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Namibia, Ongos, Biosphere Expedition
Namibia, Botswana Selfdrive Safari
Südafrika mit dem Camper von Capetown nach Durban
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 2
Die in rot aufgezeigten Routen sind mittels des diGPS Gerätes auf der Nikon D-300 Kamera erfasst worden. Es handelt sich um die ef-fektiv zurückgelegten Wege zu Land, zu Wasser und in der Luft.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 3
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Donnerstag 8.9.2011
Vorbereitung, Gepäck Checken, Autounfall, Abflug
Alles schon seit Tagen gepackt fuhr ich zum Flughafen
ohne Zwischenfälle. Parkhaus Nr. 1 stand auf der Ta-
fel. Nach mehrmaligem Umrunden der 3 Geschosse
fand ich dann endlich eine Lücke. Nachdem ich alle un-
sere Habseligkeiten auf das Wägelchen gewuchtet hat-
te machte ich mich auf den Weg zum Lift. Schnell noch
einen Zettel abreissen, in die Hosentasche stecken, nur
für den Fall dass ich in der Aufregung das Parkge-
schoss vergessen sollte. Mit den Liften zum Check In.
Gekonnt checkte ich selber ein. Gab dann mein Gepäck
ab, den Golfsack nach einmaligem Fragen beim Cargo.
So nun machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto.
Den Zettel als Hilfe lief ich zum Parkhaus Nr. 2; 3. Ge-
schoss. Der Weg kam mir länger vor als vorher. Na was
soll’s, es stand ja auf dem Abreiszettel wo mein Wagen
auf mich wartet. Ziellos irrte ich im 3. Geschoss umher,
mein oranges Auto ist nicht hier. Ich fand es nicht. O.k.
was hatten wir gelernt als Kinder - fange nochmals am
Anfang an, nur keine Panik aufkommen lassen. So doof
bin ich doch eigentlich normalerweise nicht, oder. Lan-
ger Weg zurück nochmals zum Check In. Dort lief ich
nun denselben Weg den ich schon mal in der Gegenrich-
tung benutzt hatte. Und siehe da das Parkhaus Nr. 1 ist
angeschrieben. Auf meinem abgerissenen Zettel steht
aber immer noch die Nr. 2. Egal ich fuhr ins dritte Ge-
schoss und siehe da mein Auto wartet auf mich. Glück
gehabt. Hat sich wohl einer einen kleinen Scherz er-
laubt mit den falschen Zetteln. Wie auch immer, ich
fuhr nun ganz ruhig zu Mami und Papi Lang um ein wun-
derbares Mittagessen, bei welchem auch Sibylle, mit-
ten aus ihrem Zügelstress und Flora zu Gast waren, zu
geniessen. Wir hatten ein paar wunderbare Stunden um
Neuigkeiten auszutauschen. Mario besuchte in dieser
Zeit seine Eltern. So gegen 14 Uhr fuhr ich dann nach
Hause um noch so dies und das zu erledigen. Just vor
dem Velo Plus in Wetzikon wurde ich einmal gut durch-
geschüttelt - begleitet von einem heftigen Knall. Mein
Auto wurde gerade von einem grauen Subaru von hinten
geküsst. Es dampft und qualmt und mein erster Gedan-
ke war Schei…. Mit Weste und Pannendreieck stieg ich
aus und beschaute mir den Schaden.
Der Mercedesfahrer vor mir kam wie von der Tarantel
gestochen sofort aus seinem Auto gehüpft. Ich hatte
vorne noch einen Abstand von 20 cm - also nichts pas-
siert. Er steigt ein und verduftete. In der Zwischen-
zeit steigt die Subarufahrerin leicht aufgelöst aus. Uns
ist beiden nichts passiert also alles halb so schlimm.
Wir fuhren beide auf den Gehsteig, wobei ich zuerst
noch meine Anhängevorrichtung aus ihrem Wagen reis-
sen musste. Nachdem wir dann das Unfallprotokoll fast
vollständig ausgefüllt hatten traf dann der TCS ein,
welcher ihr Auto dann abschleppte. Ich fuhr nach Hau-
se wo Mario alles Weitere (Versicherung, Autowerk-
statt usw.) in die Wege leitete.
Na, jetzt kann ja nichts mehr schief gehen. Mit dem
Zug fahren wir ohne Zwischenfälle zum Flughafen und
sind nun am Warten.
So habe ich vor dem Abflug Zeit meinen ersten Eintrag
ins Tagebuch zu machen.
* * * * *
Freitag 9.9.2011
Flug Zwischenstopp in Johannesburg,
Hotel Safari Court, Windhoek, Namibia,
Koordinaten: -22.59767, 17.08257
Unser Flug verlief ohne Verspätung und sonstige Be-
sonderheiten. Pünktlich um 09:15 sind wir bei strahlen-
dem Sonnenschein und angenehmen 20° in Johannes-
burg gelandet. Abgesehen davon dass ein gestresster
Vater sein Kleinkind pausenlos brüllend durch die Gänge
tragen musste. So hatten wir alle etwas davon, erst ge-
gen den Morgen gab‘s dann Ruhe. Nun sitzen wir mit
Blick auf die Rollfelder des Flughafens Johannesburg
bei einem zweiten Frühstück, 2x egg Benedict bestellt
- bekommen haben wir 1x egg Benedict und 1x
scrambled egg mit Lachs anstelle von Benedict - dazu
feinen Cappuccino und Kaffee. War beides trotzdem
gut. Auch die Preise lassen sich sehen. Zahlen wir doch
für die Eier nur je Fr. 5.- und auch der Kaffee kostet
nur Fr. 2.20. Im Vergleich zu unseren letzten Ferien in
Norwegen ist es hier billig. In den diversen Shops hät-
te ich einen Kaftan hier kaufen können (und nicht ganz
Zürich dafür abklappern müssen) mit allerlei bunten af-
rikanischen Mustern. Auch langärmlige Herrenhemden
hat es hier wunderschön Bunte zu kaufen. Auf dem
Rückflug haben wir ja dann Zeit um einkaufen zu gehen.
Aber das wird noch 11 Wochen dauern bis wir wieder
hier sind. Fast pünktlich kommen wir in den Flieger
nach Windhoek in Namibia. Die Kapitänin hatte leichte
Verspätung wurde uns mitgeteilt. Ca. eine halbe Stunde
Verspätung haben wir bei der luftlöcherreichen Lan-
dung. Die Erteilung unserer Arbeitsvisa ist nur eine
Formsache und geht problemlos von statten. Nun war-
ten wir auf unser Gepäck aber es kommt nicht. Mario,
schon leicht nervös, läuft hierhin und dorthin. Denn es
hat hier in Windhoek 2 Bänder auf denen die Gepäcke
kommen könnten. Aber es dauert. Irgendwann behaup-
tet einer, dies seien nun alle Gepäckstücke. Es stehen
aber noch sehr viele Leute aus unserem Flieger da und
warten. Dann es war doch nicht der letzte Container
und nun kommen auch noch unsere Gepäckstücke voll-
ständig an. Nun noch durch den Zoll. Aber halt gewisse
Gepäckstücke müssen noch durchleuchtet werden. Das
Golfbag und der Computer nicht, der Rest schon. Wir
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sind draussen aber unser Fahrer ist nicht da. Wieder-
um kommt leichte Aufregung auf. Mario telefoniert der
Agentur wo den unser Fahrer sei. Ja - der wartet auf
sie - nein wir sehen ihn nicht. Mario geht mal am Schal-
ter Geld wechseln und schon spricht mich ein Schwar-
zer an. Ob wir von der Asco abgeholt werden möchten.
Ja!!!! Alles halb so schlimm. Wir sind die letzten
Schweizer dieses Busses. Alle anderen warten schon
seit längerem im gut geheizten Bus an der Sonne. Unser
Gepäck wird noch hinten obendrauf geworfen und schon
kann es los gehen. Nach ca. 30 km Fahrt auf welcher
wir schon unsere ersten Giraffen sehen, müssen die un-
tersten Gepäckstücke ausgeladen werden. Beim öffnen
der Hecktür fliegt schon mal unser Golfbag durch die
Gegend. Wir werden als letzte ausgeladen, wir kamen ja
auch als Letzte.
Im Safari Court Hotel erhalten wir ein Zimmer mit
Blick auf den Pool. Balkone gibt es hier nicht. Heute es-
sen wir im Biergarten. Fisch grilliert, Gemüse/Salat und
Pommes. Alles sehr gut. Müde gehen wir um 20 Uhr
schlafen, wobei Mario noch die SMS nach Hause macht.
Ich musste doch noch ein paar Stunden Schlaf nachho-
len die Mario wie üblich schon im Flieger genossen hat.
* * * * *
Samstag 10.9.2011
Akklimatisation
Hotel Safari Court, Windhoek,
Koordinaten: -22.59767, 17.08257
8.30 Uhr Morgenessen. Wir essen als einzige draussen.
Wunderbar sonnig und warm mit Blick auf den Pool. Da-
nach packen wir alles um für die nächsten 12 Tage,
denn das Golfbag und alles was noch reingeht bleiben
im Hotel. Mario geht in dieser Zeit noch Geld wechseln
und Wasser holen. Danach legen wir uns an den Pool.
Ich lese nochmals die Bedienungsanleitung der Video-
kamera und probiere sie im Hotelgarten aus. Ein biss-
chen Schwimmen, Lesen, Essen, Schlafen und schon ist
der Tag zu Ende. Nach der Dusche ein Bier im Biergar-
ten und dann essen wir (Fisch/Reis/Gemüse, Steak Kar-
toffeln/Gemüse) in unserem Hotel wiederum als einzige
draussen bei herrlichem Wetter. Nun noch schnell das
Tagebuch ergänzen und schon liegen wir wieder in den
Federn den Morgen geht es schon früh wieder raus.
* * * * *
Sonntag 11.9.2011
Besammlung Biosphere Expedition, Transfer zur
Ongos Farm, Central Khomas Highland
Koordinaten: -22.456377, 16.984342
Tagwache 6 Uhr. Das Morgenessen konnte mit einiger
Verspätung auch Kaffee und Tee bieten. Die Morgen-
mannschaft war noch nicht ganz wach und fit. Wir wur-
den um 8 Uhr abgeholt um zur Casa Piccolo gefahren zu
werden, wo wir dann um 8.30 Uhr von Kristina (Biologin)
und Jenny (Tierärztin) von Biosphere Expedition abge-
holt wurden.
Nach einer Fahrt aus Windhoek raus an den Katatura
Slums vorbei zum Eingangstor der Ongos Farm (100
qkm gross), weiter am Farmhaus vorbei bis zu unserer
Loge. Ein wunderschön romantisches, offenes Gebäude,
Lapa genannt, mit viel Holz und einem riesigen Stroh-
dach.
Zuerst erhielten wir eine Einführung in den Zeltunter-
künften welche sehr komfortabel sind. Grosse Betten
mit Moskitonetz, Dusche, WC, Toilette und Lavabo. Al-
les schön dekoriert mit Holzstämmen.
Eine halbe Stunde später beginnt schon unsere Einfüh-
rung in die kommenden Tätigkeiten. Auf der Karte wird
uns das ganze Gebiet erklärt und die diversen Markie-
rungspunkte beschrieben. Kaffee/Tee/Kleingebäck und
Wasser stehen immer zu unserer Verfügung. Nun wer-
den uns alle Regeln erklärt. Das Nutella und die Erd-
nussbutter sind Privatbesitz von Jenny und Kristina.
Gegen 16 Uhr kommt dann der Farmbesitzer Ulf Tub-
besing um uns noch weitere interessante Begebenhei-
ten zu erklären. Dies alles auf Englisch. So schlafe ich
zwischendurch mal ein um dann voller Elan wieder zuzu-
hören. Nach einer Dusche essen wir sehr gut zu Abend.
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Abendessen gibt es pünktlich um 18.30 Uhr sonst ist
der Koch beleidigt. Die Küche ist absolut tabu für uns.
Heute gibt es gebratene Steaks von der Elenantilope,
Poulet, Sparribs, alles liebevoll auf dem offenen Feuer
gebraten, dazu Kartoffelstock mit Knoblauch versetzt,
Rübligemüse, Salat und Maiskolben, zum Dessert eine
Bananendelikatesse. Gut gefüllt hören und sehen wir
von Krisitina nun noch einige Beispiele den Arbeiten die
hier gemacht werden.
Während des ganzen Tages schaut Kristina immer wie-
der zu ihrem Chamäleon welches sie mit abgefahrenem
Schwanz gefunden hat. Dieses wird nun von ihr verarz-
tet und wieder aufgepäppelt.
Um 20.30 Uhr gehen wir mit Taschenlampe ausgerüstet
durch den Busch zu unserem Zelt. Wir schauen ange-
spannt, ob wir vielleicht die schwarze Mamba die bei
unserem Zelt schon mehrmals gesichtet wurde auch zu
sehen kriegen. Bis jetzt noch nicht – und eigentlich wol-
len wir sie auch nicht unbedingt sehen. Wir sitzen nun
noch gemütlich auf unserer Veranda mit Blick auf ein
vertrocknetes Flussbeet. Die Grillen zirpen und
manchmal raschelt es irgendwo, aber sonst ist absolute
Ruhe. Sternenhimmel und fast Vollmond.
* * * * *
Montag 12.9.2011
Einführung, Fahrtraining
Volontariat bei Biosphere Expedition,
6.30 Uhr Tagwache. Wir haben trotz der verschiede-
nen Geräusche sehr gut geschlafen. Wir machen unsere
Kräftigungsübungen und essen dann um 7 Uhr mit der
ganzen Gruppe zu Morgen. Es ist 11 Grad warm und fast
alle sitzen zitternd und noch nicht ganz wach am Tisch.
Worauf ich dann eine Videoaufnahmen von allen am
Tisch machen will. Dies wird mir nur erlaubt wenn ich
Jenny und Kristina eine Massage anbiete - mach ich
doch gerne. Um 7:45 Uhr lernen wir mit Matt unsere
Autos (Landrover Defender) näher kennen.
Zuerst müssen wir alle Sachen checken die auf einer
Liste aufgeführt sind. Wagenheber mit Zubehör,
Druckluftmesser, Apotheke, Feuerlöscher, Besen,
Druckluftpumpe, Handschuhe. Danach dürfen wir einen
Reifen wechseln, was bei diesen Fahrzeugen nicht ganz
so einfach ist. Gesagt getan wir schaffen es alle. Mario
hat sich bei dieser Arbeit einen riesen Schranz in die
Hose gerissen, welcher ich dann über den Mittag wie-
der zusammen nähte. 2 Stunden sind schon vergangen
und wir haben Kaffeepause. Nun werden uns alle Da-
tenblätter erklärt und wie wir diese auf unseren Trips
durchs Gelände auszufüllen haben. Mittagessen um
12:30 Uhr. Danach dürfen 4 kräftige Männer und ich
die 2 Dachzelte von den Wagen demontieren. Dies ge-
lingt uns dann nach einigem Würgen an verrosteten
Schrauben doch noch. Verschwitz nehmen wir eine Du-
sche denn wir haben nun frei bis 15 Uhr. Nach der Ru-
hepause haben wir Fahrtraining im Gelände. Mario,
Jenny und ich teilen uns einen Wagen. Mario fährt als
erster wunderbar den Berg rauf und runter. Wir sehen
auf unserem Trip 5 Warzenschweine, Paviane und eine
grosse Gruppe Mangusten. Auch ich mache einige Fahr-
versuche wobei mir immer wieder der 4. statt der 2.
Gang reinfällt. Ist ja auch nicht so einfach links zu
schalten. Wieder zurück nach einem Kaffee noch ein
bisschen ruhen und dann Abendessen. Davor fange ich
noch eine Fliege, halb lebendig, für das Chamäleon wel-
ches diese nach einigem sträuben dann isst. Dieses Mal
bekommen wir Oryxantilopenenintopf mit Reis und Sa-
lat. Alles sehr gut gewürzt aber ein bisschen zäh. Nun
haben wir nach einem kurzen Blick auf den roten, wun-
derschönen Vollmond noch eine Weiterbildung über die
Tiere Afrikas.
Danach machen wir in der Gruppe verschiedene Deh-
nungsübungen. Den jeder hat da und dort doch ein klei-
nes Zipperlein das behandelt werden möchte. Wir ha-
ben noch dies und das zu diskutieren und bewegen und
dann alle in die Federn.
* * * * *
Dienstag 13.9.2011
Leopardenfalle versetzen, Fallen scharf machen
Volontariat bei Biosphere Expedition
Temperatur heute früh im Zelt: 7 Grad. Nach dem
Frühstück geht es um 7:30 Uhr schon los. Mit 2 Autos
und 10 Leuten gehen wir heute eine Falle versetzen.
Zuerst müssen alle Dornenstämme entfernt werden mit
welchen man einen Kral gebildet hat, so dass die Falle
vor einem Dornenrondell steht als einzigem Eingang.
Hinter der Falle wird dann in den Kral Gammelfleisch
aufgehängt oder reingelegt. Das Tier darf das Fleisch
riechen aber nicht essen. Denn wenn es narkotisiert
wird muss es nüchtern sein. Mit 6 Mann/Frau tragen
wir das schwere Gestell auf den einen Wagen. Wir fah-
ren an einen anderen geeigneten Ort an welchem es
schattig ist damit die gefangenen Tiere sich nicht
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überhitzen. Dort wird dann die Falle aufgestellt und
wiederum wird mit Dornengebüsch ein Kral gebildet.
Dies durften wir nun tun. Mit Handschuhen und Mache-
ten ausgerüstet geht es Büsche fällen. Bei dieser Hitze
eine anstrengende Tätigkeit. Alle von uns haben ir-
gendwo Dornen stecken die entfernt werden müssen.
Doch am Schluss haben wir es geschafft. Die Falle auf-
gestellt, das Fleisch platziert und die Falle scharf ge-
macht sowie die Kamera platziert.
Verschwitzt und müde fahren wir wieder zum Camp um
dort unseren Lunch den wir am Morgen gerichtet hat-
ten zu verzehren. Noch ein Kaffee und dann bis 14:30
Uhr Pause. Um 15 Uhr fahren dann Mario, Dorothea,
Jesaia - ein einheimischer Tracker - und ich zu drei
Fallen an welchen wir das mitgebrachte Gammelfleisch
(Zebrarippen) platzieren müssen. Die Fallen sind scharf
zu machen und die installierten Kameras sind mit neuen
Speicherkarten auszurüsten. Bergauf und ab auf sehr
wackeligen, schiefen und steilen Strassen suchen wir
per GPS und Karte unseren Weg zu den Fallen. Auf un-
serem 4stündigen Weg hin und zurück sehen wir ca. 10
Giraffen, Warzenschweine, Springböcke, Oryxantilo-
pen, Gnus, Bergzebras, Elenantilopen, eine Trappe, ein
Hase, viele Perlhühner und Paviane. Auf dem Rückweg
kann ich dann endlich hinten oben auf dem Auto sitzen
und die Aussicht geniessen. Dorothea hat das GPS nun
auch fast begriffen, sodass wir uns nicht mehr verfah-
ren sollten. Um 19:02 Uhr waren wir dann zum Abend-
essen wieder zurück. Pizzas mit Salat und rote Grüze
mit Eis zum Dessert. Danach wie versprochen verpasste
ich Jenny und Kristina eine je halbstündige Massage
auf dem Esstisch. Hat beiden sehr gut getan und ich
war dann gut Bettmüde. Noch schnell eine Dusche im
Kalten, dann ab ins Bett um noch Tagebuch zu schrei-
ben.
* * * * *
Mittwoch 14.9.2011
Gamecount auf den Fusstrack, mit Peilsender auf Leo-
pardensuche
Volontariat bei Biosphere Expedition
5 Grad beim Aufstehen. Noch unter den Decken ma-
chen wir unsere Bauchübungen um danach leicht aufge-
wärmt auch noch die Liegestützen zu machen. 6:30 Uhr
nehmen wir unseren ersten Kaffee am Kamin. Heute
werden wir zu Fuss unterwegs sein. 7:30 werden wir
von Matt an eine Stelle gefahren an der wir (Dorothea,
Mario und ich) dann losmarschieren. Mitten im Nirwana
beginnt unser Fusstrack. Auf dem GPS und der Karte
haben wir eine gerade Strecke, Luftlinie von 3.8 km,
die wir durch den Busch laufen müssen. So gut es das
Gelände zulässt müssen wir auf dieser Linie gehen bis
zum Punkt 009 der angegeben ist. Während des Lau-
fens müssen wir im Winkel von 180 Grad alle Tiere die
wir sehen zählen und die Art bestimmen, die Distanz
von der ersten Sichtung bis zum Tier messen, die Koor-
dinaten auf denen wir stehen aufschreiben und noch
bestimmen ob es männliche, weibliche oder junge Tiere
sind. Auf unserem Weg, für den wir dann 3 Std. 36 Min.
bei effektiven 5 km brauchen, sehen wir mehrere War-
zenschweine, Kudus, Springböcke und allerlei Vögel.
Zeitweise quälen wir uns durch das stachelige Dickicht,
an welchem dann unsere Ärmel, Hüte oder Hosen hän-
genbleiben. Lange Ärmel und Hosen und gute Schuhe
sind hier ein Muss. Bergauf- und ab laufen wir mit
Freude unserem Ziel entgegen. Geräusche hören wir
ausser von den Tieren nur noch von uns selbst und ab
und an von einem Flieger. Dies ist Natur pur. Uns allen
dreien gefällt es sehr gut.
Von Zeit zu Zeit bleiben wir einfach stehen um die Na-
tur zu geniessen. Um 12:03 Uhr haben wir unser Ziel
erreicht. Davor mussten wir noch unser Camp durchlau-
fen. So war dann der letzte Teil wieder aus dem Camp
raus der mühsamste. Hatten wir uns doch schon auf ei-
ne kalte Dusche gefreut, die nun noch ein bisschen war-
ten musste.
Wieder zurück geht es zu einem kurzen Lunch und ei-
ner kalten Dusche. Nun haben wir 2 1/2 Stunden frei.
Ab 16:30Uhr machten wir dann unseren nächsten Trip
(Ortung der Tiere mit Peilsender).
2 Leoparden und eine Hyäne sind auf der Ongosfarm
mit einem Halsband ausgestattet. Nach längerem Rum-
fahren konnten wir dann Lucy (Leopard) orten, welche
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nicht in Bewegung war. An 2 weiteren Punkten konnten
wir sie orten. Somit war unsere Aufgabe erfüllt, konn-
ten wir das Gebiet durch die 3 Peilungen gut einkreisen.
Wir fuhren wieder zum Camp zurück, denn die Drinks
für den Sundowner hatten wir zwar bereitgestellt sind
aber im Wagen nicht mitgekommen. Das Abendessen um
19 Uhr war wieder sehr gut. Gebratene Hähnchen, Kür-
bisgemüse, Salat, Pellkartoffeln und danach ein wun-
derbarer Dessert. Heute hatten wir noch ein paar gute
Diskussionen bis sich dann die ganze Gesellschaft auf-
löste. Noch ein bisschen Sternenhimmel und Ruhe vor
dem Zelt geniessen und dann ab in die Pfanne, Tage-
buch schreiben.
* * * * *
Donnerstag 15.9.2011
Fallen kontrollieren, Umfrage in Katatura, Tierpräsen-
tation
Volontariat bei Biosphere Expedition
10 Grad beim aufstehen kam uns schon leicht tempe-
riert vor. Dorothea, Mario, Matt und ich haben heute
die 4 aktivierten Fallen kontrolliert. Auf dem Weg hin
und zurück sahen wir diverse Oryxantilopen, Klipp-
schleifer, Zebras, Warzenschweine, Gnus, Kuhantilopen
und eine grosse Gruppe Mungos sowie 11 Giraffen.
In den Fallen war nichts. Um 12 Uhr waren wir wieder
zurück im Camp um unseren Lunch zu essen.
Nach einem Mittagsschlaf fuhren wir um 15 Uhr zu den
Slums von Katatura. Dort mussten wir mit Hilfe von Je-
saia rausfinden wie die Katzen und Hunde gehalten
werden, ob sie geimpft sind und gegen was. Der Vorort
von Windhoek ist ca. 1 km von Ongos entfernt. Die
Bäume sind hier bis zum Zaun des Schutzgebietes ab-
geholzt. Die Leute leben hier in zusammengesetzten
Wellblechbuden ohne Wasser oder Toilette. Diese sind
zentral teilweise sehr weit weg. So kommt es das die,
welche am Rand leben einfach in den Busch gehen. Die
Duschen sind aus Brettern und Blachen zusammenge-
setzte Vierecke an der Strasse. Die Kinder können hier
in die Schule gehen sofern die Eltern das Geld für die
Schule und die Uniform aufbringen können. Das können
noch lange nicht alle, bei einem Schulgeld von umge-
rechnet Fr. 15 pro Jahr. Zum Wassertragen werden
schon die kleinsten Kinder geschickt, die sich dann mit
10 Liter Kanister den Berg raufschleppen. Die Leute die
hier leben kommen aus Namibia, aber auch aus Angola
und den anderen umliegenden Ländern mit der Hoff-
nung es gehe ihnen hier besser. Für uns war es interes-
sant und lehrreich mit was viele Menschen auskommen
müssen um zu leben. Die meisten hier hatten trotz den
Umständen ein Lachen im Gesicht. Die Kinder spielen
hier mit alten Autoteilen oder was sonst noch so ent-
sorgt wird. Nach ca. ¾ Std. bekam Dorothea mit dem
Kreislauf Mühe und so machten wir uns wieder auf die
Heimfahrt. Jesaia liessen wir beim Farmhaus raus.
Nach einer Dusche hatten wir noch ca. 30 Minuten Zeit
um die Affen, die wir schon seit Tagen hören konnten,
mit dem Feldstecher zu beobachten. Wir zählten so ca.
6-7 Paviane. Nach dem Abendessen (Oryxsteaks,
Teigwaren mit Tomatensauce, Salat, zum Dessert Waf-
feln mit Honig und Vanilleeis) mussten wir dann unsere
Präsentation eines Tieres machen. Wir hatten den
Strauss als Aufgabe. Ich band mir 2 Kissen um die
Hüfte um dann hinter der Leinwand Schattenspiele zu
machen, was uns etliche Lacher einbrachte. Danach ka-
men die Facts über dieses Tier. Die andere Gruppe
machte mit uns Multipel Choice über das Erdferkel, bei
dem wir zuerst den Namen rausfinden mussten und
dann alle anderen Daten darüber. Es gab bei beiden
Präsentationen einiges zu Lachen hatten wir doch im-
mer mal wieder Mühe mit dem Englisch. So wurde mein
Ostrich schon mal durch mich als Oysters bezeichnet
oder aus der anderen Gruppe wurde aus Termits ein
Terminator. Nach einer Runde Bier die von Stefan und
Renate offeriert wurde gingen wir alle unsere Wege.
* * * * *
Freitag 16.9.2011
Track and Scat zu Fuss, Gamecount mit dem Auto
Volontariat bei Biosphere Expedition
Fast 10 Grad beim Aufstehen. Nach dem Frühstück
richten wir alle unseren Sachen und gehen zu Fuss auf
Spurensuche. Entlang der Strasse (Jesaia, Dorothea,
Mario und ich) suchen wir nach Leopard- und Hyänen-
spuren.
Bevor wir auf der Strasse anfangen wollen merken wir,
dass uns die Blätter in die alles eingetragen werden
muss fehlen. So laufe ich den Weg durch den Busch
wieder zurück und hole diese. Nun kann es los gehen. Es
hat hier so viele Spuren wie auf einer Autobahn. Alles
Mögliche wie Springbock, viele Affenspuren, Schildkrö-
te, Vögel, Strausse usw. Plötzlich sieht Jesaia eine Le-
opardenspur welche wir ausmessen müssen, den Stand-
ort bestimmen und dann den Anfang und das Ende des
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 12
Tracks suchen. So finden wir plötzlich noch eine 2.
kleinere Spur von einem Jungtier. Wir würden diese
einzelnen Spuren nicht alleine finden bei diesem Gewirr
von alten und neuen Spuren. So laufen wir ca. 6.1 km
über diverse Strassen wieder zum Camp. Gegen 11 Uhr
wird es dann unerträglich heiss zum Laufen. Plötzlich
sehen wir die Köpfe und Hälse von 3 Straussen im Ge-
büsch. Sie haben uns natürlich schon lange bemerkt und
mustern uns nun. Ein Männchen und 2 Weibchen. So ge-
langen wir dann wieder zum Camp um unseren Lunch
einzunehmen.
Nach der Mittagsruhe machen wir uns um 15 Uhr auf
den Weg um Wildtiere aus dem Auto raus zu zählen. Al-
le die im 180 Grad Winkel vor uns sind. Zuerst sehen
wir vereinzelt Oryx und Warzenschweine. Dann aber
geht es Schlag auf Schlag. Viele Giraffen, Zebras,
Oryx, Elenantilope, Warzenschweine, einen Strauss und
diverse Vögel. So können wir vor lauter Aufschreiben
(Uhrzeit, Koordinaten, Art, Winkel, Distanz, Männ-
lich/Weiblich/Kind, Anzahl) nicht die ganze vorgegebe-
ne Strecke abfahren und müssen vorzeitig wenden. Das
Geschlecht der Tiere zu bestimmen ist für uns am
schwersten. Über Funk melden wir, dass wir verspätet
eintreffen, denn wenn wir bis 18 Uhr nicht im Camp
sind ohne Bericht fängt man an uns zu suchen. Auf dem
Weg zurück sehen wir noch einen Adler, 2 Schakale und
diverse Huftiere. Fehlt uns nur noch der Leopard.
Pünktlich auf 19 Uhr sind wir wieder zum Abendessen
zurück. Heute verwöhnt uns der Koch mit Fisch, Chips,
Brokkoli, Salat und Bananensplit.
Kurz nach 20 Uhr sind wir müde und gehen zu unserem
Zelt wo ich noch schreibe und dann müde in die Federn
sinke. Was leider auch nach einer Woche noch lästig
ist, meine Nase ist fast immer verstopft wegen dem
trockenen Klimas. Auch brauche ich Unmengen Creme
für Lippen, Nase usw. Dafür bekommen wir jeden
Abend eine Bettflasche zum Füsse wärmen. Alles in Al-
lem gefällt es uns hier sehr gut. Inmitten der Natur zu
leben macht Spass.
* * * * *
Samstag 17.9.2011
Geburtstag Jenny, Boxcheck am freien Tag
Volontariat bei Biosphere Expedition
Heute ist unser freier Tag und Jenny, unser Expedition
Leader, hat heute Geburtstag. Kristina hat Kuchen or-
ganisiert und wir singen für Jenny noch das Happy
birthday. Sie darf dann noch Hütchen und Pfeife auf-
setzen, was sie grässlich findet.
Wir frühstücken erst um 8 Uhr und fahren (John, Do-
rothea, Nikki, Mario und ich) dann den Boxen nach um
zu überprüfen ob was gefangen ist. Die anderen sind
nach Windhoek gefahren. Die 4 Boxen müssen jeden
Tag am Morgen überprüft werden damit die Tiere nicht
zu lange im Käfig sind. Auf dem Weg dorthin sehe ich
eine Katze oder was auch immer davon springen. Danach
von der Höhe aus sehe ich sie nochmals auf einem Fels
sitzen, leider sehr weit weg. Die ersten 2 Boxen sind
leer aber die 3. nicht. Von weitem hören wir es schon
rumpeln. Von allen Seiten schleichen wir uns mit Feld-
stechern an um das Tier nicht noch mehr zu stressen.
John ruft dann irgendwann es sei ein Warzenschwein.
Er geht alleine zur Box um das Tier zu befreien. Dieses
schiesst sofort nach draussen und rennt davon.
Nun müssen wir die Box wieder scharf machen. Zuerst
alle Äste wegräumen um an die Box zu kommen, dann
beide Gatter rauf, fixieren, sichern. Nun steigt John
von der Box runter, diese wird von mir entsichert und
anschliessen alle Äste wieder an ihren Platz gelegt. Nun
noch die letzte Box und dann sind wir fertig. Nun fah-
ren wir kreuz und quer durch die Gegend. Wir sehen
wieder die Giraffen an derselben Stelle, Oryxantilopen,
Springböcke, eine Schlange am Wegrand die so schnell
verschwindet dass wir sie nicht fotografieren können.
Viele Warzenschweine, einige Baboons (Paviane), Eland,
Kuhantilopen (red hartebeest), Kudus, Steinbock
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 13
(Steenbok), Klippspringer, Zebras und Mungos. Und na-
türlich viele verschiedene Vögel, teilweise leider auch
zu schnell zum aufnehmen. So fuhr uns Mario den gan-
zen Tag durchs Gelände. Berg rauf und runter, um
17:30 Uhr sind wir zurück, nehmen einen Kaffee und
gehen dann Duschen.
Nach den Abendessen biete ich dann noch einen
Schnellkurs in Massage an, der von Renate, Stefan,
Jenny und Kristina frequentiert wird. Wobei ich Jenny
und Kristina dann noch je eine halbe Stunde massiere.
Jenny bekommt von uns noch ein Nutella geschenkt
welches Renate und Stefan in Windhoek organisiert
hatten.
* * * * *
Sonntag 18.9.2011
Boxenkontrolle, Track and Scats
Volontariat bei Biosphere Expedition
Heute ist es 11 Grad - also angenehm temperiert zum
aufstehen. Wir haben heute wieder Boxenkontrolle und
Telemetrie auf dem Programm. John, Dorothea, Mario
und ich machen uns mit dem Auto auf den Weg. Wir
finden alle Boxen leer vor. Auf dem Weg sehen wir alle
wohlbekannten Strausse und Giraffen, zahllose War-
zenschweine die mit ihren aufgestellten Schwänzen so-
fort das Weite suchen.
Auch sehen wir in der Ferne auf der Strasse welcher
wir folgen eine Gruppe Paviane davonrennen. Als wir den
Ort erreicht hatten konnten wir nicht einen einzigen
ausmachen, obwohl das Gras hellbeige war und die Af-
fen schwarz. Weiter fahren wir zur Ortung (Tele-
metrie der mit VHF-Halsbändern versehenen Tiere)
verschieden hoch gelegene Orte an. Leider empfangen
wir nur ein Signal in zu langen Abständen von Lucy und
Shandy (beides Leoparden) und können so deren Auf-
enthaltsort nicht genau bestimmen.
Wieder zurück verzehren wir unseren vorbereiteten
Lunch und machen dann ein Mittagsschläfchen. 15:15
Uhr fahren wir zum Ochsenpost um dort Track/Scats
(Fusstritte und Fäkalien) von Leoparden und Hyänen zu
sammeln. Mit Jesaia wandern wir bei einer Affenhitze
der Strasse entlang und finden nichts. Auf halben Weg
geht es Dorothea nicht mehr so gut, sie erträgt die
Hitze schlecht. So setze ich mich mit ihr in den Schat-
ten während Mario und Jesaia den Weg zu Ende gehen
und uns dann mit dem Auto abholen kommen.
Wir machen noch eine kleine Extrafahrt in den Sonnen-
untergang hinein, denn um diese Zeit ist es hier am
schönsten. Die Luft kühlt leicht ab, die Vielfältigkeit
der Gerüche der verschiedenen Pflanzen umschmei-
cheln unsere Nasen. Wieder zurück schnell umziehen
und dann Abendessen (Hühnercurry, Salat, Rübligemü-
se, Sparribs, eingelegte Birnen mit Schlagsahne zum
Dessert). Vor dem Dessert gesellt sich dann noch Ulf
Tubbesing, der Besitzer von Ongos, zu uns und spen-
diert eine Runde. Nach interessanten Gesprächen ver-
lassen wir dann diese gemütliche Runde, denn wir sind
müde. Mario macht noch ein SMS an unsere Lieben und
ich schreibe am Tagebuch. Ins Internet kommt man
hier draussen entweder gar nicht oder nur sehr
schwer. Für ein E-Mail zu senden oder empfangen brau-
chen Jenny und Kristina mindesten eine halbe Stunde.
Und dies auch nur an einem ganz bestimmten Ort beim
Haupthaus.
