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Kunststoffe fest verbinden Seite 34 · Filter schonend reinigen Seite 38 · Optosensorik Seite 61
Gabelstapler„Die Erhöhung der Sicherheit stellt
eine Herausforderung dar.“Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns, TU der Bundeswehr, Seite 24
18. November 2002 Ausgabe 47 € 4,50
IndustrieDas
Magazinwww.maschinenmarkt.de
Kunststofftechnik
Elektronische Geräteteilein Hartschaum eingebettetSeite 36
B 04654
MM
M
aschin
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arkt47/2002
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arkt.de
ARBEITSSICHERHEIT
Technik schützt vor Staplerunfällen
AKTUELLESEDITORIAL
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 3
Etwa 42 meldepflichtige Unfälle pro 1000 Arbeiter zähl-te die Großhandels- und Lagerei-Berufsgenossenschaftin Deutschland im Jahr 2000. Obwohl nur wenigeUnfälle einen tödlichen Ausgang hatten, beliefen sichdie Entschädigungszahlungen auf 420 Mio. Euro. Das ist
in etwa die Größenordnung der Jahresumsätze dergrößten Gabelstaplerhersteller.
Wegeunfälle sind dabei relativ selten: Siemachen gerade 14% der meldepflichtigen Unfälleaus. Ihr Anteil am Schaden ist allerdings beträcht-
lich. Und als Lastesel der Lagertechnik sind esmeistens die Gabelstapler, die in solche Unfälle ver-
wickelt sind.In seinem Bericht ab Seite 24 von der
diesjährigen Hamburger Staplertagungstellt Redakteur Rolf Tillert viele kon-
krete Ansätze zur Sicherheitsverbesse-rung in deutschen Betrieben vor.Nach der Auswertung von Unfällenmit Fahrersitz und Fahrerstandge-räten würden überwiegend Perso-
nen oder Gegenstände angefahren, sodie Berufsgenossenschaft. Ein Fünftelder Vorfälle passiert beim Auf- oderAbsteigen. Schwere Personenschädenresultieren meist aus Kippunfällen, dieglücklicherweise aber recht selten sind.
Zum Schutz vor Auffahrunfällen sindDesign-Verbesserungen bei den Fahrer-kabinen und in der Mastauslegung
möglich. Wie bereits in unserem Bericht zur Stapler-ergonomie in „MM-Logistik“, Ausgabe 2, Seite 14,berichtet (auch unter www.maschinenmarkt zu lesen),sind viele solcher Verbesserungen in die jüngste Stapler-generation eingeflossen. Wie Rolf Tillert in seinemBericht anmerkt, können Auf- und Abstiegsunfälledurch einfache Änderungen am Staplerdesign wie ver-besserte Tritte und Handgriffe verringert werden. Undum den gefährlichen Kippunfällen vorzubeugen, kom-men fahrdynamische Stabilitätsprogramme wie dasCurve Speed Reduction System von Jungheinrich oderdas System für Aktive Sicherheit von Toyota immer häu-figer zum Einsatz. Durch die Integration solcher Syste-me wird sich die Zahl von Unfällen in den kommendenJahren noch weiter reduzieren.
Durch verbesserte Ergono-mie und fahrdynamischeSicherheitsprogramme las-sen sich die Unfallzahlenweiter reduzierenKen Fouhy
4 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
PRODUKTION
LOGISTIKFahrerloses Transportsystem und Leitrechner ermögli-chen flexible Verkettung von Produktionsbereichen 32
KUNSTSTOFFTECHNIKSchnelle und zuverlässige Verbindungen zwischen Kunst-stoffteilen mit Industrieklebebändern 34Durch Schäumen und Tempern Formteile als Ersatz fürGehäusekomponenten aus Blech herstellen 36
VERFAHRENSTECHNIKGewebe-Filterschläuche schonend reinigen 38
STEUERUNGSTECHNIKEine CNC ermöglicht 5-Achsen-Schleifen mit hoherWirtschaftlichkeit 40
AUTOMATION
ANTRIEBSTECHNIKVerringerte Reibung bei hydrostatischen Lagern 46
FERTIGUNGDie genaue Uhrzeit hilft bei der Fehlersuche und spartKosten beim Betreiben großer Industrieanlagen 48
KONSTRUKTION
SENSORTECHNIKOptosensoren lösen Mess- und Sicherungsaufgaben 61
AKTUELLES
LEITARTIKELKen Fouhy: Technik schützt vor Staplerunfällen 3
MÄRKTEMewa sichert den Standort Rodgau 8Geschäftserfolg im Internet 8Siemens Dematic setzt auf Modularisierungskonzept 9Prominent weiht Logistikzentrum ein 10Ein-/Ausgabemodul für den Sicherheitsbus 10Aspekte beim Einführen einer SRM-Lösung 12Namur diskutierte Energiemanagement 13Positive Entwicklung bei Kunststoffverpackungen 14Erfolgreiche Hausmesse bei Danobat-Bimatec 14
SPANENDE FERTIGUNGSchlüsselfertige Vertikal-Bearbeitungszentren produzie-ren stückzeitoptimiert 21
BLECHBEARBEITUNGLVD geht in die Offensive 22
GABELSTAPLERSicherheit ist ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklungvon Gabelstaplern 24
SPS/IPC/DRIVES 2002Fachmesse für Automatisierungstechnik belegt in diesemJahr 41 500 m2 Ausstellungsfläche 28
Titelbild: Schütte
FilterreinigungFilterschlauch aus einer
Müllverbrennungsanlagemit ausgeprägten An-
backungen und Verkrus-tungen vor der Reinigung
Seite 38
AutomationDiese technisch neu konzeptioniertehydrostatische Spindeleinheit weist eine deutlich verringerte Lager-reibung auf. Seite 46
GabelstaplerDer MM sprach mit Prof. Dr.-Ing.
Rainer Bruns von der Universitätder Bundeswehr Hamburg über die
Sicherheit von Gabelstaplern.Seite 24
18. November 2002
SteuerungenWeil die gefordertenMaßtoleranzen immer
kleiner geworden sind,erfolgt heutzutage dasWerkzeugschleifen auf 5-Achs-Werkzeugschleif-_maschinen. Seite 40
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SensorenMit Triangulations-, Pha-
senverschiebungs- und-Pulslaufzeitverfahren
lassen sich Mess-,Tast- und Sicherungs-
aufgaben lösen.Seite 61
SchaumteileDie formgerechte Ferti-gung von Hartschaum-teilen verbessert nichtnur den Schutz elektroni-scher Gerätekomponen-ten, sondern erleichtertauch die Montage.Seite 36
INHALTAUS DEM
IT-BUSINESS
Mit der Dotnet-Plattform will Microsoft auch demMittelstand die Software-Integration erleichtern 64
MANAGEMENT
Bei zu starker Fokussierung auf die Technik könnenKunden häufig den Produktnutzen nicht mehr erken-nen 66
VEA-MITTEILUNGEN
Die internationale Energiewirtschaft steht vor großenHerausforderungen 71
NEUE PRODUKTE UND VERFAHREN
Logistik; Kunststofftechnik; Verfahrenstechnik; Steue-rungstechnik; Antriebstechnik; Fertigungsautomation;Sensortechnik 83
SERVICE
MM-ONLINE, F IRMENVERZEICHNIS 6
TERMINE 94
GEBRAUCHTMASCHINENBÖRSE 97
BÜCHER 118
VORSCHAU, IMPRESSUM 119
INDUSTRIEBAROMETER 120
UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind
SERVICEUNTERNEHMENSERVICE MM-ONLINE
www.maschinenmarkt.de
6 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
KOSTENLOSER NEWSLETTER-SERVICES DES MMMit unserem Newsletter informieren wir Sie kostenlosaktuell über technische und wirtschaftliche Trends undNeuigkeiten. Sie können einen Standardnewsletter be-ziehen, der Sie umfassend über alle Bereiche der Tech-nik und Wirtschaft informiert. Sie können sich aber auchaus den Themenbereichen Antriebs- und Steuertechnik,Automation, Betriebstechnik und Logistik, Fertigungs-technik, IT-Business, Konstruktion und Management Ih-ren individuellen Newsletter zusammenstellen. Der Be-zug des individuellen Newsletters ist verbunden mit ei-ner Registrierung bei myclickmall, dem übergreifendenDienstleistungs-Portal der Vogel-Medien Gruppe.
AAkademie für Führungskräfte derWirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . 94AP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Ariba. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
BBäurer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Bleichert . . . . . . . . . . . . . . . . 91BLZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94BDI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
CC & H Maastricht . . . . . . . . . 18Charmilles. . . . . . . . . . . . . 8, 87Chiron . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
DDelcam . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Deutsche Leasing . . . . . . . . . 10DGM . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94DuPont de Nemours . . . . . . . 85
EEasternAirCargo . . . . . . . . . . 16Efaflex. . . . . . . . . . . . . . . . . . 91EMSR-Tech . . . . . . . . . . . . . . 87Endres + Hauser . . . . . . . . . . 94
GGefco . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Gericke . . . . . . . . . . . . . . . . . 83GKV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Großhandels-und Lagerei-Berufsgenossenschaft . . . . . . 24
HHadi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87Haus der Technik. . . . . . . . . . 94Heinz Nixdorf Institut . . . . . 118Hewlett Packard . . . . . . . . . . 36
IIaona . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31ICD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16IFU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94IIR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94IK Industrieverband Kunststoff-verpackungen . . . . . . . . . . . . 14Industrieverband Blechumfor-mung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17ITW Morlock . . . . . . . . . . . . . 85
JJenoptik . . . . . . . . . . . . . . . . 85Jungheinrich . . . . . . . . . . . 4, 24
K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KB Prüftechnik . . . . . . . . . . . 93
LLambda Physik . . . . . . . . . . . 18Leuze. . . . . . . . . . . . . . . . 30, 61Linos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18LMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94LVD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Lynx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
MMacroMedia . . . . . . . . . . . . . 94
Mesago Messe Frankfurt . . . . 28Mewa Textilservice . . . . . . . . . 8Microlog . . . . . . . . . . . . . . . . 18MLR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Murrelektronik . . . . . . . . . . . 30
NNec. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Nefab . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Num-Güttinger . . . . . . . . . . . 89
PPaxar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91Pfeiffer Vacuum. . . . . . . . . . . 17Pilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Profibus . . . . . . . . . . . . . . . . 30ProMinent. . . . . . . . . . . . . . . 10
RRexroth Indramat . . . . . . . . . 89Roland . . . . . . . . . . . . . . . . . 93Ruch Novaplast. . . . . . . . . . . 36
SSams Network . . . . . . . . . . . 87Sap . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Scapa . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Schmidt . . . . . . . . . . . . . . . . 93Schütte . . . . . . . . . . . . . . . . . 40SGL Carbon . . . . . . . . . . . . . 10Sharp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9SHS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . 83Siemens AG . . . . . . . . . . 40, 48Siemens Dematic . . . . . . . . . . 9SSV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89Stahl-Informations-Zentrum . 18Stäubli . . . . . . . . . . . . . . . . . 85Stöber. . . . . . . . . . . . . . . . . . 31SZ & P . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
TTichawa Vision . . . . . . . . . . . 93Tornos-Bechler . . . . . . . . . . . 16Toyota . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Triplan . . . . . . . . . . . . . . . . . 16TWK Elektronik . . . . . . . . . . . 29
UUniversität der BundeswehrHamburg . . . . . . . . . . . . . . . 24
VVDMA. . . . . . . . . . . . . . . . . . 18VEA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Vogelsang . . . . . . . . . . . . . . . 16
WWallstein . . . . . . . . . . . . . . . . 38Walter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Wer liefert was . . . . . . . . . . . . 8Westfalia Separator . . . . . . . . 83Wipak Walsrode . . . . . . . . . . 18Wolff Walsrode . . . . . . . . . . . 18
ZZentrum f. Material- undUmwelttechnik . . . . . . . . . . . 10Zollern. . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
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AKTUELLES MÄRKTE
Rodgau (js) – Von nichts kommtnichts, sagt der Volksmund. Undso ließ sich der Berufskleidungs-pionier Mewa Textil-Service AG &Co. die Modernisierung seinerBetriebsstätte in Rodgau einigeskosten. Rund 10 Mio. Euro wurdeni modene Technik investiert – nichtzuletzt mit dem Ziel, die 270Arbeitsplätze am Standort lang-fristig zu sichern. Speziell der Putz-tuchbereich steht technisch gese-hen jetzt auf neuen Beinen: Dortwurden die Anlagen kompletterneuert, wie GeschäftsführerKlaus Monkowius im Rahmeneiner Pressekonferenz berichtete.Dazu gehört beispielweise eineleistungsfähige Trocknerstraße fürPutztücher, die auf Mewa-eigenerTechnik basiert. Die ganze„Aktion“ ging in lediglich achtMonaten über die Bühne – eine
Hamburg (ug) – Wenn die Inhalte stimmen, dann klappt’s auch mitdem Geschäftserfolg im Internet. Bestes Beispiel: die Informations-datenbank „Wer liefert was“ (WLW). Mehr als eine Million Kontakt-anfragen wurden im vergangenen Jahr an die Plattform gesendet,in der Produkte und Dienstleistungen von mehr als 410 000 Anbie-tern aus 15 europäischen Ländern kostenlos recherchiert werdenkönnen. Neben den Kontaktkanälen Telefon, Telefax und E-Mailerhöht WLW den Nutzwert durch direkte Kontakt- und Anfrage-möglichkeiten zu den Herstellen und Dienstleistern. Mit dem frühenInternetstart im Jahr 1995, dem kostenlosen Datenbankservice undden kostenlosen Mehrwertdiensten wie der Produktübersetzung inelf Sprachen, sieht das Unternehmen heute seine Internetstrategiebestätigt. Die Ära der dicken Nachschlage-Kataloge wurde deshalbim vergangenen Jahr beendet. Mit der Zunahme der Internetnut-zung nimmt zugleich die Nachfrage nach der CD-ROM-Version derDatenbank ab (Verkauf von 300 000 Exemplaren im Jahr 2002 bisschätzungsweise 180 000 im laufenden Jahr).
Strategische Partnerschaften mit Suchmaschinen wie Google,Yahoo, Web.de, Lycos, Fireball oder Altavista erhöhen die Reichwei-te des Internetangebots weiter. Durch die so genannte „Deep Inte-gration“ wird erreicht, dass Suchende dann einen Hinweis auf Liefe-ranten bei WLW erhalten, wenn sie diesen Service benötigen. SeitDezember 2000 ist die Wer liefert was GmbH eine Tochter-gesellschaft des dänischen Medienunternehmens Eniro AB.
Erfolg im Internet
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Fellbach (bk) – Neue Wege zur Produktivitätssteige-rung im gesamten Fertigungsprozess standen imMittelpunkt der Hausausstellung der CharmillesTechnologies GmbH. Vor über 300 Besuchern prä-sentierte der Fellbacher Funkenerosionsspezialistgemeinsam mit zwölf Partnerunternehmen einebreite Palette von Problemlösungen für den ge-samten Workflow.
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Mit neuer Anlagentechnik den Standort Rodgau sichern
geschleust – zum Trocknen, zurQualitätskontrolle und, falls nötig,in die Näherei. Ein Mikrochip imBügel garantiert die richtige Sor-tierung nach Träger, Kunde undAnlieferungsort. Um ingesamt40% habe sich die Bearbeitungska-pazität im Bereich Berufskleidungerhöht, so die beiden Geschäfts-führer. Außerdem wird nochumweltfreundlicher gearbeitet,denn die neuen Anlagen verbrau-chen 40% weniger Energie.
MEWA TEXTIL-SERVICE
WER LIEFERT WASFUNKENEROSION IM BLICKPUNKT
Eine computergesteu-erte Sortieranlage stelltsicher, dass die Klei-dungsstücke – täglichsind es rund 25 000Stück – den richtigenEmpfänger erreichen.
logistische Meisterleistung: Denntrotz eines viermonatigen Total-stillstandes im Putztuchbereichkonnten alle Kunden nahezu rei-bungslos beliefert werden. DerBerufskleidungsbereich wurdesogar bei laufendem Betrieb„umgekrempelt“ und erweitert.
Mehr Servicequalität versprichtGeschäftsführer Jürgen Seidl sei-nen 6500 Vertragskunden in Hes-sen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Rund335 000 Kleidungsstücke werdenMonat für Monat bei den Kundenabgeholt, in Rodgau gewaschen,auf Qualität geprüft und wiederausgeliefert. Für die reibungsloseBearbeitung sorgt unter anderemeine neue DV-gesteuerte Sortier-anlage. Auf Bügeln hängend wer-den die Kleidungsstücke nach demWaschen durch den Betrieb
Die Sandia National Laboratories pla-nen zusammen mit Cray einen Super-computer für 90 Mio. Dollar zu ent-wickeln. „Red Storm“ soll mit einer Leis-tung von bis zu 100 Teraflops den japa-nischen Supercomputer „Earth Simula-tor“ überflügeln und das US-Selbstver-trauen wieder herstellen. Bisher istdurchgedrungen, dass der Supercompu-ter mit 16 000 Opteron-Prozessoren vonAMD bestückt werden soll.
NEC hat einen formatunabhängigenDVD-Brenner angekündigt. Beim ND-1100A soll sich der Benutzer beim Bren-nen von DVD nicht mehr auf eines derbeiden wiederbeschreibbaren FormateDVD-R(W) oder DVD+R(W) festlegenmüssen, sondern kann frei zwischen denbeiden wählen. Die Aufzeichnung voneiner Stunde DVD-Video nimmt 15 min in Anspruch. Das Gerät schreibtmit 4facher Geschwindigkeit auf DVD+Rund DVD-R, DVD+RW werden mit2,4facher Geschwindigkeit und DVD-RWmit 2fachem Tempo beschrieben oderüberschrieben.
Forscher der Cornell University habenjetzt winzige Batterien entwickelt, dieihre Energie von radioaktiven Isotopenbeziehen. 50 Jahre lang könnten dieWinzlinge Mikrobauteile mit Energie ver-sorgen. Das Isotop, das Beta-Strahlungabgibt, macht die Batterie auch fürImplantationen tauglich. Sie ist mit demradioaktiven Isotop Nickel-63 gefüllt. Die im radioaktiven Material gespeicher-te Energie wird direkt in Bewegungumgewandelt. Dadurch können Teile derMini-Maschine direkt bewegt werdenoder kann Elektrizität in einer für vieleSchaltungen nützlicheren Art und Weiseals bisher erzeugt werden.
Sharp hat ein Display mit integriertemMikroprozessor vorgestellt. Bei der Ein-heit sitzen das LCD und ein 8-bit-Prozes-sor zusammen mit den Treibern für denBildschirm und dem Speicher auf dersel-ben Glasplatte. Das System ist vor allemals Demonstrationsobjekt gedacht. Aufdem Markt soll die Technik erst 2005verfügbar sein. Sharp verspricht sichdavon vor allem eine weitere Miniaturi-sierung bei den tragbaren Geräten. Für den Schirm benutzt man die Conti-nuous-Grain-Silicon-Technik.
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TICKERTECHNIK
SIEMENS DEMATIC
Bilder: Fouhy
In wenigen Monaten wird Siemens Dematic lesbare Auto-IDs auf Plastik-Chip-Basis auf den Markt bringen. Bei 200 K Speicherplatz würden sie wenige Cent kosten, sagte Forschungsleiter Artemio Affaticati. Schreibbare Aufkleber sollen innnerhalb von drei Jahren auf dem Markt sein, so Affaticati.
„Standardisierung und Modularisierung schaffen die Voraus-setzung dafür, die gesamte logistische Versorgungskette noch effektiver und kostengünstiger zu gestalten“, meintVorstandsvorsitzender Dietmar Straub.
Lego für LogistikerParis (kf) – Keine zwei Kundenlösungenseien identisch, aber man wolle Logistik-Lösungen anbieten, die von identischenBausteinen ausgingen, meinte Siemens-Dematic-Vorstandsvorsitzender Diet-mar Straub auf einer Pressekonferenz am6. November in Paris. Obwohl dies nichtrevolutionär klingt, bedeutet es doch eineAbkehr von der heutigen Projektdenk-weise, bei der fast alles kundenspezifischkonstruiert und hergestellt wird, umdann vor Ort montiert zu werden.
Bei dem in Paris vorgestellten GlobalPackage Conveyor (Paket-Fördersystem)wurde dieses Modularisierungskonzeptdeutlich: Standard-Module mit inte-grierten Elektroantrieben anstatt Pneu-matik werden komplett mit der Steue-rungselektronik beim Kunden angeliefertund nach einem „Plug-and-Convey“-Konzept zusammengesetzt. SiemensDematic rechnet mit erheblichen Einspa-rungen bei der Inbetriebnahme von sol-chen Anlagen. Mit mehr als zehn Prozentlägen die Ersparnisse weit über den Mehr-kosten für die neu konzipierte Mechatro-nik, sagte Rainer Buchmann, Europa-Geschäftsführer für Materialfluss. Hinzukämen die Vorteile durch den Wegfall derPneumatik und der Lärmbelastungen.
Die ersten zwei Testanlagen werde Sie-mens Dematic im dritten Quartal desnächsten Jahres in Europa und den USAinstallieren, kündigte ForschungsleiterArtemio Affaticati an. Die breite Markt-einführung ist für das Jahr 2004 geplant.Modularisierung wird auch deutlich indem neuen Softwarepaket Pro X4. Auf-gebaut nach einer sogennanten „Zwie-
belstruktur“ ist die Architektur des Ker-nels für alle Implementationen gleich.Um den Kernel befindet sich eineErweiterungsschicht mit Applikationenwie Wareneingang, Warenausgang undKommissionierung. Daran sind bran-chenspezifische und projektspezifischeApplikationen über standardisierteSchnittstellen angedockt. SiemensDematic hat zudem auf der Pressekonfe-renz eine strategische Partnerschaft mitdem Walldorfer Softwareriesen SAPbekannt gegeben, um eine verbesserteLösung auf der Basis von Pro X4 und demSAP Logistics Execution System anbietenzu können.
Das bei BMW in Berlin eingesetzteInduktive Conveyor System (ICS) wurdeebenfalls in Paris präsentiert. Mit berüh-rungsloser Energie und Datenübertra-gung erreicht das ICS eine Bahnge-schwindigkeit von 3 m/s. Weil die Weger-fassungsdaten automatisch über die För-derschiene transferiert werden, brauchtdas System keine Sensoren. Nach einerModellrechnung von Klaus Karges, Lei-ter Automotive, sind innerhalb einesLebenszyklus (8 Jahre, 50 Fahrzeuge, 1 kW) Kostenersparnisse von 24% – ver-glichen mit normalen Schleifleitungssys-temen – erreichbar.
WIEDER MIT GEWINN
Nach der Übernahme durch Sie-mens vor einem Jahr scheint derLogistikautomatisierer SiemensDematic wieder auf Gewinnkurs zusein. Nach Aussage des Vorstands-vorsitzenden Dietmar Straubschreibt das Unternehmen für dieersten neun Monate des laufendenJahres wieder schwarze Zahlen nacheinem Verlust von 59 Mio. Euro imVorjahr.
FIRMEN
Die Walter AG, Tübingen, musste imdritten Quartal des laufenden Jahreseinen Umsatzrückgang von 4% auf 64,8Mio. Euro (Vorjahresvergleich) hinneh-men. Der Umsatz mit Maschinen beliefsich dabei auf 21,6 Mio. Euro (minus12%). Der Umsatz mit Hartmetallwerk-zeugen lag mit 42,2 Mio. Euro auf Vor-jahresniveau. Besser sieht es jedoch beimAuftragseingang aus. Die Neubestellun-gen für Maschinen erhöhten sich um13% auf 62,8 Mio. Euro. Im Softwarebe-reich war sogar ein Plus von 30% zu ver-zeichnen. Weniger gefragt waren hinge-gen Werkzeuge (minus 1%).
Hitco Carbon Composites, ein Unter-nehmen der SGL Carbon Group, Wies-baden, erhielt von Airbus Deutschlandden Auftrag zur Lieferung von Struktur-bauteilen aus Carbonfaser-Verbundwerk-stoff für das Seitenleitwerk des neuenAirbus A-380. Die in Gardena/USA ansäs-sige Gesellschaft übernimmt darüberhinaus auch die Montage. Insgesamt sol-len 600 dieser „Verstärkungsrippen“geliefert werden.
Das Zentrum für Material- und Um-welttechnik Freiberg, ein gemeinnützi-ges Unternehmen im FNE-Forschungs-zentrum für Nichteisen-Metalle Freiberg,hat mit dem F+E-Projekt „Pulver fürinnovative Werkstoffe und Technolo-gien“ aus Si-Schrott der Solartechnikkostengünstig Si-Pulver hergestellt, dasfür die atmosphärische Plasmaspritztech-nik zu Si-Targets geeignet ist. Damitkonnte ein Beitrag zur Deckung derwachsenden Nachfrage nach Silizium-Targets für die Flachglas- und Folienbe-schichtung geleistet werden.
Die Deutsche-Leasing-Gruppe, BadHomburg, konnte auch im abgelaufenenGeschäftsjahr 2001/02 ihre Marktposi-tion weiter ausbauen, blieb aber miteinem Plus von 8,5% im Neugeschäft(3,82 Mrd. Euro) hinter ihren selbstge-steckten Zielen zurück. Dennoch ent-wiclkelte sich Deutschlands Nr. 1 im her-stellerunabhängigen Mobilienleasingbesser als der Markt, der erstmals in der40-jährigen Geschichte des Leasings inDeutschland einen Rückgang beim Neu-geschäft verzeichnete. Auch für 2002/03gibt man sich bei der Deutschen Leasingdurchaus optimistisch.
TICKER
Logistikzentrum eingeweihtPROMINENT DOSIERTECHNIK
Heidelberg (bm) – Nach nur siebenmo-natiger Bauzeit hat die ProminentDosiertechnik GmbH am vergangenenDienstag feierlich ihr neues Logistikzen-trum eröffnet und sich damit klar zumStandort Heidelberg bekannt. Das 1960von Prof. Dr. Viktor Dulger gegründeteund inzwischen an die Söhne Dr. Andre-as Dulger und Dr.-Ing. Rainer Dulgerübergebene Unternehmen verfügt heuteüber die größte Dosiertechnik-Bandbrei-te am Weltmarkt und konnte seit 1968mehr als 2 Mio. Dosierpumpen verkau-fen. Neben der Sparte Dosiertechnik – sieerwirtschaftet 70% des Jahresumsatzes,68% der deutschen Produktion gehen inden Export – bewegt sich Prominent mitweltweit 7 Produktionsstätten, 40Niederlassungen und 100 Vertretungenin den zukunftsträchtigen BereichenMessgeräte, Regelgeräte und Sensorenfür die Wasseraufbereitung sowie in derHerstellung von Wasseraufbereitungsan-lagen. Für das neue Logistikzentrum mitüber 7000 m2 wurden rund 6 Mio. Euroinvestiert. Prominent konnte damit nichtnur den Wareneingang und Versand
betriebsoptimiert gestalten, sondernauch wichtige Bereiche wie Elektronik-fertigung und Qualitätssicherung neuausrichten. Gleichzeitig hat das Unter-nehmen die Voraussetzungen für eineuropäisches Zentrallager geschaffen.
Bild
: Mai
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Das Eröffnungsband durchtrennten(v.l.n.r.): Staatssekretär Dr. Horst Mehrlän-der, Dr. Andreas Dulger, HeidelbergsOberbürgermeisterin Beate Weber und Dr. Rainer Dulger.
Ein-/Ausgabemodulfür den Sicherheitsbus
PILZ INDUSTRIEELEKTRONIK
Bild
: Pilz
Ostfildern (rs) – Höchste sicherheitstechnische Anforderungen soll das dezentraleAusgabemodul mit der Bezeichnung PSS SB DI8OZ4 für den Safetybus p erfüllen.Das Modul wurde speziell für die wirtschaftliche Umsetzung hoher Sicherheitsan-forderungen entwickelt und ist zum Beispiel für die Steuerung von Pressensicher-heitsventilen geeignet, so Pilz. Zum Einsatz kommen soll das Modul, wenn fürMaschinen und Anlagen mehrere besonders zeitkritische sicherheitsgerichteteAbschaltungen nach Sicherheitskategorie 4 (EN 954-1) gefordert sind. Dies ist beispielsweise bei Großpressen der Fall, deren Abschaltung aufgrund der starkenmechanischen Belastungen zeitgleich erfolgen muss. Das vorgestellte Modul
mache es nun möglich, bis zu vier unabhängige,zweipolige Ausgänge zeitgleich zu schalten,
womit die bisherige Verteilung auf zwei E/A-Module entfalle, sodass sich die Ausgänge
nun ohne Zeitversatz ansteuern lassen.Zudem seien weniger Teilnehmeradres-sen am Bussystem notwendig.
Dieses Ein-/Ausgabemodul eignet sich besonders für die Ansteuerung von Pressen-
sicherheitsventilen über den Safetybus p.
