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1 Physiologische Methoden in der Neurowissenschaft Praktikumsskript, 11.-15. März 2019, sowie 25.-29. März 2019, Institut für Pathophysiologie, Karlsburg Die Reihenfolge der Versuche im Skript entspricht nicht der chronologischen Reihenfolge. Der Zeitplan wird spätestens am 1. Praktikumstag ausgegeben. 1. Ableitung spannungsgesteuerter Na + -Ströme mittels „whole cell recording“ 1.1 Spannungsgesteuerte Na + -Kanäle Im menschlichen Genom gibt es 9 Gene, die für spannungsgesteuerte Na + -Kanalproteine, Na v 1.1 bis Na v 1.9. (Abb. 1) kodieren. Davon werden 7 im Nervensystem exprimiert, unter Anderem der Na v 1.2. Na-Kanäle sind für den schnellen Na + -Einstrom und den Aufstrich der Aktionspotenziale aller erregbaren Zellen notwendig. Spannungsgesteuerte Ionenkanäle lassen sind im homologen Gewebe (Nervenzellen) oder in Testzellen untersuchen. Letztere müssen vorher mit entsprechender Fremd-DNA „transfiziert“ werden. Testzellen vom Typ HEK-239 wurden mit der cDNA kodierend für den neuronalen Na + -Kanal der Ratte (Na v 1.2) transfiziert und über längere Zeit kultiviert. Der Kanal wird stabil exprimiert. Abb. 1: Membrandomänendiagramm des Na v 1.2 mit 4 Domänen der -Untereinheit sowie der 1 -Untereinheit. Die -Untereinheit besteht bei Mensch und Ratte aus 2005 Aminosäuren (228 kDa). Die S4-Segmente tragen positive Ladungen (Arginine), welche den Spannungssensor des Kanals ausmachen. Mutationen, die zu Aminosäure- Austauschen führen (rote Kreise) verursachen eine frühkindliche Form der Epilepsie mit

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Physiologische Methoden in der Neurowissenschaft Praktikumsskript, 11.-15. März 2019, sowie 25.-29. März 2019, Institut für Pathophysiologie, Karlsburg Die Reihenfolge der Versuche im Skript entspricht nicht der chronologischen Reihenfolge. Der Zeitplan wird spätestens am 1. Praktikumstag ausgegeben.

1. Ableitung spannungsgesteuerter Na+-Ströme mittels „whole cell recording“

1.1 Spannungsgesteuerte Na+-Kanäle

Im menschlichen Genom gibt es 9 Gene, die für spannungsgesteuerte Na+-Kanalproteine,

Nav1.1 bis Nav1.9. (Abb. 1) kodieren. Davon werden 7 im Nervensystem exprimiert, unter

Anderem der Nav1.2. Na-Kanäle sind für den schnellen Na+-Einstrom und den Aufstrich der

Aktionspotenziale aller erregbaren Zellen notwendig. Spannungsgesteuerte Ionenkanäle

lassen sind im homologen Gewebe (Nervenzellen) oder in Testzellen untersuchen. Letztere

müssen vorher mit entsprechender Fremd-DNA „transfiziert“ werden. Testzellen vom Typ

HEK-239 wurden mit der cDNA kodierend für den neuronalen Na+-Kanal der Ratte (Nav1.2)

transfiziert und über längere Zeit kultiviert. Der Kanal wird stabil exprimiert.

Abb. 1: Membrandomänendiagramm des Nav1.2 mit 4 Domänen der -Untereinheit sowie

der 1-Untereinheit. Die -Untereinheit besteht bei Mensch und Ratte aus 2005 Aminosäuren (228 kDa). Die S4-Segmente tragen positive Ladungen (Arginine), welche den Spannungssensor des Kanals ausmachen. Mutationen, die zu Aminosäure-Austauschen führen (rote Kreise) verursachen eine frühkindliche Form der Epilepsie mit

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Elektrode vorsichtig nähern

leichtes Ansaugen

cell-attached Modus

CsC

NaCl

kräftiges Ansaugen: whole-cell Modus möglich

Vorgabe der Spannung und Ableitung der Ströme

Fieber. Nach Berkovic et al., Ann Neurol, 55:550-557, 2004. R-Arginin, Q-Glutamin, L,- Leucin, V-Valin, I-Isoleucin, F-Phenylalanin.

Alternativ zu den transfizierten HEK-293 Zellen können Nervenzellen verwendet werden. Ihre

Isolierung und Kultivierung ist jedoch nicht einfach und auch die Ableitung von Ionenströmen

ist aufgrund der Zellmorphologie problematisch. Daher sucht man für verschiedene

Fragestellungen nach Modellsystemen. Ein geeignetes Modellsystem, um grundsätzliche

Eigenschaften von Neuronen zu analysieren, sind Neuroblastomzellen. Neuroblastomzellen

leiten sich von Tumorzellen ab und sind in Form von Zelllinien unbegrenzt in Kultur

vermehrbar. Einige Neuroblastomzellen lassen sich mittels Veränderungen des

Kulturmediums oder dem Zusatz von Chemikalien zur Differenzierung bringen. Sie entwickeln

sich dann innerhalb einiger Tage zu einem Neuronen-ähnlichen Phänotyp. Die in der Literatur

gut beschriebene Zelllinie „neuro-2a“ (LePage et al., Crit Rev Neurobiol. 17:27-50, 2005)

erfüllt die genannten Bedingungen und dient uns als alternatives Modell zu den HEK-Zellen.

1.2 Ableitung in der whole-cell Konfiguration

Na+-Ströme können mittels „whole cell recording“ von HEK-293 Zellen (und alternativ dazu

von Neuroblastomzellen (neuro-2a) abgeleitet werden. Dazu wird eine mit Elektrolytlösung

(interne Lösung) gefüllte Glaskapillare (Elektrode, Spitzendurchmesser, ca. 1 µm) in Kontakt

mit einer einzelnen HEK-Zelle gebracht und der Ganzzellmodus (whole cell) hergestellt.

