patienteninformation und pflege
DESCRIPTION
Patienteninformation und PflegeTRANSCRIPT
Patienteninformationvia World Wide WebEine neue Aufgabe für die Pflege?Ulrich [email protected]
• Heutige Situation
• Internet-basierte Patientenschulung eine Aufgabe der Pflege?
• Patient und Internet
• Internet-basierte Ansätze zur Patientenschulung /-unterstützung
Die heutige SituationPatientenschulung
• Wenig Zeit in der stationären Akutversorgung– Verkürzung der Liegedauer (DRGs)
– Weniger Zeit für Patientenschulung
• Wenig Zeit in der ambulanten Versorgung– Fehlende Finanzierungsgrundlage
• Zunehmender Mangel an Pflegefachkräften
Folge: Anleitung und Schulung der Patienten ist gefährdet
AnforderungenPatientenschulung
• Informationsbedarf des Patienten oder seines Angehörigen verändert sich im Laufe der Zeit– Brennan, 2001: Bypass
– Traute, 2001: Wachkoma
– Kopte, 2002: Schlaganfall
• Patientenschulung sollte bedarfsgerecht erfolgen
• Patientenschulung sollte „Just in time“ angeboten werden
Beispiel: Asthma bronchiale
• Prävalenz: 5%
• Morbidität nimmt zu– ca. 4000 Asthma-Tote jährlich
• Widerspruch zu Fortschritten in Diagnostik und Therapie
• Hauptursache:– Unzureichende Einbeziehung des Patienten
– Mangelnde Schulung außerhalb von Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen
Beispiel: Asthma bronchiale
• „Viele ärztliche Kollegen sind in dem festen Glauben, dass das Auslegen von Informationsbroschüren oder das Vorführen eines Dosieraerosols sowie die Verordnung eines Peak-flow-Meters eine ausreichende Schulungsmaßnahme zum Erreichen des Selbstmanagements wäre.“BDA-Manual Asthma:http://www.ifap-index.de/bda-manuale/asthma/patiententraining/
• Aber: Asthma-Schulung ist Bestandteil der Leitlinie 026/010 Asthma bronchialeArbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF
Patienten-schulung
Pflege Internet
Patienten-schulung
Pflege Internet
Ist das eine Aufgabe
der Pflege?
Pubmed-Recherche: Schlagworte„patient education[Mesh] and internet[tw]“
Patienten und Internet?
• 24,6 Millionen Internet-Nutzer (Mai 2001)
• 28,1 % der Haushalte (Mai 2001)
• Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung über 14 Jahren nutzt das Internet - beruflich oder privat. (2002)Bundesministerium für Wirtschaft
• 11. Faktenbericht 2007
Patienten und Internet?
15. WWW-Benutzer-Analyse W3B vom 7. Oktober bis 11. November 2002
99.364 befragte Internet-Nutzer (Mai 2001)
• 39,3 % Frauen 33,9 %
• 17,6 % sind > 50 Jahre 13,5 %
• 41,1 % besser gebildet (mit Abitur) 47,5 %
• 44,6% „Auf das Internet möchte ich in meinem täglichen Leben keinesfalls verzichten“
• 7% sind > 60 Jahre (2006)
Internet-basierte Ansätzezur Patientenschulung
• Informationsdienste
• Spezielle Endgeräte
• Online-Supportgruppen
Informationsdienste
• Qualität der Webseiten undurchschaubar– Signifikante Qualitätsmerkmale
(Fallis & Frické, 2002)• HONcode Logo
• Domain einer Organisation
• Copyright
• Linklisten auf qualitativ hochwertige Seiten– Fachgesellschaften
– Einrichtungen
InformationsdiensteLinklisten
• Elektronische Bibliotheken
– http://www.generalpediatrics.comDigitale pädiatrische Bibliothek
• 200 häufigsten Probleme bei Kindern
• Zielgruppe: Eltern/Patienten
– Projekt „NetWellness“University of Cincinatti Medical Centers
• Bibliotheken übernahmen führende Rolle bei der Informationssammlung
InformationsdiensteInteraktive Angebote nutzen mehr
