otto hofstetter kundenmagazin nr. 1/15
DESCRIPTION
«Inform», das Kundenmagazin der Otto Hofstetter AG, erscheint zweimal im Jahr und wird als Huckepack zusammen mit dem bedeutendsten Magazin der PET-Branche in die ganze Welt verteilt. Es beleuchtet die Produkte und Dienstleistungen aus der Perspektive der Anwender. Qualität und Herkunft werden mit journalistischen Mitteln erlebbar gemacht. Eine Information, die für ein Investitionsgut, das von der Schweizer Herkunft lebt, marktentscheidend ist. www.otto-hofstetter.comTRANSCRIPT
INFORM
Das Kundenmagazin der Otto Hofstetter AG. Ausgabe 01-2015.
60 JAHRE JUNG.Das 60-Jahr-Jubiläum der Otto Hofstetter AG. 2
EINE PERFEKTE UMSETZUNG.Mit vollem Elan in die Zukunft: Pöppelmann GmbH & Co. KG in Lohne. 4
MARKTCHANCEN UND PRIORITÄTEN.Paul J. Hälg, CEO Dätwyler Gruppe, über Unternehmer Otto Hofstetter. 16
2 FORMALIT Y
INFORM
Das Kundenmagazin der Otto Hofstetter AG. Ausgabe 01-2015.
60 JAHRE JUNG.Das 60-Jahr-Jubiläum der Otto Hofstetter AG. 2
EINE PERFEKTE UMSETZUNG.Mit vollem Elan in die Zukunft: Pöppelmann GmbH & Co. KG in Lohne. 4
MARKTCHANCEN UND PRIORITÄTEN.Paul J. Hälg, CEO Dätwyler Gruppe, über Unternehmer Otto Hofstetter. 16
Impressum.
Inform. Ausgabe 1, 2015.
Magazin der Otto Hofstetter AG, Uznach, Schweiz.
Gesamtverantwortung: Stefan Zatti.
Agentur: BSSM Werbeagentur AG, Basel, Schweiz.
Bilder: Veit Mette, Mirco Rederlechner, Adolf Bereuter
und Hanspeter Schiess für Cukrowicz Nachbaur
Architekten, Shutterstock, PETplanet Insider.
Auflage: 6900 Exemplare.
Druck: Burger Druck, Waldkirch, Deutschland.
Erscheint jeweils im Frühjahr und im Herbst.
Titelseite.
Granulat-Nachschub mit einzigartigem
System: Eine Eigenentwicklung
der Pöppelmann GmbH & Co. KG.60 JAHRE JUNG.
3FORMALIT Y 3FORMALIT Y
Liebe Leserinnen und Leser
Diese Ausgabe unseres Kundenmagazins ist unserem 60-Jahr-Jubiläum ge-
widmet, das wir in diesem Jahr feiern. Mit Dankbarkeit und Respekt schauen
wir zurück auf das, was war; mit Neugier und Leidenschaft freuen wir uns auf
das, was kommt.
Am 1. April 1955 gründete mein Vater, Otto Hofstetter Senior, die Firma.
Zu Beginn verdiente er das Geld für die Umsetzung seiner Ideen mit Lohnarbeit.
Schon bald war die Qualität aus Uznach bekannt und der Betrieb konnte sich auf
den Werkzeugbau konzentrieren. Die Spezialisierung auf Dünnwandprodukte,
mehrheitlich für die Lebensmittelindustrie, ermöglichte in den 60er-Jahren erste
Exporte in Europa. 1977 sprach eine Firma aus den USA in Uznach vor. Sie
suchten einen Spezialisten, der bereit und fähig war, Werkzeuge für ein völlig
neuartiges Produkt zu bauen. Mein Vater scheute weder Risiko noch Entschei-
dungen, nahm den Auftrag an und konstruierte das erste PET-Werkzeug. Die
Otto Hofstetter AG bekam damit ein zweites Standbein und schaffte den inter-
nationalen Durchbruch.
1997 übergab mir mein Vater das Unternehmen. Mein erstes Ziel war und ist
bis heute Kontinuität. Werte wie Präzision, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und
Innovationsfreude werden wie in den Gründerjahren hochgehalten. Schlanke
Prozesse und kurze Entscheidungswege lassen uns weiterhin schnell auf die
Bedürfnisse im Markt reagieren. Und auch am Standort Schweiz halten wir fest.
Dieser garantiert uns gut ausgebildete Berufsleute und politische Stabilität.
Liebe Kundinnen und Kunden, liebe Geschäftspartner und Freunde: Herzlichen
Dank für das Vertrauen und die Treue in den vergangenen Jahren. Meine Mitar-
beitenden und ich freuen uns, noch lange Zeit mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
Otto Hofstetter Junior
Inhaber und CEO
«WERTE WIE PRÄZISION, L ANGLEBIGKEIT,
ZUVERL ÄSSIGKEIT UND INNOVATIONSFREUDE WERDEN
WIE IN DEN GRÜNDERJAHREN HOCHGEHALTEN.»Otto Hofstetter, CEO
EINE PERFEKTE UMSETZUNG.Die Pöppelmann GmbH & Co. KG in Lohne gehört zu den grössten Kunststoffverarbeitern in Deutschland. Im Werkzeugbau setzt das Unternehmen auf die Dienste der Otto Hofstetter AG. Bei einem Be-such im Werk 3 stellt Prokurist und Verkaufsleiter Engelbert Rechtien die Firmengruppe, die Philosophie und die Produktevielfalt vor.
4 BESTFORM
Engelbert Rechtien, Prokurist und Verkaufsleiter der Pöppelmann GmbH & Co. KG, kennt das Kunststoffgeschäft von der Pike auf.
