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Prof. Dr. Heiner Dunckel A&O-Psychologie
WiSe 2012
1. Zusammenfassung
2. Individuelle Differenzen
• Konstitutions- und Dispositionsmerkmale
• Anpassungs- und Qualifikationsmerkmale
Organizational Behavior (OB): 06.11.2012
Prof. Dr. Heiner Dunckel Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Organisationen sind Systeme, die zeitlich überdauernd existieren, gegenüber ihrer Umwelt offen sind, aus Individuen bzw. Gruppen zusammengesetzt
sind, spezifische Ziele verfolgen, eine bestimmte Struktur - meist durch
Arbeitsteilung und Hierarchie von Verantwortung - aufweisen.
(Quelle: Gebert & Rosenstiel, 1992, verändert)
Definition Organisation 2-2
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„OB is a field of study that endeavors to understand, explain, predict and change human behavior as it occurs in the organizational context“.
OB focuses on observable behavior
OB analyze how people behave as individuals and as members of groups and organizations
OB Assesses the „behavior“ of groups and organizations
Definition Organizational Behavior(Quelle: Wagner & Hollenbeck, 2010, 5)
2-3
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Gegenstand der Arbeits- und Organisations-psychologie ist die Beschreibung, Erklärung und Veränderung menschlichen Verhaltens und Erlebens in (Arbeits-)Organisationen.
Enge Fragestellung: Optimale Anpassung von Arbeit/Organisation und Mensch
Weite Fragestellung: Wirkung der Organisation auf den Menschen
Gegenstand: OB und Organisationspsychologie 2-4
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Anpassung des Individuums an die Organisation („Subjektpsychotechnik“)
oder
Anpassung der Organisation an das Individuum („Objektpsychotechnik“)
oder
Wechselweise Anpassung von Organisation und Individuen („joint optimization“, MTO)
Produktivität vs. Humanität?
Gegenstand - Perspektiven2-5
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Ebenen des OB(following Wagner & Hollenbeck, 2010, 5)
2-6
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Taylor: One best Way und Trennung Kopf-/Handarbeit
Individualwissenschaftliche Stufe/Psychotechnik (Subjekt- und Objektpsychotechnik, z.B. Eignungsdiagnostik)
Gruppenwissenschaftliche Ansätze (z.B. Führungsstile)
Aktionswissenschaftliche Ansätze (z.B. Motivationsansätze und Arbeitsrestrukturierung)
Subjektwissenschaftliche Ansätze
Geschichte: Stufenmodell2-7
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Management and Managers Managing Diversity Decision Making Work Motivation and Performance Satisfaction Stress and Health Efficiency Quality in Work Design Relationships Group Dynamics and Team Effectiveness Leadership Power, Politics and Conflict Structuring the Organization Technology, Environment Culture Organization Development ...
Topics OB2-8
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Konstitution Disposition Qualifikation
GeschlechtKörperbau
EthnieErbanlagen
AlterKörpergewichtBiol.Rhythmik
Gesundheitszust.Intelligenz (?)
ErfahrungWissen
FertigkeitenFähigkeitenKompetenz
Anpassung
Durch Personalauswahl beeinflussbarAuch durch Arbeitsgestaltung
veränderbar
Weitgehendunveränderbar
Nur indirektveränderlich
Langfristig veränderbar
Kurzfristig veränderbar
BeanspruchungErmüdungStimmung
KonzentrationMotivation
Merkmale der Person (nach Luczak, 1993, verändert)
2-9
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Geschlechtsunterschiede finden sich insbe-sondere in den Bereichen Größe/ Körper-maße, Kraft, AusdauerAber:
„Der Mensch ist für mechanische Arbeit generell wenig geeignet … Der Mensch ist eben keine „Kraft-“ sondern eine „Denk-maschine“. Und in diesem Bereich lassen sich keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede feststellen“ (Luczak, 1993, S. 34).
