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Nithere Mitteilungen tiber die permanente Drainage der Triinenabfiusswege, und fiber die Bildung einer bleiben- den Kommunikation des Tranensaekes mit der Nase, ober- hall) der unteren Coneha. Yon Prof. Dr. W. Koster Gzn. in Leiden. Da seit meiner ersten Mitteilung in diesem Archly fiber eine neue Behand]ungsweise des Triinensackleidens 1) meine Erfahrung sieh wieder erweitert und die Technik der Methode sieh ebenfalls noch wesentlich einfacher gestaltet hat~ will ich im fo]genden kurz dartiber berichten. Erstens habe ich fiber eine Erleichterung bei der Einfiihrung tier Seidenfiiden zu berichten. Es hat sich gezeigt, dass ftir Anf~nger der Gebraueh der sehr d[innen Kupferdrghte ziemlieh oft Sehwierig- keiten darbietet. Es finder dies seine Ursache darin, dass man das kleine Hgkchen nieht geniigend lateralw~rts ffihrt~ um hinter der unteren Coneha die HohIsonde zu palpieren und die Drahtschlinge zu fassen. Es kann diese Sehwierigkeit nun umgangen werden, wenn man einen Seidenfaden, der mit Mucilago gummi arabici impriigniert worden ist, dutch die ttohlsonde, welche unten often ist, einfiihrt und langsam weitersehiebt~ bis ungef~hr 10--15cm desselben frei hinter der Muschel in der Nase liegen; es erweicht der Faden ngm- lich, sobald derselbe yon der Fttissigkeit in dem Nasengange beriibrt wird. Man ]~sst den Patienten dann, indem er das andere Nasen- loeb lest verschliesst, ganz kr~ftig, d. h. kurz und pl5tzlich, ausblasen dureh das betreffende Nasenloch, und der Faden kommt ohne weiteres zum Vorsehein. Ich verdanke diese Vereinfachung einer Mitteilung des Herrn Dr. B. Brand, praktizierender Arzt in Sluis (Holland), der bei einem Patienten in dieser Weise den Faden durehgefiihrt hatte. Bei einem andern Patienten gelang es ibm zwar 1)Die permanente Drainige der Tr~inenabflusswege.Arch. f. 0phth. Bd. LXVII. S. 87. 1907.

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Page 1: Nähere Mitteilungen über die permanente Drainage der Tränenabflusswege, und über die Bildung einer bleibenden Kommunikation des Tränensackes mit der Nase, oberhalb der unteren

Nithere Mitteilungen tiber die permanente Drainage der Triinenabfiusswege, und fiber die Bildung einer bleiben- den Kommunikation des Tranensaekes mit der Nase, ober-

hall) der unteren Coneha.

Yon

Prof. Dr. W. K o s t e r Gzn. in Leiden.

Da seit meiner ersten Mitteilung in diesem Archly fiber eine neue Behand]ungsweise des Triinensackleidens 1) meine Erfahrung sieh wieder erweitert und die Technik der Methode sieh ebenfalls noch wesentlich einfacher gestaltet hat~ will ich im fo]genden kurz dartiber berichten.

Erstens habe ich fiber eine Erleichterung bei der Einfiihrung tier Seidenfiiden zu berichten. Es hat sich gezeigt, dass ftir Anf~nger der Gebraueh der sehr d[innen Kupferdrghte ziemlieh oft Sehwierig- keiten darbietet. Es finder dies seine Ursache darin, dass man das kleine Hgkchen nieht geniigend lateralw~rts ffihrt~ um hinter der unteren Coneha die HohIsonde zu palpieren und die Drahtschlinge zu fassen. Es kann diese Sehwierigkeit nun umgangen werden, wenn man einen Seidenfaden, der mit Mucilago gummi arabici impriigniert worden ist, dutch die ttohlsonde, welche unten often ist, einfiihrt und langsam weitersehiebt~ bis ungef~hr 10--15cm desselben frei hinter der Muschel in der Nase liegen; es erweicht der Faden ngm- lich, sobald derselbe yon der Fttissigkeit in dem Nasengange beriibrt wird. Man ]~sst den Patienten dann, indem er das andere Nasen- loeb lest verschliesst, ganz kr~ftig, d. h. kurz und pl5tzlich, ausblasen dureh das betreffende Nasenloch, und der Faden kommt ohne weiteres zum Vorsehein. Ich verdanke diese Vereinfachung einer Mitteilung des Herrn Dr. B. B r a n d , praktizierender Arzt in S lu i s (Ho l l and ) , der bei einem Patienten in dieser Weise den Faden durehgefiihrt hatte. Bei einem andern Patienten gelang es ibm zwar

1) Die permanente Drainige der Tr~inenabflusswege. Arch. f. 0phth. Bd. LXVII. S. 87. 1907.