Das Werk 3 in Lohne steht direkt an der Autobahn A1 zwischen
Bremen und Osnabrück. Es ist ein modernes, architektonisch
stilvolles Werk mit beeindruckenden Dimensionen der beste-
henden Produktions- und Lagerhalle und einer weiteren, im Bau
befindlichen Produktionshalle. Dass die Pöppelmann GmbH
& Co. KG auf Qualität und Offenheit setzt, wird wohl jedem
Besucher sofort klar. Was das Unternehmen mit 1900 Mitar-
beitern und mit Kunden in über 90 Ländern prägt, was seine
unterdessen 66-jährige Geschichte ausmacht und welche
Werte hochgehalten werden, hat «inform» in einem Gespräch
mit Engelbert Rechtien erfahren. Er ist nach dem Abschluss
des Gymnasiums bei Pöppelmann eingestiegen, hat hier eine
Lehre als Industriekaufmann und anschliessend als Werkzeug-
macher absolviert, hat nach der vertiefenden Aus bildung
zum Techniker den FAMAC-Bereich mit aufgebaut und
ist heute Prokurist und Verkaufsleiter des Geschäftsbereichs.
Herr Rechtien, bitte geben Sie uns zum Auftakt einen
Eindruck der Pöppelmann GmbH & Co. KG.
Im Hühnerstall der Eltern starteten die Brüder Josef und
Hubert Pöppelmann 1949 mit der Korkenfabrikation. Heute
beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 1900 Mitarbeiter,
bildet insgesamt über 180 junge Menschen in neun verschie-
denen Berufen aus und betreibt über 500 Spritzgiessma-
schinen und 20 Tiefziehanlagen. Das Familienunternehmen
Pöppelmann ist heute einer der führenden Hersteller in der
kunststoffverarbeitenden Industrie Deutschlands.
Das Produkteprogramm von Pöppelmann ist sehr breit.
Wie ist es strukturiert?
Das Produkteprogramm ist in vier Geschäftsbereiche unter-
teilt. Das KAPSTO-Normprogramm umfasst über 3000 Kunst-
stoff-Schutzelemente für die verschiedensten Anwendungsfäl-
le. Unter K-TECH entwickeln und produzieren wir hochpräzise
technische Kunststoff-Spritzgussteile insbesondere für die
Automobilindustrie. Der Geschäftsbereich Pöppelmann TEKU
bietet mit über 800 Produkten in mehr als 2000 Ausführungen
Pflanztöpfe und Anzuchtsysteme für den Erwerbsgartenbau.
Das jüngste Geschäftsfeld ist FAMAC. Unter diesem Label
produzieren wir seit 1997 Verpackungen und Funktionsteile
für Lebensmittel, Kosmetik, Medizin und Pharma. In diesem
Bereich zählen wir unter anderem auf die Werkzeuge von Otto
Hofstetter. 2010 haben wir das neue Werk 3 an der Pöppel-
mannstrasse bezogen.
Wofür steht das Akronym «FAMAC»?
FAMAC ist eine eingetragene Marke und steht für Food and
Medical and Cosmetics. Im Bereich Lebensmittel stellen wir
zum Beispiel dünnwandige Verpackungen, Süssstoffspen-
der, Haushaltsdosen und Verschlüsse her. Das Produktepro-
gramm Medizin respektive Pharma umfasst Funktionsteile für
Medizinaltechnik, Laborbedarf sowie Diagnostik. Cosmetics
stellt Pumpen- und Spendersysteme her.
Ihre Mitarbeiter werden gerne als «Pöppelmänner» und
«Pöppelfrauen» bezeichnet. Wie erreichen Sie dieses
Wir-Gefühl?
Das geht auf den Gründer Josef Pöppelmann und seine Ehe-
frau Gertrud zurück. Er hat viele Ideen eingebracht, war ein
Vollblut-Unternehmer und hat mit der richtigen Mannschaft
Pöppelmann aufgebaut. Seine Ehefrau war ihm von Anfang
an eine wichtige Stütze. Nach dem zu frühen Tod ihres Ehe-
gatten übernahm Gertrud Pöppelmann das operative Ge-
schäft. Die Zusammengehörigkeit aller war ihr ein wichtiges
Anliegen. Immer waren die Dankbarkeit und der Respekt der
Unter nehmerin für die Arbeit, die die Menschen in den Hal-
len der Firma leisteten spürbar. Diesen Menschen fühlte sie
sich verpflichtet. Diese Verpflichtung nahm sie bis zuletzt als
ehrenvollen Auftrag an, der unverändert in den Pöppelmän-
nern und Pöppelfrauen weiterbesteht.
Die Mitarbeiter bei Pöppelmann zeichnen sich durch eine
hohe Eigenverantwortung aus. Wie erreichen Sie das?
Ein wichtiger Grund ist sicherlich die Tatsache, dass
Pöppelmann ein Familienunternehmen ist. Die Wertschätzung
der Gesellschafterinnen gegenüber den Mitarbeitern ist sehr
ausgeprägt. Zudem setzt die Unternehmensführung auf flache
Hierarchien, was die Entscheidungswege kurz und effizient
gestaltet. Die Teamarbeit wird ebenfalls sehr gepflegt. Junge,
wachsende Abteilungen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern
schaffen in einem leistungsbereiten Umfeld ein Klima, auf das
wir stolz sind.
«WIR MACHEN KEINE KOMPROMISSE BEI DER QUALITÄT.»
Engelbert Rechtien
Neben Lebensmittelverpackungen bedient der Bereich FAMAC
auch Kunden in der Pharma- und Kosmetikbranche.
6 BESTFORM
Bei Pöppelmann sind über 180 junge Menschen in Aus-
bildung. Daraus schliesse ich auf ein hohes Mass an
sozialer Verantwortung. Welcher Philosophie folgen Sie?
