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1 NORA, UND IHRE SCHWESTERN HEDDA 15+

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NORA, UND IHRE SCHWESTERN

HEDDA 15+

WAS DIE WELT SAGT, DASS KANN NICHT LÄNGER MASSGEBEND FÜR MICH SEIN.

Nora BEA BROCKS / KIM SCHNITZERTorvald Helmer MALTE SUNDERMANN / SVEN DANIEL BÜHLERHedda SINA KIESSLINGJörgen Tesman JANNEK PETRIEllida ANNA GESA-RAIJA LAPPEDr. Wangel Sts. TIMO TANKFrau Linde / Hilde SWANA RODEKrogstad / Ejlert Lövborg / Der Fremde THOMAS SCHUMACHERDr. Rank / Lyngstrand TOM GRAMENZ Frau Elvsted / Bolette UTE BAGGERÖHRDr. Brack / Dr. Arnholm ANDRÉ WAGNERAnnemarie / Tante Jule LISA SCHLEGELBallsted MEIK VAN SEVEREN

Eilert BEN SCHIEWE, LARS SCHWABEEmmy HELEN GORENFLO, ANNIKA HEUSER

Regie ANNA BERGMANNBühne KATHARINA FALTNERKostüme SIBYLLE WALLUMMusik HEIKO SCHNURPELVideo SEBASTIAN PIRCHER, TINA WILKE, SOPHIE LUXLicht ALJOSCHA GLODDEKampfchoreografie ROBERT SCHNÖLL, STEFAN RICHTERChoreografischeMitarbeit ERIKA HOPPEDramaturgie MARLIES KINKTheaterpädagogik BENEDICT KÖMPF

NORA, HEDDA UND IHRE SCHWESTERNnach Henrik Ibsen in einer Bearbeitung von Ulrike Syha

PREMIERE 6.10.18 KLEINES HAUSAufführungsdauerca.31/4 Stunden, eine PauseAufführungsrechte:RowohltTheaterVerlag,ReinbekbeiHamburg

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Regieassistenz und Abendspielleitung JENNIFER REGNET Bühnenbildassistenz SOOJIN OH Kostümassistenz JULE SAWORSKI SoufflageHANS-PETER SCHENK Inspizienz JULIKA VAN DEN BUSCH Regiehospitanz CHANTAL VOLKEMER Hospitanz Musikdramaturgie FELIX KUSSER Kostümhospitanz EMILY ORTLEPP

Technischer Direktor IVICA FULIR Bühne Kleines Haus HENDRIK BRÜGGEMANN, EDGAR LUGMAIR, STEFAN BLUM Leiter der Beleuchtungsabteilung STEFAN WOINKE Leiter der Tonabteilung STEFAN RAEBEL Ton JAN FUCHS, SEBASTIAN LANGNER Leiter der Video-abteilung GUNTER ESSIG Video TILL MEILER Leiter der Requisite TILO STEFFENS Requisite CLEMENS WIDMANN Werkstättenleiter JAKOB KERSCHER Konstrukteur MICHAEL KUBACH Malsaalvorstand GIUSEPPE VIVA Leiter der Theaterplastiker LADISLAUS ZABAN Schreinerei ROUVEN BITSCH Schlosserei MARIO WEIMAR Polster- und Dekoabteilung UTE WIENBERG Kostümdirektorin CHRISTINE HALLERGewandmeister*inHerrenPETRA ANNETTE SCHREIBER, ROBERT HARTERGewandmeisterinnenDamenTATJANA GRAF, KARIN WÖRNER, HELENA WACHAUFWaffenmeisterMICHAEL PAOLONE, HARALD HEUSINGER Schuhmacherei THOMAS MAHLER, NICOLE EYSSELE, JUSTINE MARCHAND Modisterei DIANA FERRARA, JEANETTE HARDY Chefmaskenbildnerin CAROLINE STEINHAGE Maske SOTIRIOS NOUTSOS, RENATE SCHÖNER, LILLA SLOMKA-SEEBER, HATAY YALCIN

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer AufführungendurchjedeArtelektronischerGerätestriktuntersagtsind.

EINMAL IN MEINEM LEBEN WILL ICH MACHT BESITZEN ÜBER DAS SCHICKSAL EINES ANDEREN MENSCHEN.

3Tom Gramenz, Anna Gesa-Raija Lappe, Sts. Timo Tank, Jannek Petri, Sina Kießling

4 Bea Brocks

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Nora,HeddaundEllida:DreiFrauen,diesichnichtinderGesellschaftzurechtfinden.DreiPartnerinnen,diesichjeweilsineinerEhewiederfinden,dienichtist,wassieerhoff-ten. Drei Mütter, jede steht vor eigenen Herausforderungen. Jede Frau erscheint als Spiegelung der anderen. Alle drei streben nach einem Leben in Freiheit.

Nora Nora lebt in den 50er Jahren. Verheiratet istsiemitTorvaldHelmer,mitdemsiezweiKinderhat:EilertundEmmy.AllesscheintinbesterOrdnungzusein.TorvaldwurdezumBankdirektor ernannt und Annemarie, Noras ehemalige Amme, kümmert sich liebevoll um die Kinder. Abends zum Weihnachtsessen wirdDr.Rank,einengerFreunddesPaares,kommen. Sein „guter Freund" Ballsted ist natürlich nicht ein geladen, denn diese Verbindung kann Helmer nicht gutheißen. Mittags erhält Nora überraschend Besuch von Christine Linde, einer alten Schulfreun-din.ChristineistWitwe,hatnachdemTodihresMannesihreMuttergepflegtundistnun völlig allein und mittellos. Nora ver-spricht, ein gutes Wort für sie bei ihrem Mann einzulegen. Auch gesteht sie ihr, dass sieselbstdurchausEntbehrungengewohntist:TorvaldwarschwerkrankundderArzthatte eine Reise in den Süden empfohlen. DenItalienaufenthalthatjedochnicht,wiealledenken,ihrVaterfinanziert,sondern

sie selbst hat sich das Geld geborgt. Der SchuldscheinwarzwaraufdenNamenihresVaters ausgestellt, doch dieser verstarb kurz vor der Unterzeichnung und Nora hat kurzerhand seine Unterschrift gefälscht. Es wirdsichherausstellen,dasssieausgerech-net mit Krogstad, einem Mitarbeiter eben jenerBank,derenDirektorHelmerwird,insGeschäft kam. Dieser hat selbst in jungen JahrenUnterschriftengefälschtundwurdedeshalb von der Gesellschaft ausgestoßen.