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~ficht, und bei meinen ersten Versuchen in dieser Richtung erzielte Jch ebenfalls keinen Erfblg, aber es zeigte sich bald, dass dieses nur ,con ganz kleinen Fi~rsorgen abhiingig ist. Man muss niimlieh die Hohtsonde, ehe m~n den crh~irteten Faden einfilhrt, erst ungefiihr 1 cmaus dem Ductus zuriickziehen; dana muss der Faden~ sobald ~derselbe den 5~asengang erreicht hat, nur ganz l angsam vorge- schoben werden, damit eine gentigende Erweichung eintreten kann, denn sonst ]~uft der Faden nach hinten im Raehen und kann nieht mehr ausgeblasen werden. In solehen Fiillen kann man sich ~och helfen, indem der Faden jetzt mit einer Pincette aus dem Mu~nde hervorgezogen wird, um dana mit der Bellockschen Sonde aus dem 5~asenloche zuriiekgezogen zu werden. Aber es wird diese IJnannehmliehkeit umgangen, wenn der Faden Zeit hat, geniigend zu erweiehen, und sich dann zu einem Kniiue] im unteren 5~asen- gange anhiiufen kann. An letzter Stelle kommt es dann darauf an, den Pafienten ganz kurz und kri~ftig durch das betreffende Nasenloch ausblasen zu lassen.

Im Juni 1908 hat Dr. B r a n d mir brieflich seine Erfahrungen mitgeteilt, u n d e s dann mir iiberlassen, dar~iber gelegentlich zu be- ~richten. Ohne Zweifel bedeutet diese Anderung eine grosse Ver- :besserung der Methode, und dieseIbe diirfte jetzt wohl keinem Arzte .einige Schwierigkeit mehr darbieten.

Ich babe dieselben Seidenf~den benutzt, welche ich bei meinen .ersten Versuchen, als die Methode der permanenten Drainage sich entwickelte, gebraucht habe, um den Tr~nenweg direkt zu sondieren, ohne Hilfe einer Hohlsonde~). Dazu waren dieselben~ wie es sieh damals zeigte, aber nicht kr~iftig genug. Als ich dann nachher mit den dtinnen kupt~rnen Drahtschlingen gut auskam~ habe ich keine Yersuehe gemacht, mit den Seidenfiiden die Hohlsonde zu passieren; aber, wie gesagt~ bietet dies noeh viel wenJger Schwierigkeitem

Man kann den Gummifaden~ wenn derselbe geniigend dick ge- w~hlt worden ist, sofbrt liegen lassen nnd zusammenknoten; aber 'ich ziehe es vor~ einen doppelten, nicht gummierten Faden einzu- ,fiihren. Dazu legt man einfach einen Knoten s) in dem Ende des Fadens an~ weleher aus der Nase hervortritt, zieht die Windungen des-

2) :Nederlandsche Tijdschrift voor Geneeskunde. l~r. II, 10. S. 662. 1907. ~) Urn das Durchziehen des Knotens durch den Kanul zu vermeiden, habe

Jc.h auch diinne doppelte gummierte Faden vorratig; dieselben sind zu einem ]?aden zusammengeklebt; start des Knotens benutzt man dann die Schlinge am ~Ende als 0se. Es bietet abet der Knoten wenig Schwierigkeit beim Durchziehen.

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setben etwas auseinander~ urn eine C}se zu bilden, schiebt den ein- zuf~ihrenden Faden durch und zieht dann die Hohlsonde rnit dern Gummifaden aus dem Tr~nenweg zurfick.

Wie ich frilher betonte 1 ziehe ieh den doppelten Seidenfaden dem einfachen vor, da dadurch eine bessere Drainage ermSghcht wird. Auch muss ich bier hervorheben, dass rnan sich aus kos- metischen Griinden nieht dazu verleiten ]assen darf 1 ganz diinne Seidenf~den zu benutzen; die Dicke rneiner F~den wechselt yon ungefShr 015--1 rnm.

