nr. 02 | 2017 · 1,6 mio. kilo milch, rund die hälfte zu emmentaler, die kilo milch, rund die...
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Ein Tag im Leben von Fanny Diercksen
Was macht ein Milchtechnologe?Schritt für Schritt zum Bierbrauer
MAGAZIN FÜR DEINE BERUFS- UND AUSBILDUNGSWAHL
Nr. 02 | 2017
3 Schritt für Schritt: Konditorin-Confiseurin 4 Ein Tag im Leben von Fanny Diercksen 8 Wimmelbild: Im Spital 10 Was macht …? 12 Schritt für Schritt: Juristin 13 Schritt für Schritt: Bierbrauer 14 Die Schule nach der Schule 18 Schon gewusst? 20 Mein Selfie – Mein Job 22 Schritt für Schritt: Sozialpädagogin 23 Ratgeber
4 Ein Tag im Leben von Fanny Diercksen
12 Schritt für Schritt
zur Juristin
8 Wimmelbild: Im Spital
14Die Schule nach der Schule
INHALT
SPOTLIGHTS
Vor seiner Gesangskarriere
war Bastian Baker Profi-
Eis hockeyspieler.
Rund 250 Berufe, die man
erlernen kann, gibt es in der
Schweiz. Die Hälfte aller jungen
Frauen wählen aus nur
fünf Berufen aus.
Der «Spezialist für biologische
Sicherheit im Luftverkehr»
hat eine spezielle Aufgabe – er
vertreibt Vögel mit Warnschüssen
von den Landepisten.
Häufige Fehler beim Vorstel-
lungsgespräch für eine Lehrstelle:
Handy nicht ausschalten, nichts
über den Lehrbetrieb wissen, aus
Schüchternheit kaum sprechen.
Eine gute Vorbereitung hilft!
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Der Weg zur
Name: Maude ChristenAlter: 26 JahreBeruf: Konditorin-Confiseurin
16 Jahre
Abschluss Sekundarschule
20 Jahre
Abschluss KV-Lehre mit zweispra-chiger Berufsmaturität, Wirtschafts-mittelschule Neuenburg
20 Jahre
Praktikum zur Berufsmaturität, Vormundschaftsbehörde Neuenburg
20 Jahre
Studium Betriebswirtschaft (abgebrochen)
23 Jahre
Abschluss Lehre als Konditorin- Confiseurin, Bäckerei F. Kolly, La Chaux-de-Fonds
24 Jahre
Praktikum als Konditorin-Confiseurin in Burnaby, Kanada
ab 24 Jahren
Arbeit als Konditorin-Confiseurin und als Konditorin-Confiseurin- Chocolatière; aktuell tätig im Restaurant des Hôtel de Commune, Dombresson
Konditorin-Confiseurin
Schritt für Schritt
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Ein Tag im Leben von …
Nach meiner Ausbildung an der Jazzschule arbeitete
ich als Moderatorin und Programmverantwortliche
bei Radiostationen sowie als Sprecherin beim Fernse-
hen. Gleichzeitig fuhr ich fort, Musik zu machen. Nach
einigen Jahren schrieb ich mich für die Prüfungen zur
Polizeischule ein. Es war ein spontaner Einfall – sehr
zum Erstaunen meiner Familie. Von siebzig Kandidaten
wurden vier Personen genommen, darunter ich als
einzige Frau! Ich denke, es gibt kein typisches Profil
für diesen Beruf. Weil eine abgeschlossene Ausbildung
vorausgesetzt wird, findet man bei der Polizei alles:
Universitätsabsolventen, Bäcker, Mechaniker und auch
Musikerinnen wie mich.
Nach der Polizeischule
arbeiten wir als Generalisten bei
der Sicherheitspolizei. Bei den
Einsätzen sind wir die Ersten vor
Ort, beurteilen die Situation und
leiten erste Massnahmen ein.
Danach informieren wir die
Spezialisten. Wir müssen also
ruhig Blut bewahren,
Fortsetzung S. 7
Ein Tag im Leben von Fanny Diercksen
Als Polizistin hat Fanny Diercksen oft Kontakt mit der Bevölkerung, erlebt aber auch risikoreiche Situationen. Sie erzählt uns von ihrem Werdegang
und vom abwechslungsreichen Berufsalltag.
