineral- und Heilwässern das Eisen, bevor mansie abfüllt. Der Begriff „enteisent“ auf dem Etikettweist auf dieses Verfahren hin. Er bedeutet nicht,dass ein solches Wasser dem Körper das Eisenentzieht, wie viele Verbraucher irrtümlich anneh-men.

– Entschwefelung:Ein zu hoher Schwefelgehalt wirkt sich nachteiligauf den Geschmack und den Geruch des Mineral-wassers aus. Daher dürfen die Brunnen Schwefel-verbindungen aus dem Mineralwasser entfernen.Auf dem Etikett erscheint dann der Aufdruck „ent-schwefelt“.

– Veränderung des Kohlensäure-Gehalts:Die Kohlensäure darf ganz oder teilweise entzogenwerden. Kohlendioxid darf beim Abfüllen zuge-setzt werden.

Jeder Brunnenbetriebkontrolliert die Mineral-wasserqualität täglich in eigenen modern aus-gestatteten Untersu-chungslabors.

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Das Etikett ist sozusagen die Visitenkarte des natür-lichen Mineralwassers. Der Verbraucher findet daraufalle wichtigen Informationen über die Mineralwasser-Marke. Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnungschreibt die notwendigen Angaben auf dem Etikett vor:

Hierzu gibt das Etikett Auskunft:

– Verkehrsbezeichnung („natürliches Mineralwasser“)– Quellort, Quellname– Analysenauszug– Mindesthaltbarkeitsdatum– Behandlungsverfahren, sofern vorgenommen (entei-

sent, entschwefelt, Kohlensäure-Entzug oder -Zusatz)– Füllmenge– Name des Brunnenbetriebes oder des Importeurs

oder des Vertreibers – Angabe des Fluoridgehaltes, sobald über 1,5 Milli-

gramm pro Liter

8 . Die Kohlensäure9. Das Et iket t und s eine Informat ionen

11

Die quelleigene Kohlensäure stammt aus dem tiefenErdinneren. Ein Liter abkühlendes Magma aus derVulkanmasse setzt 80 Liter Kohlensäure frei. Diesesteigt nach oben und dringt in das Tiefenwasser ein,das dann als natürliches Mineralwasser gewonnenwird. Deutsche Mineralwässer enthalten meist mehrKohlensäure als ausländische Marken. Mineralwässer,die von Natur aus einen hohen CO2-Gehalt aufweisen,stammen zum größten Teil aus Regionen, die in der Ver-gangenheit eine rege vulkanische Tätigkeit aufwiesen.

Die meisten Brunnenbetriebe setzen aus Geschmacks-gründen ihrem Mineralwasser Kohlensäure bei. DieKohlensäure hat aber auch einen konservierenden

Nebeneffekt. Sie wirkt im natürlichen Mineralwasserbakterizid, tötet also Bakterien ab. Sie ist dafür ver-antwortlich, dass die Salze der Hydrogencarbonatenicht ausfallen und das Mineralwasser trüben. NachÖffnen der Flasche entweicht die Kohlensäure all-mählich. Bei längerem Stehen kann man eine Trübung durch Calcium- und Magnesiumcarbonatebeobachten. Im Mund reinigt die Kohlensäure die Geschmackspapillen, fördert durch das Prickeln dieDurchblutung und regt den Speichelfluss an. Das befreit den Mundraum besser von kariesförderndenSpeiseresten. Ein erfrischender Geschmack stellt sichein. Ein Glas Mineralwasser zwischen den Gängensorgt dafür, dass die Zunge sensibler auf feine Geschmacksunterschiede reagiert. Dies gilt sowohl fürSpeisen wie auch für weitere Getränke, z. B. Wein.

Die Kohlensäure fördert auf natürliche Weise die Ver-dauung. Deshalb empfehlen Ernährungsexperten, beiVerstopfung ein Glas natürliches Mineralwasser aufnüchternen Magen zu trinken. Ein empfindlicher Ma-gen verträgt jedoch Mineralwasser mit wenig Kohlen-säure besser.

8. Die Kohlensäure

9. Das Etikett und seine Informationen

Mineralwasser-Art Kohlensäure-Gehalt je Liter

Kohlensäurefrei weniger als 1 Gramm

Kohlensäurereduziert 4- 5,5 Gramm

klassisch ca. 7 Gramm

Tabelle 2

MUSTERQUELLEMUSTERQUELLESPRUDELHAUSENNatürliches Mineralwasser

mit Kohlensäure versetzt , enteisent

Kationen: Anionen:Natrium 0,0 mg /l Fluorid 0,0 mg /lKalium 0,0 mg /l Chlorid 0,0 mg /lCalcium 0,0 mg /l Sulfat 0,0 mg /lMagnesium 0,0 mg /l Hydrogencarbonat 0,0 mg /l

Zusammensetzungen entsprechend den Ergebnissen der amtlichanerkannten Analyse vom 24.05.1999, Institut Wasserius

M i n d e s t e n s h a l t b a r b i s E n d e D a t u m

1

2

34

5

6

7

Quellname

Ort der Quell-

nutzung

Verkehrsbezeich-

nung

Kohlensäuredekla-

ration und ggf.

Behandlungs-

verfahren

Obligatorische

Deklaration der

charakteristischen

Bestandteile

Hinweis auf Analyse

mit Institut und

Datum, in der Regel

mit dem Hinweis:

durch laufende Kon-

trollen bestätigt

Mindesthaltbarkeits-

datum

1

2

3

4

5

6

Abbildung 4

7

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9. Das Et iket t und s eine Informat ionen 12

Einige Angaben müssen nicht auf jedem Etikett ste-hen, sondern dürfen sogar nur erscheinen, wenn dasjeweilige Mineralwasser bestimmte Kriterien erfüllt.

Diese zusätzlichen Informationen können dem Ver-braucher die Auswahl erleichtern, wenn er ein Was-ser mit definierten Eigenschaften sucht.

Bezeichnungen für Mineralwässer Bedingung

Mit sehr geringem Gehalt an Mineralien Mineralstoffgehalt nicht mehr als 50 Milligramm pro Liter

Mit geringem Gehalt an Mineralien Mineralstoffgehalt nicht mehr als 500 Milligramm pro Liter

Mit hohem Gehalt an Mineralien Mineralstoffgehalt mehr als 1500 Milligramm pro Liter

„Natürliches kohlensäurehaltiges enthält die gleiche Menge eigener Quellkohlensäure in der Mineralwasser“ Flasche wie am Quellaustritt

„Natürliches Mineralwasser mit eigener enthält mehr Kohlensäure in der Flasche als am Quellaustritt; Quellkohlensäure versetzt“ zugesetzte Kohlensäure muss aus dem gleichen Quellvorkommen

stammen.

„Natürliches Mineralwasser mit enthält Kohlensäure aus anderen QuellenKohlensäure versetzt“

„Säuerling“ Mineralwasser mit mehr als 250 Milligramm pro Liter natürlicher Kohlensäure an der Quelle – ihm kann evtl. weiter CO2 zugesetzt werden, es darf aber keine willkürlichen Veränderungen erfahren.Heilwasser: mit mehr als 1000 Milligramm pro Liter natürlicher Kohlensäure in der Quelle

Sprudel a) Säuerling, der unter natürlichem Kohlensäuredruckhervorsprudelt

b) Mineralwasser, das unter CO2-Zusatz abgefüllt wurde

Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung: In der z. Z. gültigen Fassung der MTV (3. März 2003):

Mineralwässer mit einem Gehalt nicht über Natrium 20 Milligramm pro LiterNitrat 10 Milligramm pro LiterNitrit 0,02 Milligramm pro LiterFluorid 0,7 Milligramm pro LiterSulfat 240 Milligramm pro LiterMangan 0,05 Milligramm pro Liter Arsen 0,005 Milligramm pro LiterRadium-226 125 Millibecquerel pro LiterRadium-228 20 Millibecquerel pro Liter

Tabelle 3

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Tabelle 4

9 . Das Et iket t und s eine Informat ionen10. Haltbarkei t

13

Mineralwässer, deren Inhaltsstoffe bestimmteSchwellenwerte über- bzw. unterschreiten, könnendiese auf dem Etikett mit festgelegten Bezeichnungen

aufführen. Diese Zusatzbezeichnungen erleichterndem Verbraucher die Auswahl des für ihn geeignetenMineralwassers.

Mineralstoffe Zusatzhinweise Werte für den Mineralstoffgehalt

Natrium Natriumhaltig mehr als 200 Milligramm pro Liter

Natrium Geeignet für natriumarme Ernährung weniger als 20 Milligramm pro Liter

Calcium Calciumhaltig mehr als 150 Milligramm pro Liter

Magnesium Magnesiumhaltig mehr als 50 Milligramm pro Liter

Chlorid Chloridhaltig mehr als 200 Milligramm pro Liter

Sulfat Sulfathaltig mehr als 200 Milligramm pro Liter

Hydrogencarbonat Bicarbonathaltig mehr als 600 Milligramm pro Liter

Fluorid Fluoridhaltig mehr als 1 Milligramm pro Liter– Kennzeichnungspflicht: mehr als 1,5 Milligramm pro Liter– Hinweis auf Etikett, dass dieses Wasser ab 5 Milligramm pro Liter

nur in begrenzten Mengen getrunken werden soll:

Eisen Eisenhaltig mehr als 1 Milligramm pro Liter (zweiwertiges Eisen)

Natürliches Mineralwasser kann man nahezu unbe-grenzt lange lagern, wenn die Flaschen original verschlossen bleiben. Die natürliche Reinheit, die hygienische Abfüllung und die Kohlensäure sind fürdie lang anhaltende Frische ausschlaggebend. DasEU-Recht schreibt jedoch für alle Lebensmittel die Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums vor. Deshalbsteht seit 1992 auch auf den Etiketten für Mineralwäs-ser ein solches Datum, meist ein Termin ein bis zwei

Jahre nach dem Abfüllmonat – abhängig vom Flaschenmaterial. Ist diese Frist abgelaufen, kann mandas Wasser dennoch bedenkenlos genießen, soferndas „Frische-Siegel“ – eine Banderole über Schraub-verschluss und Flaschenhals – bzw. der Sicherungs-ring am Verschluss unversehrt sind.

10. Haltbarkeit

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11 . Unerwünschte Stof fe12. Der Mineralwass er-Konsum

14

Natürliches Mineralwasser muss an der Quelle hygie-nisch-mikrobiologisch einwandfrei sein und darf keine Verunreinigung durch Schadstoffe aus der Umwelt aufweisen. Mit anderen Worten: Alle im natürlichen Mineralwasser enthaltenen Stoffe müssennatürlichen Ursprungs sein.

Natürliches Mineralwasser kann aber von Natur ausauch unerwünschte Stoffe enthalten, die dem Gesteinentstammen und toxikologisch relevant sein können.Beispiele hierfür sind Cadmium, Blei, Quecksilber undArsen. Für solche geogenen Stoffe, die aus dem Ge-stein stammen, hat der Gesetzgeber bestimmte

Grenzwerte festgelegt. In den meisten Mineralwäs-sern kommen diese Stoffe jedoch gar nicht oder nur ingeringfügigen Spuren vor.

Die Novelle der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift, diedie Untersuchungen an natürlichem Mineralwasser imEinzelnen festlegt, nennt typische Indikatorstoffe für eine anthropogene Kontamination und nennt Orientie-rungswerte, die nicht überschritten werden sollen. Fallses doch im Einzelfall zu einer Überschreitung kommensollte, ist eine fachwissenschaftliche Einzelprüfung erforderlich. Auch die EU-Kommission berät z. Z. überdie Einführung von Orientierungs- bzw. Grenzwerten für bestimmte unerwünschte Stoffe im Mineralwasser.

11. Unerwünschte Stoffe

12. Der Mineralwasser-Konsum

12.1 Historisches

Der Mensch war zu allen Zeiten, in allen Kulturenund überall auf der Welt auf der Suche nach dem guten, dem heilbringenden, ja dem „heiligen“ Wasser.Bereits in der Frühgeschichte galt Mineralwasser alsHeilmittel. Aus solehaltigen Quellen schöpften schonunsere Urahnen wertvolle Mineralstoffe.

Die Römer entdeckten die wohltuenden Wirkungenwarmer Quellbäder auf die Gesundheit und entwi-ckelten eine ausgeprägte Badekultur. Auch als Ge-tränk stand das Mineralwasser aus Germanien sohoch im Kurs, dass die Römer es in Tonkrügen überdie Alpen nach Rom transportierten. Gerade derperlige Geschmack war bei den Römern besondersbeliebt, denn deren einheimischen Mineralquellenenthielten deutlich weniger Kohlensäure. Der hoheKohlensäuregehalt des Mineralwassers aus demNorden des Römischen Reiches gewährleistete seinegute Haltbarkeit auf den langen Transportwegen.

Im Mittelalter und vor allem gegen Ende des 16. Jahr-hunderts erkannten Ärzte den therapeutischen Wertdes Mineralwassers. So entwickelten sich in dendeutschen Mineralbädern die berühmten Bade- undTrinkkuren. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts transpor-tierte man Mineralwasser planmäßig auch über weiteStrecken. In versiegelten Füllkörben und Tonkrügengelangte es nach England und Russland, ja sogarnach Amerika und Australien. Wegen der langen undbeschwerlichen Transportwege, die hohe Kosten ver-

ursachten, war Mineralwasser lange Zeit nur für sehrwohlhabende Schichten erschwinglich. Dies ändertesich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als dieVerkehrsverbindungen ausgebaut wurden.