10 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
12 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Supplier Relationship Manage-ment (SRM) regelt die Bezie-hung zwischen Unternehmenund Lieferanten, um die Ab-wicklung der Beschaffungspro-zesse zu verbessern. Laut eineraktuellen PAC-Umfrage liegtder Maschinenbau weit hin-ten, wenn es darum gehtSRM-Projekte zu starten. Wirfragten Roland Popall, Vor-stand des IT-Dienstleistungs-unternehmens Lynx-Consul-ting, nach den wesentlichenAspekten bei der Einführungeiner SRM-Lösung.
MM: Wie können Einkaufsprozessedurch das Management der Lieferan-tenbeziehungen optimiert werden?Popall: Indem der gesamte Wert-schöpfungsprozess im Unternehmenoptimiert wird. Mit der Einführungvon SRM erreiche ich eine proaktiveGestaltung der Lieferantenbeziehun-gen über alle Geschäftsbereiche mitdem Ziel, die Zusammenarbeit konti-nuierlich zu verbessern. SRM ist diestrategische Weiterentwicklung von E-Procurement und bindet sowohl dieLieferanten als auch die Kundensichtin den Beschaffungsprozess ein.
MM: Wo sind Kosteneinsparungenmöglich?Popall: Neben der Reduzierung vonBeschaffungskosten fällt die Senkungder unternehmensweiten Prozesskos-ten ins Gewicht. Unsere Erfahrungenzeigen, dass sich durch die elektroni-sche Abwicklung des Einkaufs bei denProdukt- und Prozesskosten zwischen15 und 30% einsparen lassen. MM: Welche Faktoren sind zu berück-sichtigen, wenn ein Unternehmen dieLieferanten stärker mit ins Boot holenmöchte?
Popall: Vor der Einführung steht dieStrategie. Fachlich relevant sind unteranderem folgende Fragen: „Wie hochsind die Beschaffungs- und Prozess-kosten im Unternehmen?“, „Was sinddie Parameter, um Veränderungen zumessen?“, „Welche Lieferanten sollenwie in den Katalog eingebunden wer-den?“, „Werden Ausschreibungen undAuktionen durchgeführt, sind Auktio-nen überhaupt notwendig?“.
MM: W as ist bei der entsprechenden
Informationstechnik zu beachten?
Popall: Technisch gesehen stehen dieEntscheider vor den Fragen, welcheIT-Lösung sich am besten für dasUnternehmen eignet oder ob der eige-ne elektronische Katalog genutzt wer-den kann. Auch die Frage, welcheDatenformate zur Übermittlung vonDokumenten in strukturierter Formwerden sollen, muss beantwortet wer-den. Wesentlich ist, dass bei der Ein-führung solch komplexer Lösungendie Zusammenarbeit zwischen IT-und Fachabteilung sowie den Zuliefe-rern reibungslos funktioniert. DiesenProzess können externe Beratermoderierend unterstützen, insbeson-dere dann, wenn es darum geht, inter-ne und externe Prozesse von Kunden,Lieferanten und Partnern zu koordi-nieren.
SUPPLIER RELATIONSHIP MANAGEMENT
Die Lieferanten mit ins Boot nehmen
AKTUELLES MÄRKTE
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Roland Popall, Vorstand der Lynx-Consulting AG: „Supplier RelationshipManagement bindet sowohl die Liefe-ranten- als auch die Kundensicht in denBeschaffungsprozess mit ein.“
AKTUELLESMÄRKTE
Energie intelligent managenNAMUR-HAUPTSITZUNG
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 13
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Lahnstein (sm) – Mit steigendemEnergieverbrauch wächst dasInteresse an einem intelligentenEnergiemanagement. Eine be-sonders große Gruppe an Ener-gieverbrauchern sind Antriebs-systeme, die bis zu 69% des in-dustriellen Stromverbrauchsausmachen. Auch in der chemi-schen Industrie ist diese Geräte-Gruppe weit verbreitet. Nebenden Armaturen gehörenElektroantriebe zu den am häu-figsten eingesetzten Aktoren.Umso verwunderlicher ist, dassihrem Energieverbrauch bislangso wenig Beachtung geschenktwurde.
Dies soll nun anders werden,zumindest wenn es nach denAnforderungen der Namur(Interessensgemeinschaft Pro-zessleittechnik der chemischenund pharmazeutischen Indus-trie) geht. In ihrer diesjährigenHauptsitzung Anfang Novem-ber stand das Thema „Energieund Automatisierung – Prozes-se wachsen zusammen“ ganzoben auf der Tagesordnung. Indiesem Sinne rücken Lastma-nagement, Anlagenschutz,Überstromschutz und Dimen-sionierung beim Schalten,Schützen und Antreiben für denVerfahrenstechniker mehr undmehr in den Vordergrund. Da-mit einher geht ein steigendes
Interesse am Einsatz von ver-netzten Energieverteilungsanla-gen in modernen Industrieanla-gen und Gebäuden. Die Wahldes Sponsors bei der diesjähri-gen Namur-Hauptsitzung fielfolgerichtig auf das BonnerUnternehmen Moeller.
Der Energieeinsatz lässt sichnämlich durchaus optimieren.Bis zu 30% Energieeinsparungsind nach Meinung von JoachimGöddertz möglich. „Die Grund-lage für die effiziente Energie-verteilung ist Modularität“, soder Moeller-Manager. „Geprüf-te Systemkomponenten undgängige Bussysteme vereinfa-chen die Planung, den Einkaufund beschleunigen die Monta-ge.“ Zudem hat sich das Leis-tungsspektrum eines speziali-sierten Anbieters von elektro-technischen Anlagen heutedeutlich gewandelt. Der Trendim Projektgeschäft weist eindeu-tig weg vom reinen Hardware-lieferanten hin zur Funktion ei-nes Main Electrical Vendors(MEV). Zum Angebot gehörenalso auch energienahe Dienst-leistungen: Projektmanage-ment, Planung, Engineering, Installation, Inbetriebnahme,Wartung und Service.
Um intelligente elektrotech-nische Konzepte zu realisieren,muss die Gerätetechnik bereitsdie Voraussetzung der Vernetz-barkeit mit sich bringen. „Wirkombinieren Schaltgeräte fürEnergieverteilung und Prozess-leitsysteme zu einem ganzheit-lichen System“, erklärte Göd-dertz den Teilnehmern die Gerä-tewelt von Moeller. Als Beispieldafür können intelligente Mo-torbausteine dienen, die mittler-weile die Funktionen Motor-schutz und Motorsteuerungkombinieren. Zusätzlich bietensie Diagnose- und Kommunika-tionsfunktionen. Darüber hin-aus sind zeitgemäße Schnittstel-len ein Muss.
„Die Grundlage für die effizienteEnergieverteilung ist Modula-rität“, meint Joachim Göddertz,Geschäftsführer der Sparte Indus-trieautomation bei Moeller.
AKTUELLES MÄRKTE
Konjunkturflaute bleibt für die Branche ein Fremdwort
KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN
Bad Homburg (js ) – Dielangjährige positive Ent-wicklung von Kunststoff-verpackungen hat sichauch im Konjunkturtalfortgesetzt. Nach Anga-ben des Industrieverban-de Kunstsoffverpackun-gen haben die deutschenvon Kunststoffverpa-ckungen und -folien inden ersten sechs Monatendes laufenden Jahres mitrund 4,4 Mrd. Euro 4,3%mehr erlöst, als im Vor-jahr. Noch stärker stieg dieProduktionsmenge, nämlich um 5,1%auf 1,7 Mio. t. Jedoch werden aufgrundnachlassender konjunktureller Impulsefür das Gesamtjahr etwas geringereStei-gerungsraten erwartet.
Die bisherigen Wachstumsträger derBranche, wie insbesondere Folien undFolienprodukte, konnten sich im Vorjahr
auf hohem Niveau behaupten. Deutlichaufwärts ging es im ersten Halbjahr auchmit den Kunststoffverschlüssen (plus6%). Stückzahlmäßig am stärkstengewachsen ist das Segment Kunststofffla-schen (plus 14%), während die Herstel-ler von Großbehältern eine Umsatzstei-gerung von 5% verzeichneten.
Deutschlands Hersteller von Kunststoffverpackungen und -folien verzeichneten in den ersten sechs Monaten des lau-fenden Jahres einen Umsatzuwachs um 4,3%.
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Internet:E-Government im Anmarsch24% der Deutschen haben in den zurückliegen-den 12 Monaten E-Government-Angebote deut-scher Städte, Länder oder des Bundes genutzt.Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um7%. Im internationalen Vergleich von 31 unter-suchten Ländern ist die BundesrepublikDeutschland allerdings bei der Nutzung virtuel-ler öffentlicher Verwaltungen weiter zurückgefal-len. Im letzten Jahr noch auf Platz 13, rangierendie Deutschen in diesem Jahr auf Platz 18. Weiter unter www.clickmall.de/mm4701.html
Kommunikation:TK-Markt wächst langsamerDer Gesamtmarkt für Telekommunikationsdien-ste wird in Deutschland im Jahr 2002 voraus-sichtlich um fünf Prozent und damit geringer alsim Vorjahr wachsen.Insgesamt sollte ein Umsatzvolumen von 62,4Mrd. Euro erreicht werden. Im Jahr 2001 hatteder TK-Markt noch um 14 Prozent zugelegt.Diese Zahlen gab der Verband der Anbieter vonTelekommunikations- und Mehrwertdiensten(VATM) bekannt. Weiter unter www.clickmall.de/mm/4702.html
Branchen:Neuartige IngenieurwissenschaftUm die technischen Herausforderungen derZukunft meistern zu können, müssen traditio-nelle Grenzen der Ingenieurtechnik überschrit-ten werden. Als neuartige interdisziplinäre Inge-nieurwissenschaft vereint die Mechatronik Ele-mente der traditionellen Disziplinen Maschinen-bau, Elektrotechnik und Informatik. In den mechatronischen Produkten bilden alsodie mechanischen Systeme, Sensoren, Aktorenund der Mikrorechner sowie die zugehörigeSoftware ein mechatronisches System. Weiter unter www.clickmall.de/mm/4703.html
Personal:Personal-Management als ChanceWo liegt die Zukunft des mittelständischen Per-sonalwesens? Nicht in der Administration, son-dern in der strategischen Partnerschaft zurUnternehmensleitung, fordern Experten. Denn:Im Wettbewerb am Markt haben die Unterneh-men die Nase vorn, die über hochqualifizierteund motivierte Mitarbeiter verfügen. Weiter unter www.clickmall.de/mm/4704.html
Wirtschaft:Outsourcing hoch im KursDas Auslagern von Unternehmensteilen oderGeschäftsprozessen steht bei Unternehmen wei-ter hoch im Kurs. In einer Cap Gemini Ernst &Young-Studie gaben 88% der befragten Unter-nehmen an, in den letzten fünf Jahren Teile ihresKerngeschäfts beziehungsweise ihrer IT-Funktio-nen ausgelagert zu haben. Die meisten von ihnen, 80%, werden diese Akti-vitäten in den nächsten drei Jahren auf gleich-bleibendem oder sogar steigendem Niveau fort-setzen. Weiter unter www.clickmall.de/mm4705.html
www.clickmall.de Newsticker
www.clickmall.de – Das Mittelstandsportal der Vogel Medien Gruppe
Limburg (kf) – 280 Perso-nen, 80 mehr als im Vor-jahr, sind zur Hausaus-stellung von Danobat-Bimatec in Limburgerschienen. Die Zunah-me der Besucherzahlbewertet Danobat-Bimatec-VertriebsleiterAndreas Lindner als wei-teres Zeichen einerWiederbelebung desGeschäftes, die er be-reits auf der AMB inStuttgart gespürt hatte. Dort konnte der Werkzeugmaschinenbauer fünf Bestel-lungen und mehr als 200 Anfragen entgegennehmen – eine Verbesserung um25% im Vergleich zur AMB 2000. Dass Besucher mit Kaufabsichten auch nachLimburg gekommen waren, macht das obige Bild deutlich. Karl Respondeck,Geschäftsführer der Kölner Schwarze-Robitec GmbH (r., vorn) bestellte beiDanobat-Bimatec-Geschäftsführer Walter Markuske (l., vorn) und Projektinge-nieur Jürgen Finger (r., hinten) zwei Bettfräs- und Bohrzentren von Typ Sora-luce TA-A20. Der Rohrbiegespezialist mit 177 Mitarbeitern und einem Jahres-umsatz von 30 Mio. Euro hat bereits ein TA-A20 im Maschinenpark, wie LutzRespondeck berichtete (l., hinten). Die jetzt georderten Maschinen werden mitdem neu eingeführten automatischen Schwenkkopf ausgestattet.
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ERFOLGREICHE HAUSMESSE BEI DANOBAT-BIMATEC
16 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
AKTUELLES PERSONEN
Dr. Joachim Schönbeck, Leiter des Geschäftsgebietes MaterialHandling Automation Europe der Siemens Dematic AG, Offenbach,hat zusammen mit Charles-Antoine de Barbuat, Chief ExecutiveOfficer der Savoye Logistics in Frankreich den Vorsitz der neuge-gründeten Automated Material Handling Group des VDMA VereinDeutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. übernommen.
Dipl.-Ing. Dirk Knappertsbusch hat zum 1. Sep-tember die Leitung des Motorenprüffeldes desBochumer Unternehmens Vogelsang Elektromoto-ren GmbH übernommen. Er bringt die besten Vor-aussetzungen für die vielseitige Tätigkeit im Moto-renprüffeld des Reparaturbetriebes für elektrische
Antriebe mit. Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete Knap-pertsbusch als Produktingenieur.
Ralf Heimberg ist neuer Vorstandsvorsitzender der Triplan AG,Bad Soden. Der bisherige Alleinvorstand Dr. Volker Schlüter ver-antwortet weiterhin den Bereich Engineering. Damit wurde der Vor-stand wie vorgesehen vervollständigt. Er wird die zum 1. Oktober2002 gegründete Triplan IT-GmbH, in der ein Großteil der Triplan-IT-Aktivitäten zusammengefasst wurde, als Geschäftsführer leiten.
Sönke Hansen-Mörck wird ab sofort die neueröffnete Frankfurter Niederlassung der Eastern AirCargo in Frankfurt/Main leiten. Das mitteldeutscheLogistikunternehmen baut damit seine Präsenz aufdem deutschen Luftfrachtmarkt aus. Neben demDrehkreuz Leipzig/Halle ist der Frankfurter Flugha-
fen ein entscheidendes Element beim Aufbau eines Luftfracht-Zubringerdienstes für Osteuropa und Zentralasien.
Frank Schouten, Managing Director Trespa International BVwurde vom internationalen Komitee der Hersteller dekorativerSchichtstoffplatten (ICDLI) zum neuen Präsidenten gewählt. Dar-über hinaus wurde Ralf Olsen zum neuen Generalsekretär des ICD-LI bestellt.
Carsten Köbele komplettiert die Führungsmann-schaf der Gefco Region Ost. Der gelernte Spedi-tionskaufmann übernimmt ab sofort den Geschäfts-bereich Verkauf. Er ist für die Betreuung und denAufbau der Kundenbeziehungen des Logistikkon-zerns in den neuen Bundesländern und Berlin ver-
antwortlich.
Michael Frauen ist General Manager Central Europe bei Ariba,einem führenden Anbieter für Enterprise-Spend-Management-(ESM)-Lösungen. Der Diplom-Kaufmann verfügt über langjährigeErfahrungen in verschiedenen Managementpositionen in der IT-Branche.
Pierre-Claude Jaquier, Generaldirektor der Tornos-Gruppe,Moutier/Schweiz, trennte sich aufgrund von Meinungsverschieden-heiten in Bezug auf die Geschäftsleitung von Tornos. Die Verant-wortlichkeiten von Pierre-Claude Jaquier wurden durch RaymondStauffer, Verwaltungsrat übernommen. Er wird als Delegierter desVerwaltungsrates handeln.
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 17
AKTUELLESMÄRKTE
Umsatzplus. Der Hersteller fle-xibler und standfester Folien,Techologieführer in Europa, willkünftig große Teile seines Euro-pageschäfts von Bomlitz aussteuern und baut deshalb denStandort weiter kräftig aus. Erstkürzlich wurde ein neues Verpa-ckungstechnikum eingeweiht.Geplant sind außerdem Investi-tionen in die Foliendruckereiund -produktion.
KURZ NOTIERT troffen“, stellt Klaus C. Lehmannfest. „Wir werden 2004 miteinem deutlich größeren Messe-stand nach Hannover kommenund weitere Mitglieder mit Ein-zelständen mitziehen“, erklärtder IBU-Geschäftsführer.
Die Wipak-Gruppe zieht nach18 Monaten Präsenz im nieder-sächsischen Bomlitz eine positi-ve Bilanz. Man blicke auf ein
Die Nefab DeutschlandGmbH, Hückelhoven-Baal, hatihr im Februar 2002 gegründe-tes Vertriebsbüro in Ungarn inein selbständiges Unternehmenumgewandelt. Die Nefab Packa-ging Hungary Kft mit Sitz inZalaegerszeg ist in die RegionCentral Europe des schwedi-schen Verpackungskonzernseingegliedert. Managing Direc-tor Michael R. Fuchs bewertetdie Geschäftsentwicklung inUngarn sehr optimistisch,zumal in den acht Monaten seitGründung des Büros bereits sehrinteressante Geschäftsverbin-dungen geknüpft werden konn-ten.
Bei der Pfeiffer Vacuum AG,Asslar, hinterlässt die weltweiteRezession auf wichtigen Abatz-märkten deutliche Spuren. Inden ersten neun Monaten deslaufenden Geschäftsjahres ver-ringerte sich der Umsatz um14,7% auf 110,9 Mio. Euro.Allerdings ist er im dritten Quar-tal 2002 erstmals seit dem vier-ten Quartal 2001 wieder gestie-gen (plus 2,5% auf 37,4 Mio.Euro). Der stärkste Beitrag dazukam aus Deutschland, wo er um32,6% auf 9,5 Mio. Euro zuleg-te. Trotz des anhaltenden Preis-drucks konnte die Bruttomargedank straffen Kostenmanage-ments leicht gesteigert werden,und zwar auf satte 45,1%.
Die Blechumformer zeigen sichmit dem Verlauf der Euroblech2002 in Hannover zufrieden. Sohat die Gruppe der Blechteile-hersteller und Zulieferer beson-des stark zugenommen. Alleinam Gemeinschaftsstand desIndustrieverbandes Blechum-formung (IBU), Hagen, waren13 mittelständische Mitglieds-unternehmen vertreten, die zumersten Mal auf der Euroblechausstellten. „Die Anzahl der hei-ßen Kundenkontakte hat ihreund unsere Erwartungen über-
ereignisreiches Geschäftsjahrzurück, betont GschäftsführerHarri Pursiainen. Am 1. Juni2001 hatte das finnische Unter-nehmen den FolienherstellerCovexx Films Walsrode über-nommen und sich für denStandort im IndustrieparkWalsrode entschieden. Trotz derschwachen Konjunktursituationrechnet Pursiainen für das lau-fende Geschäftsjahr mit einem
AKTUELLES MÄRKTE
18 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
KURZ NOTIERT
Bei der Microlog Logistics AG,Frankfurt/Main, wird das ange-peilte Ertragsziel von 15 Mio.Euro (Ebitda) im laufendenGeschäftsjahr voraussichtlichnicht erreicht. Deshalb nimmtder Dienstleister für Kontraktlo-gistik und Supply-Chain-Management seine Prognoseauf rund 13 Mio. Euro zurück.Die Umsatzprojektion von 280Mio. Euro wird hingegen auf-rechterhalten. Einem gutenBestandskundengeschäft stehtderzeit ein schleppendes Neu-kundengeschäft gegenüber.Besonders stark davon betroffenist der UnternehmensbereichSolutions, der sich mit der Ent-wicklung und Implementierungvon IT-gestützten Supply-Chain-Management-Lösungenbefasst.
Die Investitionsneigung imdeutschen Mittelstand ist sogering wie noch nie. Das ergabdie traditionelle Creditreform-Herbstumfrage. Binnen Jahres-
frist ist die Investitionsbereit-schaft um 17,4 Prozentpunktezurückgegangen. Nur noch einViertel der Befragten hat dieAbsicht, Investitionen zu täti-gen. Noch geringer ist die Quo-te im Baubereich. An erster Stel-le bei den Investitionsvorhabensteht der Ersatz von Maschinenund Anlagen (für 57,6% derBefragten). Erweiterungsinves-titionen wollen jedoch nur 46%der Mittelständler tätigen. ImVorjahr waren es noch 47,7%gewesen.
Die Manufacturing China2002 rückt näher. Vom 29.November bis 2. Dezember gibtes im Ausstellungscenter vonShenzhen Neuheiten rund umden Werkzeug- und Formenbau,CAD/CAM, Produktentwick-lung und IT zu sehen. Erwartetwird ein hochqualifiziertesFachpublikum. Diverse Kon-gresse mit internationalen Refe-renten runden die Messe ab.Zusammen mt der ChinaMechanical Engineering Societyety veranstaltet C&H Maastricht
einen Business Trip, der nebeneinem Cathay-Pacific-Flug abAmsterdam, Frankfurt/Mainoder Paris sieben Übernachtun-gen im Luxushotel sowie denBesuch der Manufacturing Chi-na 2002 und des Kongresses„Doing Business in China“umfasst. Auch Aussteller sindeingeladen. Weitere Infos:www.dmm-ch.nl
Bäurer mit Perspektive: DerInsolvenzverwalter Dr. VolkerGrub, hat angekündigt, den zah-lungsunfähigen Hüfinger ERP-Spezialisten unter seiner Leitungund Führung durch die drei Vor-stände Dietmar H. Reinhard,Stefan Schulik und Markus Wildweiterzuführen. Grub will denGläubigern vorschlagen, dieBäurer AG über den Insolvenz-plan zu entschulden. Das Unter-nehmen wird außerdem weiteran der Frankfurter Wertpapier-börse notiert bleiben, will abervom Neuen in den GeregeltenMarkt wechseln.
Der VDMA hat ein eigenes Ver-sorgungswerk gegründet. DasVDMA-Vorsorgemanagementbietet damit vor allem den nichttarifgebundenen Mitglieds-unternehmen die gleichen Mög-lichkeiten zur betrieblichenAltersversorgung an wie dentarifgebundenen, die sich auchfür das von den Tarifparteienabgeschlossene Versorgungs-werk Metall-Rente entscheidenkönnen. Das von den Konsorti-alpartnern Allianz, der Victoria-sowie der Zürich Lebensversi-cherungs-AG gemanagte Alters-versorgungsmodell offeriert derInvestitionsgüterindustrie allefünf Durchführungswege desAltersvermögensgesetzes. WieVDMA-HauptgeschäftsführerHannes Hesse betont, soll dasneue VDMA-Versorgungswerkkeine Konkurrenz zur Metall-Rente darstellen.
Das Stahl-Informations-Zen-trum, Düsseldorf, feiert sein 75-
jähriges Bestehen. Im Herbst1927 als Propaganda-Abteilungder Stahlwerks-Verband AGgegründet, betrieb diese Organi-sation unter dem Namen Bera-tungsstelle für StahlanwendungGemeinschaftswerbung für dieStahlerzeuger und förderte dieVerwendung von Stahl in Indus-trie und Handwerk. Nach Neu-gründung in den 50er-Jahrenerhielt die Einrichtung 1988 denNamen Stahl-Informations-Zentrum. Durchgeführt werdenunter anderem Vortragsveran-staltungen und Messebeteili-gungen. Außerdem publiziertman mehrere Schriftenreihenund verleiht alle drei Jahre denStahl-Innovationspreis.
Bei Linos ist man vorsichtigoptimistisch. Im dritten Quartalkonnte der Hersteller hochprä-ziser optischer Systeme für dieIndustrie sowie den Health-Care- und Life-Science-Bereichdie Umsatzerlöse gegenüberdem Vorquartal um 7% auf18,31 Mio. Euro steigern. DasEbit hat sich ebenfalls verbessertund liegt bei minus 1,1 Mio.Euro (Vorquartal: minus 5,76Mio. Euro). Zudem meldet diein Göttingen und in Münchenbeheimatete Firma einen Auf-tragseingang in Höhe von 20,03Mio. Euro, was einer Zunahmeum plus 54% entspricht.
Die Lambda Physik AG, Göt-tingen, einer der weltweit füh-renden Hersteller von gepulstenU.-Lasern, erzielte im abgelaufe-nen Geschäftsjahr einen Umsatzvon 98,5 Mio. Euro. Das ange-strebte Umsatzziel von 100 Mio.Euro wurde damit fast erreicht,blieb aber um 29% hinter demRekordwert des Vorjahres (138Mio. Euro) zurück. Beim Ergeb-nis wirkte sich die nach wie vorschwierige Marktlage aus, sodass das angestrebte Ziel voneiner „schwarzen Null“ nichterreicht werden konnte. Viel-mehr ergab sich ein Nettoverlustvon 1,3 Mio. Euro.
Berlin (ug) – Eine der populärsten Mittelstands-Auszeichnun-gen, den Oskar für den Mittelstand, erhielt die SHS Lochble-che Butzbach GmbH. Unter den 1669 von Kammern und Ver-bänden und politischen Amtsträgern vorgeschlagenenUnternehmen wurden von 69 Juroren 20 Preisträger ausge-wählt. Den Preis nahmen in Berlin beide SHS-Geschäftsfüh-rer, Hannelore Streb – die zugleich auch noch den Sonder-preis „Oskarin 2002“ erhielt – sowie Winfried Hartmannshennentgegen.
MITTELSTANDS-OSKAR FÜR SHS
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AKTUELLESSPANENDE FERTIGUNG
Hervorragende Fertigungszen-tren herzustellen reicht heute
allein nicht aus, Kunden erwarten zuRecht viel mehr, nämlich eine indi-viduelle Lösung“, so Dr.-Ing. Hans-Henning Winkler, Geschäftsführerder Chiron GmbH in Tuttlingen,über Trends in der Serienfertigung –vor allem in der Automobilindustrieund ihren Zulieferern. Gefragt ist derProblemlöser, der die schlüsselferti-ge Fertigungsanlage für die jeweiligeBearbeitungsaufgabe, das Mengen-gerüst und die Rahmenbedingungenliefert. „Dieses Turnkey-Enginee-ring gehört zu unserer Kernkompe-tenz“, betont Winkler, „und ist einprobates Mittel zur Differenzierunggegenüber Mitbewerbern, damitkönnen wir uns auch eine eigene Fir-menkonjunktur schaffen.“
Das Engineering umfasst ein„Rundum-sorglos-Paket“ in punctooptimierter Fertigung für den Kun-den. An erster Stelle bei der Konzep-tion des Fertigungsvorschlags stehtein qualitätsbezogener Lösungsan-satz. Er beinhaltet die sorgfältigePrüfung der Auswahlkriterien, alsowelches Fertigungszentrum, Werk-
stück, Vorrichtung, Werkzeugsys-tem, CNC-Programm für die spe-zielle Aufgabe am effizientesten sind.Außerdem enthält er eine Zeitstudieund auf Wunsch eine Testbearbei-tung. Die Integration von Prozes-sautomatisierungen sowie ein fürden Ablauf optimales Aufstellungs-Layout gehören ebenso zum Leis-tungsspektrum.
Gemeinsam mit dem Anwenderwird dann die Aufgabe bis ins letzteDetail diskutiert und strukturiert.Orientiert an den Anforderungender Aufgabenstellung erarbeitenProjektingenieure das optimale Fer-tigungskonzept. Anhand der Teile-parameter wird das Maschinenmo-dell ausgewählt. In einer Zeitstudiewerden alle Haupt- und Nebenzeitengenauestens analysiert und zu einerFertigungsstrategie weiterentwi-ckelt. Durch Simulation verschiede-ner Varianten ergibt sich die stück-kostenbezogene Ideallösung.
Einen wesentlichen Bestandteildes Fertigungsprozesses bilden dieSpannvorrichtungen. Ziel ist es,möglichst viele Teile in möglichstwenig verschiedenen Spanlagen
herzustellen. Dies erhöht die Qua-lität und senkt die Prozesskosten.Das Auswählen, Beschaffen und Tes-ten der erforderlichen Werkzeuge ge-hört ebenso zum Leistungsumfangwie die Prozessautomatisierung, dievom einfachen Handlingsystem überRoboter bis hin zur automatischenVerkettung mehrerer Anlagen rei-chen kann. Dabei ist alles einem Zieluntergeordnet: Die geforderte Qua-lität kostenoptimal zu produzieren.Die 5-Seiten-Bearbeitung ist dabeinahezu selbstverständlich, zum Bei-spiel auf Bearbeitungszentren derMill-Baureihe mit NC-Schwenkkopfund NC-Rundtisch oder mit NC-Schwenk-Rundtisch ebenso wie auf
den kompaktenVertikalzentrenFZ 08 Magnummit Span-zu-Span-Zeiten vonnur 1,9 s, Eilgang-geschwindigkei-ten bis 75 m/minbei Beschleuni-gungen bis zu 2 g.
