mit & für oktober 2014

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Oktober | November | Dezember 2014 n Nr. 02 n Manoah: Ein neues Schulgebäude n Prenzlau: Praktisch glauben und einfach leben n „Herr, lehre uns beten!“ n Auruch!

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Wir haben für die zweite Ausgabe von „Mit & Für“ das Motto „Aufbruch“ gewählt, weil uns das seit nunmehr zwei Jahren sehr stark beschäftigt...

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Page 1: Mit & Für Oktober 2014

Oktober | November | Dezember 2014 n Nr. 02

n Manoah: Ein neues Schulgebäude

n Prenzlau: Praktisch glauben und einfach leben

n „Herr, lehre uns beten!“

n Aufbruch!

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2 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Liebe Leserinnen und Leser,

wir haben für die zweite Ausgabe von „Mit & Für“ das Motto „Aufbruch“ gewählt, weil uns das seit nunmehr zwei Jahren sehr stark beschäftigt. Dabei spielt ein Bibel-wort aus Jesaja 43,19 eine besondere Rolle. Dort lässt Gott durch den Propheten aus-richten: „Denn siehe, ICH will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht?“ In der biblischen Betrachtung werde ich näher auf diesen Vers eingehen.

Ein gesunder Aufbruch muss von innen kommen und dann äußerliche Gestalt an-nehmen – wenn er denn Bestand haben soll. In dieser Ausgabe sollen einige sicht-bare Aufbruch-Situationen beschrieben werden. Da gibt es einiges zu berichten aus dem baseCamp und der evangelischen

Stadtmission Prenzlau, vom Neubau der Altenpflegeschule Manoah, dem Erwerb des Belchen-Instituts und anderem mehr.

Äußerer Aufbruch bedingt auch innerliche Veränderungen. Deshalb findet sich hier auch ein Bericht von den zurückliegenden Mitarbeitertagen im Juni 2014, die künftig ein fester Bestandteil im Jahresablauf des DMH sein werden. Eine Begleit-erscheinung von Aufbrüchen sind zudem immer wieder un-erwartete Veränderungen, die damit einhergehen. So ist es bedauerlich, dass ich an dieser Stel-le den Weggang unse-res Theologen Bern-hard Heyl mitteilen muss. Wir wünschen Herrn Heyl für seine Zukunft Gottes Füh-rung und Gottes rei-chen Segen.

Alles in allem sind wir dabei, staunend zu beobachten, dass Gott „Neues“ schafft und wachsen lässt, und laden Sie, liebe Leserinnen und Leser, dazu ein, mit uns zu staunen, zu danken und uns im Gebet dabei zu begleiten.

Es grüßt Sie ganz herzlich für das Redaktionsteam

Schw. Ursula Seebach, Oberin

Ein gesunder Aufbruch muss von innen kommen

und dann äusserliche Gestalt gewinnen – wenn er denn

Bestand haben soll.

Es grüßt...

2 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Page 3: Mit & Für Oktober 2014

3Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

THEMA

Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf,

erkennt ihr`s denn nicht?

Jesaja 43, 19 a

Dieser Vers ist ein Zuspruch, der Mut macht und Hoffnung weckt. Es ist ein Zuspruch, der gut zu einer Zeit des Wandels passt, wenn sich Vertrautes verändert und Bekanntes ein neues Gesicht be-

kommt. Es ist ein Wort, das helfen kann, die po-sitiven Seiten von Veränderung zu entdecken.

Wie ein Samenkorn den Keimling unaufhalt-sam durch die dunkle Erde nach oben ins Licht schiebt, so wächst das Neue aus dem Verbor-genen heraus und wird für alle sichtbar.

Im Buch Jesaja, aus dem dieser Text stammt, sind mit der Hoffnung auf etwas Neues ganz konkrete Erwartungen ver-bunden. Im Hintergrund stehen trauma-tische Kriegserfahrungen vieler Generati-onen. Viele Menschen wurden verschleppt oder sind geflohen. Die Überlebenden hat-

ten sich in den Trümmern eine neue Exis-tenz aufgebaut. Aber die Lebensbedingun-

gen waren hart. Viele hofften nach 50 Jahren babylonischer Herrschaft auf Befreiung, die den

Menschen wieder nationale Unabhängigkeit ge-ben sollte. In dieser Situation ergreift der Prophet im Auftrag Gottes das Wort: „Der Herr sprach . . .“

Aufbruch!

3Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

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4 | Diakonisch Missionarisch Handeln

1. Erkennt ihr es nicht?

Es verwundert mich zu-nächst, dass das Neue nicht erkannt wurde. Warum nicht? Das Neue, von dem der Prophet hier spricht, schliesst sich nicht an das Alte an. Es ist nicht einfach die Fortführung, Verbesse-rung oder Veränderung des Bestehenden.

