ober fl äche - expo-park-hannover · ricardo legorreta versuchte dem besucher durch das spiel von...
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ober_fl ächeMagazin zur Erbauung
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editorial
We were flattered by the response to our friends‘ initia-tive at hannoverimpuls GmbH. They proposed one year rental-free tenance at EXPO Park for the most convincing business plans to match our existing and future tenants. From 180 submissions nearly half of them survived preliminary evaluation and what really surprised us about them were appearances: Most of the competitors were seasoned entrepreneurs with tried plans, collar and tie rather than jeans and sneakers.
Another highlight of the past six months was our compe-tition for aspiring architects and townplanners. Their task was to conceptualise models of our Park‘s future development; they should accommodate exotic designs of expo pavilions and would ideally provide landmarks for the prevailing discourse on the Park and its usage. Twenty presentations were submitted to the jury and we were impressed, even inspired with regard to our own marketing endeavours.
Der EXPO Park ist zu einem sinnstiftenden Ort geworden. Vier
Jahre nach der EXPO 2000 in Hannover hat sich dieses Ereignis
als hoffnungsvolles Zeichen eines friedlichen Umgangs mit
Natur und Technologien im Gedächtnis der Menschen festge-
setzt.
Der EXPO Park zieht geradezu Unternehmen an, für die
Kreativität und Technologie korrespondierende Antriebskräf-
te sind. So haben sich auf die Ansiedlungsinitiative Plug &
Work 180 Firmen beworben. Mit dieser Initiative machte die
hannoverimpuls GmbH Unternehmern und Existenzgründern
der Informations- und Kommunikationsbranche ein Angebot:
Wer eines der besten Geschäftsmodelle präsentiert, arbeitet
im EXPO Park ein Jahr lang miet- und kostenfrei. Immerhin
haben knapp 80 Unternehmen die harten Auswahlverfahren
überstanden; erstaunlicherweise überwiegend gestandene
Unternehmer.
Der EXPO Park Hannover steht für Innovation. Deshalb
haben wir Anfang des Jahres den studentischen Ideenwett-
bewerb „EXPO_next generation“ für Architekten und Stadt-
planer ausgelobt. Unser Ziel war es, die Diskussion über die
weitere Entwicklung dieses einzigartigen Areals zu beleben.
Hochschulen in Darmstadt, Kassel und Hannover haben sich
mit 20 Arbeiten beteiligt. Die Qualität der Arbeiten befl ügelt
uns geradezu bei der Vermarktung dieses außergewöhnlichen
Gewerbeareals. Es ist schon erstaunlich.
Wir wünschen Ihnen ebensolche Einsichten beim Lesen.
Walter Richter Wolfgang Schatz
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inhaltsangabe
in der ober_fl äche
03 _Editorial
07 _park_zeit. IT-Standort bleibt erhaltenEin kurzes Interview mit dem Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg aus Hannover
06 _park_sms. Neuestes vom Gelände in Kurzform, z.B. EXPO SommerfestKurzes und Knappes
09 _park_zeit. Neues Kompetenzzentrum im EXPO ParkGrundstücksverkauf Perfekta
08 _park_zeit. EXPO Lounge, monatliches MeetingTreffen und Kennenlernen
05Für viele EXPO Pavillons gibt es interessante Nachnutzungen
_expo_memory. Mexico in Braunschweig
_porträt. Wolfgang Sick blickt nach vorn26
06
Interview im Peppermint-Park
_park_zeit. Gespräch mit Prof. Walter Hellmann. Kurzvorstellung ausgewählter Dipomarbeiten28Einblicke in die Fachhochschule für Gestaltung Hannover
_porträt. Rugby und Politik32Beim ODIN. Horst Josch, Vorsitzender des hannöverschen Sportvereins
_kultur_veranstaltungskalender38Stiftung Horizonte
_porträt. Präsentation der Preisträger20Visionen. Studentischer Ideenwettbewerb Architektur
10 _park_zeit. Die Gewinner des Awards arbeiten bereitsGründer können im EXPO Park mietfrei starten, Plug and Work hat begonnen
_impressum39
17 _park_zeit. EXPO PlazaIm Gespräch mit Arno Brandt
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Mexico in Braunschweig
Ricardo Legorreta versuchte dem Besucher durch das Spiel
von Licht und Schatten, Farbe und Klang, die Verschmelzung
der unterschiedlichen Kulturen in Mexico nahezubringen. Die
schwebenden Autos sollten übrigens als Beweis für den techni-
schen Fortschritt in der mexikanischen Autoindustrie stehen.
Schön, und was hat das alles mit Braunschweig zu tun? Ganz
einfach: Eine abgewandelte Form des Pavillons steht nun mit
Teilelementen des alten Baus in Braunschweig auf dem Johan-
nes-Selenka-Platz und dient als Bibliothek für die Studenten
der Hochschule für Bildende Künste. Das Architekturbüro KSP
Engel & Zimmermann plante die Neugestaltung für die funkti-
onale Anpassung, wobei der Charakter des ehemaligen EXPO
Pavillons nicht ganz verloren gehen sollte. Studierende der
HBK waren für Teile der Inneneinrichtung zuständig und entwi-
ckelten Lesetische und eine Ausleihtheke. Das Gebäude könnte
ein neues Wahrzeichen von Braunschweig werden und dadurch
auch Besucher in die Stadt locken. Wer sich von der Umset-
zung selbst überzeugen lassen möchte, sollte dem Ganzen mal
einen Besuch abstatten, es wird sich sicher lohnen!
Visite mi patios!! Was hat Mexico mit Braunschweig zu tun?
Ponchos, Sombreros, Tequila, Siesta... Alles Dinge, die für uns
typisch mexikanisch sind, gehören eher nicht zum Erschei-
nungsbild der Löwenstadt.
Was ist typisch für Mexico? Wie würde sich das Land
selbst charakterisieren? Das konnte man auf der EXPO 2000
sehen: Würfelförmige, futuristische Gebäude, schwebende
„New Beetles“, die versetzt vor der Fassade angebracht waren.
Immerhin das beliebte Restaurant „La Valentina“ schien mit
seinem großen Angebot an leckeren Tacos unseren Klischee-
vorstellungen zu entsprechen.
Patios ist der Ausdruck für die Innenhöfe in den würfelar-
tigen Gebäuden auf dem Westgelände, die durch eine Stahl-
konstruktion mit völliger Verglasung sehr transparent wirken.
Der EXPO-Besucher fühlte sich dort wie in einem Biotop, da die
durch Rampen verbundenen Bereiche des Gebäudekomplexes
Eindrücke von den verschiedenen Ökosystemen in Mexico
zeigen sollten (Wüste, Meer und Regenwald). Der Architekt
Mexico in Brunswick?
No, we are not referring to Brunswick in Georgia, USA, we just report on a small but not insiginificant portion of Mexico moving from Hannover to Braunschweig, this being in Germany‘s Lower Saxony.
Hannover‘s EXPO 2000 showed Mexico by way of futuristic cubes with New Beetles suspended from the pavilion‘s front. Other than the popular restaurant La Valentina nothing seemed to match the cliché of poncho, sombrero, tequila and siesta. Or of patios, for that matter, several of which were embraced by the steel and glass of the cubes, giving visitors a transparent experience of Mexican ecosystems desert, ocean and rain forest.
Architect Ricardo Legorreta used the motto „Mexico, a millenium structure“ to introduce visitors by means of light and shade, colour and sound to the amalgamation of his country‘s cultures. And the flying cars signified progress in Mexican industry.
Now for the Brunswick connection. A descendant of the pavilion, made by using elements of the expo structure, now graces Johannes-Selenka square in Braun-schweig, serving as library for the College of Fine Arts. Architects KSP Engel & Zimmermann achieved a functional redesign without sacrificing the pavilion‘s character. College students were responsible for the interior design which includ-ed new reading desks and a lending bar. An ambitious project, this new structure is deemed by some to become the city‘s new landmark. Either way, the result is worth a visit.
Was macht Mexico in Braunschweig?Die neue Heimat des Mexikanischen EXPO Pavillons in der Löwenstadt.
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kurz & bündig
Das vielseitige Programm auf dem EXPO Park-Sommerfest bot seinen
Besuchern verschiedenste Highlights. Bands und Künstler sorgten mit
Musik und Aufführungen für Stimmung und die Speisen der interna-
tionalen Küchen in den „Gärten im Wandel” waren ein kulinarischer
Genuss. Vom Kanufahren, Ponyreiten, Golftraining und der Hüpfburg
waren auch die Kinder hellauf begeistert.
Kunst und Kultur hatten einen hohen Stellenwert, denn neben
der Jazz-Bühne und dem Marokkanischen Dorf wurde im Polnischen
Pavillon asiatische Kultur präsentiert und der Jemenitische Pavillon bot
Interessierten eine Farb- und Sounddarbietung. „Das Zigeunerleben”
konnte in einer Ausstellung der Fachhochschule nachempfunden
werden und der Ungarische Pavillon hatte eine Klang-Installation
bereitgestellt.
Für Leute ohne Höhenangst bot sich die Chance, einen Hubschrau-
berrundfl ug über das Gelände zu machen, während die Teilnehmer des
1. EXPO-Boule-Cup am Boden um den ersten Platz kämpften. Porsche-
und Jaguarliebhaber konnten im Tschechischen Pavillon und in der
Ruhezone am Wasserfall ihre Lieblinge hautnah erleben.
Die Veranstalter, Künstler und die Gäste können auf ein gelungenes
Sommerfest zurückblicken, das in Hannover seinesgleichen sucht.
Nächstes Jahr wird das EXPO Park-Sommerfest vom 3. bis 5. Juni 2005
stattfi nden.
EXPO-Feeling. Das Sommerfest im EXPO Park Letzte Runde
Muss eine teilweise noch nicht vermarktete Gewerbefl äche naturbelas-
sen vor sich hin vegetieren? Nein, meinte die Geschäftsführerin Gabri-
ele Böx vom Golf-Club „Rethmar Golf Links“. Solche Areale, zumal mit
einer so herausgehobenen Lage und Erreichbarkeit wie der EXPO Park
Hannover, laden geradezu dazu ein, temporär für Golfzwecke genutzt
zu werden. Das Areal ist groß genug für eine driving-range. Ideale
Voraussetzungen, Neulingen diesen Sport näherzubringen, aber auch
für erfahrene Spieler die Gelegenheit, ein paar Bälle zu schlagen. Der
positive Effekt für den EXPO Park: eine Belebung und Begrünung der
sonst „wüsten“ Flächen.
Leider musste die anstehende Vertragsunterzeichnung abgesagt
werden. Nicht etwa, weil die Beteiligten das Interesse verloren hätten.
Aber die Finanziers der Anlage sind – auch unter dem Eindruck der
Ansiedlungsentscheidung von IKEA – zu der Überzeugung gekommen,
dass der Verkauf der Grundstücke wohl deutlich schneller erfolgen wird,
als es für die – ohnehin recht kurze – Amortisationfrist für Zaun und
Begrünung notwendig wäre. Schade für Golfer und sportliche Anlieger.
Aber vielleicht kann der eine oder andere Wettbewerber auf die Idee
zurückgreifen...
Summer festival
Adults and children alike enjoyed the first summer festival. It offered more than the usual fast bad food and distorted sound passing for bad music. The cuisine catered for international taste and the artists on stage gave it a village air. For exertion there were canoeing, pony rides and golf coaching. Apart from the Jazz stage and the Moroccan Village visitors were presented Asian cultures at the Polish pavilion and a colours and sound show at the Yemenite pavilion, gypsy life was re-created by the University of Applied Sciences and a sound instal-lation was offered at the Hungarian pavilion. While the lovers of old Porsche and Jaguar models met at the Czech pavilion‘s waterfall, and helicopters circled above, the more earthy types rolled the ball for the first EXPO Boule Cup, very likely to become an annual feature.
In fact, maybe next year‘s Sommerfest (3rd to 5th June 2005) is a good opportunity to discover EXPO Park?
A good golfer spots a driving range even before it exists. Such as at the southern end of the Park. A good chance to convert the barren fringe to a greened and fenced area. However, IKEA‘s move to the neighbourhood has led financiers to assume the remaining vacant plots may be sold off too soon to make sense of a temporary driving range. Pity for the golfers, but there is an idea for competitors nearby?
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Weil der Standort hervorragend ist
ober_fl äche: Warum glauben Sie, hat sich IKEA für Hanno-
ver und diesen Standort in unmittelbarer Nähe zum EXPO Park
entschieden?
Schmalstieg: Weil der Standort hervorragend ist: Er liegt
in unmittelbarer Nähe zum Messeschnellweg, in der Nähe des
Messegeländes und nicht zu weit von der Stadt entfernt. Und
vor allen Dingen kann man von diesem Standort aus weite
Teile des umgrenzenden Landkreises, bis hin nach Süd-Nieder-
sachsen erreichen.
ober_fl äche: Wir haben durch die Lage neben dem EXPO
Park die Ansiedlung von IKEA natürlich auch als Kompliment
für den Standort EXPO Park gesehen.
Schmalstieg: Das ist ohne Frage so. IKEA hat auf die
Qualität des Areals gesetzt. Vorrangig war natürlich auch eine
unmittelbare Anbindung zu einer Fernstraße wichtig. Jedenfalls
erfährt das EXPO-Gelände dadurch eine große Aufwertung
und ich hoffe sehr, dass das für die künftigen Planungen auch
Anreize geben wird. Wobei wir gegenüber starken Initiativen
des Einzelhandels darauf achten müssen, dass dieser sich hier
nicht breit machen kann. Wir bleiben weiterhin dabei, dass auf
dem EXPO-Gelände großfl ächiger Einzelhandel keinen Platz
haben wird.
ober_fl äche: Das EXPO-Gelände ist sozusagen eine sich-
selbst-erklärende Adresse. Man muss es im Umfeld nicht mehr
beschildern. Wo es ist, weiß jeder.
Schmalstieg: Das weiß jeder. Und EXPO und Messe liegen
so eng beieinander, dass dieser Standort für IKEA eine aller-
erste Adresse ist.
ober_fl äche: Sie wurden ja auch in einer Zeitung mit dem
Satz zitiert: „Der EXPO Park bleibt für Unternehmen der High-
Tech-Branche reserviert.“
ober_fl äche: Herr Oberbürgermeister, erst einmal einen
Glückwunsch für die erfolgreiche Ansiedlung von IKEA. Was
bedeutet das nun für Hannover und die Region?
Schmalstieg: Der Entschluss von IKEA, sich hier nieder zu
lassen, ist für die Stadt Hannover ein ganz wichtiger Punkt:
Damit wird deutlich, dass man mit so einem Projekt auch in
ein Stadtgebiet hineingehen kann. Das wird Hannover einen
großen Auftrieb geben. Dabei erwarten wir von der IKEA-
Ansiedlung keine Störung des Einzelhandels, sondern sehen sie
als Ergänzung, die wir sehr begrüßen und auch unterstützen.