Um die gumrnierten Faden zu bereiten, spanne ich die Seide urn zwei rnesserdfinne~ aus Messing gearbeitete Seiten eines Rahrnens; in Ab- st~nden yon 015 cm sind arn ~usserenRande dieserMessingmesser untie~e Einkerbungen angebrachtl urn das Verschieben der F~den zu verhiiten. W~inscht man einfache Faden, so windet man so, dass jedesmal eine n~chste Einkerbung gebraucht wird; wiinscht man Doppelf~den, so kornmt man natiirlieh wieder in derselben Einkerbung zurfiek~ und zwar an d e r s e l b e n Se i t e der Messingplatte, damit die Faden gut aneinanderliegen, und winder dann ein- oder zweimal um die Platte, urn die n~chste Einkerbung zu erreichen, usw. Ist der Rahrnen rnit Seide bespannt, so wird der Faden mit Sublirnat 1:1000 desinfiziert, und wenn noeh nass, mittels der Finger rnit ges~ttigter Mucilago gurnrni arabici tfichtig eingerieben. Wenn trocken, wird rnit Tinte fiber die Faden eine Marke angebracht in 15--20 em Enffernung vorn Ende, urn anzugeben~ bis wie welt man dieselben in die Hohlsonde einzufiihren wiinseht; dann schneider man die einfachen Ffiden an beiden Seiten innerhalb der Messingrnesser rnit der Schere ab; hat man doppelte F~den ausgespannt und gumrniert, so schneider man nur an einer Seite die F~den dutch, s e h i e b t die S c h l i n g e n fiber das Messing- rnesser und befeuehtet rnit dem Finger die Enden wieder ein wenig, urn dieselben ebenfalls richtig zu erstarren. Der yon rnir benutzte Rahmen ist ungefShr 40 cm lang und 10 crn breit; es fehlt die vierte Seite desselben, urn das Abschieben der Sehlingen der Doppelf~den zu errn5glichen. Die fertiggestellten F~den kann man in einem ge- korkten gl~sernen Rohr sehr gut aufbewahren.

U'ber die Erfolge der Behandlung rnit der permanenten Drainage bin ich auch weiterhin imrner sehr zufrieden; sogar die sehwersten F~lle der Tr~nensaekblennorrhSe, der Dakryoeystitis und der imper- rneablen Stenosen komrnen rnit dieser Methode zur Heilung. Tr~nen- sackexstirpationen habe ich seitdern nicht rnehr gemacht. Besonders jene F~lle, welche rnit Nekrose des Knochens kornpliziert sind, und

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bei denen man mit Exstirpation des Saekes iiberhaupt noeh nicht am Ende der Behandtung ~ngelangt ist, bieten f~ir die Verwertung der per- manenten Drainage ein dankbares Arbeitsfeld. Zwar muss man sieh in solchen komplizierten F~tllen nicht vorstellen, dass mit der Ein- ffihrung des Fadens alles gesehehen ist; fortw~hrende Pflege der Fisteln, Abscesse, Phlegmonen ist natiirlich eine erste Bedingung ftir die Heilung. Aber w~hrend die Sondenbehandlung hier keine guten Resultate mehr zeitigt~ da immer wieder Schwellung und Stagnie- rung yon Eiter stattfindet, ist mit der Einffihrung des Fadens die MSgliehkeit yon Abfuhr der Entzfindungsprodukte geschaffen, und damit wird die Heilung eingeleitet. Uberdies wird dann allm~hlieh der Kanal, yon den Resten der Schleimhaut aus, fiberh~utet und damit tritt die wesentliche Genesung der Erkrankung ein. Mit der Sondenbehandlung ist eine solche Auskleidung des Kanals in der- artigen F~llen kaum zu erwarten, und es muss daher das Ende der Behandlung eine Stenose des Duetus sein.

In leichteren F~llen kommt es besonders darauf an, dass der Faden oftmals gereinigt wird, wie dies frtiher yon mir angegeben wurde, und dass auch die Nase gut reingehalten, bzw. oft durchgesptitt wird. Man kann hier oft vieles dem Patienten tiberlassen, aber bei schmutzigen Patienten und bei Kindern, die schlecht versorgt werden, ist es notwendig, dass der Arzt sie oftmals sieht und selber be- handelt. Viele sehwerere F~ille kamen erst zur tteilung, als die Pa- tienten in der Klinik aufgenommen wurden. Dagegen gab es eben- falls oft Falle, bei denen nach der Einfiihrung des Fadens eigentlich nichts mehr zu tun war, und bei denen der Patient sich selber tiber- hssen werden konnte, w~thrend friiher wSchentlich sondiert werdeu musste. Nach Entfernung des Fadens wgr dann alles in Ordnung.