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Abb. 2: Vorgehensweise zur Ableitung von Na+-Strömen. Die Glaskapillare (Elektrode) wird mit gepufferter CsCl-Lösung gefüllt (s.u. interne Lösung). Die Elektrode wird der Zelle genähert und der cell-attached Modus hergestellt. Durch einen kurzen, kräftigen Unterdruck gelingt es hin und wieder, die unter der Kapillare befindliche Membran zu durchbrechen, ohne die Verbindung von Zelle zu Kapillare zu beschädigen. In dieser Situation sollte ein Haltepotenzial von ca. - 80 mV eingestellt werden. Das Zellinnere füllt sich rasch mit CsCl. Durch Applikation von Spannungspulsen können nun Einströme durch Na+-Kanäle der Zellmembran gemessen werden. Sie betragen erfahrungsgemäß 2 bis maximal 10 nA. Gewisse Leckströme (roter Doppelpfeil) lassen sich bei den Messungen nicht vermeiden.

Mittels Testpulsen, in der Regel 10 ms-lange Rechteckpulse von 10 mV lassen sich die

verschiedenen in Abb. 2 dargestellten Konfigurationen kontrollieren.

Durch repetitive Spannungspulse (Rechteckpuls, 10 mV) kann man den Elektrodenwiderstand

der Patchpipette bestimmen. Er sollte im Bereich von 2-3 M (Megaohm) liegen.

Versuchen Sie, die Glaselektrode mittels Mikromanipulator an eine Zelle heranzuführen und

durch leichtes Ansaugen einen „Gigaseal“ herzustellen. In dieser Situation lassen sich die

Zellen meistens vom Schalenboden ablösen.

Stellen Sie durch einen kurzen abrupten Unterdruck die „whole cell“ Konfiguration her. In

dieser Situation lassen sich die Zellen ebenfalls meistens vom Schalenboden ablösen, ohne

die Konfiguration zu zerstören.

Wenden Sie die voreingestellten Spannungspulsprogramme an:

1. Variation des Testpotenzials (I/V – Kurve)

2. Variation des Präpotenzials (Inaktivierungskurve)

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1.3 Fragen

Wieso kommt es bei Erhöhung der Spannungspulse (Testpotenziale) im Bereich von -50 mV

bis -10 mV zunächst zur Vergrößerung der Stromamplitude und bei weiterer Erhöhung im

Bereich von -10 bis +50 mV zur Verminderung/Auslöschung der Ströme?

Wie lässt es sich erklären, dass mit steigendem Präpotenzial bei konstanten Testpulsen die

Stromamplitude immer weiter abnimmt? Worin liegt die biologische Bedeutung des Effekts?

1.4. Zusammensetzungen der verwendeten Lösungen

externe Lösung (in mM):

140 NaCl, 3,5 KCl, 1,0 CaCl2, 1,0 MgCl2, 5 HEPES-NaOH, pH 7.4.

interne Lösung (für Glaselektrode, in mM):

140 CsCl, 1,4 MgCl2, 10 EGTA, 10 HEPES-CsOH, pH 7.4.

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2. Kalziumtransienten in Neuroblastomzellen und/oder HEK 293 Zellen

2.1 Bradykinin-induzierte Kalziumtransienten in Neuroblastomzellen

Fura-2 ist ein Ca2+-sensitiver Fluoreszenzfarbstoff, der mit Ca2+-Ionen Chelatkomplexe bildet

und als Indikator für die intrazelluläre Kalziumkonzentration dient. Wenn Ca2+ an Fura-2

gebunden ist, lässt sich das Molekül mit einer Wellenlänge von 340 nm anregen.

Kalziumfreies Fura-2 hat hingegen eine optimale Anregungswellenlänge von 380 nm. Mit Hilfe

des Verhältnisses (Quotient, ratio) der Fluoreszenzsignale nach Anregung mit 340 bzw. 380

nm lassen sich Änderungen des intrazellulären Kalziumspiegels in einzelnen Zellen

detektieren (ratiometrische Messung).

Ein geeignetes Modellsystem, um grundlegende Eigenschaften von Neuronen zu analysieren,

sind Neuroblastomzellen. Neuroblastomzellen leiten sich von Tumorzellen ab und sind in Form

von Zelllinien unbegrenzt in Kultur vermehrbar. Einige Neuroblastomzellen lassen sich durch

Veränderungen des Kulturmediums oder dem Zusatz von Chemikalien zur Differenzierung

bringen. Sie entwickeln sich dann innerhalb einiger Tage zu einem Neuronen-ähnlichen

Phänotyp. Die in der Literatur gut beschriebene Maus-Neuroblastom-Zelllinie „neuro-2a“

(LePage et al., Crit Rev Neurobiol. 17:27-50, 2005) erfüllt die genannten Bedingungen und

dient uns als Modell, um einen rezeptorvermittelten Anstieg des intrazellulären Kalziums zu

detektieren. Neuro-2a Zellen exprimieren Bradykininrezeptoren. Das Neuropeptid Bradykinin

wird bei Entzündungsreaktionen freigesetzt, sensibilisiert nozizeptive Neurone und führt zur

Vasodilatation (Endothel-vermittelt). Bradykininrezeptoren sind auch im ZNS exprimiert.

Die schnelle Applikation von Bradykinin (BK) und die Bindung an BK-Rezeptoren hat einen

Anstieg der zytosolischen Kalziumkonzentration zur Folge. Die BK-Rezeptoren B1 und B2 (für

den genauen Signalweg siehe Lehrbücher der Physiologie und Neurowissenschaften, Bear, S.

452ff) sind G-Protein gekoppelte Rezeptoren.