Konstitution: Geschlecht2-10
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-11
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-12
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-13
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-14
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-15
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-16
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-17
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Exkurs 1: Einkommensunterschiede2-18
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Ethnische Gruppen unterscheiden sich insbesondere in ihrer Kultur.
Mit Kultur ist hier die Gesamtheit der (Verhaltens-) Regeln, Werte, Symbole (Religion, Kunst, Wissen) einer Gesellschaft oder Gruppe gemeint.
Nicht nur jedes Land hat seine Kultur, sondern auch Regionen (z.B. kann man von den Lebensgewohn-heiten eines oberbayrischen Dorfes nur schwer auf Flensburg schließen).
Die ethnische Herkunft/Kultur bestimmt auch Werte und Einstellungen wie Ehre, Geschlechterverhältnis, Religion, Sprache, „Arbeitstugenden“ etc.
Konstitution: Ethnische Herkunft2-19
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Ethnie, Kultur, Fremdenfeindlichkeit 2-20
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Ethnie, Kultur, Fremdenfeindlichkeit(Quelle: SPIEGELONLINE, 11.05.2011)
2-21
„Etwa jeder fünfte Deutsche ist Ausländern und Migranten gegenüber grundsätzlich negativ eingestellt.
Das ist das Ergebnis einer Studie, die von den Meinungsfor-schungsinstituten INFO und Liljeberg Research International am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Forscher hatten rund 2100 Deutsche und Personen mit Migrationshintergrund aus 83 Staaten zu Werten, Lebenseinstellungen, Religiosität sowie zu integrations-politischen Haltungen befragt“.
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Ethnie, Kultur, Fremdenfeindlichkeit 2-22
Was hat das mit Organisationspsychologie zu tun?
1.Es gibt eine unüberschaubare Vielfalt von Kulturen, Sitten, Gebräuchen, Sprachformen, die eine ethnische Gruppe ausmachen (allein in Afrika gibt es z.B. mehr als 2000 Sprachen und noch mehr Dialekte).2.Die Vielfalt von Personmerkmalen führt dazu, dass jeder Mensch (jedes Individuum) einzigartige Eigenschaften hat, die ihn als Persönlichkeit von anderen Menschen unterscheiden.3.Fremdenfeindlichkeit funktioniert nur, wenn man diese Tatsachen ignoriert.
Fremdenfeindlichkeit ist Menschenfeindlichkeit.
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Die Gesellschaft altert: Die „ergrauende Welt“ (Lehr). Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich in den
letzten 100 Jahren fast verdoppelt. Die Geburtenrate ist in Deutschland außerordentlich
niedrig (derzeit 1,37). Das Verhältnis zwischen den Generationen hat sich
verändert (Zunahme der 4- und 5-Generationen-Familien).
Ruheständler haben noch ein Viertel (häufig ein Drittel) ihres Lebens vor sich.
Veränderungen der Lebenserwartung und die typischen Berufsverläufe passen nicht mehr zusammen.
Disposition: Alter2-23
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85 - 90
> 90
80 - 85
75 - 80
70 - 75
65 - 70
60 - 65
55 - 60
50 - 55
45 - 50
40 - 45
35 - 40
30 - 35
25 - 30
20 - 25
15 - 20
10 - 15
5 - 10
0 - 5
68,8 Mio.Einwohner
81,8 Mio.Einwohner
64,9 Mio.Einwohner
Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen
1910 1995 2040
Veränderung der Bevölkerungsstruktur (Quelle: StBA)2-24
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Über 60jährige in ausgewählten europ. Ländern (Quelle: Lehr, 2008)
2-25
14,610,9
12,2
15,4 14
16,2
20,4
14,6
17,4
20,4 17,518,3
23,2 21,8
24,1 20,721,3
20,5
33,2 31,4
34 33
35,7
28,7
38,1
44,1 42,3 41 38,9
32,7
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
D E I A CH F
%
1950 1975 2000 2025 2050
Prof. Dr. Heiner Dunckel Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
0
2
4
6
8
10
12
14
16
D E I A CH F
%
1950 1975 2000 2025 2050
Über 80jährige in ausgewählten europ. Ländern (Quelle: Lehr, 2008)
2-26
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501300
10000
1047000
44000
2100000
114700
2000 2020 2050
über 90 Jahre über 100 Jahre
Über 90/100jährige in ausgewählten europ. Ländern (Quelle: Lehr, 2008)
2-27
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Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen (StBA, 2009)2-28
Legende: Angaben in Millionen Bevölkerung gesamt 2010: 81,5 Mio; 2030: 77,4 Mio; 2050: 69,4 Mio Annahmen: Geburtenrate konstant 1,4; Lebenserwartung im Jahr 2050: J 85, M 89,2; Wanderungssaldo +100.000
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Geburtenrate pro Frau in Deutschland (Quelle: StBA)2-29
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Demografischer Wandel in der Gesellschaft2-30
Die Zunahme der Lebenserwartung und der Rückgang der Geburtenrate sind ziemlich sicher!