Auf Noras Bitten erklärt sich ihr Ehemann bereit, einen Posten für Frau Linde zu schaf-fen. Weichen soll ausgerechnet Krogstad. Dieser erfährt von seiner Kündigung und erpresst daraufhin Nora – er droht, ihren Betrugöffentlichzumachen.OhnedenwahrenHintergrundzuoffenbaren,flehtsie Torvald an, Krogstad nicht zu entlassen. Dieseraberlässtsichnichterweichen.AlsKrogstad die Kündigung erhält, sendet er einenBriefanHelmer,derihmalleseröff-nenwird.NorasiehtdasEntsetzlicheaufsichzukommenundvertrautsichwiederihrer Freundin Christine an. Diese kennt Krogstad noch von früher und bietet sich an zu vermitteln. Während Nora auf einem Kostümball als Meerfrau ein Wasserballett tanzt, spricht ihre Freundin mit dem früheren Bekannten. Doch die Katastrophe lässt sich nichtaufhalten:HelmerliestdenBriefundwirdaggressiv,dennersiehtseineExistenz

ZUM INHALT

STREBENSELBSTBESTIMMTHEIT

NACHDAS

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gefährdet. Nora ist erschüttert über den eitlen Egoismus ihres Mannes, hatte sie doch eher befürchtet, dass er sie schützen würdeundfürsieallesaufsichzunehmenbereitwäre.AlseinweitererBriefeingeht,in dem Krogstad den Schuldschein zurück-schickt und schreibt, dass er die Geschichte aufsichberuhenlässt,fühltsichzwarHelmer gerettet, doch für Nora geht es so nichtmehrweiter.SiehatdenGlaubenandas Wunderbare verloren und stellt ihren Ehemann zur Rede. Nach einem ernsthaften Gespräch verlässt sie ihn und ihre Kinder, um ein Leben in Freiheit zu führen.

Hedda Gabler Hedda kommt mit ihrem Mann Jörgen Tesman von der langen Hochzeitreise zurück inihrneuesHeim.Mittlerweileschreibenwirdie80erJahre,undauchdiesemPaarscheint eine schöne Zukunft bevorzustehen. Tesman soll schon bald zum Professor ernanntwerden,undkannsichdamitendlich die Villa leisten, die er Hedda bereits gekauft hat. Richter Brack, ein Freund derbeiden,hatsieinihrerAbwesenheiteingerichtet und Ballsted, ein undurchsich-tiger Künstlerfreund von Hedda, scheint sich schon die ganze Zeit in den Räumen der Villa aufzuhalten. Tante Jule kommt sofort nach der Rückkehr der beiden vorbei, um einen AntrittsbesuchzumachenundihrenNeffenwiederindieArmezuschließen.HeddaundsiekommenausunterschiedlichenWelten:Kümmert sich Jule aufopfernd um ihre kran-keSchwesterRina,möchteHeddasichalsKünstlerinverwirklichenundgroßePartysausrichten. Von Beginn an gibt es große SpannungenzwischendenbeidenFrauen.Auch Richter Brack lässt nicht lange mit seinemBesuchaufsichwarten.ErbringtNeuigkeitenmit:EilertwohntwiederinderStadt. Der Nachname ist ein Künstlername – er ist der Sohn von Nora Helmer und ein

ehemaliger Freund von Tesman. Seine alten Angewohnheiten–zusehrdemAlkoholund vielleicht auch anderen Sub stanzen zu frönen – hat er aufgegeben und ein Buch he-rausgegeben. Nun konkurriert er mit Tesman um die Professorenstelle. Während diesen dieVorstellungeinesWettbewerbsstarkbeunruhigt, freut sich Hedda sogar darauf. Was die Situation noch brisanter macht, ist, dass Lövborg ein alter Freund, vielmehr sogar Geliebter von Hedda ist.

Als Tesman zu seinen Tanten gerufen wird,nutztBrackdieGelegenheit,Heddazu signalisieren, dass er durchaus bereit wäre,eineAffäremitihreinzugehen.SeinerMeinung nach ist das Dreieck die beste aller Beziehungsformen. Sie aber bleibt stand-haft, droht am Tag darauf sogar im Scherz ihn zu erschießen. Als nächster Besuch kün-digt sich Thea Elvsted an, eine alte Flamme von Tesman. Sie ist mit Hedda zur Schule ge-gangenundlebtmittlerweilemitderFamilieihres Mannes im Norden. Wie Hedda im ver-trautenGesprächherausfindet,istTheainWirklichkeit Eilert Lövborg nachgereist. Sie istschwangervonihm,hatAngst,erkönnteden Versuchungen der Großstadt erliegen undwillessomachenwieNoraHelmer,dieMuttervonEilert:ihreFamilieverlassen,umein Leben in Freiheit zu leben.

Lövborg komm mit einem Manuskript im Gepäck, das er Tesman stolz präsentiert. Es sei die Fortschreibung des eben erschie-nenBuchesundetwasganzNeuartiges,da es die Kulturgeschichte in die Zukunft weiterschreibe.DasDramanimmtseinenLauf:HeddamöchteverzweifelteinmalMacht über einen Menschen besitzen und sieht nun ihre Chance gekommen. Sie reizt Lövborg,bisdieserwiederinalteGewohn­heiten zurückfällt und sich bei einem gemein-samen Herrenabend mit Tesman und Brack

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besäuft. Sturzbetrunken verliert er das Manuskript.TesmanfindeteszufälligundHedda verbrennt es. Am nächsten Morgen kommt Lövborg zu Besuch, behauptet, er habe das Manuskript zerrissen und trennt sich von Thea, die noch immer bei Hedda ist. Unter vier Augen gesteht der ehemalige GeliebteHedda,waswirklichpassiertist,und sie fordert ihn auf, seinem Leben ein Ende zu setzen. Damit er es in Schönheit ausführen kann, gibt Hedda ihm ihre Pistole. Wenig später kommt Richter Brack und berichtet, Lövborg habe sich umgebracht, und er selbst habe Heddas Pistole am Tatort erkannt. Nun hat er sie in der Hand. Eine gefährliche Situation für die Generalstochter, die Angst vor dem Skandal hat. Außerdem ist sie,diekeineMutterwerdenwill,auchnochschwangervonTesman.DasStückendetmitdemUnausweichlichen:einemSchuss.

Die Frau vom Meer Ellida schließlich, die Frau, die vom Meer kommt, lebt heute oder in der nahen Zukunft mit Dr. Wangel und seinen beiden Töchtern aus erster Ehe in einem kleinen Badeort. DochdasLebendieserPatchworkfamiliescheint nicht sehr glücklich zu sein. Ellida liebtWangelzwaraufeineArt,hatabernierichtig Zugang zu seinen beiden Töchtern aus Wangels erster Ehe mit Thea Elvsted – Hilde und Bolette – gefunden. Die gemein-same Tochter ist verstorben und das Paar leidetnochimmersehrdarunter.Zudemwirddie Sehnsucht nach dem Meer in Ellida im-mer größer und verbindet sich mit einer alten romantischen Liebe. Als junge Frau hatte sie einen Seemann kennengelernt, zu dem sie sich auf eine gespenstische Art hingezogen fühlte.Bevorerwiederlosfuhr,verspracher,wiederzukommenundstecktealsZeichenihrer Verbindung einen Ring von sich und einen von ihr an einen Schlüsselbund und warfdieseninsMeer.BiszumheutigenTag

hat sie niemandem diese Geschichte erzählt, auch ihrem Ehemann nicht.

