mut zum handeln gd - mediendienste · mut zur zivilcourage 5 minuten farbe vhs alltagssituationen:...
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Partner der Jugendarbeit zu sein heißt für die Landesmediendienste Bayern: Medien
in allen Formaten und mit öffentlichen Vorführrechten zugänglich zu machen. Mit
Dokumentationen, Animations- und Spielfilmen werden die verschiedenen Aktivitäten
der Jugendarbeit unterstützt. Sie leisten damit ihren Beitrag zu einer breiten gesell-
schaftlichen Auseinandersetzung auch über Demokratie und Schlüsselqualifikationen
der Bürger für einen gewaltlosen Umgang miteinander.
Medien bestimmen in hohem Maße die Verhaltensweisen gerade junger Menschen.
Ihre kritische Analyse und das Durchschauen ihrer Mechanismen gehören zu den
Grundlagen politischer Bildungsarbeit. Über die Kooperation mit dem Bayerischen
Jugendring hinaus gibt es seit Jahrzehnten eine enge Zusammenarbeit mit der
bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, deren Programm an audio-
visuellen Medien die Landesmediendienste Bayern verleihen.
Die Landesmediendienste Bayern wollen mit dem vorliegenden Medienkatalog
Impulse für die Diskussion über Demokratie und Toleranz geben – in der Jugendarbeit
in Bayern, in den bayerischen Schulen, bei den Eltern, in Erwachsenenverbänden und
der Politik. Dies ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir mit unseren Medien fördern
wollen.
Wo l f g a n g M ay e r
Vo r s i t z e n d e r d e r L a n d e s m e d i e n d i e n s t e B ay e r n e . V.
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Editor ia l
Mut zum Handeln_gd 21.09.2001 10:55 Uhr Seite 1
Grußwort U2
Gerhard Engel, Präsident des
Bayerischen Jugendrings
Editorial Seite 1
Wolfgang Mayer, Vorsitzender der
Landesmediendienste Bayern e.V.
Gedanken zu: Z iv i lcourage Seite 3-4
Friedrich Schorlemmer,
Studienleiter an der Evangelischen
Akademie, Lutherstadt Wittenberg
Zivi lcourage – wagen Seite 5-7
Im Alltag Seite 6-7
Im Nationalsozialismus Seite 7
In ter v iew Seite 8-9
mit Jörg Breitweg, Vorsitzender der
Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork/
Mobile Jugendarbeit Bayern e.V.
Gewalt : Gegen-Gewalt Seite 10-22
Wie entsteht Gewalt? Seite 11-12
Gewalt in Diktaturen Seite 12-13
Gewalt gegen Ausländer Seite 14
Jugend und Gewalt Seite 14-16
Alptraum Krieg Seite 16-17
Die Macht der Bilder Seite 17
Extrem-von-rechts-und-links Seite 18-21
Gewalt, was tun? Seite 21-22
Deutschland wi rd bunt Seite 23-24wake up!Apropos tansfers-Filmdokumentationen
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Toleranz – üben Seite 25-36
Über Toleranz Seite 26-27
Politische Intoleranz Seite 28
Fremd in der Fremde Seite 29-30
In ter v iew Seite 31-32
mit Wolfgang Ettlich,
Dokumentarfilmer
Jugendliche Seite 33
Außenseiter Seite 33-34
Glauben Seite 35-36
Die Tugend des Verstehens Seite 37-39
Andreas de Bruin,
Ethnologe
Vor-Urteile Seite 40-43
Miteinander – leben Seite 44-49
Demokratie Seite 45
Menschenrechte Seite 45
Deutschland Ost-West Seite 46-47
Eine Welt Seite 48-49
Bayern Special Seite 50
Internet·Tipps Seite 51-54
Register Seite 55-56
Impressum Seite 56
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Gedanken zu: Z iv i lcourageFr iedr ich Schor lemmer
Unsere Demokratie lebt davon, dass es genug mündige Bürger mit Zivilcourage gibt,
jenem ganz alltäglichen Mut zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit, zum Sich-Einmischen in
den Streit oder zum Einschreiten gegen Gewalt und Zerstörung. Ziviler Mut ist nötig,
damit unsere Lebensumstände zivilisiert bleiben.
Lässt sich aber solcher Mut lernen oder gar lehren? Persönlicher Mut, ziviler Mut –
Mut also, aus eigenem Entschluss, auf eigenes Risiko und von niemandem abge-
fordert zu handeln.
Jedenfalls lässt sich so etwas nicht anweisen. Das widerspricht dem Wesen der Zivil-
courage. Aber Mut gewinnt ein Mensch, wenn er ermutigt und ermuntert wird. Das
kann durch das Beispiel anderer geschehen und dadurch, dass andere einem etwas
zutrauen und helfen, die Angst abzubauen.
Jedes soziale Leben heißt zuerst, ein Beispiel zu geben. Nachahmung ist da nicht
Nachäffung, sondern Nacheifern (ohne falschen Eifer!). Und abgucken ist hier ge-
radezu erlaubt und erwünscht. Wer ein Vor-Bild für sich findet, kann sein eigenes
Lebensbild „in Anlehnung“ entwerfen. Ein Vorbild hat dadurch besondere Wirkung,
dass das, was sich einer vornimmt, schon einmal durch einen anderen Menschen in
der Wirklichkeit war, also nicht bloße Vorstellung blieb. Aber ein Vorbild darf nicht er-
drücken oder überfordern. Doch es setzt Maßstäbe. Und solche Vorbilder müssen
nicht immer die großen Frauen und Männer der Geschichte sein. Ein vorbildhaftes
Verhalten kann jeder in seiner nächsten Umgebung entdecken. Was einem jungen
Menschen imponiert, das gibt ihm auch Kraft und eigene Gestaltungsfantasie für ein
Leben, das sich nicht an das bindet, was alle gerade denken oder wie die Masse
gerade gestimmt ist oder wie die Mehrheit durch suggestive Massenmedien einge-
stimmt wird.
Was in jungen Menschen zu wecken ist, was in ihnen positiv steckt, nämlich kritische
Wachheit, elementares Gerechtigkeitsgefühl, solidarisches Mitempfinden für den
Schwächeren, Aufbegehren gegen tote oder verlogene Konventionen heißt: Sich auf
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die eigenen Kräfte, den eigenen Verstand, die eigene Unterscheidungsfähigkeit zu
besinnen! Dem „Mut, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedie-
nen“ (Immanuel Kant) und daraus Handlung werden zu lassen, noch einen anderen
Mut hinzuzugesellen: sich der Kräfte des eigenen Herzens zu bedienen, selbst wenn
man dabei gegen Mehrheitsstimmungen steht. Zivilcourage ist nicht ganz Großes,
Heldisches, Außerordentliches, sondern vielmehr vieles Kleine, Alltägliche, Selbst-
Verständliche. Der Mut dazu wächst mit dem Üben. Niemand soll sich gleich über-
fordern, weil dies nur zur Resignation führt, sondern erste Schritte gehen, seine
Kräfte nicht überschätzen, aber eben auch nicht unterschätzen, sondern ausprobie-
ren und stärken durch Tun. Zivilcourage zu üben ist Sysiphosarbeit: Täglich neu begin-
nen, Scheitern positiv verarbeiten, sich des Sinns der Mühen bewußt zu bleiben.
Zivilcourage heißt: seine eigene unvertretbare Verantwortung zu übernehmen – und
das sowohl überlegt wie spontan eingreifend. Wer Zivilcourage zeigt, kalkuliert nicht
ängstlich die Folgen und bewahrt sich vor Selbstüberschätzung. Beherztes Tun! Wer
sich für jemand anderen einsetzt, kann auch vor sich selber bestehen – und braucht
die Gewissheit, dass auch andere für ihn einstehen.
Fr i e d r i c h S c h o r l e m m e r
S t u d i e n l e i t e r a n d e r E v a n g e l i s c h e n A k a d e m i e , L u t h e r s t a d t W i t t e n b e r g
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Ziv i lcourage – wagen
Schwerpunktfilm
I m Z w e i f e l s c h r e i e n
21 Minuten Farbe VHS
Sind wir Deutschen ein Volk von Wegsehern, dem es in erster Linie um die eigeneSicherheit geht? Sollte man bei Auseinandersetzungen Dritter eingreifen, auch wennman selbst Opfer werden könnte? Ein Beitrag aus einem Anti-Gewalt-Seminar derBerliner Polizei zeigt: es gibt Möglichkeiten, in Gewaltsituationen einzuschreiten,indem man sich mit anderen zusammentut, frühzeitig eingreift und z. B. den Täter mitSchreien zu einer schnellen Entscheidung zwingt.
D 1997 Nr. 70 97544 / VHS
Filmszene aus: Im Zweifel schreien.
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I m A l l t a g
18 Minuten Zivilcourage
20 Minuten s/w 16mm
Im August 1987 kam ein Asylbewerber in einemTübinger Supermarkt ums Leben. Er war von zweiAngestellten bei einem Mundraub gestellt undgewürgt worden. Als die Polizei 18 Minuten spätereintraf, war Javadi bereits tot: ein Neurologe befasstsich mit dem Entwurzelungssyndrom, das bei allenFlüchtlingen auftritt, ein Zeuge schildert den Tat-hergang und in Straßeninterviews äußern sichTübinger Bürger.D 1991Nr. 60 98140 / 16mm
BrandsatzSerie: Videoclips gegen Ausländerhass
7 Minuten Farbe VHS
Das Haus, in dem eine türkische Familie wohnt, wirdin Brand gesteckt. Ein Spaziergänger hat dasGeschehen beobachtet. Wird er eingreifen? DenFilm beendet ein Rap-Song gegen Ausländerfeind-lichkeit.D 1993Nr. 70 97285 / VHS
Dienstag – Gewalt in der U-Bahn
17 Minuten Farbe VHS
Der Film soll eine Ermutigung sein – sich in Gewalt-situationen aktiv für das Opfer einzusetzen: In einerFrankfurter U-Bahn belästigen zwei Skinheadseinen Farbigen. Wie werden die Fahrgäste reagie-ren? Eine versteckte Kamera beobachtet ihre Reak-tionen.D 1994Nr. 70 15429 / VHS
Gezählte Tage
70 Minuten Farbe VHS
Von der Mafia zum Tode verurteilt, lebt der italieni-sche Politiker Leoluca Orlando seit Jahren unterstrengster Bewachung. Sein Ziel ist es, die Mafia zubesiegen. Der Film vermittelt nicht nur Einblicke inein beinahe unvorstellbares Leben, er zeigt auch,was Orlandos Einsatz für Sizilien und Italien be-deutet.D 1993Nr. 70 18990 / VHS
Haltet den Dieb! Oder: Warum hilft mir keiner?
14 Minuten Farbe VHS
Die Szene wurde nachgestellt – aber sie hätteRealität sein können: unter den Augen einer taten-losen Menschenmenge entreißt ein Dieb einer Fraudie Handtasche. Allzu oft schauen Menschen zu,wenn andere in Not geraten.D 1988 Nr. 70 97257 / VHS
L.A. Confidential
132 Minuten Farbe DVD
Los Angeles in den frühen 50er-Jahren: Ed Exley,ein junger Polizist, wird mit der Realität des Diensteskonfrontiert. Bei seinem ersten „richtigen Fall“ ver-mutet er, dass die Version von einem Überfall hab-gieriger Schwarzer nicht stimmt. Seiner Ermittlungwerden Steine in den Weg gelegt, aber Ed lässtnicht locker, er geht Spuren nach, die in höchsteKreise führen. Im undurchdringlichen Sumpf vonGewalt, Korruption, Drogenhandel, Medienklüngelund Prostitution verwischen alle Ideale und Wert-maßstäbe. Dennoch erfährt der Held durch seineexistentiellen Erlebnisse eine neue menschlicheQualität.USA 1997Nr. 83 98992 / DVD
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Mut zur Zivilcourage
5 Minuten Farbe VHS
Alltagssituationen: im Bus, in der Kneipe, in der Fuß-gängerzone, im Zug, ermutigen zur Zivilcourage. EinSpot gegen Intoleranz beendet den Film.D 2000Neu im Verleih
GewissenSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
6 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Passanten verschiedener Altersgruppen äußernsich zum Thema „schlechtes Gewissen“. Ein Pfarrerund ein Richter werden zu ihrem Verständnis von„Gewissen“ befragt.D 1998Nr. 70 15635 / VHSNr. 91 15635 / Printmedium
Schwarzfahrer
12 Minuten Farbe s/w VHS/16mm
Eine ältere Dame beschimpft in der Straßenbahneinen Schwarzen und überschüttet ihn mit den gän-gigen Vorurteilen gegen Ausländer und Asylanten.Die anderen Fahrgäste hören zu – und tun nichts.Bei einer Fahrscheinkontrolle verschluckt derSchwarze das Ticket der alten Dame, so wird sie alsSchwarzfahrerin erwischt. Kein Fahrgast schreitetein, um ihr zu helfen.D 1992Nr. 70 18606 / VHSNr. 60 18728 / 16mm
Tausche Angst gegen Mut
30 Minuten Farbe VHS
Die ängstliche Maus Kloe und der mutige FliegerBox beschließen, Mut und Angst zu tauschen. EinFilm darüber, wie gemein und lähmend Angst ist undwie man sie mithilfe eines Freundes loswerdenkann.D 1992Nr. 70 99019 / VHS
Im Nat ionalsozial ismus
Rosa Weiss
15 Minuten Farbe VHS
Die zehnjährige Rosa Weiss erlebt in einer deut-schen Kleinstadt den Ausbruch des Zweiten Welt-kriegs. Sie ist nicht anders als andere Kinder – dochals sie von der Verhaftung eines jüdischen Jungenerfährt und nahe der Stadt ein Konzentrationslagerentdeckt, beschließt sie zu handeln: heimlich bringtsie den Kindern Lebensmittel.
D 1987Nr. 70 97237 / VHS
Schindlers Liste
187 Minuten s/w VHS/Printmedium
Der nationalsozialistische Industrielle Oskar Schind-ler hat in Polen mehr als 1.100 Juden das Lebengerettet. Teilweise an Originalschauplätzen gedreht,überzeugt der mehr als dreistündige Film vor allemin der Darstellung der Personen und Details. DasHandeln Oskar Schindlers ist ein Zeugnis aktiverMenschlichkeit.USA 1993Nr. 73 18853 / VHSNr. 91 18853 / Printmedium
Die Landesmediendienste Bayern
bieten ein umfangreiches Verleih-
angebot zu den Themen National-
sozialismus und Widerstand. For-
dern Sie dazu unseren Katalog
„Deutschland 1933 – 1945. Kon-
zentrationslager Dachau” an.
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Sie sind der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork / Mobile
Jugendarbeit Bayern e.V. Was war die Gründungsmotivation für diesen Zusam-
menschluss?
Streetwork erfuhr die letzten 5 Jahren einen regelrechten Boom. Allerorts wurden Pro-
jekte der aufsuchenden Sozialarbeit eingerichtet. Was unter der Arbeitsform zu ver-
stehen ist, blieb dabei allerdings in der Regel unbeantwortet. Weder die Arbeitgeber,
noch die KollegInnen wussten so recht, was genau Streetwork ist und leisten kann.
Eine Folge daraus war, dass das Niveau und die Rahmenbedingungen der Arbeit oft
schlecht sind und StreetworkerInnen ohne Unterstützung arbeiten müssen. Wir
Praktiker und Praktikerinnen haben uns zusammengeschlossen, um das zu ändern.
Was sind die Aufgaben und Ziele dieser Organisation?
Wir fördern die Fachlichkeit und den Austausch von Streetwork / Mobiler Jugend-
arbeit, erhöhen die Akzeptanz und Wirksamkeit des Ansatzes und verbessern die
Arbeitsbedingungen. Dazu nehmen wir folgende Aufgaben wahr: Zusammenschluss
der in Bayern tätigen Fachkräfte, Ermöglichung von Erfahrungsaustausch, Gestaltung
der Aus- und Fortbildung für unser Arbeitsfeld und Vernetzung auf bundesdeutscher
und europäischer Ebene. Des weiteren beraten wir bei der Einrichtung und Gestal-
tung von Streetworkprojekten und vertreten die Standards von Streetwork / Mobiler
Jugendarbeit.
Wo liegen die Schwerpunkte ihrer persönlichen Arbeit?
Ich bin natürlich auch als Praktiker tätig und arbeite in einem Münchner Vorort mit
Jugendlichen der rechten und linken Szene zusammen. Ich berate Jugendliche in
schwierigen Lebenssituationen und setze mich für verbesserte Lebensbedingungen
in der Gemeinde ein.
Wie sieht das in Ihrer täglichen Arbeit konkret aus?
Zunächst sind meine Kollegin und ich bemüht, Kontakt zu Jugendlichen aufzubauen
und zu halten, die für sich den „Freiraum der Straße“ nützen. Es sind Jugendliche, die
sich in Cliquen aufhalten, mit Drogen in Kontakt kommen, Streitereien mit Anwohnern
Interv iew mit Jörg BreitwegStreetworker
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durchzustehen haben und natürlich selbst immer wieder mit der „Gewalt der Straße“
konfrontiert werden. Wir sind Gäste in dieser Szene und schlagen Brücken zu ande-
ren Einrichtungen beziehungsweise zwischen Konfliktparteien von Jugendlichen.
Die Politik, soziale Organisationen und Medien sind aufgeschreckt durch die
Zunahme rechtsradikaler Gewaltbereitschaft – insbesondere von Jugendlichen –
gegenüber ausländischen Mitbürgern und sozialen Randgruppen. Können Sie
diese Beobachtung bestätigen?
Rechte Tendenzen treten in Wellenbewegungen immer wieder in der Jugendszene
verstärkt auf. Besonders dann, wenn politische Anlässe wie Asyldebatten oder Glo-
balisierungsdiskussionen öffentlich werden, spiegeln die Jugendlichen die gesell-
schaftlichen Stimmungen wider und radikalisieren diese.
Was sind die Gründe dafür?
Die Jugendphase beinhaltet viele Umbrüche und Verunsicherungen. Da sind Jugend-
liche natürlich sehr empfänglich für Elemente, die ihnen subjektiven Halt und Orien-
tierung geben. Die Welt in gut und böse aufzuteilen oder die Faszination und Klarheit
von Gewalt zu nutzen, ist dabei recht attraktiv.
Welche Möglichkeiten sehen Sie, dem entgegenzuwirken?
Streetwork / Mobile Jugendarbeit bietet hierbei eine große Chance. Indem wir die
Jugendlichen als Personen ernst nehmen und sie in ihrer jeweiligen Situation akzep-
tieren, erhalten wir Zugang zu dieser oft sehr eingeschworenen Welt der Jugend-
lichen. Wir haben die Möglichkeit, direkt Einfluss zu nehmen, Anstöße zu geben und
als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Über positive Erlebnisse und verläss-
liche Beziehung bieten wir den jungen Menschen Orientierung und Halt jenseits von
Feindbildern und Gewalt.
J ö r g B r e i t w e g , Vo r s i t z e n d e r d e r L a n d e s a r b e i t s -
g e m e i n s c h a f t S t r e e t w o r k / M o b i l e J u g e n d a r b e i t B ay e r n e . V.
c /o St reetwork Kichheim, Münchner St raße 6, 85551 Ki rchheim,
Tel : 089/ 90 46 85 33, s t reetwork.k i rchheim@mucl .de
D i e Fr a g e n s t e l l t e Pe t r a Ko n e r d i n g .
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Gewalt : Gegen-Gewalt
Schwerpunktfilm
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86 Minuten Farbe VHS
Die 16-jährige Sabine zieht zu ihrem Vater in eine Berliner Plattenbausiedlung.Schnell lebt sie sich in der neuen Umgebung ein. Über ihren Mitschüler Eddy lernt siedie Clique um den 18-jährigen jugendlichen Kriminellen Micha kennen. Eines Tagestrifft sie auf Micha – er hält ein Messer in der Hand – und nur ein paar Schritte weiterentdeckt sie einen Jungen in einer Blutlache – er ist tot. Ihr Schock vertieft sich, als
Micha sie am Telefon bedroht. Eddi beginnt, sich um Sabine zu kümmern, zwischenihnen wächst eine scheue Zuneigung. Was Sabine nicht weiss: auch Eddi ist in denMord verstrickt und nutzt die Beziehung nur um herauszufinden, was Sabine gesehenhat. Als Micha die Sache langsam zu heiss wird, will er Sabine loswerden. Die Situa-tion spitzt sich zu und es kommt zu einem dramatischen Showdown. Eine Geschich-te von Jugendlichen auf der Suche nach Identität im Teufelskreis von Gewalt.
D 1999Neu im Verleih
Filmszene aus: alaska.de.
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W i e e n t s t e h t G e w a l t ?