Das Neue ist oft nicht zu er-kennen, weil es ein Teil des Alten ist. Von der Sklaverei in ein reiches Land zu zie-hen – das ist eine gewisse Logik! Aber von der rela-tiven Sicherheit im Exil in ein armes Land zu ziehen – das ist etwas völlig Neues. Die Vorstellung, dass Gott durch das Leid seine Macht offenbart, war zu überra-schend, zu ungewöhnlich,

zu neuartig für die Menschen. Jetzt im Exil wuchs für Isra-el etwas Neues, das niemand vorhersehen und kontrollie-ren konnte. Es geschah einfach. Heute wird häufig etwas als „neu“ bezeichnet, das in Wirklichkeit nur eine Variation des Alten ist. Wir lassen uns immer wieder Altes für Neues verkaufen.

Das Neue gelangt zu den Menschen, wenn sie es am we-nigsten erwarten. Das Neue kann nicht mit Druck und Ge-walt herbeigeführt werden. Das einzige, was beigesteuert werden kann: dafür offen zu sein – Offenheit.

Viele verpassen das Neue, weil sie sich wünschen, dass es nur eine geringfügige Änderung des Alten ist. Wenn das Neue nur eine Variation des Alten ist, denken sie, sie kön-nen es besser vorhersehen und steuern. Unsere Kontroll-mechanismen greifen dann besser. Denn wir wünschen uns zwar das Neue, aber es macht zugleich Angst.

2. Gedenkt an das Frühere

Der Prophet redet vom Auszug, aber nicht von der historischen Erfahrung des Auszugs aus Ägypten. Er redet von der Erinnerung daran. Wie so häufig, wird die großartige Vergangenheit in der Erinnerung verklärt. Das ist an sich nicht schlimm. Schlimm ist jedoch, wenn uns die Vergangenheit die Offenheit für das Neue nimmt. Man-che Erinnerungen sind befreiend, andere dagegen belasten unsere Gegenwart und verbauen uns die Möglichkeiten für die Zu-kunft. Aus der Perspektive des Glaubens gibt es nur eine Möglichkeit, um uns mit unserer Geschichte zu versöhnen: V e r g e b u n g . Der

THEMA

Viele verpassen das Neue, weil sie

sich wünschen, dass es nur eine gering-fügige Änderung

des Alten ist.

4 | Diakonisch Missionarisch Handeln

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5Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Prophet kommt am Ende seiner Rede genau darauf zu sprechen: Neues kann nur aus der Vergebung entstehen. Der Fluch der Vergangenheit, die Belas-tung durch unsere Erinnerungen und auch die Erb-lasten von Familien- und Völkergeschichten können nur durch Vergebung genommen werden. Vergeben bedeutet jedoch in keinem Fall „vergessen“ (das ist ein Missverständnis). In gewisser Weise ist die Ver-gebung sogar die schärfste Form der Erinnerung: Wir behalten alles Negative ganz präzise vor Au-gen, aber aus der Sicht der Gnade. Der lange Prozess der Vergebung zwingt zu einer sehr genauen und manchmal schmerzhaften Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Es hat nichts mit Vergessen zu

tun, sondern mit Erinnern. Das ist keine nachtragende, sondern

versöhnte Erinnerung.

Der Prophet möch te das Volk von jenen

Er innerunge n befreien, die es jetzt vom Neuen abhal-ten will. Das Volk erinnert sich an den Auszug als eine gewalt-same Aktion

Gottes gegen die Feinde Is-

raels und sehnt sich auch jetzt

nach einer solchen Aktion göttlicher Ra-

che. Aber jetzt schickt Gott seinen Knecht, einen Friedefürsten, der das Volk gewaltlos zurückführt. Jetzt ist die Zeit der Vergebung und nicht der Rache. Gottes Han-deln ist neu und deshalb nicht vorhersehbar.

3. Gott spricht durch den Propheten: „Ich will ein Neues schaffen“

Das Exil war kein schöner Ort und doch fiel es den Menschen sehr schwer, sich auf den Weg zu machen, den Schritt in die neue Freiheit zu wagen.

Es ist nicht einfach, das Gewohn-te zu verlassen. Veränderungen sind mit Ängsten verbunden, sogar dann, wenn eine Verbesse-rung damit verbunden ist. Hier kann uns der Vers aus Jesaja Mut machen: Wir sind nicht allein auf uns gestellt, sondern unser Herr geht mit. Wir werden begleitet von Gottes Segen. Der Weg in ein neues Leben muss nicht steinig und trocken sein, wie wir ihn in unserer Angst sehen. Die Leben schaffende Kraft Gottes kann uns die Augen öffnen, dass wir Wasserströme neben unserem Weg finden, Bäume, die Schatten spenden, wenn wir uns ausru-hen müssen. Die Durststrecke ist schon verwandelt in einen Weg des Lebens.