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Abb. 3: Bradykinin-induzierter Kalziumtransient einer Neuroblastomzelle. Aufgetragen

ist der Quotient der Fluoreszenzintensität nach Anregung mit UV-Licht der Wellenlängen

340 und 380 nm. Zugabe von 1µM Bradykinin nach etwa 5 s.

Versuchsdurchführung:

- Die Zellen werden in Standard-Extrazellulärlösung (Zusammensetzung siehe unten)

mit 2 μM Fura-2/AM inkubiert (wichtig: Zellen müssen dunkel lagern)

- Nach 45 Minuten wird die Fura-2-haltige Extrazellulärlösung durch Extrazellulärlösung

ohne Fura-2 ersetzt.

- Die Zellen werden in der dafür vorgesehenen Badkammer auf das

Fluoreszenzmikroskop verbracht.

- Durch den Strahlengang des Mikroskops wird monochromatisches Licht (380 nm) auf

die Zelle eingestrahlt und das bei 505-530 nm emittierte Signal zuerst durch das Oku-

lar und danach auf dem Computerbildschirm bei 400-facher Vergrößerung betrachtet.

- 340 nm und 380 nm-Signale werden alternierend mit einer Frequenz von 4 Hz auf die

ausgesuchte Zelle, die sich unbedingt im Fokus befinden muss, appliziert und die

emittierten Signale werden mit Hilfe der zugehörigen Software aufgezeichnet.

- Über eine Glaskapillare, die an ein Luftdrucksystem angeschlossen ist, wird ca. 20

Sekunden nach Beginn der Messung die vorgesehene Testlösung an die Zelle

appliziert. Die Kapillaren werden von den Studenten selbst mit Hilfe eines

Kapillarenziehgerätes hergestellt.

- Zur Auswertung der Transienten, die ungefähr wie in Abb. 3 aussehen sollten, ist die

Zeit von Beginn bis zum Maximum der Antwort und die Abklingzeit wichtig; dafür

stehen Auswerteprogramme zur Verfügung.

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2.2 Kalziumanstieg durch Aktivierung des Transient Receptor Potential Kanals

TRPC6 in HEK-293 Zellen (alternativer Versuch zu 2.1. oder 2.2)

HEK-293 ist eine seit mehr als 30 Jahren kultivierte Zelllinie, die sich durch ihre leichte

Kultivier- und Transfizierbarkeit als nützliches Modell in der Forschung etabliert hat. Es stehen

herkömmliche HEK-Zellen und HEK-Zellen, die den canonischen Transient Receptor Potential

Kanal TRPC6, einen nicht-selektiven Kationenkanal mit einer hohen Leitfähigkeit für Kalzium,

stabil exprimieren, zur Verfügung. Der TRPC6-Kanal wird direkt durch Diacylglycerol (DAG)

aktiviert. Im Praktikumsversuch wird 1-Oleoyl-2-acetyl-sn-glycerol (OAG), ein DAG-Derivat

appliziert und die Antworten von TRPC6-transfizierten und nicht-transfizierten Zellen auf OAG-

Applikation sollen miteinander verglichen werden. Die Versuchsdurchführung geschieht wie in

2.1 beschrieben.

2.3. Zusammensetzungen der verwendeten Lösungen

(alle Konzentrationen in mMol/l)

Extrazellulärlösung:

Angaben in mM: 140 NaCl, 2,7 KCl, 1,5 CaCl2, 1 MgCl2, 6 Glukose: 6, 12 HEPES

Der pH-Wert wird mit NaOH auf 7,3 eingestellt

Endkonzentration Bradykinin: 1 μM

Endkonzentration OAG: 150 μM

Bradykinin und OAG werden in normaler Extrazellulärlösung gelöst und sind in Form von

höher konzentrierten Stammlösungen vorhanden.

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3. Methoden in der Zellkultur und Transfektion

Neben der Untersuchung frischer Organ- und Gewebeproben steht der modernen Molekular-

und Zellbiologie die Kultivierung von Säugetierzellen außerhalb eines Organismus zu

Verfügung, was eine deutliche Vereinfachung bei der Bearbeitung verschiedenster

Fragestellungen ermöglicht.

In der Zellkultivierung unterscheidet man hierbei zwischen primären und so genannten

permanenten Zelllinien. Während primäre Linien aus frischen Geweben gewonnen werden

und nur über eine begrenzte Passagierbarkeit (Lebensdauer) verfügen, sind permanente

Zelllinien immortalisiert (viral, chemisch oder physikalisch) und können nahezu unbegrenzt

vermehrt werden, ohne dass sie ihre grundlegenden Eigenschaften verlieren.

Im Rahmen der folgenden Versuche sollen grundlegende Methoden in der Zellkultur anhand

der permanenten Zelllinie HEK293 vermittelt werden.

Bei den seit den frühen 70iger Jahren existierenden HEK293 Zellen handelt es sich um eine

viral transformierte Zelllinie menschlicher embryonaler Nierenzellen (human embryonic

kidney), in die DNA-Sequenzen des humanen Adenovirus 5 übertragen wurden.

HEK293 Zellen zeigen eine Fibroblasten-ähnliche Morphologie und wachsen in Kulturgefäßen

zu einem einschichtigen Zellrasen (Monolayer) aus (Abb. 4). Aufgrund der Einfachheit, mit der

diese Zellen kultiviert und transfiziert werden können, sind HEK293 Zellen heute in der

Forschung und Entwicklung weit verbreitet.

Abb. 4: HEK-Zellkultur im

Phasenkontrast

HEK-293

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3.1: Versuch 1: Mikroskopische Untersuchung und Anzucht von HEK293 Zellen

Im ersten Versuch soll eine Kultur von HEK-293 Zellen unter dem Lichtmikroskop begutachtet

werden. Die Zellen sollen anschließend mittels Trypsinverdau vom Kulturgefäß gelöst und in

eine neue 6-well Kulturschale eingesät werden.

Achtung: Steriles Arbeiten unter einer Laminarbox – Desinfektionsmittel und Handschuhe

benutzen!