<<DIE MUSIK NIMMT EINEN SEHR WICHTIGEN PLATZ IN MEINEM LEBEN EIN.>>
SteckbriefName: Fanny DiercksenAlter: 27 JahreBeruf: Polizistin BP
(Berufsprüfung)
Nach der obligatorischen Schule im Berner Jura besuchte Fanny Diercksen die Wirtschaftsmittelschule in St-Imier. Im zweiten Jahr begann sie parallel dazu eine musikalische Ausbildung an der Jazzschule Lausanne. Sie arbeitete einige Jahre im Medienbereich, dann entschloss sie sich zu einem Berufs-wechsel. 2011 begann sie die einjäh-rige Ausbildung als Polizeiaspirantin in Colombier (NE). Seit 2012 arbeitet sie auf dem Polizeiposten Moutier.
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Ein Tag im Leben von…
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Ein Tag im Leben von …
Als Polizistin bin ich ungefähr zu 60 Prozent draussen und zu 40 Prozent im Büro.
Eine gute Polizistin muss eine soziale Seite
und gerne mit Leuten zu tun haben.
Für den Aussendienst wird
uns ein Auto zugeteilt und wir
arbeiten immer zu zweit.
Wir fahren Streife und werden
über Funk zu Einsätzen gerufen.
<<ICH LIEBE ES, DASS ES KAUM ROUTINE-ARBEITEN GIBT.>>
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Ein Tag im Leben von …
aber auch initiativ sein. Die Palette der Interventionen ist
sehr gross: von Einbrüchen über medizinische Notfälle
bis zu Verkehrsunfällen.
Meine Tage und manchmal Nächte sind ausgefüllt
mit Einsätzen im Feld und administrativen Arbeiten
wie Anzeigen aufnehmen, Verhöre führen, Zeugen
vernehmen und Rapporte schreiben. Wir sorgen auch
für die Sicherheit bei Fussball- oder Eishockeymatches
oder bei allen Arten von Veranstaltungen. Wir sind darin
geschult, Krawalle zu verhindern. Über die üblichen
Bürozeiten hinaus haben wir 24-Stunden-Bereitschafts-
dienst und arbeiten auch in der Nacht.
Ich liebe diesen Beruf. Er erlaubt mir, Menschen zu
treffen, zu denen ich im normalen Leben keinen Kon-
takt hätte. Das ist sehr bereichernd und hilft mir, mit
den Füssen auf dem Boden zu bleiben. Ich helfe gerne
Menschen und fühle mich gerne nützlich. Aber ich bin
auch an Weihnachten und an Neujahr im Einsatz und
verpasse manchmal Geburtstagsanlässe. Und es ist ein
risikoreicher Beruf.
Es ist nicht einfach, eine oder zwei speziell schwie-
rige Situationen zu schildern, weil meine Arbeit reich
an Herausforderungen ist. Ein markantes Ereignis war
die Festnahme von Einbrechern, die gewaltsam in ein
Restaurant einbrechen wollten. Eine andere, eher lustige
Anekdote: Ich musste auf der Autobahn Gänse einfan-
gen, die aus einem Lastwagen entkommen waren.
Meine Tipps an junge Leute, die sich für den Beruf
interessieren: Fremdsprachen und eine gute mentale
und körperliche Vorbereitung sind wichtig, ebenso ein
sauberes Vorstrafenregister. Zudem keine sichtbaren
Tätowierungen und Piercings – hier haben wir sehr
strikte Regeln!
Unsere Ausrüstung besteht aus einer Uniform, guten Schuhen und aus einem Einsatzgürtel mit verschiedenen Teilen:1. Teleskopstock 2. Pistole 3. Magazin 4. Schnittfeste Handschuhe 5. Notizbuch mit Kugelschreiber 6. Handschellen 7. Taschenlampe 8. Taschenmesser 9. Pfefferspray 10. Latexhandschuhe 11. Telefon mit speziellen Apps 12. Funkgerät 13. Gürtel mit Pistolenhalfter
<<ICH HABE EINEN AUSSER-GEWOHNLICHEN BERUF, BEI DEM MANCHMAL DAS ADRENALIN FLIESST. DAS GEFALLT MIR.>>
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Im Spital: 18 Berufe sind auf dieser Zeichnung zu finden. Kennst du die Namen? Auflösung Seite 23
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Wimmelbild
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Was macht …?
