okkultismus - Östliche religionen und die new-age-bewegung

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  • 8/8/2019 Okkultismus - stliche Religionen und die New-Age-Bewegung

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    Okkul t i smus , stlich e R e lig ion enu n d d i eNew-Ase-Bew(

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    Lothar GassmannOkkultismus,

    stliche Religionenund dieNew-Age-BewegungEine Orientierungshilfe

    l O H A N N I S

    EDITION VLM

  • 8/8/2019 Okkultismus - stliche Religionen und die New-Age-Bewegung

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    ISBN 3-88002-423-5Edition C-Taschenbuch 56850 (T 250)Alle Rechte vorbehalten auch der auszugsweisen Wiedergabeund Fotokopie Copyright 1990 by Edition VLMim Verlag der St.-Johannis-Druckerei, LahrUmschlagfoto: Bildagentur BachUmschlaggestaltung: Grafisches Atelier Arnold, Dettingen/ErmsSatz: Knipp, EDV-gesteuerter Lichtsatz, Wetter 2Herstellung: St.-Johannis-Druckerei, Lahr/SchwarzwaldPrinted in Germany 10798

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    InhaltG e b e t 7E i n l e i t u n g 8E r s t e r T e i l : D a s W e s e n d e r V e r f h r u n g 10Eine gem einsam e Q uelle 10Erster A bschnitt: Erschaffung der W elt 11Zweiter Ab schnit t: Erschaffung des M enschen . . . . 12Erste L g e: Le ugn ung der A utoritt G ottes 12Zweite Lge: Leugnung der Endgltigkeit des To-des 13Drit te Lge: Behauptung, der Mensch habe gtt l i-ches W esen 14Vierte Lge: Behauptung, der Mensch habe gtt l i-ches W issen 15Das W esen heidn ischer R eligiositt 15Dritter A bsch nitt: D ie E rw h lun g Israels 17Vierter A bschnitt : D as K om m en Jesu C hrist i als Ret-ter 18Fnfter A bsch nitt: D ie Ze it der G em ein de 19Sechster Abschnitt : Das Kommen Jesu Christ i alsRichter 20Siebter Abschnitt : Der neue Himmel und die neueErde 21

    Z w e i te r T e il : D ie F o r m e n d e r V e rfh ru n g 2 3Die spirituelle Inva sion aus dem O sten 2 3

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    Die Vereinigung der stlichen Religiositt mit demwestlichen Okkultismus 25Die Wahrheit ber den Spiritismus 26Die Wahrheit ber die weie M agie" 26Die Kontaktaufnahme mit den Dmonen 27Weitere Formen des Okkultismus 28Die Rolle der New-Age-Bewegung 29Die astrologische Wurzel 29Das Jahr 1967 30Die Bedeutung Kaliforniens 34Die Erleuchtung" der New-Age-Gurus 35Die grundlegenden New-Age-Lehren 36New Age - eine Ideologie der Flschungen 37Die Welteinheitsreligion als Ziel 38Das Friedensgebet" von Assisi 39Ein Weltkonzil der Religionen 40Drit ter Tei l : Die Ret tung der Verfhrten 43Wappnung fr den geistlichen Kampf 44Erster Schritt: Die Not erkennen 44Zweiter Schritt: Die W eltanschauung hinterfragen . 45Dritter Schritt: Aus der Finsternis zum Licht rufen . 45Kennzeichen okkulter Behaftung 46Die Befreiung okkult Behafteter 47Auf der Seite des Siegers 50G lau be o d e r A b e rg l au b e ? 52L g e n d ie H o ro s k o p e ? 62K u rs w e c h s e l - d as L e be n be g i n n t ! 66

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    Gebet'Wenn wir uns mit Okkultismus, stlichen Religionenund der New-Age-Bewegung beschftigen, so ist daskein harmloser Zeitvertreib, sondern ein geistlicherKampf. Wir mssen gewappnet sein. Wir mssen auf dieSeite des Siegers gehren, wenn wir heil aus diesemKampf hervorgehen wollen. Lat uns daher mit folgen-den Worten beten:Lieber Herr Jesus Christus! Am Kreuz von Golgathahast du dein kostbares Blut fr uns vergossen, um unsder Macht des Satans, der Snde und des Todes zu ent-reien. Wir danken dir dafr von Herzen. Im Glauben andich nehmen wir dein Opfer fr uns in Anspruch. Aufdich vertrauen wir, dir folgen wir, deinen Schutz erbittenwir. Bitte reinige uns jetzt von aller unserer Schuld undhalte die Mchte der Finsternis von uns fern. Habe Dank,o Herr, da uns keine Kreatur - weder im Himmel nochauf Erden - scheiden kann von deiner Liebe. Amen."

    Der folgenden Darstellung liegt ein Vortrag zugrunde, der in ver-schiedenen Orten Europas - u.a. beim Europischen JugendtreffenMISSION '90 in Utrecht/Holland - gehalten wurde. Ich habe ihnfr den Druck berarbeitet und erweitert. Grundstzlich aber wurdeder Vortragsstil beibehalten.

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    EinleitungUnsere Zeit dampft vor Religiositt, Nicht mehr dieNchternheit der Maschinenwelt ist es, die viele faszi-niert, sondern die Magie des bersinnlichen, der Zauberdes Verborgenen, der Okkultismus. Yoga und Hellsehen,Geistheilung und Channelling, Astrologie und Psycho-techniken sind in". In den geistlichen Leerraum, denbibelkritische, liberale Systeme im ehemals christlichenAbendland" hinterlassen haben, stoen nun zunehmendnichtchristliche Religionen vor, besonders der Hinduis-mus, der Buddhismus und der Islam. Eine Bewegungbreitet sich aus, die zwar mit wissenschaftlichem An-spruch auftritt, dabei aber in einem frher unvorstellbaren Irrationalismus - westlichen Okkultismus und fern-stliche Religiositt zur Blte bringt und miteinander ver-einigt. Da ihr Ziel nichts Geringeres ist, als ein neuesZeitalter der Harmonie, des Friedens und der Erleuch-tung" einzuluten, wird sie meist als New-Age-Bewe-gung" (Bewegung des Neuen Zeitalters") bezeichnet.Die folgende Untersuchung verluft in drei Stufen. Zu-nchst versuche ich, den Kern, das Wesen der Ver-fhrung darzustellen. Nach den Aussagen der Bibel besit-zen der Okkultismus, die stlichen Religionen und dieNew-Age-Bewegung einen gemeinsamen Hintergrund,der in der unsichtbaren Welt zu finden ist.

    Danach analysiere ich einige Formen der Verfhrung,wie sie in der sichtbaren Welt erscheinen.Und schlielich mache ich Vorschlge, wie die missio-

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    narische Antwort aussehen knnte, die die christliche Ge-meinde auf den Okkultismus, die stlichen Religionenund die New-Age-Bewegung gibt. Der Schwerpunktliegt darauf, wie Menschen von okkulten Bindungen freiwerden und wie New-Age-Anhnger fr den christlichenGlauben (zurck)gewonnen werden knnen.

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    Erster Teil: Das W esen derVerfhrungE i n e g e m e i n s a m e Q u e l l eSicher kennen Sie ein Prisma. Es ist ein Glas, das aufeine besondere Art geschliffen wurde. Wird ein Licht-strahl von einer Seite auf dieses Glas gerichtet, dann tritter auf der anderen Seite nicht genauso wieder heraus,sondern erscheint regenbogenartig in lauter einzelne F ar-ben - in sein Spektrum - zerlegt. Und doch gehrendiese einzelnen Farben alle zu demselben Strahl. Sie ha-ben eine gemeinsame Quelle.hnlich verhlt es sich mit den vielen okkulten Prakti-ken, stlichen Religionen und New-Age-Systemen. Sieweisen - auf den ersten Blick gesehen - gewi mancheUnterschiede auf. Und doch ergeben sich bei genauererNachprfung so verblffende Gemeinsamkeiten zwi-schen ihnen, da es nicht bertrieben ist zu sagen: Siegehen letztlich alle auf eine gemeinsame Quelle zurck.Sie haben einen gemeinsamen Hintergrund. Die vorhan-denen Unterschiede zwischen ihnen sind mit den ver-schiedenen Farben vergleichbar, die durch Lichtbre-chung im Prisma entstehen. Sie sind relativ, nicht ab-solut. Sie sind sekundr, nicht primr. Es sind letztlichnur Variationen des einen Themas. Und dieses Themalautet: Ihr werdet sein w ie Gott."Um dies zu verstehen, um insbesondere den wachsen-den Einflu dieser Strmungen in den letzten Jahren und

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    Jahrzehnten zu verstehen, ist es wichtig, da wir unseinen berblick ber die biblische Heilsgeschichte, dieGeschichte Gottes mit uns, verschaffen. An eine Dar-stellung des Missionswissenschaftlers Peter Beyerhaus 'anknpfend, teile ich sie grob in sieben Abschnitte ein.

    Erster A bsch n i tt : Ersch affu n g d er WeltDer erste Abschnitt umfat die Weltschpfung. Diese be-zieht sich nicht nur auf den sichtbaren, sondern auch aufden unsichtbaren Bereich: Gott erschafft unsichtbare gei-stige Wesen, Engel, die auf den sichtbaren Bereich Ein-flu nehmen knnen (Neh 9,6; Ps 148,2.5; Kol 1,16;Hiob 38,4-7). Die Engel sind freilich nicht gottgleich,sondern sie sind geschaffene dienstbare Geister" mit Be-wutsein, Willen und Verstand (Hebr 1,5-14; 2,5).In vorgeschichtlicher Zeit fallt ein Teil der Engel unterLeitung Luzifers, des Satans, von Gott ab, weil sie selberwie Gott sein wollen. (Der Sndenfall hat also sein Vor-spiel bereits in der unsichtbaren Welt der Engel!) Diesegefallenen Engel nun werden zu Dmonen, die auch an-dere in die Gottesferne, ins Verderben reien wollen(Hes 28,11-15; Jes 14,12-14; Jud 6; 2.Petr 2,4). Dochvorerst finden sie kein Opfer.

    P. Beyerhaus, Die okkulte Welle, Bielefeld 21987, S. lOff.; vgl. H.C. Thiessen, Die Lehre von den Engeln", in: Bibel und GemeindeNr. 3/1981; E. v. Petersdorff, Dmonologie, 2 Bde., Stein a. Rh.1982. Zu den eschatologischen Abschnitten vgl. R. Pache, Die W ie-derkunft Jesu Christi, Wuppertal 1987; A. G. Fruchtenbaum,Handbuch der biblischen Prophetie, 2 Bde., Asslar 1984/85.

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    Z w e i t e r A b s c h n i t t : E r s c h a f f u n g d e s M e n s c h e nDieses Opfer erscheint erst im zweiten Abschnitt. Es istder Mensch, den Gott am sechsten Tag erschafft. IhrenAngriff auf den Menschen kleiden die Dmonen in vierLgen, die uns in der Sndenfallgeschichte in l.Mose 3,1.4f. begegnen. Diese vier Lgen sind es, die das Wesendes Okkultismus, der stlichen Religionen und der N ew -Age-Bewegung vom Anfang der Menschheit an bis heu-te bestimmen.Erste Lge: Leugnung der Autoritt GottesDie erste Lge verbirgt sich hinter der Frage Sollte Gottgesagt haben?". Durch diese raffinierte Formulierungwird Gottes Autoritt, insbesondere die Offenbarung inseinem Wort, in Frage gestellt. Auch die heutigen Okkul-tisten, Gurus und New-Age-Propheten wollen GottesWort, die Bibel, relativieren. Das geschieht z.B., indemsie der Bibel keinen greren Wert als den Schriftennichtchristlicher Religionen einrumen, indem sie ihreeigenen Inspirationen" und Erleuchtungen" ber dieBibel stellen oder indem sie biblische Aussagen, die ih-nen nicht passen, einfach umdeuten. Auch die Gltigkeitder Zehn Gebote wird bestritten, indem man sie als Erfin-dung des Mose und zeitbedingte Moral hinstellt. DasMotto der Okkultisten und Satanisten hingegen lautet:Tu, was du willst - das sei das ganze Gesetz."11 So formulierte es der fhrende Satanist des 20. Jahrhunderts, Alei-

    ster Crowley (vgl. H. E. Miers, Lexikon des Geheimwissens, Frei-burg/Mnchen 1986, S. 99). Dieses Motto spielt z.B . auch einewichtige Rolle in dem Fantasy-Bestseller Die unendliche Geschich-

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    Kommt uns diese Denkweise im Zeitalter der Selbst-verwirklichung" nicht auffallend bekannt vor?Zweite Lge: Leugnung der Endgltigkeit des TodesDie zweite Lge soll den M enschen, der sich ber GottesWort und Ordnung hinwegsetzt, in Sicherheit wiegen.Sie lautet: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben."Wir wissen, da dies nicht stimmt. Um sich dennoch zubehelfen, haben die Okkultisten, die stlichen Religio-nen und die New-Age-Bewegung - inspiriert von denDmonen - eine Lehre entwickelt, die ebenso unbew eis-bar wie unmoralisch und verderblich ist: die Lehre vonden wiederholten Erdenleben, der Reinkarnation. Diesevertrstet den M enschen, der mit seiner Schuld nicht fer-tig wird und vor Gott davonluft, auf immer weitere Exi-stenzen, die es aber nach klarer biblischer Aussage nichtgibt. In Hebr 9,27 lesen wir: Es ist dem Menschen ge-setzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht." Werder Lehre der Reinkarnation folgt, verpat die Chance,jetzt zu Gott umzukehren, und geht auf ewig verloren.Treffend bezeichnet deshalb Mark Albrecht in seinemBuch zu diesem Thema die Reinkarnation als eine td-liche Lehre".1

    te", deren Autor Michael Ende sich zu Crowley bekennt (vgl. K.Berger, Michael Ende. Heilung durch magische Phantasien, Wup-pertal 1985).M. Albrecht, Reinkarnation - die tdliche Lehre, Asslar 1988(amerik. Titel: Reincarnation - A Christian Critique of a New AgeDoctrine").