Die Handlung setzt an einem Sommertag ein, an dem Arnholm, ein guter Freund von Dr. Wangel und ehemaliger Lehrer von Bolette, aber auch Jugendfreund von Ellida, in den Badeort kommt. Gerufen ist er von Wangel, derkeinenZugangmehrzuEllidafindetundsichnichtmehrzuhelfenweiß.Hildeund Bolette nehmen dessen Ankunft als Vorwand,umdasHausamGeburtstagihrerleiblichen Mutter Thea Elvsted zu schmü-cken. An dem Tag kommen auch Ballsted, ein Universalgenie, das in der Stadt lebt, und Lyngstrand, ein Künstler, der gerade zu Kur in dem Örtchen ist, zu Besuch. Beim gemüt-lichen Beisammensein erzählt Lyngstrand voneinerSkulptur,dieerschaffenwill:EinSeemann kommt zurück von seiner Reise und sucht seine untreue Frau heim, die mitt-lerweilemiteinemanderenverheiratetist.InspirierthatihndiewahreGeschichtevoneinem amerikanischen Kommandanten, mit demeraufSeewar.Ellidaistverstört,ahntsie doch, dass es sich eben um sie und ihre frühere Liebschaft handelt. Und tatsächlich stehtwenigspäterderFremdeinihremGarten. Er fordert sie auf, mit ihm zu gehen. Verunsichert berichtet Ellida ihrem Mann von dem Besuch. Er erkennt, dass er ihr die Freiheit geben muss, selbst zu entscheiden, ob sie bleiben oder gehen möchte. Auch Bolettemusssichüberlegen,wiesieweiterlebenwill,machtihrdochArnholmeinenHeiratsantrag und bietet ihr an, mit ihm in die Stadtzuziehen.Aberwirdsiedaszueinemselbstbestimmten Leben führen? Das Ende istoffen–esscheint,alshättenzumindestEllida und Wangel noch einiges miteinander zu besprechen.

Anna Gesa-Raija Lappe

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ZUM STÜCK

UTOPIEAutorin Ulrike Syha im Gespräch mit Dramaturgin Marlies Kink

Was war für dich das Spannende und die Herausforderung daran, die drei Ibsen-Stücke zu montieren und zu bearbeiten?

Als Anna Bergmann mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, für Karlsruhe eine Bearbeitung zu machen, standen Ibsen alsAutorunddieAuswahlderdreiStückeNora, Hedda Gabler und Die Frau vom Meer schon fest. Eine Kombination, die mir sofort stimmig erschien, vor allem im Hinblick auf denFrauen­SchwerpunktderSchauspiel-direktion. Bei Ibsen stehen faszinierende, individualistische, rebellische, durchaus auchwiderborstigeFrauenimZentrumder Handlung, deren Kämpfe uns heute noch direkt angehen. Verbunden mit einer virtuosen Dialoggestaltung und unzähligen, wunderbarausgestaltetenNebenfiguren,dieimmerzusagenscheinen:eigentlich

bräuchte ich mein eigenes Drama. Die He-rausforderung bei der Bearbeitung lag vor allemdarin,diedreiStoffesozuverdichten,dass sie an einem Abend nebeneinander erzähltwerdenkönnenunddabeischlüssigineinandergreifen.DazuisteingewissesTemponötig,einefastfilmischeSchnitt-technik, die Simultaneität zulässt, ohne den Fokus auf den Kern der einzelnen Szenen zu verlieren. Eine solche Technik kommt mir sehr entgegen, da ich als Autorin in meinen eigenen Stücken oft schnelle Schnitte einsetze und gerne einen ganzen Kosmos entwickle,nichtnureinenkleinen,minima-listischen Ausschnitt. Bei der Bearbeitung gingesalsovorallemdarum,denStoffzukomprimieren, ja manchmal gar zu skelet-tieren,ohnewesentlicheBestandteilederHandlung und das „Fleisch“ der Figuren zu verletzen – und damit eine Vorlage zu liefern,diesichdannindenProbenweiter-entwickelnkann.

DIALOGUND

Jannek Petri, Sina Kießling

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Die Figuren der drei Stücke sind ja durch Familienbeziehungen verknüpft, wer ist denn genau mit wem verwandt und was für eine übergeordnete Struktur / Geschichte ergibt sich dadurch?

WirwolltendiedreiStoffenichtnurnebeneinander herlaufen lassen, lediglich durchthematischeSchwerpunkteunddiezentralenFrauenfigurenverknüpft,son-dern vorsichtig in die Handlung eingreifen, sodass ein schlüssiger Gesamtbogen ent-steht.DazuhabenwirVerwandtschafts-verhältnisse erfunden, die es bei Ibsen nicht gibt. Sie ermöglichen einen konti-nuierlichenHandlungsflussunderzählendarüberhinaus,welcheKonsequenzendieindeneinzelnenStückengetroffenenEntscheidungen in der Zukunft haben könnten.SoistNoragewissermaßendie„Stammmutter“ eines ganzen Ibsen-Clans. IhrSohn,denwirzunächstnochalsKindim Haushalt der Helmers erleben, taucht späteralserwachsenerMannwiederauf:EilertLövborg.HinterihmliegteinenichtganzeinfacheJugend,beeinflusstdurcheinsicherschwierigesVerhältniszum dominanten Vater, den Weggang der Mutter und andere Faktoren. Lövborg selbstwiederumzeugt,ohnejedavonzuerfahren, ein Kind mit Thea Elvsted, mit derereinaußerehelichesVerhältnishat:Thea bekommt das Kind, Bolette, und zieht aneinenabgelegenenFjord,wosiedenLandarzt Dr. Wangel kennen und lieben lernt,mitdemsiespäternocheinzwei-tes Kind hat, Hilde. Thea verstirbt früh, möglicherweiseeineKrebserkrankung,und Wangel heiratet Jahre später erneut, diesmaleinedeutlichejüngereFrau:Ellida.EsentstehteinePatchworkfamilie,derenschwierigesZusammenlebenindemdurchDie Frau vom Meer inspirierten Teil erzählt wird.Wennmangenauhinsieht,lassen

sichsogarnochmehrverwandtschaftlicheVerbindungenentdecken:einPuzzlespielwiedasLebenselbst.

Die drei Stücke werden parallel auf drei Zeitebenen erzählt: „Nora” spielt in den 50ern, „Hedda” in den 80ern und „Die Frau vom Meer” heute bzw. in der nahen Zu-kunft. Wie sind die Stücke in der jeweiligen Zeit verortet und was für eine Entwicklung – auch des Rollenbildes der Frau – wird eben dadurch erzählt?

DerVersuchwar,dieunterschiedlichenZeitebenen auch sprachlich voneinan-der abzusetzen. Nora und Hedda Gabler beruhen auf vorliegenden Übersetzungen, zwischendeneneingrößererzeitlicherAbstand besteht – Die Frau vom Meer ist eine jetztzeitliche Überschreibung, die den TextmöglichstnahandieSpieler*innenheranholen soll. Die Sprache verändert sich, aber natürlich auch die gesellschaftlichen Umstände,dieArtundWeise,wieBezie-hungen und Kommunikation in Beziehungen funktionieren.

Nora spielt in einer Umgebung, die noch starkvoneinemgesellschaftlichenKodexgeprägt ist, der für alle gilt. Die Rollen im Haushalt sind klar verteilt und damit auch die Abhängigkeiten. Eben diese Abhängig-keiten sind es, aus denen sich Nora folge-richtig befreit.

Hedda Gablerspielt30Jahrespäter,dieVerhältnisse sind aufgeklärter, vielleicht auchhedonistischer,ganzüberwundensindRollenbilderabernochnicht,sieschwebenimmer noch über dem Handeln der Figuren undbeeinflussenihreEntscheidungenaufder Bühne. Hedda ist eine starke Frau per se, sie muss sich nicht erst in diese Richtung entwickeln,aberesgibtvieleEinflüssein

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ihrem Leben, die ein selbstbestimmtes Sein dennoch nicht zulassen. Sie reibt sich an den Männern in ihrem Umfeld, durchaus alsgleichberechtigteGegnerin,gewissenMechanismen entkommt sie aber nicht.