IKEA pulling up alongside
Ikea‘s move to an adjacent plot can hardly interfere with EXPO Park. Traffic problems will be obviated by an additional multi-storey parking lot. In fact, even EXPO 2000 did not present undue hardship for visitors or locals, so one can look forward to another neighbour making use of the fine highway connections. Nonethe-less, states Hannover‘s Lord Mayor Schmalstieg, there will be no retail expansion by large vendours into the Park itself, local traders‘ in the city may rest assured.
IKEA dockt anSchmalstieg: Das soll auch so bleiben. Wobei mit Sicher-
heit auch Flexibilität wichtig ist – es kommt darauf an, um
welche Ansiedlung es sich handelt. Das einzige, was mir
Sorgen bereiten würde, wäre die Ansiedlung dieser großfl ä-
chigen Einzelhandelsunternehmen, weil das für die Stadt und
die einzelnen Stadtteilzentren – Laatzen mit eingeschlossen
– gefährlich werden könnte.
ober_fl äche: Es ist auch immer wieder die Frage aufge-
taucht, ob durch die Ansiedlung Messeparkplätze verloren
gehen.
Schmalstieg: Die Parkplatzdiskussion, die wir vor der
Weltausstellung geführt haben, hat ja gezeigt, dass es zum
Teil eine überfl üssige Diskussion war. Was jetzt sichergestellt
werden muss, ist, dass keine Parkplätze verloren gehen.
Außerdem werden auch neue gebaut, z.B. in dem geplan-
ten Parkhaus. Denn die Messe braucht im Südbereich mehr
Parkplätze für viele Veranstaltungen wie die CeBIT und die IAA,
aber auch für deren Logistik und Technik.
ober_fl äche: Bleiben wir bei dem Verkehr: Ein Anschluss
des Stadtbahnnetzes direkt an das IKEA-Gelände wird gerade
öffentlich diskutiert. Wie real sind die Pläne, wie schätzen Sie
das ein?
Schmalstieg: Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn es
zu einem Ausbau des Stadtbahnnetzes kommen würde. Aller-
dings sehe ich nicht, dass die Region und das Land im Rahmen
der Verkehrsfi nanzierung in absehbarer Zeit dazu in der Lage
wären. Und diejenigen, die Vorteile daraus ziehen, wie IKEA
oder die Messe, sind dazu fi nanziell bestimmt auch nicht bereit
oder in der Lage.
ober_fl äche: Danke für das Gespräch.
Interview mit Herbert Schmalstieg,
Oberbürgermeister der Landes-
hauptstadt Hannover
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happy hour
Launching the Lounge
How do you cope with a hundred new neighbours?
You invite them. Seventy showed up at Funky-Kitchen, the roof garden restaurant in the Belgian pavilion, for the first EXPO Lounge. It turned out both pleasant and promising for the clustering of IT and media businesses in the Park‘s campus environment. Even in the virtual world of new media, or dare we say especially in this world there is no substitute for seeing eye-to-eye.
EXPO Lounge takes place on the second Tuesday every month.
Was macht man, wenn man plötzlich neue Nachbarn bekommt,
noch dazu fast Hundert? Man lädt sie ein.
Der EXPO Park Hannover ist unter anderem deshalb ein beson-
deres Areal, weil die Anlieger von Anfang an auf Kooperati-
on, Kommunikation und Austausch gesetzt haben. Die EXPO
Lounge wurde ins Leben gerufen, um die 40 Firmen, die im
Rahmen des Förderwettbewerbes Plug & Work in den EXPO
Park gezogen sind, in diese Community zu integrieren.
Der Auftakt am 14. September war ebenso angenehm
wie vielversprechend und zeigt, dass das Konzept der Ansied-
lungspolitik der EXPO Grund GmbH aufgegangen ist: die
Zusammenführung von Forschung, Lehre und Praxis im Cluster
IuK und Neue Medien, die Schaffung einer Campus-Situati-
on, schafft fast unwiderstehliche Ansiedlungsanreize. Eine
Überzeugung, die man bei den Vermarktern der EXPO Grund
GmbH sicherlich schon von Berufs wegen unterstellen durfte,
die aber vom Gastredner des Abends, dem Leiter der NORD/
LB Regionalwirtschaft Dr. Arno Brandt, kompetent bestä-
tigt wurde. Sein Vortrag unterstrich die Lagegunst des EXPO
Parks, die hohe Zugkraft der angesiedelten Forschungs- und
Lehreinrichtungen, insbesondere der Multimedia-Berufsbil-
denden Schulen, und der geschichtlichen Bedeutung dieses
Areals. Mehr zu und vor allen Dingen von Dr. Brandt in diesem
Magazin auf Seite 17.
Das anschließende Zusammensein der ca. 80 Gäste, bewir-
tet von der ambitionierten Crew des Funky Kitchen im Belgi-
schen Pavillon, unterstrich, dass auch in der virtuellen Welt
der Neuen Medien der persönliche Kontakt durch nichts zu
ersetzen ist.
Um es in einem Satz zu sagen: die EXPO Lounge, die
zukünftig am jeweils zweiten Dienstag eines Monats stattfi n-
den wird, hatte eine mehr als gelungene Premiere.
EXPO Lounge Eine mehr als gelungene Premiere
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Hausbau
Inviting and friendly
Right next to the Gardens of Change an office building will be erected specifically for the needs of small and medium sized enterprises. The architecture is inviting and customer-friendly, it includes communication levels and conference rooms at its centre and a covered roof garden. There is a total of 1350 sqm of adaptable office space for use by individual tenants or their networks. The lease includes facility management. Space for additional, similar structures is available on adjacent plots.
Der Investor, die Perfekta Dienstleistungen Consulting GmbH,
wird auf dem ehemaligen EXPO-Gelände ein Bürogebäude
errichten. Projektentwickler und Generalübernehmer ist die
FMN GmbH. Die Planung und Realisierung erfolgt über das
Argetectum, eine Gemeinschaft von selbständigen Architekten
und Fachingenieuren.
Die FMN-Gruppe ist eine strategische Allianz aus mittel-
ständischen Unternehmen, die sich zu einem bundesweit
operierenden Dienstleister entwickelt hat. Sie organisiert den
wirtschaftlichen Erfolg rund um Immobilien und Produkti-
onseinrichtungen. Für die Realisierung steht eine erprobte
Netzwerkstruktur mit über 6.000 qualifi zierten Mitarbeitern zur
Verfügung.
Aktuell entwickelt und realisiert die FMN-Gruppe moderne
Verwaltungsgebäude für den Mittelstand. Für das Projekt im
EXPO Park ist die spezifi sche Investition für diesen Gebäude-
typ mit einer Bruttogeschossfl äche von 1.800 m² auf 1.000
EUR/m² begrenzt. Damit zeichnet sich dieses Projekt durch
ein besonders günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis aus. Das
Grundstück befi ndet sich in attraktiver Lage auf dem EXPO-
Gelände. In unmittelbarer Nähe liegen „Die Gärten im Wandel“
sowie verschiedene Länderpavillons. Die Verkehrsanbindung
erfolgt über den Messeschnellweg und über die Straße der
Nationen. Die Grundstücksauswahl wurde in enger Zusammen-
arbeit mit der EXPO Grund GmbH so getroffen, dass weitere
Gebäudekomplexe gleicher Art auf den angrenzenden Erweite-
rungsfl ächen realisiert werden können.
Die Architektur des Gebäudes weist eine großzügige Transpa-
renz auf, die einladend und kundenfreundlich ist. Besonders
hervorzuheben ist die Mittelzone. Hier befi nden sich Eingangs-
bereich, Kommunikationsebenen und Besprechungsräume.
Durch die Schrägstellung des Mittelteils wird die Aufmerk-
samkeit des Betrachters auf den Eingangsbereich gelenkt.
Die Auffälligkeit des geschwungenen Daches als Gestaltungs-
element zieht den Blick an und erfüllt für die Dachterasse die
Funktion als Regen- und Sonnenschutz. Auf insgesamt 1.350
m² Mietfl äche werden individuelle, fl exible Büroeinheiten
geboten. Der spezielle Erdgeschossbereich lässt eine multi-
funktionale Lösung zu. Die einzelnen Bereiche können sowohl
individuell als auch kommunikativ genutzt werden. Dadurch
können unterschiedliche Nutzungskonzepte realisiert werden.
Angedacht sind Besprechungen, Seminare, Firmenpräsentati-
onen und Ausstellungen. Besonders hervorzuheben ist, dass
der Gebäudebetrieb auf Grundlage eines modernen Facility-
Managements realisiert wird. Die Bewirtschaftungskosten sind
dabei auf 6% der Nettomiete begrenzt.
Das Gebäudekonzept ist für die Zielgruppe Mittelstand,
insbesondere für Einzelfi rmen und Netzwerke, geeignet.
Das Bürogebäude ist an das Argetectum vermietet. Mit den
Mitgliedsfi rmen des Argetectums sind Einzelmietverträge
abgeschlossen. Weitere Gebäudekomplexe gleicher Art mit
einer Mieterstruktur, die auf baunahe Dienstleistungen ausge-
richtet ist, sind angedacht, um im Bereich von Hannover ein
Baukompetenzzentrum zu verwirklichen.
Einladend und kundenfreundlichNeues Kompetenzzentrum für das Bau-Facility-Management
Matthias KühnDipl. oec.Geschäftfsührender Gesellschafter
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Erfolg im Park
Mit der Ansiedlungsinitiative Plug & Work begeisterte hanno-
verimpuls 180 Unternehmer für den EXPO Park Hannover.
Der EXPO Park Hannover soll zu einem der wichtigs-
ten deutschen Standorte für Unternehmen aus der Infor-
mationstechnik und deren Anwendungsbranchen werden.
Dieses Ziel verfolgt die Ansiedlungsinitiative Plug & Work der
hannöverschen Wirtschaftsfördergesellschaft. Mit dieser
Initiative machte die hannoverimpuls GmbH Unternehmern
und Existenzgründern der Informations- und Kommunikati-
onsbranche ein deutschlandweit einzigartiges Angebot: Wer
eines der besten Geschäftsmodelle präsentiert, arbeitet ab
dem 1. September 2004 ein Jahr lang miet- und kostenfrei
im EXPO Park Hannover. Nachdem sich über 180 Unterneh-
men um einen Platz im EXPO Park Campus beworben und sich
73 (von 75 geladenen Unternehmen) am 18. Juni 2004 den
Auswahlkomitees präsentiert haben, stehen nun die Gewinner
fest. 20 Unternehmen, davon elf Gründungen von Unterneh-
men und neun Gründungen von Niederlassungen, können am
1. September 2004 ihre neuen Büros am EXPO Park Campus
Weil sich weit mehr interessante Unternehmen beworben
haben als Fläche im EXPO Park Campus angeboten werden
kann, hat hannoverimpuls es gemeinsam mit seinen Partnern
kurzfristig möglich gemacht, 20 weiteren Unternehmen für
ein Jahr mietfreie Bürofl äche in der IuK-Gründerschmiede
CampMedia anzubieten. In direkter Nähe zum EXPO Park
Campus können sie ihre Unternehmen mit 45 weiteren Arbeits-
plätzen aufbauen, am Vortragsprogramm teilnehmen und
dabei Teil der IuK-Community sein. Wir sprachen mit Andreas
Heyer und Dr. Frank Laurich, den Initiatoren der erfolgreichen
Standortinitiative Plug & Work, und ihrem Partner Walter
Richter von EXPO Grund.
ober_fl äche: Herr Heyer, Herr Laurich - Ihre Initiative hat ja
sehr viel bewegt. Es war ein Impuls, der über Hannover hinaus-
gegangen ist. Mit Plug & Work wurde eine einfache, gleichsam
aber eine ganz konkrete Vision geboten.
beziehen und für ein Jahr kostenfrei in der attraktiven Atmo-
sphäre des EXPO Parks ihren Geschäftserfolg entwickeln.
Perpetuum mobileA scheme that recreates itself
To the organisers‘ surprise, entrepreneurs of the jeans and sneaker generation were not the majority of applicants for one year‘s rentfree office space, the organisers had expected them ten years younger. The challenge was to come forward with the best business plans. 180 responded, 75 were invited, 20 won the prize. Nine were startups, eleven proposed to expand an existing business. In fact, the startups were also mostly based on tried ideas.
The EXPO Park community will therefore benefit from a sound level of stability and reliability on the part of the newcomers. For the Park the outcome proves once again: Many businesses look for a Northern German location, that is where Hannover competes with Bremen, Hamburg and Berlin, and has won once again. In fact, due to the quality of plans submitted another twenty entrants were offered a similar deal in nearby CampMedia.
Common denominator for all entrants was the reduced overheads, so they can test the limits of their projects. Most can be expected to stay on, their projects appear sound. The organisers were amazed how many focus on IT-based Life Sciences solutions such as chipcards for medicare, the transmission of X-ray pictures and images,
Ein Impuls auf Erfolgskurs
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Erfolg im Park
Messe. Diese Kombination macht den Standort auch unglaub-
lich attraktiv.
Heyer: Und es macht die Sache auch letztendlich nicht
erklärungsbedürftig. Ein Vorteil dieses Geländes ist, dass da
ein Netzwerk zum Anfassen ist, das Zusammenspiel über und
mit der CeBIT. Ich sage mal, wenn sich 40 Unternehmen da aus
dem Stand ansiedeln, dann ist das für das Gelände schon ein
außerordentlicher Faktor.
Richter: Das ist eindeutig ein Zeichen von Qualität, dass
von den 180 Bewerbern immerhin 40 ausgewählt worden sind.
Heyer: Wir haben 75 von den 180 eingeladen, die hierher
kommen sollten. Das ist schon eine tolle Quote, und wir
müssen auch fair bleiben, weil nicht nur die 40 gut sind.
Sondern das sind die Besten der Besten. Es gibt auch noch
welche, die auch gut sind, für die es nur in diesem Rahmen
nicht gereicht hat. Es ist also noch mehr Potenzial vorhanden.
Laurich: Ich war überrascht, dass die Turnschuh-Genera-
tion kaum dabei war. Viele gestandene Leute, die auch schon
mal etwas probiert haben, und viele, die mit einem Konzept
schon längere Zeit am Markt sind. Deswegen glauben wir, dass
das eine gewisse Solidität und Beständigkeit hat.
ober_fl äche: Hat Sie das überrascht? Oder hatten Sie das
erwartet?