Es ist gewiss ein Nachteil der Methode, dass der Faden ~iusserlich sichtbar ist. Einige ausl~indische Kollegen lehnten des- wegen sogar einen Versuch mit dieser Behandlungsweise a b, indem sie behaupteten, ,,die Leute lassen sich das hier nicht gefMleu". Ich glaube die Furcht darer tibertrieben nennen zu diirfen, geden- fails habe ieh die Erfahrung nicht gemacht. Dagegen habe icb wiederholt aus dem Munde der Patienten, und zwar auch bei den besseren St~i.nden, Yernommen, wie dankbar sie waren, dass das ftirchterliche Sondieren Bin Ende genommen. Wie viele entziehen sich nicht der Behandlung eben wegen des Widerstandes gegen diese immer wiederkehrende Peinigung. Nach meiner Erf~hrung ertragen die Leute lieber die Anwesenheit eines sichtbaren Zeichens der

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Behandlung fiir kurze Zeit, als die fortw~hrende Qual des sich an- h~ufenden und zutage tretenden Eiters. Wenn man dem Kranken dieses vor Augen halt, wird er sich immer zur Behandlung ent- sch]iessen. Und wenn er w~hlen muss zwisehen einer Operation - - der Exstirpation des Sackes -~, die ihn zwar yon einigen Besehwer- den befreit, den Tr~nenapparat aber verstfimmelt, und zwischen einer Behandlungsweise, wobei er nur gewinnen und nichts verlieren kann, da wird er unzweifelhaft der permanenten Drainage den Vorzug geben.

Die neue Methode finder in meiner Po]iklinik jetzt sehon in mehr Formen yon Tranensaekleiden Anwendung, als dies bei meiner ersten VerSffentlichung der Fall war. Damals wurden nur die sehr ernsten F~lle dazu her~ngezogen, in dem ]etzten Jahre ging ich bei jedem Patienten dazu fiber, wo die ItXrankheit naeh 3- his 4maliger Sondenbehandlung keine wesentliche Verbesserung zeigte oder w o e s sieh voraussehen ]iess, dass die Patienten, besonders Kinder, sieh einer rege]m~ss~gen Sondenbehandlung bald entziehen wtirden.

Beim Vorhandensein einer akuten Entzfindung, besonders also bei der Dakryocystitis mit subcutanen Phlegmonen, werden auch jetzt in der ersten Woche solche Massnahmen getroffen, welehe die Krank- heir in ein ruhigeres, mehr ehronisches Stadium fiberleiten oder zur~iekfiihren. Ieh lege dabei auf die Verwendung eines P r i e s s n i t z - schen Verbandes mit 1 : 3 0 0 0 SublimatlSsung grossen Wert. Diese Konzentration des Queeksilbersalzes irritiert die t taut noeh nieht, wahrend dieselbe entweder dureh die Imprggnation der Gewebe mit einem stark desinfizierenden Stoffe die Entzfindungserscheinungen bald bessert oder wohl durch die fortwahrende Wgrme und die aktive Itypergmie die Erweiehung und bMdige Resorption der phlegmonSsen Infiltration herbeiffihrt. Es ist aber dann nieht notwendig, die vSllige Rfickbfldung der Cystitis und Pericystitis abzuwarten, ehe der Seiden- faden durchgetfihrt wird.

Uber die B e h a n d l u n g der i m p e r m e a b l e n S t e n o s e n babe ieh in meiner vorigen Mitteilung ebenfalls schon einige Angaben ge- macht. Dama]s handelte es sich um einen Patienten, bei dem eiu falscher Weg vorgefunden wurde, der aus dem Tranensaek fiber die nntere Conchg nach dem mittleren Nasengange flihrte~ bei dem es aber sehliess- lich noeh gelang den richtigen Ductus zu 5fiSlen ~ und mitte]s der perma- nenten Drainage bleibend wegsam zu machen. Ich erwog damals die MSgliehkeit, in Fallen absoluter Stenose diese Kommunikation ober- halb der unteren Concha absichttich herzustellen und mittels der Einlegung eines Fadens derselben die Gelegenheit zu bitten, sich mit

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Sehleimhaut vow der Nase und vow dem Tr~nensacke aus zu tiber- h~.uten. Es w~re dies, wie ich meinte voraussagen zu dfirfen, eine einfache Operation und f[ir den Patienten ein wenig schmerz- ]icher Eingl~ff. Die Wand zwischen dem Saeke und der ~ase ist dort n~mlich sehr diinn beschaffen. Mit der gewShnlichen~ yon einem Mandrin versehenen Hohlsonde, welehe, unten im Sacke an- gelangt, in medialer Richtung mit einer bohrenden Bewegung vor- geschoben wird, ~v~re diese Wandung unsehwer zu perforieren. Tats~ehlich ist diese Kommunikation bei oftmals sondierten F~llen dann and wann schon vorh~nden, wovon man sich fiberzeugt, wenn die Sonde die Riehtwng einw~rts w~hlt, wobei dieselbe mit dem ~asenspeculum direkt im mittleren Nasengang gesehen werden kann.

In einem F~lle soleher Art mit impermeabler Stenose babe ieh den Faden eingelegt und den Verlauf fiber l~ngere Zeit verfblgen kSnnen. Der Patient ist geheilt, und his jetzt blieb der neue Ab- i]ussweg gut wegsam. Es ist dies for reich eine Anleitung~ in der- gleichen F~]len eher zu dieser ]~ehandtungsweise zu greifen. Der ]~all ist welter unten kurz besehriebew (Nr. 1704~ - - 1907]1908).