Auch Doppelspindler mit 2- bezie-hungsweise 4-spindligem 2-Achs-Schwenkrundtisch kommen zumZuge. MM
BERNHARD KUTTKAT
P Fertigungslinien
P Vertikal-Bearbeitungszentren
www.maschinenmarkt.de
FAZIT
P Automobilindustrie und Zulie-ferer fragen zunehmend Engi-neering-Leistung nach
P Turnkey-Engineering schafftMaschinenbauern Wettbe-werbsvorteile
Mehr bietenals der Wettbewerb
Dr.-Ing. Hans-Henning Winkler,Geschäftsführer der Chiron GmbH:
„Das Turnkey-Engineering ist ein probates Mittelzur Schaffung einer Firmen-Kon-junktur.“
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: Kut
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Nicht nur die Werk-zeugmaschine, son-
dern die stückzeit-optimierte Fertigung
von Werkstückenwird zunehmend
nachgefragt.
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Schlüsselfertige Vertikal-Bearbeitungszentrenproduzieren stückzeitoptimiert
AKTUELLES UMFORMTECHNIK
22 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Kaum einer hatte sie bemerkt– die Trennung der Blech-maschinenbauer LVD und
EHT. Knapp über fünf Jahre hieltder einvernehmliche Gleichklangunter Aufteilung der Märkte.„Sicher“, so Carl Dewulf,
Geschäftsführer der belgischenLVD, „haben aus dieser Partner-
schaft beide Partner viel vonein-ander gelernt. Und so
haben wir uns auch infriedlichem und part-nerschaftlichem Ver-hältnis getrennt.“ Und
so teilen sich LVD Company n.v. inGullegem (B) und EHT GmbH inTeningen, auch weiterhin die Nut-zung des gemeinsam entwickeltenEasy-Form-Lasersystems, das anAbkantpressen für die absoluteGenauigkeit eines Biegeteils schonvom ersten Werkstück an sorgt.
Im Klartext bedeutet die Tren-nung denn auch, dass LVD künftigmit dem gesamten Maschinenpro-
gramm auf demdeutschen Marktagiert. Eigens dafürwurde bereits imSommer 2002 eineVertriebs- und Ser-viceniederlassungim badischen Lahrgegründet. Diese sollnach Angaben vonPatrik Deferme, Ver-kaufs- und Marke-ting-Manager beiLVD für alle LVDKunden in Deutsch-
land und Teilen Osteuropas zustän-dig sein. „Durch die Gründung die-
ser Tochtergesellschaft können wirgezielt auf die Bedürfnisse unsererKunden reagieren, sowie gleichzeitigdie technische Unterstützung undden Kundendienst direkt vor Ortgarantieren“, so Deferme weiter.
LVD zählt zweifellos zu den traditio-nellsten Herstellern von Maschinenund Anlagen für die Blechbearbei-tung. Noch heute halten die vierGründerfamilien die Mehrheit ander LVD-Gruppe, die mit derzeit1050 Mitarbeitern einen Umsatz vonrund 184 Millionen Euro erwirt-schaftet. Die Blechbearbeitung fin-det sich dabei in der LVD Company,die mit 514 Mitarbeitern 101 Millio-nen Euro umsetzt.
Das Angebot von LVD ist weitrei-chend. Im Vordergrund steht natür-lich die 20-Tonnen-Hochleistungs-Revolverstanzanlage mit CNC-Steu-erung der Baureihe Global und dieAbkantpressen der Baureihe PPEB-CNC. Interessant, jedoch eindeutigdem Sondermaschinenbau zugeord-net sind Abkantpressen in über-dimensionaler Größe.
Mit besonderem Stolz aber prä-sentiert Dewulf die eigenentwickelteSoftware Cadman als die absoluteInnovation. „Wir haben bei allenAnlagen mit Softwaresystemen zurhochproduktiven Blechteileferti-gung in 3D ein sehr starkes Know-
Auf zu
neuen UfernMit einem abgestimmten Anlagenprogrammwill LVD seine Marktanteile vergrößern
DIETMAR KUHN
Carl Dewulf,geschäftsführen-der Gesellschafterder LVD:
„Wir haben unsvon der Partner-schaft mit EHTeinvernehmlichgetrennt und fah-ren jetzt neueMarktstrategienweltweit.“
FAZIT
P LVD und EHT gehen künftigwieder getrennte Wege
P LVD wird das Angebot anMaschinen und Anlagenweiter ausbauen und welt-weit vertreiben
P Die Zukunft liegt in durch-gängigen Softwarelösungenfür den gesamten Bearbei-tungsprozess
Zweifellos eines der Flaggschiffe von LVD: die Revolverstanzmaschinen-BaureiheGlobal 20, hier mit einer automatischen Be- und Entladestation.
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Patrik Derferme, Verkaufs- undMarketingleiter bei LVD:
„Mit der Gründung unserer Tochter-gesellschaft in Lahr, Deutschland,können wir gezielt auf die Kundenin Deutschland und einigen Ost-Ländern reagieren.“
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 23
AKTUELLESUMFORMTECHNIK
Blech ist nicht gleichBlech – so erfährtman es in einer neu-en Lektüre zumgleichnamigenThema, die vonLVD in vierunterschied-lichen Spra-chen (flämisch,deutsch, französisch undenglisch) herausgegebenwird. Und hört man demAutor Dr. Wim Serruys,Entwicklungsleiter bei LVDeinige Zeit zu, so kannman innerhalb von 30 bis40 Minuten die Geheim-nisse des Abkantens er-fahren. Das knapp über100 Seiten umfassendeGrundlagenwerk zurBlechbearbeitung zeigtdem Interessenten, dervor allem in den Fertigun-
gen der Blech-bearbeiter
zu findenist, eine mo-
derne Produk-tionstechnik
auf, die zumeinen sehr gut
beschrieben, zumanderen aber auch
sehr gut illustriert undmit den zahlreichen Tabel-len, Diagrammen undRechenbeispielen auchgut recherchiert ist. Dochauch ein Nicht-Fach-mann, Student oder Aus-zubildender findet damiteinen sehr guten Einstiegin die Welt der Blechbear-beitung. Den Band gibt esfür Kunden und Anwenderkostenfrei, alle anderenInteressenten zahlen dafür15 Euro bei LVD.
LEHRSTUNDE
Grundsätzliches zurBlechbearbeitung
how aufgebaut und kennen das Blech in- und auswendig“, soDewulf weiter. Cadman soll demnach den kompletten Produk-tionsprozess vom rohen Werkstück bis hin zum fertigen Bauteilunterstützen. Cadman bietet auch ein einzigartiges CAD/CAM-Tool dar, mit dem alle Prozessschritte vom Entwurf und der Kon-zeptionierung über die Maschinenprogrammierung, demBlechzuschnitt durch Stanzen, dem Umformen durch Abkantenproblemlos und sicher gesteuert werden. Die Software bietetdazu ein intelligentes Importieren von 3D-Drahtmodellen, 3D-Volumenmodellen und 2D-Zuschnittslayouts in den FormatenIGES, DXF oder SAT. Automatisches Biegen und Abwickeln in3D und nahtloses Importieren von 2D- und 3D-Teilen sowie dieautomatische Verarbeitung der abgewickelten Konstruktioneines Werkstücks zur Erzeugung eines NC-Programms gehörenzu den wichtigsten Funktionen.
Abkantpressen, Laser- und Stanzmaschinen sowie durchgän-gige Softwarelösungenfür den komplettenBlechbearbeitungspro-zess bilden künftig dieSchwerpunkte der LVDweltweit. MM
P LVD Blechbearbeitungs-maschinen
www.maschinenmarkt.de
24 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
AKTUELLES LOGISTIK
Rein äußerlich haben sich Gabel-stapler in den letzten Jahrzehn-
ten nicht allzu viel verändert. Dochtechnisch gesehen hat sich einiges ge-tan, ebenso in Sachen Ergonomieund Sicherheit. Das Thema Stapler-sicherheit stand denn auch imMittelpunkt der Hamburger Stapler-tagung, die in diesem Jahr zum vier-ten Mal stattfand. Sie wurde ge-meinsam von der Universität derBundeswehr Hamburg sowie denHamburger Staplerherstellern Jung-heinrich und Still veranstaltet.
Mit dem Unfallgeschehen mitFlurförderzeugen befasst man sichauch im Fachausschuss Förder- undLagertechnik der Großhandels- undLagerei-Berufsgenossenschaft in
Mannheim. Je1000 Vollarbeiterereigneten sich imJahr 2000 42 mel-depflichtige Un-fälle. Der Anteilder Wegeunfällelag dabei bei etwa14%. In den letz-ten 40 Jahren warein deutlicherRückgang zu er-
kennen. Trotzdem zahlte die Berufs-genossenschaft im Jahr 2000 Ent-schädigungsleistungen in Höhe vonetwa 420 Mio. Euro. Der Tätigkeits-schwerpunkt der Mitgliedsbetriebeliegt im Bereich des Transports undimmer stärker auf Logistikdienstleis-tungen. Ausschussmitglied Dr.-Ing.Hans-Peter Kany dazu: „Daher wirdein nicht unerheblicher Anteil dieserEntschädigungszahlungen durchUnfälle mit Flurförderzeugen verur-sacht.“
bener Last beziehungsweise angeho-benem Lastaufnahmemittel verur-sacht, aber auch durch zu schnellesKurvenfahren oder Einlenken.
Automobiltechnik hat Vorbildfunktion
Sicherheitsexperte Kany hat gleichmehrere Ratschläge gegen die Unfäl-le parat: „Die Anzahl der Anfahrun-fälle kann sicherlich verringert wer-den durch eine Verbesserung derSicht. Dies kann zum Beispiel durchFreisicht-Hubgerüste, schmalereKabinenrahmen, Drehsitze, hebbareFahrerstände und auch durch Ka-meras beziehungsweise Sensoren er-reicht werden.“ Die Unfälle beimAuf- und insbesondere beim Abstei-gen ließen sich durch geeignete Trit-te und Haltegriffe verhindern, Kipp-unfälle durch die Reduzierung derFahrgeschwindigkeit.
Mit der Fahrstabilität und dyna-mischem Kippen beschäftigt sichauch Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns,Leiter des Fachgebiets Maschinen-elemente und Förderwesen der Uni-versität der Bundeswehr Hamburg.„Das Bedürfnis nach erhöhter Si-cherheit ist nach wie vor einer derwichtigsten Megatrends, die dietechnische Entwicklung prägen“, er-
Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung von Gabelstaplern
ROLF TILLERT
FAZIT
P Die meisten Unfälle mit Flur-förderzeugen sind Anfahr-unfälle
P Kippunfälle haben oft schwerwiegende Folgen
P Sicherheitssysteme für Gegen-gewichtstapler sollen ein Kip-pen verhindern
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer Brunsvon der Universität der BundeswehrHamburg:
„Das Bedürfnis nach erhöhter Sicherheit ist nach wie vor einer derwichtigsten Megatrends.“
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: LM
F
Unfallgefahrbannen
Ein meldepflichtiger Unfall ist einArbeits- oder Wegeunfall, der zu ei-ner Arbeitsunfähigkeit von mehr alsdrei Tagen oder zum Tod führt. Beider Großhandels- und Lagerei-BGwurde eine Auswertung der Unfällemit Fahrersitz- und Fahrerstandge-räten vorgenommen. Dabei zeigtesich: Der größte Teil davon sind dieAnfahrunfälle. Bei über der Hälftealler ausgewerteten Unfälle wurde ei-ne Person oder ein Gegenstand an-gefahren. Etwa ein Fünftel aller Un-fälle ereignete sich beim Auf- oderAbsteigen auf den Stapler. „Die in derletzten Zeit viel diskutierten Kipp-unfälle haben einen nicht so großenAnteil, jedoch haben diese Unfälle inder Regel schwer wiegende Folgen“,weiß Kany. Bei den übrigen Unfällenhandelt sich zum Beispiel um Unfäl-le beim Handhaben der Last oder umUnfälle bei der Wartung des Staplers.
Unachtsamkeit, Zeitdruck undOrganistion sind wichtige, abernicht die einzigen Unfallursachen.„Hauptursache“, so Dr. Kany, „ ist invielen Fällen die schlechte Sicht desFahrers auf die Fahrbahn. Dieschlechte Sicht wird verursachtdurch Teile des Staplers und gegebe-nenfalls auch durch eine aufgenom-mene Last.“ Vielfach behindert dasHubgerüst die freie Sicht des Fahrers.Besonders ungünstig ist die Sicht beiTriplex-Hubgerüsten. Auch die Rah-men und Säulen der Fahrerkabineverdecken häufig große Teile derFahrbahn. Weiterhin kann durch ei-ne eventuell vorhandene Gasflasche,einen Rußfilter oder auch durch An-baugeräte die Sicht verschlechtertwerden. Dagegen werden Kippunfäl-le häufig durch Fahren mit angeho-
26 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
AKTUELLES LOGISTIK
klärt der Wissenschaftler. Am deut-lichsten nachzuvollziehen sei diesesanhand der Einführung umfassen-der Sicherheitssysteme wie des Si-cherheitsgurts, des Airbags, derCrash-optimierten Karosserien unddes elektronischen Stabilitätspro-gramms im Automobilbereich.„Aber auch die Hersteller von Flur-förderzeugen unternehmen großeAnstrengungen, um die von diesenArbeitsmitteln ausgehenden Ge-fährdungen zu verringern“, erläutertBruns. So sind unter anderem Si-cherheitssysteme für Gegengewicht-stapler entwickelt, die insbesonderedie Sicherheit gegen ein seitlichesKippen erhöhen sollen. Zu nennenwären in diesem Zusammenhangdas CSR-System (Curve Speed Re-duction) von Jungheinrich und dasSAS (System für aktive Sicherheit)von Toyota.
Seitliches Kippen verursacht schwere Unfälle
Angestoßen durch die Industrie sindam Laboratorium für Maschinenele-mente und Förderwesen der Univer-sität der Bundeswehr Hamburg(LMF) Untersuchungen der kom-plexen Vorgänge, die zum zentrifu-galkraftbedingten seitlichen Kippenvon Gabelstaplern führen, vorge-nommen worden. Insbesonderewurden mit verschiedenen Gegenge-wichtstaplern umfangreiche Testrei-hen durchgeführt. Darüber hinauswurde die einschlägige Literatur auf-gearbeitet. Darauf aufbauend sollendie theoretischen Model-le weiter verfeinert wer-den, um das reale Kipp-verhalten von Gabel-staplern genauer be-schreiben zu können.
Es gibt verschiedeneUrsachen für Kippunfäl-le: Sie können zentrifu-galkraftbedingt, fahr-bahnbedingt, lastbe-dingt, absturzbedingtoder kollisionsbedingtsein. „Die Erhöhung derSicherheit von Gabelsta-plern stellt nach wie vorauch eine technischeHerausforderung an die
Hersteller dar“, meint Prof. Bruns.Analysen der Unfallstatistiken zei-gen, dass das zentrifugalkraftbeding-te, seitliche Kippen von Gabelsta-plern zu den Hauptursachen für töd-liche Staplerunfälle gehört.
Verbesserungen der seitlichenKippstabilität durch konstruktiveMaßnahmen, die die Ergebnisse theoretischer Untersuchungen kon-sequent umsetzen, sind nur noch ineinem sehr begrenzten Rahmenmöglich, ohne andererseits wichtigeMerkmale und Funktionalitäten er-heblich zu verschlechtern. „Ein neu-er Ansatz zur Lösung der Sicher-heitsprobleme“, so Bruns, „scheint inder Entwicklung und Einführungelektronischer fahrdynamischer Si-cherheitssysteme zu liegen.“
Für die zielgerichtete und rech-nergestützte Entwicklung solcherSysteme müssen die vorhandenenModelle zur Beschreibung der Fahr-dynamik und des Kippverhaltensweiter verfeinert werden. Speziellgeht es um die Erweiterung dieser
Ansätze um realitätsnahe Rad-/Rei-fenmodelle. „Außerdem“, fordertBruns, „müssen geeignete Nachweis-und Testverfahren zur Absicherungder Entwicklungsqualität entwickeltund standardisiert werden.“
Moderne Elektronik hilft dem Fahrer beim Lenken
Ein wichtiges Element eines Flur-förderzeugs ist seine Lenkung. Esmuss sowohl im Stand als auch beihöheren Geschwindigkeiten gelenktwerden, es soll sowohl ein genauerGeradeauslauf als auch ein sehr en-ger Kurvenradius möglich sein beischellem Wechsel zwischen diesenZuständen. Man unterscheidet zwi-schen rein mechanischer Lenkungund Lenkung mit elektrischer Lenk-hilfe. Oliver Hiekel, Leiter Produkt-management der Junior-Linie beiJungheinrich: „Das überzeugendsteArgument für die Verwendung einerrein mechanischen Lenkung ist dieEigenschaft, dass der Bediener,durch die direkte Anbindung von derDeichsel an das gelenkte Rad, nie-mals das Gefühl einer Lenkung ver-lieren wird.“ Bei der elektrischenLenkhilfe wird eine mechanischeLenkung um einen Drehmoment-sensor, die Steuerung, den Lenkmo-tor und ein Übersetzungsgetriebe er-weitert. „Die wichtigsten Argumen-te für eine elektrische Lenkhilfe“, soHiekel, „sind die Notlenkeigenschaftund die relativ einfache konstrukti-ve Änderung, die zu einer erheb-lichen Lenkkraftreduzierung für denAnwender führt.“ Als essenzielleKomponente einer elektrischen Len-kung sieht Hiekel die Lenksteue-rung. „Sie muss ständig gewährleis-ten, dass nicht ein einfacher Fehlerzum Verlust der Kontrolle über dasFahrzeug führt.“ MM
P Großhandels- und Lagerei-Bersufsgenossenschaft
P Laboratorium für Maschinen-elemente und Förderwesen derUniversität der BundeswehrHamburg
P Jungheinrich
www.maschinenmarkt.de
Jungheinrich-Produktmanager
Oliver Hiekel:
„Die wichtigstenArgumente für eine elektrischeLenkhilfe sind
die Notlenkeigen-schaft und die
relativ einfachekonstruktive Änderung.“
Bild: Jungheinrich
28 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
AKTUELLES STEUERUNGSTECHNIK
Die SPS/IPC/Drives bietet vom26. bis 28. November 2002 in
Nürnberg Innovationen der gesam-ten elektrischen Automatisierungs-technik. Trotz der im Vergleich zuden Vorjahren schwierigeren wirt-schaftlichen Rahmenbedingungen,die auch vor den Automatisierungs-anbietern nicht Halt macht, erreichtund übertrifft die Messe einmalmehr die Ergebnisse des Vorjahres.Rund 730 Aussteller zeigen ihr Leis-tungsspektrum, Neuheiten und dietechnischen Trends in fünf Messe-hallen auf 41 500 m2 Ausstellungs-fläche. Die Messe ist damit so großwie nie zuvor (2000: 40 000 m2).
Angesichts der konjunkturellen Lageund der rückläufigen Situation beivielen anderen Messen ist deraktuelle Zwischenstand eindeutliches Zeichen für dieBedeutung der MesseSPS/IPC/Drives für dieBranche.
Schwerpunktthema istin diesem Jahr die industrielle Bild-verarbeitung und die intelligentenBildverarbeitungssensoren, dieintelligenten Vision-Sensoren. DerAusstellerbeirat möchte mit dieserInitiative die Einsatzmöglichkeitenund Bedeutung dieser Systeme undLösungen für die industrielle Auto-
matisierung aufzeigen. Warum mangerade die Bildverarbeitung alswichtig erachtet, sagt Messebeirats-vorsitzender Tondasch: „Wir müs-sen unsere Qualität besser kontrol-lieren und deshalb muss auch in vie-len Bereichen der Industrie die Bild-verarbeitung eingesetzt werden. EineAutomatisierung in Deutschlandohne automatische Bildverarbeitungmacht keinen Sinn.“ Messe-Specialsund die beiden begleitenden Kon-gresse sollen die Attraktivität desBranchentreffpunkts erhöhen.
Der Kongress SPS/IPC/Drivesbietet dabei ein Forum für die Vor-stellung und Diskussion neuer Sys-teme und Anwendungen in derAutomatisierungs- und Antriebs-technik. 98 Kongressvorträge, 11Halbtagestutorials sowie ein Work-shop sollen es den Teilnehmernermöglichen, Informationen auserster Hand von nationalen undinternationalen Experten zu hörenund nützliche Kontakte zu knüpfen.
Zum dritten Mal findet parallelzur SPS/IPC/Drives der IT & Auto-mation-Kongress statt. Die daten-technische Vernetzung – Integra-
Schwerpunkt Bildverarbeitung SPS/IPC/Drives zeigt Komponenten und Systeme der elektrischen Automatisierungstechnik
Industrial CommunicationErstmals wird es ein Diskussions- und Vor-tragsforum zum Thema „Industrial Com-munication“ geben. Unter Mitwirkung vonVDMA und ZVEI finden täglich Podiums-diskussionen und Technologiepräsentatio-nen über gemeinsame und systemüber-greifende Themen zur industriellen Kom-munikation statt. Am gemeinsamen Forum in Halle 5 sind fol-gende Organisationen aus dem Umfeld derindustriellen Kommunikation beteiligt: AS-International, CAN in Automation, Control-Net International, IAONA Europe, IDA,Interbus Club, ODVA, OPC Foundation,Profibus Nutzerorganisation und Safety-bus. Im Umfeld des Forums präsentieren sich dieOrganisationen mit ihren Ständen und bie-ten den Besuchern die Möglichkeit zuweitergehenden Informationen.
Junge UnternehmenIn einer gemeinsamen Aktion mit demVogel-Verlag bietet Mesago jungen Unter-nehmen (Gründungsdatum nach 1992)aus der Automatisierungstechnik einenprofessionellen und publikumswirksamenMesseauftritt. Auf der Sonderfläche „JungeUnternehmen in der Automatisierung“ inHalle 3 präsentieren sie ihre Produkte.
Linux in AutomationDas offene Betriebssystem Linux fasst auchin der Automatisierungstechnik Fuß. Aufdem Gemeinschaftsstand „Linux in Auto-mation“ in Halle 5 werden Lösungen für dieAutomatisierung kompakt und fokussiertpräsentiert. Neben den UnternehmenAddi-Data, BFAD, Eurodesign Embedded,emlix, Pengutronix, Relinux, Siemens undSysgo Real-Time Solutions ist auch der Live-Linux-Verband mit dabei.
SONDERVERANSTALTUNGEN
Wolfgang Tondasch, Vorsitzenderdes Ausstellerbeirats der SPS/IPC/Drives, will mit dem SchwerpunktBildverarbeitung die Wichtigkeit die-ser Sparte für die Automatisierungverdeutlichen.
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äfer
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 29
tion – aller Geschäftsbereiche wird immer wichtiger. Die Brückezwischen Fertigung und Officewelt muss dabei weit wenigertechnisch als organisatorisch und in den Köpfen der Beteiligtenüberwunden werden.
Die IT & Automation will im Rahmen des Kongresses und aufdem Gemeinschaftsstand IT & Automation in Halle 2 der Mes-se eine Plattform bieten,auf der die beteiligtenEbenen miteinander inDialog treten. MM
AKTUELLESSTEUERUNGSTECHNIK
ÖffnungszeitenDienstag, 26.11. und Mittwoch, 27.11.: 9 bis 18 UhrDonnerstag, 28.11.: 9 bis 17 Uhr
EintrittTageskarte: 20 Euro; Schüler/Studenten: 10 Euro
Ausstellerkatalog25,00 Euro, einschließlich CD-ROM, plus Kosten fürden Versand
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
P SPS/IPC/Drives
www.maschinenmarkt.de
Winkelkodierer mit LWL-AnschlussZwei Versionen der Winkelkodierer mit Profibus- und Can-open-Interface sind jetzt zur Datenübertragung mittels Licht-wellenleiter verfügbar. Die Anschlüsse erfolgen über HAN-Brid-Stecker. Als Vorteile gibt der Hersteller an: Große Reich-
weite bei hoher Datenrate, keinÜbersprechen, unabhängig vonelektromagnetischen Feldernund galvanische Trennung zwi-schen Sender und Empfänger.Bei der Ausführung mit Profi-busschnittstelle sind die beidenStecker an einer rückseitigenHaube mit seitlichem Abgangangeordnet. Die Haube istabnehmbar und enthält neben
einem Dip-Schalter für die Adresseinstellung auch vierLeuchtdioden zur Statusanzeige. Bei der Canopen-Versionbefindet sich der Stecker direkt am Gehäuse in axialer Rich-tung. Beide Winkelkodierer sind für eine Auflösung von 13Bit/360° und einen Messbereich von 4096 Umdrehungen ausgelegt. Die Gehäuse entsprechen der Schutzart IP 66. Diezulässige Wellenbelastung gibt der Hersteller mit 250 N inaxialer und radialer Richtung an.
TWK-Elektronik GmbH, Tel. (02 11) 63 20 67, www.twk.de, Halle A2, Stand 476
30 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
AKTUELLES STEUERUNGSTECHNIK
Kleiner Barcodeleser für industrielle AnwendungenEinen kleinen Barcodeleser fürindustrielle Anwendungen zeigt
Leuze. Der BLC 8 hat eine Lese-distanz von mehr als 150 mmund ermöglicht mehr als 500Scans je Sekunde, so der Her-steller. Er soll alle gängigenCodekarten einlesen und ist
mit dem bei Leuze übli-chen Softwarepaket ausge-stattet. Eine RS-232-
Schnittstelle steht zur Verfügung.Darüber hinaus ist der Barcodelesermit einem Schaltausgang oder
alternativ einem Schalteingang aus-gestattet. Der kleinste Industrie-Barcodeleser kann dank SchutzartIP 67 auch unter rauer Industrie-umgebung eingesetzt werden, soder Hersteller. Durch die Miniatu-risierung eröffnen sich für den Ein-satz des Barcodelesers völlig neueFelder in der Probenidentifikationfür die automatisierte instrumen-telle Analytik.
Leuze Electronic GmbH + Co, Tel. (0 70 21) 57 33 67,www.leuze.de, Halle 5, Stand 5-370
Unternehmenspräsentationen auf dem Profibus-Gemeinschaftsstand
Aktuelle Applikationen und Tech-nik-Demonstrationen sowie zahl-
reiche Unternehmenspräsentatio-nen stehen im Mittelpunkt des Pro-
fibus-Gemeinschaftsstandes. ZumThema „Profinet – more than justEthernet“ wird anhand einer Multi-vendor-Präsentation das Zusam-menspiel und Engineering von Pro-finet-Komponenten verschiedenerAnbieter demonstriert. Expertenaus den Profibus-Arbeitskreisensowie Mitarbeiter der Profibus-Geschäftsstelle stehen für Fragenzur Verfügung. Profibus Nutzerorganisation e.V., Tel. (07 21) 96 58 59-0, www.profi-bus.com, Halle 5, Stand 145
Vereinfachte Projektierung
Dezentralisierung vereinfacht dieProjektierung, senkt den Installa-tionsaufwand, verkürzt die Inbe-triebnahme, führt zu erleichterterFehlersuche und minimierten
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 31
Alles rund ums Ethernet
Der IAONA-Stand auf derSPS/IPC-Drives beherbergt dasEthernet Competence Center, dasdem interessierten Anwender imRahmen eines Forums technischeFachvorträge und Produktvorstel-lungen rund um das Ethernet, Dis-kussionsforen und eine Multi-Ven-dor-Anlage bietet. Diese Anlagestellt eine Kombination der mit derIAONA verbundenen ProtokolleIDA und Ethernet/IP innerhalbeiner Automatisierungslösung darund soll damit eindrucksvoll dieVorteile von Ethernet als offeneTechnik demonstrieren. IAONA Europe e.V., Tel. (03 91) 6 71 18 28, www.iaona-eu.com, Halle 5, Stand 215
und stellt eine kaum zu überschau-ende Zahl an Parametern und Pro-grammmiermöglichkeiten zur Ver-fügung. Der Anwender muss fürdie Funktionalität bezahlen, ob ersie braucht oder nicht. Bei denmodular aufgebauten UmrichternMDS 5000 soll dies nun anderssein. Denn man benötigt nicht un-bedingt eine Vielzahl von Klemmenund einen hochauflösenden Ana-
AKTUELLESSTEUERUNGSTECHNIK
logeingang, wenn die Ansteuerungdigital erfolgt. Genauso sei es mitder kostspieligen Resolverschnitt-stelle, denn der Trend gehe zu kos-tenoptimierten Absolutwertgebern.Und eine ausufernde Umrichter-funktionalität sei oft irrelevant fürdie eigene Aufgabenstellung.