* * * * *
Montag 19.9.2011
SD Karten in Boxenkameras auswechseln
Leopard in der Falle
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Nach dem Morgenessen machen wir auf den Weg (Do-
rothea, Mario und ich) um die Kameras mit neuen SD
Cards zu versehen und die alten mitzunehmen. Bei der
2. Kamera stimmte was nicht mit der Einstellung und
wir rufen Kristina an um zu fragen was wir unterneh-
men sollen. Darauf wird uns mitgeteilt, dass sie einen
Leoparden in der Falle haben und jetzt am organisieren
sind. Denn für heute Nachmittag waren 12 Kinder aus
Katatura hierher bestellt worden um die Farm zu be-
trachten. Diese mussten nun auf später vertröstet
werden. Wir machten unsere Tour zu Ende, denn Ulf ist
noch in seiner Tierklinik in Windhoek am Arbeiten. So
fingen die Arbeiten mit dem Leoparden erst nach 15
Uhr an. Nach dem Lunch hatten wir noch ca. 1 1/2
Stunden zum ausruhen.
Mit Kameras und diversen anderen Sachen machten wir
uns mit 3 Autos auf zum Käfig. Ich hatte die Aufgabe
einen kleinen Film über diese Episode zu machen.
Zuerst wurde der Leopard betäubt. Dann mussten wir
ca. 5-8 Minuten warten. Leider war die Dosis zu
schwach, so musste Ulf nochmals nachspritzen. So nach
10 Minuten wurde der Leopard dann zu zweit aus dem
Käfig genommen zum Wagen getragen, auf eine Blache
gelegt und gewogen. 42 kg, 12-18 Monate alt, zu jung
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 14
um schon mit einem Sender versehen zu werden wegen
dem Wachstum. Nun wurde er auf den hinteren Teil
des Wagens gelegt um Blut zu nehmen und eine Infusi-
on zu setzten. Die Augen standen offen, so wurden ihm
Tropfen reingetan und eine Augenklappe aufgesetzt.
Nun musste das ganze Tier von Kristina vermessen und
die Temperatur mehrmals gemessen werden. Unter-
sucht wurde auch ob er irgendwelche Anomalien aufzu-
weisen hatte oder sonst was auf Krankheiten hinwies.
Alles wurde von Nikki aufgeschrieben.
Alle machten zahllose Fotos aus jeder Position oft auch
vor meiner Kamera (was dann Mario nachdem wir wieder
zurück waren den anderen erklärte wie man in Zukunft
zu stehen habe damit alle ihr Foto bekommen können,
nämlich im Kreis und wenn man sich bewegt immer nur
nach hinten, nicht aber zur Seite wie das heute der Fall
war). Nun wurde das Tier von John und Dorothea wie-
der in den Käfig getragen. Ulf übergoss es noch mit
Wasser, der Käfig wurde durch Decken von der Sonne
geschützt und dann geschlossen. Nun spritze Ulf das
Gegenmittel. Wir liessen den Leoparden dann alleine,
denn er wird erst morgen früh raus gelassen, wenn er
wieder voll da ist, sonst würde er von anderen Leopar-
den getötet. Wieder zurück in der Lodge machen wir
uns ans Foto- und Filmanschauen, trinken Kaffee und
verdauen dieses aufregende Ereignis.
* * * * *
Dienstag 20.9.2011
Freilassung des Leoparden
Boxenkontrolle
Kinder von Katatura auf Ongos
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Heute gefühlte 4-5 Grad ist aber 9 Grad. Kommt uns
heute allen kalt vor. 7:30 Uhr fahren wir zum einge-
sperrten Leoparden. Es werden zuerst alle 3 Autos in
Position gebracht. Einem Wagen wird ein Drahtseil an-
gehängt welches wir gestern positioniert am Käfig hat-
ten. Damit wir sicher sind, müssen alle in den Wagen
sein, Fenster geschlossen, wenn er freigelassen wird.
Jesaia entfernt die Sonnenblache und positioniert die-
se so dass er nicht direkt in den Busch abhauen kann.
Auf das Kommando von Kristina fährt sie rückwärts und
der Leopard schiesst in unsere Richtung und dann
rechts weg davon. Auf dem Video und mit Foto haben
wir alles im Kasten. Beeindruckend.
Nun haben wir heute Boxenkontrolle und machen uns
auf den Weg. Alle drei anderen Boxen sind leer. Wir
sehen auf dem Weg dorthin und wieder zurück eine
Gruppe Red hartebeest (Kuhantilope), 10-15 Eland
(Elenantilopen), 2 Gruppen Bergzebras, schöne Vögel,
Springböcke und Baboons.
Wieder zurück gibt es ein schnelles Mittagessen, denn
wir holen nun die 12 Kinder vom Hilfswerk FHS ab. Das
Hilfswerk nimmt Kinder welche Aidswaisen sind auf und
schult sie, ebenfalls erhalten sie so sicher eine Mahl-
zeit am Tag. In Katatura fahren wir in den Hof der
Schule und besichtigen die Räume (d.h. ein grosser
Raum). Hier geht es zu wie in einem Bienenhaus. Kinder
von 7-16 Jahre bekommen an diversen Tischen entwe-
der Unterricht oder was zu Essen oder sind am Aufga-
ben machen. Eine Lehrerin erklärt uns wie hier was ge-
macht wird, währendem die ausgewählten Kinder schon
gespannt draussen warten. Nach ca. 10 Minuten geht es
dann los. Alle verteilen sich auf die 2 Wagen und wir
gehen mit Ferngläsern und Tierunterlagen auf Safari.
Marios Hose reisst schon wieder auf vom Schritt bis
fast zum Knie. Leider sehen wir nicht allzu viele Tiere,
denn es ist definitiv zu heiss dafür. Wir sehen ein paar
Vögel und dann doch noch Springböcke. Am Trocken-
fluss gehen wir dann zu Fuss den Spuren und Fäkalien
nach welche von Jesaia erklärt werden. Nun dürfen die
Kinder selber suchen und bestimmen und haben dies im
Nu raus.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 15
Wieder zurück in der Lodge warten Gebäck und Ge-
tränke auf die Kinder. Es dürfen alle erzählen welchen
Traumberuf sie haben und wie alt sie sind. Bei uns müs-
sen sie raten aus welchem Land wir kommen. Und dieses
wird ihnen dann auf der Karte gezeigt. Danach singen
sie uns noch vier Lieder vor, drei davon Kirchenlieder.
Nun müssen wir was singen, wobei sich alle zieren. So
stimme ich dann my bonny is over the …. an und siehe
da, fast alle singen mit. Nun bekommen die Kinder noch
jeder eine Tüte mit Schreibmaterial und Blöcken. Noch
ein Foto mit allen und schon werden sie von Kristina und
Jenny wieder nach Hause gefahren.
Wir gehen nun Duschen, ich trenne eine Hosenlasche ab
und nähe diese mit Sternchenfaden auf den Schranz,
mal schauen wie lange es diesmal hält. Danach Tagebuch
und Fotos sortieren. Nun geniessen wir den Sonnen-
untergang vor dem Zelt begleitet von den Geräuschen
der Natur.
Es gibt ein richtig deutsches Abendessen, Sauerkraut,
Knödel, Randensalat und Zebrarollbraten (zäh) mit Sau-
ce, danach Schoggiglace auf frischer Ananas. Jeder
darf dann erzählen welches die 2 besten Minuten die-
ses Aufenthaltes hier waren. Bei den meisten hatte es
etwas mit dem Leoparden zu tun. Nicht bei uns, wir
können keine 2 Minuten Sequenzen als beste erzählen.
Uns gefällt der ganze Aufenthalt sehr gut. Mit allen
Herausforderungen denen wir uns stellen müssen.
* * * * *
Mittwoch 21.9.2011
Boxenkontrolle und Tierzählung vom Auto aus
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Schon wieder 9 Grad heute, es fühlt sich etwas wärmer
an. Nach dem Frühstück haben wir wieder Boxenkon-
trolle und Telemetrie. Wir finden alle 3 Boxen leer. Die
vierte, in der der Leopard war, ist zurzeit geschlossen,
denn sie muss geputzt und neu installiert werden. Auf
unserer Fahrt sehen wir die Giraffen nur aus der Fer-
ne, Kuhantilopen, Warzenschweine, Springböcke usw.
aus der Nähe.
Wieder im Camp zurück essen wir den vorbereiteten
Lunch, ruhen aus und machen uns um 15 Uhr für die
Zählung der Tiere vom Auto aus auf den Weg. Wir ha-
ben heute die Bergroute. Am Anfang sehen wir von ei-
nem einzigen Standort aus 2 Gruppen Zebras und ca. 15
Kuhantilopen.
Danach scheint die Landschaft fast leer zu sein. Aber
diese Bergroute ist wunderschön wildromantisch. Über
den Grat in Täler hinunter und wieder den Berg rauf
schlängelt sich diese ruppige Strasse durch die Land-
schaft. In der Ferne sehen wir die Zivilisation (Katatu-
ra und Windhoek). Wir werden auf unserer vorgegebe-
nen Strecke von vielen bunten Vögeln begleitet. Kaum
sind wir am Ende angelangt sehen wir doch schon die
ersten Oryx. Den Berg hinunter finden wir wiederum
das Kudu mit dem gebrochenen Vorderbein, welches ich
nun auch noch filmen kann. Das letzte Mal war es im
Unterholz versteckt. Wir sind wie jeden Tag als letzte
zurück. Fahren wir am Abend doch sehr gerne noch eine
Extrastrecke, den das Licht und die Stimmung sind von
17-19 Uhr einfach grandios. Die Temperaturen werden
erträglich, das Licht ist rötlich-warm und die Tiere
kommen aus ihren Verstecken wieder raus. Wir können
Suricate (Scharrtiere) beim Spielen betrachten, Sand-
hühner mit ihren Jungen davon rennen sehen und vieles
mehr.
Nach einer kurzen Dusche gibt’s schon Abendessen
(Hörnliauflauf, 3 versch. Salat, Cranberry (sehr, sehr
sauer) in Schlagsahne. Jenny präsentiert uns nun noch
die verschiedenen Projekte von Biosphere. Von Wölfen
über Wale, Schildkröten, Luchse, Pumas, Tauchen usw..
alles sehr interessant. Wir überlegen uns alle schon un-
seren nächsten Trip mit Biosphere. Nach einigen Fra-
gen gehen wir zum Zelt. Die anderen machen heute
noch eine Nachtsafari von 2 Stunden. Sie sehen Ratten,
Springböcke usw. Wir haben uns nicht dazugesellt denn
wir werden in den nächsten 3 Wochen noch genug ge-
führte Nachtsafaris haben.
* * * * *
Donnerstag 22.9.2011
Track and Scats, Erdferkel in der Falle, Aufräumen,
Sundowner auf dem Elefanthill
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8.5 Grad kalt. Ab 7:30 Uhr laufen Jesaia, Mario und ich
während 2 ½ Stunden eine vorgegebene Rundstrecke ab
um Fusstritte und Fäkalien zu sammeln.
Wir kommen heute zügig voran. Leider finden wir nur
Hyänenspuren und deren Fäkalien. Die Leoparden schei-
nen anderorts zu sein. Plötzlich schiesst ein Straus-
senmännchen von links aus dem Busch auf die Strasse.
Dort rennt es von uns mit Riesenschritten (2.5m lang)
auf der Strasse weg. Wir reissen sofort die Kameras
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 16
rauf und erwischen ihn noch beim Laufen in der Ferne.
Mit einer kurzen Rast verläuft unser Weg ansonsten
ereignislos. Über Funk erfahren wir, dass die andere
Gruppe in der einen Falle ein Erdferkel (nachtaktiv) ge-
funden habe. Zuerst sollen wir alle dorthin fahren, dann
wird dies aber von Kristina abgeblasen. Sie sollen es
schnellstmöglich freilassen, denn die Sonne ist für die-
ses Tier absolut ungesund für Haut und Augen. Wir ha-
ben in dieser Zeit das Camp erreicht, trinken Kaffee,
schauen die ausgewechselten Fotosticks an und schrei-
ben Tagebuch.
Heute bekommen wir wieder einmal einen frischen
Lunch. 4 verschiedene Salate, Käse und Brot. Ab 15 Uhr
dürfen wir alle Geräte und die Autos putzen. Sie sind
besenrein, denn staubfrei wäre hier nicht möglich. Nun
packen wir unsere Koffer.
Bevor wir noch duschen konnten wurde durchs Camp
gerufen „in 10 Minuten geht es ab zum Sundowner“.
Wir alle sind bereit, ausser John, dieser scheint dies
nicht gehört zu haben. Stefan geht mal rufen, nichts
tut sich. Er kommt zurück und gemeinsam versuchen
wir es jetzt vor dem richtigen Zelt. Nach dreimaligem
rufen bekommen wir dann eine Antwort aus dem
Duschbereich, er brauche noch 5 Minuten. Schon leicht
verspätet fährt uns Kristina mit einem Affenzahn
durch die Gegend. Das Staubwischen war für die Katze.
Wir sind noch auf der Suche nach den halbzahmen
Nashörnern welche sich uns leider nicht zeigen, auch
auf rufen passiert nichts. So fahren wir den
Elephanthill hinauf. Oben angekommen, gerade noch
rechtzeitig, nimmt sich jeder ein Getränk aus der Kühl-
box um auf unseren letzten Abend anzustossen.
Mario schiesst noch ein Foto von uns allen. Nun genies-
sen wir die grandiose Aussicht auf ganz Ongos, Katatu-
ra, Windhoek und die umliegende Landschaft und die
Berge.
Durch die immer kühler werdende Nacht fahren wir zu-
rück. Geniessen noch die letzten Stachelbüsche die an
uns vorbeipeitschen.
Abendessen Kudusteaks, Hühnerteile und Sparribs ge-
grillt, Salat, Rösti und zum Dessert eine Megaportion
wunderbares Tiramisu. Nun wechseln wir ans Lagerfeu-
er wo sich noch Ulf zu uns gesellt und lassen bei Ge-
sprächen diesen interessanten Aufenthalt Revue pas-
sieren.
* * * * *
Freitag 23.9.2011
Abschied von Ongos und Biosphere Expedition
Hotel Safari Court, Windhoek
Koordinaten: -22.59767, 17.08257
6:30 Uhr Tagwache. Es ist kühl aber nicht kalt. Werden
uns sehr wahrscheinlich schon daran gewöhnt haben.
Noch das letzte in die Koffer und dann diese durch den
Sandweg ziehend zum Haupthaus.
Das Morgenessen nehmen wir zuerst zu dritt ein, denn
Niki, Renate, Stefan und John haben noch die Boxen
von 6 Uhr an kontrolliert und waren dann so gegen 8:30
Uhr wieder zurück. Schnell nochmals zurück zum Zelt,
Zähne putzen und die Gummischlange ein letztes Mal
verschieben. Diese wurden vor den Zelten und im
Haupthaus platziert um die Affen fern zu halten. Die
Schlangen mussten aber mehrmals täglich umplatziert
werden, denn so dumm sind die Affen wiederum auch
nicht. Wir durften auch keinerlei Esswaren in den Zel-
ten aufbewahren, denn dies hätte die Affen dazu ver-
leitet einzubrechen.
Wir haben dann alle unsere Getränke bezahlt und das
Trinkgeld für die Bediensteten abgegeben. Anschlies-
sen wurden alle Gepäckstücke im Wagen verstaut. Jen-
ny und Kristina fuhren uns wieder nach Windhoek in die
Casa Piccolo. Dort trennten sich alle unsere Wege. Wir
fuhren mit dem Taxi zum Hotel Safari Court und konn-
ten sofort unser Zimmer beziehen. Mario versuchte
noch unsere Wäsche abzugeben, dies war aber leider
schon zu spät, denn übers Wochenende wird nicht ge-
waschen. So mache ich mich dann ans Socken und sons-
tiges im Lavabo waschen, den Rest geben wir am Mon-
tag in die Wäscherei und hoffen, dass es dann am
Abend wie versprochen fertig ist. In der Zwischenzeit
lädt Mario unsere zahlreichen Mails runter. Wir tele-
fonieren nach Hause, was von der Lodge aus nur mit
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 17
Natel möglich gewesen wäre und dies auch nicht immer
gut.
Nachdem wir nun den gröbsten Staub von uns und allen
unseren Utensilien entfernt hatten, fuhren wir mit dem
Hotelbus um 17 Uhr in die Stadt. Wir waren nun schon
leicht hungrig, haben wir doch das Mittagessen ausge-
lassen. Im Biergarten Le Gourmet tranken wir unser
erstes frischgezapftes Bier seit 2 Wochen (Ca-
melthorn, eine Brauerei die am 8.8.2008 gegründet
wurde) - war wunderbar. Als Vorspeise einen Teller mit
gebratenem Gemüse dazu Tzaziki, einen Thaicurry
(sauscharf aber gut) für mich, ein T-Bone Steak (500g)
mit Pommes und gebratenen Zwiebeln mit Kräuterbut-
ter für Mario. Gut gesättigt spazierten wir noch durch
ein Einkaufszentrum zum nächsten Taxistand.
Nun war es erst 19:30 Uhr und wir sortierten, löschten,
speicherten noch unsere Fotos und Filme, danach noch
das Tagebuch aktualisiert. Begleitet wird nun unsere
Nacht von Musik aus der Ferne, Autos und allerlei Ge-
räuschen, die wir so überhaupt nicht vermisst hatten
im Busch von Ongos.
* * * * *
Samstag 24.9.2011
Einkaufen und in Windhoek flanieren
Hotel Safari Court, Windhoek
Trotz vielen Geräuschen haben wir gut geschlafen. Am
Morgen waren die Temperaturen auch schon sehr ange-
nehm. Wieder als einzige konnten wir draussen mit
Blick in den Hotelgarten unser Morgenessen einnehmen.
Mario lud noch die Fotos auf die Homepage runter.
Um 9 Uhr nahmen wir den Hotelbus in die City um ein-
kaufen zu gehen. Gestern hatten wir schon ein Ge-
schäft ausgemacht, welches alles an Safarikleidern zu
bieten hat. So fanden wir dann auch eine Hose für Ma-
rio und ich habe mir noch eine gelbe Langarmbluse mit
abnehmbaren Ärmeln gekauft. Danach brauchten wir
noch Trinkwasser, eine Haarbürste, eine kleine Son-
nencrème, eine Namibiakarte welche wir zu Hause ver-
gessen haben und für meinen Fersensporn die von Rena-
te (Apothekerin) empfohlenen Bromelainkapseln. Denn
schon seit längerem habe ich wieder starke Schmerzen
beim Gehen. Die bisherigen schmerz-/und entzün-
dungshemmenden Mittel haben nicht sehr viel gebracht
obwohl ich diese nun seit längere Zeit eingenommen
hatte. So genug über Zipperleins.
Während die Hosen gekürzt wurden machten wir eine
Kaffeepause. Beide bestellten wir einen Cappuccino,
wobei mir dann sofort Jesaia in den Sinn kam „hatte er
doch von Kristina gehört wie gut dieser Cappuccino
doch gewesen sei. Da er aber nicht wusste was dies ist,
bestellte er einen bei nächster Gelegenheit und war
bitter enttäuscht das dies ja nur ein Kaffee gewesen
sei, er habe sich etwas ganz besonders gutes zum Es-
sen vorgestellt“. Gemütlich konnten wir vom Kaffee aus
die Leute beobachten welche an uns vorüberschlender-
ten. Mit den gekürzten Hosen liefen wir nun noch ein
bisschen in Windhoek herum und gingen noch in eine al-
te Brauerei welche jetzt als Souvenirladen benutzt
wurde. Ich habe mir dort einen Schmuck aus Knochen
gekauft und fast hätten wir noch einen wunderschönen
geschnitzten Tisch mit Elefanten und anderen Tieren
verziert gekauft. War uns aber mit den 1,20x2m zu
gross zum mitnehmen.
Im Restaurant Balalaika nahmen wir dann unseren Lunch
(Sushi für mich, eine Cesarsalat mit Crevetten für Ma-
rio) ein. Hier werden wir morgen Abend nochmals essen
gehen. Die Menukarte sieht vielversprechend aus (und
es gibt das herrliche Camelthornbeer). Wieder mit dem
Hotelbus zurück, ein Nickerchen gemacht, danach ein
bisschen Kleiderwaschen und Telefonieren und schon
ist wieder Abend. Im Hotelbiergarten essen wie noch
einen Vegiteller und ein Brathähnchen, begleitet von
den beiden letzen auffindbaren Flaschen Camelthorn
Helles.
* * * * *
Sonntag 25.9.2011
Relaxen
Hotel Safari Court Windhoek
8 Uhr Morgenessen, heute drinnen den das Wetter ist
zum ersten Mal richtig bewölkt aber nach wie vor herr-
lich warm. Als wir in unser Zimmer wollten stand davor
der Wagen des Zimmermädchen so nahmen wir an sie
sei bei uns am Arbeiten. Rufend öffnen wir die Türe,
niemand hier. Es war nicht abgeschlossen. Wir sind nun
seit ca. 20 Minuten im Zimmer und da kommt sie dann
schon wieder. Soviel zum Abschliessen der Zimmer.
Wir werden in Zukunft die Wertsachen wirklich ein-
schliessen. Wir wurden schon von diversen Leuten dar-
auf hingewiesen, dass hier in Windhoek geklaut wird
wie die Raben. Hoffen wir es trifft uns diesmal nicht.
Ich mache danach noch einen weiteren Teil der Wä-
sche, denn hier trocknet alles innert Kürze. Mario ist
noch am Computer am arbeiten.
Danach legen wir uns an den Pool, lesen, schwimmen, es-
sen was Kleines, spielen Karten und haben um 17 Uhr
genug. Nochmals nach Hause telefonieren, duschen und
dann ab in die Stadt. Wir essen nochmals im Restaurant
Balalaika sehr gut zu Abend. Zur Vorspeise Sushi, dann
Filet mit Gänseleber für Mario, Pizza Parma für mich.
Wir werden vom Lehrling bedient der auch treffend
angeschrieben ist (please do not kill me). Zum ersten
Bier bekommen wir als Apèro Oliven und gelbe Erbsen,
welche uns dann die Lehrtochter zeigt wie wir diese
schälen müssen. Sinnvollerweise hat sie sich dann die
selbstgeschälte Erbse gleich selber in den Mund ge-
steckt.
Mit dem Taxi wieder zum Hotel zurück. Tagebuch
schreiben, denn heute schliessen wir den 1. Teil unter
dem Titel Ongos ab. Morgen bekommen wir unseren
Wagen, haben ein Fahrtraining und fahren dann am
Dienstag ab zu unserer 3 wöchigen Rundtour. Davor
werden wir noch einkaufen gehen. Trinken und Essen
für den Lunch am Nachmittag.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 18
Montag 26.9.2011
Übernahme des Toyota Hilux 4x4 Double Cab
Fahrtraining
Hotel Safari Court, Windhoek
Koordinaten: -22.59767, 17.08257
Nach dem Morgenessen warten wir um 8:30 Uhr auf
den ASCO Shuttle - aber er kommt nicht. Wir haben ja
eine SIM Karte von Namibia in meinem Natel und rufen
an. Ja, er sei auf dem Weg. So gegen 9 Uhr taucht er
dann auf (der Weg vom Hotel zur ASCO ist 5 Minuten).
Aber wir denken er hat eine Entschuldigung, waren
doch während wir warteten höchstes Militär von Zim-
babwe und Namibia in unserem Hotel stationiert. Der
eine war ein 4 Stern- General. Sie fuhren dann so ge-
gen 8:45 Uhr mit Blaulicht aus der Anlage. Kurz darauf
hörten wir von weitem Salutsalven und Musik.
So erreichten wir dann um 9:05 Uhr ASCO, den Auto-
vermieter. Uns wurde der ganze Wagen, ein Toyota Hi-
lux 4x4 Double Cab mit allem Zubehör erklärt. Danach
hatten wir noch endlos Formulare zu lesen und zu un-
terschreiben. Gegen 10:30 Uhr verliessen wir vollge-
tankt ASCO. Zum Einkaufen gelangten wir mit dem GPS
dann zum Spar der alles zu bieten hat was das Herz
begehrte. Wir deckten uns mit 25 Liter Wasser, Cola,
Käse, Trockenfleisch, Pumpernickel, Shortbread usw.
ein. Zurück im Hotel machten wir uns einen Lunch und
fuhren dann zum Treffpunkt zum Offroad Training.
Nach diversen Erklärungen fuhr dann ich zum ersten
Mal mit diesem Wagen auf der linken Seite zu einer
Probierpiste. Dort fuhren wir rauf, runter, durch Sand
über alle möglichen Rumpelpisten. Nach 2 Stunden fuh-
ren wir bei Regen (dem einzigen während der ganzen
Safari) wieder zum Hotel. Nun packen wir alle unsere
Habseligkeiten in der richtigen Reihenfolge ein, sodass
wir dann auf unserer 3-wöchigen Tour nur so wenig wie
möglich Gepäck auf die Lodges nehmen müssen. Wir
freuen uns nun auf unser nächstes Abendteuer.
In der Stadt werden wir heute im Le Gourmet zu
Abend essen. Gamesteak auf Käsespätzli für mich,
Ochsenschwanz mit Sauce und Reis für Mario. Alles
wunderbar gekocht.
* * * * *
Dienstag 27.9.2011
Beginn der Selbstfahrer Rundreise durch Namibia und
Botswana, Versteinerte Dinosaurierspuren in Otjihae-
namaparero
Ongava Lodge
Koordinaten: -19.33312, 15.87218
8:30 Uhr verlassen wir nach einem guten Morgenessen
Windhoek. Wir haben unser Auto rüttelsicher geladen.
Aus der Stadt raus sehen wir als erstes Warzen-
schweine und danach von der Ferne etwas wippendes,
einen Strauss, ein Weibchen. Die Landschaft wechselt
sich mit Bergen und riesigen Ebenen ab. Diese Weite
erinnert uns an Australien. Nach und nach werden die
Termitenhügel immer grösser und spitzer. Wechseln
sich in den Farben von beige über ocker zu grau. Stein-
böcke laufen neben unserem Auto her. Monteirotokos
fliegen über unsere Köpfe. Ein Sekretärvogel sucht,
sobald wir angehalten haben, das Weite. Wir fahren an
vielen Farmen mit deutschen Namen vorbei, wie Frie-
densberg, Teufelsberg usw. auch afrikanische Namen
kommen hier vor wie Otjihaenamaparero bei welcher
sich Dinosaurierspuren anschauen lassen. Wir fahren
durch ein Tor das wieder verschlossen werden muss bis
zum nächsten Tor auf dem die Preise für die Besichti-
gung der Dinospuren und das Übernachten auf dem
Camping angeschrieben sind. Wir hupen einmal kurz,
denn auch dies steht auf einer Tafel wenn man einge-
lassen werden will. Nach einigen Minuten kommt uns
schlurfend eine weisse (Deutsche) Frau entgegen mit
Unterlagen und Geldbeutel. Über das Tor hinweg be-
zahlen wir unsere 40 Namibadollar, bekommen ein Blatt
und uns wird der Weg erklärt. Wir laufen zu einem an-
deren Tor treten ein und laufen weiter. Wir passieren
zuerst den Camping auf welchem wir von 2 Hunden be-
grüsst werden. Weiter geht’s den weissen Pfeilen nach
zu den Dinospuren.
Sie sind deutlich als Versteinerungen im Fels zu erken-
nen. Wieder zurück schauen wir uns an einem andren
Ort noch die kleineren Spuren an. Kurz vor dem Errei-
chen dieser Spuren schlängelt sich eine dünne Schlange
vor unseren Füssen in ein Versteck. Leider war ich auch
diesen Mal zu langsam um sie zu filmen. Nach einem
kurzen Picknick fahren wir weiter Richtung Etosha. Nur
sehr wenige Autos kreuzen unseren Weg. Dafür sehen
wir immer wieder Rinder- und Ziegenherden welche
entweder von Schwarzen und/oder Hunden bewacht
werden. Um 17 Uhr erreichen wir unsere Ongava Loge,
passieren das Haupttor und fahren noch 9 km bis zur
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 19
Loge. Dort werden wir von 3 Angestellten schon erwar-
tet. Unser Gepäck wird geschultert, denn der Weg hin-
auf ist steil. Wir bekommen Erfrischungstüchlein ge-
reicht und laufen dann hoch zum Haupthaus. Ein phäno-
menaler Ausblick auf die Landschaft und auf ein Was-
serloch unter uns erwartet uns. Bei einem gekühlten
Fruchtdrink füllen wir die Anmeldung aus. Während
dem erklärt uns Simon alles über die Lodge. Wir wer-
den in Zimmer Nr. 14 geführt.
Ein Haus mit Blick auf die Landschaft, Terrasse, das
Zimmer riesig, Aussen- und Innendusche mit Blick auf
das Gamereservat. Wir duschen natürlich als erstes
draussen, einfach genial. Nun sitzen wir bei einem Bier
auf der Terrasse schauen den Giraffen, Vögeln und wer
weiss noch was alles kommt zu. Es kamen noch 2 Scha-
kale, 2 Zebras, 2 Giraffen die zusammen balzten und 3
Breitmaulnashörner zum Trinken ans Wasserloch. So
wurde unser gutes Nachtessen (Hühnerleberterrine,
Hühnchen, Oryx dazu Sauce, Kartoffeln, Blumenkohl,
Rüebli und Kohlgemüse, Dessert Apfel gedünstet) im-
mer wieder unterbrochen. Das machte uns aber nichts
aus, wir geniessen die schöne Aussicht auf die Wildtie-
re.
Zurück in unserer Unterkunft hat Mario einen weiteren
Mitbewohner in unserem Zimmer entdeckt, ein kleines
Mäuschen. Wir lassen es rumlaufen, schliessen aber
vorsichtshalber die Koffer zu. Sonst kommt es dann ev.
noch mit uns auf Reisen.
* * * * *
Mittwoch 28.9.2011
Im Etosha National Park unterwegs
Mushara Lodge (A, F)
Koordinaten : -18.81221, 17.1194
Das Morgenessen mit Blick aufs Wasserloch war sehr
gut. Auch der Kaffee war besser als bisher. 7:45 Uhr
prüfen wir alle Reifen am Auto und lassen sie auf 1.9
bar runter. Alle Scheiben werden geputzt, Öl und Was-
ser kontrolliert. Dieses Prozedere werden wir nun je-
den Morgen wiederholen, damit unser Wagen so pan-
nenfrei wie möglich fährt. Wir fahren zum Gate des
Etosha Nationalparks, lassen uns registrieren und fah-
ren in den Park. Schon am ersten Wasserloch sehen wir
viele Zebras und Springböcke. Danach wechseln sich
dann auf der ganzen Fahrt, Streifengnus, Gnus, Zebras,
Springböcke, Kuhantilopen, Steinböcke, Oryx, Giraffen,
viele verschiedene Vögel, teilweise bunt schillernd,
Erdhörnchen, und Schwarzgesichts-Impala ab. Wir
kommen aus dem schauen, fotografieren und filmen
nicht mehr raus. Es ist einfach wunderbar diese Viel-
falt der Tiere hier in Etosha. Wir sind leider nicht im-
mer ganz alleine. So müssen wir uns ab und an einen
Platz zum schauen warten bis jemand geht.
Auf dem Campingplatz von Halali nehmen wir unseren
Lunch unter den Blicken zahlreicher grünirisierender
Trauerdrongos (Vögel) ein. Am Schluss fütterten wir
sie dann mit den Apfelkernengehäuse (Bütschgi). Die
Landschaft ist teilweise verbrannt vom Feuer welches
an gewissen Stellen immer noch am modern ist. Ansons-
ten ist die Etoshapfanne welche in der Mitte noch
Wasser hat faszinierend. In der Ferne sehen wir Spie-
gelungen und viele Wasservögel. Auch einzelne Elefan-
ten sehen wir schon, doch noch nicht zu viele wie wir
deren Kot zu sehen bekommen. Gegen Abend machten
wir dann unseren letzten Abstecher zum Riedfountain
Wasserloch. Und siehe da, Elefanten, eine ganze Fami-
lie begibt sich just als wir das Loch erreichten ins
Wasser.
Leider mussten wir hier schon in der zweiten Reihe
stehen. Wir konnten aber trotzdem sehr viel sehen.
Nach diversem Umrangieren hatten wir einen guten
Platz. Ich kletterte auf die Rückbank damit wir beide
auf der gleichen Seite aufnehmen konnten. Den Ober-
körper zum Auto raus machte ich wunderbar viele Auf-
nahmen. Aussteigen darf man im Etosha nur an ganz
wenigen Orten. Plötzlich während des Filmens und Fo-
tografierens sehen wir im Hintergrund Löwen, ein
Weibchen und ein Männchen. Die Elefanten wurden
teilweise nervös, hatten sie doch auch Jungtiere dabei.
Mit dem Superfeldstecher von Yvonne machte ich dann
im Hintergrund am Schluss noch 6 Jungtiere, ein Weib-
chen und ein weiteres Männchen aus. Eine 2. Elefanten-
gruppe erreichte das Wasserloch in dieser Zeit. Nun
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 20
trieb die erste Gruppe die Löwen davon. Diese blieben
aber immer noch in der Gegend.
Unser Wecker macht sich plötzlich selbständig und läu-
tet wie verrückt, die Leute um uns herum schauten uns
schon komisch an, denn ausser den Tieren waren sonst
keine Geräusche zu hören. Megapeinlich, bis ich dann
endlich den Knopf zum abstellen gefunden habe dauer-
te es ein Weilchen. Sorry-sorry nach allen Seiten.
Es war schon 18 Uhr vorbei und der Park hat bis 19 Uhr
offen. So mussten wir leider dieses Schauspiel verlas-
sen. Zügig führen wir zum Eingang und dann noch ca. 15
Minuten bis zur Mushara Loge welche auch wieder einen
wunderbaren Eindruck macht.
Heute bekommen wir ein romantisches Abendessen
draussen unter Bäumen mit Grillfleisch und diversen
anderen Leckereien (div. Salate, Gulaschsuppe,
Elandsteak, Springbockossobucchi, Pouletschenkel, Rü-
ebli-, Kohl-, Kürbisgemüse, Griesstocki, Tomatensauce,
Pfeffersauce alles warm gehalten in Gusseisentöpfen
auf dem Feuer.
* * * * *
Donnerstag 29.9.2011
In den Norden von Namibia zur angolanischen Grenze
Hakusembe River Lodge bei Rundu
Koordinaten : -17.85068, 19.67133
Um 6:30 Uhr frühstücken wir draussen in Begleitung
von vielen verschiedenen bunten Vögeln. Wir reinigen
und kontrollieren alles am Auto und weiter geht’s. Heu-
te fahren wir durch schöne Landschaften mit vielen
schmucken Kralen links und rechts der Strasse. Das
bunte Treiben der Leute gefällt uns sehr gut. An der
Strasse werden frisch gefangene und geräucherte Fi-
sche verkauft, „frisches“ Fleisch, aufgehängt an einem
Gestell und vieles mehr was die Vegetation so zu bieten
hat. Auch haben wir eine Strohhütte mit Parabolanten-
ne gesehen, da fragt man sich wo denn die Steckdose
ist für den TV. Auch haben wir heute unsere erste Er-
fahrung mit dem Fahren im tiefen Sand gemacht.
Mario hat dies souverän gemeistert. 40 km auf einer
Sandpiste mitten durch die Vegetation. Wir mussten
die Luft aus der Reifen auf unter 1.5 bar raus lassen,
dann ging es noch besser. Den Lunch haben wir mitten
auf der Strasse zu uns genommen unter einem Baum,
begleitet von unzähligen Fliegen die sich in unseren
Körperöffnungen verkriechen wollten. So waren wir
sehr schnell mit dem Essen fertig. Trotzdem kamen
dann doch noch 2 Autos angebraust, die ersten auf die-
ser Sandstrecke, Arbeiter vom Department of Forrest.
Sie fuhren dann netterweise langsam an uns vorbei, so
dass unsere Sandwiches nicht noch mehr verstaubt
wurden. Bevor man den Kofferraum öffnet muss man
das gröbste zuerst abbeselen sonst haben wir alles auf
und in unserem Gepäck. Tiere haben wir nicht sehr viele
gesehen ausser Kühen, Geissen, Hühner und 2 Damara
Kirkdikdik, diese noch auf dem Hotelgelände.
