praktika, begegnungen und weiterbildungen originell

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2011 Jubiläum im Calvados Bezirksmedaille für Anne d‘Ornano Parlez-vous français? Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Partnerschaftspreis Zielgruppe Schulen Originell, vielseitig und engagiert

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Page 1: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

2011

Jubiläum im Calvados Bezirksmedaille für Anne d‘Ornano

Parlez-vous français?Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen

Partnerschaftspreis Zielgruppe Schulen Originell, vielseitig und engagiert

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Rund um den Bezirk

Bonjour, liebe Freunde!

Mit dem Begriff Partnerschaft ist meist eine enge Beziehung gemeint – gelegentlich sogar eine Lebensgemeinschaft. Und damit ein partnerschaftliches Verhältnis auch die Zeiten überdauert, bedarf es der ständigen Kontaktpfl ege. Nicht zuletzt dem in-tensiven Kontakt mit Frankreich diente zum Beispiel Mitte Juni das deutsch-französi-sche Bürgermeisterseminar im Calvados.Eine weitere, sehr genussvolle Begegnung mit Frankreich erwartet uns in wenigen Tagen auf der Mainfranken-Messe. Alle zwei Jahre holt nämlich der Bezirk Unterfran-ken ein Stück französische Kultur in seine Halle auf den Mainwiesen, denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen – und Partnerschaften sowieso.25 Jahre währt mittlerweile die Partnerschaft zwischen dem Bezirk Unterfranken und dem Departement Calvados. Und unter dem Dach dieser Kommunalpartnerschaft hat sich in den vergangenen Jahren so manches junge Paar zu einer Lebensgemein-schaft zusammengefunden.

Dr. Peter Motsch, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees

„Freundschaft ist die Verbindung der Seelen“, zitierte Bezirkstagspräsident Er-win Dotzel zu Beginn des unterfränkisch-normannischen Bürgermeisterseminars vom 16. bis 19. Juni in Caen den franzö-sischen Schriftsteller François Marie Voltaire. „ … in diesem Sinne fühlen sich die Menschen in Unterfranken nach 25 Jahren Partnerschaft mit dem Calvados seelenverwandt“. Er erinnerte an das kommunalpolitische Seminar, das im Vor-jahr in Würzburg stattgefunden hatte. „Im Geiste dieser Freundschaft und des gegenseitigen Verständnisses fi ndet je-nes Seminar nun im Calvados seine Fort-setzung.“

Das Seminar, zu dem sieben Bezirksrätin-nen und Bezirksräte aus Unterfranken sowie sechs Mitglieder des Partner-schaftskomitees und zwölf unterfränki-sche Bürgermeisterinnen und Bürgermeis-ter nach Caen gekommen waren, stand unter der Überschrift: „Die Gebietskör-perschaften – Faktor der ländlichen Ent-wicklung am Beispiel des Calvados und Unterfrankens.“ In dem prall gefüllten Tagungsprogramm ging es unter ande-rem um die wesentlichen Unterschiede in den Kommunalsystemen Frankreichs und Deutschlands, die kommunale Infra-struktur in ländlichen Räumen, um die Betreuung von Kindern und Jugendli-chen und die Möglichkeiten des Jugend-

austauschs im Rahmen der Regionalpart-nerschaft zwischen dem Calvados und Unterfranken. Daneben setzten sich die Konferenzteilnehmer mit dem ländlichen Tourismus als Beschäftigungsmotor und Mittel im Kampf gegen die Verödung der Dörfer auseinander. Am Beispiel des Tou-rismusverbands Würzburger Land erörter-te das Seminar schließlich die Vermark-tungsmöglichkeiten von Ferienquartie-

ren, regionalen Produkten, Veranstaltun-gen und anderen Freizeitangeboten in regionalen Netzwerken.„Ein höchst interessantes und intensives Programm“, lautete übereinstimmend das Urteil aller Teilnehmerinnen und Teil-nehmer. Das Seminar habe einen leben-digen Einblick in die französische Verwal-tungsstruktur und die Organisation der französischen Gemeinden geboten. Es habe sich gezeigt, dass beide Länder ähnliche Probleme hätten. Unterschied-lich seien aber die Lösungsansätze, was auch an Unterschieden im Verwaltungs-system und der jeweiligen politischen Kultur liege, hieß es.

Deutsch-französische Freundschaft als „Verbindung der Seelen“

Seminar im Calvados über „Die Gebietskörperschaften als Faktor der ländlichen Entwicklung“

Generalrat und Bürgermeister Paul Chandelier erklärt der unterfränkischen Delegation mit Bezirkstags-präsident Erwin Dotzel an der Spitze die Rolle der Gemeinde Thury-Harcourt und der Communauté de communes für die Entwicklung des Landstrichs.

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Rund um den Bezirk

Bezirksmedaille für Anne d’Ornano und Franken-Koffer für das Deutschmobil

Zu einem weiteren Höhepunkt des deutsch-französischen Seminars wurde im feinen Château Bénouville die feierli-che Überreichung der unterfränkischen Bezirksmedaille an die ehemalige Präsi-dentin des Generalrats des Calvados und jetzige Vizepräsidentin Anne d’Ornano. Sie hatte 1991 die Nachfolge ihres Man-nes Michel d’Ornano im Generalrat an-getreten und sich insbesondere für die Einbeziehung junger Menschen in die Partnerschaft und die Förderung der Partnersprache engagiert.

Die Unterfranken-Delegation hatte aber nicht nur eine Bezirksmedaille aus der Heimat mitgebracht, sondern gleich ei-nen kompletten Franken-Koffer, der prall gefüllt war mit „Geschenken, die insbe-sondere für die Jugend gedacht sind“,

wie Bezirkstagspräsident Erwin Dot-zel beim Abschiedsessen auf

Schloss Bénouville betonte. Bei den Geschenken

handelte es sich aus-schließlich um re-

gionaltypische Produkte aus

Franken und Bayern –

Deutsch-französische Partnerschaft auch im Kampf gegen den Krebs, einige Teilnehmerinnen des Laufs, v.l. Isolde Dotzel, Frau des unterfränkischen Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel, Gabi Motsch, Frau des Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees des Bezirks Dr. Peter Motsch sowie Sylvie Lenourrichel, Präsidentin der Partnerschaftskommission des Generalrats. Bild: Conseil Géneral du Calvados – Greg Wait

Am 18. Juni gab es für die weiblichen Fahrt-teilnehmer die Mög lichkeit am Lauf „La Rochambelle“ in Caen teilzunehmen.

Bei diesem Lauf, der im Rahmen der „Courants de la liberté – Läufer für die Freiheit“ zum 6. Mal statt-fand, legten mehr als 14.000 Frauen laufend oder gehend 5 km vom Mémorial zum Rathaus von Caen zurück. Der Er-lös der Startgebühr ging zugunsten der Brust-krebshilfe. Insgesamt kamen so 87.000 € Spendengelder zu-sammen.

von „A“ wie Adventskalender über „B“ wie Bocksbeutel, Bionade und Bierkrug bis hin zum „Z“ im Titel eines deutsch-französischen Kinderbuchs über die Kin-der-„Zeche“ in Dinkelsbühl. „Als wir die-sen Franken-Koffer zusammenstellten, stellten wir fest, dass es im heutigen Eu-ropa gar nicht mehr so einfach ist, Dinge zu fi nden, die typisch für ein bestimmtes Land sind und die es nirgendwo sonst gibt“, sagte Dotzel. Aber es gebe diese Dinge, die bewiesen, dass Europa mehr

amt € -

ist als nur eine große Freihandelszone. „Als Europäer zu leben, bedeutet für mich: die Vielfalt unseres Kontinents zu entdecken und zugleich die Partnerschaft mit den Nachbarn zu leben“, sagte Dot-zel. Denn kein Kontinent sei so vielfältig, so fein gegliedert, so differenziert und zugleich so reich an Geschichte und Tra-dition wie Europa. Und in keinem ande-ren Kontinent sei gelebte Partnerschaft so wichtig wie in Europa.

