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Praxissemester im Ausland – Deutsche Schule Málaga

Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht des Praxissemesters im Ausland

Deutsche Schule Málaga, Málaga – Spanien, 5. Fachsemester

Schulform selbstständige Privatschule, alle Schulabschlüsse

Praktikumszeitraum 02.09.2019 – 20.12.2019 (WS 2019/2020)

Fächerkombination Englisch, Spanisch

Vorbereitung des Auslandspraktikums

Ich suchte ab November 2018 – also knapp ein Jahr im Voraus – nach einer Schule in Spanien,

an der ich mit meiner Fächerkombination Englisch & Spanisch mein Praxissemester absol-

vieren konnte. Spanien wählte ich aus, weil ich Spanisch studiere und weil ich hier die ideale

Möglichkeit sah, mein Studium mit meinen Interessen für die spanische Kultur und meiner

Begeisterung für dieses Land zu vereinen. Sehr schnell, bereits Ende November 2018, bekam

ich die Zusage der Deutschen Schule Málaga (DSM). Die Bewerbung war unkompliziert, sie

erfolgte per E-Mail mit dem zuständigen Praktikantenbetreuer der DSM, welcher ein

Motivationsschreiben, Lebenslauf sowie Passbild wünschte – die Kontaktdaten bekam ich vom

Praktikumsamt.

Dass es sich bei der DSM um einen Kooperationspartner der FSU im Rahmen des

Praxissemesters handelt, vereinfachte die weitere Organisation ein wenig, da die folgenden

Schritte dem Praktikantenbetreuer bekannt waren. Einzuholen waren Unterschriften sowohl

vom Praktikantenbetreuer der DSM als auch der jeweiligen Dozenten/Fachbereichsleitern

meiner Studienfächer und des Praktikumsamts für die Learning Agreements. Nachzureichen

waren Unterlagen wie Versicherungsbestätigungen und ein polizeiliches Führungszeugnis.

Von der DSM bekam ich mit Bestätigung des Praktikumsplatzes auch eine Übersicht der

Regelungen für den Aufenthalt, darunter zu Themen wie Hausordnung, Wohnmöglichkeiten

und Möglichkeiten, um in die Schule zu kommen.

Es gibt verschiedene Optionen einer Unterkunft: Man kann sich eigenständig eine WG

suchen, was von Deutschland aus jedoch ziemlich mühsam ist, denn die meisten WG’s sind

nicht in der Nähe der Schule und zudem ziemlich teuer (etwa 400 EUR mtl. für ein Zimmer).

Eine weitere Option wäre eine Gastfamilie, diese kann mithilfe der Schule gefunden werden,

allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass dies auch Kinderbetreuung nach der Schule

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bedeutet – da ich das Arbeitspensum für die Uni aber vor dem Praktikumsaufenthalt noch nicht

einschätzen konnte, wollte ich diese Variante nicht wagen. Ich entschied mich also für Variante

3: ein Zimmer in dem Wohnheim, welches die Schule auf dem Gelände für ihre Praktikanten

eingerichtet hat. Somit war auch der Weg zur Schule gesichert, nämlich zu Fuß in wenigen

Minuten.

Um das Praxissemester finanzieren zu können, stellte ich einen Antrag auf Auslands-

BAföG beim Studentenwerk Heidelberg (zuständig für Praktika in Spanien) und ERASMUS+

beim Leonardo Büro Thüringen. In Spanien selbst waren keine Amtsgänge oder ein

Visumsantrag erforderlich. Ich meldete mich aber beim Auswärtigen Amt, dass ich mich im

oben genannten Zeitraum inklusive An- und Abreisedatum in Spanien befinde und habe für

den Notfall die Adresse des zuständigen Konsulats herausgesucht. Bei meinen

Versicherungen (Haftpflicht, gesetzliche Krankenversicherung) habe ich mir eine Bestätigung

eingeholt, um sicherzugehen, dass diese auch während meines Aufenthaltes in Spanien

greifen. Darüber hinaus schloss ich eine Unfallversicherung und eine

Auslandsreisekrankenversicherung ab. Insbesondere die Auslandsreisekrankenversicherung

bei der Hanse Merkur erwies sich im Nachhinein als sinnvoll, da diese im Nachhinein

angefallene Arztkosten, welche die gesetzl. Krankenkasse nicht übernahm, erstattete. Für

diese musste ich in Vorkasse gehen.