Nun sitzen wir in der Hakusembe River Loge mit Blick
auf den Kavango River. Träge fliesst hier das Wasser
an uns vorbei. An der gegenüber liegenden Seite, be-
reits auf angolanischem Boden, waschen sich die Leute
oder tränken ihr Vieh. Der Hotelmanager erzählte uns,
es habe dieses Jahr so viel Wasser gehabt, dass die
gesamte Hotelanlage kniehoch unter Wasser stand und
die Hipos im Garten herum wateten. Nun sind sie wie-
der am Anpflanzen und am Aufbau der Gartenanlage.
Während dem ich Tagebuch schreibe läuft Mario kreuz
und quer mit der Kamera herum. Der Sonnenuntergang
kommt langsam näher. Die Stimmung ist wunderschön
und ruhig. Zum Abendessen gibt’s dann Krabbenmeat
mit Crevetten an einer guten Sauce, danach Salate,
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 21
Beefsteak vom Grill wunderbar mit Gemüsegratin, Kar-
toffeln, den Dessert haben wir ausgelassen den die
Portionen war sehr gut berechnet. Währenddessen
fliesst auf dem Fluss so einiges an uns vorüber, Gras,
Holz und etwas rotes was wir sofort mit dem Feldste-
cher in den Augenschein nehmen - 2 leere Cola Büchsen,
einfach romantisch.
* * * * *
Freitag 30.9.2011
Von Westen in den Caprivi Streifen
Divava Okavango Lodge & Spa
Koordinaten: -18.1147, 21.58901
6:30 Tagwache, denn das Frühstück gibt es erst im 7
Uhr. Davor schauen wir noch den verschiedenen Vögeln
zu. Mit Blick auf den Fluss geniessen wir unser Morgen-
essen. Unsere Fahrt führt uns wieder an vielen Dörfern
vorbei auf einer Gravelroad an der angolanischen Gren-
ze entlang bis zu den Popa Falls.
Überall winken uns die Leute zu, denn auch wir sind für
sie eine Attraktion. Hier überholen wir Velos von ver-
schiedenen Grössen. Die armen Leute müssen unseren
Staub schlucken denn die Strassen sind sehr trocken.
Das Leben findet hier auf und an der Strasse statt.
Viele buntgekleidete Leute verschönern die Land-
schaft, die eher grün-grau-beige ist. Hat es mal keine
Leute an der Strasse sehen wir viele bunte Plastiksäcke
die sich in den Bäumen und Sträuchern verfangen ha-
ben, lustig flattern. In Rundu kaufen wir nochmals bei
Spar Wasser und Lunch ein.
Um 12:45 erreichen wir unsere Divava Loge. Die Num-
mer 16 fast am Ende des Weges, ein kleines Haus. In
der Aussendusche kühlen wir uns zuerst ab. Nehmen
dann auf der Terrasse unseren mitgebrachten Lunch
ein. Eine Stunde Pause einen Kaffee und dann wieder on
the road.
Wir besuchen den Mahango National Park. Neben di-
versen bunten Vögeln sehen wir Kudus, Impalas, Zeb-
ras, Elefanten, Kuhantilopen, Warzenschweine und Nil-
pferde. Um 18:10 Uhr verlassen wir als letzte den Park,
den die Dame vom Empfang steht schon mit gepacktem
Rucksack am Tor. Dieses wir hinter uns geschlossen. So
ist auch ab 18 Uhr die einzige Strasse nach Botswana
dann einfach zu. Andere Länder andere Zeiten.
Punkt 19 Uhr sind wir zum Abendessen bereit. Heute
bekommen wir ein Dinner de Luxe. Vom Amuse Bouche
bis zum Dessert (Avocado auf Salatbett, Spargelsuppe,
Meatballs auf Kabis, Oryxsteak mit Gemüse und Trädeli
mit Sauce, Süssgebäck mit Vanillesauce). Toll und voll
laufen wir zu unserem Bett und schreiben noch Tage-
buch und speichern den morgigen Weg auf dem GPS.
* * * * *
Samstag 1.10.2011
Im Caprivi bis zum Mamili National Park
Nkasa Lupala Lodge Koordinaten:
-18.33238, 23.70556
6:30 Uhr Morgenessen, wir fahre danach wieder über
Land durch den Bwabwata National Park im Caprivi Zip-
fel. Auf dem Weg sehen wir einen (1) Elefanten, War-
zenschweine, Steinböcke und viele Vögel.
Mario hält abrupt bei einem Metzger an der Strasse an
und fragt an ob er ein Foto machen dürfe. Dieser er-
laubt dies für 10 Namibadollar. Beim dritten Foto zieht
er dann auch noch den Hut ab. Bei der Ansicht dieses
Fleisches könnte man besten zum Vegetarier mutieren.
Wir bezahlen dann 20 Namibiadollar (Fr. 2.50) denn
diese Aufnahme hat sich gelohnt. Die Gruppe dort wird
nun sicher den ganzen Tag was zu diskutieren haben für
was die Touristen Geld ausgeben. Weiter geht die
Fahrt bis nach Konsole wo wir ein letztes Mal Diesel
tanken und Simone anrufen wegen der Ankunft und den
Strassenverhältnissen. Es sei kein Problem die Holz-
brücke hätten sie gestern neu geflickt und es gebe nur
sehr wenig Sand und keine Wasserdurchfahrt. Guten
Mutes machen wir uns auf den Weg. Bei der Anfahrt
zur ersten Brücke sehen wir schon aus der Ferne einen
anderen Wagen auf der 2. Brücke stehen, in nicht op-
timaler Lage.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 22
Wir steigen aus und balancieren über die erste
Holzträmmelbrücke zuerst zu Fuss um zu sehen was
passiert ist. Der andere Wagen hängt fest in der Brü-
cke. Die Baumstämme haben sich stark verschoben und
sind teilweise unter dem Auto verkeilt. Nach angereg-
ten Diskussionen wie wir dieses Problem lösen sollen,
fährt Mario mal zuerst über die erste Brücke. Rumplig
aber ohne Probleme fährt er langsam über diese runden
Holzstämme. Nun wird das Abschleppseil montiert und
Mario fährt langsam rückwärts den anderen Wagen
ziehend ein Stück. Es geht noch nicht. Wieder wird
diskutiert und dann versuchen wir es ein zweites Mal
und juhui es hat geklappt. Fast alles habe ich während-
dessen gefilmt. Während den Diskussionen der Männer
filmte ich die vielen Kinder die hier am Baden waren.
Sie waren total von der Digitalkamera fasziniert sodass
ich irgendwann sagen musste nun ist genug. Wir repa-
rierten die 2. Brücke dann am Schluss noch zu zweit
und Mario fuhr auch hier den Wagen souverän rüber.
Auch lief ich die Wasserdurchfahrt zu Fuss ab, ver-
sankt aber teilweise über Knietief im Wasser sodass
wir die Brücke bevorzugten. Wir hatten noch Simone
um Hilfe angerufen und konnten ihn dann aber wieder
stoppen zu kommen. Er kam uns dann entgegen mit der
Entschuldigung es habe leider länger gedauert, denn
Elefanten waren auf der Strasse sodass er warten
musste. Leider waren diese alle schon verschwunden als
wir die Stelle passierten. Wir erreichten das Camp
dann viel später als geplant, assen noch schnell was
kleines, einen Kaffee im Haupthaus, ausfüllen der Un-
terlagen, eine schnelle Dusche und schon ging‘s weiter.
Mit dem zweistöckigen Leichtmetallboot fuhren wir mit
noch einer Gruppe von 7 Deutschen die schmalen Was-
serrinnen entlang. Wir hatten den oberen Stock für
uns, denn unten musste die Reiseleiterin alles auf
Deutsch übersetzen. So genossen wir oben die Ruhe
und die ungetrübte Aussicht. Viele Vögel umschwirrten
uns, Elefanten konnten wir aus der Nähe betrachten,
ein paar Warzenschweine in der Ferne und eine Super-
stimmung während des Sonnenuntergangs.
Nach einem Sundowner wieder zurück in der Loge ge-
nossen wir mit Laura (Lodgebetreiberin, Italienerin aus
Rom) ein interessantes Abendessen draussen bei Ker-
zenlicht. Ich habe nicht gedacht dass ich in Afrika
nochmals zum Italienisch sprechen komme, denn auch
Simone (Lodgebetreiber) (ass am Tisch der deutschen
Gruppe) ist Italiener aber in Westafrika geboren. Das
Abendessen (Tomatensuppe, Kuduragout, Couscous und
Spinat leicht sandig, Nusskuchen), alles liebevoll dekor-
tiert mit frischen Kräutern aus dem Hängekräutergar-
ten (aufgeschnittene 5 Liter Wasserflaschen, am Ver-
schluss aufgehängt) alles sehr dekorativ und gut. Der
Küchenchef persönlich hat das Menü vorgestellt und
die erste Scheibe selbstgebackenen Brotes serviert.
* * * * *
Sonntag 2.10.2011
Gamedrives im Mamili National Park
Nkasa Lupala Lodge
Koordinaten: -18.33238, 23.70556
Nun sitzen wir nach dem Frühstück gemütlich auf dem
windigen Stelzenhaupthaus und geniessen die Aussicht
auf die Wildnis.
Hier ist man völlig abseits von Allem. Die meisten
Elektrosachen werden mit Sonnenenergie betrieben.
Wir haben hier Natelempfang und tagsüber via grosser
Satellitenschüssel sogar Internetanschluss. Ansonsten
können hier alle Tiere durchs Camp laufen was am Tag
kein Problem ist, doch nachts werden wir zum Hochzelt
begleitet gebracht. Für Notfälle haben wir nachts je-
der im Zelt einen Funk über den wir Hilfe anfordern
könnten. Da es hier aber so ruhig ist und man des
Nachbars Körpergräusche hören kann, denke ich, rufen
würde völlig ausreichen. Ich schreibe nun das Tagebuch
nach und werfe immer wieder mal einen Blick nach
draussen um die Tiere nicht zu verpassen. Mücken hat
es zurzeit nicht sehr viele was das Draussensitzen an-
genehmer macht. Die Loge ist erst im August 2011 er-
öffnet worden und sehr schön gestaltet. Mit viel Holz
und allem was die Natur sonst noch zu bieten hat. Un-
sere Zelte sind sehr komfortabel mit einer grossen Du-
sche, WC, Ablageflächen, Kleiderständer und einem
grossen Bett. Eine gedeckte Terrasse mit Aussicht in
die Ferne und ein stetiges Lüftchen zu Kühlung. Um
15:30 begeben wir uns zum Nachmittagstee frisch ge-
duscht und bereit zum Abendgamedrive. Wir sind zu
sechst, ein Ehepaar aus München, die Lodgebetreiber,
ein Tracker und wir zwei. Wir werden von Simone kreuz
und quer durch den Busch gefahren sehen aber leider
nur sehr wenige Tiere. Etliche Impalas, viele Warzen-
schweine, einige Elefanten, einen Fisheagle, 8 Marabus,
Schildkröten und leider auch die Haut eines toten Ele-
fanten in der Nähe des Camps mit einer Schnur dran.
Wie es den Anschein erweckt wurde er gewildert, was
aber nicht klar ist warum die Reste in die Nähe der
Lodge gebracht wurden.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 23
Bei einem roten Sonnenuntergang geniessen wir unser
erstes Bier am Tag im Busch. Schon fast dunkel werden
wir zurück gefahren und übersehen fast eine Elefan-
tenherde die unseren Weg kreuzt. Das Abendessen
nehmen wir alle 6 am gleichen Tisch ein. Frisch gefan-
genen Fisch mit Kartoffelstock, eine Quiche auf Salat,
Gemüse, eine frisch gebackene Fruchttorte begleitet
von jedem Tag frisch gebackenem Brot. Zufrieden und
übervoll lösen wir diese interessante Runde so gegen 21
Uhr auf. Wir haben so einiges über die Begebenheiten
und Probleme mit welchen man sich hier rumschlagen
muss um eine Lodge zu betreiben erfahren. Alle Esswa-
ren und sonstigen Sachen müssen per Auto in der 150
km entfernten Stadt gekauft oder bestellt werden. Sie
hatten soeben einen Engpass mit Gas welches nicht
termingerecht geliefert wurde. Da es eine Ecolodge in-
nerhalb des Mamili Nationalparks ist muss auch der ge-
samte Abfall per Auto ausserhalb des Parks entsorgt
werden. Auf die Arbeitsvisa mussten die Lodgebetrei-
ber monatelang warten ohne irgendeinen Bescheid zu
bekommen.
Nachts brüllten heute diverse Flusspferde so laut, dass
wir glaubten sie befinden sich unter unserem Zelt.
Schnell holten wir die grosse Lampe vom Camp hervor.
Die Flusspferde waren aber doch weit weg und auch am
Morgen nicht mehr in der Gegend.
* * * * *
Montag 3.10.2011
Über Ngomo Bridge nach Botswana
Erste Riverroadpassage im Chobe Game Park
Chobe Game Lodge
Koordinaten: -17.84084, 25.07628
6:30 Uhr Frühstück, wir können uns gerad noch vom
Bayernehepaar verabschieden, denn diese machen noch
eine Bootstour bevor sie Richtung Kasane weiterreisen.
Nach dem Frühstück darf ich dann noch eine Impfung
an Laura machen, denn sonst müsste sie 70 km bis zum
nächsten Hospital fahren und dort dann einen Morgen
lang warten. Da sie schon seit Tagen Angst vor der
Spritze habe sei sie froh wenn diese so schnell wie
möglich hinter ihr liege. Gesagt, getan, es war keine
grosse Sache. Sie hat sich aus Italien auch noch eine
kleinere Nadel besorgt damit es weniger schmerze.
Nachdem wir alles gepackt hatten fuhren wir wieder
Richtung der Holzbrücken, welche wir ja nun ein zwei-
tes Mal passieren mussten. Simone und 2 Angestellte
fuhren vorne weg. Sie nahmen dann aber den Wasser-
weg, welcher uns zu tief erschien. So fuhr Mario wie-
der ohne Probleme unser Auto über die beiden Brücken.
Nun fragte uns Simone ob wir den einen Angestellten
nach Katima Mulilo mitnehmen können; wir konnten und
sofort kamen sie zu zweit beladen mit allerlei Gepäck
anmarschiert welches wir dann einfach hinten auf unser
Canopsy luden. So fuhren wir zu dritt die 120 km bis zu
diesem Ort. Wir luden en Mitarbeiter an einer Tank-
stelle im Ort ab und füllten nochmals unser Diesel auf.
Nun ging die Fahrt Richtung Botswana. An der Grenze
mussten wir wieder einmal ein Formular ausfüllen mit
allem Möglichen und Unmöglichen zum ausreisen. Der
nächste Halt war dann immer noch in Namibia bei wel-
chem sich Mario nochmals als Fahrer eintragen durfte
mit weiteren Angaben. Nun fuhren wir über die Ngomo
Brücke nach Botswana. Schon wieder eine Haltestelle
mit Wasserdurchfahrt fürs Auto vor unserer Nase.
Hier mussten wir nun alle unsere Esswaren zeigen, die
Früchte durften wir dann auf der Stelle essen, denn
diese dürfen nicht eingeführt werden. Die Tafel der
verbotenen Sachen war lang. Nun mussten wir mit den
Schuhen noch auf einen alten nassen Lappen stehen um
fast allen Staub oder was auch immer zu entfernen.
Mit dem Auto fuhren wir durch unsere erste Wasser-
durchfahrt (10 cm) zum nächsten Posten. Dies macht
zwar alles nicht viel Sinn, aber Gesetz ist Gesetz. Ich
habe es dann unterlassen ihm meine wirklich dreckigen
Schlarpen zu zeigen. Im Grenzposten von Botswana
wieder anstehen und ausfüllen der nächsten Formulare.
Wieder bekommt unser Pass einen zackigen Stempel.
Diesmal hatten wir einen kleinen Witzbolzen am Schal-
ter. Wurden wir doch auf Züridütsch von im zurecht-
gewiesen wir haben „Grüäzi!“ zu sagen und nicht „Hello“
oder „Good Morning“. Er habe einige Worte Schweizer-
deutsch von Touristen gelernt. Dann beim nächsten
Schalter durfte Mario als Fahrer wiederum etwas aus-
füllen und noch 160 botswanische Pula bezahlen. Nun
hatten wir es doch noch geschafft nach Botswana zu
gelangen. Die westliche Einfahrt zum Chobe National-
parkt war dann kurz danach. Mario konnte die nette
Dame dort überzeugen, dass wir nicht erst nach Kasane
fahren wollten um uns dort anzumelden. Sie machte es
für uns. Was Marios Charme so alles bewirken kann. 3
km Sandpiste dann Rumpelpiste. Um uns herum ist alles
von den Elefanten kahlgefressen. Es sieht hier am An-
fang wie eine Mondlandschaft aus.
Danach erreichen wir die Ebene des Chobe National-
parks. Tiere so weit das Auge reicht – wunderbar -
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 24
Impalas, Zebras, Warzenschweine, Elefanten, Pelikane,
viele verschiedene Vögel in bunten Farben, Rinder und
Leute am gegenüberliegenden zu Namibia gehörenden
Ufer. Löwen aus der Ferne, Giraffengruppen, Roans
(Pferdeantilopen), riesige Herden an Büffeln. Eine un-
glaubliche Vielfalt und Menge an Tieren.
Gemächlich fahren wir durch diese Landschaft und ge-
niessen die Tierwelt. Unseren Lunch nehmen wir im Au-
to ein, denn zu lange sollte man nicht draussen stehen.
Gegen 16:30 Uhr erreichen wir die Chobe Game Lodge,
bekommen einen Fruchtdrink und alle Erklärungen zur
Lodge, über die Ausflüge die inbegriffen sind usw. Wir
machen uns frisch und gehen um 18:30 Uhr der kari-
bisch-afrikanischen Musik entgegen, den romantisch
beleuchteten Weg hinunter zum Choberiver. Die schöne
Musik wird immer lauter während dem wir den mit Ker-
zen und Fackeln beleuchteten Garten erreichen. Leicht
erhöht über dem Wasser werden wir nun zu Abend es-
sen. Das Buffet ist eine Augenweide. Bunte Vorspeisen
bedeckt mit einem Netz gegen das Ungeziefer, 10 ver-
schiedene afrikanische Speisen in Gusseisentöpfen
warmgestellt, 2 Grille mit verschiedenen Fleischen,
Kartoffeln, Maiskolben usw. und nebenan ein ganzes
Lamm auf dem drehenden Spiess über dem Grillfeuer.
Begleitet wird unser Abendessen von 5 Musikern an 3
grossen Xylophonen und diversen Rhythmusinstrumen-
ten. Es tönt fast ein bisschen wie die Stealdrums auf
Jamaika. So schlemmern wir uns nun durch dieses wun-
derbare Buffet. Ein Tänzchen machen wir noch, danach
spüre ich leider schon wieder meinen Fersensporn. Wir
lassen den Abend mit einem Glas Rotwein mit Blick auf
den Choberiver ausklingen.
* * * * *
Dienstag 4.10.2011
Geführte Game Drives im Chobe Game Park
Chobe Game Lodge
Koordinaten: -17.84084, 25.07628
5 Uhr Tagwache, nach Kaffee und Tee fahren wir zu
siebt zum Gamedrive. Conny fährt uns herum. Elefanten
sehen wir sehr viele, Vögel, Impalas, Büffel und ein Lö-
wenweibchen aus der Ferne. Wir geniessen diese 2 1/2
stündige Fahrt durch den Busch. Conny erklärt uns ver-
schiedene Bäume und sonstige Pflanzen.
Auf und unter einem Baum können wir einer Baboon
(Affen) Familie beim Spielen, Zanken und sich Putzen
zusehen.
Wieder in der Lodge zurück gibt es ein ausgiebiges
Frühstück. Wir ruhen uns ein bisschen aus und fahren
dann um 10:30 Uhr mit dem Boot raus. Nun sehen wir
unseren ersten Waran und danach noch seine Familie
d.h. ein weiterer und ein Babywaran. Ein Stück weiter
den Choberiver runter unser erstes Krokodil welches
sich in einer Wassermulde abkühlt.
Danach können wir noch badenden Elefanten zuschauen
und vielen Impalas und Kudus beim trinken. Etwas wei-
ter vorne liegen dann eine ganze Herde Flusspferde die
einen am Strand und die anderen im Wasser. Schwarze
Störche beim trockenen der Flügel, Marabus und viel
anderes Federvieh.
Wieder zurück wurde uns dann schon das Lunchbuffet
serviert, welches sehr ausreichend bestückt war. Nun
machten wir ein Mittagsschläfchen, denn um 16 Uhr
haben wir unseren nächsten Sundowner Gamedrive mit
Conny. Das erste was sie uns zeigt ist eine Eule, welche
wir dann, nach vielem erklären wo sie sitzt, auch sahen.
Conny hat die Eule während des Fahrens gesehen. Das
nächste war dann eine Familie Streiffenmangoose wel-
che unseren Weg kreuzt. Und schon um die nächste
Kurve standen wir vor einen Elefantenfamilie. Wir wür-
den uns niemals so nahe ran wagen wie das Conny macht.
Aber die Tiere scheinen sich an die Autos gewöhnt zu
haben. Nun fuhren wir noch an Büffel, Baboon, Impalas,
Kudus usw. vorbei.
Plötzlich schlich sich ein komischer Ton vom Wagen in
diese Idylle. Wir hatten hinten links einen Platten. Nun
musste Conny ihr Können beweisen. Natürlich sind wir
alle zuerst ausgestiegen haben uns rumgeschaut ob kei-
ne Löwen oder sonstige Grosstiere in der Gegend sind.
Wir standen leicht am Hang haben Steine gesucht zum
unter die Räder legen und dann ging‘s los. Sie kroch un-
ters Auto um den Wagenheber anzubringen. Danach
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 25
musste hinten das Ersatzrad runtergekurbelt werden
was sich als schwierig erwies. Zuerst verkeilte die Kur-
bel und danach haben es dann Mario am Kurbeln und sie
unter dem Wagen irgendwann geschafft. Conny behaup-
tete, sie habe schon bis zu 3 Radwechsel pro Wochen
machen müssen. Wir nahmen ihr dies nicht ganz ab,
denn dann hätte dies in unseren Augen schneller gehen
müssen. Auch haben wir nicht ganz eingesehen wieso sie
zu den schon gelegten Steinen vor den Rädern noch ei-
nen hinter das rechte Vorderrad legte. Könnte natür-
lich sein wenn ein Elefant von vorne unten schieben
würde der Wagen dann nicht gesicherte wäre. Nach ca.
1/2 Stunden konnten wir wieder losfahren. Nun hatten
wir natürlich Zeit vertrödelt und mussten uns sputen,
denn die Löwen die über Funkt gemeldet wurden warten
sicher nicht auf uns. Sie haben es aber dann doch ge-
tan. So konnten wir 2 Weibchen und 2 Jungtiere auf-
nehmen. Mario hat dann in diesem ganzen Rumgefahre
bei den Löwen seinen gelben Schutzsack zum Wagen
rausfallen lassen, welchen dann ein mutiger Mann für
uns gerettet hat.
Ohne Apèro der im Wagen bereit gewesen wäre, fuhren
wir dann zurück, denn es dunkelte schon. Zum Abendes-
sen gab es heute Pastabuffet. Wunderbar zubereitet.
Alle 8 verschiedenen Pasta, gefüllt oder nicht, waren al
dente in Schüsseln angerichtet. So konnte man von je-
der beliebigen so viel nehmen wie man wollte, diese in
ein bereitgehaltenes Sieb legen welches dann noch 2
Minuten in kochende Wasser gehalten wurde, und schon
hatte man frische Pasta. Dazu haben sie ca. 15 ver-
schiedene Saucen bereitgestellt. Danach ins Bett den
Morgen geht’s wieder früh raus.
* * * * *
Mittwoch 5.10.2011
Geführte Game Drives im Chobe Game Park
Chobe Game Lodge
Koordinaten: -17.84084, 25.07628
Wieder 5 Uhr aus den Federn. 6 Uhr Gamedrive mit
Conny. Diesmal waren wir nur zu dritt, denn 2 sind
schon abgereist und die Frau vom einen wollte aus-
schlafen. So hatte jeder eine eigene Sitzbank was das
Filmen/Fotografieren einfacher machte. Wir sahen Ba-
boons, Impalas, Warzenschweine, Elefanten, Giraffen,
Sable (Rappenantilope), Roans (Pferdeantilopen), Kudus
und dann wieder dieselben Löwen wie schon gestern
Abend welche wir dann nochmals ausgiebig betrachten
konnten.
Um 8:30 Uhr wieder zurück gab es Morgenessen, dann
eine Pause von einer Stunde, danach wieder aufs Boot
für eine 2 stündige Fahrt. Nun konnten wir wieder Wa-
rane, Krokodile, Flusspferde, viele Elefanten, Impalas
und unzählige Wasservögel betrachten. Der Choberiver
trennt die Länder Botswana und Namibia. Aus diesem
Grund sind auf der Namibiaseite auch Fischer am ar-
beiten und es hat viele Kühe am weiden, denn auf dieser
Seite ist kein Nationalpark.
Wieder zurück gab‘s schon das Mittagessen, danach
mache ich einen Schwumm im Pool welcher zwar schön
ist aber leider nicht sehr gross. Doch für eine Abküh-
lung reicht es allemal. Ein bisschen Lesen, Mario sicher-
te unsere Fotos und Filme und schon wieder machen wir
uns auf den Weg zum Fluss.
Wir machen heute eine Sonnenuntergangsfahrt welche
wir am ersten Tag verpasst haben, weil wir zu spät an-
gekommen sind. Wir machten diese Fahrt noch mit 11
anderen Gästen aus Holland und Südafrika. Eine munte-
re Runde mit vielen Sprücheklopfern. Nun konnten wir
sogar ein Flusspferd an Land betrachten, welches aber
sofort als wir uns Näherten wieder ins Wasser lief.
Elefanten in grossen Familien tranken am Wasser,
Schreiseeadler welche wir beim fressen, schreien und
fliegen erleben konnten und viele andere Vögel wie
Hammerkopf, Marabu, verschiedene Störche, Jacana,
Bienenfresser, Rotbauchwürger usw.
Wieder zurück in der Lodge warfen wir uns in Schale,
denn ein spezielles Dinner wartet auf uns. Wir werden
in den unteren Teil des Gartens geführt in welchem ein
Tisch für zwei gedeckt ist mit einem grossen Kerzen-
leuchter und liebevoll dekoriertem Tisch. Während dem
unterhalb von uns eine Elefantenfamilie am Knacken und
Grummeln ist stossen wir auf diesen schönen Abend mit
einem Glas Weisswein an. In dieser romantischen
Stimmung geniessen wir unser am Nachmittag ausge-
wähltes Spezialdinner. Rauchlachs auf Salat schön de-
koriert für mich, eine grosse Portion Schnecken und
Prawns an einer Rahmsauce für Mario, danach Lachsfi-
let gebraten mit Gemüse und Kartoffeln für mich, ein
Kudusteak garniert für Mario. Den Dessert, Beerentar-
telette mit Schlag, teilten wir uns dann.
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So hatten wir einen wunderbaren Abschluss in der Cho-
be Game Lodge, in welche uns vor über zwanzig Jahren
unsere verspätete Hochzeitsreise schon ein Mal hinge-
führt hatte.
* * * * *
Donnerstag 6.10.2011
Chobe Riverfront Game Drive, Fahrt in den Savute Ga-
me Park, Gamedrive mit Baba in den Savute Marsh
Savute Safari Lodge
Koordinaten: -18.5643, 24.0576
6 Uhr Tagwache, alles einpacken, Wagen putzen, kon-
trollieren usw. Danach ein gutes reichhaltiges Früh-
stück. 7:50Uhr Abfahrt Richtung Savute. Zuerst wie-
der den ganzen Chobe Game Park entlang der Riverroad
zum Ngomo Ausgang bei welchem wir auch eingefahren
sind. Wir brauchten etwa 3 Stunden dafür. Die trostlo-
se Baumwüste wird sich wenn die Regenzeit kommt in
wogendes Grün verwandeln, sagte man uns. Die reich-
haltige Tierwelt entzückte uns auch dieses Mal wieder.
Riesige Zebraherden, Impalas so weit das Auge reich-
te, Wasserböcke, Kudus, Wasserbüffel und viele Vögel.
Aus dem Park fahren wir auf der Hauptstrasse und ei-
ner Sandpiste mit teilweise tiefem Sand weiter. Den
ersten Abschnitt fahr ich, wobei mir das Fahren im
Sand nicht so viel Spass wie Mario macht. Schwimmt
man doch mal da hin und hier hin. Nachdem ich dann
auch noch in einer "Sandmade" einem entgegenkom-
menden Auto ausweichen durfte hatte ich genug.
Zweimal wurden wir von einem Wagen mit Anhänger
überholt, der diese Strecke sicher nicht das erste Mal
fuhr. Nach kurzer Zeit blieb er dann aber stehen und
wir mussten die Spur wechseln. Er hatte einen Platten
am Anhänger. Nachdem er unsere Hilfe nicht brauchte
fuhren wir weiter. Mario fragte bei der Anmeldung im
Park wie denn die Strassen seien, die Antwort war „mo-
re or less“, was immer dies heissen sollte.
Nach passieren des Savute Gates wurde der Sand dann
zwischendurch noch tiefer. Nach ca. 24 km erreichten
wir dann die Savute Safari Lodge, wobei uns das GPS
zuerst zum Hintereingang führte. Herzlich wurden wir
um 14:45 Uhr willkommen geheissen. Ein feucht-kaltes
Tuch zur Erfrischung, einen Fruchtsaft. Alle üblichen
Formulare zum ausfüllen und dann noch die Aktivitäts-
zeiten. Schnell eine Dusche, dann zum 15:30 Uhr gibt
es Tee.
Der Blick ist hier auf einen Fluss und ein Wasserloch in
denen es von Elefanten nur so wimmelt gerichtet. Ein
stetiges Kommen und Gehen von verschiedenen Gruppen
oder Einzeltieren. Zwischendurch mal ein Grummeln und
Drohen wegen Revieransprüchen, dann wieder plät-
schern und baden.
Um 16 Uhr haben wir unseren ersten Gamedrive mit
Baba unserem Fahrer/Führer. Wir fahren in ein Gebiet
welches dieses Jahr nach 24 Jahren das erste Mal
wieder Wasser hat (Savute Marsh). So sehen wir viele
Wasservögel, Elefanten, Büffel, Impalas. Eine wunder-
bare grüne Ebene. Leider sind aus diesem Grund die
Geparden aus diesem Gebiet verschwunden, denn diese
jagen auf trockenen Ebenen. Über Funkt heisst es dann
plötzlich man habe einen Leoparden gesichtet. Nichts
wie los braust Baba (Ferrarifan ?) nur so durch die Bü-
sche. Wir werden unsanft hin und her geworfen sodass
an fotografieren überhaupt nicht mehr zu denken ist.
Den Sonnenuntergang nehmen wir fliegend durch die
Augen auf. Kurz vor dem Eindunkeln erreichen wir die
Stelle an der schon 3 weiter Autos sind und sehen aus-
ser Felsen leider nichts mehr. Gemächlich nehmen wir
nun unseren Drink und Häppchen ein und fahren lang-
sam zurück.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 27
Das Abendessen, wieder mit Blick auf die Elefanten am
Wasserloch, gefällt uns sehr. Hier sitzen alle an einem
langen Tisch. Wir sind heute als Schweizer in der
Überzahl, was unsere anderen Gäste wundert, sei doch
die Schweiz nur ganz klein. Bei einem guten Buffet und
interessanten Gesprächen lassen wir den Abend am La-
gerfeuer ausklingen. Wir werden von einem Boy zu un-
serem Haus gebracht, denn es seien zu viele wilde Tie-
re hier trotz dem Elektrozaun auf dem Gelände. Bei
brummenden, plätschernden Elefanten schweben wir in
unsere Träume.
* * * * *
Freitag 7.10.2011
Geführte Gamedrive in der Savute Marsh mit Baba
Savute Safari Lodge
Koordinaten: -18.5643, 24.0576
6 Uhr kleines Frühstück, 6:18 Uhr fahren wir zu zweit
mit Baba los. Es ist schon hell und etliche Tiere sind
unterwegs. Bei den mehreren tausend Elefanten hier im
Park sieht man sie jeden Tag überall. Impalas sind auch
überall, Warzenschweine nicht so viele wie an anderen
Orten und Vögel in Hülle und Fülle. Wieder erreicht uns
nach geraumer Zeit über Funk, dass ein Leopard ge-
sichtet worden sei. Wieder nichts wie hin, diesmal
nicht ganz so schnell. Und richtig,
nach langem Zeigen auf diverse Bäume können dann
auch wir auf einem abgestorbenen Baum ein getüpfel-
tes Fell ausmachen. Entfernung ca. 250-300 m. Zum
Filmen zu weit, zum Fotografieren geht es gerade eben,
mit dem Feldstecher sieht man ihn gut. Im 3minuten
Tackt räkelt er sich immer mal wieder, so das Mario di-
verse Aufnahmen machen kann.
Bei einem riesigen Baobabbaum machen wir dann eine
Kaffeepause, schauen den Gelb- und Rotschnabeltokos
zu wie sie unsere Brösmeli aufnehmen. 10:45 Uhr wie-
der im Camp zurück und nun gibt es um 11 Uhr Brunch
der ausreichend bemessen und sehr gut zubereitet ist.
Nachdem wir den Elefanten noch eine Weile zugeschaut
hatten und versuchten die Affen von unseren Resten zu
vertreiben (einer schaute mich mit seinem Milch-
schnauz völlig unschuldig an) machten wir eine Mittags-
pause in unserem Haus. Eine kurze Dusche, einen Kaf-
fee und um 16 Uhr geht‘s schon wieder los. In einem
Baum sitzend sehen wir riesgengrosse Eulen, ein er-
wachsenes und ein Jungtier welche beide schwarzum-
ränderte Augen haben, sodass sie wie geschminkt aus-
sehen. Sie schauen genauso interessiert auf uns hinun-
ter wie wir hinauf. Bewegt sich einer von uns schauen
sie uns erstaunt nach. Es seien die grössten Eulen die
es gebe.
Wieder erreicht uns ein Ruf es sei ein Leopard in den
Felsen gesichtet worden. Als etwa fünfter Wagen
kommen wir dort an. Nach einer gewissen Zeit sehen
wir dann tatsächlich durch das dichte Buschwerk einen
schlafenden Leoparden. Bei dem vielen Getöse ist bei
ihm irgendwann nicht mehr an Schlaf zu denken.
So beginnt er zu gähnen, sich zu strecken und ver-
schwindet dann auf nimmer wiedersehen in den Bü-
schen. Als letzte verlassen dann auch wir diesen Platz
und fahren zurück zum Camp.
Das Abendessen wieder in Begleitung der Elefanten an
der Wasserstelle geniessen wir. Zum Dessert wird dann
noch ein Kuchen gebracht denn jemand hat Geburtstag.
So singen wir alle für ihn. Vor dem Essen durften wir
noch 4 Songs lauschen, welche das Personal für uns ge-
sungen und getanzt hat. Ein gelungener Abschluss hier.
* * * * *
Samstag 8.10.2011
Fahrt auf der Sandridge Road in den Moremi National
Park im Okavango Delta, Bootsfahrt in den Abend rein
Xakanaxa Camp, Moremi Safari Lodge
Koordinaten -19.18094, 23.41149
6 Uhr Tagwache, wir bringen unseren Wagen in Ord-
nung und gehen morgenessen. Andrea und Thomas, auch
aus der Schweiz haben heute fast den gleichen Weg zu
fahren wie wir. Wir verabschieden uns voneinander
denn sie fahren früher ab. Von allen verabschiedet und
mit einem Lunchpacket versorgt machen wir uns auf
den Weg zum Okavangodelta. Auf der Mainstreet
(Sand- und Gravelpiste) fahren wir gemächlich durch
die Wildnis, Immer mal wieder müssen wir wegen Ele-
fanten welche unseren Weg kreuzen anhalten. So fah-
ren wir in kürzester Zeit den anderen auf. Auch kreu-
zen uns diverse Gegenfahrzeuge, was zum Ausweichen
manchmal im Tiefsand nicht ganz einfach ist. Irgend-
wann sehen wir schon aus der Ferne einen Lastwagen
mit Tank am Strassenrand im Sand stehen. Wir halten
an und fragen ob alles i.O. sei. Der Fahrer sagt uns er
sei nun schon seit 2 Tagen auf seine Leute am Warten
denn sein Differenzial sei kaputt. Er habe leider nichts
mehr zu essen hier und auch keine Zigi. Spontan gaben
wir unseren Lunch her und wünschen ihm weiterhin viel
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 28
Glück beim Warten. Wasser habe er genug dabei, der
ganze Tank sei voll damit. So müssen die Leute hier
einfach Geduld haben bis dann irgendjemand kommt.