Ieh kann naeh meiner ersten Mitteilung fiber folgende F~lle n~her beriehten.

Nr. 1085 - - 1907/1908. 7j~hriges M~idchen wird in die Klinik auf- genommen; Dakryocystitis 0. D., seit lange bestehend und behandelt; aus- giebige Atonie des Tr~nensackes; offenHegender nekrotischer Knoehen an versebiedenen Stellen im Sacke und im Ductus mit der Sonde zu ffihlen; welt ausgedehnter Krankheitsprozess. Am 18. X. 1907 Faden eingefiihrt; 3. XI. 1907 der Zustand Fangt an sieh zu bessern; die Beh~ndlung wird dann dem Hausarzte fiberlassen; am 20. II. 1908 wird die Patientin wieder in die Klinik aufgenommen~ da die Blennorrhoea wieder viel verschlimmert; 3. V. 1908 geheilt~ der Faden wird entfernt; am 28. X. 1908 :Naehricht yore Hausarzte, dass der Zustand ausgezeiclmet ]st. Aueh jetzt noch alles in Ordnung.

Nr. 1 2 6 4 - 1907/1908. 8j~hriges M~dchen in der Klinik auf- genommen; 0. S. seit lange erkrankt; alte Dakryoeystitis mit Fisteln und starke Blennorrhoea. Am 29. X. !907 Faden eingeflihrt, durch den oberen Tr~nenpunkt; bald Besserung; am 3. XI. unter Behandlung des Haus- arztes gestellt; am 30. L wieder in die Klinik aufgenommen~ da die weitere Heilung keine wesentHchen Fo~schritte machte; 27. III. sehr be- fl'iedigender Zustand~ der Faden wird entfernt; 27. V. 1908 geheilt. Auch sparer hat sieh der Zustand gut gehalten.

Diese beiden F~]le waren veraltet und sehr kompliziert, d~ viel Narbengewebe info]ge vow frfiher ausgefiihrter K~uterisation vorhanden war, w~hrend sich fiberall nekrotische Knochenstellen

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und falsche Wege vorfanden. Mit der Exstirpation des Tr~nen- s~ekes, vorausgesetzt dieselbe wi~re durchftihrbar gewesen, h~tte m~n hier ebensowenig in kurzer Zeit einen befriedigenden Zustand herbei- fiihren kSnnen. Fiir den tIausarzt ;st die Nachbehandhng solcher komplizierter F~ille otlbnbar zu schwer und zu zeitr~ubend; es wurde d~her yon neuem Aufuahme in der Klinik notwendig. Wegen zu grosser Entfernung der Wohnst~tte war eine poliklinische Behandlung ~usgeschlossen.

Mr. 1347 - - 1907/1908. 26jahriges M~idchen; doppelseitige Dakryo- stenose; seit 10 Jahren Besehwerden: Epiphora usw.; wurde viel mit Sondie- rung behandelt; 16. XI. t907 beiderseitige Einfiihrung yon F~iden dnreh die unteren Triinenpunkte; der Augenarzt KrSner hat dann die Behandlung weitergeftihrt; 27. XL keine Sehleimabson.derung mehr; 20. XII. 1907 F~iden beiderseits entternt; 23. XII. 1907 Tr~inenwege beiderseits gut dureh- zuspritzen mit And; geheilt. Diese Patientin kehrte aber 27. V. 1908 zuriick mit einem Rezidive der Blennorrhoea sacci; sie hat sieh dann aber nicht mehr behandeln lassen.

Hr. 561 - - 1907/1908. 33j~ihrlge Frau; linksseitige Dakryoblennor- rhoea; seit 8 Jabren ;miner Eiterung und fortw~hrend Epiphora; sie wurde viel behandelt; 25. VII. 1907 Seidenfaden eingefiihrt; bald grosse Besse- rung; Patientin besueht aber nur dann und warm die Poliklinik; ;miner etwas Atonie des Tr~inensaekes; 31. I. 1908 wurde der Faden entfernt; Leiden geheilt; 30. IV. 1908 ein akutes Rezidiv der BlennolThoea saeei; keine Stenose; 21. V. 1908 He;lung wieder eingetreten und seitdem keine Beschwerden mehr.

Mr. 1525 - - 190711908. 44j~ihrige Frau in der Klinik aufgenommen; rechtsseitige Dakryoblennorrhoea~ mit Cyst;t;% Stenose und Fistel; 29. XI. 1907 Faden eingelegt durch den unteren Triinenpnnkt; 11. XII. enLlassen und die we;fete Behandlung dem Hausarzte tiberlassen. Derselbe beriehtete~ dass der Zustand sieh nieht wesentIieh besserte; die Pflege des Auges war aber schlecht~ es trat dann sehnell Besserung und He;lung ein~ als der Fsden am 15. III. 1908 sich yon selbst 15ste and entfernt wurde; seit- dem dauernde He;lung.