Zuwanderung ist kein Mittel, diesen Prozess zu stoppen oder wenigstens zu mildern,► da eine erforderliche Netto-Zuwanderung von 300 T
Menschen jährlich unwahrscheinlich ist und► die Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft
überfordert und► an der Alterung wenig ändert (da sicherlich nicht nur
junge und qualifizierte Menschen kämen!).
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Demografischer Wandel in den Betrieben2-31
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Die Altersstruktur verändert sich in der Form, dass die Gruppe der über 50-Jährigen kontinuierlich steigt, während der Anteil der Jüngeren sinkt.
Ein Großteil der älteren Arbeitenden scheidet vorzeitig – vor dem Rentenalter - aus.
Ein deutlicher Fach- und Führungskräftemangel ist zu befürchten (und zeigt sich schon).
Krankenhäuser und Altenheime haben spezifische Belastungskonstellationen, die zu einem erhöhten Risiko des Voralterns und höheren Fluktuationsraten führen.
Krankenhäuser und Pflegeheime stehen vor dem Problem, dass immer älter werdende Beschäftigte immer älter werdenden Patienten und Klienten gegenüberstehen.
Demografischer Wandel in den Betrieben2-32
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Leistungsabfall zeigt sich erst deutlich jenseits des derzeitigen Ruhestandsalters.
Viele Ältere verfügen mindestens über die Leistungsfähigkeit Jüngerer.
Leistungsabfall ist individuell und betrieblich kompensierbar durch Arbeitsgestaltung („Vor-Altern“) Körperliche und geistige Fitness Erfahrung und Expertise.
In der Gesamtleistung (!) unterscheiden sich Jüngere und Ältere praktisch nicht. Einbußen in den geistigen („kognitiven“) Grundfunktionen
werden durch umsichtiges und strategisches Arbeiten neutralisiert.
Ältere sind leistungsgewandelt, nicht leistungsgemindert!
Sind Ältere leistungsgemindert?2-33
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Arbeitsgestaltung („Differentielle Arbeitsgestaltung“: Aufgaben auf spezielle Fähigkeiten zuschneiden)
Lebenslanges Lernen (auch in der Arbeit) Erhalt der körperliche Fitness und Gesundheit
durch Arbeitsgestaltung und Lebensstil Übergänge gestalten (flexible Altersgrenzen,
gleitende Übergänge)
Was tun?2-34
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Wollen und Können
„Wollen“ betrifft Frage der Auswahl von Zielen und der zu Grunde liegenden Motive des Handelns.
Mit „Können“ werden allgemein die Fertigkeiten und Fähigkeiten bzw. die Kompetenzen zur Planung und Ausführung von Handlungen ( Handlungs-regulation) bezeichnet.
