ostsee meeresumwelt aktuell nord- und ostsee ostsee · ostsee issn 1867-8874 ostsee 2011 / 1...

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1 ISSN 1867-8874 Ostsee 2011 / 1 Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee Nährstoffe in den deutschen Küstengewässern der Ostsee und angrenzenden Gebieten Nutrients in the German coastal waters of the Baltic Sea and adjacent areas Zusammenfassung Der Phosphoreintrag aus den acht wichtigsten Kläranlagen an der deutschen Ostseeküste (ca. 70% der Direkteinleiter) hat sich zwischen 1990 und 2008 um 98% verringert. Der Stickstoff- eintrag ging im gleichen Zeitraum um 89% zurück (ca. 90% der Direkteinleiter). Der flussbürtige Eintrag von Gesamtphosphor ist um 61% zurückgegangen, vergleicht man die Zeiträume 1986/90 und 2004/08, vor allem bedingt durch verringerte Frachten aus Punktquellen. Der vorwiegend aus diffusen Quellen stammende Stickstoffeintrag hat sich nur um 13% verringert, wovon die Hälfte der Abnahme dem geringeren Abflussgeschehen geschuldet ist. Die Verteilungsmuster der winterlichen Phosphat- konzentrationen zeigen, dass die Werte in den inneren Küstengewässern in der gleichen Größen- ordnung liegen wie in der offenen See. Dagegen verursacht die Dominanz diffuser Quellen im Ein- zugsgebiet und die enge Kopplung ans Abfluss- geschehen in den inneren Küstengewässern, ins- besondere in den Ästuaren der Oder mit Haff und Peenestrom, der Warnow und der Trave, Nitratkon- zentrationen, die teilweise um das 50- bis 70-fache über den Werten der offenen See liegen. Die reduzierten Einträge spiegeln sich auch im Rückgang der Gesamtphosphor- und –stickstoff- konzentrationen, sowohl in den inneren Küsten- gewässern als auch in der vorgelagerten Ostsee wider. Der stärkste Rückgang fand bis Mitte der 1990er Jahre statt, danach schwanken die Werte auf einem relativ stabilen Niveau, häufig an das Abflussgeschehen gekoppelt. GÜNTHER NAUSCH, ALEXANDER BACHOR, THORKILD PETENATI, JOACHIM VOß, MARIO VON WEBER Trotzdem müssen alle Gebiete nach wie vor als eutrophiert bewertet werden, was in Überein- stimmung mit den HELCOM-Bewertungen steht (HELCOM [2009]). Dabei weisen die offenen Mee- resgebiete (Westliche Beltsee, Kieler Bucht, Arko- nabecken, Zingster Außenküste) einen mäßigen Gewässerzustand auf. Die küstennahen und mehr abgeschlossenen Regionen (Flensburger Förde, südliche Kieler Bucht, Lübecker Bucht, Wismar- bucht und Pommernbucht) müssen gemäß den WRRL-Bewertungskriterien dagegen als schlecht bewertet werden. Einen besonders hohen Eu- trophierungsgrad weisen die inneren Küsten- gewässer auf (Schlei, Untertrave, Unterwarnow, Darß-Zingster Boddenkette, Jasmunder Bodden, Peenestrom, Kleines Haff). Die Orientierungswerte für die inneren Küstenge- wässer werden um ein Vielfaches überschritten und erscheinen als zu niedrig angesetzt, auch und besonders wegen ihrer fehlenden Gradienten bis zur offenen Ostsee, und bedürfen einer wissen- schaftlichen Überarbeitung. Summary Phosphorus inputs from the eight largest sewage treatment plants on the German Baltic Sea coast (about 70% of direct dischargers) decreased by 98% between 1990 and 2008. In the same period, nitrogen input decreased by 89% (about 90% of direct dischargers). A comparison of the periods 1986/90 and 2004/08 shows that riverine discharges of total phospho- rus decreased by 61%, primarily due to reduced Key Words: Nutrients, German Coastal Waters, Baltic Sea

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Ostsee

ISSN 1867-8874

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2011 / 1

Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee

Nährstoffe in den deutschen Küstengewässern der Ostsee und angrenzenden Gebieten

Nutrients in the German coastal waters of the Baltic Sea and adjacent areas

Zusammenfassung

• Der Phosphoreintrag aus den acht wichtigstenKläranlagen an der deutschen Ostseeküste(ca. 70% der Direkteinleiter) hat sich zwischen1990und2008um98%verringert.DerStickstoff-eintraggingimgleichenZeitraumum89%zurück(ca.90%derDirekteinleiter).

• Der flussbürtige Eintrag von Gesamtphosphoristum61%zurückgegangen,vergleichtmandieZeiträume1986/90und2004/08,vorallembedingtdurchverringerteFrachtenausPunktquellen.Dervorwiegend aus diffusen Quellen stammendeStickstoffeintrag hat sich nur um 13% verringert,wovon die Hälfte der Abnahme dem geringerenAbflussgeschehengeschuldetist.

• DieVerteilungsmusterderwinterlichenPhosphat-konzentrationen zeigen, dass die Werte in deninnerenKüstengewässernindergleichenGrößen-ordnung liegenwie inderoffenenSee.DagegenverursachtdieDominanzdiffuserQuellen imEin-zugsgebietunddieengeKopplungansAbfluss-geschehenindeninnerenKüstengewässern,ins-besondereindenÄstuarenderOdermitHaffundPeenestrom,derWarnowundderTrave,Nitratkon-zentrationen,dieteilweiseumdas50-bis70-facheüberdenWertenderoffenenSeeliegen.

• Die reduzierten Einträge spiegeln sich auch imRückgang derGesamtphosphor- und –stickstoff-konzentrationen, sowohl in den inneren Küsten-gewässernalsauch indervorgelagertenOstseewider. Der stärkste Rückgang fand bisMitte der1990erJahrestatt,danachschwankendieWerteauf einem relativ stabilen Niveau, häufig an dasAbflussgeschehengekoppelt.

Günther nausch, alexander Bachor, thorkild Petenati, Joachim Voß, mario Von WeBer

• Trotzdemmüssen alle Gebiete nach wie vor alseutrophiert bewertet werden, was in Überein-stimmung mit den HELCOM-Bewertungen steht(HELCOM[2009]).DabeiweisendieoffenenMee-resgebiete(WestlicheBeltsee,KielerBucht,Arko-nabecken, Zingster Außenküste) einen mäßigenGewässerzustandauf.Dieküstennahenundmehrabgeschlossenen Regionen (Flensburger Förde,südliche Kieler Bucht, Lübecker Bucht, Wismar-bucht und Pommernbucht) müssen gemäß denWRRL-Bewertungskriteriendagegenals schlechtbewertet werden. Einen besonders hohen Eu-trophierungsgrad weisen die inneren Küsten-gewässer auf (Schlei, Untertrave, Unterwarnow,Darß-Zingster Boddenkette, Jasmunder Bodden,Peenestrom,KleinesHaff).