Laurich: Mich hat es überrascht, als an diesem Hanno-
ver-Tag plötzlich 130 Unternehmer standen, die überwiegend
gestanden waren. Ich hätte gedacht, die wären im Schnitt 10
Jahre jünger und mehr in Jeans als im Anzug.
Heyer: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass nicht nur
Gründer da waren, sondern die Hälfte bereits Unternehmer
waren. Da muss man feststellen, dass wir wirklich auch im
Standortwettbewerb gewonnen haben: Die haben einen Stand-
ort in Norddeutschland gesucht. Und das heißt nicht, dass wir
Heyer: Ja, ein leicht erklärbares Produkt, etwas das nach-
vollziehbar ist und sofort Wirkung erzielt. Das ist der Erfolg.
Richter: Wir bewegen uns dabei zwischen dem Wettbewerb
der Region und dem Druck, der durch die wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen auf dem Gründer lastet. Die Überlegung
war: Wie bringe ich das zusammen? Wie kann ich einfach und
schnell helfen und dies auch gut erklären. Und wie lenke ich
den Fokus ganz gezielt auf den EXPO Park, dass die Gründer
hierher gebracht werden.
ober_fl äche: Das Interesse an dem Angebot war sehr groß.
Hatte das auch etwas mit dem Mythos zu tun, der vom EXPO
Park ausgeht?
Heyer: Ich würde nicht sagen, das war das Motiv, aber es
ergänzt die Argumentation des Komplettangebotes. Dieses
war nun mal ein Areal, in dem die Welt zu Gast war, in dem der
Aufbruch stattfand, wo sich Nationalitäten gefunden haben,
wo etwas Besonderes stattgefunden hat. Als wir die Bewerber
eingeladen haben, war das ein sehr oft geäußerter Impuls. Ich
würde aber nicht behaupten, dass das der Grund war, warum
man sich beworben hat. Es passte nur sehr gut in dieses
Umfeld.
Laurich: Und es fi ndet in unmittelbarer Nähe zur CeBIT
statt. Ich gucke aus dem Fenster direkt auf die weltgrößte IT-
on networking practitioners and clinics and suchlike. For EXPO Park this has a double effect, as these projects address two of the Park‘s strongpoints.
Initially the organisers were a little scared they might have to sift through mountains of fancy ideas that look new, but have failed elsewhere. Not so, most projects are spin-offs from established businesses. In short, the high number of promising entrants had not been foreseen. Projects were well-presented and they comprise a healthy range from software development through security technologies to entertainment.
Entrants understand the aspects of sustainable networking in their new environment, where chances are good to find an open door in walking distance. The selectors did look twice where a project seemed entirely dependent on the rental-free start, but believe they have spotted the right candidates for a self-enriching milieu that will work as a kind of business incubator.
Measures to sustain this milieu include the appointment of a Center Manager, who incidentally sports an IT background, as well as one responsible for IT and Media, acting as godparents to ideas and activities. Their duties include lectures and workshops. There will also be a Community Award for smart networking and strategic coaching and personnel management for flexible deployment of resources. In other words, there is quite a bit more for the winners than saved office rentals.
Lastly, what is to become of the new tenants so successful they need to expand? EXPO Park offers a coordination facility to expand premises as they grow. Taken to the extreme, the scheme may well embrace the entire EXPO Park, a welcome development perspective. The good news is, of course, there will be another initiative next year, but don‘t phone us, we‘ll phone you, the organisers say. Which probably means: Keep posted by reading this magazine, we‘ll be the first to know and so will you.
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Erfolg im Park
uns hier mit kleinen Städten verglichen haben, sondern wir
waren im Wettbewerb mit Bremen, Hamburg und Berlin. Und
das ist eben diese gute Mischung, dass nicht nur das Neue
entsteht, sondern damit auch etablierte Unternehmen dabei
sind.
ober_fl äche: Das bedeutet aber auch, dass ein Unterneh-
men, das eine Ausgründung macht, weit über ein Jahr hinaus
planen muss.
Heyer: Ja, aber man hat die Hürde für die Ansiedlungsent-
scheidung nach unten gesetzt. Und diese Entscheidung wird
um ein Risiko minimiert, um etwas auszuprobieren an diesem
Standort. Das war für alle der entscheidende Punkt. Es zu
probieren und das Risiko für ein Unternehmen so gering wie
möglich zu halten, um es zu testen. Wir gehen davon aus, dass
der Test für viele erfolgreich sein wird und viele da bleiben
werden.
ober_fl äche: Wenn Sie sich noch mal die ganzen 180
Projektentwürfe vor Augen führen, was war dabei der
spannendste Entwurf, bei dem man begeistert ist und denkt,
das hätte ich gar nicht erwartet?
Laurich: Ich hatte nicht erwartet, dass so viele sich mit dem
Thema IT und Medizin beschäftigt haben. Da gab es Versuche
mit elektronischen Chipkarten oder wie man Röntgenbilder hin
und her schickt, wie man den Hausarzt mit der Klinik vernetzt.
Das ist ja für uns doppelt gut, weil es zwei unserer Schwer-
punkte, IT und Medizin, betrifft.
Heyer: Was ich festgestellt habe, waren diese Ausgrün-
dungsgedanken aus etablierten namenhaften Unternehmen,
mit Ideen rauszugehen und diese zu verselbstständigen. Das
fand ich sehr beeindruckend, da wir befürchteten, dass nur
die Tüftler und Bastler mit dem Laptop kommen und tolle
Ideen präsentieren, wo man nach einigen Recherchen merkt,
dass diese Idee schon jemand hatte. Diese Sorge war ziemlich
schnell ausgeräumt. Also die 75, die wir zum Hannover-Tag
eingeladen haben, waren eben nicht die, mit denen wir gerech-
net hatten. Das waren wirklich qualitativ anspruchsvoll unter-
legte Projekte, die auch eine gute Mischung haben. Wir haben
von der Softwareentwicklung, Sicherheitstechnik, bis hin zum
Entertainment eine komplette Breite bekommen.
ober_fl äche: Das heißt, diesen Unternehmen ist gerade
der Netzwerkgedanke besonders wichtig. Sie haben sofort
verstanden, worum es da geht: Nicht nur das eine Jahr mietfrei,
sondern hier öffnet man Türen, die sonst vielleicht verschlos-
sen blieben?
Laurich: Das ist genau der Punkt. Und den haben wir auch
in der Auswahl berücksichtigt. Wer unbedingt darauf angewie-
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Erfolg im Park
sen war, wirklich dieses eine Jahr die Miete nicht zahlen zu
müssen, bei dem haben wir zumindest zweimal hingeguckt.
Natürlich waren uns die Kandidaten am liebsten, die das
Netzwerk verstanden haben, aktiv nutzen und vorantrei-
ben wollen. Denn nur so ist das Ganze auch nachhaltig. Ein
Konzept, das sich aus sich selbst heraus fortschreibt.
Heyer: Und dieses Konzept wurde verstanden. Das zeigt
uns das Feedback der Bewerber, die sagen: “Glauben Sie etwa,
dass wir hier den ganzen Aufwand nur wegen der erlassenen
Miete gemacht haben? Der entscheidende Punkt ist, dass
wir dabei sein wollen und wir merken, dass hier die Commu-
nity entsteht. Das ist der entscheidende Ansatz, warum wir
herkommen wollen.” Man merkt, hier kümmert sich wer und
hier entsteht etwas, das das Potenzial hat, sich selbst weiter zu
entwickeln.
ober_fl äche: Sie haben jetzt so eine Art Brutkasten
geschaffen, ein „sich selbst anreicherndes Milieu“. Wie geden-
ken Sie, das jetzt weiter zu entwickeln?
Laurich: Wir haben jemanden aus der IT-Branche
engagiert, der das Centermanagment übernimmt. Und wir
haben in unserer Aufgabenstellung jemanden, der speziell für
das Thema IT und Medien zuständig ist, die inhaltliche Paten-
schaft. Da wird es ein System aus Vorträgen und Workshops
geben und wir wollen auch einen Preis ausloben, einen
Community-Award für die Vernetzung – wie vernetze ich neue
mit den bestehenden Einheiten.
Heyer: Es ist gerade das strategische Coaching, das die
Gewinner hier in Anspruch nehmen können. Sie werden eben
über das Jahr hinaus unternehmerisch gecoacht und beglei-
tet. Wir wollen gute Rahmenbedingungen haben, damit die
Firmen unternehmerisch stabil bleiben. Deshalb bieten wir
diese Pakete, wie das Netzwerksystem und das strategische
Coaching. Auch fl exible Personalmanagementsysteme gehören
dazu. Man bekommt also viel mehr als nur die freie Miete. Ich
glaube, auch das Gesamtpaket ist reizvoll. Es ist gut zu wissen,
von Profi s betreut zu werden, auch wenn man die Gründung
bereits vollzogen hat. Und das wird bei uns sehr ernst genom-
men und es hat sicherlich deshalb in seiner Gesamtheit einen
einmaligen Charakter.
Richter: Und da stellt sich die Frage, wie es dann weiter-
geht, nachdem sie in die freie Wildbahn entlassen wurden. Da
will ich mal auf unser Kooperationsprojekt mit EXPO Grund,
CampMedia und der NILEG verweisen, mit dem wir gestaffelte
Übergabemöglichkeiten bei wachsenden Unternehmen bieten
können – natürlich auch über unsere Flächen.
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Erfolg im Park
ober_fl äche: Diese Idee kann sich also quasi über den
ganzen EXPO Park ausweiten?
Richter: Ja, wir haben dadurch zusätzliche Potenziale
bekommen.
ober_fl äche: Dadurch, dass sich sehr viele beworben
haben, hat ja ein Teil der Bewerber CampMedia übernommen.
Gab es da eine bestimmte Aufteilung?
Laurich: Wir haben eine Auswahl von 20 Unternehmen
durchgeführt, bis das neue Gebäude voll war. Wir konnten
dann noch mal 20 Unternehmen auswählen, die ins CampMe-
dia kamen, also auch CampMedia ist ab 1. September voll. Und
nicht nur voll, sondern qualifi ziert voll. Es ist wirklich so, wie es
ursprünglich gedacht war, ein IT-Brutkasten und Sprungbrett.
ober_fl äche: Gab es einen Plan, wie man den Mix zusam-
menstellt?
Laurich: Es gab ein Ranking und daran anschließend eine
ganz intensive Diskussion: Gibt es irgendwelche Unternehmen,
die sich ausschließen oder welche, die besonders gut zueinan-
der passen. So ist die Besetzung dann noch mal überarbeitet
worden und so kommt das System zustande.
Heyer: Ich will gar nicht ausschliessen, dass während des
Jahres der eine oder andere zu der Erkenntnis kommt, dass er
mit anderen zusammenarbeiten sollte. Weil das eine Erkennt-
nis ist, die oft nicht zustande kommt an anderen Orten.
Weil man vielleicht feststellt, man braucht etwas von dem
anderen und jeder für sich würde vielleicht nicht weiterlaufen
können. Hier in der Community wird eine Plattform entstehen,
damit sie sich gegenseitig befruchten und nicht neutralisieren.
Richter: Es gibt aber keine bestimmte Kombination,
sondern es ist geordnet nach vermuteten wirtschaftlichen
Ideen und Erfolgen. Ich denke, das ist eine gute Vorrausset-
zung für Netzwerke.
Laurich: Wenn im EXPO Park jetzt weitere 40 IT-Unter-
nehmen erfolgreich arbeiten, hat das eine gewisse Gravitati-
onskraft. Und wenn das funktioniert, dann wird es eben auch
einfacher sein, die nächsten 40 dafür zu begeistern.
ober_fl äche: Wie haben Sie die Perspektive im nächsten
Jahr organisiert? Gibt es ein neues Verfahren?
Laurich: Wir sind natürlich schon dabei, uns etwas zu
überlegen: Lassen Sie sich überraschen. Der EXPO Park Campus
ist und bleibt attraktiv!
ober_fl äche: Vielen Dank für das Gespräch.
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park_zeit
Erfolg im Park
Aechmea hat eine Software mit dem Namen „C2“ entwickelt,
die man als eine Art Programmierunterstützung beschreiben
kann. „C2“ ist eine technische Erweiterung für „C++“ und kann
durch das frühzeitige Entdecken von Programmierfehlern
schon in der Entwicklungsphase bis zu 60% Zeit einsparen,
dadurch natürlich auch Geld. Dr. Peter Vorländer, der Gründer
des neuen Unternehmens, sagt, dass man „die Folgen, die ein
Fehler haben kann, möglichst minimieren möchte.“ Dies ist
auch das Konzept, mit dem sich das Unternehmen für den Plug
& Work- Wettbewerb beworben hatte.
Das Unternehmen Business Bits mit Sitz im TCH, das seit
zwei Jahren unter der Leitung von Vorländer existiert, soll
parallel zu Aechmea bestehen bleiben, und hat durch den
2. Platz beim Innovationspreis 2002 schon Betreuung und
Unterstützung erfahren, unter anderem auch von der Region
Hannover. Nun hoffen die Unternehmer, die bisher nur gute
Erfahrungen gemacht haben, dass sie „weiterhin so kompetent
beraten und unterstützt werden“.
Lustige Namen wie „Nimda“, „Blaster“ oder „myDoom“
erschüttern in regelmäßigen Abständen die Welt - zumindest
die Computerwelt. Es sind die Namen lästiger und auch gefähr-
licher Computerviren und Würmer, die reihenweise Computer-
systeme lahm legen. Das neu gegründete IT-Dienstleistungs-
unternehmen Solid Systems arbeitet daran, solide Systeme zu
erstellen und zu betreuen. Der Firmengründer Daniel Hoffmann
betont, dass vor allem die Betreuung von Kommunikations-
systemen wichtig ist, um Systeme von Kunden zu optimieren
und sie gegen Viren und Spammails resistent zu machen.
Darüber hinaus bietet das Unternehmen Fortbildungen in
mehreren IT-Bereichen an.
Der Hauptgrund für die Bewerbung bei der Aktion Plug &
Work war für Solid Systems der Gedanke, mit unterschied-
lichen Unternehmen Kooperationen bzw. Netzwerke zu
bilden. Dabei denkt Hoffmann daran, eigene Produkte durch
gegenseitige Kommunikation zu verbessern. „Man könnte
die Teillösungen von den verschiedenen Unternehmen auf
der EXPO Plaza zu einem großen Ganzen kombinieren“, meint
der Firmengründer, und schließt den Gedanken nicht aus, mit
anderen Unternehmen sogar gemeinsame Produkte auf den
Markt zu bringen.
Aechmea Solid Systems
Aechmea
As a software Aechmea‘s „C2” is a technical extension of „C++”. It saves up to 60% time due to early detection of flaws in programs. The idea presented to the jurors was to minimise the consequences of programming weaknesses, proving that Time Is Money.