3.1.1. Umsetzen von Zellen mittels Trypsinverdau:

Mit einer serologischen 10 ml Pipette wird das Kulturmedium vollständig aus der

Flasche abgesaugt und verworfen.

Die Zellen vorsichtig mit ca. 2 ml PBS (phosphat buffered saline,pH 7.4) überschichten

und durch sanftes Schwenken der Kulturflasche waschen.

Die Waschlösung nun ebenfalls vollständig absaugen und die Zellen mit 4 ml Trypsin-

Lösung überschichten. Anschließend wird die Flasche bis zum vollständigen Ablösen

des Zellrasens bei RT inkubiert (ca. 5 min).

Die Zellsuspension wird hiernach mit 4 ml frischem Kulturmedium versetzt und durch

sanftes Auf- und Abpipettieren vorsichtig homogenisiert.

Anschließend werden 7 ml der Zellsuspension aus der Flasche entnommen und für

eine neue Aussaat in ein 15 ml Falcon-Röhrchen überführt. Die ausgedünnte Kultur in

der Flasche wird mit ca. 25 ml frischem Kulturmedium versetzt und nach sanftem

Mischen im Zellkulturbrutschrank weiter inkubiert.

3.1.2. Anlegen einer frischen 6-well Kulturschale:

Für die frische Aussaat einer 6-well Kulturschale werden ca. 1 ml der aus der

Kulturflasche entnommenen Zellsuspension (1.1) in einem neuen Falcon mit 15 ml

frischem Kulturmedium gemischt.

Anschließend werden die Zellen zu jeweils 2,5 ml / well in eine 6-well Schale gegeben

und die Platte durch sanftes Kreisen vorsichtig gemischt.

Die Kulturschale wird über Nacht im Zellkulturschrank inkubiert und die Zellen am

folgenden Tag mikroskopisch begutachtet.

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3.1.3. Benötigte Medien und Lösungen – Versuch 1:

PBS (phosphat buffered saline, pH 7.4):

140 mM NaCl

6,5 mM Na2HPO4

1,5 mM KH2PO4

2,7 mM KCl

Kulturmedium für Zellen:

225 ml DMEM (Dulbecco’s modified eagle medium)

25 ml fetales Kälberserum

Trypsinlösung

1 ml 10x Trypsin-EDTA Lösung (0,5%)

9 ml PBS (pH 7.4)

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3.2. Ver

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Achtung: Steriles Arbeiten unter einer Laminarbox – Desinfektionsmittel und Handschuhe

benutzen!

3.2.1 Vorbereitung der Zellen Kontrolle der HEK293 Zellen am Lichtmikroskop. Die Zellen sollten zu einem 60-80%

geschlossenen Zellrasen (subkonfluent) ausgewachsen sein.

Mit Hilfe einer serologischen Pipette wird das Kulturmedium vorsichtig abgesaugt und

verworfen.

Die Zellen nun zügig (um ein Austrocknen zu vermeiden) mit 1 ml frischem

Erhaltungsmedium überschichten und durch sanftes Schwenken der Kulturplatte

waschen.

Die Waschlösung anschließend wieder entfernen und die Zellen mit jeweils 2 ml / well

frischem Erhaltungsmedium überschichten.

Bis zum Aufbringen des Transfektionsgemisch werden die Zellen weiter im

Zellkulturbrutschrank inkubiert.

3.2.2 Herstellung des Transfektionsgemisches Als Transfektionsmittel wird Polyethylenimin (PEI) eingesetzt, welches in wässriger Lösung als

Polykation vorliegt und in der Lage ist, DNA zu komplexieren. Die zu transfizierende Plasmid-

DNA und PEI sollen hierbei im Verhältnis 1:2 verwendet werden.

Für die beiden Plasmid-Lösungen werden 2 µg pEGFP-N1 bzw. pcDNA-TRPV4-YFP in

100 µl serumfreiem Medium in 1,5 ml Eppendorfgefäßen gemischt und 5 min bei

Raumtemperatur inkubiert.

Parallel werden vom Transfektionsmittel PEI jeweils 4 µg (Verhältnis DNA:PEI = 1:2) in

100 µl serumfreiem Medium in 1,5 ml Eppendorfgefäßen gemischt und gleichfalls 5

min bei Raumtemperatur inkubiert.

Für die Komplexbildung werden nun die beiden DNA-Lösungen mit jeweils 100 µl PEI-

Lösung versetzt. Die Reaktionen werden vorsichtig gemischt und für weitere 20 min bei

Raumtemperatur inkubiert.

Anschließend werden die Transfektionsgemische vorsichtig über je ein gesamtes well

verteilt aufgetropft und die Kulturplatte durch sanftes Kreisen gemischt.

Die Zellen werden über Nacht im Brutschrank inkubiert. Die Transfektionseffizienz soll

am folgenden Tag am Fluoreszenzmikroskop überprüft und die Expression der beiden

Zielproteine diskutiert werden.

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In diesem Versuch sollen  in vier verschiedenen Mausstämmen die Gene  für Dystrophin und 

den Kationenkanal TRPV4 (transient receptor potential) analysiert werden.  

 

Mausstämme:  C57BL/6J    Wildtyp 

  C57BL/6J‐TRPV4‐/‐  TRPV4 knock out Mutante 

  C57BL/6J‐MDX5Cv  Dystrophin knock out Mutante 

  C57BL/6J‐MDX5Cv‐TRPV4‐/‐  Dystrophin/TRPV4 knock out Mutante 

 

Gen‐spezifische Nachweismethoden: 

 

Entsprechend der Art der Veränderung in den beiden zu analysierenden Genen, kommen hier 

zwei unterschiedliche Methoden der Genotypisierung zur Anwendung: 

 

TRPV4‐Lokus: (amplified fragment length polymorphism) 

Der  TRPV4  knock  out wurde  durch  die Deletion  des  Exon  12  im  TRPV4‐Gen  generiert.  Zur 

Amplifikation von PCR‐Fragmenten, die den Mutationsort einschließen, werden ein upstream 

der Mutation  bindender  Forward‐Primer  zusammen mit  einem  in  der  Deletion  bindenden 

Revers‐Primer  (spezifisch  für  den  Wildtyp)  eingesetzt.  Darüber  hinaus  wird  ein  zweiter, 

downstream der Deletion bindender Revers‐Primer (spezifisch für den knock out) verwendet. 