Alan und Naomi
95 Minuten Farbe VHS
Warum gerade ich, fragt sich Alan. Warum mussgerade er die verrückte Naomi besuchen, währendseine Freunde draussen Ball spielen? „Weil du einervon den Glücklichen bist“, sagt sein Vater. Das ver-steht Alan, als er Naomi kennen lernt. Sie ist einMädchen, das nicht spricht, das schreit, wenn mansich ihm nähert, das mit ansehen musste, wie dieNazis ihren Vater ermordeten. Vorsichtig holt Alansie zurück ins Leben. Eine einfühlsame, für Kinderverständliche Beschreibung von Angst, die vonGewalt und Hass bei Kindern ausgelöst wird.USA 1991Nr. 73 18764 / VHS
Balance
8 Minuten Farbe VHS/16mm
Fünf Figuren stehen auf einer schwebenden Platt-form. Wenn sich einer bewegt, kippt die Fläche unddie anderen müssen sie durch ihre Reaktion wiederins Gleichgewicht bringen. Alles geht gut, bis sicheiner eine „Kiste“ angelt. Alle möchten nun diesenGegenstand besitzen – die Balance wird nachhaltiggestört.D 1989Nr. 70 18593 / VHSNr. 60 18418 / 16mm
Es beginnt heute
117 Minuten Farbe VHS
Hohe Arbeitslosigkeit vieler Eltern mit den typischenFolgen von der Flucht in den Alkohol bis zur Ver-wahrlosung und Misshandlung der Kinder, chroni-scher Geldmangel, Ignoranz der Sozialbehördenund Politiker, mitunter auch Inkompetenz der Vorge-setzten. Das sind die Probleme, mit denen der jungeDirektor eines französischen Vorschulkindergartenstäglich konfrontiert wird. Trotz seines Engagementskann er in einer der Familien einen tödlichen Eklatnicht verhindern. – Ein packendes Sozialdrama überstrukturelle Gewalt, in einer sich auflösendenGesellschaft, ihre Auswirkungen insbesondere aufKleinkinder und das schwierige Unterfangen, diesenKindern eine Chance zu geben.F 1999Neu im Verleih
Gewalt ist GewaltSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
8 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Der Film beschreibt die historische Entwicklung des„Gewalt-Begriffs“ und seine Veränderung im Verlaufder Geschichte der BRD. Beispiele von Urteilendeutscher Gerichte zeigen, welche Zielsetzungendie Rechtsprechung verfolgt.D 1996Nr. 70 15469 / VHSNr. 91 15469 / Printmedium
Grasshoppers
9 Minuten Farbe VHS
In einer Collage berichtet der Film über Gewalt inverschiedenen Zeitepochen der Menschheit. Sostellt er in Frage, inwiefern es für das Töten undkriegerische Auseinandersetzungen berechtigteMotive gibt. Die originelle und witzige Machart, diemusikalische Untermalung geben ihm satirischenCharakter – und regen ohne den „gehobenen Zei-gefinger“ zum Nachdenken an.I 1990Nr. 70 97270 / VHS
k.o.
5 Minuten Farbe VHS
Die Vision eines Boxers, der von seinem Spiegelbildgetäuscht wird. Der Kampf vor oder mit dem Spiegelwird zum verwirrenden Spiel mit Illusion und Iden-tität, Perspektive und Identifikation. Mit dem Zer-brechen des Spiegels endet der Schlagabtausch,das Rätsel aber bleibt bestehen.CH 1992Nr. 70 97272 / VHS
Matrix
131 Minuten Farbe DVD
In nicht allzu ferner Zukunft: Computer haben dieMacht übernommen und kontrollieren die Menschenbis in ihr Bewußtsein hinein. Nur eine kleine Gruppedurchschaut die große Täuschung. Ihr Hoffnungs-träger ist Nero, der die Matrix lahmlegen und dieRückkehr in die Freiheit ermöglichen soll.USA 1999Nr. 83 99996 / DVD
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Recht auf GewaltSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
8 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Die Handelnden befanden sich in einem Span-nungsfeld: die Situation politischer Veränderungstellten die geltenden gesetzlichen Grundlagen inFrage. Ein Polizeischüler rechtfertigt seine Hand-lungsweise bei Demonstrationen in Bautzen imHerbst 1989. Der Interviewfilm skizziert in persön-lichen Stellungnahmen die Einschätzungen undHaltungen von Polizeikräften.D 1996Nr. 70 15507 / VHSNr. 91 15507 / Printmedium
Sprache und GewaltSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
10 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Im Sommer 1992 wurden in Rostock schwerefremdenfeindliche Gewalttaten – vorwiegend vonjugendlichen Tätern – begangen. Basierend aufdiese Ereignisse informiert der Film über denZusammenhang von Sprache und Gewalt.D 1996Nr. 70 15480 / VHSNr. 91 15480 / Buch
Der Taschendieb
93 Minuten Farbe VHS
Die Grossmutter verpflichtet den 10-jährigen Alexzur Verschwiegenheit: ihr sind von zwei Jungen dieErsparnisse geraubt worden. Die beiden zwingennun auch Alex dazu, sich an den Taschendieb-stählen zu beteiligen. Doch er setzt sich zur Wehr.Der Film zeigt eindrucksvoll, wie schnell unterungünstigen Voraussetzungen aus einem solidenMenschen ein Krimineller werden kann.NL 1994Nr. 73 99032 / VHS
G e w a l t i n D i k t a t u r e n
Im Dienst der Macht
43 Minuten Farbe VHS
Der Film erläutert die Organisationsstruktur undKompetenzen des Ministeriums für Staatssicherheitder DDR, seine Arbeitsmethoden und Einflussmög-lichkeiten. Die Informationen werden ergänzt durchInterviews mit Stasi-Opfern und ehemaligen Mit-arbeitern, die ausgestiegen waren.D 1998Nr. 71 03459 / VHS
Konservenfilm
18 Minuten Farbe VHS
In einer Großstadt wohnen Menschen, die als Kon-servendosen dargestellt sind. Auf Kommando wech-seln sie den Doseninhalt und propagieren lautstarkdie jeweilige Füllung. Wer dabei nicht mitmacht wirdvernichtet. Die Intervalle werden immer geringer bisschlußendlich die Dosen platzen. Der Trickfilm the-matisiert die Beherrschung von Massen.BG 1990Nr. 70 97273 / VHS
Der Mann auf dem Quai
100 Minuten Farbe VHS
Der Dokumentarfilm schildert die Geschichte einerdüsteren Kindheit, die in einer kleinen Provinzstadtauf Haiti Anfang der 60er Jahre spielt. Es ist die Zeitder Diktatur von François Duvalier, genannt PapaDoc. Sarah erfährt Ohnmacht und Willkür, aber auchden Mut und die Solidarität ihrer Großmutter und derNonnen, die sie verstecken. Eine Parabel über dieGewalt und ein Zeugnis der Menschlichkeit.D 2000Nr. 73 97792 / VHS
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Das Schlüsselspiel
7 Minuten Farbe VHS
Polen 1942. Der Vater einer kleinen Familie hält sichversteckt vor den SS-Schergen. Die Mutter arbeitettagsüber und so wird der kleine fünfjährige Sohndarauf trainiert, was er zu tun hat, wenn es klingelt.Durch eine fingierte Schlüsselsuche soll er die Leutevor der Tür hinhalten und auf die Frage: „Wo ist deinPapa?“ antworten: „Er ist tot“. Ein eindringlicherkurzer Spielfilm über Angstzustände unter diktatori-scher Verfolgung.F 1995Nr. 70 18746 / VHS
Verfolgt und vergessen –Sinti und Roma
61 Minuten Farbe VHS
Die Kamera begleitet eine Gruppe von Überleben-den des Zigeunerlagers im KZ Auschwitz. Sie er-innern sich an die Massenvernichtung und berichtenvon Diskriminierung im heutigen Deutschland.D 1985Nr. 71 15275 / VHS
Das stalinistische Erbeder DDR-JustizSerie:Denn wer nicht kämpft für das Recht, der hat immer recht
35 Minuten Farbe VHS
Die dreiteilige Dokumentation zeigt die Justiz alsInstrument der Machtsicherung der SED in derHochphase des Kalten Kriegs zu Beginn der 50er-Jahre. Dazu stellt sie Material aus Wochenschauen,Prozessakten, Propagandafilmen, Ton- und Filmauf-nahmen von Schauprozessen sowie Stellung-nahmen ehemaliger Justizangehöriger zusammen.D 1992Nr. 70 15379, 1. Teil / VHS Nr. 70 15380, 2. Teil / VHSNr. 70 15381, 3. Teil / VHS
verboten – verjagt – verbrannt
60 Minuten Farbe VHS
Das Video sammelt Texte, gesprochen von ErichKästner, Bertolt Brecht, Erich Mühsam, HeinrichHeine, Kurt Tucholsky, Joseph Roth, Max Hermann-Neiße, Else Lasker-Schüler, Joachim Ringelnatzund Klabund.D 1990Nr. 71 98924 / VHS
Wenn die Stummen schreien
25 Minuten Farbe VHS
Der Schießbefehl auf flüchtende DDR-Bürger wurdevon offizieller Seite stets geleugnet. Opfer ge-scheiterter Fluchtversuche, ein Todesschütze undder damalige Pressesprecher der DDR-Grenz-truppen stellen sich der Diskussion über diesesTabu-Thema.D 1990Nr. 70 03461 / VHS
Auf Wiedersehen, Kinder
105 Minuten Farbe VHS/16mm
Januar 1944 in Frankreich. Der elfjährige Julienkann sich nur schwer von seiner Mutter trennen.Nach den Weihnachtsferien kehrt er zurück ins Inter-nat. Dort sind drei neue Mitschüler eingetroffen. Inseiner Stellung als einer der Klassenbestenbekommt Julien nun durch Bonnet Konkurrenz.Bonnet ist hochintelligent und von Anfang an voneinem Geheimnis umgeben. Juliens Instinkt trügtnicht – Bonnet heißt eigentlich Kippelstein und istJude. Im Internat wird er vor den deutschen Be-satzern versteckt. Ein Küchenjunge jedoch denun-ziert das Versteck. Die drei jüdischen Schüler undder Leiter des Internats werden von der Gestapoabgeholt.F 1987Nr. 73 18322 / VHSNr. 63 18321 / 16mm
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Gewalt gegen Ausländer
Die Bombe tickt
45 Minuten Farbe VHS
Jessica, eine selbstbewusste junge Frau, besuchtihren Vater in einem Dorf in Mecklenburg-Vor-pommern. Sie muss dort erleben, wie grosse Teileder Bevölkerung gegen die Aufnahme von Asyl-bewerbern demonstrieren. Einige Skinheads ver-suchen, den Bus mit den Flüchtlingen in Brand zustecken.D 1993Nr. 70 18740 / VHS
Butcher Boy – Der Schlächterbursche
110 Minuten Farbe VHS
Die Geschichte einer zunächst unbeschwertenKindheit im Irland der frühen 60er Jahre, die abseh-bar, aber unaufhaltsam in einem Drama endet. Es istdie Geschichte des fantasiereichen Francie, demjeder soziale Halt durch seine Familie und Freundeverloren geht. Der Film wurde 1998 mit dem „Golde-nen Bären“ ausgezeichnet.Spielfilm IR / USA 1997Neu im Verleih
Do the right thing
119 Minuten Farbe VHS
Am Ende eines heißen Tages entladen sich in einemschwarzen Viertel Brooklyns die angestautenAggressionen gegen den einzigen Weißen derGegend, einen Pizzeria-Besitzer. Nachdem ein jun-ger Schwarzer bei einer Schlägerei mit der Polizeiums Leben gekommen ist, wird der Laden geplün-dert und angezündet. Die Ruine am folgenden Mor-gen signalisiert mehr als den Verlust einer Existenz-grundlage. Ein furios inszenierter Film, der sich zueiner beklemmenden, verstörenden Studie derGewalt entwickelt.USA 1988Neu im Verleih
2 1/2 Minuten
99 Minuten Farbe VHS
Drei junge Türken begleitet von zwei deutschenMädchen sind spätabends in der S-Bahn zu einerDisko in Ostberlin unterwegs. Sechs junge Männersteigen zu – sie sind auf Kneipentour. Rasch kommtes zu einem eskalierenden Streit – Messer werdengezogen. Die Auseinandersetzung dauert 2 1/2Minuten – die Fahrtzeit bis zur nächsten Station.Danach liegen drei der Deutschen verletzt amBoden, einer von ihnen stirbt wenige Tage später.Die Türken und ihre Begleiterinnen fliehen, beimnächsten Bahnstop. Der Türke, der zugestochenhat, wird festgenommen und vom Gericht wegenerwiesener Notwehr freigesprochen. Aggressions-bereitschaft und die Bereitschaft zur Verteidigungmit Waffen ergeben den Kreislauf von Gewalt.D 1997Nr. 73 18367 / VHS
J u g e n d u n d G e w a l t
Absturz nach der WendeSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
10 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Für Sebastian, 22 Jahre, bedeutete die Wende ein-schneidende politische und familiäre Veränderun-gen. Sebastian ist kriminell geworden, wurde inhaf-tiert und hat die Zeit „zum Nachdenken“ genutzt. Ihmwurde klar, wie schwierig es für ihn ist, zwi-schenmenschliche Spannungen auszuhalten. EinePsychologin erklärt die Folgen der gesellschaft-lichen Umstrukturierungen für Jugendliche.D 1997Nr. 70 15524 / VHSNr. 91 15524 / Printmedium
Ausgerastet
88 Minuten Farbe VHS
Nach einem Streit mit ihrem Freund Dennis verlässtdie 17-jährige Anne die Disko und fährt nach Hause.Am nächsten Tag erfährt sie aus der Zeitung, dassgenau vor dieser Disko ein Junge brutal gefoltertund getötet wurde. Die Ermittlungen der Polizei ver-dächtigen zwei Männer und eine Frau. Waren esDennis, sein Freund Raf und Nicole? Anne
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beschleicht ein schrecklicher Verdacht. Sie liebtDennis, befürchtet aber, das er in die Tat verwickeltsein könnte. Nur ihrem Tagebuch kann Anne IhreBefürchtungen anvertrauen. Mit ihrem Vater kommtes zu einem heftigen Streit, als sie erfährt, dass erdas Tagebuch gelesen hat. Hat er Dennis und seineFreunde bei der Polizei angezeigt? Im Zweifel, wasin dieser Nacht wirklich geschehen ist, besucht sieDennis in der U-Haft. Wäre er zu einem solchen Ver-brechen fähig?D 1996Nr. 73 35056 / VHS
Das Baumhaus
124 Minuten Farbe VHS
Der Vater eines 11-jährigen Zwillingspärchens leidetunter einem Vietnam-Trauma. Gemeinsam mitFreunden baut sich das Zwillingspärchen ein Baum-haus, das es gegen eine gewalttätige Kinderbandeverteidigen muss.USA 1995Neu im Verleih
Der Fünfzigmarkschein
25 Minuten Farbe VHS
Janis wird in eine Prügelei verwickelt und völlig uner-wartet hilft ihm der ältere Kalle. Noch überraschterist Janis, als Kalle ihn mit zu seinen Freunden zumBaggersee mitnimmt. Doch die Freude über denneugewonnenen Freund ist von kurzer Dauer, dennam Abend behauptet Kalle, ein Fünfzigmarkscheinsei ihm geklaut worden. Er verdächtigt Janis, behältseine Badetasche und fordert unter Androhung vonPrügel Ersatz. Bald erkennt Janis, dass er nicht dereinzige ist, der von Kalle erpresst wird. Gemeinsammit anderen setzt er sich zur Wehr.D 1998Nr. 70 18346 / VHS
Ich hab immer ein Messer dabeiSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
9 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Immer mehr Jugendliche bewaffnen sich undglauben, sich auf diese Weise gegen die Gewaltihrer Altersgenossen schützen zu können. In Spiel-szenen wird Gewalt auf dem Schulhof dargestellt,typische Orte für Gewaltaktionen werden eingeblen-det. Jugendliche berichten in Interviews, wie sieGewalt und Aggression im Alltag erleben. Eine Talk-runde problematisiert das Thema Gewalt im Alltag.D 1995Nr. 70 15571 / VHSNr. 91 15571 / Printmedium
Jugend und Kriminalität
19 Minuten Farbe VHS
Am Beispiel eines konkreten Falls, an dem mehrereJugendliche beteiligt sind, werden folgende Fragenangesprochen: Aus welchen Beweggründen be-gehen Jugendliche kriminelle Delikte? Wie gehensie selber damit um, und wie reagieren ihre Eltern,Lehrer, wie Freund oder Freundin?D 1994Nr. 70 97770 / VHS
KillerBoots
20 Minuten Farbe VHS
Inhalt: jugendliche Gewalt. Form: eine Produktions-beschreibung von Stiefeln und Schädeln. Was istdas Gute an Stiefeln mit Stahlkappen? Was ist dasGute an Menschenköpfen? Was passiert, wennbeide auf der Straße aufeinandertreffen? Der Filmzeigt Folgen von Gewalt. Gebrauchsgegenständewerden zu Symbolen der Gewalt und schließlich zuWaffen. Der Film ist eine Collage, ein Statement,eine Frage und eine ungewöhnliche Auseinander-setzung mit jugendlicher Gewalt.D 1997Nr. 70 97661 / VHS
Kurz und schmerzlos
95 Minuten Farbe VHS
Für die drei jungen Männer aus Hamburg ist Freund-schaft ein Schwur: der Türke Gabriel, der SerbeBobby und Costa, der Grieche. Früher waren sieeine Gang – doch als Gabriel aus dem Gefängniszurückkehrt, ändert sich alles. Er will „erwachsen
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werden“ und möchte zurück in die Türkei. Costa hältsich mit kleinen Diebstählen über Wasser, undBobby versucht, bei der albanischen Mafia unterzu-kommen. Als sich Gabriel in Bobbys Freundin ver-liebt, geraten die Freunde in einen eifersüchtigenStreit, der tödlich endet.D 1998Nr. 73 35064 / VHS
Moskito: Hinter Gittern
43 Minuten Farbe VHS
Ein Film über Jugendkriminalität und Strafvollzug.Junge Gefangene, ihre Freundinnen und Angehöri-gen kommen zu Wort. Es werden folgende Aspekteaufgegriffen: Leben im Strafvollzug, Jugendarrest,soziale Bindungen, Partnerschaft, Drogen, Sexua-lität ... Videoclips, Sketche, Cartoons und Interviewsgeben umfangreiche Informationen.D 1994Nr. 70 18938 / VHS
Der Pakt – wenn Kinder töten
98 Minuten Farbe VHS
Nicolas und Eva – beide 15 Jahre alt – sind Aussen-seiter in der Schule. Nicolas wird von seinem Vatersexuell missbraucht, Eva lebt ständig in der Furcht,von dem neuen Liebhaber ihrer Mutter verprügelt zuwerden. Vorsichtig freunden sich Nicolas und Evaan. In ihrer Verzweiflung schlägt Eva ihm einem Paktvor: Sie wird seinen Vater töten, er im Gegenzug ihreMutter. Ohne den Vorschlag wirklich ernst zu neh-men, geht Nicolas darauf ein, bis Eva ihren Teil derVereinbarung erfüllt, und er nachziehen soll...D 1995Nr. 73 97510 / VHS
„Ein Tritt mehr ...” – Gewalt unter Jugendlichen
19 Minuten Farbe VHS/16mm
Andy verbüßt eine zweijährige Jugendstrafe wegengefährlicher Körperverletzung. In Rückblenden wer-den seine Erlebnisse in der Familie, auf dem Schul-hof und seine Suche nach Identität nachgezeichnet.D 1994Nr. 70 97631 / VHSNr. 60 18788 / 16mm
Svens Geheimnis
88 Minuten Farbe VHS
Sven, Swetlana und Julia gehen mit großen Schrit-ten auf eine Karriere als Kriminelle und Prostituiertezu. Gegen ein horrendes Entgelt stehen die beidenSchwestern unter dem Schutz der Schulgang„Homeboys“. Sven treibt für die Gang SwetlanasSchulden ein und bewährt sich als Taschendieb. Sowill es der Zufall, dass er einer Frau die Geldbörsestiehlt, die sich am nächsten Morgen als die neueKlassenlehrerin, Vera Loew, vorstellt. Sie will Svenund Swetlana unbedingt helfen. Doch ihr Vertrauenauf pädagogische Erfolge wird schon bald durch dieGang-Bosse erschüttert.D 1995Nr. 73 35053 / VHSNr. 73 99035 / VHS
A l p t r a u m K r i e g
Alptraum Krieg
30 Minuten Farbe VHS
Kinder aus dem ehemaligen Jugoslawien berichtenüber ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Krieg. DerFilm eignet sich sehr gut für die Behandlung diesesThemas im Unterricht.B 1993Nr. 70 42705
Johnny zieht in den Krieg
110 Minuten Farbe VHS
Der 17-jährige Johnny wird im Ersten Weltkriegschwer verwundet. Ohne Augen, Nase, Mund,Ohren und Glieder muss er künstlich ernährt wer-den. Da die Ärzte davon ausgehen, dass das Gehirnirreversibel geschädigt ist, wird er bedenkenlos amLeben erhalten. Doch Johnny entwickelt einenneuen Wahrnehmungssinn und entdeckt, dass erdurch rhythmische Bewegung des Kopfes seinerUmwelt Zeichen geben kann. Verständnis findet ernur bei einer Krankenschwester. Sie möchte ihn, sei-nem Wunsch gemäß, sterben lassen. Doch der Planwird entdeckt und vereitelt.FBW: „besonders wertvoll“, mehrere FilmpreiseUSA 1971Nr. 73 98046 / VHS
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Smile
14 Minuten Farbe 16mm
Ein besonderer Antikriegsfilm. Er erzählt dieGeschichte der menschlichen Gewaltinstrumentenvon den Knüppeln der Urzeit bis zu den modernenRaketen. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die sichscheinbar willenlos für den Krieg missbrauchenlassen. Der Sohn zieht genauso in den Krieg wie derVater – schließlich stehen sie sich als Gegnergegenüber und der Sohn erschießt den Vater.D 1978Nr. 60 18285 / 16mm
D i e M a c h t d e r B i l d e r
„Brutale Jugend”und die Rolle der Medien
60 Minuten Farbe VHS