• DieOrientierungswerte fürdie innerenKüstenge-wässer werden um ein Vielfaches überschrittenunderscheinenalszuniedrigangesetzt,auchundbesonderswegenihrerfehlendenGradientenbiszur offenen Ostsee, und bedürfen einer wissen-schaftlichenÜberarbeitung.

Summary

• Phosphorusinputsfromtheeight largestsewagetreatmentplantson theGermanBalticSeacoast(about 70%of direct dischargers) decreasedby98%between1990and2008.Inthesameperiod,nitrogen inputdecreasedby89% (about90%ofdirectdischargers).

• Acomparisonoftheperiods1986/90and2004/08shows that riverine discharges of total phospho-rusdecreasedby61%,primarilyduetoreduced

KeyWords:Nutrients,GermanCoastalWaters,BalticSea

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Hintergrund

Weltweit stellt die Eutrophierung nach wie voreinesderernstestenProblemederUmweltbela-stungdar(GIWA[2003]).DerBegriffEutrophie-rungwird„alsdieerhöhtebiologischeProdukti-vitätdesGewässersalsErgebnisderverstärktenZufuhrvonPflanzennährstoffen (Phosphor-undStickstoffverbindungen), hauptsächlich verur-sacht durch anthropogene Aktivitäten in denEinzugsgebieten“definiert(EUTROSYM[1976]).EutrophierungseffektekonntenimBereichgroß-erStädteentlangderOstseeküstebereitsinder1. Hälfte des 20. Jahrhunderts nachgewiesenwerden(elmGrenandlarsson[2001]).Inderof-fenenOstseefandensichinden1960erJahrenerste Anzeichen der Eutrophierung (Fonselius[1969]),diebisMitteder1980erJahreernsthafteAusmaßeannahmen.Obwohl inden zurücklie-gendenJahrzehntenumfangreicheMaßnahmenzur Nährstoffreduktion eingeleitet wurden, sindweite Gebiete der Ostsee weiterhin von Eutro-phierungbetroffen.DieersteeinheitlicheBewer-tung des Eutrophierungszustandes derOstsee(HELCOM[2009])zeigte,dasssichnur11von172 bewerteten Küstenarealen in einem gutenZustandbefinden.Siebefindensichausnahms-los im Bottnischen Meerbusen. Die restlichen161Küstengebietesindz.T.sehrstarkvonEu-trophierungbeeinflusst.Auchdie9inderdeut-schen AusschließlichenWirtschaftszone (AWZ)klassifizierten offenen Seegebiete und Küsten-zonen befinden sich in einem moderaten bis

schlechtenEutrophierungszustand.Diesgiltins-besonderefürdieinnerenKüstengewässer(För-den, Bodden, Haffe). Konsequenterweise stelltdieBekämpfungderEutrophierungaucheinesderwesentlichstenElementedes„BalticSeaAc-tionPlans“derHELCOMdar(HELCOM[2007]).Auch die europäische Wasserrahmenrichtlinie(WRRL)fordertdieErreichungdes„gutenökolo-gischenZustands“bisspätestens2027.

Exzessive Einträge von Stickstoff- und Phos-phorverbindungen aus demEinzugsgebiet derOstsee sind die Hauptursache der Eutrophie-rung. 75% der Stickstoff- und 95% der Phos-phoreinträgegelangenüberdieFlüsseundausdirektenQuellen indieOstsee.ÜberdieAtmo-sphäre werden zusätzlich 25% der Stickstoff-verbindungenindieOstseeeingetragen.IndeninnerenKüstengewässerndominierendieNähr-stoffeinträgeüberdieFlüsseundausDirektein-leitungen.DieBeschreibungderNährstoffsituati-ongehörtseitderEtablierungeineseinheitlichenÜberwachungsprogramms der HELCOM Endeder 1970er Jahr zu den SchlüsselelementendesMessprogramms.DienationaleUmsetzungerfolgt durchdasBund/Länder-Messprogramm(BLMP).

Der vorliegende Indikatorbericht stellt die Ent-wicklung der Nährstoffeinträge aus dem deut-schenEinzugsgebietsowiedieVeränderungenderNährstoffverhältnisse indendeutschenKü-stengewässern und der angrenzenden Ostseeseit1986dar.

inputsfrompointsources.Nitrogeninput,mostlyfromdiffusesources,decreasedonlyby13%,halfofthedecreasebeingattributabletolowerrunoff.

• Thedistributionpatternofphosphateconcentrationsinwintershowsthatlevelsintheinnercoastalwatersareinthesameorderofmagnitudeasintheopensea.Bycontrast,nitrateconcentrationsare50–70timeshigherthanintheopenseaduetothefactthatdiffusesourcesprevailinthedrainageareaandthatnitratelevelsarecloselycoupledtorunoffinthein-nercoastalwaters,especiallyintheestuariesoftheriverOdraincludingHaffandPeenestrom,theriversWarnowandTrave.

• Thesereducedinputsarealsoreflectedinthede-clineoftotalphosphorusandnitrogenconcentra-tions,both in the innercoastalwatersand in theadjacentBalticSeawaters.Thestrongestdeclinewas recorded up to the mid-1990s, after whichconcentrationshavefluctuatedatarelativelysta-blelevel,oftenassociatedwithrunoff.

• Nevertheless, all areas still have to be consid-eredeutrophied,inaccordancewiththeHELCOMclassification (HELCOM [2009]).Water quality intheopenseaareas(westernBeltSea,KielBight,ArkonaBasin,Zingstoutercoast) isclassifiedasmoderate,whereaswatersclosertothecoastandinmore enclosed areas (Flensburg Fjord, south-ernKiel Bight, LübeckBight,Wismar Bight, andPomeranianBight)havetobeclassifiedas„bad“applyingtheWFDassessmentcriteria.Eutrophica-tionisparticularlyhighintheinnercoastalwaters(Schlei,LowerTrave,LowerWarnow,Darss-ZingstBodden Chain, Jasmund Bodden, Peenestrom,KleinesHaff).

• Theorientationvaluesforinnercoastalwatersareexceededseveraltimesandapparentlyhavebeenset too low, especially because of their missinggradientstowardtheopenBalticSea.Theyrequirescientificreview.

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Messprogramm

Im Rahmen des Monitorings von HELCOM, desBLMPundderWRRLwerden folgendeNährstoff-untersuchungendurchgeführt:

IOW:26Stationen,5malimJahr,Nitrit,Nitrat,Phos-phat und Silikat sowie an ausgewählten StationenAmmonium,GesamtphosphorundGesamtstickstoff.

LLUR:24Stationen,10mal imJahr,1Station,18-20malimJahr,Ammonium,Nitrit,Nitrat,Phosphat,Silikat,GesamtphosphorundGesamtstickstoff.

LUNG:38Stationen,10-12malimJahr,Ammonium,Nitrit, Nitrat, Phosphat, Silikat, GesamtphosphorundGesamtstickstoff.