Bericht: Dr. Markus Mauritz

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und die ehemalige Generalratspräsidentin, jetzt erste Vizepräsidentin des Generalrats, Anne d’Ornano bei der Übergabe des Frankenkoffers. Bild: Partnerschaftsreferat

Wie ein rosa Fluss – mehr als 14.000 Teilnehmerinnen beim Lauf La Rochambelle in Caen. Bild: Conseil Général du Calvados – Greg Wait

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Rund um den Bezirk

Partnerschaftspreis Zielgruppe Schulen

„Jung zu sein, bedeutet, für das Leben zu lernen.“ Dies erklärte Bezirkstagsprä-sident Erwin Dotzel am 8. Februar bei der feierlichen Überreichung des Part-nerschaftspreises für die Zielgruppe Schulen. Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Partnerschaftspreis würdigt bei jährlich wechseln-den Zielgruppen jeweils die besonderen Verdienste um die deutsch-französische Partner-schaft auf Bezirks- und Ge-meindeebene.

Die Wahl der Preisträger sei der Jury in diesem Jahr nicht leicht gefallen, sagte der Be-zirkstagspräsident. „Im Grun-de genommen hätte jeder der Kandidaten einen Preis ver-dient.“ Am Ende habe sich der Bezirkstag entschlossen, die drei Preise jeweils zu halbie-ren. „Somit können wir heute insgesamt sechs Schulen aus-zeichnen, die sich im beson-deren Maße um die deutsch-französische Partnerschaft verdient gemacht haben“, be-tonte Dotzel.

Den ersten Preis teilten sich daher die Mönchberg Grundschule Würzburg und die Volksschule Mönch-berg. Die Mönchberg Grundschule in Würzburg habe den Bezirkstag durch die professionelle Organisation ihres Aus-tauschangebots und ihre originellen und vielseitigen Programme überzeugt, lobte der Bezirkstagspräsident. Der Volksschule Mönchberg in Mönch-berg sei eine exzellente Darstellung ihrer überaus engagierten Partnerschaftsar-beit gelungen, sagte Dotzel.

Der zweite Preis ging zu gleichen Teilen an das Spessart-Gymnasium Alzenau und an die Franz-Oberthür-Schule Würzburg. Das Spessart-Gymnasium habe in den vergangenen Jahren ein-drucksvoll bewiesen, dass es möglich sei, auch „Durststrecken“ zu überwinden und den Austausch immer wieder neu zu beleben, sagte der Bezirkstagspräsident.

Die Franz-Oberthür-Schule habe mit ih-rer Bewerbung eindrucksvoll ihre hohe Bereitschaft belegt, sich an internationa-len Aktivitäten zu beteiligen und den Austausch weiter auszubauen.Über den dritten Preis konnten sich das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld und das Staatliche Berufl iche Schul-zentrum Aschaffenburg freuen. Die Programme des Schüleraustauschs am Julius-Echter-Gymnasium enthielten zwar

eine Vielzahl von Besichtigungen, aber böten deutlich mehr als nur einen Besuch im Gastland mit attraktivem touristi-schem Programm, lobte Dotzel. Die Partnerschaftsaktivitäten des Staatli-chen Berufl ichen Schulzentrums über-zeugten durch ihr besonders vielfältiges Angebot, sagte der Bezirkstagspräsi-dent.

Einen kleinen Trost wusste der Bezirks-Chef für jene, die an diesem Tag keinen Preis mit nach Hause nehmen konnten: „Gewonnen haben alle, denn alle haben die deutsch-französische Freundschaft vorangebracht.“ Alle teilnehmenden Schulen hätten „ein klein wenig an der Zukunft gearbeitet, die uns eines Tages erwarten wird“, so der Bezirkstagspräsi-dent.

Bericht und Bild: Dr. Markus Mauritz

Gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und dem Partnerschaftskomitee-Vorsitzenden Dr. Peter Motsch präsentierten sich Lehrer und Schüler der Mönchberg Grundschule Würzburg und der Volksschule Mönchberg den Fotografen. Die beiden Schulen teilen sich den ersten Platz des Partnerschaftspreises.

Impressum:

Herausgeber: Bezirk Unterfranken – Partnerschaftsreferat Silcherstr. 5, 97074 Würzburg,

www.frankreich-forum-unterfranken.deRedaktion: Alice Heller und Stefanie KösterLayout: CMS – Cross Media SolutionsAufl age: 2000 ExemplareDruck: Lohrer Selbsthilfe gGmbH, September 2011

Bilder wurden, soweit nicht gekennzeichnet, freundlicherweise von den Berichterstattern zur Verfügung gestellt. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wir behalten uns das Recht vor Artikel zu kürzen oder re daktionell zu bearbeiten. Alle Daten und Informationen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr.

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Rund um den Bezirk

Ideale Jugendliche ?!

Tag der Partnergemeinden am 14. Mai 2011 in Goldbach zum Thema „Jugendbeteiligung in der Partnerschaftsarbeit“

Seit über 20 Jahren lädt das Partner-schaftsreferat jährlich zum Tag der Part-nergemeinden ein. Bei der Themenaus-wahl orientiert es sich an den Bedürfnis-sen der Partnerschaftsvereine und -komi-tees der in Frankreich verschwisterten Kommunen. Ziel ist es, die in der Regel ehrenamtlich tätigen Verantwortlichen der Partnerschaftsarbeit in den Kommu-

nen zu unterstützen und die Kommunal-partnerschaften lebendig zu halten.

In diesem Jahr stand das Thema der „Ge-winnung von Jugendlichen für die Part-nerschaftsarbeit“ im Mittelpunkt der Ver-anstaltung, mit dem sich die insgesamt 41 Teilnehmer/-innen – darunter 5 Jugend-liche – aus 20 Kommunen in Workshops zu vorgegebenen Fragestellungen aus-einandersetzten. Nach einer Begehung der Goldbacher Friedensmeile mit Win-fried Streblow, Vorsitzender des Partner-schaftskomitees Goldbach – Courseulles, stellten Vertreter aus Kommunen ausge-wählte Aktivitäten im Jugendbereich vor.

Die jugendlichen Teilnehmer des Tags der Partnergemeinden präsentieren die Ergebnisse Ihrer Arbeits-gruppe: v.l. Stefan Janssen (Miltenberg), Audrey Malayrat (aus Bretteville-sur-Odon – Praktikantin in Goldbach) Ronja Mergenthal (Werneck), die zukünftige Europäische Freiwillige aus Unterfranken im Calvados – Lisa Müller (Waldbüttelbrunn) und Carina Scheller (Retzstadt). Bild: Partnerschaftsreferat

Die Mitarbeiterinnen des Partnerschafts-referats erläuterten zudem die Nutzung von Facebook als jugendgerechtes Kom-munikationsmedium sowie die Möglich-keit der Finanzierung deutsch-französi-scher Jugendbegegnungen durch das Deutsch-Französische Jugendwerk.

Wie vom Partnerschaftsreferat beabsich-tigt, nutzen die Anwesenden die Tagung zur Vernetzung und zum Erfahrungsaus-tausch und verließen die Veranstaltung mit zahlreichen Anregungen und neuer Motivation für ihre Partnerschaftsarbeit.

Alice Heller, Partnerschaftsreferentin

Bericht über den Tag der Partner-gemeinden aus Sicht einer Jugend-lichen

Um 12 Uhr traf ich mich mit Alice Heller und Silke Burdack, Pascale Fuchs und Stefanie Köster am Bezirk Unterfranken. Mit dem Material im Gepäck fuhren wir nach Goldbach zum Gasthaus „Adler“, um dort alles aufzubauen. Nach und nach trafen die Gäste ein, bekamen ihr Namensschildchen und suchten sich ei-nen Platz an den in U-Form gestellten Tischen. Insgesamt waren fünf Jugendli-che dort: Lisa, Carina, Audrey, Stefan und ich. Bei der Gruppenarbeit bildeten die Jugendlichen ihre eigene Gruppe. Der Workshop der Erwachsenen bestand darin, sich Gedanken zu machen, wie der perfekte Jugendliche für die Partner-

schaftsarbeit aussieht, welche Vorausset-zungen er braucht und was man ihm bieten kann. Die Aufgabe der Jugendli-chen war es Verbesserungsvorschläge zu machen: Wie stellen sich die Jugendli-chen ein ideales Komitee vor? Und wo und wie können wir uns in der Partner-schaftsarbeit einbringen? Nach ungefähr einer Stunde Arbeitszeit, in der wir disku-tierten und unsere Vorschläge auf Kärt-chen schrieben, wurden die Ergebnisse präsentiert. Zuerst brachten die Erwach-senen ihre Vorschläge vor und hefteten die Kärtchen an die Pinnwand. Danach stellten die Jugendlichen zusammen ihr Erarbeitetes vor und ernteten großen Applaus von den Gästen. Nachdem alle Ergebnisse zusammen an der Pinnwand zu sehen waren, gab es Kaffee und Kuchen, der vom Goldbacher