So gegen 14:30 Uhr erreichen wir das Camp mitten im
Okavango. Nach den üblichen Formalitäten und dem
15.30 Uhr Tee machen wir eine Bootsfahrt zu fünft.
Wir zwängen uns zuerst in die unbequemen Schwimm-
westen welche zudem auch noch schön warm geben. Der
Fahrer erklärt, diese seien wenn wir von einem Hipo ge-
rammt würden und über Bord gingen, damit er uns bes-
ser finden würde. Er selbst hatte keine Weste an. In
diesem Delta, das aus Kanälen und Sumpfgras besteht
hat es eine reiche Vogelwelt.
Mal schneller und langsamer fährt er uns durch dieses
schöne Labyrinth. Wir sehen Marabus, Silberreiher,
African Darter und African sponbil am Brüten auf dem-
selben Baum. Jacanas laufen übers Wasser und alle
möglichen andere Vögel fliegen an uns vorbei. Nach ca.
einer Stunde werden wir dann für etwa 10 Minuten zu
zweit mit einem Einbaum (Mokoro aus Fiberglas) he-
rumgefahren. Eine mehr oder weniger wackelige Ange-
legenheit, bei welcher der Fahrer steht und das Boot
mit einem Stab den er in den Boden sticht antreibt und
mit den Beinen das Boot ausbalanciert.
Wieder glücklich im Motorboot angekommen fahren wie
in den farbenfrohen Sonnenuntergang (ohne Schwimm-
weste).
19:45 Uhr werden wir mit den Trommeln zum Abendes-
sen gerufen. Einen Curry als Vorspeise und dann Buffet
und Dessert. Alles liebevoll und geschmackvoll zuberei-
tet.
* * * * *
Sonntag 9.10.2011
Game Drive im Okavango Delta mit “Water”
Xakanaxa Camp, Moremi Safari Lodge
Koordinaten -19.18094, 23.41149
5:30 Uhr Tagwache. Kurz danach hören wir ein Ra-
scheln links neben uns und schon bewegt sich ein dunk-
ler, voluminöser Schatten Richtung Wasser. Ein Fluss-
pferd in seiner ganzen Breite bleibt immer mal wieder
stehen, schaut in unsere Richtung und geht dann ge-
mütlich trottend weiter. Es war leider noch zu dunkel
um zu fotografieren. Beim Hauptgebäude sehen wir
dann friedlich grasend 3 Bushböcke, Weibchen, Männ-
chen und ein Junges das auf seinen ungelenkigen Beinen
Kapriolen machte. Gegen 6:15 Uhr gibt’s einen Kaffee
und Toast und dann mit dem Auto und dem Guide Na-
mens "Water" fahren wir zu fünft in den Busch. Neben
Elefanten, Impalas, Zebras, Wasserböcken, Kudus se-
hen wir doch das erste Mal Wild Dog (afrikanische Hy-
änenhunde). 2 Weibchen und 3 Junge wobei das eine
Weibchen den rechten Hinterlauf gebrochen hat und
daher auf 3 Beinen den anderen hinterher Humpelt.
Diese Tiere sind Menschen gegenüber überhaupt nicht
scheu. Sie laufen an unseren Wagen einfach vorbei oh-
ne uns gross zu beachten. Eine Zeitlang verfolgen wir
sie um danach weiter zu fahren. Wir fahren durch eini-
ge tiefe Wasser und sehen dann auf unserem Weg doch
2 Autos festgefahren im Wasser stehen. Einer unserer
Wagen versucht den hinteren rauszuziehen, ohne Er-
folg. So passieren wir sie seitlich und lassen sie einfach
im Wasser stehen. Die werden dann schon selber raus-
kommen, irgendwann, denken unsere Fahrer. Diese 2
Wagen sind nicht von unserem Camp. (Beim Abendga-
medrive waren nur noch verschiedene Holzstücke im
Wasser zu sehen, die Autos haben es also dann doch
noch geschafft).
Bei einem grösseren Wasserlauf machten wir dann Kaf-
feepause mit Blick auf die vielen Hipos die sich hier
tummelten. Als einige von uns sich zu nahe an Wasser
wagten, kam langsam das Leittier auf uns zu ge-
schwommen, worauf unsere Fahrer uns sofort zurück
riefen.
Die Taktik dieser Tiere ist langsam näher zu kommen
und dann mit bis zu 40 km/h aus dem Wasser zu
schiessen um zu töten. Die meisten tödlichen Unfälle in
Afrika passieren mit Hipos. Sie sind zwar Vegetarier,
die Kadaver überlassen sie dann den Krokodilen.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 29
Gegen 11 Uhr, gerade richtig zum Brunch, sind wir wie-
der im Camp zurück. Nach einem Nickerchen bis 16 Uhr
fuhren wir auf unseren zweiten Gamedrive zu siebt.
Die Wildhunde sahen wir auch dieses Mal, während dem
das eine Weibchen auf die Jagd nach Impalas ging.
Beim Hipopool hatten wir dann noch Action, den „Wa-
ter“ unser Fahrer fuhr, bevor wir dann diesen Ort ver-
liessen ein bisschen nahe ans Wasser, sodass das
Haupttier wie von der Tarantel gestochen mit weit auf-
gerissenem Mund in unsere Richtung geschossen kam.
So hatten wir alle super Fotos schiessen können. Wie-
der kreuzten unseren Weg Elefanten, Warzenschweine,
Impalas, Wasserböcke, Zebras, Kudus, Steinböcke und
viele Vögel.
Nach einem kurzen Halt für den Sundowner erreichten
wir das Camp um 18:45 Uhr. Kurz ins Zelt zum umzie-
hen, um 19:15 Uhr wurden wir abgeholt, denn auch hier
darf man bei Dunkelheit nicht mehr alleine durchs
Camp streifen. Nach einem reichhaltigen Abendessen
und noch ein paar guten Gesprächen ging‘s dann ab ins
Körbchen, denn Morgen ist wieder 5:30 Uhr Tagwache.
* * * * *
Montag 10.10.2011
Noch ein Gamedrive mit Water im Okavango Delta,
dann Richtung Maun
Royal Tree Lodge
Koordinaten: -20.05635, 23.36991
7 Uhr Gamedrive mit „Water“ und wir zu sechst. Impa-
las, Elefanten, Zebras, Zebramangusten, Büffel, Kudus,
Flusspferde, Kuhantilopen welche hier selten vorkom-
men und flying bananas and chilis (Gelb-
/Rotschnabeltokos) wie sie hier von den Einheimischen
genannt werden machen den Busch für uns so interes-
sant. Man bekommt eigentlich nie genug von den Tieren.
Ein Ruf über Funk: zwei Leoparden wurden gesichtet.
Über Stock und Stein fährt uns „Water“ in flottem
Tempo durch den Busch. Wir müssen aufpassen, dass es
uns nicht aus dem Wagen katapultiert oder wir an dem
Stangengestellt unsere Schädel anschlagen. Ein kleiner
Ferraristi kann man sagen. Über den Flughafen auf wel-
chem sich gerade die Hyänenhunde von gestern tum-
meln, erreichen wir den besagten Baum. Wirklich, zwi-
schen den Ästen können wir einen Leoparden ausma-
chen. Die Gruppe vor uns hatte die Mutter und dessen
Jungtier, welches wir nun sehen, auf den Baum beglei-
tet. Die Mutter ist nun leider nicht mehr hier. Nach ei-
ner geraumen Zeit des Staunens fuhren wir wieder in
den Busch. Denn der Leopard scheint im Tiefschlaft zu
sein und bewegte sich kein bisschen.
Durch verschiedene Wasserwege mit teilweise tiefem
Wasser bahnt sich „Water“ seinen Weg mit dem Wa-
gen.
Wir geniessen derweilen die sich immer wieder ab-
wechselnde Landschaft und deren Tiere, die wir nun
mit der Zeit schon rechts gut aus der Ferne ausmachen
können. Nach einer Kaffeepause wieder im Camp durf-
ten wir noch am Lunch teilnehmen und machten uns um
11:50 Uhr auf den Weg nach Maun.
Wir fuhren am Leopardenbaum vorbei, auf welchem
sich leider nichts mehr befand, weiter Richtung Aus-
gang. Korrekt abgemeldet fahren wir nach kurzer Zeit
zu einer Kontrolle bei welcher wir doch schon wieder
auf Früchte und Fleisch ausgefragt werden. Diese
dürften nicht ausgeführt werden. Wir fragen uns was
das soll, ausgeführt von Botswana nach Botswana,
that’s Africa. Wir verneinen, müssen aber dann doch zu
Kontrolle noch den hinteren Teil des Wagens aufma-
chen. Unser Apfel befindet sich im vorderen Teil unter
unserem ganzen Puff, welches wir absichtlich so halten,
damit niemand auf die Idee kommt wir hätten was Ge-
scheites dabei. Es sieht bei uns aus wie bei den Zigeu-
nern. WC-rollen, Haushaltrollen, Scheibenputzmittel,
Taschentücher, Wasserflasche leere und volle, Tücher
usw. zieren unseren Rücksitz. Nach einem Tankstellen-
halt in Maun erreichen wir das Eingangstor der Royal
Tree Lodge. Auf einer Tafel steht dort man solle die
obenstehende Nummer wählen um den Code für das
Vorhängeschloss zu bekommen. Natelempfang haben
wir hier keinen also nehmen wir unser Satellitentelefon
und rufen an. Wir bekommen den Code, wie nett. Nach
ca. 10 minütiger Fahrt bei welcher wir Springböcke,
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 30
Oryxe und Strausse sehen erreichen wir das zweite
Tor welches, oh wie schön, geöffnet ist. Den Empfangs-
chef fragen wir dann wie wir sie ohne Satellitentelefon
hätten erreichen können für den Code. Dieser fragte
uns ob wir den kein Mail mit dem Code erhalten hätten.
Scherzkeks, wir hatten auf der ganzen Reise genau an
einem Ort Internetempfang und dies auch nur am Tag
über Satellit und Solarzellen für kurze Zeit, sodass wir
unsere Mail nicht runterladen konnten. Kein Problem
wir waren nun ja da in Afrika. Nach Kaffee und Kuchen
setzten wir uns nach einer erfrischenden Dusche
draussen auf die Terrasse zum Lesen. 19 Uhr Abendes-
sen, Kürbissuppe (fast immer gibt es hier was mit Kür-
bissen), Frittiertes Rindsfleisch, Brokkoli, Rotkraut,
Kartoffeln, Vanilleglace mit Schoggisauce. In der Zwi-
schenzeit wurde von den Angestellten eine Schwarz-
fusskatze (ein wunderschön gezeichnetes Tier) wie all-
abendlich mit Frischfleisch gefüttert welches sie
schnell nahm und auf einem höher gelegenen Ast, im
Dunkeln, über unseren Köpfen, genüsslich verspeiste. 2
Fleischstücke im Abstand von ca. 8 Minuten. Danach
kam sie vom Baum hinunter und verschwand lautlos in
der Dunkelheit. Wir hatten leider keinen grossen Appe-
tit sodass wir die Hälfte der Hauptspeise wieder zu-
rückgegeben haben und auf das Dessert habe ich ver-
zichtet. Langsam aber sicher haben wir genug vom
Auswärtsessen und freuen uns aufs Selberkochen.
20:15 Uhr sind wir nun schon im Körbchen, Mario am
Schlafen, denn er ist den ganzen Weg alleine gefahren
und ich am Tagebuch schreiben.
* * * * *
Dienstag 11.10.2011
Flug über das Okavango Delta
Fahrt Richtung Namibia mit Übernachtung in Ghanzi
Kalahari Arms Hotel
Koordinaten: -21.69332, 21.64898
6:15 Uhr Morgenessen, Abfahrt 7 Uhr. Unseren Weg
kreuzen Strausse, junge Oryxantilopen gefolgt von ih-
ren Eltern. Wieder am Tor den Code eingeben und
schon sind wir wieder auf der „Strasse“. Hier hat es
ebenso viel Sand wie die letzten 3 Wochen auf unserer
Rundreise, doch hier sind wir in einem Vorort von Maun.
Auch hier könnten wir alle möglichen Leute mitnehmen,
welche an der Strasse stehen und uns winken. Beim
Flughafen kommen wir ein bisschen zu früh an.
Um 8 Uhr gehen wir durch die Securitykontrolle und
fliegen dann um 8:30 Uhr mit einer vierplätzigen Cess-
na über das Okavangodelta. Wir haben wunderbares
Wetter und nur sehr wenig Turbulenzen. Aus ca. 150
Meter Flughöhe können wir Elefanten, Giraffen, Zeb-
ras, Krokodile auf Sandbänken, Büffelherden im Was-
ser, Hipos am Schwimmen und 2 Hyänen auf der Jagd
ausmachen. Einmal muss der Pilot einem fliegenden
Grossvogel ausweichen, diese haben hier Vortritt.
Die Stunde geht vorüber wie im Fluge und schon sind
wir wieder im Auto und am Fahren. Wir brauchen noch
Luft für die Pneus, denn unser Kompressor funktioniert
nicht. Auch der Zigarettenanzünder ist kaputt. So fah-
ren wir zur nächsten Toyotagarage und lassen uns die
kaputte Sicherung einsetzen. Mit der Luft wird es et-
was schwieriger, denn die Tankstellen haben noch lange
nicht alle Druckluft zur Verfügung. An der ersten
funktioniert die Anlage nicht und an der 2. geht es
dann doch noch. Noch schnell ein paar Sachen beim
Spar für den Lunch eingekauft und schon geht es wei-
ter. Zur Stadt raus auf die Schnellstrasse. Nach einer
gewissen Zeit kommen wir doch schon wieder an eine
Veterinärkontrolle, d.h. mit allen Schuhe auf einen al-
ten nassen Lappen stehen und das Auto durchs Was-
serbad fahren. Nützt’s nichts so schadet es sicher
auch nichts. Bis auf eine kurze Strecke Naturstrasse
ist die Fahrt eher eintönig, sind doch die Teerstassen
hier schnurgerade und in gutem Zustand. Abwechslung
bieten nur die frei laufenden Esel, Pferde, Rinder, Zie-
gen und Schafe, welche ab und an auf der Strasse spa-
zieren.
Ca. um 16 Uhr erreichen wir unser Hotel. Für die Bade-
tücher müssen wir hier separat unterschreiben und
können diese dann auch gleich selber aufs Zimmer neh-
men. Eine kleine Hütte direkt am grossen Pool. Wir ma-
chen einen Schwumm, Duschen und stellen dann das
halbe Inventar nach draussen, damit wir nicht drinnen
sitzen müssen. Nun haben wir noch ein bisschen Zeit
zum Relaxen. Ich mache mir einen Instantkaffee und
sitze mit einem guten Buch nach draussen, während
dem Mario ein Chrösi macht. Abendessen draussen im
Hotelhof war in Ordnung, nichts Besonderes.
* * * * *
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 31
Mittwoch 12.10.2011
Weiter Richtung Westen nach Namibia
Kalahari Bush Breaks
Koordinaten: -22.33608, 19.75262
8:16 Abfahrt nach einem ausgiebigen Frühstück, Wa-
genkontrolle usw. Auf der geraden Teerstrasse fahren
wir durch sich abwechselnde Landschaft der Grenze
entgegen. Am Anfang fahren wir noch eine kurze Stre-
cke auf einer Gravelroad auf welcher wir dann noch ei-
ne kleine Schildkröte die Strasse überqueren sehen
und einen Raubadler vor uns von der Strasse auffliegt.
Anhalten müssen wir wieder nur wegen Ziegen, Esel und
Rindern, die Pferde und Schafe laufen nicht auf die
Strasse. Da wir nur 80 km/h fahren werden wir immer
mal wieder überholt. Bei einer Tankstelle kurz vor der
Grenze tanken wir nochmals auf, wechseln den Rest des
botswanischen Geldes und fahren weiter. Schon errei-
chen wir die Grenze früher als erwartet und müssen
nun noch unsere Früchte und Trockenfleisch essen.
Nach Ausfüllen diverser Formulare in beiden Ländern
erreichen wir ohne Foodkontrolle, auch die Schuhe
mussten wir nicht nochmals reinigen, Namibia.
Noch 30 km bis zu unserer Lodge fahren wir ohne was
Besonderes gesehen zu haben. Eingangskontrolle zur
Farm, danach fahren wir über den Airstrip zur Lodge.
Wir werden von zwei alten Labradoren empfangen, die
uns dann überall hin begleiten. Es ist jetzt 13 Uhr, wir
bekommen noch einen Kaffee und machen dann ein Mit-
tagschläfchen. Wir haben wieder einmal ein wunder-
schönes kleines Häuschen mit Holz, Leder und vielen
anderen Naturmaterialien liebevoll geschmückt.
Um 16 Uhr fahren wir die 4x4 Strecke dieser Game-
farm ab. Ausser Vögel und auch diese nur spärlich se-
hen wir nicht viel. Wir schauen uns aber noch die
Buschmannzeichnungen auf den angezeigten Felsen an.
Beim zurücklaufen hören wir etwas 6-8 mal ein heiseres
Husten/Räuspern zuerst ganz in der Nähe und dann et-
was weiter weg. Ein leicht mulmiges Gefühl beschleicht
mich. Ich behaupte dies müsse ein Leopard sein. Auch
finden wir auf einem Fussweg noch einen alten Scatch,
der wie von einem Leoparden aussieht. Wieder zurück
fragen wir dies nach ob dies sein könnte. Und wir erhal-
ten die Bestätigung, ja sie haben Leoparden hier. Auf
dem Parkplatz steht ein Wagen den wir glauben zu ken-
nen. Wir laufen zum Haupthaus und schon winkt uns
Andrea und Jürg zu, das Schweizer Ehepaar auf Hoch-
zeitsreise, welches wir schon in Savute kennengelernt
haben. Wir verbringen als einzige Gäste zusammen ei-
nen gemütlichen Abend bei guten Gesprächen und einem
guten Essen. Kudueintopf von der eigenen Farm, den
Reis welcher ich gestern zwar bestellt hatte aber da-
für Pommes bekommen habe, konnte ich heute genies-
sen, 2 verschiedene Gemüse und eine Schüssel ge-
mischten Salat, Bananenkuchen als Dessert.
Den feuerroten Vollmondaufgang geniessen wir von un-
serem Tisch aus. An der beleuchteten Wasserstelle
sehen wir einige Kudus und Impalas beim trinken zu. Um
22 Uhr gehen wir dann alle müde zu Bett.
* * * * *
Donnerstag 13.10.2011
Zurück in Windhoek
Hotel Heinitzburg, Windhoek
Koordinaten: -22.57418, 17.09254
6 Uhr Sonnenaufgang, wunderschön zu sehen von unse-
rem Bett aus. Auch streifen schon Kudus und Wasser-
böcke im Gelände umher. Mario ist schon wieder mit
der Kamera auf Bilderfang, währendem ich im Bett lie-
ge und das Tagebuch nachtrage.
Ich hatte gestern Abend keine Lust mehr dazu. Zu
viert geniessen wir im gemütlichen aber auch originell
eingerichteten Haupthaus unser ausgiebiges Frühstück.
Die Wände dieses Raumes sind geschmückt mit allerlei
ausgestopften Tierköpfen (Kudu, Eland, Giraffe und ei-
nen bunten Honeybeeater im Glaskasten) und allerlei
Holzgegenständen. Verwinkelt schlängeln sich Treppen
bis unters Dach, welches sehr hoch ist und aus Holz
und Stroh gebildet wird. Weisse Spinnennester unter-
brechen die dunklen Holzbalken.
Alles zusammengepackt machen wir uns nun auf den
Weg nach Windhoek. Wieder auf der Teerstrasse be-
ginnt unsere Fahrt bis wir dann auf eine Gravelpiste
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 32
wechseln können, denn hier sieht man einiges mehr an
Tieren und Dörfern. Zwischendurch muss man ein Kuh-
gatter aufmachen und schliessen. Auf dem Weg sehen
wir eine grosse Gruppe Baboons sofort das Weiter su-
chen, kaum haben sie uns erblickt. Gehört haben sie uns
sicher schon lange. Wir fahren an einer Eisenbahnstre-
cke entlang und finden leider nur sehr dürftige Bahn-
höfe ohne Züge. Der Taktfahrplan scheint hier noch
nicht eingeführt worden sein.
So gegen 13:30 Uhr erreichen wir unser schönes Hotel
Heinitzburg mit Blick über ganz Windhoek. Nun packen
wir unser ganzes Auto aus was eine Weile dauert, ha-
ben wir doch alles gleichmässig im Wagen verteilt. Ein
armer Boy muss nun unser gesamtes Gepäck den Hang
rauftragen. Er bekommt ein gut bemessenes Trinkgeld.
Alles im Zimmer gehen wir erst mal Lunch essen. Ich
öffne die Türe und schon steht eine Dame mit zwei
Kelchen Schampus und einem delikaten Häppchen zur
Begrüssung vor der Tür. Wir geniessen nun zuerst die-
se Aufmerksamkeit im Zimmer, begeben uns dann auf
die Terrasse mit Aussicht.
Nachdem wir die Abendmenukarte studiert haben ent-
scheiden wir uns heute hier zu essen, es sieht vielver-
sprechend aus. Wir machen ein ausgiebiges Nickerchen,
lesen noch was und fangen dann an, wenigsten den
gröbsten Dreck/Staub von unseren Koffern, Schuhe
usw. zu entfernen. Auch wir selbst machen eine Gene-
ralsäuberung unserer verstaubten Köpfen usw..
Ab 19:30 Uhr speisen wir gediegen auf der Terrasse
bei einem lauen Lüftchen mit wunderbarer Aussicht auf
das Lichtermeer von Windhoek. Überall im Hotel ist al-
les mit roten Rosen geschmückt und auch sonstigen ro-
ten Einrichtungsgegenständen, welche mit den Natur-
steinen und dem vielen Holz eine wunderschöne Deko-
ration ergeben. Den Innenhof schmücken üppig blühen-
de Bougainvilleas, Palmen und Zitronenbäume und aller-
lei Tiere aus Eisen. Die Essensauswahl war diesmal To-
matenmousse dekoriert mit 3 Shrimps, einem Gurken-
rondell mit Salat gefüllt und Avocadoschnitzen mit ei-
ner delikaten Sauce für Mario als Vorspeise, gefolgt
von Monk Fish in Rohschinken gewickelt und gebraten
auf Tagliatelle an einer kräftigen Pestosauce, für mich
King Klip Fisch gebraten auf einen Tomatenrisotto mit
sämiger Limettensauce dazu Kefen. Alles originell de-
koriert und wunderbar gekocht.
* * * * *
Freitag 14.10.2011
Rückgabe Toyota 4x4, Abschied von Namibia,
Flug nach Kapstadt
Apartment 701 Carradale, Cape Town
Koordinaten: -33.9107222, 18.42029444
8:15 Uhr Morgenessen wiederum auf der Terrasse. Ein
ausgiebiges Frühstücksbuffet steht zu unserer Verfü-
gung mit vielen Früchten, Joghurtspeisen, eingelegten
Fischen, verschiedenen Broten und vielem mehr. Wir
schlemmern uns durchs Buffet bei einem ausgezeichne-
ten Service. Nun packen wir definitiv alles ein, lassen
es zum Auto tragen und geniessen nun noch den Vor-
mittag am Pool mit Lesen, Schreiben und Fotografieren.
Es hat hier wunderschöne Echsen in bunt schillernden
Farben die durch die Hotelanlage flitzen. Zwischen-
durch bleiben sie aber auch stehen, wippen mit dem
Kopf sodass man sie Knipsen kann.
Grosse bunte Schmetterlinge fliegen von Blüte zu Blü-
te. Die Geräusche der Stadt dringen nur aus weiter
Ferne zu uns hinauf. Ein schöner Abschluss für diesen
zweiten Teil unserer Reise.
Um 13 Uhr fahren wir mit vorherigem Halt an einer
Tankstelle, an der wir neben Diesel tanken noch unse-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 33
ren grossen Abfallsack entsorgen zur ASCO. Ohne
grosse Kontrollen geben wir unseren vor Dreck star-
renden Wagen ab und werden zum Flughafen gefahren.
Kaum dort angekommen versuchen wir unser Gepäck
aufzugeben und fragen noch schnell nach ob wir den
früher angeschriebenen Flieger nehmen könnten. Lei-
der nein, denn dieser ist voll ausgebucht. Der Check In
ist erst gegen 15 Uhr besetzt. So setzen wir uns in ein
Kaffee essen was Kleines und warten. Das Gepäck auf-
geben geht ohne Probleme obwohl wir 3 x 20 kg haben.
Es wird zwar gewogen aber anstandslos entgegen ge-
nommen. Wir hatten uns schon auf Auseinandernehmen
unseres Golfgepäckes eingestellt. Lesend bringen wir
noch die übrige Wartezeit hinter uns. Gestern hatten
wir noch die 3 gelesenen Bücher in der Casa Piccolo für
Kristina und Jenny abgegeben. Nun gehen wir über das
Flugfeld zum Flieger und fragen noch vor dem Einstei-
gen ob dieses nach Kapstadt fliege, denn es standen
verschiede, gleiche Flieger nebeneinander. Ich bekom-
me Sitz 11E, leider. Nachdem ich meinen übervollen
Rucksack in die Gepäckablage gestopft hatte versuchte
ich mich in meinen Sitz zu setzen. Dies ging leider nicht
auf Anhieb. In meine Jeans heute Morgen kam ich ei-
gentlich ohne Probleme so konnte es nicht an meinem
Gewicht liegen. Dieser Sitz war definitiv nicht für mein
Becken gezimmert. Ich musste mich halb seitwärts
Reinzwängen und da sass ich nun. Hin und her bewegen
ging nicht mehr. Mit unseren 2 Büchern haben wir dann
die Sitzbreite gemessen, bei mir fehlten so ca. 7-10
entscheidende cm. So wurde dieser zum Glück nur kur-
ze Flug eher beengend. Als dann das Essen serviert
wurde musste ich mir ernsthaft überlegen ob ich dies
noch zu mir nehmen sollte. Ich war mir nicht sicher ob
ich dann wieder aus dem Sitz kommen würde, denn die
Seitenlehnen verschoben sich kein Müh. Es ging dann
doch mit leichtem Zwängen ganz gut.
Durch die Passkontrolle kamen wir diesmal ohne Formu-
lare und auch das Gepäck wartete schon auf uns. Beim
Autovermieter ging es dann ein bisschen länger bis alle
7 Formulare ausgefüllt waren. Unser anthrazitfarbener
Yaris kam uns vor wie ein Bonsai nach dem geräumigen
und komfortablen Toyota Hilux. Unser Gepäck ging mit
stossen, schieben, Sitze verstellen gerade eben rein.
Mit dem GPS geleitet fuhren wir auf direktem Weg
zum Apartment bei welchem wir schon erwartet wur-
den. Wir hatten vom Flughafen her angerufen. Eine
grosse 2-Zimmer Wohnung im 7. Stock mit Blick auf die
Waterfront und das Meer wurde uns gezeigt, erklärt
und dann übergeben. Alles ist hier sehr modern und ge-
schmackvoll eingerichtet mit allen Schikanen (Wand-
fernseher, Musikanlage, Video usw.), eine voll einge-
richtete Küche, Waschmaschine und Tumbler und ein
begehbarer Kleiderschrank usw.. 2 Terrassen mit Grill
und gemütlichen Sitzmöbeln. Wir laden nur eben mal
unser Gepäck ab, wechseln die Schuhe und sind schon
wieder unterwegs. Ins nächste Bierhaus zu Mitchell’s
natürlich. Mitchell’s ist eine Kleinbrauerei mit einigen
Gasthäusern in ganz Südafrika, natürlich werden wir
bei denen so oft wie möglich absteigen. Die Biere sind
alle nach klassischer britischer Tradition gebraut –
einfach köstlich. Die Zivilisation hat uns wieder. Es hat
viele Leute, es ist laut aber gemütlich. Leider darf man
hier in den Lokalen noch rauchen. Wir genehmigen uns
ein gutes Bier und dazu einen Knoblauchflammenkuchen
für den kleinen Hunger. Wir geniessen diese ganz ande-
re Atmosphäre trotz überlauter aber guter Musik. Wir
konnten heute zum ersten Mal unseren mitgebrachten
Regenschirm benutzen. So hatten wir ihn nicht umsonst
mitgenommen. Wieder zurück in der Wohnung begaben
wir uns in unser grosses hohes gemütlich weiches Bett.
* * * * *
Kurze Zusammenfassung
Für die ganze Reise von und nach Windhoek haben wir
3332 km zurückgelegt. Der Dieselverbrauch belief sich
auf 288 Liter, was einem Durchschnitt von „nur“ 8.7 Li-
tern entspricht. Gekostet hat uns der Diesel Fr. 338.—
oder Fr. 1.17 pro Liter.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 34
Samstag 15.10.2011
Akklimatisation, Putzen, Einkaufen,
Waterfront geniessen
Apartment 701 Carradale, Cape Town
Koordinaten: -33.9107222, 18.42029444
7.30 Uhr waren wir schon wieder wach obwohl wir heu-
te hätten ausschlafen können. Auf der Terrasse ge-
niessen wir an der Sonne unseren ersten Kaffee.
Danach läuft Mario zum nächsten Tankstellenshop um
das nötigste für ein Frühstück einzukaufen. In dieser
Zeit bin ich schon am Wäsche sortieren und alles put-
zen. Nun haben wir einen gemütlichen Morgen mit wa-
schen, putzen, sortieren usw. Mario findet einen Inter-
netprovider und telefoniert nach Hause. Bei mir ist
niemand erreichbar, ich werde es am Abend nochmals
versuchen. Um 9 Uhr kommt schon der Zimmerservice
um alles wieder in Ordnung zu bringen. Wir werden ver-
suchen diesen bis am Dienstag abzubestellen, denn so
viel gibt es hier bei uns nicht zu tun. Um 12 Uhr machen
wir uns mit dem Auto auf zum nächsten Shoppingcenter
um das Nötigste zu besorgen. Fürs Morgenessen und
den Lunch in den nächsten Tagen, denn am Abend wer-
den wir in den über 70 Restaurants hier an der Water-
front essen.
Beim Chinesen essen wir Lunch und fahren dann zurück
um ein Nickerchen zu machen. Während dem ich Tage-
buch nachtrage ist Mario jetzt schon zum zweiten Mal
unterwegs um ein Bier zum Apèro zu besorgen, denn
der Tankstellenshop führt keinen Alkohol und heute
Morgen haben wir das Bier einfach vergessen (fast
nicht zu glauben). Wow, der Tafelberg hinter uns ist
wolkenfrei.
Soeben ist Mario mit Bier eingetroffen. Er musste sich
die Haxen ablaufen bis er einen Bottleshop gefunden
hat. Der Inhaber sagte ihm er habe ihn schon etwa 4
Mal vorbeilaufen sehen und habe schon gedacht, dass
er zu ihm wolle. Bier war so klein angeschrieben, dass
Mario es erst beim 4. Mal gesehen hatte. Kurz nachdem
Mario den Laden verliess schloss er dann das Geschäft.
Gegen 19 Uhr nach nochmaligem telefonieren, Mami und
Papi Lang waren zu Hause, wir haben uns alle sehr über
das Gespräch gefreut, machten wir uns ausgangbereit.
Zum Abendessen laufen wir nun zur Waterfront und
suchen uns ein französisch angehauchtes Restaurant
aus. Wir bekommen trotz Andrang einen 2er Tisch am
Fenster. Prawns auf Salatbett für Mario, Fischsuppe
französisch, danach Moules für mich (habe beim Essen
fest an Papi und Rolf gedacht, die dies auch so gerne
essen), ein Châteaubriant für Mario, ein bisschen an-
ders serviert aber trotzdem sehr gut. 2 Bier, Wasser,
3 Gläser Wein, alles zusammen für nur Fr. 70.-. So
machten wir uns gut gesättigt und zufrieden ab ins
Bett.
* * * * *
Sonntag 16.10.2011
Einkauf, Stadtrundfahrt
Apartment 701 Carradale, Cape Town
7 Uhr Tagwache. Frühstück, danach bügeln für mich
und Fotos aufs Internet hochladen für Mario.
Nach einem kurzen Lunch bei welchem nun der Zimmer-
service doch noch kam machten wir uns auf zur Stadt-
rundfahrt. Wir wählten die rote Tour, welche ca. 2
Stunden dauert wenn man sitzen bleibt. Mit Ohrstöpsel
auf dem Cabriodeck geniessen wir bei Sonnenschein
aber teilweise heftigem Wind die schöne und interes-
sante Fahrt.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 35
Alte und neue Gebäude wechseln sich hier ab. Was ein
buntes architektonisches Mischmasch ergibt welches
durchaus seinen Reiz hat.
Vieles ist begrünt mit grossen Bäumen welche teilweise
am blühen sind. Beim rauffahren zur Tafelbergtalstati-
on hatte unser Busfahrer den oberen Abstand zu die-
sen blühenden Bäumen nicht ganz im Griff, sodass auf
der gegenüberliegenden Seite die Leute in einen teil-
weise heftigen Blütenregen getaucht wurden. Es kam
mir vor wie im Busch, nur eben mit Blüten und nicht mit
Dornen (Adventure wollten wir doch). Einige haben zu
spät reagiert was für diese dann eher schmerzhaft
ausfiel. Der Busfahrer stoppte sofort danach und kam
rauf um sich zu entschuldigen und nach dem Rechten zu
sehen. Es war alles halb so schlimm und nun begleitete
uns ein üppiger Blumenduft auf dem Rest der Fahrt. Am
Tafelberg angekommen konnten wir neben diesem riesi-
gen Felsmassiv das uns überragte rechts davon den Li-
onshead und einen wunderbaren Blick über ganz Kap-
stadt werfen.
Die unzähligen Touristen haben wir auch betrachtet,
welche sich bunt schlängelnd in der Warteschlange
nach oben bewegten. Nichts für uns, wir haben keine
Lust über 2 Stunden anzustehen um auf einen Berg zu
fahren. Dies machen wir dann zu Hause wieder ohne
Warten. Wir lassen uns weiter über einen Bergkamm
zur Campsbay, fahren. Dies ist hier der In-
Strand/Strasse der Schönen und Reichen. Hier reihen
sich Villen und Hotels aneinander jedes schöner und lu-
xuriöser. Darunter viele Kaffees, Restaurants und Bou-
tiquen zum Verweilen. Auf dem grellweissen Strand
tummeln sich Jung und Alt.
Das Wasser ist wunderschön azurblau, wie es im Para-
dies ebenso ist, saukalt (im Sommer 10-14 Grad, im
Winter etwas wärmer) wegen dem immer kräftig we-
hendem Wind, der einem die Haare vom Kopf bläst und
so die obere warme Wasserschicht ins Meer treibt.
Um die nächste Landzunge nochmals vier Strände vor
den dahinterliegenden grossen Gebäudekomplexen.
Wenn man Glück hat kann man hier vom Ufer aus Wale
beobachten, denn diese Gewässer sind sehr plankton-
reich. Wir sehen leider noch keine. Wieder zurück am
Ausgangspunkt laufen wir zur nächsten Eisdiele um ge-
mütlich an der Sonne zu schlemmern. Neben dem Bier-
garten trinken wir einen Kaffee und hören amüsiert die
deutschen Schunkellieder welche zur Feier des Okto-
berfestes zum Besten gebracht werden. Passt irgend-
wie nicht ganz hierher, die schwarzen Serviergirls im
Dirndl. Na ja, jedem seinen Geschmack. Wieder zurück
in der Wohnung versucht Mario eine Ewigkeit fluchend
ins Internet zu kommen, was dann auch gelingt. Ich te-
lefoniere mit Karin, werde dann aber unterbrochen und
danach kommen wir nicht mehr ins Netz. Nun ist nach
einer Dusche schon wieder Abendessen angesagt. Wir
trinken im Miller’s Beerhouse zuerst einen Apèro bei
stetigem Wind, der ins Lokal bläst. Wir haben heute
die Faserpelze montiert, denn es ist empfindlich kühler
am Abend. Wir schauen uns etwa 10-15 Esslokale an und
entscheiden uns dann für den Italiener. Das Lokal ist
fast voll trotzdem bekommen wir einen Tisch, denn wir
sind so wie es aussieht auf den zweiten Service ge-
kommen. Hier wird relativ früh gegessen. Sushi und
Sashimi zur Vorspeise, danach Tagliatelle mit Steinpil-
zen für mich und mit Lachs und Avocado für Mario. Al-
les wunderbar dekoriert und zubereitet. Köche und
Personal hat es hier 2x so viele wie bei uns, das Essen
aber kostet nur halb so viel.