Solid Systems
In response to internet vermin Solid Systems proposes to fortify customers‘ communications systems to fend off attacks and to keep out the daily flooding by spam. The company is looking for synergies with EXPO Park neighbours.
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Erfolg im Park
fern-ge-sehen
Es gibt sie, die kreativen Köpfe in Hannover, und eine von
ihnen ist sicherlich die vielseitig interessierte Filmautorin
Claudia Puzik, die mit ihrem neu gegründeten Unternehmen
fern-ge-sehen auf der EXPO Plaza einzieht. Neben der Filmpro-
duktion hat sie auch jahrelang Theater gespielt, im Kabarett
mitgewirkt und Musik gemacht. Bevor sie sich zur Selbststän-
digkeit entschloss, hatte sie für den Reisesender „Fernweh“
gearbeitet und viele Erfahrungen als Reporterin, Redakteurin
und Produzentin gesammelt. Nun bietet die Autorin vom
Konzept über den Dreh bis zum Schnitt die ganze Palette der
Filmproduktion an, wobei sie zeigen möchte, dass man Filme
in den verschiedensten Budgetbereichen produzieren kann.
„Daran sind sicherlich einige Kunden interessiert, die sich noch
nie Gedanken um eine Filmproduktion gemacht haben“, sagt
Claudia Puzik, und fi ndet es „nur fair“, wenn man den Kunden
alle Möglichkeiten darstellt.
Sie hofft, dass auf dem EXPO Gelände sowohl Kommuni-
kation als auch Kooperation zwischen den unterschiedlichen
Unternehmen stattfi nden wird und freut sich auf neue Projekte
und Herausforderungen. Beispiele für ihre Arbeiten kann man
auf der Internetseite www.fern-ge-sehen.de anschauen.
Schon wieder untersuchen? Noch mal röntgen? Jeder fühlt sich
bei wiederholten Untersuchungen unbehaglich und denkt an
die schädlichen Röntgenstrahlen. Damit soll nun Schluss sein!
Denn dem Unternehmer Wilfried Pieper von Permed gelang es,
ein Produkt zu entwickeln, das solche wiederholten Untersu-
chungen vermeiden soll.
Das Unternehmen existiert seit 1999, hat bereits Zweig-
stellen in Flensburg, Bielefeld und Hürüp. Seit einigen Jahren
arbeitet Permed an einem Produkt namens „RDA“, das den
sicheren Datentransfer zwischen medizinischen Institutio-
nen gewährleisten soll. Patientendaten, wie Röntgenbilder,
können deutschlandweit von befugten Ärzten verschickt und
aufgerufen werden. Außerdem werden Bilder und Befunde
über einen langen Zeitraum archiviert. Diese Vermeidung von
Mehrfachuntersuchungen bedeutet folglich auch eine erheb-
liche Kosteneinsparung. Die Initiatoren haben in dem langen
Entwicklungsprozess auch für die Sicherheit gesorgt und ein
Datenschutzsiegel erhalten. Für den Geschäftsführer Wilfried
Pieper schien gerade Hannover interessant, da sich an diesem
Standort eine rege und ausgeprägte medizinische Forschung
entwickelt hat. Der Wettbewerb Plug & Work kam ihm natürlich
wie gerufen. Die Unternehmer kommunizieren übrigens schon
mit anderen Firmen auf dem EXPO Gelände und möchten
gegebenenfalls mit anderen zusammenarbeiten.
Permed Die Erleuchtung fürs Durchleuchten
Dieses neue System könnte eine interessante Bewegung im
deutschen Gesundheitswesen auslösen, die Entwicklung ist
also mit Spannung zu erwarten.
Seen on TV
Claudia Puzik is one of the startups at EXPO Park with her film unit „fern-ge-sehen“. Her previous experience on stage, in cabaret and TV and as a reporter, editor and producer has prepared her for offering a special tweak, that seems obvious but is hardly ever available: Customers get image films, portraits and advertising clips at all budget levels. This might interest vendours who had never considered the film option in their marketing plan. Drop in at www.fern-ge-sehen.de!
Permed
Unnecessarily repeated X-rays are expensive and detrimental to patients‘ health. The solution involves communications as well as the transport of pictures among doctors, which called for a data transfer cum database solution. Permed also tackles the problem of data security and discretion. Being one of the winners offered the opportunity to add a fourth branch office in Northern Germany. It will be interesting to observe Permed‘s impact on the public health system.
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AussichtenErfolg im Park
A concept well-matched
Banker Arno Brandt has surveyed information and media industries in Greater Hannover in order to identify areas of special interest and spot businesses suitable for clustering. IT services focus on financial services, telematics in transportation, medical technology and e-learning. Clustering has begun at EXPO Park, notably by Learning Lab Lower Saxony and the E-learning Centre at Nordmedia. More ought to be made of Peppermint-Park‘s contribution, Brandt says.
As for the matching of talents, technologies and toleran-ce, EXPO Park will benefit from its EXPO 2000 heritage by focussing on value services. Brandt advises dedicated marketing and patience. Business locations take ten to fifteen years to grow big and strong.
Brandt: Unsere Studie soll zunächst die besonderen Spezi-
alisierungen der hannöverschen IuK-Wirtschaft herausfi ltern,
um Anhaltspunkte für eine Cluster-Strategie zu bekommen.
Wir suchen also die Stecknadeln im Heuhaufen. Auf dieser
Basis wollen wir die identifi zierten Betriebe, die clusterfähig
sind, genauer nach ihren Standortanforderungen befragen.
Bislang haben wir rund 1700 Betriebe der hannöverschen IuK-
Wirtschaft erfasst und die Spezialitäten dieses Wirtschaftsbe-
reiches herausgefi ltert.
ober_fl äche: Welche thematischen Schwerpunkte, welche
Spezialisierungsformen haben Sie bei diesen 1.700 Unterneh-
men ausmachen können? Ist da für die Region Hannover ein
Trend zu erkennen?
Brandt: Nach unserem ersten Eindruck haben wir in
Hannover u.a. einige Spezialitäten in den Bereichen IT-
Dienstleistungen für Finanzdienstleister, Verkehrstelematik,
IT-Dienstleistungen für Medizintechnik und e-learning vorzu-
weisen. Das sind alles Bereiche, die voraussichtlich auch in den
nächsten Jahren dynamisch wachsen werden.
ober_fl äche: Herr Brandt, Sie entwickeln gerade eine neue
Studie zur Informations- und Medienwirtschaft in der Region
Hannover. Mit wem genau befasst sich die Studie und was ist
ihr Ziel? Und lassen sich schon erste Erkenntnisse oder Trends
erkennen?
Ein durchdachtes KonzeptEin Gespräch mit Dr. Arno Brandt, NORD/LB Regionalwirtschaft
ober_fl äche: Gibt es schon Erkenntnisse über die lokale
Verortung der einzelnen Spezialisierungsformen? Oder können
Sie uns beschreiben, wie sich das Mischungsverhältnis auf
einzelne Standorte - z. B. rund um die EXPO Plaza - abbildet?
Brandt: Nein, soweit sind wir noch nicht. Aber in Hinblick
auf die EXPO Plaza gibt es natürlich Spezialisierungen im
Bereich e-learning. Wir haben dort das Forschungszentrum
L3S und das e-learning-Kompetenzzentrum in der NORDME-
DIA. Daran kann man anknüpfen. Selbstverständlich muss
man auch mehr aus solchen Perlen wie Peppermint-Park
machen.
ober_fl äche: Bleiben wir einen Moment bei diesem
Areal. Hier trifft ja sozusagen Technologie auf zwei wichtige
Entwicklungsfaktoren: auf Talente - in Form von Bildungsein-
richtungen, Hochschulen und Startups - und auf Toleranz, als
sinnstiftendes Leitthema der EXPO 2000. Welche Entwick-
lungschancen würden Sie deshalb dem EXPO Park Hannover
als Standort der erweiterten IT- und der Kommunikationsbran-
che im überregionalen Bereich zutrauen?
Brandt: Ich bin absolut der Meinung, dass der EXPO Park
große Entwicklungschancen hat, wenn man bei der gegenwär-
tigen Orientierung auf die Informations- und Medienwirtschaft,
sowie auf sonstige höherwertige Dienstleistungen setzt. Man
braucht aber vor allem für den künftigen Erfolg zwei Dinge: das
eine ist ein durchdachtes Standortmarketing-Konzept und das
andere ist Zeit. Gut Ding will Weile haben. Nach unseren Analy-
sen haben sich auch alle anderen Hightech-Parks in Deutsch-
land einen Zeithorizont von 10 bis 15 Jahren gesetzt. Darunter
wird es auch in Hannover nicht gehen.
ober_fl äche: Vielen Dank für das Gespräch!
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EXPO_PLAZA
Standortinformationen
INFORMATIONEN & STANDORTVORTEILE
EXPO Plaza Gesamtfläche: 110 000 m2 - Bebaubar: 55 000 m2 - Status quo: komplett
Standortvorteile: - Exzellente Infrastruktur - Erstklassige Verkehrsanbindungen - Vernetzung von Forschung & Lehre - Nähe zum weltgrößten Messegelände - Attraktive Nachbarschaft - Integrierte Erholungsgebiete - Hochwertige Gartenlandschaften - Bezug zu einem historischen Ort
DEUTSCHER PAVILLON
CISCO DeutschlandLearning Lab Lower Saxony nordmedia GmbH
FACHHOCHSCHULE FB DESIGN UND MEDIEN
Das vielfältige Studienangebot im Fachbereich Design und Medien (DM) der Fachhochschule Hannover (FHH) ist in den Studiengängen Innenarchitektur, Kommunikations-Design, Mode- und Kostüm-Design sowie Produkt-Design zusammengefasst. Innerhalb der Studiengänge wird die Wahl unterschiedlicher Studienrichtungen ermöglicht. Grundlagen des Studiums vermitteln die Werkstätten und Ateliers, heute ergänzt – aber keinesfalls ersetzt – durch DV-Labore und Medieneinrichtungen im Kurt-Schwitters-Forum auf der EXPO Plaza. Der Studienbeginn ist nur zum Wintersemester möglich. Das Studium schließt mit dem Hochschulgrad Dipl.-Des. (FH) ab, in der Innenarchitektur mit dem Dipl.-Ing. (FH).
MULTIMEDIA BERUFSBILDENDE SCHULEN
IT-Bereich:Duale Ausbildung:- IT-Systemkaufmann- Informatikkaufmann- IT-System-Elektroniker- Fachinformatiker- Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste- InformationselektronikerWeiterbildung:- Fachschule Informatik
Medien-Bereich:- Mediengestalter in digital und Printmedien- Mediengestalter Bild und Ton- Fachkräfte für Veranstaltungstechnik- Kaufleute für audiovisuelle Medien- Fotografen und Fotolaboranten- Drucker- Siebdrucker- Buchbinder- Kartographen
Vollzeitschulformen:- Fachoberschule Gestaltung- Fachoberschule Informatik- Berufsgrundbildungsjahr Drucktechnik- Berufsfachschule Mediengestaltung Digital/Print- Berufsfachschule Informatik- Technikerschule Informatik
„Die EXPO Plaza hat sich zum Motor für das ganze Areal entwickelt.“
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EXPO_PLAZA
Standortinformationen
Wal
ter
Ric
hter
Kontakt:
EXPO GRUND GmbH
Osterstr. 42
D-30159 Hannover
+49.[0]511.3 64 38-0
+49.[0]511.3 64 38-10 Fax
+49.[0]171.62 20 924
TCHM O M E N T U M Plug & Work:
Eurotec GmbHEuroweb Internet GmbHFrontSideHost GbRHoltz Medical SalesInformation at workintelligence@work GmbHm.c.s. GmbHMinds at WorkNegstproductionNextframePrivSec QualifIT GmbHStarwavesTinySolutionsTriology GmbHTrustablefern-ge-sehen
CAMPMEDIA NILEG PLAZA FORUM
FUNPARK - DiscothekGRBV Beratende IngenieureSchlütersche VerlagsanstaltTV Travel Shop
Plug & Work:
1 Tservice4D-CAD AgenturACR DatarecoveryAechmeabach consulting GmbHGameserverbase GbRgmpc GmbHhot-mapsISM Technology GmbHJumping Horse Film GbRjust.dot GmbHKontextwork GbRNißlbeck Communication Systems GmbHNetfox AGneuroxx GmbHPERmed Gesundheitsprodukte GmbHSolidsystems GmbHSOLVing3DSunion Visual Applications
RADISSON SAS HOTEL
Das Radisson SAS Hotel in Hannover mit seinen 250 Zimmern und 12 Junior-Suiten, 15 Bankett- und Konferenzräumen, dem Arts Restaurant & Bar sowie dem Health Club mit Sauna, Dampfbad und Fitnessraum ist eines von über 100 Radisson SAS Hotels & Resorts in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten. Die skandinavische Herkunft der internationalen Hotelkette bringt ein natürliches, erfrischendes Ambiente in die Häuser, vom Zimmerstil bis hin zum Foodangebot in den Restaurants.
TUI ARENA
Die TUI Arena, eine der modernsten multifunktionalen Verans-tanstaltungsarenen Europas, bietet Ihnen ideale Voraussetzungen zur Durchführung von Veranstaltungen mit bis zu 14.000 Besuchern. Neben maximalem Besucherkomfort (von den Parkplätzen bis zur Gastronomie) und einer idealen Akustik bietet Ihnen unser Haus modernste Bühnen-, Medien- und Kommunikationstechnik. Auf Wunsch bieten wir vielfältige Dienstleistungen rund um Ihre Veranstaltung an, von der technischen Umsetzung bis zur vertrieb-lichen Betreuung.
WORLD TRADE CENTER
Leibniz AkademieKurt-Schwitters ForumHochschule für Musik und TheaterInstitut für JournalismusEXPOSEUM
„Die EXPO Plaza hat sich zum Motor für das ganze Areal entwickelt.“
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schwerpunkt
Neue Ideen für den EXPO Park
Topografi e der ZukunftErgebnisse der studentischen Ideenkonkurrenz
„EXPO_next generation“
ausgabe_02/04 ober_fl äche seite_21
schwerpunkt
Neue Ideen für den EXPO Park
„Veränderte Bedingungen erfordern neue Wege, um zu neuen
Lösungen zu gelangen!“ Unter diesem Leitsatz hat die EXPO
Grund GmbH als für die Vermarktung des EXPO Park Hannover
zuständiges Unternehmen einen städtebaulichen Wettbewerb
unter Architekturstudenten der Hochschulen in Hannover,
Darmstadt und Kassel ausgelobt. Das Ziel war dabei, möglichst
viele unterschiedliche, innovative Ansätze für die zukünftige
Entwicklung des EXPO Park Hannover zu sammeln und damit
die Öffentlichkeit wie auch potentielle Investoren zu motivie-
ren, das über die derzeitige Realität hinausgehende Spektrum
des Machbaren und Wünschenswerten wahrzunehmen und
entsprechende Schlüsse zu ziehen. Insofern kommt dieser
Wettbewerb zur richtigen Zeit, um eine fundierte öffentliche
Diskussion über Perspektiven dieser einzigartigen Gewerbe-
fl äche des EXPO Park Hannover zu beginnen und den Stand-
ort für IT und Neue Medien zu stärken. Durch die von der
Landeshauptstadt Hannover unterstützte Entscheidung des
IKEA-Konzerns, auf den derzeitigen Messeparkplätzen-Süd
Die Preisträgerinnen Sara Emrich und Katrin Sattler
eine neue Filiale zu errichten, entsteht sicherlich zusätzli-
cher Diskussionsbedarf über zukünftige Nutzungsziele in der
näheren Umgebung.