Abb.1: NährstoffmessnetzindendeutschenKüstengewässernderOstseeundangrenzendenGebietenFig.1: NutrientsmonitoringnetworkintheGermancoastalwatersoftheBalticSeaandadjacentareas

Ergebnisse

1. Direkteinträge

Bereits in der erstenHälfte des vorigen Jahrhun-derts führten Direkteinträge, vorwiegend kommu-nalerNatur,imBereichdergrößerenKüstenstädteentlangderdeutschenOstseeküstezuEutrophie-rungseffekten indenvondenEinleitungenbetrof-fenen Küstengewässern. Die Abwasserbehand-lungsanlagenderStädteLübeck,Wismar,Rostock,StralsundundGreifswaldwurdendaherimRahmeneinerKonferenzzumSchutzderOstseeindieinsge-

samt162HotSpotsumfassendeListedesgemein-samenumfassendenUmweltaktionsprogrammsderOstseeanrainer aufgenommen (HELCOM [1993]).Als Letzte der genannten Anlagen im deutschenOstsee-Einzugsgebiet konnte dasZentralklärwerkderHansestadtLübeckimJahre2009vonderLi-stederHotSpotsgestrichenwerden,nachdemdieFiltrationsanlage fertig gestellt wurde. Auf diesermodernenAnlagewirdauchdasAbwasserderimSeptember2009stillgelegtenkleinerenKläranlageLübeck-Ochsenkopf gereinigt. Mittlerweile verfü-gen jetztdieKläranlagenallergrößerenStädte inSchleswig-HolsteinundMecklenburg-Vorpommern

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über eine weitergehende AbwasserbehandlungzurEliminierungderNährstoffe.DurchdenNeubaubzw.dieModernisierungdieserAnlagenwurdeinden letzten20-25JahreneinedeutlicheReduzie-rung der Nährstoffeinträge aus den PunktquellenimdeutschenOstsee-Einzugsgebieterreicht.

DerEintragvonGesamtphosphorausdenAbwas-serbehandlungsanlagen der Städte Flensburg,Schleswig, Kiel, Lübeck, Wismar, Rostock, Stral-sundundGreifswald (sieheAbb. 1) hat sich von522TonnenimJahre1990auf2TonnenimJahre2008 verringert. Das entspricht einem Rückgangum98% (Abb. 2 links).WährenddieseAnlagenin Schleswig-Holstein bereits Ende der 1980erJahremit einer dritten Reinigungsstufe zur Phos-phor-Elimination ausgerüstet wurden („Phosphor-

Sofortprogramm, Dringlichkeitsprogramm“ und„Kläranlagenausbauprogramm“), geschah diesim neuen Bundesland Mecklenburg-VorpommernerstnachderdeutschenWiedervereinigunginden1990erJahren.InMecklenburg-VorpommernsankAnfangder1990erJahrezudemderAbwasseran-falldeutlich.

Durch die Ausrüstung dieser Anlagen mit einerweiteren Reinigungsstufe zur Stickstoff-Eliminati-onkonntendieEinträgevonGesamtstickstoffvon5.226TonnenimJahr1990auf571TonnenimJahr2008reduziertwerden,waseinemRückgangvon89%entspricht (Abb.2 rechts).DabeisetztedieErweiterungder Kläranlagen inMecklenburg-Vor-pommernMitteder1990erJahreundinSchleswig-HolsteineinigeJahrespäterein.

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Abb.2: EntwicklungderPhosphor-undStickstoffeinträgeausDirekteinleiternanderdeutschenOstseeküsteFig.2: DevelopmentofphosphorusandnitrogeninputsfromdirectdischargersontheGermanBalticSeacoast

2. Flusseinträge

InAbb.3sinddieflussbürtigenEinträgevonGe-samtphosphor und –stickstoff in die deutschenKüstengewässerdargestellt.FürdiePhosphorver-bindungen ist ein deutlicher Rückgang Ende der1980er/Anfangder1990erJahrefestzustellen.Ver-gleichtman den Zeitraum 1986/90mit dem Zeit-raum 2004/08, hat der Phosphoreintrag um 61%abgenommen.DieFlusswasserzufuhrhatsich fürdie gleichen Vergleichsperioden nur um 6% ver-ringert. Hauptursache der verringerten FrachtensindReduktionen des Eintrags aus Punktquellen.Für die Stickstoffverbindungen ist diese Abnah-menichtingleicherWeisesichtbar.DerVergleichder 5-Jahresperiode 1986/90 mit dem Zeitraum2004/08erbringtnureineReduktiondesEintragsum13%,wovondieHälftederAbnahmedemgerin-gerenAbflussgeschehengeschuldet ist.VielmehrwirdeinesehrengeKopplungandasAbflussge-

schehen deutlich, da der überwiegende Teil derStickstoffeinträgediffusenQuellenentstammt.EineKorrelationsrechnungder 23WertepaareAbfluss/Gesamtstickstoff ergibt einen Korrelationskoeffizi-entenvon r=0,92.BetrachtetmanunterdiesemGesichtspunktdiePhosphorfrachten,zeigtsichabetwa1992,nachdemwesentlichePunktquellenmi-nimiert wurden, ebenfalls eine engere BeziehungzumAbflussgeschehen(n=17;r=0,76).

Die bedeutendsten Nährstoffeinträge im Ostsee-Einzugsgebiet der beiden Küstenländer erfolgenüberdiePeene,Warnow,TraveundSchwentine.

NebendenFlusswassereinträgenausdenOstsee-EinzugsgebietenvonSchleswig-HolsteinundMeck-lenburg-Vorpommernmüssenindenöstlichendeut-schenKüstengewässerndieEinträgeausderOderberücksichtigtwerden.DieOderistdermitAbstandgrößteFlussandersüdwestlichenOstseeküsteund

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ihre Nährstofffrachten sind die dominierende Ein-tragsquellefürStettinerHaff,PeenestromundGreifs-walderBodden(Bachor[2005])sowiediePommer-scheBucht.AngabenzudenNährstofffrachtenderOder findensichbeiWilGat andWitek [2004] undPastuszak and Witek [2009]. danachwerdenfürdieOderamPegelKrajnikDolnyfürdenZeitraum2003-2007 Gesamtphosphorfrachten um 4.200 Tonnen/JahrundGesamtstickstofffrachtenum50.000Ton-nen/Jahr angegeben. Für den gleichen Zeitraumbetrugdermittlere jährlicheflussbürtigeNährstoff-

eintrag aus dem Ostsee-Einzugsgebiet Mecklen-burg-Vorpommerns um 240 Tonnen Gesamtphos-phorundum9.500TonnenGesamtstickstoff.

WieeinVergleichderDirekteinträgemitdenfluss-bürtigen Einträgen zeigt, wird die Nährstoffbela-stung der deutschen Küstengewässer der Ost-see maßgeblich durch die flussbürtigen Einträgebestimmt. Direkteinträge, die vor 20 Jahren lokaldurchausbedeutendwaren,spielennurnocheinesehruntergeordneteRolle(sieheAbb.2).