Angereist bin ich etwa 2 Wochen vor Praktikumsbeginn, um noch etwas Urlaub in

Málaga und Almería zu machen; gemeinsam mit meiner Kommilitonin, die ihr Praxissemester

ebenfalls an der DSM absolviert hat. Den Flug haben wir rechtzeitig auf www.skyscanner.de

herausgesucht und anschließend auf der Website der Airline gebucht. Daher war er mit ca. 45

EUR inkl. Gepäck sehr günstig (Direktflug von Frankfurt International nach Málaga). Meine

Kommilitonin buchte für die Urlaubswoche einen Mietwagen, mit dem wir vor Ort unabhängig

und mobil waren. Beim Kofferpacken sollte man bedenken, dass man in der Region

Málaga/Marbella alle notwendigen Sachen kaufen kann. Daher ist es zu empfehlen nur

persönliche Dinge mitzunehmen, sofern man seine Freizeit gern mit einem Einkaufsbummel

verbringt. Es gibt in Spanien viele schöne und gute Kleidungsgeschäfte, in die es sich lohnt

einen Blick zu werfen und das ein oder andere Unikat zu ergattern. Auch an Souvenirs und

eventuellen Geschenken für die Familie besteht reichlich Auswahl – hierfür ist zu empfehlen

einem der Wochenmärkte mal einen Besuch abzustatten, oft gibt es dort handgemachte

Keramik zu sehr guten Preisen. All das sollte man natürlich beim Rückreisegepäck bedenken.

Über die Schule besteht auf Anfrage auch die Möglichkeit ein Paket nachhause zu schicken,

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allerdings ist dies mit Mehraufwand verbunden. In Sachen Aufzeichnungen und

Unterrichtsmaterialien ist hervorzuheben, dass die Schule mit WLAN ausgestattet ist und man

viel mit Material aus dem Internet arbeiten kann. Ich habe die Aufzeichnungen aus den

Praxissemester-Begleitseminaren mitgenommen und im Voraus Onlineliteratur abgespeichert.

Da ich wusste, dass ich nach meiner Rückkehr genügend Zeit haben werde, um die

Hausarbeiten und Berichte zu schreiben, war es nicht nötig weitere Literatur mitzunehmen.

Für den Aufenthalt an der Schule selbst sind keine Spanischkenntnisse notwendig, da

die Schul- und Unterrichtssprache Deutsch ist. Für Alltagssituationen wie im Supermarkt, im

Restaurant oder an der Tankstelle sind allerdings Basiskenntnisse zu empfehlen. Zudem sind

die Spanier sehr erfreut und positiv überrascht, wenn man mit ihnen in ihrer Landessprache

spricht. In Fällen wie Arztbesuch oder auch die Kommunikation an einer Mietwagenstation

reicht in der Region Marbella oft auch Englisch aus. In Marbella selbst gibt es auch eine

deutsche Klinik, in der die wichtigsten Ärzte vertreten sind und Deutsch sprechen. Generell

sind in der Region rund um die Schule sehr viele Briten, Norweger und Deutsche zu finden.

Unterkunft

Wie bereits erwähnt, habe ich im Praktikantenwohnheim der DSM gewohnt, welches sich

direkt neben dem Schulgebäude befindet. Dieses ist modern eingerichtet, die Küche mit

nebenanliegendem Gemeinschaftsraum (Panoramasaal) sowie eine Waschmaschine teilen

sich alle Praktikanten (maximal 14 Praktikanten des Kindergartens, der Grundschule,

Oberschule und FSJler), jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad mit Dusche. Von meinem

Zimmer aus hatte ich eine fantastische Aussicht – bei gutem Wetter konnte ich bis nach Afrika

schauen, was wirklich beeindruckend war. Das Zimmer ist mit zwei großen Einbauschränken,

Schreibtisch, sowie einem Bett ausgestattet. Sollte man kein Zimmer im Wohnheim

bekommen/wollen, so hilft Herr Fuchs – der Verwaltungsdirektor – bei der Suche nach einer

Alternative in der nahegelegenen Umgebung – hierfür ist dann ein Auto, in Absprache mit

Kollegen eine Mitfahrgelegenheit oder die Anmeldung für den Schulbus notwendig, um zur

Schule zu kommen.