Kooperativ mit dem Institut für Entwerfen, Städtebau und
regionale Architektur der Universität Hannover wurde das
hochschulübergreifende Verfahren ausgearbeitet und auf den
Weg gebracht. Die Studierenden waren aufgefordert, bis 31.
Juli des Jahres, auf der Grundlage eines durch sie zu entwi-
ckelnden städtebaulichen Entwurfs, konkrete Bebauungs- und
Nutzungsvorschläge für ausgewählte Module zu entwerfen, die
prototypischen Charakter für das Gebiet haben sollten.
Im Vordergrund stand die Entwicklung städtebaulicher
Visionen zur Zukunft des Gebietes. Dabei war es den Studie-
renden selbst überlassen, die bestehende Struktur des Gelän-
des durch Freiräume, Strassen und Gebäude aufzugreifen oder
nach Belieben zu verändern. Hilfreich sollte auch der Blick über
den Tellerrand sein: angrenzende Siedlungs- und Landschafts-
räume konnten in die Ideen mit einbezogen werden, Poten-
ziale aus der Lage zu diesen benachbarten Räumen sollten
genutzt und weiterentwickelt werden. Schließlich galt es, durch
die Vertiefung eines Teilsegments des Entwurfs, wie Blöcken,
Gebäuden oder Gebäudemodulen, die kleinsten Bausteine des
Quartiers zu entwickeln.
Inhaltlich erwünscht waren ausdrücklich Vorschläge
zu komplementären Nutzungsbausteinen, die das bisher
angestrebte Profi l IT/Neue Medien zukünftig stärken können.
Der Bebauungsplan diente dabei als Orientierung, Modifi -
zierungen waren jedoch vorstellbar und angesichts der studen-
tischen Freiheiten geradezu erwünscht.
Die Aufgabe war also sehr offen gestellt. Dementspre-
chend antworteten die Studierenden mit einem breiten
Spektrum unterschiedlichster Ideen, die schließlich am
Topography of a Park‘s FutureStudents of architecture submit their ideas
Students from the Universities of Hannover, Darmstadt and Kassel were challenged to submit ideas on EXPO Park‘s development. The owners and marketers of the estate hoped to see a variety of town planning solutions. This they hoped would colour the general public‘s as well as potential investor‘s perception of what can be achieved in the Park so that decisions affect-ing the Park‘s future will not be determined by short term pragmatism alone. In particular, IKEA‘s decision to occupy an adjacent piece of land has prompted renewed discussion on how to handle the valuable and attractive property dedicated to Hannover‘s strength in the media and information industries. Hence the timing for this architectural competition was serendipitous.
Students were asked to submit lay-out plans and to suggest usage of selected prototypical sites within their vision of town planning for the entire estate. They were free to adjust the existing order by providing free spaces, roads or buildings or they could add their concepts to an otherwise untouched environment. They were encour-aged to cross fences and exploit the potential of an existing urban and natural neighbourhood. The cherry on top was to be a detailed sample of one segment in their scheme, a structure or module thereof as a build-ing block of their design. Specifically, their ideas should enhance the IT/New Media-orientation of EXPO Park.
The jury which included renowned architects, landscapers and town planners as well as the Lord Mayor of Hannover, were faced with a wide spectrum of visionary design. The students see a rising demand for living around the corner from your work, with leisure facilities at hand, so their solutions ranged from dense urban structures through defined town quarters to open spaces where the actual buildings play but a supporting role.
Nearly all participants respected and made use of the gardens created by Kamel Louafi for EXPO 2000. Also the adjacent Parc Agricole and EXPO Park South were linked with the new development. Others reckoned that an urban area should look urban from the outside where-
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schwerpunkt
Neue Ideen für den EXPO Park
3. September den kritischen Blicken einer prominenten Jury,
bestehend aus dem Oberbürgermeister sowie renommierten
Architekten, Landschaftsarchitekten und Planern, standhalten
mussten.
Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass offen-
sichtlich alle Teilnehmer eigene Vorstellungen zur zukünfti-
gen Flächennachfrage am Standort des EXPO Park Hannover
für die jeweiligen Bereiche Arbeiten, Wohnen und Freizeit
haben, denn die Lösungen reichen von sehr dichten, urbanen
Strukturen über gegliederte Stadtquartiere bis hin zu weiten
Landschaftsräumen, in denen Gebäude nur noch eine unterge-
ordnete Rolle spielen.
Die zu EXPO-Zeiten entstandenen Gärten und Parks von
Kamel Louafi werden dabei aber von fast allen Teilnehmern
respektiert und in ihre Entwürfe mit einbezogen: Viele geben
den „Gärten im Wandel“ eine wichtige Rolle als urbaner Park,
der „Parc Agricole“ und der EXPO Park Süd werden als angren-
zende Landschaftsräume mit dem neuen Quartier verknüpft.
Demgegenüber ist für die Anhänger von Urbanität unter
den Teilnehmern die Ablesbarkeit des Quartiers von Außen
mindestens ebenso wichtig wie das städtische Flair im Innern
der Siedlung mit Straßen und Plätzen. Beispielsweise entwi-
ckeln die Studierenden Herbert Jarosch und Jana Heidacker aus
Darmstadt ihr Quartier aus einem Stadtkörper („Monolith“),
aus dem Strassen und Plätze herausgeschnitten werden. Auch
die Gebäude selbst werden durch Höfe, Einschnitte und Einker-
bungen bearbeitet. Entstanden ist ein dichtes Quartier, das
wie ein großer Block in den Landschaftsraum gelegt ist und im
Innern mit einer differenzierten und kleinteiligen Raumstruktur
ein städtisches Lebensgefühl aufkommen lassen könnte.
1. Preis: Sara Emrich und Katrin Sattler aus DarmstadtPreisverleihung: Sara Emrich, Katrin Sattler, Bernd Straub, Walter Richter, Prof. Michael Braum
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schwerpunkt
Neue Ideen für den EXPO Park
as within the architecture must support the flair of city life. Herbert Jarosch und Jana Heidacker from Darmstadt even shaped their quarter including roads and squares as if cut out of a „monolith“, even the buildings are marked by incisions, grooves and courtyards hewn from a block embedded in the landscape.
First prize of 1500 Euro was awarded to the „Mushroom Upì”concept of Sara Emrich und Kathrin Sattler from Darmstadt. Their design transcends the given rectan-gular grid by overlaying a pattern of paths and green-ery that direct the eye to a multitude of delightful prospects. Their commercial buildings are embedded in a landscaped topography as if organically grown. The undulating land interacts with the accentuated office towers as it defines generous spaces - indeed a fasci-nating concept.
Two design teams from Hannover (Andrea Jobski, Sina Wiegand, winners of third prize) and Anne Uster with Katia Schmieder occupied available vacant lots with a variety of buildings that react to the conditions east and west of EXPO Park. Both include a compact ribbon of buildings set against the parking grounds as if to lock out unwanted emissions. Their middle ground is deter-mined by compacted building with narrow lanes connect-ing the Changing Gardens with the open land to the east.
„Parc Agricole” is mise en scene by both designs:
2. Preis: Caroline Beck, Carsten Heckroth und Thomas Kilousek aus Kassel
Demgegenüber sprießen im mit dem ersten Preis in Höhe von
1.500 Euro prämierten Entwurf „mushroom-up“ von Sara
Emrich und Kathrin Sattler aus Darmstadt Türme wie Pilze aus
der Landschaft. Ein Muster aus an Sichtbeziehungen orientier-
ten Wegen und dazwischenliegenden Vegetationsfl ächen, das
die vorhandene, gerasterte Erschließungsstruktur überlagert,
bildet für sie die Entwurfsgrundlage. Daneben werden zuguns-
ten einer weitläufi gen, modellierten Landschaft abgesenkte
organisch anmutende Gewerbebauten in die Topografi e des
Geländes integriert, die zusammen mit den akzentuierten
Bürotürmen großzügige Freiräume defi nieren.
Gleich zwei Entwurfsteams aus Hannover - Andrea Jobski
und Sina Wiegand als Träger des dritten Preises, sowie Anne
Uster und Katia Schmieder - besetzen dagegen Einzelberei-
che des Geländes mit verschiedenen Gebäudetypen, um auf
die jeweils unterschiedlichen Randbedingungen der östlich
und westlich angrenzenden Räume angemessen reagieren zu
können. In beiden Arbeiten dient ein kompaktes Gebäudeband
auf der Seite zu den Messeparkplätzen als markanter, adress-
bildender Auftakt für das Quartier sowie gleichzeitig als schüt-
zender Riegel gegenüber den Immissionen aus der Nachbar-
schaft. Im mittleren Bereich vermitteln schmale Räume und
eine kompakte Bebauung zwischen den „Gärten im Wandel“
und dem östlichen Landschaftsraum. Der Übergang in den
„Parc Agricole“ wird, entweder wie bei Uster und Schmieder,
durch wellenförmige, organisch der Topografi e angepasste
Ateliergebäude, oder, wie bei Jobski und Wiegand, durch an
Stegen in der Landschaft schwebenden gläsernen Pavillons,
geschickt inszeniert. Beide Teams machen durch Straßenrück-
bau und Stadtbahnverlegung (mit jeweiliger Verlängerung
nach Laatzen) den Übergang in die Landschaft erst möglich.
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schwerpunkt
Neue Ideen für den EXPO Park
Uster/Schmieder offer wave-shaped studio buildings organically matching the topography, whereas Jobski/Wiegand create glass pavilions floating along peers. Both teams assume partial renaturisation of roads and the redirection of a local railway to enable the visual passage to open nature. Special praise was due to Jessica Buecheler and Dani Johnson from Hannover. Their design recycles fragments of dissembled national pavilions and uses them as sculptures overlayed in a separate grid, thus creating a unique artifical landscape.
According to the students, EXPO Park would do well to include space for living and leisure in close touch with its commercial goals. Next to Kronsberg and Messe this kind of Park would become another feature south of Hannover City.
Ganz andere Wege beschreiten dagegen Jessica Buecheler und
Dani Johnson aus Hannover. Ihr Entwurf, der von der Jury eine
besondere Belobigung erhielt, verwendet Gebäudefragmente
von demontierten Länderpavillons, die auf einem über das
Gelände gelegten Raster primär skulptural wieder neu an- und
aufgebaut werden. So entsteht eine artifi zielle, manipulierte
Landschaft, die ihre Unverwechselbarkeit durch die Wieder-
verwendung der EXPO Pavillons erhält und dabei eine Basis für
zukünftige Entwicklungen sein soll.
Durch diese weitgespannte Bandbreite der eingereichten
Arbeiten entsteht vor den Augen der Öffentlichkeit ein breites
Spektrum an perspektivischen Möglichkeiten, die ursprünglich
ins Auge gefassten Nutzungsinhalte nach der Weltausstellung
EXPO 2000 sinnvoll weiterzuentwickeln.
3. Preis: Andrea Jobski und Sina Wiegand aus Hannover
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schwerpunkt
Neue Ideen für den EXPO Park
4. Preis: Le Tao und Yue Zhou aus Darmstadt Lobende Erwähnung: Jessica Buecheler und Dani Johnson aus Hannover
Wo hier Häuser wie Pilze aus dem Boden sprießen, entstehen
dort städtische Blöcke mit Straßen, Plätzen und Höfen. Hier
sieht man 40 Meter hohe Bürogebäude, dort bunte Blumen-
wiesen. Im Sinne der Aufgabenstellung bieten die meisten
Entwürfe für den EXPO Park Ost Gebäude und Räume zum
Arbeiten an. Doch auch Wohnquartiere und Bereiche für inten-
sive freizeitorientierte Nutzungen könnten nach Meinung der
Studierenden auf dem Gelände entstehen.
Die Studierenden haben mit ihren Arbeiten vor allem
eines gezeigt: In der Kombination von Wohnen, Arbeiten und
Freizeitnutzungen unter Einbeziehung benachbarter Freiraum-
potenziale kann der EXPO Park Hannover zukünftig ein überaus
lebendiges, eigenständiges und unverwechselbares Stadtquar-
tier werden, das neben Kronsberg und Messe einen attraktiven
Anziehungspunkt im Süden von Hannover bildet.
PreisträgerInnen des 1. Architekturwettbewerbes
Sara Emrich und Katrin Sattler aus Darmstadt wurden
bei dem Wettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet,
wobei die Stärke dieser Arbeit in dem Ineinandergreifen
von Landschaftsarchitektur und Städtebau liegt.
Den zweiten Platz erreichte ein Modell mit Einzelbauten
inmitten unterschiedlich blühender Vegetation, das mit
geringem Eingriff in das Vorhandene geplant ist, entwor-
fen von Caroline Beck, Carsten Heckroth und Thomas
Kilousek aus Kassel.
Der dritte Preis, vergeben an Andrea Jobski und Sina
Wiegand aus Hannover, zeigt das enorme Potenzial des
EXPO Park Hannover durch eine überdurchschnittliche
städtebauliche Durcharbeitung, hervorgehoben durch die
Verknüpfung des EXPO Park mit dem „Parc Agricole“.
Le Tao und Yue Zhou aus Darmstadt, die im Rahmen der
vorhandenen Erschließung eine robuste Bebauungsstruk-
tur aus blockartigen Höfen mit mehrgeschossigen Rand-
gebäuden und Hofeinbauten entwickelten, erhielten den
vierten Preis.
Eine lobende Erwähnung gab es für die Arbeit von Jessi-
ca Buecheler und Dani Johnson aus Hannover, die eine
Vision zum Rückbau des Geländes unter Verwendung von
Pavillonrudimenten in einen neu entstehenden Land-
schaftsraum entwarfen.
