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Betriebe in der Werbetechnikbranche müssen sich in zunehmend kürzeren Zyklen mit neuen Technologien und damit auch sich wandelnden, kunden-seitigen Nachfragen auseinanderset-zen ‒ neben einem Geschäftsablauf, der heutzutage ebenfalls von Zeit-druck sowie einem sich verschärfen-den Wettbewerb geprägt ist. In die-sem Umfeld suchen Unternehmer praktische, greifbare Orientierung und
Überblick anstelle eines Blindfluges
Schilder- und Lichtreklamehersteller sollten sich auf einen zunehmenden Wett-bewerb einstellen – tägliche Abläufe beschleunigen sich, während sich Innova-tionszyklen verkürzen. Der Zentralverband Werbetechnik bietet Unterstützung.
bestmögliche Planungssicherheit. Die zweifache Mutter und engagierte Un-ternehmerin Martina Gralki-Brosch ist Meisterin für Schilder- und Lichtrekla-meherstellung und weiß, wo der Schuh in ihrer Branche gerade drückt. Ihr eigenes Unternehmen, Gralki Wer-bung in Wittich, führt sie seit 25 Jah-ren. Zudem engagiert sie sich ehren-amtlich seit 2002 im ZVW, seit 2011 in der Funktion als Bundesinnungs-
meisterin. „Handwerksbetriebe ste-hen enormen Herausforderungen ge-genüber. Die Zeiträume für Innovati-onen verkürzen sich auch mit der Di-gitalisierung ständig. Neben der Aus-übung des Handwerks mit all seinen technischen Facetten müssen Betrie-be heute auch zusätzliche Ressourcen einplanen, um neue Entwicklungen zu adaptieren: neue Produktionsverfah-ren beziehungsweise -maschinen, Ma-
Tim Rehse und seine Frau Veronika verwenden seit 2013 das Programm Projekt Software, um einen einheitlichen Über-blick und einen flüssigen Workflow sicherzustellen.
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terialien sowie digitale und teils orga-nisatorische Prozesse“, sagt die Unter-nehmerin.
Branche profitiert vom ZVW
Der ZVW ist keine Behörde, betont Martina Gralki-Brosch. „Wir kennen die Herausforderungen dieser Tage aus der eigenen täglichen Praxis. Ent-sprechend gestalten wir beim ZVW Leitplanken und geben praktische Ori-entierung.“ Der Verband ist auch der offizielle, heiße Draht zwischen dem Handwerk und der gesetzgebenden, politischen Ebene. Das beschriebene Umfeld erfordert ständige Anpassun-gen an das Berufsbild des Schilder- und Lichtreklameherstellers. Der ZVW, der Bundesinnungsverband, ist der Bundesverband der Branche, in dem verschiedene Innungen organi-siert sind. „Der Beruf muss politisch verwaltet werden: Im Umfeld ständig neuer Produktions- und Montagever-fahren aktualisieren wir auch die The-men der Ausbildung und sonstige po-litische Rahmenbedingen entspre-chend regelmäßig“, erklärt Martina Gralki-Brosch.Der ZVW hat sich zum Beispiel auch für die Wiedereinführung der Meis-terpflicht stark gemacht. Die Zahl we-niger qualifizierter Solo-Selbständiger ist seit der Abschaffung sprunghaft
angestiegen. Seitdem hat sich die Zahl der Auszubildenden, anders als poli-tisch gewollt, fast halbiert. Die FAZ be-richtet in einem Beitrag vom Juli 2018, dass die Stunden-Verrechnungssätze für eine Arbeitsstunde teilweise auf unter 20 Euro gesunken wären. Das hat die Wettbewerbssituation ver-schärft. Die politisch eigentlich ge-
wollte Belebung des Geschäftes durch mehr Wettbewerb hat nicht funktio-niert. Tatsächlich müssen Ausbil-dungsbetriebe und Unternehmen, die Beschäftigung sicherstellen, anders als Einzelkämpfer zusätzliche Sozial-abgaben stemmen. Zudem habe die handwerkliche Qualität, so die FAZ, gelitten und die Zahl der Insolvenzen von Solo-Unternehmen sei kaum zu ertragen. Die Beharrlichkeit des Bun-desinnungsverbandes, den Beruf wie-der auf ein qualitativ hochwertiges Fundament zu heben, macht sich be-zahlt ‒ das Ziel der Wiedereinführung der Meisterpflicht rückt näher.Der ZVW ist auch die offizielle, politi-sche Vertretung dieses Gewerkes ge-genüber der politischen Instanz, wenn es um Werbung für Berufsein-steiger geht. Die Branche boomt trotz der niedrigen Stundensätze von in-ländischen Solo-Selbständigen und obwohl Anbieter aus Osteuropa die Preise hierzulande drücken. Auszubil-dende werden händeringend ge-sucht. Zudem profitieren Mitglieder durch weitreichende Fort- und Wei-terbildungsangebote.