* * * * *
Montag 17.10.2011
Brille ersetzen, Schuhe kaufen, Relaxen
Apartment 701 Carradale, Cape Town
8 Uhr, endlich ein Mal ein bisschen länger ausgeschla-
fen. Wir gehen heute Einkaufen. Marios Brille ist kom-
plett zerkratzt (er hat sie so wie es aussieht mit Sand-
papier gereinigt, er behauptet zwar das Gegenteil). Der
erste Optiker gestern sagte ihm man könne bei Kunst-
stoff nichts machen gegen die Kratzer. Nun werden wir
es bei einem Nächsten versuchen. Ich brauche noch
neue deutschsprachige Romane zum lesen und ein paar
neue halboffene Schuhe, den meine sind plattgelaufen.
Nachdem wir in verschiedenen Sportgeschäften nicht
fündig wurden haben wir dann im Nike-Shop ein paar
passende Turnschuhe gefunden. Nach einigem Probie-
ren hat er dann noch das dritte Paar geholt sich aber
entschuldigt er habe dies nur noch in Orange; kein
Problem habe ich gesagt, ist ja so oder so meine Lieb-
lingsfarbe. Nun werde ich den kommenden Wochen mit
neonorange/weissen Schuhen auf Tour sein. Marios
Brille braucht etwas länger. Bei einem richtigen Opti-
ker (der gestrige war nur ein Brillenverkäufer) lässt er
sich beraten. Sinnvollerweise hat er auch Brillen von
Lindberg, das Fabrikat das Mario schon jetzt benutzt
und zufriedene damit ist. Die zerkratzen Gläser können
nicht mehr repariert werden.
Nach unserem Thaimittagessen hat er einen Termin um
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 36
die Augen nochmals neu ausmessen zu lassen, denn das
letzte Mal war vor 3 Jahren. Gesagt getan um ca. 15:30
Uhr verlassen wir dieses Geschäft. Nun müssen wir nur
noch auf den Anruf in ca. einer Woche warten um die
Brille abzuholen. Somit werden wir auch wenn wir den
Camper am Freitag übernehmen in der Gegend von Kap-
stadt bleiben. Die Brille dürfte etwa Dienstag hier sein,
sie muss in Johannesburg hergestellt werden. Die Kos-
ten der Brille belaufen sich auf etwa die Hälfte wie in
der Schweiz. Nach ein wenig Relaxen und Duschen ge-
hen wir zum Abendessen aus.
Wieder laufen wir nach einem Apèrobier bei Mitchell‘s
die Restaurants ab, denn Mario hat heute einen speziel-
len Wunsch: trocken abgehangenes Rindfleisch (dry
aged Beef). Dieses hätten wir doch in Namibia am
Strassenrand auch kaufen können. Es hat genau so aus-
gesehen alt und vertrocknet. Ich wurde dann eines bes-
seren belehrt dies sei eine ganz spezielle Art das
Fleisch mürbe werden zu lassen, wie er in der Zeit-
schrift BEEF gelesen habe. Wir wurden auf einer Spei-
sekarte fündig, fragten nach einem Tisch und mussten
warten, warten, warten. Nach einem zweiten Apèro
konnten wir dann nach ca. einer halben Stunde endlich
einen Tisch bekommen. Freudig sahen wir uns die Spei-
sekarte an und bestellten. Rindfilet mit Pommes für
mich davor einen grünen Salat. Und oh je, “we are very
sorry no dry age beef at the moment” liebevoll vom
Personal vorgebracht. Nach grossem hin und her disku-
tieren konnten sie wirklich nicht auch das kleinste
Stückchen hervorzaubern. Mario war fast untröstlich.
So musste er sich mit einem weniger speziellen Stück
Fleisch begnügen welches aber trotzdem gut schmeck-
te.
* * * * *
Dienstag 18.10.2011
Golfrunde,
Apartment 701 Carradale, Cape Town
Das Wetter heute ist bewölkt und sieht nach Regen
aus. Schnell konsultiert Mario das Internet wegen der
Vorschau. Wir nehmen die positivere Version mit nur
ca. 20 % Regenwahrscheinlichkeit. Wir packen unsere
Golftaschen in den Wagen und fahren ca. 17 km ausser-
halb von Kapstadt. Nach einigem Suchen finden wir
dann den Eingang zum Golfplatz. Nach einem Eintrag im
Parkplatzbuch laufen wir zum Pro-Shop. Wie meisten im
Ausland ist es auch hier absolut unkompliziert. Für Fr.
40.- spielt man hier 18 Loch, inkl. Pushbuggy - für 2
Personen. Start „when ever you are ready“. Vergnügt
fangen wir an zu spielen, wobei wir am Anfang immer
mal wieder den zahllosen, grossen Vogelhaufen am Bo-
den auszuweichen versuchen. Irgendwann geben wir
dies auf. An gewissen Stellen sieht es aus wie ein gros-
ses Sche….haus. Der Duft wäre sicher betäubend, wenn
da nicht ein stetiger, sehr starker Wind wehen würde.
Diese Vogelhaufen sind sicher auch ein guter Dünger
für den Rasen, welcher mancherorts ziemlich mitge-
nommen aussieht. Ohne die vielen Nilgänse, Waffenkie-
bitze, Perlhühner und viele anderen Vögel abzuschies-
sen, versuchten wir gerade auf dem Fairway zu spielen.
3 Bälle Verlust aber viel Spass am Spielen. Durch ein
Aussenquartier fahren wir wieder zu unserem Apart-
ment.
Zuerst müssen wir nun unsere Schuhe vom Vogelkot be-
freien, welcher sich in unseren Profilen eingenistet hat,
denn es stinkt erbärmlich. Ein Nickerchen, Lesen, Du-
schen und schon laufen wir zum Abendessen. Heute
entscheiden wir uns für Thai. Eine gemischte Thaivor-
speise und Sashimi (hier haben sie fast in jedem Re-
staurant Sushi usw. im Angebot) als Starter, wunder-
bar. Danach Ente gegrillt und Crevetten mit Gemüse,
dazu Reis und Nudeln war dann eher mittelmässig. Gut
gesättigt laufen wir nach Hause über eine Brücke auf
welcher wir abrupt stehen bleiben, denn aus der Ferne
haben wir ein komisches Geräusch gehört. Wir sehen
uns um und sehen dann, nachdem sich diese komischen
Laute wiederholt hatten, in der Ferne auf einem Holz-
steg neben einer Luxusyacht 2 grosse Seelöwen sitzen.
Kopfwiegend geben diese immer mal wieder ohrenbe-
täubende Grunzlaute von sich.
Ich lese noch bis fast 3 Uhr morgens, denn der Krimi
(Verblendung von Stieg Larsson) ist einfach zu span-
nend um aufzuhören.
* * * * *
Mittwoch 19.10.2011
Stadtbesichtigung zu Fuss
Apartment 701 Carradale, Cape Town
Um 9 Uhr musste ich dann auch langsam aufstehen,
denn mein Göttergatte hat schon ein leichtes Hunger-
gefühl, ist er doch schon seit 7 Uhr auf den Beinen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück trage ich das Tage-
buch nach und Mario ist an den Vorbereitungen unserer
Weiterreise. Zwischendurch bin ich noch am Waschen
unserer Kleider, sodass dann Freitag alles bereit ist.
Vor uns auf dem riesigen Trockendeck wird gerade ein
aufbereitetes japanisches Schiff vom Stapel gelassen.
Neben super modernen, luxuriösen Yachten warten hier
rostige, alte Kähne auf einen neuen Anstrich. Neben
hämmern, bohren und schleifen, fliegt immer mal wie-
der ein schwarzer Ibis auf unseren Höhe vorbei mit
empfindlich lautem Gekrächzte welches die übrigen Ge-
räusche völlig nichtig macht. Nach einem kleinen Lunch
laufen wir in die Stadt. An der Autostrasse entlang
durch turmhohe Wolkenkratzer zuerst zum Bahnhof.
Wir schauen uns freudig nach der alten Dampflock um
welche im Stadtführer beschrieben ist. Wir sehen sie
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 37
nicht, so klein ist die doch nicht. Bei der Info erkundigt
sich Mario. Man sei am renovieren und deshalb sei die
Lok nicht zu besichtigen. Leicht enttäuscht laufen wir
durch die riesige Bahnhofshalle und werden von einer
hartnäckigen Bettlerin bis fast mitten in die Stadt be-
gleitet, welche uns ein Märchen (wenn nicht dann kaum
zu glauben) am anderen aufzubinden versucht. Absolut
lästig und penetrant. Es hat hier so viele Bettler, wel-
chen man was geben könnte, dass man dann selber zum
Bettler wird. An dieser grossen Armut gibt es in die-
sem Land noch viel zu arbeiten. Man könnte hier ja auch
in diesen Stadtteile Führungen haben um sich ein Bild
der Armut zu machen, selbstverständlich nur am Tag,
Nacht sei es zu gefährlich. Uns wiederstrebt es sich an
der Armut so vieler Leute zu ergötzen. Katatura in
Windhoek hat uns vollkommen gereicht. In einem deut-
schen Bücherladen decken wir uns mit Literatur ein,
lassen ein gelesenes Buch fürs Altersheim dort und
trinken noch einen Kaffee in einem alten Lokal an der
Longstreet.
Durch einen schön und üppig angelegten Garten laufen
wir wieder Richtung Wohnung. Zum Abendessen gehen
wir heute zu Mitchell‘s Beerhouse. Salat, Sparribs, Fi-
let, Pommes, und Garlicpizzabrot. Währendem laufen
auf 6 Bildschirmen Fussballspiele der Champions Lea-
gue. Absolut gemütlich wenn man Fussball mag.
* * * * *
Donnerstag 20.10.2011
Botanischer Garten von Kirstenbosch
Apartment 701 Carradale, Cape Town
Heute machen wir einen Ausflug in den botanischen
Garten Kirstenbosch am Fusse des Tafelbergmassives.
Ein wunderschöner, steil ansteigender Garten mit Liebe
und Schweiss angelegt und gepflegt. Es hat hier zahllo-
se Themengarten (Duftgarten, Blindenpfad, Hausgar-
ten, zweckdienliche Pflanzen usw.). Auch sind im unte-
ren Teil Steinstatuen aus Opalgestein, Springstone und
uns vielen anderen Gesteinsarten genial in die Land-
schaft integriert und ausgestellt. Abstrakte und ge-
genständliche Figuren und Gebilde, poliert und naturbe-
lassen erfreuten unsere Augen.
Auch Metallgüsse eines Künstlers, absolut dynamisch
und faszinierend konnten wir betrachten (Gepard fängt
eine Gazelle). In einer Galerie durften wir Bilder von
verschiedenen Künstlern in unterschiedlichsten Techni-
ken bewundern. Ein wirklich interessanter und lehrrei-
cher Rundgang.
Nach einem kleinen Lunch fuhren wir dann noch die
Küste entlang rund um das Tafelbergmassiv wieder
nach Kapstadt. Das Wetter war heute fast immer be-
wölkt bei ca. 17 Grad. Nach einem Bad und dem Einpa-
cken unserer Kleider und Habseligkeiten packte Mario
schon den grössten Teil unseres Gepäckes ins Auto.
Denn unten steht angeschrieben, der Lift funktioniere
am Freitag nur noch teilweise. Wir verweilen im 7.
Stock. Nun laufen wir ein letztes Mal zur Waterfront
um zu essen. Zuerst, wie könnte es anders sein zu Mit-
chell‘s und danach gehen wir Fisch essen mit Blick auf
den Hafen. Fischsuppe und Prawncurry für mich, Aus-
tern frisch und Tigerprawns für Mario. Alles ist wun-
derbar zubereitet.
* * * * *
Freitag 21.10.2011
Helderberg Camper Hire Übernahme Camper, Einkau-
fen und Einrichten
Übernachtung: Oatlands Holiday Village, Simon’s Town,
Koordinaten: -34.20454, 18.45488
6 Uhr Tagwache. Morgenessen besteht heute nur aus
Früchten, Tee und Kaffee, denn Mario hatte leichte
Probleme mit der Verdauung und ich bin noch voll vom
Abendessen. 7:45 Uhr fahren wir zum Flughafen um
mich zuerst beim drop off abzuladen und danach das
Mietauto zurück zu bringen. Danach ein Telefon zur
Campervermietung Helderberg, welche uns dann dort
abholt. Er kommt gleich mit unserem Camper angefah-
ren. Kurz erklärt er Mario alles was man wissen muss
und schon geht’s weiter. Wir fahren noch schnell bei
der Vermietung vorbei, denn wir wollen noch einen Gas-
grill für die nächsten 5 Wochen. Diesen und einen Kaf-
fee bekommen wir gratis.
Nun gehen wir einkaufen. Frischwaren, Gemüse, Früch-
te, Öl, Essig, Gewürze usw. Das Kilo Rindfilet kostete
hier Fr. 20.--, auch sonst ist alles sehr preiswert. Wir
stopfen alles was geht in den Kühlschrank stellen die-
sen an und fahren nun Richtung Cape Hope. Während
Mario nun in der Kolone fährt sitze ich hinten im Mobi-
lehome am Tagebuch schreiben. Es wird hier die ganze
und einzige Strasse renoviert. Auf dem Weg hierher
haben wir noch endlose Slums von Kapstadt gesehen,
bei welchen uns der Vermieter sagte wir sollten nur am
Tage vorbeifahren. Nachts sei es zu gefährlich. Dies
gelte für ganz Südafrika. Wir erreichen unseren Cam-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 38
pingplatz in Simon’s Town.
Fast leer in dieser Zeit des Jahres. Wir haben einen
Platz mit Meersicht wunderschön auf diesem terras-
sierten Gelände. Wir können auch wählen wo wir uns
hinstellen wollen. Nun mache ich unseren ersten Lunch
(griechischer Salat mit Brot) in unserem neuen Heim.
Danach machen wir ein kurzes Nickerchen. Nun richte
ich den ganzen Wagen ein mit allen unseren Habselig-
keiten. Mario geht in dieser Zeit ins Dorf welches
langgesteckt an der Küste liegt. Links unten sehen wir
noch das letzte Loch des 9 Loch Golfplatzes direkt am
Meer. Mario ist über 2 Stunden unterwegs und läuft
sich die Beine krumm. Es gibt hier nur einen ganz klei-
nen Laden mit wenig Auswahl. Ein Schneidebrett, fri-
sches Brot und ein zweites Abtrocktuch ist nicht zu
haben. So haben wir nun Toastbrot was völlig ausreicht.
Ich habe den Camper leicht umgebaut. Die obere Mat-
ratze auch noch auf unser Bett gelegt, alle Koffer und
Behälter aufs Hochbett gestemmt, die Küche einge-
richtet, die Duschkabine geputzt, denn als wir die Was-
serpumpe betätigten ging sofort die Dusche los. Den
Hahn hat Mario nun fixiert damit dies nicht nochmals
passiert. Auch sonst wird es hier mit der Sauberkeit
nicht so genau genommen, musste ich doch beim Ab-
waschhaus zuerst alle Oberflächen gründlich reinigen
damit dann sauberes Geschirr rauskommt. Die Toilet-
ten und Dusche sind aber sauber. Nun machen wir unser
Abendessen nach über 5 Wochen wieder selbst. Lamm-
gigotsteak, T-Bone Steak dazu italienisches Mischge-
müse. Danach geht’s ans Abwaschen und dann ins Bett,
denn es wird langsam kalt.
* * * * *
Samstag 22.10.2011
Bouders Pinguinpark
Camper, Oatlands Holiday Village, Simon’s Town,
Koordinaten: -34.20454, 18.45488
Während dem wir von der Sonne, die uns in Gesicht
scheint, langsam aufwachen hören wir plötzlich eine
Menge Leute tanzen, singen und sprechen. Wir wagen
einen Blick aus unserem Fenster nach links. Etwa 15
Personen am Ringelreihe tanzen oder was immer dies
sollte. Kurz nachdem wir dann draussen waren ver-
schwanden sie wieder im Gebäude. Wir haben hier ein
Eventzentrum oberhalb von uns. Nun machten wir noch
unsere obligaten Liegestützen draussen mit Meersicht.
Eine Dusche und danach den ersten Kaffee an der Son-
ne. Leider weht ein stetiger Wind, was bei Sonnen-
schein angenehm ist, ansonsten eher kühl. So geben wir
acht das uns der Toast nicht vom Teller geweht wird
und geniessen den Blick aufs Meer.
Immer mal wieder fliegen laut krächzend Vögel über
unsere Köpfe, auch hat es hier Perlhühner und Gänse
auf dem Gelände die sich unsere Brotresten zu Gemüte
führen. Ausser dem Meeresrauchen und dem Wind ist
es hier angenehm ruhig. Nun tauschen wir die kurzen
Hosen wieder gegen Faserpelz und Langes ein, denn
Wolken ringen mit der Sonne. Wir sind nun am Lesen,
Schreiben und Schlafen.
Am Nachmittag besuchen wir den Bouders Pinguinpark
(Eintritt p.P. 40 Rand). Eine grosse Kolonie afrikani-
scher Pinguine erwartet uns. An der Küste entlang wur-
den an diesem Abschnitt ein National Park gemacht
damit die Kolonie der Pinguine nicht übermässig gestört
wird. Auf Holzstegen kann man an mehrere Aussichts-
punkte laufen. Auf dem Weg dorthin sind unterhalb
viele Pinguine auszumachen. Die Jungen sind im Moment
in der Mauser, sodass hier der Flaum überall herum-
fliegt. Eifrig filmen und fotografieren wir diese
schwarz-weissen-rosa putzigen Wesen in jeder Lage.
Diese Pinguine sehen den Humboldpinguinen welche im
Zürcher Zoo sind ähnlich.
Das Wetter ist sehr wechselhaft und so werden wir
mitten im Filmen verregnet. Böhenartig werden wir ge-
duscht, sodass wir dann mit dem Wind im Rücken zum
nächsten Restaurant laufen um Kaffee zu trinken. Nun
dem Golfplatz entlang zum Camping, das Golfen macht
uns nicht wirklich an, bei diesem starken Wind und den
schmalen Fairways.
Heute speisen wir im Camper, denn es regnet immer mal
wieder und ist ungemütlich draussen. Zusammen gelingt
uns ein grüner Salat und Spaghetti mit einer Knob-
lauch-Zwiebel-Dörrtomaten-Petersilie Sauce zu ma-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 39
chen, was auf diesem kleinen Raum einer Akrobatik-
übung gleichkommt. Beim Abwaschen werden wir im
Steinhäuschen von 100 Augen beobachtet. Ohrennügel
soweit das Auge reicht. Vorsichtig versuchen wir kei-
nen mit in den Camper zu nehmen was nicht ganz ein-
fach ist. Wir haben beide noch traumatische Erinne-
rungen an Dänemark wo wir nach unseren Ferien und ein
Jahr danach noch leblose Körper dieser Nützlinge in
unserem Klappanhänger fanden. Auch mussten wir da-
mals alle unsere Kleider vor dem Anziehen ausschütteln
damit sich diese Viecher verziehen konnten.
* * * * *
Sonntag 23.10.2011
Kap der guten Hoffnung
Camper, Oatlands Holiday Village, Simon’s Town,
Koordinaten: -34.20454, 18.45488
9 Uhr werde ich von Mario geweckt - es sei langsam
Zeit zum aufstehen. Ich war noch müde, durfte ich
doch in den frühen Morgenstunden rennend die noch
aufgehängten Tücher vor dem Regen draussen retten.
Nach dem Morgenessen packen wir unseren Camper
schüttelsicher ein und fahren ans Kap der guten Hoff-
nung. Mario bezahlt schon mal den Camping (450 Rand,
etwa Fr. 50.--) für 3 Tage. Nun fahren wir der wilden
Küste entlang Richtung Süden. Auf Tafeln wird man
immer mal wieder darauf hingewiesen dass es hier Ba-
boons habe welche einem, wenn man draussen esse, an-
greifen könnten. Schon sehen wir welche auf der
Strasse sitzen. Langsam fahren wir vorbei mit hochge-
kurbelten Fenstern. Am Eingang des Nationalparks
müssen wir zum Buseingang rein wegen der Höhe unse-
res Campers von 3m (Eintritt: Rand 80 p/P.). Nun fah-
ren wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, sehen
Riesenheugümper schwarz-orangerot gefärbte, Straus-
se, Zebras, Klippschliefer, Roans und natürlich allerlei
Vögel.
Wir laufen ca. 2 Stunden beim Leuchtturm rauf und
runter mit zahllosen anderen Touristen. Bunte Kolibris
auf gelben Blumen erfreuen unser Auge. Grössere Eid-
echsen flitzen vor unseren Füssen davon oder verweilen
auf einem Stein um Sonne zu tanken. An den steil ab-
fallenden Wänden können wir Kormorane beim füttern
ihrer Jungen zuschauen. Weiter an der Küste entlang
bis zum Meer, welches sich schäumend auf die Felsen
ergiesst. Plötzlich sehen wir neben dem vielen Seetang
welches in der Dünung auf und ab taucht 2 Schwimmer
mit Brett gegen die mauerhohen Wellen schwimmen.
Wir laufen so weit wie möglich vor um dieses Spektakel
des Wellenreitens aufzunehmen und zu geniessen.
Danach fahren wir wieder auf unseren Campingplatz,
stellen den Wagen gegen den Wind hin damit wir dahin-
ter noch ein bisschen draussen sitzen können. Wir ge-
hen heute Fisch essen in Simons Town. Beim ersten
Restaurant, etwa 15 Minuten zu laufen, ist es dunkel.
Wir laufen weiter. Irgendwann sehen wir rechts unten
am Wasser ein Restaurant, sieht nicht ganz zu aus. Wir
wagen es und laufen runter. Es ist offen juhui. Sonst
hätten wir noch ziemlich lange laufen müssen bis ins
Zentrum. Wir speisen hier gediegen. Lauwarmer Meer-
früchtesalat auf grünem Bett, danach Fisch des Tages
mit Gemüse und Reis für Mario, cremige Knoblauch-
Moulesuppe, Meeresfrüchtecurry mit Gemüse, Reis und
Fladenbrot für mich. Alles ist perfekt zubereitet und
wunderbar gewürzt. Nun sind wir froh über den Ver-
dauungsspaziergang von gut einer halben Stunde. Das
Tor zum Camping ist auch noch offen, was wollen wir
mehr. Hatten uns schon überlegt wo wir hinübersteigen
müssten wenn es geschlossen gewesen wäre.
* * * * *
Montag 24.10.2011
World of Birds Sanctuarity, Brille abholen
Camper, Mountain Breeze, Stellenbosch, Koordinaten: -
33.99124, 18.83024
7:15 Uhr muss ich schon aus den Federn, denn wir ha-
ben heute noch einiges vor. Wir brauchen bis zur Ab-
fahrt immer etwa 2 Stunden. Unser erstes Ziel ist der
Park „World of Birds“. Der grösste Vogelpark Südafri-
kas steht angeschrieben. Gute 2 Stunden laufen wir
durch einen vorgegebenen Weg von Voliere zu Voliere.
Fast alles ist überaus schön und grosszügig angelegt.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 40
Es hat hier Vögel aus allen Teilen der Welt, auch Tau-
ben aus der Schweiz. So geniessen wir diese bunte Vo-
gelwelt auf unserem Rundgang. Einmal müssen wir den
Kopf einziehen, denn eine Eule fliegt haarscharf über
unseren Köpfen ihre Runde. Ich konnte sie leider nicht
filmen, denn sie flog direkt auf mich zu. Auch Schakale
konnten wir hier aus der Nähe betrachten sowie vieler-
lei afrikanisches Kleingetier. An der Küste entlang fuh-
ren wir dann nach Cape Town direkt hinters Einkaufs-
zentrum.
Nun brauchten wir zuerst mal eine Stärkung welche wir
uns beim Thailänder besorgten. An der Sonne geniessen
wir unser bekömmliches Mahl. Noch einen guten Kaffee
und einem Eis ging’s dann ans Einkaufen. Zuerst die
Brille für Mario, danach eine Schachtel Ponstan und
Bromelain für mich und meinen Fersen. Im Bottleshop
Wein und Bier und wieder zum Auto. Nun fahren wir
Richtung Stellenbosch, kaufen im Spar und in einem an-
deren Einkaufszentrum ein, denn es gibt leider nicht al-
les bei einem. Ungesalzene Butter scheint hier Mangel-
ware zu sein. Wir stehen nun in der Feierabendkolonne,
so kann ich mich nach hinten setzen und schreiben. Ma-
rio hat heute beim Einladen schon den ersten Ohrennü-
gel gekillt, ich hoffe dieser hat keine Verwandten mit-
gebracht. Wir fahren an zahllosen Erdbeerfeldern vor-
bei welche gerade von vielen schwarzen Arbeiterinnen
und Arbeitern verlassen werden. Um ca. 17:30 Uhr er-
reichen wir unseren Campingplatz (Mountain Breeze, 3
Tage für total 450 Rand, ca. Fr. 51.- in den Pinienwäl-
dern. Es hat noch Platz für uns. Wir können uns aussu-
chen wo wir uns hinstellen wollen. Die Sanitäranlangen
sind hier sehr sauber und geschmackvoll mit Blumen
dekoriert. Auch hat es eine Badewanne welche man be-
nützen kann. Auch einen Swimmingpool gibt es auf der
Anlage. Ist uns aber zu kalt zum Schwimmen bei so ca.
17-19 Grad Aussentemperatur. Nach einer Dusche ma-
chen wir uns eine Gemüsesuppe mit Knoblauchbrot,
denn das Mittagessen war doch reichlich bemessen.
* * * * *
Dienstag 25.10.2011
Golfrunde in Stellenbosch, Leckender Herd
Camper, Mountain Breeze, Stellenbosch,
Koordinaten: -33.99124, 18.83024
8:30 Uhr Tagwache. Nach dem Morgenessen räumen
wir alles zusammen und fahren zum Golfplatz von Stel-
lenbosch. Dort können wir erst um 12 Uhr starten, denn
es ist wie jeden Dienstag Lady Turnier. So gehen wir
noch ein bisschen auf die Drivingrange trainieren. Auch
Putten wir länger als sonst, was ja nicht schaden kann.
Wir spielen heute zu dritt mit Alex Krummenacher aus
der Schweiz, welcher seit 5 Jahren hier ein Gästehaus
(www.apricotgardens.co.za) betreibt. Grüt kenne er
auch sehr gut, habe er doch einen sehr guten Freund
der seit 40 Jahren im Grüt wohne (Hr. Egloff, den Vor-
namen habe ich vergessen) - die Welt ist ein Dorf. Ge-
mütlich plaudernd spielen wir diese 18 Loch Anlage
(800 Rand/Fr. 90.- für beide) welche uns sehr gut ge-
fällt. Danach trinken wir am Loch 19 noch eine Kleinig-
keit und verabschieden uns. Wir gehen nochmals ein-
kaufen, diesmal beim Pick u Pay welcher sich als gross
rausstellt. So können wir alles nochmals aufmunitionie-
ren. Wieder auf dem Camping stellen wir unseren Wa-
gen auf einen anderen Platz welcher ebener ist, sodass
wir nicht aufbocken müssen. Sonne haben leider alle
Standplätze nicht mehr, so müssen unsere gewaschenen
Haare eben im eher kühlen Wind trocknen. Mit Faser-
pelz oben und unten sitzen wir nun gemütlich draussen
mit einem Bier. Mario am Vorbereiten der Route für
morgen und ich am Tagebuch schreiben. Die Tempera-
turen müssten laut Alex in dieser Jahreszeit wärmer
sein, wir freuen uns darauf, denn beim Schreiben wer-
den meine Finger immer kälter, auch meine Nase hat
nicht mehr Idealtemperatur.
Wir bereiten unser Abendessen vor - Rindsfilet, Salat,
Rosmarinkartöffelchen. Ich bin drinnen am Vorbereiten
und Mario macht den Gasgrill bereit. Das Essen wird
wunderbar aber wir essen drinnen. Nachdem wir uns
entschlossen hatten nun doch noch abzuwaschen mach-
ten wir uns auf den Weg. Davor putzt Mario noch den
Herd bei welchem sich an der Stirnseite ein Abfluss
befindet. Genial finden wir, denn so lässt sich der Gas-
kochherd viel schneller und besser reinigen. Nach dem
Abwasch versorge ich das Besteck in der Schublade
und siehe da, die Gabeln schwimmen im Wasser. Wie
das? Wir montieren die Schublade raus und finden den
direkten Abfluss vom Herd -> in der Schublade. Dieses
System scheint uns doch nicht ganz so durchdacht.
Ausser man weiss dies und hält während des Putzens
ein Becken darunter, welches aber leider nicht rein-
passt, denn die Schublade ist zu schmal. Irgendwas
scheint beim Ablauf nicht so richtig montiert zu sein
oder einen Riss zu haben, wir wollen aber nicht den
ganzen Camper auseinander nehmen um der Ursache
auf den Grund zu gehen. So werden wir in Zukunft den
Herd nur noch mit wenig Wasser putzen.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 41
Ein Gutes hatte diese Konstruktion, hatte ich doch
wieder was fürs Tagebuch zum schreiben.
* * * * *
Mittwoch 26.10.2011
Camper, Mountain Breeze, Stellenbosch,
Koordinaten: -33.99124, 18.83024
7:30 Uhr Tagwache mit Sonnenschein, genau so lange
bis wir den Frühstückstisch an die Sonne gestellt hat-
ten. Schon ist sie wieder hinter den Wolken ver-
schwunden. Wieder alles eingepackt fahren wir bei Re-
gen zuerst zur Tankstelle, denn unser Öl ist auf
Tiefstand. Mario füllt dies auf, danach noch Diesel. Wir
besuchen Spier, welches aber grösstenteils im Umbau
ist und somit nicht besichtigt werden kann. Auch die
Gepardenfarm interessiert uns in dieser Form wie sie
hier ist nicht wirklich, die laut Führer bestehende
Dampfbahn scheint es hier nicht zu geben, so fahren
wir weiter nach Stellenbosch City. Auf einem bewach-
ten Parkplatz finden wir ein Plätzchen für Rand 20.-.
Nun laufen wir die eine Strasse runter, trinken einen
Kaffee, dazu ein Lindtschokoladenküchlein und genies-
sen das rege Treiben vor uns. Wir flanieren noch durch
die vielen Shops und kaufen Stachelschweinborsten zur
Dekoration ein. Die vielen verschiedenen Felle von
Springböcken, Kudus, Eland und Zebras bei welchen
noch der ganze Kopf und die Schnauze dranhängen
schauen wir uns nur an. Auch hat es endlos viele afrika-
nische Dekorationsgegenstände aus Holz, Knochen,
Steinen, Stoffen und vielem mehr. Antiquitäten, Ge-
mälde und Coiffure hat es hier wie Sand am Meer. Eini-
ge Häuser sind noch im alten Stil wieder neu renoviert
worden, was teilweise sehr schön anzuschauen ist.
Wieder beim Auto geht die Fahrt Richtung Fransch-
hoek. An vielen grossen Weingütern vorbei welche an
den Eingängen ausnahmslos wunderschön entweder mit
Rosen oder/und Bougainvillea in verschiedenen Farben
bepflanzt sind. Dies an pompösen Eingangsto-
ren/Einfahrten. Leider hat es um alles immer einen
entweder sehr hohen Zaun oder einen Elektrozaun. Die
Namen dieser Weingüter wurden je näher wir in die
Gegend von Franschhoek kamen immer französischer.
Im Ort parkten wir dann hinter einem Gebäude und be-
auftragen den herbeieilenden Boy unseren Wagen zu
bewachen, was dieser gegen ein Entgelt gerne tut. Nun
laufen wir auch hier die Hauptstrasse rauf und runter
kauften für mich einen Ledergürtel mit den Big Five
darauf und nahmen unser Mittagessen (Pizza und Salat)
drinnen ein, denn die Temperaturen sind leider erst so
etwa 17 Grad, bei Wind gefühlte 14 Grad. Noch schnell
einen Blick in den Bahnhof, welcher jetzt ein Restau-
rant ist und nur noch ungebrauchte Schienen davor hat.
Weiter geht die Fahrt danach nach Paarl, welches wir
nur mit dem Auto abfahren, denn die Hauptstrasse
zieht sich über 11 km lang entlang dieser Stadt. Wir
konnten nichts Spektakuläres ausmachen, was uns zum
Verweilen Anlass gegeben hätte. Durch eine abwechs-
lungsreiche Gegend mit blühenden Kirsch– und Ostbäu-
men, Rebbergen in verschiedenen Grössen, Pfirsich-
plantagen, Erdbeerfeldern, Olivenhaine und im Hinter-
grund hohe Berge fahren wir wieder auf unseren Cam-
ping. Nun sind wir am Vorbereiten der nächsten Tage,
welche wir an der Küste verbringen werden. Das
Abendessen fällt heute aus, wir sind noch gefüllt mit
Pizza. Wir spielen drinnen bei laufender Heizung noch
ein bisschen Rommee. Danach Tagebuch und Fotos aus-
sortieren.
* * * * *
Donnerstag 27.10.2011
Golf in Strand, der Küste entlang
Camper, Palmiet Caravan Park in Kleinmond
Koordinaten: -34.20.534, 18.59.926
Wir fahren nach Strand auf den Golfplatz. Von den 2
Eingangskontrolleuren werden wir mit Erstaunen emp-
fangen. Ob wir mit diesem ganzen Haus auf den Golf-
platz wollen? Interessiert bestaunen sie unsere Innen-
einrichtung die für jeden ersichtlich ist, da die Vor-
hänge offen sind. Sogar eine Mikrowelle sei zu sehen.
So ist es, klären wir sie auf, wir haben das ganze Haus
dabei. Nun können wir passieren. Gekonnt parkt Mario
ein, vorausschauend ohne Bäume mitzunehmen. Wir
können mit dem Golfspiel starten sobald wir bereit
sind. Einen Sandsack müssen wir noch kaufen, denn in
diesem Land werden die Divots nicht zurückgelegt son-
dern mit Sand aufgefüllt. In 2 ¾ Stunden sind wir ein-
mal rum. Wir haben mittelmässig gespielt. Ein paar Bäl-
le verloren und müssen diese wieder dazukaufen (Fr.
0.65/pro Ball). Nun trinken wir noch was und fahren
dann der Küste entlang nach Kleinmond.
Die Küste ist karg und wild. Hohe Wellen schlagen hier
an das lose Gestein. Nach einigen Stopps erreichen wir
unseren Zielcamping. Das Tor ist geschlossen und auf
rufen macht auch niemand auf. So sehen wir uns um und
finden eine Telefonnummer welche wir anrufen müssen.
In 10 Minuten kommt der Campingwart und lässt uns
ein. Wir können noch unter einigen wenigen Stellplätzen
aussuchen die direkte Meersicht und Sonne haben. Nun
parkieren wir ein und geniessen zuerst mal die wunder-
schöne Aussicht. Wir sehen uns um wo die Toiletten
sind und machen einen Spaziergang zum Strand. Das
Wasser ist noch sehr kalt und die Wellen wild, aber der
Sandstrand schön. Wir grillieren Hühnchenteile auf
dem Grill dazu gibt es grünen Bohnensalat. Wegen des
kräftigen Windes konstruiert Mario mit der Tür des
Autos und Stühlen zusammen einen Windschutz, sodass
die Flamen vom Gasgrill nicht sofort ausgeblasen wer-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 42
den. Nach dem Abwasch sitzen wir noch bis zum Ein-
dunkeln und geniessen das Meeresrauschen. Kurz vor
der Dunkelheit präsentiert sich uns noch ca. 50 Meter
vom Strand entfernt ein springender Wal. Ein super
Abschluss heute Abend. Nun gehen wir zu Bett denn es
wird empfindlich kalt. Wir haben heute noch 2 weitere
Ohrennügel nach draussen befördert. In der Nacht
regnet es teilweise kräftig.