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    Dritte Lge: Behauptung, der Mensch habe gttlichesWesenDie dritte Lge ist die Hauptlge der Dmonen: Ihr wer-det sein wie Gott." Die Bibel sagt, da Gott den Men-schen nach seinem Bilde" geschaffen hat (1. Mose1,27). Hier aber wird die Erschaffung nach dem Bilde"Gottes zu einer Gottwerdung" des Menschen verndert,was etwas vllig anderes ist. Eine Fotografie von mirz.B. bin ich noch lange nicht selber, und ebensowenigwird der Mensch, der nach dem Bilde" Gottes erschaf-fen ist, mit Gott identisch. Wo er sich das dennoch an-mat, zieht er den Zorn Gottes auf sich. Als Folge davonwird er von Gott getrennt und aus dem ursprnglichenParadies der Gottesgemeinschaft vertrieben (1. Mose3,23 f.).Wiederum vertuschen die Okkultisten, Gurus undNew-Age-Propheten diese Tatsache, indem sie behaup-ten, es gebe gar keinen persnlichen Gott, sondern nureine unpersnliche Urkraft, eine kosmische Energie,Brahman, Gaia u.a. Diese sei Gott". Sie finde sich ber-all - sowohl im Kosmos als auch im Menschen , undder Mensch knne sie durch Bewutseinserweiterung,durch Freisetzen seines verborgenen Potentials, durchSelbstverwirklichung, Versenkung, Meditation usw. insich entdecken oder sich ihrer durch okkulte Praktikenbedienen.Der bekannte Dogmatiker Karl Heim bezeichnet dieseKonzentration des Menschen auf sich selbst" die hin-

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    ter dem ganzen Heidentum in allen seinen Abwandlun-gen" steht, als die eine Grundsnde des M enschen".1Vierte Lge: Behauptung, der Mensch habe gttlichesWissen

    Die angebliche Fhigkeit des Menschen zur Bewut-seinserweiterung wird in der vierten Lge zum Ausdruckgebracht, die lautet: Eure Augen werden aufgetan ...und ihr werdet wissen, was gut und bse ist." Wurde inder dritten Lge dem Menschen gttliches Wesen ver-sprochen, so ist es hier das gttliche W issen. Der Menschsoll zur Erleuchtung" gelangen und sich so seine eigene

    ,Welt, sein eigenes Universum schaffen, in welchem erals allwissender Gott" regiert.Doch was geschieht in Wahrheit? Der Mensch erhltkeine wirkliche gttliche Erkenntnis, sondern lediglichdie Erkenntnis seiner eigenen Schuld und Gottesferne.Er erkennt seine Verlorenheit vor dem heiligen An-gesicht des lebendigen Gottes. In 1. Mose 3,7 heit es:Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und siewurden gewahr, da sie nackt waren, und flochten Fei-genbltter zusammen und machten sich Schurze."Das Wesen heidnischer ReligiosittDer Mensch wird nun ein Wesen, das einerseits vor Gottflieht und sich andererseits nach Gott, nach der Wieder-herstellung des verlorenen Urzustandes zurcksehnt.

    K. Heim, Das Heil der Welt. Die Botschaft der christlichen Missionund die nichtchristlichen Religionen, Moers 1986, S. 117.

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    Nach Ansicht des Religionswissenschaftlers HendrikKraemer macht diese dialektische Doppelbewegung -einerseits Flucht vor Gott, andererseits Suche nach Gott- das Wesen jeder nichtchristlichen Religion aus (vgl.Rom 1; Apg 17). lWo diese Suche nicht im dreieinigen Gott der Bibelihre Erfllung findet, bieten Dmonen ihre scheinbareHilfe an und verfhren den Menschen nur noch mehr.Hierzu stellt der Apostel Paulus in 1. Korinther 10,20fest: Was die Heiden opfern, das opfern sie den Dmo-nen und nicht Gott. Nun will ich nicht, da ihr in derGemeinschaft der Dmonen sein sollt." Dmonen, gefal-lene Engel, gottfeindliche Mchte unter der Leitung Sa-tans sind es also, die hinter der Religiositt des Heiden-tums - und somit auch hinter dem Okkultismus und derNew-Age-Bewegung - stehen. Sie geben sich als Gott-heiten (griech. daimonioi") aus, aber sie sind nichtGott. Als Gtzen vielfltiger Art fhren sie den Men-schen vom lebendigen Gott weg.2

    Nun gelangen wir zum dritten Abschnitt der biblischenHeilsgeschichte.

    H. Kraemer, Die christliche Botschaft in einer nichtchristlichenWelt, Zrich 1940, S. 116 (engl. Titel: The Christian M essage in aNon-Christian World"); vgl. K. Heim, a.a.O., S. 122; P. Beyerhaus,Theologisches Verstehen nichtchristlicher Religionen", in: Keryg-ma und Dogma Nr. 2/1989, S. 112.Vgl. K. Heim, a.a.O., S. 123ff.; P. Beyerhaus, a.a.O., S.116ff.

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    Drit ter A bsch n i tt : Die Erw h lun g IsraelsInmitten des Gtzendienstes der heidnischen Vlkerweltruft Gott ein Volk heraus, das ihm - ihm allein - dienenund ein Licht fr die Vlker sein soll: das Volk Israel. Essoll heilig sein und sich vom Gtzendienst der Heiden,von jeder Form des Okkultismus fernhalten (2. Mose 20,2 f.; 3. Mose 19,2.4; 5. Mose 6,4 f. 14f.; 2.Kn 23,24 f.u.v.a.). So heit es ausfhrlich in 5. Mose 18,9-12:Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, deinGott, geben wird, so sollst du nicht lernen, die Greueldieser Vlker zu tun, da nicht jemand unter dir gefun-den werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchsFeuer gehen lt oder Wahrsagerei, Hellseherei, gehei-me Knste oder Zauberei treibt oder Bannungen oderGeisterbeschwrungen oder Zeichendeuterei vornimmtoder die Toten befragt. Denn wer das tut, der ist demHerrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibtder Herr, dein Gott, die Vlker vor dir."Und doch hat Israel immer wieder versagt. Weil essich anderen Gttern zugewandt hat, ergeht Gottes Ge-richt ber sein Volk in zunehmender Schrfe. Zunchstkommt es zur Reichsspaltung, dann zur Verbannung undschlielich - im Zusammenhang mit dem vierten heils-geschichtlichen Abschnitt - zur Zerstreuung unter dieVlker (1. Kn 11; Jer 2 ff.; Hes 4 ff. u.a.). Dennochrettet Gott aus freiem Erbarmen einen heiligen Rest hin-durch, der die Grundlage fr das wiedererstehende Israelam Ende der Zeiten bildet (Jes 6,11-13; 10,21-23; Mi5,2; Rom 9,27-29).

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    V i e r t e r A b s c h n i t t : D a s K o m m e n J e s u C h r i s t i a l sR e t t e rDer vierte Abschnitt ist der entscheidende: Gott sendetseinen Sohn Jesus Christus in die Welt, um die Werkedes Teufels zu zerstren und Menschen aller Vlker ausdem Machtbereich der Finsternis zu erretten (Joh 1,5;3,16; 1. Joh 3,8). Sie sollen in die einstmals zerstrteGemeinschaft mit Gott zurckgefhrt werden. Jesusstirbt am Kreuz von Golgatha stellvertretend fr unsereSchuld, unseren Gtzendienst, unsere Ablehnung deswahren Gottes. Dadurch, da er sein Blut fr uns ver-giet, wird der Weg frei, zu Gott zurckzukehren (Rom5,1 f.; 2. Kor 5,14-21).Der Gott, den die Heiden im tiefsten Grunde ihres H er-zens immer gesucht, aber wegen des Tuschungsman-vers der Dmonen nicht gefunden haben - dieser Gottwird in Jesus Christus offenbar (Apg 17,22-31; Rom1,18-25; 2. Kor 4,4). Durch das Kreuzesopfer JesuChristi werden die Dmonen entmachtet, aber nicht ver-nichtet. Jesus entzieht ihnen das Anrecht auf jene Men-schen, die an ihn als ihren Erlser glauben (Joh 12,31;14,30; 16,11; Rom 8,31-39; Kol 2,15). Wer jedoch nichtan Jesus glaubt, der bleibt weiterhin im Machtbereichder Finsternis (Joh 3,19-21). Deshalb gilt die Zusage ausdem ersten Johannesbrief: Gott ist Licht, und in ihm istkeine Finsternis ... Wenn wir im Licht wandeln, wie erim Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander,und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns reinvon aller Snde" (1. Joh 1,5.7).

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    Fnfter A bsch n it t : Die Ze i t d er Gem eind eNach Jesu Auferstehung, Himmelfahrt und Pfingsten be-ginnt der fnfte Abschnitt, die Zeit der Gemeinde. DieseZeit ist es, in der wir leben. In ihr tobt der Kampf zwi-schen Licht und Finsternis, zwischen Christus und Satanin zunehmender Heftigkeit, je mehr es dem Ende zugeht.Zwar hat Christus den Satan und seine Dmonen besiegt,und doch lt Gott ihr Wirken zu, um eine letzte Sich-tung seiner Gemeinde herbeizufhren (Mt 24 par.; Lk22,31; 2.Tim 2,12). Es liegt nun bei jedem einzelnenMenschen, bei jedem von uns, ob wir das Opfer JesuChristi im Glauben annehmen und zu Gott gehren -oder ob wir in der Gottesferne verharren und Satan verfal-len.Satan bietet in unseren Tagen eine ungeheure Fllevon Verfhrungsknsten auf, um Menschen von JesusChristus als dem einzigen Weg zum Vater, zum Heil,abzuhalten. Peter Beyerhaus spricht in diesem Zusam-menhang von einer okkulten Welle"1 , Dave Hunt voneiner Kultexplosion"2, die viele mitreit und im Kom-men des sichtbaren Gegenspielers Jesu Christi, des Anti-christen, ihren Hhepunkt finden wird.

    Ich werde im zweiten Hauptteil auf dieses Phnomengleich ausfhrlicher zu sprechen kommen. Doch zuvorBeyerhaus versteht die okkulte Welle ... als die Erffnung jenerletzten Schlacht, die Satan vor Christi Wiederkunft gegen seine ir-dische Gemeinde entfesseln wird" (Die okkulte Welle, a.a.O., S.14).D. Hunt, Gtter, Gurus und geheimnisvolle Krfte. Was steckt hin-ter dem Sekten-Boom?, Basel/Gieen 1984 (amerik. Titel: TheCult Explosion").

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    skizziere ich die beiden letzten Abschnitte der biblischenHeilsgeschichte.

    Se c h s t e r A bs c h n it t: D as Ko m m e n Je s u C h ris t i a lsR i c h t e rDie totalitre Schreckensherrschaft des Antichristen undseines Propagandaministers, des falschen Propheten,wird nur eine begrenzte Zeit dauern (die Bibel sprichtvon 42 Monaten; Offb 13,5). Jesus Christus wird ihr einEnde setzen, wenn er zum zweiten Mal erscheint - nunaber nicht als Retter, sondern als Richter (Dan 7; 1. Kor15,23-26; Mt 25,31-46; Offb 19,11-21). Dieses zweiteKommen Christi als Richter leitet den sechsten Abschnittein.Der Antichrist und sein falscher Prophet werden be-siegt und in den feurigen Pfuhl geworfen, der mitSchwefel brennt" (Offb 19,20). Satan selber und seineDm onen werden fr tausend Jahre gebunden, so da sieniemanden mehr verfhren knnen (Offb 20,1-3). Chri-stus errichtet sein Tausendjhriges Reich des Friedens,in welchem diejenigen mit ihm regieren, die ihm inmit-ten der Verfhrungen treu geblieben und nicht anderenGttern nachgelaufen sind.In Offenbarung 20,4 heit es: Und ich sah Throne,und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gerichtbergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptetwaren um des Zeugnisses von Jesus und um des WortesGottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tierund sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen

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    hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden le-bendig und regierten mit Christus tausend Jahre."Am Ende der tausend Jahre wird Satan losgelassen, umzum letzten Mal die Vlker zu verfhren und gegen dieGemeinde der Heiligen zu versammeln. In der Schlachtvon Harmagedon wird er jedoch endgltig besiegt und inden Pfuhl von Feuer und Schwefel" geworfen, wo erzusammen mit dem Antichristen und dem falschen Pro-pheten geqult wird Tag und Nacht von Ewigkeit zuEwigkeit" (Offb 20,7-10).