Als Praktikant darf man das Piscina – das Schwimmbecken der Schule mit seiner 20m-

Bahn kostenfrei nutzen, was eine ideale Möglichkeit für eine Sporteinheit und Erfrischung an

den warmen Tagen bietet. Alternativ darf man nach Absprache den Fitnessraum der Hofsaess

Tennisakademie direkt neben der Schule nutzen, das ganze ebenfalls kostenfrei. Wer es sich

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zutraut kann auch draußen joggen gehen, wenige Minuten von der Schule ist man schon in

der Natur und kann dabei einen fantastischen Blick auf das Meer genießen.

Sonnenaufgang (Blick aus dem Panoramasaal des Praktikantenwohnheims)

Blick aus dem Zimmer bei Sonnenuntergang (am Horizont: Afrika und Felsen Gibraltar)

©Foto: Luzie Schramm


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Piscina – Schwimmbad der Schule mit 20m-Bahn

Finanzen

Die Ausgaben vor Ort richten sich nach der gewählten Unterkunft und nach den Aktivitäten,

denen man in seiner Freizeit nachgehen möchte. Lebensmittel gibt es in sehr guter Qualität

und günstig zu kaufen. Der nächstgelegene Supermarkt ist 10 min mit dem Auto den Berg

hinunter in Elviria. Zu empfehlen ist Mercadona, eine spanische Supermarktkette, direkt

nebenan ist auch ein Lidl. Die Schule bietet den Praktikanten außerdem die Teilnahme an der

Schulspeisung und somit ein warmes Mittagessen an.

Um mobil und unabhängig zu sein, buchte ich im 3-Wochen-Turnus einen Mietwagen

über www.check24.de, der kostete mich inkl. aller Absicherungen maximal 190 EUR/3

Wochen. Hierbei ist die Schule auf Wunsch behilflich, gerade für Fahrer unter 25 Jahren

empfiehlt es sich, sich an die Schule zu wenden. Die Kraftstoffpreise sind denen in

Deutschland ähnlich.

Leben an der Schule

Ich kam Anfang des neuen Schuljahres an und wurde dadurch in der Gesamtlehrerkonferenz

zunächst den Kollegen vorgestellt und anschließend auch den Eltern, welche zu einer zweiten

öffentlichen Auftaktsitzung eingeladen waren. Das fand ich sehr schön, da man so gleich als

Teammitglied aufgenommen wurde und auch den Eltern bekannt war, welche oft auf dem

Schulgelände unterwegs sind, wenn sie ihre Kinder abholen. Mit den einzelnen Lehrern sollte

man in den nächsten Wochen noch ins Gespräch kommen. In der ersten Schulwoche wird


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man als Praktikant unterstützt, indem man die ersten drei Tage einen Stundenplan vorgegeben

bekommt. Ab dem vierten Tag gestaltet man sich diesen selbst. Hierzu gibt es von der Schule

keine Vorgaben, man ist selbst dafür verantwortlich die Auflagen der FSU zu erfüllen und sich

dahingehend zu organisieren.

Die Mentoren wählt man selbst, genauso wie die Stunden, die man Hospitieren und

nach Absprache mit dem Fachlehrer selbst halten möchte. Ein Praktikumstag kann so je nach

Stundenplan sehr unterschiedlich aussehen. Gewünscht wird, dass man sich regelmäßig auch

im Lehrerzimmer sehen lässt.

An der Schule werden ca. 700 SuS unterrichtet, die Klassenstärker variiert stark, so

sind die fünften Klassen sehr groß (ca. 27 SuS), die Klassen der Oberstufe eher klein (ca. 15

SuS).

Die Atmosphäre im Kollegium lässt sich als sehr erfrischend beschreiben, da in diesem die

deutsche Kultur mit der spanischen aufeinandertreffen. Gefördert wird das Team durch

Veranstaltungen nach der Schule, wie das gemeinsame Zubereiten einer traditionellen Paella,

gezeigt von einem ausgebildeten Koch, zu welcher man sich anmelden kann. So kommt man

als Praktikant oder Lehrer auch mit anderen Mitarbeitern der Schule, beispielsweise aus der

Verwaltung, ins Gespräch und kann sich wertvolle Tipps beispielweise für Freizeitaktivitäten

geben lassen.