Um 1800 tauchte die erste Glasflasche für Mineral-wasser auf. Anfangs hatte jeder Brunnen seine eige-nen charakteristischen Flaschen. Je mehr Mineral-wasser in ganz Deutschland mit der Zeit auf denMarkt kam, umso größer wurde das „Leergut-Pro-blem“. Schon 1930 suchte man die Lösung in einerEinheitsflasche, die nicht unbedingt zu ihrem ursprünglichen Abfüller zurückfinden musste.

Zwei Neuentwicklungen lösten Jahrzehnte später eine wahre Revolution aus – unter ökonomischen wieökologischen Gesichtspunkten: Zuerst machte der Hebelverschluss dem Schraubverschluss Platz. Weni-ger Bruch und schnellere Abfüllgeschwindigkeiten –so zahlte sich die Investition aus. Zusätzlichen Schubgewann die Branche mit der neuen gestalterischenForm ihres Mehrwegsystems: 1969 entwickelte derDesigner Professor Kupetz die charakteristische Per-lenflasche. 98 Prozent der Verbraucher kennen sieund setzen sie mit dem Produkt „natürliches Mineral-wasser“ wie auch mit dem Attribut „umweltfreundli-ches Mehrwegsystem“ gleich.

Lange Zeit war Mineral-wasser Königen undAdligen vorbehalten.Entsprechend aufwendigverpackt, schickten esdie Händler an ihre be-tuchten Kunden. Erstseit Beginn des 20. Jahr-hunderts konnte sich jedermann den erfri-schenden Genuss vonMineralwasser leisten.Sein Siegeszug begannjedoch erst 1969 mit derso genannten Perlenfla-sche – dem Paradestückim umweltfreundlichenMehrwegsystem derdeutschen Brunnen.

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12. Der Mineralwass er-Konsum15

12.2 Entwicklung des Mineralwasser-Verbrauchs in Deutschland

Die Klassiker:

Vor dem Zweiten Weltkrieg tranken die Deutschen imstatistischen Durchschnitt nur 2 Liter Mineralwasserpro Kopf jährlich. Bis 1970 stieg der Pro-Kopf-Jahres-verbrauch auf 12,5 Liter. 1980 lag die Konsumrate be-reits bei 40 Litern pro Kopf. Zur Jahrtausendwendeüberstieg der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch die 100-Li-ter-Grenze. Die Verbraucher aus den neuen Bundes-ländern schenkten zum Zeitpunkt des Mauerfalls demMineralwasser noch kaum Wertschätzung – habenaber inzwischen kräftig nachgeholt.

2002 freute sich die Mineralwasser-Branche über ei-nen Rekordabsatz von über 11 Milliarden Liter, davonwaren 8,4 Milliarden Liter Mineral- und Heilwasser.Zweidrittel des Absatzes (58 Prozent) entfielen aufMineralwässer mit klassischem Kohlensäuregehalt,während kohlensäurearme und kohlensäurefreieMineralwässer einen Marktanteil von rund 38 Prozenthatten. Die kohlensäurefreien Mineralwässer habenseit Jahren ein stetig steigendes Marktvolumen. Mine-ralwässer mit Aromen stellten knapp 1 Prozent desAbsatzes.

Heilwasser hatte 2002 einen Marktanteil von knapp 3 Prozent.

Die Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke

Das zweite Standbein der Mineralwasser-Branche sinddie Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke. Bei denBrunnenlimonaden, -brausen und -fruchtsaft-getränken auf Mineralwasserbasis sind vor allem dieSchorlen aus Mineralwasser und Fruchtsaft sehr beliebt – allen voran die Apfelschorle. Aber auch dieroten Fruchtvarianten wie Kirsche und Johannisbeereziehen inzwischen nach.

Die Verbraucher werden immer gesundheitsbe-wusster. Gleichzeitig aber legen sie gesteigerten Wertauf Geschmacks- und Genusserlebnisse. So genannte„functional drinks“ (Getränke mit Zusatznutzen) wiedie Schorlen und ACE-Getränke kommen diesenWünschen entgegen und gewinnen einen wichtigenPlatz im Rahmen einer vernünftigen und gesundenErnährung.

1970 1980 1990 1995 2000 2001 2002

12,5

39,6

82,7

91,9

100,3

108,6113,7

0

20

40

60

80

100

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0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

1990 1995 2000 2001 2002

6930,1

9236,5

10213,810668,6

11222,3

Abbildung 5Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser in Deutschland (in Litern)

Abbildung 6GesamtabsatzEntwicklung von Mineral- und Heilwasser1 und Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken (Mio. Liter)

1 (inkl. Mineralwasser mit Aromen)

Mineral- und Heilwasser– die Nummer Eins: nicht nur zum Durst-löschen, auch zum Genießen und um fit zubleiben.

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13. Die Mineralwass er-Branche14. Die Verpackun g en für Mineralwass er

16

Rund 600 deutsche Mineralwasser-Marken sind der-zeit im Handel erhältlich. Damit ist Deutschland inEuropa und der Welt der Mineralwasser-Spitzenreiter– jedenfalls in Relation zu Fläche und Einwohner-zahl. Unser Reichtum an Mineralquellen liegt u. a. anden vulkanischen Aktivitäten in den Mittelgebirgenentlang der Rheinschiene. Durch die dichte deutscheBrunnenlandschaft gibt es meistens keine langenTransportwege. Die Mehrzahl der Brunnenbetriebe

schickt ihre Produkte kaum weiter als in einem Ra-dius von 100 Kilometern übers Land. Regionalität istweiterhin Trumpf.

Im Sommer 2003 waren rund 230 Mineralbrunnenbe-triebe im Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM)organisiert. Das waren fast 100 Prozent der Abfüllbe-triebe von natürlichem Mineralwasser.

13. Die Mineralwasser-Branche

14. Die Verpackungen für Mineralwasser

Der Mehrweganteil bei Mineralwasser ist hoch. Er lagim Sommer 2003 bei fast 80 Prozent, d. h. vier vonfünf Mineralwasserflaschen werden wiederbefüllt.Die meisten Mineralwässer werden nach wie vor inGlasmehrwegflaschen abgefüllt (rund 60 Prozent).Kunststoffflaschen aus PET sind weiter im Aufwind,wobei der Anteil von PET-Einwegflaschen derzeit zu-rückgeht. Wie sich der Verpackungsmarkt aufgrundder Auswirkungen der derzeit gültigen Verpackungs-verordnung und der vorgesehenen Novellierung ent-wickeln wird, lässt sich derzeit nicht prognostizieren.

Fast alle der 230 Mineralbrunnen füllen ihre Produkteauch in die Mehrwegflaschen der GenossenschaftDeutscher Brunnen (GDB), den so genannten Brun-neneinheitsflaschen, ab. Diese Mehrwegflaschen er-kennt man an dem Logo „GDB“, das sich auf der Per-lenflasche und der grünen Brunneneinheitsflascheaus Glas sowie den Mehrwegflaschen aus Kunststofffindet. Der Flaschenpool der GDB ist der größteMehrweg-Pool für Mineralwasser. Wegen der weitenVerbreitung des Mehrwegsystems können Verbrau-cher das Leergut für den gleichen Pfandsatz überall inDeutschland einlösen. Die Rücklaufquote der Mine-ralwasser-Flaschen liegt bei 99 Prozent. Damit derMehrwegkreislauf vom Brunnenbetrieb über denHandel zum Verbraucher und wieder zurück zumBrunnenbetrieb reibungslos funktioniert, müssen aufjeder Station des Kreislaufs genügend Flaschen undKästen bereitstehen. Knapp zwei Milliarden Mehr-wegflaschen und über 200 Millionen Mineralwasser-Kästen sind im Umlauf.

Darüber hinaus gibt es auch firmeneigene Flaschen-pools. Einige Betriebe setzen so genannte Rücklauf-flaschen ein. Diese PET-Flaschen werden wie eineMehrwegflasche vom Verbraucher im Kasten zurück-gegeben, aber nicht wiederbefüllt, sondern recycelt.Zu einem bestimmten Anteil werden daraus neue Mi-neralwasser-Flaschen hergestellt.

Neue Impulse hat der Verpackungsmarkt auch durchden Convenience-Trend bekommen: Ob auf Reisenoder beim Sport, gefragt sind leichte Mineralwasser-Verpackungen in verschiedenen Flaschengrößen, inEinweg- oder Mehrweggebinden.

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14.1 Der Verschluss

Seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhundertsist er die Norm für Mineralwasser-Flaschen – derSchraubverschluss aus Metall oder Kunststoff. Er lösteden Bügelverschluss mit Porzellanpfropfen, Gummi-dichtung und Metallbügel ab, der den wachsendenAnsprüchen an die Produktionsgeschwindigkeitennicht mehr gewachsen war.

Die Schraubverschlüsse dichten die Flaschen überJahre sicher ab – normale Lagerbedingungen voraus-gesetzt: Kohlensäure kann nicht entweichen, Keimekönnen nicht eindringen – solange die Glasflaschenoriginal verschlossen bleiben.

Was zum Glück immer mehr Verbraucher wissen: AlleMineralwasser-Flaschen im Mehrwegsystem sollteman inklusive Schraubverschluss in den Kreislauf zurückschicken. Das gewährleistet nicht nur das um-weltschonende Recycling von Teilen aus Metall bzw.Kunststoff, die nicht direkt wieder verwendet werdenkönnen. Es erhöht auch die Lebensdauer der Mehr-wegflaschen: verschlossenes Leergut ist in der Regelunproblematischer zu reinigen und die Verschlussge-winde der Flaschen sind auf dem Rücktransport bes-ser davor geschützt, durch Druck oder Abrieb ihreFunktionsfähigkeit einzubüßen.

Bisher kommen 99 Prozent der Mehrwegflaschen für Mineralwasser inklusive der Verschlüsse zurück.Jährlich gehen rund 8.200 Tonnen Aluminium und gut14.000 Tonnen Kunststoff in Form von Verschlüssenfür Mineralwasser-Flaschen in die Wiederaufbereitung.

14.2 Das Etikett

Das Etikettenpapier gewinnt man meist aus Altpapierund Zellstoff. Dieses Rohmaterial liefern heute Pflan-zen, die schnell nachwachsen und/oder bei der Kulti-vierung des Waldbestandes anfallen. Die Etiketten wer-den mit einem Leim aus Naturprodukten (z. B. Kasein-leim aus Magermilchpulver) aufgeklebt, der sich späterbeim erneuten Reinigen gut mit Wasser lösen lässt.

14. Die Verpackun g en für Mineralwass er17

Hygienische und techni-sche Gründe verbietenes, die Schraubver-schlüsse von Mehrweg-flaschen für Mineral-wasser mehrfach zuverwenden. Ist die Fla-sche leer, sind sie den-noch nicht wertlos: BeimRücktransport schützensie die Mehrwegflascheninnen und außen, bevorsie als Wertstoffe demRecycling zugeführtwerden.

Alte Flaschenetikettenlösen die Brunnen vordem Wiederbefüllen derFlaschen bei der Reini-gung ab und geben siedann in die Altpapier-Verwertung. Denn keinRohstoff soll zu Abfallwerden.

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15. Richt i g es Tr inken 18

15. Richtiges Trinken

15.1 Wasser – die Grundlage allen Lebens

Der menschliche Körper besteht zum größten Teil ausWasser. Das Wasser ist Bestandteil aller Körperzel-len. Flüssigkeiten wie Blut, Lymphe und Verdauungs-säfte bestehen überwiegend aus Wasser. Es bestimmtdie Fließeigenschaften des Blutes und dient als Lö-sungs- und Transportmittel für Nährstoffe und Ab-bauprodukte. Als Schutz vor Überhitzung verdunstetder Körper Wasser über die Haut, um die Körpertem-peratur zu senken. Die Verdunstungskälte entziehtdem Körper Wärme. Die wasserreichsten Organe –Blut, Gehirn, Leber und Muskulatur – reagieren aufWasserverluste besonders empfindlich. Denn der Kör-per verfügt über keine Wasserreserven, die er beidrohender Austrocknung mobilisieren könnte. AlleKörperzellfunktionen setzen eine ausreichende Ver-sorgung mit Wasser voraus. Eine Störung im Wasser-haushalt des Körpers hat gravierende Folgen für vieleOrgane.

15.2 Wasserverteilung im Körper

Der prozentuale Wasseranteil am menschlichen Kör-per hängt von Alter und Geschlecht ab. Während beieinem Neugeborenen das Wasser 75–80 Prozent desKörpergewichts ausmacht, sind es bei einem Erwach-senen noch 60 Prozent und bei Senioren 50 Prozent.Bei Frauen ist der Wasseranteil aufgrund des größe-ren Fettgewebsanteils etwas kleiner als bei Männern.Etwa zwei Drittel des Körperwassers befindet sich in

den Zellen, das restliche Drittel im Extrazellulärraum(Raum außerhalb der Zellen) als interstitielle Flüssig-keit und im Gefäßsystem. Der Organismus ist be-strebt, diese Verteilung zwischen den intra- undextrazellulären Wasseranteilen konstant zu halten.

Das extrazelluläre Wasser findet sich

intravasal: im Blutinterstitiell: in der Gewebsflüssigkeittranszellulär: in Liquor, Lymphe, Kammerwasser etc.

Nur etwa 7 Prozent des Körperwassers entfällt auf dieBlutflüssigkeit. Trotz seines hohen Wassergehalteshat der Mensch keine Wasserreserven, die er im Falleeiner Austrocknung mobilisieren könnte. Nur regel-mäßiges Trinken ermöglicht es, alle Körperfunktionenaufrechtzuerhalten.