    Sie bte r A bs c h n it t: D e r n e u e H im m e l u n d d ie n e u eErdeNun kommen wir zum siebten und letzten Abschnitt:Gott versammelt die Gemeinde seiner Heiligen im neuenHimmel und der neuen Erde, wo Frieden und Gerechtig-keit wohnen und wo weder Tod noch Leid noch Geschreinoch Schmerz mehr sein werden (Offb 21,4). Dort wird,wie es in der Johannesoffenbarung weiter heit, keinRaum sein fr die feigen Verleugner und Unglubigenund Frevler und Totschlger und Unzchtigen und Zau-berer und Gtzendiener und alle Lgner", sondern nurdiejenigen, die aus der groen Trbsal gekommen sindund ihre Kleider gewaschen und hell gemacht haben imBlut des Lammes", werden das Reich Gottes erben (Offb7,14; 21,7 f.).Mit diesem groartigen Ausblick auf den Sieg Gottesgelangt die Darstellung der biblischen Heilsgeschichtean ihr Ende.Vom Ausblick auf den Sieg Gottes her leben wir. Von

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    ihm beziehen wir Kraft fr unsere Existenz als Christen.Und er lt uns die Vorlufigkeit der satanischen Angrif-fe in unserer Zeit erkennen, die in all ihrer Wucht dochnichts anderes sind als ein letztes Aufbumen der dmo-nischen M chte vor ihrer endgltigen Niederlage.Doch noch leben wir in der Zeit der Gemeinde, imobengenannten fnften Abschnitt, in welchem derKampf in voller Schrfe tobt. Im folgenden Teil mchteich einige Gebiete aufzhlen, die meines Erachtens alsHauptkampfgebiete zu werten sind. Nachdem wir dasWesen der Verfhrung betrachtet haben, geht es nun umihre verschiedenen Formen.

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    Zweiter Teil: Die Formen derVerfhrungDie s p irit u e l le In vas io n au s d e m O s t e n ,Da ist zunchst das Eindringen der fernstlichen Kulteund Religionen in das sogenannte christliche Abendlandzu nennen. Rabindranath Maharaj, der Autor des BuchsDer Tod eines Guru", bezeichnet diesen Vorgang alsspirituelle Invasion"}Je mehr sich die christliche Mission weltweit ausbrei-tet, umso strker setzt auch die Gegenmission der heid-nischen Religionen bei uns ein.Diese Gegenmission erreichte ihren ersten Hhepunktim 19. Jahrhundert. Damals wurden hinduistische undbuddhistische Schriften in verschiedene westliche Spra-chen bersetzt und in groen Stckzahlen verbreitet.Dichter wie Goethe und Philosophen wie Schopenhauernahmen fernstliches Gedankengut in ihre Systeme aufund machten es dadurch populr.2Besondere Frderung erfuhr das heidnische Denkendurch die 1875 gegrndete Theosophische Gesellschaft.Deren Hauptvertreter Helena Petrovna Blavatsky, Henry1 R. Maharaj, Asiens spirituelle Invasion in den Westen", in: P.Beyerhaus/L. E. v. Padberg (Hg.), Eine Welt - eine Religion? Diesynkretistische Bedrohung unseres Glaubens im Zeichen von New

    Age", Asslar 1988, S. 101 ff.2 Vgl. G. Meskemper, Falsche Propheten unter Dichtem und Den-kern, Berneck 21983; M. Lackmann, Ich warne vor Goethe, Stein a.Rh. 1984.

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    Steel Oleott, Annie Besant und Alice Ann Bailey warenstark vom Buddhismus, Hinduismus und Spiritismus ge-prgt. Sie bemhten sich eifrig um die Vermischung derReligionen und sahen in Christus nur einen Religionsstif-ter und Lehrer unter vielen.1Es ist brigens viel zu wenig bekannt, da Adolf HitlerMitglied der Thule-Gesellschaft war, die theosophischesGedankengut etwa die Rassenlehre - mit dem germa-nischen Blutsmythos verband. Hitlers Ziel war es, zuerstdie Juden und dann auch die bibelglubigen Christen zuvernichten. Er war ein dmonisch gelenktes Medium undsah vermutlich dank seiner hellseherischen Fhigkeitendie zahlreichen Attentate voraus, die auf ihn verbt wur-den.Auf die vielfltigen Parallelen zwischen Okkultismus,Nationalsozialismus und New-Age-Bewegung hat Con-stance Cumbey in ihrem Buch Die sanfte Verfhrung"hingewiesen.2Jost Mller-Bonn charakterisiert Hitler in seiner Bio-graphie deutlich als das, was er ist: ein Verfhrer derChristenheit und Vorlufer des Antichristen.3Doch zurck zur Theosophie selber: Wie diese, so istauch die aus ihr hervorgegangene Anthroposophie 4 ver-1 Vgl. S. Holthaus, Theosophie - Speerspitze des Okkultismus, Ass-lar 1989.2 C. Cumbey, Die sanfte Verfhrung. Hintergrund und Gefahren derNew-Age-Bewegung, Asslar 1986 (amerik. Titel The Hidden Dan-gers of the R ainbow").3 J. Miiller-Bohn, Adolf Hitler. Verfhrer der Christenheit. Die Ma-gie eines Antichristus, Lahr-Dinglingen 1988.4

    Vgl. hierzu: K. v. Stieglitz, Die Christosophie Rudolf Steiners, Wit-ten 1955; L. Gassmann, Anthroposophie aus christlicher Sicht, BadLiebenzell 1988 (Toncassette); ders. Anthroposophie und Bibel.Eine Fundamental Untersuchung, Asslar 1990.

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    westlichter Hinduismus und Buddhismus, was darandeutlich wird, da die wesentlichen Lehren in all diesenSystemen die gleichen sind.Diese Lehren entsprechen den bereits genannten vierLgen der Schlange:1. Sie stellen allesamt die absolute Gltigkeit der gttli-chen Offenbarung in der Bibel in Frage.2. Sie leugnen die Realitt des Todes und des gttlichenGerichts durch die Behauptung der Reinkarnation.3. Sie erstreben die Selbstvergottung des Menschen ineinem evolutionren Proze.4. Sie gebrauchen dazu verschiedene Methoden zur Be-wutseinserweiterung, zur Ausbildung hellseherischerFhigkeiten, zur Kontaktaufnahme mit geistigen Wel-

    ten" usw.Die Ve re in i g u n g d e r s t lic h e n R e l ig i o s i tt m it d e mw e s t l i c h e n O k k u l t i s m u sDa diese Kontaktaufnahme mit geistigen Welten seitjeher im Okkultismus angestrebt wird, verwundert esnicht, da es fast automatisch zur Vereinigung zwischenfax fernstlichen Religiositt, die im Kern okkult ist, undden im Westen gebruchlichen Formen des Okkultismuskam. Wie gezeigt, ist ja die Wurzel im Grunde die glei-che. Dmonen nutzen den Hunger des Menschen nachMacht und Wissen aus und versprechen ihm Heil, Hei-lung und bernatrliche Offenbarungen, wenn er sichokkulter Praktiken bedient.

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    D i e W a h rh e i t b e r d e n S p i r i t i s m u sSo gibt es z.B . fr den Spiritismus, also fr das Befragenvon Geistern (angeblich Geistern Verstorbener), Hunder-te von verschiedenen Techniken und Formen, die jedochalle das gleiche Ziel haben: die Kontaktaufnahme mitden geistigen Welten", hinter denen sich in Wirklich-keit die Dmonen verbergen. Es ist also nicht der Verstor-bene, der in spiritistischen Sitzungen redet, sondern einDmon, der sich fr diesen ausgibt, um den Menschendurch ein Gemisch von Wahrheit und Lge an sich zubinden.Nicht mehr auf Gott setzt der Fragende sein Vertrauen,sondern auf Geister, die sich manchmal sehr fromm tar-nen. So gebrauchen viele Okkultisten Kreuze, Reliquien,Heiligenbilder, Rosenkrnze und Bibeln, geben ihreBeschwrungen als Gebete" aus und verwenden dieNam en der gttlichen Dreieinigkeit, die sie jedoch ihrenmagisch-selbstherrlichen Zwecken unterordnen. Im Un-terschied zur schwarzen Magie, in der der leibhaftigeTeufel beschworen wird, behauptet man in der sogenann-ten weien Magie, Gott anzurufen.

    D i e W a h rh e i t b e r d i e w e i e M a g i e "In Wahrheit wird aber bei der weien Magie" Gottnicht wirklich als personales Gegenber ernstgenommenund geehrt, sondern das, was man fr Gott" hlt, wirdzur Befriedigung der eigenen Macht- und Wissensgel-ste mibraucht. Und dieser Pseudogott der Magier undZauberer, der Spiritisten und Schamanen, der Hindus

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    und Animisten, der Theosophen und Anthroposophenund vieler anderer ist eine unpersnliche Kraft oder Ener-gie, die je nach religisem und weltanschaulichen Sy-stem auch als Lebenskraft, Od, Prana, Chi, Kundalini,Shakti, Orgon, Bioenergie, Gaia, Allgeist, Akasha undhnliches bezeichnet wird.Die Namen wechseln, die Erscheinung bleibt die glei-che. Diese Kraft fliet aus der Welt des satanischenLichtengels" (2. Kor 11,14) , um Menschen durch fal-sche Zeichen und Wunder zu blenden und von derwahren Quelle des Lebens fernzuhalten.

    Die K o n t ak tau fn ah m e m it d e n D m o n e nDer Kontakt mit der Kraft" bzw. der Welt der Dmo-nen wird durch unterschiedliche Techniken hergestellt,die zwar in ihrem Ablauf variieren knnen, denen jedochein wesentlicher Schritt gemeinsam ist, nmlich die Aus-schaltung des Willens und des klaren Denkvermgens,hufig verbunden mit einem einseitigen Ansprechen desGefhls. Der Mensch soll in einen Zustand der Passivittund Wehrlosigkeit gelangen, in dem er fr bersinnlicheEinflsse aufnahmebereit ist.1

    Techniken und Mittel, die zu diesem Zweck in der Re-gel angewandt werden, sind die verschiedenen Formender Suggestion und Hypnose, Meditationstechniken wieYoga, Zen oder auch der anthroposophische Weg", diedauernde Wiederholung von Worten (auch christ-1 Vgl. A. Seibel, Der Geist der Wahrheit und der Geist der Tu-schung, in: Bibel und Gemeinde Nr. 4/1983; ders., Die sanfte Ver-fhrung der Gemeinde, Wuppertal 1989.

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    liehen" W orten), Formeln, Mantras, Melodien und Trom-melgeruschen, ekstatisierende und narkotisierende Mu-sik, Drogen u.a.Gott warnt uns vor solcher Versklavung durch Passivi-tt und ruft uns im 1. Petrusbrief zu: Seid nchtern undwachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht'umherwie ein brllender Lwe und sucht, wen er verschlinge.Dem widersteht, fest im Glauben gegrndet" (1. Petr5,8 f.).W e i t e r e F o r m e n d e s O k k u l t i s m u sEs wrde an dieser Stelle zu weit fhren, auf smtlicheokkulten Techniken und Methoden einzugehen, von de-nen es jeweils viele Hunderte in den verschiedenen Kul-turkreisen gibt. Die gegenwrtig verbreitetsten im Be-reich der westlichen Welt sind wohl Astrologie, Wahrsa-gen, Kartenlegen, Handlinienlesen, Tischercken, Glas-rcken, Pendeln, Besprechen, Geistheilung, Tranceredenund automatisches Schreiben.Einen Versuch in Richtung einer Katalogisierung undEinzelbeurteilung hat der Theologe Kurt E. Koch in sei-nem Buch Okkultes ABC"

    lunternommen, auf das ichden Interessierten verweise. Ich mchte jedoch nieman-dem raten, zu tief in den Bereich der Finsternis vorzudrin-gen und sozusagen zu einem Okkultismus-Experten" zuwerden, denn die Beschftigung mit diesem Gebiet istgeistlich nicht frderlich und kann zur Gefahr werden.