Ellida in Die Frau vom Meer kämpft mit ihren inneren Dämonen; sie ist trotzdem in vielen Punkten eine sehr selbstbestimmte Frau, die Kommunikation auf Augenhöhe verlangt und für die sich das eigene Leben nicht zwingendüberdiePartnerwahldefiniert.Ein Leben ganz ohne Partner – allein mit dem Meer, im alten Leuchtturm ihres Vaters – ist für sie zumindest theoretisch denkbar, auchwennsiesichamEndefüreineandereVarianteentscheidet.AberdiewichtigsteVeränderungistvielleicht:Dialogistmöglichgeworden.Erfindetnichtimmerfrühgenugstatt, er funktioniert auch nicht immer, aber möglich ist er. Und mit dem Dialog kann auch Veränderung kommen. Der Dialog rückt das – utopische, aber unbedingt anzustreben-de – Ziel in den Fokus, eine bessere Welt zu schaffen.Eine,indereingleichberechtigtes,selbstbestimmtes Leben für alle möglich ist undinderMachtstrukturenimmerwiederaufsNeuehinterfragtwerden.

Was interessiert dich persönlich an den Frauenfiguren in „Nora, Hedda und ihre Schwestern” besonders?

Diese Figuren sind in den unterschiedlichs-ten Zeiträumen und Umfeldern denkbar. Ihre zentralen Anliegen sprechen uns noch heutean.ZudemsinddieBeweggründederFigurenkomplex–dieCharakterewerdennie zu Scherenschnitten ihrer selbst, auch wennsichdiegesellschaftlichenUmständeseit Ibsens Zeiten stark verändert haben. Ihr Streben nach Selbstbestimmung, der Wunsch,eineLebensweisezufinden,mitder sie selbst hundertprozentig im Ein-klang sind, ist Frauen (und auch Männern) heutzutage nicht fremd – ganz im Gegenteil. Wir sind in vielen Bereichen bereits einen weitenWeggegangen,vielesisterreichtworden,SelbstbestimmungundPartizipa-tion auf Augenhöhe sollten an sich möglich sein – aber erstaunlich viele „Baustellen“ sindebenauchnochoffen.Esgibtnochunendlich viel zu tun. Ich beharre auf der WichtigkeitdesDialogs,aufprivaterwieauf politischer Ebene. Möglich ist der Dialog:UnsereAufgabebestehtnundarin,dafür zu sorgen, dass die Räume dafür auch bestehen bleiben und niemand diese Türen wiederverschließt.Dennauseineroffenen,selbstbestimmten Kommunikation resultiert in logischer Konsequenz auch der not-wendigeRespektvordemGegenüber,derGrundlage unseres Zusammenlebens ist.

UlrikeSyhaistAutorinundÜbersetzerin.Siewurdeu.a.mitdemKleist­FörderpreisfürJunge Dramatik, dem Hamburger Förderpreis für Literatur, dem Robert-Gernhardt-Preis undWalter­Serner­Preisausgezeichnet.2009/10warsieHausautorinamNational­theaterMannheim.IhreStückewurdenmehrfachzudenMülheimerDramatikertageneingeladen.2018erhieltUlrikeSyhafürihrStückDrift den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts. Außerdem ist sie seit 2014 Koordinatorin des Deutschsprachigen Komitees von EURODRAM.

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ZUM AUTOR

Henrik Ibsens Leben ist geprägt durch einen ständigen Wandel und viele Umzüge –erlebtezwischenNorwegen,ItalienundDeutschland.Ibsenwirdam20.März1828in Skien als Sohn des Kaufmanns Knud Ibsen und seiner Frau Mariechen gebo-ren.1835wirdderVaterzahlungsunfähigunddieFamilieziehtnachVenstop.1844beginnt Ibsen eine Apothekerlehre. In den folgenden Jahren macht er seine ersten dichterischenVersucheundwird1851alsDramaturg mit nicht genau umschriebenen AufgabenandasNorwegischeTheaterinBergenberufen.ImJahr1857gehtIbsenalskünstlerischerLeiterdannansNorwe-gische Theater in Christiana und beendet das Drama Die Helden auf Helgeland. PrivatfindetIbsenseinGlückmitSuzan-nahThoresen,dieer1858heiratet.Am23.Dezember1859wirddergemeinsameSohn Sigurd geboren. Die Familie lebt in einerfinanziellprekärenSituation,diesichweiterverschlechtert,alsIbsen1862seineTätigkeiteinstellenmuss,weildasTheaterinfinanziellenSchwierigkeitensteckt.Ab1863wirderzwarliterarischerKonsulentdes Hauses, doch seine Lage ändert sich erst1864maßgeblich,alsihmeinReisesti-pendiumgewährtwird.VierJahrelebtIb-senmitseinerFamilievorwiegendinRom.Mit Brandgelingtihm1865derDurchbruch

und er erhält fortan eine Dichtergage. Peer GyntschließterzweiJahrespäter,imJahr1867ab.UndwiederzweiJahrespätersiedelternachDresdenüber.1874besucht er erstmals nach zehn Jahren AuslandsaufenthaltwiederNorwegen.Daraufhin kehrt er zurück nach Deutsch-land,lebtab1875inMünchen,wo1876mitDie Helden auf Helgeland erstmals eines seiner Stücke außerhalb von Skandinavien aufgeführtwird.1878ziehterwiedernachRomundbeendet1879inAmalfiNora oder ein Puppenheim.DieUraufführungfindetam 21. Dezember in Kopenhagen statt. In Italien schreibt er in den Folgejahren Ge-spenster, Ein Volksfeind und Die Wildente, bevorer1885wiedernachMünchenzieht.Dort schließt er Rosmersholm ab, schreibt 1888Die Frau vom Meer und beendet seine Arbeit an Hedda Gabler 1890.1891kehrt er in seine Heimat zurück und bezieht eine Wohnung in Christiana, dem heutigen Oslo.1892schreibterBaumeister Solness, 1894 Klein Eyolfund1896John Gabriel Borkmann.1898erscheintdiedeutscheGesamtausgabeseinerWerkeund1899vollendet er Wenn wir Toten erwachen. Ein dramatischer Epilog.Am23.Mai1906stirbt Henrik Ibsen nach sechsjähriger Krankheit,erwirdmiteinemStaatsbe-gräbnis geehrt.

DER GEIST DERUND DER GEIST DER

WAHRHEITFREIHEIT,

– DAS SIND DIE STÜTZEN DER GESELLSCHAFT

Bea Brocks

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16 Bea Brocks, Sina Kießling

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Die Schauspielerinnen Bea Brocks, Sina Kießling und Anna Gesa-Raija Lappe im Gespräch mit der Dramaturgin Marlies Kink

Wie seid ihr als Schauspielerinnen an eure jeweilige Figur herangegangen?

BeaBrocks:NorastehtfürmichamAnfangder Emanzipation. Sie ist eine der Frauen, die aufbrechen, aber noch nicht gemein-sam,alsonochnichtineinerFrauenbewe-gung. Das hat erst die folgende Generation geschafft.Siekannnuralleinesieselbstsein.DasistschonmaleinwichtigerSchritt– ein eigener Weg in einen eigenen Raum. DerGewinnistzugleicheinVerzicht–dennwirsehenNoraamAnfangalsKonsumen-tin, die ihr Puppenheim mit immer mehr Puppen füllt. Das lässt sie am Ende alles hinter sich. Sie befreit sich von dem Bild,

zu dem ihr Mann sie macht und dem sie entsprochenhatundwirdsieselbst.