* * * * *
Freitag 28.10.2011
Relax und Whalewatching, indische Disco
Camper, Palmiet Caravan Park in Kleinmond
Koordinaten: -34.20.534, 18.59.926
8 Uhr Tagwache. An der Sonne welche von Wolken teil-
weise verdunkelt wird geniessen wir unseren ersten
Kaffee. Schon wieder schwimmen Wale in unmittelba-
rer Nähe am Ufer entlang. Eine Freude.
Wir werden heute den Tag hier auf dem Camping mit
Whalewatching verbringen. Nach ca. 2 Stunden haben
wir wiedermal Regenschauer und müssen fluchtartig al-
les reinräumen. Kurze Zeit später lacht schon wieder
die Sonne. So haben wir Aprilwetter im Oktober hier.
Wenn die Sonne scheint wird es sehr heiss, danach lei-
der ohne Sonne gleich wieder empfindlich kalt. Nicht
desto Trotz geniessen wir diesen Tag mit Relaxing.
Immer wieder sehen wir in Nah oder Fern Wale mit
Jungen vorbeischwimmen. Wir werden bis Sonntag hier
bleiben. Am Nachmittag kommt der Platzwart (Rand
655.-/für 3 Tage) einziehen. Die Campinggebühren
werden hier immer bar eingezogen. Die Sanitäranlagen
sind sauber aber viel einfacher als beim letzten Platz.
Waschmaschinen hat es hier keine, dafür sauheisses
Wasser zum Abwaschen. Gestern Abend baute in die
Nacht hinein noch ein indisches Paar ihr Zelt auf, am
Schluss noch mit Autoscheinwerferbeleuchtung. Heute
mussten wir ihnen dann gegen den Abend sagen sie sol-
len doch bitte die Musik ein bisschen leiser stellen
(vorne am Eingang mit Bild keine Radios und Hunde, es
scheint Leute zu geben die nicht mal Bilder lesen kön-
nen). Es kommen immer mehr Leute auf den Platz vor-
beifahrend mit röhrenden Auspuffen. Wir bereiten uns
heute Spaghetti carbonara zu, welche wir wegen dem
starken Wind und den kühlen Temperaturen drinnen es-
sen. In der Nacht stehe ich auf um nochmals zu den
Indern zu gehen. Wir haben Disco mit bum bum bum in
einer Lautstärke wie wenn alles bei uns im Wagen
stattfinden würde. Nach dem ich freundlich gebeten
habe ob sie den Bass bitte etwas leiser stellen könnten,
konnte ich dann auch einschlafen.
* * * * *
Samstag 29.10.2011
Strandspaziergang und Shopping
Camper, Palmiet Caravan Park in Kleinmond
Koordinaten: -34.20.534, 18.59.926
Nach einer sternenklaren kalten Nacht haben wir heute
Morgen wieder wechselhaftes Wetter. Schon beim ge-
mütlichen Morgenessen dürfen wir wieder dem bum
bum bum lauschen. Ein Ärger, würden wir doch lieber
den vielen verschiedenen Vogelgezwitscher und den
Wellen zuhören. Nach dem Abwasch marschieren wir
dem Meer entlang ins Dorf Kleinmond. Der Weg ist
sehr schön, teilweise mit Holzrosten über den Morast
gestaltet. Immer wieder finden sich Tafeln mit der Er-
klärung der artenreichen Fauna. Im Dorf wollten wir ei-
gentlich Essen einkaufen. In der Touristinfo teilten sie
uns mit, dass der nächste Shop in 3 km Gehstrecke zu
finden sei. Im Dorf hat es diverse Souvenirläden und
Kaffees. Wir entschliessen uns umzukehren, denn der
Weg wäre die Hauptstrasse entlang nicht sehr schön.
Wieder am Strand entlang laufen wir zurück, stellen al-
les weg und fahren mit dem Wagen zum nächsten Su-
perspar. Wasser, Fleisch, Gemüse, Brot, Wein usw. kau-
fen wir für die nächsten 3 Tage ein. Wieder zurück auf
dem Platz wird alles fahrgerecht eingeräumt und wir
können wiederum die schöne Aussicht geniessen. In der
Zwischenzeit haben sich alle bum bum nahen Zelte ei-
nen anderen Platz gesucht, sodass nun die Inder alleine
auf weiter Flur stehen. Trotzdem hört man diesen
Lärm immer noch. Gegen den Abend hört die Lärmbe-
lästigung plötzlich auf, der Platzwart hat seines Amtes
gewaltet, endlich und Gott sei gedankt. So konnten wir
nun wieder den Naturgeräuschen lauschen. Spielkarten
mit Zeltheringen und Messern belastet spielen wir
draussen Rommee. Den Sonnenuntergang geniessen wir
auf der vorgelagerten, gemauerten, grossen Feuerstel-
le an der Sonne. Mario hat am Nachmittag noch die
zweite defekte Gasplatte mit Kaltlötband und Isolier-
band geflickt, welches er beides voraussehend wie er
ist, von zu Hause mitgenommen hat. An diesem 230‘000
km alten Gefährt fällt fast täglich eine Reparatur an,
erinnert uns an Australien, wo wir auch immer was zu
reparieren hatten. Wir essen heute zerteilte Lammkeu-
le vom Grill und Rosmarinkartöffelchen mit Knoblauch,
dazu Knoblauchbutter. Alles ist sehr gut. Die Fleisch-
qualität hier ist sehr gut zumal wir fast nicht dafür be-
zahlen müssen. Diese ca. 700g Lamm haben gerade mal
Fr. 8.- gekostet.
* * * * *
Sonntag 30.10.2011
Wale, Cape Agulhas südlichster Punkt von Afrika
Camper, Stuisbaai Caravan Park,
Koordinaten -34.79634, 020.05003
7:30 Uhr Tagwache. Nach dem Morgenessen packen wir
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 43
schnell und gekonnt zusammen und fahren Richtung Sü-
den. In Hermanus fahren wir auf den nächsten Park-
platz am Meer und gehen Wale schauen. Es ist super
hier ca. 50 Meter von den Felsen entfernt tummeln
sich mehrere Wale mit Jungen. Gute 2 Stunden schau-
en wir dem Spielen fasziniert zu und verfilmen und fo-
tografieren endlos lange. Da gibt es dann wieder viel zu
schneiden, muss man doch immer auf dem Objekt blei-
ben, denn man weiss ja nie wenn was spektakuläres pas-
siert.
In Gansbaai am Meer essen wir dann drinnen unseren
Lunch, denn es zieht uns um die Ohren. Weiter geht die
Fahrt zum südlichsten Punkt von Afrika. Über eine Gra-
velroad welche für unser Gefährt eine Herausforde-
rung darstellt, denn es klappert und scheppert überall
unter, über und neben uns, dass uns Angst und Bange
wird. Wir hoffen es bleibt alles an seinem angestamm-
ten Platz. Irgendwann muss die Aussenklappe in wel-
cher sich die Gasflaschen befinden, mit dem Lederman
wieder gerichtet werden, damit die Flaschen auch im
Wagen bleiben und nicht herausfallen. Auf einem nas-
sen schlüpfrigen Abschnitt geraten wir leicht ins
Schleudern wie auf Eis. Ansonsten überstehen wir die
Fahrt aber gut. Wir sehen immer mal wieder Strausse
und Sekretärvögel in den endlosen reifen Kornfeldern
Körner aufpicken. Auf der Strasse fliegen vor uns
Schwärme von weissen Ibissen auf und knallorange Vö-
gel suchen das Weite wenn wir anbrausen. Am Cape
Agulhas (der südlichste Punkt Afrikas) ist es sehr win-
dig und kühl. Trotzdem hat es hier Leute die Baden ge-
hen. Auch bei wärmeren Temperaturen würden wir dies
lassen, denn am Strand liegen haufenweise portugiesi-
sche Galeeren (hochgiftige Quallen) herum. Schön an-
zusehen aber sehr gefährlich.
Wieder beim Auto fahren wir auf den nächsten Cam-
ping (Cape Agulhas), welcher wegen zu geschlossen ist.
Auf dem nächsten haben wir dann mehr Glück, dieser
ist offen und wir sind die zweiten die hier Campen. Di-
rekt am Sandstrand stellen wir unseren Wagen auf. Der
Wind pfeift uns zwar kalt um die Ohren aber die Aus-
sicht ist super. Die WC-Anlagen sind einfach und sau-
ber. Der Platzwart wird dann am nächsten Morgen das
Geld einziehen. Er war eben in der Kaffeepause und
wollte den Kaffee noch warm geniessen.
So bin ich mit immer kälter werdenden Finger am Ta-
gebuch schreiben während Mario seine hunderte Wal-
fotos am aussortieren ist. Wir machen uns heute Risot-
to al parmigiano, dazu Rindplätzli die bissfest aber ge-
schmackvoll sind und Salat. Wir sitzen gemütlich drin-
nen und spielen nach dem Abwasch noch ein bisschen
Karten.
* * * * *
Montag 31.10.2011
Eisenbahn in Sandvliet, Golf in Montagu, Baden in den
heissen Quellen
Camper, Montagu Caravan Park,
Koordinaten: -33.78769, 020.1126
7 Uhr Tagwache. Nachdem wir bei Sonnenschein draus-
sen unser Frühstück genossen haben fangen wir an ein
zu packen. Unser deutsche Nachbar (Diplomat der seit
1,5 Jahren in Kapstadt wohnt) mit Familie kommt noch
um ein bisschen Kaffee bitten, denn die Windeln seien
zwar mitgekommen aber den Kaffee hätten sie verges-
sen. Wir können aushelfen, mit den Windeln wäre dies
ein bisschen schwieriger geworden. Kurz nachdem wir
dann alles im Wagen hatten fängt es an zu Schütten.
Wir verlassen diesen regnerischen Ort nun und bezah-
len für die Übernachtung 115 Rand (Fr.13). Nun fahren
wir durch eine Gegend welche von Weizenfeldern be-
stimmt wird. Endlos ziehen sich diese Felder hin. Die
einen schon abgeerntet, die andern noch nicht. Wir se-
hen auf unserer Fahrt wieder diverse grosse Vögel in
den Feldern pickend. Auch hat es hier grosse Schaf-
und Rinderherden. Gehöfte gibt es nur hin und wieder.
Zwischen Ashton und Sandvliet haben wir dann den
Bahnhof gesucht welcher auf der Karte angegeben
wurde, ihn aber nicht gefunden, dafür eine alte Loko-
motive welche ausgestellt war.
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 44
Die Fahrt führte uns nun ins Gebirge nach Montagu.
Auf dem Camping mitten im Dorf meldet uns Mario an,
nachdem er sich vergewissert hatte das der grosse
schwarze Hund noch immer friedlich an derselben Stel-
le vor der Anmeldung liegen bleibt. Drinnen hatte es
dann noch 2 weitere grosse Hunde von denen einer nach
kurzer Zeit bellend Richtung unseren Camper schaut.
Die Besitzerin pfiff ihn zurück, sie konnte nicht ver-
stehen wieso der Hund, der immer auf dem Camping ist
plötzlich unseren Camper anbellt, dies sei wahrlich
nicht der erste Camper den er sehe. Wir fahren dann
auf den 9 Loch Golfplatz für welchen wir pro Person
für 18 Loch Fr. 20.- bezahlen. Bei trockenem Wetter
spielen wir unsere 2 Runden. Trinken danach einen Kaf-
fee welcher gratis ist und ein kleines Bier für ca. Fr.
0.80.
Weiter geht es zu den heissen Quellen von Montagu. In
einer grossen Anlage (Rand 40 /p.P.) suhlen wir uns in
vier verschieden warmen Becken. Mario hat schon bald
genug und geht duschen. Etwas später dusche ich dann
auch. Leider benutzen sie für die Duschen das warme
Quellwasser nicht. So liefern die Duscharmaturen bei
„Hot“ kaltes und bei „Cold“ saukaltes Wasser. Schnelle
haben wir beide unsere Haare gewaschen und sind wie-
der im Wagen. Auf dem Zeltplatz parkieren wir ein,
nehmen den Apèro draussen, leider bei kühlen Tempe-
raturen und nun leicht einsetzendem Nieselregen. Das
Wetter lässt noch einiges zu wünschen übrig. Mario
grilliert in der Nieselpause draussen 2 Rindsteaks,
während ich drinnen an der wärme Zucchini brate mit
Knoblauch dazu. Freudig setzen wir uns mit unseren in
der Mikrowelle vorgewärmten Tellern mit dem wohlrie-
chenden Essen im Camper nieder. Nehmen den ersten
Bissen zu uns und hoppla es knirscht ganz grausig zwi-
schen den Zähnen. Kalte Schauer rieseln uns den Rü-
cken runter. Da habe ich wohl die Zucchini zu wenig ge-
waschen, nicht alle aber doch einige. Nun zerdrücken
wir vorsichtig mit der Zunge den Rest unseres sandigen
Gemüses, welches geschmacklich hervorragend ist. An
dem Steak gibt es nicht auszusetzen, sie sind butter-
zart und geschmackvoll. Nach dem Abwasch sitzen wir
noch gemütlich spielend in unserem Häuschen.
* * * * *
Dienstag 1.11.2011
Quer durchs Little Karoo,
Straussenfarm in Oudtshoorn
Camper, Mount View Resort, George
Koordinaten: -33.97599, 022.44126
Tagwache um 7 Uhr, die Sonne scheint uns ins Gesicht.
Beim Kaffeewasser holen fällt mir auf, dass der ver-
meintlich gemeinte Kiesweg nicht aus Kies ist sondern
aus zersplitterten Früchtesteinen. Wir nehmen an dies
sind die Überbleibsel dieser vielen Trockenfrüchte die
man hier überall kaufen kann. Eine gute Verwertung
finden wir. Nach einem gemütlichen Zmorgen an der
Sonne fahren wir weiter auf der R62 Richtung Oudts-
hoorn. Die Landschaft ist Alpin. Von Tal zu Tal schlän-
gelt sich die Strasse durch diese wunderschöne Ge-
gend. Die kargen Berge werden unterbrochen von über-
aus fruchtbaren Tälern in welchen allerlei Bäume und
Sträucher blühen.
Angebaut wird hier neben Wein, Fruchtbäumen, Weizen
auch noch Reis. Alles wird aber immer wieder bewäs-
sert. Die lachsrosa chinesischen Lampionsträucher, der
gelbe Ginster, violette Strohblumen und in den Dörfern
schon aus der Ferne leuchtende rote, pink, magenta und
orange blühenden Bougainvilleas sind eine Farben-
pracht. In einem kleinen Dorf trinken wir einen Kaffee
latte und essen dazu einen frischen, wohlriechenden
Scons mit Butter, Marmelade, Käse und Schlagsahne.
Kurz vor Oudtshoorn besuchen wir eine Straussenfarm,
welche zu ist. So fahren wir zur nächsten, bei welcher
schon etwa 5 Busse stehen. Wir kaufen zwei Eintritts-
karten für eine Führung und können auch schon 10 Mi-
nuten später zu viert starten. Um 1860 fingen hier die
Leute an Straussenvögel zu züchten. Diese Vögel kön-
nen bis zu 60 Jahre alt werden und können bei Tro-
ckenheit wenn sie nur Grünzeug essen bis zu 2 Wochen
ohne Wasser auskommen. Legen, wenn man ihnen immer
wieder Eier wegnimmt, bis zu 60 Eier in 8 Monaten ab
dem 4. Lebensjahr. Die Eier werden hier in Automaten
künstlich 42 Tage lang ausgebrütet und die Tiere mit
14 Monaten dann geschlachtet, vornehmlich zur Leder-
und Fleischgewinnung. Das Leder ist sehr widerstand-
fähig und teuer und wird zur Herstellung von Taschen
(Cucchi, Hermes, etc.), Geldbörsen usw. verarbeitet.
Ein Geldbeutel kostet hier ca. Fr. 120.-. Wir kaufen uns
einen Schlüsselanhänger mit magenta Straussenfedern
und ein Computerabstauber auch mit Federn. Die Fe-
dern werden den erwachsenen Tieren von Zeit zu Zeit
abgeschnitten, denn diese wachsen wieder nach. Der
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 45
Federschmuck wird grösstenteils nach Rio für den Kar-
neval und ins Moulin Rouge nach Paris verkauft. Es wer-
den hier auch Strausse geritten. Man kann dies bis zum
Eigengewicht von 70kg. Ich verzichte darauf, denn die
Touristen welche am Reiten sind sehen nicht wirklich
glücklich aus. Nach dieser 1 stündigen interessanten
Führung fahren wir weiter.
In Oudtshoorn wollen wir ein kleines Mittagessen ein-
nehmen. Zu Marios Verdruss müssen wir auf unsere 2
Salate und die Knoblauchpizza fast eine Stunde warten.
In dieser Zeit hätten wir schon längsten noch einkau-
fen können. So machen wir dies dann danach. Leider hat
es hier wieder mal nicht alles an Lebensmittel die wir
wünschen, so müssen wir dann eben andernorts noch-
mals einkaufen. Der Ölstand beim Camper leuchtet
schon wieder auf. Wir gehen tanken und kaufen noch-
mals einen Liter Öl ein.
Über den Outeniqua Pass präsentiert sich unter uns in
der Ferne George und das Meer.
Ein wunderbarer Ausblick. Langsam fahren wir den
steilen Berg hinunter, denn mit dem Wohnmobil geht
dies nicht zu schnell. Unten angekommen fahren wir di-
rekt auf einen Spar zu bei welchem wir nun noch den
Rest kaufen. Der Parkplatzwärter teilt und dann beim
einladen mit, wenn wir das Wohnmobil nicht mehr
bräuchten würde er dies gerne übernehmen, es sei ja
das ganze Haus darin und dies würde ihm sehr gefallen.
Nun fahren wir via Touristinfo (welche schon geschlos-
sen ist) auf den Camping. Wir sind die einzigen hier und
können somit unseren Standplatz frei wählen. Wir neh-
men den Platz mit der Abendsonne. Schnell hingestellt
sitzen wir noch gemütlich in den letzten Strahlen beim
Apèro. Wir telefonieren via Skype nach Hause, wobei
wieder bei Karin das Internet aussteigt. Wir versuchen
es Morgen nochmals. Wir spazieren noch zum Haupt-
haus in welchem sich eine Pizzeria und ein Bowlingzen-
ter befinden. Wir essen beide einen Teller köstliche
Pasta und erfahren von einer deutsch sprechenden
Mitarbeiterin noch so dies und das über die Gegend
hier. Nun sind wir langsam müde, gehen duschen und
dann in die Federn.
* * * * *
Mittwoch 2.11.2011
Kleider waschen, Eisenbahnmuseum und Bahnfart
Camper, Mount View Resort, George
Koordinaten: -33.97599, 022.44126
7 Uhr Tagewache, die Sonne scheint! Gemütlich sassen
wir bis ca. 10:15 Uhr draussen und genossen die auf-
kommende Wärme. Ich zog noch die Betten ab und
richtete die gesamte Wäsche der letzten 2 Wochen.
Alles in einen Abfallsack verpackt fuhren wir zur Wä-
scherei. Ich hatte eigentlich vor selbst zu waschen.
Dort angekommen fragten wir was denn der ganze Sack
waschen/bügeln kosten würde: für 8,4 kg Wäsche Fr.
16.--. Wir liessen Waschen und Bügeln. Nun fuhren wir
zum George Transport Museum. Nach kurzem Einweisen
hatten wir so parkiert dass auch für andere Fahrzeuge
noch Platz war. Der Parkwächter bekam von uns Rand
20.- damit unserem Auto nichts passiert. Aufgeregt
fragte er uns ob wir denn auch die Fahrt mit dem die-
selbetriebenen Schienenbus (Outeniqua Power Van) ma-
chen möchten. Natürlich wollten wir. So müssten wir
uns beeilen, denn dieser fahre in 7 Minuten ab. Im
Stechschritt folgten wir unserem Führer zur Kasse,
bezahlen schnell die Rand 200.- und bekamen noch die
zwei letzten Plätze im zweiten Wagen. Wir begrüssten
alle im Wagen, 4 Deutsche, 3 Engländer und wir also ein
Europärerwagen. Nun fuhren wir nach einigem umran-
gieren mit weichenstellen von Hand, den Berg hinauf.
Die Reiseleiterin befand sich in unserem Wagen der
Fahrer im anderen. Mit wenigen Worten wurden wir auf
verschiedene Sehenswürdigkeiten und Pflanzen hinge-
wiesen. Bekamen Geschichten erzählt über die Auf-
forstung nach dem Niederbrand des gesamten Gebietes
um 1860 herum. Wir kamen immer höher und die Aus-
sicht wurde immer spektakulärer. In der Ferne sahen
wir Mossel Bay welches wir übermorgen besuchen wer-
den und das schimmernde Meer dahinter. Unter uns lag
die Stadt George, welche 200‘000 Einwohner hat. Wir
fuhren in Schluchten hinein welche üppig begrünt sind.
Die Deutschen vor uns fanden es sehe hier eher aus wie
in der Schweiz als wie Afrika. Wir konnten dem eigent-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 46
lich nur zustimmen, denn Afrika stellen wir uns so vor
wie wir es auf der Safarirundreise gesehen haben. Es
blühen jetzt viele Wildblumen (Ericas usw.) in schil-
lernden Farben: pink, gelb, orange, weiss aber auch vio-
lett und rosa. Nach ca. 1 Stunde Fahrt gab es einen
Halt und wir fuhren wieder den Berg hinunter. Die
Sitzlehnen konnte man einfach umklappen und schon
sass man wieder in Fahrtrichtung. Nach ca. einer vier-
tel Stunde gab es eine Rast auf einem Rastplatz beim
TV/Radio Tower mit dem Panorama weit über George
hinaus. Wir konnten unser Picknick nicht mitnehmen,
wussten wir ersten nicht, dass es eine Pause geben
würde und andererseits hätten wir bei dem Gehetze
auch keine Zeit gehabt dieses vorzubereiten. So be-
gnügten wir uns mit einem Schluck Wasser, welches ich
geistesgegenwärtig am Schluss noch schnell eingepackt
hatte. Nach einer halben Stunde ging dann die Fahrt
wieder weiter. Quitschend und ratternd schlängelten
wir uns dem Tal entgegen. Nach insgesamt 2 Stunden
erreichten wir das Museum in welchem wir uns nun in
Ruhe umsehen konnten. Schöne grosse Loks, vornehm
ausgestattete Reisewagen mit Salons, Badezimmer und
gemütlichen Speisezimmer alle schön dekoriert und
restauriert. Etliche Fotos vergangener Zeiten, als die
Dampfzüge noch fuhren. Die Dampffahrten nach Mos-
sel Bay mit dem Choo-Tjoe Train wurden vor 4 Jahren
wegen zu grosser Brandgefahr und mangelnder Nach-
frage eingestellt und nach Knysna weil das Schienen-
trasse weggespült oder verschüttet wurde. So mussten
wir uns leider mit den alten Fotos begnügen. So gegen
14:30 Uhr fuhren wir wieder zum Camping, machten uns
ein Sandwich und lasen danach gemütlich an der Sonne
unsere interessanten Bücher und die Führer zur Wei-
terreise in den nächsten Tagen. Auch liessen wir das
gesamte Wasser des Campers ab (diese Wagen haben
keine Abwassertanks sodass alles einfach unten am Au-
to in die Wiese läuft) denn dieses stank schon seit Ta-
gen, sodass wir es nicht mehr benutzen konnten. Wir
füllten nun nur etwa 20- 30 Liter auf. Gegen den Abend
konnten wir in sicherer Entfernung der Affensippe
beim Spielen auf dem Gelände zusehen. Fürs Abendes-
sen Rindsteak und Salat (als ich den Salat waschen
wollte und das neu aufgefüllte Wasser in die Schüssel
goss, hatte dies eine eigentümliche Farbe und war vol-
ler Sand, ich holte daraufhin neues Wasser beim WC-
Haus) begaben wir uns wieder nach drinnen, denn so-
bald die Sonne verschwunden ist wird es ungemütlich
kalt.
* * * * *
Donnerstag 3.11.2011
Golf spielen, Wäsche zurück holen
Camper, Mount View Resort
Koordinaten: -33.97599, 022.44126
Um 6:30 Uhr schaute ich zum Fenster raus und ent-
schied mich noch nicht aufzustehen. Ausserdem war es
im Wagen gerade mal 15 Grad, was mich nicht aus dem
warmen Bett trieb. So las ich noch ein bisschen wäh-
rend Mario mir einen Kaffee am Bett servierte und
dann versuchte draussen zu sitzen. Nachdem aber die
Sonne nur sehr kurz vorbei schaute kam dann Nebel
auf, welcher ihn wieder in die gute warme (nachdem wir
den Heizbläser aufgestellt hatten) Stube trieb. Wir
frühstückten das erste Mal drinnen, denn das Wetter
wollte noch nicht so recht. Ich trug wieder einmal Ta-
gebuch nach während Mario am Lesen war. Wir gehen
heute Golf spielen. Wir wollten auf den 4 x 18 Loch
Platz von Fancourt. Schon beim Vorfahren sahen wir
den livrierten Torwart am Eingang stehen und dachten
uns, dies wird wohl nichts. So war es dann auch, der
Platz sei komplett voll. Wer‘s glaubt wird Seelig. Wir
wendeten und steuerten den nächsten Platz per GPS an.
Bei diesem war der Parkplatz schon rammel voll. Sie
haben heute ein Turnier wir sollen es doch auf dem
Kingswood Platz probieren, welcher sich hinter unserem
Camping befindet. Dort wurden wir freundlich empfan-
gen, meldeten uns an und konnten starten wann wir
wollten. Für 2 Personen 18-Loch mit Buggy (Elektromo-
bil) Fr. 55.—. ein Spotpreis, bei uns in der Schweiz kos-
tet der Buggy alleine fast so viel. Der Platz sei zu lang
um zu laufen sagte man uns. Dem konnten wir am
Schluss zustimmen, denn die Wege von Loch zu Loch
waren zum Teil sehr lang. So genossen wir unser Spiel
auf diesem schön angelegten, neuen Golfplatz bei wel-
chem der Start am Loch 18 beginnt.
Danach ging‘s zur Wäscherei bei welcher unsere Wä-
sche schon frisch gewaschen und gebügelt auf uns war-
tete. Wir gaben ein rechtes Trinkgeld und fuhren zum
Camping. Dort angekommen stürzte sich Mario sofort in
die Küche um Bolognese zu kochen. Schon bald wehte
mir draussen beim Lesen ein verführerischer Duft um
die Nase. Von der anderen Seite wehte mir immer mal
wieder der üppige Duft des Raintrees um die Nase. Ein
lila blühender Baum welcher aber gleichzeitig orange
Kügelchen regnen lässt. Leider brauchte es noch über 2
Stunden bis zum Essen – gut Ding will Weile haben -
insbesondere seine Bolognese. Vor und über mir pickten
oder krächzten immer mal wieder die Hadidasvögel
(grau-schwarze, langschnäbelige Ibisse) um die Wette,
was mich beim Lesen aufschrecken lies. Das Wetter
hatte beim Golfen komplett aufgetan doch am Abend
wurde es wieder bewölkt, sodass wir uns in den Wagen
verziehen mussten. Die Spaghetti Bolognese wurden
super gut. Mit gut gefüllten Bäuchen machten wir uns
danach noch an den Abwasch, spielten noch ein biss-
chen Karten und gingen dann in die Federn. Wenn das
Wetter gut ist gehen wir morgen nochmals Golfen und
fahren danach weiter an die Küste. Die Affenbande
traute sich heute Abend, als wir im Wagen waren, fast
ganz zu uns. Als sie nichts Interessantes fanden suchte
sie wieder das Weite, was uns auch lieber ist.
* * * * *
Freitag 4.11.2011
Golfen, Eisenbahnfriedhof in Mossel Bay,
Camper, Buffalo Bay
Koordinaten: -34.08894, 022.97645
Wir fuhren nochmals auf den gleichen Golfplatz und
spielten eine weitere Runde. Das Wetter war sehr win-
dig was aber nicht als Ausrede für unser schlechtes
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 47
Spiel gelten konnte. Zwischen 12 und 13 Uhr fuhren wir
nun weiter ans Meer. Unser Ziel als erstes war der
Bahnhof von Mossel Bay. Nach einmaligem Umrunden
desselben fanden auch wir nun den schlecht ange-
schriebenen Eingang. Bei der Pförtnerin trugen wir uns
ins Buch ein (es hat hier an jedem Eingang, zu was auch
immer, einen Pförtner mit einem riesigen Buch in wel-
chem man sich mit Name, Autonummer und Unter-
schrift eintragen muss, wer weiss für was?) und fingen
an umher zu laufen.
Unsere Herzen schmerzten bei diesem Anblick. Überall
standen still und ergeben vor sich hin rostend einstmals
wunderschöne Dampflokomotiven herum. Auch Perso-
nenwagen aus längst vergangener Zeit fristen hier ih-
rem Ende entgegen. Wir liefen und fotografierten die-
sen ferrophilen Friedhof in welchem zwischen 20-30
Loks und 10-20 Wagons stehen. Fast alle Dampfloks
sind noch voll mit Kohle beladen wie wenn sie gleich ein-
gefeuert würden, aber auf einzelnen Tendern wachsen
schon kleine Sträucher. Wir fantasierten wie wir diese
Unmenge Kohle per Container zum DVZO verladen
könnten. Wir könnten damit die nächsten 10 Jahre
rumfahren. So nahmen wir diese Kolosse vergangener
Zeit mit Kamera und Herzen in uns auf. Denn ein Beam-
ter teilt uns mit, dass nächstes Jahr alles in den
Shredder zur Eisenverwertung kommt und das ganze
Bahnhofsgelände eingeebnet wird.
Wehmütig verliessen wir diesen Ort und fuhren den
Schienen entlang (soweit möglich) Richtung Knysna.
Über teilweise grässlich wacklige Wellblechpisten mit
15km/h krochen wir dahin. Unser gesamtes Inventar
wurde kräftig geschüttelt und durcheinander gebracht.
Die Ölanzeige beim Auto löschte nun überhaupt nicht
mehr aus und der Motor fing leicht an zu pfeifen, was
uns nicht gerade freudig stimmte. Wir schafften es
trotzdem noch auf unseren Camping Buffalo Bay direkt
am Meer. Wir suchten uns zwischen den wenigen ande-
ren Wohnwagen einen Platz direkt am Meer aus. Das
Wetter war windig und bewölkt mit teilweisen Schau-
ern am Abend. So assen wir drinnen Rindfilets mit
Knoblauchkartoffeln, davor eine Avocado. Ich habe
langsam genug von Fleisch und werde in den kommenden
Tagen was anderes Essen. Die Sanitäranlagen sind hier
wieder sehr sauber und angenehm temperiert. Kosten
für 3 Nächte Rand 555.- (Fr. 62.--)
* * * * *
Samstag 5.11.2011
Relaxen, Strand geniessen
Camper, Buffalo Bay
Koordinaten: -34.08894, 022.97645
8 Uhr Tagwache. Die Sonne lachte schon teilweise
durch die Wolken. Wir frühstückten draussen in Be-
gleitung diverser Vögel welche auf einen Happen hoff-
ten. Ein kleiner grauer frecher Vogel kam, als nichts
abfielt, noch im Camper nachschauen ob nicht doch
noch was zu holen wäre. Ohne Angst setzte er sich
auch auf Marios Knie und sah ihn erwartungsvoll an.
Nach dem Abwasch und einem bisschen Lesen gingen
wir zu Fuss zum Einkaufzentrum in der Nähe. Leider
hatte dieses überhaupt keine Frischwaren, sodass wir
schnell fertig waren. Im Restaurant in welchem wir
heute Abend essen wollten hat die Küche ab 17:30 Uhr
geschlossen. So fiel auch dies aus. Wir werden schon
was Essbares zusammenstiefeln heute Abend, denn zum
Wegfahren und Einkaufen hatten wir heute überhaupt
keine Lust.
Wir genossen einen Tag am Meer an der Sonne welche
heiss auf uns niederbrannte. Wir versuchten das erste
Mal den Sonnenstoren vom Auto zu montieren. Es ge-
lang uns nicht. Alle Stangen flogen uns nach der Befes-
tigung um die Ohren. Der Wind war auch sehr böig oder
aber wir hatten das System noch nicht begriffen. Nun
versuchte Mario noch den Sonnenschirm aus, mal
schauen wir lange dieser hält bevor er in Richtung Meer
fliegt.
Das rauschende Getöse herannahender Wellen erfreu-
te all unsere Sinne während wir immer wieder skeptisch
nach unserem Sonnenschirm "schäächten". Wir trauten
der Sache noch nicht so ganz, so nahm Mario die mit-
gebrachten Bänder raus und montierte diese am Stän-
der. Der Schirm stülpte sich immer mal wieder auf die
Aussenseite was wir gelassen entgegennahmen und wie-
der richteten. Mario hatte noch kein Sitzleder und
füllte wieder einen Liter Öl in den Wagen. Am Montag
werden wir eine Garage aufsuchen um alle Flüssigkeiten
im Motor zu überprüfen, denn wir haben keine Lust
dann irgendwo im Nirwana stehen zu bleiben. Er machte
dann noch ein SMS an unseren Vermieter um nach zu
fragen ob wir noch anderes kontrollieren sollten. Die
Antwort kam dann einige Stunden später. Es sei normal
das der neue Motor bis Km 10‘000 noch nicht ganz rund
laufe. Wir sollen weiter Öl auffüllen und ansonsten
nicht weiteres unternehmen. So bleibt uns der Weg zu
Garage erspart. Am Abend sassen wir wieder drinnen
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 48
den es windete so fest, dass unser Camper wie ein Boot
hin und her geworfen wurde.
Ein Mann war vor uns am Felsenstrand, am grosse un-
förmige leicht unangenehm riechende Ballen suchen.
Worauf wir uns zu ihm gesellten und fragten für was
diese den gedacht seien. Ob man sie essen könne.
Freundlich erklärte er uns, dies seien Fischköder und
schnitt einen Ballen auf. Zum Vorschein kam lachsfar-
biges Muschelfleisch, welches sie in einer alten Flasche
sammelten um dann zum Fischen zu gebrauchen.
Beim einem Risotto und einem Glas Wein beschlossen
wir diesen Tag.
* * * * *
Sonntag 6.11.2011
Delfine beobachten, Relax, Planung Wohnwagen
Camper, Buffalo Bay
Koordinaten: -34.08894, 022.97645
7:45 Uhr waren wir schon wieder wach und genossen
unseren ersten Kaffee an der Sonne mit nur ganz wenig
Wind. Auch heute machten wir einen gemütlich faulen
Tag. Schon bald schwammen vor uns in der Buch 2 Del-
fine vor und zurück. Wir erfreuen uns an deren Anblick
ohne Kamera. Nun hatten wir Zeit um unseren zukünf-
tigen Wohnwagen im Grundriss zu planen. In reger Dis-
kussion vertieft machten wir unser erstes Gerüst die-
ses kleinen Hauses. Wir werden wohl in naher Zukunft
nochmals nach Stuttgart an die grosse Campingmesse
fahren um uns alle Anbieter anzusehen, was diese zu
bieten haben. Sehr wahrscheinlich gibt es dieses uns
vorschwebende Model so nicht zu kaufen, sodass wir
dann einen Mix machen müssen.
So ging unser Tag heute geruhsam von statten. Zum
Mittagessen gab es ein Restenplättchen welches wir an
der Sonne verzehrten. Mario klopft zwischendurch mal
den Zentimeter dicken Dreck von den Radkasten wel-
cher sich dort nach unserer Morastdurchfahrt verfes-
tigt hatte. Es kamen links von uns noch 3 Nachbarn da-
zu, wobei die einen nach einigen Stunden schon wieder
alles einpackten und wegfuhren.
Die vorwitzigen kleinen Vögel welche kopfwackelnd um
uns herumliefen waren auf der Suche nach Essbarem.
Wir mussten immer wieder schauen, dass sie nicht in
den Wagen hüpften und sich dort was Essbares such-
ten. Mario putzte soeben die Scheiben unseres Autos
mit Wasser, ein bisschen ungeschickt, denn nass sind
am Schluss auch sein T-Shirt und die Trainerhosen. Na,
es muss halt alles gelernt sein, auch das Putzen, aber
die gute Absicht ist die die zählt. Ich lass ihn mal wei-
termachen und schreibe das Tagebuch in dieser Zeit.