Unser wichtigstes Kapital sind gut ausgebildete und hoch
motivierte Mitarbeiter. Das Engagement für die Berufsbil-
dung ist für uns deshalb eine wichtige Investition in unsere
Zukunft. Über 90 Prozent der jungen Fachkräfte bleiben nach
Abschluss der zwei- bis vierjährigen Ausbildung im Unter-
nehmen. Selbst nach einem Studium oder einem Wechsel
in eine andere Firma zieht es viele wieder zurück. Deshalb
können wir freie Fach- und Führungspositionen meist mit
eigenem Nachwuchs besetzen.
Sie haben drei Produktionsstandorte in Lohne sowie
jeweils einen in Frankreich und in den USA. Was wird
dort hergestellt?
Unser Kunststoffwerk in Rixheim konzentriert sich seit 1977
auf den französischen Markt. Die Niederlassung in den USA
produziert seit 2007 im eigenen Werk in Claremont Kunst-
stoff-Pflanztöpfe und Anzuchtsysteme sowie demnächst
auch technische Artikel aus dem Geschäftsfeld K-TECH für
den nordamerikanischen Markt.
Welche Unterschiede bestehen zwischen den Tätig-
keitsfeldern im Bereich FAMAC?
Bei den Lebensmittelverpackungen spielt das Kostenbewusst-
sein der Kunden eine grosse Rolle. Zudem ist das Geschäft
geprägt von kurzen Umsetzungszeiten sowie zunehmend
kürzeren Produktzyklen bei dennoch hohen Stückzahlen.
Die Investitionen in Maschinen, Werkzeuge und Automatisa-
tion sind deshalb sehr beachtlich. Der Medizintechnik- und
Pharma-Bereich erfordert einen allumfassenden Prüfaufwand
und eine lückenlose Dokumentation, so dass der Gesamt-
prozess zu jeder Zeit transparent ist. Da ganze Baugruppen
unter Reinraumbedingungen gespritzt und assembliert wer-
den, ist ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein absolut Pflicht.
Wodurch zeichnet sich die typische Pöppelmann-Qua-
lität aus?
Bei Pöppelmann hat jeder Kunde «seinen» Projektleiter und
damit einen festen Ansprechpartner. Da wir von der ersten
Idee bis zum fertigen Produkt alles aus einer Hand anbieten,
koordiniert der Projektleiter die Arbeit und die dazu notwendi-
gen Fachleute. Ein weiteres Merkmal ist unsere Flexibilität im
Umgang mit einer schwankenden Nachfrage. Eine Herausfor-
derung, speziell bei den Lebensmitteln. Durch die vorhandene
Lagerkapazität verfügen wir über ausreichende Mengen an
Rohmaterialien, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Fertigwaren.
Unsere Kunden profitieren von der so gewonnenen Flexibilität.
Sie verfügen über 75 000 Palettenstellplätze und sichern
dank Lagervorrat andauernde Lieferbarkeit des Stan-
dardprogramms zu. Von welchen Stückzahlen sprechen
wir?
Über alle vier Geschäftsfelder gesehen dürften etwa 10 000
Artikel permanent verfügbar sein. Circa 1000 Paletten
verlassen täglich unsere Produktion. Bei FAMAC liefern wir
Jahr für Jahr über 2,5 Milliarden Teile an unsere Kunden aus.
Seit 2006 arbeiten Sie mit der Otto Hofstetter AG zu-
sammen. Was hat Sie damals zu dieser Wahl bewogen?
Wir besuchten die Otto Hofstetter AG und erkannten das
Potenzial. Die Chemie stimmte und die Erfahrung konnte an-
hand von Beispielen überzeugend belegt werden. Die Infra-
struktur und die Einstellung der Werkzeugmacher passten. Ein
erstes Projekt sollte unseren Eindruck bestätigen und das tat
es. Die Werkzeuge für unsere Q-Eimer-Serie IML mit Klemm-
und Stülpdeckel IML in vier Grössen waren ein voller Erfolg.
In welchen Bereichen setzen Sie heute Werkzeuge der
OHAG ein?
Ausschliesslich für die spritzgegossenen Verpackungen aus
dem Geschäftsfeld FAMAC. Seit den ersten Werkzeugen sind
noch einige dazugekommen. Wir haben bereits 29 Werkzeuge
zusammen realisiert.
Worin liegen in Ihren Augen die Stärken der OHAG?
Die Otto Hofstetter AG verfolgt in Sachen Qualität die gleiche
Philosophie wie wir. Der Stahl wird bis zum letzten Hundertstel
bzw. wenn erforderlich Tausendstel bearbeitet. Weiter erachte
ich die Transparenz bezüglich der gesetzten Termine als sehr
ausgeprägt. Das stärkt das Vertrauen, welches für mich einen
wichtigen Baustein zum Erfolg darstellt. Qualitative und
«OHAG LIEFERT ZUM WERK ZEUG AUCH VIEL SERVICE.»
Engelbert Rechtien
Pöppelmann GmbH & Co. KG, Familienunternehmen
Gegründet 1949 von Josef und Hubert Pöppelmann
Circa 1900 Mitarbeiter weltweit, über 180 Auszubildende
Fünf Produktionsstandorte (Deutsch land, Frankreich, USA)
Produkte für die Automobil-, Lebensmit telverpackungs-, Kosmetik- und pharmazeutische Industrie sowie Maschinen-, Apparate- und Gartenbau
7BESTFORM 7
Hygiene, Präzision und Zuverlässigkeit prägen alle vier Geschäftsbereiche der Pöppelmann GmbH & Co. KG.
«KEINER IST SICH HIER ZU SCHADE,
VIEL ZU ARBEITEN.»Engelbert Rechtien
8 PREFORM8 BESTFORM
personelle Kontinuität – übrigens Eigenschaften, die bei
Pöppelmann ebenfalls sehr gefördert werden – zeichnen die
OHAG ebenfalls aus.