Komitee gebacken wurde. Nach der Kaf-feepause begingen wir die Goldbacher Friedensmeile, die ein Zeichen für die Freundschaft und Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich sein soll. Herr Streblow teilte dazu Informations-material aus, das die verschiedenen Denkmäler und Gedenksteine auf dem Weg erklärte. Nach dem kleinen Spazier-gang ging es gleich weiter mit einer Bei-spielrunde, in der verschiedene Leute von ihren guten Erfahrungen mit Jugendli-chen in der Partnerschaftsarbeit berich-teten. Der Vortrag der Jugendlichen fand großen Anklang. (…)

Ronja Mergenthal, Schülerin der 9. Klasse der Realschule Arnstein

Praktikantin im Partnerschaftsreferat vom 14. Mai bis 20. Mai 2011

Kürzungen: S. Köster

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Am Montag und Dienstag begaben sich unsere Referentinnen in insgesamt vier Collègeschulen des Departement Calva-dos, um mit Schülern aus 6. und 7. Klas-sen Weihnachtsgebinde und Tischlater-nen zu basteln, deutsche Weihnachtslie-der zu singen, ihnen deutsche Advents-geschichten zu erzählen und über die Traditionen im Advent zu sprechen.

Mit Sicherheit schmückten so manche Adventskränze französische Stuben und Klassenzimmer. Das haben wir wohl un-seren beiden unterfränkischen Vertrete-rinnen zu verdanken!

Bericht: Marie-Pascale Fuchs

Rund um den Bezirk

Weihnachtsaktion im Calvados

Seit vielen Jahren bereichert der Bezirk Unterfranken das vorweihnachtliche Ge-schehen in der Partnerregion, indem er alljährlich Referent/-innen entsendet, die den französischen Partnern vorweih-nachtliche Bräuche nahebringen, die so in Frankreich nicht bekannt sind.

2010 konnte das Partnerschaftsreferat Jutta Otto und Bettina Schäfer als kom-petente Vertreterinnen für die Weih-nachtsaktion am ersten Adventswochen-ende, vom 26. November bis 1. Dezem-ber, gewinnen. Beide Damen führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Workshops in deutsche vorweihnachtli-che Bräuche ein: So standen am Freitag-nachmittag in Eterville, eine der Partner-gemeinden von Gaukönigshofen, das Kranzbinden für Erwachsene begleitet vom Erklären adventlicher Bräuche auf dem Programm. Als Belohnung gab es für die eifrigen Bastlerinnen und Bastler typisch deutsches Weihnachtsgebäck und Glühwein.

V.r.: Jutta Otto und Bettina Schäfer, Reine Lenoble und Martine Kerguelen beim Lesen von Weih-nachtsgeschichten im Schloss Bénouville. Bild: Conseil général

Das Schloss Bénouville bot dann am Sonntag einen würdigen Rahmen für das Vorlesen von deutschen Weihnachtsge-schichten und -märchen. Ein gemütliches Verweilen bei Kaffee und deutschen Weihnachtsplätzchen bildete den Ab-schluss dieser besinnlichen Veranstal-tung. Währenddessen bewunderten die Gäste die ausgestellte unterfränkische Weihnachtsdekoration sowie die vorge-führte Herstellung eines Adventskranzes – den die anwesenden Kinder anschlie-ßend selbst dekorieren durften.

Beim Adventskranzbinden – eine neue Erfahrung in Frankreich.

Bild: Jutta Otto

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Jugend

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Praktikantennetz Unterfranken – Calvados

Agnes Barth, 25, Lehramtsstudentin für Französisch, Geschichte und Sozialkunde aus Würzburg hat über das Praktikanten-netz Unterfranken – Calvados ein vier-wöchiges freiwilliges Praktikum beim christlichen Radiosender RCF Calvados-Manche in Caen absolviert. Dieser Sen-der bietet täglich vier Stunden lokales Programm, das von einer Vielzahl von Ehrenamtlichen (über 110) produziert wird. Lokale Nachrichten gibt es genauso wie Sendungen über Jazz und klassische Musik sowie kulturelle und wirtschaftli-che Ereignisse.

„In den ersten beiden Wochen führte mich die Redaktion Schritt für Schritt an die Arbeit heran. Ich bekam einen Schreibtisch mit PC und sollte mir Zeit nehmen, mich an Stadt, Redaktion und Arbeitsabläufe zu gewöhnen“, so Agnes.

Es gab kaum jemanden, der den Sender betrat und nicht versuchte ein paar Bro-cken Deutsch herauszukramen, um mir dadurch seine Sympathie auszudrücken. Für die Arbeit war es nötig den Umgang mit dem Mikrofon, dem Aufnahmegerät und dem Schnittprogramm zu erlernen – für mich alles vollkommen neu. Des-halb hatte ich zu Beginn großen Respekt vor all den Knöpfen am Mischpult und war nicht schlecht erstaunt, was mit die-ser Art Technik alles möglich ist – wie uns Medien heute beeinfl ussen können!

Nach und nach durfte ich selbst kurze, aktuelle Meldungen verfassen und die dazugehörigen Interviews schneiden, über Veranstaltungen, zu welchen ich die Journalisten begleitet hatte.

In der dritten Woche erstellte ich zum ers-ten Mal vollkommen selbständig einen ca. 6-minütigen Beitrag zum Weltfrauen-tag aus Interviews, die ich geführt hatte. Da mir bewusst war, dass sämtliche Hörer mein Dossier hören würden, war ich ent-sprechend aufgeregt, als es ans Aufneh-men ging. Aber Frédéric, der Techniker, hat mich geduldig betreut und mir Mut gemacht, mir Tipps zu Atemtechnik und Körperhaltung gegeben und im Endeffekt ist ein sehr schönes Dossier dabei heraus-gekommen, auf das ich ungemein stolz

bin! In der letzten Woche habe ich dann noch ein weiteres Dossier zur Frauenwelt-meisterschaft im Eishockey erstellt.

Da ich über keinerlei Vorerfahrungen im journalistischen Bereich verfügte, stellte mich mein Praktikum so manches Mal vor Herausforderungen, die mich enorm be-reichert haben. Ich habe mich sprachlich weiterentwickelt und hatte auch Gele-genheit das Calvados und die dort leben-den Menschen besser kennen zu lernen. Ich fühlte mich durch die Mitarbeiter von RCF und den Generalrat bestens betreut und kann das Praktikum über den Bezirk Unterfranken nur weiterempfehlen.

Bericht und Bild: Agnes Barth, redaktionelle Änderungen: S. Köster

Informationen zu Praktika im Calvados erhalten Sie bei:

Silke Burdack Bezirk UnterfrankenPartnerschaftsreferatTel.: 09 31 / 79 59-14 19E-Mail: [email protected] im Internet: www.frankreich-forum-unterfranken.de

Die Wirtschaftsstudentin Alice Jeanblanc aus Caen schminkt als Praktikantin beim pädagogischen Zirkusprojekt „Circus Luna“ von Peter Bethäuser in Langendorf im Sommer 2010 ein Mäd-chen vor dem großen Auftritt. Text: Silke Burdack, Bild: Alice Jeanblanc

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Jugend

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Die Chemiestudentin Claire Charlier aus Caen (20, Praktikum bei Kneipp in Ochsenfurt-Hohestadt) und der Fremdsprachenstudent Sébastien Pélot aus Condé-sur-Noireau (23, Praktikum bei BASF Coatings in Würzburg) haben gut lachen …. sie genießen an einem freien Samstag nach einem Kilianibe-such das Dallenbergbad und einen Biergarten in Würzburg. Bild und Text: Silke Burdack

Tanzen für Europa

Unterfranken beim „Journée des clubs Europe“

Zum zweiten Mal seit der Gründung der „Clubs Europe“ vor genau 10 Jahren lud der Generalrat 300 Schülerinnen und Schüler aus Collège-Klassen des Departe-ments sowie 27 Schülerinnen und Schü-ler aus Spanien, Holland, Portugal und Italien zu einem Treffen ein, um sie in Workshops und durch verschiedene Dar-bietungen für Europa und seine kulturel-le Vielfalt zu sensibilisieren.Die so genannten „Clubs Europe“ sind Workshops, bei denen Lehrer und Schü-ler von der 6. bis zur 9. Jahrgangsstufe im Laufe eines Jahres an einem europä-ischen Thema arbeiten.