    1 K. Koch, Okkultes ABC, Aglasterhausen 2o.J. (1984) (amerik. Ti-tel: The Occult ABC").

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    Wo trotzdem der Auftrag vorhanden ist, hier weiterzu-forschen, sollte dies nur unter Gebet und im Bewutseingeschehen, da Jesus der Sieger ist.

    Die R o lle d e r New-Age-BewegungWas ich hier noch darstellen mchte, bevor ich zur mis-sionarischen Antwort komme, ist die Rolle, die die New-Age-Bewegung innerhalb des oben geschilderten Ge-schichtsverlaufes spielt. Die New-Age-Bewegung eignetsich deshalb fr eine zusammenfassende Darstellung,weil sie sich selbst als Vermittlerin zwischen stlicherReligiositt und westlichem Okkultismus ' sieht. Hier ge-langen smtliche dmonisch inspirierten Strmungen zuihrer Krnung und Vereinigung.

    Die astro lo g i sch e Wu rzelSo ist es die Astrologie, der uralte babylonische Sternen-kult, der ihr den Namen gibt. Denn das Neue Zeitalter"Das kommt in zahlreichen Verffentlichungen von New-Age-Ver-tretern zum Ausdruck. Hier seien nur die folgenden weitverbreite-ten Titel genannt: F. Capra, Das Tao der Physik. Die Konvergenzvon westlicher Wissenschaft und stlicher Philosophie, Bern/Mn-chen 1984 (amerik. Titel: The Tao of Physics"); ders., Wendezeit.Bausteine fr ein neues Weltbild, Bern/Mnchen 1983 (amerik. Ti-tel: The Turning Point"); M. Ferguson, Die sanfte Verschwrung.Persnliche und gesellschaftliche Transformation im Zeitalter desWassermanns, Mnchen 1984, v.a. S. 417 ff. (amerik. Titel: TheAquarian Conspiracy") ; S. Grof (Hg.), Alte Weisheit und neuesDenken, Mnchen 1986; G. Geisler (Hg.), New Age - Zeugnisseder Zeitenwende, Freiburg/Br, 1984.

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    ist das Zeitalter des W assermanns", das durch Vernde-rung der Planetenkonstellationen zustande kommen soll.Die Bibel hingegen lehrt uns, da die Sterne keine Gt-ter sind, die Einflu auf das Schicksal von Erde undMensch nehmen knnten, sondern Lampen". Gott hatsie zur Beleuchtung sowie zur Regelung des Zeitrhyth-mus und der Navigation geschaffen, aber sie besitzen aussich selbst heraus keine M acht (1 . Mose 1,14-18; Jes47,13 f.; Jer 10,2).M acht ben hingegen wieder die Dmonen aus, sobaldein Mensch an einen bernatrlichen Einflu der Sterneglaubt und sich Horoskope stellen lt. Der Menschmeint, Informationen von den Sternen zu erhalten, dochin Wahrheit bekommen durch diesen Aberglauben dieDmonen die Mglichkeit, auf ihn einzuwirken. Er wirdum sein Seelenheil betrogen.1

    Das Jahr 1967Die Astrologie nun datiert den Beginn des Neuen Zeital-ters" auf die zweite Hlfte des 20. Jahrhunderts, wobeiunterschiedliche Jahreszahlen genannt werden. Doch ei-nes steht fest: Die zweite Hlfte des 20. Jahrhunderts isttatschlich von einem Neuaufbruch des Okkultismus undeiner Ausbreitung fernstlicher Kulte in einem nie ge-1 Zur Kritik an der Astrologie vgl. R. Ruthe, Lgen die Sterne? Astro-

    logie und Horoskope auf dem Prfstand, Moers 1981; J. Tobler,Leben nach dem Horoskop? Astrologie - Wissenschaft oder Aber-glaube?, Berneck 1988; J. Bjomstad/S. Johnson, Horoskop undWassermann. Hintergrnde des Sternenglaubens, Gieen/Basel1989.

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    kannten Ausma gekennzeichnet. So gibt es heute z.B.in der Bundesrepublik Deutschland etwa doppelt so vielesteuerlich registrierte W ahrsager und Hellseher wie evan-gelische und katholische Pfarrer zusammen. Die okkulteWelle setzt auffallenderweise mit dem Jahr 1967 ein -mit demselben Jahr, in dem Israel im Sechs-Tage-Kriegseine alte Hauptstadt Jerusalem zurckgewann und sichdamit eine wichtige biblische Prophezeiung erfllte (Lk21,24). Zufall - oder geistliches Geheimnis?Das Auftreten falscher Heilsbringer und Propheten, diefalsche Zeichen und Wunder tun, entstammt allerdingsnicht der Kenntnis der Dmonen, sondern der ProphetieJesu, der dieses Phnomen in groem Ausma fr dasEnde der Zeit vorhergesagt hat (Mt 24,24). Die Dmo-nen und die von ihnen gesteuerten Menschen, die nunein New Age verknden, bringen in schauerlicher Weisediese Prophezeiung zur Erfllung.Was geschah 19671 Es war das Jahr, in dem der An-archismus, der Terrorismus, der Guruismus und der Sa-tanskult sich auszubreiten begannen und bald ihre grausa-men Blten trieben.1In der neom arxistisch geprgten Studentenrevolte woll-te man sich von jeder Autoritt, auch von der AutorittGottes, freimachen und den ber sich selbst bestimmen-den Menschen auf den Thron setzen. Um das vermeint-liche Friedensreich auf Erden aus eigener menschlicherKraft zu errichten, wurde paradoxerweise Gewalt als Mit-

    1 Vgl. A. Seibel, Die Bibel beleuchtet die Hintergrnde des Terroris-mus, Sonderdruck des Bibelbundes, Waldbronn o.J.

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    tel von vielen nicht ausgeschlossen. Manche wurden zuTerroristen.1Die Wegbereiter des endzeitlichen Menschen der Ge-setzlosigkeit" (Mt 24,12; 2. Tim 3,1-9; 2. Thess 2,3), diein dieser Studentenrevolte erstmals mit groer Medien-wirksamkeit auftraten, finden sich nach meinen Beobach-tungen heute bei Teilen der grnen Bewegungen 2 wie-der, aber auch in anderen Kreisen - bis in die Kirchen 3hinein! Parolen wie Mein Bauch gehrt mir!" sinddabei nur die Spitze eines Vulkans der Zgellosigkeit,Unmoral und Gottesferne, der Gottes Gericht auf sichzieht.Doch zurck zu den 60er-Jahren: Im Trip nach Indienoder im Anschlu an die nun blitzartig in den Westeneindringenden Jugendreligionen fernstlicher Prgung(etwa Transzendentale Meditation, Hare Krishna, Bhag-wan- und Sai-Baba-Kult) wollte man die eigene Gtt-lichkeit und Autonomie" entdecken. In Wirklichkeit je-

    Zur Kritik an der Studentenrevolte und am Neomarxismus vgl. W.Brezinka, Erziehung und Kulturrevolution, Mnchen 1976; G.Rohrmoser, Das Elend der kritischen Theorie, Freiburg/Br 1973; P.Beyerhaus (Hg.), Ideologien - Herausforderung an den Glauben,Bad Liebenzeil 1979.Vgl. L. Gassmann, Die Grnen - eine Alternative? Kritische berle-gungen, Neuhausen-Stuttgart 1987; ders., ko. Auf der Suche nachder heilen Welt. Erfahrungen eines Umweltschtzers, Neuhau-sen-Stuttgart 1988; ders , New Age und grne Ideologie. Die poli-tische Transformation der New-Age-Bewegung", in: P. Beyer-haus/L. E. v. Padberg (Hg.), a.a.O., S. 168 ff.Vgl B. Affeld/L. v. Padberg, Umstrittener Kirchentag. Berichte,Analysen und Kommentare zum Deutschen Evangelischen Kirchen-tag von 1949 bis 1985, Wuppertal 1985.

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    doch wurde man ein Sklave der Dmonen und oft genugauch ihrer irdischen Vertreter.1Psychokulte entstanden, in denen man die Selbsthei-lung und Gttlichkeit des M enschen vertrat. Gruppendy-namische Techniken sollten ein einheitliches Kollektiv-denken ermglichen. In verschiedenen Schulen derHumanistischen und Transpersonalen Psychologie wer-den diese Gedanken bis heute vertreten.2In den 60er-Jahren wurden schlielich die ersten Sa-tanskirchen" in San Francisco und Los Angeles propa-giert, von wo aus der Satanismus seinen Eroberungszugin die ganze Welt antrat.3 Viele Rockgruppen - etwa dieRolling Stones, Led Zeppelin, Black Sabbath, AC-DC,Hells Angels und the KISS - wurden durch ihre ekstati-sierende Musik und die offenen oder versteckten Satans-botschaften in ihren Texten zu Hauptpropagandisten desSatanismus unter den Jugendlichen.4 Eine wichtige Rollebei der Verbreitung okkulter Gedanken kommt auch den

    Vgl. F. W. Haack, Jugendreligiogen, Mnchen 1979; P. Means, ImIrrgarten stlicher M ystik. Jugendreligionen unter die Lupe genom-men, Neuhausen-Stuttgart 1979; K. Hoppenworth, Neue Heilswegeaus Fernost?, Bad Liebenzell 1979.Vgl. L. Gassmann, Gruppendynamik - Hintergrnde und Beurtei-lung, Neuhausen-Stuttgart 1984; ders. (Hg.), Gefahr fr die Seele.Seelsorge zwischen Selbstverwirklichung und Christuswirklichkeit,Neuhausen-Stuttgart 1986; H. J. Ruppert, New Age. Endzeit oderWendezeit?, Wiesbaden 1985, S. 41 ff.Vgl. A. Seibel, a.a.O., S. 7; P. Beyerhaus, Die okkulte W elle, a.a.O.,S. 15.Vgl. U. Bumer, Wir wollen nur deine Seele. Rockszene und Okkul-tismus, Wuppertal/Bielefeld 1987; ders., Rock - Musikrevolutiondes 20. Jahrhunderts. Eine kritische Analyse, Bielefeld 1988; D. u.S. Peters/Ch. M errill, Rock im Rckwrtsgang. M anipulation durchbackward masking", Asslar 1988; M. Heide, Musik um jedenPreis?, Bielefeld 1986.

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    Massenmedien zu.1 Der fnfzackige Stern (auch Penta-gramm oder Drudenfu genannt), das umgedrehte Kreuzund die Zahl 666 sind wichtige Erkennungszeichen derSatanisten.2 Wer Schallplatten satanistischer Rockgrup-pen oder andere okkulte Gegenstnde besitzt, sollte diesevernichten - gem dem Vorbild der Christen von Ephe-sus in der Apostelgeschichte, die ihre Zauberbcher f-fentlich verbrannten (Apg 19,19).

    D i e B e d e u t u n g K a l i f o r n i e n sSan Francisco und Los Angeles liegen in Kalifornien,und interessanterweise ist dieser amerikanische Bundes-staat auch das geistige Zentrum der New-Age-Bewegung.Fritjof Capra und Marilyn Ferguson, Timothy Leary undTheodore Roszak, M ichael Murphy und Rollo M ay -diese und viele weitere Hauptvertreter des New-Age-Denkens leben oder lehren in Kalifornien.3Vermutlich spielt bezglich der Prdisposition dieses1 Vgl. L. Gassmann, Der endzeitliche Angriff auf die GemeindeJesu. Wie erfolgt er? Wie begegnen wir ihm?", in: Informations-brief der Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium" Nr. 134(Juni 1989); sowie: Asslar 1989 (Toncassette)2 Man achte einmal darauf, wo berall diese Symbole - freilich vonmanchen Beteiligten unbewut - gebraucht werden, etwa alle Sym -bole auf Plattencovern, das umgedrehte und gebrochene Kreuz als,,Peace"-Zeichen in der Friedensbewegung, der fnfzackige Stern invielen Flaggen von Staaten und Staatenbnden mit freimaurerisch-

    universalistischem Hintergrund (z.B. USA, UdSSR, Europa). DieseEntwicklungen lassen sich nur von der biblischen Prophetie herrecht einordnen und verstehen (Dan 2;9 ff; Offb 17f. u.a.).3 Vgl. Myrell/Schmandt/Voigt, Neues Denken - alte Geister. NewAge unter der Lupe, Niedernhausen^s. 1987.

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    Landes fr die New-Age-Bewegung die geographischeLage eine nicht unwichtige Rolle. Denn Kalifornien - ander Westkste der USA gelegen - ist das Tor zum Pazi-fik und insbesondere zu Indien mit seinen zahlreichenKulten. Kein anderer amerikanischer Bundesstaat weisteinen so hohen Anteil an nichtchristlicher Bevlkerungund Religionsvermischung auf wie Kalifornien. LautKurt Koch ist Kalifornien als Zentrum des Satanismuseine spiritistische Hochburg und zugleich das Eldoradoaller schwarmgeistigen Gruppen"1.