TV-Projekt „gegen Gewalt in Hamburg“: Besteht einZusammenhang zwischen der Gewalttätigkeit vonJugendlichen und der Medienberichterstattung?Welches Bild vermitteln die Medien? Werden da-durch Ängste in der Bevölkerung unnötig geschürt?D 1998Nr. 70 98928 / VHS
Kriege, Krisen, KatastrophenSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
8 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Auf allen Kanälen berichten Nachrichtensendungentäglich über Kriege, Krisen, Katastrophen. Der Filmthematisiert, wie Nachrichten gestaltet werden undkommerzielle Interessen zunehmend die Bericht-erstattung bestimmen. Dramatik und Sensationstehen im Vordergrund. Was Jugendliche von diesen„News“ halten und wie sie damit umgehen fängt derFilm in Interviews ein.D 1996Nr. 70 15482 / VHSNr. 91 15482 / Printmedium
Die Grausamkeit der Bilder
22 Minuten Farbe VHS/16mm
Die Lust des Menschen an grausamen Bildern undEreignissen ist so alt wie der Mensch selbst. Analten Märtyrerbildern und Folterkammern, an heuti-ger Berichterstattung über Kriegsgreuel und an„Rocky-Filmen“ zeigt sich diese Faszination.D 1998Nr. 70 97771 / VHSNr. 60 18340 / 16mm
It’s only fictionSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
9 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Zur Frage, wie mediale Gewaltdarstellungen aufJugendliche wirken, stellt die Dokumentation zweiExpertenmeinungen gegenüber: ein Medienwissen-schaftler skizziert den Stand derzeitiger For-schungsergebnisse, ein Jugendrichter berichtet, wieer über Straftaten entscheidet, die sich an Medien-darstellungen orientieren. Was Jugendliche selbstdazu denken zeigt eine Studiodiskussion.D 1996Nr. 70 15462 / VHSNr. 91 15462 / Buch
Todesspiele – Wenn GewaltbilderWirklichkeit werden
60 Minuten Farbe VHS
Jugendliche haben in Frankreich eine „pumpgun“erworben. Mit der Waffe erschießen sie einen völligunbeteiligten Familienvater und werden nur zufälligentdeckt. Die unbearbeitete Fernsehsendungrecherchiert die Beweggründe des 23-jährigenSascha. Waren es seine Computerspiele – er besaßmehr als tausend, alle mit gewalttätigen Inhalten –die seine Hemmschwelle senkten?D 1998Nr. 70 97730 / VHS
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Extrem-von-rechts-und-links
Achtung Rattenfänger
8 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Die gesprochene Sprache ist nicht nur Mittel derKommunikation, sondern auch der Manipulation undInstrument der rechtsextremistischen Demagogie.Die sprachwissenschaftliche Analyse von Redeaus-schnitten Franz Schönhubers und Jörg Haiders zeigteindrücklich, wie beide Politiker unbewusste Ängsteansprechen und provozieren: der zynistische Aufrufzur Gewalt angesichts der Bedrohung des eigenenLebensbereiches durch fremde, übermächtige Kul-turen trifft auf eine gewaltbereite Anhängerschaft.Ein Dokument über die Macht der Sprache.D 1996Nr. 70 15499 / VHSNr. 91 15499 / Buch
American History
118 Minuten Farbe VHS
Der charismatische Skinhead Derek hat vor einigenJahren drei junge schwarze Männer, die sich an sei-nem Auto zu schaffen machten, umgebracht. Mitdieser Tat wurde er zu einer Ikone der White-Power-Bewegung. Derek musste dann im Gefängnisschmerzhaft lernen, dass seine rigide, hasserfüllteWeltanschauung ein Irrweg war: vor allem dieschwarzen Häftlinge halfen ihm, im Knast zu über-leben. Wieder auf freiem Fuss, will er sich um seinenBruder Danny kümmern, nach dem Vorbild seinesgroßen Bruders hatte auch er sich der Neonazi-Bewegung angeschlossen. Gemeinsam mit einemengagierten Lehrer, versucht er, Danny aus derSzene herauszuholen – doch die Spirale aus Hassund Gewalt lässt sich nicht so einfach stoppen.Spielfilm USA 1998Neu im Verleih
Bab el-Qued City
92 Minuten Farbe VHS
Die bewegte Chronik einer Jugend, deren Zukunftdurch Wirtschaftskrise und wachsende Intoleranzverdunkelt wird: ein universelles Bild einer ganzenGeneration. Die Träume der algerischen Jugendsind auch die Träume der deutschen Jugend. Gesell-schaftliche Mechanismen sind vergleichbar. Hoff-nungslosigkeit ist der ideale Nährboden für den Fun-damentalismus in Algerien, wie für den Rechtsextre-mismus hier.D 2000Nr. 73 97794 / VHS
Deutschland im Herbst
116 Minuten Farbe VHS
Der Herbst 1977 ist ein heißer Herbst in Deutsch-land: Entführung und Ermordung von Hans-MartinSchleyer, die Ereignisse von Mogadischu, dann dieSelbstmorde führender Mitglieder der RAF. ElfRegisseure haben für diesen Film ihre Sicht auf diegeistig-politische Situation in der Bundesrepublik indieser Zeit beigesteuert. Dokumentarische Aufnah-men von den Trauerfeierlichkeiten nach dem TodeSchleyers, vom Bundeswehrmanöver „StandhafteSchatten“, vom SPD-Parteitag und von der Beerdi-gung der drei Stammheimer Häftlinge wechseln mitgrotesken Spielszenen, einem Interview mit HorstMahler, einer Selbstdarstellung R. W. Fassbinderssowie mit dem Disput um die Absetzung einer Anti-gone-Inszenierung. Als verbindendes Element fun-giert eine fiktive Geschichtslehrerin auf der Suchenach den „Grundlagen der deutschen Geschichte“.FBW: „besonders wertvoll“, Bundesfilmpreis 1978D 1978Nr. 73 98132 / VHS
Gefahr von rechts
74 Minuten Farbe VHS
Das Video zeigt einen Kurzspielfilm zum ThemaNeofaschismus: eine Klasse schützt ihre türkischeMitschülerin vor ausländerfeindlichen Jugendlichen– ergänzt von inszenierten Interviews mit elf Repu-blikaner-Wählern und einem dokumentarischen Teil.Das Video bedarf pädagogischer Begleitung.D 1989Nr. 70 18679 / VHS
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Glaube, Liebe, Hoffnung
88 Minuten Farbe VHS
Über ein Jahr lang begleitet das Kamerateam umAndreas Voigt eine Gruppe von Jugendlichen inLeipzig. Als sie den Film 1992 beginnen, sitzt Dirkwegen eines Überfalls auf ein Ausländerwohnheimim Gefängnis, Jeanine, seine Freundin wartet aufihn. André ist Skinhead, arbeitet auf einem Weih-nachtsmarkt und macht Musik. Was ist aus ihnen amEndes des Jahres geworden? Alte Werte sind ver-schwunden, neue Beziehungen zerbrechen im all-täglichen Existenzkampf, bessere Aussichten gibtes kaum. Was bleibt dieser Generation in einerGesellschaft, die sie nicht braucht?D 1994Nr. 70 97521 / VHS
Hooligans – Blutiger Elfmeter
21 Minuten Farbe VHS
Negativer Höhepunkt der Fussballkrawalle sind dieVorfälle während der WM 1998 in Lens/Frankreich:Deutsche Hooligans greifen den Gendarm DanielNivel an und verletzen ihn schwer. Auch beiBundesliga-Spielen kommt es oft zu Ausschreitun-gen. In diesem Film geht es um ein Spiel BorussiaMönchengladbach gegen den BVB Dortmund. Wirbegleiten Dortmunder Hooligans und parallel dazuPolizei und Sozialarbeiter, die mit unterschiedlichenMitteln die Eskalation von Gewalt verhindern wollen.Doch im Verlauf des Tages wird die Gewaltbereit-schaft unbeherrschbar.D 2000Nr. 70 97768 / VHS
Kahlschlag
105 Minuten Farbe VHS
Robin, 16 Jahre alt, lebt mit seiner Mutter in einerGroßstadt. Ihr Verhältnis ist von Konflikten undDistanz geprägt. Oft ist er wütend und aggressiv. Erwird Opfer eines Überfalls junger Türken, läuft vonzu Hause weg, schließt sich rechtsgerichtetenFreunden an und nimmt teil an ihren Aktionen. Beieinem Überfall auf ein türkisches Jugendzentrumwird ein Kind verletzt und Robin geht auf Distanz zuseiner Gruppe. Nun wird er als „Verräter“ selbst zumOpfer.D 1993Nr. 73 18752 / VHS
Kameradinnen – Die rechte Frauenfront
27 Minuten Farbe VHS
1992 wurde die deutsche Innenpolitik für die rechts-radikale Szene zur Bühne. In sich aber ist dieseSzene zerstritten: gewalttätige Aktionen schweißenzwar ihre Kampftrupps zusammen, aber die meistenmöchten sich nicht die Hände schmutzig machen.Rückhalt bekommen sie immer wieder von denen,die bislang nicht zu hören waren, von Frauen.D 1993Nr. 70 18665 / VHS
Lost Sons
68 Minuten Farbe VHS
Ingo Hasselbach sucht sieben Jahre nach seinemspektakulären Ausstieg aus der Neonazi-Szeneimmer noch nach einem normalen Leben. Derschwedische Dokumentarfilmer Fredrik vonKrustenstjerna begleitet den Aussteiger seit 1997mit der Kamera. Ingo Hasselbach machte in den 90-er Jahren als neonazistischer Agitator Schlagzeilenund leistet heute in Schulen Aufklärungsarbeit. SeinVater hingegen, Hans Canjé, ging als überzeugterKommunist und Antifaschist in die DDR. Dort mach-te er als Journalist Karriere. Anhand der beiden Bio-grafien zeigt der Film, wie Ideologien aufeinanderprallen und unüberbrückbar Distanz schaffen. EineSprachlosigkeit, die nicht nur für diese Vater-Sohn-Geschichte charakteristisch ist.Dokumentarfilm D/S 1999Neu im Verleih
Moskito: Junge Ausländer
44 Minuten Farbe VHS
Das Verhalten deutscher Jugendlicher gegenübergleichaltrigen Ausländern und die Erfahrungenausländischer Jugendlicher mit „einheimischen“Deutschen. Auch Skinheads kommen zu Wort. Aufjeden dokumentarischen Teil folgen Sketche, diehumorvoll und satirisch die Situation auf den Punktbringen.D 1993Nr. 70 98164 / VHS
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Nazis von gestern im Netz von heute
30 Minuten Farbe VHS
Schon online „Mein Kampf“ gelesen? Wie wär’s miteinem Adolf-Hitler-Bildschirmschoner? Wie alle, pro-fitieren auch Altnazis und Neofaschisten vom Inter-net; ihre Texte, Thesen und Symbole sind so leichtzugänglich wie nie zuvor. Doch die neue Technolo-gie haucht alten Phrasen kein neues Leben ein. DieInhalte werden nicht spannender, die dazuge-hörigen Websites sind meistens langweilig, seltenaktuell.D 1999Nr. 70 97997 / VHS
Raus aus der Haut
90 Minuten Farbe VHS
DDR im Herbst 1977, zur Zeit der Schleyer-Ent-führung in Westdeutschland. Markus steht auf Anna,aber Anna steht auf Rand, und das nicht nur wegender Rockband. Der dogmatische Schuldirektorertappt Anna mit RAF-Fotos aus dem „Spiegel“. Nunwill er ihre Bewerbung für ein Medizinstudium ver-hindern. Um Anna zu imponieren, stiehlt Markus dasbrisante Material aus dem Lehrerzimmer. Der Dieb-stahl fliegt auf, Markus und Anna sind in einer Zwick-mühle, aus der sie sich in RAF-Manier zu befreiensuchen.D 1997Nr. 73 35061 / VHS
Republikaner auf Zeit
58 Minuten Farbe VHS
Unter falschem Namen hat sich der Kölner Journa-list Michael Schomers als Republikaner ausgege-ben. In dieser Zeit hatte er eine Vielzahl von Ämterninne. Seine Dokumentation gibt Einblicke in den poli-tischen Alltag einer Partei, die nach faschistischerTheorie von der Ungleichheit der Menschen ausgehtund davon ungleiche Rechte ableitet. Die Parteipflegt die Vision eines neuen grossdeutschen Rei-ches und hat eine starke Affinität zur Gewalt. Auchdie Undercover-Tätigkeit eines Journalisten wirdthematisiert.D 1991Nr. 71 15340 / VHS
Stau: Jetzt geht’s los
83 Minuten Farbe VHS
Glatze, Tätowierung, Springerstiefel, das sind dieNeonazis wie wir sie aus dem Fernsehen kennen.Wie wir sie fürchten, wenn sie durch die Straßen zie-hen. Thomas Heise zeigt fünf von Ihnen, zeigt ihrenAlltag in Halle und was hinter ihren Aggressionensteckt: Ängste, Verwirrung, Hilflosigkeit. Der Film willkein Verständnis wecken. Er will verstehen. Das istder einzige Weg, etwas gegen Hass und brauneIdeologie unter Jugendlichen zu tun.D 1992Nr. 73 18650 / VHS
Störenfriede
70 Minuten Farbe Medienpaket
Ein Medienverbundprogramm (Videofilm mitÜbungssequenzen plus Handbuch mit Trainings-anleitungen) zur Prävention rechtsextremistischerAktivitäten. Es will Anregungen und Handreichun-gen für die praktische Präventionsarbeit mit Jugend-lichen geben, Pädagogen u. a. Sicherheit im Ein-schätzen von Rechtsextremisten und gefährdete Ju-gendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung för-dern.D 1999 Nr. 90 16801 / Medienpaket
Terror und Tantiemen: Über die neuenStrategien der Rechtsextremisten
30 Minuten Farbe VHS
Dokumente aus dem „rechten Lager“ und State-ments von Experten zeigen: die rechtsextreme Ideo-logie ist Teil des bundesrepublikanischen Alltagsgeworden. Rechtsradikale, nationalistische undrechtspopulistische Parteien sind Bestandteil despolitischen Lebens, und Ausländerfeindlichkeit undRassismus sind „hoffähig“ geworden.D 1997Nr. 70 97491 / VHS
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Thomas K. (22)
43 Minuten Farbe VHS
Eigentlich hat Thomas K. bis 1986 eine ganz nor-male Entwicklung durchgemacht – doch seither warer viermal in Haft. „Republikflucht“ und „Rowdytum“wurden ihn vorgeworfen. Die Mauer ist 1989 gefal-len, doch Thomas K. hat mittlerweile eine eigene imKopf errichtet: er ist Neonazi. Stereotype Antwortenhabe ihm die SED auf seine Fragen an den Staatgegeben. Jetzt antwortet er selbst stereotyp. Nochvor dem Sturz des SED-Regimes hat Peter Krügersein Porträt begonnen – ein heißes Eisen, denn offi-ziell gab es in der DDR keine Neonazis. Zu Beginnseiner Arbeit wollte ihm Peter Krüger auch einenAusweg zeigen – der Versuch scheiterte.D 1992Nr. 70 18627 / VHS
Tod eines Skinhead
31 Minuten Farbe VHS
Roger, 17, Skinhead, wird erschlagen aufgefunden.Täter waren seine Freunde aus der Neonazi-Szene.Der Film porträtiert den Jugendlichen, indem erMenschen aus seinem unmittelbaren Lebensumfeldzu Wort kommen läßt und zeichnet so den Weg vonfamiliären Spannungen zum Skinhead, zum Mitgliedder „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“. Er be-teiligt sich an rassistischen Ausschreitungen – dochzunehmend leidet er unter Gruppendruck und packtschließlich bei der Polizei aus – für ihn mit tödlichemAusgang.D 1995Nr. 70 18988 / VHS
Wotans Wiederkehr
45 Minuten Farbe VHS
Naturaufnahmen und Ausschnitte aus rituellenHandlungen zeigen das Lebensgefühl neuheid-nischer Gedankenwelt. Ein „Kultstättentourismus“unternimmt Wanderungen zu Kraftorten und altenKultplätzen. Die „Heidnische Gemeinschaft Berlin“wird vorgestellt. Die Gylfiliten des Krefelders Wolf-gang Kantelberg vertreten offen neonazistischesGedankengut. In Interviews kommen Mitglieder derBerliner Gemeinschaft sowie Kantelberg selbst zuWort. Fachleute nehmen zu den historischen undweltanschaulichen Fragen Stellung. Sie zeigen dasFehlen einer kritischen Auseinandersetzung.D 1990Nr. 70 18060 / VHS
G e w a l t – w a s t u n ?
Angst haben und Angst machen
31 Minuten Farbe VHS
Rauben, „Abziehen“, Prügeln: Die Angst vor Gewalt-taten hat in den vergangenen Jahren stark zuge-nommen. Übergriffe aus nichtigen Anlässen sindimmer häufiger. Ein Grund: Die Kluft zwischenArmen und Reichen wird grösser und spaltet unsereGesellschaft. Eine Dokumentation über Angst undGewalt und über mögliche Gegenstrategien.D 1998Nr. 70 97996 / VHS
Da bin ich eben ausgerastetSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
9 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Eine Analyse über die Eskalation eine Konflikts. Einkonkretes Beispiel zeigt, wie eine verbale Auseinan-dersetzung in einen tätlichen Angriff übergehenkann. Als Grundvoraussetzung für einen Austauschvon Meinungen muss ein Regelsystem anerkanntwerden, das alle Teilnehmer respektieren. Werdendiese Regeln verletzt oder übertreten, gerät dieDebatte außer Kontrolle. Die letzte Möglichkeit, als„Sieger“ aus dieser Situation hervorzugehen,scheint die Anwendung von Gewalt.D 1995Nr. 70 15454 / VHSNr. 90 15454 / Printmedium
Konstruktiv streiten
3 x 10 Minuten Farbe Medienpaket
Drei Filmbeiträge, jeweils 10 Minuten, zu Streitsitua-tionen: 1. Schule – Streiten lernen: der Versuch einerDortmunder Schule, gemeinsam mit den SchülernAlternativen für den sozialen Umgang zu finden.Statements von Schülern zum Thema Gewalt. 2.Beruf – Streitmodell Sozialplan: beschreibt eineKonfliktsituation in der Arbeitswelt. 3. Politik – Streit-kultur. Das Medienpaket beinhaltet eine Begleit-publikation.D 2000Neu im Verleih
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Jacquelines Tod
30 Minuten Farbe VHS
Der Alltag eines deutschen Jesuitenpaters im Slumder kolumbianischen Drogenmetropole Cali. Erfolg-reich hat er Verbesserungen für die Armen erkämpftund Schulen errichtet; machtlos muss er aber derGewalt unter den Slumbewohnern zusehen, woMädchen wie Jacqueline eher zufällig sterbenmüssen.D 1995Nr. 70 97369 / VHS
Jugendbeauftragte der Polizei –gemeinsam gegen Gewalt
60 Minuten Farbe VHS
TV-Projekt „Gegen Gewalt in Hamburg“: Die Auf-gaben und Ziele der Jugendbeauftragten und dieBedeutung der polizeilichen Präventionsarbeit.D 2000Nr. 70 98929 / VHS
Spaß und Langeweile
87 Minuten Farbe VHS
Der Film gibt Einblicke in die Welt von Skins undAutoknackern. Er ist kein sensationeller Insider-bericht, sondern beobachtet die Bemühungen einesBewährungshelfers, vier Jugendliche nach einer ver-büßten Strafe wieder in die Gesellschaft zu integrie-ren.D 2000Nr. 70 98999 / VHS
Tropfen auf den heißen Stein? Streetworker in Berlin
35 Minuten Farbe VHS
Ein Film, der den mühsamen Prozess der Auseinan-dersetzung der Streetworker/innen mit den Jugend-lichen beschreibt. Sie wissen um die Grenzen ihrerMöglichkeiten. Was zählt, ist ihr persönliches Enga-gement. „Wir sehen unsere Jugendlichen nicht alsKriminelle“, sagt Mehmet, der eine Gruppe türki-scher Jugendlicher betreut. „Wir bauen Vertrauenauf. Vertrauen ist unser Kapital.“D 1995Nr. 70 97438 / VHS
Zurückschlagen? Dazwischengehen?Wegschauen?
15 Minuten Farbe VHS/16mm
Das Gefühl der Bedrohung durch jugendlicheGewalttäter nimmt in unserer Gesellschaft ständigzu. Wie soll man sich mit der Gewalt auseinander-setzen? Wie verhält man sich in einer bedrohlichenSituation? Der Film zeigt an Beispielen möglicheVerhaltensweisen, die danach von einer Jugend-gruppe analysiert werden. Die abschließende Auf-bereitung gibt viele Anregungen für den Umgang mitGewalt.D 1996Nr. 70 97350 / VHSNr. 60 97349 / 16mm
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Internet-Tipps Seite 51
Weitere Kontaktadressen gibt es
bei den Stadt- und Kreisjugend-
ringen, bei den regionalen Jugend-
ämtern oder beim Jugendkontakt-
beamten der örtlichen Polizei.
Unter www.aktion-tu-was.de finden
Sie die Initiative der ProPK für mehr
Zivilcourage (ProPK-Programm Polizeili-
cher Kriminalprävention der Länder und des
Bundes).
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Vor fast 10 Jahren hatten wir mit unserem Film „Als die Gäste blieben ...“ (Landes-
mediendienste Nr. 70 15421) die türkische Gemeinde in der oberfränkischen, katho-
lischen Kleinstadt Forchheim porträtiert. Die Reaktion – viel Sympathie, aber auch
Überraschung und Staunen: über die unbekannten Bilder von der Forchheimer
Moschee, das muslimische Gräberfeld auf dem Friedhof oder das Opferfest, an dem
türkische Muslime im Nachbardorf bei einem Schäfer Bocklämmer schlachteten. Im
Grunde präsentieren wir Alltägliches, es lag nur ausserhalb der Wahrnehmung.
Deutschland war zu einem Einwanderungsland geworden. Wie in dieser Kleinstadt
geschah es wohl überall auf ähnliche Weise: lautlos und unspektakulär, tagtäglich und
unbemerkt – auch von den türkischen Einwanderern nicht wahrgenommen.