Peene Warnow Trave Schwentine

Zeitraum TP TN TP TN TP TN TP TN

1976-1980 230 5170 101 1479 737 6484 125 699

1981-1985 304 5690 92 2244 592 5780 87 709

1986-1990 286 3171 93 1471 291 5124 47 525

1991-1995 112 2841 68 2057 140 6479 27 576

1996-2000 71 2318 49 1537 124 4503 21 430

2001-2005 55 2746 41 1587 139 4784 20 410

Tab:1: EntwicklungderNährstoffeinträge(t/a)derwichtigstendeutschenOstseezuflüsse

Tab.1: Developmentofnutrientinputs(t/a)frommajorGermanBalticSeatributaries

19861987198819891990199119921993199419951996199719981999200020012002200320042005200620072008

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Abfluss (M

io. m3/a)

Abb.3: FlussbürtigePhosphor-undStickstoffeinträgeindiedeutschenKüstengewässerderOstseesowiediejährlichenAbflussmengenfürdenZeitraum1986-2008

Fig.3: RiverinephosphorusandnitrogeninputstotheGermanBalticSeacoastalwatersandannualrunoffintheperiodfrom1986to2008

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3. Verteilungsmuster der Nährstoffe

Abb.4: Phosphat-undNitratverteilunginderOberflächenschichtderdeutschenOstseegewässerimWinter2007Fig.4: PhosphateandnitratedistributioninthesurfacelayeroftheGermanBalticSeainwinter2007

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DieräumlichenVerteilungsmusterderWinterwertedesJahres2007fürPhosphatundNitratinderof-fenenOstseeunddenküstennahenGewässernsindinAbb.4dargestellt.DieKonzentrationsverteilungin den inneren Küstengewässernwurde aus gra-phischenGründennichtindieDarstellungeinbezo-gen (AusnahmenWismar-Bucht undGreifswalderBodden)sondern ist inTab.2zusammengefasst.Während der deutliche Rückgang des Eintragesder Phosphorverbindungen aus Kläranlagen(Abb.2)undausdenFlüssen(Tab.1;Abb.3)so-wie teilweiseauchSorptions/Desorptions-Gleich-gewichtedesPhosphatsmitdemSedimentdazugeführthaben,dassdiePhosphatkonzentrationenin den inneren Küstengewässern in der gleichenGrößenordnungliegenwiediePhosphatwerteinderoffenenSee(Tab.2),ergebensichfürNitratdeut-licheUnterschiede.DieDominanzdiffuserQuellen

imEinzugsgebietunddieengeKopplungansAb-flussgeschehenverursachenindenWintermonatenindeninnerenKüstengewässern,insbesondereindenÄstuarenderOdermitHaff undPeenestromundderWarnow,Nitratkonzentrationen,dieteilwei-seumdas50-bis70-facheüberdenWertenderoffenenSeeliegen(Tab.2).Nitratwirdteilweiseindie offene See eingetragenwie dies amBeispielderWismarbuchtundderUnterwarnow(graphischdurch 2 Stützpunkte umgesetzt, die auf Mes-sungen in Heiligendamm basieren) zu erkennenistundauchhäufiginderPommerschenBuchtzubeobachtenist.AndererseitsfungierendieinnerenKüstengewässer auch als Puffersysteme, die dielandseitigenEinträgezurückhaltenundeinestarkeStickstoffbelastungderOstseeverringern,wieamBeispielderDarß-ZingsterBoddenkette(DZBK)zusehen(Tab.2).

Gewässer Nitrat (µM) Phosphat (µM)

FlensburgerInnenförde(Kupfermühlenbucht) 30,2 1,52FlensburgerInnenförde(Südl.Ochseninseln) 27,6 1,46KielerInnenförde 31,5 1,12Unterwarnow,HöheKabutzenhof 275,0 0,63Unterwarnow,HöheBramow 305,0 0,83Unterwarnow,HöheWarnowwerft 189,0 0,73Unterwarnow,MoleWarnemünde 82,5 0,55DZBK-BodstedterBodden 61,2 0,63DZBK-BartherBodden 65,7 0,45DZBK-Grabow 47,8 0,93DZBK-BartherFahrwasser,HöhePramort 14,7 0,48Peenestrom,HöhePeenemünde 93,0 0,71Peenestrom,HöheWolgast 111,0 0,94StettinerHaff,Zentralbereich 127,0 1,15StettinerHaff,MitteStaatsgrenze 118,0 1,96

Tab.2: Nitrat-undPhosphatkonzentrationeninausgewählteninnerenKüstengewässern(WRRL-TypenB1undB2)imWinter2007

Tab.2: Nitrateandphosphateconcentrationsinselectedinnercoastalwaters(WFDtypesB1andB2)inwinter2007

4. Nährstofftrends

FürTrenduntersuchungenwerdeninderRegeldieWinterwerte verwendet, da sich in diesem Zeit-raumeinGleichgewicht ausmikrobiellerMinerali-sation,geringerProduktivitätundtiefemvertikalenAustauscheinstellt (nehrinG andmatthäus [1991],nausch et al. [2008]). Für die zentraleOstsee istdabeieinstabilesWinterplateauaufhohemNiveau

charakteristisch.InderwestlichenOstseeistdiesePlateauphasehäufignichteindeutigzuidentifizie-ren,dadieFrühjahrsblüteschonsehrzeitigbegin-nenkann.SinddieMesswertehomogenüberdasJahrverteilt,könnenTrendberechnungenauchmitJahresmittelwerten durchgeführt werden. Für Ge-samtstickstoff(TN)undGesamtphosphor(TP)wer-denfürTrendbetrachtungengenerellJahresmittel-werteherangezogen.

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FürzweiBeispielregionenwerdendielangzeitlichenVeränderungendermittlerenTP-undTN-Konzen-trationen in Bezug zu den Eintragsreduzierungendargestelltunddiskutiert(Abb.5und6).

4.1.RegionUnterwarnow

DiedrastischeReduzierungderPhosphoreinträgeausder zentralenKläranlagederHansestadtRo-stock führte in der erstenHälfte der 1990er Jah-rezueinerebensodrastischenVerminderungderPhosphorkonzentrationen in der durch die Einlei-tungen unmittelbar betroffenen nördlichen Unter-warnow(Abb.5).AnderUnterwarnow-MessstelleUW4,diesichinrund7kmEntfernungvonderEin-leitungsstellederKläranlagebefindet,isteinRück-gang der mittleren Phosphorkonzentrationen von8-10µMTP (1988/89)auf1,5-2µMTP (ab1996)zukonstatieren.DerAnfangder1990erJahreein-setzendeRückgangwarzunächstaufdengesun-kenenAbwasseranfallunddieEinführungP-freierWaschmittel sowie in der Folgezeit auch auf ab-wassertechnische Maßnahmen in der Kläranlage(P-Simultanfällung)zurückzuführen.MitderFertig-stellungderneuenKläranlagemiteinerReinigungs-stufezurP-EliminierungsankendieKonzentrationenin der Unterwarnow nochmals. Die seitdem aufeinemPlateauvon1,5-2µMTPverharrendenKon-zentrationenwerdengegenwärtigimWesentlichendurchdiePhosphorfrachtenderWarnowbestimmt(oberirdischesEinzugsgebiet:3324km2).DieVer-ringerungderpunktuellenEinträgeausderKARo-stock hat sich auch in der vorgelagertenOstsee