Schwester Ursula Seebach

5Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Page 6: Mit & Für Oktober 2014

6 | Diakonisch Missionarisch Handeln6 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum der Altenpflegeschule Manoah am 1. April 2015 ist es soweit: Wir dürfen in einem neu-en Schulgebäude an der Wiesentalstraße 27 in Lörrach die Ausbildung weiterführen. Das hat uns jedenfalls die Fa. Mörck, die als Generalunternehmer mit der Erstellung des Schulgebäudes beauftragt wurde, zu-gesichert.Doch der Reihe nach. Zunächst legte der Stiftungsrat des Diakonissen-Mutterhaues St. Chrischona mit der Grundsatzentschei-dung, die Altenpflegeschule weiterzu-führen, diese zu erweitern und außerdem Fort- und Weiterbildungen anzubieten, die Basis für den Aufbruch. Ab Ende 2011 wurde nach geeigneten Gebäuden gesucht, um diesen Entscheid umsetzen zu können. Da keine Räume gefunden wurden, fiel der Entschluss, zusammen mit der Stadt-mission Lörrach ein „Begegnungszentrum an der Wiese“ entstehen zu lassen, mit an-

Aufbruch in ein neues Schulgebäude

deren Worten: Die Stadtmission baut ein Gemeindezentrum und das Diakonissen-Mutterhaus ein Schulgebäude. Anlässlich des Spatenstichs am 6. Juni 2014 wurde diese Zusammenarbeit nach außen deut-lich sichtbar gemacht. Im September 2014 wurden die Rohbauarbeiten des 3-geschos-sigen Schulneubaus mit sechs Klassenzim-mern und Nebenräumen weitgehend abge-schlossen.

Seit April 2013 kann die Ausbildung zum/r examinierten Altenpfleger/in beziehungs-weise Altenpflegehelfer/in im Frühjahr oder im Herbst begonnen werden. Das be-deutet, dass sechs Klassen mit jeweils bis zu 30 Schüler/innen ausgebildet werden.

Die Übernahme des Belchen-Instituts in Steinen zum 1. Juli 2014 durch das Dia-konissen-Mutterhaus St. Chrischona und die Beauftragung der Altenpflegeschule

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7Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona 7Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Schulgebäude

Manoah mit der Leitung der bekannten Fort- und Weiterbildungseinrichtung in den Bereichen Management, Gerontopsy-chiatrie, Berufspädagogik wird ebenfalls wesentlich zu weiteren und neuen „Begeg-nungen an der Wiese“ beitragen. Mitte 2015 wird das Belchen-Institut von Steinen nach Lörrach in unseren Neubau umsiedeln.

Schon heute wollen wir Sie zum Tag der offenen Tür am Samstag, 9. Mai 2015, im Rahmen der 90-Jahr-Feier des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona herzlich ein-laden.

www.belchen-institut.de www.altenpflegeschule-manoah.de

Rainer BöheimSchulleiter Altenpflegeschule Manoah Leiter Belchen-Institut

Das Belchen-Institut

seit 1999 Spezialist für Fort- und Weiterbildun-gen in den Bereichen Management, Altenbe-treuung/Gerontopsych-iatrie und Berufspäda-gogik

Die staatlich anerkann-te Bildungseinrichtung bietet Ausbildungsgän-ge zur Stationsleitung, Pflegedienst lei tung (PDL), Heimleitung an, konzentriert sich in der Altenpflege und -be-treuung auf die Ausbil-dungen zur Fachkraft für Gerontopsychiatrie, zur Präsenzkraft in der Pflege und zum/zur Al-tentherapeuten/in. Das berufspädagogische En-gagement wird durch die Weiterbildung zur Praxisanleitung deut-lich.

Namensgeber für das Institut und Symbolik in den Fort- und Wei-terbildungen ist der Berg „Belchen“ im Süd-schwarzwald. Auf dem Weg zum Ziel finden sich schon nach den ersten Schritten neue Aussichten und Stand-punkte, Lösungen, Los-lösungen. Der Moment unterwegs ist das, was uns erreicht. Ankom-men ist unser Ziel.

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8 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Die evangelische Stadtmission Prenzlau: Das sind wir! Wir möchten miteinander prak-tisch glauben und einfach leben. Zusammen mit dem baseCamp Prenzlau e.V. stehen wir für eine Gemeinschaft, ein Gelände und zu-gleich für eine Vision: Miteinander leben, arbeiten und feiern. Durch sinnvolle Tätig-keit sollen Menschen Würde erfahren und in verlässlicher Gemeinschaft Halt finden und eine Ahnung davon bekommen, dass es ei-nen Gott gibt, der sie liebt.