    Die Erle u c h t u n g " d e r N e w - A g e - G u ru sDer Zusammenhang zwischen dem Jahr 1967 und derNew-Age-Bewegung besteht darin, da viele der heuti-gen New-Age-Gurus in den damaligen Bewegungen ak-tiv waren oder durch sie ihre scheinbare Erleuchtung"erfuhren.2 ber ihre Einweihung in den HinduismusEnde der 60er-Jahre berichten z.B . der Leiter des kalifor-nischen Esalen-Instituts, Michael M urphy3, der Physikerund Bestsellerautor Fritjof Capra4 und auch der deutschePhysiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizscker.5Gerade der Letztgenannte nimmt in der Frderung desNew-Age-Denkens neuerdings eine Schlsselrolle ein,

    K. Koch, Okkultes ABC, a.a.O. S. 155.31. vgl. Myrell/Schmandt/Voigt, a.a.O., S. 24 ff.32. Vgl. a.a.O., S. 33.33. F. Capra, Das Tao der Physik, a.a.O., S. 7 ff.C. F. v. Weizscker, Der Garten des Menschlichen. Beitrge zurgeschichtlichen Anthropologie, Mnchen 1987, S. 594 ff.

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    obwohl - oder weil?! - er selber diesen Begriff nichtgebraucht. Darauf komme ich spter zu sprechen.

    D i e g r u n d l e g e n d e n N e w - A g e - L e h r e nZuvor jedoch betrachten wir die grundlegenden Lehrendes New Age. Hier merken wir sehr schnell, da sie inden Lgen der Schlange ihren Ursprung haben. DieseGrundlehren und ihre Bewertung definiere ich folgender-maen:Erste Grundlehre: Alles ist eins. Alle Dinge stehen ineiner inneren Vernetzung miteinander. Indem man dieseLehre auch auf Gott bezieht/leugnet man seine Personali-tt, Souvernitt und Autoritt. Gott, der als der Schp-fer auerhalb seiner Schpfung existiert, wird in panthe i-stischer Form in den innerweltlichen Bereich hineinge-zogen. Ein solcher innerweltlicher und relativer Gott -Capra bezeichnet ihn im Anschlu an Erich Jantsch alsdie Selbstorganisations-Dynamik des gesamten Kos-mos"1 - kann dem Menschen keine Ordnungen und Ge-bote geben und ihn auch nicht erlsen. Diese Lehre ent-spricht deshalb der ersten Lge der Schlange: SollteGott gesagt haben? ".Zweite Grundlehre: Welt und Mensch entwickeln sichlaufend hher durch Evolution. Oft fliet hier auch derReinkarnationsgedanke hinein. Die Wirklichkeit der Sn-de und des Todes, welcher infolge der Snde einmaligund endgltig ist, wird ebenso geleugnet wie das Verge-hen der Welt infolge des gttlichen Gerichts (vgl. Mt1 F. Capra, Wendezeit, a.a.O., S. 324.

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    24,35; 1. Kor 7,31; 2. Petr 3,10). Diese Grundlehre ent-spricht deshalb der zweiten Lge: Ihr werdet keines-wegs des Todes sterben."Dritte Grundlehre: Der Mensch ist Gott. Er besitzt insich das gttliche Potential zur Selbsterlsung und Hher-entwicklung. Und viele M enschen gemeinsam, die verei-nigte Menschheit also baut das Reich der Gerechtigkeitund des Friedens. Diese Lehre entspricht der drittenLge: Ihr werdet sein wie Gott."Vierte Grundlehre: Der Mensch ist zur Bewutseinser-weiterung fhig. Er kann durch Drogen, fernstliche M e-ditationstechniken, Positives Denken, Psychotechnikenund hnliches in Bereiche eindringen, aus denen ihmneue Krfte und Erkenntnisse zustrmen. Reichtum, Er-folg, Gesundheit und die Lsung smtlicher Problemeder Menschheit sind keine unerreichbaren Ziele mehr.Diese Grundlehre entspricht der vierten Lge: Eure Au-gen werden auf getan . . . und ihr werdet wissen, was gutund bse ist."N e w A g e - e in e Id e o l o g i e d e r Fls c h u n g e nIn seinem Buch Was tun gegen New Age?" entlarvtDouglas Groothuis New Age als eine Ideologie derFlschungen.1 Und in der Tat wimmelt es in der New-Age-Literatur nur so von falschen Gttern, falschen Chri-stussen, falschen Engeln, falschen Propheten, falschenWundern, falscher Religiositt, falschen Offenbarungen,

    D. Groothuis, Was tun gegen New Age? Aufruf zum Widerstand,Asslar 1989, S. 19 ff. (amerik. Titel: Confronting the New Age").

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    falschen Lehren und falschen Evangelien. Alle dieseFlschungen und Nachahmungen sind in der Bibel be-schrieben oder vorhergesagt (vgl. 2. Mose 7,8-13; 5.Mose 13,1-4; Mt 7,15-23; 24,5.11.24; Apg 5,36 f.;2. Kor 11,14; Gal 1,6-10; 4,8; 1. Tim 4,1-3; 2. Tim 3,5).Kein Wunder, ist doch Satan d e r, Affe Gottes", ein Lg-ner und der Vater der Lge", der sich als Engel desLichts" tarnt und dessen Diener sich als Diener der G e-rechtigkeit" verstellen (Joh 8,44; 2. Kor 11,14 f.). Hierist die Unterscheidung der Geister" (1. Kor 12,10 ) drin-gend vonnten.Etliche dieser Flschungen hat Groothuis ausfhrlichbeschrieben. Hier mchte ich eine Flschung herausgrei-fen, die mir besonders bedrohlich erscheint, weil sie nurschwer durchschaut wird und mit Vehemenz in den Be-reich der Kirchen eindringt: die Flschung der biblischenLehre von den letzten Dingen (Eschatologie), das An-gebot eines falschen Himmelreichs. Was ist damit ge-meint?

    D i e W e l t e in h e i t s re l ig i o n al s Zie lBetrachten wir zunchst die Lage: die ganze Menschheitzittert heute vor einem Atomkrieg. New Ager machensich diese Angst zunutze, indem sie sagen: Der Friedekann nur gesichert werden, wenn alles eins wird. AlleTrennungen nationaler, politischer, wirtschaftlicher, ideo-logischer und religiser Art sollen verschwinden. DieWelt soll zusammenrcken zu einer Welt mit einer Reli-gion, bzw. zu einer kumene der Religionen, in der kei-ne Religion sich absolut setzt und die anderen missio-

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    niert. Dann kommt es zu Frieden, zu Harmonie, zu Ge-rechtigkeit und zur Aufwrtsentwicklung der Mensch-heit. Dann entsteht aus den Krften der vereinigtenMenschheit heraus Schritt fr Schritt der neue Himmelund die neue Erde.Das Fried en sg ebet" von A ss i s iDiese Vorstellungen haben in verschiedenen politischenProgrammen (etwa Gorbatschows perestroika"!), aberauch in christlichen Kirchen Eingang gefunden. So ver-anstaltete am 27. Oktober 1986 Papst Johannes Paul II.ein Friedensgebet" in AssisilItalien, zu dem er nichtnur Vertreter der christlichen Konfessionen, sondernauch der nichtchristlichen Religionen einlud. Juden undChristen beteten zu Gott, und Moslems, Hindus, Buddhi-sten, Vertreter von Natur- und Stammesreligionen riefenihre Gtzen, Dmonen und Ahnengeister an.1

    In Assisi ist damit ein entscheidender Durchbruch derdmonischen Welt erfolgt, denn dort wurden die Dmo-nen faktisch als gleichberechtigte Gottheiten neben demGott der Bibel anerkannt. Die Verwirrung, die seither inchristlichen Gemeinden aller Konfessionen eingetretenist, lt sich kaum beschreiben. Der Apostel Paulus aberwarnt uns deutlich: Zieht nicht am fremden Joch mitden Unglubigen" (2. Kor 6,14). Denn es gilt: Was dieHeiden opfern, das opfern sie den Dmonen und nicht1 Vgl. Die Friedensgebete von Assisi. Einleitung von Franz Kardinal

    Knig. Kommentar von Hans Waidenfels, Freiburg/Br. 1987. - ZurKritik vgl. P. Beyerhaus/L. E. v. Padberg (Hg.), a.a.O., S. 76 ff.206 ff.

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    Gott. Nun will ich nicht, da ihr in der Gemeinschaft derDmonen sein sollt" (1. Kor 10,20).

    E i n W e l t k o n z i l d e r R e l i g i o n e nEine hnliche Tendenz ist in dem sogenannten konzilia-ren Proze fr Gerechtigkeit, Frieden und die Bewah-rung der Schpfung" (Justice, Peace and the Integrityof Creation") zu beobachten. Nach der Vorstellung deskumenischen Rates der Kirchen in Genf und des Philo-sophen Carl Friedrich von Weizscker soll nmlich amEnde dieses Prozesses ein W eltkonzil der Religionen"stehen, das ein verbindliches Wort an die Menschheitformuliert.C. F. v. Weizscker, der - wie gesagt - selber einehinduistische Erleuchtung" erlebt hat, schreibt in sei-nem programmatischen Buch mit dem Titel Die Zeitdrngt": Die Begegnung der Weltreligionen ist viel-leicht das wichtigste geistige Ereignis unserer Zeit. Eswird gerade durch die gemeinsame Erfahrung der heuti-gen Lebensgefahrdung der Menschheit vorangetrieben."1Und an anderer Stelle: Wenn man einmal zum Gebet(gemeint ist Assisi; L. G.) zusammengekommen ist, sowird man ein zweites Mal zur selbstverpflichtenden Re-de zusammenkommen knnen. Eines Tages wird diesdie gemeinsame Rede aller Religionen sein."2

    C. F. v. Weizscker, Die Zeit drngt. Eine Weltversammlung derChristen fr Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schp-fung, Mnchen/Wien 1986, S. 96 (amerik. Titel: Time is Sh ort").C. F. v. W eizscker,Die Zeit ist reif, in: Evangelische Kommenta-re Nr. 2/1986, S. 279.

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    In solchen uerungen wird jedoch - bei allem zumTeil berechtigten Engagement - die grundlegende geist-liche Tatsache bersehen, da Gott eine solche Zusam-menarbeit mit Vertretern heidnischer Religionen in dergesamten biblischen Geschichte niemals mit dauerhaf-tem Frieden und Sicherheit, sondern stets mit Gerichtund Untergang beantwortet hat. Das Gebot: Du sollstkeine anderen Gtter neben mir haben" gilt heute un-verndert! Dementsprechend wird durch solche Veran-staltungen wie 1986 in Assisi und 1990 in Seoul dieWelt nicht bewahrt, sondern ihr Untergang wird durchdie Herausforderung des Zornes Gottes noch beschleu-nigt. Ich wei, da dies sehr harte Worte sind, aber ichbitte jeden, diese Tatsachen an der biblischen Heilsge-schichte selbst nachzuprfen. Daraus ergibt sich, da dasFriedensreich, welches die eine Menschheit mit dereinen Religion bzw. kumene der Religionen hervorbrin-gen wird, nicht das Friedensreich Jesu Christi ist, son-dern seine satanisch inspirierte und zum Untergang be-stimmte Vorwegnahme: das Reich des Antichristen(Offb 13 und 17 f.).Ich habe diese Zusammenhnge ausfhrlich in dreiBchern dargestellt, auf die ich in diesem Zusammen-hang verweise. Sie tragen die Titel Ein Konzil fr denFrieden?", Frieden in Gerechtigkeit durch Weltein-heit?" und New Age - kommt die Welteinheitsreli-gion?".1 Im zuletzt genannten Buch habe ich weitere1 L. Gassmann (Hg.), Ein Konzil fr den Frieden? Kritische Stellung-nahmen zur Weltversammlung fr Gerechtigkeit, Frieden und dieBewahrung der Schpfung", Asslar 1989; ders., Frieden in Ge-rechtigkeit durch Welteinheit? Basel '89 und der konziliare Pro-

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    Erscheinungsweisen und Strategien des New Age skiz-ziert, so da ich an dieser Stelle auf ihre Beschreibungverzichten kann.1

    ze". Eine kritische Analyse, Bad Liebenzeil 1989; ders., New Age kommt die Welteinheitsreligion?, Bad Liebenzeil 1988.Zur vertiefenden Kritik von Einzelstrmungen des New Age weiseich auerdem auf folgende Bcher hin: K. Berger, New Age - Aus-weg oder Irrweg, Asslar o.J. (1987); H. Afflerbach, Die sanfte Um-deutung des Evangeliums. Eine biblische Analyse des Neuen Be-wutseins, Wuppertal 21988; D. Hunt/T. A. McMahon, Die Ver-fhrung der Christenheit. Positives Denken - Power Evangelism"- Innere Heilung - New Age in der Gemeinde - Visualisierung u.a.,Bielefeld 1987 (amerik. Titel: The Seduction of Christianity"); U.Skam braks/K. Ledermann, Der Griff nach unseren Kindern. Einblik-ke in ein (un)heimliches Erziehungsprogramm, Asslar 51989.