Als wir dann 1996 mit dem Film „Heimaten“ (Landesmediendienste Nr. 70 90804)
jugendliche deutsche Türken aus Nürnberg vorstellten – Ertan war Pressesprecher
für den 1. FCN, Yurda machte ihr Abitur, die kopftuchtragende Hülya wollte Medizin
studieren – waren wieder fertige Bilder und Vorurteile beiseite zu räumen. Denn als
erfolgreiche Jugendliche, die wie Cartel mit ihren Rapsongs selbstbewusst und zornig
gegen ihren Status als Ausländer, als Bürger 2. Klasse, Position bezogen, Aner-
kennung fordernd, kannte man diese Jugendlichen noch nicht. In die Überraschung
mischte sich diesmal ein Unbehagen – man sprach von Gettos, Parallelgesellschaf-
ten, gar vom Krieg der Rassen.
Der im Wahlkampf 1999 entbrannte Parteienstreit um die doppelte Staatsbürgerschaft
bekam später ein theoretisches Fundament und mündete in eine hitzig geführte
Debatte um die „deutsche Leitkultur“.
Zu dieser Zeit arbeiteten wir gerade an dem Film „Gleich und anders – zwei Nürn-
berger Kinder“. Atilla und Vanessa zeigten uns damals ihren reichlich komplizierten
türkisch-deutschen bzw. spanisch-deutschen Alltag. Der Gedanke einer „deutschen
D e u t s c h l a n d w i r d b u n twake up!
Apropos t ransfers -F i lmdokumentat ionen
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Leitkultur“ hatte mit ihrer Lebenswelt absolut nichts zu tun. „Gleich und anders“ – auch
das war für viele neu und erst zu begreifen.
10 Jahre – keine besonders lange Zeit, aber allein diese drei Filme, zeigen im Rück-
blick den Wandel, den die deutsche Gesellschaft durchlaufen hat: die Gäste sind
geblieben. Deutschland ist unübersehbar zu einem Einwanderungsland geworden:
bunt mit vielen Gesichtern und Farben und ebenso vielen Herausforderungen.
„Wake up!“ – Ein Spot und eine Art Kurzfassung dieser Geschichte haben wir im letz-
ten Jahr produziert. Wer Lust hat, kann ihn sich im Internet unter www.landes-
mediendienste-bayern.de einmal anschauen – und bei Gefallen mit einem downlo-
ad in Besitz nehmen. Die Verbreitung ist ausdrücklich erwünscht!
G ü l s e r e n S u z a n / J o c h e n M e n z e l
t r a n s fe r s - f i l m
wake up!
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sfer
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Toleranz – üben
Schwerpunktfilm
O t o m o
85 Minuten Farbe VHS
Der Fall hat sich so in Stuttgart ereignet: Der afrikanische Asylbewerber Otomo ver-lässt am frühen Morgen das Wohnheim, vergeblich bemüht er sich um einen Aus-hilfsjob. Bei einer Straßenbahnkontrolle wird er fälschlicherweise verdächtigt, ohne
gültigen Fahrschein zu fahren. Die Kontrolleure rufen die Polizei, doch er kann ent-kommen. Als er Stunden später gestellt wird, zieht er plötzlich ein Messer und stichtauf die Polizisten ein. Zwei von ihnen sterben, drei andere werden schwer verletzt. DerFilm rekonstruiert die Chronologie jenes Tages, soweit sie bekannt ist und ergänzt dieLeerstellen durch fiktive Ereignisse.
D 1999Nr. 73 97798 / VHS
Filmszene aus: Otomo.
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Ü b e r T o l e r a n z
Aufstand der Tiere
75 Minuten Farbe VHS/16mm
Die Vorlage für diesen Zeichentrickfilm ist die politi-sche Satire von George Orwell „Animal Farm“: Miteiner siegreichen Revolution haben die Tiere dieMenschen verjagt und die Herrschaft übernommen.An der Spitze der Tiergemeinschaft stehen dieSchweine. Die tragen untereinander heftige Macht-kämpfe aus – daraus geht das „Oberschwein Napo-leon“ als Sieger hervor. Im Namen der Tierzivilisati-on setzt nun ein maßloser Terror ein, der – in gro-tesker Kopie menschlichen Verhaltens – die Masseder Tiere gnadenlos unterdrückt. Der politische Leit-satz lautet: „Alle Tiere sind gleich, aber einige sindgleicher als die anderen“.SpielfilmGB 1953Nr. 73 18898 / VHSNr. 63 01625 / 16mm
Boden der Realität
5 Minuten Farbe VHS
Zwei einander unbekannte Passanten treffen einan-der auf der Straße. Nach eingehender Musterungstellen sie fest, dass sie sich äußerlich sehr ähnlichsind. Allerdings sieht jeder den anderen aus unter-schiedlichen Blickwinkeln, so geraten sie in Streitüber jeweils das, was der andere behauptet. DasTreffen endet in einer Katastrophe – beide ertrinken.D 1996Nr. 70 97412 / VHS
Der Club der toten Dichter
128 Minuten Farbe VHS
Herbst 1959. In der traditionellen Welton Academy,einem Internat, bekannt für seine elitäre undexzellente Ausbildung, hat das neue Schuljahrbegonnen. In diesem Jahr kommt Professor JohnKeating als Englischlehrer an die Schule. Schnellfällt er bei seinen Kollegen durch die unkonventio-nelle Art des Unterrichts auf; bei den Schülern ist ersehr beliebt. Seine Methoden der Wissensvermitt-lung bestärken die Schüler in ihrer Individualität. Erermutigt sie, Fantasie und Kreativität zu entwickelnund den „Club der toten Dichter“ neu zu gründen.Nachts treffen sich die Jungen heimlich in einerabgelegenen Höhle und rezitieren eigene Gedichteund Werke vergangener grosser Dichtkunst. Zwi-schen ihnen entwickeln sich Freundschaft und Kom-plizenschaft. Allmählich entdecken die Jungen ihrSelbstbewusstsein.Spielfilm USA 1998Neu im Verleih
Der graue Vogel
11 Minuten Farbe VHS
Es gibt rote Vögel und es gibt orangefarbene. Ande-re sind gelb, grün oder blau. Und zwischen all diesenbunten, scheinbar zufrieden lebenden Wesen istauch ein grauer Vogel ... Ein Animationsfilm ohneDialog über Außenseiter und Äußerlichkeiten – überFreundschaft, die freiwillig sein muss.S 1996Nr. 70 97499 / VHS
Hand in Hand
5 Minuten Farbe VHS
Anmutig tanzen drei Mädchen auf dem Hochseil imZirkus. Ein dickes Mädchen möchte mittanzen, darfnicht mitmachen, lässt sich aber nicht abwimmeln.Dann reißt das Seil, und ein Unglück kann nur ver-hindert werden, weil sich alle an den Händen fest-halten. Diese einfache Geschichte zeigt, welcheRolle Intoleranz, Cliquendenken und sozialeSchranken spielen können – geht es ums Überlebenwerden solche Vorurteile blitzschnell über Bordgeworfen.S 1996Nr. 70 97526 / VHS
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Lessing: Nathan der WeiseSerie: Klassiker auf CD-Rom
270 Minuten Ton CD-Rom
Jesusalem während der Kreuzzüge – eine Stadt, inder Christentum, Islam und Judentum aufeinandertreffen. Die Hauptfigur ist Nathan, ein reicher jüdi-scher Kaufmann. Er hat die Konsequenz vonAbsolutheitsanspruch und unmenschlicher Macht-politik der Religionen am eigenen Leib erfahren – ineiner Pogromnacht verlor er seine ganze Familie.Höhepunkt des Stücks ist die bei Boccacio entlehnteRingparabel, die die Frage beantworten soll, welcheder drei Religionen die „wahre“ sei. Die Antwort istdie Forderung nach einem gleichberechtigtenNebeneinander aller Religionen.D 1997Nr. 80 98484 / CD-Rom
Nachtgestalten
104 Minuten Farbe VHS
Leben in der Metropole Berlin aus der Perspektivevon Randfiguren – geschildert in poetischem undungekünsteltem Neorealismus. In der Nacht kreuzensich die Wege dreier Paare und ihrer Schicksale:eine Obdachlose hat plötzlich 100 Mark und möchtesie für eine schöne Nacht gemeinsam mit ihremFreund ausgeben, ein Looser-Typ holt anstelle einesGeschäftspartners einen verlorenen afrikanischenJungen am Flughafen ab und ein Provinzler will einedrogenabhängige Prostituierte retten – Geschichtenvon der Suche nach Glück, von Zufällen und Miss-geschicken.Filmband in Silber – Deutscher Filmpreis 1999D 1998Neu im Verleih
Die unmögliche Freundschaft
30 Minuten Farbe VHS
Erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischendem Sohn eines KZ-Kommandanten und einemamerikanischen Juden, dessen Mutter in Deutsch-land im KZ inhaftiert war. Im Rahmen eines inter-nationalen Programms zur Verständigung der zwei-ten Generation, also der Kinder von Opfern undTätern, haben sie sich kennen gelernt.Katholischer Journalistenpreis 1998D 1998Neu im Verleih
Was nicht passt – wird passend gemacht
15 Minuten Farbe VHS
Diese Redewendung ist der Ausgang für eine unge-wöhnliche Situation auf einer Baustelle: ein deut-scher und ein türkischer Handwerker greifen zueinem makabren Mittel, um an das ihnen zustehen-de Geld ihrer Baufirma zu kommen. Im Mittelpunktder Handlung steht dabei die Diskussion um Außen-seiter, Gemeinschaft, Kollegialität; aber auch dieThemen Vorurteile, Schwarzarbeit und der Umgangmit ausländischen Mitbürgern werden ange-sprochen.D 1996Nr. 70 97528 / VHS
Der wütende kleine Ritter
21 Minuten Farbe VHS
Es war einmal ein Königreich, in dem es leise undfriedlich zuging. Lautes Reden, Streiten oder garWutausbrüche waren streng verboten, so jedenfallswünschte es der König. Nur ein kleiner Küchenjungewidersetzt sich dieser Weisung – er zieht in die Welt,um ein mutiger Ritter zu werden. Er besiegt einenFeuer speienden Drachen und findet nicht nur Stär-ke und Mut, sondern auch sein Glück ...DK 1998Nr. 70 35066 / VHS
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Po l i t i s c h e I n t o l e r a n z
Cup Final – In der Schusslinie
108 Minuten Farbe VHS/16mm
Ein israelischer Soldat will als Zuschauer zum Fuß-ball-Weltcup fliegen. Unmittelbar vor seiner Abreiseerfährt er, dass er zum Militärdienst einberufen wird.Doch damit nicht genug: Kurz darauf fällt er in dieHände einer PLO-Patrouille. Auf ihrer Flucht vor derisraelischen Armee nimmt sie ihn mit. Der Filmschildert die sieben Tage dieser Gefangenschaft desisraelischen Soldaten. Sehr komplex angelegt for-muliert er die Hoffnung, dass selbst in Situationenextremer Verstricktheit in Feindbilder, Vorurteile undInteressengegensätze eine Annäherung zwischenMenschen möglich ist.IL 1991Nr. 73 18577 / VHSNr. 63 18587 / 16mm
David
127 Minuten Farbe VHS
Unter den Nationalsozialisten muss David Singer,Sohn eines Rabbiners, in Liegnitz die Schule ver-lassen. Er kommt nach Berlin, um in einer Werkstattfür Nähmaschinen zu lernen. Als sein Vater verhaf-tet wird, kehrt David zu seiner Familie zurück. AufDrängen der Familie bemüht sich der Rabbiner umdie Ausreise, während David sich um eine landwirt-schaftliche Ausbildung bemüht, um ohne Aufsehendas Land verlassen zu können. Aber erst nach vie-len Wirren, gelingt ihm im Herbst 1943 die Flucht ineinem Güterzug nach Budapest. Die Geschichte istnach den Aufzeichnungen von Joel König aus derPerspektive des Kindes erzählt.FBW: „besonders wertvoll“, „Goldener Bär“ und„Bundesfilmpreis 1978“D 1978Nr. 73 98949 / VHS
Gudrun
98 Minuten Farbe VHS/16mm
Ein kleiner Ort Ende des Zweiten Weltkriegs: Die 12-jährige Gudrun lebt bei ihrer Großmutter. Die Mutterhat sie dorthin abgeschoben, damit sie die Liaisonzu einem ranghohen SS-Mann nicht stört, der Vaterkämpft an der Front. In ihrer Einsamkeit schließt sichGudrun eng mit Fritz zusammen. Er wurde nichtzuletzt wegen der politischen Haltung seines Vatersaus der Hitler-Jugend ausgeschlossen. Die beidenAußenseiter erzählen sich ihre kleinen Geheim-nisse, und als sie Blutsbrüderschaft schließen, ver-rät Gudrun Fritz ihr größtes Geheimnis: Ihr Vater istdesertiert und versteckt sich bei der Großmutter imKeller. Fritz verrät Gudruns Vater. Zwar kann dernoch fliehen, doch wird er schließlich gefangen undzum Tode verurteilt. Zu spät begreift Fritz die Konse-quenzen seines Verrats.D 1992Nr. 73 97310 / VHSNr. 63 18707 / 16mm
Hitlerjunge Salomon
113 Minuten Farbe VHS
Die dramatische Lebensgeschichte des jüdischenJungen Salla Perel, der es schaffte, in der Haut desFeindes zu leben. Die Flucht vor dem NS-Terrorführt den 14-jährigen Sally zuerst in das russischbesetzte Polen, anschließend kommt er in einsowjetisches Waisenhaus, in dem er kommunistischerzogen wird. Nach dem Angriff der Deutschen aufdie Sowjetunion gerät er in die Hände der Wehr-macht. Der Jude muss einen Nazi spielen, wirddabei zum Spielball der Geschichte – und am Endegar zum „Deutschen Helden“.Oscar-Nominierung 1992 (Bestes Drehbuch), Gol-den Globe 1992 (Bester ausländischer Film)D/F 1990Nr. 73 18614 / VHS
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F r e m d i n d e r F r e m d e
Asylant: Augustus Essel
19 Minuten Farbe VHS
Ein einfühlsamer Bericht über die Lebensbedingun-gen eines Asylanten in Deutschland – seine Gefüh-le und Hoffnungen. Augustus Essel musste aus poli-tischen Gründen aus Ghana fliehen, er hat trotzwohlgesonnener Umgebung sämtliche Problemeeines Flüchtlings selbst erfahren. Sein Weg vomHilfsarbeiter zum Lehrer war für ihn ein steinigerWeg – ein Erfolg auch für seine deutschen Freunde.D 1995Nr. 70 18989 / VHS
Aufbrüche
75 Minuten Farbe VHS
Türkischer Alltag in Deutschland. Dazu gehörenauch die Konflikte zwischen den Kulturen. Für Deut-sche scheint es eine logische Konsequenz, wenndie 17-jährige Esma von zu Hause durchbrennt. Sieverstehen es – vielleicht zu schnell – als Emazipati-on von der Familie. Für Esma gestalten sich dieDinge schwieriger.D 1987Nr. 73 15311 / VHS
Cemil
82 Minuten Farbe VHS
Als Türke der so genannten zweiten Generation inBerlin aufgewachsen, fühlt sich Cemil hier heimi-scher als in der Türkei, die er nur von Urlaubsreisenkennt. Umso schwerer trifft es ihn, als seine Elternfür immer in die Türkei zurückkehren wollen – nicht,weil Cemil dort ein völlig anderes Leben erwartet,sondern vor allem, weil er sich gerade in Nina ver-liebt hat. In der Hoffnung, dass sie und seine Freun-de ihn unterstützen, türmt er kurz vor Abflug derMaschine, die die Familie in die Türkei bringen soll.Doch der Druck seines jetzt illegalen Aufenthalts inBerlin setzt der Hilfsbereitschaft Grenzen. Undbesonders als auch Nina mit einem Mal nichts mehrvon ihm wissen will, sieht Cemil in seiner Verzweif-lung nur eine Möglichkeit ...D 1985Nr. 73 15273 / VHS
Fremde Augen
50 Minuten Farbe VHS
Alleinstehende jugendliche Asylbewerber/innen, dieohne ihre Eltern in deutschen Heimen leben, be-richten. Der Film erzählt von ihrem Kampf gegen dieSprachlosigkeit und Ohnmacht, in einem fremdenLand leben zu müssen, erzählt von ihrem Heimat-verlust. Die Jugendlichen suchen auch nach Argu-menten gegen die in der Bevölkerung emotionali-sierte Asyldebatte.D 1992Nr. 70 99009 / VHS
Fremdsein in Deutschland
72 Minuten Farbe VHS
Der Film stellt die Suchbewegung von jungen Men-schen dar, die um politisches Verstehen ringen.Bemerkenswert dabei ist, dass der Blick der Schülernicht nur gegenwärtiges erfasst. Die Recherchewendet sich auch Vergangenem zu und stelltbeklemmende Analogien zwischen Gegenwart undVergangenheit her. Den Anstofl für dieses Projekterhielten die Jugendlichen aus Bad Iburg durchBegegnungen mit russischen Studenten und (ehe-maligen) Sowjet-Soldaten im Rahmen eines Semi-nars zum Thema Völkerverständigung 1993 inBerlin. Dort begegneten sie in Gesprächen namhaf-ten Zeitzeugen, besuchten gemeinsam historischeStätten und schauten hinter die Kulissen der Film-welt Babelsberg. So erlebten die Jugendlichen haut-nah, was es heiflt, fremd zu sein in Deutschland.D 1995Neu im Verleih
Gastarbeiter in Deutschland
25 Minuten Farbe VHS
Arbeitsemigranten wurden in den 50er-Jahren, inder Zeit des Wirtschaftswunders, in ihren Herkunfts-ländern angeworben. Der Film dokumentiert dieGeschichte der Arbeitsemigration und zeigt, wie aus„Gastarbeitern“ Einwanderer wurden, die für diedeutsche Gesellschaft und Wirtschaft unverzichtbargeworden sind.D 1994Nr. 7018735 / VHS
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Heimliche Weihnacht
31 Minuten Farbe VHS
Nalan, ein türkisches Mädchen, möchte wie andereKinder Weihnachten feiern. Bei den Eltern löst die-ser Wunsch zunächst Entsetzen aus, ihre Religionist der Islam und Weihnachten ein christliches Fest.Doch sie finden eine Lösung. Eine heitere, aberernst zu nehmende Geschichte über Muslime,Christen und das Weihnachtsfest.D 1993Nr. 70 18622 / VHS
Hier wohnen nur noch Türken
21 Minuten Farbe VHS
Deutsche und türkische Frauen in einem von zahl-reichen Türken bewohnten Duisburger Stadtteilbemühen sich um Begegnung und friedliche Nach-barschaft. Der Film spart die Probleme nicht aus,weist aber darauf hin, dass im partnerschaftlichenHandeln eine Chance liegt.D 2000Nr. 7097787 / VHS
Die HonigKuckucksKinder
88 Minuten Farbe VHS
In einem stillgelegten Hafen-Silo, der umgebautwurde zum „Hotel-Paradies“, finden Menschen allerNationen Unterschlupf. Während sich die Erwachse-nen argwöhnisch beäugen, freunden sich die Kinderschnell an und nennen sich die HonigKuckucksKin-der. Zufällig kommen sie einer organisierten Men-schenhändlerbande auf die Spur. Zusammen mitzwei ebenfalls im Hotel lebenden Musikern gelingtes ihnen, die dunklen Machenschaften des Be-sitzers ihrer Bleibe und seiner Helfer aufzudecken.D 1992Nr. 73 97332 / VHS
Das kalte Paradies
92 Minuten Farbe VHS
Im Schweizer Asylantenheim verliebt sich der PoleJan in Elva, eine Südamerikanerin. Mit Tamilen, Tür-ken und Afrikanern warten sie auf Anerkennung alspolitische Flüchtlinge, auf Wohn- und Arbeitserlaub-nis. Endloses Warten führt zu Spannungen zwi-schen den Nationalitäten. Jan findet Arbeit in einemSonnenstudio; das Paar kann eine kleine Wohnungbeziehen, Elva wird schwanger, doch die Behördenverweigern die Heiratserlaubnis. Nach der Geburt
des Kindes wird Jan gekündigt, er wird gewaltsam inseine Heimat abgeschoben. Auch Elvas Asylantragwird abgelehnt. Ihre Flucht über die grüne Grenzenach Frankreich scheitert. Eine Nachbarin verstecktsie und das Kind in einer Berghütte.CH 1986Nr. 73 98047 / VHS
Voll auf Rolle
93 Minuten Farbe VHS
Ein Schultheater probt das Stück von Leonie Osso-wski „Stern ohne Himmel“. Jugendliche entdecken inden letzten Kriegstagen den jüdischen Jungen Willi.Metin, ein türkischer Mitschüler, wird von Wolle indie Rolle des Juden gedrängt. Wolle vertritt neonazi-stische Ansichten. Plötzlich soll Metin mit seinenEltern in die Heimat zurück. Seine Mitschüler wollenihm helfen. Es kommt zum Eklat und die Situationähnelt immer mehr dem Stück, das sie gerade pro-ben. Schlussendlich kann der junge Türke durcheine Bürgschaft des Lehrers wenigstens bis zumSchulabschluss in Deutschland bleiben.SpielfilmD 1985Nr. 73 18591 / VHS
Yasemin
87 Minuten Farbe VHS/16mm
Yasemin ist die Tochter eines türkischen Gemüse-händlers in Hamburg. Jan ist Judo-Fan und Student.Seine Annäherungsversuche wehrt sie ab, denn sieglaubt, es geht ihm nur um eine Wette. Doch schnellentwickelt sich eine ernsthafte Beziehung. Yaseminwird bewusst, was vorher für sie unbedeutend war:sie ist Türkin. Ihr Vater verwandelt sich in einen Des-poten, der eifersüchtig über die Ehre seiner Tochterwacht. Sie soll in die Türkei geschafft werden, dennnur dort ist sie vor dem Deutschen sicher. Als Jandavon erfährt, flüchten beide mit dem Motorrad.