ausgewirkt.AnderOstsee-MessstelleO5,diesichinrund14,5kmvonderEinleitstellederKläranlageRostockinderoffenenSeevorWarnemündebefin-det,istanalogzudenzeitlichenVeränderungeninderUnterwarnowzunächsteineebensodrastischeKonzentrationsabnahmewieindernördlichenUn-terwarnowfestzustellen,allerdingsaufeinemdeut-lichniedrigeremKonzentrationsniveau.Diemittle-renPhosphorkonzentrationensankenhiervon2,2µM TP (1988-1990) auf 0,5 µM TP (1995-1998).Danach istaber -andersals inderUnterwarnow- einWiederanstiegderPhosphorkonzentrationenzu verzeichnen, der nur im Jahre 2003 unterbro-chenwird.DiePhosphorkonzentrationenindiesemSeegebietwerdenoffensichtlichauchvonanderenFaktoren beeinflusst. Als eine mögliche P-Quellekommt die P-Freisetzung aus den Schlicksedi-mentenderMecklenburgerBuchtinFrage.Indie-serbiszu26mtiefenBuchthabensicherheblichePhosphormengenindenSedimentenakkumuliert,die bei anoxischen Verhältnissen am Gewässer-grundfreigesetztwerdenundnachAufhebungdersommerlichenSchichtung imHerbst /Winter infol-gedervertikalenDurchmischungzueinemAnstiegderKonzentrationenimOberflächenwasserführen.DieserProzesswirdauchinterneDüngunggenanntundtrittauchinderwestlichenOstsee(z.B.KielerAußenförde)auf.

FürGesamtstickstoffzeigtsichsowohlfürdieUn-terwarnow als auch für das vorgelagerte Seege-bieteinesehrähnlicheKonzentrationsentwicklung,die maßgeblich durch die landseitigen Einträgebestimmtwird(Abb5).WährenddieEinträgeaus

Abb.5 Phosphor-undStickstoffeintragdurchdieKläranlageRostock-BramowunddieWarnowsowiederVeränderungderGesamtphos-phor–undGesamtstickstoffkonzentrationen(Jahresmittelwerte)inderUnterwarnowundanderStationO5vorWarnemünde

Fig.5: Phosphorusandnitrogen inputs fromtheRostock-BramowsewagetreatmentplantandtheriverWarnowandchanges in totalphosphorusandnitrogenlevels(annualmeans)intheLowerWarnowandatthe05stationoffWarnemünde

198819891990199119921993199419951996199719981999200020012002200320042005200620072008

0

100

200

300

400

500

600

Phos

phor

eint

rag

(t/a)

0

2

4

6

8

10

12 Phosphorkonzentration Unterw

arnow (µM

)

0

0.5

1

1.5

2

2.5

Phosphorkonzentration O5 (µM

)

O5UnterwarnowWarnowKläranlage

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

Stic

ksto

ffein

trag

(t/a

)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

Stickstoffkonzentration U

nterwarnow

(µM)

0

10

20

30

40

50

60

Stickstoffkonzentration O5 (µM

)

O5UnterwarnowWarnowKläranlage

198819891990199119921993199419951996199719981999200020012002200320042005200620072008

Ostsee

9

Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

deraltenundneuenKläranlageRostockeinehoheKonstanz aufweisen, sind die WarnowfrachtendurcheinehohezwischenjährlicheVariabilitätge-kennzeichnet.InnassenJahren(1988,1994,2002,2007) werden hohe, in trockenen Jahren (1989,1996, 1997, 2003) niedrige Frachten gemessen.MitderInbetriebnahmederneuenKläranlagenimJahre 1996 sanken die Stickstoffkonzentrationenin der nördlichen Unterwarnow (UW4) von 110-200 µM (1988-1995) auf 40-100 µM (1996-2008).DiegroßeSpannweitederMittelwertespiegeltdiehoheVariabilitätderEinträgewider.InderOstseevorWarnemünde(O5)istebenfallseinKonzentrati-onsrückgangvon40-60µM(1988-1990)aufMittel-wertevon20-30µM(1997-2008)festzustellen.

4.2.RegionKielerFörde

InAbb.6werdenvergleichendeUntersuchungenfür den Bereich der Kieler Förde dargestellt. DiePhosphorfrachtderSchwentine(oberirdischesEin-zugsgebiet:714km2)beträgt1990mit35tnur7%derP-FrachtderWarnow.AllerdingsistderenEin-zugsgebietetwafünfmalgrößer.FürdenZeitraum1990-2008 ist ein leicht rückläufiger Trend zu er-kennen.DiemittlereFrachtdesGesamtzeitraumesbeträgt24 t jeJahrmiteinemMinimumvon8,4 t(2003, sehr trockenesJahr) undeinemMaximumvon36 t (2002,sehrnassesJahr).DiePhosphor-frachtderKläranlageKiel-Bülk lag1990nochbei23 t. Mit Fertigstellung der Phosphorelimination

erfolgte ab 1991 ein erheblicher Rückgang derP-Frachten.DerMittelwert fürdenZeitraum1991-2008liegtbei4,5tjeJahr,waseinerVerringerungderP-Frachtum80%entspricht.

DiemittlereStickstofffrachtderSchwentineliegtimZeitraumvon1990bis2008beird.490tproJahr.DasMinimumdiesesZeitraumsbeträgt206t(1996,trockenesJahr),dasMaximumbeträgt809t(1998,nassesJahr).DieN-FrachtenvariierenimgleichenMaßwiedieJahresabflusssummen.EinrückläufigerTrendderN-Frachten ist imGesamtzeitraumnichtzuerkennen.DiemittlereStickstofffrachtderKläran-lageKiel-BülklagimZeitraumvon1990bis2001bei1083 t. Mit Fertigstellung der Stickstoffeliminationerfolgteab2002einerheblicherRückgangderjähr-lichenN-Frachten.DerMittelwert imZeitraumvon2002bis2008liegtbei140tNproJahr.Diesent-sprichteinerN-Minderungvon87%(Abb.6).

Die Auswirkungen der dargestellten Frachtreduk-tionen auf die P- und N-Konzentrationen in derKieler Innen-undAußenfördesindebenfallsAbb.6 zu entnehmen. Bei einer Bewertung der DatenderZeitreihe1990bis2008istzuberücksichtigen,dassdieProbenahmehäufigkeitinderKielerInnen-undAußenfördeimZeitraumvon1990bis1996nurzwischen3bis6maljährlichlagunderstab1997inderInnenfördeauf6bis10malundinderAu-ßenförde sogar auf 16 bis 28mal erhöhtwerdenkonnte. Dadurch sind die Stationsdaten ab 1997aussagekräftiger.