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    Dritter Teil: Die Rettung derVerfhrtenWichtig ist jetzt die Frage, wie wir New-Age-Anhngernund Okkultisten helfen knnen, aus ihren Denksystemenherauszukommen und zum lebendigen Glauben an JesusChristus zu finden. In diesem dritten Teil Die Rettungder Verfhrten" mchte ich hierzu einige Anregungengeben. Diese Anregungen stellen kein starres Schemadar, denn immer ist es Jesus selber, der Menschen durchseinen Heiligen Geist von ihrer Schuld und Gebunden-heit berfhrt und befreit. Dennoch haben sie sich beider Seelsorge an Gebundenen bewhrt. Ich sttze michbei der Schilderung auf eigene Erfahrungen sowie aufVerffentlichungen von Peter Beyerhaus1, Detmar Scheu-nemann2, Douglas Groothuis3 und Kurt Koch4, die ichauch zum weiteren Studium empfehle.

    P. Beyerhaus, Die okkulte Welle, a.a.O., S. 16 ff.D. Scheunemann, Evangelisation unter Okkultisten und Spiriti-sten", in: Alle Welt soll sein Wort hren. Lausanne-Dokumente, hg.v. Lausanner Kongre fr Weltevangelisation, Neuhausen-Stuttgart1974, S. 1182 ff. (engl. Titel: Let the Earth Hear His Voice").D. Groothuis, a.a.O., S. 37 ff.K. Koch, Okkultes ABC, a.a.O., S. 757 ff.; ders. Seelsorge und Ok-kultismus. Die seelsorgerliche Behandlung der Menschen, die durchdie Beschftigung mit okkulten Dingen seelisch angefochten odererkrankt sind. Eine praktisch-theologische und systematische Unter-suchung unter Bercksichtigung der medizinischen Grenzwissen-schaften, Berghausen/Bd. 16oJ., S. 250 ff.

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    W appn u n g fr d e n g e is t lic h e n K am pfZunchst ist zu beachten, da wir es nicht mit einer reinintellektuellen Auseinandersetzung, sondern mit einemgeistlichen Kampf zu tun haben. Wir mssen fr diesenKampf vorbereitet sein. In Epheser 6 ermahnt uns des-halb Paulus: Zieht an die Waffenrstung Gottes, damitihr bestehen knnt gegen die listigen Anschlge des Teu-fels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu km p-fen, sondern mit Mchtigen und Gewaltigen, nmlichmit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herr-schen, mit den bsen Geistern unter dem Himmel" (Eph6,11 f.). Diese Waffenrstung enthlt die Wahrheit alsGurt, die Gerechtigkeit als Panzer, das Evangelium desFriedens als Stiefel, den Glauben als Schild, das Heil alsHelm, das Wort Gottes als Geistesschwert sowie das an-haltende Bitten, Flehen und Wachsamsein als Lebenshal-tung (Eph 6,14-18).Um dem Teufel mglichst wenig Angriffsflche zu b ie-ten, sollten wir sein Wirken weder verharmlosen nochdramatisieren. W ir sollten ihn als mchtigen, aber bes ieg -ten Gegner erkennen, der kein Anrecht auf uns hat, w ennwir zu Jesus gehren. Hingegen erhebt er sehr wohl sei-nen Besitzanspruch auf die, die sich ihm ffnen. Um de-ren Rettung soll es nun gehen. Dazu knnen folgendeSchritte dienen.E rs t e r Sc h ri tt : D ie N o t e rk e n n e nWenn wir mit einem Menschen ins Gesprch kommen,der sich dem Okkultismus, einer nichtchristlichen Reli-gion oder der New-Age-Ideologie verschrieben hat, dann

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    sollten wir zunchst herausfinden, was ihn dazu brachte.War es eine Krankheit, eine innere Not, eine Unzufrie-denheit mit der christlichen Kirche? War es Neugierde,Experimentierfreudigkeit oder ein Streben nach Zu-kunftswissen und Macht?Zweiter Schri t t : Die Weltanschauung h interfragenWelcher Grund auch immer gegeben sein mag - dienchste Frage knnte lauten: Hat Ihnen der Weg, denSie beschritten haben, wirklich geholfen? Sind Sie da-durch wirklich froher, freier und gesnder geworden?Oder sind Dinge aufgetreten, mit denen Sie nicht gerech-net haben, etwa eine andere Krankheit, innere Unruhe,Angstzustnde, Depressionen, negative charakterlicheVernderungen, Selbstmordgedanken?"Es mag sein, da dem Betreffenden diese negativenVernderungen jetzt erst richtig bewut werden, die inder Regel bei okkulter Bettigung auftreten. Oft sind sieam Anfang jedoch noch hinter positiv scheinenden Erfah-rungen verborgen, die die dmonische Welt dem Men-schen geschenkt hat, um ihn zu blenden - etwa hintereiner Heilung, einer bersinnlichen Offenbarung oder ei-ner eingetroffenen Zukunftsvoraussage.Drit ter Sch ri tt : A u s d er Fins tern i s zu m Lich t ru fenEgal ob die positiven oder negativen Gefhle berwie-gen - der Gesprchspartner sollte nach dieser Befragungdeutlich auf die Gefahren der okkulten Systeme aufmerk-sam gemacht, auf die durch die okkulte Bettigung vorGott entstandene Schuld hingewiesen und zur befreien-

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    den Botschaft des biblischen Evangeliums hingefhrtwerden.Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen, z.B.indem man die - meist leicht nachweisbare - innere U n-logik der esoterischen Systeme aufdeckt, indem man diegeistlichen und gesundheitlichen Schden durch die ok-kulte Bettigung erklrt oder indem man der Klte undUnpersnlichkeit der heidnischen Gtzen den persnli-chen Gott der Bibel gegenberstellt, zu dem wir Abba!Lieber Vater!" sagen knnen.1 Vor allem aber ist es w ich-tig, dem Verfhrten Jesus Christus als den Heiland vorAugen zu malen, der ihn liebt, der ihm seine unvergebe-ne Schuld abnimmt und ihn der Versklavung an dunkleMchte entreit.K e n n z e i c h e n o k k u l t e r B e h a f t u n gAn dem Ma des Widerstandes, den der Verfhrte derbefreienden Botschaft von Jesus Christus entgegensetzt,kann man ungefhr ablesen, wie stark die okkulte Bin-dung ist. Dieses und die nachfolgend genannten Kenn-zeichen knnen, aber mssen nicht auf eine okkulte Be-haftung

    2hinweisen. Es sollte keine Gesetzmigkeit dar-aus entwickelt werden, sondern jedes einzelne Schicksalist unter der Leitung des Heiligen Geistes zu prfen.

    1 Bei Groothuis, a.a.O., finden sich zahlreiche Anregungen und Bei-spiele fr solche Gesprchsfhrungen.2 Den Begriff okkulte Behaftung" verwende ich im Anschlu anKurt Koch. Er schreibt: Sowohl die aktive als auch passive Beteili-gung, sowohl das Subjektsein als auch Objektsein auf okkultem Ge-biet schafft eine okkulte Behaftung, um deren seelsorgerliche Be-handlung es hier geht" (Seelsorge und Okkultismus, a.a.O., S. 19).

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    Wichtige Kennzeichen auf geistlichem Gebiet knnennach Koch und Scheunemann die folgenden sein: be-wuter, militanter Atheismus; Ha auf Christus und seinVershnungsopfer am Kreuz; dauernder innerer Wider-stand gegen Gottes Wort und Gebet; prinzipielle Unfhig-keit, sich bei der Predigt zu konzentrieren; innere Blocka-de beim Aussprechen des Namens Jesu; immer wieder-kehrende Lstergedanken.1

    Die B e fre iu n g o k k u lt B e h aft e te rEine regelrechte Besessenheit kommt im westlichen Kul-turkreis selten vor, ist aber nicht grundstzlich auszu-schlieen.2 Mit vorschnellen Teufelsaustreibungen, wiesie in manchen Kreisen praktiziert werden, sollte manvorsichtig sein. Seelsorge an okkult Behafteten solltennur von Gott dazu berufene Menschen betreiben. Folgen-de Schritte haben sich dabei grundstzlich als hilfreicherwiesen:Zuerst sollte der okkult Behaftete dazu gefhrt werden,seine Schuld zu erkennen und zu bereuen. Das kann da-durch geschehen, da man ihn die Bibelstellen aufschla-gen lt, die das okkulte Tun verwerfen und als schwereSnde vor Gott brandmarken. Wichtige Stellen sind:

    Vgl. K. Koch, a.a.O., S. 165 f.; D. Scheunemann, a.a.O., S. 1183.Ein bekanntes und gut belegtes Beispiel ist etwa die Krankheits-geschichte der Gottliebin Dittus", wie sie im vorigen Jahrhundert J.Chr. Blumhardt festgehalten hat. - Zahlreiche Flle aus neuerer Zeitsind z.B. in den Bchern von Kurt Koch dokumentiert. - Von denMissionsfeldern kommen hufig Berichte ber Besessene, die durchJesus frei wurden.

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    - 3. Mose 19,4.26.31 (Gtzendienst, Wahrsagerei,Zauberei, Geisterbeschwrung, Zeichendeuterei);- 5. Mose 18, 9-14 (Feuerlaufen, Wahrsagerei, H el l-seherei, okkulte Praktiken, Zauberei, Bannungen,Geisterbeschwrung, Zeichendeuterei, Totenbefra-gung);- 2. Kn 23,4 f. (Gtzendienst, Astrologie);- Jes 47,12-14 (Beschwrungen, Zauberei, Astro-logie);- Jer 10,1-16 (Gtzendienst, Astrologie);- Jer 27,9 f. (falsche Propheten und Traumdeuter,W ahrsagerei, Zeichendeuterei, Zauberei);- Hes 13 (falsche Propheten, Visionre und Friedens-apostel);- Apg 19 (Zauberei);- 1. Kor 10,20 (Gtzendienst, heidnische Religio-nen);- Gal 5,19-21 (Gtzendienst, Zauberei);

    - Offb 21 ,8; 22,15 (Gtzendienst, Zauberei).Danach sollte der okkult Behaftete bekennen, auf wel-chen Gebieten er sich okkult bettigt und was ihn indiese Bettigung gefhrt hat. Nur dann nmlich, wenndie Snde offengelegt wird, kann ihre Macht gebrochenwerden. Dabei ist es auch ntig, etwa das persnlicheMantra preiszugeben oder die okkulten Bcher, Zauber-texte, Gtzenfiguren, Glcksbringer, Amulette und hn-liches auszuliefern und zu vernichten. Von all diesen Din-gen mu er sich radikal trennen.Sind alle okkulten Verstrickungen bekannt und alle ok-kulten Gegenstnde vernichtet, dann kann die Befreiungerfolgen. Sie umfat die Lossprechung des Gebundenen

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    im Namen Jesu, die Inanspruchnahme des Erlsungsop-fers Jesu am K reuz und die volle bergabe des Lebensan Gott. Kurt Koch schreibt zu Recht: Wer frei werdenwill, mu die Bereitschaft haben, sein Leben vllig Chri-stus anzuvertrauen. Sonst gibt es keine Lsung aus allden Banden."1Detmar Scheunemann nennt folgendes Beispiel fr einLossagegebet: Ich sage dem Teufel und allen seinenWerken ab. Er hat keinerlei Anrecht mehr auf mein Le-ben. (Nun folgt die namentliche Nennung aller okkultenPraktiken.) Im Namen Jesu lse ich mich davon. Ichbergebe jetzt mein Leben dir, Gott Vater, Sohn und Hei-liger Geist. Nur dir will ich folgen und dir bis ans Endemeiner Tage vertrauen."2Jetzt gilt es fr den Freigewordenen, im Glauben anJesus Christus fest zu werden und zu wachsen. Nur soknnen Angriffe aus der dmonischen Welt abgewehrtund eine neue Behaftung verhindert werden. Dazu kn-nen dienen: eine dauernde seelsorgerliche Begleitung;die Einbindung in eine Gemeinschaft glubiger Christen;regelmiges Bibelstudium und Gebet; die Inanspruch-nahme des Schutzes und Blutes Jesu; die Strkung durchdas Mahl des Herrn; der Abbruch aller okkulten Freund-schaften und Kontakte; die vllige Auslieferung aller Le-bensbereiche an Jesus gem seinem Wort.