Tabelle 6Flüssigkeiten, die der Körper täglich produziert

Allein der Magen-Darm-Trakt produziert täglich 8,2 Liter Verdauungssäfte. Davon werden jedoch lediglich 2 Prozent (100 Milliliter) über den Stuhl aus-geschieden. Die restlichen 98 Prozent werden von derDarmschleimhaut resorbiert. Dies ist nur ein Beispielfür die enorme Stoffwechselleistung, die unser Kör-per täglich vollbringt. 1400 Liter Wasser durchströ-men in 24 Stunden das Gehirn. 2000 Liter fließen täg-lich durch die Nieren. Davon werden jedoch nur 2,5Liter ausgeschieden. So groß ist die Filterleistung derNieren.

0%

10%

20%

30%

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Neugeborenes1. Tag

Säugling3 Monate

Erwachsener25 Jahre

Senior85 Jahre

75-80%

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50%

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20%

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Neugeborenes1. Tag

Säugling3 Monate

Erwachsener25 Jahre

Senior85 Jahre

75-80%

75%

60%

50%

Abbildung 7Wasseranteil am Körpergewicht

Beispiel: Magen-Darm-Trakt

Verdauungssäfte gesamt 8,2 Liter täglich

Speichel 1,5 Liter täglich

Magensaft 2,5 Liter täglich

Galle 0,5 Liter täglich

Pankreas 0,7 Liter täglich

Darmsaft 3,0 Liter täglich

davon im Stuhl 0,1 Liter täglich

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15. Richt i g es Tr inken19

15.3 Flüssigkeitsbedarf

Abbildung 8Wasserbilanz eines Tages(bezogen auf einen Erwachsenen ohne starke körperliche Aktivität)

In 24 Stunden scheidet ein gesunder Erwachsener 2–2,5 Liter Flüssigkeit über die Nieren, den Darm, dieHaut und die Lungen aus. Die gleiche Menge Flüssig-keit muss im selben Zeitraum wieder aufgenommenwerden, damit der Organismus nicht austrocknet unddamit er alle Schadstoffe ausscheiden kann. Über denAbbau von Nahrung entstehen 0,3 Liter Wasser. Beieiner vollwertigen Mischkost wird ca. 1 Liter Flüssig-keit aus Lebensmitteln aufgenommen. Daraus folgt,dass der Mensch (je nach Alter) mindestens 1–1,5Liter Flüssigkeit in Form von Getränken zu sich neh-men muss, damit die Flüssigkeitsbilanz insgesamtausgeglichen ist. Ernährungsexperten empfehlen un-ter normalen Lebensbedingungen sogar eine täglicheFlüssigkeitsaufnahme von 1,5–2 Litern, um einFlüssigkeitsdefizit zu verhindern.

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf ist abhängig vom Alter vom Geschlecht vom Körpergewicht vom Klima vom Ausmaß der körperlichen Aktivität und von Erkrankungen, die mit Flüssigkeitsverlust einhergehen, z. B. Fieber, Erbrechen, Diarrhoe.

Der Flüssigkeitsbedarf steigt deutlich an bei heißemWetter, starker körperlicher Beanspruchung undSchwitzen, wie z. B. beim Sport. Hier können drei undmehr Liter täglich notwendig werden, um den Flüssig-keitsverlust auszugleichen. Aber auch im Alltag gibtes Situationen, die eine erhöhte Flüssigkeitsaufnah-me notwendig machen. So lässt allein trockene Büro-luft den Flüssigkeitsbedarf auf das Doppelte anstei-gen.

Faktoren, die bei unzureichender Flüssigkeits-versorgung zur Dehydrierung (Austrocknung) führenkönnen:

Hitzestarker Windtrockene (Heizungs-)LuftKörperliche Aktivität (schwere körperliche Arbeit,Sport, lange Autofahrten, etc.)FieberErbrechen / Durchfall

Zufuhr: 2,0 -2,5 l

Ausscheidung: 2,0 -2,5 l

1 lLebensmittel

0,5 lHaut

Darminhalt0,1 l

0,4 lLunge

1,0-1,5 lNieren

0,3 lNährstoffabbau

1,0-1,5 lFlüssigkeit

Tabelle 7Richtwerte für die tägliche Wasserzufuhr durch Getränke (ml = Milliliter)

Neugeborene und Säuglinge bis 4. Monat:

1. Tag 50–70 ml pro Kilogramm, ab 6. Tag täglich steigern bis auf

160–180 ml pro Kilogramm

Säuglinge

4 bis 12 Monate: 100–150 ml pro KilogrammQuelle: Klinikleitfaden Pädiatrie, 1995

Kinder

1 bis < 4 Jahre: 820 ml pro Tag4 bis < 7 Jahre: 940 ml pro Tag7 bis < 13 Jahre: 1170 ml pro Tag13 bis < 15 Jahre: 1330 ml pro Tag

Jugendliche und Erwachsene:

15 bis < 19 Jahre: 1530 ml pro Tag19 bis < 25 Jahre: 1470 ml pro Tag25 bis < 51 Jahre: 1410 ml pro Tag51 bis < 65 Jahre 1230 ml pro Tag65 Jahre und älter 1310 ml pro Tag

Schwangere: 1470 ml pro Tag

Stillende: 1710 ml pro Tag

Gestillte Säuglinge benötigen zusätzlich zur Muttermilch keineweiteren Getränke.

Quelle: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, DGE, 2000

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15. Richt i g es Tr inken 20

15.4 Folgen des Flüssigkeitsmangels

Durst ist ein Warnsignal und gleichzeitig ein Spät-Zeichen: Tritt ein Durstgefühl auf, so ist dies ein Zei-chen dafür, dass der Organismus bereits unter einemFlüssigkeitsmangel leidet. In bestimmten Situationenwird das Durstgefühl vom Körper nicht wahrgenom-men oder unterdrückt. So empfinden beispielsweiseSportler während intensiver körperlicher Belastungwenig Durst und trocknen, wenn sie nicht währenddes Sports trinken, regelrecht aus. Dieser Wasser-mangel ist auch nach weiteren 24 Stunden häufignoch nicht ganz ausgeglichen. Auch Nichtsportler vergessen häufig unter körperlichem oder auch seeli-schem Stress, ausreichend zu trinken.

Flüssigkeitsmangel hat gravierende Folgen für denOrganismus. Die Viskosität des Blutes nimmt zu, dasBlut dickt förmlich ein. Dadurch verschlechtert sichdie Fließeigenschaft des Blutes vor allem in der End-strombahn, also in den Kapillaren. Die Thrombose-gefahr steigt und die Versorgung des Gewebes lässtnach. Bei einem Flüssigkeitsverlust von 2 Prozent desKörpergewichtes ist der Sauerstofftransport in dieMuskelzelle vermindert. Die Folge ist eine frühzeitigeÜbersäuerung und eine raschere Ermüdung der Muskulatur. Beim Sport bedingt bereits ein Liter Flüs-sigkeitsverlust einen Leistungsabfall um 10 Prozent.

Bei Wassermangel ist die Ausscheidung von Stoff-wechsel-Endprodukten durch die Nieren beeinträch-tigt. Das Herzschlagvolumen ist reduziert, der Blutdruck sinkt und die Durchblutung der Haut ver-schlechtert sich. Der Wärmetransport zur Hautober-fläche ist gebremst, die Wärmeregulation ist gestörtund die Körpertemperatur steigt an. Auch die Gehirn-

durchblutung ist vermindert. Gleichzeitig häufen sichStoffwechselprodukte an. Diese beiden Faktoren kön-nen zu geistigen Fehlleistungen und Verwirrtheits-zuständen führen. Ein Flüssigkeitsverlust von 15 Prozent des Körpergewichtes oder mehr als 10 Litern bedeutet den Tod. Menschen, die stets zuwenig trinken, haben mit chronischer Verstopfung,Hautproblemen, Müdigkeit und Kopfschmerzen zukämpfen.

15.5 Verlust von Mineralstoffen

Wenn der Körper über die Nieren, den Darm oder dieHaut Wasser ausscheidet, verliert er gleichzeitig auchMineralstoffe. Alle Mineralstoffe (auch Elektrolyte genannt) spielen eine wichtige Rolle bei lebenswich-tigen Organfunktionen (z.B. Herz, Muskulatur, Darm)und bei allen Stoffwechselvorgängen im Körper. Eineausgeglichene Elektrolyt-Bilanz ist daher lebensnot-wendig. Die Nieren haben eine gewisse Steuerungs-funktion: Bei einem Überangebot an Mineralstoffenkönnen sie die Ausscheidung steigern, bei einemMangel an Mineralstoffen die Ausscheidung bis zu einem gewissen Maß drosseln. Diese Steuerungs-funktion der Nieren kann jedoch eine Mangelsitua-tion nicht immer vollständig ausgleichen. Um ein Defizit an Mineralstoffen zuverlässig zu vermeiden,sollte daher die Zufuhr an Mineralstoffen stets überdem eigentlichen Bedarf liegen. Einen Flüssigkeits-mangel z.B. durch Schwitzen darf man nicht aus-schließlich mit Wasser ausgleichen. Man muss auchdie verlorengegangenen Mineralstoffe ersetzen, da-mit sich der Zellstoffwechsel normalisiert.

Symptome des Wasserverlustes bei einem Erwachsenen (>70 Kilogramm)

1 Prozent des Körpergewichts = ca. 0,8 Liter leichtes Durstgefühl

2 Prozent des Körpergewichts = ca. 1,5 Liter Verminderung der Ausdauerleistung

3–5 Prozent des Körpergewichts = ca. 2,0–4,0 Liter trockene Haut / Schleimhäute, verminderter Speichel- / Harnfluss, Abbau der Kraftleistung

über 5 Prozent des Körpergewichts = ab 4 Liter Kreislaufsymptome (Puls hoch, Blutdruck runter)

um 10 Prozent des Körpergewichts = ab 7,5 Liter psychische Störungen (Verwirrtheit, Desorientierung, später Krampfanfälle)

um 15 Prozent des Körpergewichts = ca. 11 Liter Tod durch multiples Organversagen

Tabelle 8

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16. Minerals tof fe im Mineralwass er21

Mineralstoffe sind anorganische Verbindungen, dieder Körper für alle Organfunktionen braucht, die eraber nicht selbst herstellen kann. Sie müssen mit derNahrung und mit Getränken zugeführt werden. Bisheute sind 22 anorganische Elemente bekannt, dieder Mensch über seine Nahrung aufnehmen muss,um seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit aufrecht-zuerhalten. Ein erwachsener Mensch hat etwa 4 Kilo-gramm Mineralstoffe in sich, wobei allein ein Kilo-gramm auf das Calcium entfällt.

Man unterscheidet nach dem quantitativen Vorkom-men Mengen- und Spurenelemente. Mengenelementefinden sich im Körper in einer Konzentration vonmehr als 50 Milligramm pro Kilogramm Körperge-wicht. Zu ihnen zählen die Metalle Natrium, Kalium,Calcium und Magnesium. Der Gehalt von Spurenele-menten im Gewebe liegt unter 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Zu den Spurenelementenzählen Eisen, Jod, Fluorid, Zink und Mangan.

16.1 Aufgaben der Mineralstoffe

Baustoffe Mineralstoffe sind für das Wachstum unddas optimale Funktionieren des Organismus lebens-notwendig. Sie sind Baustoffe von Knochen und Zähnen und damit verantwortlich für die Festigkeitdes Skeletts, das wegen seines hohen Gehalts an Calcium und Phosphor auch als Speicherorgan dient.

Reglerstoffe Mineralstoffe liegen im wässrigen Milieumeist ionisiert als Kationen (positiv geladene Teil-chen) oder Anionen (negativ geladene Teilchen) vor.Deshalb nennt man sie auch Elektrolyte. In den ein-zelnen Körperkompartimenten sind die Elektrolyte inunterschiedlicher Konzentration vorhanden. Der os-motische Druck des Plasmas verhält sich proportionalzur Anzahl der gelösten Teilchen. Ist die Summe allerosmotisch wirksamen Teilchen in den einzelnen Flüs-sigkeitskompartimenten gleich, so spricht man vonIsotonie. Elektrolyte beeinflussen die Funktionen derPuffersysteme im Säure-Basen-Haushalt und bildenden größten Teil der osmotisch wirksamen Teilchen.

Mineralstoffe aktivieren Enzyme und damit Stoff-wechselvorgänge. Sie ermöglichen die Reizübertra-gung von Nerven auf Muskelzellen und beeinflussendie Blutgerinnung.

Bestandteile von biologisch wirksamen VerbindungenMineralstoffe sind Bestandteile von Hormonen, Vita-minen und dem Hämoglobin. Jodid ist elementarerBestandteil des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Eisenist im roten Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten. Ko-balt findet sich in Vitamin B12 .

Bereits diese kurze Zusammenfassung der Aufgabenvon Mineralstoffen verdeutlicht, wie wichtig ein aus-geglichener Mineralstoffhaushalt für den mensch-lichen Organismus ist. Tritt eine Mangelversorgungmit Mineralstoffen ein, so hat dies vielfältige undkrankhafte Veränderungen im feinen Zusammenspielder Körperfunktionen zur Folge.

