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Neurogene Sprach- und Sprechstörungen Referentinnen: Kristina Jung Friederike von Lehmden 24.01.2005

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Neurogene Sprach- und Sprechstörungen

Referentinnen:Kristina JungFriederike von Lehmden24.01.2005

Gliederung

1. Grundlagen – Gehirn2. Ursachen für neurogene Sprach- und

Sprechstörungen3. Aphasiesyndrome4. Fallbeschreibungen5. Dysarthrie6. Sprechapraxie7. Kindliche Sprachstörungen8. Literaturangaben

1. Grundlagen - Gehirn

2 Hemisphären Cortex mit 4 Hirnlappen

Stirnhirnlappen (Frontallappen) Schläfenlappen (Temporallappen) Hinterhauptslappen(Occipitallappen) Scheitellappen (Parietallappen)

12 Hirnnerven

Frontallappen

Temporallappen

Occipitallappen

Parietallappen

1. Grundlagen - Gehirn

3 Hauptarterien

Anterior Mittlere Posterior

1. Grundlagen - Gehirn

5 Hauptbereiche

Telencephalon Diencephalon Mesencephalon Metencephalon Myelencephalon

2. Ursachen für neurogene Sprach- und Sprechstörungen

Hirninfarkt Hirnschlag (Schlaganfall – Apoplexie) Hirnblutung Embolie Trombose Tumor Traumata Degenerative Hirnerkrankungen (z.B.

Alzheimer)

Schlaganfall

3. AphasieAphasie Aus dem Griechischen: „Sprachlosigkeit“ Ursache einer Aphasie ist eine Schädigung

des Gehirns Sprachliche Leistung der Betroffenen ist

beeinträchtigt Kann alle Ebenen betreffen:

Sprechen Verstehen Schreiben Lesen

3. AphasiesyndromeStandardsyndrome: (typisiert) Globale Aphasie Broca Aphasie Wernicke Aphasie Amnestische Aphasie

Eindeutige Zuordnung der Symptome zu Syndromen sehr schwer starke individuelle Unterschiede

3. Aphasiesyndrome1.Globale Aphasie

Schwerste Form d. Aphasie Halbseitenlähmung Beeinträchtigung aller sprachlichen

Komponenten Sprachproduktion und -rezeption

gestört! Sprache nicht flüssig Störungen der Prosodie Erhöhte Sprechanstrengung Kommunikation deutlich beeinträchtigt bis

unmöglich

3. Aphasiesyndrome

2. Broca Aphasie Sprachproduktion gestört! Redefluss bei großer Sprechanstrengung

stark verlangsamt Sprachverständnis mäßig beeinträchtigt Agrammatismus Telegrammstil,

syntaktisch reduzierte Sätze Motorische Aphasie Kommunikation beeinträchtigt

3. Aphasiesyndrome

3. Wernicke Aphasie Störung d. Sprachverständnisses Semantische Paraphasien Paragrammatismus Sprache flüssig, oft überschießend Patient gibt Feedback – Signale (Nicken)

Unauffällig, dass Sprache nicht verstanden wird

Patient ist sich der Störung oft nicht bewusst Kommunikation mittelgradig bis schwer

gestört

3. Aphasiesyndrome

4. Amnestische Aphasie Wortfindungsstörungen Meist keine grammatischen Schwierigkeiten Sprachverständnis weitestgehend intakt Leichte Aphasieform Spontansprache: Umschreibungen Leicht beeinträchtigte Kommunikation

3. Aphasiesyndrome

Nicht-Standard - Syndrome1. Leitungsaphasie (gestörtes

Nachsprechen)2. Transkortikal-motorische Aphasie3. Transkortikal-sensorische Aphasie4. Gemischt transkortikale Aphasie

7. Fallbeschreibungen

H.S.H.S. hatte einen Schlaganfall, bedingt durch eine Thrombose im vorderen linken Temporallappen. Es strengt ihn an längere Gespräche zu führen. Sein Sprachfluss ist nicht flüssig. Seine Satzkonstruktionen sind umständlich und unvollständig.

Broca - Aphasie

7. Fallbeschreibungen

M.G.Nach einem Schlaganfall kann M.H. zwar noch alles verstehen, doch oft fallen ihr bestimmte Worte nicht ein und sie muss Umschreibungen wählen.

Amnestische Aphasie

7. Fallbeschreibungen

T.H.Wenn man mit T.H., einem Tumorpatienten; spricht, könnte man meinen, er verstünde alles. Doch seine Antworten passen oft nicht in den Kontext. Seine Sprache ist flüssig, häufig sogar überschießend. Oft verändert er Wörter, in dem er Wortteile auslässt oder hinzufügt.

Wernicke - Aphasie

7. Fallbeschreibungen

R.K.Nach einer Schädigung des Kleinhirns kann R.K. nur noch sehr langsam, zittrig und leise sprechen. Es ist jedoch kein Problem für sie schriftlich zu kommunizieren

Dysarthrie

4. Dysarthrie

• Erworbene Sprechstörung, z.B. durch Schädigung des Kleinhirns

• Störung der sprechmotorischen Ausführungen, betrifft:• Artikulation• Phonation• Sprechatmung

5. Sprechapraxie

Apraxie:

Unfähigkeit sinnvolle und zweckgerichtete Bewegungen auszuführen, trotz erhaltener Funktionstüchtigkeit des Bewegungsapparates

5. Sprechapraxie

Sprechapraxie:• Artikulatoren nicht beeinträchtigt• Verwechslungen artikulatorischer

Ziele• Artikulatorisches Suchverhalten• Sprachverständnis, Lesen, Schreiben

nicht beeinträchtigt• Geht oft mit Aphasien einher

6. Kindliche neurogene Sprachstörungen

• Sprachentwicklungsdysphasie (Dysgrammatismus, Spezifische Sprachentwicklungsstörung SSES)

• Sprachverständnisstörung• Legasthenie (Lese-

Rechtschreibschwäche)

6. Kindliche neurogene Sprachstörungen

Sprachentwicklungsdysphasie:• Grammatische Defizite stehen im

Vordergrund • vor allem Syntax und Morphologie

betroffen• Geringerer Wortschatz

8. Literaturangaben

Hartje, W., Poeck, K. (2002), Klinische Neuropsychologie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.

Müller, H.M.(2002), Arbeitsbuch Linguistik, Schöningh Verlag, Paderborn.

Prizel, M., Brand, M., Markowitsch, H.J. (2003), Gehirn und Verhalten – Ein Grundkurs der physiologischen Psychologie, Spektrum Verlag, Heidelberg-Berlin.

Diehm,C., (1998). Schlaganfall - Vorsorge, Behandlung, Nachsorge, Midena.

Tesak, J. (1997), Einführung in die Aphasiologie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.

www.m-ww.de/ krankheiten/innere_krankheiten/schlaganfall.html