Inwiefern ist es für Sie als Familienunternehmen von Be-
deutung, dass die OHAG ebenfalls ein Familienbetrieb
ist?
Das Positive sind die kurzen Entscheidungswege bei uns und
bei der Otto Hofstetter AG. Weiter erachte ich es für uns als
grossen Vorteil, dass die erwirtschafteten Mittel wie bei uns
in den Betrieb reinvestiert werden. Die OHAG sichert sich
damit auch langfristig eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, auf
die Pöppelmann bauen kann.
Pöppelmann hält gemäss Dokumentationen die Techno-
logieführerschaft inne. Welchen Beitrag liefert die OHAG
zu dieser Position?
Die Otto Hofstetter AG unterstützt uns bereits bei der Artikel-
konstruktion und mögliche Optimierungen werden zusammen
erarbeitet. Während der Konstruktion und fortlaufend während
des Werkzeugbaus prüft die OHAG kritische Punkte, damit
Fehler vermieden werden können. Zudem findet ein aktiver
Wissenstransfer statt. So erhalten wir von ihnen nicht nur ein
Werkzeug. Wir profitieren zudem von den langjährigen Erfah-
rungen und Ideen des Teams aus Uznach.
Bei Pöppelmann spielt Innovation eine wichtige Rolle.
Wie entstehen diese Neuheiten?
Die Freude an Innovation ist ein Erbe unseres Gründers Josef
Pöppelmann. Er lebte nach dem Grundsatz: Jeden Tag
ein neues Produkt. Daran halten wir uns auch nach über
60 Jahren. Wir analysieren gesellschaftliche sowie techno-
logische Veränderungen und versuchen Kundenbedürfnisse
zu antizipieren. Die Entwicklung ist in zwei Schwerpunkte
unterteilt. «Neue Technologien» arbeitet beispielsweise mit
universitären Forschungsstellen zusammen, bewertet neue
Verfahren, Prozesse und Produktideen. «Design» fokussiert
auf Optik, Funktionalität, Haptik und so weiter.
Wann setzen Sie den eigenen Werkzeugbau ein und wann
zählen Sie auf die Unterstützung der OHAG?
Wir wollen mit unserem hauseigenen Werkzeugbau unsere
Unabhängigkeit beibehalten. Neben Umbauten und umfang-
reichen Instandsetzungen sind wir so in der Lage, eigene
Werkzeuge für alle Geschäftsfelder zu konstruieren und zu
bauen. Parallel arbeiten wir mit unseren externen Partnern –
auch der OHAG – zusammen. Insbesondere Folge-Werkzeuge
werden vergeben, um intern die Kapazitäten nicht komplett zu
binden. Der Werkzeugbau der Otto Hofstetter AG stimmt mit
unseren Anforderungen hinsichtlich Ausführung und Qualität
überein. Deshalb nutzen wir gerne die Fachkompetenz unse-
res langjährigen Partners.
Pöppelmann ist in den 66 Jahren ihres Bestehens stetig
gewachsen. Welches sind die grössten Herausforderun-
gen in den nächsten Jahren?
In unserem jungen Geschäftsfeld FAMAC wollen wir auch
weiter funktionale, ansprechende Artikel basierend auf den
Anforderungen unserer Kunden und des Marktes entwickeln.
Schnelle Entscheidungen werden noch stärker gefragt sein.
Wir sehen positiv und voller Elan in die Zukunft. 2010 haben
wir unser neues Werk bezogen. 2016 ist eine weitere Produk-
tionshalle bezugsbereit. Sie übertrifft alles, was Pöppelmann
bisher gebaut hat. Sie sehen: Auch nach 66 erfolgreichen
Jahren geben wir weiterhin richtig Gas.
Welchen Wunsch haben Sie an die OHAG für die weitere
Kooperation?
Die Otto Hofstetter AG ist sehr verlässlich und macht wie wir
keine Kompromisse beim Werkzeug. Es ist das Herzstück der
Produktion. Begrüssen würde ich eine stärkere Standardisie-
rung, welche die Flexibilität in der Produktion erhöhen würde.
Weiter gestaltet sich die Reproduzierbarkeit bei Instandset-
zungen zum Teil aufwendig und der Transport in die Schweiz
kostet wertvolle Zeit. Aber wie bereits erwähnt: Die Chemie
zwischen Pöppelmann und der Otto Hofstetter AG stimmt.
Herr Rechtien, besten Dank für das Gespräch und weiterhin
viel Erfolg.
«ZEIT, DIE AM ANFANG VERLOREN GEHT, WIRD NIE MEHR AUFGEHOLT.»
Engelbert Rechtien
Für Engelbert Rechtien stimmt die Chemie zwischen Pöppelmann
und der Otto Hofstetter AG.
«MEIN ZIEL IST EINE ABWECHSLUNGSREICHE, SPANNENDE ANSTELLUNG AL S ABTEILUNGSLEITER.
BERUFSMATUR UND STUDIUM AN DER HOCHSCHULE FÜHREN MICH DAHIN UND SCHAFFEN
DIE FINANZIELLEN VORAUSSE T ZUNG FÜR EIN EIGENES HAUS MIT EINEM STÜCK L AND.»
Jan Stocklin, angehender Konstrukteur
99NE X T GENERATION
10 PREFORM
1977 begann die Otto Hofstetter AG mit dem Werkzeugbau für PET-Preforms. Auftraggeberin war die Continental Can Company. Zwei namhafte amerikanische Getränkehersteller betrauten sie mit der Evaluation eines fähigen Werkzeugherstellers. Heute sind die Werkzeuge für PET-Preforms ein wichtiges Standbein in Uznach. Die technischen Spezifikationen der Preforms und der Maschinen haben sich gewaltig verändert.