Mr. 196 - - 1907. 45jahriger Mann; reehtsseitige Dakryoblennorrhoea mit Stenose; links Atresie, welehe aber beim Spritzen mit Anel wohl durch- g~ingig ;st; seit 10 Jahren Beschwerden; seit langerer Zeit yon vielen Augen- ~trzten behandelt; am 2. XII. reehts Faden durchgeftihrt; ]inks Sondierung mit Mr. 3 me;net Sonden; bald viel Besserung; 15 II. 1908 Faden enifernt; keine Beschwerden mehr; 23. II. 1908 geheilt.

Mr. 15 - - 1907]1908. 7lj~ihriger Mann; doppelseitige chronisehe Dakryocystitis; am 18. XII. 1907 links und am 31. I. 1908 Faden rechts durchgeftihrt; 14. V. 1908 ;st der Zustand beiderseits gut; die F~iden ent- fernt; geheilt.

Hr. 1711 - - 1907/1908. 6 ljahriger Mann; seit 7 Jahren Beschwerden ; reehtsseitige Dakryoeystitis; 23. I. 1908 Faden dureh oberen Triinenpunkt

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cingefiihrt; 26. I. keine Schmerzen~ Zustand befriedigend; weitere Notizen fehlen; der Patient bat sich offenbar nicht mehr vorgestellt.

Nr. 1714 - - 190711908. 9j~hriges M~idchen; rechtsseitige Dakryo- cystitis; 23. I. 1908 Fades durch den unteren Triinenpunkt eingele~; 29. II. 1908 Fades enffernt; geheilt. Am 27. X. 1908 war wieder etwas Schleim aus dem Sacke auszudrticken; 31. X. wieder geheilt. Die Patientin ist noch in Behandlung wegen ehronischer Blepharitis.

Nr. 1691 - - 1907/1908. 26j~hriges M~dehen; rechtsseitige Dakryo- cystitis mit Bildung yon Abscesscn und Cysten in der Wand des Sackes; 23. I. 1908 Faden eingefilhrt dutch den unteren Tr~inenpunkt; am 20. II. den Fades entfernt wegen der Bildung yon Granulomen am Tri~nenpunkte; die Schleimcysten rczidivieren immer wieder ungeachtet des Auskratzens mit scharfem LSfl~l~ Tamponieren der Fistel mit Jodofbrmgaze usw.; 22. VI. 1908 wieder ein Faden eingefiihrt~ aber jetzt dureh den oberen Tr~nenpunkt; fortw~hrende Tamponierung der Fistel bis in den Sack; 30. XI. wieder Granulom am unteren Tr~iaenpunkt abgetragen; yon nun an allmahliehe Besserung; Fades enffernt; Dezember 1908 geheilt.

Nr. 1606 - - 190711908. 57jahrige Frau; linksseitige Dakryocystitis seit 2 Jahren; 24. I. 1908 Faden eingeftihrt durcb den unteren Trgnenpunkt; 1. II. hat sich der Fades gelSst und ist herausgefallen; Zustand schon vieI gebesscrt, aber bald wieder schlimmer; 7. III. einen Fades durch den oberen Tr~inenpunkt eingeffihrt; 25. V. 1908 wird der Fades entfernt; geheilt.

Nr. 1883 ~ 1907/1908. 66j~hrige Frau; doppelseitige Dakryo- blennorrhoea~ ebenfalls Glaucoma simplex ant beiden Augen, wodurcb O.D. schon erblindet. 29. I. 1908 beiderseits Fades durchgefiihrt; 14. II. hat sich der Knoten des Fadens links gelSst; derselbe wird enffernt; Zustand gut~ wodureh am 21. IL einc Iridektomie auf dem linken Auge ausgefiihrt werden kann~ welche gut verl~uft. 27. II. wird der rcchte Fades enffernt; 1. III . 1908 geheilt.

Nr. 1885 - - 190711908. 37j~h15ger Mann; reebtsseitige Dakryo- blennorrhoea; 29. I. 1908 Fades durehgefiihrt und am 20. II. 1908 ent- fernt; geheilt.