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porträt
Musik im Park
Mit neun Jahren kam er nach Hannover, besuchte die Hum-
boldtschule, studierte Wirtschaftswissenschaften und fand
seinen ersten Job im internationalen Marketing der Continental
AG. Doch Wolfgang Sick würde nicht hier sitzen, wenn nicht
Musik schon immer Teil seines Lebens gewesen wäre. Mit einer
der ersten hannöverschen Funkgruppen „Fun Key B“ mischte
er die lokale Szene auf. Auch das Rockballett „Love Or War“
Mitte der Achtziger dürfte so manchem Hannoveraner noch
in guter Erinnerung sein. Doch Musik nur zu spielen war nicht
wirklich seine Berufung, Musik produzieren und managen hin-
gegen das Ziel. 1987 gründete er mit dem Produzenten Jens
Krause den Peppermint-Park am Weidendamm, nur zwei Jahre
später quittierte er den Job bei der Conti und wagte den Schritt
in die Selbstständigkeit.
Ab dem Zeitpunkt gab es für Wolfgang Sick keinen Blick
zurück. Zehn Jahre nach Gründung des Peppermint-Parks
Dieser Mann blickt gern nach vorne. Beim Ausblick aus sei-
nem Eckbüro auch irgendwie kein Wunder: EXPO Pavillons
ringsum, Aufbruch allüberall. Wolfgang Sick fühlt sich wohl in
diesem Umfeld – und das betont er auch nur allzu gerne. Der
Geschäftsführer des Peppermint-Parks im ehemaligen Belgi-
schen Pavillon weiß ziemlich genau, dass sich hier noch einiges
entwickeln wird: „Von den EXPO-Nachnutzungen sind wir eine
der Top-Adressen. Und das Ende der Fahnenstange ist noch
lange nicht erreicht.“ Quasi aus dem Stand heraus referiert er
über die Gebäude des ehemaligen EXPO-Ostgeländes, deren
Bauzustand und Planungen. Er engagiert sich für die Zukunft
des Geländes, will ein kreatives Umfeld.
Ein entsprechendes Projekt hat Sick sofort parat: Jeden
zweiten Dienstag im Monat fi ndet die EXPO Lounge im „Funky
Kitchen“ statt. Dort treffen sich Anlieger, Besitzer und die
Betreiber der Pavillons, um sich thematisch auszutauschen. So
werden Dinge auf dem kleinen Dienstweg erledigt, Probleme
besprochen und man kommt sich in entspannter Atmosphäre
näher – nur so geht es, davon ist der 45-Jährige, geborene
Lübecker, fest überzeugt.
Music in the Park
Wolfgang Sick enjoys the environment and loves discuss-ing it. Peppermint-Park‘s MD talks off the cuff about the current state and future plans for the ex EXPO build-ings. Such as EXPO Lounge at Funky Kitchen, a place for owners, managers and users to negotiate life in the Park over a pint and something noble to nibble.
Wolfgang Sick was nine when he came to Hannover, went to school at Humboldtschule, studied economics and took up his first carreer position in international marketing for Continental AG. However, he wouldn‘t be sitting in EXPO Park but for music. He upended the local scene with one of the first funky bands „Fun Key B“. Well remembered remains his mid-1980s rock ballett „Love or War“. Eventually he realised his vocation was not to play music but to produce it and manage the business. In 1987 he founded Peppermint-Park with Jens Krause and two years later quit his job with Conti and went independ-ent.
He never looked back. Ten years later, together with Team Errol Rennalls and Mousse T. he launched Pepper-mint Jam as an international label that soon became a mainstay for the company. Disturbing the market annoys the big guys, that‘s the way likes it. EXPO 2000 rouched
Hannover ändert sich gerade
Wolfgang Sick, Geschäftsführer Peppermint-Park
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porträt
Musik im Park
seine Künstler für die im Haus erstellten Produkte. Denn nicht
die Vermietung von Studios ist der Schwerpunkt, sondern
eigene Produkte im deutschen und europäischen Markt
etablieren – gar den Weltmarkt mit Hits zu versorgen, dahin
geht der Weg.
Wolfgang Sick möchte seinen Traum von einem kreativen
Stück Hannover hier realisiert sehen. Er geht sogar noch weiter,
wenn er mit lockerer Hand Visionen entwirft, das EXPO-Gelän-
de mit seiner Architektur und Geschichte als Aushängeschild
für die ganze Stadt und Region sieht: „Es muss hier etwas
Außergewöhnliches werden. Weltweit. Die Leute müssen
sagen: Übrigens, Hannover, Sightseeing. Da musst Du hin.“
Der Optimismus ist groß. Sick blickt nach vorne, langsam
würden Marketing und Politik an den richtigen Strängen ziehen,
auch wenn die Verwaltung hier und da noch mal bremst. „Die
graue Maus Hannover verändert sich gerade. Hält die Politik
durch? “ Über die IKEA-Ansiedlung auf dem benachbarten
Grundstück ist er übrigens nicht so glücklich, das passt nicht in
sein Konzept der Kreativschmiede EXPO Park. Doch auch damit
wird er zu leben lernen und weiter dafür arbeiten, hier ein ganz
besonderes Stück Hannover zu schaffen. Ein Filetstück. Keine
Frage.
fand er mit dem Team Errol Rennalls und Mousse T. die ideale
Ergänzung: Peppermint Jam wurde als internationales Platten-
label gegründet und bald zu einem der Eckpfeiler des Unter-
nehmens. Flexibel sein, mit einer kleinen, kreativen Gruppe von
Leuten arbeiten und gegebenenfalls den Großen der Industrie
die Stirn bieten – das ist das Credo dieses Unternehmens.
Und so war es für Sick auch fast selbstverständlich, als er im
EXPO-Jahr abends immer wieder über das Gelände fl anierte:
hier muss man hin. Gesagt, getan. 2001 wurde nach umfang-
reichen Umbauarbeiten der Peppermint Pavillon bezogen, mit
eigener Konzert- und Veranstaltungshalle, mit Studios und
Kreativbüros. Das perfekte Outfi t für Musikproduktionen.
Wenn hin und wieder ein nicht besonders wohlmeinender
Artikel über das vermeintlich graue Hannover und den Stand-
ort erscheint, ist das für Sick kein Thema. Das lebt er, das
beweist er mit dem Peppermint Pavillon. Denn Legionen inter-
nationaler Künstler geben sich hier immer wieder die Klinke
in die Hand. Hannover muss sich nicht verstecken, alle sind
beeindruckt vom Potenzial – doch spart Sick auch nicht mit
Kritik, vermisst Aufbruchstimmung bei den Hannoveranern
selbst. So viel ist möglich, so viel haben die Niedersachsen ja
auch schon realisiert, ganz klar gezeigt, was geht.
Auf das eigene Potenzial angesprochen, sieht Wolfgang
Sick das noch längst nicht ausgereizt. Die Krise der Musikin-
dustrie begreift er eher als Chance, Internet und Downloads als
neue Geschäftsbereiche, die zusätzliche Einnahmen verschaf-
fen – egal, ob der von Apple betriebene „iTunes-Music-Store“
oder die eigene Website. Und mit dem in der Nähe angesiedel-
ten Nischenschreck der Musiklandschaft, SPV, wird die Zusam-
menarbeit immer enger. Das hervorragende Vertriebsnetz
dieses zweiten, in und außerhalb Hannovers höchst erfolgrei-
chen Unternehmens dieser Branche, nutzen Peppermint und
him in a similar manner. The refurbished Belgian became the Peppermint Pavilion, including a perfect outfit for music production, a hall for concerts and events, studios and offices.
Criticism of EXPO Park does not bother him. He sees artists beating a path to his premises and that‘s what counts. There is no need to be shy about the Park, though. If anything, he gets miffed about the locals‘ stiffer upper lip, easy to confuse with a lack of exuber-ance. But not to worry, he expects there is more to come.
What are Peppermint‘s chances in the music industry‘s crisis? It is a perfect opportunity to sort the wheat from the chaff, he reckons. Internet and downloads mean extra business. There is a mushrooming cooperation in distribution as well as own productions with SPV, themselves a local success story and somewhat bigger than Peppermint. Wolfgang Sick does not want to rent out studios, he wants to put his foot down in the German, European and eventually world markets. And he sees EXPO Park as a showpiece for Hannover, one day folks will find it on sightseeing schedules.
Wolfgang Sick, Geschäftsführer Peppermint-Park
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park_zeit
KommunikationsDesign
Bereiche der Medienwirtschaft kommen ohne inhaltliches,
kreatives und marketingorientiertes, also interdisziplinäres,
Teamwork nicht mehr aus. Gestalter werden von ihren Kunden
immer häufi ger in inhaltlichen Fragen und bei der Produktent-
wicklung zu Rate gezogen und nicht nur als rein handwerklich-
grafi sche Dienstleister verstanden. Neugieriges Interesse an
unserer immer komplexer werdenden Welt und ein möglichst
breit angelegtes Allgemeinwissen sind hierfür die Vorausset-
zungen.
Dieser Entwicklung versuchen wir im Hochschulstudi-
um, parallel zur klassischen illustrativen, typografi schen und
gestaltungstheoretischen Ausbildung, durch zunehmende
Betonung inhaltlicher Ideenentwicklungen, Rechnung zu
tragen. Die Arbeit von Ilka Zentgraf steht exemplarisch für
diese Entwicklung und das rege Interesse von Alphabetisie-
rungs-Organisationen und Verlagen an diesem Diplom gibt
uns in unserer Zielsetzung in gewisser Weise recht. Ich bin
jedenfalls guten Mutes, dass Ilkas Arbeit zukünftig noch einer
breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
ober_fl äche: Das bedeutet, dass Ihre Arbeit an der FH
Hannover jetzt schon eine deutliche Außenwirkung zeigt. Bei
allem Interesse an unserer immer komplexer werdenden Welt
wäre es spannend zu erfahren, wie Sie die Ausbildung zum
Kommunikations-Designer an der FH Hannover im überregi-
ober_fl äche: Herr Professor Hellmann, den diesjährigen
Diplomarbeiten des Studiengangs Kommunikations-Design
des Fachbereichs Design und Medien der FH Hannover merkt
man deutlich an, dass unser Design-Verständnis - oder
besser Selbstverständnis - im Umbruch ist. Natürlich decken
die Arbeiten noch die klassischen Bereiche wie Illustration,
Konzeption, Typografi e oder Fotografi e ab. Die Tendenz geht
aber eindeutig zu einer interdisziplinären Arbeitshaltung, die
auch entfernte Lebensbereiche zu integrieren versucht. Wie
das außergewöhnliche Buchprojekt von Ilka Zentgraf zum
Analphabetismus in unserer Gesellschaft zeigt.
Prof. Walter Hellmann: Die Tendenz zur Interdisziplinarität
haben Sie gut beobachtet! Auf dem eh sehr angespannten
Arbeitsmarkt der kreativen Medienberufe ist unseren Studie-
renden u. a. durch das neue Berufsbild der MediengestalterIn
eine starke Konkurrenz im angestammten Agenturgeschäft
erwachsen. Aus unserer Sicht wird sich die berufl iche Zukunft
und das Selbstverständnis künftiger Kommunikations-Desig-
nerInnen noch stärker in Richtung inhaltlicher Beratung,
Content-Management und Packaging, also der Entwicklung
durchgestalteter Inhalte und der Konzeption kompletter
Produktideen verlagern. Bei den Buch- und Zeitschriftenver-
lagen ist diese Tendenz des Outsourcing bisheriger Inhouse-
Kerntätigkeiten wie Lektorat, Gestaltung und Produktionsüber-
wachung besonders deutlich zu beobachten. Aber auch andere
Reinventing Design
Communications Design traditionally included conceptu-alisation, graphics, typographics and photography. A fine example for a new interdisciplinary approach has been presented by Ilka Zentgraf of the Hannover University of Applied Arts & Sciences. She offers a topical design solution for dealing with illiteracy.
Clearly, one can observe a shift of emphasis in commu-nications design from perfection in the handling of tools to a perspective that embraces conceptual ground-work, consulting and content management. It bundles all stages from idea to finished product development, as witness publishers‘ trend to outsourcing their most intimate skills, in the editorial office, in layout and in production.
Students in communications design must therefore take an interest in the complexities of society and they should actually enjoy general knowledge if they want to prevail over the growing competition by media designers, says Professor Walter Hellmann. „In our syllabus we have adjusted to this demand. The interest of illiteracy organi-sations and publishers in Ilka Zentgraf‘s indicates that our‘s is the way to go.“ Another case in point is Astrid Jahn‘s thesis „Red, blue, yellow - How did colours come to life?“, recently published as non-fiction for children and youths by Rowohlt.
Hellmann is loathe to compare his University‘s proficiency with similar institutions, but concedes a home advantage in EXPO Park‘s campus-like cluster of tertiary and other centres of learning, in particular the University of Music & Drama, the Institute for Journalism and Communica-tions Research, also the Learning Lab Lower Saxony and a brace of creative teams in neighbouring companies and, of course, other departments in his university. The concept of campus, however, is not typical for Germany,
Design im UmbruchEin Gespräch mit Prof. Walter Hellmann, FH Hannover
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KommunikationsDesign
in die Branche, die in diesen berufl ich schweren Zeiten den
Einstieg in den Beruf erleichtern.
Uns ist daher diese Heranführung an die Praxis so wichtig,
dass wir sie unter großen Schwierigkeiten auch in das zukünf-
tige, leicht verkürzte Bachelor-Studium übernommen haben.
Voraussichtlich ab 2005 werden sämtliche Studiengänge des
Fachbereichs Design und Medien auf die künftig europaweit
geltenden Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt, um
die Berufschancen unserer Studierenden auch im Ausland zu
verbessern.
ober_fl äche: Abschließend würde ich gerne noch einmal
auf die Besonderheiten des Areals eingehen. Der EXPO Park
Hannover ist ein Ort an dem Talent, Toleranz und Technologie
sich zu einem Kreativsektor aus Wissenschaft und Forschung,
Medien und Kultur - aber auch wissensbasierten Berufen aus
dem Immobilien- und Finanzwesen - verdichtet. Die trans-
formierende Kraft dieser kreativen Potenziale im EXPO Park
müsste doch zu einem neuen oder erweiterten Designbegriff
herausfordern - wie es die Arbeiten Ihrer Diplomanden schon
erahnen lassen?
Prof. Walter Hellmann: Die ursprüngliche Absicht eines
sich gegenseitig befruchtenden, kreativen Milieus trifft, wie
bereits erwähnt, durchaus noch auf die eine oder andere
Schwierigkeit. Drei Probleme liegen uns dabei besonders am
Herzen. Einerseits würden wir uns gerne mehr Publikum bei
den doch recht häufi gen, öffentlichen und allgemein zugäng-
lichen Veranstaltungen in unserem Fachbereich wünschen. Im
onalen Vergleich bewerten? Was ist das Besondere, das Ihren
Studiengang von vergleichbaren unterscheidet?