EINE KLEINEPET-GESCHICHTE.
Das erste PET-Werkzeug der Otto Hofstetter
AG: 16 Kavitäten für PET-Preformen von 2-Liter-
Flaschen mit Baujahr 1977.
Wir schreiben das Jahr 1977. Sylvester Stallone wird für seine
Leistung in «Rocky» mit dem Oscar ausgezeichnet. Eine junge
britische Band namens «Dire Straits» wird zum ersten Mal
auf BBC gespielt und Muhammad Ali gewinnt gegen Earnie
Shavers im Madison Square Garden nach Punkten. Nicht
ganz so beachtet von der Öffentlichkeit besuchen Vertreter
der Continental Can Company einen Werkzeugbauer in
Uznach. Die amerikanische Firma ist Zulieferer von Coke und
Pepsi und hat den Auftrag, eine neue Verpackung für Getränke
zu entwickeln. Dazu sind sie auf einen Formenbauer ange-
wiesen, der ein Werkzeug für die Preforms in der geforderten
Qualität konstruieren und produzieren kann. Werkzeugbauer
aus den USA und Westeuropa sind im Rennen. Und obwohl
der Geschäftsinhaber kein Englisch spricht, entscheidet sich
die Continental Can Company für die Otto Hofstetter AG.
Erste Generation Preforms.
So viel zur Geschichte. Der Auftrag umfasste zwölf Werk zeuge
mit 16 Kavitäten, die exklusiv für die USA gebaut wurden. Sie
liefen auf Spritzgiessmaschinen des deutschen Herstellers
«Windsor» und erfüllten von Beginn an alle Anforderungen,
welche die Continental Can Company sowie Pepsi und Coke
stellten. Ein Grossteil der Werkzeuge war für die Produktion
von Preforms für 2-Liter-Flaschen ausgelegt. Die Wandstärke
der Preform betrug vier Millimeter, das
Gewicht 62 Gramm. Die Windsor
schaffte zwei Zyklen pro Minute.
Bodenständig nachrüsten.
Die Flaschen hatten damals einen run-
den Boden. Eine «Base Cup» gab dem
Gebinde das gewünschte Stehvermö-
gen. Dass das Werkzeug für den Boden
ebenfalls von der Otto Hofstetter AG ge-
baut wurde, ist selbstredend. Erst durch
die Erfindung des Petaloid-Bodens durch
die Continental Can Company wurde
die Base Cup einige Jahre später über-
flüssig.
Neue Performance bei Preforms.
38 Jahre sind seither vergangen.
Preforms für 2-Liter-Flaschen werden
heute von Werkzeugen mit 96 Kavi-
täten produziert, wiegen 45,5 Gramm
und haben eine Wandstärke von 3,6
Millimeter. Die Zykluszeiten liegen stan-
dardmässig bei 13 Sekunden.
11PREFORM
10,52 t1977 201524 H
30"-Zyklus
2880 Z YKLEN13"-Zyklus
6646 Z YKLEN
16fach
46 080 PREFORMS96fach
638 016 PREFORMS
96fach mit 62 Gramm
39,56 t ROHSTOFF96fach mit 45,5 Gramm
29,03 t ROHSTOFF
> Rohstoffeinsparung
bei 24-Stunden-
Betrieb mit einem
96fach-Werkzeug.
«MIT BERUFSMATUR UND WEITERBILDUNGEN MÖCHTE ICH IN EINEM NICHT ZU GROSSEN
UNTERNEHMEN E XPERTIN IN RECHNUNGSLEGUNG/CONTROLLING WERDEN. DIESE POSITION
ERMÖGLICHT MIR, VIEL VON DER WELT ZU SEHEN UND EIN GLÜCKLICHES, ERFÜLLTES LEBEN ZU FÜHREN.»
Corina Moser, angehende Kauffrau
12 NE X T GENERATION
13PL ATFORM
BLÜTEN AUS PET.
Das Vorarlberg Museum in Bregenz beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Zeugnissen aus Kunst und Kultur. Der Neubau, der 2013 fertiggestellt wurde, setzt zudem ein architektonisches Zei-chen. Bemerkenswert ist die Fassade mit knapp 17 000 Betonblüten. Als Matrizen dienten verschiedene Böden von PET-Flaschen.
Das architektonisch einzigartige Vorarlberg Museum gehört zu den Highlights im Stadtbild von Bregenz.
14 PL ATFORM
Das österreichische Bregenz bietet kunst- und kultur-
geschichtlich Interessierten eine beachtliche Attraktion:
das Vorarlberg Museum. 1857 gegründet, ist es seither ein
zentraler Ort, an dem Zeugnisse der Kunst und Kultur des
Bundeslandes gesammelt, bewahrt, erforscht und der Öf-
fentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seit der Eröffnung
des Neubaus im Juni 2013 zieht das Museum auch Liebha-
ber ausser gewöhnlicher Architektur an. Die ortsansässigen
Architekten Cukrowicz und Nachbaur entwarfen einen Bau,
der auch Leute aus der Kunststoffbranche begeistert.
Böden zu Blüten.
Das Relief zeigt sich als plastisch wirkende Fassade und be-
steht aus 16 656 einzelnen Betonblüten, die in einem flächen-
füllenden ornamentalen Streumuster über die Fassadenteile
des Neubaus verteilt wurden. Als Inspirationsquelle dienten
Fundstücke und Sammlungsteile aus dem reichen Fundus des
Landesmuseums, historische Behälter und Gefässe aus Ton
oder Glas. Als Matrizen für die blütenartigen Motive dienten
verschiedene Böden handelsüblicher PET-Flaschen.
Mustergültiges System.