SinaKießling:IchmöchtegerneeineFrauzeigen,dieeinegewisseSelbstständigkeitim künstlerischen Ausdruck, im alltäglichen Leben hat – im Umgang mit ihrem Mann, im Umgang mit anderen; Hedda spielt bei uns inden80ern:einegewisseAbhängigkeitvom eigenen Mann, also vor allem eine finanzielle,bestehtnatürlichnoch.Auchihr dominanter Vater, ihre Kindheit, prägen Hedda.Zehn,fünfzehnJahrespäterwürdedieseFrauwahrscheinlichzuhauseauszie-henundwürdesagen„MachdeinenScheißalleine, ich lebe mein eigenes Leben!“. Aber dasgehtinden80ernnochnicht.Spannendistauch,wiemandieHeddaimKonstruktmitNoraundEllidasieht.Ichglaube,wirse-heneinKaleidoskop,eineEntwicklungvoneinem Frauenbild der frühen 50er bis ins

ZUR INSZENIERUNG

DREISCHWESTERN

Anna Gesa-Raija Lappe, Meik van Severen

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Jetzt oder vielleicht auch in die Zukunft. Hedda steht stellvertretend für eine der vielen Frauen, die kurz vor ihrer eigenen Revolution stehen.

AnnaGesa­RaijaLappe:MarieluiseFleißerschreibt in der Erzählung Die im Dunkeln denwunderbarenSatz„Dasistnichtwahr,dassmaneinenMenschenüberallhinstellen kann, ein falscher Platz bleibt immer falsch.“ In diesen Zeilen steckt für mich sehr viel der Sehnsucht, der Wut und des Sich-falsch-verortet-Fühlens von Ellida, der Frau vom Meer. Ich sehe unse-ren Abend als eine Art Panoptikum oder eine große Tafel, an der sich Zeiten und Biografientreffen.WirschaffeneinenOrt,andemTotewieLebendeineinenDialogtreten können. Dieser Blick hat die Arbeit insofern verändert, als dass die Zeit, die vergeht, nicht als linear zu begreifen ist, sondern als ein sich ständig veränderndes Konstrukt. Die Entscheidungen, die andere Figuren im Laufe des Abends über ihr Le-bentreffen,habenalsoeinensehrkonkre-tenEinflussaufEllidasGeschichte.

Könnt ihr die Zeiten, in denen eure Figuren verortet sind weiter ausführen und auch auf die Frauenbilder eingehen, die im Zusammenhang mit den verschiedenen Frauenbewegungen stehen?

BeaBrocks:Noragelingtes,sichvondenStrukturen der Gesellschaft der 50er zu lösen:„DieGesetzesindandersalsichge-dacht hatte, das sie aber richtig sind, das willmirdurchausnichtindenKopf".Siesteht für die erste Welle des Feminismus, derfürGleichberechtigunggekämpfthat:VomFrauenwahlrecht,dasesnunseit100Jahren gibt, bis zu Simone de Beauvoir.

SinaKießling:Inden80ernistpolitisch

eineMengepassiert,geradeauchwasdieFrauenbewegungbetrifft.ImFallvonHeddawürdeichmalfrechsagen,dassihrder Bezug zur Realität abhanden gekom-men ist, da sie aus einer höheren Schicht kommt, Generalstochter ist. Die Bereit-schaft zur Revolution bei Hedda ist noch nichtsoweit,wieandereFraueninden80erngegangensind.Wasalsoistbeiunsanden80ernmarkant?NatürlichaufjedenFalldasäußereErscheinungsbild:obimKostümoderinderMusik,undwiegesagt,auchdasRollenbildschwingtdaimmermit. Das Verhalten gegenüber ihrem Mann istetwas,wasinden50erJahrensonichtmöglichgewesenwäre,alsodieFrau,diesich in dem Kokon in ihrem eigenen Zimmer gefangenhält.30Jahrefrüherwäresiewahrscheinlichdaranzugrundegegangen.Jetztversuchtsieebenzuexperimentie-ren,etwasauszuprobieren.Ichfindeschonextrem,wasmanmitZeiterzählt,zumBei-spielauch,wieFrauendamalsihreeigeneSexualitätentdeckten,dasüberhaupteinfreieresDenkenüberSexualitäteinsetzte.Dassindfürmichdie80erderHeddaGab-ler.Ichpersönlichwürdenatürlichsagen,die80erwareneineaufregende,wildepolitische Zeit für uns Frauen.

AnnaGesa­RaijaLappe:DerAbendkanneinladen, die Frauenbilder der letzten Jahrzehnte zu betrachten, zu hinterfragen oder aber sich in den Sog dieser einzig-artigen Personen zu begeben und deren KonflikteundEreignisseunabhängigvonihrem Geschlecht zu sehen. Die Geschich-tederFrauvomMeerbewegtsichzeitlichzwischenderGegenwartundeinernahenZukunft,wobeiichmirfasteinenviertenGeschichtsstromwünsche,indemdasGeschlecht keine Rolle spielt, eher das Mensch-Sein.

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Das Bühnenbild ist ein Puppenhaus, gleichzeitig ist es eine ganze Stadt. Es gibt eine Bushaltestelle und eine Telefonzelle. Was ist der besondere, eigene Raum eurer Figuren?

BeaBrocks:Noraistgefangen,schonin ihrem fest geschnürten Petticoat, in dem sie aussiehtwieeinePuppe.AuchimzweitenTeil ist sie als Meerfrau eingeschränkt in ihrer Freiheit. In ihrem Puppenzimmer kann sie die Verhältnisse umdrehen, da ist sie die Puppenspielerin. Der Raum, das Puppen-zimmerfunktioniertfürmichwieeineArtTagebuchoderDoku.NoranimmtzwischendenSzenenauf,wiesiesichfühlt.AmEndebricht alles auf und sie kann sich befreien.

SinaKießling:DerKünstlerraum,derRückzugsort, die Blase, in der sich Hedda aufhält, ist ihr eigener Raum. Auch das ist nochmalexemplarischfürdieZeit,siehateinen eigenen Raum, zu dem nur sie Zutritt hatundselbstbestimmt,werZutritthabendarf.DortfindetquasiihrSeelenlebenstatt.Alles,wasderZuschauerindenSzenenscheinbarwahrnimmt,findetindemRaumauf einer ganz anderen Ebene statt. Man erfährt über diesen Raum, in dem sie sich permanentbefindet,nochmaleineganzan-dere Seite von Hedda Gabler. Alle anderen Räume sind für sie eher Funktionsräume. MaximalderKaffee–unddasistschondasHöchstederGefühle,wasinderKüchestattfindenkann.

AnnaGesa­RaijaLappe:Lamer….

WIR ZWEI HABEN VIEL MITEINANDER ZU REDEN.

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Das andere Geschlecht

ManwirdnichtalsFraugeboren,manwirddazugemacht.…DieFrauistnichteinestarre Realität, sondern ein Werden; in ihrem Werden müsste man sie dem Mann gegenüberstellen, das heißt, man müsste ihreMöglichkeitendefinieren:wassovieleDiskussionen verfälscht, ist, dass man sie aufdasbeschränkenwill,wassiewarundwassieheuteist,anstattdassmandieFra-ge nach ihren Fähigkeiten stellt; Tatsache ist, dass Fähigkeiten sich erst überzeugend manifestieren,wennsieverwirklichtwor-den sind.

