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Praktikumsbericht
Betriebspraktikum
in der Pilotfabrik der
Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für Produktionssysteme der Fakultät für Maschinenbau
Universitätsstraße 150
Gebäude IB 2/28
44801 Bochum
In der Zeit vom 02.07.2008-15.07.2008
Anna Günther, geb. 29.04.1990
An der Papiermühle 21
58710 Menden
Tel.: 02373/983105
E-Mail: [email protected]
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Vorwort................................................................................................................. 3
2. Einleitung
2.1 Persönliche Motivation……………………………………………………….... 3
2.2 Erwartungen……………………………………………………………………. 4
3. Das Praktikum
3.1 Beschreibung meines Arbeitsplatzes…………………………………………... 5
3.2 Tagesberichte…………………………………………………………………... 7
4. Persönliche Beurteilung meiner Praktikumszeit
4.1 Fazit……………………………………………………………………………. 19
4.2 Ausblick………………………………………………………………………... 19
5. Erläuterung der Fachbegriffe…………………………………………………. 21
6. Literaturverzeichnis…………………………………………………………….22
7. Selbstständigkeitserklärung…………………………………………………… 23
8. Anhang
8.1 Schaltplan……………………………………………………………………… 24
8.2 Bohrbild………………………………………………………………………... 25
8.3 Bestückungsplan……………………………………………………………….. 26
9. Unterschrift des Praktikumsbetreuers………………………………….......... 27
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1. Vorwort
Mein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Herrn Dipl.-Ing. Grimme, durch dessen
Unterstützung und Betreuung dieses Praktikum erst möglich wurde.
Ferner allen Mitarbeitern des Lehrstuhls für Produktionssysteme, welche mir stets mit
Freundlichkeit und Geduld entgegentraten und hierdurch mein Praktikum bereicherten.
Für die Betreuung im Labor für Elektrotechnik möchte ich mich bei Herrn Ulrich
Spickermann, Herrn Werner Jakubus und Herrn Isaak Terzidis bedanken.
2. Einleitung
2.1 Persönliche Motivation
Als Schülerin der 12. Klasse des Heilig-Geist-Gymnasiums in Menden war ich der Meinung,
dass ich meine Sommerferien nicht einfach als reine Freizeit auffassen dürfte und sie
stattdessen lieber nutzen sollte, um einen Einblick in das Berufsleben zu erhalten.
Da ich schon lange den Wunsch hege, nach meinem Abitur im Jahr 2009 ein Studium des
Wirtschaftsingenieurwesens mit Fachrichtung Maschinenbau aufzunehmen, hatte ich geplant,
meine Sommerferien 2008 zu nutzen, um ein freiwilliges Praktikum zu absolvieren.
In diesem Praktikum wollte ich sowohl theoretische, als auch praktische Informationen über
den Beruf eines Maschinenbauingenieurs sammeln, um sicherzustellen, dass sich meine
Vorstellungen des Berufes auch mit der Realität vereinbaren lassen.
Nach eingehender Internetrecherche stieß ich auf das Angebot des Lehrstuhls für
Produktionssysteme der Ruhr-Universität in Bochum.
Diese boten ein Schülerpraktikum an und schnell stand fest, dass ich ein zweiwöchiges
Praktikum in der Pilotfabrik durchführen dürfte.
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2.2 Erwartungen
Ich erwarte von diesem Praktikum, dass ich einen Einblick in das Berufsleben eines
Maschinenbauingenieurs erhalte.
Ich möchte viele Informationen über technische Abläufe sammeln, die Funktionsweise von
bestimmten Maschinen verstehen, den Weg eines Werkstücks von der Konstruktion am PC
bis hin zur Bearbeitung an einer Maschine nachvollziehen.
Ich möchte erfahren, welche Aufgaben im Beruf auf einen Maschinenbauer zukommen,
welche Aufstiegsmöglichkeiten er hat, wie breit sein Einsatzspektrum ist.
Zudem möchte ich etwas über das Uni- und Studentenleben erfahren.
Ich möchte wissen, wie der Tagesablauf eines Studenten aussieht, wie eine Vorlesung oder
eine Übung abläuft, wie die Arbeit einer studentischen Hilfskraft aussieht etc.
Ich möchte herausfinden, ob mein Berufswunsch zu mir passt, ob ich für den Beruf eines
Wirtschaftsingenieurs mit Fachrichtung Maschinenbau überhaupt geeignet bin und ob mir
dieser Beruf in der Praxis tatsächlich Spaß macht.
In besonderer Weise möchte ich Informationen über die Verbindung von Theorie, welche in
der Universität vermittelt wird, und der Praxis, welche in der Pilotfabrik umgesetzt wird,
erhalten.
All das erwarte ich von meinem Praktikum und ich hoffe sehr, dass ich möglichst viele
meiner Fragen klären kann.
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3. Das Praktikum
3.1 Beschreibung meines Arbeitsplatzes
Im Jahre 1976 wurde der Lehrstuhl für Produktionssysteme in der Fakultät für Maschinenbau
an der Ruhr-Universität-Bochum durch Herrn Prof. Dr. Wolfgang Maßberg gegründet und
dieser Lehrstuhl unterliegt seit dem Jahr 1999 der
Leitung von Herrn Prof. Dr. Horst Meier.
Die Tätigkeiten des Lehrstuhls für Produk-
tionssysteme sind geprägt durch das Spannungsfeld
zwischen Mensch, Technik und Organisation. Im
Rahmen seiner Forschungsprojekte versteht der
LPS stets diese drei Stellgrößen als Einheit zur
Verbesserung der Produktion hinsichtlich Termin,
Kosten und Qualität.
Bei der Erarbeitung von Lösungen steht die Relevanz des industriellen Nutzens immer im
Vordergrund1.