1990199119921993199419951996199719981999200020012002200320042005

2006

20072008

0

10

20

30

40

50

60

Phos

phor

eint

rag

(t/a)

0

0.5

1

1.5

2

Phosphorkonzentration (µM)

Kieler AußenfördeKieler InnenfördeSchwentineKläranlage

0

500

1000

1500

2000

2500

Stic

ksto

ffein

trag

(t/a

)

0

10

20

30

40

Stickstoffkonzentration (µM)

Kieler AußenfördeKieler InnenfördeSchwentineKläranlage

1990199119921993199419951996199719981999200020012002200320042005

2006

20072008

Abb.6: Phosphor-undStickstoffeintragdurchdieKläranlageKiel-BülkunddieSchwentinesowiederVeränderungderGesamtphosphor–undGesamtstickstoffkonzentrationen(Jahresmittelwerte)inderKielerInnen-undAußenförde

Fig.6: PhosphorusandnitrogeninputsfromtheKiel-BülksewagetreatmentplantandriverSchwentineandchangesintotalphosphorusandnitrogenlevels(annualmeans)intheupperandlowerKielFjord

Ostsee

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Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

Die Phosphor-Jahresmittelwerte variieren in derKieler Innenförde im Zeitraum von 1990 bis 2008zwischen0,70und1,15µM,einabnehmenderTrendistinderDatenreihejedochnichtzuerkennen.EinegewisseKorrelationderP-KonzentrationenmitdenP-FrachtenderSchwentineistab1994erkennbar.DieKläranlageKiel-BülkbeeinflusstdieInnenfördewegen ihrerLage jedochnicht. InderKielerAu-ßenfördesinddieP-Konzentrationenseit1993stetsniedrigeralsinderInnenförde,dieJahresmittelwertevariierenzwischen0,53und1,47µM.Hier ist seit1997keinrückläufigerTrenderkennbar.

DieStickstoffkonzentrationenvariiereninderKielerInnenfördeimZeitraumvon1990bis2008zwischen19,0und35,5µM(Maximum2007),derTrend istdabeisogarleichtansteigend.InderKielerAußen-fördesinddieN-Konzentrationenniedriger,sievari-ierenzwischen16,4und25,5µM(Maximum1992),hier isteinrückläufigerTrendfürdenGesamtzeit-raumerkennbar.Seit1997liegtdieN-Konzentrati-onaberrelativkonstantbei18µM.DieerheblicheMinderungderN-FrachtenderKläranlageKiel-Bülkseit2002wirktsichsomitaufdieN-KonzentrationinderKielerAußenfördenichtaus.AucheinSchwen-tine-Einflussistdortnichtsichtbar.

Bewertung

Die BLMP-Arbeitsgruppe „Wasserrahmenrichtlinie(WRRL)“ hat im November 2006 das Fachpapier„EutrophierungindendeutschenKüstengewässernvonNord-undOstsee–HandlungsempfehlungenzurReduzierungderBelastungdurchEutrophierunggemäß WRRL, OSPAR und HELCOM im Kontext

einer Europäischen Wasserpolitik“ verabschiedet(Stand:Januar2007).DarinsindHintergrund-undOrientierungswerte für die NährstoffbewertungenindenÜbergangs-undKüstenwassertypengemäßWRRL angegeben. Die Orientierungswerte, diezur Diskussion und Bewertung der vorliegendenNährstoffuntersuchungenherangezogenwerden,wurden aus den Hintergrundwerten gemäß denVerfahrenvonOSPARundHELCOMabgeleitet,indemdiesemiteinemAufschlagvon50%versehenwurden(anon.[2007]).

1 Oligohaline innere Küstengewässer (WRRL-Typ B1)

OligohalineKüstengewässer kommen nur im vor-pommerschen Küstenabschnitt vor. In Tabelle 3sinddieMonitoringdatendieserGewässerausdemJahr2007denOrientierungswertenausdemo.g.Fachpapier(anon.[2007])gegenübergestellt.

Indenoligohalinen innerenKüstengewässernwer-dendieOrientierungswertetrotzder indenletztenJahren erreichten Eintragsreduzierungen (sieheKap.1)sehrdeutlichüberschritten.DieÜberschrei-tungenliegenbeimGesamt-Nzwischendem8-und12-fachenundbeimGesamt-Pzwischendem6-und13-fachen.DiegelöstenNährstoffkonzentrationenimwinterlichenOberflächenwasserübersteigendieOri-entierungswertebeimNitratumdas5-bis14-facheundbeimOrthophosphatbiszum7-fachen.MitAus-nahmedesPeenestromeshandeltessichumflacheGewässer mit mittleren Wassertiefen zwischen 2und4m,indenenintensiveWechselwirkungenzwi-schenWasserkörperundfeinkörnigen(schlickigen)Sedimentenstattfinden.

Ostseeregion TN (Jahr)

NO3 (Winter)

TP (Jahr)

PO4

(Winter)

BodstedterBodden 178 61 6,7 0,63KleinerJasmunderBodden 122 36 4,9 0,35Peenestrom(3Stationen) 126 112 5,2 1,24KleinesHaff(2Stationen) 122 113 6,2 1,35Orientierungswert (Salzgehalt 1,8-3,5 g/kg)

15 7,8 0,5 - 0,8 0,2 - 0,3

Tab.3: Nährstoffe inB1-GewässernanderdeutschenOstseeküste (Monitoringdaten2007) imVergleichzuOrientierungswertennachBLMP-Fachpapier(anon.[2007]),AngabeninµM

Table3:NutrientlevelsinB1watersalongtheGermanBalticSeacoast(2007monitoringdata)incomparisonwithorientationvaluesbasedonBLMPpaper(anon.[2007]),µM

Ostsee

11

Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

2 Mesohaline innere Küstengewässer (WRRL-Typ B2)

Ostseeregion TN(Jahr)

NO3 (Winter)

TP (Jahr)

PO4 (Winter)

Schlei(3Stationen) 121 205 2,7 1,1

Untertrave(2Stationen) 165 332 2,4 1,9

Unterwarnow(2Stationen) 102 232 2,6 0,7

Orientierungswert (Salzgehalt bis 7,5 g/kg) 20 7,8 0,9 0,39

FlensburgerFörde(2Stat.) 26 29 1,3 1,5

KielerFörde(1Station) 31 31 1,0 1,1

InnereWismarbucht(2St.) 32 32 1,4 0,9

BartherBodden 119 66 4,4 0,5

Grabow 92 46 3,9 0,9

RügenscheBodden(4Stationen) 45 12 1,7 0,4

GreifswalderBodden(3Stationen) 39 13 1,,8 0,5

Orientierungswert (Salzgehalt bis 18 g/kg) 12 4,3 0,52 0,2

Tab.4: Nährstoffe inB2-KüstengewässernanderdeutschenOstseeküste(Monitoringdaten2007) imVergleichzuOrientierungswertennachBLMP-Fachpapier(anon.[2007]),AngabeninµM

Table4: Nutrient levels inGermanB2BalticSeacoastalwaters(2007monitoringdata) incomparisonwithorientationvaluesbasedonBLMPpaper(anon.[2007]),µM

AuchindenmesohalineninnerenKüstengewässernwerdendieOrientierungswertemehroderwenigerdeutlichüberschritten. IndenMündungsgebieten(Ästuaren) von Trave und Warnow sowie in derSchlei trifftdiesbesonders fürNitratzu.ÜberdieZuflüsse kommtes indiesenGewässern imWin-

terzuerheblichenNitrateinträgen.BeimPhosphorsinddieÜberschreitungendeutlichweniger starkausgeprägtalsindenoligohalineninnerenKüsten-gewässern. Auffällig sind allerdings die erhöhtenGesamt-P-KonzentrationenimBartherBoddenundimGrabow.