D 1988Nr. 73 18899 / VHSNr. 63 18359 / 16mm
Zu Hause in der Fremde
42 Minuten Farbe VHS
Eine Taufe nach griechisch-orthodoxem Ritus gehörtheute zur Alltagskultur, sind doch die Griechen einezahlenmäßig stark vertretene Gruppe innerhalb derausländischen Gemeinden.D 1995Nr. 70 34110 / VHS
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Interv iew mit Wolfgang Ett l ichDokumentar f i lmer
Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer filmerischen Arbeit?
Ausgangspunkt meiner filmerischen Arbeit sind eigentlich immer Zufälligkeiten, d. h.
ich lese in der Zeitung über Menschen, die sich neuen, persönlichen Veränderungen
stellen und somit den Mut haben, aus ihrem Alltag auszubrechen. Diese Verände-
rungen können basieren zum einen auf historischen oder gesellschaftspolitischen
Ereignissen, wie zum Beispiel die Deutsche Wiedervereinigung, oder auch auf ganz
persönlichen, privaten Gründen. Viele meiner Filme sind aus Neugierde entstanden.
So bin ich nach der Wende Tausende von Kilometern durch die ehemalige DDR
gefahren, habe Menschen getroffen, die mir ihre Träume, Pläne für das „neue
Deutschland“ erzählten.
Wichtig ist für mich auch der persönlich Bezug und das Interesse am Thema, wie z. B.
beim Film „Die 68er Story”, und ich wollte wissen, wie die alten „Kämpfer“ und Weg-
genossen von damals heute mit ihrer Ideologie leben. Ganz wichtig bzw. Vorausset-
zung für jedes Projekt ist es immer wieder, einen ehrlichen und auf Vertrauen basie-
renden Kontakt zu den Protagonisten zu bekommen. Gelingt das nicht, breche ich das
Projekt ab oder verschiebe es, denn die Kamera dürfen die Menschen beim Drehen
nicht mehr wahrnehmen – diese Wahrnehmung wird durch das Vertrauensverhältnis
zwischen Macher und Protagonist bestimmt.
Ihre Dokumentation „Irgendwie Power machen” zeigt den Weg eines Jugendlichen
von einer „No-Future-Haltung” in ein quasi normales bürgerliches Leben. Was war
die Motivation für diesen Film?
Der Film „Irgendwie Power machen” (Landesmediendienste, Nr. 73 98875) ist ein
gutes Beispiel für meine Arbeit, denn die Hauptfigur in diesem Film – Oliver N. –
kannte ich schon über Jahre. Als er bei einem Gespräch in einer vorpubertären Phase
einfach mal sagte „Die Erwachsenen sind alle blöde“ und er habe „Null Bock auf
nichts“, seine Zukunft sei ihm „scheissegal“ – da klingelten bei mir die „Filmglocken“,
und ich fing an, Oliver auf seinem Weg in das Leben mit der Kamera zu begleiten.
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Soll er überforderten Eltern, hilflosen Lehrern und Pädagogen Hoffnung machen
– als Appell an Toleranz und Geduld?
Wie Sie wissen lief diese Beobachtung über fünfzehn Jahre, und ich denke, es war
eine der spannendsten Langzeitdokumentationen, die ich je gemacht habe – die Ent-
wicklung vom Punker zum Familienvater zu beobachten. Gerade bei Olli hat doch
jeder gedacht, er wird sicherlich in die Drogenszene abdriften und sein Leben nicht
mehr in den Griff bekommen. Dieser Film muss/sollte auch als ein Appell an Eltern
gesehen werden, bei der Erziehung der Kinder mehr Toleranz und Geduld zu üben
und nicht vorschnell zu urteilen. Sicher ein Film, den sich überforderte Eltern
anschauen sollten, aber vor allem sollte er an Schulen präsent sein.
Mittlerweile ist ja sein Sohn in der vorpubertären Phase, und ich plane auch hier, eine
Langzeitbeobachtung zu starten – „Wenn der Vater mit dem Sohn ...“ – ein spannen-
des Generationswerk.
Ihr aktuelles Projekt ist ein Film über „Fussballfans” in Cottbus. Was beobachten
Sie dort?
Mein aktuelles Film-Projekt „Im Osten geht die Sonne auf” ist kein Film über Fuss-
ballfans, sondern zeichnet ein Deutschlandbild einer Region, die den wenigsten Men-
schen in Deutschland bekannt ist. Der rote Faden in dem Film ist der Fussballclub
„Energie Cottbus“. Der Film begleitet Menschen, die natürlich Fussballfans sind, aber
in erster Linie sich durch den Aufstieg in die erste Bundesliga mehr Selbstbewusst-
sein für die Region und ihre Menschen erhoffen. Im Einzelnen sind das ein Kiosk in
einer Plattenbausiedlung, eine Skatrunde aus einer Laubenkolonie, ein Fleischer-
meister und eine Bedienung, die heute noch in der gleichen Gaststätte arbeitet wie zu
DDR-Zeiten. Alle Protagonisten zusammen zeichnen ein Sozialdiagramm über die
menschliche und wirtschaftliche Situation in Cottbus und darüber hinaus erfahren wir,
wie es zwischen dem Ossi und dem Wessi steht. Natürlich lässt er die Frage nach
dem Rechtsradikalismus nicht aus – wird aber bewusst nur beiläufig sichtbar.
Wo l f g a n g E t t l i c h , D o k u m e n t a r f i l m e r , M e d i e n g r u p p e S c h w a b i n g , M ü n c h e n
D i e Fr a g e n s t e l l t e Pe t r a Ko n e r d i n g .
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J u g e n d l i c h e
Alles auf Siebzehn
55 Minuten Farbe VHS
Die Liebe von Svea und Poller ist perfekt: sie ziehenin die erste gemeinsame Wohnung. Kaum einge-zogen, verlieren beide ihren Job. Keiner will schulddaran sein, dass der Traum vom gemeinsamenLeben so schnell zerbrochen ist – so täuschen siesich gegenseitig weiterhin Arbeit vor. Doch es bleibtnicht aus, dass sie sich in ein Netz von Lügen undHalbwahrheiten verstricken, sich immer mehr von-einander entfernen. Die letzte Hoffnung zerplatzt,als sich beide um einen Job bei einem Pizza-Service bewerben. Es kommt zu einem Streit und zueinem letzten Schritt ...D 2000Nr. 70 35067 / VHS
Irgendwie Power machen
90 Minuten Farbe VHS
Mit 14 Jahren hatte Oliver N. „Null Bock auf nichts“,heute mit 28 ist er Vater von zwei kleinen Söhnen.Wie viele Jugendliche war er damals Anhänger der„No-future“-Bewegung. Die Gesellschaft reagiertemit Sprachlosigkeit und Unverständnis. Im Lauf derJahre wurde aus dem „Null-Bock-Kid“ ein fast nor-maler Lebenslauf. Olivers Vater, der Jahre zuvorberechtigte Angst hatte vor dem Anfang des „Er-ziehungs-Endes“ zu stehen, fragt sich heute, ob seinSohn ihm nicht einiges voraus hat.D 1994Nr. 73 98875 / VHS
A u ß e n s e i t e r
Edgar
72 Minuten Farbe VHS
Edgar ist knapp 20 Jahre alt, doch gefühlsmäßigimmer noch ein Kind und in allem etwas langsamerals die Menschen der 90er-Jahre. Früher hat er ineiner Fleischerei gearbeitet, jetzt ist er ohne Arbeit;seine Tage verbringt er mit seiner zahmen Ratte in
einer Mansardenwohnung. Zu seiner Gefühls- undGedankenwelt findet nur die Großmutter Zugang.Als sie stirbt und Edgar überdies an einer neuenArbeitsstelle von den Kollegen erbarmungslosschikaniert wird, zerbricht sein kindliches Daseins-idyll.D 1996Nr. 73 35055 / VHSNr. 73 97423 / VHS
Henry und Verlin
92 Minuten Farbe VHS/16mm
Im ländlichen Kanada macht die Wirtschaftsde-pression der 30er-Jahre den Farmern das Lebenschwer. Die Eltern des 9-jährigen Verlin plagen nochweitere Sorgen: Ihr Sohn weigert sich zu sprechen.Nur Verlins Onkel Henry kann sich auch ohne Wortemit dem autistischen Jungen verständigen. Dochvielen im Dorf gefällt diese enge Verbundenheitnicht. Als die beiden bei einem Ausflug – Verlin istnun zwar schon erwachsen, aber geistig zurückgeblieben – in große Gefahr geraten, wird Henry inein Sanatorium gesteckt. Verlin leidet so unter derTrennung, dass er krank wird und ebenfalls insSanatorium kommt. Zusammen gelingt es beiden zufliehen und im Schoße ihrer Familien ein Umfeld zufinden, das sie akzeptiert.CDN 1994Nr. 73 98455 / VHSNr. 63 98374 / 16mm
Hin und weg
88 Minuten Farbe VHS
Natascha kommt aus einer tristen Hochhaussied-lung und David wohnt in einem Villenviertel. ImBesucherraum eines Gefängnisses lernen sie sichkennen, denn Davids Vater und Nataschas Muttersitzen im Gefängnis. Um seinem Vater zu helfen,lässt sich David auf ein krummes Geschäft ein. Erreist mit Natascha nach Amsterdam und verkauftdort ein Kunstwerk. Er ahnt nicht, dass Nataschadabei ein falsches Spiel spielt – denn sie wiederumbraucht dringend Geld für ihre Mutter. Ihre Gefühlefür David bringen sie jedoch in eine moralischeZwickmühle, in der schließlich die Liebe siegt.D 1999Nr. 73 35065 / VHS
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Jenseits der Stille
112 Minuten Farbe VHS/16mm
Lara wächst als Kind gehörloser Eltern auf. Nur siekann sprechen und hören und fungiert so für IhreFamilie quasi als Dolmetscherin. Sie ist Teil der sogenannten „normalen“ Welt, aber auch eng verbun-den mit dem Mikrokosmos ihrer Eltern. Auf dieDauer kommt es zu Problemen. Als sie von derSchwester des Vaters eine Klarinette als Geschenkerhält und sich zur Musikerin ausbilden lässt, kommtes zum Bruch zwischen den Welten. Ein einfühlsam,sensibel inszenierter Film über die Welt der Gehör-losen.D 1996Nr. 73 97507 / VHSNr. 63 97535 / 16mm
Kenny
100 Minuten Farbe VHS
Der 13-jährige Kenny ist eigentlich ein ganz norma-ler Junge: Er nervt seinen Bruder Jesse, wenn erihm und seiner Freundin dauernd nachspioniert; erhat Ärger mit seinen Eltern; er bewundert den Foot-ball-Spieler und Freund seiner Schwester Billy; erfährt leidenschaftlich gerne Skateboard. Und so istdie Tatsache, dass er keine Beine hat, nicht so sehrsein Problem, als das seiner Mitwelt. Er selbst hatlängst gelernt, sich mit großer Geschicklichkeit aufseinen Händen fortzubewegen. Unbeirrt weigert ersich, Beinprothesen zu tragen, die ihn seiner Auto-nomie berauben würden und nur eine Konzessionan seine Umgebung wären. Mehrere internationaleFilmpreise.USA 1987Nr. 73 98041 / VHS
Mein Freund Joe
101 Minuten Farbe VHS
Joe, der so mutig und geschickt sein Mountainbikebeherrscht, dass er Colaflaschen stibitzen und 132Stufen zum Strand hinunterpoltern kann, ist in Wahr-heit ein zwölfjähriges Mädchen, das vorgibt, einJunge zu sein, weil der Onkel es so will. Die beidenziehen mit einem Wanderzirkus umher – Joannewird von ihrem Onkel mehr gequält als trainiert,denn er möchte in dem Kind seine eigene, durchAbsturz unmöglich gewordene Artistenkarriere aufdem Hochseil verwirklicht sehen.D 1995Nr. 7398445 / VHS
Im Westen alles nach Plan
105 Minuten Farbe VHS
Armut in Deutschland: eine Mutter mit fünf Kindern,die ständig beim Sozialamt vorspricht, der ehemali-ge Häftling eines Konzentrationslagers, der sich mitMahlzeiten aus der Armenküche über Wasser hält,die alltägliche Armut von nebenan. Im Kontrast dazustehen die Phrasen der Politiker. Die pointiertenKommentare aus dem Off ergreifen Partei für die,die am Rande der Gesellschaft stehen, mit Almosenabgespeist werden und keine Wünsche mehr habendürfen.D 1990Nr. 73 97514 / VHS
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G l a u b e n
Abrahams gefallene Kinder
44 Minuten Farbe VHS
Der Fundamentalismus ist zu einer auffälligen Aus-prägung in den drei großen Weltreligionen, imJudentum, Christentum und Islam, geworden. Ihnengemeinsam ist die Gegnerschaft zum modernenStaat westlicher Prägung. Die tieferen psychologi-schen Ursachen des Phänomens aber auch dieGefahr, die die Ausbreitung des Fundamentalismusmit sich bringt, zeigt dieser Film.D 1993Nr. 70 18953 / VHS
Abrahams Großstadtkinder
22 Minuten Farbe VHS
Schüler eines Kölner Gymnasiums suchen Kontaktzu jüdischen und muslimischen Studenten. Darausentstehen Diskussionsrunden bei einer muslimi-schen Familie, in der Synagoge und in einerMoschee. Diskutiert werden der Islam, Problemedes Judentums und der christliche bzw. islamischeGottesbegriff.D 1992Nr. 70 18007 / VHS
Alles unter Kontrolle
24 Minuten Farbe VHS
In der unübersichtlichen Welt des 21. Jh. bieten Sek-ten Sinn und versprechen Orientierung. Der Einstiegist leicht. Im Film berichten Sektenaussteiger,„Scientologen“ und “Kinder Gottes“, wie sie denschweren Ausstieg geschafft haben. Die Leiterin derMünchner Sekten-Info und ein kirchlicher Sekten-beauftragter informieren über ihre Arbeit und Aus-stiegsmöglichkeiten aus dem Sog der Sekten.D 1996Nr. 70 97329 / VHS
Buddhismus
25 Minuten Farbe VHS
Eine Einführung in die Grundüberzeugungen derPraxis des Buddhismus: ausgehend von der legen-denhaften Lebensgeschichte des Stifters werdendie verschiedenen Schulen des Buddhismus vorge-stellt, die religiöse Praxis und Kunst gewürdigt.D 1995Nr. 70 97406 / VHS
Dead Man Walking
120 Minuten Farbe VHS/DVD/16mm/Print.
Ein Mann ist wegen eines grausamen Verbrechenszum Tode verurteilt worden. Er kämpft um seinLeben, ersucht eine katholische Ordensschwesterum Hilfe, beteuert seine Unschuld. Die Schwestertritt ihm ohne Vorurteile gegenüber, doch ihre Be-mühungen um eine Begnadigung bleiben erfolglos.Ohne Aussicht, die Todesstrafe noch abwehren zukönnen, ringt sie um das Seelenheil des Mannes.Der reagiert zunächst verstockt, bekennt aberschließlich seine Schuld, zeigt Reue und bittet umVergebung.USA 1995Nr. 73 97360 / VHSNr. 83 97998 / DVDNr. 63 97359 / 16mmNr. 91 97359 / Printmedium
Dekalog
10 Stunden Farbe VHS (5 Kassetten)
Krzysztof Kieslowskis Meisterwerk: ein 10-teiligerKanon über die Gültigkeit der Zehn Gebote im heu-tigen Alltag. Der Zufall führt Regie, wenn sich dieMenschen näher kommen oder Gewalt antun. Gottist tot, der Sozialismus auch. Die Hölle – das sinddie anderen. Der Dekalog ist keine Moralpredigt – essind Geschichten von vollkommener Alltäglichkeit,die ganz beiläufig von den wichtigen Dingen reden.Pl 1988/1989Neu im Verleih
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EsoterikSerie: Sekten – unauffällig aber allgegenwärtig
15 Minuten Farbe VHS
Die Esoterikwelle boomt seit vielen Jahren. Die bei-den Filmautoren besuchten Esoterik-Buchläden undWochenend-Seminare. Findet hier jeder das Gött-liche in sich selbst?D 1997Nr. 70 97489 / VHS
Die Friedenskinder von Belfast –Eine Schule gegen den Hass
43 Minuten Farbe VHS
Die Fernsehreportage berichtet von der tiefen Kluftzwischen Katholiken und Protestanten im irischenBelfast – eine Mauer trennt ihre Wohnviertel. Inter-views mit Schulkindern machen die tiefverwurzelten,unreflektierten Vorurteile und den gegenseitigenHass deutlich. In dieser Welt ist das Logan Collegeein Symbol für Verständigung und Frieden: dortunterrichten katholische und protestantische LehrerSchüler beider Bekenntnisse – eine Ausnahme inNordirland.D 1987Nr. 71 18309 / VHS
Fünf Säulen des IslamSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
11 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Der Film erzählt aus dem Alltagsleben der FamilieUcar und stellt die fünf wichtigsten Gebote des Islamvor: Fasten, täglich fünf Gebete, Pilgerfahrt nachMekka, Gastfreundlichkeit und Almosen für dieArmen.D 1996Nr. 70 15550 / VHSNr. 91 15550 / Buch
Geblieben sind die Namen
30 Minuten Farbe VHS
Noch vor hundert Jahren war jeder vierte Schwan-felder Bürger jüdischen Glaubens. Gemeinsambesuchten jüdische, protestantische und katholischeKinder den Schulunterricht. Heute erinnert wenig andiese Zeit – eine Spurensuche, die parallel vonjüdischer Kultur, Religion und Geschichte der Juden-verfolgung seit dem ausgehenden Mittelalter erzählt.D 1998Nr. 70 97579 / VHS
Koran im Klassenzimmer
20 Minuten Farbe VHS
Am Beispiel der geplanten Einführung des islami-schen Religionsunterrichts an Schulen gibt der Filmeinen guten Einblick in die Organisation der ver-schiedenen Verbände und Glaubensgemein-schaften mit ihren religiösen und politischen Vor-stellungen.D 2000Nr. 70 97786 / VHS
Wie eine Welle im Ozean:Buddhismus in Deutschland
19 Minuten Farbe VHS
Der Film stellt zwei buddhistische Zentren inDeutschland vor und versucht zu klären, warumbuddhistisches Denken und buddhistische Frömmig-keit auf viele Menschen auch hierzulande großeAnziehungskraft ausüben.D 1996Nr. 70 97785 / VHS
Der Sabbat und die Synagoge
16 Minuten Farbe VHS
Der Film begleitet eine jüdische Familie vom Frei-tagnachmittag bis zum Sonntagabend. Er zeigt, wieder Sabbat zu Hause in der Familie und im Gottes-dienst in der Synagoge begangen und gefeiert wird.D 1995Nr. 70 97789 / VHS
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„Rechtes Hosenbein hochgekrempelt ist Westside, linkes Hosenbein hochgekrempeltist Eastside.“ Der 17-jährige Kadir weiht großzügig in offene Geheimnisse ein. Er undseine Clique tragen das rechte Hosenbein hoch. Auf den ersten Blick, würde man siewomöglich für Radfahrer halten, nur dass sie kein Fahrrad bei sich haben.
Wenn man mit Jugendlichen zu tun hat, wird man immer wieder Neuem und mögli-cherweise auch Fremdem begegnen. Als Referent für Projektarbeit und Ethik in ver-schiedenen Münchner Fortbildungsinstitutionen wurde ich mit den – aus der Welteines „normalen Erwachsenen“ – ungewöhnlichsten Umgangsformen in der Kulturder Jugendlichen vertraut. So muss man wissen, dass Westside eine Gangbezeich-nung in den USA ist, die sich auf den westlichen Teil der Vereinigten Staaten bezieht.Die Eastside steht für die andere Seite Amerikas. Beide Gruppen sind gewöhnlich mit-einander verfeindet. Auch Jugendliche hierzulande sympathisieren mit den Gangsund kopieren ihre Verhaltensformen: sie hören Rap-Musik, exerzieren bestimmteBegrüßungsformen oder krempeln einfach das Hosenbein hoch. „Es muss aber dierichtige Seite sein!“, sagt Kadir. „Bei uns in Neuperlach kannst du nicht einfach alsEastsider ankommen!“ Was von außen so unschuldig aussieht, kann für mancheJugendliche Grund zur Schlägerei werden.
Vorurteilen auf die Spur kommen
Gewalt entgegenzutreten und Toleranz zu fördern hat viel mit Verstehen zu tun. DasFremde – alles das also, was uns fern ist und was wir daher auch nicht sofort ver-stehen – sorgt für Unsicherheit und kann uns in einen Teufelskreis aus Angst, Selbst-sucht und Unwissenheit führen. Ob wir dies möchten oder nicht, das Fremde kon-frontiert uns fortwährend mit Fragen, die eine Stellungnahme, eine Entscheidung vonuns abzwingen. Aber damit wird gleichzeitig auch eine Möglichkeit geboten, sich aus-dem Teufelskreis zu befreien: Denn in diesem Prozess der Konfrontation mit demAnderen kann vieles, was uns jahrelang als fremd und unbekannt galt, letztendlichdoch vertraut werden, weil man begonnen hat, sich damit auseinander zu setzen.Eine solche Auseinandersetzung bedeutet aber auch, sich mit seiner eigenen Wahr-nehmung zu beschäftigen. Wie objektiv beziehungsweise subjektiv bin ich eigentlich?Habe ich Vorurteile, und wenn ja, welche? Ist das, was ich beobachten kann, tatsäch-lich das Wesentliche in dieser Situation? Oder kann ich sowieso immer nur das
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Die Tugend des VerstehensFür eine Annäherung zwischen Jugendlichen und Lehrenden
Andreas de Bruin
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sehen, was mir von meinem eigenen, limitierten Wissens- und Erfahrungshintergrundaus bekannt ist?