Mein Arbeitsplatz war hauptsächlich die Pilotfabrik, welche der Lehrstuhl für
Produktionssysteme in den Ingenieur-Versuchshallen der Ruhr-Universität seit 1990 betreibt
und welche bis heute modernsten Ansprüchen gerecht wird.
Aufgabe ist es, ein praxisorientiertes Lehr- und Forschungsfeld eines rechnerintegrierten
Fabrikbetriebes auszubauen und zu betreiben.
Die Pilotfabrik wird für die unterschiedlichen Forschungs-, Lehr- und Technologie-
transferaufgaben des Lehrstuhls für Produktions-
systeme eingesetzt und steht als Entwicklungs-,
Test- und Demonstrationsfeld zur Verfügung.
Die Pilotfabrik fertigt speziell nach Kunden-
wünschen Werkstücke aus Metall und Kunststoff,
wobei auch kleine Stückzahlen wirtschaftlich
hergestellt werden können. Außerdem fertigt sie
eigens entwickelte Produkte, wie beispielsweise
Flaschenverschlüsse, und zudem patientenindividuelle Schädelimplantate aus Titan.
1 Vgl. http://www.lps.rub.de/profil/
Bild 2: Schädelimplantate aus Titan
Bild 1: Gesamtbild der Pilotfabrik
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Die Herstellung erfolgt unter den in der Industrie üblichen Randbedingungen wie
Fertigungskosten, Durchlaufzeiten und Qualität.
Die Pilotfabrik verfügt über sechs NC-gesteuerte2 Werkzeugmaschinen, die dem Drehen und
Fräsen von Werkstücken dienen und welche über eine DNC-Verbindung3 mit den Rechnern
in der Leitebene verbunden sind.
Zu diesen NC-gesteuerten Werkzeugmaschinen gehören das CNC-Bearbeitungszentrum
Hüller-Hille nb-h90, die CNC-Drehmaschine Index G200, sowie die CNC-Drehmaschine
Index GE42, des Weiteren die CNC-Fräsmaschine Maho 700 C, die CNC-Fräsmaschine
Chiron FZ12S und die fünfachsige CNC-Fräsmaschine Chiron FZ15S.
Zudem stehen mehrere konventionelle Bohr-, Fräs- und Drehmaschinen zur Verfügung, sowie
auch Hand- und Montagearbeitsplätze.
Zusätzlich sind ein Materiallager, ein Werkzeugeinstellgerät des Typs Messma Kelch
Trabant 351 und die Leitwarte mit den entsprechenden Rechnern vorhanden, an denen per
CAD-Software4 ein Programm zur Erzeugung von Werkstücken erstellt und mittels DNC-
Verbindung an die entsprechende Maschine übertragen werden kann.
Ferner wird der Materialfluss durch ein fahrerloses Transportsystem unterstützt.
Durch dieses fahrerlose Transportsystems des Typs CAESAR ATS 1000 kann ein
teilautomatischer Materialfluss zwischen den wichtigen Bearbeitungsmaschinen und dem
Vorrichtungsbau, bzw. Roh- und Fertigteillager, realisiert werden. Das FTS ist frei
programmierbar und durch eine spezielle Koppel-
navigation aus Odometrie, Trägheitskreisel und
Magnetsensorleiste nicht von einer herkömmlichen,
aufwendigen Bodenanlage abhängig. Die
automatische Datenübermittlung geschieht über
Funk5.
Herr Dipl.-Ing. Peter Grimme leitet die Pilotfabrik,
welche überdies noch zwei feste
Mitarbeiter und eine studentische Hilfs-
kraft beschäftigt.
Den größten Teil meiner Zeit verbrachte ich in der Leitwarte der Pilotfabrik, wo ich an einem
Computer diverse Konstruktions- und Programmierungsaufgaben durchführte.
2 Erklärung der Fachbegriffe auf Seite 20 3 Erklärung der Fachbegriffe auf Seite 20 4 Erklärung der Fachbegriffe auf Seite 20 5 Vgl. http://www.lps.rub.de/ausstattung/pilotfabrik/
Bild 3: Mein Arbeitsplatz in der Leitwarte der Pilotfabrik
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Des Weiteren wurde es mir ermöglicht, sehr viel Zeit am Lehrstuhl selbst zu verbringen, sei
es, um eine kleine Aufgabe am Forschungsprojekt einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin zu
erfüllen oder um mehrere Vorlesungen zu besuchen und an einem Diplom- und zwei
Promotionsvorträgen teilzunehmen.
3.2 Tagesberichte
Mittwoch, 02.07.08 8:30-16:30
Mein erster Arbeitstag begann um 8.30 Uhr in der Pilotfabrik.
Nach Begrüßung durch Herrn Grimme und kurzem Rundgang durch die Pilotfabrik durfte ich
zunächst einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin beim Aufbau des Versuchsstandes zu einem
Messtechnischen Praktikum zuschauen, wobei meine Fragen freundlich beantwortet wurden.
Nach Eintreffen der studentischen Hilfskraft bekam ich durch diese eine Einweisung in das
CAD-Programm SolidWorks, welches in der Pilotfabrik zur Konstruktion von Werkstücken
gebraucht wird.
Durch gezielte theoretische Informationen zu dieser Software war ich in der Lage, zunächst
eine erste Übung mit Hilfe des Studenten zu lösen und daraufhin weitere zwei
Übungsaufgaben selbstständig durchzuführen.
Es handelte sich hierbei um das Konstruieren von Blechen mit entsprechenden Aussparungen
und Bohrungen.
Nach diesen Aufgaben erklärte mir Herr Grimme die manuelle NC-Programmierung, welche
arbeitsintensiver und fehleranfälliger ist als die automatische Erstellung eines Programms
mittels einer geeigneten Software und die manuelle Programmierung zudem eine hohe
Konzentration erfordert.
Diese ist in der heutigen Zeit nicht mehr üblich, da sie zu umständlich und zeitintensiv ist,
jedoch ist es empfehlenswert, auch diese Art der Programmierung zu verstehen, um die
einzelnen Arbeitsabläufe der Maschine während des Herstellungsprozesses nachvollziehen zu
können.
