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Montag, 22. Mai 2006 Claudius Leykauff Folie 1
Wie lautet das Thema?
Im 19. Jhd.; Quelle: H. Gudjons 2003, S.17 (aus Schiffler/Winkler 1987, S. 101)
Frontalunterricht
Eine Einführung im Rahmen der Veranstaltung von Prof. Dr. M. Fischer: „Berufsbezogene Lern-Lehr-Arrangements als Integration didaktischer, methodischer und medialer Entscheidungen“ von Claudius Leykauff
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Ablauf und Zielsetzung
Geschichte des Frontalunterrichts Begriffsbestimmung und Einordnung Ausgewählte Definitionen Grundlagen des Frontalunterrichts Erweiterte didaktische Formen des Frontalunterrichts Zusammenhang von Methode und Zielsetzung Thesen statt Zusammenfassung
Zielsetzung: Erweitertes Verständnis desFrontalunterrichts als Sozialform
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Geschichte des Frontalunterrichts Georg Philipp Harsdörfer, Nürnberg 1653:
„Poetischer Trichter, die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne Behuf der lat. Sprache, in 6 Stunden einzugießen“
Johann Amos Comenius (1592-1670) in Bömen: gestuftes Schulwesen und „Didactica magna“ (1657) „alle alles umfassend“ (omnes omnia omnino) lehren Lehrervortrag unter Einbeziehung von Bildmaterial
Allgemeine Schulpflicht ab Ende des 17. Jahrhunderts und Bevölkerungswachstum treffen aufeinander
Organisiertes Schulwesen im Zuge der Industrialisierung im Zeitraum von 1750 bis 1850 (vom Schule halten zum Unterrichten)
Friedrich Eberhardt von Rochow (1734-1805): Kultivierung des fragend-entwickelnden Unterricht in Brandenburg
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Begriffsbestimmung und Einordnung Raster mit sechs
Entscheidungsebenen für die Planung von Lehr-Lern-Prozessen Sachlogische didaktische
Argumente Rationale Planungsaspekte
äußere soziale Organisation der Lehr-Lern-Prozesse Interaktionsmöglichkeiten
zwischen Lehrenden und Lernenden
Sitzordnungen: Block-, Hufeisen-, Kreis- und Gruppenform Quelle: Bernhard Bonz, 1999, S. 46
Quelle: Bernhard Bonz 1999, S. 30
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Ausgewählte Definitionen
„Frontalunterricht ist ein zumeist thematisch orientierter und sprachlich vermittelter Unterricht, in dem der Lernverband (die Klasse) gemeinsam unterrichtet wird und in dem der Lehrer – zumindest dem Anspruch nach – die Arbeits-, Interaktions- und Kommunikationsprozesse steuert und kontrolliert.“ (H. Meyer 1987, Bd. 2,183)
„Sozialform des Unterrichts, bei dem ein Lehrer versucht, den Lernstoff an eine Schulklasse mit Hilfe sprachlicher Darbietung, Wandtafel, Schulbuch und Overheadprojektor unter Berücksichtigung methodischer Lernschritte an alle Schüler gleichzeitig und effektiv zu vermitteln.“(Schaub/Zenke 2000, 224)
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Grundlagen des Frontalunterrichts I
Als Klassenunterricht bezeichnet man Unterricht mit der gesamten Klasse
„Frontalunterricht ist gekennzeichnet durch die direkte Aktionsform und durch die Blockform, bei der die Lernenden auf die Lehrenden frontal ausgerichtet sind.“ (Bonz 1999)
Varianten des Frontalunterrichts: Vortrag und Darbietung fragend-erabeitend Entwickeln durch Impulse
Quelle: Bernhard Bonz, 1999, S. 69
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Grundlagen des Frontalunterrichts II Interaktionen beschränkt