Mineralstoffe im Körper

Bestandteil von Knochensubstanz und ZahnschmelzRegulation des Wasserhaushaltes und des Säure-Basen-HaushaltesBestandteil von Hormonen und EnzymenBestandteil des HämoglobinsMitwirkung bei der Erregungsleitung der NervenKoordination der Muskelaktivität und -entspannung

Mengenelemente(> 50 mg/kg Körpergewicht)

Natriumfür Wasserhaushalt,Gewebespannung,Muskelreizung und-kontraktion

Kaliumfür Flüssigkeitshaushalt,Muskel- und Nervenfunktion

Chloridin Magensäure,wichtig für Verdauung,nötig für Wasserbilanz

Calciumfür Knochen und Zähne

Phosphorfür Knochen und Zähne,Energiegewinnung

Magnesiumfür Weiterleitungder Nervenimpulseauf Muskulatur

Quelle: Leitzmann, Elmadfa:Ernährung des Menschen,DGE Nährstoffempfehlung

Spurenelemente(< 50 mg/kg Körpergewicht)

Eisenwichtig für Sauerstofftrans-port im Blut und für die Bildung roter Blutkörper-chen

Zinkfür Zellteilung,Wundheilung, Wachstum

Jodidfür Stoffwechsel derSchilddrüsenhormone

KupferBestandteil vieler Enzyme,wirkt z. B. bei Mobilisierungvon Eisen im Stoffwechsel

Fluoridfür Knochen und Zähne,beugt Karies vor

SelenBestandteil antioxidativer Schutzsysteme zur Abwehrvon Zellschäden

KobaltBestandteil von Enzymenund Vitamin B12

Abbildung 9 Mineralstoffe im Körper

16. Mineralstoffe im Mineralwasser

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16. Minerals tof fe im Mineralwass er 22

Mengenelement Funktion Mangel

Natrium Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks Körperliche SchwächeRegulation des Wasserhaushalts ÜbelkeitBeteiligung an der Erregungsleitung in Nerven- Muskelkrämpfe bis zu Kreislaufkollapsund Muskelzellen

Kalium Regulation des Flüssigkeitshaushalts MuskelschwächeBeteiligung an der Erregungsleitung in Nerven- Absinken des Blutdrucksund Muskelzellen Störungen der HerztätigkeitUnterstützung des Säure-Basen-Gleichgewichts Appetitlosigkeit und VerstopfungAktivierung verschiedener Enzyme

Chlorid Regulation der Wasserbilanz (zusammen Störung der Magensäureproduktion undmit Natrium) der Verdauungals Bestandteil der Magensäure Förderung Durchfallder Verdauung Wachstumsstörungen (in extremen Fällen)

Calcium Beteiligung am Aufbau von Knochen und Zähnen Entkalkung der Knochen (Osteoporose) wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung Zahn, Haar- und NagelschädenWeiterleitung der Nervenimpulse auf Krampfzuständedie Muskelzellen HerzrhythmusstörungenBeteiligung bei Muskelreizbarkeit und -kontraktion Regulation der Herzaktivität

Magnesium Beteiligung an zahlreichen Stoffwechselfunktionen Kopfschmerzen Beteiligung an der Erregungsleitung der Muskel- Schwindel und Nervenfasern HerzrasenAktivierung von Enzymen für die Energiegewinnung Neigung zu Krämpfen

Konzentrations- und Kreislaufschwäche

Phosphor Bestandteil der Knochensubstanz Selten MangelerscheinungenBeteiligung am Aufbau von Enzymen Schäden am Skelett und an den ZähnenBedeutung für die Energiegewinnung

Spurenelement Funktion Mangel

Fluorid Aufbau der Knochen- und Zahnstruktur WachstumsstörungenHärtung des Zahnschmelzes brüchige Knochen und ZähneRemineralisierung von Mikroentkalkungen stärkere Anfälligkeit für Karies an Zähnen Verhütung der Zahnbelag- (Plaques-)bildung Vorbeugung gegen Osteoporose bei Frauen nach der Menopause

Eisen Bestandteil des Hämoglobins, verantwortlich für Eisenmangelanämie: die Sauerstoffbindung und -abgabe Müdigkeit, Blässe, MundwinkelrhagadenBestandteil wichtiger Enzyme

Zink Unterstützung bei Zellteilung, Wundheilung Verzögerung der Wundheilung und Wachstum Haarausfall Bestandteil von mindestens 15 Enzymen Hautentzündungen

WachstumsstörungenBeeinträchtigung des Nukleinsäure-, Protein-, Fett- und Kohlenhydrat-Stoffwechsels

Mangan Beteiligung am Aufbau von Bindegewebe, möglicherweise Störungen der FruchtbarkeitKnorpel und Knochen und des SkelettaufbausSteuerung des Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydrat-Stoffwechsels

Silizium Förderung des Skelett- und des Bindegewebe- WachstumsverzögerungWachstums Störung bei der SkelettbildungStärkung der Knochen Alterungsprozesse der Gelenke, Arterien und

des Bindegewebes

Tabelle 9

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16. Minerals tof fe im Mineralwass er17. Die Men g enelemente

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16.2 Ursachen der Mangelversorgung mit Mineralstoffen

Chronisch ungenügende Zufuhr von Mineralstoffenmit Speisen und Getränken führt ebenso zu Mangel-erscheinungen wie ein übermäßiger Verlust, z. B.durch starkes Schwitzen, der nicht ausgeglichen wird.

Eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten,frischem Obst und Gemüse, Milch und Milchpro-dukten, Fleisch und Fisch gewährleistet eine ausrei-chende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffenund Spurenelementen. Stress, Zeitmangel und Hektiklassen jedoch viele Menschen nicht dazu kommen,sich gut zu ernähren statt einfach nur zu essen. Fast-food, regelmäßiges Kantinenessen und Crash-Diätengeben dem Körper selten das, was er wirklichbraucht. Übermäßiger Alkohol- und Medikamenten-konsum sind weitere Belastungen für den Organis-mus.

Flüssigkeitsverluste sind stets auch mit Mineralstoff-Verlusten verbunden. Wenn man bei sportlichen Akti-vitäten oder bei schwerer körperlicher Arbeit nichtausreichend trinkt, verliert der Körper über denSchweiß große Mengen an wichtigen Elektrolyten.Bei Hitze und trockener Luft muss man deshalb demKörper nicht nur Flüssigkeit zuführen. Auch dieElektrolyte, die mit dem Schweiß verloren gehen,müssen rasch ersetzt werden. Ein ständiger Nach-schub an Mineralstoffen ist lebensnotwendig.

In natürlichem Mineralwasser liegen die Mineral-stoffe bereits in gelöster ionisierter Form vor. Sie können deshalb rasch aus dem Darm in die Blutbahnübergehen. Man spricht hier von einer guten „Bio-verfügbarkeit“.

Resorption

Mehrere Faktoren bestimmen das Ausmaß, in dem dieMineralstoffe aus dem Darm resorbiert und in dieBlutbahn aufgenommen werden:

die Versorgungslage des Körpers (Mangel oder Sättigung)die Bindungsform der Mineralstoffe in den Lebensmitteln und Getränkendie Zusammensetzung und Menge der Nahrung die Passagezeit des Darminhaltsdie Verdauungssituation (pH-Verhältnisse, Enzymleistungen)das Verhältnis der Mineralstoffe untereinanderdie Konzentration der zugeführten Mineralstoffe

So ist bei einer Mangelversorgung des Körpers dieResorptionsfähigkeit für die entsprechenden Mineral-stoffe gesteigert, bei einer Sättigungssituation wirdsie reduziert. Fest an Proteine gebundene Mineral-stoffe (z. B. Calcium in Milch) werden schwerer resor-biert als ionisierte gelöste Mineralstoffe. Ein hoherAnteil an Ballaststoffen kann die Resorption der Mineralstoffe sowohl direkt als auch indirekt (ver-kürzte Passagezeit) beeinträchtigen. Wenn das Nah-rungsangebot nicht lange im Darm verbleibt, sinkt dieResorptionsrate aller Nahrungsbestandteile. Ähnlichnegative Auswirkungen hat eine fermentative Ver-dauungsschwäche. Manche Mineralstoffe stehen sichbei der Resorption als Konkurrenten gegenüber, soz. B. Calcium und Zink oder Mangan und Magnesium.

17 . Die Mengenelemente

17.1 Natrium (Na+)

Funktion im Körper Natrium befindet sich zum größten Teil (98 Prozent)in der extrazellulären Flüssigkeit und bestimmt maß-geblich deren Volumen und osmotischen Druck. Natrium spielt eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt und ist mitverantwortlich für die Aufrecht-erhaltung des Membranpotenzials und damit für die

Erregungsleitung. Nur ein kleiner Teil des Natriums(2 Prozent) ist in der Zelle lokalisiert. Störungen desWasser- und Natrium-Haushaltes sind in der Mehr-zahl der Fälle miteinander verknüpft. Natrium bildetzusammen mit Chlorid Kochsalz. Mineralwasser mithohem Natrium-, aber niedrigem Chlorid-Gehalt istnur schwach kochsalzhaltig.

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17. Die Men g enelemente 24

Natrium-Lieferanten Kochsalz und bestimmte Lebensmittel versorgen denOrganismus mit Natrium. Hohe Natrium-Gehalte finden sich in allen zubereiteten Lebensmitteln wieFleisch- und Wurstwaren, Hartkäse, Dosengemüseund Fertigsaucen. Mittlere Natrium-Gehalte sind inMilch, Sahne, Frischfleisch, frischem Fisch und Weich-käse enthalten. Natriumarm sind dagegen frischesObst, Gemüse, Reis und Weizen.

Tagesbedarf Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) emp-fiehlt eine minimale Zufuhr von 550 Milligramm Natrium pro Tag. Bei starkem Schwitzen erhöht sichdie notwendige Zufuhr um ein Mehrfaches, da mehrals 500 Milligramm Natrium pro Liter Schweiß verlo-ren gehen. Im Wesentlichen nehmen wir Natrium inForm von Kochsalz (NaCl) auf. Unter den klimatischenLebensbedingungen in Deutschland hält die DGE eineKochsalzzufuhr von 6 Gramm pro Tag für ausreichend.Sportlich aktive und körperlich schwer arbeitendeMenschen müssen allerdings höhere Mengen anKochsalz zu sich nehmen.

Mangelerscheinungen Ursachen eines Natrium-Mangels sind z. B. hoheSchweißverluste (beim Sport, bei schwerer körper-licher Arbeit oder bei Hitze) ohne ausreichende Natrium-Zufuhr. Auch Magen-Darm-Erkrankungenkönnen zu einem Mangel führen. Anzeichen sind u. a.Apathie, Übelkeit, Herzklopfen, absinkender Blut-druck, Schwindelgefühl und Muskelkrämpfe.

Einfluss von Kochsalz auf die GesundheitReichlicher Salzkonsum gilt bei Menschen mit einerbestimmten genetischen Veranlagung als ein Risiko-faktor für die Entwicklung eines Bluthochdrucks. Etwa 30–40 Prozent der Menschen mit zu hohemBlutdruck (Hypertonie) sind kochsalzempfindlich. Beiihnen wirkt eine kochsalzarme Ernährung blutdruck-senkend. Wesentlichen Einfluss auf die Blutdruck-regulation haben jedoch auch Faktoren wie Überge-wicht, Nikotin- und Alkoholkonsum, Alter undkörperliche Bewegung.

Natrium im Mineralwasser Häufig wird ein hoher Natrium-Gehalt im Mineral-wasser irrtümlich mit einem hohen Kochsalzgehaltgleichgesetzt. Eine exakte Berechnung des Kochsalz-gehaltes (s. u.) zeigt meist, dass die Sorge unbegrün-det ist. Wenn jedoch der Arzt eine natriumarme Ernährung empfiehlt oder wenn man das Mineral-wasser zur Zubereitung von Säuglingsnahrung ver-wendet, sind Mineralwässer empfehlenswert, die weniger als 20 Milligramm Natrium pro Liter enthal-ten. Sportler und Schwerarbeiter sollten dagegen aufeinen hohen Natrium-Gehalt im Mineralwasser achten, um ihre Natrium-Verluste über den Schweißauszugleichen.

Errechnung des Kochsalzgehaltes eines Mineralwassers

Aus dem Natrium-Gehalt eines natürlichen Mineral-wassers allein kann man nicht auf den Kochsalz-gehalt schließen. Kochsalz entsteht erst durch eineVerbindung von Natrium und Chlorid: 2,3 Teile Natrium und 3,5 Teile Chlorid ergeben Kochsalz. Anders ausgedrückt: 100 Teile Kochsalz bestehen aus 60 Teilen Chlorid und 40 Teilen Natrium. Ist der Natrium-Gehalt eines Mineralwassers hoch, der Chlorid-Anteil dagegen niedrig oder umgekehrt,dann ist auch der Kochsalzgehalt niedrig.

Mit einer einfachen Formel kann man den Kochsalz-gehalt eines Mineralwassers errechnen:Ist der Natrium-Gehalt höher als der Chlorid-Gehalt,so teilt man die Chlorid-Menge durch 0,6. Ist der Natrium-Gehalt niedriger als der Chlorid-Gehalt, teiltman die Natrium-Menge durch 0,4. Das Ergebnis istder Kochsalzgehalt des Mineralwassers.

Beispiel: Natrium-Gehalt 250 Milligramm pro Liter und Chlorid-Gehalt 30 Milligramm pro Liter➔ 30 : 0,6 = 50 Milligramm pro Liter Kochsalzgehalt

Trotz hohem Na-Gehalt ist der NaCl-Gehalt gering.

Beispiel: Natrium-Gehalt 20 Milligramm pro Liter und Chlorid-Gehalt 90 Milligramm pro Liter➔ 20 : 0,4 = 50 Milligramm pro Liter Kochsalzgehalt

Natriumsulfat Na2SO4

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Calciumchlorid CaCl2

17.2 Kalium (K+)

Funktion im Körper Kalium befindet sich zu 98 Prozent intrazellulär undnur zu 2 Prozent im Extrazellulärraum. Der Körperreagiert dennoch auf Kalium-Schwankungen im extra-zellulären Raum sehr empfindlich. Sowohl ein An-stieg als auch ein Verlust von Kalium haben schwer-wiegende Störungen zur Folge. Kalium spielt einewichtige Rolle in der Regulation des Wasser- undSäure-Basen-Haushaltes und bei der neuromuskulä-ren Erregungsleitung. Darüber hinaus aktiviert esverschiedene Enzyme und ist von besonderer Bedeu-tung für die Reizbildung und Reizleitung des Herzens.

