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Kumihimo ist ein uraltes Flechthandwerk, das in Japan weit ver- breitet ist, vergleichbar vielleicht mit der Popularität der Freund- schaftsbändchen. Klassisches Werkzeug für Kumihimo ist der Marudai-Flechtstuhl. Die Flechtstränge sind auf bleigefüllten Spulen aufgewickelt und liegen lose über dem Rand des Stuhls. Ein Gewicht, das am Flechtwerk befestigt wird, sorgt für das nötige Gleichgewicht und die Regelmässigkeit der Flechtarbeit. Die Kumihimo-Disk erleichtert die Flechtarbeit, da die Stränge in die nummerierten Schlitze geklemmt werden können und eignet sich so auch für unterwegs. Geflochten wird mit bis zu 16 Strängen, als Material eignet sich Garn aus diversen Materialien wie Baumwolle, Seide, Effektmaterialien; aber auch Papiergarn, Lederbändchen, oder Scoubidou ergeben wirkungsvolle Accessoires. Mit Silberdraht lassen sich ebenfalls interessante Kordeln flechten, die für Armbänder, Halsreifen etc. weiter verwendet werden können. Ebenso einfach können Rocailleperlen, Swarovskis oder sonstige kleine Perlen in die Flechtarbeit integriert werden. Für die Grundanordung werden die Stränge in der skizzierten Weise in die Schlitze der Scheibe geklemmt. In der Mitte werden die ge- kreuzten Fäden mit einem Stück Schnur zusammengebunden, diese wird am Schluss der Arbeit wieder entfernt. Je nach Anordnung der Farben ergeben sich immer wieder andere Muster; Anregungen dazu können den japanischen Anleitungen, die der Scheibe beiliegen, entnommen werden. Quelle: www.manuell.ch Das Magazin für Textilarbeit & Werken Grundanordnung 8 Stränge Grundanordnung 16 Stränge 31 32 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 traditionelle Flechtweise, auf einem marudai-Stuhl

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Page 1: nochmal Kumihimo - Brennofen MICHEL …keramikbedarf.ch/michel/katalog/pdf/kumihimo.pdf · Kumihimo ist ein uraltes Flechthandwerk, das in Japan weit ver-breitet ist, vergleichbar

Kumihimo ist ein uraltes Flechthandwerk, das in Japan weit ver-breitet ist, vergleichbar vielleicht mit der Popularität der Freund-schaftsbändchen. Klassisches Werkzeug für Kumihimo ist der Marudai-Flechtstuhl. Die Flechtstränge sind auf bleigefüllten Spulen aufgewickelt und liegen lose über dem Rand des Stuhls. Ein Gewicht, das am Flechtwerk befestigt wird, sorgt für das nötige Gleichgewicht und die Regelmässigkeit der Flechtarbeit.

Die Kumihimo-Disk erleichtert die Flechtarbeit, da die Stränge in die nummerierten Schlitze geklemmt werden können und eignet sich so auch für unterwegs.

Geflochten wird mit bis zu 16 Strängen, als Material eignet sich Garn aus diversen Materialien wie Baumwolle, Seide, Effektmaterialien; aber auch Papiergarn, Lederbändchen, oder Scoubidou ergeben wirkungsvolle Accessoires.

Mit Silberdraht lassen sich ebenfalls interessante Kordeln flechten, die für Armbänder, Halsreifen etc. weiter verwendet werden können. Ebenso einfach können Rocailleperlen, Swarovskis oder sonstige kleine Perlen in die Flechtarbeit integriert werden.

Für die Grundanordung werden die Stränge in der skizzierten Weise in die Schlitze der Scheibe geklemmt. In der Mitte werden die ge-kreuzten Fäden mit einem Stück Schnur zusammengebunden, diese wird am Schluss der Arbeit wieder entfernt.

Je nach Anordnung der Farben ergeben sich immer wieder andere Muster; Anregungen dazu können den japanischen Anleitungen, die der Scheibe beiliegen, entnommen werden.

Quelle: www.manuell.ch Das Magazin für Textilarbeit & Werken

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traditionelle Flechtweise, auf einem marudai-Stuhl

Q.

Bilder: www.japan-access.de

www.kloeppelkiste.de

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Geflecht mit 8 Strängen

1. 32 nach 18 legen 16 nach 2 legen Scheibe 45° gegen den Uhrzeigersinn drehen

2. 8 nach 26 legen 24 nach 10 legen Scheibe 45° gegen den Uhrzeigersinn drehen

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3. 17 nach 3 legen 1 nach 19 legen Scheibe 45° gegen den Uhrzeigersinn drehen

4. 25 nach 11 legen 9 nach 27 legen Scheibe 45° gegen den Uhrzeigersinn drehen

Eine Runde ist fertiggeflochten.Natürlich kann auch in die andere Richtung gedreht werden; Richtungswechsel mit gleichzeitigem Wechsel des tauschenden Paares (rechts- statt linksliegendes Paar) während der Arbeit sind sichtbar; mit etwas Übung können diese aber in die Gestaltung einer Schnur eingebaut werden.