Prof. Walter Hellmann: Ich fi nde es schwierig, aus der
Innensicht heraus eine Bewertung des Kommunikations-
Design-Studiums in Hannover vorzunehmen. Wir hätten
jedoch auf der EXPO Plaza durchaus und vergleichsweise leicht
die Möglichkeit einer überregionalen Alleinstellung unserer
Studiengänge. Nämlich die der intensiven interdisziplinären
Zusammenarbeit der auf der EXPO Plaza angesiedelten Studi-
engänge Schauspiel der Hochschule für Musik und Theater,
sowie der Fachbereiche Bildende Kunst, Design und Medien
und Information und Kommunikation der Fachhochschu-
le Hannover, evtl. auch des „Learning Lab Lower Saxony“
unter Einbindung der auf dem EXPO Gelände angesiedelten
Kreativfi rmen. Dieser ursprünglich einmal unter dem Begriff
Kurt-Schwitters-Forum angedachte kreative Brainpool konnte
jedoch bisher nicht recht mit Leben erfüllt werden. Hierzu sind
dann wohl doch zu viele unterschiedliche Interessen unter
einen Hut zu bringen.
Eine relative Alleinstellung hat das Designstudium in
Hannover jedoch durch die obligatorischen Berufspraktika zu
Beginn des Studiums, vor allem aber durch die Anlage des
6. Semesters als Praxissemester. Dieses Semester, das im
späteren Berufsumfeld in Agenturen und Medienbetrieben
absolviert wird, stellt sicher, dass alle Studierenden bereits
vor ihrem Diplom eine präzisere Vorstellung und Haltung zu
ihrer künftigen Profession entwickeln können. Die Eindrücke
und Fähigkeiten, die während dieses „training on the job“ in
aller Regel in den Firmen vermittelt werden, können so nicht
an der Hochschule erworben werden. Beispielsweise wird sich
die Arbeit im Team in der Praxis immer anders darstellen als
an einer Hochschule. Vor allem bilden sich hier erste Kontakte
he reminds us. The potential of campus is yet to be unfolded, hopefully as planned under the umbrella of the
„Kurt-Schwitters-Forum“.
However, design courses in Hannover are unique in their handling of internships. That is a „Praktikum“ at the outset and the internship concurrent with sixth semes-ter, which effectively serves as on-the-job-training and pathfinder to graduates‘ first job or assignment in professional life. In fact, the University of Applied Sciences has taken great pains to integrate internships with the BA degree due to become the European stand-ard from 2005.
We asked Prof. Hellmann to signify EXPO Park‘s blend of talent, tolerance and technology: How does the cluster of creative people in science and research, media and culture, augmented by knowledge-based businesses in property and finance contribute to an amplified understanding of design? Hellmann points out where he expects positive action. Firstly, there is the public response to the universities invitations to attend presen-tations such as the students‘ diploma thesis. Secondly the neighbourhood‘s chemistry is likely to stimulate more threshold contacts as EXPO Park attracts more diverse personalities. And lastly, Hellmann appeals to all concerned to look for and not withhold things to be criticised and improved - thats is what an urban environ-ment is about: Civil commitment, which entitles to criti-cism that is likely to be heard.
Speechless without a script?
„What‘s wrong with you, can‘t you read“. We say it, we don‘t mean it. Fair enough, if only we knew, there is a mass of 4 million illiterate persons in Germany alone, i.e. one out of twenty cannot read but will rather a job then give away the secret.
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park_zeit
KommunikationsDesign
Rahmen unserer personellen und fi nanziellen Möglichkeiten
versuchen wir zwar so viel Öffentlichkeit und Medienpräsenz
wie möglich herzustellen, müssen in diesem Bemühen aber
unbedingt noch erfolgreicher werden! Für jedwede Unterstüt-
zung sind wir hier dankbar. Andererseits suchen wir nach noch
intensiveren Kontakten zu unseren direkten Nachbarn auf dem
EXPO Park Hannover und möchten Sie nochmals alle herzlich
dazu einladen, sich vor Ort vom kreativen Potenzial und der
professionellen Leistungsbereitschaft unserer Studierenden
zu überzeugen. Der jährliche „Tag der Wissenschaft“, die
Vortragsreihe „Mittwisser“ oder auch unsere halbjährlichen,
grundsätzlich öffentlichen Diplompräsentationen bieten gute
Gelegenheiten, uns näher kennenzulernen. Schließlich die Bitte
an alle Interessierten, in Zukunft gemeinsam noch intensiver
nach Entwicklungs- und Verbesserungsmöglichkeiten unseres
Standortes hier auf der EXPO zu suchen. Kreativität braucht
nicht zuletzt ein lebendiges urbanes Milieu, um sich positiv
entwickeln und entfalten zu können.
ober_fl äche: Herr Professor Hellmann, vielen Dank für das
Gespräch.
Ilka Zentgraf has researched illiteracy since 1994 and has now finished a book designed to demystify an issue both disturbing and fascinating. She does it by playing with words, letters and juxtapositions and thereby opens a space between the visible and what needs to be intuited. Within this grey area the readers meet non-readers at eye level.
Ilka‘s method is to use collages of letters cut up and re-assembled to shapes hardly recognisable though familiar. Frequently she matches shapes with picture elements, at times the context reveals itself only after turning the page.
The title in German: „<] ... that does not mean we are stupid!>“. Recommendable reading for enlightenment on an ignored public issue, it is also a lovely example for a well-planned and cleverly completed book design.
What‘s a hub?
In this case it‘s a crossroads for all in Hannover who live and work in creative and media professions, specifi-cally those short of cash to expose and test their ideas.
„Freischwimmer“ is the magazine that makes the hub, it was developed by communications design student Julia Giller. Publishers or sponsors permitting, it may soon become a part and a messenger of Hannover‘s multicul-tural ambience.
„Bist du doof? Kannst du nicht lesen oder was?“ Eine Frage,
die wohl viele von uns schon einmal in einem Streit gestellt
haben, die aber natürlich nur als rhetorische Frage galt. Dabei
sollte man mit solchen Aussagen lieber vorsichtig sein. Es ist
kaum zu glauben, dass es ca. vier Millionen Analphabeten in
Deutschland gibt. Das ist jeder zwanzigste Deutsche. Dies ist
allerdings nur die geschätzte Anzahl, der Großteil der Analpha-
beten würde lieber bei der eigenen Arbeitsstelle kündigen, als
das Geheimnis preiszugeben.
Ilka Zentgraf ist Studentin für Kommunikations-Design an
der FH Hannover. Seit 1994 beschäftigt sie sich mit Analpha-
beten und sucht nach Ursachen, will diese Menschen fi nden,
die meist sehr zurückgezogen leben. Ilka Zentgraf versucht,
diese Randgruppe zu verstehen. Nun hat sie ein Buch gestaltet,
das für die Enttabuisierung des Themas sorgen soll und durch
die Gestaltung gerade auch für Analphabeten geeignet ist. Sie
spielt mit Wörtern, Buchstaben und Kontrasten und erzeugt
so eine Atmosphäre, die einen Zwischenbereich zwischen dem
Visuellen und dem Erahnen der Zeichen ermöglicht. Sowohl
Lesende als auch des Lesens Unkundige fi nden sich auf
der gleichen Ebene wieder. Auf der ersten Seite sind lauter
leere Anführungszeichen (“ “) abgebildet, da „Menschen
ohne Schrift auch oft sprachlos sind“, wie sich die Studentin
ausdrückt. Im ganzen Buch arbeitet sie mit Collagen, Buchsta-
Sind Menschen ohne Schrift sprachlos?
ben sind fast bis zur Unkenntlichkeit zerschnitten und wieder
zusammengefügt, oft kombiniert mit Bildelementen.
Das Buch heißt „>]... aber dumm sind wir deswegen
nicht!<“ und ist jedem zu empfehlen, der Analphabeten wirklich
für „dumm“ hält oder die Problematik besser verstehen lernen
möchte – aber auch allen, die eine durchdachte und ausgeklü-
gelte Buchgestaltung zu schätzen wissen.
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park_zeit
KommunikationsDesign
What is an unword?
Top terrorist or collateral damage are but two unwords born in recent years. Design student Verena Hemeling-meier has researched the emergence of unwords and the tricks to apply them in public. Major categories are bubble words like „probiotic“ in order to expand an otherwise insignificant object and panic words that appeal to people‘s fears, like a „flood of pensioners“. The website www.umwortung.de can be used to report new unword sightings and to discuss their implications.
Ob Topterroristen, Kollateralschaden, Sozialleichen oder
Dunkeldeutschland. Es werden jedes Jahr immer wieder andere
Unwörter erfunden, die aktuelle politische oder gesellschaft-
liche Themen umschreiben. Neue Situationen erfordern neue
Wörter, so die sprachwissenschaftliche Forschung.
Ein interessantes Thema mit dem sich auch Verena
Hemelingmeier in ihrer Diplomarbeit auseinandersetzt.
Motiviert durch die Aktion „Unwort des Jahres“ beschäftigt
sich die Studentin mit Manipulation durch Sprache und die
Umwertung von Themen durch neu erschaffene Wörter. Dafür
hat sie ein Konzept entwickelt, eine Internetseite, auf der sich
Menschen über Wörter aufregen und austauschen können. So
beschweren sich die einen über das immer häufi ger verwende-
te „Denglish“ (z.B. gedownloaded), andere bemängeln diskri-
minierende Begriffe wie „Zellhaufen“ als Umschreibung für
einen menschlichen Embryo. Die Studentin ist stets „auf der
Spur der Unwörter“ und beschäftigt sich mit der Entstehung,
Verwendung und den verschiedenen rhetorischen Mitteln
dieser Form von Neologismus. Dabei kann man unterscheiden
zwischen Wortblasen, die einen Begriff wichtiger aussehen
lassen, z.B. probiotisch, oder Panikworten, die Ängste von
Menschen ansprechen sollen, z.B. Rentnerschwemme.
Alle Interessierten können auf der Website dabei helfen,
die Unwörter zu enttarnen, da ein Forum zum Mitmachen und
Nachdenken anregt. www.umwortung.de
Was ist ein Hub?
„Maschsee, Kröpcke, Gerhard Schröder, viel Bahnfahren,
Studentenstadt, wenig Pommes - viel Döner...“ Alles Beispiele
für erste Assoziationen mit Hannover. Die Kommunikations-
Design-Studentin Julia Giller hatte die Vision, ein Medium
herzustellen, bei dem sich viele Kreative in Hannover aus
unterschiedlichen Schaffensbereichen angesprochen fühlen.
Hubs nennt man Knotenpunkte der Kommunikation, wo
sich gleiche Interessengruppen treffen, sich austauschen,
zusammenarbeiten, kommunizieren (im Internet ist Ebay
ein Hub). Nach dem Motto „Jedes Produkt ist so gut wie die
Summe seiner Einzelteile“, möchte die Studentin mit ihrem
Konzept, das sie in ihrer Diplomarbeit vorstellt, eine Vernet-
zung von allen kreativen und medialen Bereichen erreichen.
Dafür hat sie ein Magazin namens „Freischwimmer“ entwi-
ckelt, was von den Freischwimmern in Hannover berichten
soll, also den kulturschaffenden Hannoveranern, die ihre
Ideen im Low-Budget-Bereich umsetzen und mit Leidenschaft
dabei sind. Somit soll der „versteckte Charme von Hannover“
gestärkt werden, durch „Multikulti“ und kreative Vielfalt. Durch
das bunt gestaltete Magazin soll auf Gruppen aufmerksam
gemacht werden, eine neue Szene entstehen, das Image
von Hannover verändert werden. Hannover also nicht mehr
länger als Provinzhauptstadt, sondern als Forum für Kunst
und Kultur. Falls Julia Giller es schafft, das angestrebte Projekt
umzusetzen, kann man das Magazin „Freischwimmer“ schon
bald erwerben, wenn sich Sponsoren fi nden liegt es vielleicht
sogar gratis aus.
Neues Licht für Dunkeldeutschland? Oder was ein Unwort ist.
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porträt
sportlich-kulturelle Vielfalt
Odin - grab and run
Why introduce one Horst Josch, president of sports club S.V. Odin in Hannover? For his hobby of erecting EXPO 2000 memorabilia at the sports fields? For the Boule Cup he got going for the Park‘s summer festival? Horst is a doer and a mover, he was a town councillor and holds down honorary appointments in social work. He runs
„Arbeit und Leben“ (Working and Living) helping immig-rant youths to find their way into German society.
To get people to move, start with sports. Its political aspects became Josch‘s other main occupation, but sports have lost their lobby of the the sixties. Old milieus die out, the new hedonistic milieus use sports to celebra-te their fitness. And if it isn‘t fun, forget it!
Long-distance running used to be a classic, jogging is a mass movement. Inline skating, mountain biking, paragli-ding, cross golf make the clubs look old. But, if you can‘t beat them, join them. Horst established funsports at Odin‘s alongside rugby and soccer. Now you will find barefooted beach volleyballers, families at tam-beach, the elderly practising for pétanque tournaments. Where once the rugby players jostled, cardiovascular risktakers shape up with a dose of jogging light.
Odin no longer waists children‘s time travelling to play league games. „They don‘t enjoy being a logistical burden for their folks,“ Josch notes the niche for single parents. But his best is the blend of skins. All languages are spoken at Odin‘s, even the notoriously lonesome
Stadt, Sport und PolitikHorst Josch
Was hat der Präsident eines hannöverschen Sportvereins in
diesem Magazin verloren? Er sammelt Relikte der Weltausstel-
lung 2000 und präsentiert sie neben dem Sportplatz. Das ist
aber nicht der Grund, weswegen wir hier Horst Josch vorstellen.
Auch nicht sein Engagement für das EXPO Park Sommerfest; er
organisierte hier ein spannendes Boule-Turnier.
Horst Josch organisiert. Er bewegt Menschen. Nicht nur bei
seinem Verein, dem S.V. Odin. 12 Jahre war er als Ratsmitglied
Vorsitzender des Sportausschusses der Landeshauptstadt
Hannover und seit vier Jahren leitet er den Stadtsportbund
– alles ehrenamtlich, versteht sich. Im Hauptberuf organisiert
und koordiniert Josch bei der Bildungsvereinigung „Arbeit und
Leben“ Förderprogramme, z.B. für ausländische Mitbürger und
deren Jugendliche. Ein begabter Quereinsteiger, denn ausgebil-
det wurde er zum Installations- und Versorgungstechniker. In
den 60er Jahren war er als technischer Leiter auf allen größe-
ren Baustellen Hannovers tätig. Nach der Fertigstellung der
Berufsschule III wechselte er als Haustechniker dieses neuen
Gebäudekomplexes in städtische Dienste. Doch die Tätigkeit
als erweiterter Hausmeister füllte den dynamischen Baumen-
schen nicht aus. Josch muss organisieren, improvisieren,
Netzwerke knüpfen. Bei „Arbeit und Leben“ fi elen seine Talen-
te auf fruchtbaren Boden.