Die dreizehn verschiedenen Flaschenbodenmotive bilden an
der Fassade ein zufälliges Streumuster und wirken in ihrer
Gesamtheit wie ein grosses Meer aus Betonblüten. Für die
präzise Positionierung der einzelnen Punkte wurde in Zusam-
menarbeit mit Urs B. Roth aus Zürich ein Punktegitter entwi-
ckelt. Diesem Punktesystem liegt eine quasichaotische Struk-
tur zugrunde, das heisst ein System mit Wieder holungen, ein
regelmässiges Muster aus Ellipsen, regulär affinen Fünfecken
und Quadraten.
Die richtige Mischung.
Die wichtigste Herausforderung war es, die Fassade fugen-
los zu gestalten. Die 17 Zentimeter dicke Betonscheibe mit
den Blüten wurde daher stehend vor Ort hergestellt. Um
das richtige Resultat zu erzielen, wurden im Vorfeld mehrere
Betonmischungen ausprobiert. Zum Einsatz kam schliesslich
selbstverdichtender Beton mit einer extrem hohen Viskosität
und einem maximierten Anteil an weißen Pigmenten, um der
Farbgebung des Gesamtkomplexes entsprechen zu können.
Von der Massenware zum Unikat.
Die Pläne für die Matrizen waren von Manfred Alois Mayr
und Zürcher Künstler und Mathematiker Urs Beat Roth so
angefertigt worden, dass pro Geschoss nur drei miteinan-
der kombinierbare Hauptmatrizen und die für Ecken und
Leibungen notwendigen Zusatzmatrizen ausreichten, um
die gesamte Fassade mit dem unregelmässigen Muster
zu gestalten. Die künstlerische Gestaltung der Fassade
verschränkt Vergangen heit und Gegenwart, Handwerk und
Massen produktion. Sie schlägt die Brücke von der Römer-
schale zur thermoplastischen Getränkeflasche unserer Tage,
aber auch von der Tonerde zum Substrat aus Betonguss.
An der Ornamentik spiegelt sich nicht zuletzt die kulturelle
Logik des Museums als Beziehungsfeld von Rarität und
Konsumartikel, Unikat und Massenware.
15PL ATFORM
Als Matrizen für die 16 656 Betonblüten an der Fassade dienten 13 verschiedene Böden von PET-Flaschen.
MARKTCHANCEN UND PRIORITÄTEN.
16 SWISSFORM
Gemäss Paul J. Hälg, CEO der Dätwyler Gruppe, zeichnet die Leidenschaft für eine Idee einen Unternehmer aus.
17SWISSFORM
Im letzten Herbst wurde Otto Hofstetter in der Schweiz zum «EY Entrepreneur of the Year» gewählt. Inform hat sich mit dem Jurymit glied und Laudator Paul J. Hälg über Unternehmertum, die globalen Herausforderungen und über Otto Hofstetter unter-halten. Paul J. Hälg ist seinerseits erfolgreicher Unternehmer. Er leitet die Dätwyler Gruppe, ein weltweit tätiges Schweizer Unter-nehmen mit über 4800 Mitarbeitenden.
17SWISSFORM
«Dank der herausragenden Qualität und Präzision seiner Pro-
dukte ist er inzwischen in seiner Nische weltweit führend.» Und
etwas weiter im Text: «Ganz Ingenieur, misst er seinen Erfolg
nicht nur in Franken und Rappen, sondern auch in Kavitäten
und Flaschen.» Diese Sätze stammen aus einer Laudatio, die
im Rahmen der Preisverleihung zum EY Entrepreneur of the
Year 2014 der Schweiz gehalten wurde. Adressiert waren die
lobenden Worte an Otto Hofstetter. Seine unternehmerische
Leistung überzeugte die Jury, die ihn dafür mit dem renommier-
ten Award auszeichnete. Der Verfasser der Würdigung weiss,
wovon er spricht.
Echtes Unternehmertum.
Paul J. Hälg ist CEO der Dätwyler Gruppe, eines international
ausgerichteten Nischenplayers wie die Otto Hofstetter AG. Mit
rund 4800 Mitarbeitenden und Geschäftstätigkeiten in mehre-
ren Nischen gleichzeitig ist Dätwyler jedoch deutlich grösser.
Unternehmer von Format zeichnen sich in Paul J. Hälgs Augen
durch ihre Leidenschaft für ihre Idee aus. «Ein echter Entre-
preneur steckt alle Energie in die Umsetzung seiner Pläne und
ordnet dieser Absicht alles andere unter. Darüber hinaus ist er
bereit, das damit verbundene Risiko zu übernehmen.» Bei Otto
Hofstetter sieht er diese Eigenschaft durch die Aussage «Wir
formen Welten für die ganze Welt» bestätigt.
Viele Talente und etwas Glück.
Um mit einem Unternehmen erfolgreich zu sein, braucht es
gemäss Paul J. Hälg neben dieser ausgeprägten Begeisterung
für die eigene Idee selbstverständlich ein marktfähiges Ange-
bot. Ganz entscheidend ist nach Ansicht des promovierten
Chemikers auch das fachliche Können. Er selbst hat sich diese
Grundvoraussetzung mit einem Studium an der Eidgenössi-
schen Technischen Hochschule in Zürich erarbeitet. Und zu
guter Letzt braucht es auch ein Quäntchen Glück.
Gründerspirit auf heute adaptiert.