Kaliumlieferanten Vorwiegend Obst füllt die Kalium-Reserven auf. Be-sonders kaliumreich sind Bananen und Trockenobst,Gemüse wie Spinat und Champignons, außerdemKartoffeln. Kaliumreich sind auch Hülsenfrüchte,Bierhefe und Kakaopulver.

Tagesbedarf Neugeborene und Säuglinge haben einen geschätz-ten Mindesttagesbedarf von 400–650 Milligramm Kalium. Von 1000 Milligramm pro Tag in den frühenKinderjahren klettert der Mindestbedarf bis zum Jugendlichen- und Erwachsenenalter auf 2000 Milli-gramm pro Tag. Mit einer normalen Ernährung wirddie erforderliche Menge von 2–3 Gramm Kalium auf-genommen.

Mangelerscheinungen Auch wenn es an Kalium mangelt, schränken die Nieren die Kalium-Ausscheidung nicht ein. Bei unge-nügender Zufuhr oder hohen Kalium-Verlusten, z. B.bei schweren Durchfällen oder Erbrechen, kann esdaher zu schwerwiegenden Mangelerscheinungenkommen. Ausgiebiger Lakritzkonsum, Abführmittelund harntreibende Medikamente (Diuretika) könnenebenfalls einen Kalium-Verlust verursachen. Schwä-che der Skelettmuskulatur bis hin zur Lähmung, Ruhigstellung des Darmes mit Obstipation bis zurDarmlähmung, Blasenlähmung und Herzrhythmus-störungen sind die Folge.

17.3 Chlorid (Cl-)

Funktion im Körper In gebundener Form findet sich Chlorid in der Kno-chensubstanz. In gelöster Form beeinflusst Chloridals Hauptanion des Extrazellulärraumes zusammenmit Natrium und anderen Mineralstoffen den osmo-tischen Druck sowie den Säure-Basen-Haushalt.Außerdem spielt es eine wichtige Rolle bei der Ionen-Bilanz. Zusammen mit Wasserstoff bildet Chlorid imMagen die Salzsäure und beeinflusst damit die Ver-dauung.

Chlorid-Lieferanten Der Chlorid-Gehalt in Lebensmitteln ist selten dekla-riert. Allgemein gilt, dass der Chlorid-Gehalt tieri-scher Lebensmittel höher ist als der pflanzlicher. Allegesalzenen Lebensmittel enthalten Chlorid, so vor allem Wurstwaren, Brot, Gemüsekonserven und Fertigsaucen.

Tagesbedarf Der Mindestbedarf an Chlorid entspricht dem von Natrium multipliziert mit dem Faktor 1,5. Die Mindestzufuhr von Natrium sollte bei Erwachsenen550 Milligramm pro Tag betragen, die von Chlorid also830 Milligramm pro Tag. Auch ein Mehrbedarf anChlorid nach starkem Schwitzen entspricht proportio-nal dem von Natrium.

Mangelerscheinungen Chlorid-Verluste entstehen, wenn man sich heftig undanhaltend erbrechen muss. Auch beim Absaugen desMageninhalts – z. B. nach Vergiftungen – geht Chloridverloren. Das führt dann zu einer metabolischen Alkalose, einer Störung im Säure-Basen-Haushalt. Wenn zu wenig Magensäure gebildet wird, ist dieVerdauung gestört und Bakterien überwuchern den Magen. Erblich bedingte Chlorid-Resorptionsstörun-gen verursachen bereits kurz nach der Geburt Durch-fälle und behindern die körperliche Entwicklung desSäuglings.

Chlorid und Mineralwasser Chloridhaltige Mineralwässer stammen aus Gegen-den, in denen Salzlager als Ablagerung der Urmeerevorhanden sind. Mineralwässer mit hohem Chlorid-Gehalt sind besonders bei starken Flüssigkeitsver-lusten durch Schwitzen und Erbrechen zu empfehlen.

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17.4 Calcium (Ca++)

Funktion im Körper Calcium ist der wichtigste Mineralstoff in der Knochen-substanz und im Zahnschmelz. 99 Prozent des Calciums(1 Kilogramm) sind im Skelett gespeichert. Das restli-che Calcium spielt eine wichtige Rolle bei der Blutge-rinnung, bei der Übertragung von Nervenimpulsen,der Herzfunktion, der Muskelkontraktion und bei derAusschüttung einiger Hormone und Enzyme.

Die Hormone Parathormon und Calcitonin sowie dasVitamin D regulieren den Calcium-Stoffwechsel. DasAusmaß der Calcium-Resorption aus dem Darm hängtu. a. von der Art der Ernährung, von einer ausreichen-den Versorgung mit Vitamin D und vom individuellenBedarf ab, der sich an Alter, Geschlecht und Ausmaßder körperlichen Aktivität orientiert. Man geht derzeitdavon aus, dass 20 bis 40 Prozent des angebotenenCalciums aus dem Darm in die Blutbahn aufgenom-men werden, bei Mangelsituation eventuell bis zu60 Prozent.

Die Calciumresorption kann durch eine Vielzahl vonFaktoren nachteilig beeinflusst werden:

durch andere Calciumsalzedurch calciumfällende Anionendurch Änderungen des pH-Wertesdurch Mangel an Vitamin Ddurch Ballaststoffedurch Oxalate, Phytate, Lignine und Uronsäure

Kochsalz und Proteine mit einem hohen Anteil vonschwefelhaltigen Aminosäuren (besonders tierischeProteine) steigern die Calciumausscheidung über die Nieren. Ein hoher Fleischkonsum kann also zuCalciumverlust führen.

Calcium-Lieferanten Milch und Milchprodukte sind die besten Calcium-Quellen, wobei der Gehalt jedoch je nach Verarbei-tungsverfahren erheblich schwankt. Auch Gemüseenthält beachtliche Calcium-Mengen, die der Körperjedoch nur in begrenztem Umfang nutzen kann. Beider Zubereitung von Lebensmitteln kann Calcium mitdem Kochwasser verloren gehen. Natürliche Mineral-wässer aus ehemals vulkanischen Gebieten haben einen beachtlichen Calciumgehalt, der zur Calcium-Versorgung beitragen kann.

Tagesbedarf Kinder benötigen wegen ihres raschen Wachstumsbesonders viel Calcium. Der tägliche Bedarf steigt von 600 Milligramm pro Tag im Kleinkindesalter auf1200 Milligramm pro Tag in der Pubertät und im Jugendalter. Schwangeren und stillenden Müttern (älter als 19 Jahre) sowie Erwachsenen bis ins hoheAlter werden täglich 1000 Milligramm Calcium emp-fohlen. Eine Calcium-Zufuhr bis zu 2 Gramm pro Taggilt beim gesunden Erwachsenen mit einem Urinvolu-men von mindestens 2 Liter pro Tag als unbedenklich.

Mangelerscheinungen Calcium-Mangel kann zu Muskelkrämpfen, Krampfan-fällen und Empfindungsstörungen führen. Blutgerin-nungsstörungen und Störungen der Erregungsleitungim Herzen sind weitere Folgen. Chronischer Calcium-Mangel verursacht bei Kindern Rachitis, bei älterenMenschen Osteoporose. Diese Entkalkung der Kno-chen erhöht das Risiko von Knochenbrüchen, wobeiFrauen stärker betroffen sind als Männer.

Calcium im natürlichen Mineralwasser Besonders hohe Calciumgehalte finden sich in denMineralwässern aus

vulkanischen Gebieten (Eifel, Nordrhön, Schwäbische Alb)kalk- und dolomithaltigen Gesteinen (süddeutscher Raum)gipshaltigen Gesteinen (Nordhessen, Harzrand)

Geringere Calciumgehalte weisen kristalline Gebirgs-züge (Ostbayern, Schwarzwald) auf. Calcium bildetmit CO2 Calciumhydrogencarbonat. Calciumionen beeinflussen den Geschmack des Mineralwassersnicht.

Calciumhydrogencarbonat Ca(HCO3)2

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17.5 Magnesium (Mg++)

Funktion im Körper Magnesium kommt in den meisten Körperzellen vor.Es findet sich zu 60 Prozent im Skelett und zu 35 Prozent in der Muskulatur. 1 Prozent des Magnesi-ums liegt in der Extrazellulärflüssigkeit vor, der Restin den Körperzellen. Magnesium ist an zahlreichenStoffwechselvorgängen beteiligt, insbesondere am Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel. Es spielt einewichtige Rolle bei der neuromuskulären Reizübertra-gung und Muskelkontraktion und aktiviert zahlreicheEnzyme, vor allem diejenigen des Energiestoff-wechsels.

Magnesium-Lieferanten Magnesium findet sich in Vollkorngetreideprodukten,Milch und Milchprodukten, Leber, Geflügel, Fisch, Kar-toffeln, vielen Gemüsearten, Sojabohnen und Beeren-obst, Orangen und Bananen. Durch Verarbeitung dergenannten Lebensmittel treten Magnesium-Verlusteauf, die sehr stark variieren können. Magnesium-haltige Mineralwässer können effektiv zur Magne-sium-Versorgung beitragen.

Tagesbedarf Im Kindesalter steigt der Bedarf von täglich 80 Milli-gramm bei einjährigen Kindern auf 310 Milligrammpro Tag bei Jugendlichen bis 15 Jahre. Jugendlichen imAlter von 15–19 Jahren werden 350 Milligramm (Mäd-chen) bzw. 400 Milligramm (Jungen) empfohlen. Dertägliche Bedarf an Magnesium beträgt für Frauen 300 Milligramm, für Männer 350 Milligramm. Schwangere sollen 310 Milligramm, stillende Frauen390 Milligramm pro Tag aufnehmen.

Intensive körperliche Aktivität wie z. B. Sport oderschwere körperliche Arbeit erhöhen den Magnesium-Bedarf um ein Vielfaches. Sportmediziner empfehlendeshalb, magnesiumhaltige Mineralwässer währendund nach dem Sport zu trinken, um die Muskel-aktivität und -koordination zu verbessern sowie dieMuskelentspannung zu unterstützen.

Mangelerscheinungen Bei ausgewogenen Ernährungs- und Lebensgewohn-heiten ist ein Magnesiummangel nicht zu befürchten.Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, vor allemsolche mit einer länger dauernden Resorptions-störung, können jedoch zu einer unzureichendenMagnesium-Versorgung führen. Auch einseitige Ernährung, wie sie oft bei gestressten Menschen oder

auch bei chronischem Alkoholkonsum üblich ist, führtzu Magnesium-Mangel. Das Gleiche gilt für Patienten,die ständig Medikamente einnehmen, z. B. Diuretika,Kortikoide und orale Kontrazeptiva. Schwerer Magne-sium-Mangel verursacht Funktionsstörungen derHerz- und Skelettmuskulatur, die sich in Muskel-schwäche und Zittern, manchmal auch Krämpfen, bemerkbar macht. Außerdem treten Empfindungs-störungen (Parästhesien), Kopf- und Bauchschmer-zen, vorzeitige Ermüdbarkeit und eine herabgesetzteFähigkeit zur Stressbewältigung auf.

Magnesium im Mineralwasser Ab einem Magnesium-Gehalt von mehr als 50 Milli-gramm pro Liter darf sich ein Mineralwasser „mag-nesiumhaltig“ nennen. Die Mineralwässer aus Eifel,Westerwald, Rhön und Fränkischer Schweiz habenaufgrund der spezifischen Gesteinsschichten, die siedurchlaufen haben, hohe Magnesium-Gehalte. Sieschmecken leicht würzig und eignen sich in beson-derer Weise als Sportgetränke.

17.6 Weitere Inhaltsstoffe

Sulfat Sulfate sind Schwefelverbindungen. Sie sind amBau der Proteine und am Aufbau der Knorpelsub-stanz beteiligt und tragen zur Festigkeit von Hautund Haaren bei. Sulfate regen den Gallefluss anund wirken auch im Darm verdauungsfördernd, in-dem sie in den unteren Darmabschnitten Wasserbinden (Mineralwasser mit Sulfatgehalt über 1200Milligramm pro Liter). In höheren Mengen (Sulfat-gehalt über 3000 Milligramm pro Liter Mineral-wasser) wirken Sulfate abführend. Bei ausreichen-der Eiweißzufuhr gilt die Versorgung als gesichert.

Sulfathaltige Mineralwässer stammen aus gips-haltigem Gestein (Nordhessen, Harz) und habeneinen leicht bitteren Geschmack. In Mineralwäs-sern, die zur Zubereitung von Säuglingsnahrungverwendet werden, soll der Sulfat-Gehalt nicht höher als 240 Milligramm pro Liter sein.

HydrogencarbonatHydrogencarbonat kann im Gegensatz zu den Mineralstoffen vom Körper selbst gebildet werden.Es ist in jedem Mineral- und Heilwasser enthalten.Besonders Wässer, die Kalksteinschichten durch-laufen, enthalten viel Hydrogencarbonat.

Magnesiumsulfat

Calcium-Sulfat CaSO4

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17. Die Men g enelemente18. Die Spurenelemente

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Im Körper entfaltet Hydrogencarbonat eine säure-neutralisierende (alkalisierende) Wirkung und ist damit für den gleich bleibenden pH-Wert zuständig.

Hydrogencarbonat reduziert die Säure im Magen-Darm-Trakt und lindert die Beschwerden bei chro-nischer Magenschleimhautentzündung. Heilwässerreich an Hydrogencarbonat haben sich vor allembei Sodbrennen, Entzündungen im Harnwegs-

bereich und Harnsteinleiden bewährt. Weil sie denpH-Wert im Urin erhöhen, beugen sie der Bildungvon Harnsteinen vor. Sie steigern auch die Aus-scheidung von Harnsäure und sind deshalb alsProphylaxe gegen Gicht geeignet.