Das Resultat sind Genotyp‐spezifische Fragmentlängen der PCR‐Produkte.  

 

Dystrophin‐Lokus:   (amplified restrictions fragment length polymorphism) 

Der Dystrophin knock out in MDX5Cv (MDX – muscular dystrophy X) Maus‐Mutante wird durch 

eine Punktmutation  (A/T)  im Exon 10 des Dystrophin‐Gens verursacht, die auf mRNA‐Ebene 

zur  Generation  eines  Stopcodons  führt.  Außerdem  entsteht  durch  diese  Basensubstitution 

eine  neue  Erkennungssequenz  für  die  Restriktionsendonuklease  HphI.  Den  Mutationsort 

umfassende  PCR‐Produkte  von  knock  out  Tieren  werden  somit  durch  das  Enzym  HphI 

gespalten, während Wildtyp‐Sequenzen intakt bleiben. 

 

Für  den  folgenden  Versuch  erhält  jede  Gruppe  vier  Biopsien  (verblindet)  und  soll mittels 

standardisierter Protokolle die Genotypen der einzelnen Proben bestimmen. Hierzu  soll aus 

den Biopsien die genomische DNA (gDNA) gewonnen und aus allen Proben mittels             Taq‐

Polymerase  PCR  mit  für  die  beiden  beschrieben  Mutationen  spezifischen  Primern  PCR‐

Produkte generiert werden.  

Die  Größen  der  TRPV4‐PCR‐Produkte  sollen  anschließend  mittels  horizontaler 

Agarosegelelektrophorese analysiert werden. 

Die PCR‐Produkte des Dystrophin‐Gens sollen zunächst mit dem Enzym HphI verdaut und die 

Restriktionsmuster anschließend in einem Agarosegel bewertet werden. 

 

Als  Referenz  werden  genomische  DNA‐Präparationen  von  Wildtyp  (BL/6J)  und  knock  out 

Mutanten (MDX5CV und TRPV4‐KO) zur Verfügung gestellt. 

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Tag 1:  

4.1. Aufarbeitung der Biopsien zur Gewinnung der genomischen DNA 

Jeder Gruppe werden vier Biopsien (Schwanzspitzen) von Mäusen zur Verfügung gestellt. Die 

Aufarbeitung der Proben erfolgt mittels eines kommerziellen Kits der Firma AnalytikJena nach 

Vorgabe des Herstellers. 

Um  eine  Kontamination  der  Proben  zu  vermeiden  müssen  Handschuhe  getragen  und 

Einmalplastik‐Materialien verwendet werden! 

 

Die Eppendorfgefäße mit  je einer Biopsie mit wasserfestem Stift beschriften und mit 

Tesafilm umkleben. 

Zu  jeder  Probe werden  nun  400  µl  Lysispuffer  und  40  µl  des  Enzyms  Proteinase  K 

gegeben.  Die  Reaktionsgefäße  fest  verschließen  und  auf  einem  Tischvortex  kurz 

mischen. 

Anschließend  werden  die  Gefäße  aller  Gruppen  in  einen  Wasserbadschwimmer 

(Schaumstoff) eingesteckt und die Proben über Nacht  im Wasserbad bei 56  °C unter 

Schütteln aufgeschlossen.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tag 2:  

4.2. Gewinnung der genomischen DNA 

 

Das  zelluläre Gewebe  (jedoch  nicht  die Haare)  der  am  Vortag  eingelegten  Biopsien 

sollte sich über Nacht vollständig aufgelöst haben.  

Die Reaktionsgefäße aus dem Wasserbad entnehmen und kurz abtrocken lassen.  

Zur Sedimentation der Haare die Proben 1 min bei 10.000 x g zentrifugieren und den 

wässrigen  Überstand  möglichst  vollständig  (aber  ohne  Haare)  in  ein  neues 

Eppendorfgefäß überführen. 

Zu  jeder  Proben  werden  nun  400  µl  Bindungspuffer  (Achtung  –  zähflüssig) 

hinzugegeben und die Proben bis zur vollständigen Durchmischung ca. 15 sec auf dem 

Tischvortex gemixt. 

Die gesamte Reaktion  (ca. 900 µl)  in eine Säule mit Auffanggefäß pipettieren und  in 

einer Tischzentrifuge 2 min bei 12.000 x g zentrifugieren. 

Der  Durchfluss  samt  Auffanggefäß  wird  verworfen  und  die  Säule  in  ein  neues 

Auffanggefäß gestellt. Auf die Säule 500 µl Waschpuffer 1 pipettieren und die Proben 

erneut für 1 min bei 10.000 x g zentrifugieren 

Den Durchfluss samt Auffanggefäß verwerfen und die Säule in ein neues Auffanggefäß 

stellen. Auf die Säule 750 µl Waschpuffer 2 geben und die Proben erneut für 1 min bei 

10.000 x g zentrifugieren. 

Den  Durchfluss  samt  Auffanggefäß  wieder  verwerfen  und  die  Säule  in  ein  neues 

Auffanggefäß  stellen.  Die  Proben  werden  zum  Entfernen  von  Restalkohol  leer  für          

2 min bei 12.000 x g zentrifugiert.  

Das  Auffanggefäß  verwerfen  und  die  Säule  in  ein  neues  beschriftetes  1,5  ml 

Eppendorfgefäß  stellen.  Zur  Elution  der  DNA  50  µl  Elutionspuffer  mittig  auf  die 

Säulenmatrix  geben  –  die Matrix  dabei  aber  nicht  berühren.  Die  Proben  zunächst          

3 min bei RT stehen lassen und anschließend 1 min bei 8000 x g zentrifugieren. 