Der ZVW als Netzwerkpartner
Daneben ist der Zentralverband ins-besondere Kommunikator und Netz-
Bundesinnungsmeisterin Martina Gral-ki-Brosch verwendet Projekt Software in ihrem Betrieb und rät Werbetechnikern in Deutschland, Betriebsabläufe mit Blick auf die Zukunft zu digitalisieren.
„Der Beruf muss politisch verwaltet
werden.“ Martina GralkiBrosch
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werkpartner für seine Mitglieder. Bei-spielsweise funktioniert der Bundes-innungswettbewerb, bei dem jährlich die besten Gesellenstücke der Bran-che gezeigt werden, als enorm wich-tige Netzwerkplattform. Zudem spa-ren Mitglieder zum Beispiel bei den Gebühren für die Ausbildung oder die Nutzung von Einkaufsgemeinschaf-ten wie die der Bamaka, Carfleet24 und so fort. Tim Rehse, Geschäftsfüh-rer von Rehse Reklame aus Tönis-vorst, arbeitet ebenfalls ehrenamt-lich für den Verband ‒ als Vorsitzen-der des Ausschusses für Öffentlich-keitsarbeit. Der Obermeister hat sein eigenes Unternehmen zu einem mo-dernen und europaweit führenden Fachbetrieb der Werbetechnik aus-gebaut und beschäftigt heute 38 Mit-arbeiter. Wie seine Kollegin im Ver-band, Martina Gralki-Brosch, kennt der Handwerker den Markt aus dem Effeff.„Neben einer ausgezeichneten hand-werklichen Qualität, können Betrie-be in meiner Branche heute nur be-stehen, wenn sie effizient arbeiten und die Workflows beziehungsweise
Prozesse im Griff haben. Handwerker müssen die betrieblichen Abläufe heutzutage überblicken und in Echt-zeit wissen, was wann, mit wem und wo genau abläuft”, sagt Tim Rehse. Mit Schwerpunkt auf Leuchtbuchsta-ben aus Metall und Kunststoff, von Kleinstgrößen bis zu metergroßen Lettern, baut sein Unternehmen 3D-Buchstaben, LED-Rück- oder Frontleuchter, kombinierte, individu-
elle Beleuchtungskonzepte sowie Py-lone und Werbetürme fast aus-schließlich im eigenen Betrieb. „Wir sind Schildermalerei, drucken digital, Lackiererei, Metallbauer mittels CNC-Fräs- beziehungsweise Lasermaschi-nen. Durch diesen Maschinenpark können wir die meisten Bauteile in-house herstellen. Zudem leisten wir
natürlich auch die Montage vor Ort“, erklärt der Geschäftsführer.