Begonnen hat es 2006 innerhalb der Lan-deskirchlichen Gemeinschaft Prenzlau. Könnte man nicht etwas tun, um der mas-siven Arbeits- und Orientierungslosigkeit vor allem unter Jugendlichen zu begegnen? Könnte man nicht einen Ort schaffen zum Unterkriechen, an dem man sich neu orga-nisiert, um dann wieder aufzubrechen zum Gipfelsturm des Lebens? Die „Projektidee“ bekommt den Namen „baseCamp“ – zu Deutsch „Basislager“. Schließlich wird im Juli 2007 durch das Diakonissenmutterhaus St. Chrischona ein Grundstück erworben

und für die Umsetzung der Idee zur Verfügung ge-stellt. Die Gemeinde und der neu gegründete Verein „baseCamp Prenzlau e.V.“ nehmen das Gelände in Be-sitz und stürzen sich in die Umgestaltungs-Arbeiten. Im März 2008 wird eine Holzwerkstatt zunächst als Selbsthilfeprojekt eröffnet. Eine Keramik- und Fahr-radwerkstatt folgen. Das Wohnhaus wird im Februar 2009 von Mitarbeitern be-zogen, bald zieht der erste Mitbewohner ein.

Die Holzwerkstatt beschäf-tigt Mitbewohner und Leu-te, die Sozialstunden ableis-ten. Im Lebenshaus wohnen kontinuierlich je 2 Leute mit. Sie fassen Vertrauen und lernen ihr Leben in die

PROJEKT

Praktisch glauben und einfach leben Die evangelische Stadtmission Prenzlau

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9Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Hand zu nehmen, stehen morgens auf, schließen eine Lehre ab, lachen wieder, werden selbständig. Und gleichzeitig lernen sie christliche Gemeinschaft von innen kennen. Basecamp lebt in der Gemeinde, die Übergänge sind fließend. Es fallen Entscheidun-gen für Jesus, eine Taufe, eine Aufnahme in die Ge-meinde. Nach dem einen Jahr Lebenshaus fällt der Auszug den Mitbewohnern jedes Mal schwer. Die Lebenshausküche, die Terrasse vor dem Haus, die Keramikwerkstatt bleiben ein Anlaufpunkt für die Ex-Mitbewohner und auch für Menschen aus der Umgebung, die gerne zu einem Gespräch bei einer Tasse Kaffee oder Tee hereinschauen. Seit März 2014 verstärkt mit Schwester Regina erstmals eine Diako-nisse unser Team.

Im Moment bewegen uns in Prenzlau außerdem Bau-pläne für ein Begegnungszentrum, das Gottesdienst- und Nebenräume enthält und dessen Foyer zugleich unter der Woche als Café genutzt werden kann. Wir träumen davon, dass noch mehr Menschen unserer Umgebung so eine Atmosphäre des Willkommens und ein offenes Ohr finden, dass Menschen geseg-net, verwandelt und geheilt werden durch die Be-gegnung mit uns und mit ihrem Schöpfer.

Dankbar können wir schon jetzt über viel Unterstützung beim Bau berichten: Maschinen wurden uns unentgeltlich zur Verfügung gestellt, Material erhielten wir verbilligt oder gespendet. Nicht zu vergessen die Leute, die uns mit Arbeits-Ferien unterstützt ha-ben. Gott sei Dank war es so mög-lich, die budgetierten Kosten für den ersten Bauabschnitt zu un-terschreiten. Bis zum Winter soll der Rohbau wind- und wetterfest sein. Für dieses Ziel reichen die vorhandenen Mittel noch nicht ganz aus, so dass weitere Unter-stützung für uns sehr hilfreich ist.

Möchten Sie Teil unseres Traums vom Begegnungszentrum sein? Durch Gebet und Gaben kön-nen Sie dazu beitragen, dass er Wirklichkeit wird: Geldspenden, zinslose Darlehen, Baumaterial, Werbung für uns, aber auch die

einfach leben

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10 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Zusage von praktischer Mitarbeit sind sehr willkommen. Beten können Sie insbe-sondere für:• einen Sozialarbeiter im Lebenshaus;• gegenseitiges Verstehen und Voneinan-

der-Lernen: • offene Türen nach Prenzlau und zu den

Herzen der Menschen, die vergessen ha-ben, dass es Gott überhaupt gibt.

Wenn Sie der weitere Fortgang unseres baseCamp und des Begegnungszentrums interessiert, finden Sie uns unter: www.facebook.com/basecamp.prenzlauwww.stadtmission-prenzlau.dewww.basecamp-prenzlau.de.

Rundbriefbestellung bitte an: E-Mail [email protected] oder Tel: +49 (0)3984/879706.

PROJEKT

Das Holzkreuz

Die Gottesdienst-Gemeinde in der evan-gelischen Stadtmission in Prenzlau ist immer ein bunt gemischter Haufen. Es finden sich neben den Gemeindeleuten auch Menschen vom Rand der Gesell-schaft ein.

Eine ältere Dame kommt alle 2 Wochen und eine ganze Weile parkte sie ihren

Rollator ganz selbstverständlich im-mer vorne, neben dem Altar, di-rekt unter dem Holzkreuz.