Hierbei musste ich viele verschiedene Aspekte, wie beispielsweise die Fräserradienkorrektur,
beachten, da es sonst zu Fehlern bei der Bearbeitung des Werkstückes kommen kann.
Nach der Lösung einer Übungsaufgabe zum Thema manuelles NC-Programmieren
gemeinsam mit Herrn Grimme, wurde mir zunächst das Programm CamWorks erläutert.
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Mit dieser Software ist es möglich, automatisch den NC-Code für ein zuvor in SolidWorks
konstruiertes Werkstück zu erstellen.
Das Programm erkennt eigenständig, mit welchen Maschinenwerkzeugen das Werkstück
bearbeitet werden soll. Hierbei wird auf eine Werkzeugdatenbank zurückgegriffen, in welcher
jedes in der Pilotfabrik vorhandene Maschinenwerkzeug samt Technologiedaten, wie
Vorschub, Durchmesser etc., gespeichert ist.
Daraufhin hatte ich die Aufgabe, ein weiteres Blech nach Vorlage einer entsprechenden
Zeichnung zunächst mit SolidWorks zu konstruieren und abschließend automatisch das NC-
Programm mithilfe von CamWorks zu generieren.
Da an diesem Tag nicht mehr genügend Zeit blieb, unterbrach ich meine Arbeit, um sie am
kommenden Tag fortzuführen.
Donnerstag, 03.07.08 8:30-16:00
Nach meiner Ankunft in der Pilotfabrik begann ich gleich damit, mein am Vortag bereits
teilweise konstruiertes Werkstück weiter mithilfe der entsprechenden Programme zu
bearbeiten.
Nachdem ich diese Tätigkeit abgeschlossen hatte, besuchte ich eine Vorlesung des Moduls
„Fertigungsautomatisierung im Maschinenbau“, in der es um Qualitätsmanagement ging.
Diese Vorlesung wurde von Herrn Prof. Dr. Horst Meier gehalten.
Im Anschluss kehrte ich in die Pilotfabrik zurück und durfte dem Studenten bei der
Vermessung von Werkzeugen behilflich sein.
Der Maschine müssen nämlich Werkzeugkorrekturdaten, wie Länge, Durchmesser etc.,
eingegeben werden, damit es beim Bearbeiten von Werkstücken nicht zu einer Kollision
kommt.
Anschließend durfte ich zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern beim Radial-Axial-Ringwalzen
zuschauen.
Diese haben das Radial-Axial-Ringwalzen als Grundlage ihres Forschungsprojektes gewählt
und in der einen Arbeit geht es um „Prozessintegriertes Pulverbeschichten im Radial-Axial-
Ringwalzprozess“, in der anderen um „Grundlagen zur Steuerung des Radial-Axial-
Ringwalzens durch den Einsatz von Bildverarbeitungssystemen“.
Ich durfte nicht nur kleinere Hilfstätigkeiten übernehmen, sondern auch Fragen stellen,
welche mir alle beantwortet wurden.
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Prinzip des Radial-Axial-Ringwalzens: Bei dem Prinzip des Radial-Axial-Ringwalzens handelt es sich um ein Umformverfahren. Der Verfahrensablauf besteht darin, dass ein konzentrisch gelochter Vorring zwischen Walzen durch Verminderung der Wanddicke im Durchmesser aufgeweitet wird. Zeitgleich wird die Ringhöhe mit einem in axialer Richtung walzendem Kegelwalzenpaar (Axialwalzen) reduziert. Der erhitzte Ring wird auf diese Weise in zwei Walzspalten gleichzeitig umgeformt. Auf Ringwalzwerken wird ein breites Werkstoffspektrum verarbeitet. Die Palette reicht von allen Stahlvarianten über Aluminium-, Titan bis hin zu Nickellegierungen. Die Anwendungsbereiche der so entstandenen Ringe sind ebenfalls sehr vielfältig. So werden gewalzte Ringe beispielsweise im Maschinen- und im Fahrzeugbau, im Transportwesen und in vielen weiteren Bereichen verwendet. Die Ringrohlinge kann der LPS nicht selbst herstellen, daher werden sie zugekauft.
Nachdem ich wieder in die Pilotfabrik zurückgekehrt war, war es meine Aufgabe, für die
Übung, welche ich an diesem und am vorigen Tag bereits mit SolidWorks und CamWorks
bearbeitet hatte, ein manuelles NC-Programm zu schreiben.
Ich begann rasch mit der mir aufgetragenen Arbeit und beschäftigte mich hiermit bis
Feierabend.
Herr Grimme überprüfte mein bis zu diesem Zeitpunkt erstelltes Programm und da es
fehlerfrei war, wurde der Rest der Aufgabe auf den nächsten Tag verschoben.
Bild 4: Prinzip des Radial-Axial-Ringwalzens
Bild 5: Der Ringwalzprozess
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Bild 8: Ring während des Walzprozesses
Bild 6: Das Radial-Axial-Ringwalzen Bild 7: Die Ringwalzanlage des LPS, Typ: RAW 20/16-1000/160 der Firma Wagner, Dortmund
Bild 9: Ein Ring wird radial-axial-gewalzt
Bild 10: Umformzone Axialkaliber Bild 11: Umformzone Radialkaliber
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Bild 14: Die Fräsmaschine Chiron FZ12S
Freitag, 04.07.08 8:30-15:45
Mein heutiger Arbeitstag begann mit der Fertigstellung
meiner bereits am Vortag begonnen Aufgabe der
manuellen NC-Programmierung.
Nach Beendigung dieser Arbeit wurde mein Programm
mittels DNC an die Maschine, die Chiron FZ12S,
geschickt und hier überprüft.
Hierauf zeigte mir Herr Grimme, wie Werkzeuge an
einem Werkzeugeinstellgerät vermessen werden und
wie man den Maschinennullpunkt bestimmt.