Stöber Antriebstechnik GmbH & Co., Tel. (0 72 31) 5 82-1 83,www.stoeber.de, Halle 4, Stand 501
Maschinenstillständen sowie Ser-vice- und Wartungskosten. Dasneue flexible I/O-System Cube67
der Murrelektronik sollder Schlüssel der Dezen-
tralisierungsein. Ausge-hend von
einem Bus-koppler verteilt
sich dezentral undfeldbusunabhängig die I/O-Ebenedirekt in die Maschine, verbundenmit nur einem Hybridkabel fürVersorgung und Kommunikation.Die kompakte und robuste Bau-weise der voll vergossenen Cube67-Module erlaubt den Einsatz inunmittelbarer Nähe zum Prozess,so der Hersteller. So ergeben sichkürzeste I/O-Leitungen zu den Sen-soren und Aktoren. Murrelektronik GmbH, Tel. (0 71 91) 47-2 32, www.murr-elektronik.com, Halle 5, Stand 343
Modular aufgebauterServoumrichter
Ein herkömmlicher Servoantriebverfügt über eine Vielzahl an Hard-ware-Schnittstellen, bietet Platz fürzahlreiche Optionserweiterungen
PRODUKTION LOGISTIK
32 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Bei der Schoeller BregenzGmbH & Co. KG, einemHersteller von Kammgar-
nen, ersetzt ein fahrerloses Trans-portsystem eine ältere Anlage zurVerkettung zweier Produktionsbe-
reiche. Die Kamm-garnspinnerei ge-hört zur SchweizerAlbers-Gruppeund produzierthochwertigeKammgarne fürStrickwaren in rei-ner Wolle undMischungen fürAutositzbezüge,technische Texti-lien und funktio-nelle Sportbeklei-
dung. Jährlich wird Wolle von400 000 Schafen verarbeitet. Das sindzwei Drittel des benötigten Rohstof-fes. Der Rest sind andere Natur- und
Chemiefasern. Verarbeitet werdendie Schoeller-Garne vor allem vonder Automobilindustrie und vonModekonfektionären. Schon frühwurden Produktivitätssteigerungenim Fertigungsbereich erzielt. BeimMaterialtransport zwischen den Ver-arbeitungsstufen hingegen waren dieerzielten Rationalisierungseffekteschnell wieder aufgezehrt. Brachtenanfänglich die Mitarbeiter unterkörperlich schwierigen Bedingun-gen die Kopse (auf Hülsen gewickel-te Garne) in Weidenkörben in dieSpulerei, so benutzte man späterTransportwagen, die von Hand ver-schoben wurden. Im Jahre 1987dann übernahm ein fahrerlosesTransportsystem (FTS) mit vierinduktiv geführten Fahrzeugen denTransport des Materials in Alumini-umbehältern.
Drei Gabelhubwagenersetzen bisheriges System
Über zehn Jahre lang versah das FTSvon Keltronic seinen Dienst. Dochmit der Zeit machten es technischeund wirtschaftliche Gründe erfor-derlich, das bisherige System durchein neues zu ersetzen. Dies sollte –das stand bei dem Garnherstelleraußer Frage – wegen der Flexibilitätwieder ein FTS sein.
Fast zwei Jahre hat man gewissen-haft projektiert und schließlich dieMLR System GmbH, Ludwigsburg,beauftragt, die alte Anlage zu erset-zen, nämlich durch drei Gabelhub-wagen vom Typ Phoenix und einenneuen Leitrechner auf PC-Basis. Diebestehende Infrarotanlage zurDatenübertragung und das Signal-Bus-System zur Fahrauftrags-Gene-rierung blieben erhalten.
Die im Vergleich zu ihren Vor-gängern äußerst kleinen, wendigenund wegen der maximalen Boden-belastbarkeit mit 750 kg Eigenge-wicht recht leichten fahrerlosenFahrzeuge (FTF) fahren frei navigie-rend. Geführt werden sie durch Mag-netnavigation, denn Lasernaviga-tion kam wegen des Anflugs vonStaub und Fasern nicht in Frage. DieGeräte, die mit einer verkürztenGabel und einer Hubvorrichtungausgestattet sind, nehmen die vollen,rund 120 kg schweren Behälter in derSpinnerei bodeneben auf und stellensie in der Spulerei in etwa 520mm Höhe in Kippvorrichtungen.Der frei gewordene Platz in der Spin-nerei –jede Spinnmaschine verfügtüber einen eigenen Stellplatz – wirdmöglichst schnell wieder durch einanderes FTF mit einem leeren Behäl-ter besetzt, um Stockungen zu ver-meiden.
Etwa 80% der Behälter müssen aufdem Weg in die Spulerei erst nocheinen von zwei Dämpfern durchlau-fen. Das hat folgenden Grund: Umkringelnde Fäden nach dem Spinnenoder Zwirnen zu beruhigen, werdensie mit Dampf unter Vakuum behan-delt. Die Behälter werden dazu aufeiner stationären Fördertechnikabgesetzt, die dann die Behälterdurch den Dämpfer taktet. Nachdem Dämpfprozess meldet derDämpfer dem Rechner, dass derBehälterwagen an der Auslaufstau-strecke zur Abholung bereitsteht.Diese Meldung hat für den Leitrech-ner sehr hohe Priorität, weil die Stau-kapazität an dieser Stelle vergleichs-weise gering ist. Bei Abholung desBehälters vom Dämpfer (Bild 1)erhält ein Fahrzeug den Fahrbefehl
Freie NavigationFahrerloses Transportsystem und Leitrechner ermöglichen flexible Verkettung von Produktionsbereichen
THOMAS PEES
Dipl.-Ing. (BA) Thomas Pees ist Projektlei-ter bei der MLR System GmbH, 71640 Lud-wigsburg, Tel. (0 71 41) 97 48-0, Fax(0 71 41) 97 48-1 13, [email protected]
FAZIT
P Ein fahrerloses Transportsys-tem ersetzt eine ältere Anlagezur Verkettung zweier Produk-tionsbereiche
P Die Fahrzeuge fahren freinavigierend
P Der Leitrechner besteht ausder Materialfluss-Steuerungund dem Transport-Leitsystem
Bild 1: Das fahrer-lose Transport-fahrzeug holt denBehälter vomDämpfer ab.
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 33
und das Ziel für den Behälter, dieKippvorrichtung des zugeordnetenSpulautomaten (Bild 2) anzufahren.
Es kann geschehen, dass kurzzei-tig alle Kippvorrichtungen belegtsind. Dann müssen die Behälter ineinem Zwischenlager vor der Spule-rei abgestellt werden. In der altenAnlage bestand dieses Lager ausSchwerkraftrollenbahnen mit über70 Plätzen. Heute reicht zumZwischenpuffern ein kleines Regalmit 24 Plätzen, das ebenfalls vomLeitrechner verwaltet wird.
Die Kippvorrichtungen haben dieAufgabe, den Behälterinhalt, näm-lich Kopse, an die Spulautomaten zuübergeben. Für einen solchermaßenleer gewordenen Behälter gibt es dreiZielvarianten: c einen von fünf Bodenplätzen beiden Spulautomaten, um die dortanfallenden Leerhülsen aufzuneh-men, c einen Stellplatz im Zwischenlager(wenn es der Füllungsgrad zulässt),um dort auf einen leeren Bodenplatzzu warten, c die Leerbehälter-Staustrecke, diedazu dient, überzählige Leerbehälterfür eine bestimmte Zeit aus dem Sys-tem zu nehmen.
Die Entscheidung darüber, wel-ches Ziel anzusteuern ist, fällt wiede-rum der Leitrechner, denn nur er„kennt“ die Belegungszustände anden Maschinen, im Zwischenlagerund im Leerbehälter-Staubereich.Folglich sorgt er auch dafür, dass einmit Leerhülsen gefüllter Behälterabtransportiert und an dessen Stelle
zügig ein leerer Behälter platziertwird. Und bei Bedarf veranlasst er,dass Leerbehälter aus dem Staube-reich in das System zurückgebrachtwerden.
Um die Transportbehälter über-haupt in der beschriebenen Weisemit dem Leitrechnersystem verwal-ten zu können, ist jeder Behälter miteinem Barcode versehen, der aufdem FTF gelesen und dessen Infor-mation dem Leitrechner übermitteltwird.
Materialfluss-Steuerungverwaltet Partienummern
Der Leitrechner besteht aus derMaterialfluss-Steuerung Logos-MFSund dem Transport-LeitsystemLogos-FTS. Beide arbeiten untereiner gemeinsamen Windows-NT-Oberfläche. Das MFS verwaltet diePartienummern und deren Zuord-nung zu Maschinen, Maschinenan-forderungen, Anforderungen vonmanuell bedienten Übergabeplätzensowie die Behälter und deren Stand-orte und Inhalte. Aus diesen Datenerzeugt es Aufträge für das Logos-FTS. Es werden Quelle, Ziel undPriorität eines Transportauftrages andas Logos-FTS übermittelt undgegebenenfalls Behälter-Barcodesausgetauscht und geprüft. MM
PRODUKTIONLOGISTIK
P MLR System GmbH
P Schoeller Bregenz GmbH & Co. KG
www.maschinenmarkt.de
Bild 2: Der Wagen fährt an die Kippvorrichtung des zugeordneten Automaten.
Bild
er: M
LR
PRODUKTION KUNSTSTOFFTECHNIK
34 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
In den letzten Jahren haben sichtechnische Klebebänder mehr alsbewährt dank neuer Werkstoff-
entwicklungen. Deshalb können sieselbst unter schwierigsten Bedin-gungen eingesetzt werden. Aufgrundihrer Handhabung sind Klebebän-der für viele Zwecke die erste Wahl.Es gibt jedoch Oberflächen, aufdenen die Bänder generell schlechtkleben. Darüber hinaus könnenauch extreme Temperatur- und Wit-terungsverhältnisse starken Einflussauf das Klebeverhalten haben. Aus
diesem Grund ist es insbesondere beiKunststoffteilen wichtig, Kenntnisseüber problematische Klebeverbin-dungen und somit über die Auswahldes geeigneten Klebebands zu haben.
Schwieriges Verklebengängiger Kunststoffe
Kunststoffe wie Polyethylen, Poly-propylen und Polyimid (zum Bei-spiel der HochleistungskunststoffKapton des Herstellers Du Pont, BadHomburg), sind beliebte Werkstoffezur Herstellung zahlreicher Produk-te. Sie sind leicht, dennoch wider-standsfähig und langlebig – und kos-ten zum Teil weniger als konventio-nelle Metalle. Aber sie bereiten mit-unter Schwierigkeiten beim Kleben.
Für eine gute Klebeverbindungmuss ein enger Kontakt zwischenKlebematerial und der zu verbin-denden Oberfläche geschaffen wer-den. Dies nennt man Benetzung.Eine gute Oberflächenbenetzung –und somit eine gute Befestigung –ergibt sich dann, wenn die Oberflä-chenspannung (Energie) des Sub-strats höher ist als die des aufgetra-genen Klebstoffs. Hat das Substrateine geringe Oberflächenenergie, soerschwert das die Suche nach einemKlebmittel mit noch niedrigererOberflächenenergie und folglichauch das Verkleben. Eine Lösungbesteht in der Modifizierung desSubstrats. Bei Kunststoffteilen kanndas zum Beispiel durch Koronabe-handlung geschehen, um die Mole-küle in Bewegung zu bringen und dasEnergieniveau anzuheben. Ver-ständlicherweise sind die Herstellervon Kunststoffteilen häufig jedochnicht bereit, ein erfolgreiches Pro-dukt abzuändern. Eine zweiteOption ist die Modifizierung eines
Kautschuk- oder Acrylklebstoffs, umdiesen so aggressiv zu machen, dasser die niedrige Oberflächenenergiedes Substrats ausgleicht.
Sowohl Polyethylen als auch Poly-propylen haben eine niedrige Ober-flächenenergie. Ihr Vorhandenseinin einem einzigen Anwendungsbe-reich stellte zum Beispiel den briti-schen Klebebandhersteller Scapa,Blackburn, vor eine schwierige Auf-gabe: Ein Getränkehersteller wollteeinen in einer Polypropylenhülleuntergebrachten Strohhalm aneinen coextrudierten Getränkebeu-tel aus Polyethylen kleben. Das abge-packte Produkt wird jedoch bei einerTemperatur um 5 °C gelagert, so dasssich Kondensationsfeuchtigkeit aufdem Beutel bildet. Des Weiteren soll-te der Strohhalm vom Beutel abge-nommen werden können, ohneeinen klebrigen Rückstand zuhinterlassen. Gefragt war also einKlebstoff, der sowohl auf der einenwie auch auf der anderen Oberflächehalten würde. Nach umfangreichenProbeläufen bei Scapa entschiedman sich für ein modifiziertes Acryl-Transferklebeband (Scapa 4497).
Zeitverkürzte Montageim Fahrzeugbau
In der Fahrzeugindustrie, wo dasBauteilgewicht ein wichtiges Aus-wahlkriterium ist, wird immer häu-figer auf Kunststoffe als Konstruk-tionswerkstoff zurückgegriffen. AusZeitersparnis werden Stoßstangen,Außenspiegel und andere Bauteilehäufig aus Kunststoff gefertigt unddann mittels eines zugeschnittenenKlebebands montiert. So lassen sichAußenspiegel mit einem doppelsei-tigen Klebeband, das gut auf Kunst-stoffen mit geringer Oberflächen-
Immer und ewigBesondere Klebebänder sorgen für feste Verbindungzwischen Kunststoffoberflächen
MARTIN BECKER
Martin Becker ist Industrial Assembly SalesManager bei der Scapa Deutschland GmbHin 68229 Mannheim. Tel (06 21) 4 70 91-0,Fax (06 21) 4 70 91-80, [email protected]
Bild 1: Im Automo-bilbau werdenKunststoffgehäusefür Außenspiegelsowie Armaturen-elemente häufigmit Hilfe eineszugeschnittenenKlebebands fixiert.
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 35
energie haftet, in ihren Kunst-stoffgehäusen fixieren (Bild 1). Dazumuss das Klebeband hochbeständiggegen Alterung, Flecken, Weichma-cher und Lichtstrahlung sein. AlsKlebstoffträger wird daher PVC ver-wendet, wie beim Klebeband Scapa4497, das beidseitig mit einem modi-fizierten Acrylkleber beschichtetund als Zwischenlage mit Kaschier-papier versehen ist. Dieses Band ver-bindet nicht nur Kunststoffteile,sondern auch Gummiprofile.
Silikon hat eine noch niedrigereOberflächenenergie als Polyethylenund Polypropylen. Dieses Elastomerkann deshalb nur mit einem Sili-konkleber verklebt werden. Dazukommen beispielsweise doppelseiti-ge Klebebänder in Betracht, miteinem Acrylkleber auf der einen undeinem Silikonkleber auf der anderenSeite. Dieses Produkt, zum Beispieldas Klebeband D 500 von Scapa,dient zum Verbinden ungleicherSubstrate wie Silikon und Glas.Daher wird es für vielfältige Anwen-dungen in der Elektronik und imBauwesen eingesetzt (Bild 2).
Wie bereits erwähnt ist für einegute Verbindung ein größtmöglicherKontakt zwischen der zu klebendenOberfläche und dem Klebmittelerforderlich. Die Oberflächen rauerSubstrate – zum Beispiel die vondekorativen Wandverkleidungen ausKunststoff – sind durchsetzt vonHöhen und Vertiefungen. Daherdringt der Klebstoff in die Vertiefun-gen ein, wodurch das Entsteheneiner Klebverbindung verhindertwird. Das richtige Maß an Druck istbei Einsatz eines druckempfind-lichen Klebstoffs auf unebenemUntergrund von grundlegenderBedeutung: Zu wenig Druckbewirkt, dass das Klebmittel nichtalle Höhen und Vertiefungenabdeckt, zu viel Druck drängt esunter Umständen aus der Verbin-dung heraus. Jedoch lässt sich durchErhöhen der Klebstoffmenge beieinem technischen Klebeband dieKontaktpunkte vermehren. Außer-dem kann ein doppelseitiges Klebe-band Zwischenräume füllen unddamit die Haftfähigkeit auf rauenOberflächen verbessern.
Der Kunststoff ABS ist „von Naturaus“ rau und wird in großemUmfang zur Herstellung von Mobil-telefonen eingesetzt. Ein großer Her-steller aus dieser Branche wollteSchaumstoff- und Filzdichtungenverwenden, um Telefondisplays undKopfhörer sowie Schaltelemente aufeinem ABS-Gehäuse zu verkleben.Weil ABS und die Dichtungswerk-stoffe jedoch sehr verschieden sind,ergab sich daraus ein potenziellesProblem. Die Lösung lag in einemdoppelseitigen Polyesterklebeband(Scapa Dublfilm D162) mit einemdifferenziellen Klebesystem. Einstark klebender kohäsiver Acrylkle-ber auf der einen Seite verband sichgut mit dem Schaumstoff, währendein extra dick aufgetragener aggres-siver Acrylkleber mit hoher Trenn-festigkeit auf dem Kaschierpapiereine gute Verbindung zum Kunst-stoffgehäuse aus ABS sicherstellte.
Auch die Vorbereitung des Sub-strats kann von grundlegenderBedeutung sein. Das Auftragen einerGrundierung, das Entfernen vonStaub und Fett und das Ausüben vonausreichend Druck sind alles Fakto-ren, die zur Steigerung der Haftwir-kung beitragen können.
Richtige Einschätzungvon Umgebungseinflüssen
Manchmal ist es jedoch nicht dasSubstrat, das Probleme bereitet, son-dern Umgebungseinflüsse, der dasKlebeband ausgesetzt wird. Tempe-raturextreme bei Herstellungspro-zessen oder im späteren Gebrauchkönnen zum Lösen der Klebverbin-dung durch Verflüssigung, Abbaudes Klebers oder zur Reduzierungder Trennfestigkeit führen. EineKombination von geeigneten Kle-ber- und Trägertypen jedoch trägtdazu bei, dass ein Klebeband selbstExtremtemperaturen bis zu 300 °Cund –60 °C standhalten können.
In ähnlicher Weise sind für einKlebeband, das im Freien der UV-Strahlung ausgesetzt ist, andereEigenschaften erforderlich als für einBand, das im Innenbereich zum Ein-satz kommt. Auch auftretendeTrennkräfte, einwirkende Chemika-lien und Weichmacher sind aus-
schlaggebend für die Auswahl desgeeigneten Klebers. Außerdem mussder Klebstoffträger den auf das gan-ze Klebeband einwirkenden Einsatz-bedingungen angepasst sein. End-lospolyester ist eine gute Wahl fürTemperaturen bis 175 °C. Für höhe-re Temperaturen ist ein Träger ausPolyamid (zum Bei-spiel Nylon von Du Pont), Polyimid(Kapton), Glasfa-sergewebe odersogar Aluminiumnotwendig.
Den Herstellernvon Kunststofftei-len ist daher drin-gend zu raten, dengesamten Produk-tionsprozess, alleEinsatzbedingun-gen, den Kontakt mit Chemikalien,UV-Strahlung und Witterungsein-flüssen bei der Auswahl eines Klebe-bands in Betracht zu ziehen. Kommtes zum Versagen, bedeutet das nichtautomatisch, dass Klebebänder zumFixieren von Kunststoffteilen unge-eignet sind. Oft wahrscheinlicher istes, dass ein falsches Klebeband aus-gewählt wurde. MM
PRODUKTIONKUNSTSTOFFTECHNIK
FAZIT
P Falsche Auswahl ist oft Grundfür schlechte Verbindung
P Oberflächenspannung desSubstrats soll über der desKlebstoffs liegen
P Aggressive Kleber gleichenniedrige Oberflächenspan-nung von Kunststoffen aus
P Anwendungsbereiche für Industrieklebebänder des Herstellers Scapa
P Projekte Industrielle Klebtechnikam Fraunhofer IFAM
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Bild 2: Klebebän-der können zumVerbindenungleicher Sub-strate verwendetwerden. Das istzum Beispiel inder Elektronikin-dustrie der Fall.
PRODUKTION KUNSTSTOFFTECHNIK
36 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Der Formteile-HerstellerRuch Novaplast in Ober-kirch sieht bei Blechgehäu-
sen ein großes Substitutionspoten-zial. Daher intensiviert er nun dasGeschäft mit dem Gerätechassis No-vaplex, das verstärkt Gehäusestruk-turen aus konventionellen Werkstof-
fen ersetzen soll. Ge-schäumte Formteileaus Polypropylenübernehmen dabeiKlemm- und Halte-funktionen. Aus-gangsbasis zur Her-stellung sind ther-moplastisch form-bare Schaumperlen,die mit Hilfe von rei-
nem Wasserdampf zusammenge-schweißt werden. In einem nachge-lagerten Abkühlungs- und erneutenWärmebehandlungsprozess (Tem-
perung) erhalten die Formteile einedauerhafte Stabilität. Die Fächer derTeile sind so gestaltet, dass jedesinnere Geräteteil nur in eines vondiesen passt und dort festgeklemmtwird – ähnlich wie Pralinen in einerPralinenschachtel (Bild 1).
Das Chassis-Konzept beruht aufeinem Konstruktionsprinzip, daszusammen mit dem Patentinhaberund Computerhersteller HewlettPackard zur Marktreife gebrachtwurde. Der große Vorteil liegt in derrationellen Fertigung. Nach demSchäumen mit Wasserdampf in einerAluminiumform und der Wärmebe-handlung sind die Formteile für dasChassis montagefertig. So müssenkeine Verbindungselemente wieSchrauben, Klippse und Kabelbän-der angebracht werden. Das erspartnicht nur Kosten bei der Teilebe-schaffung und -lagerung, sondernbeschleunigt auch die Gerätemonta-ge. Alle Geräteteile werden laut Ruchformschlüssig im Chassis ohnezusätzliche Befestigungselemente
gehalten: ohne Schrauben,Nieten, Klebe-, Löt- undSchweißverbindungen. Je-des Geräteteil passe wie beieinem Puzzle nur an einenbestimmten Ort, heißt es.Die Positionierung seisomit selbsterklärend.
Dennoch ermöglicht dergeschäumte Werkstoff grö-ßere Einbautoleranzen als
bei steifen Blechkonstruktionen. Dieelektronischen und elektromechani-schen Geräteteile sind besser vorBeschädigung geschützt. Leitungenwie Schläuche, Kühl- und Kabelka-näle werden in das Chassis integriert.Bei Gerätegeräuschen übernimmtdas geschäumte Polypropylen auchdie Funktion eines schalldämmen-den Werkstoffs. Außerdem lässt sichder thermoplastische Schaum-werkstoff rezyklieren, was ein Vorteilbei der Entsorgung von Altgerätenaufgrund der neuen Elektronik-schrott-Verordnung sein kann.
Der größte Vorteil wird laut Ruchdann erzielt, wenn nicht nur dieinneren Gehäusestrukturen ausPolypropylen hergestellt werden,sondern das Gesamtgehäuse. An sol-chen Lösungen wird beim Form-teile-Hersteller derzeit gearbeitet.Schon heute kann man jedoch auf-grund der komplexen Gestaltungs-möglichkeiten der Chassis-Formtei-le auf ein aufwendig zu fertigendesAußengehäuse verzichteten, wie dasBeispiel eines Sauerstoffkonzentra-tionsgeräts zeigt (Bild 2). Die Außen-haube des Geräts besteht aus einemeinfachen Spritzgießteil. Die innerenGehäusefunktionen übernehmendie Chassis-Formteile. Auf dieseWeise wurde bei diesem Sauerstoff-
Gut eingebettetDas Schäumen von Gehäusen aus expandierbarem Polypropylenhat Vorteile über die Herstellung hinaus
JOSEF KRAUS
Weitere Informationen: Ruch NovaplastGmbH + Co. KG, 77704 Oberkirch, Tel. (0 78 02) 8 06-0, Fax (0 78 02) 8 06-40,[email protected]
FAZIT
P Wegfall von Verbindungsele-menten verkürzt Montage
P Geräteteile sind besser vorBeschädigung geschützt
P Nur zwei Fertigungsschrittesind erforderlich
Der Wechsel des Gehäusewerkstoffs von Polyurethan zu spritzgegossenem und geschäumtem Polypropylen brachte erhebliche Vorteile.
Gehäuse aus Poly-propylen
Einzelteile 293 125
Unterschiedliche Teile 148 101
Werkstoffe 47 15
Nicht rezyklierbare Kunststoffe 13 2
Garantie Jahre 1 3
Werkzeug-Hilfsmittel 46
Kriterien
9
Gehäuse aus Poly-urethan
Bild 1: Bei diesem Analysegerät bestehtdas Gehäuse außen aus Blech, innenaus geschäumtem Polypropylen. Fürdie Montage sind weniger Verbin-dungselemente erforderlich.
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 37
konzentrator die Anzahl unter-schiedlicher Werkstoffe von 47 auf15 reduziert. Die Anzahl unter-schiedlicher Teile sank dabei von 148auf 101, insbesondere aufgrund derfehlenden Verbindungselemente. Inder bisherigen Geräteversion miteinem lackierten Polyurethangehäu-se setzte sich der Sauerstoffkonzen-trator aus 293 Teilen zusammen.Nach dem Wechsel des Gehäuse-werkstoffs waren es 125 (Tabelle).
Diese Reduktion an Einzelteilenund Werkstoffen wirkt sich positivauf Gerätewartung und -kontrolleaus. Bei beidem ist der Zeitaufwandum etwa 20% reduziert. Beim Aus-tausch des Kompressors werdensogar 25% der bisherigen Wechsel-dauer eingespart. Ein wesentlicherGrund dafür liegt darin, dass man fürWartungs- und Reparaturarbeitendas Gerät nicht mehr in Einzelteilezerlegen muss, sondern laut Ruchnur noch Baugruppen bewegt. Die-se Modulbauweise sowie eine deutli-che Reduktion der Anzahl der Ver-bindungselemente verkürzte dieMontagezeit um die Hälfte. Darüberhinaus wurde der Verpackungsauf-wand verringert. Das Gerät ist auf-grund des Werkstoffwechsels besservor Stößen geschützt.
Bei der Gehäuseentwicklung fürein Steuerungsgerät einer Anlage zurRegenwassernutzung stand die Ge-räuschdämmung und die einfacheund somit kostengünstige Montageim Vordergrund. Bei diesem Gehäu-se bestehen die Haube und die inne-
re Struktur aus einem einzigen ge-schäumten Formteil. Alle Geräte-komponenten im Innern sind lautRuch so angeordnet, dass ein schnel-ler Zugang möglich ist. Grundlagefür die Entwicklung und Fertigungwar ein Pflichtenheft, in dem allewesentlichen Aufgaben beschriebenwurden. Jedoch war mehrfach eineÜberarbeitung und die Aufnahmeneuer Entwicklungsziele erforder-lich, weil sich erst im Laufe der Ent-wicklung erkennen ließ, welchezusätzlichen Funktionen das Chassisim Innern zu übernehmen hat.
Grundsätzlich hängt die Entwick-lungsdauer von der Komplexitäteines Gehäuses ab. Als Mittelwert istlaut Ruch – von der Idee bis zurSerienreife – eine Gesamtzeit vonetwa vier bis fünf Monate anzuset-zen. Das ist offensichtlich schnellgenug, wenn man die gestiegene Auf-merksamkeit für das Chassis beikomplexen Geräten beachtet – inBranchen wie der Analyse-, Mess-und Medizintechnik. Aber auch fürden Baubereich, zum Beispiel beiControllern für Aufzüge, wurdenbereits Gehäuse gefertigt. Darüberhinaus hält Ruch zukünftig auf-grund des niedrigen spezifischenGewichts von geschäumtem Poly-propylen auch Anwendungen beiAutomobilen für möglich. MM
PRODUKTIONKUNSTSTOFFTECHNIK
P Gerätechassis Novaplex
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Bild 2: Der größte Rationalisierungsvorteil wird erzielt, wenn das Gehäuse ganzaus Polypropylen besteht wie bei diesem Sauerstoffkonzentrator (spritzgegosse-ne Haube, geschäumte Formteile als Chassis für innere Gehäusefunkionen).
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Nov
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PRODUKTION VERFAHRENSTECHNIK
38 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Für die schonende Reinigungvon Gewebe-Filterschläuchenaus Entstaubungseinrichtun-
gen von Müllverbrennungsanlagen,Kraftwerken undanderen Indus-trieanlagenkommt jetzt dasinnovative, vonder Wallstein In-genieur GmbHentwickeltes,Reluna-Verfahrenauf den Markt(Bilder 1 bis 4).Ein Gebrauchs-muster für dieebenfalls entwi-
ckelte Reinigungseinrichtung ist ein-getragen. Zur industriellen Entstau-bung von Rauch-, Rohgasen undAbluft werden unter anderem Gewe-
be-Filterschläuche eingesetzt. Aufdiesen Filtern bildet sich der sogenannte Filterkuchen, der inbestimmten Intervallen abgereinigtwerden muss.
Anbackungen müssenentfernt werden
Nach einer bestimmten Betriebszeitder Filterschläuche und in Abhän-gigkeit weiterer Faktoren (beispiels-weise An-/Abfahrvorgänge, Staubei-genschaften, Bildung von Salzkrus-ten) kann es zu Anbackungen undVerklebungen kommen, wodurcheine vollständige Abreinigung un-möglich wird. Darüber hinauserfolgt eine verstärkte, unerwünsch-te Tiefenfiltration von Feinststäu-
ben. Die Folge ist ein überpropor-tionaler Anstieg des DruckverlustesDp und ein eingeschränkter, nichtoptimaler Anlagenbetrieb, wodurcherhebliche Kosten von mehreren 100 000 Euro entstehen können.