Nun erneut 25 µl Elutionspuffer mittig auf die Säulenmatrix geben und die Probe noch 

einmal  2 min bei  10.000  x  g  zentrifugieren. Die  Säule  kann  anschließend  verworfen 

werden  und  von  der  gewonnen  DNA‐Lösung  eine  Konzentrationsbestimmung 

durchgeführt werden. 

 

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4.3. Photometrische Bestimmung der DNA‐Konzentration 

Die  frisch gewonnene genomische DNA vorsichtig mischen. Die Messung der Proben 

erfolgt mit einem 5 µl Aliquot in einer 1 : 50 Verdünnung (5 µl DNA + 45 µl Wasser). 

Für  jede  zu messende  Probe werden  in  einem  neuen  1,5 ml  Eppendorfgefäß  45  µl 

steriles Aqua dest (A. dest) vorgelegt. Für den späteren Blank (Leerwert) werden in ein 

weiteres Reaktionsgefäß 50 µl A. dest pipettiert. 

Von jeder Proben werden nun 5 µl in die vorbereiteten Messgefäße pipettiert (sauber 

in die Lösung pipettieren).  

Die Proben sanft mischen und in der Tischzentrifuge kurz anzentrifugieren. 

Die gesamten 50 µl der Messverdünnung, sowie den Leerwert  luftblasenfrei auf den 

Boden einer Photoküvetten pipettieren – Achtung, die Küvetten nur oben anfassen um 

eine Beschmutzung der Messfläche zu vermeiden! 

Die Messung erfolgt am Eppendorf Tischphotometer (Labor E006): 

Gerät einschalten und Programm dsDNA wählen, Drucker einschalten 

den  Leerwert  mit  Markierung  (Pfeil  auf  Küvettenrand)  in  den  Lichtweg 

orientiert ins Gerät einstecken und die Taste – BLANK betätigen 

für  die  Messung  der  Proben  unter  Taste  –  DILUTION  die  Verdünnung                 

[5  –  Enter  –  45  –  Enter]  eingeben  und  danach  die  Extinktionen  der 

eingesteckten Proben durch Taste – SAMPLE messen 

über die ermittelte Konzentration der Proben soll nun das notwendige Volumen für die 

anschließende PCR berechnet werden. 

 

Von jeder Probe sollen ca. 300 ng als Template in insgesamt 10 µl eingesetzt werden: 

 

Konzentrationen genomischer DNA (gDNA) und Template‐Volumen: 

Probe  Probe 1  Probe 2  Probe 3  Probe 4 

Konzentration in ng / µl         

Volumen 300 ng gDNA         

Volumen A.dest ad 10 µl         

 

 

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4.4. PCR‐Amplifikation  

Von allen Proben sowie den drei Referenz‐DNAs (BL/6J, MDX5CV, TRPV4‐KO) werden  jeweils 

zwei  verschiedene PCR‐Reaktionen  (eine Dystrophin‐ bzw. eine TRPV4‐spezifische Reaktion) 

angefertigt. Für beide Reaktionen soll auch eine Wasserkontrolle (enthält A.dest anstelle von 

Template‐DNA) mitgeführt werden. 

In den Einzelreaktionen sind die folgenden Komponenten enthalten: 

Komponente  TRPV4‐PCR  Dystrophin‐PCR 

Template  gDNA    bzw.  A.dest  

   10 µl   300 ng   /   A.dest        10 µl   300 ng   /   A.dest 

A.dest      3,3 µl   (ad 30 µl)     5,8 µl   (ad 30 µl) 

10x Taq‐Reaktionspuffer     3,0 µl   (1 x)     3,0 µl   (1 x) 

MgCl2  (50 mM)     1,0 µl   (1,6 mM)     1,0 µl   (1,6 mM) 

Tween 20 (1:10)     3,0 µl   (1 x)     3,0 µl   (1 x) 

DMSO     1,0 µl   (3,3 %)     1,0 µl   (3,3 %) 

Primer‐Forward (10 µM)     2,5 µl   TRPV4‐Geno 1 For     2,5 µl   5CV‐Geno 1 For 

Primer‐Reverse (10 µM)    2,5 µl   TRPV4‐Geno 1 Rev     2,5 µl   TRPV4‐Rev 2 

   2,5 µl   5CV‐Geno 1 Rev 

dNTPs (10 mM)     1,0 µl   (0,33 mM)     1,0 µl   (0,33 mM) 

Taq‐Polymerase (5 U / µl)     0,2 µl   (ca. 1 U)     0,2 µl   (ca. 1 U) 

Endvolumen     30 µl     30 µl 

 

Alle benötigten Reagenzien werden steril und aliquotiert zur Verfügung gestellt.  

Mit  Ausnahme  von  DMSO  müssen  alle  Reagenzien  auf  Eis  (4°C)  aufgetaut  und  bis  zum 

Abschluss der Arbeiten gekühlt werden.  

Das Enzym Taq‐Polymerase wird als Glyzerolstock bei ‐20 °C gelagert und wird erst direkt vor 

der Verwendung vom Kursleiter ausgegeben. 

Die Einzelkomponenten (ohne Template) können für die beiden Gen‐spezifischen PCRs für alle 

Proben (4x Sample, 3x Kontroll‐DNAs, 1x Wasserkontrolle) zusammen als Mastermix angesetzt 

werden  und  anschließend  á  20  µl  dem  vorgelegten  Template  bzw.  A.dest  –  Volumen 

hinzugefügt werden. 

 

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Anfertigen der PCR‐Reaktionen: 

10 µl Template‐DNA bzw. A.dest  (Wasserkontrolle)  luftblasenfrei auf den Boden von 

0,2 ml Reaktionsgefäßen pipettieren. 