Nr. 1704 - - 1907/1908. 37jahriger Mann; Dakryostenose reehts; er leidet viel durch seine Epiphora, welehe vor 6 Jahren angefangen. Die Sonde gelangt bcim Sondieren dureh einen meiner Assistenten oberhalb tier unteren Coneha in die Nase. Es zeigt sich~ dass der normale Ductus voll- st~ndig obliteriert ist~ da es in keiner Weise gelingt eine Sonde dureh- zuftihren. Es wird am 11. I. 1908 der Fades dureh den falsehen Weg gefiihrt~ der also im mitfleren Nasengange oberhalb der unteren Concha in die Nase fiihrt. Die Beschwerden sind dann verschwunden, und der Patient stellt sieh nur dann und wann vor. 9. VII. 1908 wurd% da alles sigh ruhig verhielt, der Faden entfernt. Geheilt.

N r . 2 0 8 2 - - 1907[1908. 54j~thriger Mann; reehtsseitige Dakryo- bIennorrhoea; seit 3 Jahren Beschwerden. 28. II. 1908 einen Fades durch den oberen Tranenpunkt eingeft~hrt; der Patient wird in die Klinik auf: genommen; 15. III . 1908 der Faden enffernt. Geheilt.

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~-r. 2301 - - 1907]1908. 63j~ihriger Mann~ rechtsseitige Dakryo- blennorrhoea seit 3 Jahren; die Sonde stSsst auf nekrotischen Knochen; 28. III. 1908 einen Faden eingefiihrt durch den oberen Tr~nenpunkt. Klinisehe Behandlung. Da am 23. IV. der Zustand des Auges ganz ruhig ;St, wird die Bchandlung dem tIansarzte tiberlassen~ mit dem Auftrage den Faden noch 3 Wochen liegen zu lassen. Geheilt.

N r . 2 3 0 2 - - 190711908. 30j~hriger Mann; rechtsseitige Dakryo- blennorrhoea. 4. IV. 1908 einen Faden eingelegt; 23. IV. wird der Mann~ der in kiln;sober Behandlung war, entlassen~ und die Nachbehandlung dem Haus- arzte liberlassen, mit der Bitte den Faden noch 3Wochen liegen zu lassen. He;lung.

Nr. 82 - - 1908. 30j~hrige Frau~ reehtsseitige Dakryoblennorrhoea und Stenose; sic wurde seit 7 Jahren behandelt yon. verschiedenen Augen- ~irzten~ wurde viel sondiert~ was die Nerven der Patientin wesenflich er- sehiittert hat. Von ihrem tetzten Augenarzte war jetzt vorgeschlagen worden~ den Trlinensack und auch die Tr~inendriise zu exstirpieren. Am 11. V. 1908 wird ein Faden durch den nnteren TrSonenpunkt gefiihrt. Nach ~iner Woche schon sehr viel Besserung in dem Zustande. 30. VI. 1908 wird der Faden entfernt. Geheilt.

~r. 2813 - - 1907]1908. 30j~ihriges M~idchen; seit l~i~ngerer Zeit viele Beschwerden~ seit 6 Woehen abet sehr verschlimmert; Dakryocysfitis, Blen- norrhoea sacci links; in tier Wand des Saekes Abscessbildung und Cysten; tiberdies leidet Patientin an Myopia gravis O. D. und O. S. kompliziert mit Iritis und Glaucoma secundarium. 8. VI. 1908 wird ein Faden durch den unteren TrKnenpunkt geftihrt; die Patienfin besucht die Poliklinik nicht regelm~ssig; nur einmal in 1 - - 2 Monaten; am 27. X. 1908 wird der Faden entfernt; geheilt. Am 15. XII. 1908 hielt die tie;lung an~ und mit Pilokarpin blieb die Spannung normal. 5. II. 1909 wird eine links- seitige Iridektomie notwendig~ welche gut verl~iuft; w~hrend der 5Tachbehand- lung~ unter dem feuchtwarmen Verbande, tritt ein leiehtes Rezidiv der BlennoJThoea saeci auf~ welches aber unter trockenem Verbande schnell zu- riiekgeht. Geheilt.

]Nr. 2840 --- 1907/1908. 52j~hriger Mann; seit 2 Jahren viole Be- schwerden; reehtsseitige Dakryoblennorrhoea mit Cvstitis und Fistula. Die Fistel wird erweitert. 24. VI. 1908 ein Faden dutch den unteren Tr~nen- punkt geffihrt. Hier wurde zum ersten Male der gummierte Faden vet- such L der aber dutch Blasen~ Sehneuzen, selbst zuF~lliges heftiges ~iesen nicht herauszubefSrdern war. Mit dem H~kehen wurde dann der Faden gefasst. 8. VII. war der Faden yon selbst herausgekommen; die Fistel ;st gesehlossen. 15. VIII. 1908 geheilt. 12. XI. 1908 zum letzten Male gesehen. Alles in Ordnung.