Daniel Graf ist Lernender im 2. Lehrjahr in der Käserei
Amsoldingen bei Thun. Diese verarbeitet jährlich rund
1,6 Mio. Kilo Milch, rund die Hälfte zu Emmentaler, die
andere Hälfte zu regionalen Käsespezialitäten, Joghurts
und anderen Milchprodukten. In der Fabrikation arbeiten
acht Berufsleute, darunter zwei Lernende.
Beruf und AusbildungDie Ausbildung zum Milchtechnologen/zur Milchtech-
nologin dauert drei Jahre – entweder in einer kleineren
gewerblichen Käserei oder in der industriellen Milch-verarbeitung. Gemeinsam ist beiden Arbeitsorten, dass
Milch zu Milchprodukten verarbeitet wird. In Käsereien
werden zwar auch technische Hilfsmittel eingesetzt,
doch ist der handwerkliche Anteil grösser, während die
Industrie hoch technisiert ist: Die Milchtechnologen
arbeiten dort an grossen Verarbeitungs-, Abfüll- und
Verpackungsanlagen. Die Wahl des Ausbildungsbetriebes
ist also von grosser Bedeutung.
Weitere Informationen:
www.berufsberatung.ch / www.milchtechnologe.ch
Was macht ein … Milchtechnologe?
Der Name Milchtechnologe tönt nach Maschinen und Technik, aber auch nach Natur. Seit einigen
Jahren sind in diesem Begriff die Berufe Käser und Molkerist zusammengefasst. Je nach Arbeitsplatz können sich die Tätigkeiten der Berufsleute stark
unterscheiden. «Start» hat einen Milchtechnologen in einer gewerblichen Käserei besucht.
SteckbriefName: Daniel GrafAlter: 17 JahreBeruf: Lernender,
MilchtechnologeWohnort: Rüschegg-Heubach
Warum ich diesen Beruf gewählt habe?
Mein Vater ist gelernter Käser und war
in der Beratung von Käsereien tätig. Ich
habe ihn als Kind oft begleitet. Nach drei
Schnupperlehren war für mich klar, dass
ich Milchtechnologe lernen will. Mich
fasziniert, welche Vielfalt von Produk-
ten aus dem Gras, das die Kühe fressen,
entstehen können. Die Mischung von
Technik und Handwerk, aber auch der
Kontakt zu den Bauern gefallen mir.
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Ich messe den PH-Wert einer unserer Käsespeziali-täten, des Amsoldingers mit Gartenkräutern. Die Werte trage ich in eine Liste, die Fabrikationskontrolle, ein. Die Milch für diesen Käse wurde vor einigen Stunden angeliefert und zu den Käselaiben verarbeitet. Nach rund drei Monaten Lagerung gelangt der Käse dann in den Verkauf.
An der Joghurtabfüll-maschine achte ich darauf, dass das Gewicht stimmt, die Becher gut verschlossen sind und das Datum leserlich ist. Pro Arbeitsgang füllen wir rund 300 kg Joghurt ab. Unsere dreissig Sorten verkaufen wir vor allem in der Region Thun.
Im Käselager sorgen wir für die Käsepflege. Die Laibe reiben wir regelmässig mit Salzwasser ein. Wir überwa-chen die Reifung und die Krustenbildung. Durch Klopfen mit dem Käsebohrer stelle ich sicher, dass der Käse keine unerwünschten Risse oder Löcher hat.
Was macht …?