Die Einzelkomponenten (abzüglich des Templates) der TRPV4‐ bzw. Dystrophin‐PCR für 

alle Reaktionen zusammen als Mastermix in 1,5 ml Reaktionsgefäße zusammengeben, 

sorgfältig mischen und in einer Tischzentrifuge kurz anschleudern. 

Jeweils  20  µl  Mastermix  luftblasenfrei  zu  den  Proben  hinzu  pipettieren  und  die 

Reaktionsgefäße fest verschließen.  

Die Reaktionen werden nochmals vorsichtig gemischt und in einer Tischschleuder kurz 

anzentrifugiert. 

Die Reaktionsgefäße in den PCR‐Cycler einstellen und den Deckel schließen. 

Anschließend  die  Deckelheizung  über  die  Drehscheibe  soweit  absenken  bis  ein 

Widerstand auftritt – keine grobe Gewalt! 

Das  PCR‐Programm  wird  vom  Kursleiter  erläutert  und  gestartet.  Das  Programm 

beinhaltet folgende Schritte: 

94 °C – 4 min    initiale Denaturierung 

[94 °C – 30 sec; 60 °C – 1 min; 72 °C – 1 min] x 40 Zyklen 

72 °C – 10 min  Endsynthese 

10 °C –    ∞     Programmpause 

Nach Beendigung der PCR das Programm  stoppen und die Deckelheizung ein wenig 

nach oben drehen. Anschließend kann der Deckel vorsichtig geöffnet werden. 

Die Deckel der Reaktionsgefäße  kurz  andrücken  und  die Reaktionen  aus  dem Gerät 

nehmen.  

Die TRPV4‐Reaktionen werden direkt im Anschluss im Agarosegel (4.6.) analysiert. Die 

Dystrophin‐Reaktionen werden nach dem Protokoll – Restriktionsanalyse (4.5.) weiter 

behandelt. 

 

 

 

 

 

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4.5.  Restriktionsanalyse der Dystrophin‐PCR‐Produkte mit HphI 

Für  die  Restriktionsspaltungen  der  PCR‐Fragmente  der  Dystrophin‐PCR  werden  von  jeder 

Probe  sowie den Kontrollen BL/6J und MDX5CV  jeweils 15 µl PCR‐Reaktion mit dem Enzym 

HphI verdaut.  

Das  restliche  Volumen  der  ungespaltenen  PCR‐Reaktionen  (15  µl)  kann  ebenfalls  im 

Agarosegel analysiert und die Effizienz der PCR‐Amplifikation der einzelnen Proben überprüft 

werden. 

 

Alle benötigten Reagenzien werden steril und aliquotiert zur Verfügung gestellt.  

Das  Enzym  HphI  wird  als  Glyzerolstock  bei  ‐20  °C  gelagert  und  wird  erst  direkt  vor  der 

Verwendung vom Kursleiter ausgegeben.  

 

Eine 30 µl Reaktionen enthält die folgende Komponenten: 

30 µl:  15 µl  PCR‐Reaktion 

    11 µl  A.dest 

      3 µl  CutSmart‐Puffer 

          1 µl  HphI‐Enzym 

Die  Einzelkomponenten  (ohne  die  PCR/DNA)  können  für  alle  Reaktionen  zusammen  als 

Mastermix angesetzt werden und anschließend á 15 µl zur vorgelegten DNA gegeben werden. 

 

Die  PCR‐Reaktionen  vorsichtig  mischen  und  in  einer  Tischschleuder  kurz 

anzentrifugieren 

Jeweils 15 µl der Proben luftblasenfrei in ein neues 0,2 ml Reaktionsgefäß vorlegen. 

Die  weiteren  Komponenten  aller  Einzelreaktionen  zusammen  in  einem  1,5  ml 

Reaktionsgefäß zu einem Mastermix mischen und á 15 µl den Proben hinzugeben. 

Die  Reaktionsgefäße  fest  verschließen,  kurz  mischen  und  in  einer  Tischschleuder 

anzentrifugieren. 

Alle Proben werden über Nacht im Brutschrank bei 37 °C inkubiert. 

Jeweils  20  µl  der  Spaltungen  sollen  anschließend  durch  eine  horizontale  Agarose‐

gelelektrophorese analysiert werden.  

 

 

 

 

 

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Tag 2 und 3: 

4.6.  Agarosegelelektrophorese 

Die  amplifizierten  bzw.  HphI‐verdauten  PCR‐Produkte  werden  im  Agarosegel  in  einer 

horizontalen Gelelektrophorese‐Apparatur der Größe nach aufgetrennt.  

Die Dichte (Porengröße) des benötigten Agarosegels richtet sich hierbei nach der Größe der zu 

erwartenden  DNA‐Fragmente.  Für  die  Analyse  der  TRPV4‐PCR‐Produkte  sowie  der 

Restriktionsspaltungen  der  Dystrophin‐PCRs  sollen  jeweils  2,5  %  Agarosegele  verwendet 

werden. 

 

Die zu erwartenden DNA‐Fragmentlängen sind nachfolgend zusammengefasst:   

Stamm / 

Fragmentlänge 

C57BL/6J 

(Wildtyp) 

C57BL/6J‐MDX5Cv 

(MDX5CV) 

C57BL/6J‐TRPV4‐/‐ 

(TRPV4KO) 

C57BL/6J‐   

MDX5Cv‐TRPV4‐/‐ 

TRPV4‐Lokus  668 bp  668 bp  431 bp  431 bp 

HphI‐Spaltung 

Dystrophin‐Lokus 470 bp 

332 bp 

138 bp 470 bp 

332 bp 

138 bp 

 

Die  flüssige  Agarose‐Lösung  ist  zur  Detektion  der  aufgetrennten  DNA‐Fragmente  mit             

0,3 µg/ml Ethidiumbromid  (EtBr) versetzt und wird allen Gruppen  temperiert auf 65  °C  zur 

Verfügung gestellt. 