Danach besuchten Herr Grimme und ich einen Promotionsvortrag am Lehrstuhl zu dem
Thema „Prozesssynchrone Simulierung der Temperaturverteilung beim Radial-Axial-
Ringwalzen“.
Dieser Vortrag dauerte eine halbe Stunde und anschließend ging ich mit Herrn Grimme
zurück in die Pilotfabrik, um einen Smiley-Schlüsselanhänger mit Hilfe von SolidWorks zu
konstruieren und danach das nötige NC-Programm mit CamWorks zu konfigurieren.
Nachdem ich diese Arbeit erledigt hatte, wurde mein Programm an die Maschine geschickt
und nachdem durch einen Simulationslauf klar war, dass das Programm fehlerfrei war,
wurden meine Schlüsselanhänger an der Chiron FZ12S gefräst.
Bild 12: Der Ofen Bild 13: fertig gewalzter Ring
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Um Oberflächenunregelmäßigkeiten auszu-
gleichen wurden die Anhänger im Anschluss
noch sandgestrahlt.
Daraufhin war mein Arbeitstag beendet.
Montag, 07.07.08, 8:30-16:15
An diesem Morgen gab mir Herr Grimme zunächst eine Klausuraufgabe aus dem 6. Semester
zum Thema „manuelle NC-Programmierung“.
Hierbei musste ich wieder das entsprechende Programm für die Maschine zum Fräsen eines
bestimmten Bleches schreiben.
Nachdem ich diese Aufgabe gelöst hatte, ging es direkt an den Lehrstuhl, um einer
wissenschaftlichen Mitarbeiterin zu helfen, wobei ich eine Internetrecherche zum Thema
„myOpenFactory“6 durchführte.
Nachdem ich die nöti-
gen Informationen
ge-sammelt hatte,
ging es in den
Diplomvortrag eines
Studenten, welcher
sich mit
Formgedächtnis-
Legierungen
beschäftigt hatte.
Nach Ende dieses Vortrags begleitete die wissenschaftliche Mitarbeiterin zu der Präsentation
eines messtechnischen Praktikums, wobei die Studenten, welche eine Woche zuvor an dem
messtechnischen Praktikum teilgenommen hatten, hier nun den Aufbau und die Ergebnisse
dieses Praktikums in einer Power Point Präsentation erläutern sollten.
6 myOpenFactory ist ein neuer Standard für den überbetrieblichen Datenaustausch. Die webbasierte Integrationsplattform wurde speziell für die Auftrags- und Projektabwicklung mittelständischer Unternehmen entwickelt. Firmenübergreifende Projekte werden mit myOpenFactory ohne redundante Datenpflege, händische Eingabe und teure EDI-Schnittstellen abgewickelt. Statt vieler unterschiedlicher Schnittstellen wird nur noch eine benötigt: Vom eingesetzten ERP-System zu myOpenFactory
Bild 15: Smiley-Schlüsselanhänger im CAD-Modell und das Endprodukt
Formgedächtnis-Legierungen (Memorymetalle) können sich an eine frühere Formgebung trotz nachfolgender starker Verformung scheinbar „erinnern“. Die Formwandlung basiert auf der temperaturabhängigen Gitterumwandlung zweier verschiedener Kristallstrukturen (allotrope Umwandlung) eines Werkstoffes. Es gibt die Austenit genannte Hochtemperaturphase und den Martensit (Niedertemperaturphase). Beide können durch Temperaturänderung ineinander übergehen (Zweiwegeffekt). Die Strukturumwandlung ist unabhängig von der Geschwindigkeit der Temperaturänderung. Zur Einleitung der Phasenumwandlung sind die Parameter Temperatur und mechanische Spannung gleichwertig; d. h. die Umwandlung kann nicht nur thermisch, sondern auch spannungsinduziert herbeigeführt werden. Formgedächtnis-Legierungen brauchen in jedem Kristallsystem eine Reihe gleichberechtigter Schersysteme, die sich aus der Raumsymmetrie der Elementarzelle ergeben. Sind alle Scherungen bei einer Umwandlung gleich verteilt, ist keine äußere Formänderung zu erkennen. Werden aber beispielsweise durch äußere Kräfte nur einige Schersysteme bevorzugt, werden Formänderungen beobachtet. Genutzter Werkstoff sind vor allem Nickel-Titan-Legierungen. Anwendung finden solche Formgedächtnis-Legierungen durch die hohe Stellkraft in Hydraulikpumpen, als medizinische Implantate, in der Weltraumtechnik, durch die Nutzung der hohen Rückstellkräfte als Einsatz in Wärmekraftmaschinen, als Stellglieder (wie Federn) und in der Flugzeugtechnik.
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Als die Präsentation abgeschlossen und besprochen worden war, durfte ich erneut im Internet
recherchieren.
Hierbei ging es darum, Informationen zum Thema „Manufuture“7 zu sammeln.
Nach Beendigung meiner Arbeit nahm ich an einem Promotionsvortrag zum Thema
„Multisensor-Strategie zur Optimierung des Radial-Axial-Ringwalzprozesses“ teil, welcher
wie der Promotionsvortrag am Freitag zuvor gerade aus dem Grund interessant für mich war,
da ich einige Tage zuvor bereits Informationen zum Radial-Axial-Ringwalzen erhalten hatte
und aus diesem Grund auch viel von dem Promotionsvortrag verstehen konnte.
Nach Ende des Vortrags war mein Arbeitstag zu Ende.
Dienstag, 08.07.08, 8:30-16:30
Der heutige Arbeitstag begann für mich mit einer Vorlesung des Moduls
„Fertigungsautomatisierung“, welche von Prof. Dr. Horst Meier gehalten wurde und sich mit
dem Thema „Internetbasierte Automatisierungstechnik“ beschäftigte.