Vom 19. bis 22. Mai entsandte deshalb der Bezirk Unterfranken für einen Tanz-workshop Marion Stark und Nadine Bo-jecan von der Tanzwerkstatt Würzburg ins Calvados, wo sie in Houlgate an der Côte Fleurie den französischen Schüle-rinnen und Schülern und ihren Gästen einen Einblick in den JazzDance und ClipMix-Tanz gewährten.In Caen wurden sie betreut von der Euro-päischen Freiwilligen vom Service Euro-pe, Sophie Aschenbrenner. Der Tanzsaal in Houlgate war zu ihrem Erstaunen sehr groß, hell und mit einer Spiegelwand ausgestattet. Sie hatten für die drei Schü-lergruppen einen Jazztanz und ein klei-nes „warm up“ gestaltet. Anfangs wa-ren die 12- bis 14-Jährigen noch etwas schüchtern und zurückhaltend, zeigten aber viel Freude an der Bewegung.Bei der anschließenden Feier des 10-jäh-rigen Jubiläums der Europaclubs präsen-tierten Marion und Nadine vor allen

Schülern und deren Lehrkräften ihre Choreographie, die sie hierfür extra zu-sammengestellt hatten. Die anderen eu-ropäischen Gruppen tanzten, sangen und präsentierten dem französischen Publikum ebenfalls die eigene Kultur.

„Trotz zweimal 10 Stunden Fahrt haben wir zwei wunderschöne und erlebnisrei-che Tage in Frankreich verbracht. Wir lernten die Lebens- und vor allem die Fahrweise der Franzosen kennen. Daher waren wir uns einig, dass wir unseren Führerschein nicht gerne in Paris ge-macht hätten und wissen jetzt auch, dass man in Frankreich den Fußgängerampeln keine allzu große Beachtung schenkt. Alles in allem ist die Normandie auch eine weite Anreise wert.“

Bericht und Bilder: Nadine Bojecan und Marion Stark,

Redaktionelle Änderungen: Partnerschaftsreferat

Sébastien Pélot (auch Rugbyspieler und Chorsänger) passt sich – nicht nur – bei einer Übertragung eines Spiels der deutschen Frauenfußballnational-mannschaft den Gepfl ogenheiten seiner Gastfamilie an ….nur der abend-lichen Brotzeit würde er gelegentlich ein französisches 4-Gänge-Menü vorziehen. Bild und Text: Silke Burdack

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g gim Laufe eines Jahres an einem europä-ischen Thema arbeiten

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Jugend

Jufinale wieder erfolgreich im Calvados

Zwei Busse waren notwendig, um die interessierten Jungfi lmer nach Frankreich zu bringen, denn 2010 war die öffentliche Aufführung und Preisverlei-hung in Trévières, nahe der Atlantikküste. Direkt am

Meer waren d i e

Informationen aus erster Hand

Mit Unterstützung des Bezirks Frankreich kennen lernen

Über Möglichkeiten, mit dem Praktikan-tennetz oder dem Europäischen Freiwilli-gendienst ins Calvados zu gehen, infor-mierte das Partnerschaftsreferat auf der

i n t e r n a t i o n a l e n Hochschulmesse derUniversität Würz -burg. „So viele Inter-essierte wie in diesem Jahr, hatten wir auf dieser Messe noch nie“, ist Stefanie Köster, stellvertretende Partnerschaftsreferentin, begeistert. Ge-meinsam mit Fanny Lecamus, die als Eu-ropäische Freiwillige für ein Jahr das Part-nerschaftsreferat des Bezirks verstärkte, stand Stefanie Köster einen Tag lang den Studierenden, Studieninteressierten und Schülern für Fragen rund um das Prakti-kantennetz Unterfranken – Calvados, den Europäischen Freiwilligendienst und Förderprogramme wie dem Dr. Franz-Gerstner-Stipendium zur Verfügung.Unter dem Motto „Jobchancen optimie-ren! Unvergessliche Zeiten erleben! Ins Ausland!“ richtete die Universität Würz-burg am 24. November zum dritten Mal die internationale Hochschulmesse in der Hublandmensa aus. Rund 25 Aussteller informierten über Möglichkeiten und Programme rund ums Studium, Prakti-kum und Ferienjob im Ausland. Veran-stalter der Messe waren die Studieren-denvertretung und das International Of-fi ce der Universität Würzburg.

Bericht: Melanie Keck, Bilder: Partnerschaftsreferat

90 Teilnehmer untergebracht, die in Grandcamp Maisy für vier Tage wohnten. Fast siebzig Filme waren für den Wettbe-

werb eingereicht worden. Einzigartig in Europa ist dieser Wett-

bewerb, der nun in die 24. Runde geht. Über 11.000 Ju-

gendliche haben sich bisher an den

Veranstaltungen be-teiligt, die die Förde-

rung der Medienkom-petenz von jungen Men-schen in beiden Regio-

nen als Ziel haben.Ein umfangreiches Pro-

gramm war vom Partner-schaftsreferat des Calvados

für die Aufenthaltstage ge-strickt worden, um eine um-

fassende Begegnung zwischen deutschen und französischen Jugendlichen zu ermögli-chen. Sowohl die Landungs-küste als auch der Solda-tenfriedhof La Cambe in-teressierte neben den Filmbegegnungen und Vorführungen auch die jüngsten Teilnehmer/-in-nen. Ein deutsch-franzö-sisches Sportprogramm war zur Begegnung gleich am ersten Tag angeboten. Spannung herrschte, wie

immer, bei der Preisverlei-hung im örtlichen Kino in

Trévières. Eine ganze Menge Auszeichnungen erhielten die

unterfränkischen und französi-schen Filmemacher/-innen (siehe

Kasten links).

Bericht und Bild: Karl-Heinz Staab, Kürzungen: Stefanie Köster

Hier die ausge-zeichneten Filme aus Unterfranken:

● Lobende Erwähnungen – ge-meinschaftliches Engagement für den Film „…ne’ harte Sau“, der Filmgruppe des SBSZ Alfons Gop-pel – Schweinfurt sowie für den Film „ESC – Der Computer Wahnsinn“, der Filmgruppe AFZ Schweinfurt für seine Ori-ginalität

● Preis in der Kategorie Dokumentarfi lm „Man vermisst nur, was man nicht mehr hat“, Filmgruppe Röntgen Gymnasium, Würzburg

● Preis für Kreativität, „Kugel und Strich“, Friedrich-König-Gymnasium, Würzburg

● Preis der Stadt Trévières, „Vitesse“, Projektse-minar „Kurz-Filmen“, Bayernkolleg Schwein-furt

● Preis in der Kategorie 15 – 26 Jahre, „Pas de deux“, Röntgenfi lm Würzburg

Am 29. und 30.10.11. 2011 ist die öf-fentliche Aufführung und Preisverlei-hung wieder in Unterfranken, dies-mal im Kino KuK in Schweinfurt. Näheres unter www.jugend-unterfranken.de.

V.l.: Fanny Lecamus, Europäische Freiwillige und Stefanie Köster vom Partnerschaftsreferat infor-mieren über Austauschprogramme des Bezirk Unterfranken.

Page 10: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

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Jugend

Zuerst eine kleine Beschreibung des Bandcamps: Das sind Musikworkshops für Bands, aber auch für einzelne Musi-ker aus ganz Unterfranken. Das Camp wird veranstaltet in der Musikakademie Hammelburg von Mainpop, der Popular-musikförderung des Bezirk Unterfranken. Beim Bandbasar werden Gruppen gebil-det (für die, die noch keine Partner ha-ben) und dann geht’s los mit einer inten-siven Musikwoche. Die Gruppen nehmen an Workshops und Technikkursen teil, sie haben die Möglichkeit den Tag über zu üben und gleichzeitig dabei von Profi mu-sikern – sogar Stars in ihrem Bereich – beraten zu werden.