Von den Lehrkräften bekommt man absolut nicht das Gefühl als sei man eine

Belastung, im Gegenteil, sie freuen sich über eine zweite Person ihrer Perspektive im

Unterricht und sind dankbar für jede Hilfe. Je nach Absprache und Interessen des Praktikanten

gibt es verschiedene Arten sich einzubringen. So durfte ich beispielsweise die Gruppe SuS

der zwölften Klasse mit zum Jugend Forscht Wettbewerb nach Madrid begleiten,

Vertretungsstunden nach Absprache übernehmen und bei der Hausaufgabenbetreuung

mitwirken. Die Hausaufgabenbetreuung wird vergütet, darüber hinaus stellen zahlreiche Eltern

Anfragen, ob man ihren Kindern Einzelnachhilfe geben kann – die Vergütung ist hierbei mit

den Eltern zu vereinbaren. Ich persönlich habe keine zusätzliche Einzelnachhilfe gegeben,

sondern die Zeit genutzt, um mir die Umgebung anzuschauen, das tolle Wetter am Strand zu

genießen und meine Spanischkenntnisse auszubauen.

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Blick auf die Außensportanlage und Turnhalle

Blick in den Biologie-Unterrichtsraum

Blick aus dem Schulgebäude auf das Gelände

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Freizeit

Hat man die Möglichkeit, so sollte man an den Wochenenden den Berg unbedingt verlassen

und sich die Umgebung anschauen. Je nach Interesse bieten sich hier Möglichkeiten zu

Wanderausflügen, Strandspaziergängen, Städtetrips und vielem mehr. Wanderungen entlang

eines Flussbetts organisiert einer der Kollegen, oft finden diese – nach Absprache – ein paar

Tage im Voraus, bei gutem Wetter in kleinen Gruppen und natürlich durch eine herrliche

Landschaft statt. Wer das Stadtleben bevorzugt sollte nach Marbella (20min mit dem Auto)

oder Málaga (50min mit dem Auto) fahren. Wer gern tanzen geht, wird in Marbella

(insbesondere im Puerto Deportivo – dem Sporthafen) auf seine Kosten kommen. Eine tolle

Aussicht auf den Sonnenuntergang über der Stadt und den Hafen hat man in Málaga vom

Gibralfaro, den man zu Fuß bequem erreichen kann. Tolles spanisches Essen gibt es überall

und sollte definitiv probiert werden.

Als besonders sehenswert erachte ich außerdem Gibraltar (ca. 1,5h mit dem Auto),

Málaga, Ronda (ca. 1h mit dem Auto), die kleine, aber feine private Olivenfarm Mudéjar in

Monda, Madrid (ca. 3h mit dem Zug – Direktverbindung), Sevilla sowie Córdoba (ca. 2h mit

dem Auto), auch der Puerto Banús – der Yachthafen Marbellas ist einen Tagesausflug wert.

Calle Larios zu Weihnachten, Málaga


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Gibraltar

Allgemein

Eine extra SIM-Karte für Spanien ist nicht notwendig – ich konnte zu denselben Gebühren wie

innerhalb Deutschlands telefonieren. Auf dem Schulgelände und somit auch im

Praktikantenwohnheim gibt es WLAN. Möchte man Postkarten verschicken, so sind die

Briefmarken hierzu unbedingt bei der Post (Correos) zu kaufen, anderenfalls kommen sie mit

hoher Wahrscheinlichkeit nicht an, da die Postkartenverkäufer häufig veraltete und inzwischen

ungültige Briefmarken verkaufen. Abgesehen von der Lage auf dem Berg ist das öffentliche

Verkehrsnetz gut ausgebaut, eine günstige Alternative zum Taxi ist UBER.

Entscheidet man sich für ein Praktikum an der DSM, so wird man eine sehr gute

schulische Betreuung erfahren und in einem tollen Lehrerteam arbeiten. Das Praktikum und

der Aufenthalt haben mir sehr gut gefallen.

Traditionelle spanische Tapas



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