Darauf war es meine Aufgabe, eine Internetrecherche durchzuführen, bei welcher ich nach
Marktstudien und Umfragen suchen sollte, welche herausstellen, was sich Kunden von PPS-
Systemen erwarten und worauf sie besonderen Wert legen.
Nachdem dies erledigt war, fasste ich meine Ergebnisse des heutigen und des vorigen Tages
in einer Word-Datei zusammen, sodass sie von den wissenschaftlichen Mitarbeitern in einer
Präsentation untergebracht werden konnten.
7 Manufuture ist eine Initiative des VDMA zusammen mit dem BMBF, dem BMWA, sowie zahlreichen Industrieunternehmen. Ziel ist die Formulierung und Priorisierung der Forschungsinteressen deutscher Produktionsunternehmen in Roadmap-Prozessen, die Einbringung der identifizierten Interessen der Unternehmen im 7. Forschungs-rahmenprogramm der EU, die Sicherstellung der praxisnahen und branchenorientierten Forschungsförderung und die Bildung von Netzwerken zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik für effiziente Forschungsallianzen deutscher Unternehmen. Der Nutzen für die Unternehmen besteht darin, dass durch die aktive Mitarbeit Unternehmen gezielt Forschungsschwerpunkte für die Bedürfnisse ihrer Branche identifizieren können, sie durch den Austausch mit anderen Technologieführern ihrer Branche und der engen Verbindung zu Wissenschaft, Verbänden und Politik ihr Netzwerk für zukünftige Forschungsallianzen gezielt auf- und ausbauen können, die Unternehmen durch die Position als Akteur in MANUFUTURE exzellente Voraussetzungen auf zukünftige Fördermittel im Bereich ihrer F&E-Schwerpunkte haben und insgesamt schaffen sich beteiligte Unternehmen eine optimale Ausgangsposition, um zukünftig ihre Marktführerschaft gezielt auf- bzw. ausbauen zu können
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Hiernach ging es zum alljährlichen Hiwi-Fest des Lehrstuhls, welcher aus einem Fußballspiel
wissenschaftliche Mitarbeiter gegen studentische Hilfskräfte und anschließendem gemein-
samen Grillen besteht.
Mittwoch, 09.07.08 8:30-15:45
Heute durfte ich an zwei messtechnischen Praktika teilnehmen.
Bei dem ersten ging es um die Prüfung der Positionsgenauigkeit als Beurteilungskriterium für
die Arbeitsgenauigkeit einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine.
Dieses Praktikum fand in der Pilotfabrik statt und ich hatte die Möglichkeit zu erfahren, wie
solch ein messtechnisches Praktikum abläuft und welche Anforderungen hierbei an die
Studenten gestellt werden.
Hiernach besuchte ich einen wissenschaftlichen Mitarbeiter, welcher Wirtschaftsingenieur-
wesen an der TU Chemnitz studiert hatte und mir von Inhalt und Aufbau des Studiums
berichtete. Die hierbei erhaltenen Informationen haben meinen Wunsch, ein Studium des
Wirtschaftsingenieurwesens aufzunehmen, gefestigt.
Nachmittags nahm ich an einem weiteren messtechnischen Praktikum teil, welches von
„Statistischer Prozesskontrolle“ handelte.
Hierbei wurden einerseits 25 Teile
mit Hilfe der Messsoftware Zeiss
Calypso vermessen, andererseits
mussten die Studenten manuell
10 Teile mittels einer
digitalen Bügelmessschraube
vermessen, woran ich auch teilnehmen durfte.
Nach Ende des Praktikums ging ich zurück in die
Pilotfabrik und zum Abschluss des Tages durfte ich noch
frei mit SolidWorks eigene Schlüsselanhänger, beispielsweise
mit meinen Initialien, konstruieren.
Bild 16: Eine digitale Bügelmessschraube
Bild 17: Messgerät von Zeiss
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Donnerstag, 10.07.08 8:30-16:30
Mein Arbeitstag begann heute damit, dass ich zunächst wieder mit SolidWorks eigene
Werkstücke konstruieren durfte.
Danach unterstützte ich die studentische Hilfskraft bei der Simulation eines eigens erstellten
Programms an der Chiron FZ12S und darauf wurde ein Werkstück eingespannt, welches dann
gefräst wurde.
Im Anschluss ging es in eine Vorlesung von Prof. Dr. Meier, in welcher der Stoff der letzten
Vorlesung des Moduls „Fertigungstechnologien des Maschinenbaus“ fortgeführt wurde.
Als ich nach der Vorlesung wieder in der Pilotfabrik eintraf, unterstützte ich zunächst wieder
den Studenten bei seiner Arbeit, wobei er mir stets meine Fragen fachkundig beantwortete
und darauf durfte ich noch einmal zum Radial-Axial-Ringwalzen
Anschließend ging es zu einer Studienberatung der Fakultät für Maschinenbau, in welcher
Herr Dr.-Ing. Grote allgemeine Informationen zum Studiengang Maschinenbau, wie
beispielsweise Inhalt, Aufbau des Studiums etc., sowie die Besonderheiten des
Maschinenbaus an der Uni Bochum erläuterte.
Freitag, 11.07.08 8:30-15:20
An diesem
Tag durfte ich
an einer Exkur-
sion teilneh-
men, welche
Herr Prof. Dr.
Meier für
die Studenten
des Moduls
Fertigungs-
automatisierung
organisiert hatte.