Da Wahrnehmung die Eigenschaft aufweist, sich auf ein stets subtileres Niveau zu dif-ferenzieren, folgt daraus vor allem eine Konfrontation mit dem eigenem Denken,sprich: den konditionierten Interpretations- und Denkmustern, worauf wir unserHandeln gründen. Diese Muster, auch Schemata genannt, sind flexibel, so dass sichimmer wieder neue Informationen einfügen lassen (Akkomodation). Neben ihrerFlexibilität sind Schemata jedoch auch stabil. Um neue Informationen in das Schemaeinzufügen, wird es entsprechend verändert, beziehungsweise angepasst (Assimi-lation). Welcher der beiden Prozesse jeweils aktiviert wird, ist abhängig von der Infor-mationsart sowie von der individuellen Flexibilität. Es stellt sich die Frage, inwiefernsich die neue Information wahrnehmen lässt, ohne sie dabei umzubilden oder ver-ändern zu müssen.1
In der Fachzeitschrift Pädagogik Nr. 9/1999 mit dem Schwerpunkt: „Lebenslügen vonLehrer/innen“ wird auf die Auswirkung der Schemata im Lehrerberuf hingewiesen.Durch die vielfältigen Aufgaben und widersprüchlichen Rahmenbedingungen in derschulischen Arbeit finden die Schemata oder Deutungsmuster ihren Platz als „Erleich-terungsinstrumentarien“. Die Autorin Eva Schumacher weist darauf hin, dass dieseErleichterungsmechanismen die Wahrnehmungsfähigkeit des Lehrers deutlich ver-zerren können, und schlägt daher vor, die Entstehung und Wirkung der Handlungs-muster ausführlicher in der Lehreraus- und Fortbildung zu thematisieren.(Schumacher, 1999)
Tugenden des Verstehens
Jugendliche wirklich verstehen zu wollen, heißt zunächst, den Dialog mit den jungenMenschen zu suchen, wobei man selbst als Erwachsener beziehungsweise alsLehrender unweigerlich in die Rolle des Lernenden schlüpft. Warum trägt ein Jugend-licher sein Hosenbein hochgekrempelt? Und warum krempelt der eine rechts hoch,der andere aber links? Solche „Details“ zu erkennen und um ihre Bedeutung zuwissen, können für eine gegenseitige Annäherung durchaus wichtig werden.
Neben Lernen und Reflektieren darf auch Geduld in diesem Verständigungs- und Ver-ständnisprozess nicht fehlen. Schließlich kann eine schnelle Evaluierung oft Vorurteilefestigen. Gegenseitiges Vertrauen und Verständnis muss sich erst ergeben und dau-ert unter Umständen sehr lange. Ebenso die Tugenden Bescheidenheit, Zuhören undsich selbst zurücknehmen können. „Wer Selbstreflexion ernst nimmt, muss unterUmständen auch bereit sein, ein Projekt abzubrechen“. (Amborn, 1993)2
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Wichtig für die Arbeit mit Jugendlichen ist neben den genannten Tugenden vor allemdie Authentizität des Referenten. Ein „unechtes“ Verhalten wird von den Jugendlichenschnell durchschaut. Viele Jugendliche haben gerade auf der psychologischen Ebeneerstaunliche Erfahrungen gesammelt, etwa durch die familiäre Problematik, durchProbleme in der Schule, mit Freunden etc. Die Tatsache, dass Lehrer so häufig imUnterricht provoziert werden, resultiert daraus, dass Jugendliche regelrecht aus-probieren, wen sie vor sich haben und wie weit sie bei demjenigen gehen können:Wer soll uns etwas beibringen? Erst mal schauen wie derjenige drauf ist. Ausflippen,schreien und schimpfen sind da fehl am Platz.3
Eine unabdingbare Tugend ist nicht zuletzt Humor. Die Eigenschaft, auch einmal übersich selbst lachen zu können, kann sich im Lehrer- und Erzieherberuf unter Umstän-den als überlebenswichtig erweisen. Vor allem dann, wenn es mal nicht so läuft, wieman es sich vorgestellt hat. (Vgl. Haas / Pielmeier, 1999)4
Ausblick
Heute, da die Bildungsdiskussion in vollem Gange ist und händeringend nach neuenLösungsansätzen gesucht wird, sind fundierte, mit dem Verstehensansatz als Leitlinieausgearbeitete Veränderungen im Bildungssystem nötig, die zweifelsohne einenerheblichen Einfluss auf die Reduzierung der Probleme wie Gewalt an Schulen habenwerden, weil sie ein Verhalten zu mehr Toleranz auf beiden Seiten – unter Jugend-lichen wie auch zwischen Jugendlichen und Lehrern – fördern. Allerdings: Die neuenStrukturen des Verstehens müssen mit den Jugendlichen zusammen erarbeitet wer-den. Gerade diejenigen, die mit den alten Unterrichtssystemen nicht einverstandensind und sich darin nicht zurechtfinden, können wichtige Hinweise für die Unterrichts-modelle der Zukunft geben. Dazu muss man sie – die Jugendlichen – jedoch genaukennen.
A n d r e a s d e B r u i n i s t D o k t o r a n d a m I n s t i t u t f ü r E t h n o l o g i e a n d e r L M U M ü n c h e n
1) „Learn to see that what you see is not true!“ Barnlund und Nomura bieten an dieser Stelle den Begriff„Decentering“ an, der auf zwei Ebenen der Betrachtung hinweist: zum einen, sich selbst bewusst zu wer-den über das vorhandene Gerüst der eigenen Vorstellungen, Annahmen, Vor-Urteile etc.; und zum ande-ren, die Fähigkeit sich von diesen zu entfernen und damit die Bildung neuer Sinnkonstruktionen zu ermög-lichen. (Vgl. Barnlund / Nomura 1985: 348)
2) Für wichtige Tugenden des Verstehens siehe Amborn, Hermann (1993a). „Handlungsfähiger Diskurs:Reflexionen zur Aktionsforschung“, in: Wolfdietrich Schmied-Kowarzik / Justin Stagl (Hg.), Grundfragender Ethnologie. Beiträge zur gegenwärtigen Theorie-Diskussion, Berlin, S.129-150 [1980].
3) Was Schüler über Lehrkräfte sagen vgl. auch Haselbeck, Fritz (2000). „Schule: ‚Eine schöne Sache’ oder‚unnötiger Ballast’?“, in: Die Demokratische Schule, München, S. 6-7.
4) Haas, Hermann / Pielmeier, Stefan (1999). Handreichung zum offenen Unterricht an Hauptschulen, Staats-institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, München.
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Vor -Ur tei le
Schwerpunktfilm
B l a u ä u g i g / B l u e E y e d
93 Minuten Farbe VHS
Die amerikanische Psychologin Jane Elliott führt seit über 20 Jahren einen engagier-ten Kampf gegen den Rassismus. In Workshops setzt sie die vornehmlich weißen Teil-nehmer einer diskriminierenden Behandlung aus. Sie verspüren hier zum ersten Maldas Gefühl, zu denjenigen zu gehören, die benachteiligt sind, wie etwa Schwarze inden USA und andere Minderheiten überall in der Welt. Ein engagierter Aufruf gegenden Rassismus.
D 1996 Nr. 70 18758 / VHS, 45 MinutenNr. 70 97390 / VHS, 57 MinutenNr. 70 97389 / VHS, 93 Minuten
Filmszene aus: Blue Eyed.
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Angst essen Seele auf
93 Minuten Farbe VHS/16mm
Rainer Werner Fassbinder verknüpft in diesem Filmdas Motiv der unwürdigen Greisin mit dem ThemaAusländerfeindlichkeit. Alt und einsam ist die WitweEmmi, ein Aussenseiter der marokkanische Gast-arbeiter Ali. Sie lernen sich in einer Ausländerkneipekennen, verlieben sich und heiraten. Als die Kolle-ginnen, der Kaufmann und die eigenen Kinder vonEmmi nichts mehr wissen wollen, als Ali mit derüppigen Kneipenwirtin fremd geht – da bewährt sichihr Verhältnis erst recht. Zusammen sind sie starkund ihre Solidarität überwindet Angst und Vorurteile.D 1993Nr. 73 18604 / VHSNr. 63 15210 / 16mm
Belma
75 Minuten Farbe VHS/16mm
Der 15-jährige Däne Rasmus lebt in Kopenhagenund braucht viel Geld für Computer-Kriegsspiele.Eine gefundene Geldbörse kommt ihm gerade recht.Er verliebt sich in Belma, ihr gehörte die Geldbörse.Durch Belma holt ihn die Realität des Krieges ein,sie ist aus Bosnien geflüchtet und lebt mit ihremVater und anderen Kriegsflüchtlingen auf demWohnschiff „Hotel Europa“. Als Rasmus die Leben-sumstände der Flüchtlinge sieht, will er den Scha-den mit der unterschlagenen Geldbörse wieder gutmachen. Auf dem Immigrantenschiff gehen die bluti-gen Auseinandersetzungen der Heimat weiter, alseines Tages eine neuer Flüchtling einquartiert wird,in dem viele ihren Peiniger aus dem serbischen Fol-terlager in Bosnien wieder erkennen. Sie nehmenRache an ihm. Belmas Vater wird verdächtigt undverhaftet, aber Belma und Rasmus beweisen seineUnschuld.DK 1995Nr. 73 97580 / VHSNr. 63 97357 / 16mm
Fremd-Verkehr
15 Minuten Farbe VHS/16mm
Was kann man tun gegen Fremdenhass und rassi-stische Gewalt? Ein Streetworker aus Frankfurt/Oder berichtet von westdeutscher Arroganz und sei-ner Arbeit mit Jugendlichen. Eine kurdische Flücht-lingsfamilie beschreibt ihre Situation nach einem
Brandanschlag. Der Film eignet sich gut als Dis-kussionsgrundlage zum Thema Ausländerfeindlich-keit.D 1992Nr. 70 18708 / VHSNr. 60 18596 / 16mm
Geboren in Absurdistan
94 Minuten Farbe DVD
Ein kleiner Beamter der Ausländerbehörde mit glän-zenden Karrierechancen gerät in eine Situation, diesein Leben auf immer verändert: In einem WienerKrankenhaus wird versehentlich ein Neugeborenesmit einem Baby türkischer Abstammung vertauscht.Als sich der Irrtum aufklärt, stellt sich heraus, dassdie türkische Familie abgeschoben wurde – samtihrem Baby ...A 1999Neu im Verleih
Geschlossene GesellschaftSerie: Videoclips gegen Ausländerhass
7 Minuten Farbe VHS
Weil er sich weigert, wegen seines Glaubens Alko-hol zu trinken, wird ein junger Ausländer in einerDisco brutal zusammengeschlagen. Den kurzenVideoclip beendet ein Rap-Song gegen Ausländer-feindlichkeit.D 1993Nr. 70 97283 / VHS
Guben im HerbstSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
8 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Die Neiße trennt den brandenburgischen Ort Gubenvom polnischen Gubin. Doch aus der räumlichenNähe erwächst nicht notwendigerweise das Ver-ständnis für die Nachbarn; dies zeigt das Interviewmit drei Jugendlichen aus Guben. Sie präsentierenihre rechtsextremistischen und fremdenfeindlichenAnsichten über ihre polnischen Nachbarn, sprechenüber vermeintliche historische Grenzziehungen undihre Wertvorstellungen. Es offenbart sich einGemisch aus Unkenntnis, Vorurteilen und Ängsten.Gewalt ist für sie ein selbstverständliches Mittel zurProblemlösung.D 1996Nr. 70 15506 / VHSNr. 91 15506 / Printmedium
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Das innere Ausland
28 Minuten Farbe VHS
Fremdenhass resultiert aus der Angst vor demFremden in uns selbst. Der Fremde kann auch fürdie Sehnsucht stehen, der eigenen Enge in dieFerne zu entrinnen. Die Konfrontation mit unerfülltenSehnsüchten ist schmerzlich, so entsteht Wut.D 1994Nr. 70 18852 / VHS
Die Kinder aus No. 67
106 Minuten Farbe 16mm
Berlin in den Jahren 1932/1933: Paul Richter undErwin Brackmann sind dicke Freunde. Sie gehöreneiner Jugendbande an, organisieren sich Geld, umsich endlich den heiß ersehnten Fußball kaufen zukönnen. Als Pauls Vater von Arbeitslosigkeit bedrohtist, organisieren sie ein Kindermaskenfest in eineWohltätigkeitsveranstaltung um, damit soll die Miet-schuld der Familie Richter beglichen werden. Einhalbes Jahr später gibt es „Die Bande“ nicht mehr.Die Nationalsozialisten haben die Macht ergriffen.Aus manchen Fenstern des Mietshauses hängenjetzt Hakenkreuzfahnen und Paul hat sich der Hitler-jugend angeschlossen. Erwin wird immer mehrgemieden, sein Vater ist Sozialdemokrat. Als Erwinden Freund zum ersten Mal mit der Hakenkreuz-binde erblickt, zerbricht die Freundschaft.FBW: besonders wertvoll.D 1979Nr. 63 98768 / 16mm
Krieg der Knöpfe
88 Minuten Farbe VHS
Warum die Kinder der Nachbardörfer Longueverneund Velrans seit Menschengedenken erbitterte Fein-de sind, weiß eigentlich niemand mehr so genau.Aber wer einmal bei der Schlacht vom „Feind“ gefan-genommen wird, vergisst es bestimmt nicht: Manschneidet ihm die Knöpfe, Schnürsenkel und Hosen-träger ab und entlässt ihn in diesem entehrtenZustand nach Hause.F 1961Nr. 73 97110 / VHS
Der Neger Weiß
90 Minuten Farbe VHS
Rainer Weiß, erfolgreicher Versicherungskaufmannmit „normaler“ Familie, Mitte 40 ist mit sich und derWelt zufrieden. Diese Idylle wird jäh zerstört. Einfreundlicher Asylbewerber verursacht, dass ausHerrn Weiß einer Schwarzer wird. Jetzt erfährt HerrWeiß im Beruf und im Freundeskreis, welcheNachteile es mit sich bringt, schwarz zu sein. EineKatastrophe bahnt sich an, doch da widerfährt ihmetwas gänzlich Unerwartetes.D 1994Nr. 73 97799 / VHS
Selbstbedienung
10 Minuten Farbe VHS
In einem Selbstbedienungsrestaurant treffen eineRentnerin (Inge Meysel) und ein junger Farbiger(Ives Kersaint) vor einem Tablett mit Erbsensuppeund Bockwurst aufeinander. Aufgrund von Vorurtei-len kommt es zu Missverständnissen. Ein kleinerFilm über Rassismus, über die Probleme des Dia-logs zwischen der ersten und der dritten Welt, derden Zuschauer humorvoll auch zur Überprüfungeigener Erwartungshaltungen einlädt.Prädikat: Besonders wertvoll.D 1984Neu im Verleih
Das serbische Mädchen
93 Minuten Farbe VHS/16mm
Mit dem Ziel Hamburg, verlässt Dobrila heimlich ihrHeimatdorf, um in Deutschland Achim zu treffen – inden sie sich heftig verliebt hat. Doch am Ende einerabenteuerlichen Reise durch Europa steht, einkühler Empfang. Das Leben in Deutschland ist teuer,rechnet ihr Achim immer wieder vor. Vergeblich ver-sucht sie mehrere Male zu erklären, dass sie einKind von ihm erwartet. Ebenso überraschend wie siegekommen ist verlässt Dobrila Achim wieder. Aufihrer Reise durch Deutschland begegnen ihrmenschliche Kälte und Gemeinheit, aber auch uner-wartete Nächstenliebe und Solidarität. So kehrt sieum einige Erfahrungen reicher zurück in ihr Heimat-dorf ...FBW: besonders wertvoll.D 1990Nr. 73 18605 / VHSNr. 63 18009 / 16 mm
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©A N Z E I G E
Viele Hollywood-
Filmproduktionen befassen
sich mit den Themen
dieses Medienkatalogs.
Aufführungsrechte für den
öffentlichen Einsatz dieser
Filme in Jugendgruppen,
Schulklassen und
in der Erwachsenenbildung
vermitteln Ihnen die
Landesmediendienste Bayern.
Schimpft uns nicht Zigeuner!
45 Minuten Farbe VHS
Zwei junge Sinti (Zigeuner), Linda und Gallier,erzählen von sich, von ihren Sitten und von ihremVolk. Szenen aus dem Leben in den großen Famili-en, bei der Arbeit und in der Schule verdeutlichenihre schwierige Lage: passt man sich nicht an, weilman Sinti bleiben will, ist die Lage hoffnungslos. Undwenn man sich anpasst, dann heisst das: ver-schweigen der Herkunft oder Hin- und Hergerissen-sein zwischen zwei WeltenD 1980Neu im Verleih
Tadesse: Warum?
78 Minuten Farbe VHS
Während des äthiopischen Bürgerkriegs werden einachtjähriger Junge und seine Schwester durch deut-sche Familien adoptiert. Mit der Adoption muss erdie Trennung von seiner Schwester in Kauf nehmen.Auch seine Adoptiveltern möchten den engen Kon-takt der beiden verhindern. Fünf Jahre lang wirdTadesse mit dem Rassismus eines kleinen württem-bergischen Ortes konfrontiert. Als er merkt, dass ernicht die Sitten und Gebräuche seines Heimat-landes ausführen darf, setzt er seinem Leben einEnde. Die überlebende Schwester bricht nach ihrerVolljährigkeit den Kontakt zu ihren Adoptiveltern ab.D 1994Nr. 73 97239 / VHS
Willkommen im Tollhaus
88 Minuten Farbe VHS
Mit ihren unansehnlichen Kleidern und dickenBrillengläsern ist die elfjährige Dawn Wiener einMauerblümchen. Sie wird von allen gehänselt. Ihrejüngere, hübschere Schwester hingegen benimmtsich wie eine Prinzessin und ist Mamas Liebling. Alssie gekidnappt wird und Dawn wieder einmal schuldist, gerät sie in einen Strudel widersprüchlicherGefühle.USA 1996Neu im Verleih
Die Welle
43 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Eine Highschool in Kalifornien, USA. Geschichts-unterricht. Für die Schüler eine unglaubliche Tat-sache, dass sich ein ganzes Volk von der Minderheitder Nazis vereinnahmen ließ. Der Geschichtslehrerstartet ein Experiment. Er initiiert eine Bewegung,der er den Namen „Die Welle“ gibt. Die Schülergeben begeistert ihre Indivitualität zugunsten einesbequemen, fremdbestimmten und streng diszipli-nierten Verhaltens auf. „Die Welle“ erfasst nachkurzer Zeit die ganz Schule ...D 1995Nr. 71 15329 / VHSNr. 91 15329 / Buch
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Miteinander – leben
Schwerpunktfilm
M i t e i n a n d e r
16 Minuten Farbe VHS
Sechs Animationsfilme von Jesus Perez zu den Themen Frieden, Freundschaft undVerständigung: In ihnen geht es um Fragen wie: Gelingt der Hausbau nur mitein-ander? Stärkt Jojo-Spielen das Gemeinschaftsgefühl? Was passiert, wenn aus derBananenkiste in Europa plötzlich ein kleiner schwarzer Junge krabbelt?
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Filmszene aus: Miteinander.
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D e m o k r a t i e
ChancengleichheitSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
2 Minuten Farbe Medienpaket
Eine Spielszene thematisiert den Grundsatz derChancengleichheit. Zwei von Ihrer Bildung und Aus-bildung ungleich qualifizierte junge Männer bewer-ben sich um einen Ausbildungsplatz. Der offensicht-lich schlechter qualifizierte Bewerber macht dasRennen, während man den jungen Mann mit denbesseren Zeugnisnoten aufgrund seiner sozialenHerkunft abweist.D 1998Nr. 90 15653 / Medienpaket
Demokratische Streitkultur
29 Minuten Farbe VHS
Fünf Filmsequenzen beschäftigen sich mit exem-plarischen Streitsituationen: 1. Jugendliche im Parla-ment, 2. Nachbarschaftsstreit, 3. Konfliktbewältigungauf Meta-Ebene, 4. Tarifauseinandersetzung, 5. Ent-scheidungsfindung im Parlament.D 1997Nr. 70 97554 / VHS
Die Europäische Union
19 Minuten Farbe VHS
Die Europäische Union – ist ein politischer und wirt-schaftlicher Zusammenschluss von 15 Staaten mitmehr als 370 Mio. Einwohnern. Der Film zeigt dieStationen des europäischen Einigungsprozesses,beginnend bei den Römischen Verträgen von 1957,über den Vertrag von Maastricht 1993 bis hin zurangestrebten Osterweiterung. Dabei werden auchdie wichtigsten gemeinsamen Institutionen der EUvorgestellt.D 1999Nr. 70 97219 / VHS
Lernen für die Demokratie
45 Minuten Farbe VHS
Der ostdeutsche Lehrer Henning R. gründete imJanuar 1990 zusammen mit dem Pfarrer und einigenMitbürgern der Gemeinde Loitz in Vorpommern einBürgerkomitee. Mittlerweile wurde er zum 2. Bürger-meister gewählt. Im Interview berichtet er von denErfahrungen und Schwierigkeiten beim Umsetzender Demokratie.D 1991Nr. 71 18459 / VHS
Die Wahlmaus
30 Minuten Farbe VHS
Wählen mit Grips – die Maus erklärt unter diesemMotto den komplizierten Bundestagswahlmodus mitMehrheits- und Verhältniswahlrecht anschaulich undamüsant. Statt der bekannten Parteien gibt es hierdie „Orangene“ der Maus, die den Kindern das dop-pelte Taschengeld verspricht und vieles mehr. Dieeigentliche Wahl und das Auszählen der Stimmenerschliesst sich auf witzige Art. Ob wohl jedemErwachsenen klar ist, dass das Auszählen der Stim-men im Wahllokal öffentlich ist? Oder dass jeglicherKommentar auf dem Wahlzettel diesen ungültigmacht?D 1998Nr. 70 97676 / VHS
M e n s c h e n r e c h t e
MenschenrechteSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
6 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Im Grundgesetz der BRD sind die grundlegendenMenschen- und Bürgerrechte festgeschrieben. DiePräsidentin des Bundesverfassungsgerichts JuttaLimbach informiert über die Grundrechte und ihrehistorische Tradition.D 1999Nr. 70 15627 / VHSNr. 91 15627 / Printmedium
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Deutschland Ost -West
FDJSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
10 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Tanja ist 24 Jahre alt und studiert. In ihrer Schulzeitwar sie FDJ-Agitatorin. Vor der Kamera berichtet sieüber ihre Motivation und die Hintergründe ihresdamaligen Engagements für diese Massenorganisa-tion der DDR. Sie äußert sich aber auch kritischüber die Demokratie und die Verwirklichung derinneren Einheit.D 1997Nr. 70 15520 / VHSNr. 91 15520 / Buch
Fremde deutsche Jugend?