Simone de Beauvoir, 1949

Das Lachen der Medusa

EsistkeinZufall:dieFrauhatÄhnlichkeitenmitVogelundDiebsowiederDiebderFrauunddemVogelgleicht:flugssindsievorbei,männlich­weiblich,siefliehen,siefreuensichdiebisch,weiblich­männlich,dieräum-liche Anordnung durcheinander zu bringen, in der Orientierung zu stören, die Möbel, Dinge, Werte zu verschieben, einzubrechen, die Rahmenstrukturen zu leeren, Eigentum umzustürzen.

HélèneCixous,1975

Bitch Doktrin

Alleinstehende Frauen sind heute mächti-ger und präsenter denn je, aber noch immer muss eine Frau einen Preis dafür zahlen, dass sie aus freien Stücken alleine bleibt. Zum einen ist es belastend, sein Leben durchunbekannteGewässerzusteuernund mühsam die jahrzehntelange Kondition-ierung rückgängig zu machen, nach der ein LebenohnePartnerdieempfindlicheren Bereiche unseres Herzens ins Elend stürzt. Zum anderen ist da das Geld. Mehr als die HälftederAmerikaner*innen,dienachMin-destlohnoderschlechterbezahltwerden,sind alleinstehende Frauen, und alleinste-hendeMüttersindfünfmalsooftarmwieverheiratete.DieseFaktenwerdengerneals Beleg dafür angeführt, dass die Ehe für Frauen die bessere Wahl ist. Dabei illustrie-ren sie doch in Wahrheit, dass die Gesell-schaft mehr dafür tun muss, Frauen in ihren Lebensentscheidungen zu unterstützen, so wiesieMännerseitJahrenunterstützt.

Wenn sich Frauen massenhaft gegen Ehe und Partnerschaft entscheiden, erschüttert dasdaswirtschaftlicheundsozialeGefügebis ins Mark. Das ist schon geschehen. Der Kapitalismus hat es durch eine Senkung desLohnniveauszuwegegebracht,dassFrauen in großer Zahl traditionell männliche Arbeitsplätze übernehmen, doch die Frage, wienunHaushaltegegründetundKinder

IST EINEPATRIARCHATDAS

GESCHICHTE

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aufgezogenwerdensollen,istungelöstgeblieben. An die Hysterie über die niedrige GeburtenratebürgerlicherweißerFrauenreicht nur die Hysterie über den Kinder-reichtumschwarzerundeingewanderterArbeiterinnen heran. Wenn Neokonservati-vewohlhabendeweißeFrauenzugängeln,zu bedrohen und mit Engelszungen zu über-reden versuchen, dass sie doch in Küche und Kinderzimmer zurückkehren mögen, steckt dahinter ebenso rassistische Panik wiederVersuch,einesozialeOrdnungwiederherzustellen,dieschonimmernurden Männern genutzt hat. „Alleinstehende Frauen beanspruchen Raum in einer Welt, dienichtfürsiegemachtwurde“,resümiertTraister.„WennwireineguteEntwicklungwollen,müssenwirRaumschaffenfürfreieFrauen, müssen die Wirtschaft und das Sozialsystem anpassen, die derzeit darauf gründen,dasseineFrauerstzählt,wennsieverheiratet ist.“ Dass alleinstehende Frauen die Unterstützung, die einst ein Ehemann geleistet haben mag, nun vom Staat einfor-dern können, sieht Traister gelassen. „Al-leinstehende Frauen, die vom Staat fordern, er solle ihre Ziele, ihre Entscheidungen und ihre Unabhängigkeit mit einer besseren Po-litik unterstützen“, schreibt sie, „stellen als BürgerinnendieselbenAnsprüchewieame-rikanische Männer seit Generationen.“ Das giltrundumdenErdball:DieEmazipation

der Frauen von obligatorischer Familienar-beit und emotionaler Arbeit ist ein Frei-heitsaspekt, den sich frühere Generationen nur in ihrer Fantasie ausmalen konnte, und dahersindwiresihnenschuldig,sieernst-zunehmen.

Wenn Frauen aber all diese Möglichkeiten offenstehen,wasistdannmitdenen,diesich für Ehe oder Partnerschaft entschei-den?SiekönnensichindemBewusstseinmit einem Partner zusammentun, dass sie ihreWahlfreigetroffenhaben.Erstwenndie Partnerschaft nicht mehr obligatorisch ist,wirdsieetwasBesonderes.Vornichtallzu langer Zeit heiratete einer meiner Partner, und ich nahm als Gast an seinem Junggesellenabschied teil. Ich freue mich, wennMenschen,dieichmag,einegemein-sameZukunftaufbauen,egal,wiesiedasnun genau organisieren, und ich genieße es, mich herauszuputzen und mir mit ihren verrücktenVerwandtenbilligenSekthinterdie Binde zu gießen. Es gibt für mich nichts Schöneres als ein Wochenende als Hoch-zeitsgast. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wirdiesozialenundökonomischenInsti-tutionen von Ehe und Familie demontieren müssen.

LauriePenny,2017

ICH HAB DOCH AUCH EIN RECHT

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Song Ellida Lulu Rouge – Romano's Song

Tell me tell me tell mehowlongistheroadtell me tell me tell medo you come do you go? tell me tell me tell me whyIdiesimplyhear my romano’s songflyflylittlebird

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Song Hedda Persist – All India Radio

Take me backTothewayIwasSo I can feel thisWithjustificationIdrowninmysensesAnd all I see is you

AndIjustwanttobenearyouAndIjustwanttobenearyouTake me backThis is no longer a sunnyDisposition upon my faceI quiver in my thoughtsAnd all I feel is you

AndIjustwanttobenearyouAndIjustwanttobenearyouAndIjustwanttoWant to beNear youWhat is this?What is this?If I persistIf I persistWhat is this?If I persistIf I persistWhat is this?If I persistIf I persist

Anna Gesa-Raija Lappe, Sina Kießling, Ute Baggeröhr, Bea Brocks, Lisa Schlegel, Malte Sundermann

Song Nora Unkle – Farewell

AndwhenIseeAndifIwalkAndwhenIrunawayHold me in your armsDon't let goHold me in your armsAndwhenIrunawayHold me in your arms

26 AnnaGesa­RaijaLappe,JannekPetri,SinaKießling,LisaSchlegel,TimoTank,SwanaRode

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ANNA BERGMANN Regie

Anna Bergmann, Schauspieldirektorin am STAATSTHEATER,studierteTheaterwis-senschaft, Philosophie und Anglistik an der FU Berlin und Regie an der Berliner Hochschule„ErnstBusch“.Seit2003arbeitet sie als Regisseurin an den großen Bühnen im deutschsprachigen Raum, u. a. am Staatstheater Hannover, am Schau-spielhaus Bochum, am Thalia Theater Hamburg,amMaximGorkiTheaterBerlin,am Münchner Volkstheater und am Aka-demietheatersowieamTheaterinderJosefstadt in Wien. Seit 2014 inszeniert sie auch regelmäßig am Uppsala Stadsteater sowieamStadsteaterMalmö,zuletztPer-sona von Ingmar Bergman in Koproduktion mitdemDeutschenTheaterBerlin.2016warAnnaBergmannfürihreInszenierungvon Fräulein Julie am Wiener Theater in der Josefstadt für den Nestroy-Preis in der Kategorie „Beste Regie“ nominiert. In Karlsruhe inszenierte die Oper La Bohème und im Schauspiel Drei Schwestern und Antigone.