Hierbei ging es
zur
Bild 18: Übersicht über die Maschinenhalle der TU Dortmund mit einigen Beispielbildern
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Temonics: Im interdisziplinären Verbundprojekt TEMONICS werden Systeme zur telemedizinischen Überwachung und Versorgung von Patienten mit kardio-respiratorischer Krankheiten entwickelt. Mit dem innovativen Ansatz ist es z.B. möglich, Asthma-Patienten rund um die Uhr zu betreuen, indem die Lungen- und Atmungsgeräusche bzw. die Aktivität dieser Organe erfasst werden. Um eine maximale Bewegungsfreiheit bieten zu können, ist das System mobil und vom Patienten kaum wahrnehmbar ausgelegt. Die zur Messung der Vitalparameter benötigte Sensorik wird hierfür in Kleidungsstücke integriert (so genannte Smart Textiles. Die Smart Textiles werden mit einem Label (z.B. RFID) codiert und von dem nachgeschalteten Gerät erkannt. Diese Labels können langfristig auch zur automatischen Erkennung (Sortierung, Zuordnung und Logistik) während des Reinigungsvorganges und zur Wahl der richtigen Behandlung genutzt werden. Durch die redundante Anordnung von Sensoren in der Kleidung können durch entsprechende Auswahlverfahren die optimalen Adaptionspunkte bestimmt und bei Bedarf zwischen den Sensoren umgeschaltet werden. Die Kleidungsstücke sind mit Hilfe der Sensoren fähig, die Vitalparameter Herzschlag (EKG), Atmung,
Temperatur sowie Schall und die Feuchtigkeit zu messen sowie Aktivität und Bewegungen zu erkennen. Die Sensorkleidung wird durch eine einfache Ankopplung (z.B. Steckverbindung, induktive Kopplung) seitens der Energieversorgung und Datenübertragung an eine Empfangsbox (PAMINA) angeschlossen, welche die Signale aufbereitet und überträgt. Mit Hilfe von PAMINA wird auch ein Check der textilintegrierten Sensoren durchgeführt, um z.B. nach dem Reinigungsvorgang durch einen Funktionstest und Systemcheck Störungen oder Verschleiß zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Das ganze System wird energieautark und kabellos ausgelegt, d.h. es kommuniziert mit der Umwelt durch telemetrische Übertragung, um eine maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Die Verarbeitung der durch die textilintegrierte Sensorik erfassten Signale führt zu einer intelligenten Erkennung des Gesundheitszustands. Diese Informationen werden auch für die Ansteuerung weiterer externer Geräte verwendet. Erkennt das System einen kritischen Zustand, so können diese externen Geräte ausgelöst werden (z.B. Beleuchtung und Alarmwecker während des Schlafs). Das Empfangsgerät kommuniziert mit Mobilgeräten, die neben der Sprachkommunikation über weitere Funktionsarten verfügen. Denkbar sind Smartphones, PDA's oder Tablet-PC's. Auf dem Mobilgerät kann der Patient den Therapieverlauf einsehen und mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Zudem werden die aufgezeichneten Vitalparameter bei Bedarf automatisch an den Arzt über Funk (GPRS/UMTS) versendet. Zeichnen sich kritische Trends in den Werten ab, so wird der Arzt automatisch alarmiert und entsprechende Maßnahmen veranlasst. Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der Realisierung eines offenen telematischen Netzwerks, mit dem die patientenindividuellen Systeme Vitalsignale und -daten austauschen bzw. diese für medizinische Dienstleister im Rahmen der integrierten Versorgung zur Verfügung stellen. Hierzu gehören auch interaktive e-Learning Module für den Anwender. Die Anwendungs- und Zielbereiche für den Einsatz der Systeme sind in der Therapiebegleitung, Altenpflege, Behindertenversorgung und Unterstützung unbeholfener Personen zu sehen. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist die einfache und zuverlässige Bedienung wie beispielsweise über textilintegrierte Tasten oder Sprachein- und -ausgabe an der PAMINA-Box. Damit wird es möglich, auch Rückfragen an den Patienten zu stellen, ihn bezüglich kritischer Situationen (z.B. niedriger Ladezustand der Akkus) zu warnen. Insgesamt soll der Einsatz der Smart Textiles und die ständige Verbindung zum Arzt dazu dienen, kardio-respiratorisch erkrankten Menschen eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen. Die allzeitig vorhandene, unauffällige mobile Betreuung sorgt für ein höheres Sicherheitsgefühl und nutzt insbesonders hilfsbedürftigen Menschen. Mit dem System ist der Anwender in der Lage, ein selbständiges und mobiles Leben zu führen. Die Textilintegration der Sensorik und Aktorik und Miniaturisierung der Telemetrie ermöglichen eine Nutzung im Alltag ohne Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Die Akzeptanz des Systems wird durch die einfache Handhabung für den Benutzer sowie einen - verglichen mit einzeln zu befestigenden Sensoren und Auswertegeräten - erheblich geringerem Aufwand deutlich verbessert und damit einer großen Anwendergruppe zugänglich gemacht.
Bild 19: Übersicht Projekt „Temonics“
Technischen Uni-
versität Dortmund,
wo wir uns die
Labore für Mess-
technik und die
Maschinenhalle des
Instituts für spa-
nende Fertigung
anschauten.
Wir wurden von
zwei Mitarbeitern
der Uni herum-
geführt, welche er-
klärten und Fragen
beantworteten.
Nach unserer Rück-
fahrt nach Bochum
konstruierte ich er-
neut mit CAD ei-
gene Schlüsselan-
hänger und an-
schließend hatte ich
ein Gespräch mit
zwei wissenschaftlichen
Mitarbeiterinnen des
Lehrstuhls für Produk-
tionssysteme, welche
mir von ihren Erfah-
rungen im Studium
berichteten.
Diese Gespräche waren
sehr aufschlussreich für
mich, da es interessant
war, Informationen
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darüber zu erhalten, wie es ist, als Frau ein Maschinenbaustudium aufzunehmen.
Zudem erzählte mir eine der Frauen von ihrem Forschungspojekt „Temonics“.
Die zwei Frauen konnten mir nur Positives berichten und dies sehe ich als wesentliche Ent-
scheidungshilfe für meine Wahl des Studienfaches.
Im Anschluss ging es zurück in die Pilotfabrik, wo ich den Mitarbeitern half, alles Nötige für
das Wochenende vorzubereiten.