Auf den Unterscheid zwischen seiner Funktion in der Dätwyler
Gruppe mit vierzig operativen Gesellschaften und der Rolle
von Otto Hofstetter in seinem Unternehmen angesprochen,
meint er: «Der Leiter einer Grossfirma muss indirekt und über
mehrere Hierarchiestufen führen können. Entsprechend sind
kommunikative Fähigkeiten sehr gefragt. In einer schlankeren
Organisation wie jener der Otto Hofstetter AG hat die Vorbild-
funktion des CEO einen sehr hohen Stellenwert.» Mit Blick auf
die 60-jährige Geschichte des Werkzeugbauers sieht Paul
J. Hälg ebenfalls unterschiedliche Führungseigenschaften.
«Otto Hofstetter Senior war ein Pionier, vorwärtsgetrieben von
den immer neuen Möglichkeiten der Technik und einem ausge-
prägten Schaffensdrang. Otto Junior hat diesen Spirit weiterge-
Seit 2004 ist er CEO der Dätwyler Gruppe, eines international aus-
gerichteten Multi-Nischenplayers. Das börsenkotierte Schweizer
Unternehmen ist als Zulieferer und Distributor technischer und
elektronischer Komponenten für Industrie, Pharma und Datacom
tätig. Mit über vierzig operativen Gesellschaften, Verkäufen in über
achtzig Ländern und rund 4800 Mitarbeitenden erwirtschaftet die
Gruppe einen Umsatz von rund 1300 Millionen Schweizer Franken.
Paul J. Hälg schloss ein Chemiestudium an der ETH Zürich mit dem
Doktortitel (Dr. sc. techn.) ab und ist unter anderem Jurymitglied
beim EY Entrepreneur of the Year (Schweiz).
ZUR PERSON DR. PAUL J. HÄLG
18 SWISSFORM
«EIN ECHTER ENTREPRENEUR STECKT
ALLE ENERGIE IN DIE UMSETZUNG SEINER
PLÄNE UND ORDNET DIESER ABSICHT ALLES
ANDERE UNTER. DARÜBER HINAUS IST ER
BEREIT, DAS DAMIT VERBUNDENE RISIKO ZU
ÜBERNEHMEN.»Paul J. Hälg
führt, das Unternehmen aber gleichzeitig noch zu einem global
präsenten Unternehmen gemacht und die dazu notwendige
Führungsstruktur und Firmenkultur geschaffen.»
Starkes Fundament erhalten.
In seiner Laudatio erwähnte Paul J. Hälg den Werdegang von
Otto Hofstetter: «Seine berufliche Laufbahn ist wie bei vielen
erfolgreichen Unternehmern breit abgestützt und verlief über
den zweiten Bildungsweg.» Das duale Bildungssystem ist sei-
ner Ansicht nach eine ausgesprochene Stärke der Schweiz.
Speziell Firmen in technisch anspruchsvollen Nischen müs-
sen sich in der Produktion auf gut ausgebildete Fachkräfte
abstützen können. «In diesem Sinn ist das Engagement von
Otto Hofstetter und die Investition seiner Firma in die beruf-
liche Ausbildung ein wichtiger Pfeiler in der Sicherung der
Unternehmenszukunft.»
Lokal verankert, global präsent.
Welche unternehmerischen Fähigkeiten Otto Hofstetter Junior
benötigt, um seine Schweizer Firma global weiter zu etablieren,
kann der CEO der Dätwyler Gruppe aus eigener Erfahrung
abschätzen. In über achtzig Ländern werden die Produkte des
traditionsreichen Schweizer Unternehmens genutzt. «Markt-
chancen erkennen und die richtigen Prioritäten setzen. Dazu
die adäquate Struktur aufbauen, um die sich bietenden
Möglichkeiten ausschöpfen zu können», nennt er als Voraus-
setzungen. Dazu empfiehlt er: «Am Hauptsitz nicht zu schlank,
aber auch nicht zu fett; in den Ländern vorzugsweise mit einer
Vertretung präsent sein.»
Zukunftsfähige Konstellation.
Der Fokus auf Innovation und die kontinuierliche Verbesserung
der Prozesse in Produktion und Administration sind für Paul
J. Hälg weitere Zutaten für den künftigen Erfolg der Otto
Hof stetter AG im globalen Markt. Die starke Schweizer Wäh-
rung wird der Aufgabe eine zusätzliche Dimension aufzwin-
gen und möglicherweise schwerwiegende Entscheidungen
fordern. «Die Otto Hofstetter AG besetzt weltweit eine Füh-
rungsposition in einer wachsenden Nische. Das Unternehmen
investiert überdurchschnittlich in Innovation und Produktion.
Kombiniert mit der Bescheidenheit und dem Traditionsbe-
wusstsein der Führungscrew bin ich sehr zuversichtlich, dass
das 1955 gegründete Unternehmen 2055 sein 100-jähriges
Bestehen feiern wird.»
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Links.
Paul J. Hälg hielt die Laudation für
Otto Hofstetter beim «EY Entrepreneur
of the Year» 2014.
Rechts.
Seine unternehmerische Leistung
überzeugte die Jury: Otto Hofstetter
feiert seine Wahl zum Schweizer
Unternehmer des Jahres.
«IN 25 JAHREN BIN ICH ABTEILUNGSLEITER IM SOF T-WARE-ENGINEERING EINER BEK ANNTEN FIRMA.
EIN HOCHSCHUL ABSCHLUSS AL S KONSTRUK TEUR/AUTOMATIKER BRINGT MICH AN DIESE POSITION
UND EBNE T DEN WEG, DAMIT ICH MÖGLICHST SELB-STÄNDIG AN EINER ERFOLGREICHEN BERUFS-
K ARRIERE ARBEITEN K ANN.»
Stefan Goffi, angehender Polymechaniker
20 NE X T GENERATION
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BESTÄNDIG ÜBER GENERATIONEN.Alexander Büchler verlegt das Magazin PETplanet Insider und kennt damit die Branche in allen Facetten. Auf seinen Reisen mit dem Editourmobil besuchen sein Team und er PET-Verarbeiter auf der ganzen Welt. Aus Anlass des 60-Jahr-Jubiläums der Otto Hofstetter AG zieht er eine kurze Bilanz über das Unternehmen.