KATHARINA FALTNER Bühne

Katharina Faltner absolvierte ihr Bühnen- und Kostümbildstudium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Am Burgthe-aterWienwarsienachdemStudiumfürmehrere Produktionen künstlerische Mit-arbeiterin von Stéphane Laimé. Engage-ments als Bühnenbildnerin führten sie u. a. ans Wiener Burgtheater, Schauspielhaus Zürich, Staatstheater Darmstadt, Neue Theater Halle und ans Münchner Volksthe-ater. Für die Regisseurin und Autorin Nora Abdel-Maksoud übernimmt sie regelmäßig dieAusstattungen.Seit2013verbindetKa-tharina Faltner eine enge Zusammenarbeit mitAnnaBergmann:SieschufdieBühnen-räume für die Inszenierungen Homo Faber amStaatstheaterBraunschweig,Fräulein Julie und Madame Bovary am Theater in derJosefstadtinWiensowieAntigone in Karlsruhe.ImHerbst2016realisiertesiean der Berliner Staatsoper für La Douce erstmals den Raum für eine Operninsze-nierung.

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SIBYLLE WALLUM Kostüme

Sibylle Wallum studierte Bühnen- und Kos-tümbild am Central Saint Martins College of Art and Design in London. Im Anschluss wurdesiefürdenLinburyPrizeforStageDesign am Londoner National Theatre nominiert und mit dem 5. Europäischen Opernregiepreis ausgezeichnet. Sie assis-tierte u. a. Frida Parmeggiani bei Robert Wilsons Johannespassion am Théâtre du Châtelet.WeiterwarsiealsKostümassis-tentin am Thalia Theater Hamburg engan-giert. Neben Anna Bergmann verbindet sie eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den beiden Regisseurinnen Anne Lenk undJetteSteckel.Regelmäßigentwiftsiedie Kostüme für deren Inszenierungen am Residenztheater München, Thalia Theater Hamburg und am Deutschen Theater in Berlin. Weitere Engagements führten sie u. a. an Theater in Dresden, Bern, Augs-burgsowieansKöniglicheOpernhausinKopenhagenundSouthwarkPlayhouseLondon.

HEIKO SCHNURPEL Musik

HeikoSchnurpel,1967inDresdengeboren,machte eine Ausbildung zum Tischler an der Semperoper Dresden und arbeitete nachseinerAusreise1988alsBühnen-techniker, Inspizient, Regieassistent und Regisseur in Hannover, Gera, Krefeld-Mönchengladbach und Karlsruhe. Seit 2000 lebt er als selbstständiger Sound-designerinBerlinundarbeitethäufigmitAnna Bergmann und dem Videokollektiv impulskontrolle zusammen, u. a. am Schauspielhaus Bochum, Thalia Theater Hamburg,MaximGorkiTheaterBerlin,Volkstheater München, Volksbühne Berlin, Burgtheater Wien und dem Stadsteater Malmö. Weitere Arbeiten führten ihn u. a. mit Johannes Schütz, Thomas Bockel-mann, Gustav Rueb, Nicole Oder und der Filmregisseurin Sylke Enders nach Kassel, Lübeck, Heidelberg, Tübingen, Konstanz, Weimar und in die freie Szene Berlins. Au-ßerdem erarbeitete er mit impulskontrolle das Bühnendesign für die Nordamerika- und Europatournee 2015 von Milky Chance.

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SEBASTIAN PIRCHER Video

Geboren1976inDüsseldorf,studierteSe-bastianPircherFilm­undFernsehwissen-schaften,AmerikanistiksowieAllgemeineundVergleichendeLiteraturwissenschaftan der Ruhr-Universität Bochum. Seit 1999 hat er als Videodesigner Arbeiten für diver-se Bühnen realisiert, u. a. am Schauspiel Köln, Schauspielhaus Bochum, Schau-spielhaus Düsseldorf, Deutschen Theater Berlin, Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Frankfurt, dem Theater Basel, Schauspiel-haus Zürich und dem Burgtheater Wien. Zusammenarbeiten verbinden ihn u. a. mit Katie Mitchell und Antú Romero Nunes. In ihrenInszenierungenstanderwiederholtauch als Schauspieler auf der Bühne. Das Karl May-Problem am Prinz-Regent-The-aterBochumwarimJanuar2010,mitdemVideokollektiv impulskontrolle, seine erste Regiearbeit. Als Videokünstler für Schau-spiel und Oper arbeitete er mit Anna Berg-mann bereits in Karlsruhe bei La Bohème, Drei Schwestern und AntigonesowieinOldenburg, Wien, Klagenfurt und Malmö.

TINA WILKE Video

Geboren1986inOst­Berlin.SiehatKunstund Medien an der Universität der Künste Berlin (UdK) studiert und hat einen Master in Theater mit neuen Medien und Interak-tivität von der Universidad Nacional de las Artes in Buenos Aires (UNA), Argentinien. Dort lebte und arbeitete sie drei Jahre lan-ge mit einem Stipendium für künstlerische Forschung. Seit ihrer Rückkehr nach Berlin arbeitet sie als freie Medienkünstlerin und Kamerafrau für Bühnen und Installationen sowiealsFilmemacherinanDokumentar­undExperimentalfilmen.Seit2017istsieLehrbeauftragte an der Universität der Künste im Fachbereich Audiovisuelle Kom-munikation. Sie arbeitete als Kamerafrau mit Katie Mitchell an der Schaubühne Ber-lin, dem Schauspielhaus Hamburg und dem SchauspielKölnsowiealsVideokünstlerinan der Schaubühne Berlin, dem Münche-ner Volkstheater, dem Theater Regensburg und dem Staatsschauspiel Dresden.

Ute Baggeröhr

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KIM SCHNITZER NoraKimSchnitzerschloss2017ihrSchauspielstudiumanderHochschule fürSchauspielkunst„ErnstBusch“inBerlinab.SiewarinmehrerenFilm­undKinoproduktionenzusehen.SeitderSpielzeit2017/18istsiefestes Ensemblemitglied des STAATSTHEATERS. Aktuell ist sie in Faust, Der Goldne Topf und Hair zu sehen.

SINA KIESSLING HEDDASie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Seit ihren Festengagements am Theater Heilbronn und am Theater Lübeck arbeitetsiefreiberuflichundspielteu.a.anderVolksbühneBerlin,amMaximGorkiTheaterBerlin,amSchauspielhausBochum,amVolkstheaterMünchen und am Malmö Stadsteater.

SVEN DANIEL BÜHLER Torvald HelmerNach seinem Schauspielstudium in Hannover sammelte Sven Daniel Bühler am Studiotheater Hannover und am Oldenburgischen Staatstheater ersteBühnenerfahrungen.SeitderSpielzeit2015/16isterfestamSTAATSTHEATER engagiert und momentan in Hair und Faust zu sehen, sowieindemvonihmkonzipiertenLiederabendLove is a Battlefield.