Horst Josch motiviert und bewegt Menschen. Diese Fähigkeit
hat er erlernt, sie beim Sport erfahren. Über einige Umwege
kam er als Jugendlicher zum Rubgy und wurde Mitglied beim
S. V. Odin. Odin steht für dieses kampfbetonte Ballspiel - es
war die Gründungssportart des Vereins im Jahre 1905. „Wir
wurden hart und leistungsbezogen trainiert – aber menschlich
geführt.“ Der Sport und der Verein wurden zu seiner sinn- und
identitätsstiftenden Erfahrung. Hier erwarben Josch und seine
Freunde soziale Kompetenz fürs Leben. Schließlich waren
Teamgeist und Durchsetzungsvermögen wichtige Fähigkeiten
für seine spätere Bauleitertätigkeit. Während dieses Lebens-
abschnitts stand die Arbeit und die Verantwortung für Joschs
junge Familie im Mittelpunkt. Rugby musste in den Hinter-
grund treten. Erst als seine eigenen Jungs ins spielfähige Alter
kamen, führte er sie bei Odin ein. Schon bald war Josch nicht
mehr der Aktive auf dem Spielfeld, sondern an der Außenlinie.
Er übernahm Verantwortung und wuchs schnell in die Vereins-
führung hinein. Organisieren konnte er ja schon.
Die schönste Nebensache der Welt wurde die ureigene
Aufgabe des gebürtigen Hannoveraners. Über Jahrzehnte
engagierte sich Josch in unzähligen Sitzungen, Ausschüs-
sen und Gremien für die Sache des hannöverschen Sports
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park_zeit
sportlich-kulturelle Vielfalt
immigrants from Russia join the fray, the cheerleaders are Eastern European girls. „Sports is a conservative field“. Racist remarks at the clubhouse? You get chucked out by Josch, personally.
Odin joins people and gets them moving. That makes Hannover a warmer place. We wanted you to meet Horst Josch.
- wohlgemerkt ehrenamtlich. „Heute hat der Sport in Politik
und Verwaltung nicht mehr die Lobby wie in den 60ern und
70ern.“ Unsere Gesellschaft hat sich grundlegend verän-
dert. Soziale Milieus haben sich verschoben oder in neue
aufgelöst. Zwischen den individualisierten und ausgeprägten
Lebensstilen der unterschiedlichen Generationen hat es der
organisierte Sport schwer. Auch die Einstellung zum aktiven
Sport im Verein hat sich gewandelt. Elf Freunde müsst ihr
sein? Heute ist sich jeder selbst der Nächste. Sport dient im
hedonistischen Selbstinszenierungszyklus der körperlichen
und mentalen Fitness. Früher war Dauerlauf eine olympische
Disziplin; heute ist das Jogging eine nicht organisierte Massen-
bewegung. Inlineskating, Mountainbiking, Paragliding und
Crossgolfen sind beliebte Trendsportarten. Dem organisierten
Sport in den Vereinen entschwinden die Mitglieder. Und vor
allem die Jugend. Darüber ist sich Josch im Klaren. Schon seit
Jahren versucht er den Trend zu selbstorganisierten, sportli-
chen Freizeitaktivitäten in einem erweiterten Sportbegriff zu
integrieren. Er verbindet und bindet.
Josch sorgte dafür, dass sich neben dem Rugby, Fußball
und anderen klassischen Disziplinen Funsportarten bei Odin
etablieren konnten. In der Sportanlage direkt gegenüber den
historischen Herrenhäuser Gärten trainieren barfüssige Beach-
Volleyballer und Familien üben sich in dem leicht zu erlernen-
den Tam-Beach. Eine etwas angegraute Gruppe bereitet sich
ernsthaft und konzentriert auf ein Boule- bzw. Pétanque-
Turnier vor. Eine Herz-Kreislauf-Gruppe absolviert ein leichtes
Lauftraining, wo sonst die Rugbyspieler kämpfen. Auf dem
benachbarten Fußballfeld rennt die Zwergen-Liga hinter dem
Ball her. Bei Odin zwingt man die D- und E-Jugend nicht zu
Punktspielen mit aufwendigem Rumgereise. „Die sollen Spaß
am Spielen haben und nicht zur organisatorischen Belastung
der Eltern werden.“ Josch hat erkannt, dass dies eine ideale
Nische für Alleinerziehende ist.
Aber noch etwas anderes fällt bei Odin auf. Alle Haut- und
Haarfarben sind vertreten. Beim Pausentee werden viele
Sprachen gesprochen. Vor allem für viele Gastarbeiterfamilien
und Rußlanddeutsche bietet Odin eine integrative Plattform zur
Gesellschaft. Sie wachsen hier in die Rolle, die der traditionelle
Mittelstand längst aufgegeben hat. So ist Odins Cheerleader-
Truppe zum größten Teil osteuropäischer Abstammung. „Der
Sport ist erst mal konservativ. Wenn einer in unserer Vereins-
gaststätte rassistische Sprüche macht, schmeiß‘ ich ihn eigen-
händig raus!“
Odin verbindet und bindet. Deshalb haben wir an dieser
Stelle seinen Präsidenten porträtiert. Und nicht, weil Horst
Josch Relikte der Weltausstellung 2000 sammelt und präsen-
tiert, sondern weil er Menschen integriert und bewegt – und
dadurch unsere Stadt noch liebenswerter macht.
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EXPO
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Die EXPO
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0 hat M
aßstäbe gesetzt und O
rientierung geschaffen. D
ie Menschen in der R
egion Hannover haben eine
Beziehung und eine Position dazu. D
as Leitmotiv der EXPO
„M
ensch, Natur, Technik” und daraus resultierend das K
onzept der N
achhaltigkeit und Innovation mit der W
iederverwendung der
Pavillons und der Flächen als hochwertigem
Technologiestandort w
ar logisch, folgerichtig und einmalig! D
as macht einen histo-
rischen Standort aus.
VER
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R
Ideale Verkehrsanbindungen: - direkte A
utobahnen an die A7
- eigener Stadtbahnanschluß - ICE-A
nschluß während der M
essen
Hannover liegt am
Schnittpunkt der Bundesautobahnen A
2 (O
stwest) und A
7 (Nordsüd) und ist eine der w
ichtigsten Verkehrs-drehscheiben in Europa. D
ie A37 verbindet A
2 und A7 und ist der
unmittelbare Zubringer zur M
esse und zum EXPO
Park. Die durch-
schnittliche Reisezeit m
it dem Zug in die m
eisten anderen deutschen Verdichtungsräum
e beträgt weniger als drei Stunden und liegt dam
it deutlich günstiger als in allen übrigen B
allungszentren. Im
Geschäftsreiseverkehr erreicht m
an von Hannover aus in drei Stun-
den 61,7 Millionen M
enschen. Der internationale A
irport Hannover
Langenhagen, einziger Nachtflughafen N
orddeutschlands, ist fürm
ehr als acht Millionen Fluggäste jährlich ausgelegt.
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Wolfgang Schatz
Kontakt:
EXPO G
RUN
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mbH
Osterstr. 4
2D
-30159 H
annover+4
9.[0]511.3 64
38-0+4
9.[0]511.3 64
38-10 Fax
+49.[0
]160.9 79 31 60
2info@
expo-park-hannover.de
BA
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Gesam
tfläche 65 Hektar
- noch zum Verkauf 8 H
ektar - größte Parzelle 20
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Diese G
esamtfläche ist nicht durchgehend verm
arktbar. Sie wird
durch große Frei- und Grünflächen strukturiert. A
llein der Plaza-Innenraum
beträgt rund 2,6 Hektar, hinzu kom
men die "G
ärten im
Wandel" und die für ein G
ewerbegebiet relativ breit angelegten
Straßen. Die noch zum
Verkauf stehenden Flächen sind voll erschlossen und können in Cluster von bis zu 20
.00
0 qm
aufgeteilt w
erden. Der Schw
erpunkt der Nutzung entspricht unserem
Zielgrup-penansatz: 54
% der auf der Plaza und den Pavillonsbeschäftigten
Personen arbeiten im IuK
-Bereich, w
eitere 35% in B
etrieben, die als kom
plementär zur IuK
-Wirtschaft betrachtet w
erden können.
Infrastruktur D
ie Gesam
tfläche des EXPO Park H
annover beträgt 65 Hektar,
von denen 8 Hektar zum
Verkauf stehen.
Vermarktet Pavillongelände
- Bebauungsplan-Festsetzungen
- Bebauungsplan-N
r. 1563 - G
rundflächenzahl (GR
Z) 0,8
- Geschossflächenzahl (G
FZ) 2,0
- Maxim
ale Traufhöhe 25,0 m
- N
utzungsart Gew
erbegebiet
Zeitliche Entfernungen - 15 M
inuten/City - 25 M
inuten/Flughafen - 1,5 Stunden/B
erlin - 2,5 Stunden/Frankfurt a. M
. - 2 Stunden/R
uhrgebiet - 1 Stunde 10
Minuten/H
amburg
Größtes M
essegelände weltw
eit - 28 H
allen - 20
02 rund 2,5 M
illionen Besucher
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rtvorteile:
- Exzellente In
frastruktu
r - Erstklassig
e Verkehrsan
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Park bietet noch Entw
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utzen Sie Ihre Chance!“
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17) Niederländischer Pavillon
18) (F)Inbox
19) Dänischer Pavillon
20) Ungarischer Pavillon
21) Spanischer Pavillon
22) Chinesischer Pavillon
23) Tschechischer Pavillon
24) Polnischer Pavillon
25) Türkischer Pavillon
26) Britischer Pavillon
27) Schwedischer Pavillon
28) Belgischer Pavillon
29) Jemenitischer Pavillon
30) Litauischer Pavillon
31) Pavillon der Hoffnung
32) Seerestaurant
1) Radisson SA
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2) Preussag Arena
3) NILEG
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5) World Trade Center
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6) Deutscher Pavillon
7) Fachhochschule FB D
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8) Parkhaus
9) Bertelsm
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11) MM
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12) Postbox
13) Parkhaus
14) Perfekta G
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15) Französischer Pavillon15) Französischer Pavillon15) Französischer Pavillon
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Die Stiftung Horizonte zeigt von Anfang November 2004 bis
Ende Februar 2005 im Tschechischen Pavillon auf dem EXPO-
Gelände eine Ausstellung mit Werken von Gerd Winner.
Der Künstler ist Anfang des Jahres mit dem interessanten
Vorschlag an die Stiftung Horizonte herangetreten, die künst-
lerische Herausforderung, die das EXPO-Gelände bietet, in
einer Ausstellung zu veranschaulichen. Er hat mit der Kamera
einige Länderpavillons des EXPO-Geländes skizziert und in
Ein- und Ausblicke verwandelt. Architektur wird Aussage und
Bekenntnis dessen, mit dem eine Stadt und ihre Bewohner
leben.
Neben der Beschäftigung mit einer künstlerischen Auswahl
der Pavillons, wird der gezielte Rückblick auf Siebdrucken
aus den 70er und 80er Jahren gezeigt, deren Farbigkeit und
Komposition den Betrachter begeistern.
Winners Faszination sind urbane Strukturen, die unter-
schiedliche Stadt- und Kulturgeschichte, die mit ihrer Fülle
von Architektur (und deren Architekten) eine internationale
Vernetzung darstellt – eine weltweite Symbiose. Mit seinen
Arbeiten will der Künstler von Menschen geschaffene Struktu-
ren des 20. und 21. Jahrhunderts sichtbar machen.
Mit dieser einmaligen Ausstellung ist es gelungen, nicht nur
das umfassende und hervorragende Werk eines vielseitigen
Individualkünstlers zu zeigen, sondern auch der Architektur
einiger Länderpavillons auf dem ehemaligen EXPO-Gelände
eine künstlerisch weiterführende Geschichte zu verleihen.
Die Stiftung Horizonte stellt nicht nur die Räume zu dieser
Ausstellung zur Verfügung, sondern bringt ein sehr interes-
santes Buch mit Gerd Winners künstlerischer Auswahl von
Aufnahmen einiger Pavillons heraus.
Stiftung Horizonte
Dänischer Pavillon Deutscher Pavillon Tschechischer Pavillon
Holländischer Pavillon Türkischer Pavillon Ungarischer Pavillon
EXPO Park Hannover - Urbane Strukturen
Urban StructuresExhibition of Gerd Winner works at Czech Pavilion
Gerd Winner maps the expo grounds‘ potential with artistic means. He has produced photographic sketches of national pavilions and converted them to introspective prospects. Architecture becomes the credo and expressi-on of a town and its inhabitants.
In addition there is a collection of screen prints from previous decades. Winner is fascinated by urban structu-res, the town‘s cultural history expressed in its architec-ture. Similarly, the designs of national pavilions find their place in an historic continuum.
Beyond general opening hours guided tours by the artist himself can be arranged.
Impressum
Herausgeber:
EXPO GRUND GmbH
Walter Richter
Wolfgang Schatz
Osterstr. 42
30159 Hannover
tel.: +49 (0) 511 / 3 64 38 - 0
fax: +49 (0) 511 / 3 64 38 - 10
www.expo-park-hannover.de
Produktion:
TRADE GROUP Corporate Design & New Media
Werftstr. 15
30163 Hannover
tel.: +49 (0) 511 / 66 98 38
fax: +49 (0) 511 / 66 98 99
www.trade-group.com
Redaktion: Walter Schoendorf
Artdirection & Layout: Walter Schoendorf, Nils Winkler
Mitarbeit: Anika Besler,Luise Kokkelink, Roland Sommer,
Markus Tamm
Autoren: Robert M. Dix, Thomas M. Ruthemann
Übersetzung: Oliver Baer
Korrektur: Anna Lamprecht
Fotos: TRADE GROUP
Porträt: Dr. Brandt / Nord/LB
Porträt: Dipl. oec. Kühn / Perfekta
Winner-Ausstellung / Mathai
Luftbild EXPO Grund / Michael Lindner
ViSdP: Wolfgang Schatz, EXPO GRUND GmbH
ausgabe_02/04 ober_fl äche seite_39
impressum
unter der ober_fl äche
seite_40 ober_fl äche ausgabe_02/04
Kontakt:
Walter Richter
Wolfgang Schatz
EXPO GRUND GmbH
Osterstr. 42
D-30159 Hannover
+49.[0]511.3 64 38-0
+49.[0]511.3 64 38-10 Fax
+49.[0]160.9 79 31 602