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Schritt für Schritt
Der Weg zur Juristin
Name: Miriam MinderAlter: 32 JahreBeruf: Juristin
15 Jahre
Abschluss Sekundarschule
18 Jahre
Abschluss Lehre als Buchhändlerin, Chinderbuechlade Bern
21 Jahre
Maturitätsprüfung an der Berner Maturitätsschule für Erwachsene (Teilzeit), daneben Tätigkeit als Buchhändlerin
27 Jahre
Master in Rechtswissenschaften, Schwerpunkt Europa- und Völ-kerrecht, Universitäten Bern und Utrecht (Niederlande); Praktika auf der Botschaft in Baku, Aserbaidschan, und bei der Direktion für Völkerrecht, Bern
28 Jahre
Mercator Kolleg für Internatio-nale Aufgaben: Tätigkeit bei der UNO-Hauptabteilung für Friedens-sicherungseinsätze, New York; Friedenssicherungsmission der UNO, Elfenbeinküste
ab 29 Jahren
Juristin beim Bund, in der Direktion für Völkerrecht, Bern; Doktorandin an der Uni Bern
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18 Jahre
Abschluss 12. Schuljahr Rudolf- Steiner-Schule Ittigen
21 Jahre
Abschluss Kochlehre Restaurant Vatter, Bern
ab 21 Jahren
Arbeit als Sous-Chef im Hotel Sonne, Schwarzenburg
ab 23 Jahren
Auslandaufenthalt USA, verschiedene Zivildienststellen, Beginn als Hobbybrauer
24 Jahre
Teilzeitarbeit 40 % als Kochlehrer, Rudolf-Steiner-Schule Ittigen, daneben Arbeit 50 % als Koch im Restaurant wartsaal, Bern
26 Jahre
Arbeit als Küchenchef im Restaurant wartsaal, Bern
27 Jahre
Ausbildung zum Schweizer Biersommelier, GastroSuisse, Zürich
ab 28 Jahren
Bierbrauer in der eigenen Brauerei BRAUBAR, daneben 50 %-Anstel-lung als Bierberater im Restaurant Barbière, Bern; Weiterbildung zum Diplom Biersommelier, Doemens, München
Der Weg zum Bierbrauer
Name: Sebastian ImhofAlter: 29 JahreBeruf: Koch und Bierbrauer
Schritt für Schritt
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Die Schule nach der Schule
In der BerufsfachschuleDie meisten Jugendlichen absolvieren nach der
Schule eine berufliche Grundbildung. Dazu gehört auch der Besuch der Berufsfachschule.
«Start» hat vier Lernende getroffen.
Fortsetzung S. 17
Zoé (18) ist im 3. Lehrjahr als Produktionsmechanikerin
und tritt damit in die beruflichen Fussstapfen ihres Vaters.
Zoé ist eine von wenigen Frauen in diesem Beruf.
<<MEIN BERUFSWUNSCH HAT SICH BEIM SCHNUPPERN GEFESTIGT.>>
Rebecca (17) ist im 3. Lehrjahr
als medizinische Praxis assistentin.
<<ICH BIN KONTAKTFREUDIG, MEDIZINISCH INTERESSIERT UND SCHATZE DIE ABWECHSLUNG.>>
Pascal (17) ist im 3. Lehrjahr als Kaufmann E-Profil.
<<DIE AUSBILDUNG BIETET MIR EINE GUTE UND BREITE GRUNDLAGE.
MIR STEHEN SPATER VIELE VERSCHIEDENE WEGE OFFEN.>>
Janosch (16) besucht das 2. Lehrjahr
als Landschafts gärtner.
<<ICH ARBEITE GERNE IM FREIEN, MAG KORPERLICHE ARBEIT UND FREUE MICH ABENDS UBER EIN SICHTBARES
ERGEBNIS.>>
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Schule nach der Schule
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Die Schule nach der Schule
Zoé Janosch
RebeccaPascal
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Die Schule nach der Schule
Einige Tipps zum EinstiegAls Lernende sind die vier nun Teil der Arbeits- und
Erwachsenenwelt. Die ersten drei Monate waren für alle
anspruchsvoll. Zu Beginn der Lehre war für sie vieles neu,
in der Schule zum Beispiel viele neue Schulfächer und
eine neue Klasse. Zuerst mussten sie ihren Platz finden.
Welche Tipps geben sie anderen für den Übertritt von der
Schule in die Berufsfachschule?
– Bleibe in der 9. Klasse schulisch am Ball: Das ist die
beste Vorbereitung für die Berufsfachschule.
– In der Berufsfachschule geht es schnell vorwärts.
Sei von Anfang an aufmerksam und passe gut auf.
– Im ersten Jahr musst du vielleicht auch Dinge tun,
die dir nicht so gefallen: Halte durch! Es lohnt sich.
– Hast du Fragen? Fass dir ein Herz und frage deine
Berufsbildnerin oder deinen Berufsfachschullehrer.
– Machst du dir Sorgen? Zögere nicht, darüber zu spre-
chen. Anfänge sind manchmal nicht einfach.
Pascal hatte zu Beginn Respekt, Mails zu verschicken,
und für Zoé war es ein grosser Schritt, als sie zum ersten
Mal eine Maschine ganz allein in Gang setzte. Hürden
Schritt für Schritt zu nehmen, macht selbstständiger,
sicherer und auch stolz.