58 Minuten Farbe VHS
Fünf Jugendliche aus verschiedenen Lebensbe-reichen der ehemaligen DDR berichten über ihrLeben und ihre Stellung in der DDR und wie sie denUntergang dieses Staates erlebt haben. Zugleichgeben sie Auskunft darüber, wie sie ihre Zukunft ein-schätzen.D 1991Nr. 71 15338 / VHS
Heine – Deutschland.Ein WintermärchenSerie: Klassiker auf CD-Rom
90 Minuten Ton CD-Rom
Heines Wintermärchen beschreibt als episch-lyri-scher Reisebericht Stationen einer Fahrt von Frank-reich über den Rhein nach Hamburg. Orte, Sittenund Gebräuche werden in scheinbar harmlosemVolksliedton einer sarkastischen und ironischenBetrachtung unterzogen; es wendet sich gegen diepolitische Rückständigkeit des Vaterlandes zeugtaber auch von einer ungebrochenen Liebe zuDeutschland. Heine erntete für sein Werk zahlreicheBeschimpfungen und Verbote. Es vermittelt ein-drücklich den Zweispalt zwischen politischer Wutund Sehnsucht nach der Heimat.D 1997Nr. 80 98473 / CD-Rom
Innere EinheitSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
11 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Yvonne ist 24. In Magdeburg geboren und dort auf-gewachsen, macht sie jetzt eine Ausbildung zurIndustriekauffrau in Goslar. Am Wochenende lebt sieim Osten, die Woche über arbeitet sie im Westen –aber sie fühlt sich weder als Ostkind noch als West-frau, bei ihr existiert keine Mauer im Kopf. Sie fühltsich in beiden Städten wohl. Die Kamera begleitetYvonne einen Tag lang. In Bildern und Interviewsbeschreibt der Film ihren Alltag als Beispiel einerjungen Frau, deren Leben sich durch die deutscheEinheit entscheidend verändert hat.D 1990Nr. 70 15555 / VHSNr. 91 15555 / Printmedium
Jugend Ost - WestSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
5 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Seit dem Mauerfall beschäftigen sich Meinungs-forscher mit dem Leben in Ost- und Westdeutsch-land: Wie lebt man dort, wie denkt man hier? Ergeb-nisse der Untersuchung besonders zu den Schwer-punkten Familie, Liebe, Sozialverhalten undGesundheit präsentiert der Film unterstützt durcheinen Pantomimen.D 1997Nr. 70 15577 / VHSNr. 91 15577 / Buch
Kinder, Kader, Kommandeure
94 Minuten Farbe VHS
Vierzig Jahre DDR-Propaganda, das ist Realsatireaus vierzig Jahren Sozialismus: die Helden derArbeit, die 100.000 Bockwurst, die „Freunde von derVolkspartei“, ein volksnaher Walter Ulbricht beimPing-Pong-Spiel. Mittendrin die jungen Pioniere, siejagen westliche Agenten ober üben Bogenschießenauf den Papp-Adenauer. Die Selbstdarstellung desDDR-Regimes.Prädikat: wertvoll.D 1991Nr. 73 18626 / VHS
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Kundgebung der Kunst- und Kultur-schaffenden in Berlin (Ost) am 4.11.89
184 Minuten Farbe VHS
Ein Mitschnitt der Liveübertragung des DDR-Fern-sehens von dieser Großkundgebung. BekannteSchriftsteller wie Stefan Heym und Christa Wolfsowie prominente Politiker wie Gregor Gysi, MarkusWolf, Jens Reich und Manfred Gerlach sprechen vorden über 500.000 Demonstranten.D 1989Nr. 71 03422 / VHS
Linie 2Serie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
6 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Die U-Bahn Linie 2 durchquert Berlin von Ost nachWest. Fahrgäste werden nach ihrer persönlichenBilanz über die Zeit nach der Wende befragt. Unterihnen sind Altberliner aus Ost und West, aber auchsolche, die erst nach der Wende nach Berlin gezo-gen sind. Allesamt äußern sie sich eher skeptisch,besonders was die Lebensbedingungen in Berlinangeht.D 1997Nr. 70 15579 / VHSNr. 91 15579 / Buch
Ost-West / West-OstSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
8 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Berliner Jugendliche äußern sich zum Verhältnis vonOst- und Westdeutschen. Sie geben ihre Meinungzu Fragen wie: Welche Gedanken und Vorstellungengibt es über den jeweils anderen Landesteil? Wie istdas eigene Verhältnis zu Politik und den Politikern?Wie sehen wichtige Lebensziele aus?D 1997Nr. 70 15578 / VHSNr. 91 15578 / Buch
Wer soll denn hier was ändern,wenn nicht wir?
35 Minuten Farbe VHS/16mm
Ein Kamerateam reist kurz nach der Wende durchdie neuen Bundesländer. In Interviews berichtenJugendliche über ihre ersten Erfahrungen mit denveränderten Lebensumständen. Ängste und Hoff-nungen werden gleichermaßen deutlich.D 1991Nr. 71 03455 / VHSNr. 60 03467 / 16mm
Wertwechsel – Jugend in Ostdeutschland
15 Minuten Farbe VHS/16mm
Jugendliche aus drei Orten in den neuen Bundes-ländern und in unterschiedlichen Lebenslagenberichten von ihrem Leben seit der Wende: ein 16-jähriger Schüler aus Premnitz, eine 24-jährige Jour-nalistikvolontärin und ein junges Leipziger Ehepaarmit Kind.D 1993Nr. 70 18718 / VHSNr. 60 18669 / 16mm
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E i n e W e l t
Ausländische Jugendliche – vernachlässigt?
60 Minuten Farbe VHS
Eine Reihe Fragen stehen zur Diskussion: Was sinddie besonderen Probleme von ausländischenJugendlichen? Wohin können sie sich wenden? Wassind die Konzepte der Politik? Wo liegen die Zielepolitischer Jugendarbeit? Wie wird sie umgesetzt?D 2000Nr. 70 98927 / VHS
Dikkat! Wir kommen
64 Minuten Farbe VHS
Junge deutsche Türkinnen zeigen in dem von ihnenselbst gemachten Film sehr differenziert, mit wel-chen Gefühlen sie in unserem Land leben. Sie spre-chen über Familie, Arbeit, Schule, Freizeit und vielesandere. Es entsteht ein vielschichtiges Bild, das Ver-ständnis für die türkischen Inländerinnen weckt unddie Absurdität der Begriffe „Inländer“ – „Ausländer“oder des deutschen Staatsangehörigkeits- undWahlrechts offenbart.D 1996Nr. 70 98367 / VHS
EurokidsSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
9 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Wie stehen Jugendliche zu ihrer nationalen Iden-tität? Sind sie stolz, Deutsche zu sein? In Kurzinter-views nehmen Schülerinnen und Schüler einesinternationalen Gymnasiums in Bonn Stellung. DieMehrheit verneint die Frage und thematisiert statt-dessen die politisch fragwürdige oder sogar un-demokratische Instrumentalisierung dieser Aussagedurch rechtsgerichtete Parteien.D 1995Nr. 70 15545 / VHSNr. 91 15545 / Buch
Fremdes ist schön
17 Minuten Farbe VHS
Ausgangspunkt des Films ist die Urlaubsreise. DerFilm plädiert dafür, sich vorher auch mit der Kulturdes Gastlandes zu beschäftigen. Zudem wirft ereinen kritischen Blick auf den Tourismus als Wirt-schaftsfaktor für die jeweiligen Reiseländer. In die-sem Zusammenhang stellt er einen Versuch in Peruvor, den Tourismus genossenschaftlich zu organi-sieren.D 1990Nr. 70 19080 / VHS
JugendaustauschSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
6 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Dreizehn Jugendliche aus neun Staaten waren dreiWochen bei einem Workcamp in der Eifel zusam-men. Sie unterstützen dabei den Förster bei seinerArbeit. Drei Teilnehmerinnen äußern sich vor derKamera zu ihren Erwartungen vor dem Aufenthaltund ihren Erfahrungen während des internationalenTreffens.D 1997Nr. 70 15587 / VHSNr. 91 15587 / Buch
Kinder als Sklaven
31 Minuten Farbe VHS
Handgeknüpfte Teppiche werden häufig in Kinderar-beit hergestellt. Das Filmteam zeigt Beispiele ausPakistan. 4- bis 14-jährige Kinder arbeiten täglich 13Stunden in faktischer Leibeigenschaft der Teppich-Fabrikanten. Zwar gibt es gesetzliche Verbote, dochdie Polizei kümmert sich nicht um Anzeigen.S 1994Nr. 70 975027 / VHS
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KinderweltenSerie: Innenansichten
44 Minuten Farbe VHS
Viele Millionen Kinder sind gezwungen, ihrenLebensunterhalt in Fabriken, Minen, in der Landwirt-schaft oder als Müllsammler zu verdienen. Der Filmschildert an Beispielen aus Brasilien ihre Lebensbe-dingungen und ihr Schicksal.D 1997Nr. 70 19140 / VHS
Kopftuch und Minirock
30 Minuten Farbe VHS
Junge Türkinnen und Türken, die in Deutschlandaufgewachsen sind, stehen zwischen den Kulturen.Der Film begleitet die beiden Schwestern Gülsenund Gülcin sowie deren Freundin Meyrem ein hal-bes Jahr lang. Aufgezeigt werden die unterschiedli-chen Lebensformen und Probleme der drei jungenFrauen, die wir sowohl in ihrem Berliner Alltag, alsauch während eines Urlaubs in der Türkei mit-erleben. Zwar haben die Schwestern Abitur gemachtund studieren, gehören aber zu jenen jungen Tür-ken, die den Islam als ihre Heimat wieder entdeckthaben. Sie leben streng nach den Vorschriften desKoran. Meyrem bevorzugt die westliche Lebenswelt,hat aber auch eine enge Verbindung zu türkischenKultur.D 1998Neu im Verleih
Nazmiyes Kopftuch
17 Minuten Farbe VHS/16mm/DVD
Ein Konfliktbeispiel – ein 9-jähriger deutscher Jungenimmt seiner türkischen Mitschülerin das Kopftuchweg – thematisiert das Zusammenleben deutscherund türkischer Kinder. Auch ein Einblick in Bräucheund Lebensgewohnheiten der Moslems.D 1981Nr. 70 18808 / VHSNr. 60 18226 / 16mmNr. 83 97767 / DVD
Pastry, Pain & Politics (OmU)
33 Minuten Farbe VHS
Ellen und Fritz Weinlaub, ein jüdisches Ehepaar ausden USA, verbringen ihren Urlaub in der Schweiz.
Eigentlich sollte die Reise nach Israel gehen, dochdort „ist es zu heiß“ und es gibt „zu viele Araber“.Fritz ereilt eine Herzschwäche und er wird imKrankenhaus von einer palästinensischen Kranken-schwester gepflegt – Fritz ist außer sich, er fühlt sicheiner „Terroristin“ ausgeliefert. Ein Ausflug an denRheinfall macht Ellen und die Krankenschwester zu„Schicksalsgefährtinnen“: die eine will partout nichtnach Deutschland reisen, in das Land, das sie ver-folgte, die andere hat kein Visum.CH 1998Nr. 70 97667 / VHS
SamstagabendSerie: Apropos – Videos und Texte zur politischen Bildung
3 Minuten Farbe VHS/Printmedium
Der Film unternimmt einen Streifzug quer durchEuropa; er beobachtet, was junge Leute am Sams-tagabend machen – und kommt zu dem Schluss,dass die Unterschiede so groß nicht sind ...D 1997Nr. 70 15589 / VHSNr. 91 15589 / Buch
40 qm Deutschland
77 Minuten Farbe VHS
In einer Zweizimmer-Altbauwohnung wohnt derTürke Dursun. Mit vielen Hoffnungen ist er nachDeutschland gekommen, möchte aber auch seineTraditionen bewahren. Hierher bringt er seine jungeFrau Turna, sie ist neugierig auf das Land. Doch Tagfür Tag, wenn er zur Arbeit geht, sperrt er sie ein.Der schäbige Hinterhof, eine triste Straße, zwischenMülltonnen spielende Kinder sind ihr einziger Blickauf das Land. Isoliert und eingesperrt wächst inTurna ein großer Freiheitsdrang, der in die Katastro-phe führt.D 1985Nr. 73 98088 / VHS
Wie es ist, ein Flüchtling zu sein
16 Minuten Farbe VHS
Flüchtlingskinder im Alter von 9 bis 13 Jahren, dieaus Afghanistan, Bosnien und Herzogowina, Kam-bodscha und dem Sudan stammen, berichten überihre Erlebnisse bei der Flucht, in den Aufnahme-ländern und nach der Rückkehr in die Heimat.D 1999Nr. 70 86530 / VHS
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B a y e r n S p e c i a l
Tzimi
64 Minuten Farbe VHS
Der Automechaniker Tzimi lebt in einer MünchnerVorstadt und möchte etwas aus seinem Lebenmachen. Er kauft sich mit geliehenem Geld eineReparaturwerkstatt – schon bald bleiben die Kundenaus – er muss schliessen. Auch in Griechenlandgehört er „nicht mehr dazu“ – nach der Rückkehrversucht er sein Glück mit einem Drogen-Deal. DerSpielfilm setzt sich mit dem Wunsch vieler Ausländernach beruflicher Selbständigkeit auseinander, demdie Vorurteile Einheimischer gegenüber stehen.D 1985Nr. 73 98858 / VHS
United Culture
30 Minuten Farbe Medienpaket
Ausgerüstet mit Fragebogen, Fotoapparat, Video-kamera und Tonbandgerät spüren MünchnerJugendliche den Einflüssen anderer Kulturen inihrem eigenen Stadtteil nach. Ziel dieser Projekt-
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Das MEDIENFORUMerscheint mehrmals im Jahr und
präsentiert Medien zu Brenn-
punktthemen. Es stellt Initiativen
vor, informiert über Kontakt-
adressen und Aktionen. Die Aus-
gaben des MedienForums sind
im Internet als pdf-Datei zu finden
und in guter Qualität ausdruck-
bar.
Das MEDIENFORUM als
Gesprächsrunde für schulische und
außerschulische Pädagogen sowie
Ehrenamtliche in der Jugend- und
Erwachsenenbildung und der Kultur-
arbeit wird mehrmals im Jahr von
unserer Münchner Mediothek veran-
staltet.
Themen und Termine unter
www.landesmediendienste-bayern.de
MEDIENFORUMMEDIENFORUM
LANDESMEDIENDIENSTEBAYERN
Mult iku l ture l l l eben!
Nr. 1 Oktober 2000
www.landesmediendienste-bayern.de
Fremdenfeindlichkeit und
Ausländerhass sind Herausfor-
derungen an unsere Demokratie.
Wir sollten ein Klima schaffen,
das ein Entstehen rechts-
extremistischer Gewalttaten
verhindert.
In den letzten Jahren haben in Deutschland, im
Westen wie im Osten, die Straßenkriminalität
und auch andere Gewalttaten abgenommen.
Auf der anderen Seite haben aber rassistisch
motivierte Verbrechen, wie Angriffe auf
Flüchtlingsheime, Attentate auf Synago-
gen und Moscheen, Zer-
studie mit Modellcharakter war es herauszufinden,wie viele mulitkulturelle Bestandteile die deutscheAlltagskultur mittlerweile enthält, um so Vorurteileabzubauen.D 1995 Nr. 90 15430 / Medienpaket
Die weiße Rose
123 Minuten Farbe VHS
Eine Gruppe von fünf Studenten, unter ihnen Hansund Sophie Scholl, ruft mit Flugblättern zum Wider-stand gegen das Nazi-Regime auf. Sie sind unter-zeichnet mit „Die weiße Rose“. Unter Einsatz ihresLebens bringen sie die Flugblätter auch in andereStädte – nachts schreiben sie „nieder mit Hitler“ andie Münchner Hauswände. Bei einer Flugblattaktionan der Münchner Universität werden sie vom Haus-meister erwischt und der Gestapo ausgeliefert. 1943verurteilt sie ein Volksgerichtshof unter Vorsitz desBlutrichters Freisler zum Tod.D 1982Nr. 73 98001 / VHS
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1. Informationen zum Thema Rechtsextremismus
www.NetzGegenRechts.deHier handelt es sich um ein Informationsportalgegen Rechtsextremismus das auf Initiative von 21deutschspachigen Zeitungen, Agenturen und Sen-dern alle Beiträge dieser Medienpartner unter 14Fragestellungen rund um das Thema Rechtsextre-misums (siehe unten) zusammenfaßt und täglichaktualisiert. So kann ein breites Publikum über denjeweiligen Erscheinungstag hinaus auf die Beiträgezugreifen. Die Site ist sehr umfassend und durchihre gute Struktur läßt sich leicht auf das zugreifen,was einen wirklich interessiert.
Die Fragen:1. Welche Konzepte gegen Rechts werden z. Zt.
diskutiert?2. Wie reagieren Politik, Wirtschaft und Gesell-
schaft?3. Was wird konkret getan?4. Wie gehen andere Länder mit dem Problem um?5. Wie soll man sich bei einem rechten Angriff ver-
halten?6. Wer hilft Opfern rechter Gewalt?7. Was ist rechtsextrem?8. Welche Gewalttaten gehen auf das Konto der
Rechtsextremisten?9. Was sind die Hintergründe rechter Einstellun-
gen?10. Wie kann man verhindern, daß Schüler zu
Rechtsextremen werden?11. Was sind die Argumente gegen Rechtsextreme?12. Wer sind die Köpfe der Rechten?13. Wo gibt es weitere Informationen?14. Wo kann man sich gegen den Rechtsextremis-
mus engagieren?
Außerdem findet man hier den Nachrichten-Tickerder Deutschen Presse-Agentur (dpa) und Fernseh-tipps der Zeitschrift „TVSpielfilm“ zum Thema. Unterder Rubrik „NetzGegenRechts Exklusiv“ nehmenExperten und Prominente Stellung gegen Hass undGewalt, und unter „Schwarzes Brett“ werden Aktio-nen und Initiativen angekündigt.In Arbeit ist außerdem ein Webring www.Aktionen-GegenRechtsextremismus.de mit Adressen, Tele-fonnummern, Webadressen. Initiativen werden auf-gefordert, ihre Infos zu mailen, damit sie ebenfallsins Netzwerk aufgenommen werden können
www.zdk-berlin.de Das „Zentrum Demokratische Kultur“ beschäftigtsich mit der Entwicklung des Rechtsextremismus in
Deutschland, analysiert seine Erscheinungsformenmit dem Ziel der Förderung demokratisch zivil-gesellschaftlicher Strukturen vor allem in Ost-deutschland. Bietet neben Recherchemöglichkeitenz. B. auch Kommunalanalysen und Beratungen fürbetroffene Stadtteile oder Gemeinden an. (Gefördertvon der Amadeu Antonio Stiftung)
2. Hilfe und Infos bei rechter Gewalt /Ausstiegsprogramme
www.schueler-notruf.de Internet-Notruf Deutschland für SchülerInnen auchbei Problemen mit Gewalt im eigenen Umfeld.
www.verfassungsschutz.de Der Verfassungsschutz gibt hier unter anderemInformationen zu Hintergründen des Rechtsextre-mismus, zu rechtsextremistischen Aktivitäten undTipps, wie dem Rechtsextremismus zu begegnensei. Eine Aussteiger-Hotline wird ebenfalls ange-boten.
www.jugendline.de Jugendhilfe von Jugendlichen (allgemeines Ange-bot / Suchtberatungsstelle Öhringen)
www.exit.deutschland.deAusstiegsprogramm für rechtsradikale Jugendliche-Deutsche Sektion gegründet vom Stern, Spenden-sammlung.