• Randomisierte Studie zur Steigerung der körperlichen Aktivität von Diabetespatienten mit vorwiegend sitzender Tätigkeit
– Patienten mit zusätzlichem „online-Coach“ schnitten signifikant besser ab als Patienten mit nur Internet-Informationen(McKay, 2001)
InformationsdiensteInteraktive Angebote
• Registrierung erforderlich
– Persönliche klinische Daten
– Anonymität ist möglich
• Maßgeschneiderte Information
– Personenbezug
– Situations-/Zeitbezug
InformationsdiensteInteraktive Angebote
• Layman Education and Activation Form (LEAF)– Internet-basierte Krankenakte
– Bereits beim Erfassen der Daten werden dem Laien maßgeschneiderte Informationen angeboten
• Heart Profiler - American Heart Association– Personalisierte Analyse
• Therapieoptionen
• Empfehlungen für den nächsten Arztbesuch
– Problemorientierte Krankenakte
Spezielle Endgeräte
• Zugang zum Internet
• Einfache Bedienung
• „Rundum sorglos Lösung“
• Spezialfunktionen– Telemetrie
– Videokonferenz
Spezielle EndgeräteBypass-Patienten (Brennan et. al., 2001)
• Mittlere Liegedauer 7,8 TageEntlassung nach Hause
– Internet-fähige Fernseher
– Didaktisch aufgebautes Angebot
• Seiten eigenerstellt durch Pflegende
• Links zu bestehenden Seiten
– Seiten sind gemäß der Zeit nach Entlassung personalisiert
Spezielle EndgeräteAsthma bei Kindern
• Health Buddy– Webbrowser-basiert
– Pflegekraft übermittelt täglich 10 Wissensfragen zur Beantwortung durch die Kinder
– 4 Schaltflächen zur Beantwortung
– Sofortiges Feedback
– Asthma-Tagebuch
• Wirkung in random. kontroll. Studie nachgewiesen (Guendelman et. al., 2002)
Spezielle EndgeräteÄltere Diabetes-Patienten
• IDEA-Tel Projekt
– Videokonferenzfähigkeit
– Telemetrie: Blutzucker und Blutdruck
– Sichere Datenübertragung
– Web-basierte Lehrmaterialien
– Normale Telefonleitungen
• Ziel: Möglichst einfache Bedienung
Online-Supportgruppen
• Räumliche Dimension wird unbedeutend– Seltene Erkrankungen
• Cystitis fibrinosa (Johnson et. al.,2001)
– Bedrohliche Erkrankungen• Krebs (Balmer, 2002)
– Anonymität
– Teilnahme trotz Behinderung
– Keine Bindung an feste Termine• Asynchrone Kommunikation
Aber der persönliche Kontakt?
Studie von Turner et al., 2001
• Kein signifikanter Unterschied zwischen internet-basierten und sich treffenden Selbsthilfegruppen– Einschätzung der empfangenen Unterstützung
durch die Teilnehmer
– Tiefe der Beziehung zwischen den Teilnehmern
Gibt es einen Bedarf?Patientenunterstützende Systeme im häuslichen Umfeld
• Qualitative Studie unter Einbeziehung von Ärzten, Pflegekräften und Eltern von krebskranken Kindern (Tetzlaff, 1997)– Bedarf an interaktiven informierenden Systemen und
Supportgruppen
– Fragen und Befürchtungen gehen oft über verfügbares Lern-/Informationsmaterial hinaus
– Informationsnotwendigkeiten sind meist konkret und aufgabenbezogen
– Computer werden als mögliche Technologie akzeptiert.
Zusammenfassung
• Es gibt vielversprechende Ansätze für die Patientenausbildung das Internet zu nutzen:
– Informationsdienste
– Spezielle Endgeräte
– Online-Supportgruppen
Ausblick
• Pflege: Ideale Position für Patientenschulung
• Neue Aufgaben:
– InformationsbrokerAuffinden, Evaluieren, didaktisch Aufbereiten
– Erzeugung von didaktischen Informationen
– Moderieren von Internet-basierten Selbsthilfegruppen
Eine kleine Recherche zum Schluss ... (2009)
• Pflegepädagogik– Google: 39.000 Treffer
• Patientenpädagogik– Google: 6 Treffer
• Gesundheitspädagogik– Google: 14.900 Treffer
• Gesundheitspädagogik und Patient– Google: 692