ZukunftspläneNach dem Abschluss einer beruflichen Grundbildung
gibt es viele Möglichkeiten: zum Beispiel Berufserfahrung
sammeln, sich berufsbegleitend oder Vollzeit weiter-
bilden, einen Sprachaufenthalt oder den Militärdienst
absolvieren. Welche Pläne haben die vier Lernenden?
Rebecca würde gerne auf ihrem Beruf bleiben und ihre
Kenntnisse vertiefen. Janosch möchte sich auf seinem
Beruf zum Polier oder Gärtnermeister weiterbilden. Auch
eine Zweitlehre auf dem Bau könnte infrage kommen.
Pascal will seine Sprachkenntnisse mit Sprachaufent-
halten verbessern. Zoé, Rebecca und Pascal planen,
die Berufsmaturität zu absolvieren und später an einer
Fachhochschule zu studieren. Zoé würde gerne als
Berufsbildnerin Lernende begleiten.
Alltag in der BerufsfachschuleDie Anzahl Schultage ist je nach Beruf und Lehrjahr un-
terschiedlich. In diesem Jahr besuchen Zoé, Pascal und
Janosch die Berufsfachschule an einem Tag pro Woche.
Vier Tage arbeiten sie im Lehrbetrieb. Die Ausbildung von
Rebecca begann im ersten Lehrjahr mit viel Schule:
drei Schultage und ein Tag überbetrieblicher Kurs (üK).
Im üK lernt man grundlegende praktische Fertigkeiten;
so lernte sie beispielsweise, Blutentnahmen zu machen.
Im 3. Lehrjahr hat Rebecca nun einen Schultag und
besucht weiter üK.
Bei allen vier kommen die berufskundlichen Fächer gut
an. Sie haben direkt mit dem Beruf zu tun und können in
die Praxis umgesetzt werden. Zoé mag Werkstofftechnik
und Maschinentechnik, Pascal Sprachen und Informatik,
Janosch lernt gerne Pflanzen auf Latein und Deutsch
und Rebecca findet medizinische Fachwörter spannend
und versteht nun Arztberichte besser. Weniger inter-
essant finden sie das Thema Versicherung, welches im
Allgemeinbildenden Unterricht behandelt wird. Janosch
investiert einige Zeit im Fach Mathematik, das nicht mehr
Mathematik heisst, sondern sich im Fach Garten- und
Landschaftsbau «versteckt».
Schultage scheinen den vier Lernenden oft länger als
Arbeitstage. Abends ist oft noch Lernen angesagt: Die
vielen Tests müssen vorbereitet werden.
Die Ausbildung findet an drei Lernorten statt: im
Lehrbetrieb, in den überbetrieblichen Kursen üK
und in der Berufsfachschule. In der Berufsfach-
schule erwerben Lernende berufliche Kenntnisse,
erweitern ihre Allgemeinbildung und treiben Sport.
In der Regel wird die Schule an ein bis zwei Tagen
pro Woche besucht. Leistungsstarke Lernende
können lehrbegleitend oder nach der Lehre die
Berufsmaturität absolvieren.
Anforderungen in Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen und Naturwissenschaften nach Berufen auf www.anforderungsprofile.ch
Schulorte der im Kanton Bern angebotenen Lehrberufe: www.erz.be.ch/berufsschulen
BERUFLICHE GRUNDBILDUNG
UND BERUFSFACHSCHULE
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Schon gewusst?
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Schon gewusst?
Rubrik
Mein Selfie – Mein Job
Flurin Herkommer Fachmittelschüler, 3. Ausbildungsjahr,
18 Jahre alt
Der Unterricht an der Fachmittelschule in
Thun ist vielseitig und interessant. Frontal-
unterricht wechselt sich mit Einzelarbeit
oder Gruppenarbeiten ab und auch frei-
es Arbeiten wird ab und an gewährt. Bei
Schwierigkeiten bieten die Lehrpersonen
oftmals Hilfe an, zugleich werden schnelle
Schüler gefordert und gefördert.
Ebenfalls erwähnenswert ist der sehr
schöne Standort, in welchem wir tagtäg-
lich Unterricht haben. Gepflegte Gärten
wechseln sich mit Teichen und einem Pool
ab, und unterrichtet wird in alten Villen.
Was ich liebe: Kaffee und Ruhe.
Mein Traum: Finanziell unabhängig sein
und bei selbstgesteckten Zielen Erfolg
haben.