Abhilfe schafft anstelle der sehrkostenintensiven Neuanschaffungder Filterschläuche das neue undschonende ReinigungsverfahrenReluna, mit dem die Standzeit ummehrere Jahre verlängert werdenkann. Die Reinigung der Filter-schläuche erfolgt dabei im Luft-Nass-Verfahren, wobei Wasser mitspeziellen Düsen die oberflächlichenVerschmutzungen besonders effi-zient abschält.
Durch die gleichzeitig im Gegen-strom geführte warme Luft – die Fil-terschläuche werden aufgeblasen –können zum einen die gelöstenFeinststäube aus dem Filter ausge-
Schonende Reinigung von
FilterschläuchenLuft-Nass-Verfahren verlängert die Standzeit erheblichund ermöglicht dadurch deutliche Kosteneinsparungen
ACHIM HEYMANN
Dipl.-Ing. Achim Heymann ist Vertriebsin-genieur bei der Wallstein Ingenieur GmbH,45657 Recklinghausen, Tel. (0 23 61) 10 47-25, [email protected]
FAZIT
P Die Reinigung nach dem Relu-na-Verfahren erfolgt im Luft-Nass-Verfahren, wobei Wassermit speziellen Düsen die ober-flächlichen Verschmutzungenbesonders effizient abschält
P Die Verlängerung der Filter-schlauchstandzeit ermöglichtdeutliche Kosteneinsparungen
Bild 1: Detailauf-nahme derAnbackungen vorder Reinigung.
Bild 2: Innenansicht des Reluna-Containers mit Edelstahl-Reinigungsrinnen,Düsenwagen, Filterspannvorrichtung, Heizregister, Gebläse und Steuerung.
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alls
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MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 39
trieben werden, und zum anderenwird die schädigende Eindringungdes Wasserstrahles in die Gewebe-matrix, beziehungsweise unter dieMembranbeschichtung, verhindert.Direkt hinter dem mit Vorschubgeführten Wasserstrahl setzt dieTrocknung ein. Weil das Waschenund Trocknen zeitgleich stattfindet,konnte der Reinigungseffekt gegen-über der Reinigung im ausschließ-lichen Trocken- oder Nassverfahrendeutlich verbessert und die Reini-gungszeit verkürzt werden.
Das Reinigungsverfahren wurdein zahlreichen Versuchen zusammenmit dem Betreiber der Müllverbren-nungsanlage in Krefeld erprobt. Eseignet sich sowohl für membranbe-schichtete als auch für unbeschich-tete Filterschläuche gleichermaßen.Selbst die Stützkörbe können pro-blemlos gereinigt werden.
Die gesamte Reinigung kann ineinem vom Hersteller ausgestattetenmobilen Container vor Ort alsDienstleistung erfolgen. Die modu-lar aufgebaute Anlage ermöglichtaber auch eine Reinigung in eineranderen räumlichen Umgebung.
Standzeit der Filtersteigt deutlich
Am Beispiel von Müllverbrennungs-anlagen, in denen die genanntenAnbackungen besonders ausgeprägtsind, konnte die Neuinvestition derFilterschläuche durch die Reinigungim Reluna-Verfahren um mehrereJahre verzögert werden. DerDruckverlust konnte nahezu aufWerte von neuen, eingefahrenenFilterschläuchen reduziert wer-den.
Die Vorteile des Reluna-Verfahrens im Überblick:c Verlängerung der Standzei-ten um mehrere Jahre durchbesonders gewebeschonende Reini-gung.c Kostenersparnis bis 90% gegen-über neuen Filterschläuchen proReinigungszyklus.c Das Verfahren ermöglicht kurzeReinigungszeiten.c Durch die kammerweise Reini-gung lassen sich Anlagenstillständevermeiden.
c Die effiziente Reinigung ermög-licht durch geringe Druckverlusteeinen wirtschaftlichen, optimalenAnlagenbetrieb.c Direkt hinter dem Wasserstrahlsetzt die Trocknung ein. Weil dasWaschen und Trocknen zeitgleichstattfindet, kann der Reinigungsef-
fekt gegenüber konventionellen Ver-fahren verbessert und die Reini-gungszeit verkürzt werden. MM
PRODUKTIONVERFAHRENSTECHNIK
Die Wallstein Ingenieurgesellschaft mbHwurde 1989 gegründet. Anfänglich lagendie Aktivitäten ausschließlich in der Pla-nung, Konstruktion und Montage von Glas-rohr-Wärmeaustauschern. Schnell kamenweitere Betätigungsfelder wie ein vielfälti-ger Industrieservice, der verfahrenstechni-sche Anlagenbau, die Abwassertechniksowie eine eigene Edelstahlverarbeitunghinzu. Darüber hinaus stellt man auch einenCAD-Konstruktions- und Archivierungsser-vice für Zeichnungen und Ähnliches bereit.1998 wurde zusätzlich zur Wallstein Inge-nieur Gesellschaft mbH die Wallstein Ser-vice GmbH gegründet. Zu den Bereichen,die in dieser neuen Gesellschaft angeboten
werden, gehören der CAD-Komplettservicesowie der ganzheitliche Industrieservice mitzukunftsorientierten Instandhaltungs-,Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen.Die Bereiche Engineering im Anlagen- undKomponentenbau werden auch weiterhindurch die Wallstein Ing. GmbH angeboten.Beide Gesellschaften sind vom RWTÜVnach DIN EN ISO 9002 und DIN ISO 14001zertifiziert und als Fachbetrieb gemäß §19l des Wasserhaushaltsgesetzes zugelassen.Weiterhin liegt für die Wallstein ServiceGmbH eine gültige Zulassung nach demArbeitnehmerüberlassungsgesetz vor. EinTeam von mehr als 60 Mitarbeitern stehtfür die Aufgaben zur Verfügung.
DAS UNTERNEHMEN
Wallstein Ingenieur GmbH
P Wallstein Ingenieur GmbH
P Wallstein_Anlagenbau
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Bild 4: Filterschlauch auseiner Müllverbrennungs-anlage nach der Reinigungmit Reluna.
Bild 3: Dereigentliche Reini-gungsvorgangerfolgt in der Rei-nigungsrinne 0mit dem Düsen-wagen
Früher wurden Werkzeuge mitgeometrisch definiertenSchneiden, die unterschied-
lichste und komplexe Geometrienhaben können, auf manuellen Werk-zeugmaschinen mit sechs oder mehrAchsen geschliffen, wobei an eineLeitachse eine oder zwei Achsen
mechanisch gekoppelt wurden. Dieübrigen Achsen wurden fest aufeinen bestimmten Abstand oderWinkel eingestellt.
Heute erfolgt das Werkzeugschlei-fen auf 5-Achs-Werkzeugschleifma-schinen, weil die Werkzeuggeome-trien noch komplexer und die gefor-derten Maßtoleranzen immer klei-ner geworden sind. Auch in Zukunftsteigen die Anforderungen ständig inBezug auf die Anzahl und Komple-xität der Geometrieelemente durchweiterentwickelte Techniken (bei-spielsweise High Speed Cutting) andie einzusetzenden Werkzeuge.
Mit der auf die Erfordernisse desWerkzeugschleifens zugeschnitte-nen Bedien- und Programmiersoft-ware der WerkzeugmaschinenfabrikAlfred Schütte GmbH & Co. KG wirddie CNC Sinumerik 840D zum Spe-zialisten für das fünfachsige Werk-zeugschleifen (Bild 1).
CNC-Steuerung für kom-pakte Maschinenkonzepte
Moderne CNC-Werkzeugschleifma-schinen sind mit drei linearen Ach-sen (X, Y, Z) und zwei rotatorischenAchsen (A, C) ausgestattet. Die A-Achse ist hierbei die Rotationsachsedes Werkstückspindelstocks und die
C-Achse die Schwenkachse derSchleifscheibe, die ein schrä-ges Anstellen gegenüberdem Werkstück ermöglicht.Beide rotatorischen Achsenwerden direkt angetrieben.Mit dieser Kinematik kön-nen alle rotationssymmetri-schen Werkzeuge, Einlip-pen- oder Tieflochbohrer,Reibahlen, Dreh- oder Pro-filwerkzeuge, Stab- oderProfilmesser und Ähnlichesgeschliffen werden. Damitwerden etwa 95% allerWerkzeugschleifanwendun-gen abgedeckt. Eine dritterotatorische Achse wäre nurfür die Fertigung von Flach-räumwerkzeugen erforder-lich, weil sich dafür das Ver-hältnis zwischen Arbeits-raum und Baugröße derMaschine wesentlich günsti-ger gestalten lässt. Aber aucheine dritte rotatorische Achse
ist für moderne Maschinen-steuerungen, wie die Baureihe
Sinumerik 840D von Siemens, kein
FeinschliffCNC ermöglicht 5-Achsen-Schleifen mit hoher Wirtschaftlichkeit
DR. WILFRIED SAXLER UND JOHANNES OTTO
Dr. Wilfried Saxler ist Entwicklungsleiter/Werkzeugschleifmaschinen bei der AlfredH. Schütte GmbH & Co. KG in Köln; Dipl.-Ing. Johannes Otto ist Produktmanager beider Siemens AG, A&D MC MT1 in Erlan-gen; weitere Informationen: Siemens Busi-ness Services, 90766 Fürth, Fax (09 11) 9 78-33 21, [email protected]
PRODUKTION STEUERUNGSTECHNIK
40 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Diese CNC-Werkzeug- undUniversalschleif-maschineermöglicht viel-seitige Anwen-dungen.
Bild
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MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 41
Problem. Die Schwenkachse C erhältbei der Entwicklung neuer CNC-Werkzeugschleifmaschinen eineganz besondere Bedeutung: DieseSchwenkachse muss möglichst sogestaltet sein, dass sich die Schleif-scheibe um sich selbst schwenkenlässt. Kompakte Werkzeugschleif-maschinen integrieren deshalb dieSchwenkbewegung der Schleifschei-be direkt in den Schleifkopf, um Aus-gleichsbewegungen, die zu einerReduzierung des linearen Achsver-fahrweges führen, vorzubeugen(Bild 2).
Ein wichtiger Gesichtspunkt beider Konzeption neuer CNC-Werk-zeugschleifmaschinen ist dieMaschinensteifigkeit. WesentlicheVorteile bringt die Kombinationeiner orthogonalen Fahrständer-und einer Schrägbettmaschine zurKompaktbauweise, weil durch dieunter 30° schräg angeordnete C-Achse die Auskragung und dieMaschinenhöhe minimiert werdenkönnen und sich damit die Maschi-nensteifigkeit wesentlich erhöht.
Mit der Sinumerik 840D wird die-se Kinematik für den Bediener leichtbeherrschbar: Das werkstückbezo-gene Koordinatensystem bleibt nachwie vor rechtwinklig. Es ist lediglichum 30° um die Werkstücklängsach-se nach hinten geschwenkt. Die Frame-Technik der CNC berechnetautomatisch im Hintergrund dieAchsbewegungen: Verfährt dieMaschine beispielsweise mit der Y-Achse, so bewegen sich sowohl derFahrständer als auch der Vertikal-schlitten in einem diesen 30° ent-sprechenden Verhältnis mit. DerMaschinenbediener muss sich alsogegenüber der Orthogonalbauweisenicht auf die Bedienung der (schrä-gen) Kompaktbauweise umstellen.Die CNC-Werkzeug- und Universal-schleifmaschine WU 305 der Werk-zeugmaschinenfabrik Alfred H.Schütte GmbH & Co KG repräsen-tiert eine solche Entwicklung.
Für Werkzeugschleifmaschinenbringen Direktantriebe für dieSchwenkachse C und den Werk-stückspindelstock (A-Achse) erheb-liche Vorteile: Weil diese beiden Ach-sen sehr oft interpolierend verfahren
werden, lassen sich durch die abso-lute Spielfreiheit der Direktantriebehöchste Konturgenauigkeiten beimWerkzeugschleifen erreichen. AuchBeeinträchtigungen im Schleifbildwerden bei spielfreien Bewegungendieser Rundachsen vermieden.Zudem kann vollständig auf einSchneckengetriebe verzichtet wer-den, was zur Reduzierung von (Ver-schleiß-)Teilen beiträgt.
Direkt angetriebene NC-Rotationsachsen
Direktantriebe für diese NC-Rota-tionsachsen wurden möglich mit derEntwicklung von permanentmag-neterregten Motorspindeln (PE-Spindeln) und deren Regelungen.Die 6-poligen Synchron-Einbaumo-toren 1FE1 (High-Torque-Reihe)aus dem Simodrive-Sortiment sindspeziell für Rundachsbetrieb ausge-legt und erfüllen in Zusammenarbeitmit dem Umrichtersystem Simo-drive 611 digital und der CNC-Steu-erung Sinumerik 840D alle schleif-spezifischen Anforderungen. DieseMotoren bieten gegenüber Asyn-chronmotoren weitere Vorteile: etwa90% weniger Verlustleistung unddamit geringere Lagererwärmung/Spindelausdehnung, weniger Kühl-leistung bei gleichem Drehmoment,bis zu 60% höheres Drehmoment beigleichem Bauvolumen und eine etwaum 50% kürzere Hochlaufzeit beigleichem Trägheitsmoment. MitSynchron-Einbaumotoren 1FE1wird höchste Genauigkeit am Werk-stück durch ruhigen, genauen Spin-
dellauf auch bei kleinsten Drehzah-len erzeugt, da keine Antriebsquer-kräfte wirken (Bild 3).
Die technisch innovativste Multi-funktionalität an einer Werkzeug-schleifmaschine wird mit dem di-rektangetriebenen Werkstückspin-delstock erreicht. Dadurch ist esmöglich, die A-Achse nicht nur fürdas Interpolations- oder Drallschlei-fen zu benutzen, wobei nur sehr nie-drige Drehzahlenbenötigt werden.Diese Achse kannebenso, abhängigvon der Maschinen-konstruktion, fürDrehzahlen bis zu6000 min–1 einge-setzt werden. Damiteröffnen sich neuetechnische Wege,sodass auch Hoch-leistungsrund-schleifprozesse, wiedas Außenrund-schälschleifen und-formschleifen, mitdem typischenWerkzeugschleifenkombinierbar sind.Ist die Maschine mit der entspre-chenden Hardware ausgestattet, sowird das Umschalten von langsamenauf schnelle Drehzahlen zur reinsoftwaremäßigen Aufgabe. Die CNCstellt dafür ein umfangreiches undkomfortables Achs- und Spindel-funktionspaket zur Verfügung.
Für wirtschaftliches Werkzeug-schleifen ist es nicht allein ausrei-
PRODUKTIONSTEUERUNGSTECHNIK
FAZIT
P Das vorhandene Entwick-lungspotenzial kann nur inenger Zusammenarbeit zwi-schen Steuerungs- undMaschinenhersteller effektivausgeschöpft werden
P Kompakte Werkzeugschleif-maschinen mit hoherMaschinensteifigkeit, opti-mal angeordneter Schwenk-achse C und direktangetrie-benen NC-Rotationsachsensind die Voraussetzung
P Das 5-Achs-Schleifen stehterst am Anfang
Bild 1: Werkzeu-ge mit geome-trisch definierterSchneide könnenunterschied-lichste und kom-plexe Geome-trien besitzen.
42 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
chend, dass der Maschinenherstellerein gut entwickeltes Maschinenkon-zept vorlegt. Viele Bearbeitungenwerden mit fünf gleichzeitig inter-polierenden Achsen durchgeführt.Die zugrunde liegenden mathemati-schen Berechnungen sind sehr viel-schichtig. Im Gegensatz zum Drehenoder 5-Achs-Fräsen müssen beim 5-Achs-Schleifen sehr komplexeDurchdringungen und eine wan-dernde Kontaktfläche an der Schleif-scheibenoberfläche betrachtet wer-den. Somit sind die Kontaktbedin-gungen beim Werkzeugschleifen niekonstant.
Zwar bietet die CNC für das Dre-hen oder Fräsen zahlreiche Funktio-nen und technische Zyklen an, beidenen der eigentliche Verfahrweg,ausgehend von der Werkstückgeo-metrie, berechnet wird, jedoch kön-nen solche Funktionen für dasSchleifen nur begrenzt eingesetztwerden. Sobald die Schleifscheibe
schräg zur resultierenden Achsbewe-gung angestellt wird – was beimWerkzeugschleifen häufig der Fall ist– sind diese Funktionen nichtanwendbar. Als Lösung bieten Her-steller von Werkzeugschleifmaschi-nen gemeinsam mit der Maschineauch darauf abgestimmte Program-mierpakete an.
Programmiersoftwareentspricht Anforderungen
Die WerkzeugmaschinenfabrikAlfred H. Schütte hat mit der „Schüt-te-Integrated-Grinding-Software(SIGS)“ die Bedien- und Program-miersoftware HMI-Advanced fürSinumerik Operator Panels erweitertund damit eine schleifspezifischeBedien- und Programmiersoftwaregeschaffen, die diesen Anforderun-gen gerecht wird:
Auf der Grundlage von Werk-stück-, Schleifscheiben-, Maschi-nen- und Technikdaten werden die
Achsbewegungen für sämtlicheSchleifoperationen berechnet und inForm eines NC-Programmes ausge-geben. Um verschlissene Werkzeugenachzuschleifen, stehen zusätzlicheSoftwarezyklen zur automatischenVermessung der zu schleifendenWerkzeuge zur Verfügung. Über einemenügesteuerte Bedienerführungkönnen Eingabemasken für Maschi-nen- und Tasterdaten sowie unter-stützende Angaben zur Schleiftech-nologie aufgerufen werden. DreiHauptblöcke erlauben dabei die Ein-gabe von Schleifscheiben- undWerkstückdaten sowie die Erstellungdes zugehörigen NC-Programms.
Dieses System bietet dem Anwen-der die Möglichkeit, die Schleif-scheibenpakete selbst zusammen-zustellen und den gewünschtenSchleifoperationen geeigneteSchleifscheiben zuzuweisen. DieEingabe der Werkstückdaten wirddem Bediener dadurch vereinfacht,indem für jeden Parameter eine Gra-fik zur Verfügung steht sowie derzulässige Wertebereich angezeigtwird. Darüber hinaus können denParametern Zusatzfunktionen (bei-spielsweise Vermessung mit demMesstaster, Übernahme aus einerDatenbank, automatische Berech-nung aus anderen Parametern)zugeordnet werden. Der Bedienerhat somit die Möglichkeit, das Pro-grammiersystem auf seine indivi-duellen Bedürfnisse anzupassen(Bild 4).
Der Programmierer wird bei derNC-ProgrammerstelIung durch eineübersichtliche NC-Programmstruk-tur unterstützt. Hier werden die ausden Eingaben berechneten Achsver-fahrbewegungen in Form von Para-metern und Teileprogrammen ein-gefügt. Im Werkstückverzeichniswerden das zur Bearbeitung benö-tigte Hauptprogramm, das Unter-programm für die Steuerungsober-fläche mit den Parametern underforderliche Unterprogramme fürdie Bearbeitungsschritte abgelegt.Für den Bediener ergeben sich damitzwei entscheidende Vorteile: Zumeinen kann er alle so erzeugten NC-Programme einsehen, ja sogar edi-tieren. Zum anderen kann ein
PRODUKTION STEUERUNGSTECHNIK
Bild 2: Vorausset-zung für die Kom-paktbauweise vonWerkzeugschleif-maschinen ist dieNähe der Schleif-scheibe zumDrehpunkt derSchwenkachse C.
GehäuseStator
mit WicklungRotor
mit Dauermagnetpaket
Bild 3: Aufbau einer Rotationsachse mit PE-Synchron-Einbaumotor.
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Anwender ohne detaillierte NC-Pro-grammiererfahrung die Maschine invollem Umfang nutzen und bedie-nen. Für den Einsatz von Sonder-werkzeugen, die von einem NC-Pro-grammiersystem nicht unterstütztwerden können, steht dem versiertenAnwender die Programmiersyntaxder Sinumerik 840D zur Verfügung.Die schleifspezifische Bedien- undProgrammiersoftware der Fa. Schüt-te ist so gestaltet, dass der Anwenderauch dafür Parameter auf übersicht-lichen Bildschirmseiten mit Wertenversorgen kann, ohne den NC-Pro-grammcode einsehen zu müssen.
CNC-Synchronaktionenlassen sich nutzen
Zusätzlich werden die in der CNCenthaltenen vielfältigen Bewegungs-synchronaktionen (kurz: Synchron-aktionen) oft genutzt: Mit Syn-chronaktionen lassen sich synchronzu den Achs- und Spindelbewegun-gen Aktionen anstoßen, die parallelzur eigentlichen Werkstückbearbei-tung ablaufen und deren Einsatz-zeitpunkte durch Bedingungen fest-gelegt werden können. Der Start sol-cher Synchronaktionen ist nicht anNC-Satzgrenzen gebunden. Syn-chronaktionen werden im Interpola-tionstakt der CNC ausgeführt, eskönnen mehrere Aktionen im glei-chen Interpolationstakt bearbeitet
werden. Statisch wirksame Syn-chronaktionen sind sogar über alleBetriebsarten hinweg, also auch imEinrichtbetrieb, aktiv. Das Unter-nehmen Schütte setzt Bewegungs-synchronaktionen zum Beispiel zurOnline-Berechnung nichtlinearerWerkzeugkorrekturen und zur adap-tiven Regelung ein. Damit wurde derKomfort der Werkzeugschleifma-schinen wesentlich gesteigert.
Werden die Datenmengen zurBeschreibung des Schleifprozesseszu umfangreich oder ist eine NC-Programmierung durch einfachemathematische Berechnungen nichtmehr möglich, wird eine Kopplungzwischen CAD-Systemen und derCNC erforderlich. Ausgehend vonden CAD-Daten, die das zu schlei-fende Werkstück beschreiben, wer-den in einem CAM-System dieSchleifbearbeitungsbahnen defi-niert. Die anschließende Datenkon-vertierung mittels Postprozessorwandelt die Schleifwege unterBerücksichtigung der Achskinema-tik in ein NC-Programm um. MM
P Steuerung Sinumerik
P Umrichter Simodrive
P Schütte Universalschleif-maschinen
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Bild 4: Die kundenspezifische Bedienoberfläche erleichtert die NC-Programmie-rung beim 5-Achs-Schleifen.
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PRODUKTIONSTEUERUNGSTECHNIK
AUTOMATION ANTRIEBSTECHNIK
46 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Das Prinzip der gegengekoppeltenLaufspaltdrossel lässt sich auch fürLängsführungen mit Umgriff einset-zen, insbesondere für oszillierendeSchlittenführungen bei absoluterVerschleißfreiheit, da an den Um-kehrpunkten sehr hohe Steifigkeitenverlangt werden. Außerdem eignetsich der hydrostatische Schraubtriebfür diese Art der Lagerung be-sonders, weil dort axiale Tragfähig-keit und Steifigkeit verlangt werden.
Die wichtigsten Vorteile dieserLagerungen sind nach Aussage desHerstellers neben hoher Steifigkeitund Dämpfung auch die Anwen-dung niedriger Ölviskositäten undder damit verbundenen geringenReibleistungen. Ferner seien unbe-grenzte Lebensdauer, rasche undkostengünstige Montage, hoheCrashsicherheit, Stick-Slip-Freiheitund hohe Standzeit der Werkzeugezu nennen.
Das Bild zeigt eine komplettehydrostatische Spindeleinheit,bestehend aus Spindel, Schulterring,Radiallager und kombiniertemRadial-Axial-Lager. Der Führungs-ring wurde im Rahmen des techni-schen Konzepts ebenfalls neu entwi-ckelt und wird – so der Hersteller –mit höchster Präzision hergestellt(Axialschlag an der axialen Gegen-lauffläche zum Lager maximal1 µm). Der Führungsring hat denVorteil, dass die Spindel keinegeschliffenen Bunde mit entspre-chendem Präzisionsgewinde zurGegenhalterung benötigt. In derPraxis zeigen die vorgestelltenhydrostatischen LagersystemeErgebnisse, so der Hersteller, die weitüber den Erwartungen liegen. MM
Wasser marsch
Weitere Informationen: Zollern Vertriebs-GmbH + Co. KG,, Tel. (0 75 86) 95 95 0, Fax (0 75 86) 95 97 15, [email protected]
c Homepage Zollern
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Die Entwick-lung neuer
Schneidstoffe ermög-licht bei der Zerspanung metalli-scher Bauteile immer höhereSchnittgeschwindigkeiten undimmer größere Zerspanungsleistun-gen. Gleichzeitig steigen die Anfor-derungen bezüglich der Lage-, Maß-und Formgenauigkeit sowie derOberflächengüte.
Daraus ergeben sich für das Sys-tem Spindel/Lagerung, sowohl wasdie Belastbarkeit und die Steifigkeitals auch die Dauergenauigkeit undLaufruhe bei großem Drehzahlbe-reich anbetrifft, hohe Ansprüche. Beidiesen Anforderungen haben hydro-dynamische Lager Temperatur- undTurbulenzprobleme und die Wälzla-ger Ermüdungs- und Verschleiß-schwierigkeiten. Deshalb hat sichZollern mit der Entwicklung vonhydrostatischen Lagersystemenbeschäftigt, die nicht nur in Werk-zeugmaschinen Einsatz finden, son-dern auch in Prüfständen, bei denenes auf geringe Reibung ankommt,und in Papiermaschinen.
Die vom Unternehmen Zollernentwickelten und gefertigten hydro-statischen Lager werden in verschie-densten Varianten hergestellt, alsofür Längs-, Dreh- oder kombinierteLängs- und Drehbewegungen, undsie werden nach Angabe des Unter-nehmens immer kundenspezifischkonstruiert und einbaufertig gelie-fert.
Bei den hydrostatischen Lagernkonventioneller Bauart dominierenin diesem Zusammenhang die mitsteigender Drehzahl exponentiellverlaufende Reibleistung und die mitsteigender Drehzahl absinkendeSteifigkeit. Außerdem treten dabeiTurbulenzen und auch Ablösungenim Lagerspalt auf. Bei den vorge-stellten hydrostatischen Lagersyste-men ist dies anders. Die Lagerung,bei der Umfangsgeschwindigkeitenbis etwa 60 m/s möglich sind, ist aufeine eigene Entwicklung eines lami-naren Vordrosselsystems, der Zol-lern-Laufspaltdrossel, zurückzufüh-ren. Dieses Spaltdrosselsystem führtzu einer größeren Steifigkeit desLagers, als dies bei herkömmlichenVordrosseln, die außerhalb desLagers angebracht sind, der Fall ist.
Hydrostatische Spindeleinheit,bestehend aus Spindel,
Schulterring, Radiallagerund kombiniertem
Radial-Axial-Lager.
Bild
: Zol
lern
Laminares Vordrosselsystem ermöglicht verringerte Lagerreibungbei hydrostatischen Lagersystemen
AUTOMATION FERTIGUNG
Verschiedene spektakuläreStörfälle im industriellenBereich lassen Zweifel an
der Zuverlässigkeit der Technik auf-kommen. Es scheint so, dass in unse-rer immer komplexeren Umweltwichtige Alarmzeichen übersehenwerden. Häufig sind es ganz neben-sächliche Dinge, die im Normalbe-trieb als gegeben hingenommen
werden – sich jedoch im Störfallals essenziell erweisen.
Eines davon ist der Uhr-zeitstempel einer Mel-
dung. In vielen Fällenmerkt der Anwender
erst im Fehlerfall, wiewichtig die Uhrzeit
in der Anlage ist.Wenn die zeitli-che Zuordnungder Meldungen
und der Mess-werte nicht exakt
ist, kann ein Ablauf ineiner Anlage nur mit
großem Aufwandrekonstruiertwerden. Bei sol-
chen Fehlerfällenhelfen Anlagen-
Zentraluhren mitentprechender Funk-
synchronisation.Oft ist es auch schlichtweg
unmöglich, die genaue Folge der
Ereignisse zu verfolgen. Der Admi-nistrator sucht buchstäblich nacheiner Nadel im Heuhafen einer Viel-zahl verwirrender Meldungen. Fälltbeispielsweise der Strom aus, so mel-den reihenweise Rechner, Prozess-instrumentierung, Gebäudeauto-matisierung und andere GewerkeStörungen. Nebenher erscheinenSystemmeldungen wie „Notstrom-anlage angelaufen”, „Drucker defekt”und so weiter. All diese Meldungenhaben einen fast identischen Zeit-stempel, der sich meist nur durch dieLaufzeit der Signale bis zum Auto-matisierungsgerät oder dem Leitsys-tem unterscheidet. In diesem Melde-schwall ist es ganz besonders schwie-rig, die erste Meldung, also denwirklichen Auslöser der Störung, zufinden.