Als „bicarbonathaltig“ wird ein Mineral- oder Heil-wasser dann bezeichnet, wenn der Hydrogencar-bonat-Gehalt mehr als 600 Milligramm pro Literbeträgt.

18 . Die Spurenelemente

18.1 Fluorid

Funktion im Körper Fluorid ist ein normaler Bestandteil des Körpers. Es reichert sich vor allem in der Knochensubstanzund im Zahnschmelz an und schützt wirksam vor Karies. Es beschleunigt die Remineralisierung vonkleineren Schmelzschäden, härtet den Zahnschmelzund hemmt das Bakterienwachstum in der Plaque.Beim Säugling fördert Fluorid die Widerstandsfähig-keit der Zähne bereits vor dem Zahndurchbruch. In-dem sich Fluorid in den oberen Schmelzschichten derZähne anreichert, erhöht es deren Säureresistenz undmacht sie unempfindlicher gegen Karies erzeugendeMundbakterien. Fluorid hat außerdem eine vorbeu-gende Wirkung gegen Osteoporose und wird in derOsteoporose-Therapie eingesetzt.

Fluorid-Lieferanten Die wichtigsten Fluorid-Lieferanten sind Meerestiere.Sie enthalten 5–10 Milligramm Fluorid pro Kilo-gramm. Alle anderen Nahrungsmittel enthalten meistunter 1 Milligramm Fluorid pro Kilogramm Frisch-gewicht. Im Trinkwasser sind oft weniger als 0,3 Milli-gramm Fluorid pro Liter enthalten. Daher wird Speisesalz in fluoridierter Form angeboten. Fluori-diertes Salz, das in

Deutschland auf den Markt kommt, enthält 250 Milli-gramm Fluorid pro Kilogramm. Zahnpasta für Erwach-sene kann einen Fluorid-Gehalt von bis zu 0,15 Pro-zent aufweisen. Kinder-Zahnpasten haben einengeringeren Fluoridgehalt (0,025–0,05 Prozent), weilKleinkinder dazu neigen, Zahnpasta zu verschlucken.Angesichts der vielerorts niedrigen Fluorid-Konzen-tration im Trinkwasser empfehlen die Fachgesell-schaften in Deutschland, Säuglingen, Klein- undSchulkinder zur Karies-Prophylaxe Fluorid-Präparatezu geben.

Fluorid-Überladung Kleinkinder haben die Angewohnheit, Zahnpasta hinunterzuschlucken. Wenn sie gleichzeitig eine Fluorid-Prophylaxe in Form von Medikamenten erhal-ten, ist eine Überladung mit Fluorid denkbar. Einechronisch überhohe Fluorid-Zufuhr verursacht Flecken im Zahnschmelz, die in schweren Fällen zubraunen bandartigen Verfärbungen führen können(Zahnfluorose). Auch am Knochen kann man dann aufeiner Röntgenaufnahme eine bandartige Verände-rung feststellen – jedoch beträgt die Dosis mehr als10 Milligramm pro Tag über einen Zeitraum von 10Jahren. Als Grenzwert für die Entwicklung einerZahnfluorose gilt eine Fluorid-Aufnahme zwischen0,04–0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

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Mischkristalle aus verdunstetem Mineral-wasser

Tagesbedarf Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibtEmpfehlungen für die tägliche Fluorid-Menge, dieman insgesamt mit der Nahrung, dem Trinkwasserund speziellen Fluorid-Gaben bzw. Supplementen zusich nimmt: siehe Tabelle oben.

Fluorid im MineralwasserEinige Mineralwässer enthalten Fluorid. Ab einemFluorid-Gehalt von mehr als 1 Milligramm pro Literleisten Mineralwässer einen Beitrag zur Karies-Prophylaxe und dürfen sich als „fluoridhaltig“ bezeichnen. Ein Gehalt von mehr als 1,5 Milligrammpro Liter Fluorid muss auf dem Etikett angegebenwerden; bei einem Gehalt von mehr als 5 Milligrammpro Liter muss das Etikett darauf hinweisen, dass dieses Mineralwasser nur in begrenzter Menge getrunken werden sollte.

18.2 Eisen (Fe++)

Funktion im Körper Eisen ist zentraler Bestandteil des roten Blutfarbstof-fes. Dieser hat die Aufgabe, den Sauerstoff zu binden,zu den Körperzellen zu transportieren und ihn an sieauszutauschen. Eisen ist auch Bestandteil des Myo-globins und verschiedener Enzyme und beeinflusstdas Immunsystem.

Eisen-LieferantenDie wichtigsten Eisenquellen sind Brot, Fleisch,Wurstwaren und Gemüse, wobei die Resorption desEisens aus tierischen Produkten einfacher abläuft alsaus pflanzlichen.

TagesbedarfEine tägliche Zufuhr von 10 Milligramm Eisen beiMännern und 15 Milligramm Eisen bei Frauen istempfehlenswert.

MangelerscheinungenEisenmangel führt zur Anämie und beeinträchtigt die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Immun-abwehr. Kinder und Schwangere sowie Veganer können Versorgungslücken mit Eisen aufweisen.

Eisen im MineralwasserEisen ist in fast allen Mineralwässern von Natur ausenthalten. Da das gelöste zweiwertige Eisen sich jedoch bei Luftkontakt in dreiwertiges Eisen-Hydroxidverwandelt und rotbraun flockig ausfällt, darf es nachder Mineral- und Tafelwasser-Verordnung aus demMineralwasser entfernt werden. Ab einer Konzentra-tion von 1,5 g Eisen pro Liter beeinträchtigt das Eisenaußerdem die Geschmackseigenschaften des Mineral-wassers. Den Mineralwässern, die auf dem Markt erhältlich sind, ist das Eisen fast ausnahmslos durchentsprechende Verfahren entzogen worden. Dies erkennt man am Etikettenaufdruck: „enteisent“. DerBegriff „enteisent“ sagt also, dass dem Mineralwasserdas Eisen entzogen wurde – und nicht, wie viele oftfälschlicherweise annehmen, dass dieses Wasser demKörper Eisen entzieht.

Einige wenige Heilwässer werden noch mit dem ursprünglichen Eisengehalt abgefüllt. Die Brunnengeben in der Regel auch an, welches Eisen (zwei-oder dreiwertiges) in ihren Heilwässern enthalten ist.

Verbraucher Altersgruppe Fluorid-Gesamtzufuhr Milligramm pro Tag

Säuglinge 0 bis < 4 Monate 0,254 bis < 12 Monate 0,5

Kinder 1 bis < 4 Jahre 0,74 bis < 10 Jahre 1,1

10 bis < 13 Jahre 2,0

Jugendliche 13 bis < 19 Jahre 3,2 (männl.), 2,9 (weibl.)

Erwachsene 19 bis 65 Jahre und älter 3,8 (männl.), 3,1 (weibl.)

Schwangere, Stillende 3,1

Tabelle 10 Tägliche Fluorid-Zufuhr

Quelle: DGE, Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2000

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18. Die Spurenelemente19 . Ausreichendes Tr inken ist lebensnotwendi g

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18.3 Weitere Spurenelemente

JodJod ist ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone,die das Wachstum und den Energie-Grundumsatzregulieren. Jod-Lieferanten sind vor allem See-fische, Milch und Eier. Derzeit gibt es auf demMarkt keine jodhaltigen Mineralwässer.

ZinkZink ist Bestandteil oder Aktivator zahlreicher Enzyme des Protein-, Kohlenhydrat-, Fett- und Nukleinsäure-Stoffwechsels. Zink unterstützt die

Wundheilung, spielt eine Rolle im Hormonhaus-halt, bei der Insulin-Speicherung und im Immun-system. Gute Zinkquellen sind Rind- und Schwei-nefleisch, Geflügel, Eier, Milch und Käse. Männerbenötigen eine tägliche Zinkzufuhr von etwa 10 Milligramm pro Tag, Frauen von 7 Milligrammpro Tag. Bei schwerem Zinkmangel lässt der Appe-tit nach, heilen Wunden schlecht, fallen die Haareaus, entzündet sich die Haut und das Wachstum istgestört.

19 . Ausreichendes Trinken ist lebensnotwendig

Keine Wasserreserven Unser Körper besteht zu 50–70 Prozent seines Gesamtgewichtes aus Wasser. Die wasserreichstenOrgane – Blut, Gehirn, Leber und Muskulatur – rea-gieren auf Wasserverluste besonders empfindlich,denn der Körper verfügt über keine Wasserreserven.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr liegt dann vor,wenn ein Erwachsener bei mittleren Temperaturenund mäßiger körperlicher Arbeit 1,5 bis 2 Liter proTag trinkt. Diese Menge ist erforderlich, um die alltäg-lichen Wasserverluste des Körpers über die Haut, dieLunge, die Nieren und den Darm auszugleichen. Trittein Durstgefühl ein, ist das ein Zeichen dafür, dassder Organismus bereits unter einem Flüssigkeits-mangel leidet.

In bestimmten Situationen nimmt man jedoch dasDurstgefühl nicht wahr; auch metabolische Verände-rungen unterdrücken es. So empfinden beispiels-weise Sportler während intensiver körperlicher Be-lastung zu wenig Durst und trocknen regelrecht aus.Dieser Wassermangel ist oft nicht einmal nach 24Stunden ausgeglichen. Unter körperlichem oder see-lischem Stress vergessen viele Menschen, ausrei-chend zu trinken oder negieren das Durstgefühl. Beivielen älteren Menschen lässt das Durstempfindenaußerdem generell nach.

Flüssigkeitslieferanten Nicht jedes Getränk ist ein guter Flüssigkeitslieferant!Die beliebten Getränke Kaffee, schwarzer Tee und jede Art von Alkohol bewirken geradezu das Gegenteil:

Sie entziehen dem Körper Flüssigkeit und trocknenihn aus, weil sie die Urinausscheidung anregen. WerKaffee, schwarzen Tee oder alkoholische Getränkekonsumiert, sollte daher mindestens die gleiche, besser die anderthalbfache Trinkmenge an nichtharntreibenden Getränken zusätzlich aufnehmen, umdiesen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Milch undMilchmixgetränke sind ebenfalls keine Flüssigkeits-lieferanten, sondern Nahrungsmittel. Auch sie dürfenbei der täglichen Flüssigkeitsbilanz nicht mitgerech-net werden.

Besondere Faktoren Hitze, schwere körperliche Arbeit und starkes Schwit-zen sowie alle Erkrankungen, die mit einem starkenFlüssigkeitsverlust einhergehen, steigern den Flüssig-keitsbedarf um ein Vielfaches. Natürliches Mineral-wasser ist hier der ideale Durstlöscher schlechthin. Es deckt den Flüssigkeitsbedarf des Körpers aufphysiologische Weise, liefert wertvolle Mineralstoffeund Spurenelemente, die für alle Körperfunktionenlebensnotwendig sind und ist darüber hinaus kalo-rienfrei. Deshalb ist der Verzehr auch größerer Trink-mengen z. B. für übergewichtige Menschen und Kin-der problemlos möglich.

Ausgewogene ErnährungNatürliches Mineralwasser liefert aufgrund seinerwertvollen Inhaltsstoffe einen wichtigen Beitrag zueiner gesunden Ernährung, und dies gerade dann,wenn die Ernährung nicht oder nicht immer ausgewo-gen ist. Trotz des oft vorhandenen Wissens um dierichtige Zusammenstellung der Ernährung haben viele Menschen aufgrund ihrer Lebens- und Arbeits-

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19 . Ausreichendes Tr inken ist lebensnotwendi g31

weise nicht die Möglichkeit, sich ausgewogen zu ernähren. Hektik, Stress und Zeitdruck wirken sichnachteilig auf die Ernährungsgewohnheiten aus.Mensa- und Kantinenessen sind meist nicht vollwer-tig und in der Regel weder vitamin- noch mineral-stoffreich. Auch die Nahrungsvorlieben von Kindernund Jugendlichen entsprechen selten den Empfehlun-gen für eine gesunde Ernährung. In diesen Fällen gewährleisten 1–1,5 Liter (Kinder) und 1,5 bis 2 Liter(Erwachsene) Mineralwasser pro Tag nicht nur dienotwendige Flüssigkeitszufuhr. Mineralwasser ver-sorgt den Körper auch zum großen Teil mit den Mineralstoffen und Spurenelementen, die ihm dieeinseitige Kost vorenthält. So kann man Mangeler-scheinungen verhindern.

Regulierung und ReinigungSchwitzen ist eine der gesündesten Reaktionen unse-res Körpers, die es zu fördern gilt. Die Schweißsekre-tion bei Hitze reguliert die Temperatur des Körpers.Bei der Verdunstung kühlt die Haut ab und die Kör-pertemperatur normalisiert sich. Der regelmäßigeSaunabesuch gehört zu jedem Fitness-Pogramm.Denn dieses „Schwitztraining“ steigert die Abwehr-kräfte. Bereits bei normalen Temperaturen scheidetder Körper täglich etwa einen halben Liter Flüssigkeitüber die Haut aus. Bei tropischen Temperaturen kanndie Schweißmenge das 20–25fache betragen. Mit demSchweiß gehen allerdings auch wertvolle Mineral-stoffe verloren, die man unbedingt ersetzen muss,wenn es nicht zu Mangelerscheinungen mit schwer-wiegenden Folgen kommen soll. Natürliches Mineral-wasser ist dafür bestens geeignet, weil seine wertvol-len Mineralstoffe bereits in gelöster Form vorliegen.Deshalb kann der Organismus sie rasch durch dieDarmschleimhaut ins Blut aufnehmen. Man sprichthier auch von einer hohen Bioverfügbarkeit.