Qualifikation und Anpassung 2-35
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Quelle: BAT Freizeit-Forschungsinstitut, 1998
Traditionelle Bedürfnisse Leistung Erfolg Anerkennung Einkommen, Eigentum,
Vermögen Ehrgeiz, Fleiß Disziplin Ordnung, Pflichterfüllung Macht, Prestige
„Neue“ Bedürfnisse Spaß, Freude Sozialkontakte Selbst-Aktiv-Sein Selbstentfaltung Wohlbehagen Erlebnis, Genußwert Kreativität und Originalität
Wandel arbeitsbezogener Bedürfnisse 2-36
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Wertewandel - Ansprüche an die eigene Berufstätigkeit - Veränderungen zwischen den Generationen
Lohn ist als Grundfunktion von zentraler Bedeutung, aber ...
wenn es um die eigene konkrete Tätigkeit geht, spielen inhaltliche und soziale Aspekte ebenfalls eine große Rolle.
Konsequenzen aus der Wertforschung? 2-37
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Je nach eingesetzten Körpergliedern kann man unterscheiden:
Handgeschicklichkeit (Beispiel: manuelle Montagetätigkeiten, Chirurgie)
Fussgeschicklichkeit (Beispiel: Pedalbewegungen beim Kranfahrer)
(Ganz-)Körperbeherrschung (Beispiel: Aussenarbeiten am Hochbau, Tanz)
…
Qualifikation – Fertigkeiten 2-38
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Persönlichkeit: Überdauerndes Muster des Handelns, geprägt von einer Kombination von Merkmalen des Temperaments, des Gefühlslebens, des Intellekts und der Art zu handeln, zu kommunizieren und sich zu bewegen (nach Roth, 2007).
Persönlichkeit wird am ehesten durch die „big five“: Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenshaftigkeit, Neurotizismus, Offenheit charakterisiert.
Persönlichkeit und Intelligenz 2-39
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Extraversion (Extroversion) gesprächig, aktiv, energisch, offen, sozial … vs.
still, reserviert, scheu … Verträglichkeit (Agreeableness)
mitfühlend, nett, warm, großzügig … vs.
kalt, unfreundlich, streitsüchtig, undankbar …
Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) organisiert, sorgfältig, geplant … vs.
sorglos, unordentlich, leichtsinnig, unzuverlässig … Neurotizismus (Neuroticism)
gespannt, ängstlich nervös, launisch, empfindlich, reizbar, mutlos … vs.
stabil, ruhig, zufrieden … Offenheit (Openness)
interessiert, einfallsreich, phantasievoll, intelligent, originell, geistreich … vs. einseitig interessiert, einfach, ohne Tiefgang …
Fünf Grundfaktoren der Persönlichkeit (“big five” – “OCEAN” – “CANOE”)
2-40
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Die fünf Grundfaktoren der Persönlichkeit charakterisieren Personen recht gut und lassen sich nach Asendorpf zu drei Hauptpersönlichkeitstypen zusammenfassen:
Resiliente Person (Extraversion und Offenheit, wenig Neurotizismus; aufmerksam, tüchtig, neugierig, selbstvertrauend, aber auch Stimmungswechsel, Verlust von Kontrolle, weinerlich)
Überkontrollierte Person (Neurotizismus, wenig Offenheit und Extraversion; verträglich, rücksichtsvoll, verständig, gehorsam, selbstsicher, aber auch aggressiv, ohne Grenzen, ärgert andere)
Unterkontrollierte Person (Neurotizismus, wenig Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit; lebhaft, sucht Schuld bei anderen, furchtsam, hohe Ansprüche an sich selbst, gehemmt, neigt zum Grübeln).
Fünf Grundfaktoren der Persönlichkeit (“big five”)
2-41
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Auch wenn es keine allgemeingültige Definition von Intelligenz gibt, finden sich immer wieder folgende Merkmale: Fähigkeit, Probleme zu lösen, Fähigkeit situationsangemessen zu handeln Fähigkeit, sich an die Umgebung anzupassen und flexibel
auf neue Situationen zu reagieren Fähigkeit, vorausschauend zu handeln Fähigkeit zu lernen und von Erfahrungen zu profitieren Fähigkeit, abstrakt zu denken …
Merkmale der Intelligenz 2-42
Prof. Dr. Heiner Dunckel Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Allgemeine oder fluide Intelligenz: Allgemeine Schnelligkeit und Effektivität der „Informationsver-arbeitung“
Bereichsspezifische oder kristalline Intelligenz: Wissen in unterschiedlichen Bereichen und seiner Verfügbarkeit
Die (allgemeine) Intelligenz ist hochgradig – wenngleich nicht vollkommen – angeboren (also bei der Geburt vorhanden) und schon mit ca. 14 Jahren weitgehend stabilisiert.