Tab.5: Nährstoffe inB3-KüstengewässernanderdeutschenOstseeküste(Monitoringdaten2007) imVergleichzuOrientierungswertennachBLMP-Fachpapier(anon.[2007]),AngabeninµM

Table5: Nutrient levels inGermanB3BalticSeacoastalwaters(2007monitoringdata) incomparisonwithorientationvaluesbasedonBLMPpaper(anon.[2007]),µM

3 Mesohaline offene Küstengewässer (WRRL-Typ B3)

Ostseeregion TN (Jahr)

NO3 (Winter)

TP (Jahr)

PO4 (Winter)

S-HKüstengewässer(5Stationenzw.FlensburgerFördeundLübeckerBucht)

22 9,1 0,8 0,9

ÄußereWismarbucht 23 22 1,1 0,7

Orientierungswert (Salzgehalt 15 g/kg) 14 7,8 0,6 0,25

ProrerWiek(1Station) 20 3,9 1,4 0,65

Ostseesüdöstl.Rügen(1St.) 31 5,1 1,2 0,42

OstseevorUsedom(1St.) 59 10,2 2,0 0,44

Orientierungswert (Salzgehalt 6,5 – 15 g/kg) 14 - 18 7,8 0,6 - 0,9 0,25 - 0,4

Ostsee

12

Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

IndenmesohalinenoffenenKüstengewässernwer-dendieOrientierungswerte fürdieNährstoffenurnochgeringfügigüberschritten.FürNitratwerdendieseindenmeistenKüstenabschnitteneingehal-

ten (grün markiert). Im östlichen KüstenabschnittvorUsedommachtsichderEinflussderOderbe-merkbar.HierwerdenerhöhteGesamt-N-undGe-samt-P-Konzentrationengemessen.

4. Meso-polyhaline offene Küstengewässer (WRRL-Typ B4)

Ostseeregion TN(Jahr)

NO3 (Winter)

TP(Jahr)

PO4

(Winter)

FlensburgerAußenförde(2Stationen) 19 9,6 0,81 0,87

EckernförderBucht(1Station) 20 9,2 0,73 0,95

KielerAußenförde(1Station) 20 11 0,77 0,91

Orientierungswert(Salzgehalt 10,5 - 20 g/kg)

15 7,8 0,8 – 0,9 0,2 – 0,4

Tab.6: NährstoffeinB4-Küstengewässernanderschleswig-holsteinischenOstseeküste(Monitoringdaten2007)imVergleichzuOrientie-rungswertennachBLMP-Fachpapier(anon.[2007]),AngabeninµM

Table6:NutrientlevelsinB4coastalwatersontheSchleswig-HolsteinBalticcoast(2007monitoringdata)incomparisonwithorientationvaluesbasedonBLMPpaper(anon.[2007]),µM

Indenmeso-polyhalinenoffenenKüstengewässernderRegionenFlensburgerAußenförde,Eckernför-derBuchtundKielerAußenfördeüberschreitendieNitrat-undPhosphat-Winterkonzentrationendieje-weiligenOrientierungswertedeutlich(rotmarkiert).

FürGesamt-NistebenfallseineÜberschreitungumrd.30%festzustellen.FürGesamt-PwirdderOrien-tierungswertimWRRL-TypB4dagegenindeno.g.Regionenunterschritten(grünmarkiert).

Ostseeregion TN(Jahr)

NO3 (Winter)

TP(Jahr)

PO4

(Winter)

Südl.AusgangKleinerBelt 19 8,3 0,79 0,73

KielerBucht(StationN3) 20 8,5 0,67 0,78LübeckerBucht(StationO22,S-H-undM-VDaten) 22,3 7,1 0,92 0,6

MecklenburgerBucht(2Stationen) 22 7,8 1,14 0,52

OstseevorDarßerSchwelle 17 6,7 1,14 0,52

PommerscheBucht(1Station) 33 4,8 1,30 0,43

Orientierungswert (Salzgehalt 10,5 - 20 g/kg)

15 7,8 0,8 – 0,9 0,2 – 0,4

Arkonasee(2Stationen) 16,6 4,3 1,7 0,72

Orientierungswert (Salzgehalt 7 - 9 g/kg)

15 2,8 - 3,6 0,7 0,39 - 0,45

Tab.7: Nährstoffe imdeutschenKüstenmeerOstsee (Monitoringdaten2007) imVergleichzuOrientierungswerten fürArkonaseenachBLMP-Fachpapier(anon.[2007]),andereGebietewerdenwieWRRL-TypB4bewertet,AngabeninµM

Table7: NutrientlevelsintheGermanterritorialsea(2007monitoringdata)incomparisonwithorientationvaluesbasedonBLMPpaper(anon.[2007]);otherareasareassessedasWFDtypeB4;µM

5. Küstenmeer

Ostsee

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Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

GemäßWRRLsindimKüstenmeerOstseenurpri-oritäre Stoffe zu bewerten. Zur EinschätzungdesEutrophierungszustandesistjedochdieBewertungderNährstoffdatenanalogzudenAnforderungenfürdenWRRL-TypB4unbedingtnotwendig(Tab7).Gemäß HELCOM sind diese küstenfernen Regi-onenhinsichtlichderEutrophierunggleichwohlzubewerten(HELCOM[2009]).

DieMonitoringdaten2007zeigen,dassdasdeut-scheKüstenmeerOstseebezüglichGesamt-NundPhosphatdiejeweiligenOrientierungswertemäßigbis erheblich überschreitet. Die Nitrat-Winterkon-zentrationenwerdenmitAusnahmederwestlichenOstsee und der Arkonasee eingehalten. Für Ge-samt-PwerdendieOrientierungswerteinderwest-lichenOstseeeingehalten,währendindenübrigenRegioneneineÜberschreitungfestzustellenist.

6 Gesamtbewertung

DieumfangreichenMaßnahmendesKläranlagen-ausbaushabenzudeutlichenReduzierungenderNährstoffeinträge indiedeutschenOstseeküsten-gewässergeführt.

Trotzdem müssen alle deutschen Ostseegewäs-sernachwievoralseutrophiertbewertetwerden,wasinÜbereinstimmungmitdenHELCOM-Bewer-tungensteht(HELCOM[2009]).DabeiweisendieoffenenMeeresgebiete (Westliche Beltsee, KielerBucht,Arkonabecken,ZingsterAußenküste)einenmäßigen Gewässerzustand auf. Die küstennah-en undmehr abgeschlossenen Regionen (Flens-burger Förde, südliche Kieler Bucht, LübeckerBucht,WismarbuchtundPommernbucht)müssengemäß den WRRL-Bewertungskriterien dagegenals schlecht bewertet werden. Einen besondershohenEutrophierungsgradweisendieinnerenKü-stengewässer auf (Schlei, Untertrave, Unterwar-now,Darß-ZingsterBoddenkette,JasmunderBod-den,Peenestrom,KleinesHaff).