    1 K. Koch, Okkultes ABC, a.a.O., S. 757.2 D. Scheunemann, a.a.O., S. 1185.

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    A u f d e r Se i te d e s S ie g e rsDa selbst Menschen, die tief in den Okkultismus und inheidnische Religiositt verstrickt waren, befreit werdenknnen, beweist der Bericht eines Mannes, der selbereinst als hinduistischer Guru und Gott" verehrt wurde.Sein Beispiel soll uns Mut machen, auch anderen Men-schen den Weg zur Erlsung zu zeigen. RabindranathMaharaj erzhlt:Krishna sagte, es gebe viele W ege. Buddha sagte, be -vor er starb, er habe den Weg nicht gefunden. Doch Je-sus sagte ,Ich bin der W eg.1Nun, darber mute ich ernsthaft nachdenken. Eine sokraftvolle Botschaft konnte ich nicht ignorieren. Nachvielen inneren Konflikten und Kmpfen ging ich schlie-lich auf die Knie und sprach ein schlichtes Gebet, in demich Jesus Christus bat, mir alle meine Snden zu verge-ben, in mein Leben zu kommen und mich in Verbindungmit dem wahren, lebendigen Gott zu bringen.In dem Augenblick, als ich dieses Gebet sprach, ge-schah etwas Umwlzendes. Ich sprte buchstblich, wieTonnen dunkler Dinge mich verlieen. Zum ersten Malerkannte ich, da all die mystischen Erfahrungen, die ichgemacht hatte - die Visionen, die mystische Musik, dieAstralreisen, die Gtter, die ich besucht und mit denenich gesprochen hatte, die bersinnlichen Krfte - da siealle Teil der Dunkelheit gew esen waren, die mich verla s-sen hatte.Und Jesus Christus, der gesagt hat: ,Ich bin das Lichtder Welt', trat in mein Leben ein. Er vernderte michtotal. Er wandelte mich total um in einen neuen Men-schen. Ich war wirklich wiedergeboren worden!

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    Ich kann sagen, da ich in Jesus Christus dem wahrenund lebendigen Gott begegnet bin, und da ich in ihmdauerhaften Frieden und wirkliche Hoffnung gefundenhabe, wie ich sie als hinduistischer Weiser nie besa. Ichwurde fhig, mit seiner Liebe Menschen zu lieben, dieich vorher trotz meiner Religiositt gehat hatte. Chri-stus hat eine ganz neue Dimension in mein Leben ge-bracht. In ihm habe ich den wahren Sinn des Lebens ge-funden."1Nach diesem Zeugnis und der mehr grundlegendenDarstellung gehe ich nun auf zwei hufig zur Sprachekommende Einzelthemen ein, nmlich Aberglaube"und Astrologie".

    Zitiert nach: D. Hunt, Gtter, Gurus und geheimnisvolle Krfte,

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    Glaube oder AberglaubeHaben Sie heute schon in Ihr Horoskop geschaut? Nun,dann wissen ja die Skorpione, da die Zeit gnstig frGeschfte ist. Der Schtze sieht schlechten Zeiten entge-gen, den Stier erwartet ein Liebesabenteuer und den W id-der eine Tiefphase. Und wenn demnchst der 13. kommt,bleibt man am besten gleich im Bett. Es knnte ja einUnglck geschehen. Vor allem gilt aber: UnternehmenSie nichts, ohne vorher toi, toi, toi" zu sagen, fest dieDaumen zu drcken und ein Hufeisen in die Tasche zustecken!So witzig das vielleicht klingt, so ernst oder halbernstnehmen es manche Leute. So sagte mir eine Bekannte:Ich glaube ja an Gott. Aber es kann ja nicht schaden,die Sternzeichen bei meinen Entscheidungen mitzube-rcksichtigen oder?"Damit sind wir mitten im Thema Aberglaube", undwir wollen es unter zwei berschriften angehen:

    - Was ist Aberglaube, und was treibt Menschen zuaberglubischen Praktiken?

    - Was ist dran am Aberglauben, und was sagt dieBibel dazu?

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    W as i s t A be rg l au be , u n d w as t re i bt M e n s c h e n zuaberglubischen Prakt iken?Aberglaube im weitesten Sinn ist jede Art von Glauben,die nicht Gott als Glaubensinhalt hat. Glauben heit:Gott zum Herrn haben. Aberglauben heit: Herr berGott sein wollen. Wo christlicher Glaube ist, wo allesVertrauen und alle Hoffnung allein auf Jesus Christusgesetzt wird, da ist fr Aberglaube kein Platz. Aber-glaube ist ein Symptom fr versteckten oder offensicht-lichen Mangel an Gottesglauben. Aberglaube ist somitletztlich Unglaube, da es auf dem Gebiet des Glaubenskein Sowohl-als-Auch, keine Lauheit (Offb 3,15 f.) gibt.Luther sagt sinngem: Woran du dein Herz hngst, dasist dein Gott. Hngen wir unsere Herzen an Gtzen undan vergngliche Dinge dieser Welt, oder glauben wir anJesus Christus?Das ist also Aberglaube im weitesten Sinn: auf das seinVertrauen setzen, was uns von Gott abhlt. Das knnenokkulte Praktiken, aber auch Ideologien, auer- und pseu-dochristliche W eltanschauungen, Gtzen-, M enschenver-ehrung und Ichsucht sein.Im engeren Sinn bezieht sich Aberglaube auf gewisseaberglubische Praktiken, auf das Feld des Okkultismus,und darum soll es hier in erster Linie gehen. Es sei nureiniges genannt:- Astrologie (Sternenglaube)- Spiritismus (Geisterglaube)- Amulett- und Talismanglaube

    - Zahlenglaube- Pendeln, Besprechen von Kranken- Handliniendeutung, Kartenlegen

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    - Zauberei- Hellsehen und WahrsagenWas treibt Menschen zu solchen aberglubischen Prak ti-ken? Man kann sagen:Aller Aberglaube kommt aus einer falschen Lebensgierund -angst. Man will mehr wissen und dadurch mehr er-reichen, als man mit Hilfe der natrlichen Sinne kann.Und weil man Gott nicht auf Wunsch ausquetschen"kann, geht man eben zum Kartenleger, Astrologen, Hell-seher (vgl. Sauls Befragung der Totenbeschwrerin vonEndor; 1. Sam 28). Dadurch, da man Einblick in dieZukunft, Geisterwelt und vermeintliche eigene Bestim-mung erhlt, meint man, glcklicher zu werden.In der Regel tritt aber das Gegenteil ein. Wer ist z.B.glcklich, wenn er bei einer W ahrsagerin von seinem ba l-digen Tod erfahrt - oder von einem nahenden Unglck -oder von seinen eigenen Schwchen? Das kann ja auchvorkommen und ist Saul (I . Sam 28) geschehen. Voraus-sagen mssen durchaus nicht immer Schnes und Positi-ves enthalten. Wenn ein Wahrsager nur Positives vor-aussagt", kann man sicher sein, da er betrgt. Wenn eraber Negatives voraussagt, dann kann das mitunterschreckliche Folgen haben.

    Es sind Flle bekannt, in denen Menschen offenbart"wurde, sie wrden zu der und der Zeit sterben. Und tat-schlich wurden sie krank und starben, aber sehr wahr-scheinlich aus Angst, die sich vor dem nherrckendenTodestermin immer mehr verstrkt hatte. Durch dieW ahrsagerei war eine negative Programmierung des gan-zen Wesens eingetreten. Es gibt allerdings auch echteVoraussagen, und dam it sind w ir zu der Frage gelangt:

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    Was is t d ran am A be rg l au be n , u n d w as s ag t d ie B ibe ldazu?Die Bibel bezieht zu smtlichen aberglubischen Prak-tiken eindeutig Stellung. Grundlegend ist das erste Gebot (2. Mose 20,3 u. 5.Mose 5,7): Du sollst keine anderen Gtter neben mirhaben." Sterne, Maskottchen, Geister sind aber an-

    dere Gtter fr den Aberglubischen. Und was nochschlimmer ist: In der Gier, die Zukunft zu wissen,will der Mensch selbst sein wie Gott (vgl. 1. Mose3,5). Dann das zweite Gebot (nach reformierter Zhlung)(2. Mose 20,4 ff. u. 5. Mose 5,8 ff.): Du sollst dirkein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, wedervon dem, was oben im Himmel, noch von dem, wasunten auf Erden ist, noch von dem, was im Wasserunter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnennicht!"Das Bilderverbot bezieht sich darauf, da man nichtsGegenstndliches verehren soll. Gott steht in seinerMajestt ber den geschpflichen Wesen und Din-gen, und die geschpflichen Wesen und Dinge selbstsind der Verehrung nicht wrdig. Jede Verehrung ei-nes Geschpfes statt des Schpfers, und sei es einvon Menschen geschaffenes (!) Gottesbild, ist Gtzen-dienst und damit Aberglaube (Rom 1,22-25). 5. M ose 18,9 ff.: ... der seinen Sohn oder seine Toch-ter durchs Feuer gehen lt oder W ahrsagerei, Hellse-herei, geheime Knste oder Zauberei treibt oderBannungen oder Geisterbeschwrungen oder Zeichen-deuterei vornimmt oder die Toten befragt ... wer das

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    tut, der ist dem Herrn ein Greuel ...". Hier werdensolche Praktiken klar verurteilt. An anderen Stellen wird Aberglaube als Rckfall indas Heidentum bezeichnet und der Betreffende mitder Ausrottung aus Gottes Volk bedroht; vgl. insbe-sondere 2. Mose 22,17; 3. Mose 20,6; Jes 8,19; Jer2,13; Gal 4,8 ff.; 5,19 ff.; Offb 21,8.Die Bibel sagt also eindeutig: La dich nicht auf aber-

    glubische Praktiken ein! La die Finger davon, du knn-test sie sonst verbrennen! Wenn du schon damit zu tungehabt hast, tue Bue!Warum diese eindringliche Warnung? Zweierlei wirddeutlich:Zum einen sind sehr viele Leute, die vom Aberglaubender Menschen leben, Betrger. Fr Humbug wird denAberglubischen das Geld aus der Tasche gezogen (ver-gleiche z.B. die blichen, allgemeingehaltenen Tagesho-roskope in der Zeitung, deren Erstellung nicht einmalmit den Regeln der Astrologie selber bereinstimmt; vonder Zweifelhaftigkeit einmal ganz abgesehen, lt sichein Horoskop nur individuell und nach langwierigen Be-rechnungen erstellen). Der Betrger aber hat keinenPlatz im Reich Gottes.Zum anderen gibt es Flle, hinter denen m ehr steckt alsBetrug. Denn die Bibel kennt den Satan als lebendige,persnliche Macht (Offb 20,2 u..). Der Satan herrschtber ein Heer von Dmonen, bsen Geistern, gefallenenEngeln, ber ein gottwidriges Reich (Lk 10,17 f.; Mt12,22 ff.; Eph 6,11 ff. u..). Er wirkt als Anklger des

    Menschen vor Gott (Hi 1,6 ff. u..), als Versucher (Mt4,1 ff. par.) und deshalb als der Bse in der Welt. Er istkeine absolute Gegenmacht zu Gott, sondern Gott gibt

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    ihm einen festgelegten Handlungsspielraum, um aufMenschen Einflu zu nehmen (vgl. Hi If.). UnsereSchwche ist seine groe Stunde (Mt 4,2; 6,13). Wennwir uns ihm ffnen, schlgt er zu. Das heit: wenn wiruns auf Praktiken einlassen, die an Gott vorbei und ohneGott zu Glck und Erkenntnis fhren sollen, gewinnt Sa-tan mit seinem Dmonenheer in unserem Leben Macht.