Ursache für das Auseinanderdrif-ten der Zeitstempel sind die Quarz-uhren der verschiedenen Geräte undSysteme einer Anlage, die wegeneiner kleinen Ungenauigkeit nicht
synchron laufen. Folglich kann dasFehlerprotokoll, das von verschiede-nen Systemen erstellt wurde, nichtgenau ausgewertet werden. Anlagen-Zentraluhren erweisen sich deshalbim Vergleich zu den Kosten einesStörfalls als äußerst nützlich undpreisgünstig.
Dezentrale Anlagen erfordern synchrone Zeit
Aber nicht nur im Fehlerfall ist eine genaue Synchronisation derUhrzeit in der Anlage von Bedeu-tung. Für den Betreiber kann es bei-spielsweise ungemein teuer werden,wenn ein Großverbraucher zu früheingeschaltet oder erst zu spät ab-geschaltet wird. Zudem lässt sich dasAnlaufverhalten einer Anlage vielbesser mit einer zentralen Zeitvorga-be steuern. Kraftwerksbetreiber undLastverteiler kommen deshalb kaumnoch ohne eine exakte Zeitsynchro-nisation im Millisekundenbereichaus.
PünktlichkeitGenaue Uhrzeit hilft bei der Fehlersuche und spart Kosten beim Betreiben großer Industrie- und Prozessanlagen
BRUNO KRAUSS
Dipl.-Ing. Bruno Krauß ist Senior Engineerin der Abteilung Technology Center Soft-ware Integration bei der Siemens AG, PLZ 91052 Erlangen, Industrial Solutionsand Services, IT Plant Solutions, Tel. (91 31) 7-4 31 60, Fax (91 31) 7-2 29 77, [email protected]
ist nicht nur eine Zier
Dieser GPS-Funkempfänger hat den Empfänger direkt in der Antenne integriert.
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48 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
50 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
In den siebziger Jahren kannte man die eben beschriebeneSituation nicht. In der Regel wurde die Anlage von einem Pro-zessrechner gesteuert. Alle Uhrzeiten für die Meldungsstempe-lung kamen von der einzigen Uhr dieses Rechners. Gelegentlichwurden DCF-77-Funkuhren zur Nachführung der Uhrzeit ein-gesetzt, wobei ein Ausfall dieser Funkuhr für die Betriebssicher-heit der Anlage praktisch keine Rolle spielte.
Heute bestehen die Anlagen aus vielen dezentralen Rechnernund Steuerungen. Und jedes System hat seine eigene Meldungs-stempelung für die Uhrzeit. Doch nicht jedes Automatisie-rungsgerät läuft auch mit der exakten Uhrzeit. So kann es vor-kommen, dass die Zeiten um einige Sekunden voneinanderabweichen. Gelegentlich wird auch jedes einzelne dieser Syste-me mit einer eigenen DCF-77-Funkuhr synchronisiert. Dasfunktioniert, solange alle Funkuhren kontinuierlich und fehler-frei arbeiten. Fällt aber nur eine einzelne Funkuhr aus, so habendie Rechner keine einheitliche Uhrzeit mehr. Eine zuverlässigeund richtige Meldungsstempelung ist dann nicht mehr gegeben.Für die Betriebssicherheit der Anlage kann dieser Zustandschwer wiegende Folgen haben.
Ganze Kraftwerke mussten schon vom Netz genommen wer-den, weil die Analyse der Störung nicht sofort zu finden war.Welches System löste die Störung aus? War es der Generator oderder Trafo? Denn in den Wirkungsketten der Energieerzeugungreagieren Systeme schnell nacheinander, oft innerhalb wenigerMillisekunden.
Abhilfe schafft in diesem Fall eine zentrale Uhrzeitsynchro-nisation. Die vielen dezentralen Rechner und Steuerungen inden heutigen Anlagen brauchen deshalb wie früher eine zentra-le Uhr zur Synchronisation ihrer eigenen Uhren. Diese Zentral-uhr kann wieder eine Funkuhr haben, aber es sollte die einzigein der Anlage sein. Beim Ausfall dieser Funkuhr kommt nachwie vor die einheitliche Uhrzeit aus der Zentraluhr, die dann imQuarzbetrieb läuft. Für die Meldungsstempelung hat der Funk-ausfall keinerlei Auswirkung, weil ja weiterhin eine konsistenteQuarzuhrzeit von der Zentraluhr kommt.
Funkuhr-Zeitsignal lässt sich in weiten Teilen Europas empfangen
Die bisher beschriebenen DCF-77-Funkuhren empfangen dieamtliche Uhrzeit von der Physikalisch-Technischen Bundesan-stalt (PTB) in Braunschweig. Durch Funksynchronisation desDeutschen Langwellensenders in Mainflingen bei Frankfurt amMain mit der Trägerfrequenz 77,5 kHz (DCF 77) wird eine Lang-zeitgenauigkeit von 1 . 10–13 s pro Woche erreicht. Aufgrund sei-ner zentralen Lage lässt sich das DCF-77-Signal in weiten TeilenEuropas empfangen. Die Genauigkeit des Signals hängt von derLaufzeit der Raumwellen vom Sender zum Empfänger ab. DurchFeldstärkeschwankungen am Empfangsort kann es deshalb zutatsächlichen Zeitschwankungen von einigen Millisekundenkommen.
Das Signal wird ständig gesendet, mit Ausnahme von kurzenUnterbrechungen wegen Wartung, technischen Fehlern oderwährend eines Gewitters am Sendeort. Allerdings ist der Emp-fang stark von verschiedenen Umgebungseinflüssen am Anten-nenaufstellungsort abhängig. Langwellige, amplitudenmodu-lierte Signale können besonders leicht durch Motoren, Daten-sichtgeräte, Monitore, Hochspannungsleitungen, schaltende
AUTOMATION FERTIGUNG
52 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Schütze oder Schweißanlagengestört werden. Zwar können dieStörungen durch schmalbandigeEmpfänger weitgehend unterdrücktwerden, dies geht jedoch auf Kostender absoluten Genauigkeit.
Eine sehr gute Alternative bietendeshalb so genannte GPS-Funkuh-ren, deren Trägerfrequenz außerhalbdes normalen Störspektrums indus-trieller Anwendungen liegt. Sie sindnur durch künstlich erzeugte Hoch-frequenzen oder Lichtbögen imVakuum störbar. GPS-Systeme alsZeitgeber sind weltweit mit höchsterPräzision einsetzbar.
Anlagenkonfigurationist weltweit einsetzbar
Für den Anlagenbauer hat dies denentscheidenden Vorteil, dass ein unddieselbe Anlagenkonfiguration welt-weit einsetzbar ist und hochgenau(maximal 1 Mikrosekunde Abwei-
chung) über dieGPS-Satellitenmit ihren bordei-genen Atomuh-ren synchroni-siert werdenkann. Die Anpas-sung der von denSatelliten kom-menden GMT-Zeit auf lokaleOrtszeit erfolgteinfach durchParametrierungder Anlagen-Zentraluhr.
Ein Nachteilvon bestehenden
Systemen ist, dass bedingt durch diegeringe Sendeleistung der Satellitenund der hohen Frequenz nur kurzeKabelwege von Antenne zur Elektro-nik möglich sind, weil sonst die Sig-nale aus dem Rauschen nicht mehrausgefiltert werden können. DieAntenne muss über ein Koaxialkabelmit dem Empfänger verbunden wer-den, der sich in der Steuerung befin-det. Dies führt häufig zu Installa-tionsproblemen bei räumlich starkausgedehnten Anlagen, sodass esunter Umständen erforderlich ist,den Empfänger zwischen Antenneund Zentraluhr separat zu installie-
ren, was wirklich hohe Kosten ver-ursacht.
Dieses Problem kann nun gelöstwerden. Bei dem FunkempfängerSiclock GPS 1000 wurden der Emp-fänger und der Decoder direkt in dieAntenne integriert. Das kosteninten-sive Koaxkabel mit begrenzter Längevon etwa 70 m kann durch eingewöhnliches, zweiadriges, ge-schirmtes Steuerkabel ersetzt und biszu 1000 m problemlos durch dieAnlage verlegt werden. Auf diesemAderpaar werden mit einem Linien-stromsignal Daten übertragen undgleichzeitig Antenne, Empfängerund Decoder mit Energie versorgt.Damit wird die Zeitsynchronisationüber GPS in der Industrie wesentlichattraktiver und einfacher.
Auch beim DCF-77-Signalkommt man mit 500 m Koaxkabelzwischen Antenne und Elektronikvor allem in großen Hallen schnell andie Grenze des Machbaren. DieAntennenleitung mit sehr niedrigemSignalpegel führt auf großer Längedurch stark gestörte Industrieumge-bung. Die Folge ist, dass das DCF-Antennensignal im Störnebel meistvöllig untergeht. Abhilfe kann dasVerlegen eines sehr gut schirmendenMetallrohres gegebenenfalls aufgetrenntem Weg außerhalb derKabeltrasse bringen, was wiederumsehr hohe Kosten verursacht. DerFunkempfänger Siclock hat deshalbauch hier Empfänger und Antennedirekt in einem Gehäuse integriert.Dieses System kann jetzt ebenfallsüber eine normale, zweiadrig ver-drillte und geschirmte Steuerleitungmit der Steuerung oder Anlagenzen-traluhr verbunden werden und sorgtfür eine problemlose Signalübertra-gung.
Abweichung der Zeitsignaleliegt unter 10 µs
Der Time-Server Siclock TS istzuständig für die Verteilung der Zeitüber Ethernet, RS232, RS485 oderTTY 20 mA. Die Abweichung dergesendeten Zeitsignale liegt beimaximal 10 µs. Darüber hinaus hatdas Gerät integrierte Schnittstellennach dem US-amerikanischen IRIG-(Inter-Range-Instrumentation-
Group-)Standard. Am Ausgang desZeitservers stehen wahlweise IRIG-A-oder IRIG-B-Signale zur Verfü-gung. Außerdem kann der Funk-empfänger mit diesen Signalen ein-gangsseitig synchronisiert werden.Dies ist besonders wichtig fürAnwender aus dem amerikanischenRaum oder Anlagenbauer, die dort-hin exportieren. Weil das IRIG-Interface schon integriert ist, entfälltfür den Anwender ein umfangrei-cher Projektierungs-, Test- undInbetriebsetzungsaufwand sowieder Kauf von zusätzlicher Interface-Hardware.
Das gesamte System ist für denEinsatz in der Industrie ausgelegt.Deshalb wurde Siclock TS auch in einstörstrahlungsfestes Edelstahlge-häuse eingebaut. Durch die Ether-net-Schnittstellen AUI, Twisted PairRJ-45 und ITP (Industrial TwistedPair) ist eine aufwandsarme Integra-tion in eine Anlage möglich. Weiter-hin kann die Uhrzeit auch überLichtwellenleiter übertragen wer-den. Mit dieser Lösung könnenAnlagenteile, die auf einem anderenPotenzial liegen wie Anlagen für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung problemlos mit einerUhrzeit versorgt werden. Mit denLichtwellenleitern werden Übertra-gungsstrecken außerhalb vonGebäuden mit einer Länge vonmaximal 5000 m überbrückt.
Ein patentiertes Parametrierver-fahren gestattet die Einstellung derBetriebsdaten per Dialog am Gerätselbst oder mit einem PC. Innerhalbweniger Minuten können ohnezusätzlichen Programmieraufwandund ohne zusätzliche Hardwaresowohl Siemens-Geräte angespro-chen als auch Synchronisationstele-gramme an Fremdsysteme mit nichtgenormter Telegrammstruktur an-gepasst werden. MM
P Funkmodul Siclock
P Siemens IT-News
P Funkuhren
P Wissenswertes zur Zeit
www.maschinenmarkt.de
FAZIT
c Um Fehler bei Industrieanla-gen über Fehlerprotokolle auf-zufinden, benötigt man syn-chronisierte Uhrzeitstempel
c Bei Großverbrauchern ermög-licht eine synchronisierte Uhr,dass die Anlage nicht zu früheingeschaltet oder zu spätabgeschaltet wird
c Das Anlaufverhalten einerAnlage kann mit einer zentra-len Zeitvorgabe besser gesteu-ert werden
AUTOMATION FERTIGUNG
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 61
Lichtstrahlen als Messwerkzeu-ge besitzen ein Höchstmaß anFaszination. Denn die Mes-
sungen erfolgen berührungslos, übereinen weiten Entfernungsbereich,mit großer Auflösung, in rascherFolge und nahezu unbeeinflusst vonStörungen. Messende Optosensorenbieten damit ein Leistungsspektrum,das von keinem anderen Messver-
fahren nur annä-hernd erreichtwird. ModerneOptosensorennutzen für dieMessung vonDistanzen je nachEinsatzgebietunterschiedlichephysikalischeVerfahren, zumBeispiel das Tri-angulations-, dasPhasenverschie-bungs- oder das
Pulslaufzeitverfahren. In Kombina-tion mit leistungsfähigen Auswert-prozessoren lassen sich mit unter-schiedlichen Gerätevarianten sehreffektive Mess-, Tast- oder Siche-rungsaufgaben wirtschaftlich lösen.
Mit Licht Entfernungen zu mes-sen, Objekte zu erkennen, Menschenund Maschinen in Produktionen zusichern, basiert immer auf der Tatsa-che, dass ein definierter Lichtstrahlvon einem Objekt reflektiert wird.Dies macht Optosensoren für mes-sende und tastende Aufgaben vielfäl-tig einsetzbar. Je nach Anwendungs-
gebiet kommen drei völligunterschiedliche physikali-sche Prinzipien zum Ein-satz:c das Triangulations-messverfahren,c die Messung aufder Basis der Phasen-verschiebung oderc das Pulslaufzeitverfah-ren.
Diese drei Grundverfahrender optischen Distanzmessungunterscheiden sich nicht nur in ihrerjeweiligen physikalischen Basis, son-dern auch in den damit erreichbarenAuflösungen, Wiederholgenauigkeitund Absolutmesspräzisionen.
Triangulationsverfahrenund CCD-Technik
Im Leuze Optosensor ODS8 ist dasTriangulationsverfahren in Kombi-nation mit einer innovativen CCD-Technik für hervorragende Messer-gebnisse eingesetzt. Der Leuze ODS8
verfügt über einehochauflösendeCCD-Zeile. Der
Messbereich liegtmit einer Laser-Diode als
Lichtquelle zwischen 20 und400 mm. Dieses Gerät erlaubt dieMessung an Objekten mit Remis-sionswerten von 6 bis 90% für dengesamten Messbereich und garan-tiert so eine remissionsunabhängigeAbstandsinformation. Die Messwer-te können sowohl analog wie auchdigital ausgegeben werden. DasGerät kann von Hand komfortabel
KONSTRUKTIONSENSORTECHNIK
Messende
OptosensorikMess-, Tast- und Sicherungsaufgaben lösenmit Triangulations-, Phasenverschiebungs- und Pulslaufzeitverfahren
JÖRG BEINTNER
Jörg Beintner ist Produktmanager Opto-sensorik bei der Leuze Electronic GmbH+Co., 73277 Owen, Tel. (0 70 21) 5 73-0, Fax(0 70 21) 5 73-1 99, [email protected]
FAZIT
P Triangulationssensoren sinddurch einfachen Aufbau beihoher Genauigkeit gekenn-zeichnet
P Beim Pulslaufzeitverfahren sindbei einfachem Aufbau mehrereZiele unterscheidbar
P Die Phasenmessung verbindetgroße Reichweite mit hoherGenauigkeit
Drei optische Messverfahren im direkten Vergleich
Reichweite Mess-unsicherheit
Applika-tionen
Vorteile
Trian-gulation
bis 10 m etwa 0,1% imNahbereich
Durchfluss-ermittlung
Phasen-messung
bis 200 m im mm-Bereich
Positionier-systeme
einfacher Aufbau, hohe Genauigkeit
Puls-laufzeit-verfahren
km-Bereich ≤ mm-Bereich Laser-scanner
einfacher, kosten-günstiger Aufbau, mehrere Ziele unter-scheidbar
große Reichweite mit hoher Genauigkeit, mehrere Ziele unter-scheidbar
Bild 1: Triangu-lationssensoreneignen sich auf-grund ihrer klei-nen Bauformgut für den Ein-satz in Hand-lingsystemen.
62 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
eingestellt (Teach-Betrieb) oderüber eine RS 232 mit PC einfachparametriert werden.
Der ODS8 (Bild 1) ist für dieunterschiedlichsten Aufgaben ein-setzbar, beispielsweisec Stapel-Positionierung in derDruckindustrie,c Füllstandskontrolle für Flüssig-keiten und Schüttgüter,c Konturbestimmung und Volu-menberechnung,c Paket-Sortieranlagen,c Brettstärken-Messung in derHolzindustrie.
Der OMS1 von Leuze zählt zu denRepräsentanten der Optosensoren,die das Messprinzip der Phasenver-schiebung nutzen. Dieser Optosen-
sor liefert absolute Messwerte imBereich zwischen 0,2 und 170 m. DieAuflösung ist frei konfigurierbar,
wobei eine Reproduzierbarkeitvon ±2 mm erreicht wird. DerOMS1 berechnet jede ms einenneuen Messwert. Damit schafftder OMS1 beste Voraussetzun-gen, um auch schnelle Lage-Regelkreise bedienen zu kön-nen. Der dabei eingesetzte Rot-licht-Laser macht zudem das
Installieren, Ausrichten und Positio-nieren des OMS1 sehr einfach.
Mit diesem Leistungsspektrumeignet sich der OMS1 hervorragendfür Entfernungsmessungen zur
Lageerkennung und zu Positio-nierung von c Regalbediengeräten und
Hubgeräten in der Logistik,c Krananlagen,c Verschiebewagen und Flurförder-zeugen.
Laserscanner sichertkritische Bereiche
Um den stetig wachsenden Anforde-rungen hinsichtlich Sicherheit fürMensch und Maschine gerecht wer-den zu können, müssen kritischeBereiche zuverlässig gesichert wer-den können. Dafür wurde derLaserscanner RS4-4 entwickelt, indem das extrem schnelle Pulslauf-zeitverfahren echte Sicherheitsvor-teile besitzt. Dabei werden Lichtim-pulse einer Laserdiode mit Hilfeeines rotierenden Spiegels über dengesamten Arbeitsbereich gelenkt.Das Messprinzip eignet sich nichtnur für sicherheitsrelevante Aufga-ben, sondern auch für unterschied-liche Messaufgaben. Die VersionRoto-Scan ROD-4 (Bild 2) wurdedaher besonders auf Flächen- undVolumenbestimmungen, Lage- undKonturermittlung, Überstandskon-trolle und zur Navigation von FTS-Fahrzeugen abgestimmt. Speziell fürden Einsatz im kalten Umfeld kannim Gerät eine Heizung integriertwerden.
Der Roto-Scan ROD-4 sicherteinen Winkelbereich von 190°, der in528 Sektoren aufgeteilt ist. Dies ent-spricht einer Sektorauflösung vonrund 0,36°. Das System errechnet je
nach Laufzeit des reflektierten Lichtsund Lage des Gegenstandes im Sek-torenbereich dessen exakte Koordi-naten bezüglich Distanz, Größe undLage. Gleichzeitig überprüft er, obdas erfasste Objekt innerhalb oderaußerhalb des für ihn definiertenBereiches liegt. Dabei erfolgt dieDetektion weitestgehend unabhän-gig vom Remissionsgrad des zuerfassenden Objektes.
Auf Situation angepassteKonfiguration ist möglich
Es können bis zu vier verschiedeneSchutzfeldpaare definiert werdenund während des Betriebs prozess-abhängig aktiviert und deaktiviertwerden. Mit der Bedienersoftware istzudem eine individuell auf die jewei-lige Situation anpassbare Konfigura-tion möglich. Dazu können Erken-nungsbereiche entweder als Recht-ecke oder grafisch beliebig geformtePolygone definiert werden. Ein Ein-lernen des ROD4 ist möglich, indemman den Erkennungsbereich vordem Gerät nachbildet und die sogeschaffene Kontur im Erkennungs-bereich abspeichert. Erfassungsbe-reiche können bis zu einer Distanzvon 50 m definiert werden. MM
KONSTRUKTION SENSORTECHNIK
P Homepage Leuze
P Produktbereich Optische Sensorik
www.maschinenmarkt.de
Bild 2: Laser-scanner (a) aufBasis des Pulslauf-zeitverfahrens,können aufgrundder Schnelligkeitdes Verfahrens infahrerlosen Trans-portsystemen (b)eingesetzt wer-den.
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euze
Leuze Electronic Leuze Electronic wurde 1963gegründet. Das Unterneh-men ist Mitglied der Leuze-Gruppe. In den UnternehmenBielomatik Leuze und LeuzeElectronic arbeiten derzeitüber 2000 Mitarbeiter. Inner-halb der Leuze Electronic-Gruppe erwirtschafteten 700Mitarbeiter weltweit einenUmsatz von über 88 Mio. Euroim Jahr 2001.
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64 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Die bisher fast unüberschau-bare Fülle von Schnittstel-len, die zwangsläufig durch
immer neue Funktionsbereiche undderen Abstimmung entstanden sind,wurde bei der von Microsoft neu ent-wickelten Dotnet-Plattform, die eineradikale Abkehr von klassischenwindowsbasierten Client-Server-Strukturen bedeutet, auf einigewenige standardisierte Schnittstellenreduziert. Bei Dotnet handelt es sich
um eine einfacheund stabile Ar-chitektur für ver-teilte Applikatio-nen. Von diesenVeränderungenprofitieren nichtnur Konzerne.Auch für diemeisten kleinenund mittelgro-ßen Unterneh-men ist der Auf-wand bei derImplementie-rung von Anwen-dungen dadurch
kalkulierbar und beherrschbar.Mit der Dotnet-Plattform zielt
Microsoft auf eine höhere Effizienzund niedrigere Kosten bei der Inte-gration verschiedener Systeme,Anwendungen und Partner. Micro-soft setzt dabei auf offene Internet-Standards wie XML, SOAP, WSDLoder UDDI und realisiert nicht mehrwie früher eigene proprietäre Wege.Anwendungen lassen sich durch die
definierte Entwicklungsumgebungund Standardschnittstellen wesent-lich schneller einrichten, einfacherverwalten, kundenspezifisch anpas-sen sowie in andere Applikationenintegrieren. Das entlastet speziell dieIT-Budgets des Mittelstands.
Die Dotnet-Plattform vereinfachtaber nicht nur die Integration vonDV-Systemen innerhalb einesUnternehmens. Insbesondere wennPartner über die Unternehmens-grenzen hinweg eingebunden oderAnwendungen im Web verteilt wer-den sollen, ist Dotnet eine geeignetePlattform für eine Zusammenarbeit(Collaborative Business). Dort ent-falten auch die Web Services ihrenNutzen. Die Optimierung der inner-betrieblichen Geschäftsprozesse inVertrieb, Einkauf und Fertigung warschon immer das Kernthema von
ERP-Systemen. Gefragt sind heuteSysteme, die über die Kernkompe-tenzen des ERP hinaus auch folgen-de Bereiche integrieren: c E-Business über das Internet, c betriebliche Wissensorganisationim Intranet, c Aufbau einer gemeinsamen Infor-mationsbasis über ein Extranet, c Planung und Kontrolle der kun-denbezogenen Prozesse per Kunden-beziehungsmanagement (CRM).
CAD-Daten mit demERP-System verknüpfen
Damit treten zwei Aspekte in denVordergrund: Zum einen sollen ver-schiedene Anwendungen, Daten-banken und Rechnerstruktureninnerhalb eines Unternehmensnahtlos zusammenarbeiten. DasStichwort lautet Enterprise Applica-
Das Webzu DienstenMit der Dotnet-Plattform will Microsoft auch dem Mittelstanddie Integration der Anwendungen vereinfachen
SVEN LINGE
Sven Linge ist Fachjournalist in München.Weitere Informationen: AP AG, 76185Karlsruhe, Tel. (07 21) 56 01 30, [email protected]
FAZIT
c Erste Anwendungen verdeut-lichen das Potenzial der neuenMicrosoft-Plattform
c Allgemeine Standards undoffene Schnittstellen von Dot-net reduzieren Aufwand undKosten bei der Implementie-rung
c Vereinfachter Datenaustauschzwischen Applikationen überRechner- und Unternehmens-grenzen hinweg
Die Dotnet-Plattform setzt auf offene Internet-Standards wie XML.
Endgeräte
XML
ERP-System
Dotnet-Unternehmens-server
Web Services
Dotnet-Entwick-lungswerk-zeuge
Anwenderfunktionen
IT-BUSINESS THEMEN & TRENDS
Bild
: AP
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 65
tion Integration (EAI). Im Rahmendieser Integration sind beispiels-weise ERP- und CAD-System mit-einander gekoppelt, so dass CAD-Daten ohne redundante Datenein-gaben direkt mit Stücklistendaten imERP-System abgeglichen werden.Zum anderen wird parallel zu derinnerbetrieblichen Integration zu-nehmend auch die Anbindung vonKunden, Lieferanten und Partnernan das eigene ERP-System notwen-dig (Collaborative Business). Genaudiese Anforderungen will die Dot-
net-Plattform erfüllen. Dem ausSicht von mittelständischen Unter-nehmen wichtigen Kostenaspekt solldabei die EntwicklungsumgebungRechnung tragen.
Eine Vorreiterrolle übernimmtderzeit die Karlsruher AP AG mitihrem neuen ERP-System P2plus.Auf Basis von Microsoft-Dotnetintegriert die Lösung erweiterteERP-Funktionen wie CRM, SupplyChain Management (SCM) oderWissensmanagement in einer durch-gängigen Systemstruktur unter einereinheitlichen Benutzeroberfläche.Anwender der Lösung nutzen schonheute die Funktionalität von bis zu300 Web Services. Erfahrungen derKarlsruher AP zeigen, dass sich dieUmstellung auf die neue Plattformund die Bereitstellung von Web Ser-vices lohnt: So zog eine Schnittstel-lenanpassung für Transaktionenüber das Internet bisher mehrereWochen Arbeit und Kosten imhohen fünf- oder sogar sechsstelli-gen Bereich nach sich. Mit Hilfe derbei P2plus über Dotnet realisiertenWeb Services kann die gleiche Inte-gration bereits in zwei bis drei Mann-tagen durchgeführt werden. Einebessere und bezahlbare Anbindungder Lieferanten und Kunden rücktdamit auch für mittelständischeUnternehmen in greifbare Nähe.
Verfügbarkeitsprüfungvia Web Service
Wie Web Services betrieblicheAbläufe wesentlich verkürzen undderen Zuverlässigkeit erhöhen, lässtsich am Beispiel einer Verfügbar-keitsprüfung verdeutlichen. Will einMitarbeiter in der Disposition beider Einplanung eines Kundenauf-trags heute wissen, ob ein Zukaufteilzum Zeitpunkt der Montage verfüg-bar ist, dann hat er folgende Mög-lichkeiten: Entweder prüft er seinenLagerbestand. Oder er ruft einen Lie-feranten an und erhält im Idealfalldirekt am Telefon die gewünschteInformation. Oder er fragt schrift-lich bei seinem Lieferanten an undmuss dann mit mehreren TagenWartezeit rechnen, bis er diegewünschte Auskunft hat. Die Vor-gehensweise bei der Verfügbarkeits-
prüfung basiert zudem häufig auchauf geschätzten Zeiten und Erfah-rungswerten und ist daher wenigaussagekräftig. Die Folge sind langeLieferzeiten und hohe Lagerkosten.
Sind alle Komponenten einer Lie-ferkette (Vorlieferanten, Material-wirtschaft, Vertrieb) auf Basis derDotnet-Plattform und Web Servicesan das ERP-System angeschlossen,dann sieht dieses Szenario ganzanders aus: Statt der Planung überErfahrungswerte erfolgt der direkteZugriff auf die Daten der Lieferan-ten. Alle beteiligten Partner verfügenjederzeit über aktuelle Informatio-nen. Änderungen an den Daten sindsofort für alle sichtbar und könnenfür die eigene Planung berücksich-tigt werden. Damit führt der Einsatzvon Web Services zu einer genauenTerminierung und einer schlankenLagerhaltung. MM
IT-BUSINESSTHEMEN & TRENDS
P Web Services
P Europäische Führungskräftesetzen auf Web Services
P Microsoft
P AP
www.maschinenmarkt.de
AUS DER WELT DER INTERNET-SOFTWARE
GlossarXML (extensible Markup Language) ist eine stan-dardisierte Datenbeschreibungssprache, die spe-ziell für den Datenaustausch zwischen Anwendun-gen ausgelegt ist.SOAP (Simple Object Access Protocol) setzt aufXML auf und spielt als Protokollschicht die zentra-le Rolle als gemeinsame Sprache für Transaktionen.UDDI (Universal Description Discovery and Inte-gration) wurde als Verzeichnisdienst („Gelbe Sei-ten“) für Web Services geschaffen, um Geschäfts-partner zu finden und die eigenen Dienste zu publi-zieren.WSDL (Web Service Description Language) ist derKlebstoff, der die verschiedenen Web Serviceszusammenbringt. In UDDI werden die Diensteregistriert und mit WDSL sind die jeweiligen Funk-tionen beschrieben (in XML).