Mein Lieblingstier: Wolf.
Meine grösste Stärke: Ich kann kritisch
und differenziert denken und auch für
meine Meinung einstehen.
Meine grösste Schwäche: Konfliktbereit-
schaft gegenüber Autoritätspersonen.
Da kann ich nicht widerstehen:
Orientalische und asiatische Küche.
Daran denke ich gerne zurück: Der Tag,
an dem ich die Grundschule abge-
schlossen habe.
Adeline Tschann Detailhandelsassistentin EBA, 2. Lehrjahr,
20 Jahre alt
Ich bin daran, meine Attestausbildung als
Detailhandelsassistentin abzuschliessen.
Vorher habe ich eine Vorlehre im gleichen
Beruf gemacht. Ich liebe diesen Beruf, weil
man all die verschiedenen Arbeiten in ei-
nem Laden machen kann und ich Kontakt
mit den Kundinnen und Kunden habe.
Was ich liebe: Mich mit meinen Tieren
zu beschäftigen – ich habe drei Ziegen
und eine Katze.
Meine Hobbys: Mit meinen Freunden
Filme schauen, am liebsten Komödien
oder Actionfilme.
Was mich nervt: Leute, die andere hinter
ihrem Rücken kritisieren.
Meine grösste Stärke: Für die Leute um
mich herum da sein.
Davor habe ich Angst: Zu spät zu kom-
men.
Da kann ich nicht widerstehen: Ins
Handy zu gucken, wenn ich Zeit habe.
Mein Traum: Die Ausbildung erfolgreich
abschliessen, weil es für mich am Anfang
eine grosse Herausforderung war.
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Mein Selfie – Mein Job
Natalia Moreira Produktionsmechanikerin EFZ, 2. Lehrjahr, 19 Jahre altMeine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, nicht nur einfach Knöpfe drücken. Jeder Tag verläuft anders. Wir richten die Maschinen ein, korrigieren Fehler, indem wir Einstellungen verändern, und vieles mehr. Ich habe diesen Beruf gewählt, weil ich keine Angst habe, mir die Hände schmutzig zu ma-chen. Ich liebe es, mit Maschinen zu arbeiten und zu ver-stehen, wie sie Stücke in allen Grössen herstellen können. Auch will ich zeigen, dass der Beruf nicht nur für Männer geeignet ist. Auch Frauen können ihn gut lernen.
Was ich liebe: Mit meiner Familie, meinen Freunden und meinem Hund zusammen zu sein.Was mich nervt: Wenn ich vergesse, was ich machen wollte.Mein Traum: Die ganze Welt – insbesondere Südamerika – zu bereisen.Meine Lieblingstiere: Schlangen.Meine grösste Schwäche: Manchmal bin ich zu direkt.Da kann ich nicht widerstehen: Die Tortillas meiner Mama.Davor graut mir: Eine Spinne zu sehen und plötzlich nicht mehr zu wissen, wo sie ist.
Elvis Raba Sanitärinstallateur EFZ, 3. Lehrjahr, 19 Jahre altIch liebe meinen Job, weil ich es mit meinen Teamkame-raden immer lustig habe und wir dennoch ernsthaft unse-ren Job erledigen. Ich mache meine Arbeit sehr gerne und sehe jeweils zum Schluss meiner Arbeit, was ich Schönes geleistet habe.
Was ich liebe: Autos.Mein Hobby: Fussball spielen.Mein Traum: Eine Weltreise und ich möchte gerne einmal eine eigene Sanitärfirma haben, die Selbstständigkeit ist mein absoluter Traum.Mein Lieblingstier: Der Tiger, wunderschön, kräftig und zugleich elegant.Was mich nervt: Menschen, welche lügen. Daran denke ich gerne zurück: An die Ferien, welche ich in meiner alten Heimat verbracht habe.
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Der Weg zur Sozialpädagogin
Name: Cinthya Béguin Alter: 34 JahreBeruf: Sozialpädagogin & Kursleiterin Fotografie
15 Jahre
Abschluss Realschule
18 Jahre
Abschluss Lehre als Fotolaborantin
22 bis 24 Jahre
Arbeit als Fotolaborantin, diverse Aufträge als Fotografin und Tätigkeit als Lehrerin für Fotografie
24 Jahre
Lehrerin für Fotolaboranten/-innen
ab 27 Jahren
Arbeit als Erzieherin und Kursleiterin für Fotografie
30 Jahre
Ausbildung als Erwachsenenbildnerin, Migros Klubschule Neuenburg
33 Jahre
Abschluss als Sozialpädagogin, Yverdon; Arbeit als Sozialpädagogin
Schritt für Schritt
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Ratgeber
DEINE FRAGEN – UNSERE ANTWORTEN
Ich hätte gerne einen Coach, der mir hilft, Schnupperstel-len zu organisieren, und mit mir Bewerbungen schreibt.