    Darin liegt die groe Gefahr des Aberglaubens: Weraus der Geborgenheit in Gott heraustritt, gert in denEinflubereich aller anderen Mchte, auch des Satans.Wer den Schutzkreis Gottes verlt, tritt in den Ein-flukreis Satans. Wer sich in Gefahr begibt, kommt dar-in um."Arno Pagel, der ehemalige EC-Weltbundprsident, be-richtet von einem Mann, der in seine Seelsorge kam we-gen Schlaflosigkeit und Selbstmordgedanken. DieserMann erzhlte: Ich habe immer Magenkrmpfe gehabtund bin von einem Arzt zum anderen gelaufen ... Dannhrte ich von einen Wundertter, der durch Besprechenalle Krankheiten heilen sollte. Er hat seine Hnde aufmich gelegt und dabei Zauberformeln gemurmelt, auchder Gottesname war dabei." - Und ist Ihnen geholfenworden?" - Das Magenleiden verschwand. Ich war u-erlich geheilt, aber innerlich bin ich krank geworden.Seitdem die Schlaflosigkeit, Unruhe und furchtbareAngst."Daran wird deutlich: Auch bse Mchte knnen u-erlich helfen und W under tun, sogar unter Mibrauchdes Gottesnamens. Aber der Tribut, den sie fordern, istdas Opfer der Seele", d.h. des Menschen in der Ewig-keit (vgl. Mt 24,24; 2. Kor 11,14; 2. Thess 2,9; Offb

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    So kennt die Bibel auch das Problem der Besessenheit,(Mt 8,28 ff. par; 10,8; 12,22 ff.; u..). Die Beschreibun-gen sind so plastisch und konkret, da man Besessenheitschwerlich als antike Umschreibung psychosomatischerStrungen abtun kann.Sicherlich sind heute viele Krankheiten medizinischerklrbar, das schliet aber (gewi in nur wenigen Fl-len) dmonische Besessenheit nicht aus. Nun gibt esallerdings nicht nur dmonisch gewirkte, sondern auchgttlich gewirkte Wunder. Wie kann man diese voneinan-der unterscheiden? Dmonisch gewirkte Wunder sind Schauwunder (Mi-rakel), die das Theatralische, die Sensation, das M as-

    senspektakel suchen. Sie beruhen auf Ritualen, Zere-monien und Zauberei. Sehr gern - und das ist dasHeimtckische - tarnen sie sich als gttliche Wunderund fhren den Namen Gottes im M und. Aber sie be-wirken nur eine uerliche Heilung ohne innere Um-wandlung, ohne Sndenvergebung und Bekehrung zuJesus. Oft sind sie mit Geldmacherei verbunden undgeben in Wirklichkeit dem Wundertter statt Gott dieEhre. Sie fhren weg von einem gesunden, ttigenLeben hin zu Weltflchtigkeit und Schwrmerei.Klassisches Beispiel in der Heiligen Schrift ist derZauberer Simon Magus (Apg 8). Dagegen suchen gttlich gewirkte Wunder allein dieEhre Gottes. Sie geschehen immer unentgeltlich undmeist in der Stille (Verbot des Weitersagens und Prah-lens). Sie geschehen in Bue und Gebet. Die Hilfe frMenschen ist mit Sndenvergebung verbunden, wasdie einzige Grundlage fr umfassende Heilung undRettung ist. Sie helfen zu einem gesunden, natrli-

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    chen Leben, zu Vernunft und Arbeit fr den Mit-menschen (vgl. v.a. die Heilung des GichtbrchigenMk 2,1 ff. par.; ferner M t 8,4; 12,38 ff.; 16,1 f. u..).Voraussetzung aller gttlichen Wunder ist die rechteVollmacht, und diese ist Geschenk Gottes; man sollsich ihrer nicht rhmen (Lk 9,1 f.; 10,17. ff. u..).

    A bs ch lie e n d n o c h e i n i g e w ic h t ig e H in w e is e In der Psychologie hat sich ein Forschungszweig her-ausgebildet, der sich als Wissenschaft vom ber-sinnlichen versteht: die Parapsychologie. Sie ver-

    sucht, bersinnliche Phnomene rational zu erklren,stt damit aber immer wieder an Grenzen. Sie kannzwar Erscheinungen analysieren, aber oft nicht dieHintergrnde und Ursachen der Erscheinungen erfas-sen. Somit bleibt (von Betrug abgesehen) im Einzel-fall offen, ob es sich um natrliche, psychologische,dmonische oder gttliche Ursachen handelt. Fr dieAugen des bevollmchtigten Christen allerdings gibtes Kriterien, um die Geister zu unterscheiden (1. Kor12,10), wie oben am Beispiel Wunder" dargestellt.

    Aberglaube fhrt in verhngnisvollen Fatalismus(Schicksalsergebenheit) und Eudmonismus (pflicht-vergessenes Glcksstreben) hinein. Fatalismus be-sagt: Ist die Zukunft bekannt, so kann man nichtsmehr ndern. Der aberglubisch Beeinflute vergrbtsich entweder in passive Resignation oder fllt inkrankhafte Angst.Im Eudmonismus wird der Glckstrieb das Beherr-schende. Wer nur nach seinem Glck fragt, vernach-

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    lssigt Pflichten und damit das elementare Gebot derNchstenliebe. Beispielsweise kann der Rat einesWahrsagers: Gehen Sie ins Ausland! Dort werdenSie ihr Glck machen" sehr gefhrlich sein. Dennvielleicht ist der Platz eines so verfhrten jungen M en-schen gerade zu Hause, wo er seine kranke Mutterpflegen soll.Wenn in der Bibel von aberglubischen Praktiken be-richtet wird, dann ist dies immer unter dem negativenVorzeichen von 2 . Mose 20 und 5. Mose 18 zu sehen.Auch Matthus 2,1 ff. (Sterndeuter) stellt keineRechtfertigung der Astrologie dar. Gott benutzt in se i-ner Allmacht in diesem Einzelfall (!) eine bernatr-liche Erscheinung, um Heiden den Weg zum neu-geborenen Retter aller Vlker zu zeigen. Vom finste-ren Sternglauben kommen sie zum hellen Licht desLebens. Vom Messias und seiner Bedeutung hattensie schon vorher gehrt aufgrund der einzigen immerzugnglichen Offenbarungsquelle, der HeiligenSchrift. Gott als Schpfer steht ber den Geschpfen(hier: den Sternen), und wir knnen nur dann wirk-lich etwas erfahren, wenn Gott es uns offenbaren will(Jes 8,16 ff.; 47,12 ff.).Entscheidend wichtig fr uns ist, da niemand auerGott in seiner Dreieinigkeit Gegenstand unserer Ver-ehrung und Furcht sein darf, weder Engel noch D m o-nen noch Menschen noch Gegenstnde (Kol 2,18;Hebr 1; Offb 19,10 u..). Wir glauben nicht an Satan,sondern an Jesus. W ir mssen zwar mit der Existenzvon Dmonen rechnen, aber wir drfen von ihnenwegschauen und unser Leben vertrauend Jesus Chri-stus anbefehlen. Wenn wir mit Jesus leben, beschtzt

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    er uns, und keine Macht kann uns von seiner Liebetrennen (Joh 12,31; Rom 8,38 f. u..).

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    Lgen die Horoskope?Die Astrologie beruht auf folgenden Grundlagen: Plane-ten sind wirkende M chte (mythisches W eltbild). Die Er-de steht im Mittelpunkt der Welt; um sie herum sind sie-ben Sphren mit den Planetenbahnen und eine achteSphre mit den Fixsternen (ptolemisches Weltbild). Ei-genschaften und Wirkungen der Planeten erkennt man anihrer Farbe und Bahngeschwindigkeit (z.B. M ars: rtlichund schnell = Krieg; Saturn: trbe und langsam = Un-glck). Die 12 Tierkreiszeichen sind die Sternbilder,durch die die Sonne im Laufe des Jahres (scheinbar) ihreBahn zieht. Auch ihnen werden Eigenschaften zuge-schrieben (Lwe macht leidenschaftlich, Stier krftigund erdgebunden usw.).

    Schicksalbestimmend fr jedes Lebewesen ist nach An-sicht der Astrologen, in welchen Winkeln die Sterne imAugenblick seiner Geburt zueinander stehen. Stehen sichz.B. Saturn und Mars im rechten Winkel gegenber, sobedeutet dies Unglck im Krieg (angebliches HoroskopAdolf Hitlers). Nun knne man durch die Lehre von denDirektionen" auch den Zeitpunkt eines Ereignisses be-stimmen: jeder Tag nach der Geburt entspreche einemJahr. Trete etwa Venus (=Liebe) 20 Tage nach der Ge-burt in das Sternbild Stier (= Fruchtbarkeit), so bedeutedas Glck in der Liebe im 20. Lebensjahr. Die Astrolo-gen sind vorsichtig: Die Sterne ntigen nicht, sie ma-chen nur geneigt. Aber es gibt auch zwingende K onstella-tionen."

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    Nun ergeben sich allein schon aus naturwissenschaftli-cher Sicht folgende Einwnde gegen die Astrologie:1. Seit Kopernikus wissen wir, da die Erde nicht imMittelpunkt der Welt steht. Damit werden Weltbildund Winkelberechnung der Astrologen gegenstands-los.2. Die Entdeckung neuer G alaxien zeigt, da die Gr-enverhltnisse des Weltalls und damit die Einflu-bereiche" der Planeten auf uns in vllig anderen Di-mensionen verlaufen, als es die Astrologie annimm t.3. berhaupt ist es eine willkrliche Konstruktion, Ster-nen aufgrund von Farbe und Bahngeschwindigkeit

    menschenhnliche Eigenschaften zuzuschreiben.Hier verrt sich die bis heute in der Astrologie le-bendig erhaltene Gttervorstellung der alten Babylo-nier. Diese projizierten menschliche Eigenschaftenauf Sterne und sahen darin dann Gtter.4. Die astrologische Lehre von der Siebenzahl der Pla-neten, die mit der Sieben-Tage-Woche bereinstim-men soll, wurde dadurch ad absurdum gefhrt, daman drei weitere Planeten in unserem Sonnensystementdeckt hat: Uranus, Neptun und Pluto.5. Die Planeten in den Sternbildern sehen nur von derErde aus betrachtet so aus, als ob sie nahe beieinan-der liegen wrden. Oft befinden sich jedoch un-endliche Raumtiefen zwischen ihnen, und man kannz.B. nicht sagen, da die Venus (unseres Sonnensys-tems) in" das Sternbild des Groen Wagens (auer-halb unseres Sonnensystems) tritt. Dies ist nichts wei-ter als eine optische Tuschung, die von unserem erd-gebundenen Blickwinkel herrhrt.

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    6. Auch driften viele Sternbilder auseinander, eben weildie einzelnen Planeten verschiedenen Sternstrmenangehren. So ist das Weltall stndig im Wandel be-griffen und lt sich nicht in aberglubische Systemeeinfangen.7. Durch das Vorrcken des Frhlingspunktes (auf-grund langsamer Bewegung der Erdachse) steht dieSonne nicht in jedem Jahr zur gleichen Zeit an dergleichen Stelle. Dadurch verschieben sich aber stn-dig die Tierkreiszeichen in astrologischen Kalendern.8. Es ist vielfach nachgewiesen, da Menschen, die zurgleichen Zeit geboren w urden, vllig verschiedene Le-bensschicksale hatten (man vergleiche etwa Zwillin-ge).

    Aus christlicher Sicht ist zur Astrologie zu sagen: Sieverwechselt die Schpfung mit dem Schpfer (vgl. Rom1,25). Sie befragt die Sterne und den Kosmos, um etw asber den Menschen zu erfahren, statt sich auf Wort undWillen Gottes zu verlassen. Sie ist damit auch in ihrerwissenschaftlich verbrmten Form - Aberglaube, dasheit: Glaube an Gott vorbei und folglich gegen Gott.Der Mensch ist nicht nach dem Ebenbild des Kosmosgeschaffen, sondern nach dem Ebenbild Gottes, desSchpfers (1. Mose 1,27). Der Lebensweg des Menschenist nicht in den Sternen vorgezeichnet, sondern im PlanGottes, der ganz andere Wege fhren kann, als die Sternees erahnen" lassen (Ps 139,16). Wie unerforschlichsind Gottes Wege!" (Rom 11,33).Astrologie ist - wie jede Form des Aberglaubens einVersuch des Menschen, sich selbst zu steigern, ber sei-ne Grenzen hinauszukommen. Der Mensch gelangt so

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    aber nicht zu Frieden und Erlsung, sondern gert in dieHnde von Betrgern, Geschftemachern und Scharlata-nen, ja oft von dmonischen Mchten. Diese reden ihmein, er knne wissen und sein, was allein Gott vorbehal-ten ist (1. Mose 3,5). Allen, die sich auf Horoskope, Ta-lismane, Maskottchen, Hellseher, Zauberer u.a. verlas-sen, ist mit Paulus zuzurufen: Als wir unmndig waren,waren wir in der Knechtschaft der Elemente der Welt.Nun aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr noch: vonGott erkannt seid - wie wendet ihr euch denn wieder zuden drftigen und schwachen Elementen, denen ihr vonneuem dienen wollt?" (Gal 4,3.9).

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    Kurswechsel -das Leben beginnt!

    Ein M ann rast mit 130 Stundenkilometern auf der A uto -bahn. Pltzlich hrt er eine Rundfunkdurchsage: Ach-tung, Achtung! Auf dem Autobahnabschnitt Hannover -Richtung Kassel kommt Ihnen ein Wagen auf der fal-schen Fahrbahnseite entgegen. uerste Vorsicht ist ge-boten." Der Mann schaltet das Radio ab und wundertsich: 7/2 Wagen? Nein, Hunderte kommen mir entge-gen!"Vielleicht haben Sie diesen makabren Witz schon ein-mal gehrt. Ein M ann befindet sich auf der falschen Fahr-bahn und wei es nicht. Er hlt die anderen fr verrcktund merkt nicht, da er selber es ist, der falsch fahrt. Ermerkt auch nicht, da er sich und die anderen in groeGefahr bringt. Nur ein radikaler Kurswechsel knnte ihnund die anderen retten. Er mte das Steuer packen undden Wagen herumwerfen. Wird er es tun? Wird er denKurs ndern?

    Was zunchst wie ein W itz klingt, wird pltzlich b itte-rer Ernst, wenn wir diese Geschichte mit unserer Situa-tion vergleichen. Nicht nur ein einzelner Mann, sondernein gan