Alexander Büchler ist Verleger des
«PETplanet Insider» und kennt die Mechanismen
und Bedürfnisse der PET-Branche.
Was kommt mir spontan in den Sinn, wenn wir über die
Schweiz reden? Schokolade selbstverständlich. Uhren viel-
leicht. Die Alpen sicher auch. Und die Otto Hofstetter AG. Wir
in der PET-Branche haben mit dem Unternehmen zweifellos
mehr gemeinsam als mit einer Tafel Schokolade. Deshalb
ist es überflüssig zu erwähnen, dass die Otto Hofstetter AG
für Präzision im Werkzeug- und Formenbau steht. Mehr als
10 Millionen Zyklen mit einem Spritzgusswerkzeug sind eher
Standard als Ausnahme bei dieser Firma. Wohlverstanden
10 Millionen Zyklen ohne umfangreichere Revisionen und
Reparaturen.
Bekannt und doch kein Thema.
Diese Tatsache erklärt auch, weshalb Preformher-
steller auf unseren Touren die Spritzgusswerkzeuge der
Otto Hofstetter AG kaum thematisieren. Die Werkzeuge
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«MEHR ALS 10 MILLIONEN ZYKLEN
MIT EINEM SPRITZGUSS-WERKZEUG SIND EHER
STANDARD ALS AUSNAHME BEI DIESER FIRMA.
10 MILLIONEN ZYKLEN OHNE UMFANG REICHERE
REVISIONEN UND REPARATUREN.»
Alexander Büchler
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Mit dem Editourmobil bereisen Alexander Büchler und seine Kollegen
die Welt und besuchen PET-Produzenten in ihren Unternehmen.
funktionieren einfach. Monat für Monat, Jahr für Jahr leisten
sie ihren Dienst bei der Produktion von Preformen für die
Getränkeindustrie und Verpackungen für Lebensmittel und
Kosmetika. Zuverlässig, präzis und deshalb unauffällig.
Gradlinig und konsequent.
Die Otto Hofstetter AG hat in den letzten Jahren erheblich
in Entwicklung und Produktion investiert. Damit dürfte das
Unternehmen einen der fortschrittlichsten Maschinenparks
betreiben, den es zurzeit auf dem Markt für Spritzgiesswerk-
zeuge gibt. Doch die Technologie ist immer nur so gut wie die
Menschen, die sie nutzen. Die Familie Hofstetter führt ihr Un-
ternehmen seit der Gründung im Jahr 1955. Dieses Merkmal
der Kontinuität, welche die Otto Hofstetter AG in vielen Berei-
chen auszeichnet, wirkt sich auch sehr stark auf die Mitarbei-
tenden aus. Angestellte, die noch keine zehn Jahre im Unter-
nehmen arbeiten, werden liebevoll als Youngsters bezeichnet.
Immer ausgereift.
Diese andauernde Beständigkeit ist eine typische Schweizer
Tugend. Sie prägt die Firma und widerspiegelt sich in ihren
Produkten. Bevor die Otto Hofstetter AG dem Markt eine
neue Technologie präsentiert, kommt sie auf den Prüfstand.
Techniker in Uznach prüfen sie auf Herz und Nieren. Dieser
langsame aber kontinuierliche Entwicklungsprozess eröffnet
manchmal den Mitbewerbern bei der Lancierung von neuen
Ideen einen kleinen zeitlichen Vorsprung im Markt. Die Lösung
der Otto Hofstetter AG erfolgt vielleicht etwas später, sie ist
jedoch garantiert ausgereift.
Loyalität steht ganz oben.
Die Beständigkeit zeigt sich auch in den langjährigen Partner-
schaften, welche die Otto Hofstetter AG mit Kunden und Lie-
feranten pflegt. Mit der Maschinenfabrik Netstal zum Beispiel,
erstreckt sich die Zusammenarbeit im PET-Bereich bereits
über mehr als 20 Jahre. Auch mit vielen weitern Maschinen-
bauern und Lieferanten von Peripherietechnologie unterhalten
die Leute in Uznach andauernde Kooperationen.
Persönlich engagiert.
Kontinuität zeigt sich auch in der Führung des Unternehmens.
Otto Hofstetter Junior hat das Unternehmen von seinem Vater
übernommen. Zusammen haben sie es geschafft, das Renom-
mee von der ersten zur zweiten Generation weiterzugeben:
eine erstaunliche Leistung und das Resultat kontinuierlicher
Arbeit. Die Führungscrew besteht aus Inhaber Otto Hofstetter,
Finanzchef Stanislaus Spörri und Verkaufsleiter Stefan Zatti.
Sie spielen sich seit vielen Jahren die Bälle zu. Schnell und
pragmatisch treffen sie die notwendigen Entscheidungen, was
die meist unter Zeitdruck stehenden Kunden sehr schätzen.
Ob in Deutschland, China, Moskau oder in den USA: Einer der
führenden Köpfe des Schweizer Formenbauers ist immer an
wichtigen Messen präsent oder bei Kunden vor Ort.
Auf weitere 60 Jahre.
Wir freuen uns, die Otto Hofstetter AG noch viele Male auf
ihren Messeständen und beim Kunden zu treffen und – damit
schliesst sich der Kreis – die angebotene Schweizer Schoko-
lade geniessen zu können. Ich wünsche Otto Hofstetter und
seinen Mitarbeitenden, dass sie weitere 60 Jahre die sprich-
wörtliche Schweizer Präzision und Tradition vertreten.
Alexander Büchler
Verleger PETplanet Insider
Since 1955 clients around the world count on the precision and reliability of our injection moulds for PET and PAC. Stick with it.60YEARS
BURNING FOR INNOVATION SINCE DAY ONE .