Es existiert ein starker Konzentrationsgradientzwischen innerenundäußerenKüstengewässern,derinflusswassergeprägtenRegionenbesondersstarkausfällt.

Es sind weitere Anstrengungen zur Reduzierungder Nährstoffeinträge in die Küstengewässer er-forderlich. Gemäß HELCOM-Ostseeaktionsplan(HELCOM[2007])betragendieReduktionszielefür

Deutschland5.620TonnenStickstoff/Jahrund240TonnenPhosphor/Jahr, diebis zumJahr 2021 zuerreichensind.

In Schleswig-Holstein wurden dazu regio-nal unterschiedliche Stickstoff- und Phosphor-Reduzierungsziele im Bewirtschaftungsplan fürdie Flussgebietseinheit Schlei/Trave festge-legt, die zwischen 15% in der Region Wagrien/Fehmarn/Neustädter Bucht und 20 – 25% inden übrigen Regionen (Flensburger Förde,Schlei, Eckernförder Bucht, Probstei) betragen.In Mecklenburg-Vorpommern wurden noch keinekonkretenReduzierungsziele festgelegt.ZuderenAbleitung werden gegenwärtig flussgebietsbezo-geneNährstoffbilanzenerstellt,damitmöglichstef-fektiveMaßnahmenzurReduzierungderEinträgeumgesetzt werden können.Die ehrgeizigen ZieledesBalticSeaActionPlansderHELCOMkönnennur erreichtwerden,wenndie diffusenNährstoff-einträge insbesondere von den landwirtschaft-lichenNutzflächendeutlichgesenktwerden.

AuchwenndieseZielstellungmöglicherweisenurmittelfristigerreichtwerdenkann,istnichtdamitzurechnen,dassdieinderkünftiggeltendenBundes-verordnungzumSchutzderOberflächengewässer(OgewV 2010, z.Z. Entwurf) in Anlage 6, Tabelle3.1festgelegtenOrientierungswertefürNährstoffeindeninnerenKüstengewässerneingehaltenwer-den.DieseOrientierungswerte,dieausdemFach-bericht der BLMP AG „Wasserrahmenrichtlinie“(Anon.[2007])indieOgewVübernommenwerden,erscheinenindenKüstengewässernalszuniedrigangesetzt,auchundbesonderswegen ihres feh-lendenGradientenbiszuroffenenOstsee,undbe-dürfeneinerwissenschaftlichenÜberarbeitung.

Ostsee

14

Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

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WielGat, m. and z. Witek, 2004: a dynamic boxmodelof theSzczecinLagoonnutrientcyclinganditsfirstapplicationtothecalculationofthenutrientbudget.In:scherneWski, G. and t. dolch (Eds.): The Oder Estuary – against the back-groundoftheEuropeanWaterFrameworkDirec-tive.Meereswiss Ber.,57,99-125.

http://www.io-warnemuende.de/tl_files/for-schung/meereswissenschaftliche-berichte/mebe57_2004-oder-estuary.pdf

Ostsee

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Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

Abkürzungen

AWZ ausschließlicheWirtschaftszoneBLMP Bund/Länder-MessprogrammDZBK Darß-ZingsterBoddenketteEUTROSYM InternationalesSymposiumüberdieEutrophierungundSanierungvon OberflächengewässernGIWA GlobalInternationalWaterAssessmentHELCOM HelsinkiCommissionKA KläranlageIOW Leibniz-InstitutfürOstseeforschungWarnemündeLLUR LandesamtfürLandwirtschaft,UmweltundländlicheRäume Schleswig-HolsteinLUNG LandesamtfürUmwelt,NaturschutzundGeologie Mecklenburg-VorpommernN StickstoffOgewV OberflächengewässerverordnungOSPAR Oslo-Paris-KommissionzumSchutzderMeeresumweltdesNordostatlantiksP PhosphorTP Gesamt-PhosphorTN Gesamt-StickstoffUNEP UnitedNationsEnvironmentProgrammeWFD WaterFrameworkDirective

Autoren dieses Berichts:

Dr.GüntherNauschLeibniz-InstitutfürOstseeforschungWarnemünde(IOW)Seestr.1518119WarnemündeE-Mail:[email protected]

ThorkildPetenati,Dr.JoachimVoßLandesamtfürLandwirtschaft,UmweltundländlicheRäumedesLandesSchleswig-Holstein(LLUR)HamburgerChaussee2524220Flintbek

Dr.AlexanderBachor,MariovonWeberLandesamtfürUmwelt,NaturschutzundGeologieMecklenburg-Vorpommern(LUNG)GoldbergerStr.1218273Güstrow

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Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2011 / 1

Impressum

HerausgegebenvomBundesamtfürSeeschifffahrtundHydrographie(BSH)SekretariatBund/Länder-MessprogrammfürdieMeeresumweltvonNord-undOstsee(BLMP)Bernhard-Nocht-Straße7820359Hamburg

www.blmp-online.de

Zuzitierenals:MeeresumweltAktuellNord-undOstsee,2011/1©BundesamtfürSeeschifffahrtundHydrographie(BSH)HamburgundRostock2011

EinGlossarzurReihefindetsichaufderobengenanntenWebseite.

AlleRechtevorbehalten.KeinTeildiesesWerkesdarfohneausdrücklicheschriftlicheGenehmigungdesBSHreproduziertoderunterVerwendungelektronischerSystemeverarbeitet,vervielfältigtoderverbreitetwerden.

ARGE BLMP Nord- und Ostsee

Aufder34.UmweltministerkonferenzNorddeutschlandam17.April1997sinddiezuständigenRessorts des Bundes und der Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, NiedersachsenundSchleswig-Holsteinübereingekommen, fürdieZusammenarbeitbeiderÜberwachungderMeeresumweltvonNord-undOstseeeineArbeitsgemeinschaftBund/Länder-MessprogrammfürdieMeeresumweltvonNord-undOstsee(ARGEBLMPNord-undOstsee)zubilden.

MitgliederderARGEBLMPsind:

-BundesministeriumfürErnährung,LandwirtschaftundVerbraucherschutz-BundesministeriumfürVerkehr,BauundStadtentwicklung-BundesministeriumfürUmwelt,NaturschutzundReaktorsicherheit-BundesministeriumfürBildungundForschung-BehördefürStadtentwicklungundUmweltderFreienundHansestadtHamburg-MinisteriumfürLandwirtschaft,UmweltundVerbraucherschutzMecklenburg-Vorpommern-NiedersächsischesMinisteriumfürUmweltundKlimaschutz-MinisteriumfürLandwirtschaft,UmweltundländlicheRäumedesLandesSchleswig-Holstein