Die Dozenten sind weltweit bekannt und haben eine sehr reiche persönliche Erfah-rung zu bieten. Besonders dabei war, dass dieses Jahr wieder eine Gruppe aus unserer Partnerregion, dem Calvados, teilnahm. Die französische Gruppe, die ich begleitete, heißt „The Walrus“. Es sind drei Musiker aus Lisieux, die ihre Gruppe im März 2010 gegründet haben. Sie kamen in „Basse Franconie“ an, ohne deutsch zu sprechen, aber mit der festen Absicht an diesen Workshops teilzuneh-

Voller Einsatz der Bandcamp-Verantwort-lichen – sitzend – v. r. Peter Näder, der

Popular musikbeauftragte des Bezirk Unter-franken, Lea-Paulina Näder und Steffi Groß,

Dreh- und Angelpunkt der Organisation

Mainpop Bandcamp 2011 …

… oder wie man eine Superwoche mit Musikern verbringen kann

men und zu lernen. Einige Dozenten ha-ben ihre Kurse auf Englisch gehalten, ei-nige Jugendlichen haben ihnen geholfen. Auch ich habe mein Bestes gegeben, um die Vorträge der Dozenten zu dolmet-

schen, der Rest war Praxis und das ging wie von selbst! „The Walrus“ nahm auch am Abschlusskonzert teil und ich muss sagen, dass dieses Konzert sehr toll war, sowohl technisch als auch, was die Stim-mung betraf.

Bericht: Fanny Lecamus, Bilder: Melanie Keck„The Walrus“ beim großen Abschlusskonzert: v. l. Marie Frère an der Gitarre, Elena Emmert aus Margetshöchheim – Gesang, Théo Mouton – Schlagzeug und Lucie Lacou – Bass.

Page 11: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

Jugend

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Europäischer Freiwilligen-dienst in Unterfranken und im Calvados

Fanny Lecamus: Jetzt bin ich fast am Ende meines Freiwilligendienstes. Wenn ich jetzt hinter mich blicke, kann ich se-hen, dass ich viele Fortschritte gemacht habe, und das freut mich. Am Anfang war alles neu, lustig, aber auch schwie-rig. Bei der Arbeit ist alles gut gelaufen, ich wurde wirklich gut begleitet und habe jede Unterstützung bekommen, die ich brauchte! Im Partnerschaftsreferat des Bezirk Unterfranken konnte ich bei allen Projekten mitmachen, habe Schu-len besucht und französische Gäste be-gleitet. Ich habe auch durch die EFD-Se-minare Freunde in ganz Europa und dar-über hinaus gefunden! So konnte ich auch das Leben in Deutschland genie-ßen. Ich habe in einem Verein Volleyball gespielt, bin viel gereist – was eigentlich für mich das Wichtigste war. Dank des Praktikantennetzes habe ich viele junge Deutsche kennen gelernt und jetzt bin ich mit einigen befreundet. Einiges hat mich gewundert: In meinem Wohnheim lassen die Leute ihre Schuhe vor der Tür. Der Flur war voll von den Sa-chen. In Frankreich würde niemand et-was im Flur lassen, aus Angst, dass etwas geklaut würde. Komisch war für mich auch die Mülltrennung. In Frankreich ha-ben wir einen gelben Sack, in den alles kommt, was nicht Biomüll ist. Zuerst war ich total verwirrt. Wohin soll ich das und das wegschmeißen? Habe ich den richti-gen Müll gewählt? Aber das wissen auch manche Deutsche nicht – und das hat mich gefreut! Jetzt bin ich fast am Ende – es war eine sehr schöne Erfahrung – berufl ich ge-nauso wie persönlich. Ich empfehle die-ses Programm „Europäischer Freiwilli-gendienst“ und auch das Team im Part-nerschaftsreferat allen, die eine schöne Zeit in Deutschland verbringen wollen.

Sophie Aschenbrenner: „Und was machst du jetzt eigentlich genau in Caen?“ – Wie oft habe ich diese Frage während meines Europäischen Freiwilli-gendienstes im Europareferat des Gene-ralrats des Calvados gehört. Die Antwort: „So viel!“ In den vergangenen 10 Mona-ten ist unglaublich viel passiert: Ich habe geholfen, die verschiedenen Aktionen des Referats, wie z.B. einen Europatag, vorzubereiten und durchzuführen, habe in den Europaclubs der „collèges“ mit Kindern über die deutsche Sprache und Kultur gesprochen oder die Schüler bei ihrem Projekt begleitet, war bei europä-ischen Begegnungen und Seminaren so-wohl Jugendlicher als auch Erwachsener dabei … etc. Die Arbeit und das Leben in Frankreich haben mir großen Spaß ge-macht, ich habe festgestellt, dass sich manche Klischees doch bestätigen. Nach der Arbeit sieht man die Franzosen mit Baguette unterm Arm, mittags wird ger-

ne Wein zum Essen getrunken und das Essen überhaupt! Gegen ein französi-sches sonntägliches Mittagessen im Krei-se der Familie kommt in Deutschland vielleicht ein Geburtstagsfestmahl an, zumindest was den Zeitaufwand betrifft. Was sind die Deutschen denn für Banau-sen, so schnell und unraffi niert zu essen! Nicht einmal immer ein Dessert?! Und an Weihnachten! Würstchen und Kartof-fensalat im Durchschnittshaushalt! Oder Raclette?! Aber doch nicht an Weihnach-ten! Dies und noch so viel anderes hier werde ich vermissen; den Espresso nach dem Essen, abends bei einem Glas Em-buscade in einer der vielen Bars lange auf der Terrasse sitzen, das Meer, ein Pro-grammkino zwei Minuten Fußmarsch von meinem Zimmer im Studentenwohn-heim entfernt.Was habe ich also gemacht in Caen ... vielfältige Arbeitserfahrungen, die fran-zösische Kultur entdeckt, Kontakte in al-ler Welt geknüpft, mein Französisch ver-

bessert und vor allem: jede Sekunde ge-nossen! Mein Traum vom Jahr in Frank-reich hätte sich wohl besser kaum erfül-len können.

Wir sind die neuen Frei-willigen für die Jahre 2011/2012:

Quentin Archenoult, 22, aus Livry in der Nähe von Caen, hat Business Ma-nagement studiert und ist gespannt auf das Leben in Würzburg und auf die Ar-beit mit vier Frauen im Team des Partner-schaftsreferats des Bezirk Unterfranken.

Lisa Müller, Abiturientin, 20, kennt die Partnerschaft aus eigener Erfahrung durch die engagierte Mitarbeit im Part-nerschaftskomitee ihrer Heimatgemeinde Waldbüttelbrunn. Besonders freut sie sich auf die Organisation von internatio-nalen Jugendbegegnungen im Service Europe et international des Conseil Gé-néral du Calvados. „Nach meinem Abitur stehe ich nun vor einem neuen Lebens-abschnitt. Ich möchte diesen mit Heraus-forderungen und neuen Aufgaben fül-len, neue Menschen kennenlernen und ungewohnte, mir unbekannte Situatio-nen meistern. Ich freue mich sehr auf dieses Abenteuer!“

Mehr Informationen zum Europäischen Freiwilligendienst im Calvados unter:www.bezirk-unterfranken.de/partner-schaft/jugend/index.html oder unter 09 31 / 79 59 14 20

Page 12: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

Jugend

Unter der Überschrift BIRDS – Boosting intercultural dialogue – frei übersetzt „den interkulturellen Dialog ankurbeln“ fand vom 23. bis 30. Juli die vom Part-nerschaftsreferat des Bezirk Unterfran-ken mitorganisierte deutsch-französisch-italienisch-polnische Jugendbegegnung statt – dieses Jahr das erste Mal in Treviso, der italienischen Partnerprovinz des Cal-vados. Mit dabei waren acht Jugendliche aus ganz Unterfranken und ihre Teamer, Fanny Lecamus (Europäische Freiwillige im Partnerschaftsreferat) und Frederik Fidora, der schon 2007 und 2008 als jugendlicher Teilneh-mer mit von der Par-tie war. Die Mädchen und Jungen, im Alter von 14 –16 Jahren aus Italien, Frankreich, Po-len und Deutschland haben in dieser Woche viel voneinander und übereinander gelernt: z. B. zum Thema Klischees, europäische Identität, Ge-schichte und Kultur. Besonders gefallen hat den Teilnehmern den Plan für eine „ideale interkulturelle Stadt“ zu malen und zu zeichnen.