Montag, 14.07.08 8:30-16:15
An diesem Montag hatte ich die Möglichkeit, einen Tag im Elektrolabor des Lehrstuhls für
Produktionssysteme zu verbringen.
Hierbei entwickelte ich eine eigene Schaltung.
Ziel war es, dass die einzelnen LED-Lichter der Reihe nach einzeln aufleuchten und so eine
Art „Lauflicht“ bilden.
Zunächst musste hierfür ein Schaltplan mit Hilfe des CAD-Programms Eagle erstellt werden.
Nachdem dies geschehen war, wurde dieser Schaltplan auf ein Transparent gedruckt und die
benötigte Platine zurechtgeschnitten.
Als dies geschehen war, musste eine Schutzfolie von der Platine entfernt werden und der
Schaltplan auf dem Transparent wurde auf die Kupferfläche gelegt und in ein
Belichtungsgerät eingespannt.
Nachdem die Platine belichtet worden war, wurde sie in einer Lauge entwickelt.
Darauf sah man auf der Kupferseite bereits die späteren Leiterbahnen.
In einem Bad aus Natriumpersulfat wurde diese Platine geätzt, damit später nur die
Leiterbahnen aus Kupfer übrig bleiben.
Dies dauerte circa 10 Minuten und daraufhin wurde die Platine noch einmal
zurechtgeschnitten.
Danach war es meine Aufgabe, die nötigen Löcher auf der Platine mit einem Bohrer von
0,8mm Durchmesser zu bohren.
Dies funktionierte sehr gut, wobei es eine hohe Konzentration erforderte.
Anschließend mussten die einzelnen Bauteile auf der Platine befestigt werden.
Hierzu zählten diverse Widerstände, LEDs, Kondensatoren, Brücken und IC’s.
Hierbei musste ich die jeweiligen Bauteile auf die Platine löten.
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Nachdem ich diese Arbeit abgeschlossen hatte, wurde mithilfe eines Oszilloskops überprüft,
ob meine Schaltung funktioniert.
Nachdem an meine Schaltung noch eine 9V-Batterie angeschlossen wurde, hatte ich meine
eigene funktionsfähige Schaltung, welche ich auch mit nach Hause nehmen durfte.
Dienstag, 15.07.08 8:30-14:30
Mein letzter Praktikumstag begann mit dem Besuch einer Vorlesung des Gastdozenten, einem
Ehemaligen der Ruhr-Uni-Bochum, Dr.-Ing. Faller, welcher sich in dieser Veranstaltung mit
dem Thema „Internetbasierte Automatisierungstechnik“ beschäftigte und speziell auf das
Ethernet am Beispiel der Firma Schneider Electric, für welche er arbeitet, einging.
Nachdem er seinen Vortrag beendet hatte, verbrachte ich den Tag bei Peter Podworny,
welcher am Lehrstuhl der Verantwortliche für Netzwerkdienstleistungen ist.
Er erklärte mir hier, wie ein Netzwerk prinzipiell aufgebaut ist, des Weiteren die Funktion
eines Servers und er ging auf die Funktionsweise des Netzwerkes am LPS ein.
Als dieser spannende Tag sich dem Ende neigte, führte ich noch ein sehr positives
Abschlussgespräch mit Herrn Grimme und zuletzt verabschiedete ich mich noch von allen
Mitarbeitern.
Damit war mein Praktikum beendet.
Bild 20: Schaltung in Eagle
Bild 21: Ätzen der Platine
Bild 22: Das Endprodukt, die funktionsfähige Schaltung
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4. Persönliche Beurteilung meiner Praktikumszeit
4.1 Fazit
Meine Zeit am LPS ermöglichte es mir, einen Einblick in das Berufsleben eines
Maschinenbauers zu erhalten.
Alle meine Erwartungen haben sich erfüllt und wurden noch übertroffen, da das Engagement
und die Freundlichkeit, mit der mich alle Mitarbeiter empfingen, es mir ermöglicht haben, in
vielen Bereichen Informationen zu sammeln und Kenntnisse zu erlangen.
Ich wurde nicht nur in der Pilotfabrik eingesetzt, in der ich viel über die Konstruktion mit
Hilfe von CAD-Programmen, über manuelle und automatische NC-Programmierung,
Fertigung von patientenindividuellen Schädelimplantaten und die Herstellung von
Werkstücken jeglicher Art erfahren habe, sondern durfte auch Informationen über das Radial-
Axial-Ringwalzen sammeln und zudem viel Zeit am Lehrstuhl verbringen.
Mir wurde ein Einblick in die Arbeit, die Forschungsprojekte von wissenschaftlichen
Mitarbeitern gegeben und ich habe das Studentenleben kennengelernt.
Ich durfte Vorlesungen, Diplom- und Promotionsvorträge, sowie das Elektrolabor besuchen
und wurde überall akzeptiert.
Meiner Meinung nach habe ich mich in diesem Praktikum nicht nur fachlich weitergebildet,
sondern ich habe auch gelernt, wie man selbstständig arbeitet und wie schön es ist, am Ende
des Tages ein Produkt seiner eigenen Arbeit zu sehen.
Ich denke, dass mich dieses Praktikum hat ein Stück weit reifen lassen und somit auch eine
wichtige Basis für meinen weiteren beruflichen Werdegang bietet.
4.2 Ausblick
Dadurch, dass es mir ermöglicht wurde, die Abläufe an einer Uni zu verstehen, ich die Fusion
von Theorie und Praxis an der Universität miterleben konnte und ich eine große Neugierde an
technischen Abläufen entwickelt habe, weiß ich nun mit Sicherheit, dass ich ein technisches
Studium nach meinem Abitur aufnehmen möchte.
An dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen reizt mich besonders die Verbindung von
Wirtschaft und Technik. In meinem Praktikum in der Pilotfabrik habe ich erfahren, dass nicht
nur technische Kenntnisse gefordert sind, sondern auch immer betriebswirtschaftliches
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Wissen, vor allem in Bezug auf Herstellungskosten, Reduzierung der Materialkosten und
weiterer ähnlicher Aufgaben, gefordert wird.