ACHTUNG: Ethidiumbromid ist giftig und karzinogen! Bitte Handschuhe tragen! 

Zur  späteren  Abschätzung  der  Größen,  sollen  auf  jedem  Gel  8  µl  eines  Markers                     

(100 bp‐Ladder) mitgeführt werden: 

 

Fragmente 100 bp‐Ladder:          

 

 

 

                 

 

 

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Gießen der Agarosegele: 

Den  UV‐durchlässigen  Gelträger  in  die  Gießapparatur  einspannen  und  einen                  

1 mm starken Kamm mit ausreichender Taschenanzahl einlegen. 

Die  flüssige  Agaroselösung  (Brutschrank  E001)  durch  sanftes  Kreisen  vorsichtig 

aufmischen  (Achtung  –  65  °C)  und  zu  einem  ca.  1  cm  dicken Gel  in  den Gelträger 

gießen  (entspricht  etwa  ¾  der  Kammhöhe).  Eventuelle  Luftblasen  mit  einer 

Pipettenspitze entfernen. 

Das Gel ca. 20 min abkühlen und hierdurch aushärten lassen. 

Nach dem Aushärten durch gleichmäßiges senkrecht‐nach‐oben‐Ziehen vorsichtig den 

Kamm entfernen. 

Das  Gel  kann  nun  in  eine  mit  1  x  TAE‐Laufpuffer  gefüllte  Elektrophoresekammer 

eingelegt und mit den Proben beladen werden. 

 

Auftragen der Proben: 

Zur besseren Sicht der Taschen die schwarze Unterlegfolie unter die Elektrophorese‐

kammer schieben. 

Die Proben vor dem Auftragen mit 1/10 Volumen 10 x DNA‐Probenpuffer versetzen, 

vorsichtig mischen und kurz in der Tischschleuder anzentrifugieren. 

Von  jeder Probe  sollen 20 µl  ins Gel aufgetragen werden. Zur  späteren Abschätzung 

der Größen auf jedes Gel  1 x 8 µl des 100 bp Markers mit auftragen. 

Vorsichtig den Deckel auf die Elektrophoresekammer auflegen und festdrücken. 

Die  Stromkabel  in  das  Spannungsgerät  einstecken.  Die  Elektrophorese  erfolgt  bei       

80 V für ca. 45 min. Die Lauffront der Proben kann durch die Bromphenolblau‐Bande 

des 100 bp Markers abgeschätzt werden. 

Nach  Beendigung  der  Elektrophorese  das  Spannungsgerät  ausschalten,  das  Gel mit 

dem Gelträger aus der Kammer entnehmen und in eine Fotoschale legen. 

Die Detektion der Ethidiumbromid‐gefärbten DNA‐Banden erfolgt zusammen mit dem 

Kursleiter am Geldokumentationsgerät im Labor E006. 

 

 

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4.7. Auswertung der Ergebnisse 

Die DNA‐Fragmentlängen der TRPV4‐PCR‐Produkte sowie der mit HphI‐verdauten Dystrophin‐

PCR‐Produkte  sollen  anhand  des  mitgeführten  100  bp  Markers  aus  den  Agarosengelen 

abgeschätzt und mit den zu erwartenden Fragmentlängen (siehe 4.6.) verglichen werden.  

Welcher Genotyp lässt sich aufgrund der erhaltenen Ergebnisse den Proben 1 – 4 zuordnen? 

Fragmente / PCR BL/6J 

Referenz MDX5CVReferenz 

TRPV4‐KOReferenz 

Probe 1  Probe 2  Probe 3  Probe 4 

TRPV4‐PCR               

HphI‐Spaltung Dystrophin‐PCR 

             

Genotyp 

TRPV4‐Lokus: 

Dystrophin‐Lokus: 

             

 

 

Die  Genotypen  der  verblindeten  Proben  werden  abschließend  vom  Kursleiter  bekannt 

gegeben und die Ergebnisse sollen zusammen diskutiert werden. 

 

 

 

 

 

 

 

Page 25: Physiologische Methoden in der Neurowissenschaft ... · 1 Physiologische Methoden in der Neurowissenschaft Praktikumsskript, 11.-15. März 2019, sowie 25.-29. März 2019, Institut

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4.8. Benötigte Materialien und Lösungen 

Kommerzielle Kits:  InnuPrep DNA Mini Kit (AnalytikJena) 

        Inkl. Proteinase K 

Enzyme:    Platinum Taq‐Polymerase Recombinant (Invitrogen) 

        Inkl. 10x Reaktionspuffer, 50 mM MgCl2, 10 mM dNTP‐Mix 

      Restriktionsendonuklease HphI (NEB) 

        Inkl. 10x CutSmart‐Puffer 

Nukleotide:    TRPV4‐Geno 1 For (10 µM)    5CV‐Geno 1 For (10 µM) 

      TRPV4‐Geno 1 Rev (10 µM)    5CV‐Geno 1 Rev (10 µM) 

      TRPV4‐Rev 2 (10 µM) 

      100 bp‐Ladder (NEB) 

 

Reagenzien:    steriles Aqua dest (A.dest) 

      Ethidiumbromid (10 mg/ml)  

      DMSO 

      Tween 20 (1:10) 

      1x TAE‐Puffer  (40 mM Tris, 5 mM Natriumacetat, 1 mM EDTA, pH 7,8) 

      2,5 % (w/v) Agarose in 1x TAE       

      10x DNA‐Probenpuffer  (30 % Glyzerin, 0,25 % (w/v) Xylencyanol) 

 

Material:    Reaktionsgefäße (entsprechend Volumen 0,2 – 2,0 ml) 

UV‐Küvette micro (Brandt) 

Pipettenspitzen (entsprechend Volumen für 0,5 – 1000 µl) 

Pipetten (entsprechend Volumen für 0,5 – 1000 µl)