Einsparpotenziale nutzen
Trotz ständiger Modernisierung der Produktionsanlagen und einer ausge-zeichneten handwerklichen Qualität seien die Einsparpotenziale, beson-ders bei der betrieblichen Organisa-tion, elementar, um wettbewerbsfä-
hig zu bleiben, sagt Tim Rehse. Inter-nationale Kunden ordern Dienstleis-tungen der Werbetechnik entspre-chend auch international. Osteuro-päische Dienstleister können häufig mit EU-Zuschüssen und geringeren Löhnen kalkulieren. „Wir entwickeln auf Verbandsebene Konzepte, wie sich Handwerksbetriebe besser struk-turieren und organisieren können, denn in der betrieblichen Organisati-on lassen sich relevante Einsparpo-tenziale heben, die wettbewerbsent-scheid sind.“ 2013 hat Tim Rehse ent-schieden, zeitaufwändige und fehler-hafte Insellösungen für sein Unter-nehmen durch eine zentrale Software zu ersetzen, um einen globalen, ein-heitlichen Überblick und einen flüssi-gen Workflow sicherzustellen. Nach entsprechenden Recherchen hat sich das Unternehmen für die Software des norddeutschen Softwarehauses Projekt Software entschieden. „Die-se Software ist auf die Werbetechnik zugeschnitten und kann modular er-weitert werden. Der Softwaredienst-leister hat seinen Sitz im niedersäch-sischen Brackel. Der Service ist bran-
Projekt Software ist speziell auf die Branche der Schilder- und Lichtreklamehersteller zugeschnitten.
„Erfolg ist ein Zusammenspiel aus handwerklicher Qualität und
perfekt aufeinander abgestimmter unternehmerischer Prozesse.“ Tim Rehse
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chenorientiert und fachkundig. Die-se Nähe war mir besonders wichtig. Ich wollte keine Nummer eines Soft-wareriesen werden oder mit Support-mitarbeitern sprechen müssen, die womöglich nicht vom Fach sind“, er-klärt Tim Rehse die Entscheidung. Mittlerweile arbeiten 14 Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen mit der Projekt Software. Seither wurde das System Modul für Modul laufend erweitert. Tim Rehse: „Ob Kontakt- und Ressourcenmanagement, Doku-mentenmanagement, OP-Verwal-tung, die Zeiterfassung für 40 Mitar-beiter, das gesamte Bestellwesen oder die sogenannte Benutzerverwal-tung: Durch diese strukturierten und kollaborativen Abläufe konnten wir unseren Betriebsablauf entscheidend optimieren oder deutlicher formu-
liert: Ohne die Projekt Software wä-ren wir heute nicht mehr wettbe-werbsfähig, trotz aller Qualität unse-rer handwerklichen Leistungen.“ Über zusätzliche Datev- und Lohn-Schnitt-stellen spart das Unternehmen auch im kaufmännischen Bereich erhebli-che Ressourcen. Der Unternehmer empfiehlt aufgrund der eigenen Er-fahrungen offiziell vonseiten des Ver-bandes, die betriebliche Organisation durch intelligente Softwaresysteme in den Griff zu bekommen und gibt seine eigenen Erfahrungen an Kolle-gen weiter, frei nach dem Motto: „Überblick anstelle eines Blindfluges.“Auch die digitale Mobilität ist mittler-weile ein zentrales Thema für Wer-betechniker. Für seinen Betrieb nutzt Tim Rehse die mobile App der Projekt Software. „Wir arbeiten häufiger mit
externen Montageteams. Die Kolle-gen erstellen Fotos und Abnahmedo-kumente direkt vor Ort. Diese und weitere Daten werden webbasiert in das System hochgeladen ‒ einfach per Smartphone oder Tablet. Damit überwache ich bestimmte Projekte in Realzeit und weiß sofort, was gerade passiert. Ebenso wichtig ist die Nach-kalkulation ‒ stets mit der Fragestel-lung, ob der kalkulierte Aufwand für einen Auftrag ausreichend war oder ob wir künftig mehr Ressourcen, zum Beispiel Arbeitszeit, einplanen müs-sen.“ Martina Gralki-Brosch, die selbst auch die Projekt Software im Einsatz hat, und Tim Rehse bieten ih-ren Kollegen an, sich dem Verband anzuschließen, um gerade auch von solchen praktischen Erfahrungen aus erster Hand, direkt von Meistern ih-res Gewerkes, zu profitieren. „Bei In-teresse und nach vorheriger Abspra-che laden wir Kollegen gerne in un-sere Betriebe ein, um sich etwa den Workflow mit moderner Software im laufenden Betrieb anzusehen“, bie-ten die beiden Unternehmer den Ver-bandsmitgliedern an.
Jürgen Zietlow
www.projekt-software.dewww.rehse-rekklame.dewww.werbetechniker.de
Die Vertriebsleiter der Projekt Software Lud-wig Schneider (links) und Andreas Reuter.
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