Einige Male fiel mir das erst auf, als der Gottesdienst schon in vollem

Gange war. Und der Rollator neben dem Altar brachte mich ganz schön ins Schwitzen! Denn, bitte, was macht das denn für einen Eindruck? Aber ir-gendwie brachte mich dieser Parkplatz auch zum Schmunzeln. Mal ehrlich, wo könnte man einen Rollator besser platzieren als unter dem Kreuz? Das ist doch der Platz für unsere Krücken, un-sere Schmerzen, unsere Lasten.

Die ältere Dame kommt immer noch alle 2 Wochen zum Gottesdienst. Be-stimmt hat sie jemand mal auf ihren Parkplatz angesprochen, denn sie stellt den Rollator mittlerweile neben der Tür ab. Gut so. Und: schade eigentlich. Von Zeit zu Zeit müssten wir das Gefährt mal wieder unter das Kreuz parken, zur Erinnerung, dass da Platz ist für uns alle. Weil da der gehangen hat, der unsere Krankheit trug, unsere Schuld und unsere Schmerzen.

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11Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Was wäre, wenn Jesus morgen wiederkäme? Sind wir bereit?

Und wie stehen wir da? So wie Arnie, der alte Mann, der einmal ein Säufer war, sich bekehrt hat und nun blind ist? Oder wie Caro mit ihrer Tochter Anna, die das Au-genlicht verloren hat? Jesus begegnet hier auch einem Theologieprofessor, der über seinen Theorien seinen Glauben vergessen hat, und einem Fernsehprediger, der über seine Gier nach Geld seine wahre Berufung verlor. Seinen Besuch erhält auch ein Bi-schof, der sich in den starren Formeln sei-ner Kirche zu Hause fühlt, und zuletzt die

Prostituierte, die am falschen Platz ist. Sie alle begegnen Je-sus. Alle erleben eine Verände-rung. Manche ein Wunder.

Es ist ein schönes Epos über die Kraft der Gnade. Jesus hält jedem die Hand hin. Auch de-nen, die einen falschen Weg gehen. Und jeder ist einge-laden, sich auf ihn einzulas-sen! Doch die Reaktionen der Menschen auf die Begegnung mit Jesus sind unterschiedlich. Mit den Konsequenzen daraus leben oder sterben sie. Sandström schreibt brillant und szenisch aufwühlend. Das Buch lässt sich wunder-bar lesen und regt zum Nach-denken an. Weil jeder der Cha-raktere etwas von uns in sich trägt, macht sich beim Lesen eine heilige Unruhe breit.

Fazit: Auf knapp 200 Seiten gelingt dem Autor eine äu-ßerst tiefsinnige Geschichte über das Wiederkommen von Jesus. Das Buch ist tiefsinnig, anrührend und zutiefst durch-drungen von einer Theologie des Lebens. Gleichzeitig ist es kurzweilig und ein echter Le-segenuss!

Der EindringlingMelvin J. Sandström, Brunnen Verlag Basel, 208 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, 12,99 Euro

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(Ansprache anlässlich der Unter-zeichnung der Vereinbarung für das Grundstück Huberstraße 30, in 78073 Bad Dürrheim, am 16.04.2014)

Bad Dürrheim, Huberstraße, Lu-isenstraße und Sattelweg haben einen besonderen Klang in unse-rer Schwesternschaft. Wenn eine Schwester nicht in einem der Kin-derheime eingesetzt war, dann verbrachte sie bestimmt einmal ihre Ferien in Bad Dürrheim.

Im Jahre 1935 haben wir das Haus am Sattelweg 1 gekauft, um ein Erholungsheim für Erwachsene einzurichten. Behandelt wurden vor allem behinderte Menschen mit Lähmungen oder Amputa-

tionen. Im selben Jahr erwarb unsere Schwesternschaft ein unbewohntes Haus in der Hu-berstraße 30. Nach einer gründli-chen Sanierung wurde am 28. Juni 1936 die Eröffnung des Kinderheimes im kleinen Rahmen gefeiert. Es war für 80 Kinder und Jugendliche eingerichtet. Parallel dazu wurde am 17. April 1951 das Pachtverhältnis für das Lui-senheim rechtskräftig und ein späteres Vorverkaufs-recht zugesprochen. Am 1. April 1954 übernahmen wir das Luisenheim vom Oberrat der Israeliten Badens in Karlsruhe mit der Verpflichtung, es als Kinderkurheim zu führen. Der Wandel des Gesund-heits- und Kinderkurwesens hatte Auswirkungen auf das Luisenheim mit seinen 242 Plätzen. So wur-den verschiedene Lösungen gesucht, bis sich als letzter Ausweg der Verkauf anbot. Am 8. November 1990 erfolgte der Verkauf an die von Dr. Rolf Wahl gegründete „Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Gesundheitsforschung“. Die Verabschiedung der letzten zwölf tätigen Schwestern fand am 14. Dezember 1990 statt.