Meine Eltern können das nicht.Melde dich zu einem Beratungsgespräch in deinem BIZ.
Die Berufsberaterin wird mit dir das weitere Vorgehen
besprechen: Es gibt Coachs, die beim Schnuppern und
beim Bewerben helfen.
Gibt es in Bern und Umgebung eine Ausbil-dungsmöglichkeit, wo ich Game Designer lernen kann?Leider nein. Game Designer ist ein Zweitberuf. An der
Zürcher Hochschule der Künste kann man Game De-
sign studieren.
Dazu brauchst du den Abschluss eines Gymnasiums,
einer Lehre mit Berufsmaturität oder einer Fachmatu-
rität und auch eine gestalterische Vorbildung. Die Fach-
hochschule führt ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren
durch.
www.gamedesign.zhdk.ch
Herausgeberinnen: BIZ Kanton BernAdresse: BIZ Zentrale Dienste, Bremgartenstrasse 37, Postfach, 3001 Bern [email protected], Tel. 031 633 81 40 (Redaktion), Tel. 031 633 81 55 (Vertrieb)
Redaktion: Sylvie Christen, Valérie Equey, Stefan Hess, Diane Matthys, Tobias Roder, Willi Schweizer, Barbara Zbinden
Layout: Format M – Mansing Tang, Fotos: Ruben Ung, Illustration: Silvan Zurbriggen
BARBARA ZBINDEN
BERUFSBERATERIN
Lösung Wimmelbild von Seite 8
LINKS
Infoveranstaltungen, WorkshopsVeranstaltungen zu Berufen und
Aus bildungen, Berufsbesichtigungen,
Tage der offenen Tür usw.
www.berufsberatung.ch/infoveranstaltungen
Veranstaltungen und Workshops der BIZ
www.be.ch/biz Die BIZ > Veranstaltungen
LehrstellennachweiseFreie Lehrstellen im Kanton Bern
www.erz.be.ch/lehrstellen
Freie Lehrstellen in der ganzen Schweiz
www.berufsberatung.ch/lehrstellen
myBerufswahlDas Online-Tool begleitet dich durch
die sieben Schritte zur Berufswahl.
Regis triere dich und du kannst alle Akti-
vitäten in einer Arbeitsmappe speichern.
www.myberufswahl.ch
Schnupperlehrvideos im InternetWettbewerb: Präsentiere dein Schnup-
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attraktive Preise.
www.spotmyjob.ch
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1 Physiotherapeutin
2 Fachfrau Operationstechnik
3 Chirurg
4 Anästhesistin
5 Masseur
6 Zahnärztin
7 Fachmann Betriebsunterhalt
(Hauswart)
8 Landeassistent für Helikopter
9 Helikopter-Berufspilotin
10 Fachmann für med.-techn. Radiologie
11 Diätkoch/Ernährungsberater
12 Rettungssanitäter
13 Apotheker
14 Kauffrau/med. Praxisassistentin
15 Biomed. Analytikerin
16 Spitalclown
17 Fachmann Gesundheit
18 Pflegefachfrau
Komm. Weiter.
Berufsberatung fürSchülerinnen und Schüler
Ich werde – aber was?
Wir unterstützen dich bei deiner Berufswahl
Die BIZ Berufsberatungs- und Informationszentren sind eine Dienstleistung der Erziehungsdirektion des Kantons Bern
www.be.ch / bizstart
BIZ Bern-MittellandT +41 31 633 80 [email protected]
BIZ Biel | OP Bienne T +41 31 635 38 [email protected]
BIZ Burgdorf T +41 31 635 52 [email protected]
BIZ Interlaken T +41 31 635 36 [email protected]
BIZ Langenthal T +41 31 636 13 [email protected]
BIZ Langnau T +41 31 635 34 [email protected]
BIZ Thun T +41 31 635 59 [email protected]
OP Tavannes T +41 31 635 38 [email protected]