3. Aktion sauberes Internet
www.sauberesinternet.de und www.naiin.orgAuf diesen Seiten kann man Websites mit rechts-radikalen Inhalten anonym melden. Die Betreiber lei-ten die Informationen an Behörden und Internet-Pro-vider weiter.
www.FSM.deFreiwillige Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbie-ter e.V. Hier kann man ebenfalls Webseiten mitrechtsextremen Inhalten melden. Die FSM gehtgegen den Betreiber der Seite vor.
www.netzgegengewalt.deInternet-Initiative der CDU, die verschiedene Projek-te gegen Rechtsextremismus im Internet zusam-menfasst: Projekt Gatekeeper (Aufbau einer Filter-
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software, die kostenlos genutzt werden kann),Unterstützung der Freiwilligen Selbstkontrolle undWeiterleitung von extremistischer Propaganda imInternet an das Bundesamt für Verfassungsschutz.„Die Hauptherausforderung bei der Entwicklung vonGegenstrategien gegen jede Form von Verbreitungextremistischen Gedankenguts besteht darin, einMaximum an Eindämmung dieser Inhalte mit einemMinimum an rechtlichen Eingriffen in das Internet inEinklang zu bringen.“
4. Schutzprogramme / Schutzsoft-ware im Internet
www.netlaw.de/gesetze/gjs.htm
www.cyberpatrol.com
www.cybersitter.com
www.netnanny.com
www.jugendschutz.net
www.jugendschutz.de
5. Initiativen gegen Rechts und fürinterkulturelle Verständigung (Schwer-punkt:von Jugendlichen für Jugendliche)
www.move.deSozialistische Schüler „gegen Bildungsklau, Rassis-mus und Sozialabbau“ mit Aktionsterminplan, vonSchülern für Schüler, die sich gegen Rassismusengagieren wollen.
www.move-now-bayern.deUnterstützen bayernweit Anti-Rassismus-Initiativenund Kinder- und Jugendaktionen zu Demokratie undToleranz.
www.bmi.bund.deBündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Ras-sisumus und Gewalt. Vom Bundesministerium desInneren im Mai 2000 ins Leben gerufen. In Zusam-menarbeit mit über 100 Initiativgruppen werden bun-desweit vorbildliche Projekte gegen Extremismusund Fremdenfeindlichkeit organisiert und gefördert.Das Motto der Kampagne lautet: „Hinschauen,Handeln, Helfen“. Angesprochen sind „Menschen,die ihre Gleichgültigkeit überwinden“. Jugendinitiati-ven wurden 2001 ausgezeichnet mit dem Titel„Botschafter für Toleranz“:
www.gewaltfreimiteinander.deDie Initiative N.O. in Neustadt an der Orla (Thürin-
gen) mit dem Motto „Lieber bunt und rund - stattrechter Winkel“ war zunächst ein loser Zusammen-schluss von Jugendlichen (v. a. Schülern), unter-stützt von einigen Erwachsenen, die eine still-schweigende Duldung von verbaler und körperlicherGewalt nicht mehr hinnehmen wollten. Anlass warenvermehrte Vorfälle rechtsextremistischer Gewalt inihrer direkten Umgebung und in kürzester Zeit, diedie Jugendlichen z. T. am eigenen Leibe erfahrenmußten, sowie vor allem ein Klima der zunehmen-den Bedrohung im öffentlichen Raum.Die Jugendlichen schlossen sich zusammen und„eroberten“ den öffentlichen Raum für sich undandere zurück.Inzwischen hat die Initiative Rückhalt in einemgrößeren Kreis von Organisationen und Personengefunden und wird von zahlreichen lokalen Verei-nen, Institutionen und Parteien unterstützt (Schulen,Sportvereine, Kirchen etc.). Die Initiative N.O. tritt ein„für eine demokratische und humane, bunte undkreative Kultur“. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist undbleibt die Aufklärung und der Kampf gegen das„Nicht-Wissen-Wollen“, das Wegsehen gegenüberdem „an vielen Ecken der Alltagskultur schwelendenRassismus“ und das Bagatellisieren gesellschaft-licher Konflikte.Die Initiative wurde 2001 ausgezeichnet mit demTitel „Botschafter für Toleranz“, weil sie in einemKlima, in dem aus Angst oder Gleichgültigkeitrechtsextreme Gewalt und Gesinnung häufig nichtthematisiert wird, durch beharrliche Öffentlichkeits-arbeit und begründete Argumentationen die lokaleÖffentlichkeit sensibilisieren und so entscheidend zueinem öffentlichen Aufbegehren beitragen konnte.
www.aktioncourage.org / Stichwort: ProjekteSchulen, die aktiv gegen Rassismus vorgehen undsich für interkulturelle Verständigung einsetzen, kön-nen den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mitCourage“ erwerben. Das bundesweite Projekt, dasseit 1995 besteht, zeichnet sich dadurch aus, daßSchülerinnen und Schüler an ihrer Schule die Regiefür ein antirassistisches Schulleben übernehmen.Derzeit sind in Deutschland 50 Schulen mit demTitel ausgezeichnet, 25 weitere befinden sich in Vor-bereitung. (Das Projekt erhielt ebenfalls den Titel„Botschafter für Toleranz“.)Aktioncourage ist ein Bündnis von Bürgerinitiativenund Einzelpersonen, die sich aktiv für ein friedlichesMiteinander von Menschen verschiedener Nationa-litäten und unterschiedlicher kultureller Hintergründeeinsetzen. Die Initiative bemüht sich um die Verbrei-tung der Kenntnisse über Entstehung, Wirkungswei-sen und Ausbreitungsformen des Rassismus undgibt verständliche Argumente gegen Rassismus wieauch praktische Angebote und Hinweise für mögli-che Aktionsformen an die Hand.www.buntkicktgut.deDas Sport-Projekt „Interkulturelle Münchner Jugend-Fußball-Liga“ für interkulturelle Verständigung stelltsich hier vor. Es fand zuletzt mit einer Beteiligung
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von 65 Teams und über 500 deutschen und nicht-deutschen Kindern und Jugendlichen statt. DenUrsprung bildeten zunächst 10 Teams mit jugendli-chen Flüchtlingen, die in verschiedenen MünchenerGemeinschaftsunterkünften lebten und zum Teilnoch leben. Über das Fußballspiel, der wichtigstenFreizeitbeschäftigung im Unterkunftsalltag solltendiese Kinder und Jugendliche in Kontakt mit Gleich-altrigen auch außerhalb der eigenen Unterkunftkommen, sich Identifikationsmöglichkeiten er-schließen, Anerkennung finden. Heute sind nur nochknapp die Hälfte aus Flüchtlingsunterkünften. DerRest setzt sich aus unbetreuten Strassenmann-schaften, Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulenbzw. Tagesstätten zusammen. Auf der Site könnensich neue interessierte Gruppen anmelden.Träger:Initiativgruppe e.V. in Kooperation mit dem Flücht-lingsamt München.
www.weisse-rose.orgDas Jugendbündnis Weisse Rose Dortmund(Jugendschutz-Initiative) umfaßt heute deutschland-weit knapp 2.500 junge Menschen von 13 bis 31Jahren, die sowohl Hilfen für ausstiegswillige jungeRechtsradikale (MitläuferInnen) als auch Paten-schaften für Opfer rechtsextremer Gewalttaten über-nehmen und vieles mehr auf die Beine stellen z.B.gegen Gewalt an (v. a. auch ausländischen) Mäd-chen, für emanzipatorische Medienarbeit gegenrassistische Diskriminierung, mit Aktionen gegenJugendgefährdendes (im Internet) wie Neo-nazismus, Satanismus, Kinderpornographie, Dro-gen(-handel).
www.WebGegenRechts.deEine Initiative der Olympiasiegerin Katarina Witt undder Netsolut GmbH, die eine Online-Unterschriften-liste unterhält und eine Linkliste zu anderen Internet-initiativen gegen Rechts anbietet.
www.gesichtzeigen.deDie Initiative „Gesicht zeigen“ unter der Schirmherr-schaft von Bundespräsident Rau fordert alle Bürge-rinnen und Bürger auf, sich mit einem im Internetveröffentlichten Foto ganz persönlich gegen Gewaltzu wenden und für ein weltoffenes Deutschland ein-zutreten. Weitere Infos, Links und Aktionen. EinenBildschirmschoner „Gesicht zeigen“ kann man unterwww.bundesregierung.de/download/gesichtzei-gen.exe herunterladen.
www.step21.deSTEP 21, die Jugendinitiative für Toleranz und Ver-antwortung, hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertebil-dung und Orientierungsfähigkeit von Jugendlichenüber neuartige Zugänge und interaktive Prozesse zuunterstützen. Bundesweit wird unter und mit jungenMenschen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren einDialog über die verantwortliche Gestaltung vonGesellschaft und persönlicher Zukunft angestoßen.Dabei geht STEP 21 neue Wege: Kernelemente des
Konzepts bilden das Medienpaket „STEP 21-Box“und das Jugendnetzwerk „STEP 21-Netz“, die engmiteinander verzahnt sind. Parallel sollen durch dieAngebote von STEP 21 Lehrer in Schulen sowiePädagogen in außerschulischen Jugendeinrichtun-gen bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Gemein-same Plattform alle Aktivitäten ist die Web-Arena.
www.fairlink.deBei fairlink.de engagieren sich Jugendliche für Tole-ranz und Fairplay im Internet. Gemeinsam mit Bun-despräsident Johannes Rau startete im Januar 2001die Kampagne der Jugendinitiative STEP 21. Einerstes Arbeitstreffen jugendliche „Toleranz-Schieds-richter“ zur Erarbeitung von Projekten fand bereitsstatt.
6. Konfliktlösung, Mediation,Schlichtung, Friedenserziehung
www.centrale-fuer-mediation.deWas ist Mediation? Informationen dazu bietet diesevon der Zentrale für Mediation angelegte Seite.Neben einem Mediatoren-Suchservice lassen sichhier Adressen und Auskünfte finden, die vor alleman Mediatoren gerichtet sind.
www.friedenspaedagogik.deDer Verein für Friedenspädagogik Tübingen bietetHintergünde, Informationen und Unterrichtsmodellezur Friedenserziehung, Beispiele gewaltfreier Aktio-nen, Materialien zur konstruktiven Konfliktbearbei-tung und Streitschlichtung für Schulen, Sportvereineund Jugendarbeit an.
www.kriminalpraevention.orgDeutsches Forum für KriminalpräventionEnthält u. a.eine geprüfte Linkliste, die auch zahlreiche interna-tionale Adressen enthält.
www.ndk-wurzen.deDas Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. steht füreine gelebte demokratische Kultur, für das Einübendemokratischer Praktiken, für das gewaltfreie Aus-handeln von Konflikten und für eine wache und akti-ve Zivilgesellschaft. Jeder, der nach demokratisch-humanistischen Gedanken handelt, ist eingeladen,an den verschiedenen vom Netzwerk vorgestelltenProjekten teilzunehmen und sich einzubringen.
www.otto-brenner-stiftung.deAuf dieser Seite stellt die Otto Brenner Stiftung, eineFördereinrichtung der Industriegewerkschaft Metall,die von ihr geförderten Forschungsprokekte mit denZielen Demokratie und sozialer Gerechtigkeit v. a. inOstdeutschland, Mittel- und Osteuropa vor. EinArbeitsschwerpunkt der Stiftung ist ihr Engagementgegen den Rechtsextremismus. Sie versammelt 110
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Initiativen gegen Gewalt in einer Datenbank „DasNetz der guten Beispiele“.
www.aric.deDas Berliner Anti-Rassisimus-Informationszentrumist eine Datenbank nach niederländischem Modell,die Dokumentationen und Informationen zurMigrantInnen-, Flüchtlings-, Antidiskriminierungs-und interkulturellen Jugendarbeit anbietet. Mit über3000 Adressen in den neuen Bundesländern zumThema.
www.crossover-agm.deCrossover ist ein Netzwerk für nichtkommerzielle,alternative und christliche Jugendkultur. Hier gibt esInfos, Adressen, Links zu den verschiedenstenkulturellen Angeboten für Jugendliche.
www.interkulturelles-netzwerk.de„Das Anders-Sein als eine Form des Gleich-Seinserkennen“, unter diesem Motto bietet die Adressedie Möglichkeit, Jugendliche aus anderen Ländernkennenzulernen. Hier finden sich Informationen zuinternationalen Jugendbegegnungen und Jugend-austausch und Fortbildungsangebote für Multiplika-toren.
www.theaterboerse.deDie Theaterbörse gibt Autoren von Theaterstückendie Möglichkeit der Veröffentlichung und Schul-theatergruppen eine reiche Auswahl an Theater-stücken auch zu Themen wie Ausländerfeindlichkeit,Integration, Gewalt, Auseinandersetzung mit demNationalsozialismus.
www.bessereweltlinks.deÜber 30.000 gutsortierte Links auf Deutsch undEnglisch zu globalen Themen: Frieden, Abrüstung,Gewaltfreiheit, Militär, Rüstung, Menschenrechte,Umwelt, Dritte Welt, Soziale Gerechtigkeit, Demo-kratie und Zukunftsfragen (Norbert Bookmarks).
www.epo.deDie Adresse Entwicklungspolitik Online bietetumfassende Informationen, Termine und eine Job-börse zu allen Bereichen der Entwicklungspolitik.Zudem eröffnet sie sehr gute Möglichkeiten für dieRecherche. Mit einer Suchmaschine läßt sich gezieltnach Artikeln zur Entwicklungspolitik in Tageszeitun-gen fahnden.
www.schulefuertoleranz.deDer Fachbereich Sozialwissenschaften der UniMünster gefördert durch das Ministerium für Schule,Wissenschaft und Forschung NRW bietet auf diesersehr ergiebigen Seite Bausteine und Downloads fürdie Unterrichtsvorbereitung und Durchführung zumThema Gewalt an. Thematische Foren bieten dieMöglichkeit, Kontakte zu Kollegen aufzubauen undeigene Projekte vorzustellen und anzuregen.
Computerspiel auf CD-Rom:Im Netz gefangen – Dunkle Schatten 1-3
„Zur Story des Spiels: Bei einem Fußballspiel in Ber-lin kommt es zu schweren Ausschreitungen zwi-schen rivalisierenden Fan-Gruppen. Ein jungerMann wird dabei getötet. Es soll sich um den Sängereiner bekannten Rockband handeln. Dass der oderdie Täter unter den türkischen Jugendlichen zusuchen sind, die an den Krawallen beteiligt waren,will die Polizei nicht bestätigen. Der Spieler wirddann durch ein zweites selbstablaufendes Intro überseine Aufgabe ins Bild gesetzt: „Du warst dabei! DieSzenen des Intros hast Du selbst aus einiger Entfer-nung im Stadion miterlebt. Du machst eine Ausbil-dung zum Fotografen in einer Media-Agentur. Nachdem Erlebnis im Stadion stellen sich Dir folgendeFragen: Was war der Ermordete für ein Typ, wer hatihn umgebracht, warum beim Fußballspiel? War erunbeteiligter Zuschauer, Mitläufer, Hooligan? Stander in Kontakt zu Skins? Freundschaftlich? Feindlich?Hatten die Türken was gegen ihn? Wie war seineMusik? Wie hat er gelebt? Wer waren seine Freun-de? Bei der Jagd nach dem Mörder bist Du nichtallein. Du wirst Hilfe bekommen, Hinweise undTipps. Dein Notizbuch leistet dir dabei gute Dienste,Dich auch in Dir bisher vielleicht unbekannten Sze-nen zurechtzufinden. Dabei wirst Du manches erfah-ren über Berlin, unsere faszinierende Hauptstadt mitihrer teils begeisternden, teils erschreckendenGeschichte. In diesem Schmelztiegel seit Jahrhun-derten begegnest Du interessanten Menschen,erlebst, wie Positives und Negatives bis heute fort-wirkt. Viel Glück bei Deiner Suche.“
Das Spiel kann kostenlos unter folgender Adressebestellt werden:
Alt-Moabit 101 D, 10559 Berlin Telefon: 0 18 88 / 6 81 - 0 Telefax: 0 18 88 / 6 81 - 26 54
Oder unter der Internet-Adresse http://www.bmi.bund.de/top/dokumente/Artikel/ix_25006.ht
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Abrahams gefallene Kinder 35Abrahams Großstadtkinder 35Absturz nach der Wende 14Achtung Rattenfänger 1818 Minuten Zivilcourage 6Alan und Naomi 11alaska.de 10Alles auf Siebzehn 33Alles unter Kontrolle 35Alptraum Krieg 16American History 18Angst essen Seele auf 41Angst haben und Angst machen 21Asylant: Augustus Essel 29Auf Wiedersehen, Kinder 13Aufbrüche 29Aufstand der Tiere 26Ausgerastet 14Ausländische Jugendliche –
vernachlässigt? 48Bab el-Qued City 18Balance 11Belma 41Blauäugig / Blue Eyed 40Boden der Realität 26Brandsatz 6„Brutale Jugend“ und die Rolle der Medien 17Buddhismus 35Butcher Boy – Der Schlächterbursche 14Cemil 29Chancengleichheit 45Cup Final – In der Schusslinie 28Da bin ich eben ausgerastet 21Das Baumhaus 15Das innere Ausland 42Das kalte Paradies 30Das Schlüsselspiel 13Das serbische Mädchen 42Das stalinistische Erbe der DDR-Justiz 13David 28Dead Man Walking 35Dekalog 35Demokratische Streitkultur 45Der Club der toten Dichter 26Der Fünfzigmarkschein 15Der graue Vogel 26Der Mann auf dem Quai 12Der Neger Weiß 42Der Pakt – wenn Kinder töten 16Der Sabbat und die Synagoge 36Der Taschendieb 12Der wütende kleine Ritter 27Deutschland im Herbst 18Die Bombe tickt 14Die Europäische Union 45Die Friedenskinder von Belfast –
Eine Schule gegen den Hass 36Die Grausamkeit der Bilder 17Die HonigKuckucksKinder 30Die Kinder aus No. 67 42Die unmögliche Freundschaft 27
Die Wahlmaus 45Die weiße Rose 50Die Welle 43Dienstag – Gewalt in der U-Bahn 6Dikkat! Wir kommen 48Do the right thing 14Edgar 33„Ein Tritt mehr ...“ –
Gewalt unter Jugendlichen 16Es beginnt heute 11Esoterik 36Eurokids 48FDJ 46Fremde Augen 29Fremde deutsche Jugend? 46Fremdes ist schön 48Fremdsein in Deutschland 29Fremd-Verkehr 41Fünf Säulen des Islam 36Gastarbeiter in Deutschland 29Geblieben sind die Namen 36Geboren in Absurdistan 41Gefahr von rechts 18Geschlossene Gesellschaft 41Gewalt ist Gewalt 11Gewissen 7Gezählte Tage 6Glaube, Liebe, Hoffnung 19Grasshoppers 11Guben im Herbst 41Gudrun 28Haltet den Dieb! Oder:
Warum hilft mir keiner? 6Hand in Hand 26Heimliche Weihnacht 30Heine – Deutschland. Ein Wintermärchen 46Henry und Verlin 33Hier wohnen nur noch Türken 30Hin und weg 33Hitlerjunge Salomon 28Hooligans – Blutiger Elfmete 19Ich hab immer ein Messer dabei 15Im Dienst der Macht 12Im Westen alles nach Plan 34Im Zweifel schreien 5Innere Einheit 46Irgendwie Power machen 33It’s only fiction 17Jacquelines Tod 22Jenseits der Stille 34Johnny zieht in den Krieg 16Jugend Ost – West 46Jugend und Kriminalität 15Jugendaustausch 48Jugendbeauftragte der Polizei –
gemeinsam gegen Gewalt 22k.o. 11Kahlschlag 19Kameradinnen – Die rechte Frauenfront 19Kenny 34KillerBoots 15
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Kinder als Sklaven 48Kinder, Kader, Kommandeure 46Kinderwelten 49Konservenfilm 12Konstruktiv streiten 21Kopftuch und Minirock 49Koran im Klassenzimmer 36Krieg der Knöpfe 42Kriege, Krisen, Katastrophen 17Kundgebung der Kunst- und Kultur-
schaffenden in Berlin (Ost) 47Kurz und schmerzlos 15L. A. Confidential 6Lernen für die Demokratie 45Lessing: Nathan der Weise 27Linie 2 47Lost Sons 19Matrix 11Mein Freund Joe 34Menschenrechte 45Miteinander 44Moskito: Hinter Gittern 16Moskito: Junge Ausländer 19Mut zur Zivilcourage 7Nachtgestalten 27Nazis von gestern im Netz von heute 20Nazmiyes Kopftuch 49Ost-West / West-Ost 47Otomo 25Pastry, Pain & Politics 49Raus aus der Haut 20Recht auf Gewalt 12Republikaner auf Zeit 20Rosa Weiss 7Samstagabend 49Schimpft uns nicht Zigeuner! 43Schindlers Liste 7Schwarzfahrer 7Selbstbedienung 42Smile 17Spaß und Langeweile 22Sprache und Gewalt 12Stau: Jetzt geht’s los 20Störenfriede 20Svens Geheimnis 16Tadesse: Warum? 43Tausche Angst gegen Mut 7Terror und Tantiemen: Über die neuen
Strategien der Rechtsextremisten 20Thomas K. (22) 21Tod eines Skinhead 21Todesspiele – Wenn Gewaltbilder
Wirklichkeit werden 17Tropfen auf den heißen Stein?
Streetworker in Berlin 22Tzimi 50United Culture 50verboten – verjagt – verbrannt 13Verfolgt und vergessen – Sinti und Roma 1340 qm Deutschland 49Voll auf Rolle 30
Impressum:
Herausgeber:Landesmediendienste Bayern e.V.Dietlindenstr. 18, 80802 München Tel: 089/ 38 16 09-0, Fax: 089/ 39 43 49Konzeption:Petra Konerding, Peter VölkRedaktion:Petra Konerding, Regine Kaiser Beratung:Karin Springer (Institut für Jugendarbeit des Bayerischen Jugendrings, Mobiles Fortbildungs-programm)Gestaltung:Ibañez Design, RegensburgSatz und Druck:Druckservice KammerbergUnteranger 6, 85777 Kammerberg
© Landesmediendienste Bayern.Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit Genehmi-gung der Landesmediendienste Bayern e.V.
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Was nicht passt – wird passend gemacht 27Wenn die Stummen schreien 13Wer soll denn hier was ändern, wenn
nicht wir? 47Wertwechsel – Jugend in Ostdeutschland 47Wie eine Welle im Ozean: Buddhismus in Deutschland 36Wie es ist, ein Flüchtling zu sein 49Willkommen im Tollhaus 43Wotans Wiederkehr 21Yasemin 30Zu Hause in der Fremde 30Zurückschlagen? Dazwischengehen?
Wegschauen? 222 1/2 Minuten 14
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