BEA BROCKS NoraBea Brocks besuchte die Hochschule für Musik und Theater „FelixMen-delssohn Bartholdy" in Leipzig. Sie drehte zahlreiche, auch internationale Kino-, Film- und Fernsehproduktionen und ist seit 2012 als Theaterschau-spielerin tätig. Mit Anna Bergmann verbindet sie eine intensive Zusammen-arbeitet,zuletztspieltesieinihrerRegie2017dieMadame Bovary.

MALTE SUNDERMANN Torvald HelmerstudierteSchauspielamMaxReinhardtSeminarinWien.Von2007bis2009warerfestamStaatstheaterBraunschweigundvon2010bis2013am Theater Neumarkt in Zürich engagiert. Seit der Spielzeit 2014/15 arbeiteterfreiberuflichalsSchauspielerundspielteu.a.amSchauspielKöln und an den Münchner Kammerspielen.

JANNEK PETRI Jörgen TesmanNach dem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlinwarererstmalsvon2002bis2006inKarlsruheengagiert.DanacharbeiteteerinZürich,BraunschweigunddemDeutschenTheaterBerlin.Seit2014isterwiederfestesEnsemblemitgliedundspieltaktuellin Faust, Der Goldne Topf und Hair.

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UTE BAGGERÖHR Frau Elvsted, BoletteIm Anschluss an ihr Schauspielstudium in Leipzig spielte Ute Baggeröhr u.a.amSchauspielFrankfurt,ThaliaTheaterHamburgundMaximGorkiTheater Berlin. Nach Festengagements in Heidelberg und Tübingen ist sie seit der Spielzeit 2011/12 im Karlsruher Ensemble. Zurzeit steht sie in Willkommen und in Die Ehen unserer Eltern auf der Bühne.

ANNA GESA-RAIJA LAPPE EllidaSieabsolvierte2017ihreAusbildunganderAkademiefürDarstellendeKunstBaden­WürttembergundarbeitetemitKünstler*innenwieChristiane Pohle,ArminPetrasundBélaTarrzusammen.2017wurdesievonThe-aterheutealsNachwuchsschauspielerinnominiert.ZuletztstandsieinDer Kirschgarten am Schauspiel Stuttgart auf der Bühne.

TIMO TANK Dr. WangelTimoTankwarnachdemStudiuminKiel,MünsterundinTübingenengagiert.Von2002bis2013warerimEnsembledesSTAATSTHEATERSundwurde2013zumStaatsschauspielerernannt.Seit2017isterwiederfest in Karlsruhe und zur Zeit in Judas, Der Goldne Topf und in Tiger und Löwe zu sehen.

SWANA RODE Frau Linde, HildeBereitswährenddesSchauspielstudiumsinHamburgspielteSwanaRodeam Thalia Theater in Die drei Musketiere, auf Kampnagel und am St.PauliTheater.Seit2016warsieamJUNGENSTATSTHEATERengagiertundwechseltemitderSpielzeit2018/19insSCHAUSPIELdesSTAATSTHEATERS.

THOMAS SCHUMACHER Krogstad, Eilert Lövborg, Der FremdeThomasSchumacherstudiertebis2009SchauspielinLeipzigundwardanach Mitglied des Schauspielstudios des Staatsschauspiels Dresden. Es folgten Engagements am Deutschen Theater Berlin, erneut am StaatsschauspielDresdenundimTatort.AbderSpielzeit2018/19isterim Ensemble des SCHAUSPIELS.

TOM GRAMENZ Dr. Rank, LyngstrandTomGramenzabsolvierte2018seineSchauspielausbildunganderHoch-schule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Bekanntheit erreichte erdurchseinenjüngstenKinospielfilmDas schweigende Klassenzimmer inderRegievonLarsKraume.AbderSpielzeit2018/19istTomGramenzMitglied des Schauspielensembles am STAATSTHEATER.

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ANDRÉ WAGNER Dr. Brack, Dr. ArnholmAndré Wagner studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Es folgten Engagements in Tübingen, Graz und Münster, bevor er 2002 ans STAATSTHEATER kam. Aktuell ist er in Willkommen und in Hair zu sehen.

LISA SCHLEGEL Annemarie, Tante JuleLisa Schlegel studierte Schauspiel in Wien und spielte am Burgtheater. AnschließendwarsieinWilhelmshavenundTübingenengagiert,bevorsie 2002 nach Karlsruhe ins Ensemble des STAATSTHEATERS kam. Derzeit ist sie in Willkommen, Hair und Faust zu sehen.

ERIKA HOPPEChoreografischeMitarbeitSieistChoreografin,TänzerinundTanzpädagogin.MitEight Pieces und Great Gatsby kreierte sie eigene Tanztheaterproduktionen am Theater undOrchesterHeidelberg.ZweimalinFolgegewannsiedenArtAwardbeidenEuropeanMastersofVideoClipDancingsowiedenYoungTalentAwardbeidenFinalsInternationalDanceCompetitionCompetition.

MARLIES KINK Dramaturgie NachdemStudiumderTheaterwissenschaftkoordiniertesiedieWeiterbildung Theater- und Musikmanagement in München und arbeitetealsfreieProduktionsleiterin.AnschließendwarsieamTheaterHeidelbergimKBBsowiealsProduktionsleiterinengagiert.Seit2015/16ist sie Dramaturgin am STAATSTHEATER.

MEIK VAN SEVEREN Ballsted1992 in Hannover geboren, studierte er Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Während des Studiums spielte er in Potsdam und Berlin. SeitderSpielzeit2016/17istMeikvanSeverenfestimSCHAUSPIELengagiert und steht zur Zeit in Faust, Hair und Love is a Battlefield auf der Bühne.

ROBERT SCHNÖLLKampfchoreografieRobertM.SchnöllistBühnenfechtmeister.ErwarDozentfürBühnenfech-tenanderFreienKunst­StudienstätteOttersbergundhatseit1996einenLehrauftrag für Schauspiel/Fechten an der HMTM Hannover. Als Kampf-choreografistersowohlbeiFilm­undFernsehenalsauchandiversenTheatern tätig, u. a. in Kassel, Oldenburg, Bonn und Erfurt.

UteBaggeröhr,BeaBrocks,AnnaGesa­RaijaLappe,SwanaRode

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BILDNACHWEISE

UMSCHLAG FelixGrünschloßSZENENFOTOS FelixGrünschloßPORTRÄTS FelixGrünschloß, Florian Merdes, Stefan Klüter, privat

IMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

KAUFMÄNNISCHER DIREKTORJohannes Graf-Hauber

SCHAUSPIELDIREKTORINAnna Bergmann

CHEFDRAMATURGJan Linders

REDAKTIONMarlies Kink

KONZEPT DOUBLE STANDARDS BERLIN www.doublestandards.net

GESTALTUNG Madeleine Poole

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHE2018/19ProgrammheftNr.473www.staatstheater.karlsruhe.de

TEXTNACHWEISE

SimonedeBeauvoir:Dasandere Geschlecht. 1949.

HélèneCixous:DasLachenderMedusa.1975.

LauriePenny:LiebeundanderePflichten.In:BitchDoktrin.Gender,MachtundSehnsucht.EditionNautilus2017.

AlleweiterenTextesindOriginalbeiträgevon Marlies Kink für dieses Heft.

DICH HAT IN DEINEM LEBEN NIE ETWAS BERÜHRT.

Annika Heuser, Tom Gramenz, Sina Kießling, Meik van Severen

ABER JETZT BIST DU HIER. BEI MIR. DU BIST DOCH HIER BEI MIR, ODER?