:Nr. 276 - - 1908/1909. 27j~hrige Frau; Dakryoblennorrhoea puru- lentat links; seit einemJahre Beschwerden; 17. VII. 1908 gummiertenFaden dutch die Hohlsonde eingefiihrt; yon der Patienfin selber aus der:Nase heraus- geblasen; Faden durch den unteren Tritnenpunkt eingeFtihrt. 5. IX. 1908 Faden entfernt. Geheilt.

/qr. 918 - - 1908/1909. 26j~ihrige Frau; seit 4 Jahren leidend; links- seitige Blennorrhoea sacci; 29. IX. gummierter ])'aden durch die Hohlsonde

Page 10: Nähere Mitteilungen über die permanente Drainage der Tränenabflusswege, und über die Bildung einer bleibenden Kommunikation des Tränensackes mit der Nase, oberhalb der unteren

174 W. Koster Gzn., Ni~here Mitteilungen tiber d. permanente Drainage usw.

eingeftihrt; yon der Patientin selber hervorgeblasen; 7. XII. 1908 den Faden entfernt; 27. I. 1909 geheilt.

Nr. 1383 - - 1908/1909. 13j~thriges ~I~dchen; seit 5 Monaten viele Beschwerden; Dakryobtennorrhoea O.S.; 23. XI. 1908 dureh den unteren Tr'~nenpunkt gummierten Faden mittels der Hohlsonde eingefiihrt; yon der Patientin selber hervorgeblasen; 27. XII. 1908 Faden entf'ernt; geheilt; 3. II. alles richtig; die Patientin ;st sehr zufiieden.

Nr. 1598 - - 190811909. 33j~hriges M~dehen; Stenose des Duetus laerymalis nach vorausgegangener Blennorrhoea. 2l. XII. 1908 gummierter Faden dutch die Hohlsonde eingefiihrt~ yon ihr selber hervorgeblasen; 6. I. 1909 den Faden entfernt; geheilt.

Nr. 1110 - - 1908!1909. 33ji~hrige Frau; linksseitige Dakryoblen- norrhoea purulenta; seit sehr langer Zeit leidend; 27. X. 1908 wird durch den unteren Tranenpunkt~ mittels der Itohlsonde, ein gummierter Faden ein- gelegt; 19. XI. sehr befriedigender Zustand; 21. XII. fast keine Schleim- ausscheidung mehr. 29. I. 1909 wird der Faden entfbrnt. Geheilt.

Nr. 1847 - - 190811909. 38jKhrige Frau; linksseitige Dakryoblen- norrhoea purulenta; seit 6 Monaten viele Beschwerden; 30. I. 1909 gum- mierter Faden durch den unteren Tr~inenpunkt mittels der ttohlsonde ein- gefiihrt~ yon der Patientin selber herausgeblasen. Verlauft gut. Patientin besucht die Poliklinik nicht regelmassig. Seit April 1909~ als wieder viel Schleimabsonderung, nicht zuriickgekehrt. Be; Nachfrage im Aug. 1909 zeigt es sieh~ dass der Faden sich gelSst hatte und yon Patientin selber entfernt worden war. Sic war nicht geheilt.

Nr. 1745 - - 1908/1909. 31jahrige Frau; linksseitige Dakryoeystitis seit 2 Jahren; 6. II. 1909 Faden eingelegt; gummierter Faden yon ihr selbst hervorgeblasen. Verlauft gut. 24. II. wenig Schleimabsonderung. 1. V. 09 Faden entfernt; geheilt.

INTl. 1491 - - 1908/1909. 38j~hrige Frau; linksseitige Blennorrhoea saeci; 12. II. 1909 gummierter ]?aden eingefiihrt. Ruhiger Verlauf. Im April keine Absonderung mehr; im Mai katarrhale Conjunctivitis; 19. V. Faden enffernt~ geheitt. 11. VIII. 09 Zustand gut.

Seit ich diese Fiille zusammengetragen, ;st schon wieder eine erhebliche Zahl yon Fgllen mit Tr~nenleiden nach den neuen Methoden behandelt worden; es versteht sich, class die Behandlung jetzt in mehr F~llen angewandt wird ats beim Anfang meiner Ver- suehe, wo tier Weg noeh ggnzlich abgetastet werden musste. Es hat aber fernerhin keinen Sinn mehr, noch mehr FD.11e mitzuteilen~ wenigstens vorli~ufig nicht. Wenn ich spD.ter im stande bin, die wirklichen Dauererfo]ge dieser Behandlungsweise zu untersuchen, werde ich dariiber seinerzeit berichten. Auch hoffe ich in abseh- barer Zeit fiber mehrere soleher Fgll% be; denen ein bleibender neuer Abfuhrweg aus dem Triinensacke nach dem mittleren Nasengange hin geschaffen wurd% ng.heres mitteilen zu kSnnen.