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Euro-päischen Union fi nanziert. Der Inhalt dieses Projekts gibt nicht notwendiger-weise den Standpunkt der Europäischen Union oder der National agentur wieder und sie übernehmen dafür keinerlei Haftung.

BIRDS – Boosting intercultural dialogue

Deutsch-französisch-italienisch-polnische Jugendbegegnung in Treviso

„Die meisten Leute waren sehr offen und daher war das Knüpfen von Kontakten nicht schwer, besonders abends – bei den Länderabenden und auf den Zimmern – konnte man sich gut unterhalten.“ (Johanna, 16).

Nächstes Jahr gibt es ein Wiedersehen in Lubniany, Polen!

Bericht: Fanny Lecamus und Stefanie KösterBilder: Teilnehmer der Begegnung

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Birds

Das Brandenburger Tor

Gemeinsames Kochen

Sport in Venedig

Die ideale interkulturelle Stadt

Maskenball

Schattenboxen

Page 13: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

Sprache

WWW – Worldcafé – Werbung – Wissenschaft

Französischlehrertag 2011

Zum zweiten Mal lud das Partnerschafts-referat gemeinsam mit den Dienststellen der Ministerialbeauftragten für Real-schulen und Gymnasien in Unterfranken zum Französischlehrertag ein. Insgesamt konnten 40 Lehrkräfte, 31 aus Gymnasi-um, 9 aus Realschulen, an der ganztägi-gen Fortbildung teilnehmen, die vormit-tags im Bezirkstagsgebäude und nach-mittags im Matthias-Grünewald-Gym-nasium anberaumt war. Neben einem Vortrag von Dr. Daniel Rei-mann von der Fachdidaktik der Universi-tät Würzburg zur „Gestik – die unent-deckte Dimension des Französischen“ kam mit einem World-Café eine neue Methode zum Einsatz. Sie ermöglichte es den Lehrkräften, sich in einer vorgegebe-nen Zeit gezielt und überaus produktiv zu verschiedenen schul- und unterrichts-relevanten Themen – Werbung für Fran-zösisch, Schulaustausch, Projekte im Fremdsprachenunterricht und authenti-sches Material – auszutauschen. In den nachmittags angesetzten drei-stündigen Workshops mit kompetenten Referent/-innen konnten die Lehrkräfte

Mit Kopf, Hand und Herz

Sprach- und Kulturmittler/-innen des Französischen für den Vorschul- und Primarbereich

16 Französinnen und Deutsche – von der Lehramtsstudentin über die Sekretärin

bis zum Agraringenieur – bereiten sich von Mai 2011 bis Frühjahr 2012 an ei-nem Samstag im Monat unter Leitung der französischen Grundschullehrerin Katia Poyer intensiv darauf vor, Kindern zwischen 3 und 10 Jahren in Spielstun-

den und Projekten einen ersten intensi-ven Kontakt mit der französischen Spra-che und Kultur zu ermöglichen.Als einziger der bayerischen Bezirke bie-tet der Bezirk Unterfranken im Rahmen seiner Regionalpartnerschaft mit dem Departement Calvados und in Koopera-tion mit dem Institut Français München

bereits zum 3. Mal diese didaktische Fortbildung zum / zur Sprach- und Kulturmittler/-in des Französischen für den Vorschul- und Primarbereich an.Am Ende steht eine fi lmische Lehrprobe und für die Nichtmuttersprachler eine

Sprachprüfung auf dem Programm. Durch die Qualifi -zierung der Lehr-kräfte verfolgt der Bezirk Unter-franken langfristig eine hohe Qualität

des Frühfranzösischunterrichts in Unter-franken zu fördern und dauerhaft zu ge-währleisten.

Bericht: Silke Burdack, Bilder: Monika Obermayer

Gymnasiallehrerin Sina-Pliess-Höfer gab einen Überblick über geeignetes Unter-richtsmaterial des französischen Senders und Internetportals TV 5.Die Veranstaltung wurde sowohl von Teilnehmer/-innen als auch von den Or-ganisatoren überaus positiv bewertet: Fortsetzung folgt 2012.

Bericht: Silke Burdack und Alice HellerBild: Fanny Lecamus

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i-i-t-h-m-

i-i-t-“e

ese-vs-n-mi-

i-ne

Bild: Fanny LecamusBild: Fanny Lecamus

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Katia Poyer

Total Physical response – Sprache lernen und vermitteln mit Kopf, Hand und Herz – eine Sprachlernmethode, die den Spracherwerb im Kindesalter nachahmt. Die Lernenden reagieren mit Körperbewegungen auf sprachliche Befehle.

viele konkret umsetzbare Anregungen für den eigenen Unterricht mitnehmen. So stellte Katia Poyer Aktivitäten zur För-derung des Erlernens der französischen Aussprache vor, Ingrid Ebert brachte den Teilnehmer/-innen Techniken nahe, die die Kreativität der Schüler/-innen fördern und Sprachbarrieren in der Fremdspra-che abbauen können. Eine erste Einfüh-rung in die Erstellung von Podcasts über-nahm Florian Meier und die

Page 14: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

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Sprache

So könnte man die Vorstellungen der Märchenerzählerin Lorraine Ollagnier aus Caen/Frankreich zusammenfassend be-zeichnen. Als die quirlige Französin Lorrai-ne Ollagnier vom 27. bis 29. Oktober 2010 auf Einladung des Bezirk Unterfran-ken unterfränkische Schulklassen in Würz-burg und Rottendorf besuchte und einen Workshop im Bezirkstagsgebäude für Frühfranzösischlehrkräfte abhielt, konnte

sich anfangs kaum eine/r etwas unter dem Begriff „Kamishibaï“ vorstellen.Doch alle, Groß und Klein – Grundschüler/-innen, Oberstufenschüler/-innen wie Lehrkräfte – waren sich nach dem Ein-satz von Lorraine einig: Diese Art und Weise, Geschichten zu erzählen und zu hören fasziniert. Die vor Lebensfreude sprühende Erzählerin benutzt einen lee-ren Rahmen (Butaï), in den sie selbst ge-malte Bilder – „Kamishibaï“ – schiebt und damit anschaulich Märchen und Ge-schichten frei und mit ausdrucksstarker Gestik erzählt. Obgleich sie ihre Ge-schichten ausschließlich in französischer Sprache vortrug, verstand sie es ihr Publi-kum mit Leichtigkeit und Ausdrucksstär-ke in Bann zu ziehen. Dies motivierte die Kinder und Jugendlichen im Anschluss an die Vorstellung selbst Fragen auf Fran-zösisch zu stellen und ihr eigenes Kön-nen zu präsentieren. Auch die Teilnehmer/-innen am Treff-punkt Frühfranzösisch, die Lorraine in einem dreistündigen Workshop in die

Kleine Rottendorfer auf großer Fahrt!