Konzentrations- und LeistungsfähigkeitWas geschieht, wenn wir viel schwitzen und dabei zuwenig oder das Falsche trinken? Wir trocknen aus,fühlen uns benommen und schlapp, können uns nichtmehr richtig konzentrieren und machen beispiels-weise im Straßenverkehr Fehler, die uns sonst nieunterlaufen. Wir erkennen Gefahrensituationen zuspät und reagieren verzögert. Bei körperlicher Anstrengung kann es zu Kreislaufstörungen bis hinzum Kreislaufzusammenbruch kommen. Kinder sindnach anstrengenden Sportstunden im Schulunterricht

nicht mehr aufnahmefähig und lassen in ihrer Leis-tung nach. Ältere Menschen, die ohnehin meist zuwenig trinken, weil das Durstgefühl im Alter nach-lässt, leiden unter Gedächtnis- und Orientierungs-problemen. Nach Meinung führender Altersforscher wäre dies in vielen Fällen durch ausreichendes Trin-ken zu vermeiden.

Trinken und LernenUntersuchungen (u. a. an der Universität Erlangen-Nürnberg) ergaben, dass Schüler nach einer Durst-phase neue Lerninhalte nicht mehr so gut aufnah-men. Sie zeigten eindeutige Defizite im Kurzzeit-gedächtnis und verarbeiteten weniger Informations-einheiten als unter normalen Bedingungen. Schülernsollte es deshalb gestattet, ja angeraten sein, auchwährend des Unterrichtes und vor allem währendlängerer Klausurarbeiten immer wieder zu trinken.

Trinken und Auto fahrenAuch Autofahrer ermüden schneller, erkennen Gefah-rensituationen verzögert und reagieren zu langsam,wenn ihr Organismus unter Flüssigkeitsmangel lei-det. Wer unzureichend trinkt – insbesondere wäh-rend längerer Autofahrten und auch noch bei Hitze –steigert die Unfallgefahr. Regelmäßiges Trinken ist fürAutofahrer also ebenso wichtig wie regelmäßige Ruhepausen mit Bewegung an der frischen Luft, umsich selbst und andere vor Unfallrisiken zu schützen.Auch hier gilt: Kaffee belebt zwar kurzfristig denGeist, aber die erforderliche Flüssigkeit liefert ernicht! Natürliches Mineralwasser bietet sich geradeauf längeren Autofahrten als kalorien- und alkohol-freier Fitmacher an.

Trinken und geistige ArbeitViele unterschätzen den Flüssigkeitsbedarf, der sichbei der Bürotätigkeit einstellt. „Brain Jogger“, die denganzen Tag vor dem Computer – noch dazu meist introckener Büroluft – sitzen, sollten daran denken,dass sie neben den üblichen Stimulanzien und „Was-serräubern“ wie Kaffee und Tee ausreichend Mineral-wasser trinken, um die Funktion ihrer grauen Zellenaufrechtzuerhalten. Darüber hinaus lässt trockeneBüroluft den Wasserbedarf auf das Doppelte an-steigen.

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20. Säug l in g e haben e inen besonderen Flüss i gkei tsbedarf 32

Im Säuglingsalter beträgt der gesamte Wasserbe-stand des Körpers etwa 75 Prozent des Körperge-wichtes. Säuglinge haben aufgrund ihrer relativ großen Körperoberfläche und ihrer noch unreifenNierenfunktion einen relativ höheren Wasserbedarfals Schulkinder und Erwachsene. Ein Säugling kannden Urin noch nicht in gleicher Weise konzentrierenund damit Wasserverlusten vorbeugen wie ein Erwachsener. Die Wasserverluste über Haut und Lun-gen betragen beim Säugling etwa das Dreifache derWerte des Erwachsenen. Der tägliche Wasserumsatzbezogen auf den Gesamtbestand des Körperwassersbeträgt beim Säugling 20 Prozent, beim Erwachsenenhingegen nur noch 6 Prozent. Es leuchtet daher ein,dass Wassermangel bei kleinen Säuglingen raschereund schwer wiegendere Konsequenzen nach sichzieht als bei erwachsenen Menschen.

Gesunde Säuglinge, die überwiegend gestillt oder mitden herkömmlichen Säuglingsnahrungen gefüttertwerden, brauchen in den ersten Monaten keine zu-sätzlichen Getränke. Wenn es jedoch sehr heiß istoder man einen erregten Säugling beruhigen will,hilft ungesüßter Tee. Sobald das Kleinkind die nor-male Familienkost bekommt, muss es jedoch zusätz-lich regelmäßig trinken.

Tabelle 11Richtwerte für die Zufuhr von Wasser bei Säuglingen und Kindern

Säuglingsnahrung kann man mit Trinkwasser odernatürlichem Mineralwasser zubereiten. In den Flach-gebieten der Bundesrepublik – am Niederrhein, inNiedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern – versorgen häufig eigene Hausbrunnendie Familien mit Trinkwasser – insbesondere ist dasin den ländlichen Regionen zu beobachten. DiesesWasser eignet sich aus mehreren Gründen nicht fürdie Zubereitung von Säuglingsnahrung. Die zuständi-gen Behörden untersuchen es zwar mehrmals jähr-lich, aber die Beschaffenheit des hofeigenen Brun-nenwassers unterliegt großen Schwankungen. Sokönnen eventuelle Verunreinigungen mit Nitrat undPestiziden oder anderen Schadstoffen bis zum nächs-ten Kontrolltermin der Aufmerksamkeit entgehen.Brunnenwasser sollte auch von Erwachsenen nichtzum Kochen oder zum Trinken benutzt werden.

Nitrat und Nitrit Nitrate sind Salze der Salpetersäure (HNO3). Sie kom-men in stickstoffhaltigen Düngemitteln, im Boden, imTrinkwasser und in pflanzlichen Nahrungsmitteln(z. B. Wurzel- und Blattgemüsen) vor. Bakterien wan-deln die Nitrate im oberen Darmabschnitt in Nitriteum. Wenn in der Nahrung Amine enthalten sind, kön-nen aus den Nitriten krebserregende Nitrosamineentstehen. Sehr junge Säuglinge sind durch Nitrit inanderer Weise bedroht: Wenn Säuglingsnahrung mitnitrathaltigem Wasser hergestellt wird, besteht fürSäuglinge im Alter von weniger als sechs Monaten

20. Säuglinge haben einen besonderen Flüssigkeitsbedarf

Alter Wasserzufuhr Wasserzufuhr Oxidations- Gesamtwasser- Wasserzufuhrdurch Getränke 1 durch feste wasser 3 aufnahme 4 durch Getränke

Nahrung 2 und feste Nahrungml / Tag ml / Tag ml / Tag ml / Tag ml / kg /Tag

Säuglinge

0 bis < 4 Monate5 620 – 60 680 130

4 bis < 12 Monate 400 500 100 1000 110

Kinder

1 bis < 4 Jahre 820 350 130 1300 95

4 bis < 7 Jahre 940 480 180 1600 75

7 bis < 10 Jahre 970 600 230 1800 60

10 bis < 13 Jahre 1170 710 270 2150 50

13 bis < 15 Jahre 1330 810 310 2450 40

Quelle: Referenzwerte für dieNährstoffzufuhr DGE 2000

1. Wasserzufuhr durch Getränke= Gesamtwasseraufnahme – Oxi-dationswasser – Wasserzufuhrdurch feste Nahrung

2. Wasser in fester Nahrung ca.0,33 ml pro kcal

3. etwa 0,125 ml pro kcal

4. gestillte Säuglinge ca. 1,5 ml pro kcal,Kleinkinder ca. 1,2 ml pro kcal,Schulkinder ca. 1,0 ml pro kcal

5. Schätzwert; vgl. auch:Tagesbedarf an Flüssigkeit Neugeborene: Von 50–70 ml pro Kilogramm ansteigend auf130–150 ml pro Kilogramm am 6. Tag, weiterhin bis 4. Monatoral 160–180 ml pro Kilogramm.Quelle: Klinikleitfaden Pädiatrie,1995ml= Milliliter

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20. Säug l in g e haben e inen besonderen Flüss i gkei tsbedarf33

die Gefahr einer Nitrat-Nitrit-Vergiftung. Auchnitrathaltige Gemüse wie z. B. Spinat stellen eine Gefährdung dar. Das aus Nitrat entstandene Nitritoxidiert den roten Blutfarbstoff Hämoglobin und ver-ursacht die Bildung von Methämoglobin, dessen drei-wertiges Eisen den Sauerstoff nicht mehr bindenkann. Die Sauerstoffversorgung aller Organe und desGewebes ist damit beeinträchtigt. Das Krankheitsbildstellt für sehr junge Säuglinge eine vitale Bedrohungdar, weil ihre Erythrozyten besonders empfindlichgegenüber allen oxidierenden Substanzen sind.

Leitsymptom der Methämoglobinämie ist die Blaufär-bung der Haut (Zyanose). Schon bei einem Methämo-globin-Gehalt von 10 Prozent im Blut wird dieseBlaufärbung sichtbar. Außerdem treten je nach Aus-maß der Vergiftung Allgemeinsymptome wie Atem-not, Herzrasen, Unruhe und eine hämolytische Anämie auf, bei der sich die roten Blutkörperchenauflösen. Bei einem Methämoglobin-Gehalt vonmehr als 60–70 Prozent treten Kollaps und Tod ein. Je nach Ausmaß der Methämoglobinämie kann alsoder Säugling innerlich „ersticken“, obwohl er äußer-lich sichtbar atmet.

Auch in natürlichen Mineralwässern können geringeMengen Nitrat enthalten sein, die jedoch nicht ausder Umwelt, sondern aus dem Gestein stammen, dasdie Mineralwässer durchlaufen haben. Die meistennatürlichen Mineralwässer enthalten jedoch wenigerals 10 Milligramm pro Liter Nitrat.

Für natürliches Mineralwasser ist gesetzlich festge-legt, dass nur dann mit dem Werbehinweis „Geeignetzur Zubereitung von Säuglingsnahrung" auf dem Etikett geworben werden darf, wenn der Gehalt desjeweiligen Mineralwassers an Nitrat weniger als 10 Milligramm pro Liter und an Nitrit weniger als 0,02 Milligramm pro Liter beträgt. Diese Werte weistdas Etikett aus. Damit ist eine Gefährdung von Säug-lingen durch Nitrat und Nitrit aus Mineralwasser aus-geschlossen.

Die Weltgesundheitsorganisation hat eine dauerhafteNitrat-Aufnahme von 3,65 Milligramm pro KilogrammKörpergewicht und Tag als unbedenklich bezeichnet.Bei einem Gewicht von 70 Kilogramm entspricht dieseiner Nitrat-Menge von 250 Milligramm pro Tag.

Anforderungen an Mineralwässer, die den Werbehinweis tragen (gem. MTV in der Fassung vom3. März 2003):„zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“

Gehalt nicht über

Natrium 20 mg/l Nitrat 10 mg/lNitrit 0,02 mg/lSulfat 240 mg/lFluorid 0,7 mg/lMangan 0,05 mg/lArsen 0,005 mg/lRadium-226 125 Millibecquerel pro LiterRadium-228 20 Millibecquerel pro Liter

Weil Nitrat und Nitrit bei natürlichen Mineralwäs-sern nur selten, und wenn, dann nur in Spuren vor-kommen, war es nicht nötig, gesetzliche Grenzwertedafür festzulegen. Die Nitrat-Werte werden dennochengmaschig kontrolliert. Ein Anstieg des Nitrat-Wer-tes kann auf eine Verschmutzung des Mineralwassersvon außen hindeuten. Daher haben sich die deut-schen Mineralbrunnen verpflichtet, ab einem Nitrat-Gehalt von mehr als 25 Milligramm pro Liter nach derUrsache zu suchen und die Nitrat-Quelle zu beseiti-gen. Der Grenzwert für Nitrat im Trinkwasser liegt bei 50 Milligramm pro Liter.

NatriumDie Nieren des sehr jungen Säuglings sind noch nichtausgereift. Sie können deshalb das Natrium nochnicht in größeren Mengen ausscheiden. Daher sollenSäuglinge nur wenig Natrium bekommen, damit sichdas Natrium in ihrem Körper nicht anreichert und sodas Elektrolyt-Gleichgewicht und den Wasserhaus-halt stört.

FluoridSäuglinge, die eine Fluorid-Supplementgabe erhalten(Fluorid-Tabletten in Kombination mit Vitamin D oderKinder-Zahnpasten), sollten nur Mineralwasser miteinem Fluorid-Gehalt von bis zu 0,7 Milligramm proLiter erhalten.

SulfatSulfat hat in größeren Mengen eine abführende Wir-kung. Daher sollte der Sulfatgehalt im Mineralwasser,das zur Zubereitung von Säuglingsnahrung benutztwird, 240 Milligramm pro Liter nicht übersteigen. Werabsolut sicher gehen will, sollte Mineralwasser vorder Zubereitung der Säuglingsnahrung abkochen.