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Geflecht mit 16 Strängen

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2. 4 nach 22 legen 20 nach 6 legen Scheibe drehen

3. 8 nach 26 legen 24 nach 10 legen Scheibe drehen

4. 12 nach 30 legen 28 nach 14 legen Scheibe drehen

5. 17 nach 3 legen 1 nach 19 legen Scheibe drehen

6. 21 nach 7 legen 5 nach 23 legen Scheibe drehen

7. 25 nach 11 legen 9 nach 26 legen Scheibe drehen

8. 29 nach 15 legen 13 nach 31 legen Scheibe drehen

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Eine Runde ist fertiggeflochten. Sinn-gemäss weiterarbeiten.

Weitere Möglichkeiten:a. Mit je zwei oder mehr Drähten/ Garnen pro Strang flechten, das ergibt eine etwas andere Optik und füllt mehr.b. Eine Seele einflechten; z.B. Kabelisolation, dünner PVC- Schlauch, anderes flexibles Material.c. Materialien einlegen und daran später Perlen anfädeln, oder Perlen mit Kettelstiften und Ösen vorbe- reiten, in regelmässigen Abstän- den auf die Stränge fädeln.

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MaterialvariantenMit verschiedenen Garnfarben können diverse Muster ausprobiert werden, je nach Anordnung und Anzahl der Farben entstehen immer wieder andere Muster.

Mit selbst eingefärbten Seidenschnüren (Seidenmalerei-Zubehör) können reizvolle Effekte wie Farbverläufe in die Gestaltung einbezogen werden.

Leder als Flechtmaterial ergibt rustikale, kräftige Lederkordeln. Bei Leder ist der Schwund beim Flechten (Längenverlust) sehr hoch.

Mit Effektwolle entstehen flauschige, aber dennoch feste Kordeln, für Colliers gut geeignet. Als Verschlüsse eignen sich die gleichen wie für Kautschuk.

Effektgarne für eine mehr sommerliche Wirkung.

Papiergarn, hier mit Richtungswechsel geflochten.Die Enden sind leicht blattartig aufgedreht, so entsteht eine florale Dekoration.

Silberkordel aus 16 mal 2 Drähten, mit Telefondraht als Seele. Mit dieser Flechtweise ist der Schwund bedeutend höher; das heisst, es muss mindestens die doppelte Länge berechnet werden für die Stränge.

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Arbeiten mit SilberArmbänder, geflochten aus Silberdraht der Stärke 0.4 mm wirken wie feine Armspangen; sie sind etwas steif, aber nicht störend hart und können gut wieder in Form gebracht werden.Möglichkeiten für Verschlüsse:Bajonett-Verschluss; die Enden werden eingeklebt. Selber öffnen und schliessen ist schwierig.Weite so berechnen, dass kein Verschluss nötig ist, über die Verbindungsstelle eine Perle oder ein Silberröhrchen kleben.

Vorgängig können kleine Perlen, Swarovskis etc. auf die Silberdrahtstränge aufgefädelt werden; diese werden ein-fach angeschoben und eingeflochten. Dabei müssen die nächsten paar Stränge sorgfältig neben die Perlen gelegt werden, sonst werden sie verdeckt.

Es können auch grössere Perlen und Anhänger im Bettelstil eingeflochten werden; diese werden laufend eingefädelt, da die Stränge sonst schwer werden. Aller-dings müssen aufgerollte Silberdrähte dazu immer erst abgerollt werden.

StreckenNach dem Flechten wird das Band „gestreckt“; der Silberstrang wird über eine runde Holzkante hin und her gezogen, bis die Drähte schön geordnet liegen und das Band eine merkliche Spannung bekommt.

Um das Arbeiten für grössere Projekte zu erleichtern, soll-ten die Silberdrahtstränge aufgerollt werden. Ideal dazu geeignet sind Weinkorken, auch halbiert. In jeden Korken werden in Wickelrichtung mit einem scharfen Messer zwei Schlitze geschnitten, darin wird der Anfang sowie der laufende Draht eingeklemmt.So kann ohne Gewirr auch mit zwei oder mehreren Drähten pro Strang gearbeitet werden.

Mit einer „Seele“ bekommt das Geflecht eine ganz andere Wirkung und vor allem mehr Volumen.Die Seele wird von Anfang an in das mit Schnur zusam-mengehaltene Drahtbündel mit eingebunden, und die Stränge werden in der Folge immer neben der Seele durchgeführt.Geeignetes Material:Kabel (nur die äussere Isolation, Litzen werden entfernt) dünner PVC-Schlauch (Aquariumschlauch) Schnur, Bast, Wolle etc. etc.

Quelle: www.manuell.ch Das Magazin für Textilarbeit & Werken

Produkte: Michel Keramikbedarf 8046 Zürich www.keramikbedarf.ch