Rottendorf-Troarn

„Bonjour Troarn“ hieß es zum wieder-holten Mal, als in den Herbstferien acht-undzwanzig Dritt- und Viertklässler ge-meinsam mit ihren Lehrerinnen und Leh-rern und den Mitgliedern des örtlichen Partnerkomitees die Rottendorfer Part-nergemeinde Troarn im Calvados be-suchten.Schon seit dem Kindergarten lernten die Kinder auf freiwilliger Basis die Sprache des Nachbarlandes. Gut vorbereitet von den Lehrerinnen Sibylle Emmerling und Anja Lindner-Luposchainsky machten sich die Grundschüler auf die lange Reise in die Normandie. Schon auf der Hinfahrt konnten die Kin-der beim Zwischenstopp in Amiens die gotische Kathedrale bestaunen, die mit ihren in den Himmel strebenden Pfeilern und den zahllosen Figuren der Außenfas-sade als typisches Bauwerk französischer Kirchenkunst gilt.Der zweite Tag der Reise stand dann ganz im Zeichen der Partnergemeinde Troarn.Zuerst führte der Weg in das Collège. Auf Deutsch wurden wir von den Schü-

lern der dortigen Mittelschule empfan-gen und durch die Schule geführt. Biblio-thek, Schulkantine und die großzügigen Sportstätten weckten die Lust auf ge-meinsames Lernen. So fanden sich im Pausenhof auch schnell Gruppen aus deutschen und französischen Kindern zusammen und tauschten sich nach Kräf-ten miteinander aus.Nach einem Empfang durch die Bürger-meisterin des Ortes stand am Nachmit-tag dann der Besuch der Grundschule auf dem Programm.Daneben erkundeten die Schülerinnen und Schüler den französischen Ort. Einen Place de Rottendorf konnten sie bei die-ser Tour genauso entdecken, wie die Partnerschaftsurkunde, die im Foyer des Rathauses hing. Das Ende dieses durchaus auch stra-paziösen Tages bildete der Emp-fang durch den Jugendrat Troarns. Gemeinsame Spiele, Lieder und Tänze erleichterten das gegensei-tige Kennenlernen der Kinder und Jugendlichen und lösten alle sprachlichen Hindernisse rasch auf. Ein weiterer Höhepunkt der Reise war am dritten Tag eine Tour durch das Küstenbad Ouist-reham, in dem die Reisegruppe

ihre Unterkunft hatte. Endlos lan-ge Strände, einfahrende Kanalfähren und der eindrucksvolle Fischmarkt tröste-ten die Kinder über das nasskalte und graue Herbstwetter hinweg. Die lange Heimreise nach Deutschland wurde dann noch einmal in Paris unter-brochen, um den Eiffelturm zu besteigen und mit dem Schiff auf der Seine die Kir-che Notre-Dame und andere Sehenswür-digkeiten zu umrunden.Auch wenn die Fahrt lang und sehr an-strengend war, zeigten sich die Kinder beeindruckt von den zahlreichen Ein-drücken dieser Reise.

Bericht und Bild: Stefan Dusolt

Technik des Kamishibaï einführte, fan-den die Erzählmethode überaus spannend und sehr gut einsetz-bar für den frühen Fremd-sprachunterricht. Sie gin-gen begeistert und mit vielen neuen Ideen nach Hause und hof-fen auf eine Fort-setzung im nächs-ten Jahr.

Die schüler- und lehrerzen-trierten Ver-anstaltungen fanden ins-gesamt ein so positives Echo, dass be-reits über eine weitere Zu-sammenarbeit mit Lorraine Ol-lagnier nachge-dacht wird.

Bericht: Marie-Pascale Fuchs, Bild: Fanny Lecamus

„Kamishibaï“ setzt sich

zu sammen aus „kami“ (Papier)

und „shibai“ (Thea-terspiel) und wurde

zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf den Straßen von Japan ge-spielt. Der Geschich-tenerzähler fuhr mit dem Fahrrad, auf des-sen Gepäckträger ein Holzrahmen befestigt war, in den er Bilder einlegte und seine Geschichten erzähl-te, durch Dörfer und Städte.

Französische Märchenerzählerin präsentiert die japanische Erzählform „Kamishibaï“

„Absolument passionnant“ – absolut begeisternd!

Page 15: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

Sprache

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Französisch nun auch im evangelischen Kindergar-ten „Menschenskinder“ in Veitshöchheim

Die Erzieherin Sabine Blank (re.) macht es möglich. Nach Eng-lisch kann nun im evangelischen Kinder-garten „Menschens-kinder“ Frühfranzö-sisch für die derzeit 17 Vorschulkinder ange-boten werden. Durch verwandtschaft-liche Beziehungen kommt die im Altort wohnende Erzieherin mit der französischen Sprache laufend in Be-rührung. Nun erklärte sie sich bereit, ihre

Reger Austausch der Universität Würzburg mit Frankreich

Frankreich bleibt nach Spanien weiterhin das beliebteste Land für Auslandsaufent-halte unter den Studierenden der Univer-sität Würzburg. Im Rahmen von Koope-rationen hat die Uni-versität 2011 bereits 57 Studierende dort-hin entsandt. Zusätz-lich leisten zahlreiche Studierende als Prakti-kanten mehrmonatige Aufenthalte auf der anderen Seite des Rheins ab. Im Herbst werden weitere 80 bis 100 Studierende ent-sandt.Nach Würzburg kamen in 2011 bislang insge-samt 26 Studierende aus dem Nachbarland. Die Universität unter-hält derzeit 51 ERAS-MUS-Partnerschaften mit französischen Hochschulen. Hinzu kommen sechs weitere Fakultätspartnerschaften, die den Aus-tausch ermöglichen und zumeist von der Europäischen Union fi nanziell gefördert werden.Und die Kontakte werden weiter ausge-baut. In diesem Jahr sind bereits fünf

(Bildmitte). Spontan sagte sie sehr zur Freude der Kindergartenleiterin Sabine Krug (li.) zu, 200 Euro zu spenden, damit diese das für den Unterricht nötige Un-

terrichtsmaterial wie Lieder- und Bilder-bücher und sons tiges Lernmaterial anschaf-fen konnte. Damit ist der evangelische Kin-dergarten bereits der dritte im Ort, der Kleinkinder mit der französischen Sprache vertraut macht. Seit Jahren tun dies im Ort bereits die katholi-schen Kindergärten von Sankt Martin und Bilhildis.

Bericht und Bild: Dieter Gürz

neue ERASMUS-Vereinbarungen dazu-gekommen: mit der Université d‘ Angers (Chemie), der Université de Caen (Psy-chologie), dem Institut Catholique de Pa-ris (Kunstgeschichte), der Université de Poitiers (Psychologie) sowie mit der Uni-versité Descartes de Paris (Wirtschafts-wissenschaften).

Neben dem wichtigsten Partner, der Uni-versité de Basse-Normandie in Caen, sind die Partner der europäischen Universi-tätsgruppe COIMBRA, die Universitäten in Poitiers sowie dem Pôle Lyon mit St.-Etienne, Schwerpunkt der Beziehungen. Mitarbeiteraustausche sowie zahlreiche gemeinsame Forschungsaktivitäten und

Gastdozenturen sind weiterhin zu verzeich-nen, wie auch die Fort-führung eines Doppel-diploms in Chemie mit der École Supérieur de Chimie Physique Élec-tronique in Lyon. In diesem Jahr erwerben fünf Studierende einen deutsch-französischen Abschluss.

Bericht: Florian Mikkel Evenbye;

Kürzungen: Partnerschafts-referat

Mehr Informationen zu einem Studium im Aus-land – insbesondere Frankreich erhalten Sie bei:

Florian Mikkel Evenbye Julius-Maximilians-Universität Würzburg International Offi ceTel: +49 (0)931 31-84053E-Mail: [email protected] www.international.uni-wuerzburg.de

Kunstaktion an alten Lagerhallen beim Inselkul-turfestival in Caen: Vom vielfältigen kulturellen Angebot der Stadt, das für die meisten Studieren-den ein wichtiger Grund für der Wahl der Gast-universität ist, konnte sich der für Frankreich zu ständige Referent des International Offi ce der Uni Würzburg bei seinem Gastaufenthalt überzeugen.

Sprachkenntnisse auch in ihrem Kinder-garten einzubringen. Darüber freute sich natürlich auch die französische Part-nerschaftsbeauftragte Christel Teroerde

Page 16: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

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Aus den Kommunen

Glattbach – Bretteville-sur-Odon

2. Boule Vereinsmeisterschaft

In einem spannenden Turnier konnte die Mannschaft Kunstverein I mit einem Punkt Vorsprung vor dem Team CSU I den ersten Platz belegen. Auf dem drit-ten Rang landete der Fußballsportverein. Platz 4 belegte die Mannschaft vom Freundeskreis Bretteville vor CSU II und Kunstverein II. In der Mannschaft des Sie-gers standen Günther und Marga Parr und Carsten Schumacher. Bei der CSU I traten Hanni Schuck und Bürgermeister Fridolin Fuchs an. Beim Dritten FSV wa-

In der Marktheidenfelder St. Laurentius-Kirche boten die Katholische Kantorei und das Ensemble Vocal Alain Fromy aus der bretonischen Partnerstadt Montfort-sur-Meu am 4. Juli 2011 ein einmaliges Musikerlebnis.