Die Umweltabhängigkeit der Intelligenz liegt bei etwa 20 IQ-Punkten – Umwelt und Erziehung haben somit durchaus eine Chance!
Allgemeine und bereichsspez. Intelligenz 2-43
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Unser Verstand ist sehr beschränktin der Fähigkeit,
komplexe Entscheidungen zu treffen!
Menschliche Entscheidungen 2-44
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In den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ist die „Rational Choice Theory“ sehr beliebt.
Nach dieser entscheidet und handelt der Mensch möglichst ökonomisch, indem er eine gründliche Kosten-Nutzen-Rechnung anstellt und sich nach dem Prinzip der Gewinn-Maximierung richtet.
Menschliche Entscheidungen (1) 2-45
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Aus der Sicht der Psychologie ist diese Theorie sehr fragwürdig, da kein Mensch alle Wissensdetails kennen kann, die für eine optimale Entscheidung eines (komplexen) Problems nötig sind. Darüber hinaus sind Menschen auch gar nicht in der Lage, Handlungsalternativen, Risiken und Wahrscheinlichkeiten genau einzuschätzen.
Menschliche Entscheidungen (2) 2-46
Prof. Dr. Heiner Dunckel Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Dietrich Dörner hat Fantasieländer (Tanaland) und –orte (Lohhausen) erfunden und als Computerspiele simuliert. Versuchspersonen mussten in diesen Ländern z.B. als Entwicklungsexperten oder als Bürgermeister handeln.
Dörner konnte in diesen Untersuchungen zeigen, dass Menschen (auch erfahrene Manager!) große Probleme haben, komplexe und dynamische Systeme zu verstehen und zu steuern.
Untersuchungen von Dörner (1) 2-47
Prof. Dr. Heiner Dunckel Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Die häufigsten Fehler waren:
Aktionen ohne ausreichende Situationsanalyse Nichtberücksichtigen der wechselseitigen positiven und
negativen Beeinflussungen der meisten Maßnahmen Konzentration auf das aktuelle Geschehen ohne
Berücksichtigung der Fern- und Nebenwirkungen Starrer Glaube, die richtigen Methode zu besitzen Flucht in neue Projekte, wenn was schief geht Ergreifen immer radikalerer Maßnahmen.
Untersuchungen von Dörner (2): Fehler 2-48
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Der größte Fehler war:
Missachtung der Vernetzung von System-komponenten und positiver Rückkopplungen.Menschen können nur sehr schwer verzögerte (und ggf. exponentielle) Wirkungen von Maßnahmen und die (Eigen-) Dynamik eines Systems einschätzen!
Untersuchungen von Dörner (3): Hauptfehler 2-49
Prof. Dr. Heiner Dunckel Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Analyse der Hauptkomponenten eines Systems und ihrer positiven und negativen Rückkopplung
Setzen langfristiger Ziele (anstelle blinden Aktionismus) Maßnahmen wohl dosieren und mit Geduld beobachten (um die
gefährlichen Aufschaukelungen und Verzögerungen zu erkennen) Warten auf den Erfolg und/oder die Wirkungen (anstelle panischer
ad-hoc-Maßnahmen) Strategie der „unbewussten Entscheidung“: Vor einer wichtigen
Entscheidung erst einmal „was anderes machen“ oder „eine Nacht drüber schlafen“, dann aber entscheiden.
Untersuchungen von Dörner (4): Was tun? 2-50