Bad Dürrheim

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Ein Stück Mutterhausgeschichte erfährt einen neuen Aufbruch

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13Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Unser Kinderheim an der Huberstraße wur-de bereits im Dezember 1964 geräumt und in Wohnungen umgebaut und vermietet. Bad Dürrheim ist ein Stück Mutterhaus-geschichte. Die Schwestern, die heute mit hierhergekommen sind, haben im Luisen-heim und eine sogar an der Huberstraße gearbeitet: pädagogisch, balneologisch, hauswirtschaftlich oder in der Heimlei-tung. Viele Erinnerungen gehen mit dieser Zeit einher, da der Umgang mit Kindern immer etwas Besonderes ist.

Vor diesem Hintergrund fiel es uns nicht leicht, unsere Kinderheime in Bad Dürrheim aufzugeben. Notwendig war dies jedoch aufgrund des enormen Struk-turwandels unserer gesellschaftlichen Sys-teme und wegen der sinkenden Anzahl un-serer aktiven Diakonissen.

Es freut mich nun, dass das von Ihnen an-gestrebte Projekt, für Behinderte ein Hotel zu bauen, welches zu einem großen Anteil

auch von Behinderten betrieben werden soll, der Huberstraße 30 neues Leben ein-hauchen wird. Aus diesem Grund wollen wir den Bau des Parasol-Hotels in der uns möglichen Weise unterstützen: Wir wer-den das zentral gelegene Grundstück mit seinen 10.242 qm an die noch zu gründen-de Parasol GmbH veräußern, und zwar zu einem merklich vergünstigten Preis. Dies ist unser Beitrag und somit quasi unsere Spende an den im letzten Monat gegrün-deten Förderverein zur Verwirklichung des Projekts.

Nun wünsche ich allen Beteiligten, Förde-rern und Initiatoren bei allen noch anste-henden Entscheidungen, Aktionen und Bemühungen eine glückliche Hand und vor allem Gottes reichen Segen. Möge un-ser Gott in den weiteren Projektphasen mit Ihnen sein und das Hotel zu einer Segens-stätte für die dort ein- und ausgehenden Menschen werden.

Schw. Ursula Seebach

13Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

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14 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Wenn man aufbricht und sich auf den Weg macht, dann bedeutet das immer auch Veränderung. Struk-turen müssen angepasst werden, Aufgaben neu definiert. Bestehendes kann wegfallen und Neues hinzukommen. Solche Veränderungen sind normal, erzeugen aber immer auch Verunsicherungen, vor allem, wenn man miteinander unterwegs ist. Den einen gehen die Veränderungen zu schnell und zu weit, für die anderen ist es womöglich genau um-gekehrt. Um diese Dynamik aufzunehmen und in guter und konstruktiver Weise für den Weg mitei-nander in die Zukunft zu nutzen, dazu braucht es eine klare Kommunikation und wertschätzende Umgangsformen zwischen Leitung und Mitarbei-terschaft. Dieser Thematik widmeten sich deshalb auch unter anderem die beiden Mitarbeiteranlässe

im Juni. Es ging dabei – neben Gemeinschafts-pflege und Austausch – thematisch um die „Gestaltung der Zusammenarbeit im DMH“ (so der Arbeitstitel).

BERICHT

Mitarbeitertage auf ChrischonaAufbruch – miteinander auf dem Weg

Page 15: Mit & Für Oktober 2014

15Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Zunächst allerdings traf man sich zu ausgiebigen Besichtigungen und „Aus-probieren“ auf dem Areal des neu eröffneten Genera-tionenparcours unmittelbar neben dem Ausflugsrestau-rant „Waldrain“, in dem dann das weitere Programm stattfand und mit einem ge-meinsamen Essen abschloss.Nach der Besichtigung des Parcours und gemeinsa-mem Kaffeetrinken eröffne-te Schw. Ursula Seebach das Zusammensein mit einem geistlichen Impuls zur „gol-denen Regel“ aus Mt. 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sol-len, das tut ihr ihnen auch!“

Nach diesem Prinzip zu handeln ist Grundlage für je-des gemeinsame Leben und Arbeiten. Wer vom Andern her denkt, wird ihm/ihr nicht so leicht „zu nahe tre-ten!“ Mit einem Input zum Thema von Geschäftsfüh-rer Joachim Rastert ging es weiter und mündete in eine interaktive Gesprächs-phase an den Tischen ein, die alle Mitarbeiter sehr lebhaft nutzten. So wurde zusammengetragen, was bei den vielen Änderungen im Diakonissen-Mutterhaus als positiv empfunden wird und wo man sich Verbesse-rungen vorstellen könnte. Dies wiederum wird von

Chrischona

den Führungskräften auf-genommen und soll da wo möglich Einfluss auf die Ge-staltung des Arbeitsalltags haben.

Alles in allem ein gelunge-ner Anlass – übrigens einer von zweien, denn im Ad-vent trifft sich die gesamte Mitarbeiterschaft zu einer Weihnachtsfeier ohne the-matische Agenda. Da steht dann das gemeinsame und dankbare Feiern im Mittel-punkt. Arbeiten und Feiern – das gehört dazu, wenn man miteinander unter-wegs ist.