Immer mal wieder konnten wir dem Cockerspaniel der
Besitzer beim Mövenjagen zuschauen. Am Abend wärm-
ten wir uns noch den Rest Risotto auf, tranken Bouillon
und Kaffee um uns aufzuwärmen und das war‘s dann
auch schon. Nach einigen Kartenspielen, bei welchen
Mario immer mehr Punkte machte als ich beenden wir
diesen gemütlichen Tag.
* * * * *
Montag 7.11.2011
Knysna, Mitchell's Brewery, Cape St. Francis Park
Camper, Arch Rock Caravan Park
Koordinaten: -34.00277, 023.4623
So gegen 9 Uhr fuhren wir nach Knysna zum Bahnhof.
Doch leider war auch dort fast nichts mehr von der
ehemaligen Eisenbahnpracht zu sehen. Der Bahnhof war
verlassen, auf den Geleisen standen parkierte Autos
und nur noch 3 alte Personenwagons mit wunderbar ge-
schmiedeten Verzierungen welche nun still vor sich hin
rosteten.
Wir besuchten die Mitchell‘s Brauerei welche uns dann
eine Privatführung um 10:30 Uhr machte. Hier werden
pro Sud 3600 Liter zu 7 verschiedenen Bieren verar-
beitet. Ein weiteres Leichtbier von 2% wird in nicht an-
geschriebenen Flaschen an vorbeikommende Arbeiter
für wenig Geld verkauft. Nachdem wir dann von allen
Bieren eine Kostprobe nehmen durften, kaufte sich
Mario noch einen Faserpelz und ein T-Shirt und natür-
lich noch 8 Liter Bier. Hier wird das Bier in PET Fla-
schen abgefüllt, einen grossen geschmacklichen Ein-
fluss konnten wir nicht feststellen. Mal sehen ob so ei-
ne Abfüllvariante auch bei uns bald zu finden ist. Auf
einen halben Liter Gratisbier nach der Degustation ha-
ben wir dann danken verzichtet.
Wieder zurück am Bahnhof und Hafen gingen wir dann
erst mal etwas essen. Austern (welche hier aus der Ge-
gend sind) Sushi, Sashimi und einen grossen gemischten
Salat genossen wir mit Blick auf den Hafen. Nun ging‘s
wieder ein Mal ans Einkaufen mit meiner ellenlangen
Liste, denn uns war fast alles ausgegangen. Früchte,
Gemüse, Fleisch, Käse usw. stapelten sich in unserem
Einkaufswagen, was dann doch nur Fr. 60.- kostete. Al-
les irgendwo verladen und verstaut fuhren weiter zum
Cape St. Francis Park. Nach einer Eintrittsgebühr von
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 49
Rand 60 zusammen, fuhren wir zum Parkplatz, welcher
gerade am Umbau ist und somit nicht sehr viel Platz
bot. Doch wir fanden eine kleine Ecke für unser Ge-
fährt. Nun liefen wir mit Karte und Fotoapparat aber
ohne Wasser den angegebenen Pfad entlang. Angegeben
waren ca. 3-4 km zu laufen was uns nicht viel deuchte.
Aber eben wie es so ist, es ist nicht alles so wie es
scheint. Wir liefen nun freudig diesem verwinkelten
Pfad weit oberhalb der Felsküste entlang mit einer
wunderbaren Aussicht immer weiter. Jede Abzweigung
war gut beschildert. Beim Seal Point konnten wir wirk-
lich tief unter uns im Wasser ganze Kolonien Seehunde
beim Spielen im Wasser betrachten. Nun stieg der Pfad
nahe am Fels entlang ungesichert immer mehr an, bis
auf 120 MüM. An der prallen Sonne ohne Wind kamen
wir dann ganz schön ins Schwitzen. Zwischendurch
ging‘s wieder durch ca. 2,5 m hohe Wälder welche ein
bisschen Schatten boten um dann über einen grossen
Tiefsandabhang zum Meer hinunter zu gelangen.
Mit gefüllten Schuhen kamen wir unten an. Der Anblick
war gigantisch schön. Eine natürliche Landzunge um-
spült von Wasser breitete sich vor unseren Augen aus.
Ein leicht erhöhter sandiger und am Schluss über Fel-
sen balancierender Weg führte uns dann zurück zum
Seal Point. Nun noch eine Steigung von 60 Metern ge-
rade rauf und schon hatten wir es geschafft. Beim Wa-
gen stürzten wir dann jeder einen halben Liter Wasser
runter.
Glücklich und zufrieden führte unser Weg nun mit ei-
nem Abstecher beim Spar, um den Rest der Sachen
noch einzukaufen, zum Camping Arch Rock. Am Ende ei-
ner Sackgasse führte ein schmaler und nicht sehr ho-
her Weg zum eventuellen Camping. Denn auf der Fahrt
hierher wollten wir eigentlich auf den Dune Park wel-
cher aber kein Camping mehr war. So lief Mario alleine,
er sagte ich solle beim Wagen bleiben, den Weg nach
hinten. Nach kurzer Zeit hörte ich schon den ersten
Hund bellen, weshalb ich ihm auch angeboten hatte
mitzukommen. Lange Zeit verstrich, sodass ich mich
schon fragte ob er gefressen worden sei. Aber nein,
heiter und stolz erreichte er unseren Wagen unver-
sehrt. Er habe schon alles bezahlt (150 Rand, ohne
Quittung, ohne Registrierung – auch das geht) sei aber
von zwei riesigen Hunden angebellt worden (da dachte
ich mir das müssen Riesenschnauzer oder Dogen sein)
aber er habe sie auf ihren Platz verwiesen. Die Besit-
zerin sagte die Hunde bellen heute alle an auch sie sel-
ber werde angebellt. Wir fuhren hinein und was sah ich
dort, einen hellen Labrador (kniehoch) und einen etwas
kleineren hellbraunen Kurzhaarhund, von wegen riesig
aber bellen konnten sie wie die Grossen. Wir bezogen
einen Platz und tranken als erstes in der untergehen-
den Sonne ein Bier von Mitchell's. Einmal zum Strand
und zurück und schon wieder bellt uns der Kurzhaar-
hund an. Ich winke in zu mir, er wollte doch nur ein paar
Streicheleinheiten, danach hatte die Bellerei auch nach
nochmaliger Begegnung ein Ende. Wir machten uns fein
für den Ausgang, denn vor dem Camping in 2 Minuten
Gehdistanz befindet sich ein Restaurant mit verschie-
denen Spezialitäten und einer Terrasse mit Abendson-
ne. Freudig gingen wir frisch gestriegelt zum Restau-
rant. In der Küche bei welcher wir vorbeikamen tat
sich nichts, komisch. Beim Eingang stand eine grosse
Tafel, wegen Stromausfall den ganzen Tag ist heute
geschlossen. Sehr schade, wir hatten uns gefreut beim
Abendglühen und fantastischer Aussicht aufs Meer
hier zu speisen. Wir versuchten noch ein Auge hinein-
zuwerfen ob vielleicht nicht doch noch jemand da ist,
leider nicht. So liefen wir zurück wobei mir ein grösse-
rer Hund freundlich sabbernd entgegenlief. Ich klärte
Mario auf, dies verstehe ich unter einem grossen Hund.
Für ihn sehen alle Hunde gleich gross und bedrohlich
aus, bekam ich als Antwort. Wieder beim Camper zu-
rück, im Trainer nun machten wir unsere vorgesehenen
Gschwellti mit Käse. Draussen genossen wir nun auch
dieses bekömmliche Mahl. Nach dem Abwasch waren
wir dann gut müde und gingen in die Federn.
* * * * *
Dienstag 8.11.2011
Bloukrans Pass, Tsitsikamma National Park
Camper, Storms river Mouth Rest Camp
Koordinaten: -34.02294, 023.88705
7:45 Uhr ein-, zweimal wuff, wuff - unser persönlicher
Weckdienst meldete sich zurück –„ Ich wäre dann wie-
der hier für ein paar Streicheleinheiten“. Ein ausgiebi-
ges Frühstück zuerst an der Sonne, danach mussten wir
uns in den Schatten verziehen, denn es ist schon zu
heiss. Je weiter wir nach Osten kommen, umso früher
geht die Sonne auf, denn Südafrika hat nur eine Zeit-
zone. Nun schrieb ich noch Tagebuch nach und Mario
diskutierte mit unserem Nachbarn (Pensionär aus dem
Inland von Südafrika, welcher nun monatelang mit sei-
ner Frau und einem Zelt unterwegs ist) was wir unbe-
dingt noch auf dem Weg nach Durban anschauen müs-
sen. Auch bekamen wir von ihm noch einen kleinen Füh-
rer geschenkt mit Sehenswürdigkeiten. Er sagt uns wo
wir nicht übernachten sollten wegen der grossen Krimi-
nalität welche seit 10 Jahren zugenommen habe. So ge-
gen 10 Uhr fuhren wir ab. Über eine unbefestigte
Strasse ging es den Berg rauf. Wir fuhren den
Bloukrans Pass hinauf obwohl unten angeschrieben
stand, dass dieser geschlossen sei. Unser Nachbar vom
Camping hatte diesen schon mit einem normalen Merce-
des in der letzten Zeit gefahren und dies sei überhaupt
kein Problem mit dem Wohnmobil. So fuhren wir dieses
wildromantische urwaldähnliche Tal hinauf. An kleinen
cognacfarbenen Flüsschen vorbei über noch gut erhal-
tene Brücken. Die Strasse war von kleinen Steinabbrü-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 50
chen leicht verschüttet und aus dem Teer spriessten
schon die ersten Gräser, sie war gut befahrbar aber
nicht gepflegt. Kurz vor dem Erreichen des Passes fuh-
ren wir auf einen bewachsenen Erdwall zu, bei dem aber
rechts eine Durchfahrt gemacht wurde. So passierten
wir dieses letzte Hindernis ohne Probleme.
Wir fuhren nun weiter in den Tsitsikamma National
Park, wo wir uns den Camping und Park zuerst anschau-
en konnten und danach zahlen mussten. Dies machten
wir und entschieden uns hier für 2 Nächte (Fr. 80.-
inkl. Parkeintritt) zu bleiben. Der Stellplatz für unse-
ren Camper war direkt an der Felsenküste des Meeres.
Volle Sonne, Wind und volle Aussicht – genau was wir
lieben. Nachdem wir uns zur Anmeldung hochgewürgt
hatten, denn unser Turbodiesel funktioniert im zweiten
Gang nicht mehr, rollten wir dann ohne Probleme den
steilen Hang wieder hinunter.
Freudig platzierten wir unseren Wagen auf dem ausge-
suchten Platz und wollten den Stecker anschliessen. Er
passte nicht. Schnell fragten wir einen Arbeiter der an
der Pumpe des vor uns liegenden Pools mit Meersicht
am arbeiten war, ob es im Shop auf dem Gelände evtl.
einen Übergangsstecker zu kaufen gäbe. Er sagt dies
sei so. So packten wir alles wieder zusammen fuhren
zum Shop und kauften ihn. Wieder zurück genossen wir
unseren vorbereiteten griechischen Salat. Einen Kaffee
und Mario machte ein Telefon an unseren Vermieter
wegen dem Turbo. Nun warten wir auf den zweiten
Rückruf, denn er musste zuerst mit dem Werkstatt-
chef sprechen und melde sich wieder. Unterdessen sa-
hen wir vor unserer Nase aber leider doch in recht
grosser Distanz Wale springen und vorbei schwimmen.
Bei wolkenlos blauem Himmel schauten wir den giganti-
schen Brechern, welche sich an der Felsenküste auf-
werfen zu. Ich machte noch einen kurzen Schwatz mit
der Belgierin (sie sind auch 5 Wochen unterwegs von
Kapstadt nach Johannesburg) welche wir schon 2 Tage
vorher auf dem letzten Camping gesehen hatten. Eine
mit Kopftuch bedeckte Frau fragt uns um welche Zeit
den die Wale hier an der Küste zu sehen seien. Wir sa-
gen zu jeder Zeit, denn soeben sahen wir einen Blow
vor uns.
Mario erhielt nun vom Campervermieter die Mitteilung,
dass auf Grund der Beschreibung an der Elektronik was
faul sei. Nun werden wir am Donnerstag zwischen 13-14
Uhr im 150 km entfernten Port Elizabeth sein müssen
um den Wagen in die Werkstatt zu bringen. Das Prob-
lem scheint elektronisch zu sein und innert kürzerer
Zeit zu lösen sein. Wir werden sehen, wie kurz in Afri-
ka kurz ist. Im Laufe des Nachmittags sahen wir noch
diverse Wale in der Ferne springen. Ich machte noch
einen Schwumm im Pool welcher so um die 20 Grad
warm ist, aber dafür so um die 30 Meter lang. Zum
Abendessen konstruierte Mario in der Steinfeuerstelle
mit unserem Gasgrill einen behelfsmässigen Ofen damit
unsere Hühnerbeine gut durchgebraten wurden. Das
Essen, selbst auf dem heissen Grill, musste jede Minute
bewacht werden, denn die Möwen sind schnell, frech
und verfressen. So assen wir gemütlich draussen beim
Sonnenuntergang welcher leider durch die aufkommen-
de Bewölkung nicht ganz so spektakulär ausfiel wie er-
hofft. Trotzdem war die Stimmung mit der nebligen
Gischt welche sich über die dunklen Felsen in der Ferne
ergoss fast mystisch zu nennen.
* * * * *
Mittwoch 9.11.2011
Tsitsikamma National Park
Camper, Storms river Mouth Rest Camp
Koordinaten: -34.02294, 023.88705
In der Nacht regnet es zum Teil heftig. Heute wurden
wir am Morgen vor 6 Uhr von auf unserem Dach herum-
täppelnden Möwen und pfeifenden Klippschleifern und
Vögeln neben unserem Wagen geweckt. Es regnete noch
immer und so beschlossen wir noch ein wenig zu dösen.
So gegen 8 Uhr sprangen wir dann aus den Federn, denn
der Hunger nagte im Magen. Nach einem ausgiebigen
Frühstück sassen wir leider immer noch drinnen und
warteten auf besseres Wetter. Ich schrieb am Tage-
buch und Mario sortierte Fotos aus. Bei leicht sich
besserndem Wetter putzte Mario noch unsere Toilette
und machte den ganzen Abwasch, während dem ich am
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 51
Tagebuch korrigieren und schreiben war. Vor uns
schwamm eine Delfinschule von ca. 30 Tieren vorbei
und in der Ferne konnten wir schon wieder Wale sprin-
gen sehen.
Mit Früchten und Wasser bepackt machten wir uns auf
den Weg zu den Hängebrücken. Das Wetter war immer
noch veränderlich aber nicht mehr regnerisch. So lie-
fen wir der Strasse entlang etwa eine Viertelstunde bis
zum Restaurant und danach in den Urwald hinein zu den
Brücken. Der Weg führte uns über Holzstege rauf und
runter durch üppigste Vegetation. Callas wachsen hier
üppig und wild an den Hängen. Die Blüten sind teilweise
sehr gross mit vielen Bienen und anderen Insekten dar-
in. Nach ungefähr 900 Meter ging es dann den Berg
hinunter in einen Fjord über welchem 3 verschiedene
Hängebrücken angebracht sind. Schwingend überquer-
ten wir diese, verzehrten unsere mitgebrachten Früch-
te und stiegen wieder denselben Weg hinauf zurück
zum Restaurant. Dort schauten wir uns den Shop an,
kauften und ein Magnum Glace und liefen wieder zum
Camping.
Kurze Zeit sassen wir noch draussen, doch das Wetter
wurde immer schlechter, sodass wir uns dann in den
Wagen verzogen. Bald setzten dann auch schon wieder
Regenschauer ein. Ein bisschen Lesen, spielen und da-
nach kochten wir unser Abendessen, Spaghetti Carbo-
nara welche auch dieses Mal wieder vorzüglich
schmeckten.
* * * * *
Donnerstag 10.11.2011
Lange Fahrt im kleinen Gang in die Garage
Hotel, Beach Hotel Port Elizabeth
Koordinaten -33.9822, 025.6857
7 Uhr Tagwache. Es regnete leider noch immer, sodass
wir unser Frühstück drinnen einnahmen und nach dem
Abwasch losfuhren. Im ersten Gang den Berg hinauf,
der Turbo funktionierte nur noch teilweise im dritten
Gang. So fuhren wir nach Port Elizabeth mit sehr limi-
tiertem Tempo in die Maritim Mercedes Garage, welche
sich im Industriequartiert befindet. Dort fanden sie
sofort heraus, dass der ganze Turbo ausgewechselt
werden musste. Mario musste dann im Büro den Ar-
beitsauftrag fassen. Der Turbo wurde bestellt, treffe
aber erst morgen Freitag ein. Wir sollen uns um ca. 16
Uhr wieder hier einfinden. Nun mussten wir ein Hotel
organisieren lassen. Beverly vom Büro organisierte uns
den Transport und das Hotel. So trafen wir um ca. 14
Uhr im Beach Hotel ein. Dort assen wir nach dem Zim-
merbezug einen ausgezeichneten Cesar- und einen lau-
warmen Gemüsesalat. Danach machten wir ein Nicker-
chen und schauten uns unsere Mail an, telefonierten
noch mit den Eltern und schickten dann auch noch un-
ser aktuelles Tagebuch. Nach einem ausgiebigen Bad
meinerseits liefen wir ein paar Schritte zu einem gut
abgesicherten Boardwalk, in welchem sich neben einem
Casino diverse Läden und Restaurants befinden. In der
Bar nahmen wir unseren Apèro und dislozierten dann ins
angrenzende japanische Restaurant um dort am Tempa-
niaki eine Seafoodplatter zu geniessen. Unser Privat-
koch verwöhnte uns mit gut gewürzten und auf den
Punkt zubereiteten Fisch und Meeresfrüchten mit di-
versen Gemüsen und Reis. Wieder im Hotel genossen
wir unseren Aufenthalt im gemütlichen Zimmer mit
Bad, welches wir auf dem Camping zwar auch haben,
aber eben nicht so gross und nah beinander.
* * * * *
Freitag 11.11.2011
Ozeanarium, Wagen mit neuem Turbo abholen, Port
Alfred
Camper, Medolino Caravan Park
Koordinaten -33.60248, 026.88956
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bei
windigem und regnerischem Wetter Richtung Strand
auf. Mit dem Wind liefen wir zum Ozeanarium welches
wegen Geldmangel das Delphinarium und sonstige Aus-
senattraktionen geschlossen hat. So konnten wir aber
das nebenanliegende grosse Museum mit lebenden
Schlangen besuchen. Neben der Evolutionsgeschichte
Afrikas, Seefahrergeschichte, ausgestopften Tieren
und Filmen über das Delphinarium hatte es Ausstellun-
gen welche überhaupt nicht zusammenpassten aber
trotzdem interessant waren. Schädel von Tieren und
Menschen, Kleider verschiedener Kulturen, Kinderwa-
gen aus vergangener Zeit, Fotoapparate vom Anfang bis
in unsere Zeit, eingelegte abnorm gebildete Tiere usw.
Wir hatten über 2 Stunden so einiges zu betrachten.
Danach liefen wir wieder zum Strand wo wir uns einen
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 52
Kaffee bestellten und die Aussicht auf das raue Meer
und einer grossen Surferschule, welche in einem Af-
fentempo an uns vorbeiflitze, zuschauten.
Wieder im Hotel lasen wir noch ein wenig um dann um
14 Uhr ein Mittagessen einzunehmen. 14:40 Uhr war
unser Shuttle zur Garage schon bereit, sodass wir dann
schon um 15 Uhr unseren frisch geflickten und sogar
geputzten Wagen entgegennehmen konnten. Da wir nun
früher als geplant abfahren konnten fuhren wir direkt
zu unserer nächsten Station, nach Port Alfred auf den
Medolino Caravan Park. Auf der Fahrt ging es bergauf
und bergab was nun für unseren Wagen überhaupt kein
Problem mehr darstellte. So genossen wir trotz
schlechtem Wetter die sich abwechselnde Landschaft.
Riesige, farblich bunt gemischte Rinderherden dominie-
ren hier die Gegend. Überall wurde auf den endloslan-
gen Feldern das Emd eingebracht. Die alte Schmalspur-
linie des Appletrains, welche komplett überwachsen ist
begleitete uns auf einem Teil der Strecke. Tafeln wel-
che ankündigten wir fahren auf die Sunshinecoast zu,
kamen uns bei diesem schlechten Wetter eher höhnisch
rüber. Auch sonst sind die Tafeln hier am Strassenrand
für uns eher sonderbar. Hatte es doch eine ganze Serie
Tafeln am Strassenrand mit den 10 Geboten darauf
oder eine Tafel mit einer Faust zum Autostoppen was
auf einer bestimmten Strecke verboten ist. So er-
reichten wir unser Ziel ohne Zwischenfälle. Ein wunder-
schöner Zeltplatz fast mitten in Port Alfred. Wir wer-
den die nächsten 3 Nächte (Rand 600.-) hier bleiben.
Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und gut instand
gehalten. Die Stellplätze sind durch Büsche und Bäume
abgetrennt und überall blühen Blumen. Es hat einen
grösseren Teich hier und daneben einen Swimmingpool.
Wir richteten uns ein uns genossen unser Abendessen
Lamm und Gemüse drinnen, denn es regnetet schon
wieder leicht.
* * * * *
Samstag 12.11.2011
Shopping,
Camper, Medolino Caravan Park, Port Alfred
Koordinaten -33.60248, 026.88956
Tagwache so gegen 8 Uhr. Die Vögel um uns herum
machten einen solchen Krach, dass wir nicht länger
schlafen konnten. Teilweise tönt es wie wenn man Äste
absägen würde oder aber ein durchdringendes Ge-
krächze, welches einem in den Ohren schmerzte. Wun-
derbarer Sonnenschein – aber kurz nach dem Morgen-
essen regnete es dann schon wieder. Wir gingen heute
wieder einmal Grosseinkauf machen in einer grossen
Einkaufsmall etwas ausserhalb der Stadt. Dieses gros-
se Einkaufsgebäude ist zwar gedeckt aber ansonsten
offen gestaltet. Sodass an den Palmen im Einkaufzent-
rum drinnen zahllose Webervogelnester hängen in wel-
chen es turbulent zu ging. Wir schauten uns zuerst al-
les an. Kaufen dann Nike‘s für Mario, gingen einen Kaf-
fee mit Kuchen/Scones geniessen und machten dann
beim Spar unseren Einkauf. Auf dem Weg zurück be-
suchten wir den Royal Port Alfred Golf Course wo wir
auf 14:30 Uhr eine Abschlagzeit vereinbarten, denn sie
hatten davor noch ein Turnier. Um 13:45 Uhr liefen wir
vom Camping ab und waren dann in 7 Minuten dort. Wir
konnten schon früher starten. Hier beginnt der Kurs
auf Loch 14 und geht dann rundherum bis wieder zur
13. Ein läuferisch anspruchsvoller Platz (Fr. 55.- für 2
Personen) geht er doch rauf und runter. Die Aussicht
ist teilweise phänomenal über den ganzen Strand, riesi-
ge Sanddünen und das Meer. Neben den zahllosen Vö-
geln hatten wir fast noch eine Privatfusssafari.
Wir begegneten Springböcken, Impalas, Kuhantilopen,
Buschböcken, Perlhühnern und Hasen. Alle Tiere waren
sich Menschen gewohnt, sodass wir sie aus unmittelba-
rer Nähe betrachten konnten. Das Wetter meinte es
gut auf unserer Runde, sodass wir unsere Regenschütze
vergebens mitgenommen hatten. Bei Loch 8 machten
wir beim Kiosk eine Trinkpause, denn wir waren schon
auf die vordere Gruppe aufgelaufen. Nach dem 18. Loch
gingen wir leicht durchgeschwitzt zum nahen Highlan-
der Pub um dort ein Bier zu trinken und fürs Abendes-
sen zu reservieren. Wieder beim Camper, eine kurze
Dusche, ein bisschen ruhen und schon wieder waren wir
mit Taschenlampen bewaffnet auf auf dem Weg zum
Pub welches wir nach 5 Minuten erreichten. Davor hat-
te ich mir den rechten Mittelfinger in der Holztür des
WCs noch schnell und kräftig eingeklemmt, was sau-
mässig schmerzte und sofort blau anlief (vielleicht
muss ich morgen ja dafür nicht abwaschen). In der Ta-
verne der Royal St. Andrews Lodge genossen wir ein
ausgezeichnet gekochtes und liebevoll garniertes
Abendessen. Lachs und Springbockcarpaccio als Vor-
speise, Thaicurry mit Prawns und Reis und langsam ge-
gartes Lamm Shank an reduzierter Tomatensauce mit
Gemüse und Kartoffeln. Dazwischen bekamen wir noch
ein Zitronensorbet serviert. Als dann die Rechnung kam
musste Mario diese zweimal kontrollieren, ob wirklich
alles verrechnet wurde, denn wir bezahlten mit noch 4
Getränken ganze Fr. 35.- für dieses super Abendessen.
* * * * *
Sonntag 13.11.2011
Lotus 7 Treffen, Relaxen,
Camper, Medolino Caravan Park, Port St. Alfred
Koordinaten -33.60248, 026.88956
Wieder ein wunderbarer sonniger Morgen erwartete
uns. Die Vögel wussten, dass heute Sonntag war, sie
machten keinen Krach. Als wir unseren ersten Kaffee
fast fertig getrunken hatten, hörten wir zum wieder-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 53
holen Mal ein tiefes Röhren von einem Motor. So mach-
ten wir uns auf den Weg dieses Geräusch zu erkunden.
Wir trafen auf unserem Camping, teilweise gut aufge-
motzte Lotus Seven, acht Stück davon. Mit röhrenden
Motoren platzierten sie ihre schönen Maschinen etwas
umständlich auf einem Platz, um Fotos zu schiessen.
Mario holte natürlich seine Kamera auch hervor um die-
se Schönheiten zu fotografieren.
Mir wurde es dann irgendwann nach einer halben Stun-
de Wagen platzieren zu langweilig, sodass ich das Mor-
genessen vorbereiten ging. Sie kamen ja ohnehin an un-
serem Platz vorbei zum Ausgang. Sie hatten heute eine
Rally an welcher alle teilnahmen. Ich konnte mich vom
Abwasch nicht drücken, der Finger schmerzt zwar
noch, ist aber funktionsfähig. Wir genossen den heuti-
gen Tag im Halbschatten (wenn die Sonne scheint wird
es sehr heiss und man verbrennt sich trotz Faktor 30
innert Kürze) auf dem Camping. Es war heute auch sehr
windig und immer regnet es mal ein paar Tropfen aus
dem blauen Himmel, man glaubt es kaum. Gegen den
Abend kam wieder vermehrt Bewölkung und kalte Biese
auf. Bei einem heftigen Gewitter, kochten und assen
wir drinnen (Pouletbrüstli, Risotto, Gemüse). Plötzlich
nach dem Abwasch als wir gerade gemütlich Karten
spielen wollten, gab es einen ohrenbetäubenden Knall,
ein Blitz hatte ins Meer eingeschlagen. Kurze Zeit da-
nach hörte ich blupp neben mir, schaute nach links und
wurde aus zwei kleinen Glubschaugen ängstlich gemus-
tert. Ein kleiner Frosch sass auf meiner Autositzlehne.
Ich setzte ihn kurzerhand in den Regen hinaus
* * * * *
Montag 14.11.2011
Sunshine Coast, East London
Camper, PSA Holiday Resort Gonubie
Koordinaten -32.96895, 027.96953
Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und
gingen nochmals auf den Golfplatz Port Alfreds. Wir
spielten ohne Regen aber mit starker Bewölkung unsere
18 Loch, wobei wir diesmal neben den Gazellenarten
noch 3 grosse Landschildkröten betrachten konnten.
Alles wieder im Wagen verstaut fuhren wir ans Meer
um unseren Lunch einzunehmen. Danach ging die Fahrt
ca. 3 Stunden durch abwechslungsreiche Landschaft
nach East London und dann weiter nach Gonubie. East
London gingen wir uns nicht weiter anschauen, sahen
wir doch schon aus der Ferne eine gesichtslose Stadt
welche auch im Führer so beschrieben wurde an uns
vorübergleiten. Den ersten Camping den wir anfuhren
sah schon am Eingang heruntergekommen aus. Wir fuh-
ren einmal durch ihn durch um festzustellen, dass es
überhaupt kein Camping mehr war. Alles war verbaut
mit kleinen Häusern. Wieder am Ausgang peilten wir
den nächsten Camp per GPS an. Von der Hauptstrasse
runter erwarteten uns 4.5 km Gravelroad der schlim-
meren Sorte, sodass wir nach kurzer Zeit wieder wen-
den wollten, dann aber noch den einzigen weissen Mann
dem wir begegneten fragten, ob es denn wirklich einen
Camping dort unten gäbe, denn angeschrieben war
nichts. Er bejahte dies, es habe wirklich einen noch
funktionierenden Camping am Ende dieser Strasse und,
nein eine bessere Strasse dorthin gebe es nicht. So
fuhren wir holpernd, durch Wasser und Mud unserem
Ziel entgegen. Wirklich, die letzten 150 Meter bis zum
Abzweiger mit angeschriebener Tafel (PSA Holiday Re-
sort 155 Rand/Nacht) war dann noch wunderbar ge-
teert. Am Tor empfing uns, wie eigentlich immer, Hun-
degebell. Nach dreimaligem Läuten bequemte sich dann
endlich jemand das Tor zu öffnen. Wir können uns auch
hier den Platz aussuchen, wir seien die einzigen. Bezah-
len sollen wir dann Morgen, denn das Büro sei seit 16
Uhr, wie angeschrieben, geschlossen.
So stellten wir unseren Wagen nahe bei den Toiletten
und an der letzten Abendsonne auf. Wir konnten noch
etwa eine Stunde an der Sonne unseren Apèro nehmen.
Auch konnten wir heute Abend draussen essen
(Rindsteak, Hamburger und Salat). Während des Abwa-
sches fing es dann innert Kürze tropenartig an zu reg-
nen, sodass Mario im Spurt unsere Stühle und alles an-
dere verstauen musste. Während der Nacht klarte es
dann wieder auf.
* * * * *
Dienstag 15.11.2011
durch die Wild Coast
Camper, Cremorne Holiday Resort, Port St. Johns
Koordinaten -31.59892, 029.53228
7 Uhr Tagwache, die Sonne steht schon hoch und ist
warm. Wir kommen nun immer östlicher und die Tage
beginnen dadurch auch immer früher. Bereits um 5 Uhr
ist es taghell. Südafrika kennt keine Zeitzonen wo-
durch sich im Osten und Westen die Sonnenaufgänge
um über eine Stunde verschieben. Nach einem ersten
Kaffee wollten wir uns gemütlich zum vorbereiteten
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 54
Morgenessen niederlassen. Aus dem Augenwinkel nahm
ich eine Bewegung war. Ein Affe und seine gesamte Fa-
milie wollten sich zu uns gesellen. Wir wollten aber kei-
ne Gäste zum Essen. So versuchten wir sie mit ausge-
fahrenem Einbeinstativ in die Weite zu scheuchen. Dies
gelang uns dann aber nach mehrmaligem Drohen erst
nach ca. 20 Minuten. Sie turnten auf unserem Wagen
und den umliegenden Bäumen herum, wie wenn sie nicht
im Schilde führen würden. Glaubten wir aber nicht. So
war unser Morgenessen alles andere als gemütlich.
Nachdem ich in unserem Koffer noch Wasser vom letz-
ten Regen gefunden hatte räumte ich alles aus (gut ist
bei uns alles in Plastikbehälter eingepackt) um es tro-
cken zu legen. Wir denken die eine Oberklappe ist nicht
mehr dicht. So werde ich in Zukunft ein Tuch über den
offenen Koffer legen um das Gröbste abzufangen. Hof-
fen wir jedoch, dass dies nicht mehr notwendig sein
wird, haben wir doch genügend Regen in den letzen Wo-
chen erhalten, wenn auch meist nur für ganz kurze
Zeit. Wir fuhren dann während 6 Stunden Richtung
Port St. Jones. Berge rauf auf fast 1000 m und wieder
runter, durch karge und üppige Regionen. Mit vielen,
teilweise weitverstreuten Dörfern ist diese Gegend
stark bevölkert.
Was auffällt sind die vielen Kinder und Jugendlichen
welche in Uniformen von oder in die Schule gehen.
Rastplätze hatte es keine, so mussten wir dann eben
auf einer Bushaltestelle unser Picknick machen. Dies ist
hier kein Problem, denn diese Haltestellen sind gross
genug für alles Mögliche. Aufpassen musste man auch,
dass man keine Kühe, Hunde, Schafe, Esel, Pferde oder
Ziegen überfuhr. Etliche Kadaver säumten die Strasse.
In Port St. Jones angekommen besuchten wir den ers-
ten Camping, welcher keiner mehr war. Schade denn er
wäre fast am Meer gewesen mit wunderbarem Blick.
Das ganze Dorf sieht heruntergekommen aus. Im Zent-
rum fand heute ein Markt statt sodass wir nur schlei-
chend vorankamen. So aber konnten wir schauen was al-
les angeboten wurde. Einfach alles konnte man hier
kaufen. Von Wurzeln über Früchte, Gemüse, Mützen,
Kleider, Schuhe, lebende Hühner usw. Ein Gewirr von
Farben, Formen und Gerüchen.
So gelangten wir dann wieder über eine Rumpelpiste
zum Camping Cremorne (160 Rand/Nacht) am Umzimvu-
bu River gelegen. Gross und sonnig angelegt. Während
des Apèros hatten wir Besuch von einer Nilgansfamilie
welche uns nach etwas essbarem anquakte. Auch sie
bekamen nichts von uns und zogen dann wieder von dan-
nen. So genossen wir mit schreiben und lesen den Son-
nenuntergang. Gschwellti und Käse konnten wir draus-
sen geniessen bei lauen Temperaturen.
* * * * *
Mittwoch 16.11.2011
Durch die Wild Coast, Golfspiel, Port Edward
Camper, Port Edward Holiday Resort
Koordinaten -31.04595, 030.22729
7 Uhr täppelt es auf unserem Dach. Webervögel liefen
über unseren Köpfen um die Wette. So standen wir auf,
denn auch die Sonne lachte schon in unsere Gesichter.
Nach dem Frühstück fuhren wir durch alpine Land-
schaft (über 1000 Meter hoch) welche uns ans Appen-
zell erinnerte bis nach Port Edward. In den grösseren
Dörfern war immer jede Menge los.
Zahllose Autos versperrten kreuz und quer die Stras-
se, viele Leute liefen herum oder verkaufen ihre Waren
an Ständen auf den Gehsteigen oder auf der Strasse.
Ein kunterbuntes Treiben mit viel Gelächter und Ge-
schrei. Kurz nach der Einfahrt in Port Edward erspähte
ich eine Tafel mit der Aufschrift Golf und Camping.
Nichts wie hin, Mario fuhr einen U-turn beim Lichtsig-
nal und schon waren wir auf dem Weg. Der erst Eingang
beim Golf (Port Edward Country Club) ist wegen Um-
bauarbeiten geschlossen, eine kleine Tafel zeigt uns
den Umweg. Nach dem Einparken ging Mario eine Tee-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 55
time lösen mit Pushbugys (ca. Fr. 24.- insgesamt) für 18
Loch auf der 9 Loch Anlage. Da schon 12 Uhr vorbei
war und wir Hunger hatten, fragten wir nach etwas
essbaren. Ja dies sei zu haben obwohl sie eigentlich
erst ab 13.30 Uhr kochen würden. So bekamen wir je
einen Teigwaren-Thonsalat welcher sehr gut war und
auch sehr günstig (Fr. 2.25/pro Salat). Danach spielten
wir auf diesem hügeligen Golfplatz unsere 2 Runden mit
Spass. Gut durchgeschwitzt machten wir noch einen
Halt beim Kwik Spar um Fleisch und ein paar Kleinigkei-
ten zu kaufen. Ein paar Meter weiter geradeaus und
schon fuhren wir mit Blick nach oben, den der Eingang
war nicht eben hoch, in das Port Edward Holiday Re-
sort. 200 Rand kostet hier die Nacht, den Platz können
wir aussuchen, es seien noch einige frei. So fuhren wir
so nah wie möglich ans Meer hinunter und platzierten
uns an der Abendsonne nahe bei den Toiletten. Nach
dem Bier machte ich eine Dusche, zu welcher ich einen
Schlüssel mitnehmen musste, der leider nicht ganz ein-
fach funktionierte in diesem verrosteten Schloss. Nach
mehrmaligem Probieren ging es dann endlich auf. Flu-
chend trat ich in den Trakt, in welchem sich schon eine
weitere Frau unter der Dusche befand und mir auf
schweizerdeutsch antwortete, das Schloss sei ein biss-
chen harzig. So kamen wir dann nach und nach ins Ge-
spräch während dem wir unsere Körperreinigungen be-
endeten. Beim rauslaufen verabredeten wir uns zu ei-
nem Apèro bei uns. Bei angeregtem Gespräch mit Nicole
und Dieter verstrich die Zeit im Nu, sodass wir alle
schon heftiges Bauchgrummeln verspürten. Wir ent-
schlossen uns daher im Restaurant auf dem Camping
auswärts Essen zu gehen. Wir bestellten alle Fisch
oder Meeresfrüchte welche allen ausgezeichnet mun-
dete. Wir konnten noch so dies und das über Namibia,
Botswana zum Besten geben, denn sie befinden sich
nun erst seit 2 Wochen auf Ihrer Halbjahresreise
durch Afrika mit eigenem Wagen, welchen sie hierher
transferieren liessen. So genossen wir diesen interes-
santen Abend miteinander und werden morgen noch Bü-
cher austauschen welche wir schon gelesen haben.