Nach der gemeinsamen Erarbeitung über drei Tage hinweg erklangen nach dem Chor-Hymnus „Alta Trinitate Beata“ vom Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Kom-positionen von Duphly, Philidor Cadet und der vertonte Psalm 130 „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir“ von Michel-Richard Delalande. Als Gegenpart aus dem Schloss Sanssouci waren Flötenwerke von Fried-rich dem Großen und der 2. Teil des Ora-toriums „Die Auferstehung und Himmel-fahrt Jesu“ von Carl Philipp Emmanuel

Kahl am Main – Villefontaine

Schülerinnen lernen die Partnerstadt kennen

Zwei Wochen zu Gast bei den Familien Hilaire und Cattina in Villefontaine bei Lyon waren im April zwei Kahler Mäd-chen und besuchten dort auch den Schulunterricht. Sinn des Besuchs war, einmal das Leben dort kennenzulernen und zum zweiten auch die französischen Sprachkenntnisse zu verbessern. Der Schulunterricht dort war für die Mäd-chen sehr anstrengend, da er bis zum späten Nachmittag ging. Aber auch die Freizeit kam nicht zu kurz. Man ging Eis essen, baden und Tretboot fahren und grillen mit den neuen Freunden. Auch die Partnerstadt lernte man kennen und besuchte die Umgebung, Lyon, die Grot-ten von Balme und in Drôme das „Fac-teur Cheval“, ein ungewöhnliches Ge-bäude aus Stein. Die Mädchen haben viel Neues erlebt und viel gelernt, es hat ih-nen gefallen. Die Begegnung kam auf Vermittlung zwischen dem Partner-schaftsverein Kahl mit dem Comité de Jumelage de Villefontaine zustande.

Bericht: Karl M. Schäfer, Bild: privat

Engagiertes Musizieren über Grenzen hinweg: Großen Applaus ernteten die Katholische Kantorei Marktheidenfeld und das „Ensemble Vocal Alain Fromy“ aus der Partnerstadt Montfort-sur-Meu beim Konzert am Samstagabend in der St. Laurentius-Kirche, Marktheidenfeld.

ren Kurt Keller, Edi Bernhard und Matt-hias Reckleben am Start. Organisiert wurde das Turnier von Gabi und Heinz Müller. Hierfür wurde ihnen von Bürger-meister Fridolin Fuchs herzlich gedankt. Beide sind wichtige Stützen der Glattba-cher Partnerschaft mit Bretteville sur Odon. Aus den Händen von Bürgermeis-ter Fuchs und Gabi Müller erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde und die drei Erstplatzierten bekamen noch Sachprei-se. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, das war eine runde Sa-che und im kommenden Jahr sind wir wieder dabei.

Bericht und Bild: Gemeinde Glattbach

Die Sieger der 2. Glattbacher Boule Vereins-meisterschaft, der Kunstverein Von links: Marga Parr, Carsten Schuhmacher, Günther Parr

Bach unter Leitung von Hermann Groll-mann ausgewählt worden. Zum Höhe-punkt des Abends geriet das prächtige „Te Deum in D-Dur“ von Marc Antoine Charpentier unter Leitung von Alain Fro-my, das mit seinen effektvollen Wechseln

zwischen Soli und Tutti-Passagen nicht nur als christlicher Lob-, Dank- und Bitt-gesang, sondern auch als musikalisches Wahrzeichen des katholischen absolutisti-schen „Sonnenkönigs“ zu verstehen ist. Heute ist das einleitende Motiv der Kom-position als Fanfare der Eurovision in Funk und Fernsehen zu einem Symbol der europäischen Einigung geworden.

Bericht: Martin Harth / Heribert FelbingerBild: Martin Harth

Marktheidenfeld – Montfort-sur-Meu

Einmaliges deutsch-französisches Musikerlebnis

Bianca Ritter (links) und Marina Müller (rechts) beim Empfang durch ihre Gasteltern auf dem Flughafen Saint-Exupéry (Lyon).

Page 17: Praktika, Begegnungen und Weiterbildungen Originell

Aus den Kommunen

Die Partnerschaft wurde volljährig

Zum 18. Geburtstag unserer Partner-schaft besuchte uns Anfang Juni wieder eine Delegation von 76 Freunden aus dem Calvados. Zu diesem Anlass brachte St. Manvieu Norrey auch seinen Conseil Municipal Jeunes – den Kindergemein-derat mit. Dieses generationsübergrei-fende Gremium von Kindern zwischen 8 und 16 Jahren stellte sich eindrucksvoll den Fragen seiner Gastgeber.

Mit einem Mix aus Kultur, Unterhaltung und Spaß wurde die kurze Zeit des Auf-enthalts verbracht. Der Besuch der Resi-denz und eine Straßenbahnfahrt durch Würzburg mit einem Sonderzug der WVV kamen gut bei unseren Freunden an. Im „Wald-Erlebnis-Zentrum“ in Gramschatz war neben der Kreativität beim „Bilder legen“ auch absolutes Ver-trauen beider Nationalitäten bei der „Blindführung durchs Unterholz“ ge-fragt.

„Blindes Vertrauen“ Dr. Josef Wichmann und Hortense VicoHintergrund: Beim Besuch des Walderlebnis-Zentrums in Gramschatz unter Führung von Herrn Graf und Herrn Müller mussten die Teilnehmer sich unter anderem gegenseitig durch das Unterholz führen, wobei einer die Augen verbunden hatte und sich dem Anderen anvertrauen musste. Das sind deutsch-französische Beziehungen, die nicht mehr mit Partnerschaft, sondern mit Freundschaft zu betiteln sind.

Nach einem herzlichen Empfang am Mittwochabend gab es am nächsten Tag einen Ausfl ug nach Dinard in der Breta-gne. Hier wurden Muscheln gegessen, anschließend konnte man den Ort be-sichtigen und am Strand entlang spazie-ren. Die Küste ist teilweise steil und fel-sig, stellenweise gibt es feinen Sand-strand. Wer nicht genug von Strand und Meer bekommen konnte, hatte am Frei-

20 Jahre Partnerschaft

Über 50 Retzstadter besuchten von 22. – 26. Juni ihre Partnergemeinden Mouen/Mondrainville in der Normandie. Nachdem das 20-jährige Jubiläum der Unterzeichnung der Urkunden letztes Jahr in Retzstadt begangen wurde, stand nun das Fest des 20. offi ziellen Besuchs in Frankreich an.

Krönender Abschluss war der „Bunte Abend“, bei dem u. a. unsere französi-schen Freunde durch drei Prüfungen (Bierkrug stemmen, Armdrücken und Schnupfen mit der Maschine) das Zertifi -kat erhielten, einen „Bayerischen Abend“ in ihrem Heimatort durchführen zu dür-fen.Alles in allem, ein gelungener, zu kurzer Besuch mit tränenreichem Abschied. Aber mit dem Wissen uns bald wieder zu sehen.

Bericht und Bilder: Hans-Gerd Ceracki

tag die Möglichkeit, mit dem Bus nach Ouistreham zu fahren. Dieses Angebot wurde von vielen Retzstadtern und auch ihren Gastfamilien wahrgenommen, so-dass beim anschließenden Gemein-schaftsabend viele mit sonnengerötetem Kopf erschienen. Der Samstag wurde in den Familien frei gestaltet, die Jugendli-chen gingen gemeinsam zum „Laserga-me“. Abends wurde nach dem Gottes-dienst in Mondrainville ein riesiges Jo-hannisfeuer entzündet – ein schöner Abschluss für einen gelungenen Besuch langjähriger Freunde.

Bericht und Bild: Monika Fischer

Die Küste von Dinard in der Bretagne gefi el allen Retzstadtern sehr gut. Neben den Felsen gibt es hier auch Sandstrände, um die prächtigen Villen herum wachsen tropische Pfl anzen.

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Unterpleichfeld – Cheux, Grainville-sur-Odon, St-Manvieu-Norrey

Verleihung der Urkunden zur Durchführung eines „Bayerischen Abend“ in Cheux. v.l.n.r. Roger Auguste, Catherine Letelier, Arnaud Potier und Daniel Elie (Vorstände des Partner-schafts-Komitees in Frankreich)

Retzstadt – Mouen/Mondrainville