Bernhard Heyl

Aufbruch – miteinander auf dem Weg

Page 16: Mit & Für Oktober 2014

16 | Diakonisch Missionarisch Handeln

THEMA

Wir laden Sie ein, sich mit der eingehefteten

Gebetskarte, über unsere Homepage

oder per Mail an uns zu wenden. Gerne beten wir für Sie!

Ihre Schwesternschaft

So sprachen die Jünger zu Jesus. Sie be-kannten damit, dass sie von sich aus nicht zu beten vermochten. Sie müssen es lernen. Beten-lernen, das klingt uns widerspruchs-voll. Entweder ist das Herz so übervoll, dass es von selbst zu beten anfängt, sagen wir, oder es wird nie beten lernen. Das ist aber ein gefährlicher Irrtum, der heute frei-lich weit in die Christenheit verbreitet ist, als könne das Herz von Natur aus beten. Wir verwechseln dann Wünschen, Hoffen, Seufzen, Klagen, Jubeln – das alles kann das Herz ja von sich aus – mit Beten …

Beten heißt ja nicht einfach das Herz aus-schütten, sondern es heißt, mit seinem er-füllten oder auch leeren Herzen den Weg zu Gott finden und mit ihm reden. Das kann kein Mensch von sich aus, dazu braucht er Jesus Christus.

Die Jünger wollen beten, aber sie wissen nicht, wie sie es tun sollen. Das kann eine große Qual werden, mit Gott reden wollen und es nicht können, vor Gott stumm sein müssen, spüren, dass alles Rufen im eige-nen Ich verhallt, dass Herz und Mund eine verkehrte Sprache sprechen, die Gott nicht hören will. In solcher Not suchen wir Men-schen, die uns helfen können, die etwas vom Beten wissen. Wenn uns einer, der beten kann, in sein Gebet mit hinein näh-me, wenn wir sein Gebet mitbeten dürften, dann wäre uns geholfen!

Gewiss können uns erfahrene Christen hier viel helfen, aber sie können es auch nur durch den, der ihnen selbst helfen muss und zu dem sie uns weisen, wenn sie rechte Lehrer im Beten sind, durch Jesus Christus … So müssen wir also beten lernen. Jesu und Gottes eigene Worte nachsprechend, fangen wir an zu ihm zu beten. Nicht in der falschen und verworrenen Sprache unseres Herzens, sondern in der klaren und reinen Sprache, die Gott in Jesus Christus zu uns gesprochen hat, sollen wir zu Gott reden und will er uns hören. Gottes Sprache in Jesus Christus begegnet uns in der Heili-gen Schrift. Wollen wir mit Gewissheit und

„Herr, lehre uns beten!“

Beten heißt ja nicht einfach das Herz ausschütten, sondern es heißt, mit seinem erfüllten oder auch leeren Herzen den

Weg zu Gott finden und mit ihm reden.

16 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Page 17: Mit & Für Oktober 2014

17Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Freude beten, so wird das Wort der Heiligen Schrift der feste Grund unseres Gebetes sein müssen. Hier wissen wir, dass Jesus Christus, das Wort Gottes, uns beten lehrt. Die Worte, die von Gott kommen, wer-den die Stufen sein, auf denen wir zu Gott finden. Es kommt also nicht darauf an, ob die Worte Gottes und Jesu Christi gerade das ausdrücken, was wir gegenwärtig in unserem Herzen fühlen. Vielleicht ist es gerade nötig, dass wir gegen unser eigenes Herz beten, um recht zu beten. Nicht was wir gera-de beten wollen, ist wichtig, sondern worum Gott von uns gebeten sein will. Wenn wir auf uns allein gestellt wären, so würden wir wohl auch vom Vater-unser oft nur die vierte Bitte beten („Unser tägliches Brot gib uns heute!“). Aber Gott will es anders. Nicht die Armut unseres Herzens, sondern der Reichtum des Wortes Gottes soll unser Gebet bestimmen …!

Das ist eine große Gnade, dass Gott uns sagt, wie wir mit ihm sprechen und Gemeinschaft haben können. Wir können es, indem wir im Na-men Jesu Christi beten. Dazu sind uns z.B. die Psalmen gegeben, dass wir sie im Namen Jesu Christi beten lernen. Auf die Bitte der Jün-ger hat Jesus ihnen das Vaterunser gegeben. In ihm ist alles Be-ten enthalten. Was in die

Bitten des Vaterunsers eingeht, ist recht gebetet, was in ihnen keinen Raum hat, ist kein Gebet. Alle Ge-bete der Heiligen Schrift sind im Vaterunser zum Prüfstein dafür, ob wir im Namen Jesu Christi be-ten oder im eigenen Namen …

(Auszug aus D. Bonhoeffer, Das Gebetbuch der Bibel. Mit freundlicher Genehmigung des Brunnen-Verlags, Giessen)

17Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

Page 18: Mit & Für Oktober 2014

18 | Diakonisch Missionarisch Handeln

Warum diakonisch handeln? Diese Fra-ge findet immer wieder unterschiedliche Antworten. Treibt uns der Auftrag Got-tes an, bewegt uns Not und Bedürftigkeit oder handeln wir gar aus Furcht vor dem jüngsten Gericht, wo uns dann womöglich vorgehalten werden könnte: „Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan ...“! (Mt. 25,45)

Theo Brüggemann greift dieses Thema in einer Andacht auf und plädiert – ausge-hend von 1. Joh. 4,17 - für ein Handeln aus der Furchtlosigkeit der Liebe:

„Darin ist die Liebe Gottes bei uns vollkommen, dass wir Zuversicht haben

am Tage des Gerichts.“ 1. Joh 4,17

Sogar so weit geht die Geborgenheit des Christenmenschen also: nicht nur Furcht-losigkeit vor den Mächten der Welt, son-dern Furchtlosigkeit vor dem letzten Ge-richt. Dann sei die Liebe zu ihrer vollen Entfaltung gekommen, sagt Johannes, wenn sie so kindlich dem Vater vertraue, dass sie von ihm keine letzte Verwerfung mehr erwarten kann. Nicht weil ich keine Verurteilung verdiente – aber weil er der Vater ist und darum nicht mehr verstoßen

Diakonie: Was treibt uns an? IMPULS

18 | Diakonisch Missionarisch Handeln

„Die Furchtlosigkeit der Liebe aber macht uns eben gerade

frei zu einem tätigen Leben, zu einer zuversichtlichen Einsatz-

freudigkeit, die die Abrechnung am Ende nicht scheut.“

Page 19: Mit & Für Oktober 2014

19Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

an?

IMPRESSUMDie Zeitschrift MIT & FÜR des Diakonissen-MutterhausesSt. Chrischona erscheint vier-mal jährlich kostenfrei.

Auflage: 12000 Exemplare

Herausgeber:Diakonissen-Mutterhaus St. ChrischonaChrischonarain 135CH-4126 Bettingen

Tel.: +41 (0)61 606 65 65Mail: [email protected]

Redaktionsleitung:Schw. Ursula Seebach, OberinBernhard Heyl, Leiter Theologie

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19Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona

will. Weil er lieber seinen eigenen Sohn in den Tod stieß als dass er uns verlo-ren gehen ließe. Dass dies nun nicht heißt, Furchtlo-sigkeit sei Gemütlichkeit, süßes Nichtstun, weil Gott ja ein so lieber Man sei – das hat Jesus mit wünschbarer Klarheit gezeigt in jenem Gleichnis von dem anver-trauten Talenten (Mt 25, 14-30). Dort tritt ein Mann auf, der das Seine vergra-ben hatte und sich bei der Abrechnung rechtfertigt: „Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist … und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zent-ner in der Erde.“ Da hat sich einer gefürchtet vor der Abrechnung, er könnte mit Verlust erscheinen müssen. Seine Furcht hat ihn ge-

lähmt, fröhlich seine Pflicht zu tun. Die Furchtlosigkeit der Liebe aber macht uns eben gerade frei zu einem tätigen Leben, zu einer zuversichtlichen Einsatz-freudigkeit, die die Abrech-nung am Ende nicht scheut. Die Furcht macht aus dem gütigen Vater einen „harten Mann“ – und seltsam: wer so lebt, der wird auch vom Leben hart angefasst. Wer mit eingezogenem Kopf sei-nem „Schicksal“ entgegen-schaut, der wird auch ein bitteres Schicksal erfahren. Der Furchtlose aber wird beschenkt, weil er dem Va-ter etwas zutraut.

Theo Brüggemann, Worauf es ankommt, Verlag Ernst Kauf-mann, Lahr 1981. Mit freund-licher Genehmigung.

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20 | Diakonisch Missionarisch Handeln

( )Wie kommt eine 3,5 m lange Wäschespinne in ein VW-Cabrio?

Das fragten wir uns auch, als wir mit Schnäpp-chen-Spinne vor dem Auto standen. Per Pedes heimtragen? Da war der Weg denn doch zu weit für zwei Frauen!

Also – nicht lange gefackelt! Wozu hat das Ca-brio das Faltdach, meinten wir. Dach nach hin-ten, Spinne rein, – o weh, das gute Stück ragte über einen Meter hinten raus!! Also: Schwes-ter mit Haube daneben, als Schutzengel fest-gekrallt an die Spinne, und los ging die Fahrt, Christa Kümmel am Steuer, schnell an der Po-lizeistelle vorbei Richtung baseCamp. Cabrio machte es möglich!

Auch manche andere Cabrio-Fahrt durch die Uckermark wurde ein besonderes Erlebnis.

(Schw. Regina Huber im baseCamp, Prenzlau)

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