* * * * *
Donnerstag 17.11.2011
Banana Railway, Port Shepstone
Camper, Scottburgh Caravan Park
Koordinaten -30.28598, 030.75965
Vor dem Frühstück gingen wir Bücher austauschen und
konnten uns ihren Jeep Defender mit grossem Aufbau
ansehen. Innen und aussen, was sehr interessant war
und uns wiederum neue Ideen für unseren zukünftigen
Wohnwagen gab. So haben sie einen Kühlschrank der
elektrisch und mit einem Solarpanel auf dem Dach
läuft. Auch sonst ist der Wagen sehr kompakt und
praktisch ausgestattet mit zusätzlichen Auffangnetzen
in den Kästchen usw. Mario gab dann noch etwas von
seinem Kaltschweissband und Doppelklettband ab, wel-
che uns beide schon gute Dienste geleistet hatten.
Beim Frühstück wurden wir von einer Affenbande im
Baum über uns beobachtet aber nicht gestört. So
machten wir uns nach dem Abwasch und einem gemein-
samen Foto mit Nicole und Dieter bei immer wieder
aufkommendem Regen auf die Fahrt nach Scottburgh.
Von der Küstenstrasse weg ins Innere des Landes fuh-
ren wir durch teilweise dichten Nebel und tropischen
Regen. Ich musste immer mal wieder in den Regen hin-
aus den rechten Scheibenwischergummi neu fixieren,
denn dieser fädelt sich mit der Zeit aus, sodass wir ihn
sonst irgendwann verlieren würden. So fuhren wir an
üppiger Vegetation vorbei an Bananenplantagen, Zu-
ckerrohrfeldern, welche teil weise gerade abgeerntet
waren und die Ernte verladen wurden. An der Banana-
Railway welche teilweise fast komplett überwachsen ist
entlang wieder zum Meer. In Port Shepstone besuchten
wir den Bahnhof welcher fast keiner mehr ist. Alles ist
heruntergekommen und so marode, dass wir uns nicht
mehr trauten unter den löchrigen Gebäuden Fotos
schiessen zu gehen.
So erreichten wir gegen 14 Uhr den Scottburgh Cara-
van Park auf welchem wir die nächsten 3 Nächte
verbringen werden. Hier hat es erstaunlich viele ältere
Leute welche wir andernorts vermisst hatten. Denn wir
nahmen doch an, dass auch hier viele Pensionierte in
der Vorsaison mit Wohnwagen unterwegs seien. Der
Platz ist direkt am Meer gelegen mit kleinem Laden,
Spielhalle, Pool, Kinderspielplatz und vielem mehr. Das
Dorf ist in Fussdistanz, welches wir dann irgendwann
erkunden werden. Nach einem gemischten Salat mach-
ten wir ein Nickerchen und konnten dann noch einige
Zeit ohne Regen draussen sitzen. Das Abendessen lies-
sen wir heute aus. So spielten wir bei leider wieder
aufkommendem Regen noch ein Weilchen. Die Sanitär-
anlagen sind sehr sauber und gepflegt.
* * * * *
Freitag 18.11.2011
Relaxen, Shopping in Scottburgh, heftiger Regen
Camper, Scottburgh Caravan Park
Koordinaten -30.28598, 030.75965
In der Nacht regnete es immer mal wieder heftig. Am
Morgen konnten wir dann trocken Morgenessen, doch
kurz danach mussten wir unseren Sonnenschirm auf-
spannen, denn es nieselt immer wieder. Unser Morgen-
essen wurde kurz durch eine wellensurfende Delfin-
schule direkt vor unserer Nase unterbrochen, welche
wir von Auge geniessen konnten, denn unsere Kameras
waren noch im Wagen. Als wir sie bereit hatten war
schon alles gelaufen, die Delfine schwammen dem Hori-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 56
zont entgegen. Den Abwasch könnte man hier abgeben,
kam uns doch eine Einheimische nach dem Morgenessen
fragen ob sie für uns Abwaschen soll. Wir lehnten dan-
kend ab. Nebenan liess sich ein neuer Campinggast den
Wohnwagen mit Vorzelt von den Arbeitern aufstellen.
Der Campingplatz scheint sich langsam zu füllen. Immer
mal wieder konnten wir die oben durchfahrenden Züge
hupen und quietschen hören. Am Nachmittag machten
wir uns auf den Weg Scottburgh zu erkunden. Viel gab
es nicht zu sehen, befindet sich doch alles an einer
Strasse. Im nächsten Internetcafe luden wir unsere
Mail runter, verschickten das Tagebuch und telefonie-
ren mit den Eltern, wobei die Verbindung nicht sehr gut
war. Ich hatte mir ein Internetcafe viel gemütlicher
mit bequemen Stühlen in angenehmer Atmosphäre vor-
gestellt. Und war dann enttäuscht einen Computershop
klimatisiert, mit 4 PC und wenig Platz vorzufinden. So
war unser Aufenthalt nur sehr kurz dort, mit 15 Rand
haben wir aber auch nicht viel bezahlen müssen. Den
Läden entlang bis zum Spar gingen wir schnell durch
den wieder eingesetzten Regen. Die Ladenbesitzer
sind hier überwiegend Inder. Nach dem Einkauf schlen-
derten wir auf der Gegenseite wieder zurück und liefen
dann zum Pub nahe beim Zeltplatz. Dort genehmigten
wir uns ein Bier und eine Kleinigkeit zum Essen, gefüllte
überbackene Peperoncini, welche sehr gut schmeckten.
Kurze Zeit konnten wir noch draussen sitzen bis es
dann wieder zu regnen anfing. Ich kochte noch das Ge-
schnetzelte mit Pilzen und guter Sauce vor, welches wir
dann am Abend drinnen verspeisten.
Während des Abendessen begann es dann zu Blitzen
und Donnern wie aus Kübeln zu giessen. 20 Meter neben
uns floss das Wasser wie bei einem Wildbach über die
Holzverbauung unter dem Wohnwagen und durch das
Vorzelt welches davor stand.
Die Strasse vor uns verwandelte sich in einen reissen-
den Bach. Da unser Wohnmobil leider nicht ganz dicht
ist mussten wir die alten Frotteetücher über die Kof-
fer und Kameras spannen damit nicht alles nass wurde.
Zum Abwaschen kämpften wir uns mit Schirm bewaff-
net durch den Regen und das fliessende Wasser auf
der Strasse. Wieder zurück waren wir beide komplett
durchnässt, denn es regnete quer mit starkem Wind,
aber das Geschirr war sauber und trocken.
* * * * *
Samstag 19.11.2011
Relaxen, Trocknen und Aufräumen
Camper, Scottburgh Caravan Park
Koordinaten -30.28598, 030.75965
Das Wetter war nur leicht besser. So stellten wir alle
nassen Polster, Kleider und Tücher nach draussen zum
trocknen. Öffneten den ganzen Wagen um in austrock-
nen zu lassen. Leider mussten wir im Laufe des Morgens
immer wieder alles rein räumen wegen aufkommenden
Regens. So hatten wir immer was zu tun. Nun verbrach-
ten wir den Tag diskutierend, lesend, schreibend und
fotoaussortierend, mal drinnen und kurz auch wieder
einmal draussen. Zum Mittagessen machte sich Mario
ein Steak auf dem Gasgrill draussen mit Verbauungen
oben und auf allen Seiten, damit sein Steak nicht ge-
kocht sonder gebraten wurde. Alle auf dem Zeltplatz
waren mit reinigen und trockenen beschäftigt was mit
dem immer wieder einsetzenden Nieselregen nicht
ganz einfach war. Wir konnten noch Wale in der Ferne
betrachten. Den Rest des Tages mussten wir vorwie-
gend drinnen verbringen, denn der Regen setzte immer
wieder ein. Am Abend liefen wir zum bereits bekannten
Pub vor dem Camping um dort ein Bier zu trinken und
noch eine Platte Fingerfood (Samosas, Frühlingrollen,
Zwiebelringe, Pommes, frittierte Pouletstückchen, und
Calamaresringe mit 2 verschiedenen Saucen) zu genies-
sen und dafür etwa Fr. 12 zu bezahlen. Gut gefüllt, den
die Portionen hier in Afrika sind immer sehr gut be-
messen, machten wir uns auf dem Heimweg.
* * * * *
Sonntag 20.11.2011
Schlechte Wetterprognosen, Verlängerung, Trocknen
Camper, Scottburgh Caravan Park
Koordinaten -30.28598, 030.75965
Es regnete noch immer als wir aufstanden. So hatten
wir heute kurz den Morelli wegen dem schlechten Wet-
ter. Mario ging noch bei der Rezeption vorbei um nach-
zufragen wie die Wetteraussichten seien und ob es
Richtung Durban besser wäre. Die Aussichten sind an
der ganzen Küste das Gleiche, schlecht. Wir buchten
nun noch die restlichen Tage auf diesem Camping bis
Mittwoch, an welchen wir den Wagen in Durban auf dem
Flughafen abgeben müssen. Hier sind wir direkt am
Meer, die Restaurants sind auch nicht weit und über-
haupt gefällt es uns hier. So gegen 10 Uhr hatte es sich
dann, hoffentlich, ausgeregnet. So konnten wir unsere
Campingstühle zum trocknen in den Wind stellen und
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 57
etwa eine halbe Stunde danach Platz nehmen. Wir
machten alles was möglich war auf in unserem Wagen
um gut durch zu lüften, denn es ist alles feucht und
klamm. Wir machten einen kleine Spaziergang durchs
Camp welches terrassiert angelegt ist, sodass viele
Plätze freie Meersicht haben. Ich ging am Strand noch
Muscheln suchen, welche es bei uns in Europa nicht
gibt. Laut Mario sind hier die Muschelhäuser links her-
um gedreht, was ich nicht glaube. Werde es aber zu
Hause überprüfen. Wir konnten auch heute wieder
mehrfach Wale beim Springen beobachten aber leider
nur mit Feldstecher in der Ferne.
Am Abend liefen wir etwa 10 Minuten in die Pizzeria,
geführt von Italienern in der zweiten Generation, in
welcher wir eine wunderbare Pizza und davor noch Sa-
late assen. Dazu ein gutes Glas Rotwein. Wieder zurück
setzen wir uns noch ans Meer hinunter und genossen
den lauen Abend mit Meeresrauschen und Grillenzirpen.
So gegen 22 Uhr fing es dann wieder an zu gewittern.
* * * * *
Montag 21.11.2011
Warm am Morgen, Golf spielen,
Camper, Scottburgh Caravan Park
Koordinaten -30.28598, 030.75965
Um 7 Uhr ist es schon so warm, dass wir uns in den
Schatten setzen müssen.
Wir fuhren danach auf den Golfplatz auf welchem wir
eine Teetime lösten und einen Buggy (benzinbetriebe-
ner 2-Takter, rasenmäherähnliche Geräusche) buchten.
So machten wir uns auf die Fahrt. Ein orkanartiger
Wind begleitete uns auf der ganzen Runde, so dass uns
fast die Haare vom Kopf geblasen wurden. Auch die
Bälle haben zwischendurch ungewöhnliche Flugbewe-
gungen gemacht, nicht immer nur auf Grund unserer
Schläge. Nach dem 2. Loch mussten wir einen unbe-
wachten Bahnübergang überqueren. Kurz nachdem wir
diesen passiert hatten kam auch schon ein Zug an-
gebraust, ohne zu pfeifen. Nach dem Einlochen auf
Loch 3 überquerten wir ein zweites Mal einen unbe-
wachten Übergang vorsichtig nach Zügen Ausschau hal-
tend. Kurz drüben angelangt kam schon der nächste
Zug. Es wird hier nur gepfiffen wenn jemand auf den
Geleisen steht, ansonsten will man hier seine Ruhe. Der
Platz ist hügelig und weitläufig und nass. Wieder beim
Wagen fuhren wir ins nächste Einkaufzentrum um dort
Mittag zu essen. Je einen Salat. Sonst mussten wir
nicht mehr viel einkaufen, denn wir haben den Wagen ja
nur noch bis Mittwoch. In einem Book-shop fanden wir
dann noch deutschsprachige Secondhandbücher. So
musste ich mich nicht mehr zurückhalten mit Lesen.
Wieder auf dem Camping fing es dann bald wieder zu
regnen an. Das Abendessen, Spaghetti carbonara, assen
wir drinnen. Bei strömendem Regen mussten wir noch
den Abwasch machen und uns Duschen. Jetzt wären wir
froh gewesen um eine Abwaschfrau. Doch wenn man sie
braucht sind sie nicht zu sehen. Tropfend erreichten
wir den Wagen welcher, da er ja nicht dicht ist, auch
innen immer leicht freut ist.
* * * * *
Dienstag 22.11.2011
Webervögel, Aufräumen
Camper, Scottburgh Caravan Park
Koordinaten -30.28598, 030.75965
Am Morgen hatten wir trockenes Wetter, sodass wir
draussen lesen und Wale und Delfine beobachten konn-
ten. Auch die vielen bunten Vögel, welche von unseren
Nachbarn gefüttert werden, konnten wir beobachten.
Vom gestrigen Wind zu uns getrieben, fanden wir per-
fekt geformte Webervogelnester, welche ich am liebs-
ten nach Hause genommen hätte.
Am Nachmittag fingen wir dann an unsere Sachen zu-
sammen zu packen und ordentlich zu verstauen, den
gröbsten Dreck weg zu wischen usw. Nach getaner Ar-
beit gönnte ich mir ein Vollbad, den es regnete schon
wieder und die Temperaturen sanken. Frisch gewärmt
und angezogen liefen wir ins Pub um zu essen. Prawns
mit Pommes und Prawns, Calamares, Pommes und einen
griechischen Salat dazu. Spielend beendeten wir diesen
Abend.
* * * * *
Mittwoch 23.11.2011
Grobreinigung, Zusammenpacken, Camper abgeben
Protea Hotel Edward Durban Koordinaten: -29.8544472, 31.03840833
6 Uhr waren wir schon aus den Federn beim ersten
Kaffee an der Sonne. Wir besprachen kurz was wir
heute noch alles machen müssen. Nach dem Morgenes-
sen, Bettwäsche abziehen, alle schmutzige Wäsche in
zwei Abfallsäcke verstaut, Kühlschrank abtauen und
grob Reinigen, Toilette leeren und reinigen., Alles wie-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 58
der in die Ausgangsposition bringen. Kurz nach 9 Uhr
waren wir mit allem fertig und konnten uns noch kurz an
Meer setzen. So gegen 10 Uhr fuhren wir in Dorf um
noch das Gas aufzufüllen und die gelesenen Bücher in
den Bookshop zu bringen. Nun fuhren wir über Land
Durban entgegen welches wir so gegen 11:30 Uhr errei-
chen. Im Hotel wurde ich mit allem Gepäck von Mario
abgeladen und wartete tagebuchschreibend aufs Zim-
mer. Die Gepäckträger interessierten sich für unseren
Camper, welchen sie sich dann anschauen und bestaunen
konnten. Wie das Wetter den in Switzerland sei,
Schnee sagte ich. Und sie meinten hier gebe es keinen
Schnee dafür viel Sonne, darum seien sie auch so
schwarz.
In dieser Zeit fuhr Mario unseren Camper auf den
Flughafen um ihn abzugeben und den Mietwagen entge-
gen zu nehmen. Mit dem Camper haben wir von Kap-
stadt bis Durban 3869 km zurückgelegt und dabei 377
Liter Diesel verarbeitet. Durchschnittlich hat ein Liter
Diesel ca. Fr. 1.20 gekostet. Neil von Helderberg (an-
scheinend der Besitzer) war etwas erstaunt über die
Liste von Mängeln und Versäumnissen welche Mario
präsentierte. Er nahm sie jedoch als willkommene Aus-
wahl entgegen um den doch schon alten Camper wieder
ein Mal so richtig auf Vordermann zu bringen.
Bei der Übernahme des Mietwagens hat sich zum ers-
ten Mal ein Problem in der gesamten Planung und Vor-
reservation, die ja bereits vor einem Jahr begonnen
hat, ergeben. Die Daten für den Mietwagen waren nicht
im Computersystem von Budget. Da aber die Kopien für
die Miete einwandfrei waren genügte ein Telefonge-
spräch nach Deutschland zu Sunny, dem Vermittlungs-
büro, um die Unklarheiten zu beseitigen. Nach einer
etwas längeren Bearbeitungszeit konnte Mario dafür
dann einen Wagen einer höheren Preisgruppe entgegen
nehmen. Die ersten Meter waren mit dem Opel Corsa
etwas gewöhnungsbedürftig. Mario wähnte sich mit
dem Hinterteil fast am Boden schleifend, waren wir
doch die letzten 10 Wochen meist mit „hochbeinigen„
Fahrzeugen unterwegs. Nach einem Salat im Pier 107
gingen wir in der China Mall einkaufen. Je drei Hemden
mit speziellem Designe für insgesamt Fr. 100.-. Bei ei-
nem Chrälleliladen schaute ich kurz rein, denn Mario
stand wartend draussen. Ich entschied mich dann mor-
gen alleine hierher zu kommen um einzukaufen. Wir lie-
fen danach noch an der Beach rauf und runter, tranken
mit Meersicht unseren ersten Apèro und gingen wieder
ins Hotel zurück. Nach einer Dusche und allem Auspa-
cken und trocknen lassen gingen wir wiederum ins Pier
107 Essen. Eine Fischplatte für Mario und einen Hüh-
nercurry für mich. Sehr gut und reichlich zubereitet.
Wir konnten gedeckt draussen essen.
* * * * *
Donnerstag 24.11.2011
Spaziergang in Durban, Maritimcenter
Protea Hotel Edward Durban Koordinaten: -29.8544472, 31.03840833
Nach dem Frühstück wagten wir uns raus ins trübe Re-
genwetter. Eine Stunde liefen wir in Durban herum. Die
vordere Front an der Beach ist wunderschön. Geht man
aber eine Strasse nach hinten begegnet man weniger
schönen Seiten von Durban. Die Häuser sind fast alle
ungepflegt und marode. An jeder Ecke sitzen zahllose
Bettler/Obdachlose zusammengesunken am Boden. Ju-
gendliche laufen mit abgeschnittenen Petflaschen,
leimschnüffeln, in der Gegen herum. Die Geschäfte sind
hier doppelt und dreifach gesichert. Von überall her
dringen üble Gerüche in unsere Nasen, sodass wir dann
nach einer Stunde Querregen völlig durchnässt wieder
Richtung Hotel liefen. Nach Hosenwechsel nahmen wir
nun den Mietwagen und fuhren zur Zuckerfabrik für
eine Führung. Leider wurde nichts daraus, denn man
müsste laut Plakat eine Reservierung machen und dann
auch gerade bezahlen. Barbezahlung könne man hier
nicht machen. So hatte sich dies erledigt und wir fuh-
ren zum Maritimcenter. Ein offenes Einkaufszentrum
mit diversen Attraktionen zum anschauen. Wir kauften
hier 2 verschiedenen Ketten mit Ohranhänger aus
Chrälleli und assen beim Chinesen Fried Chickennudels
welche sehr gut waren. Nachdem wir alle Geschäfte ge-
sehen hatten ging‘s bei Regen wieder zurück. Mario
liess mich dann bei der China Mall raus, damit ich noch
im Chrälleliladen einkaufen konnte. Ein unüberschauba-
rer Laden. So viele verschieden Chrälleli und Zubehör
habe ich noch nirgends gesehen. So arbeitete ich mich
von Gestell zu Gestell und kaufte mir Zubehör für 2
Ketten, welche mir dann Christine K. hoffentlich zu-
sammen macht. Hätte ich noch mehr Geld dabei gehabt
wäre ich sicher noch mit viel mehr da rausgelaufen. Die
Auswahl war gigantisch. Nun machten wir noch ein Ni-
ckerchen und fingen dann an unsere Sachen zu packen.
Ein Telefon an die Rezeption, ob wir eine Waage haben
könnten - haben sie nicht, wir sollen mit dem Gepäck in
die Küche kommen. Gesagt getan, die Küchenwaage
zeigte uns just 20 kg pro Gepäck an, wunderbar. Wie-
der im Zimmer richteten wir uns fürs Abendessen im
Hotel. An der Bar einen Apèro, bei welchem uns noch
eine Platte mit warmen Leckereien gereicht wurde ge-
nossen wir unseren letzten Abend. Fisch, Lammshank
mit Gemüse, Reis und Pommes liessen wir uns im Hotel-
restaurant schmecken.
* * * * *
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 59
Freitag 25.11.2011
Letzter Tag unserer Reise
Flug Durban – Johannesburg SA554
Flug Johannesburg – Zürich
Ein wunderschöner, sonniger Morgen erwartet uns am
letzten Tag im südlichen Afrika.
Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Flughafen,
wobei wir noch schnell den Wagen volltankten, 2,5 Liter
hatten wir nur gebraucht. Lohnte sich fast nicht zum
auffüllen. Nachdem wir alles eingecheckt hatten, leider
konnten wir nicht bis Zürich durchchecken löschten wir
alles Private von unseren 2 SIM Karten von Namibia
und Südafrika, sodass wir diese dann zu Hause wieder
zurückschicken und weitergeben können. Leider hatte
unser Flug nach Johannesburg immer mehr Verspätung.
Nach der dritten Verschiebung des Abfluges und einer
kurzen Mitteilung, dass es sich um ein technisches
Problem handle wird Mario immer unruhiger. Kurzent-
schlossen beschlossen wir, nach kurzer Rücksprache
mit einem SA Mitarbeiter wieder zurück zum Check-In
zu gehen. Das bereits eingecheckte Gepäck musste
wieder gefunden werden und dann wurden wir auf einen
anderen Flug eingebucht. Und was für eine Überra-
schung, jetzt war es möglich, das Gepäck gleich bis Zü-
rich durchzuchecken. So haben wir nun einen sicheren
Flug nach Johannesburg, müssen uns nicht um das Ge-
päck kümmern und sind sicher, dass wir den Anschluss-
flug in die Schweiz erreichen. Interessant an der gan-
zen Geschichte ist, dass Mario ursprünglich (vor 11 Mo-
naten) diesen Flug buchen wollte, auf Grund der fast
400 Fr. höheren Kosten aber darauf verzichtet hat. So
sitzen wir nun gemütlich in Johannesburg auf dem
Flughafen, kaufen noch ein Hemd für Mario und for-
dern die Steuern für die Brille von Mario und die Turn-
schuhe von Brigitte beim Taxrefund ein.
* * * * *
Samstag 26.11.2011
Ankunft um 6 Uhr
wieder zu Hause
5 Uhr werden wir mit Klappern geweckt. Nun hätte ich
bestens noch ein wenig schlafen können. Das Morgenes-
sen lasse ich aus und nehme nur einen Kaffee. Mario
lässt es sich schmecken. Pünktlich landen wir um 6:05 in
Zürich, bekommen unser Gepäck sehr schnell und wer-
den beim Ausgang auch schon von Karin und Niki be-
grüsst. Beim vielen Erzählen und Zuhören fahre ich uns
nach Hause. Auf der richtigen Seite zum Glück. Ich
konnte mich schwer an den Linksverkehr gewöhnen.
Wieder zu Hause kommt uns unsere Wohnung riesig
vor. Auch das Badezimmer hat Turnhallengrösse im
Vergleich zu denen auf den Campingplätzen. Nun ge-
niessen wir bei einem guten Kaffee und sehr gutem,
knusprigen Brot die Aussicht auf die Berge. Unsere
Wohnung wurde von Karin und Niki noch in Schuss ge-
bracht, was wir sehr zu schätzen wissen. Wir melden
uns überall wieder zurück und fangen an unsere Sachen
auszupacken. Und alles zu versorgen, was es eben so zu
tun gibt nach 3 Monaten Abwesenheit. Bald werden wir
auch unsere Rechnungen und Briefe abholen, welche von
Herta wiederum vorbildlich verwaltet wurden. Am
Abend waren wir bei Karin und Niki zum Abendessen
eingeladen. Ein gutes und reichhaltiges Raclette.
* * * * *
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 60
Zusammenfassung von Brigitte
Unsere Ferien in dieser Form und Ausführung haben
mir sehr gut gefallen. Die Volontärarbeit und die Safa-
riwochen entsprachen meinen Vorstellungen. Eine Wo-
che in Kapstadt fand ich einen guten Unterbruch um
die vielen Eindrücke der ersten Wochen zu verarbeiten.
Die 5 Wochen mit dem Camper fand ich sehr schön als
Reiseart, auch wenn das Wetter nicht immer unseren
Vorstellungen entsprach. Unser mitgebrachtes Repara-
turset konnten wir bei unserem Camper sehr gut
gebrauchen.
Die Volontärarbeit war streng aber sehr interessant
und lehrreich in allen Bereichen. Tiere haben wir auf
unserer Safari und auch danach sehr viele gesehen, was
mir sehr gut gefallen hat. Von den als so schön geprie-
senen Städten (Stellenbosch usw.) habe ich mir viel
mehr Schönes vorgestellt. Auch die sonstigen Städte
finde ich hier in Afrika meist gesichtslos, öde und he-
runtergekommen. Wie es scheint fehlt das Geld (Arbei-
ter hätte es sicher genug) zur Pflege dieser Bauten und
Umgebungen. Die grosse Armut hier hat mich sehr be-
rührt und mich auch nachdenklich gestimmt. Es wird
wohl noch einige Jahre oder Jahrzehnte dauern bis
sich hier eine Gleichberechtigung etabliert hat. Denn
der Unterschied zwischen Arm und Reich ist hier sehr
gross. Wenn ich von Arm rede meine ich solche Men-
schen, welche morgen nicht wissen ob sie was zu essen
haben. Ich habe noch nie solch riesige Slums bis an den
Horizont gesehen. Und gesehen habe ich sicher nur ei-
nen kleinen Teil des Ganzen und bin auch nicht in die
Slums hinein gegangen, was wir als Europäer sicher
schwer verkraften würden. Die Gardenroute hat mir
insgesamt gut gefallen. Ich habe sie mir aber imposan-
ter und prächtiger vorgestellt.
Das Arbeits- und Bewegungstempo der Afrikaner ist
eher als gemächlich zu bezeichnen. Was einem dann
sehr verwundert, wenn sie mit dem Auto unterwegs
sind, wo es nicht genug schnell gehen kann. Es hat hier
viele Kamikazefahrer welche einem an den unmöglichs-
ten Stellen überholen, dass einem beim zuschauen der
kalte Schweiss ausbricht. Die Strassen waren von sehr
gut bis sehr schlecht. Das heisst mit kleinen-grossen
Löchern (Desserttellergross bis Paeliapfannengross),
welche man erst im letzten Moment sah oder eben
nicht. Was dann mit dem Camper hiess: Augen zu und
drüber, denn mit so einem Gefährt kann man nicht be-
liebig ausweichen ohne im Strassengraben zu landen.
Wir haben auch diverse schwerere Unfälle mit Lastwa-
gen und PWS gesehen, welche irgendwo im Abhang oder
Strassengraben lagen wegen nicht angepasster Ge-
schwindigkeit. Das Meer und die Wale, Delfine usw.
darin vom Strand aus zu beobachten war einfach phä-
nomenal. Die Menschen hier in Afrika hatten trotz den
sicher nicht einfachen Verhältnissen fast immer ein
Lachen im Gesicht und waren freundlich und hilfsbe-
reit. Wir fühlten uns auf der ganzen Reise nicht ein
einziges Mal bedroht oder hatten ein schlechtes Gefühl
unserer Sicherheit wegen.
* * * * *
Zusammenfassung von Mario
Fast 3 Monate unterwegs. Ich kann noch nicht alles
einordnen und schlüssig beurteilen. Zu viele Eindrücke
sind noch in meinem Kopf. Immer wenn ich wieder ein
Foto ansehe oder gedanklich nach Afrika zurück kehre
kommen mir die Erinnerungen wieder hoch. Genau der
richtige Moment um eine Zusammenfassung zu schrei-
ben. Die Reise war ein einziges Erlebnis, wir hatten kei-
ne gesundheitlichen Probleme und die Organisation und
Reservationen klappten mit einer kleinen Ausnahme auf
Anhieb. Alle Bedenken im Vorfeld haben sich als Grund-
los herausgestellt. Die Gewichtslimiten beim Gepäck
waren kein Thema, die Arbeitsbewilligung für Namibia
wurde problemlos erteilt, keine Schlangen und Wildtie-
re kamen uns in die Quere, der Kontakt mit der einhei-
mischen Bevölkerung, wenn sie dann stattfand, war von
Herzlichkeit und Freude begleitet, die Sandpisten wa-
ren tief aber mit der nötigen Ruhe zu bewältigen, Was-
serdurchfahrten konnten vermieden werden, die Miet-
wagen liefen alle mit einer kurzzeitigen Ausnahme wie
am Schnürchen, das Apartment in Kapstadt konnte
trotz später Ankunftszeit bezogen werden, der Camper
stand reisefertig am Flughafen bereit, die Rückflüge
klappten dank kurzfristiger Intervention, Brigitte und
ich haben die Zeit trotz zum Teil beengten Platzver-
hältnissen gemeinsam geniessen können.
Die Arbeit in Ongos mit Biosphere Expedition war wie
schon auf den Azoren äusserst lehrreich. Ich habe
sehr viel über die Wildtiere und natürlich speziell über
Leoparden gelernt. Es war auch interessant zu sehen
was die Wissenschaftler vor Ort alles für Aufgaben
übernehmen müssen, weit ab von ihren Angehörigen,
dafür mit viel Engagement. Dass ich sehr viel zum Fah-
ren mit dem Landrover in zum Teil extremem Gelände
kam war eines meiner persönlichen, unerwarteten aber
doch erhofften Highlights. Die Arbeiten in Katatura,
den Slums von Windhoek, haben mich sehr nachdenklich
gemacht und gewisse Selbstverständlichkeiten in ein
etwas realeres Licht gerückt. Die Gamecounts zu Fuss
und mit dem Wagen waren ein eindrückliches Erlebnis
direkt in der Natur.
Auf der 4x4 Safari sind so viele Eindrücke von Tieren,
Landschaft und Leuten entstanden, dass eine Aufzäh-
lung der Highlights schwierig ist. Beeindruckend sind
sicherlich die riesigen Weiten, welche trotzdem alle
eingezäunt sind. Es ist herrlich zu sehen wie die Natur-
schutzgebiete sich entwickeln und immer mehr Tieren
Lebensraum bieten. Dass wir auf Safari und nicht im
Zoo waren zeigt sich am Umstand, dass die Tiere nie da
waren wo wir sie anzutreffen erhofften, dafür meist
unvorbereitet in grosser Zahl auftraten um uns zu be-
eindrucken. Der Unterschied zwischen uns als privile-
gierte Luxusreisende und der einheimischer Bevölke-
rung zeigte sich immer bei den Dorfdurchfahrten, dies
auch dank dem unabhängigen Fahren mit einem eigenen
Mietwagen. Aber immer und überall wurde uns zu ge-
wunken und gelacht. Auffallend war der extrem hohe
Anteil an Jugendlichen, etwas was zusehends Problem
in den Ländern geben wird, sind doch für die ausgebil-
deten Jugendlichen keine oder nur ganz wenige Ar-
beitsplätze vorhanden. Die Lodges waren mehrheitlich
ausgezeichnet geführt. Freundliche, lachende Mitar-
Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 61
beiter waren deutlich in der Überzahl, die Guides kom-
petent und auskunftsfreudig. Der Wagen, Hilux double
Cab von Toyota, war problemlos zu fahren und gut ge-
wartet.
Das Apartment an der Waterfront in Kapstadt erfüllte
die Erwartungen in Bezug auf Lage, Komfort und Aus-
sicht. Der Tafelberg hat sich, entgegen allen Unkenru-
fen, die meiste Zeit unverhüllt gezeigt. Es war ein gu-
ter Entscheid, nach 6 Wochen täglicher Action wieder
ein Mal einige Tage relaxen zu können und die Eindrü-
cke zu verarbeiten. Auffallend in Kapstadt sind die
sehr hohe Anzahl an Sicherheitspersonal alle paar
Schritte an den touristischen Orten. Trotzdem wurde
einem die Vielzahl von armen und ärmsten Personen be-
wusst so bald wir uns weg von der Waterfront auf-
gehalten haben.
Dass wir uns für einen Camper entschieden haben hat
sich schnell als Glücksfall herausgestellt. Nicht nur,
dass wir nach mehreren Wochen wieder für uns selber
kochen konnten, sondern auch die Freiheit, jeden Tag
aufs Neue zu entscheiden was wir unternehmen wollen.
Daraus haben sich 5 abwechslungsreiche Wochen erge-
ben mit einer Vielzahl von Eindrücken über Land und
Leute. Dass die von uns besuchten Eisenbahnen meist
nur noch aus Schrott bestehen, hat uns etwas betrübt,
wären wir doch gerne da und dort mit Dampf durch die
Landschaft gefahren. Das Gebiet der Gardenroute ist
abwechslungsreich, wenn ich auch etwas mehr an land-
schaftlichen Highlights erwartet habe. Im Gebiet der
Wildcoast, der ehemaligen Transkei, hat sich dann doch
vieles grundlegend geändert. Insbesondere waren nur
noch ganz wenig Weisse anzutreffen, in den wenigen
Städten war ein „afrikanisches“ Durch- und Miteinan-
der anzutreffen. Es war gewöhnungsbedürftig, haben
wir doch bisher in Südafrika eigentlich mehr westeuro-
päische Einschläge mit gemischter Bevölkerung festge-
stellt. Wir haben eine grosse Variabilität der Qualität
und der Führung der verschiedenen Campgrounds ange-
troffen. Erstaunt haben mich im Bereich der Garden-
route die fast leeren Plätze. Es fehlen die von mir er-
warteten Pensionäre welche die Vorsaison ausnutzen.
Wie weit die Aussage der Campingbetreiber zutrifft,
dass in den nächsten 4 bis 6 Wochen die Plätze restlos
voll seien, können wir uns nur schwer vorstellen. Wir
jedenfalls hatten immer den Platz aussuchen können
der unseren Bedürfnissen nach Sonne und Aussicht
entgegen kommt. Durban ist wirklich keine Reise wert,
vorne Beach Hotels, hinten vernachlässigte Bauten und
viele arme Leuten auf den Strassen. Nirgends sind mir
die Unterschiede so stark aufgefallen wie in dieser
Stadt.
* * * * *
Fazit:
11 Wochen südliches Afrika waren ein eindrückliches,
sicher noch lang nachwirkendes Erlebnis. Die Variabili-
tät unserer Aktivitäten hat nie Langeweile aufkommen
lassen. Unser primäres Ziel, Tieren begegnen zu kön-
nen und uns dafür unbeeinflusst Zeit nehmen zu kön-
nen, wurde voll erfüllt. Dass wir in Entwicklungsländern
unterwegs waren, hat sich immer wieder deutlich ge-
zeigt. Keine gesundheitlichen Probleme haben unsere
Reise beeinträchtigt. Es ist für mich immer wieder ein
Freude und Erlebnis mit Brigitte zu reisen.