Ich selbst finde es äußerst interessant, an der Schnittstelle dieser beiden Disziplinen,
Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften, zu arbeiten und bin daher der Meinung, dass
ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens eine ideale Kombination darstellt.
Ich bin mir sicher, dass dieses Praktikum eine sinnvolle Investition war und einen
bedeutenden Beitrag für mein weiteres Leben darstellt.
Für mich persönlich war dieses Praktikum nicht nur sehr aufschlussreich und hilfreich,
sondern auch interessant und spannend und somit kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass ich
diese Zeit, mein Praktikum am Lehrstuhl für Produktionssysteme der Ruhr-Universität
Bochum, als äußerst relevant für meine Zukunft werte.
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5. Erläuterung der Fachbegriffe
• Computerized Numerical Control (CNC), übersetzt „computerisierte numerische
Steuerung“, ist eine elektronische Methode zur Steuerung und Regelung von
Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen), bzw. die dafür eingesetzten Geräte (Controller,
Computer)
• Als Numerische Steuerung "NC" (engl.: Numerical Control) bezeichnet man ein
elektronisches Gerät zur Steuerung insbesondere von Werkzeugmaschinen, das in der Lage
ist, einen Datensatz von Steuerungsbefehlen von einem Datenträger zu lesen, in Arbeits-
bzw. Bewegungsabläufe umzusetzen und nacheinander abzuarbeiten
• Distributed Numerical Control (DNC) bezeichnet in der Fertigungstechnik die Einbettung
von computergesteuerten Werkzeugmaschinen (CNC-Maschinen) in ein Computernetzwerk.
Die Bearbeitungsprogramme werden bei Bedarf mit Hilfe des DNC-Systems von einem der
angeschlossenen Computer in die Steuerung der Maschine geladen
• Der Begriff Computer Aided Design (CAD), übersetzt „Rechnerunterstützte
Konstruktion“ bezeichnet eine Art „elektronisches Zeichenbrett“.
Mit CAD-Programmen erstellt man nicht nur technische Zeichnungen, denn mit den
aufwändigeren Programmen werden zunächst einmal dreidimensionale Volumenmodelle
erstellt. Daraus können zwei- oder dreidimensionale Zeichnungen und sogar bewegte
Visualisierungen der Objekte abgeleitet werden
• Ein PPS-System (Produktionsplanungs- und Steuerungssystem) ist ein Computerprogramm
oder ein System aus Computerprogrammen, das den Anwender bei der Produktionsplanung
und -steuerung unterstützt und die damit verbundene Datenverwaltung übernimmt. Ziel der
PPS-Systeme ist die Realisierung kurzer Durchlaufzeiten, die Termineinhaltung, optimale
Bestandshöhen, sowie die wirtschaftliche Nutzung der Betriebsmittel
• ERP-Systeme bestehen aus komplexer Anwendungssoftware zur Unterstützung der
Ressourcenplanung eines ganzen Unternehmens. ERP-Systeme sollten weitgehend alle
Geschäftsprozesse abbilden. Eine durchgehende Integration und eine Abkehr von
Insellösungen führen zu einem rezentralisierten System, in dem Ressourcen
unternehmensweit verwaltet werden können. Typische Funktionsbereiche einer ERP-
Software sind Materialwirtschaft (Beschaffung, Lagerhaltung, Disposition, Bewertung),
Produktion, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Personalwirtschaft, Forschung und
Entwicklung, Verkauf und Marketing, Stammdatenverwaltung etc.
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6. Quellen-/ Literaturverzeichnis
Hier werden alle in dem Praktikumsbericht verarbeiteten und zitierten Sekundärmaterialien
aufgeführt.
• http://www.lps.rub.de/profil/, Stand: 16.07.08
• http://www.lps.rub.de/ausstattung/pilotfabrik/, Stand: 16.07.08
• http://www.lps.rub.de/imperia/md/content/lps/01_angebot/schueler/praktikumsbericht.pdf,
Stand: 20.07.08
• http://www.imu.wsm-net.de/periodica/00000751.pdf, Stand: 21.07.08
• http://deposit.ddb.de/cgi-
bin/dokserv?idn=969686099&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969686099.pdf, Stand:
21.07.08
• http://www.lps.rub.de/ausstattung/labor/radial-axial-ringwalzen/, Stand: 22.07.08
• http://www.myopenfactory.org/, Stand: 23.07.08
• http://www.manufuture.de/ueberd.php, Stand: 23.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/Computerized_Numerical_Control, Stand: 28.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/Numerische_Steuerung, Stand: 28.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/Distributed_Numerical_Control, Stand: 28.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/Computer_Aided_Design, Stand: 28.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/PPS-System, Stand: 28.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/ERP-System, Stand: 28.07.08
• http://www-isf.maschinenbau.uni-dortmund.de/dienstl/lageplan/halle.html, Stand: 30.07.08
• http://www.industrie-
messmittel.de/messtechnik/messschrauben/digitale_buegelmessschrauben.asp,
Stand: 30.07.08
• http://de.wikipedia.org/wiki/Formgedaetchtnis-Legierung, Stand: 04.08.08
• http://www.temonics.de/, Stand: 05.08.08
• Conrad, Klaus-Jörg u.a., Taschenbuch der Werkzeugmaschinen, Karl-Hanser Verlag,
München 2002
• Scheipers, Paul, Handbuch der Metallverarbeitung, Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2004
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8.1 Schaltplan
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8.2 Bohrbild
26
8.3 Bestückungsplan
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9. Unterschrift des Praktikumsbetreuers Mit dieser Unterschrift wird bestätigt, dass mein Praktikumsbericht korrekt ist und mit dem Inhalt meines Praktikums übereinstimmt.