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21 . Senioren t r inken zu weni g 34

Der Organismus verliert mit den Jahren einen Teil seines Wassergehaltes. Das Bindegewebe von Senio-ren kann Flüssigkeit nicht mehr so gut speichern, dieintra- und extrazelluläre Flüssigkeitsmenge reduziertsich. Außerdem lässt das Durstempfinden im Alternach, obwohl nach wie vor derselbe Flüssigkeitsbe-darf besteht. Dies macht ältere Menschen anfälligerfür Störungen im Wasserhaushalt. Viele Seniorenvergessen einfach, ausreichend zu trinken. Damittrocknet der Körper aus und er kann Giftstoffe nichtmehr zügig ausschwemmen. Das belastet die Nierenund der Elektrolyt-Haushalt gerät durcheinander.Darunter leiden auch Konzentrationsvermögen undOrientierungssinn. Gedächtnisstörungen, räumlicheund zeitliche Desorientierung bis hin zur Verwirrtheitbereiten den Betroffenen selbst den meisten Kummer.Altersforscher sind inzwischen überzeugt, dass alleinausreichendes Trinken in der Hälfte der Fälle wesent-lich dazu beiträgt, die geistige Mobilität von Seniorenzu stützen und zu stärken.

Dass ausreichendes Trinken die mentalen Kräfte för-dert, zeigen beispielsweise Untersuchungen der Universität Erlangen-Nürnberg an gesunden Proban-den (Schülern). Die Wissenschaftler protokollierten,was und wie viel die Schüler tranken, und maßendann mit standardisierten Testmethoden, wie hochAufnahmekapazität, Erinnerungsvermögen, visuelleWahrnehmung und Reaktionsvermögen der Proban-den waren. Schüler, die nicht richtig getrunken hatten,zeigten sich anschließend weniger leistungsfähig.Flüssigkeitsmangel wirkte sich dabei insbesondereauf die Kapazität des Kurzspeichers im Gehirn nega-tiv aus. Die Betroffenen verarbeiteten pro Zeiteinheitweniger Informationen als sonst. Und was für Schülergilt, gilt genauso für Senioren. Ausreichendes Trinkenfördert auch bei Senioren die Konzentrationsfähigkeitund wirkt dem geistigen Abbau entgegen.

Übrigens: Wer als Kind lernt, wie wichtig richtigesTrinken ist, und sich an regelmäßiges Trinken ge-wöhnt, dem fällt es im Seniorenalter leichter, denFlüssigkeitshaushalt des Körpers im Lot zu halten.

Trink-Tipps für Senioren

Schon morgens die Trinkmenge für den Tag bereitstellenEingeschenkte Getränke immer in Reichweite stellen, z. B. neben den Sessel beim FernsehenZu den Mahlzeiten immer ein Glas Mineralwasseroder Kräuter- oder Früchtetee trinkenIn Ruhepausen ans Trinken denkenSchluck für Schluck genießenAbends eine kleine Kontrolle: Wie viel haben Sietatsächlich getrunken?

21. Senioren trinken zu wenig

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22 . Sp ort l i che Leis tun g er fordert ausreichendes Tr inken35

22. Sportliche Leistung erfordert ausreichendes Trinken

Wer Sport treibt, gerät ins Schwitzen. Wie vielSchweiß verloren geht, hängt von der Art und derDauer der sportlichen Betätigung, ihrer Intensität,der Umgebungstemperatur, der Bekleidung und demTrainingszustand ab.

Bei mittlerer Sportintensität verliert der Körper etwa0,5 bis 1 Liter Schweiß pro Stunde. Bei intensiven Belastungen und bei Sport in der Hitze können mehrals 3 Liter Schweiß pro Stunde entstehen. Mit demSchweiß verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit,sondern auch wertvolle Elektrolyte, die unbedingt ersetzt werden müssen, damit es nicht zu einer Störung der Elektrolyt-Bilanz und des Wasserhaus-haltes kommt.

Elektrolytgehalt im Schweiß (in Milligramm pro Liter)

Natrium 460–1150Chlorid 530–1500Kalium 120–240Magnesium 20–24Calcium 10–65

Durstgefühl ist bereits ein Zeichen von Austrocknungund damit ein „Spät-Zeichen“. Vor allem Sportlersollten es gar nicht erst dazu kommen lassen. Wieviel und was man beim Sport – vor allem beim Aus-dauersport – trinken muss, das bemisst sich an derDauer und der gewählten Sportart. In bestimmten Situationen wie z. B. Wettkämpfen nehmen vieleSportler ihr Durstgefühl nicht wahr, weil sie ange-spannt sind. Sportler laufen also Gefahr, während intensiver körperlicher Belastung zu wenig zu trinkenund regelrecht auszutrocknen. Der Wassermangel istoft nicht einmal nach 24 Stunden ausgeglichen.

Mineralstoffe und deren Bedeutung beim Sport Beim Schwitzen geht am meisten Natriumchlorid verloren. Während länger dauernder sportlicher Aktivitäten ist es wichtig, ein mineralreiches Mineral-wasser mit relativ hohem Natrium-Gehalt (über 200 Milligramm pro Liter) zu trinken, denn dasNatrium beschleunigt die Flüssigkeitsaufnahme ausdem Magen-Darm-Trakt und damit den Flüssigkeits-ersatz.

Sämtliche für den Sport bedeutsamen Mineralstoffefinden sich in natürlichem Mineralwasser. Wird Mine-ralwasser mit Fruchtsaft, z. B. Apfelsaft, gemischt, so

liefert dieses Mixgetränk nicht nur Flüssigkeit undwertvolle Mineralstoffe, sondern auch rasch verfüg-bare Kohlenhydrate, die die Leistung steigern. Fürsportliche Wettkämpfe sind die stillen Mineralwässeram besten geeignet, weil sie wegen des geringenoder fehlenden Kohlensäuregehaltes den Magennicht belasten.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) emp-fiehlt, bei sportlichen Aktivitäten, die 60 Minutenüberdauern, bereits während des Trainings Flüssig-keit zu ersetzen, um die Leistungsfähigkeit, Konzen-tration und Koordination zu erhalten. Vor dem Sportsollte man rund einen Viertelliter Mineralwasser odereine Mischung aus Mineralwasser und Fruchtsafttrinken. Auch während der sportlichen Aktivität – beispielsweise in den Pausen – eignet sich Saft-schorle besonders gut, wenn man sie schluckweisetrinkt. Der Kohlenhydratgehalt der Saftschorlen stabi-lisiert den Blutzuckerspiegel, die Kohlenhydrate sindschnell verfügbar.

Während des Wettkampfes und vor allem in der Erholungsphase sollte man ein Mineralwasser mitausreichend Magnesium (über 100 Milligramm pro Liter) trinken, da Magnesium Einfluss auf die Muskel-koordination hat und zur Muskelentspannung bei-trägt. Magnesium-Mangel dagegen kann zu schmerz-haften Muskelkrämpfen führen.

Nach dem Training muss man den Flüssigkeitsverlustvollständig ausgleichen, am besten mit Mineral-wasser. Die Mineralstoffe, die mit dem Schweiß ver-loren gegangen sind, lassen sich längerfristig durcheine ausgewogene Ernährung und kurzfristig durchMineralwasser ersetzen. In jedem Fall sollte man mineralreiche Mineralwässer als Sportgetränke wäh-len. Spezielle Sport-Drinks, wie sie Hochleistungs-

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22 . Sp ort l i che Leis tun g er fordert ausreichendes Tr inken23. Wer abnehmen wi l l , muss v iel t r inken

36

sportler manchmal konsumieren, sind für den Brei-tensport nicht erforderlich – die Mischung aus mine-ralreichem Mineralwasser und Saft oder auch fertigeApfelsaftschorle reichen hier völlig aus. Die so ge-nannten „energy drinks“, die es zu kaufen gibt, ent-halten Koffein und belasten damit den Kreislauf. IhreMineralstoff- und Kohlenhydratmischung ist außer-dem häufig hyperton. Das bedeutet: Der Körper musserst einmal Wasser in den Magen-Darm-Trakt aus-scheiden, das die energy drinks verdünnt. Erst dannkann er deren Mineralstoffmischung und die Flüssig-keit aufnehmen. Damit ist aber der Flüssigkeitsersatzverzögert. Bis zu einem gewissen Grad haben energydrinks durchaus leistungssteigernde Effekte. Sie sindjedoch hauptsächlich auf ihren Coffeingehalt zurück-zuführen.

Ohne ausreichendes, gesundes und richtiges Trinkendarf kein Sportler mit Erfolg rechnen. Ein Flüssig-keitsverlust von einem Liter führt nachweislich be-reits zu einem Leistungsabfall von 10 Prozent.

Sportart Flüssigkeitsverlust

100-m-Lauf 0,1 Liter

90 Min. Tennis 2,0 Liter

90 Min. Fußball 3,0 Liter

Marathonlauf 4,6 Liter

Ironman 20 Liter(Marathon-Triathlon)

Tabelle 12Durchschnittlicher Schweißverlust nach verschiedenen Sportarten

23. Wer abnehmen will, muss viel trinken

Übergewichtige Menschen, die sich zu einer Reduk-tionsdiät entschließen, machen oft den Fehler, zu wenig zu trinken. Gerade bei einer Reduktionsdiätmuss man jedoch auf ausreichendes, ja sogar reich-liches Trinken achten. Es gilt die Regel: Je wenigerman isst, umso mehr muss man trinken. Zum einenfehlt bei radikalen Diäten (z. B. Nulldiät) das Wasser,das in Lebensmitteln enthalten ist und beim Nah-rungsabbau freigesetzt wird. Zum anderen fallenbeim Abbau der Fettpolster vermehrt Stoffwechsel-produkte an, die nur reichlich Flüssigkeit aus demKörper transportieren kann. Den erhöhten Flüssig-keitsbedarf bei Abmagerungskuren (2–3 Liter täglich)kann man am besten mit Kräutertees und natürlichemMineralwasser decken, da sie kalorienfrei sind. Na-türliches Mineralwasser liefert außerdem wertvolleund lebensnotwendige Mineralstoffe und Spurenele-mente, die in der Reduktionsdiät unter Umständennicht ausreichend enthalten sind. So verhindert man,dass Mangelerscheinungen verschiedenster Art ent-stehen.

Adipositas, das krankhafte Übergewicht, ist inDeutschland erst seit den sechziger Jahren ein Pro-blem. Inzwischen stellt die Adipositas bereits eineVolkskrankheit dar. Heute sind mehr als die Hälfteder Einwohner Deutschlands übergewichtig. Bereitsdie Kinder und Jugendlichen nehmen schlechte Ernährungsgewohnheiten an, die sich im weiterenVerlauf des Lebens praktisch nicht mehr ändern. Alarmierend ist der Umstand, dass bereits bis zu einem Viertel der Kinder und Jugendlichen zu viel Gewicht auf die Waage bringen. Um so wichtiger istes daher, die Ernährung frühzeitig umzustellen, wennsie nicht ausgewogen ist: Wenig Fett, aber reichlichObst und Gemüse, heißt die Devise.

Der Kampf gegen die überflüssigen Pfunde ist schwerund oft nur von kurzlebigem Erfolg gekrönt. Ein ein-faches Mittel, täglich Kalorien einzusparen, bestehtdarin, ein Glas natürliches Mineralwasser vor jederMahlzeit zu trinken. Das gibt dem Magen das Gefühl,bereits gefüllt zu sein. Man isst automatisch wenigerund spart allein schon dadurch Kalorien ein.

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24 . E in Wort zu „le ichteren“ Al ternat iven37

Es sei doch viel bequemer und billiger, sich sein „Mineralwasser“ selbst zu machen, heißt es oft imHinblick auf so genannte „Sprudler-Geräte“. Doch dereinfache Zusatz von Kohlensäure zum Leitungswassermacht daraus noch kein natürliches Mineralwasser.

Viele Wasserwerke müssen ihr Trinkwasser –mindestens zeitweise – mit Chemikalien aufbereitenoder desinfizieren. Zur Aufbereitung wird in diesenFällen Rohwasser verwendet, das in Deutschland zuetwa zwei Dritteln dem Grundwasser entstammt,häufig aber auch dem Oberflächenwasser – alsoSeen, Talsperren und dem Uferfiltrat von Flüssen. Beider Aufbereitung von Rohwasser zu Trinkwasser sindrund 50 chemische Zusatzstoffe zugelassen. Als Ver-braucher können Sie sich bei Ihrem Wasserwerk informieren, ob und gegebenenfalls welche Auf-bereitungsverfahren dort angewendet und welche derzugelassenen Chemikalien dabei eingesetzt werden.Trinkwasser und andere Wasserarten dürfen also mitnatürlichem Mineralwasser nicht gleichgesetzt wer-den.

Beim Durchlauf durch die Hausleitung ändert sich dieQualität des Trinkwassers. Sofern in Häusern nochBleirohre verlegt sind, kann dies zu Qualitätseinbu-ßen durch Überschreitung von Grenzwerten und un-ter Umständen sogar zu gesundheitlichen Risiken beiKleinkindern führen – besonders wenn das Wasserlänger in der Leitung gestanden hat. Auch Kupferroh-re und mit Kupfer ausgestattete Boiler können unterbestimmten Bedingungen (pH-Wert, Wasserhärte,Standzeit des Wassers in der Leitung) erheblicheQualitätseinbußen des Trinkwassers verursachen.

Ernährungsexperten, Verbraucherzentralen und dasBundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucher-schutz und Veterinärmedizin (BgVV) warnen aus hy-gienischen Gründen vor der unbedachten Benutzungder „Sprudler-Geräte“. Wenn die Geräte und Plastik-flaschen nicht regelmäßig und gründlich gereinigtwerden, können sich darin Keime vermehren. Vor al-lem bei Verwendung von zuckerhaltigen Geschmacks-zusätzen ist eine sorgfältige Reinigung der Flaschenunbedingt erforderlich, sonst können die Bakterien inden Sprudlerflaschen hervorragende Nährböden vor-finden und schnell wachsen.

Alles in allem gilt: Natur kann man eben nicht kopieren.

24. Ein Wort zu „leichteren“ Alternativen

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Weiter führende Li teratur 38

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