sich auf Aktionen (L) und Reaktionen der Lernenden
Didaktische Schwerpunkte: Vermittlungen von
Kenntnissen Aufbau einer kognitiven
Struktur über Nachvollzug Vorteile:
Effiziente Unterrichtsplanung
Zielorientierte Lenkung des Unterrichtsverlaufs
kostengünstige Form der Unterweisung
Quelle: Bernhard Bonz, 1999, S. 71
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Erweiterte Form des Frontalunterrichts Einstieg/Ausstieg: z. B. motivieren durch Orientierungsrahmen,
Schüleraktivitäten oder Vergleiche vorher und hinterher Darbietung: z. B. Geschichten erzählen, Experimente vorführen
oder Interaktivitäten und Rückkopplungen einbauen Anschauung: z. B. didaktische Möglichkeiten der Tafelarbeit
Mit der Tafel über vielfältige Weise als statisches Bild informieren Lern- und Arbeitsprozesse dokumentieren Dynamisch und interaktiv mit dem Tafelbild arbeiten
Entdeckendes Lernen: Der Lehrer als Nahtstelle des Unterrichtsganges innerhalb verschiedner Sozialformen
Gesprächsformen: z. B. Expertengespräch (durchgeführt und vorgetragen von Schülern) Amerikanische Debatte (Pro- und Kontraargumente in zwei Gruppen)
Gemeinschaft gestalten durch Interaktionsübungen z. B. zur Förderung der Klassengemeinschaft und des Feedback-Gebens
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Zusammenhang Methode und Ziel
Quelle: Arnold/Krämer-Stürzl: 2005, Seite 261 (nach Brassard u. a. 1994)
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Zusammenhang Methode und Ziel
Quelle: Arnold/Krämer-Stürzl: 2005, Seite 261 (nach Brassard u. a. 1994)
Montag, 22. Mai 2006 Claudius Leykauff Folie 12
Zusammenhang Methode und Ziel
Quelle: Arnold/Krämer-Stürzl: 2005, Seite 261 (nach Brassard u. a. 1994)
Montag, 22. Mai 2006 Claudius Leykauff Folie 13
Thesen statt Zusammenfassung Der häufige Einsatz des Frontalunterrichts begründet sich
auch in der breiten aber mittelmäßigen Eignung für viele Zielsetzungen.
Die starke Förderungen der Fachkompetenz und die geringe Förderung der Methodenkompetenz sowie die Nichtförderung der Sozial- und Führungskompetenz beim Frontalunterricht, lässt einen direkten proportionalen Rückschluss auf die Kompetenzen der Lehrkräfte zu.
„Guter“ Frontalunterricht benötigt Lehrkräfte mit Spontaneität, Freiheitsliebe und „Entertainerqualitäten“, die auf der anderen Seite aber klare und verbindliche Ordnungen und Strukturen durchhalten und einfordern. (vgl. Gudjons 2003 nach Bromme)
„Frontalunterricht ist besser, weil man besser lernen kann wenn es ordentlich ist.“ (Leykauff, N. 19.05.2006 Grundlage: Bilder)
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Quellenverzeichnis
Bonz, Bernhard: „Methoden der Berufsbildung“, Hirzel - Stuttgart 1999
Gudjons, Herbert: „Frontalunterricht neu entdeckt“, Klinkhardt – Bad Heilbrunn 2003
Hüttner, Andreas: Technik unterrichten“, Europa – Nourney 2005 Meyer, Hilbert Unterrichtsmethoden II: Praxisband, Cornelsen –
Berlin 1987 Arnold, Rolf / Krämer-Stürzl, Antje: Berufs- und Arbeitspädagogik,
Cornelsen – Berlin 2005 Schiffler/Winkler: „Tausend Jahre Schule“ Stuttgart/Zürich 1987 2.
Auflage Schaub, H. /Zenke, K. G.: Wörtebuch der Pädagogik. München
2000, 4. Auflage Bromme, Rainer: „Der Lehrer als Experte“, Hans Huber – Bern 1992
Montag, 22. Mai 2006 Claudius Leykauff Folie 15
Am Ende wird meistens alles anders!
um 1750; Quelle:H. Gudjons 2003, S.15 (aus Schiffler/Winkler, 1987 S. 79)