WEB SERVICES
Offene StandardsDiese entsprechen Anwen-dungen auf XML-Basis, überdie Anwender gemeinsamDaten nutzen und Funktionenanderer Applikationen aufru-fen können. Parallel zu demZugriff auf vorhandene WebServices hat jedes Unterneh-men auch die Möglichkeit,Dienste selbst zur Anbindungvon Partnern zu veröffent-lichen. Der große Vorteil vonWeb Services besteht darin,dass Unternehmen wie BEASystems, Intel, IBM, SAP oderMicrosoft an gemeinsamenStandards arbeiten. Insge-samt sind über 50 Unterneh-men Mitglieder der AnfangFebruar 2002 gegründeten„Web Services Interoperabili-ty Organization“. Diese hatzum Ziel, die Interoperabilitätvon Web Services sicher zustellen. Das heißt: Auch wenndie Dienste unterschiedlichrealisiert werden, wie etwaüber die Microsoft-Dotnet-Technik oder die IBM-Platt-form, können sie unabhängigvon Betriebssystemen oderProgrammiersprachen trotz-dem über die Standards wieXML oder SOAP miteinanderkommunizieren.
MANAGEMENT INNOVATION
66 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Seit Daniel Golemans Bestsel-ler „Emotionale Intelligenz“ist die Begrifflichkeit Emotion
in das Bewusstsein vieler Lesergerückt. Hier und da haben sich fein-fühlige Mitarbeiter aus dem BereichMarketing und Vertrieb von Investi-tionsgütern vielleicht ihr Umfeldbetrachtet. Interessanterweise wurdeklar, dass das Selbstverständnis destagtäglichen Machens eher aus dentechnisch geprägten Denkmusternkam. Mit all seinen Folgewirkungen.Gut gemeinte Kundeninformatio-nen landen aufgrund der technischtrockenen Faktendarstellung im Nir-wana der Ablagen. Eine Konsequenz:Preisgespräche im Verkauf verkom-men zu eingefahrenen Ritualen. EinEinkäufer bringt es auf den Punkt:„Egal welches Kraftwerk (!) ich aucheinkaufe. Sie sind doch alle gleich!“Es ist sicherlich keine neue Erkennt-
nis: Technische Produkte werdenimmer vergleichbarer. So wird es lei-der immer wieder verkündet. Aberist das wirklich so? Warum hat derdeutsche Maschinenbau einen welt-weit hervorragenden Ruf? Weil alledas Vergleichbare produzieren? Mit-nichten! Die provokante Feststel-lung: Der Eindruck der Vergleich-barkeit drückt vielmehr die Unfä-higkeit aus, aus den Denkmusternund Wahrnehmungen der KundenEmotionen und erlebte Probleme imMarketing- und Vertriebsbereich zuthematisieren.
Megatrends im Maschinenbau nutzen
Hilfreich ist, das Altbewährte mitneuen Impulsen zu verstärken.Sicherlich auch zu reflektieren, wel-che Megatrends im Investitionsgü-terbereich auf uns zukommen. Derinternationale Kostendruck nimmtzu. Auslagerungen von Wertschöp-fung ebenso. Die Produktzyklenwerden zunehmend kürzer. DieInnovationswellen neuer Produktekommen schneller. Die Verschmel-zung von Technologiefeldern nimmtrasant zu. Kapitalkosten werdenüber die Bonität und der strategi-schen Ausrichtungsstärke der Fir-men bestimmt. Und: Die lernendeOrganisation wird vom Papiertigerzur gelebten Grundlage für Innova-tion, Fortschritt und Daseinsberech-tigung im internationalen undnationalen Wettbewerb um Kunden,Lieferanten und Mitarbeiter.
Obwohl wir das alles aus demEffeff wissen, erlauben es sich gera-de Investitionsgüterhersteller wei-terhin, sich für ihre Kunden im Tech-
nikwirrwarr zu verlieren. Das Ergeb-nis: Der Kunde versteht kaum, wel-chen Nutzen er von einer Innovationzu erwarten hat. Nein, im Gegenteil.Es ähnelt eher einem Nerven aufrei-benden Ratespiel nach dem Motto:Was könnte mein Vorteil und Nut-zen sein, wenn ich das Produkt kau-fen würde?
Kunden haben Probleme undWünsche. Gemachte Problemerfah-rungen sind in Hülle und Fülle vor-handen. Produkte werden aufwen-dig aus Problemfällen entwickelt. Siesind Problemlöser. Was liegt danäher, dieses im Sinne der Kundenaufzugreifen? Kunden in IhrenGefühlswelten verbal und nonverbalanzusprechen? Emotionen weckenund nachvollziehbare Argumenta-tionsketten über Merkmale, Vorteileund Nutzen ist für alle Beteiligten einhilfreicher Weg.
Die Kunden verstehen somitschnell und einfach, was die konkre-te Problemlösung ist. Parallel bautsich zwangsläufig eine Wertschät-zung auf. Auch aus Unternehmens-sicht ergeben sich eine Vielzahl voninteressanten vernetzten Ansatz-punkten: Mehr Zufriedenheit beiden Mitarbeitern, da sie mehr überdie Kundenwelt wissen. ZufriedeneKunden geben einfach eine positiveRückkopplung weiter: eine Win-Win-Situation.
Die Grundvoraussetzung hierfürist die gelebte und sinngebend ver-innerlichte Kundenorientierung ausder Wahrnehmung der Kunden –und nicht der des Unternehmens.Die gemachten Erfahrungen zeigen:Es bedarf neben veränderten perma-nent trainierten kommunikativenVerhaltensmustern zu den Kundenim Wege vernetzten Betrachtensauch die Verhaltenserweiterung derMitarbeiter. So dass der Sinn des
EmotionenLieb gewonnene technische Denkmuster
durch emotionale ergänzen
LARS ZIMMERMANN
Dipl.-Wirt.-Ing. Lars Zimmermann ist alsBerater, Trainer und Coach für die SZ&PUnternehmens- und InnovationsberatungGmbH in 26209 Hatten/Neu England inden Bereichen Marketing/Vertrieb, Organi-sation und Veränderungsprozesse tätig. AlsLehrbeauftragte beschäftigt er sich an derFachhochschule Emden mit den Vorlesun-gen Verkaufsgesprächsführung und Rheto-rik. Tel. (0 44 82) 9 80 91 10, Fax (0 44 82)9 80 91 12, [email protected]
statt Technikwirrwarr
Häufig ist es nütz-lich, eingefahreneKommunikations-muster zu über-winden.
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 69
Ganzen, die emotionalisierte verba-le und nonverbale Kommunika-tionsform, auch verinnerlicht undbeibehalten wird. Das Ganze istdabei bekanntlich mehr als die Sum-me seiner Teile.
Es erstaunt immer wieder, wiewenig die Unternehmen über dieGefühlswelten ihrer Kunden tatsäch-lich wissen oder darauf achten. DasDrama im Verkauf folgt prompt:Aufgrund mangelnder Wertschät-zung der Kunden für die Problemlö-sung enden die beidseitigen Frustra-tionen im Preisgeschacher. Der kurz-gedachte Ausweg: Um nicht zuvielZeit im Tagesgeschäft zu verlieren, istes daher angenehmer, aus der Unter-nehmenssicht für den Kunden Vor-annahmen zu treffen. Nach demMotto: Ich weiß, was der Kundedenkt und empfindet, und kanndaher auch für ihn entscheiden. Teil-weise aus einer stark verzerrtenWahrnehmung heraus. Der Kundewird total entmündigt.
Der Kunden-Nutzen steht als Abhebung
Dieses ist für Sie sicherlich keineneue Erkenntnis. Oder? Aber trotz-dem: Lassen sie uns kurz konstruk-tiv hinterfragen. Ist es überhauptmöglich, den aus Kundensicht emp-fundenen Nutzen im Verkaufsge-spräch oder in schriftlichen Pro-duktinformationen tatsächlich fest-zulegen? Kauft der Kunde eine neueProduktionsmaschine der Maschinewegen? Sicherlich nicht! Letztend-lich ist es ein Gebot der Fairness imSinne der Kundenorientierung fest-zuhalten, dass alles, was als Nutzenkommuniziert wird, aus Vorannah-men besteht. Der einzige, der dieNutzenfrage beantworten kann, istunser Geldgeber – der Kunde.Sicherlich lassen sich im Wege vonNominalisierungen Schlagworte alsNutzen definieren: Servicefreund-lich, Kostenersparnis, wartungsarm .Hilfreich wäre es, wenn das Unter-nehmen sich bewusst ist, was sichhinter diesen Marketingschlagwor-ten tatsächlich verbirgt. Und vorallem, dass der Vertrieb weiß, wasdamit für den Kunden konkretgemeint ist.
Sie sind bis zu diesen Zeilen vor-gedrungen. Sie sind offen und neu-gierig auf andere Wege in derAnsprache der Kunden. Sie vertrau-en auf Bewährtes und suchen trotz-dem kundenorientierte Abhebungs-potentiale im immer herausfordern-den Wettbewerb. Also eine Heraus-forderung. Nutzen Sie die Chance:Emotionalisieren Sie ihre Kunden-und Mitarbeiterkommunikation.Sprechen Sie Emotionen an. Ob inKundengesprächen vor Ort, am Tele-fon, auf der Website oder in Pro-duktkatalogen: Weg von dem soge-nannten Einheitsbrei – Wir sind dieGrößten, Tollsten und verfügen überein umfangreiches Immobilienport-folio! Schauen Sie mal, wie reich wirsind!
Nein, versuchen Sie, in die Gedan-kenwelt Ihrer Kunden einzutauchen.Was denkt, fühlt, sagt und hört derKunde? Welche Probleme hat er mitbisherigen „vergleichbaren“ Pro-dukten gemacht? Welche Konse-quenzen ergaben sich für ihn? Wel-chen Ärger musste er erleiden?
Es ist dabei elementar, in den Köp-fen Ihrer Kunden eine klare Vorstel-lungswelt zu Ihrer Problemlösung zuschaffen, die ihr ein unverwechsel-bares Gesicht verleiht. NebenSachargumenten der Technik sind esGefühlswelten.
Neuste Gehirnforschung belegt:Die linke Gehirnhälfte ist die Heimatder Sprache und der Logik, und wirdgedanklich stark kontrolliert. Zah-len, Daten, Fakten. Die rechte Hirn-hälfte ist dagegen die Wiege derGefühle, die gedanklich kaum kon-trolliert wird. Deshalb entwickelt IhrKunde Vorstellungen, Gefühle undBeziehungen zu Produkten undUnternehmen, ohne sich dessenrichtig bewusst zu sein.
Gefroy stellt dazu fest, dass weitüber 90% der Kaufentscheidungenemotional sind. Also sozusagenrechtslastig sind. Was liegt da näher,als sich des Rechten zu bedienen.
Stellen Sie daher dem Kunden ausseinen Grundmustern heraus gezieltFragen. Fragen, die ihn elektrisieren,emotionalisieren. Die kurz undprägnant den wunden Punkt desKunden ansprechen. Also da, wo
bekanntlich der Schuh drückt. AlsInvestitionsgüterhersteller wissenSie nur zu gut, dass der Einkaufs-prozess zudem komplex und zeitauf-wendig ist. Häufig ist der Kundebeim latenten Bedürfnis. Es ist fürihn sozusagen fast alles o.k. Aberauch nur fast.
Die Uhr für ausdrücklichenBedarf tickt bereits. Gewinnen wer-den in der Kommunikation (Ver-kaufsgespräche, Web-site, Mailings, Pro-duktkataloge unteranderem) diejenigen,die über einen anders-artigen Kommunika-tionsauftritt beimKunden Aufmerksam-keit, Wertschätzungund den Wunsch nachder Problemlösungwecken. Zugegeben:Es ist ein anspruchs-voller Weg in der Kommunikation,zu emotionalisieren und den Kun-den förmlich zu begeistern. Aber,wenn es einfach wäre, würde esschließlich jeder machen. Also, es istIhre Chance. Reichern Sie dasKommunikations-Know-how an.Bewährtes dient als Basis. MM
MANAGEMENTINNOVATION
FAZIT
c Kunde erkennt wegen„Übertechnisierung“ denProduktnutzen schlechter
c Empathie beim Kundenansprechen
c Kaufentscheidungen wer-den emotional getroffen:dieses Wissen nutzen
c SZ&P im Internet
c Der Bestseller von Daniel Gole-man „Emotionale Intelligenz“
c Wissenschaftliche Definition desBegriffs „Empathie“
www.maschinenmarkt.de
Wertschätzung undKaufanreize über
Nutzung vonKunden-Emotionen(Verkaufsgespräche,
Flyer, Mailings,Produktkataloge u.a.)
Das latente Kundenbedürfnis„...es ist fast alles o.k!“
Wertschätzungsteigt über
Kommunikation
Der konkrete Kundenbedarf„...ich brauche/will haben!“
Eine neue Strate-gie in der Kun-den- und Mitar-beiterkommuni-kation ist dieBetonung derEmotionen.
Bild
: Szu
P
Der Investitionsbedarf zur Deckung der steigenden Energienachfrage ist enorm: Allein die Entwicklungslän-der benötigen Investitionen von 2,1 Billionen Euro, umdie Nachfrage decken zu können. Das ist laut IEA dasDoppelte dessen, was diese Länder in den vergangenen30 Jahren für die Stromerzeugung aufgewendet haben.
Der VEA setzt sich weiterhin dafür
ein, dass der Aus-stiegsbeschluss aus
der Kernenergierückgängig
gemacht wird.
Geschäftsleitung: Geschäftsführendes Vor-standsmitglied RA Manfred Panitz,Geschäftsführer Dr.-Ing. Volker Stuke,30519 Hannover, Tel. (05 11) 98 48-1 13, Fax (05 11) 98 48-1 88, [email protected]
Verzicht auf Kernenergieschadet der Umwelt
Bis zum Jahre 2030 wird der
weltweite Energiebedarf um
durchschnittlich 1,7% per
anno wachsen. Damit wird der Ver-
brauch dann um zwei Drittel höher
ausfallen als heute, und die Entwick-
lungsländer werden die Industrie-
länder als größte Gruppe der Ener-
gieverbraucher abgelöst haben. Zu
diesem Ergebnis kommt die Interna-
tionale Energie-Agentur (IEA) auf
dem Internationalen Energie-
Forum in Osaka. Der „Word Energy
Outlook 2002“ macht deutlich, vor
welchen Herausforderungen die
weltweite Energiewirtschaft, aber
auch die Politik steht. Dabei geht es
nicht um die Verfügbarkeit der
Ressourcen, sondern um deren
Erschließung und Nutzbarma-
chung. Um Energie bereitzustellen,
sind Billionen Euro an Investitionen
erforderlich. Viel zu vielen Men-
schen auf der Erde fehlt der Zugang
zu moderner Energie, und ein Ende
dieser Energiearmut ist nicht abseh-
bar. Und trotz der erheblichen
Anstrengungen vieler Länder, die
energiebedingten Kohlendioxid-
Emissionen zu senken, werden sie
weiter zunehmen.
Das Weltklima fordertganz neue Ideen
Das Referenzszenario der Prognose
unterstellt, dass Energieeffizienz und
ökologische Maßnahmen nach dem
MANFRED PANITZ
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 71
Bild
: MM
-Arc
hiv
Mitteilungen des Bundesverbandesder Energie-Abnehmer e.V.
Internationale Energiewirtschaft steht vor großen Herausforderungen
Verzicht auf Kernenergieschadet der Umwelt
heutigen Stand fortgesetzt werden.
Die Prognoseergebnisse zeigen, dass
dies für das Weltklima nicht ausrei-
chen wird und neue Ideen gefragt
sind. Denn der Studie zufolge wer-
den die fossilen Energieträger die
dominierenden Energiequellen blei-
ben und mehr als 90% des Ver-
brauchszuwachses decken. Die
Ölnachfrage wird sogar noch stärker
steigen als in den vergangenen 30
Jahren. Erdgas wird das größte
Wachstum aufweisen. Die Nachfra-
ge wird sich bis 2030 verdoppeln.
Kohle dagegen wird weitaus geringer
zunehmen, und deren Anteil am
Weltenergieverbrauch wird sich ver-
ringern.
Die IEA geht davon aus, dass
Atomkraft weiter rückläufig ist, dass
alte Anlagen vom Netz gehen und
neue kaum noch hinzu kommen.
Der Einsatz von Windenergie und
Biomasse wird sehr schnell expan-
dieren, aber von einer extrem nied-
rigen Basis aus. Die zwei Energiesek-
toren Stromerzeugung und Verkehr
werden in den kommenden drei
Jahrzehnten das größte Wachstum
aufweisen. Dies gilt insbesondere für
die Entwicklungsländer, wo steigen-
de Einkommen die Nachfrage nach
Strom und Mobilität ankurbeln.
Über 1,6 Mrd. Menschen haben keinen Strom
Der Investitionsbedarf zur Deckung
der steigenden Energienachfrage ist
enorm: Allein die Entwicklungslän-
der benötigen Investitionen von
2,1 Billionen Euro, um die Nachfra-
ge nach Strom decken zu können.
Das ist laut IEA das Doppelte dessen,
was diese Länder in den vergangenen
30 Jahren für die
Stromerzeugung
aufgewendet
haben. Gegenwär-
tig haben 1,6 Mrd.
Menschen keinen
Zugang zur Strom-
versorgung. Wenn
keine radikalen Maß-
nahmen ergriffen wer-
den, um diese Situation zu
ändern, werden in 30 Jahren
immer noch fast 1,4 Mrd.
Menschen ohne Strom leben
müssen, weil das Bevölke-
rungswachstum fast mit
dem Aufbau der Strom-
versorgung Schritt hält,
warnt die IEA.
Für das Klima hätte
ein solches Szenario
fatale Folgen: Bis
2030 würden die
CO2-Emissionen um
weitere 16 Mrd. t
zunehmen. Das ent-
spricht einer Steigerung
gegenüber dem heutigen
Niveau um 70%. Der Löwen-
anteil der zusätzlichen Emissionen
wird aus den Entwicklungsländern
kommen. Allein aus China dürften
es 3,6 Mrd. t sein.
Angesichts dieses Ausblickes ist es
nach Auffassung des VEA unverant-
wortlich, auf moderne umwelt-
freundliche Energieerzeugungstech-
niken zu verzichten. Dies gilt in
erster Linie für die Kernenergie, die
nur in bestimmten hoch entwickel-
ten Industrieländern einsetzbar ist,
weil sie nur dort beherrscht werden
kann. Und gerade diese Länder
haben eine besondere Verantwor-
tung gegenüber den Entwicklungs-
ländern, die zwangsläufig auf fossile
Energieträger zurückgreifen müs-
sen. Aus diesem Grund wird der
VEA sich weiterhin dafür einsetzen,
dass der Ausstiegsbeschluss aus der
Kernenergie rückgängig gemacht
wird. W
Die Windenergiewird in den nächs-
ten Jahren starkexpandieren, doch
reicht das bei weitem nicht aus,um den enormen
Energiebedarf in der Zukunft zu
decken.
72 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Mitteilungen des Bundesverbandesder Energie-Abnehmer e.V.
Bild: FAG
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 73
aber für einen wirksamen Wettbe-
werb dringend erforderlich sind.
Ferner müssen mit jedem Netzbe-
treiber für jeden Durchleitungsfall
entsprechende Durchleitungsver-
träge abgeschlossen werden, was den
Wettbewerb weiterhin erschwert.
Daher sieht der VEA in der neuen VV
Erdgas keinen wirklichen Fortschritt
zu mehr Wettbewerb im Gasmarkt.
Die Erdgaslieferanten können das im
Übrigen nicht viel anders sehen,
denn sie haben bei der Unter-
zeichnung der VV II der Einschät-
zung zugestimmt, dass auch die neue
Vereinbarung nur als Zwischenlö-
sung eingestuft werden kann.
Aus Sicht des Verbandes zeigt sich
deutlich die Notwendigkeit einer
Regulierungsinstanz. Nur sie ist in
der Lage, schnell für Wettbewerb zu
sorgen. Es sind bereits 4,5 Jahre seit
der juristischen Marktöffnung auf
dem Gassektor vergangen, ohne dass
es zu Wettbewerb gekommen ist.
Allein dies zeigt, dass der deutsche
Sonderweg über die Verbände-
vereinbarung nicht der richtige Weg
ist. W
MANFRED PANITZ
Anlässlich der Inbetriebnahme des
neuen Braunkohleblocks der RWE
Rheinbraun im September hat
Bundeskanzler Schröder erneut
erklärt, dass es für den von der EU-
Kommission vorgeschlagenen Emis-
sionshandel keine Zustimmung aus
Deutschland geben werde. Industrie
und Gewerkschaft sind darüber
erleichtert, dennoch bleibt eine
anhaltende Besorgnis. Denn sowohl
die Kommission als auch die gegen-
Emissionshandel: Berlin contra Brüssel
wärtige dänische Präsidentschaft
wollen am System eines EU-Emis-
sionshandels festhalten. Dagegen
gibt es auch aus Deutschland zwar
keine grundsätzlichen Einwände,
aber Deutschland, das drei Viertel
der EU-Kyoto-Verpflichtungen er-
bringen soll, ist vor allem mit der
Verbändevereinbarung Erdgas II in Kraft getretenMANFRED PANITZ
Am 1. Oktober 2002 ist die Verbän-
devereinbarung Erdgas II (VV II) in
Kraft getreten. Sie gilt bis zum 30.
September kommenden Jahres. Die
an der Verbändevereinbarung VV II
beteiligten Verbände wollen parallel
Spitzengespräche über eine Überar-
beitung der VV II schon jetzt fort-
setzen. Sie bringt gegenüber den bis-
herigen Regelungen einen Fort-
schritt, denn der bestehende dreistu-
fige Netzzugang wird in einen zwei-
stufigen überführt. Danach werden
die Ferngasversorgung und die
Regionalverteilung zusammenge-
fasst. Die Netznutzungsentgelte wer-
den dann nach einem Punktzahlen-
modell berechnet. Damit ist auf der
regionalen Stufe die bis dato gültige
Briefmarke entfallen. Fern- und
Regionalversorger definieren Stre-
ckenabschnitte und versehen sie mit
einer entsprechenden Punktzahl.
Daraus wird sich dann das Netznut-
zungsentgelt ergeben, dass sich an
den Kosten orientieren soll. Dadurch
soll sich für den Ferngastransport
eine bessere Transparenz bezüglich
der zu zahlenden Entgelte ergeben.
Weiterhin müssen jedoch mit jedem
Netzbetreiber für jeden Durchlei-
tungsfall entsprechende Durchlei-
tungsverträge abgeschlossen wer-
den, die Endverteiler werden das
Netznutzungsentgelt weiterhin mit
der Briefmarke kassieren. Dafür ist
jetzt erstmals ein kostenorientierter
Kalkulationsleitfaden vereinbart
worden, der einen angemessenen
Substanzerhalt der Netze gewähr-
leisten, aber zugleich verhindern
soll, dass die Investitionen mehrfach
vergütet werden. Die VV II enthält
nach wie vor entfernungsabhängige
Komponenten. Dies benachteiligt
besonders ausländische Anbieter, die
Für die Vorschläge der EU-Kommission wird es aus Deutschland keine Zustimmung geben
Deutschland, das drei Viertel der EU-Kyoto-Verpflichtungen erbringen
soll, ist vor allem mit der Selbstver-pflichtung der Industrie einen eige-
nen, höchst effizienten Weg desUmweltschutzes gegangen.
Bild
: iff
f
74 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Selbstverpflichtung der Industrie
einen eigenen, höchst effizienten
Weg des Umweltschutzes gegangen.
Diesen Beitrag zum Umweltschutz
sieht insbesondere die Industrie bis-
lang nicht angemessen von der EU
honoriert. Denn die Kommission
will die Anlagen der Industrie und
der Energiewirtschaft mit Emis-
sionsgrenzen belegen, deren Über-
schreiten bestraft und deren Unter-
schreiten erzwungen werden soll.
Dabei bleibt bisher offen, ob und
welches Basisjahr dabei zugrunde
gelegt werden soll. Deutschland sieht
sich in der Vorreiterrolle und hat mit
den bisher erzielten Einsparerfolgen
tatsächlich eine Spitzenstellung
erreicht. Werden diese Vorleistungen
beim geplanten Emissionshandel
nicht berücksichtigt, haben die
Deutschen viel Geld in den Sand
gesetzt. Denn wer erst jetzt anfängt,
die Emissionen zu mindern, wird das
kostengünstiger erreichen können,
als wenn deutsche Emissionsquellen
noch stärker ausgequetscht werden
müssen.
geprüft. Der Europäische Gerichts-
hof hatte in einer Entscheidung vom
13. März 2001 das Vorliegen einer
Beihilfe abgelehnt, weil das zur Sub-
ventionszahlung verpflichtete Ener-
gieversorgungsunternehmen im pri-
vaten Besitz war. Daher könne, so das
Gericht, nicht von einem Finanz-
mittelzufluss des Staates gesprochen
werden. Damit blieb aber offen, ob
der Sachverhalt anders zu beurteilen
ist, wenn das verpflichtete Ver-
sorgungsunternehmen zu 100% der
öffentlichen Hand gehört. Die
Bundesregierung hat auch in diesem
Fall keinen Verstoß gegen europa-
rechtliche Beihilfevorschriften ange-
nommen, mit der Begründung, das
Vorliegen einer Beihilfe könne nicht
von der zufälligen Eigentümerstel-
Die Europäische
Kommission hat in
der Vergangenheit
das Erneuerbare-
Energien-Gesetz
(EEG) und das
Kraft-Wärme-
Kopplungsgesetz
(KWKG) auf einen
Verstoß gegen das
Beihilfeverbot
(Artikel 87 EGV)
Mit den Gesetzenim Einklang
Fraglich ist allerdings, ob
Deutschland den Emissionshandel
noch verhindern kann. Die Umwelt-
kommissarin Margot Wallström
jedenfalls hat kein Verständnis für
die deutsche Position, sie kann den
Widerstand nicht recht verstehen.
Fakt ist, wenn Deutschland beim
Emissionshandel nur in die Win-
Position kommt, indem Produk-
tionen ins Ausland verlagert und
emissionsreichere Quellen durch
emissionsärmere Energien ersetzt
werden, hat das Klima nichts oder
wenig gewonnen, aber die deutsche
Volkswirtschaft viel verloren.
Unterdessen ist die dänische EU-
Präsidentschaft um eine Lösung des
Konflikts bemüht. Auf Basis des
Kommissionsentwurfs einer Emis-
sionshandels-Richtlinie verfolgt sie
eine Strategie der Gemeinsamkeit.
So soll die geplante verpflichtende
Teilnahme am Emissionshandel für
eine Reihe von Anlagen vorüberge-
hend freigestellt werden – bis Ende
2007, statt ab 2005. Zudem wollen
die Dänen auch die im Kyoto-Proto-
Mitteilungen des Bundesverbandesder Energie-Abnehmer e.V.
EEG und KWKG sind konform mit dem Europarechtund mit der Verfassung
koll vorgesehenen flexibleren Instru-
mente berücksichtigen.
Aus Sicht des Verbandes stellt der
Emissionshandel eine deutlich bes-
sere Alternative als Energiesteuern
dar. Allerdings müssen von der
Industrie erbrachte Vorleistungen
angerechnet werden. Es kann nicht
angehen, dass deutsche Unterneh-
men nach den unstreitig erreichten
erheblichen Erfolgen im Umwelt-
schutz noch weiter stärkeren Belas-
tungen als Betriebe in anderen Län-
dern ausgesetzt werden. Und noch
eins muss gelten: Das Freiwilligkeits-
prinzip muss immer Vorrang vor
gesetzlichen Zwängen haben. Soweit
die Unternehmen freiwillig ihren
Verpflichtungen zur Emissions-
senkung nachkommen, darf es kei-
nen Raum mehr für erzwungene
Maßnahmen geben. Es dürfte wenig
wahrscheinlich sein, dass der EU-
Umweltrat schon jetzt zu einer Eini-
gung kommt. Will die dänische Prä-
sidentschaft indes einen Erfolg für
sich verbuchen, bleibt nur noch der
Rat im Dezember. W
Die finanzielleUnterstützung von
Wärmepumpen hatim Rahmen des
KWKG nach Verfas-sungsrecht und
EU-Recht ihr Plazeterhalten.
Bild: Sokratherm
MANFRED PANITZ
lung abhängig gemacht werden. Sol-
ches widerspreche dem Gleichbe-
handlungsgrundsatz. Dem hat sich
die Europäische Kommission nun
im Ergebnis angeschlossen und
damit die Prüfung beendet.
Auch vor dem Bundesverfas-
sungsgericht sind keine Verfassungs-
beschwerden oder konkreten Nor-
menkontrollanträge gegen die bei-
den Gesetze mehr anhängig. Das
Bundesverfassungsgericht hatte
einen Vorlagenbeschluss des Amts-
gerichts Plön gegen den Vorgänger
des EEG, nämlich das Strom-
einspeisungsgesetz, als unzulässig
zurückgewiesen und darüber hinaus
noch einmal festgestellt, dass auch
materiellrechtlich keine erkennba-
ren Verfassungsverstöße vorliegen.
Damit hat man die Entscheidung des
Bundesgerichtshofes von 1997
bestätigt. Schon damals hatte das
höchste deutsche Zivilgericht keine
Verstöße gegen höherrangiges Recht
feststellen können. W
Die Monopol-kommission kommt zu dem Ergebnis,dass die Waffen des Kartellrechtsversagen. Deshalbschlägt sie bei der Strom- und Gas-versorgung einenRegulierer vor.
Bild
: ABB
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 75
Kartellrecht versagtMonopolkommission fordert Regulierer bei Strom- und Gasversorgung
MANFRED PANITZ
Die Monopolkommission ist eine im
Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrän-
kungen verankerte Institution. Sie
erstattet dem Bundeswirtschaftsmi-
nister alle zwei Jahre ein Hauptgut-
Falle E.ON/Ruhrgas, mit einem Gut-
achten beauftragt werden.
Bei ihrem 14. Hauptgutachten
nimmt die Kommission zwar Stel-
lung zu zahlreichen wettbewerbspo-
litischen Fragen, aber der Schwer-
punkt des Gutachtens liegt indes im
Bereich der leitungsgebundenen
Industrien, unter diesen wiederum
bei Strom und Gas. Hier kommt die
Kommission zu dem Ergebnis, dass
die Waffen des Kartellrechts versa-
gen. Deshalb schlägt sie einen Regu-
lierer vor. Damit dieser nicht in den
Geruch von Branchennähe kommt,
soll ein solcher Regulierer sektor-
übergreifend tätig werden, das heißt
auch für Telekommunikation und
Bahn. Die bisher schleppend verlau-
fende Marktöffnung habe, so die
Kommission, zu einem Mei-
nungswechsel geführt. Bereits im 13.
Hauptgutachten habe man erhebli-
che Zweifel bezüglich der Möglich-
keiten einer wirksamen Miss-
brauchsaufsicht geäußert. Da sei der
achten über wettbewerbspolitische
Entwicklungen. Außerdem kann sie
zu bestimmten Problemen Sonder-
gutachten vorlegen und vom
Bundeswirtschaftsminister, wie im
Zusatzinformationen im Internet:
P VEA im Internet
www.maschinenmarkt.deSchritt zum Regulierer dann nicht
mehr weit. In diesem Zusammen-
hang kritisiert die Kommission die
durch die Novelle des Energierechts
vorgenommene Verrechtlichung der
Verbändevereinbarung, die die
Missbrauchsaufsicht weiter ein-
schränkt. Dies mache den Schritt
zum Regulierer noch notwendiger.
Diese Empfehlung passt dem
Bundeswirtschaftsministerium
überhaupt nicht. War es doch dem
Bundeswirtschaftsminister beim
letzten Energierat der Gemeinschaft
gelungen, den von Brüssel immer
wieder geforderten Regulierer vom
Tisch zu bekommen. Deutschland
will unbedingt den verhandelten
Netzzugang als Marktöffner weiter-
verfolgen, übrigens als einziges Land
in der Europäischen Gemeinschaft.
Aus Sicht des VEA ist der mutige
Schritt der Monopolkommission zu
begrüßen. Er entspricht einer Forde-
rung des Verbandes nach einer Regu-
lierungsinstanz. Beim Gas hat der
verhandelte Netzzugang noch keine
wirkliche Öffnung des Marktes be-
wirkt. Beim Strom sind die anfäng-
lichen Liberalisierungserfolge be-
reits fast komplett swieder verspielt.
Zwar hat die Politik den zwischen-
zeitlichen Wiederanstieg der Strom-
preise weitgehend zu verantworten,
aber auch die Marktstrukturen
haben sich inzwischen gefestigt, und
die Netzentgelte klaffen noch immer
in einer nicht mehr nachvollziehba-
ren Bandbreite auseinander. Zwar ist
die Industrie über zwei Verbände am
verhandelten Netzzugang beteiligt,
doch bei näherer Betrachtung kann
man sich des Eindrucks nicht erweh-
ren, dass es hier in erster Linie nur
um wenige Größtunternehmen
geht, nicht aber um die große Masse
der kleinen und mittleren Kunden
aus Industrie, Gewerbe und Haus-
halt. Dieser Kundenkreis wird auf
Dauer nicht tatenlos zusehen, wie die
Großen sich die Rosinen picken kön-
nen und sie die Zeche dafür zahlen
müssen. Die Zeit spielt also für den
Regulierer und gegen den deutschen
Sonderweg eines verhandelten Netz-
zuganges. W
76 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Mitteilungen des Bundesverbandesder Energie-Abnehmer e.V.
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 XX
Steuergeräte für die automatische Überwachung von Separatoren
Das neue Steuergerät Typ D für dieautomatische Steuerung und Überwa-chung von Mineralöl-Separatoren wur-de in partnerschaftlicher Zusammenar-beit mit Siemens entwickelt. Mit diesemGerät lassen sich Betriebszustände,aktuelle Prozesswerte und Störungen
visualisieren. Nach dem neuen Konzept wurde auf numerischeTasten verzichtet und die Anzahl der Funktionstasten reduziert.Die D-Steuergeräte sind dem hohen Standard in der Separations-technik angepasst und optimiert. Alleine über 50 Verbesserungenwurden im Hardwarebereich der Geräte umgesetzt. Eine weiterezukunftsorientierte Neuerung ist die optimierte Speicherkarte. c Westfalia Separator Mineraloil Systems GmbH, Tel. (0 25 22) 77-0, [email protected]
Dosiergerät mit langer SpiraleDiese Dosiergeräte zeichnen sich denAngaben zufolge durch ihre überdurch-schnittliche Langlebigkeit aus sowie derFähigkeit, auch schwerfließende Produk-te zuverlässig einem Prozess zuzuführen.Darüber hinaus wird die Dosierspiralein ganz unterschiedlichen Längen gelie-
fert. Der Benutzer profitiert von verschiedenen Vorteilen: einfacheund gute Integration in die Anlagen, Überbrücken von Distanzenbis ungefähr 3 m, breite Flächen können gleichmäßig mit einemProdukt bestreut werden, das verlängerte Dosierrohr kann für diepunktgenaue Zuführung eingesetzt werden und Einbau bei räum-lich knappen Verhältnissen. Diese Flexibilität, gepaart mit derhohen Dosiergenauigkeit und der Möglichkeit, verschiedensteDosierwerkzeuge einzusetzen, schafft einen Mehrwert für denAnlagenbetreiber und macht die Anlagenplanung einfacher.c Gericke GmbH, Tel. (0 77 31) 9 29-0, [email protected]
Digitales Einbau-Messgerätlässt sich komfortabel einrichtenEin durchgehendes Typenspektrum digitaler Einbau-messgeräte stellt Siebert mit der neuen Serie SQ102 vor.Die mit Messeingängen für Gleichspannung undGleichstrom sowie für Temperatur- und Fre-quenzmessung angebotenen Geräte zeigendie Messwerte mit brillant leuchten-den LED-Ziffern an und besitzen dieFrontrahmenabmessungen 48 mm 3 24 mm beziehungsweise96 mm 3 48 mm. Außer den Standardversionen stehen program-mierbare, auf Prozessortechnik basierende Geräte zur Verfügung,die sich in einem Einrichtmenü entsprechend dem jeweiligenAnwendungsfall komfortabel parametrieren lassen.c Sieber Industrieelektronik GmbH, Tel. (0 68 06) 9 80-4 50, [email protected]
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 XX
Laseranlage zur 3D-BearbeitungSchneiden, Anritzen, Perforieren und Bohrenflächiger Kunststoffteile – das ermöglicht dieLaseranlage Votan C, die insbesondere für denAutomobilbau zum Bearbeiten großflächiger,aber auch kleiner 3D-Konturen mit Radienbis unter 2 mm konzipiert wurde. Die Laser-
leistung (100 bis 3500 kW) ist während des Schneidens veränder-bar und die Schnittgeschwindigkeit von 1 bis 500 mm/s variierbar.Beim Schneiden von Textilien wird die Schnittkante angeschmol-zen, so dass man beim Ausstanzen keine Fäden oder Fasern zieht.c Jenoptik Automatisierungstechnik GmbH, Tel. (0 36 41) 65-0, www. automation-jenoptik.de
Schnellkupplung für FormwerkzeugeAuf einfaches und sicheres Handling wurde bei der Entwicklungder Schnellkupplung RPL großen Wert gelegt. So lässt sich derKupplungsstecker mit einer Hand in die Buchse schieben und ras-tet dort automatisch ein. Eine griffige Rändelung der Verriege-
lungshülse erleichtert die Handhabung. DieKupplung wird in 3 Nennweiten (6, 7,5 und 12 mm) hergestellt. Die Buchsen lassen sichbündig oder mit geringem Überstand inFormwerkzeuge versenken.c Stäubli Vertriebs-GmbH,Tel. (09 21) 8 83-80, www.staubli.com
3-lagige Hydraulikleitungen aus TPEAus thermoplastischen Elastomeren werden 3-lagigeHydraulikleitungen mit Gewebeverstärkung imCoextruionsverfahren hergestellt. Die Elasto-mere gehören zum Werkstoffsortiment Hytrel,das thermoplastische Polyesterelastomere(TEEE) umfasst und um mehrere Varianten erwei-tert wurde. Für die Leitungen werden das ElastomerHytrel 7248 (Innenschicht) und Hytrel 8163 HV BK (Außen-schicht) verarbeitet. Anwendung ist der Fahrzeugbau, wo sie biszu 40 bar Öldruck bei bis zu 120 °C standhalten müssen.c Du Pont de Nemours GmbH, Tel. (0 61 72) 87-0, www.dupont.com
Modulare TampondruckmaschineAls modularer Arbeitsplatz wurde eine Tampondruckmaschinekonzipiert, die sich in bestehende Fertigungsabläufe integrierenlässt. Dazu ist das Maschinengestell mit einem angeflanschtenhöhenverstellbaren Winkeltisch zur Aufnahme der Haltevorrich-tungen für die zu bedruckenden Formteile ausgestattet. Das Rakelist für Farbtöpfe mit bis zu 200 mm Durchmesser ausgelegt(geschlossener Farbgeber). Das Druckbild kann einen Durchmes-ser bis zu 180 mm oder Seitenlängen bis zu 140 mm haben.c ITW Morlock GmbH, Tel. (0 74 43) 2 85-0, www.morlock.de
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 XX
Förderband für enge Radien
Das Kurvenband S 100 R von Scanbelt hat eine Zugfestigkeit vonbis zu 350 kg/m Bandbreite und kommt bei einer Bandbreite von127 mm mit einem inneren Radius von 190 mm aus (Breite 3 1,5
Regelventile mit erhöhtem Hub
Eine Besonderheit der Regelventile BR11(Z) gegenüberanderen Regelventilen ist die Realisierung eines größerenHubes von beispielsweise 20 mm in den kleineren Nenn-weiten. Dieser längere Hub ermögliche eine wesentlicheVerbesserung der Regelcharakteristik sowie größere maximaleKvs-Werte in den einzelnen Nennweiten. Die verschie-densten Ausführungsvarianten wie Faltenbalg, druck-entlastete Kegel oder auch der direkte Anbau verschiedener Stellungsregler und Stellungsrückmelder sind möglich. Die Regel-ventile gibt es ab DN15 bis DN300. c EMSR-Tech GmbH, Tel. (0 86 77) 9 87 88-0, www.emsr-tech.com
Handlingsystem erhöht Produktivitätbeim Drahterodieren
Müssen größere und schwerere Werkstücke inDrahterodiermaschinen bearbeitet werden,dann kommt mit dem QCRw ein Paletten-Magazinier- und Handlingsystem zum Einsatz,das Gewichte bis 100 kg handhaben kann. Je
nach Magazin-Konfiguration und Anzahl der Lagerebenen lassensich bis zu 12 Paletten bevorraten und sukzessive in die Drahtero-diermaschinen vom Typ Robofil 240, 440, 390 und 690 einwech-seln. Das Magazinier- und Handlingsystem ist mit den meistengängigen Paletten-Spannsystemen kompatibel und lässt sich nachAussage des Herstellers jeweils problemlos an die Anforderungenanpassen. Das Handling-System benötigt etwa 4 m2 Stellfläche.c Charmilles Technologies GmbH, Tel. (07 11) 95 13-6 11, www.charmilles.de
= Radius). Die Dicke beträgt dabei 12 mm. Nach Angaben desHerstellers liege dieses Maß unter denen anderer Hersteller undauch beim Kurvenradius benötigten andere Hersteller den Faktor1,7 3 der Bandbreite. Gleichzeitig wären diese Bänder nur in derLage 270 kg zu fördern.Das Förderband gibt es in 14 verschiede-nen Ausführungen. Das Bandmaterial besteht aus Polyethylen,Polypropylen oder Polyacetal. Die Durchlässigkeit gibt der Her-steller mit 67% an bei einer Lochgröße von 8 mm 312 mm. c Scanbelt c/o Hadi GmbH, Tel. (0 79 03) 71 00, www.hadi.de
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 XX
Kombinierter Scanner und Drucker
Paxar hat die neue Generation seiner kombiniertenHandscanner und Etikettendrucker Pathfindervorgestellt. Die Spitzenmodelle des amerikani-schen Spezialisten für Produktidentifizierungund -nachverfolgung erreichen laut Herstellereine deutlich gesteigerte Leistung und haben einvollständig überarbeitetes Design. Bei dem Gerät sindin einem Gehäuse Laserscanner, programmierbarer Rechner und Etikettendrucker vereint. Der Pathfinder Ultra mitLCD und Tastatur erfasst Daten, verarbeitet sie und spendet Eti-ketten dort, wo sie gebraucht werden – alles in nur einem Arbeits-gang. Funkanbindung an die EDV für den Datenaustausch inEchtzeit und andere optionale Funktionalitäten ermöglichen vieleanspruchsvolle Lösungen. c Paxar Deutschland GmbH, Tel. (0 57 31) 7 80 60, www.paxar.de
Fahrzeug mit induktiver Lenkung transportiert bis 2000 kg schwere Teile
Der Fördertechnik-Spezialist Bleichert bietet mit seinerProduktgruppe Montarail auf der Basisvon kompakten, schienengebundenenund nicht schienengebundenen Monta-gefahrzeugen ein modulares Transport-system, das pro Fahrzeug Nutzlastenvon 1000 bis 2000 kg erlaubt. Frühererfolgte die Stromversorgung über Stromschienen, die im Boden (bodeneben) versenkt waren. Neu-erdings geschieht dies berührungslos per induktiver Leistungs-übertragung. Auch die Lenkung erfolgt induktiv. Die Wagen set-zen sich aus standardisierten Grundmodulen zusammen. DieAußenkontur wird an die Wünsche des Kunden angepasst. c Bleichert Förderanlagen GmbH,Tel. (0 62 91) 93-0 www.bleichert.de
Schnell laufendes Rolltor öffnet mit Geschwindigkeit über 3,6 m/s
Das Efaflex Schnellauf-Turbo-RolltorSTR erreicht eine Öffnungsgeschwindig-keit von über 3,6 m/s und eine Torblatt-geschwindigkeit von über 4,2 m/s. Ausge-stattet mit einem dauerhaft flexiblen Tor-blatt und in Kombination mit der paten-tierten Spiralaufwicklung bewegt es sichlaut Hersteller praktisch verschleißfrei.Ein leiser Torlauf sei garantiert. Bei
Beschädigung muss nicht gleich der ganze Behang ersetzt werden,sondern es können einzelne Segmente modular ausgewechseltwerden. Bei der Entwicklung des Tores wurden nach Unterneh-mensangaben höchste Sicherheitsmaßstäbe umgesetzt. Das Tor-lichtgitter TLG schützt beispielsweise Mensch, Transportgut undTor. Das Torblatt gestattet einen schnellen Reversierbetrieb. c Efaflex GmbH & Co. KG, Tel. (0 87 65) 82-0, www.efaflex.com
MARKTSPIEGELPRODUKTE
MM Das IndustrieMagazin · 47/2002 XX
Härteprüfmaschine arbeitet ohne Wechsel der Objektive
Bei der Härteprüfmaschine KB 250 Universal kön-nen laut Hersteller durch eine Zoomoptik mitCCD-Kamera sehr große Vergrößerungsbereicheim Verhältnis 1 : 7 ohne Wechsel der Objektiveabgedeckt werden. Von HV10 bis HB5/250 wirdnur ein Objektiv benötigt. Der Farb-LCD-Monitor
mit digitalen Messmarken ermögliche eine absolut parallaxenfreieAuswertung. Das Gerät ist einsetzbar für alle Härteprüfverfahrennach DIN EN ISO 14577 und zur Kunststoffhärteprüfung.c KB Prüftechnik GmbH, Tel. (0 62 31) 91 60 61, www.kbprueftechnik.de
Strömungssensor für ReinräumeWie der Hersteller mitteilt, wurde der Strömungssensor SS 20.515besonders für die Laminarflow-Überwachung in reinraumtechni-schen Anlagen entwickelt. Hervorstechendes Merkmal sei seineleicht montierbare Einlochbefestigung, die auf die gängigsten
Deckensysteme abgestimmt wurde. Sein speziel-les Fühlerrohr bringt die Fühlerspitze automa-tisch in den richtigen Abstand zur LF-Decke.c Schmidt Feintechnik GmbH,Tel. (0 77 24) 89 90, www.schmidt-feintechnik.de
Berührungslose DoppelblechkontrolleDie Roland GmbH hat ein Sensor-System entwickelt, das für denBetrieb in magnetischen Transporteinrichtungen optimiert ist. Esgestattet laut Hersteller die Doppelblechkontrolle von maximal6 mm dicken Blechen am Magnetband im Durchlauf. Die Senso-ren lassen sich an das Auswertegerät I10 anschließen. Dieses Sys-tem ist für die Programmierung von 255 unterschiedlichen Blech-dicken und Werkstoffen ausgelegt und ermöglicht daher die direk-te Adressierung der einzelnen Einstellungen über die Teile- oderWerkzeugnummer. Die Auswertesysteme sind für die direkte SPS-Anbindung und zur Integration in Feldbustechniken geeignet.c Roland Electronic GmbH,Tel. (0 72 36) 93 92-18, [email protected]
Sensor für Farbsortierungen
Aufgrund seiner Auflösung von 640 3 480 oder1280 3 1024 Pixeln kann, wie der Anbieter mit-teilt, ein Farbsensor bei der Sortierung von Probennach Farben eingesetzt werden. Während die Pro-ben am Sensor vorbeigeführt werden, wertet die-ser die Farben mit einer Geschwindigkeit vonmaximal 30 Vollbildern/s aus, heißt es. Mit sogenannten ROI (Region of Interest) erreiche man sogar eine Geschwindigkeit von 18-kHz-Zeilenrate. Mit einem PCkann der Farbsensor eingerichtet und parametrisiert werden.c Tichawa Vision GmbH, Tel. (08 21) 6 08 06 60, www.tichawa.de
94 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
MESSEN · KONGRESSE · SEMINARE
SERVICE TERMINE
Ausführliche Informationen unter:www.maschinenmarkt.de — Veranstaltungen — TermineUm einen Termin vorzuschlagen, schicken Sie die Detailsbitte an [email protected]
Haus der Technik e. V.,Tel. (02 01) 18 03-1,Fax (02 01) 18 03-2 69,
Essen,26. und 27. 11.,1120 Euro
Erlangen,28. 11.,430 Euro
Lüdenscheid,28. 11.,330 Euro zzgl. MwSt.
Einführung in die Methoden der quanti-tativen Fraktographie
Karlsruhe,28. und 29. 11.,850 Euro
LMS International,Tel. (00 32-16) 38 45 61,Fax (00 32-16) 38 43 50
Stuttgart, 28. und 29. 11.,590 Euro
Präsentationstechni-ken – Arbeitstechniken für die Projektpräsen-tation
Kommunikations-technik – Vermittlung grundlegender theore-tischer und praktischer Kenntnisse über Auf-bau und Inbetrieb-nahme von Mess-geräten in Profibus-PA-Netzwerken
Endres + Hauser Messtechnik GmbH & Co. KG,Tel. (0 76 21) 9 75-6 10,Fax (0 76 21) 9 75-7 70
Weil am Rhein,3. und 4. 12.,980 Euro
Überzeugend präsen-tieren für Ingenieure und technische Führungskräfte
Hamburg,9. und 10. 12.,1395 Euro zzgl. MwSt.
Die Akademie,Tel. (0 53 22) 7 30,Fax (0 53 22) 7 31 24
Witten,9. bis 11. 12.,1250 Euro zzgl. MwSt.
Praxisorientierte Einführung und Umsetzung von Kennzahlen in der Instandhaltung
IIR Deutschland GmbH,Tel. (0 61 96) 5 85-4 60,Fax (0 61 96) 5 85-4 85
Macromedia GmbH,Tel. (0 89) 54 41 51-74,Fax (0 89) 54 41 51-17
Workshop: Diodenlaser in der Produktion
Theorie und Praxis der Werkstoffprüfung von Stählen
LMS Conference for Physical an Virtual Prototyping – Inno-vate and Accelerate Functional Perfor-mance Engineering
Professionelle Kommunikation für Vertriebsleiter
BLZ Bayerisches Laser-zentrum gGmbH,Tel. (0 91 31) 9 77 90-0,Fax (0 91 31) 9 77 90-11
Lagerplanung – Lagerorganisation: Logistikgerechte Lagerplanung und -organisation im Industriebetrieb
IFU Institut für Umform-technik,Tel. (0 23 51) 10 64-2 00,Fax (0 23 51) 10 64-2 01
DGM Deutsche Gesellschaft für Materialkunde,Tel. (0 69) 79 17-7 57,Fax (0 69) 79 17-7 33
München, 29. und 30. 11.,715 Euro zzgl. MwSt.
Ifme, IIR DeutschlandGmbH,Tel. (0 69) 5 06 05-4 56,Fax (0 69) 5 06 04-4 33
Berlin,11. und 12. 12.,1445 Euro zzgl. MwSt.
SERVICE IMPRESSUMISSN 0341-5775
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Verantwortlich für Leitartikel: Ken Fouhy; Aktuelles: Ken Fouhy, Ulrike Gloger, DietmarKuhn, Bernhard Kuttkat, Reinhold Schäfer, Jürgen Schreier, Rolf Tillert; Kunststofftech-nik: Josef-Martin Kraus; Verbindungstechnik: Rüdiger Kroh; Fertigungsautomatisierung,Antriebstechnik, Steuerungstechnik: Reinhold Schäfer; Logistik: Rolf Tillert; Sensortech-nik: Udo Schnell; IT-Business: Ulrike Gloger; VEA-Mitteilungen: Winfried Schröder;Marktspiegel: Josef-Martin Kraus, Rüdiger Kroh, Reinhold Schäfer, Udo Schnell, WinfriedSchröder, Rolf Tillert; Termine: Claudia Krampert; Firmenschriften: Gabriele Hain;Bücher: Margit Wegner; Schlussredaktion: Udo Schnell; alle Max-Planck-Straße 7/9,97082 Würzburg.
MM 48 erscheint am 25. 11. 2002 mit folgenden Themen:
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Anzeigenverkauf:Verkaufsleitung: Ernst A. Hestermann, -25 44, Fax -20 22,[email protected]
Auskunft über den Anzeigenverkauf gibt:für Deutschland: Frau Renate Wenzel, Tel. -23 39, Fax: -28 57, [email protected]: Frau Nicole Wild, Tel. -20 39, Fax: -20 22, [email protected]
Themen:P WERKZEUGE
P VERBINDUNGSTECHNIK
P OBERFLÄCHENTECHNIK
P INDUSTRIEELEKTRONIK
P WERKSTOFFE
P IT-BUSINESS
P MANAGEMENT
StrahltechnikFür Strahlanwendungen,bei denen Metallteilenicht aufgehängt oderauf Rollen transportiertwerden können, eignensich Drahtgliedergurt-Durchlaufanlagen.
Rapid PrototypingBei der Auswahl vonRapid-Prototyping- undRapid-Tooling-Verfahrenspielt nicht mehr alleindie Schnelligkeit dieentscheidende Rolle.
Investieren in UngarnDr. Alexander von Tippelskirch,Sprecher des Vorstands der IKB
Deutsche Industriebank AG:„Wirhaben unsere Leasing-aktivitäten in Ungarn
deutlich ausgeweitet.“
120 MM Das IndustrieMagazin · 47/2002
Wie das Statistische Bundesamtmitteilt, lag der Index der Fracht-raten in der Linienfahrt im Sep-
tember 2002 um 11,6% unter dem Niveaudes Vorjahres.
Die konjunkturelle Talfahrt derHandelsvermittlungsunter-nehmen geht weiter, so die Cen-
tralvereinigung Deutscher Wirtschaftsver-bände fürHandelsvermittlung und Vertrieb.
In 2001 wurden in Deutschlandbei Unfällen über 5000 m3 was-sergefährdende Stoffe freige-
setzt, so das Statistische Bundesamt.
TRENDS
INDUSTRIE BAROMETER
Wissenschaftliche NachwuchsförderungIm Rahmen des Ehrenkolloquiums zum65. Geburtstag von Prof. Ehrenstein hatder Wissenschaftliche Arbeitskreis Kunst-stofftechnik WAK erstmalig herausragendewissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebietder Kunststofftechnik gewürdigt. Der WAKist der Zusammenschluss der Universitäts-professoren auf dem Gebiet der Kunst-stofftechnik. Die Preisträger des Erwin-Brunnhofer-Preises, der nach dem Mit-gründer des Unternehmens Technoformbenannt ist, sind Dipl.-Ing. Claus Dallner(Thema: Fließarmes Hinterfüllen struktu-rierter Kunststofffolien zur Herstellung von3D-MIDs) und Dr.-Ing. Mahmud Al-HajMustafa (Modellbasierte Ansätze zur Qualitätsregelung beim Spritzgießen).Ziel des WAK ist es, mit der Preisverlei-hung Nachwuchswissenschaftler für dieKunststofftechnik zu interessieren.
Weitere Informationen: www.technoform.de
Ein- und Ausfuhren nach Ländern
Frankreich
Niederlande
USA
Vereinigtes Königreich
Italien
Belgien
Österreich
Schweiz
VR China
Japan
Tschechische Republik
Spanien
Polen
Russland
Irland
Ungarn
Norwegen
Schweden
Dänemark
Türkei
Mrd. Euro Veränderunggegenüber
Vorjahr in %
Anteil anInsgesamt in %
Bestimmungslandbzw.
Ursprungsland
Die 20 wichtigsten Bestimmungsländer deutscher Einfuhren im 1. Halbjahr 2002
9,6
8,1
8,0
6,6
6,5
5,2
4,0
3,8
3,8
3,7
3,1
3,1
2,7
2,5
2,4
2,4
2,2
1,7
1,6
1,3
–7,6
–12,6
–15,6
–13,8
–9,0
–9,7
–0,6
–0,8
+5,6
–23,3
+13,6
–7,9
+6,5
–13,9
–20,4
+1,4
–3,0
–10,6
–3,6
+3,3
24,7
20,9
20,6
16,8
16,6
13,3
10,3
9,6
9,6
9,4
7,9
7,9
7,0
6,5
6,1
6,1
5,6
4,4
4,2
3,3
Mrd. Euro Veränderunggegenüber
Vorjahr in %
Anteil anInsgesamt in %
Bestimmungslandbzw.
Ursprungsland
Die 20 wichtigsten Bestimmungsländer deutscher Ausfuhren im 1. Halbjahr 2002
Frankreich
USA
Vereinigtes Königreich
Italien
Niederlande
Österreich
Belgien
Spanien
Schweiz
Polen
Tschechische Republik
VR China
Schweden
Japan
Ungarn
Russland
Dänemark
Türkei
Portugal
Finnland
11,1
10,3
8,3
7,5
6,1
5,1
4,9
4,6
4,1
2,5
2,4
2,1
2,1
1,8
1,7
1,7
1,7
1,1
1,0
1,0
–3,6
– 4,0
–0,3
–3,4
–3,8
–0,7
–4,4
+0,5
–6,3
+6,9
+4,7
+18,0
–0,6
–10,3
+0,9
+24,4
+3,6
+14,8
+3,7
–7,0
35,2
32,7
26,4
23,8
19,4
16,3
15,7
14,6
13,1
7,9
7,8
6,6
6,6
5,9
5,4
5,3
5,3
3,4
3,3
3,2
Die drei wichtigsten Handelspartner Deutschlands waren im ersten Halb-jahr ausfuhrseitig Frankreich, die USA sowie Großbritannien. Einfuhrseitigrangierten Frankreich, die Niederlande sowie die USA an der Spitze.
Weitere Informationen: [email protected] Quelle: Destatis
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Die Preisträger Dr.-Ing. Mahmud Al-HajMustafa und Dipl.-Ing. Claus Dallner in derBildmitte.